Lieber SPU als UBS Liste 1 - Zeitschrift für Politik, Arbeit & Kultur der SP Uster Nr. 193 März 1998

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FORUM /193/März 98   12.09.2006   11.33 Uhr   Seite 1

                                                        Zeitschrift
                                                        für Politik, Arbeit & Kultur
                                                        der SP Uster

                                                        Nr. 193 März 1998
     P.P. Uster

                                                              ber SPU
                                                           Lie      S
                                                             als UB
                                                                    1
                                                              Liste
FORUM /193/März 98    12.09.2006     11.33 Uhr   Seite 2

       2 FORUM September 1997

       Inhalt
                                                                                                   Editorial
       Die SP Uster – eine junge Sache                                           3                  A    m 15. März ist es wieder
                                                                                                         einmal soweit: Wahlen in
                                                                                                   Uster – spannende Wahlen,
       Von Markus Stadelmann
                                                                                                    denn die politische Situation
                                                                                                    stellt hohe Anforderungen an
                                                                                                     die Polikerinnen und Politiker,
       Uster aktiv mitgestalten                                                  4                   die sich um die Ämter in Stadt-
                                                                                                      und Gemeinderat bewerben.
       Von Gemeinderatspräsidentin Marlies Hürlimann                                             Die wirtschaftliche Rezession –
                                                                                     einhergehend mit einem wiederauferstandenen,
                                                                                     dogmatischen «Manchester-Kapitalismus» mit
                                                                                     steigender Arbeitslosigkeit und explodierenden
       Begonnenes zu Ende führen                                                 5   Börsengewinnen – hat grosse politische und so-
       Von Stadträtin Heidi Vogt                                                     ziale Probleme gebracht. Um diese komplexen
                                                                                     Probleme in Uster anzugehen, braucht es sach-
                                                                                     kundige und engagierte Mitglieder im Gemein-
                                                                                     derat und starke und entscheidungsfreudige
       Sonntagsapéros – Ein Rückblick                                            7   Persönlichkeiten im Stadtrat. Die SP Uster hat
                                                                                     beides.
       Bilder von Stefan Feldmann und Rolf Graf

                                                                                     M      it Heidi Vogt tritt die SP Uster mit einer
                                                                                            bisherigen Stadträtin an, die in den letz-
                                                                                     ten vier Jahren gute Arbeit geleistet und viele
       Für ein sozialeres Uster                                                  8
                                                                                     neue Impulse gesetzt hat. Und mit Marlies
       Die SP-Gemeinderatsliste                                                      Hürlimann – der amtierenden Gemeinderats-
                                                                                     präsidentin – ist die SP Uster in der erfreulichen
                                                                                     Lage eine junge und dennoch politisch bereits
                                                                                     erfahrene Politikerin ins Rennen um einen zwei-
       SP-Parolen zur Abstimmung vom 15. März                                10      ten Stadtratssitz zu schicken.

       Uster Plus                                                            11      D     urch den Rücktritt des parteilosen Stadt-
                                                                                           präsidenten Hans Thalmann, ist der Zeit-
                                                                                     punkt für die SP ideal, dass sie als stimmstärk-
       Eine Initiative für regionale Wirtschaftskreisläufe                           ste Partei in Uster ihren Anspruch auf zwei Sitze
                                                                                     endlich erfolgreich durchsetzen kann. Die Tat-
                                                                                     sache, dass rund ein Viertel der Ustermer
                                                                                     Stimmbürgerinnen und Stimmbürger bislang
       Veranstaltungskalender                                                12      nicht adäquat im Stadtrat vertreten war, wird
                                                                                     hoffentlich endlich ihr Ende finden.

       Versione italiana sul retro
                                                                                     D     ie SP-Gemeinderatsliste zeigt sich dieses
                                                                                           Jahr sehr ausgeglichen: Nicht nur sind auf
                                                                                     ihr wieder gleichviele Frauen wie Männer ver-
        IMPRESSUM FORUM                                                              treten. Neben einigen erfahrenen und bewähr-
                                                                                     ten «Bisherigen» finden sich auch viele junge,
        Zeitschrift für Politik, Arbeit & Kultur der SP Uster                        motivierte und fähige «Neulinge», die für ein so-
                                                                                     ziales und solidarisches Uster einstehen. Die
        Herausgeberin:                     Sozialdemokratische Partei                Gemeinderatsliste Nr. 1 verdient deshalb Ihre
                                                                                     Unterstützung.
        Anschrift:                         FORUM, Postfach 340, 8610 Uster 1
        Auflage:                           10 000
        Abonnement:                        für 1 Jahr mindestens Fr. 30 .– auf       A    m 15. März entscheidet sich in Uster, wie die
                                                                                          Probleme der Zukunft gemeistert werden:
                                                                                     Mit harter Hand, gemäss dem wirtschaftslibera-
                                           PC 80 – 13431 – 8
                                                                                     len Credo «Jedem ist sich selbst der nächste»,
        Redaktion:                         Margrit Enderlin, Stefan Feldmann,        oder umwelt- und sozialverträglich, wie es die SP
                                           Fredde Gut, Patrick Höhener,              Uster will. Sie haben die Wahl. Nutzen Sie sie!
                                           Marlies Hürlimann, Rolf Murbach
        Layout:                            Fredde Gut
        Vertrieb:                          Stefan Feldmann
        Druck:                             Ropress Zürich                            Stefan Feldmann
                                                                                     Präsident AG Wahlen SP Uster
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                                                                                                                                 FORUM März 1998 3

     Jung & sozial: Die SP Uster ist auch attraktiv für junge Wählerinnen und Wähler

     Die SP Uster – eine junge Sache

     Die SP Uster legt den Wählerinnen und                konstruktive Politik betreibt und auf die wich-     Stefan Lötscher
     Wählern 1998 eine junge Liste zur Wahl vor:          tigsten Fragen Antworten kennt, welche junge        27jährig. Er ist kaufmännischer Angestellter in
     Die Hälfte der 36 Kandidatinnen und Kandi-           Menschen überzeugen. Acht junge SP-Mitglie-         einem Grosskonzern und setzt sich bei den Ho-
     daten ist 40 Jahre oder jünger, liegen somit         der haben sich für die Gemeinderatswahlen zur       mosexuellen Arbeitsgruppen Zürich für die
     deutlich unter dem Durchschnittsalter der            Verfügung gestellt. Sie stehen für eine soziale     Rechte und die Anerkennung der Schwulen und
     Lokalpolitiker/innen. Noch wichtiger: Acht           und solidarische Zukunft ein.                       Lesben ein.
     Kandidatinnen und Kandidaten sind unter 30
     Jahre alt. Sie vertreten die für ein soziales und                                                        Oli Sennhauser
     solidarisches Uster einstehenden Jungen un-          Und das sind die jungen Kandidaten                  26jährig. Er ist selbstständiger Unternehmer und
     serer Stadt.                                         und Kandidatinnen der SP Uster:                     führt in der ganzen Schweiz Goldwäscher-Kur-
                                                                                                              se durch. Darüberhinaus gestaltet er Internet-
               Von Markus Stadelmann                      Stefan Feldmann (bisher)                            Seiten, auch diejenige der SP Uster, die dieser
                                                          27jährig . Er ist in Uster aufgewachsen und hat     Tage aufgeschaltet wird.
     «Politik – das ist doch etwas für alte Säcke!»       nach einer Lehre als Buchhändler in den Jour-
     Diesen Spruch hört man immer wieder von Ju-          nalismus gewechselt und arbeitet heute als Re-      Annalena Moser
     gendlichen, wenn man mit ihnen über Politik dis-     daktor und Produktionsleiter einer Lokalzeitung.    18jährig. Sie steht kurz vor der Matura und en-
     kutieren will. Diese Haltung entspringt einer ge-    Er gehört seit Anfang 1997 dem Gemeinderat an       gagiert sich bei den Jusos in der Stadt Zürich,
     wissen Frustration von jungen Menschen, die          und hat sich dort für eine jugendfreundlichere      aber auch im Jugendparlament Uster. Ausser-
     sich von vielen Politikerinnen und Politikern        Stadt eingesetzt. Unter anderem hat er mit einer    dem hat sie1996 an der Schweizerischen Ju-
     nicht ernst genommen fühlen. Umso wichtiger          Interpellation die Unterstützung der Stadt Uster    gendsession teilgenommen.
     ist es deshalb, dass sich junge Menschen selber      für das neugegründete Jugendparlament bewirkt
     für die Bedürfnisse, Vorstellungen und Wünsche       und die Erarbeitung eines Jugendleitbildes an-      Karin Dieziger
     ihrer Altersgruppe einsetzen. Auf der diesjähri-     geregt. Ausserdem verlangt er von der Stadt         28jährig. Sie ist ausgebildete Krankenschwester
     gen Gemeinderatsliste der SP Uster finden sich       Uster, dass sie bei der Vergabe von Arbeitsauf-     und hat jahrelang in einer Drogenabgabestelle
     solche jungen Menschen.                              trägen, jene Firmen bevorzugt, die Lehrlinge        gearbeitet. Zur Zeit besucht sie die Schule für So-
                                                          ausbilden.                                          zialarbeit in Zürich.
     Junge Liste
                                                          Dagmar Anderes                                      Christoph Strucken
     Die Gemeinderatsliste der SP Uster ist mit einem     26jährig. Sie ist in Uster aufgewachsen. Nach der   22jährig. Er befindet sich zur Zeit in einer Aus-
     Durchschnittsalter von 38.6 Jahren eine der          Matura und einer Ausbildung als Primarlehrerin      bildung zum Sekundarlehrer. In seiner Freizeit
     jüngsten Liste seit vielen Jahren. Der Grund: Die    hat sie nun den Beruf gewechselt und befindet       leitet er den Ustermer Jugendchor TenSing.
     Hälfte der 36 Kandidatinnen und Kandidaten ist       sich zur Zeit in der Endphase ihrer Ausbildung
     unter 40 Jahre, acht von ihnen sogar unter 30 Jah-   als Redaktorin bei einer Tageszeitung. Sie will     Verena Witzig
     re alt (1994 zählten nur drei SP-Kandidat/innen      ihren Schwerpunkt einer allfälligen Ratstätigkeit   18jährig. Sie steht kurz vor der Matura und en-
     weniger als 30 Lenze). Dieser Umstand zeigt,         im Sozial- – namentlich bei der Bekämpfung der      gagiert sich bei den Jusos in der Stadt Zürich.
     dass die SP Uster eine zukunftsgerichtete und        Arbeitslosigkeit – und im Umweltbereich setzen.

