WIRTSCHAFT OSTTHÜRINGER - IHK Gera

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WIRTSCHAFT OSTTHÜRINGER - IHK Gera
OSTTHÜRINGER                                                                          4/2019
                                                                                            A p ril
                                                                                   www.gera.ihk.de

WIRTSCHAFT
   IHK aktuell                      Aus- und Weiterbildung         Management
   Wohin steuert Europa? –          Karriereschub für              Unternehmensnachfolge (1/3):
   Wählen und mitbestimmen         ­Berufseinsteiger               Bleibt alles in der Familie!

                         Seite 8                        Seite 13                           Seite 28

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   Medizintechnik: Innovative
   Branche ausgebremst?
WIRTSCHAFT OSTTHÜRINGER - IHK Gera
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Edit orial

                                                                                                 Dr. Eric Schweitzer
                                                                                                 Vorstandsvorsitzender
                                                                                                 ALBA Group plc & Co. KG,
                                                                                                 Präsident des Deutschen Industrie-
                                                                                                 und Handelskammertages DIHK
                                                                                                                                      Foto: DIHK

Jetzt müssen wir den Standort Deutschland stärken!
                                                Der außenwirtschaftliche Rucksack für die deutsche Wirtschaft wird immer schwerer –
                                                umso wichtiger werden Verbesserungen der Rahmenbedingungen in Deutschland.
Ergebnisse der IHK-Unternehmens­
umfrage „Going International 2019“:                  Schlagworte wie der Brexit, US-Strafzölle oder Wirtschaftssanktionen sind in aller
                                                Munde. Jeder zweite Betrieb und damit so viele wie nie berichten in der Folge von ­neuen
„„ Nur noch 15 Prozent der deutschen            Hemmnissen in ihren internationalen Geschäften: zum Beispiel von diskriminierenden
   ­ nternehmen rechnen mit besseren
   U                                            Zoll- und Sicherheitsvorschriften, Anforderungen für die Zulassung seiner Produkte,
   ­Auslandsgeschäften – Erwartungssaldo        ­einem erschwertem Zugang zu öffentlichen Aufträgen, Technologietransfers oder von
    erreicht Nullpunkt und damit niedrigsten     Zöllen. Solche Handelsschranken erschweren Geschäfte durch höhere Kosten, längere
    Wert seit der Finanzkrise.                   Lieferzeiten oder verhindern sie sogar komplett. Besonders von den Unternehmen a­ ktuell
                                                 genannte Wirtschaftsregionen sind Russland, die USA, Länder des Nahen Ostens und
„„ Genauso viele rechnen mit einer               Nordafrikas sowie die Türkei.
   ­Verschlechterung.
                                                      Angesichts dieser erheblichen Belastungen im Auslandsgeschäft ist es höchste Zeit,
„„ Damit erreicht der Erwartungssaldo aus       Standortverbesserungen hierzulande konkret anzugehen. Wir brauchen den Ausbau
   besser- und schlechter-Bewertungen           ­unserer digitalen und Verkehrsinfrastruktur, wir müssen in eine bessere Bildung im
   ­einen Nullpunkt. Das ist der niedrigste      ­digitalen Zeitalter investieren und wir sollten mit einer bezahlbaren und sicheren ­Energie-
    Wert seit der Finanzkrise. Vor einem Jahr     und Rohstoffversorgung der Wirtschaft und einer Unternehmenssteuerreform wichtige
    hatte der Erwartungssaldo noch plus           Weichen stellen.
    15 Prozentpunkte betragen.
                                                   Wenn schon die Unsicherheiten im internationalen Geschäft zunehmen, dann ­sollte
An der Umfrage haben sich 2.100 auslands­       Deutschland für die Betriebe ein verlässlicher und attraktiver Standort sein, von dem
aktive Unternehmen mit Sitz in Deutschland      aus sie mit wirtschaftspolitischem Rückenwind auch die internationalen Herausforde-
beteiligt.                                      rungen angehen können.		                                                            

                                                                                                    Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019      1
WIRTSCHAFT OSTTHÜRINGER - IHK Gera
Inhalt

    Titelthema
    Medizintechnik: Innovative
    Branche ausgebremst?
    Ob Medizintechnik-Produkte am Markt zugelassen werden,
    unterliegt strengen Reglementierungen, die mit neuen
    EU-Bestimmungen nochmals verschärft wurden. 2020
    läuft die Übergangsregelung aus, ohne dass bisher die
    notwendigen wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingun-
    gen geschaffen wurden. Das heißt Rechtsunsicherheit und
    erschwerte Marktzulassung. Die Innovationskraft einer
    ganzen Branche droht ausgebremst zu werden. Seite 18                                            © Marofke Werbung / Fotolia.de

    Wohin steuert Europa? –                                             Karriereschub für                                            Unternehmensnachfolge (1/3):
    Wählen und mitbestimmen                                             ­Berufseinsteiger                                            Bleibt alles in der Familie!

    Mit den Wahlen zum Europäischen                                     Hinter dem sperrigen Begriff „Begabten-                      Familienunternehmen bleiben wieder
    ­Parlament im Mai 2019 werden die                                   förderung Berufliche Bildung“ verbirgt                       ­häufiger auch in der Hand der Familie.
     ­Weichen für die Zukunft der Europäi-                              sich eine effektive und unbürokratische                       Sie sind in der Regel wirtschaftlich stabil
      schen Union gestellt. Die IHK organisiert                         Förderung besonders leistungsorientierter                     und gut etabliert. Das erleichtert den
      am 14. Mai eine Podiumsdiskussion mit                             ­Berufseinsteiger. Das ist nicht nur für die                  ­Einstieg für den Nachfolger und bietet
      Thüringer Kandidaten und Abgeordneten                              jungen Leute eine gute Sache, sondern                         ihm gute Perspektiven. Trotzdem ist
      im Europäischen Parlament.                                         auch für die Unternehmen.                                     Nachfolge­regelung eine Herausforderung.
      		                                Seite 8                          		                                 Seite 13                   		                                Seite 28

    Unsere Rubriken

           1 Editorial                                                     18–23 Titelthema                                            28–31 Management
        3–12 IHK aktuell                                                   24–26 Firmen und Menschen                                      32 Förderung
       13–17 Aus- und Weiterbildung                                           27 Internationales                                          30 Impressum

    Beilagenhinweis: In der Gesamtauflage dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Wortmann AG.

2     Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019
WIRTSCHAFT OSTTHÜRINGER - IHK Gera
IHK ak t uell

Industrie 4.0: Vorangehen und Chancen nutzen
IHK-Vollversammlung tagte im familiengeführten Unternehmen Vacom

Digitalisierung, Fachkräftebedarf und da-
mit auch veränderte Rahmenbedingungen
in der beruflichen Ausbildung stellen ­viele
Unternehmen vor neue H ­ erausforderungen.
Die Ostthüringer IHK-Vollversammlung
traf sich am 19. März in der familien­
geführten VACOM Vakuum Komponenten
& Messtechnik GmbH in Großlöbichau.
Firmengründerin und geschäftsführende
Gesellschafterin Dr. Ute Bergner zeigte den
anderen Mitgliedern, wie das mittelstän-
dische Unternehmen Industrie 4.0 umsetzt.
    „Jeder redet von Industrie 4.0 – wir
machen es“, bringt sie es auf den Punkt.
Seit Jahresbeginn ist die Fertigung für Va-
kuumkomponenten komplett in eine neue
Fabrik umgezogen. Bis 2020 wird ein wei-
teres Investitionsprojekt umgesetzt: Die       Bei einem Rundgang durch die neue Fabrik von Vacom konnten sich die Mitglieder der
„VACOM CleanFab“. Dort sollen Vakuum-          IHK-Vollversammlung davon überzeugen, wie die Firma Industrie 4.0 umsetzt und nutzten
komponenten gereinigt werden, an deren         die Gelegenheit zum angeregten Erfahrungsaustausch.                              Foto: Vacom

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                                   Elizaveta Fediukova studiert an der Hochschule für Musik
                                   der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Rotary Club,
                                   vertreten durch Prof. Dr. Paul-Georg Knapstein, unterstützt
                                   sie als Förderer. Beide sind Teil eines wachsenden Netzwerkes,
                                   das Bund, Hochschulen und private Förderer gemeinsam
                                   etabliert haben.

