Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg

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Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
Zusammen
wachsen in Europa
Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
Inhalt                                                            Themenbereiche
    Stimmen zu Interreg B                                         4

    Zusammenwachsen in Europa                                     6

    Bilanz der letzten Förderperiode                              8   Die nachfolgend in der Broschüre vorgestellten Success
                                                                      Stories aus Baden-Württemberg folgen den definierten
                                                                      Zielen und Themen der Interreg-Programme für ein besse-
    DesAlps
                                                                      res Europa.
    Mit frischen Denk-Ansätzen neue Geschäftschancen erschließen 10
    AlpBioEco
    Walnüsse für die Zukunft                                     12

    Codex4SMEs
                                                                                      Forschung und Innovation
    Zukunftsweisend: Innovative Diagnostika
    für die Personalisierte Medizin                              15

    CINEMA
    Kreativ sein mitten in Baden-Württemberg                     18

    D-Care Labs                                                                       Umwelt und Ressourceneffizienz
    Zukunftsfähige, ambulante Pflegekonzepte im Donauraum        20

    Di-Plast
    Digitales Knowhow für höhere Recyling-Quoten                 22
                                                                                      Kohlenstoffarme Wirtschaft
    LOS_DAMA
    Aus dem Elfenbeinturm ohne Umweg in die Praxis               24

    Trans Danube Travel Stories
    Sanfte Erkundungen entlang der Donau                         26
                                                                                      Transport und Mobilität

    ENERGY@SCHOOL
    „Smart“ und energieeffizient                                 28

    Dynaxibility4CE
    Bald viel besser mobil                                       30

    Stimmen aus Baden-Württemberg zu Interreg B                  32

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Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
Vorwort

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
die großen Herausforderungen unserer Zeit können wir nur gemeinsam        europa und Nordwesteuropa. Baden-Württembergische Partner haben
angehen: den Erhalt unserer Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit,        in der vergangenen Förderperiode zahlreiche Projekte erfolgreich und
den Klima- und Umweltschutz und die Stärkung des Zusammenhalts in         oft in führender Position umgesetzt. Diese Erfolgsgeschichte wollen
Europa. Gerade hier bietet die transnationale Zusammenarbeit große        wir auch in den kommenden sieben Jahren fortschreiben.
Chancen für Europa, Baden-Württemberg und die beteiligen Projekt-
partner. Die neue Förderperiode 2021-2027 der Interreg B-Programme        Ich möchte Sie daher ermutigen: Machen Sie mit Ihren Institutionen
wollen wir nutzen, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln und die           bei Interreg B mit, suchen Sie europäische Partner für Ihre Projektide-
Chancen zu ergreifen.                                                     en und bewerben Sie sich. Kommunen und Landkreise, Wirtschafts-
                                                                          förderer und Kammern, Hochschulen und Forschungseinrichtungen,
Die transnationale Zusammenarbeit verkörpert dabei die Essenz des         Vereine und Verbände, kleine und mittlere Unternehmen und private
europäischen Gedankens. Interreg B wird von den Regionen getragen,        Organisationen – sie alle können von der transnationalen Zusammen-
die die historische Vielfalt und Stärke Europas ausmachen, und lebt von   arbeit profitieren. So können wir alle „zusammen wachsen in Europa“!
der Initiative der Projektpartner in diesen Regionen.
                                                                          Ihre
Baden-Württemberg als starkes Exportland im Herzen Europas ver-           Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL
steht sich als Motor der europäischen Zusammenarbeit und nimmt an         Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus
gleich vier Interreg B-Programmen teil: Donauraum, Alpenraum, Mittel-     des Landes Baden-Württemberg

                                                                                                                                                              3
Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
Stimmen zu Interreg B

                  “Für mich bedeutet transnationale Zusammenarbeit Grenzen überwinden. Ich komme gebürtig
                   aus einer Region, die von Grenzen durchzogen ist und durch Grenzziehungen viel Leid erfahren
                   hat. Kooperation nach europäischen Vorbild ist der Schlüssel für ein friedliches Miteinander und
                   Wohlstand unter Nachbarn, gerade auch im Donauraum.”
                  Amir Kalajdzini (Nationale Kontaktstelle Donauprogramm)