                                                                                                                       Jung & sozial – die Jungen auf der
                                                                                                                       SP-Gemeinderatsliste (von links nach
                                                                                                                       rechts, von oben nach unten):
                                                                                                                       Stefan Feldmann, Dagmar Anderes,
                                                                                                                       Stefan Lötscher, Oli Sennhauser,
                                                                                                                       Annalena Moser, Karin Dieziger,
                                                                                                                       Christoph Strucken, Verena Witzig.
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       4 FORUM März 1998

       Marlies Hürlimann: Warum ich für den Stadtrat kandidiere

       Uster aktiv mitgestalten

                                                                                       Freude am Politisieren
                                                                                       Nach einer kaufmännischen Lehre im Kanton Uri bin ich nach Zürich ge-
                                                                                       zogen. Dort habe ich mehrere Jahre im Bereich Public Relations und Ver-
                                                                                       lagswesen gearbeitet. Immer wieder hat mich das Fernweh gepackt und
                                                                                       ich bin gereist. Unter anderem habe ich über ein Jahr in den USA bei ei-
                                                                                       nem Versicherungskonzern gearbeitet. Dann kam der Punkt, wo ich mich
                                                                                       entscheiden musste, wo ich leben wollte – ich habe mich für die Schweiz
                                                                                       entschieden. Mit der Rückkehr 1988 kam auch der Wunsch auf, mich po-
                                                                                       litisch zu engagieren. Ich bin in der Stadt Zürich der SP beigetreten und
                                                                                       habe dort im Vorstand mitgearbeitet. Gleichzeitig habe ich nebenberuf-
                                                                                       lich als Journalistin bei der politischen Frauenzeitschrift Nora zu arbei-
                                                                                       ten begonnen, wo ich noch heute tätig bin.

                                                                                       Uster mitgestalten
                                                                                       Eher untypisch bin ich während längerer Zeit täglich von Zürich nach
                                                                                       Uster gependelt, da ich bei einer Ustermer Werbeagentur als Redaktorin
                                                                                       gearbeitet habe. Dann sind mein Mann und ich hierhergezogen und es war
                                                                                       für mich klar, dass ich mich für «meine» Stadt engagieren würde. 1994
                                                                                       bin ich den Gemeinderat gewählt worden, wo ich meine Ideen einbringen
                                                                                       konnte. Auch als Mitglied der Parlamentarischen Raumplanungskom-
                                                                                       mission kann ich – mehr oder minder – Einfluss nehmen auf die Ent-
                                                                                       wicklung unserer Stadt. Durch die Wahl zur Gemeinderatspräsidentin
                                                                                       habe ich einen vertieften Einblick in die Stadtverwaltung erhalten. Ich
                                                                                       habe interessierte und motivierte Angestellte kennengelernt, mit denen ich
                                                                                       gerne zusammenarbeiten würde.

                                                                                        Die für ein Stadtratsamt nötige Führungserfahrung bringe ich aus der Pri-
                                                                                        vatwirtschaft mit. Dadurch, dass ich in einer kinderreichen, eher konser-
                                                                                        vaten Familie in einfachen Verhältnissen aufgewachsen bin, später aber
                                                                                        in Zürich auch für internationale Firmen gearbeitet habe und viel gereist
                                                                                        bin, habe ich verschiedene Facetten der Gesellschaft kennenglernt. Die-
       Dass es im Stadtrat mehr Frauen braucht, kann man in Uster nicht                se Erfahrungen haben mich flexibel und tolerant gemacht. Wenn es um die
       behaupten. Was es im Ustermer Stadtrat aber braucht sind mehr Leu-              Suche nach Lösungen geht, bin ich unkonventionellen Ideen gegenüber
       te mit einem gesamtheitlichen Gedankengut, die das Geld nicht allein            nicht von Beginn weg abgeneigt.
       nach markwirtschaftlichen Kriterien ausgeben, sondern auch sozia-
       le und ökologische Aspekte berücksichtigen. Weiter sind zukunftsge-
       richtete Ideen wichtig, die auf einer langfristigen Betrachtung unse-           Politische Generalistin
       rer gesellschaftlichen Entwicklung beruhen. Dies ist meine Motivation
       für die Kandidatur als Stadträtin.                                              Da ich mich als Generalistin sehe, wäre es mir grundsätzlich möglich, mich
                                                                                       in jedes Ressort im Stadtrat einzuarbeiten. Mein Wunschressort sind je-
                                Von Marlies Hürlimann                                  doch die Städtischen Werke/Hochbau, wo mich vor allem das Span-
                                                                                       nungsfeld zwischen Ökologie und Marktwirtschaft reizt.
       Nach meiner Wahl zur Gemeinderatspräsidentin 1997 habe ich die Frage
       eines Journalisten, ob ich als nächstes einen Sitz im Stadtrat anstrebe, ver-   Bei meiner Nomination als Stadtratskandidatin habe ich gesagt, mein
       neint. Mein Betriebsökonomie-Studium, welches mich zeitlich sehr bean-          Schwäche sei, dass ich kein Mann bin, da die SP auf ein ausgeglichenes
       spruchte, war damals der Grund, dass ich mir eine Kandidatur nicht vor-         Verhältnis bei der Besetzung von Ämtern achtet. Ich bringe für dieses Amt
       stellen konnte. Mittlerweile habe ich mich an den Studienrhythmus               aber auch Stärken mit, zu denen ich folgende zähle: Meine langjährige Er-
       gewöhnt und ein Gespräch mit dem Rektor hat gezeigt, dass sich Studium          fahrung in der Politik mit entsprechendem Leistungsausweis; meine fun-
       und Stadtrat optimal verbinden lassen: Man lässt mich das Wochenpensum          dierte Ausbildung und Berufserfahrung; meine kommunikative Art und
       an der HWV entsprechend reduzieren.                                             meine Motivation, mit vollem Engagement zu politisieren.
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                                                                                                                              FORUM März 1998 5

     Heidi Vogt: Warum ich nochmals für den Stadtrat kandidiere

     Begonnenes zu Ende führen

                                                                                 Unterstützung erwünscht
                                                                                 Die Arbeit als Stadträtin ist spannend, herausfordernd und anspruchsvoll.
                                                                                 Als Mitglied des Kollegiums bin ich für alle Entscheide mitverantwortlich,
                                                                                 und setze mich deshalb auch intensiv mit den Geschäften meiner Kolle-
                                                                                 ginnen und Kollegen auseinander und bringe meine Optik als jüngere Fa-
                                                                                 milienfrau, meine Erfahrungen als Berufsfrau und meine politischen Ak-
                                                                                 zente als Sozialdemokratin in die Diskussion ein. Oft habe ich damit Erfolg,
                                                                                 aber ebenso oft wünsche ich mir Verstärkung von weiteren Leuten, die ähn-
                                                                                 liche Erfahrungen mitbringen und Akzente setzen! Darum wünsche ich mir
                                                                                 sehr, dass auch Marlies Hürlimann zur Stadträtin gewählt wird.

                                                                                 Möchte Abteilung behalten
                                                                                 Ich habe das Amt als Vorsteherin der Abteilung Sicherheit vor vier Jah-
                                                                                 ren nicht gesucht – im Gegenteil. Ich empfand es selber als «unfraulich»
                                                                                 und «unsozialdemokratisch». Nach vier Jahren urteile ich anders. Ich bin
                                                                                 in dieses Amt hineingewachsen, habe viel gelernt und einiges verändert.
                                                                                 Heute stehe ich auf einem guten Boden und fühle mich von meinen Mit-
                                                                                 arbeiterinnen und Mitarbeitern respektiert und gestützt. Viele Projekte und
                                                                                 Reformen sind im Gang, und wir stehen mitten in Prozessen, die ich ger-
                                                                                 ne zu Ende führen möchte.