                                   www.deutschlandstipendium.de
WIRTSCHAFT OSTTHÜRINGER - IHK Gera
IHK ak t uell

    Sauberkeit besonders hohe Ansprüche be-      duktionsprozess bleibt der Mensch, auch         IHK-Präsident Dr. Ralf-Uwe Bauer. Es sei
    stehen. Die innovativen Grundlagen dazu      wenn seine Aufgabenfelder und Berufs­           wesentlicher Anspruch der IHK Ostthürin-
    hat Vacom bereits in den letzten Jahren      bilder sich deutlich ändern werden.“ Mit        gen, dabei mit Rat und Tat zur Seite zu
    mit der Entwicklung spezieller Technolo-     der neuen Fabrik wurden weitere Arbeits-        stehen. Einerseits langfristig im Interesse
    gien gelegt.                                 plätze geschaffen, für die Vacom Mitarbei-      aller Unternehmen bei Gesetzgebungs­
        „Mit den Alleinstellungsmerkmalen        ter eingestellt hat und die auch den eige-      verfahren, andererseits schnell und indi-
    wollen wir unsere Marktposition weiter       nen Azubis beste Perspektiven bieten.           viduell, z. B. mit Beratungs- und Veran-
    ausbauen“, so Bergner.                                                                       staltungsangeboten.
                                                 Digitale Vernetzung als Symbiose                     „Was konkret beim Thema Digitalisie-
    Maßgeschneidertes Konzept entwickelt         von Mensch und Maschine                         rung bewegt und wo Unterstützung nötig
    und umgesetzt                                                                                ist, erarbeiten wir uns im Dialog mit den
                                                 „Durch Industrie 4.0 stehen alle relevan-       Ostthüringer Unternehmen. So ist im letz-
    Alle Maschinendaten von Stromverbrauch       ten Fakten und interdisziplinäre Zusam-         ten Jahr zum Beispiel ein Erfahrungsaus-
    bis Drehzahl werden in der neuen Vakuum­     menhänge in Echtzeit zur Verfügung. Das         tausch mittelständischer Unternehmen zur
    komponentenfabrik erfasst und vernetzt.      ermöglicht treffgenaues individuelles und       Prozessoptimierung in der Produktion ent-
    Ein Produktionsplanungs- und Steue-          dezentrales Handeln“, so ihr Fazit. „Ziel ist   standen“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsfüh-
    rungssystem (PPS) übernimmt die Organi-      es, dem Menschen zu dienen und Ressour-         rer Peter Höhne.                         
    sation der Auftragsbearbeitung, ­autonom     cen zu schonen. Die Dezentralisierung
    fahrende Systeme sorgen für die inner­       wird gestärkt und komplexe Prozesse
    betriebliche Logistik. „Für die Umsetzung    ­können mit Hilfe von Assistenzsystemen
    unserer Vision haben wir weltweit passen-     leichter beherrscht werden. Die Realwirt-
    de Technik und Software gesucht. Es gab       schaft ist und bleibt das Fundament. Nie-
    keine Komplettlösung für Unternehmen          mand kann virtuell essen, trinken, schla-
    mit Auftragsfertigung – nur viele Einzel-     fen oder reisen“, sagt Bergner. Deshalb
    lösungen und vielversprechende Ansätze“,      hänge der Erfolg der digitalen Vernetzung
    berichtet die Unternehmerin. Deshalb habe     von der Symbiose Mensch und Maschine
    Vacom in eigenes Know-how investiert,         ab. Dreh- und Angelpunkt sei die digitale
    um gemeinsam mit verschiedenen ­Partnern      Veredelung der bestehenden Infrastruktur.
    und Anbietern ein maßgeschneidertes           Durch seine Emotionen, Kreativität und
    Konzept zu entwickeln und umzusetzen.         Alltagserfahrung bleibe der Mensch der
                                                  künstlichen Intelligenz überlegen.
    Mitarbeitern und Azubis Perspektiven
    bieten                                        IHK als Partner im Dialog mit den
                                                 ­Ostthüringer Unternehmen
    „Hoher Automatisierungsgrad und a­ utarke
    Produktionssteuerung heißt aber nicht,       Von der Vision bis zur Umsetzung in ­einer
    dass Arbeitsplätze verloren gehen“, tritt    neuen Fertigungshalle stehe Vacom exem-
    Ute Bergner den Befürchtungen vieler         plarisch dafür, was kleine und mittlere Fir-
    Skeptiker von Industrie 4.0 entgegen. „Im    men mit Mut und Entschlossenheit für sich
    Gegenteil: Der wichtigste Faktor im Pro-     und ihren Standort erreichen, resümierte

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4    Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019
WIRTSCHAFT OSTTHÜRINGER - IHK Gera
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                                                          Gestiftet durch die Otto Wolff Stiftung

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WIRTSCHAFT OSTTHÜRINGER - IHK Gera
IHK ak t uell

    Höchstes Gremium der IHK ist die Vollversammlung. In Ostthüringen arbeiten dort 56 Unternehmer aus allen
    Branchen und Regionen des IHK-Bezirks ehrenamtlich für Unternehmer. Sie wägen die Standpunkte der IHK zu
    wichtigen wirtschaftlichen Themen ab. Als Ansprechpartner für die Unternehmer tragen sie deren Themen und
    Probleme in die IHK-Arbeit. In lockerer Reihenfolge stellen wir die Mitglieder der IHK-Vollversammlung vor.

    Eigenverantwortung der Mitarbeiter und Vertrauen ins Team
    Im Portrait: Silke Kelterborn, Mitglied der IHK-Vollversammlung