                                                                                                                                                                         “Interreg ist eine Kontaktbörse!
                                                                                                                                                                          Die Interreg-Programme bringen Menschen
                                                                                                                                                                           und Institutionen mit dem Ziel zusammen,
                                                                                                                                                                           sich einem europäischen Kontext für eine
                                                                                                                                                                           bessere Zukunft ihrer Stadt, ihrer Region
                                             “Interreg steht für mich dafür,
                                                                                                                                                                           und ihres Landes zu engagieren”
                                             gemeinsam und über Grenzen hinweg etwas zu bewegen”.
                                                                                                                                                                       Dr. Bernd Diehl (Nationale Kontaktstelle Mitteleuropaprogramm)
                                              Kerstin Buttlar (Nationale Kontaktstelle Nordwesteuropaprogramm)

                                                                                                                  “Die transnationalen Programme bauen auf einen Grundwert des europäischen Projekts:
                                                                                                                  Zusammenarbeit über Grenzen hinweg, um gemeinsame Herausforderungen zu meistern.”
                                                                                                                 Marc Lemaitre (Leiter der Generaldirektion für Regionalpolitik und Stadtentwicklung
                                                                                                                 bei der Europäischen Kommission)

                          “Die grenzüberschreitenden Kooperationsprojekte
                          das Alpenraunprogramms tragen dazu bei,
                          gemeinsam an nachhaltigen Lösungen für die                                                                                “Wir fördern transnationale Kooperation, um Regionen in
                         speziellen Herausforderungen im Alpenraum zu                                                                               Mitteleuropa zu stärken. Wir helfen ihnen gemeinsam
                        arbeiten.”                                                                                                                  widerstandsfähiger zu werden, mit Blick auf Herausforderun-
                   Lisa Horn (Nationale Kontaktstelle Alpenraumprogramm)                                                                            gen die keinen Grenzen kennen”
                                                                                                                                                 Dr. Monika Schönerklee-Grasser (Mitteleuropaprogramm)

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Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
“Transnationale Zusammenarbeit trägt dazu bei unser Leben in Europa
gemeinsam zu gestalten. Themen und Austausch kennen keine Grenzen und
durch die Zusammenarbeit entstehen nicht nur neue, langlebige Kontakte in
                  ganz Europa, sondern auch – oder vor allem - innovative
         Projektideen, die das Leben vieler Menschen langfristig verbessern.”
                                                       Anke Möllers (Nordwesteuropaprogramm)

                                                                                                                           “Mit Interreg-Projekten im Donau- und Alpenraum
                                                                                                                        gelingt es uns, im Bereich Bioökonomie und Klimaschutz
                                                                                                                                   die technologisch ökonomische Welt mit der Welt
        “Interreg ermöglicht es nicht nur Herausforderung,
                                                                                                                                            des politischen Aufbruchs zu vernetzen.”
        sondern auch Lösungen zu sehen und zu merken,
                                                                                                                                        Prof. Dr. Ralf Kindervater (BIOPRO Baden-Württemberg GmbH)
dass es trotz vieler kleiner Unterschiede in europäischen
     Regionen auch viele große Gemeinsamkeiten gibt.
   Es braucht beides, um gemeinsam neue Ansätze zu
     entwickeln. Interreg bietet den Rahmen für solche
                   Kooperationsprojekte von Kommunen,
                             Forschung und Unternehmen.”
    Elisabeth Wauschkuhn (Nationale Kontaktstelle Nordwesteuropaprogramm)

                             “Gerade in sehr turbulenten Zeiten wie diesen ist eine enge transnationale Zusammenarbeit
                     entscheidend, um gemeinsame Antworten auf die vielen komplexen Fragen und Herausforderungen
                    zu finden. Grenzüberschreitende Kooperationsprojekte tragen maßgeblich dazu bei, eine einzigartige,
                                                                 klimaneutrale EU-Region im Alpenraum zu schaffen.”
                                                                                                    Lea Schmidlechner (Alpenraumprogramm)