                                                                                 Einige Beispiele:
                                                                                 • Auf den Fahrplanwechsel 1999 planen wir Verbesserungen beim Orts-
                                                                                   bus-Fahrplan. Und laufend bemühen wir uns – auch innerhalb der ganz
                                                                                   engen finanziellen Grenzen – um kleine Komfortsteigerungen.

                                                                                 • Das Thema «Tempo 30» ist in Uster in einem ersten Anlauf geschei-
                                                                                   tert. Weitere Anläufe kommen jedoch bestimmt. Und ausserdem ar-
                                                                                   beiten wir ständig an vielen, weniger spektakulären aber ebenso wich-
                                                                                   tigen Massnahmen, die den Verkehr sicherer und unseren öffentlichen
                                                                                   Raum lebendiger machen.

     Seit 1994 bin ich Stadträtin von Uster. Die Arbeit ist interessant, span-   • Statt den beiden Zivilschutz-Ausbildungszentren in Hombrechtikon
     nend, herausfordernd und anspruchsvoll. Im folgenden möchte ich               und Uster wird es künftig nur noch eines geben – das unsrige in Riedi-
     darlegen, warum ich vier weitere Jahre als Stadträtin für Uster ar-           kon. Diese Reduktion von zwei auf ein Zentrum soll geordnet und so-
     beiten möchte, und warum ich mir Marlies Hürlimann als Kollegin               zialverträglich durchgeführt werden.
     wünsche.
                                                                                 • Die Abteilung Sicherheit ist die erste in der Stadtverwaltung, welche die
                                 Von Heidi Vogt                                    neue Verwaltungsphilosophie des «New Public Managment» erprobt.
                                                                                   Deren Ziel heisst: Kundenfreundliche, kostengünstige und transparen-
     Was fasziniert mich als Frau an der Aufgabe einer Stadträtin und dann         te Leistungen erbringen. 1998 ist das erste Jahr der praktischen Um-
     noch ausgerechnet in der Abteilung Sicherheit? Zu dieser Abteilung            setzung. Als sichtbares Ergebnis werden wir im Stadthaus ein Dienst-
     gehören Ressorts wie die Stadtpolizei, Zivilschutz und Militär, aber auch     leistungszentrum einrichten, wo an einem einzigen Schalter die
     Feuerwehr, Einwohnerkontrolle und öffentlicher Verkehr. Ich habe die          Geschäfte aus den verschiedensten Ressorts abgewickelt werden.
     Abteilung vor einem ganz andereren beruflichen Hintergrund über-
     nommen: Nach dem Handelsdiplom lernte ich Krankenschwester, ar-             • Und als letztes Beispiel eines, das mehr als nur symbolischen Charak-
     beitete einige Zeit im Spital, bildete mich psychotherapeutisch weiter        ter hat: Ich freue mich auf den Moment, wo ich die erste weibliche Po-
     und war mehr als zehn Jahre in einer Drogenberatungsstelle tätig. Das         lizistin bei der Stadtpolizei Uster einstellen kann!
     Amt als Stadträtin ist heute mein Hauptberuf – neben der Familienarbeit,
     die ich mit meinem Mann teile. Wir haben einen 13jährigen Sohn und          Aus all diesen Gründen, möchte ich auch die nächsten vier Jahre für die
     eine 6jährige Tochter.                                                      Stadt Uster als Stadträtin tätig sein.
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       6 FORUM März 1998

            Die Gesundheitskosten explodie-
                                                                                ren.
            Die Arbeitslosenzahlen wachsen.                                             Sozialdemokratische Partei Uster

                                                      Die SP ist gefordert, wie seit
                                                    Jahren nicht mehr. Die grossen
                                                       Erfolge bei den Wahlen der
                                                              letzten Jahre zeigen:
                                                                                        Immer mehr
                                                                                        Menschen
                                                                                        setzen ihre
                                                                                        Hoffnungen
                                                      Doch um diese Hoffnungen zu
                                                                                        auf die SP.
                                                  erfüllen, brauchen wir engagierte
                                                   Mitglieder. Menschen, denen es
                                            nicht egal ist, was mit Uster und seinen
                                               Menschen passiert. Menschen, die
                                                genug haben von der Arroganz der
                                                 Arbeitgeber und den bürgerlichen
                                                    Parteien, die Rezession und die
                                                Globalisierung der Wirtschaft dazu
                                                nutzen, um Arbeitsbedingungen zu
                                                deregulieren, Löhne zu senken und
                                                 Leistungen bei der AHV und in der
                                            Arbeitslosenversicherung abzubauen.
                                                                             Darum:

        ❏ Ja, ich werde Mitglied der SP Uster.                                          Tu was!
        ❏ Ich bin an einer Mitgliedschaft interessiert. Sendet mir bitte

           weitere Unterlagen.
                                                                                        Engagiere Dich!
        Name/Vorname:                                                                   Werde Mitglied
        Strasse:

        PLZ/Ort:
                                                       Ausschneiden und senden an:
                                                                                        der SP Uster!
                                                       SP Uster, Postfach, 8610 Uster
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                                                                                                                       FORUM März 1998 7

     Sonntagsapéros – Ein Rückblick
     Bereits schon Tradition haben in der Vorwahlkampfzeit die politischen Sonntagsapéros der SP Uster. Auch dieses Jahr konnten die interes-
     sierten Ustermerinnen und Ustermer spannende Diskussionen mit interessanten Menschen erleben:

     Am 25. Januar war der Historiker Jakob Tanner, Mitglied der Bergier-
     Kommission, Gast von Heidi Vogt und Marlies Hürlimann, ...

                                                                            ... am 8. Februar der ehemalige Wirtschaftsprofessor Hans Würgler, einer
                                                                            der geistigen Väter der GegAv-Initiative, ...

     ... am 1. Februar Regine Aeppli, SP-Nationalrätin und Präsidentin des ... und am 15. Februar Ursula Koch, die neue Präsidentin der SP Schweiz.
     Schweizerischen Arbeiterhilfswerkes, ...                              (Fotos: Stefan Feldmann und Rolf Graf)
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       Marlies Hürlimann-Arnold (35, Oberuster), Journalistin                Laurenz Steinlin (56, Nossikon), Dr.phil., Vize-Schulleiter        Beatrice Jungholz Zobrist (52, Nossikon), Superviso-
       BR/Studentin. Gemeinderätin seit 1994. Sie gehört seit vier Jahren    an der Berufsmittelschule Wetzikon, Gemeinderat seit 1986.         rin/Sozialarbeiterin. Gemeinderätin seit 1992, Fraktionsprä-
       dem Gemeinderat an, welchem sie dieses Jahr als umsichtige            Als Präsident der Arbeiter-Union erteilt er regelmässig am         sidentin seit 1994. Sie hat sich soeben als Supervisorin selbst-
       Präsidentin vorsteht. Obwohl Mitglied der Raumplanungs-kom-           Donnerstagabend Rechtsauskunft im Arbeits- und Mietrecht           ständig gemacht. Zuvor war sie als Sozialarbeiterin tätig und
       mission, konzentriert sie ihre politische Arbeit nicht nur auf        und füllt Steuererklärungen für schweizerische und ausländi-       wurde dabei auch mit den Auswirkungen der steigenden
       Planungsfragen – soziale und ökologische Anliegen vertritt sie        sche Ratsuchende aus. Dabei hat er festgestellt, dass das          Arbeitslosigkeit konfrontiert. Diese Entwicklung beschäftigt sie
       ebenso vehement. So hat sie mit einem Vorstoss die Erarbeitung        Steueramt Uster jahrzehntelang Abzüge klammheimlich ohne           sehr, und sie hat im Gemeinderat mehrere Vorstösse zu die-
       eines Energiekonzeptes für Uster angeregt und als Co-Präsidentin      Mitteilung an die lohnabhängigen Steuerpflichtigen wegstri-        sem Thema eingereicht. Sie ist überzeugt, dass nur durch eine
       der Arbeitsgruppe Schule massgeblich zum SP-Schulleitbild bei-        chen hat. Als erfahrener Gemeindepolitiker – er war im Jahr        Umverteilung der vorhandenen Arbeit auf mehr Köpfe
       getragen – ein Schulleitbild, welches weit über die Ustermer          1992/93 Parlamentspräsident – hat er sich bei der                  Erwerbslose wieder in den Arbeitsprozess integriert werden
       Grenzen hinaus Beachtung gefunden hat. Marlies Hürlimann kan-         Geschäftsprüfung im Gemeinderat dafür eingesetzt, dass diese       können. Die Entstehung einer Zweidrittelsgesellschaft zu ver-
       didiert auch als Stadträtin.                                          gesetzeswidrige Praxis in Uster abgestellt wurde.                  hindern, erklärt sie zu ihrem zentralen Anliegen.