    1991 gründete Silke Kelterborn gemein-
    sam mit ihrem damaligen Mann in Saal-
    feld einen Großhandel für Schweißtech-
    nik. „Ich arbeitete bei einer Krankenkasse
    und ließ mich von der Begeisterung und
    Aufbruchstimmung einiger meiner Kun-
    den anstecken, die sich selbstständig ge-
    macht haben“, erinnert sie sich. „Mein
    Mann ist Schweißer von Beruf und so war
    schnell die passende Nische gefunden.“
    Der Einstieg sei einfach gewesen, auch
    aufgrund der vielen Unterstützungs- und
    Förderungsangebote für Existenzgründer.
    Das Unternehmen aufzubauen, erwies sich
    trotzdem als große Herausforderung. Von
    den Anfängen im heimischen Kinderzim-
    mer mit nur einem Außendienstmitarbei-
    ter zur heutigen Firmengruppe mit ins­
    gesamt zwei Unternehmen und 25 Mitar-
    beitern war es ein weiter Weg: Kunden
    gewinnen, Unternehmensstrukturen auf-
                                                  Silke Kelterborn, Inhaberin der Kelterborn Schweißtechnik GbR
    bauen, Angebot nachfragegerecht erwei-
    tern. „Allein ein Warenwirtschaftssystem
    mit den damaligen Computern und Soft-         tragfähigen zweiten Standbein der Firmen­       wortung in die Firma einbringen. Ich habe
    ware aufzubauen, war ein Abenteuer.“          gruppe entwickelt, die Kunden in ganz           Vertrauen in mein Team“, sagt sie. Das gab
                                                  Mitteldeutschland bis hin nach Hessen hat.      ihr den notwendigen Rückhalt, eine
    Es macht Spaß, für Kunden Probleme            Ein Erfolg, über den sich die gestandene        schwere Krankheit zu besiegen, schafft ihr
    zu lösen                                      Unternehmerin freut. Silke Kelterborn ver-      auch heute Freiräume, sich nicht ständig
                                                  schweigt aber auch nicht, dass das nur mit      ums laufende Geschäft kümmern zu müs-
    Bereut hat sie den Schritt in die Selbst-     hohem Engagement und einer positiven            sen. Die nutzt sie nicht nur, um beim Yoga
    ständigkeit jedoch nie. „Es macht Spaß, für   Lebenseinstellung gelungen ist.                 zu entspannen, sondern, um die strategi-
    Kunden Probleme zu lösen“, sagt sie und                                                       sche Ausrichtung der Firma voranzutrei-
    verweist auf ein großes Netzwerk zufrie-      Trotz Stress: die Atmosphäre im Team            ben und sich ehrenamtlich zu engagieren
    dener Kunden und Lieferanten. „Wir ha-        muss stimmen!                                   – zum Beispiel in der IHK-Vollversamm-
    ben noch nie rote Zahlen geschrieben und                                                      lung und im IHK-Industrieausschuss. Ihr
    unser Angebot ständig erweitert.“ So kam      Sie ist eine Kämpferin und hat viel Kraft       ist es nicht nur wichtig, den Themen der
    zum Handel bald ein kleiner Produktions-      und Engagement in den Aufbau der ­Firma         Unternehmer Gehör zu verschaffen, wie
    betrieb für Schweißschutzhelme und ein        investiert. Rückschläge können sie nicht        viel zu viel einschränkende Bestimmun-
    Dienstleistungsangebot für Schweißarbei-      entmutigen, weiß sie doch ein gut einge-        gen und Bürokratie. Sie will sie auch er-
    ten und Thermisches Spritzen, mit dem         spieltes Team hinter sich. „Egal wie gut der    mutigen, die Leistungen der IHK stärker
    Oberflächen instandgesetzt und verschleiß-    Chef ist, die Wertschöpfung erbringen die       zu nutzen. „Ich greife gern auf deren H
                                                                                                                                        ­ ilfe
    fester gemacht werden können. Die Pro-        Mitarbeiter.“ Entsprechend wichtig ist ihr      zurück, unter anderem bei wichtigen Infor­
    duktion der Schweißschutzbrillen und          eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.         mationen über Zertifizierung und Förder-
    -schilde wurde inzwischen eingestellt, aber   „Ich weiß es sehr zu schätzen, dass sie sich    möglichkeiten.“                           
    die Dienstleistungen haben sich zu einem      mit einem großen Maß an Eigenverant-

6    Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019
WIRTSCHAFT OSTTHÜRINGER - IHK Gera
IHK ak t uell

Jeden Tag mit einem Lächeln auf Arbeit kommen
Im Portrait: Mario Klein, Mitglied der IHK-Vollversammlung

Mario Klein ist Unternehmer aus Überzeu-
gung. Selbstständigkeit und Eigenverant-
wortung hat ihm sein Vater, ein Dachde-
ckermeister aus Kaiserslautern, vorgelebt.
„Ich habe frühzeitig gelernt, was es bedeu-
tet, ein ­eigenes Unternehmen zu führen, für
Kunden jederzeit erreichbar zu sein und
auch an Wochenenden unterwegs oder im
Büro zu sein“, erinnert er sich. Abge-
schreckt hat ihn das nicht, sondern eher
­bestärkt. So gründete er mit 19 sein erstes
 Unternehmen – eine Handelsvertretung für
 Dachdeckerbedarf, die er auch während
 ­seiner Ausbildung zum Gas- und Wasser­
  installateur und während seines ersten Jobs
  als Nebenerwerb betrieb. Sich zu beweisen
  und auf dem Markt behaupten, eigene
  ­Ideen umsetzen zu können, auch mit e­ inem
   gewissen Risiko – das ist es, was er an un-
   ternehmerischer Selbstständigkeit schätzt.
   Es sollte aber noch bis 2012 ­dauern, ehe er
   in einer völlig anderen Branche als Unter-
                                                  Mario Klein, Geschäftsführender Gesellschafter der Avantos Automobile GmbH
   nehmer durchstarten konnte.

Autobegeisterung und Liebe zu Italien
miteinander verbunden                              Teamgedanke statt diktatorische              es leichter die täglichen Herausforderun-
                                                  ­Strukturen                                   gen zu bewältigen.“ Davon ist er überzeugt
Während der Ausbildung entstandene                                                              und lässt sich auch nicht entmutigen,
Freundschaften verschlugen ihn nach               Doch nicht nur die Auswahl der Automar-       wenn mal etwas nicht nach Plan läuft –
Thüringen, wo er in seinem Beruf ­arbeitete       ken und Serviceangebote ist Mario Klein       egal ob in der eigenen Firma oder im Um-
und auch Karriere machte. Auf der Suche           eine Herzenssache. Auch flache Hierar­        feld.
nach neuen Herausforderungen kam er               chien und Teamatmosphäre mit Hand-
Jahre später zum in Dornburg gegründe-            lungs- und Entscheidungsspielraum für je-     Weniger Bürokratie und Pauschallösun-
ten Autohaus Franke, das er schließlich           den Mitarbeiter sind ihm wichtig. „Dikta-     gen, mehr positives Standortmarketing
2012 übernahm, in Avantos Automobile              torische Strukturen sind nicht mehr
umbenannte und systematisch ausbaute.             zeitgemäß. Jeder Mitarbeiter sollte dort      Wie jeder Unternehmer ärgert er sich über
„Autos und Italien – und das jeden Tag,           eingesetzt werden, wo seine Kompetenzen       Bürokratie. „Trotz aller Versprechen der
da macht die Arbeit auch bei einer 60- bis        und Potenziale liegen und trotzdem müs-       Politik, nimmt die Bürokratie eher zu als
70-Stunden-Woche Spaß“, bekennt er.               sen am Ende alle an einem Strang ziehen“,     ab. Das hemmt alle Unternehmen.“ Und er
­Seine Liebe zu Autos und Motorsport (er          so sein Ziel. Dafür müssten auch die Rah-     wünscht sich mehr positives Standortmar-
 ist begeisterter Motorradfahrer) könne er        menbedingungen, angefangen bei Lohn           keting, auch und vor allem überregional.
 so mit seiner in vielen Urlauben gewach-         und Sozialleistungen bis hin zum Arbeits-     „Viele haben noch immer eine falsche Vor-
 senen Liebe zu Italien verbinden – und mit       klima stimmen. Mit einem modernen             stellung davon, was Thüringen an attrak-
 seinen Kunden teilen. Neben den gängi-           Arbeits­umfeld, flexiblem Schichtsystem,      tiver Arbeits- und Lebensqualität zu ­bieten
 gen Modellen von Fiat, Alfa-Romeo und            langfristiger Urlaubsplanung, elektroni-      hat.“ Kritisch sieht er auch die Mobilitäts-
 Jeep gehört auch individuelles Fahrzeug-         scher Zeiterfassung, einheitlicher Firmen-    politik der Bundesregierung. „Schwarz-
 tuning, zum Beispiel für anspruchsvolles         kleidung und auch mit regelmäßigen ge-        weiß-Malerei und pauschale Lösungen
 Gelände, zu den Angeboten des Auto­              meinsamen Aktivitäten will er zusätzliche     bringen uns nicht weiter“, ist er überzeugt.
 hauses. Bei den regelmäßig organisierten         Motivationen setzen. „Wenn jeder mit          Deshalb engagiert er sich in der IHK-Voll-
 Offroad-Events können Kunden und auch            ­einem Lächeln auf Arbeit kommt, sorgt das    versammlung.                               
 Mitarbeiter die Umbauten testen.                  für eine positive Atmosphäre und macht

                                                                                                   Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019   7
WIRTSCHAFT OSTTHÜRINGER - IHK Gera
IHK ak t uell