                                                                                 “Europäisch, ebenen-und fachübergreifend, die transnationale Zusammenarbeit ist
                                                                        herausfordernd, aber sie lohnt sich und wird gebraucht. Die räumlichen und gesellschaftlichen
                                                                                                  Ungleichheiten in Europa sind weiterhin groß und ein gerechtes und
                                                                                                                                            grünes Europa das Ziel.”
                                                                                                                   Dr. Daniel Meltzian (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat)

                                                                                                                                                                                                     5
Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
Zusammen wachsen in Europa
    Baden-Württemberg in der transnationalen Zusammenarbeit

    Interreg B steht für gelebte Zusammenarbeit in Euro-           schreitender und ganz besonders auf transnationaler Ebene
    pa. Besonders ist diese europäische Verbundenheit in           statt. Denn den Regionen kommt neben der Europäischen
    Baden-Württemberg zu spüren. Dem Bundesland kommt              Union und den Nationalstaaten eine nicht zu verkennende
    als europäisch ausgerichtetem Wirtschaftsstandort eine         Rolle zu, die zur Bewältigung der großen Herausforderungen
    besondere Bedeutung im transnationalen Miteinander             unserer Zeit maßgeblich beiträgt.
    zu. Allein in der vergangenen Förderperiode wurden
    108 staatenübergreifende Interreg B-Projekte aus unter-        Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation,
    schiedlichen Regionen mit mehr als 130 Partnern aus            Klima-schutz und die Transformation zu einer nachhaltigen
    Baden-Württemberg gefördert. Was ist der Nutzen der            Wirtschafts- und Lebensweise sowie die Sicherung des
    transnationalen Zusammenarbeit für Baden-Württem-              Zusammenhalts und die Stärkung der Demokratie in Europa
    berg? In welchen Themen spiegeln sich die neu formu-           sind zentrale Aufgaben, die nur gemeinsam gelöst werden
    lierten EU-Strategien und die Ziele und Schwerpunkte           können. Denn ebenso wie diese Herausforderungen ganz
    der Landespolitik?                                             Europa betreffen, müssen auch die Antworten auf europä-
                                                                   ischer Ebene gesucht werden. Europa steht im weltweiten
    Als starker Wirtschaftsstandort profitiert Baden-Württemberg   Wettbewerb – insbesondere zu China und den USA. Und
    von dem europäisch ausgerichteten Handeln seiner großen        nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig
    und insbesondere auch seiner mittelständischen Unterneh-       resiliente europäische Wertschöpfungsketten sind.
    men. Europäische Zusammenarbeit ist hier ein wohlverstan-
    denes Eigeninteresse, von dem die Unternehmen sowie das        Schon allein aus diesen Gründen kann kein Land, keine
    Exportland Baden-Württemberg profitieren können – sofern       Region allein erfolgreich sein. Auch Baden-Württemberg
    die Chancen hierfür konsequent ergriffen werden.               kann nur erfolgreich bleiben, wenn das Land durch Innova-
                                                                   tionen an der Spitze bleibt: in der Grundlagenforschung und
    Das Land versteht sich deshalb als ein Antreiber der euro-     in der Anwendung, in etablierten Feldern, aber auch in neue-
    päischen Integration. Mit ausdauerndem Engagement auf          ren Bereichen wie Bioökonomie, Künstlicher Intelligenz oder
    europäischer Ebene, einer Vielzahl an Innovationskoope-        Quantentechnologien. Dass Baden-Württemberg erneut zu
    rationen und als einer der vier Motoren für Europa gelingt     den „Innovation Leaders“ in Europa erklärt wurde, versteht
    Baden-Württemberg dieser Antrieb für die europäische Zu-       das Land nicht als Ruhekissen, sondern als Ansporn.
    sammenarbeit. Diese findet auf makroregionaler, grenzüber-