       Angela Schmalz (45, Nossikon), Sozialarbeiterin/Familien-             Stefan Feldmann (27, Oberuster), Journalist BR. Gemein-            Rolf Graf-Ganz (43, Niederuster), eidg. dipl. Buchhalter. Er
       frau. Gemeinderätin seit 1997. Sie wohnt und arbeitet seit vie-       derat seit 1997. Er ist in Uster aufgewachsen und kennt daher      ist Vorstandsmitglied des neuen, sozial ausgerichteten Vereins
       len Jahren in Uster und kennt die Anliegen der Bevölkerung,           die Anliegen und Bedürfnisse der Jungen sehr genau. Dass die       «Refugium» und setzt sich dort für Personen ein, die am Rande
       im speziellen von Familien und Kindern, sowohl von ihrer              Jugend auch heute noch von vielen Politikerinnen und               unserer Gesellschaft stehen. Auch diese Menschen haben
       Arbeit wie auch als Mutter zweier Kinder. Sie hat mitgeholfen         Politikern nicht ernst genommen wird, stört ihn. Mit einem         Bedürfnisse. Bedürfnisse, die in der Politik künftig wieder ver-
       den Kinderhort Muulwurf aufzubauen und hat sich in der                Vorstoss hat er sich deshalb für die Anerkennung des neuge-        mehrt berücksichtigt werden müssen. Früh hat er auch in der
       Arbeitsgruppe Familienergänzende Betreuung für eine sozia-            gründeten Jugendparlamentes eingesetzt. Und als kleiner            überparteilichen Arbeitsgruppe Drogenpolitik an einer
       le Tarifpolitik eingesetzt. Zu einer zukunftsweisenden Fami-          Beitrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit verlangt er      Analyse der bestehenden Angebote und Lücken im
       lienpolitik gehört für sie aber auch ein schonender Umgang            von der Stadt, dass sie künftig bei der Vergabe von Aufträgen      Drogenbereich der Stadt Uster mitgearbeitet und sich für die
       mit der Umwelt. Was ihrer Meinung nach in Uster noch fehlt            jene Firmen bevorzugt, die Lehrlinge ausbilden. Er setzt sich      Plazierung von Spritzen-Automaten in Uster eingesetzt. Seit
       ist eine Tagesschule und ein grösseres Engagement der Stadt           für eine jugendfreundliche Stadt ein, aber auch für ein vorur-     1995 ist er zudem als Kassier im Vorstand der SP Uster aktiv.
       in Sachen Mittagstische.                                              teilsfreies Miteinander von Jung und Alt.

       Christian Wüthrich (44, Oberuster), Leiter Pflegedienst               Dagmar Anderes (26, Gschwader), Journalistin. Sie ist in           Peter Mathis-Jäggi (44, Oberuster), Lokomotivführer. Er
       Alters- und Pflegeheim. Er erfährt als diplomierter                   Uster aufgewachsen und hat sich schon früh dafür interessiert,     wohnt seit sechs Jahren in Uster und hat die Stadt durch seine
       Krankenpfleger die rasante Entwicklung im Gesundheitswesen            was in «ihrer» Stadt alles geschieht. Dank ihrer Arbeit als        Mitarbeit in der Feuerwehr kennen und schätzen gelernt. Die
       am eigenen Leibe und sieht, dass die Kostenumverteilung mit-          Journalistin ist sie zudem auf dem laufenden, was die Ustermer     Vielfalt der Meinungen und Lebenshaltungen sind für ihn ein
       telfristig zu einer Zweiklassen-Medizin führt. Er wehrt sich          Bevölkerung beschäftigt. Dass auch in Uster in den letzten         wichtiger Bestandteil der Lebensqualität. Es gibt für ihn aber
       dagegen, dass durch den Abbau von staatlichen Leistungen              Jahren immer mehr Leute ihre Stelle verloren haben, bereitet       auch Dinge, die durchaus noch verbesserungsfähig sind. So
       immer mehr Kosten den sozial Schwächeren aufgebürdet wer-             ihr grosse Sorge. Sie ist überzeugt, dass bei der Verteilung der   findet er zum Beispiel, dass es um den öffentlichen Verkehr in
       den. Er setzt sich deshalb für eine obligatorische Kranken-           Arbeit neue Wege beschritten werden müssen, sei es durch           Uster besser bestellt sein könnte. Ein funktionierendes öffent-
       versicherung ein, die nicht ausschliesslich durch Kopfprämien         neue Arbeitszeitmodelle, sei es durch eine Erhöhung des            liches Verkehrssystem trägt mit zur Attraktivität einer Stadt als
       finanziert wird. In den letzten vier Jahren hat er sich als           Stellenwertes der Nichterwerbsarbeit. Und sie ist überzeugt,       Wirtschaftsstandort bei. Bessere Verbindungsmöglichkeiten
       Mitglied der Gesundheitsbehörde für eine ökologische, wirt-           dass die Stadt Uster im Arbeits- und Umweltbereich eine            ins Zentrum und an die S-Bahn sind ihm deshalb ein wichti-
       schaftlich bezahlbare Abfallentsorgung eingesetzt.                    Vorreiterrolle übernehmen kann.                                    ges Anliegen.
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     Barbara Thalmann (32,           Stefan Lötscher (27, Riedi-      Regula Eschle-Kunz (35,            Michael Messmer (46,             Ruth Aschwanden (40,
     Kirchuster), Architektin ETH.   kon), kfm. Angestellter.         Kirchuster), lic. iur./Familien-   Oberuster), Sozialpädagoge.      Oberuster), Sachbearbeiterin.
     Vorstand Jugend- und Frei-      Gewerkschaft VSTTB, WWF,         frau. VCS, Gegav, Greenpe-         Vorstand Wogeno Uster, Vor-      amnesty international, WWF.
     zeithaus.                       Homosexuelle Arbeitsgrup-        ace, WWF, Vizepräsidentin          stand Genossenschaft Sonne.
                                     pen Zürich.                      Baugenossenschaft Glattal.

     Kurt Hemmann (38, Wer-          Oli Sennhauser (26, Kirch-       Rosemarie Gartmann (46,            Alfred Gut (45, Oberuster),      Annalena Moser (18, Ober-
     matswil), Sozialpädagoge.       uster), Goldwäscher. Vor-        Niederuster), Familienfrau.        Musiklehrer/Electronic           uster), Kantonsschülerin. Mit-
     VCS, SAH, Naturfreunde.         stand SP Uster.                  Pro natura, VCS, Verein            Publisher. Vorstand Musikleh-    glied Jugendparlament Uster,
                                                                      3. Welt-Laden Zürich.              rerInnen-Verband Zürich,         Juso Zürich, Greenpeace.
                                                                                                         VPOD, Redaktion FORUM.

     Karin Dieziger (28, Kirch-      Urs Eschle (36, Kirchuster),     Bruno Schwarz (49, Kirch-          Lennie Overdulve (47, Wer-       Christoph Strucken (22,
     uster), Sozialarbeiterin/Stu-   Fernmeldespezialist.             uster), Sozialarbeiter.            matswil), Heilpädagogin. Vor-    Wermatswil), Student. Leiter
     dentin.                                                                                             stand SP Uster.                  Ten Sing Uster.

     Marc Müller (40, Nossikon),     Käthi Oetiker (46, Ober-         Daniel Weiss (42, Nossi-           Erika Kummer (53, Näni-          Verena Witzig (18, Kirch-
     kfm. Angestellter/Land-         uster), Sozialpädagogin.         kon), Elektroingenieur HTL.        kon), Stipendienberaterin.       uster), Kantonsschülerin.
     schaftsgärtner. Ehemaliges                                                                          Ehemalige Präsidentin SP         Juso Zürich, Züri autofrei,
     Mitglied Umweltkommission                                                                           Greifensee, ehemalige Be-        WWF.
     SP Kanton Zürich.                                                                                   zirksschulpflegerin.

     Andreas Kisch (51, Näni-        Margrit Enderlin (61,            Konrad Weiss (36, Nossi-           Elisabeth Schlegel-Meisser       Annemarie Geiger Künzler
     kon), lic. phil./Ausbildner.    Kirchuster), Musikredaktorin.    kon), Musiker/Komponist.           (40, Gschwader), kfm. Ange-      (47, Nossikon), Lehrerin. Ehe-
     Ehemaliger Oberstufenschul-     Jazzclub Uster, Helvetas, SSM,   Greenpeace, WWF.                   stellte/Familienfrau. Ehemali-   malige Primarschulpflegerin.
     pfleger, VCS, WWF.              Redaktion FORUM.                                                    ges Mitglied Gesundheitsbe-
                                                                                                         hörde, amnesty international.

     Urs Strasser (44, Kirch-        Regula Schüpbach (40,            Heidi Vogt & Marlies Hürlimann und Liste 1
     uster), Dr. phil./Seminarleh-   Kirchuster), Ergotherapeu-
     rer. Vizepräsident Primar-      tin/Familienfrau.
     schulpflege.                                                     Für ein sozialeres Uster
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       10 FORUM März 1998

       Parolen zur Abstimmung vom 15. März
                                                                                                                 für die Kundschaft und schwierigeren Arbeits-
         Universitätsgesetz                                                           Nein                       verhältnissen für die Angestellten. Der Partei-
                                                                                                                 vorstand der Kantonalpartei beschloss deshalb
         Gesetz über die Reform der Verwaltungsstrukturen                             Nein                       die Stimmfreigabe, da jeder und jede diese Gü-
                                                                                                                 ter- und Interessenabwägung selbst vornehmen
         Gesetz über die öffentlichen Ruhetage und über                                                          kann. Die SP Uster ihrerseits gewichtet aber die
                                                                                                                 Nachteile der Vorlage (schlechtere Arbeitsbe-
         die Verkaufszeit im Detailhandel
                                                                                                                 dingungen für das Verkaufspersonal, der Druck
         SP Kanton                                                                   Stimmfreigabe               auf schwächere ArbeitnehmerInnen [Stich-
         SP Uster                                                                    Nein                        wort: Arbeit auf Abruf] und der zusätzliche Ver-
                                                                                                                 kehrslärm) stärker als die SP des Kantons und
         Einführung einer eidgenössischen Motorfahrzeug-                                                         hat an ihrer Mitgliederversammlung mit deutli-
         steuer (Einzelinitiative Meyer)                                             Ja                          chem Mehr die Nein-Parole beschlossen.