                                                     Wohin steuert Europa? –
                                                     Europa wählen und mitbestimmen
                                                     IHK lädt am 14. Mai zur Podiumsdiskussion zur Europawahl

                                                     Waren nach Frankreich exportieren, Fachkräfte aus Polen beschäftigen oder Dienstleis-
                                                     tungen in Österreich erbringen – für viele Unternehmen ist dies selbstverständlich. Die
                                                     Europäische Union setzt hierfür die Rahmenbedingungen. Entscheidungen in Brüssel
                                                            und Straßburg betreffen unmittelbar auch ihr Unternehmen.
                                                                    Mit den Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai 2019 werden die
                                                                       Weichen für die Zukunft der Europäischen Union gestellt. Wird sich
                                                                       die Staatengemeinschaft weiterentwickeln oder auseinanderdriften?
                                                                      Für die deutsche Wirtschaft steht viel auf dem Spiel.
                                                                   Die IHK organisiert am 14. Mai eine Podiumsdiskussion mit Thüringer
                                                            Kandidaten und Abgeordneten im Europäischen Parlament. Die Kandidaten prä-
                                                     sentieren ihre Positionen zur Gestaltung der Europäischen Union in den Politikfeldern
                                                     Binnenmarkt, Büro­kratie und Zuwanderung. Sie stellen sich auch Fragen.

                                                     Mehr Informationen und Anmeldung:              www.gera.ihk.de/event/154123854

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    ten gesucht und gefunden hat.

    Schnelle und unkomplizierte Hilfe aus der Nähe                           *Quelle: GfK-Studie zur Nutzung der Verzeichnismedien 2018; repräsentative Befra-
    Auch in Notfällen, in denen die Zeit drängt – wie eine zugeschlage-      gung von 16.601 Personen ab 16 Jahren, Okt. 2018

8    Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019
IHK ak t uell

                                          Praxisdialog: „Duale Ausbildung digital“
                                          IHK lädt zum Erfahrungsaustausch am 12. Juni in Gera ein

                                          Digitale Kompetenzen und Lernwerk­zeuge
                                                                                            Wann?
                                          gewinnen für die duale Ausbildung und
                                                                                            12. Juni 2019, 10:30 – 15:30 Uhr
                                          für jedes Berufsbild an Bedeutung. Aber:
                                          „„ Welche Potenziale bieten digitale
                                                                                            Wo?
                                               Lehr- und Lernformate?
                                                                                            IHK-Bildungszentrum Gera
                                          „„ Welche Technologien können Lernen
                                               tatsächlich wirksam unterstützen?
                                                                                            Mehr Informationen und Anmeldung:
                                          „„ Welche innovativen Lösungen gibt es
                                               schon in der Praxis?
                                          „„ Und: Welche Rolle kommt den
                                               ­Ausbildern zu?
                                          Das sind Fragen, die Ausbildungsunter-
Die Digitalisierung verändert die         nehmen zunehmend beschäftigen und die
Arbeitswelt – und macht auch vor          im Mittelpunkt des Praxisdialogs stehen
der dualen Berufsausbildung nicht         sollen. Neben Unternehmens- und Anwen-
                                          dungsbeispielen und Visionen für die Zu-
Halt. In Kooperation mit dem
                                          kunft, kann man auch neue Trends direkt
Bundesministerium für Wirtschaft          erleben.
                                                                                            Andreas Drosdzoll
und Energie (BMWi) und dem                      Eingeladen zum Erfahrungs- und
                                                                                            Tel.: 0365 8553-220
Deutschen Industrie- und Handels-         Meinungsaustausch sind Unternehmer,
                                          ­
                                                                                            drosdzoll@gera.ihk.de
kammertag (DIHK) kommt der                Berufs­schullehrer und Interessierte aus der
                                          ­Region.
„Praxisdialog: Duale Ausbildung                 Der Praxisdialog soll im Laufe des
                                                                                                  www.gera.ihk.de/event/154123684
digital“ im Juni in die IHK Ost­           ­Jahres an weiteren IHKs deutschlandweit
thüringen.                                  Station machen.                         

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   ƒ Ausbildung                    ƒ Presseinformationen           Unsere individuellen Renovierungslösungen ersparen den
   ƒ Dienstleistungen / Handel /   ƒ Recht                         aufwändigen Neukauf und die Baustelle. Die erstklassige
     Tourismus / Verkehr                                           pflegeleichte PORTAS-Qualität bietet jahrzehntelangen Wert-
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                                   ƒ Weiterbildung                                                                Rufen Sie bitte an:
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                                   ƒ Wirtschaftspolitik /
                                                                                                                  www.seegers.portas.de
   ƒ Öffentliches                    Konjunktur / Statistik
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IHK ak t uell

                                                                     Internetauftritt auf
                                                                   Datenschutz­verstöße prüfen!
                                                                 IHK warnt vor unseriösen Abmahnungen

                                    Die    IHK                      Noch kurioser sind die    Die Datenschutzgrundverordnung (­DSGVO)
                                 warnt vor Ab-                      Abmahnschreiben der       gilt seit knapp einem Jahr. Die Erfahrun-
                            mahnungen des IGD                    britischen Kanzlei „Crouch   gen der IHK zeigen, dass für viele Unter-
                       Interessengemeinschaft     & Crouch Partner LLP“ aus London. Ge-       nehmen die Vorgaben nach wie vor eine
                   Datenschutz e.V. aus Lud-      fordert werden hier 297,50 Euro für einen   erhebliche Herausforderung darstellen.
              wigsfelde, der erst seit 6. März    Verstoß gegen die Datenschutzgrundver-
           2019 im Vereinsregister eingetragen    ordnung. „Allerdings wird hier dem Emp-
     ist. Abgemahnt werden Webseiten-Betrei-      fänger der Abmahnung nicht offengelegt,
     ber, die ein Kontaktformular bereitstellen   welchen Datenschutzverstoß er begangen
     und dessen Daten ungesichert ohne SSL-       haben soll. Diesen Hinweis erhält er erst   IHK-Ansprechpartnerin zum Thema:
     Verschlüsselung übertragen. Ihnen wird       nach der Zahlung“, erklärt Sylvia Knöfel.
     vorgeworfen, eine solche Verschlüsselung
     entspreche dem Stand der Technik und
     müsse daher eingerichtet sein.
                                                   IHK-Tipp:
          Der Verein fordert eine strafbewehrte
                                                   1. Keine Erklärung ohne vorherige
     Unterlassungserklärung und Abmahn­
                                                      Überprüfung unterschreiben.
     kosten in Höhe von 285,60 Euro. Die IHK
     Ostthüringen rät dringend davon ab, die       2. Unabhängig von der Rechtmäßig-
     Erklärung ohne vorherige Überprüfung zu          keit solcher Abmahnungen sollten
     unterschreiben oder eine Zahlung vorzu-          Unternehmen aus Sicht der IHK
     nehmen. „Es ist äußerst zweifelhaft, ob          in jedem Fall Internetauftritt und
     dieser Verein überhaupt Abmahnungen              interne Regelungen auf Daten-           Sylvia Knöfel
     aussprechen darf“, so IHK-Rechtsexpertin         schutzverstöße prüfen und gege-         Tel.: 0365 8553-303
     Sylvia Knöfel.                                   benenfalls anpassen.                    knoefel@gera.ihk.de                    

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10    Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019
IHK ak t uell

    Die Datenschutz-Grundverordnung war noch nicht alles!