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Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
Die Förderung von Innovationen zählt auch in den Interreg      kungen. Es sind Transformationsprozes-
B-Programmen zu den übergeordneten strategischen Zielen,       se, die nur Hand in Hand mit der Wirt-
den sogenannten Prioritäten, der neuen Förderperiode 2021      schaft und nicht gegen sie erfolgreich
bis 2027. Gefördert werden transnationale Projekte, in denen   gestaltet werden können und in denen
Partner aus mehreren Regionen in den Bereichen von For-        gerade für baden-württembergische Unter-
schung und Innovation, der Anwendung fortschrittlicher         nehmen auch große Chancen liegen.
Technologien und der Digitalisierung, der Wettbewerbsfähig-                                                                   Produktausstellung des
keit von kleinen und mittleren Unternehmen und der intelli-    Diese Transformation kann nur gelingen, wenn                  AlpLinkBioEco Projektes

genten Spezialisierung zusammenarbeiten.                       auch die Menschen mitgenommen werden und der
                                                               Zusammenhalt gestärkt wird – in den einzelnen Regionen,
Mit dem Green Deal der EU wird die „grüne“ Priorität in der    aber auch in Europa insgesamt. Die Themen Arbeitsmarkt
kommenden Förderperiode noch wichtiger und bildet künftig      und Qualifizierung, Kultur und Tourismus, eine bessere Ver-
einen Schwerpunkt: Klimaschutz durch CO2-Reduktion und         waltung und ein bürgernahes Europa sind deshalb ebenfalls
der Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Anpassung an        Gegenstand der Interreg B-Programme.
den Klimawandel gehören ebenso dazu wie der Schutz von
Wasser, Boden und Luft, sowie der Erhalt der Biodiversität.    Neben der Europäischen Union, den Nationalstaaten und
Bei diesen Themen ist der Bezug zum jeweiligen Raum –          den Regionen sind es vor allem die Akteure vor Ort, die die
etwa dem Alpen- oder Donauraum – offenkundig und die           transnationale Zusammenarbeit tragen, seien es private
Suche nach transnationalen Lösungen zwingend.                  oder öffentliche Institutionen: Sie bringen ihre Ideen
                                                               ein und vernetzen sich mit Partnern in Europa.
Beide genannten strategische Ziele stehen nicht unverbun-      Auch in der kommenden Förderperiode
den nebeneinander. Bei genauerem Hinsehen wird vielmehr        2021 - 2027 gilt es, möglichst viele Partner
schnell klar, dass Wirtschaft und Innovation auf der einen     aus Baden-Württemberg für die transna-                          Lab mit Unternehmern
                                                                                                                                organisiert vom Digitransprojekt
und Klima- und Umweltschutz auf der anderen Seite keine        tionale Zusammenarbeit zu gewinnen
Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille sind.       und bei ihren Projekten zu unterstüt-
Die Umstellung auf eine erneuerbare Energieversorgung          zen.
oder nachhaltige Mobilität, klimaneutrale Produktion oder
Kreislaufwirtschaft haben massive wirtschaftliche Auswir-

                                                                                                                                                                   7
Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
Bilanz der letzten Förderperiode

    Transnationale Interreg-Projekte               Partner aus Baden-Württemberg                     Wieviel Geld wurde für Projektpartner
    in Baden-Württemberg                                                                             aus Baden-Württemberg bewilligt?

    23 Alpenraum                                   22% Private Unternehmen
                                                                                                          5.731.882 €
                                                   26% Behörden, öffentliche
    23 Nordwesteuropa
                                                   Verwaltung                                         Alpenraum

                                                   17% Universitäten
                                                   und Forschungs-
                                                   einrichtungen
                                                                                                                6.793.437 €

                                  108
                                   Projekte
                                                                                                      Mitteleuropa

                                                   23% Staatliche
                                                   bzw. öffentliche
    37 Donau                                       Unternehmen                                                                      10.456.937 €
                                                   und Agenturen,
                                                   Wirtschaftsförderer                                Donau