       Nein zum Universitätsgesetz                           Fürsorgedirektion in die bisherige Polizei- und     Ja zu einer eidgenössischen Motorfahrzeug-
                                                             Militärdirektion integriert werden. Diese soll      steuer (Einzelinitiative Meyer)
       Mit dem Numerus Clausus droht ein Elfenbein-          dann den Namen «Sicherheitsdirektion» erhal-
       turm für die Reichen                                  ten. Das Rad der Zeit würde damit zurückge-         Verkehr verursachergerecht besteuern – eine
       Obwohl das Universitätsgesetz auch gute Neue-         dreht: Die Nähe der Fürsorge zur Polizei erinnert   alte SP-Forderung
       rungen enthält, fällt für die SP die Bilanz ein-      fatal an die spätmittelalterliche Zeit der frühen   Da der kantonale Strassenfonds hoch verschul-
       deutig negativ aus: Der Numerus Clausus (Zu-          Armenpolizei, der Arrestantenhäuser, der Ein-       det ist und der Ertrag der Verkehrsabgaben
       lassungsbeschränkung) stellt einen Bruch mit          griffsfürsorge. Diese Reform, die durch die ge-     kaum mehr ausreicht, um neben dem Unterhalt
       der bisherigen Bildungspolitik dar. Er entwertet      plante Revision des Organisationsgesetzes ohne      den Bau neuer Strassen zu finanzieren, soll eine
       die Maturität, gefährdet die Fachhochschulen          Zustimmung des Parlaments durchgezogen              eidgenössische Motorfahrzeugsteuer in Form
       und bevorteilt Leute, die sich teure Vorberei-        werden könnte, ist nicht akzeptabel. Sie ist eine   eines Treibstoffpreiszuschlages erhoben wer-
       tungskurse leisten können. Ausserdem nährt der        unwürdige Antwort auf die sozialen Probleme         den. Die Initiative verlangt, dass der Kanton
       Numerus Clausus die Illusion, mit überholten          vieler Mitmenschen, die ohne Verschulden in         Zürich dies beim Bund in Form einer Standesi-
       bürokratischen Methoden lasse sich eine zu-           Not geraten. Deshalb brauchen wir ein klares        nitiative anregt. Dabei sollen die kantonalen
       kunftsgerichtete Bildungspolitik betreiben.           Nein zum Organisationsgesetz des Regierungs-        Motorfahrzeugsteuern         (Verkehrsabgaben)
       Ausgerechnet mit planwirtschaftlichen Instru-         rates!                                              durch eine eidgenössische Motorfahrzeugsteu-
       menten, die in den ehemaligen «realsozialisti-                                                            er abgelöst werden. Diese Besteuerung wäre neu
       schen Staaten» Osteuropas so kläglich versagt         Nein zum Gesetz über die öffentlichen Ruhe-         verbrauchsabhängig und nicht mehr abhängig
       haben, will man das Problem der «Ärzte-               tage und die Verkaufszeiten im Detailhandel         von der Fahrzeugkategorie (Hubraum). Das
       schwemme» in den Griff bekommen. Da wer-                                                                  heisst: Wer viel, weit und mit hohem Verbrauch
       den auf unzulässige Art und Weise Bildungs-           Im Clinch zwischen den Interessen der Konsu-        fährt, soll dementsprechend viel an den Unter-
       und Gewerbepolitik miteinander vermischt.             mentInnen und den Rechten des Verkaufsper-          halt und den Bau von Strassen bezahlen. Seit
       Diese aus SP-Sicht unerwünschte Abschottung           sonals                                              Jahren fordert die SP, dass Verkehrssteuern nut-
       einer unsozialen Bildungselite könnte durch           Die Vorlage verlangt, dass die Geschäfte in         zungsabhängig und verursachergerecht erhoben
       eine Erhöhung der Studiengebühren noch ge-            Bahnhofliegenschaften und dazugehörenden            werden und befürwortet die Vorlage deshalb.
       fördert werden, denn das Gesetz lässt Studien-        Einkaufspassagen auch an Sonntagen geöffnet
       gebühren in unbestimmter Höhe zu. Einmal              sein dürfen und dass diese Öffnungszeiten durch      Nominationen
       mehr wären die sozial unteren Schichten und           die Gemeinden nicht eingeschränkt werden kön-        Die Mitgliederversammlung der SP Uster hat
       Frauen davon betroffen. Dieses Gesetz lässt           nen. Dadurch wird es möglich, dass auch Ge-          zu Handen der Erneuerungswahlen der
       grundlegende Aspekte der Chancengleichheit            schäfte ausserhalb der Stadt Zürich in soge-         Schulpflegen und der Fürsorgebehörde vom
       ausser acht und hat keine griffigen sozialen Leit-    nannten «Zentren des öffentlichen Verkehrs» an       26. April 1998 für die ihr gemäss Parteistär-
       planken. Deshalb lehnt es die SP ab.                  Werk- und Sonntagen von 6 bis 20 Uhr aufma-          ke zustehenden Sitze folgende Personen no-
                                                             chen können. Die Benutzerinnen und Benutzer          miniert:
                                                             des öffentlichen Verkehrs werden mit dem             Primarschulpflege
       Nein zum Gesetz über die Reform der Ver-              autofahrenden Teil der Bevölkerung gleichge-         Heinz Fröhlich (neu)
       waltungsstrukturen (Organisationsgesetz)              stellt – zumindest hinsichtlich des sonntäglichen    Rosmarie Gartmann (neu)
                                                             Einkaufens. Denn AutofahrerInnen haben am            Regula Hediger (neu)
       «Sicherheitsdirektion» als trojanisches Pferd         Sonntag jetzt schon vielfältige Einkaufsmög-         Renate Rüf (bisher)
       Mit einer unscheinbaren Minireform will der           lichkeiten, zum Beispiel an Tankstellen, Auto-       Urs Strasser (bisher)
       Regierungsrat eine entscheidende Kompetenz            bahnraststätten oder im Flughafen Kloten.            Oberstufenschulpflege
       an sich reissen: Die Regierung möchte die Mög-        Niemand hat etwas gegen längere Ladenöff-            Monika Ammeter (neu)
       lichkeit haben, völlig ausserhalb jeder öffentli-     nungszeiten einzuwenden – solange sie oder er        Monica Diana (bisher)
       chen Debatte bestehende Direktionen aufzuhe-          nicht selbst bis 20 Uhr im Verkauf arbeiten muss     Regula Gutiérrez (bisher)
       ben und Direktionen in andere zu integrieren. So      und diese Mehrbelastung nicht anständig abge-        Fürsorgebehörde
       soll als wesentliche Änderung die Doppeldirek-        golten wird. Deshalb steht diese Vorlage im
                                                                                                                  Bruno Schwarz (neu)
       tion Gesundheit und Fürsorge aufgelöst und die        Spannungsfeld zwischen der Annehmlichkeit
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     Ustermer Milch soll wieder hier verarbeitet werden