                                                        IHK
    Nach der Datenschutz-Grundverordnung                                                                               „IHK vor Ort“ ist eine Veranstaltungs-
    (DSGVO) und der damit verbundenen                                                                              reihe, die aktuelle Informationen mit fach-

                                                          vor Ort
    ­neuen Fassung des Bundesdatenschutzge-                                                                        lichem Dialog, Erfahrungsaustausch und
     setzes (BDSG) zeichnet sich bereits jetzt                                                                     Netzwerkbildung verbindet.
     am Horizont die nächste, noch weiterge-
     hende Verordnung für den Schutz der                                                                           IHK-Ansprechpartnerin
     ­Privatsphäre ab. Die sich derzeit im Gesetz­
      gebungsverfahren befindliche ePrivacy-
      Verordnung (ePrivacy-VO) soll die gesam-
                                                         Die Zukunft der Cookies –
      te elektronische Kommunikation regulie-            Die Datenschutz-Grund­
      ren und die abstrakte DSGVO damit                  verordnung war noch nicht
      bereichsspezifisch konkretisieren. Dadurch
      entstehen für alle Unternehmen mit eige-           ­alles
      ner Internetseite weitere Anforderungen.
          Stefan Weimann von der DATEV gibt              am 7. Mai, 17:00 bis ca. 19:00 Uhr
      in der „IHK vor Ort“-Veranstaltung einen           bei GODYO in Jena
      praxisnahen Überblick zu den Regelungen                                                                      Heike Kunz
      von DSGVO sowie BDSG-neu und be-                   Mehr Informationen und Anmeldung                          Tel.: 0365 8553-451
      leuchtet diese im Kontext von Datenschutz            www.gera.ihk.de/event/154121283                         kunz@gera.ihk.de
      und IT-Sicherheit.
                                                                                                                   Mehr Informationen und Termine
                                                                                                                     www.gera.ihk.de/ihkvorort                                     

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                                                                               Sollzinssatz p.a.**                                                           0,99 %
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                                                                               Monatliche Gesamtraten à netto                                           249,00 EUR

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                                                                               Leasingbedingungen besteht die Verpflichtung, für das Fahrzeug eine Vollkaskoversicherung abzuschließen.
                                                                               ** Gebunden für die gesamte Vertragslaufzeit. Offizieller Kraftstoffverbrauch innerorts: 7,2 l/100 km, außer-
                                                                               orts: 5,1 l/100 km, kombiniert: 5,9 l/100 km. Offizielle CO2-Emissionen kombiniert: 134 g/km. Effizienzklasse: B.
                                                                               Die Angaben zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren
                                                                               VO (EU) 715/2007 in der jeweils geltenden Fassung ermittelt. Die Angaben sind bereits auf Basis des neuen
Fahrzeugdarstellung zeigt Sonderausstattung und abweichende Motorisierung.     WLTP-Testzyklus ermittelt und zur Vergleichbarkeit auf NEFZ zurückgerechnet. Bei diesem Fahrzeug können
                                                                               für die Bemessung von Steuern und anderen fahrzeugbezogenen Abgaben, die (auch) auf den CO2-Ausstoß
                                                                               abstellen, andere als die hier angegebenen Werte gelten.
Anzeigen                                     IHK ak t uell

                                                  IHK-Veranstaltungskalender (Auszug)
                                                  Mai 2019 (Stand: 13. März 2019)

                                                  Lehrgänge
                                                  IHK-Fachkraft Controlling                           154111168   Marion Danowski
                                                  Beginn: 2. Mai, Gera                                            Tel.: 0365 8553-406
                                                  Ausbildung der Ausbilder (AdA)                                  Silvia Walter
                                                  Beginn: 2. Mai, Gera (für Fachwirte)                15467707    Tel.: 0365 8553-401
                                                  Beginn: 6. Mai, Jena (Vollzeit)                     154112751
                                                  Finanzbuchhaltung mit Datev                         154112229 Marion Danowski

      Ein Buch, wie man Zeit
                                                  Beginn: 6. Mai, Gera                                          Tel.: 0365 8553-406
                                                  Führungskompetenz für Teamleiter, Gruppenleiter     15468580 Silvia Walter
          gewinnen kann.                          und neue Führungskräfte, Beginn: 9. Mai, Gera
                                                  Geprüfter Fachwirt für Güterverkehr und Logistik
                                                                                                                Tel.: 0365 8553-401
                                                                                                      15480208 Marion Danowski
         Zeit zum Planen,                         Beginn: 10. Mai, Gera                                         Tel.: 0365 8553-406
                                                  Naturwissenschaftliche Grundlagen                   15459921 Thomas Witt
         Zeit zum Denken,                         (für Industriemeister), Beginn: 17. Mai, Gera                 Tel.: 0365 8553-405
                                                  Seminare
          Zeit zum Leben.                         Den Ausbildungsstart im Unternehmen optimal         154112509 Thomas Witt
                                                  ­gestalten, 6. Mai, Gera                                      Tel.: 0365 8553-405
                                                   Anlagenbuchhaltung                                 154102795 Marion Danowski
       Profitieren Sie von den 80 Zeitspar-        6. Mai, Gera                                                 Tel.: 0365 8553-406
        Tipps, die der langjährige PRINT-          Forderungsmanagement: Mein Vertragspartner         154100227 Matthias Säckl
      Chefredakteur Wolfgang Dorn befolgt          zahlt nicht, 7. Mai, Gera                                    Tel.: 0365 8553-455
      hat, um trotz drei Vollzeit-Jobs genü-       Körpersprache und Stimme – Einflussfaktoren für    15467437 Beate Seifarth
                                                   gewinnbringende Gespräche, 7. Mai, Gera                      Tel.: 0365 8553-409
        gend lebenswerte Zeit zu haben.            Professionelle Chefentlastung und Arbeits­         15490215 Beate Seifarth
                                                   organisation, 8. Mai, Gera                                   Tel.: 0365 8553-409
                                                   Wareneinreihung / Tarifierung                      154102685 Maria Stiebritz
                                                   9. Mai, Gera                                                 Tel.: 0365 8553-128
                                                   Umsatzsteuer international: Einsteigerseminar      15492070 Maria Stiebritz
                                                   2019, 14. Mai, Gera                                          Tel.: 0365 8553-128
                                                   Integration junger Geflüchteter und Migranten      154111016 Thomas Witt
                                                   in Ausbildung, 15. Mai, Gera                                 Tel.: 0365 8553-405
                                                   Umsatzsteuer international: Die 50 teuersten       15492069 Maria Stiebritz
                                                   ­Fehler!, 15. Mai, Gera                                      Tel.: 0365 8553-128
                                                    Lohnpfändung und Gehaltsabtretung                 154115906 Matthias Säckl
                                                    16. Mai, Gera                                               Tel.: 0365 8553-455
                                                    Türöffner mit Stil – erfolgreiche Akquisebriefe   15499468 Beate Seifarth
                                                    schreiben, 20. Mai, Gera                                    Tel.: 0365 8553-409
                                                    Verhandlungstechniken: Wer fragt – führt!         154113054 Beate Seifarth
                                                    21. Mai, Gera                                               Tel.: 0365 8553-409
                                                    Bilanzen lesen, analysieren und auswerten         15464890 Marion Danowski
                                                    21. Mai, Gera                                               Tel.: 0365 8553-406
                                                    Sensibler Dialog und Fingerspitzengefühl bei      154112735 Marion Danowski
                                                    ­Krankenrückkehrgesprächen, 21. Mai, Gera                   Tel.: 0365 8553-406
                                                     Lieferantenerklärungen für Waren mit und ohne    154102686 Maria Stiebritz
                                                     Präferenzursprung, 22. Mai, Gera                           Tel.: 0365 8553-128
           Bestellen Sie für 9,90
                                                     Praxiswissen für GmbH-Geschäftsführer            15499795 Tino Benkert
         im Verlag Dr. Frank GmbH,                   22. Mai, Zeulenroda                                        Tel.: 0365 8553-305
       Ludwig-Jahn-Straße 2, 07545 Gera,             Importieren – aber richtig!                      15469180 Maria Stiebritz
            Tel.: (03 65) 43 46-146                  23. Mai, Gera                                              Tel.: 0365 8553-128
         email: vertrieb@verlag-frank.de
                                                  Mehr Informationen zu diesen Angeboten und weitere IHK-Veranstaltungen:
                                                    www.gera.ihk.de/event/Veranst.-Nr.