                                                   11% Interessengruppen
    25 Mitteleuropa                                einschl. NGOs
                                                                                                            6.509.715 €
                                                   1% Kammern
                                                                                                      Nordwesteuropa

    Mit mehr als 130 Partnern aus Baden-
    Württemberg und davon 12 Projekte              Quelle: Bericht Kapitalisierung transnationaler
    als Lead Partner. Mehr als 30 Organisationen   Kooperation (Interreg B und EU-Makrostrategien)    Fördermittel aus dem Europäischen Fond für
    nahmen an mehreren Interregprojekten teil.     für KMU im Bereich Innovation                      Regionale Entwicklung (EFRE)

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Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
Was ist der Mehrwert der transnationalen             Vergleich der transnationalen Projekte mit Partnern         Thematische Schwerpunkte
Zusammmenarbeit?                                     aus Baden-Württemberg

                                                            Förderperiode       Förderperiode                    55.56% Innovation
               Wissenstransfer                                2007 – 2013       2014 – 2020
                                                                                                                 14.81%
                                                                                                                 Kohlenstoffreduzierung

               Aufbau neuer Kompetenzen                 79 Projekte                               108 Projekte
                                                                                                                 18.52%
                                                                                                                 Umwelt & Kultur

               Qualifizierungsangebote                                     15   23         Alpenraum

               Inspiration
                                                                      31         25         Mitteleuropa
               für neue Geschäftsmodelle
                                                                                                                 4.63% Transport

               Aufbau von Netzwerken                                                                             6.48% Gutes Regieren
                                                                                      37     Donau
               und wertvollen Kontakten

               Steigerung der Innovationsfähigkeit
                                                                      33        23     Nordwesteuropa
               der Partnerorganisationen

                                                                                                                                            9
Zusammen wachsen in Europa - Erfolgsbeispiele der Interreg B-Projekte in Baden-Württemberg
Interregprojekt DesAlps

     Projektdauer: November 2016 - Februar 2020
     Projektbudget: 1,92 Mio. €
     EFRE-Förderung: 1,63 Mio. €
                                                    Mit frischen Denk-Ansätzen neue
     · Lead Partner: Trasferimento
       Tecnologico e Innovazione s.c.a.r.l. (IT)
     · Partner aus Baden-Württemberg:
                                                    Geschäftschancen erschließen
       bwcon GmbH                                   Das Interregprojekt DesAlps
     · 11 Partner aus 5 Ländern: Deutschland,
       Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien

     www.alpine-space.eu/projects/desalps/en/home

                                                    Die in Stuttgart ansässige bwcon GmbH hilft mit Schu-       Diese ist eine der tragenden Säulen im Angebot der in
                                                    lungen, Workshops und Mitarbeiter-Weiterbildungen           Stuttgart ansässigen bwcon GmbH – baden-württemberg
                                                    vor allem kleineren Unternehmen und Mittelständlern,        connected, die im engen Verbund mit Partnern aus dem
                                                    innovative Transformationsprozesse anzugehen. Dabei         gesamten Alpenraum in Frankreich, Norditalien, Österreich
                                                    kooperiert man im Interreg-Projekt DesAlps eng mit          und Slowenien, vor allem kleinen und mittleren Unter-
                                                    Partner-Organisationen in Frankreich, Italien, Slowenien    nehmen bei der Installierung neuer Entscheidungsprozesse
                                                    und Österreich. Nutznießer der Projekte sind letztlich      sowie bei der nachhaltigen Wertschöpfung und beim
                                                    auch die Endkunden.                                         Auslösen spannender Unternehmensinnovationen hilft. Und
                                                                                                                das nachweislich mit großem Erfolg, befeuert durch über
                                                    Das Um-die-Ecke-Denken oder neudeutsch das „Thinking        60 durchgeführte Unternehmer - Workshops, durch Referate
                                                    Out of the Box“ hat sich zu Recht einen verlässlichen       auf Konferenzen sowie bei der engen Begleitung von
                                                    Platz in der modernen Geschäftssprache erobert. Wer Her-    Transformations- und Innovationsprozessen in ganz unter-
                                                    ausforderungen unkonventionell angeht und erste Hürden      schiedlichen Partnerbetrieben.
                                                    als echte Herausforderungen nimmt, kommt im vernetzten
                                                    Wirtschaftsleben, das immer öfter grenzüberschreitendes     „Das Verfahren berücksichtigt die Bedürfnisse und Motivati-
                                                    Denken erfordert, schneller weiter. Besonders bewährt hat   onen von Menschen“, sagt Simona Pede, die das sogenannte
                                                    sich dabei die Methode des Design Thinking.                 Talent Labor von bwcon leitet, über das Design Thinking.