     Uster plus – Eine Initiative für
     regionale Wirtschaftskreisläufe
     Arbeitsplätze werden nicht nur wegrationa-          gen, wird früher oder später mit Erfolg im Rah-                        der hier vor Ort verarbeitet werden soll.
     lisiert, sondern auch wegkonsumiert. Wer            men eines regionalen Wirtschaftskreislaufs
     nur noch auf den Preis und nicht mehr auf           produziert werden können.                                              Um die Bedürfnisse der Kundschaft auszuloten,
     die Herkunft von Produkten achtet, unter-                                                                                  hat die Molkereigenossenschaft Uster eine Fra-
     stützt soziale Missverhältnisse und billigt         Eine erste regionale Initiative wurde mit dem                          gebogenaktion lanciert. «Forum» druckt den
     gleichzeitig oft unökologische Verhaltens-          Anbau von Emmer durch Ustermer Bauern und                              Fragebogen ab und bittet die LeserInnen, ihn
     weisen. Ein Beispiel, das kürzlich die Runde        dessen Verarbeitung zu Emmerbrot durch Us-                             auszufüllen und der Molkereigenossenschaft
     machte, sind die Nike-Turnschuhe, die von           termer Bäcker bereits gestartet. Ein zweites Pro-                      Uster an der Freiestrasse einzusenden oder dort
     Billigstarbeiterinnen in Asien gefertigt wer-       jekt ist in der Pipeline: Es handelt sich um eine                      abzugeben.
     den. Ein weiteres Beispiel liegt näher: Die         Hofmilchanlage, mit der Ustermer Milch wie-
     Ustermer Milch wird seit 10 Jahren nicht
     mehr hier verarbeitet, sondern legt Dutzen-                Umfrage zur Wiederaufnahme der Milchverarbeitung in Uster
     de von Kilometern zur Molkerei in der In-
     nerschweiz und nach Uster zurück, bevor sie
     in den Verkauf gelangt.
                                                                Die Molkereigenossenschatt Uster hat vor ca. 10 Jahren die eigene Milchverarbeitung in Uster ein-
            Von Ludi Fuchs & Felix Müller                       gestellt und muss seither Milch und Milchprodukte für den Verkauf im Laden Freiestrasse und den
                                                                Milchexpressfahrzeugen von entfernten Verarbeitern zukaufen. Die Molkereigenossenschatt prüft
     Diese Tatsachen standen am Anfang des Enga-                nun die Möglichkeit, die Milch eines grosseren Bauernhofes in Uster direkt auf dem Hof zu pasteuri-
     gements aus SP-Kreisen für die Förderung re-               sieren und zu verpacken. Diese Milch, in Uster gemolken, verarbeitet und verkauft, wäre sensationell
     gionaler Wirtschaftskreisläufe. Nach einer Ta-             frisch und verursacht ein absolutes Minimum an Transporten. Ustermer Arbeitsplätze würden davon
                                                                profitieren. Allerdings werden die Kosten für den kleinen, arbeitsintensiven Verarbeitungsbetrieb
     gung auf dem Schloss Uster verfolgte eine                  sehr hoch. Um den Wunsch nach einer Ustermer Qualitätsmilch besser abschätzen zu können, bitten
     kleine Gruppe das Thema intensiv weiter und                wir Sie, einige Fragen zu beantworten und die Felder anzukreuzen.
     suchte insbesondere nach Partnern, um die er-
     arbeiteten Ideen auch in die Praxis umsetzen zu
     können. Gefunden hat die Gruppe die Partner in             1. Würden Sie es schätzen, wenn in Uster regio- 5. Welche Pastmilchverpackung bevorzugen
     einigen initiativen Ustermer Landwirten und                   nal produzierte und verarbeitete, frische          Sie?
     der Molkereigenossenschaft Uster. Dieses                      Milchprodukte angeboten werden?
                                                                ❏ ja, ich unterstütze die Idee.                    ❏ 1 Liter Behalter folgender Art:..............................
     Engagement der Bauern kommt nicht von                      ❏ nein                                             ❏ 1,5 Liter Behälter folgender Art:..........................
     ungefähr. Sie sind die ersten, die von immer bil-                                                             ❏ 2 Liter Behälter folgender Art:..............................
     ligeren Lebensmittelimporten und der über-                 2. Sind Sie bereit für einen Liter Vollmilch past. ❏ Andere, welche: ........................................................
     handnehmenden Marktmacht der Grossvertei-                     Fr. 1.90 zu bezahlen und damit die hohen
     ler gefährdet sind.                                           Kosten der regionalen, arbeitsintensiven Ver-
                                                                   arbeitung zu entschädigen?                                        (PET Kunststoff, Milchbeutel, Glas,
                                                                ❏ ja, ich bin bereit für frischere, regionale                        Karton z.B. Tetra pak)
     In der Zwischenzeit hat die neu entstandene Ar-               Milch die höheren Kosten zu tragen.
     beitsgruppe ihre Ideen gemeinsam verfeinert.               ❏ nein, ich bezahle für einen Liter Vollmilch      6. Würden Sie von einem Hauslieferdienst
     Um zielgerichtet weiterarbeiten zu können,                    höchstens Fr...............                        (2-3mal pro Woché Lieferung in Ihren Milch-
                                                                                                                      kasten) der Molkereigenossenschaft
     wurde vor wenigen Wochen der Verein «Uster                 3. Müssten Ihrer Meinung nach diese Produkte          Gebrauch machen?
     plus» gegründet. An der Gründungsversamm-                     biologisch produziert sein. 1 Liter Milch       ❏ ja
     lung nahmen mehr als 20 Personen teil. Der                    würde dadurch um weitere 10 Rp. verteuert.      ❏ nein
     Vorstand besteht aus Erich Feurer (Sulzbach,                  Oder ziehen Sie Produkte aus integrierter
     Präsident), Ludi Fuchs (Vizepräsident), Elisa-                Produktion (weitgehender Verzicht auf che-      7. Bemerkungen:
                                                                   mische Hilfsstoffe) und Freilandhaltung vor?
     beth Krampen und Felix Müller. Ziel des Ver-               ❏ Diese Milchprodukte sollten trotz des höhe-
     eins ist, den Aufbau regionaler Wirtschafts-                  ren Preises biologisch produziert sein.
     kreisläufe zu unterstützen. Nicht indem er selbst          ❏ Ich erwarte Produkte aus integrierter Produk-
     aktiv kauft und verkauft, sondern indem er ko-                tion und Freilandhaltung.
                                                                                                                   Gegen Abgabe Ihres ausgefüllten Fragebogens
     ordiniert, bekanntmacht und ermutigt. Uster                4. Legen Sie grossen Wert darauf, dass in der      erhalten Sie im Laden an der Freiestrasse oder in
     plus will sich nicht nur auf landwirtschaftliche              Fütterung der Milchkühe auf Gen-Tech-Futter Ihrem Milchexpress gratis ein 180gr. Glas
     Produkte beschränken, sondern versteht die re-                (Soja und neuerdings Mais) verzichtet wird.     Joghurt nach Ihrer Wahl. Vielen Dank!
     gionale Wirtschaft als umfassendes Ganzes, zu              ❏ Ein Verzicht auf Gen verändertes Futter ist
     dem auch Gewerbe, Dienstleistungen und                        sehr wichtig.
                                                                ❏ Ich habe mit Gen-verändertem Futter keine
     (ganz zentral) die KonsumentInnen gehören.                    Bedenken.                                       Molkereigenossenschaft Uster Tel. 01/94013 65
     Denn was die Kundinnen und Kunden nachfra-
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       12 FORUM März 1998

       Veranstaltungskalender
       6.3.    Film/Bar
                                                                                             26.3.             Konzert
               Raining Stones von Ken Loach
               21.30                                      Rest. Sonne/Saal                                     Xing-To
                                                                                                               20.30                                JazzClub
       7.3.    Fest
               GenossenschafterInnen-Fest                                                    27.3.             Konzert
                                                          Rest. Sonne                                          Buster Williams Quartett
       7.3.    Konzert                                                                                         20.30                                JazzClub
               Buster Williams Quartett
               20.30                                      JazzClub                           2.4.              Konzert
                                                                                                               Nadelöhr
       12.3.   Konzert
                                                                                                               20.30                                JazzClub
               Nils Wogram Quintett
               20.30                                      JazzClub
                                                                                                                                                  IP
                                                                                                                                           FORUM-T
       13.3.   Frauendisco und Cabaret
               Disco mit She-DJ Daniela und
               Cabaret: H’oil of Lolas
               21.00                                      Rest. Sonne/Saal

       15.3.   Matinée                 IP                                                                                                        Cover der 1994 erschiene-
                               FORUM-T                                                                                                           nen CD
               Letizia Fiorenza(Gesang) & David Sautter (Gitarre)
                                                                                                               Uster hat mehr als man meint: Zum Beispiel die Band des
               Arie e Canzoni                                                                                  bekannten Ustermer Schalgzeugers Dominik Burger
               11.00                                      Rest. Sonne/Saal                                     «Nadelöhr». Genau zuhören lohnt sich allemal.

                                                                                                               Lösung des Kreuzworträtsels aus FORUM Nr. 192

               Letizia Fiorenza(Gesang) und David Sautter (Gitarre), bekannt u. a. durch
               «I Cantimbanchi» mit den hervorragenden Interpretationen italienischer
               Volkslieder mit virtuoser Gitarrenbegleitung spielen diesmal u.a. Werke aus
               der italienischen Renaissance. Vom Villanella Napoletana bis zu den spani-
                                                                                                     Inserat

               schen Canciones populares Españolas.
               Wer dieses Konzert verpasst, ist selber schuld!                                                  Zu vermieten

       15.3.   Abstimmungswochenende
               Neueste Wahlresultate: Die SP Uster feiert ihren Wahlsieg
               ab 15/16 Uhr                               Rest. Sonne/Saal

       21.3    Konzert
               Double Jeu Trio                                                                                 1 Jahr lang: vom Sommer 98 bis Sommer 99
                                                                                                               möblierte, helle, schöne 41/2Dachwohnung in modernem
               20.30                                      JazzClub                                             MFH am Talweg 159, Uster, Tel. 01/940 14 88
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     4 FORUM Marzo 1998