12    Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019
Au s- und Weit er bildung

Karriereschub für Berufseinsteiger – Fachkräfte für die Firma
Sehr gute Facharbeiterprüfung wird mit Finanzspritze für Weiterbildung belohnt

Hinter dem sperrigen Begriff „Begabten-
förderung Berufliche Bildung“ verbirgt
sich ein effektives und unbürokratisches
Programm des Bundesbildungsministeri-
ums zur Förderung besonders leistungs­
orientierter Berufs­einsteiger. Für besonders
gute Leistungen in den Abschlussprüfun-
gen ihrer Berufsausbildung erhalten ­junge
Facharbeiter ein Weiterbildungsstipendium,
um sich in ­ihrem Beruf zu entwickeln, neue
Kompetenzen und Fertigkeiten aufzubau-
en, aber auch fachübergreifend den Hori-
zont zu erweitern. „Das ist nicht nur für
die jungen L­ eute eine gute Sache, sondern
auch für deren Unternehmen“, betont IHK-
Berater Wieland Huß. „Wenn die Weiter-
bildung mit einem beruflichen Aufstieg
verknüpft wird, gewinnen beide Seiten:
Die jungen Leute bekommen einen deut-
lichen Schub für ihre Karriere und das Un-
ternehmen kann sich leistungsstarke Fach-
                                                Stephen Ludwig, Zerspanungsmechaniker bei Königsee Implantate, Annabelle Seifert,
kräfte ­sichern.“                               ­M edientechnologin in der DZA Druckerei zu Altenburg und Samuel Löwen, Industrie­
                                                 mechaniker bei Kaeser Kompressoren (v.l.n.r.) gehören aufgrund ihrer guten Leistungen
Zur „Begabtenförderung berufliche                in der Berufs­a usbildung zu den Stipendiaten.
Bildung“

Wer kann sich bewerben?                         22 junge Frauen und Männer wurden am                 Samuel Löwens Zukunftsplan ist es,
„„ Berufsabschlussprüfung mit Durch-            27. Februar in der IHK in das Bundespro-        demnächst eine höhere Berufsbildung zum
   schnittsnote 1,9 oder besser                 gramm aufgenommen. Sie sind Chemikan-           Industrietechniker oder -meister zu begin-
oder                                            ten, Biologielaboranten, Zerspanungsme-         nen, um seine Kompetenzen zu erweitern.
„„ mindestens Platz drei bei einem              chaniker, Elektroniker oder Immobilien-         In seinem Geraer Ausbildungsbetrieb
   ­überregionalen beruflichen Leistungs-       kaufmann. Drei Jahre haben sie nun ein          ­Kaeser Kompressoren erlernte er seinen
    wettbewerb                                  Weiterbildungsstipendium im Wert von             Wunschberuf Industriemechaniker und
oder                                            insgesamt bis zu 7.200 Euro zur Verfü-           fühlt sich nach wie vor sehr wohl darin.
„„ begründeten Vorschlag des Arbeit­            gung.                                            „Es passt alles“, so der junge Mann.
    gebers oder der Berufsschule                    Stephen Ludwig, Zerspanungsmecha-
                                                niker bei Königsee Implantate, hat schon        IHK-Ansprechpartner
Wofür das Stipendium nutzen?                    ganz konkrete Karrierepläne. Berufsbeglei-
„„ Aufstiegsfortbildung, wie Meister,           tend wird er bei der IHK im September ein
   Techniker, Betriebswirt, Fachwirt,           Studium zum Industriemeister Metall be-
   Fachkaufmann usw.                            ginnen. Darauf freut er sich, ist er doch
„„ fachbezogene berufliche Qualifika­           bereits jetzt schon im Qualitätsmanage-
   tionen                                       ment tätig. Auch den IHK-Ausbildereig-
„„ fachübergreifende und soziale                nungsschein hat er bereits in der Tasche.
   ­Kompetenzen, z. B. Fremdsprachen,               Auch Annabelle Seifert, Medientech-
    EDV, Rhetorik, Mitarbeiterführung,          nologin in der DZA Druckerei zu Alten-
    Konfliktmanagement                          burg, weiß bereits genau, wie sie die finan­
                                                zielle Unterstützung für ihre weitere Kar-      Wieland Huß
Mehr Informationen                              riere nutzen möchte. Ein Meisterstudium         Tel.: 0365 8553-219
  www.gera.ihk.de (Dok.-Nr. 3100)               im Druckereihandwerk ist das Ziel der jun-      huss@gera.ihk.de                           
                                                gen Frau. Dabei steht ihr Ausbildungs­
                                                unternehmen hinter ihr.

                                                                                                   Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019   13
Au s- und Weit er bildung

Azubis für klassische Ausbildungsberufe begeistern
Die Barat Ceramics GmbH legt großen Wert auf fachlich ­fundierte
Ausbildung ihres Fachkräftenachwuchses. „Ein innovatives Kera­
mikunternehmen braucht moderne Industriekeramiker, CNC-Fach-
kräfte, Werkstoffprüfer und Werkzeugbauer. Sie erhalten das wert-
volle Fachwissen der erfahrenen Kolleginnen und Kollegen und
reichern es mit modernen Methoden und Technologien an“, sagt
Martin Weber-Liel, Geschäftsführer bei Barat Ceramics in Auma.
„Der hohe Ausbildungsstandard und der Praxisbezug durch die
betriebliche Ausbildung sind entscheidende Faktoren für einen
sicheren Zukunftsstandort.“ Die Firma will deshalb ihre Ausbil-
dungsaktivitäten weiter ausbauen und mehr Azubis vor allem für
klassische Ausbildungsberufe begeistern. Mehr betriebsübergrei-
fende Ausbildung innerhalb der QSIL Gruppe, zu der Barat Cera-
mics seit Januar gehört, und bessere finanzielle Anreize für Azu-
bis sollen Ausbildung attraktiver machen. Außerdem unterstützt
die Firma die IHK-Initiative „Ausbildung in Thüringen – www.
macht-eure-kinder-stark“. Sie richtet sich vor allem an Eltern und
                                                                     Martin Weber-Liel: Eine klassische Berufsausbildung biete viele
zeigt, welche Vorteile und beruflichen Chancen eine klassische
                                                                     ­K arrierechancen ganz in der Nähe von Familie und Freunden.
Berufsausbildung ihren Kindern bietet.                                Barat Ceramics will mehr Azubis für klassische Ausbildungsberufe
    www.barat-ceramics.com                                           begeistern und unterstützt deshalb die IHK-Initiative „Ausbildung
                                                                      in Thüringen – www.macht-eure-kinder-stark“.

    Machen Sie mit!                                                                                         GRÜNDE FÜR EINE
    Nach dem erfolgreichen Start der landesweiten Imagekampagne
                                                                                                            AUSBILDUNG
    „Ausbildung in Thüringen. Macht eure Kinder stark“ bieten wir unseren
                                                                                                            IN
                                                                                                               THÜRINGEN.
    Ostthüringer Unternehmen ein kostenfreies Co-Marketingpaket an.
    Gemeinsam mit Ihnen möchten wir vor allem Eltern über die Vorteile
    einer beruflichen Ausbildung in Thüringen aufklären und das Ansehen
    der Berufsausbildung in Unternehmen stärken.