     Leva

     Il Console od un suo delegato esercita funzioni       Qualora il connazionale si ritenga inabile al        2. trasferimento all’estero con la famiglia o
     relative al servizio di leva in relazione ai citta-   servizio militare, il Consolato lo sottopone a          ricongiungimento con essa,
     dini residenti nella circoscrizione consolare. I      visita medica. Il parere medico è trascritto nel
     cittadini all’estero sono soggetti agli obblighi di   registro di Leva. In base ad esso il Consolato       3. per motivi di studio. Occorre dimostrare
     leva anche se doppi cittadini.                        può decidere che l’interessato è arruolato e            l’iscrizione all’Università o ad un IstitutoSu-
                                                           dispensato oppure decidere per la rivedibilità o        periore a carattere universitario.
     Tra Italia e Svizzera manca un accordo interna-       per la riforma. Anche tali decisioni debbono
     zionale che consenta di svolgere alternativa-         essere ratificate dal Consiglio di leva compe-       Chi è stato arruolato all’estero e deve rientrare
     mente il servizio militare per l’uno o per l’altro    tente.                                               in Italia per brevi periodi può farlo senza doversi
     Paese. Il servizio effettivamente compiuto nelle                                                           presentare alle armi facendo firmare in Conso-
     Forze Armate Svizzere per 6 mesi comporta             Chi è residente in Svizzera ed è stato regolar-      lato il relativo permesso sulla „Dichiarazione di
     comunque l’esenzione dagli obblighi militari in       mente arruolato e, pur avendo titolo ad ottenere     ammissione e dispensa dal presentarsi alle armi
     Italia e consente il collocamento in congedo illi-    la dispensa od il rinvio, desideri comunque effet-   in tempo di pace“ (mod 0544) a seguito di motivi
     mitato per i doppi cittadini per nascita o per i      tuare il servizio militare deve presentare           di studio (per la intera durata del corso) o per giu-
     doppi cittadini di nazionalità Svizzera per nas-      domanda al Consolato, indirizzata al Distretto       stificati motivi. Per chi è stato arruolato in Italia
     cita.                                                 Militare od alla Capitaneria di Porto di apparte-    ed è residente in Svizzera il permesso di tempo-
                                                           nenza.                                               raneo rimpatrio non può superare il periodo
     Il giovane cittadino, nell’anno in cui compie 18                                                           complessivo di due mesi nell’arco di un anno.
     anni é tenuto a regolarizzare la sua posizione di     Anche le domande relative all’obiezione di cos-      Chiarimenti e assistenza in materia possono
     leva, presentandosi in Consolato o scrivendo.         cienza ed al servizio civile possono essere inol-    essere ottenuti anche presso i Corrispondenti
     Spesso i Consolati, sulla base delle chiamate alla    trate tramite il Consolato.                          Consolari.
     leva delle rispettive classi, convocano i giovani
     interessati. La mancata convocazione non              Gli arruolati in Italia che si trovino in regolare   Gli arruolati all’estero hanno diritto ad essere
     dispensa tuttavia il connazionale dal regolari-       posizione militare (anche di beneficio di ritardo    posti in congedo illimitato dopo il compimento
     zzare la posizione di leva. In caso contrario egli    o rinvio) possono essere autorizzati a risiedere     del 26° anno di età. Il relativo foglio di congedo
     potrebbe esere dichiarato renitente.                  all’estero a tempo indeterminato. Devono chie-       verrà inviato tramite consolato dal Distretto
                                                           derlo con apposita istanza entro il 31 dicembre      militare competente. Chi non fosse arruolato
     Il giovane cittadino viene normalmente arruo-         dell’anno in cui compiono 24 anni.                   all’estero pur dovendo farlo, e quindi si trovasse
     lato (cioè ritenuto abile per essere chiamato alle                                                         in posizione irregolare, in caso di rimpatrio potrà
     armi) e ammesso a dispensa dal presentarsi alle       L’autorizzazione può essere concessa per i           essere chiamato alle armi fino all’età di 45 anni.
     armi in tempo di pace in quanto residente             seguenti motivi:                                     Chi riacquista la cittadinanza italiana è tenuto a
     all’estero. La relativa dichiarazione è inviata dal                                                        regolarizzare la posizione di leva se in età infe-
     Consolato al Consiglio di leva in Italia per la       1. attività lavorativa. Occorre allegare il con-     riore a 45 anni.
     successiva ratifica.                                     tratto di lavoro legalizzato,

      IMPRESSUM FORUM
      Periodico di politica, lavoro e cultura

      Edito della Colonia Libera Italiana, Postfach, 8610 Uster 1

      Edizione:                              10 000

      Abbonamento annuale:                   Minimo Fr. 30.- / PC 80-13431-8 FORUM

      Comitato di redazione:                 Claudio Marseglia, Valerio Modolo,

                                             Carmine Puzo, Simonetta Genovese, Salvatore Turisi

      Stampa:                                Ropress Zurigo
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     2 FORUM Marzo 1998

                        Finalmente si                                                                           Carrellata di
                           cambia                                                                                 fatti .....
       Chi di noi ha avuto a che fare con la bu-          documento d’identità per attestare i dati          È proprio vero che possiamo chiamare la vita degli esseri vi-
       rocrazia italiana é rimasto segnato                in esso contenuti al posto dei certificati ri-     venti: Solo una avventura umana? È questa che ogni giorno
       dall’esperienza; intere mezze giornate             chiesti.                                           che passa, si presenta a noi con le sue stranezze e fatti scon-
       delle sospirate ferie si sono volatizzate in                                                          volgenti. Voglio entrare subito in argomento e spiegare que-
       attesa di una firma, di un certificato as-         Autentiche                                         sta vita così strana e piena di fatti che hanno tutti una contrad-
       surdo o ridicolo.                                  Non sarà più richiesta l’autentica della fir-      dizione.
                                                          ma, ma basterà firmare di fronte all’im-               Viene arrestato un individuo (con un piccolo handicap) per
       Si, perché l’avere a che fare con la Pubb-         piegato. Le fotografie necessarie per i do-        aver rubato delle caramelle (anzi delle gomme masticanti) al
       lica Amministrazione in Italia sconfina            cumenti possono essere autenticate                 supermercato e viene tenuto in carcere per giorni. C’è voluto
       con l’assurdità, con il ridicolo; anche se         direttamente dall’interessato presso l’uf-         l’intervento dell’opinione pubblica (e meno male) per poter-
       poi, dopo qualche ora di attesa, dopo un           ficio a cui si richiede il documento.              lo liberare (condannato ripeto per alcune gomme da mastich-
       continuo rinvio da un ufficio incompe-                                                                are rubate). Mentre viene chiesto dai giudici, di mani pulite,
       tente ad un altro, dopo un continuo salire         Documenti                                          al parlamento italiano l’autorizzazione ad arrestare un parla-
       e scendere scale (come fanno gli anziani           La carta d’identità potrà essere rinnovata         mentare, per aver commesso, secondo i giudici, fatti gravi di
       ed i portatori di handicap?) uno spostarsi         sei mesi prima della scadenza, potrà con-          corruzione e tangenti di vari milioni. Questo parlamento vie-
       da un punto all’altro della città (ma per-         tenere, a richiesta dell’interessato, lo sta-      ne assolto cioé non viene concessa l’autorizzazione a proce-
       ché non concentrano i vari uffici pubbli-          to civile e il gruppo sanguigno. Il passa-         dere al suo arresto.
       ci nello stesso punto?) o peggio, tra città        porto potrà essere rilasciato anche ai                 Questo, come si vede, è una vera e propria contraddizione,
       diverse; ci si sente attanagliati da una rab-      giovani che debbono ancora svolgere il             questa che chiamiamo giustizia, questa è democrazia. Questo
       bia crescente prima e, da un senso di fru-         servizio militare.                                 è il rispetto degli individui difronte alla legge, insomma l’ugu-
       strazione poi, vinti dall’impotenza verso                                                             aglianza della gente. È no! Questo è sopruso. Inoltre non si può
       una amministrazione crudele nei con-               Concorsi pubblici                                  leggere un giornale, non si può vedere la televisione e altri me-
       fronti del cittadino meno acculturato, in-         Non è più necessaria l’autentica della fir-        zzi di informazione che non ascolti, vedi e leggi notizie scon-
       comprensibile nei suo vocaboli arcaici o           ma sulle domande di partecipazione a               volgenti, attentati a persone inermi, quale l’Algeria.... e altri
       elitari, onerosa fino all’estremo e, non ul-       concorsi pubblici. Inoltre sono stati abo-         paesi.
       timo, proverbialemente inefficiente.               liti i limiti di età, salvo alcune eccezioni e         Violenza sui bambini e qui è proprio un’..... escalation:
                                                          di conseguenza saranno eliminati i titoli          Abusi sessuali, uccisioni, scomparse, manipolazioni e porno-
       Il nuovo governo aveva messo nel pro-              preferenziali relativi all’età.                    grafia infantile, qui non si fa neanche tanto per frenare questa
       gramma elettorale uno snellimento della                                                               escalation. E la barca va (in un film di Fellini).
       Pubblica Amministrazione per renderla              Nascita
       in grado di affrontare le sfide che l’Euro-        La denuncia di nascita può essere fatta da            Io invece dico: E la gente va ....... In politica non si può
       pa unita comporta. Siccome, si dice che            uno dei genitori, senza testimoni, entro tre       avere più un concetto preciso, ognuno la fa per proprio tor-
       ogni promessa é un debito, il nuovo ese-           giorni, direttamente all’ospedale o alla           naconto e senza più un ideale. La parola „Democratico“ non
       cutivo ha partorito una legge che migliora         casa di cura dove è avvenuta la nascita.           esiste più in nessun dizionario. Insomma andiamo avanti,
       sensibilmente la situazione precedente.                                                               oppure torniamo indietro ai tempi: gli uni contro gli altri.
                                                          Tributi                                               Non parliamo poi in quel campo, dove si predica e si pre-
       A tal fine, convinti di fare cosa utile, tras-     La Regione e i Comuni possono decide-              dica in continuazione che l’unica verità è la fede in qualcosa.
       mettiamo l’elenco dei punti fondamenta-            re di non riscuotere rimborsi e versamen-          Ebbene io ho fede, ma non ammetto che avvenga tutto quello
       li della legge N. 127 del 15/5/97 (legge           ti di piccolo importo. I Comuni non in de-         che or ora ha espresso in questo scritto e poi vengono perdo-
       Bassanini) che ficilita il rapporto tra cit-       ficit possono eliminare il pagamento dei           nati.
       tadini e Pubblica Amministrazione, ri-             diritti di segreteria sugli atti amministra-          Ebbene la fede è qualcosa di buono e sano, ma a questa va
       forma poco conosciuta ma di indubbia               tivi e possono sopprimere o ridurre, sui           aggiunta la costanza e la buona volontà; nessuno può perdo-
       utilità.                                           certificati, le tasse, i diritti e i contributi.   nare, se non l’essere vivente. Quindi l’uomo deve farsi arte-
                                                                                                             fice di questa vita: cioè amarsi e darsi un giudizio severo ver-
       Certificati                                        Leggi                                              so di sè. Questa vita, che ho, deve dire, la devo rispettare,
       Non scadono mai quelli che attestano uno           Per consentire ai cittadini di leggere e ca-       valorizzare insieme a quella del mio simile.
       stato permanente (es. nascita, morte e ti-         pire le leggi più complesse debbono es-               Ebbene per far fronte a questi fatti sconvolgenti c’è da fare
       toli di studio). Tutti gli altri certificati du-   sere accompagnate da note sintetiche per           molto: lavorare! Lavorare senza saper mai quanto guadagna
       rano sei mesi. Potranno essere presentati          spiegare e rendere comprensibili i con-            (lo ha detto una volta Fidel Castro). Lavorare ed essere utile
       anche scaduti, con una semplice dichi-             tenuti degli articoli e dei singoli commi.         a se stesso e alla società, partecipare, non per acquisire ma per
       arazione dell’interessato che dovrà con-                                                              collaborare. L’essere vivente può perdonare (parola che non
       fermare le informazioni in essi contenu-                                                              mi piace tanto), perchè io dico che il perdono è fare ....... .
       te. In altri casi potrà essere presentato un                                Claudio Marseglia                                                            Carmine Puzo
FORUM /193/März 98         12.09.2006        11.33 Uhr       Seite 15