    Dafür stellen wir Ihnen eine Vielzahl von Dateien zur Verfügung:                                       PRAXIS 
    „„ Kampagnen-Label, Anzeigen, Onlinebanner, E-Mail-Signaturen
       u. v. m. zur Verwendung in Ihren digitalen Kanälen                                                  GEHALT 
    „„ Material in hoher Druckqualität, geeignet für die Interaktion in Ihre
       ­Publikationen                                                                                    KARRIERE 
    Download: www.gera.ihk.de (Dok.-Nr. 4321134)                                                           HEIMAT 
                                                                                                        SICHERHEIT 
          Unterstützen Sie die Kampagne
            „Ausbildung in Thüringen.                                                           AUSBILDUNG IN THÜRINGEN.
             Macht eure Kinder stark“

                                                                                                Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019   15
Au s- und Weit er bildung

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                                                         Liebe zum Beruf weitergeben
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                                                           IHK-Prüfungen sind das „Aushängeschild“ der beruflichen Bildung in
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Qual

                                                            Deutschland. Sie stehen für anspruchsvolle, praxisnahe und bundes-

      epr üf t                                               einheitliche Berufs- und Weiterbildungsabschlüsse. So wie die duale

 IHK-g
                                                             Berufsausbildung werden auch die Prüfungen von der Wirtschaft
                                                             selbst organisiert. 1.440 Unternehmer, Mitarbeiter aus den Aus­
                                                             bildungsbetrieben und Berufsschullehrer sind die Menschen hinter

                                                  e is
                                                            dem Erfolg. Eine von ihnen ist Ina Clauß, Geschäftsführerin von
                                              w            Bornschein & Clauß Gartenbau aus Greiz.
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                   mpet e         n z                Seit 1996 prüft Ina Clauß Fachwissen und       jahrelange Berufserfahrung weiter und
                                                     Können angehender Floristen. Ihre ehema-       weiß den Austausch mit anderen Prüfern
                                                     lige Lehrausbilderin, die selbst IHK-Prüfe-    zu schätzen. „Wir diskutieren oft fach­liche
                                                     rin war, hatte sie angesprochen. Ina Clauß     und praktische Themen aus dem Unter-
                                                     hat in Gera Floristin gelernt und seit 1986    nehmeralltag. Es ist aber auch interessant,
                                                     den Abschluss als Floristmeisterin in der      vom Fachwissen der zum Ausschuss ge-
                                                     Tasche. Seit 1991 bildet sie auch selbst aus   hörenden Berufsschullehrer zu profitie-
                                                     und seit 2005 leitet sie den IHK-Prüfungs-     ren.“
                                                     ausschuss. „Mir macht es Spaß, mit j­ ungen         Das gibt ihr wichtige Impulse für die
                                                     Leuten zusammenzuarbeiten und ihnen            eigene Ausbildung. Zwölf Azubis hat sie
                                                     die Floristik nahezubringen“, begründet        schon auf dem Weg in den Beruf beglei-
                                                     sie ihr Engagement für Ausbildung und          tet. Im Herbst vergangenen Jahres hat wie-
                                                     Prüfung des Berufsnachwuchses. Sie selbst      der eine junge Frau im Greizer Blumen­
                                                     ist mit der Liebe zur Natur, zu Pflanzen       geschäft der Firma ihre Ausbildung zur
                                                     und Blumen groß geworden. Ihre Familie         Floristin begonnen. Sie wird wie jede i­ hrer
                                                     unterhält nun bereits in der fünften Gene-     Vorgängerinnen von Anfang an in die Ab-
                                                     ration einen Gartenbaubetrieb in Greiz.        läufe des Unternehmens eingebunden. Sie
                                                     Diese Liebe will sie auch angehenden Flo-      lernen zunächst, zum Beispiel bei der Wa-
                                                     risten vermitteln.                             renannahme, mehr über den Umgang mit
                                                         „In diesem Beruf braucht man unbe-         Schnittblumen und ihre Pflege, aber auch
                                                     dingt fundiertes Grundwissen und Grund-        über die betriebswirtschaftlichen Abläufe
                                                     fertigkeiten, die man erlernen muss und        von Bestellung und Lieferung. Sie über-
                                                     kann. Man sollte aber außer einem guten        nehmen nach und nach k    ­ leinere Aufträge
                                                     Schulabschluss auch ein großes Interesse       oder sind bei Vor-Ort-Terminen zur Deko-
                                                     an Pflanzen und Blumen sowie ein Gefühl        ration von Veranstaltungsräumen mit da-
                                                     für Form und Farbe mitbringen, um ein          bei. „So festigen sie schrittweise ihr in der
                                                     guter Florist zu werden“, sagt Ina Clauß.      Berufsschule erworbenes theoretisches
                                                     Genau diese Faktoren sind ihr sowohl bei       Wissen und lernen, es praktisch umzuset-
                                                     der Ausbildung eigener Azubis als auch         zen. Das ist eine wichtige Basis, um Kun-
                                                     bei der Bewertung der Prüfungs­ergebnisse      den gut beraten zu können“, beschreibt
                                                     wichtig. „Immer drei Prüfer bewerten die       Ina Clauß die nächsten Ausbildungsschrit-
                                                     Leistungen in den Zwischen- und Ab-            te. Nach erfolgreichem Abschluss und je
                                                     schlussprüfungen gemeinsam. So können          nach Bedarf im Unternehmen wartet dann
                                                     verschiedene Meinungen und Erfahrungs-         bei Bornschein & Clauß auch ihr erster Job
                                                     werte in das Ergebnis einfließen“, gibt sie    auf die jungen Facharbeiter.
     Ina Clauß, Geschäftsführerin von                einen Einblick in die Arbeit des Prüfungs-          www.bplusc.de                         
     Bornschein & Clauß Gartenbau aus Greiz          ausschusses. Auch Ina Clauß gibt gern ihre
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        IHK-Weiterbildungsangebot: www.gera.ihk.de/weiterbildung

16    Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019
Au s- und Weit er bildung

Spezialisten für das Personalwesen
Geprüfter Personalfachkaufmann KOMPAKT
Praxisnahe höhere berufliche Bildung eröffnet Fachkräften Chancen für einen beruflichen Aufstieg. „Ostthüringer
Wirtschaft“ stellt regelmäßig Weiterbildungsprofile vor und gibt damit einen Überblick über Möglichkeiten beruf­
licher Qualifizierung.

                                                                                                             Kostenfreie Informationsveranstaltung
                                                                                                             zum IHK-Studiengang:
                                                                                                             24. Juni 2019
                                                                                                             im IHK-Bildungszentrum Gera

                                                                                                             Beginn des nächsten
                                                                                                             IHK-Studiengangs*:
                                                                                                             2. September 2019
                                                                                                             im IHK-Bildungszentrum Gera
                                                                                                             * Bekannte Lehrgangsangebote weiterer regionaler Bildungs-
                                                                                                             einrichtungen können bei der IHK erfragt werden.

                                                                                                             Mehr Informationen und Anmeldung
                                                                                                             zur Informationsveranstaltung
                                                                                                                 www.gera.ihk.de/event/15443303