                                                                                                                                         FORUM Marzo 1998 3

     Anagrafe Consolare

     Con la Legge n.470 del 27/10/1988 é stata data         gg. al Consolato della circoscrizione di immi-          zzo del biglietto di 1a classe, mentre quello di 2a
     una definizione organica del problema della rac-       grazione.                                               classe sarà gratuito Il viaggio di andata verso la
     colta dei dati anagrafici dei connazionali resi-                                                               destinazione elettorale dovrà avvenire non oltre
     denti all’estero e sono state dettate le norme per                                                             il secondo giorno di votazione ed il rientro non
     la tenuta presso i Comuni delle anagrafi degli         Elettorato                                              prima del primo giorno di votazione. Il biglietto
     Italiani all’estero (AIRE).                                                                                    avrà, comunque una validità di due mesi.
                                                            Strettamente connessa con la materia anagrafica
     In base alla predetta normativa tutti gli italiani     è quella elettorale. La legge n. 15 del 16.1.92,        Sul passaggio aereo, i connazionali potranno
     residenti all’estero dovrebbero essere registrati      che ha innovato vari aspetti del testo unico 223,       usufruire del 30% di riduzione sulle tariffe nor-
     presso i Consolati. I dati in questione dovreb-        ha previsto che i cittadini iscritti nell’AIRE di un    mali e speciali eccettuate le tariffe apex., pex.,
     bero inoltre trovare un esatto riscontro nelle         Comune Italiano vengano automaticamente                 superpex. e week end. Il passaggio aereo potrà
     scritture tenute presso i Comuni italiani. Solo in     iscritti anche nelle liste elettorali dello stesso      essere utilizzato per l’arrivo in Italia non prima
     questo modo potranno essere evitati errori nel         Comune, in modo che non vi sia difformità tra           dell’ottavo giorno precedente l’apertura delle
     rilascio di certificati o nella predisposizione di     le due.                                                 consultazioni, mentre per il rientro tale biglietto
     documenti, errori che possono determinare con-                                                                 non potrà essere utilizzato oltre l’ottavo giorno
     seguenze amministrative, ma in taluni casi             I cittadini residenti all’estero possono comun-         successivo alle consultazioni.
     anche penali, per gli interessati. Pertanto ogni       que fare in qualsiasi momento, presentando
     variazione di residenza, di stato civile, e di cit-    apposita istanza presso il Consolato, richiesta di      Per il passaggio autostradale il pedaggio, il cui
     tadinanza deve essere comunicata da parte dei          iscrizione nelle liste elettorali del Comune di         modulo dovrà essere ritirato in Consolato, sarà
     residenti all’estero, al proprio Consolato affin-      nascita. Secondo il principio precedentemente           gratuito per la sola andata lungo la seguente rete
     ché quest’ultimo possa darne informazione al           enunciato ne conseguirà che anche l’iscrizione          A1-A2-A13-A14-A16-A30-A10-A12-A26.
     Comune Italiano di iscrizione AIRE.                    anagrafica, qualora effettuata altrove, venga           Nulla è previsto invece circa il carburante per
                                                            trasferita in tale Comune. I Sindaci dei Comuni         l’autovettura.
     Si sugerisce pertanto di approfittare della prima      italiani notificheranno, tramite i Consolati, le
     occasione di visita al Consolato di appartnenza        decisioni adottate in ordine alle predette richie-      Quanto il trasporto marittimo è prevista una
     per verificare che le scritture relative alla scheda   ste.                                                    riduzione del 63% sul biglietto per il viaggio in
     anagrafica personale e del relativo nucleo fami-                                                               1a classe, è invece gratuito per la 2a classe. Il
     liare siano corrette, oppure per riempire le rela-     L’iscrizione nelle liste elettorali di un Comune        biglietto avrà una validità di due mesi. Per
     tive schede anagrafiche.                               è il presupposto per poter esercitare il diritto di     quanto riguarda il passaggio marittimo per la
                                                            voto in caso di consultazione elettorale. Non           Sardegna il posto ponte sulle navi delle Ferrovie
     L’iscrizione all’AIRE può avvenire in uno dei          sempre tuttavia i Comuni inviano ai residenti           dello stato sarà gratuito, mentre è prevista una
     seguenti Comuni a seconda della posizione in           all’estero le cartoline elettorali. Chi non avesse      riduzione del 63% per poltrone e cabine.
     cui si trova il cittadino:                             ricevuto la cartolina elettorale, pur essendo
                                                            iscritto nelle liste elettorali, può comunque ritir-
     1. Comune di ultima residenza in caso di espa-
        trio.

     2. Comune di residenza o iscrizione all’AIRE di
        membri del proprio nucleo familiare.
                                                            are il certificato elettorale recandosi diretta-
                                                            mente al proprio Comune. Qualora infine si veri-
                                                            ficasse l’ipotesi di un cittadino che non è iscritto
                                                            nelle liste elettorali pur avendone diritto, egli
                                                            potrà ugualmente, in base all’Art. 32 bis del
                                                                                                                     FORUM
                                                                                                                     Periodico politica, lavoro e cultura della
                                                            D.P.R. 223 del 20.3.67, essere ammesso al voto
                                                                                                                     Colonia Libera Italiana
     3. Comune in cui risulta registrato il proprio atto    su decisione del Sindaco del Comune di iscrizi-
        di nascita, per chi è nato all’estero.              one anagrafica, previa richiesta da effettuare
                                                            almeno con 48 ore di anticipo per consentire al
     4. Comune presso il quale è trascritto l’atto di       Comune di acquisire la necessaria documenta-             Si, voglio abbonnarmi al FORUM
        acquisto o di riacquisto della cittadinanza ita-    zione.                                                   (per Fr. 30.– annui)
        liana.
                                                            In caso di consultazione elettorale i residenti          Nome
     5. Comune di residenza o di nascita dei propri         all’estero beneficiano di un trattamento prefe-
        ascendenti.                                         renziale per il rientro in Italia per l’esercizio del    Indirizzo
                                                            diritto di voto.
     Si ricorda che i cittadini italiani che trasferis-                                                              Luogo
     cono la propria residenza da un Comune italiano        In particolare, per quanto riguarda il trasporto         Mandae a: CLI, Postfach 226, 8610 Uster
     all’estero devono farne dichiarazione entro 90         ferroviario ci sarà una riduzione del 63% sul pre-
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