                                                                                                             zum Studiengang
                                                                                                                www.gera.ihk.de/event/15411008
 Eine gute Personalpolitik ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Personal­
 fachkaufleute übernehmen dabei als Führungskraft im Unternehmen eine strategische                           Förderung:
­S chlüsselrolle.                                                         Foto: contrastwerkstatt/fotolia
                                                                                                             „„ Aufstiegs-BAföG
                                                                                                                (www.aufstiegs-bafoeg.de)
Personalfachkaufleute sind Spezialisten               Zielgruppe                                             „„ Begabtenförderung Berufliche
für das Personalwesen. Sie leiten Personal-                                                                     ­Bildung (www.sbb-stipendium.de)
büros in Unternehmen oder übernehmen                  Mitarbeiter aus allen Branchen mit mehr-
spezialisierte Aufgaben, wie Arbeitszeit-             jähriger Berufserfahrung im Personal­                  Beratung:
und Gehaltsabrechnung, Mitarbeiterdaten               wesen
verwalten oder Personalakten führen. Sie
planen den Einsatz von Arbeitskräften im              Qualifikationsinhalte
Unternehmen und ermitteln den Qualifi-
kationsbedarf für die einzelnen Arbeits-              „„ Personalarbeit organisieren und
plätze. Sie gestalten Personalpolitik und                 durchführen
-marketing und organisieren die Aus- und              „„ Rechtliche Grundlagen der Personal-
Weiterbildung.                                            arbeit
                                                      „„ Personalplanung, Personalmarketing
Kompakter Studiengang –                                   und Personalcontrolling
Schneller zum Ziel                                    „„ Personal- und Organisations­
                                                          entwicklung                                        Marion Danowski
Der IHK-Studiengang vermittelt kompakt                                                                       Tel.: 0365 8553-406
das Fachwissen, das im Personalwesen für              Zum Abschluss als Personalfachkaufmann                 danowski@gera.ihk.de
leitende Positionen gebraucht wird. Mit               gehört auch der „Nachweis der berufs- und
nur 400 Unterrichtsstunden im IHK-Bil-                arbeitspädagogischen Qualifikation“ (AdA-
dungszentrum Gera und einem umfang-                   Schein). Diesen Lehrgang bietet die IHK               Der Abschluss als „Geprüfter Personal-
reichen Selbststudienprogramm mit Online-             ebenfalls an. Er muss jedoch extra gebucht            fachkaufmann“ ist dem DQR-­Niveau 6 zu-
Bausteinen und Begleitung durch einen                 werden.                                               geordnet und d­ amit einem akademischen
Tutor verkürzt sich die Studiendauer.                                                                       Bachelor-­Abschluss gleichwertig.     

                                                                                                              Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019                   17
T it elt hema

                                                                                                  © Marofke Werbung / Fotolia.de
     Medizintechnik:
     Innovative Branche ausgebremst?
     Die Medizintechnik ist eine der innovativsten Branchen Thüringens. Ihre Produkte sind
     weltweit gefragt. Welche Produkte am Markt zugelassen werden, unterliegt strengen
     ­Reglementierungen, die 2017 mit neuen EU-Bestimmungen nochmals verschärft wurden.
      2020 läuft die Übergangsregelung aus, ohne dass bisher die notwendigen wirtschafts-
      freundlichen Rahmen­bedingungen geschaffen wurden. Für die Unternehmen heißt das
      vor allem Rechts­unsicherheit und erschwerte Marktzulassung. Die Inno­vationskraft ­einer
      ganzen Branche droht ausgebremst zu werden.

18    Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019
T it elt hema

Wird die Innovationskraft einer ganzen Branche blockiert?
Die Medizinprodukterichtlinien MDD, AIMD, IVDR wurden 2017 ersetzt durch die EU-Verordnungen MDR (für
Medizinprodukte) und IVDR (für In-Vitro-Diagnostika), deren Übergangsfristen am 25.05.2020 (MDR) bzw.
25.05.2022 (IVDR) enden. Ab diesem Zeitpunkt dürfen neue Medizinprodukte in Europa nur noch auf Basis dieser
Verordnungen auf den Markt gebracht werden. Die Branche ist verunsichert, da eine Reihe von Veränderungen mit
neuen bürokratischen Hürden zu nehmen sind. Dr. Eike Dazert, Geschäftsführerin des Branchennetzwerks medways
e.V., erläutert im Interview, was auf die Unternehmen zukommt.

Was konkret ändert sich?                       Bevölkerung beitragen, vom europäischen
                                               Markt genommen werden. Weiterhin wird
Viele Medizinprodukte werden in höhere         die Innovationskraft besonders kleiner
Risikoklassen eingeordnet. Einige Risiko-      und mittlerer Betriebe gebremst, da der
klassen wurden auch neu eingeführt, z. B.      Aufwand zur Neuzulassung von Produkt­
für Software oder für wiederverwendbare        innovationen für diese Unternehmens-
chirurgische Instrumente. Damit benöti-        gruppe die vorhandenen Ressourcen über-
gen die entsprechenden Unternehmen             steigt. Mit dieser Entwicklung besteht die
erstmalig eine „Benannte Stelle“ für ihre      Möglichkeit, dass es zu Konsolidierungs-
Produktzulassungen und weiterhin ein           prozessen in der Branche kommt, was mit
zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem       einer sinkenden Innovationskraft insge-
(DIN EN ISO 13485/2016).                       samt einhergehen kann.
    Künftig müssen sich alle „Benannten
Stellen“ in einem aufwändigen und lang-        Brexit und Medizinprodukte – was hat das
wierigen Prozess neu zertifizieren lassen.     miteinander zu tun?
Derzeit hat erst eine „Benannte Stelle“ die-
sen Prozess erfolgreich abgeschlossen.         Von den 59 „Benannten Stellen“ im Jahr
    Zusätzlich verlangen die neuen Regu-       2017 haben derzeit nur 25 die Unterlagen
larien eine Betrachtung des gesamten Pro-      für eine Neuzertifizierung eingereicht. Von
duktlebenszyklus von der Entwicklung bis       diesen hat nur eine diesen Prozess erfolg-
zum Recycling. Die Hersteller müssen im        reich durchlaufen (BSI in Großbritannien)
Rahmen der klinischen Bewertung und des        und darf Zertifikate nach neuer MDR aus-
„Post Market Surveillance“ mehr klinische      stellen. Mit der Zertifizierung weiterer
Daten erheben.                                 „Benannter Stellen“ wird bis zum Ende des
    Aus diesen Veränderungen ergeben           2. Quartals gerechnet. Absehbar ist aber,
sich für die betroffenen Hersteller große      dass die Anzahl der neuakkreditierten                   Bei der Umsetzung der
Herausforderungen.                             Stellen für die Fülle der Aufgaben viel zu              EU-Verordnungen müssen alle
                                               niedrig sein wird und der Zeitpunkt, an         vorhandenen Spielräume genutzt
Wo sind aus Ihrer Sicht die größten Her-       dem die Arbeitsfähigkeit hergestellt ist, für   werden, um praxistaugliche Rahmen­
ausforderungen für bestehende Unterneh-        die Unternehmen viel zu spät kommt.
men?                                                Zusätzlich verlieren mit dem Brexit die
                                                                                               bedingungen festzulegen. Diese
                                               „Benannten Stellen“ in Großbritannien           müssen sicherstellen, dass die
Der Dokumentationsaufwand steigt deut-         ihre Zertifikate und alle Produkte mit die-     Innovationskraft einer ganzen
lich. Die in vielen Bereichen notwendige       sen Zertifikaten müssen neue erhalten. Da-      Branche nicht zum Erliegen kommt
Erhebung von klinischen Daten für die Zu-      mit müssen alle Unternehmen, die heute
                                                                                               und die KMU als Innovationstreiber
lassung und im Rahmen der klinischen           ihre Produkte in Großbritannien zertifi-
Überwachung nach Marktzulassung belas-         ziert haben, sich neue „Benannte Stellen“       nicht durch Konsolidierungsprozesse
ten besonders die Ressourcen der KMU er-       in Zentraleuropa suchen, die es aber noch       vom Markt verschwinden. Die Politik
heblich. Schon jetzt prüfen Unternehmen        nicht gibt, um dort ihre Zertifikate zu er-     ist dringend gefordert. Die Über-
genau die Zertifikate für einige Nischen-      neuern. Hinzu kommt, dass 70 Prozent            gangsfrist sollte erst beginnen, wenn
produkte. Aus Rentabilitätsgründen wer-        ­aller Produkte, die von Ländern außerhalb
den einige wahrscheinlich nicht mehr ver-       der EU auf den europäischen Markt wol-
                                                                                               die Rahmenbedingungen geschaffen
längert. Damit besteht die Gefahr, dass in-     len, über eine „Benannte Stelle“ auf der       sind.
novative Produkte, die maßgeblich zu            britischen Insel zugelassen werden. Diese        Dr. Eike Dazert, Geschäftsführerin
einer guten medizinischen Versorgung der        Hersteller und Produkte müssen jetzt auf                           des medways e.V.

                                                                                                 Ost thür inger Wir tschaf t · Apr il 2019   19
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