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81/13/76/1

                                                                                                                                               DesAlps

 „Es folgt einem Prozess aus Verstehen, Beobachten, Ideen-     sind über DesAlps auch in mehrere inter-
 findung, Verfeinern, Ausführen und Lernen“, erläutert sie.    nationale Projekte eingebunden. „Wir
 „Mit Design Thinking gelingt es, einen unvoreingenom-         schätzen den internationalen Austausch
 menen Blick auf Bekanntes zu werfen und dabei die Sicht-      sehr“, sagt Simona Pede, „weil man da-
 weise des Nutzers in den Vordergrund zu stellen.“             durch aus der Erfahrung anderer Länder
                                                               lernen kann und sich durch die Zusam-
 Simona Pede empfiehlt den Einsatz von Design Thinking         menarbeit mit Akteuren neue Ansätze im
 im Rahmen der grenzüberschreitenden DesAlps-Interreg-         Europäischen Kontext testen lassen.“
 Zusammenarbeit immer dann, wenn Unternehmen neue
 Geschäfts- oder Handlungsfelder für ihre Organisationen       Der Mehrwert durch die DesAlps-Zusammenar-
 erkunden möchten, wenn es ein Ziel ist, Kunden oder Nutzer    beitet liegt darin, dass sie die Fähigkeit von KMUs
 proaktiv in die Produkt- oder Dienstleistungsentwicklung zu   im Alpenraum verbessert, über die Anwendung von
 involvieren oder wenn über interne Abteilungsgrenzen hin-     Design-Thinking-Methoden innovative Produkte und
 weg in interdisziplinären Teams neue Lösungsideen entwi-      Dienstleistungen zu erzeugen. Dabei kommt nicht nur
 ckelt werden sollen.                                          den kooperierenden Unternehmen in der Alpenregion die
                                                               methodische Expertise aus Stuttgart zugute. Auch die End-
 Eingebettet sind die Design-Thinking-Schulungen, die auch     verbraucher haben mittelfristig ihren Nutzen – vor allem
                                                                                                                                      DESIGN THINKING
 sogenannte „Train-the-Trainer“-Formate für die Unterneh       bei Produkten, die dann auch wirkliche Kundenbedürfnisse
 mensmitarbeiter beinhalten, in ein umfassendes Weiterbil-     erfüllen. „In diesem Sinne kann die gesamte Gesellschaft
 dungsprogramm. Aktuell kann man sich über bwcon etwa          von solchen Projekten langfristig profitieren“, sagt die Talent          TALENT LABOR
 auch zum KI Business Development Manager schulen              Lab-Leiterin Pede. „Hier wird ‚real’ an der Kooperation
 lassen. Zielgruppe im Bundesland Baden-Württemberg                                          zwischen Europäischen Ländern
                                                                                                                                     TRAIN THE TRAINER
 sind vor allem Unternehmen (KMU und Mittlerständler)                                              gearbeitet und neue An-
 ganz unterschiedlicher Branchen, die interne konkrete,                                               sätze für die Zukunft
 zukunftsweisende Veränderungen im Betrieb ansto-                                                         werden gepflanzt.“     INNNOVATIONSPROZESS
 ßen möchten.

                                                                                                                                         ALPENREGION
 Das Talent Lab gestaltet Innovationsprozesse
 auf Anfragen von Unternehmen: Diese kön-
 nen sich über mehrere Monate strecken.
 Das Team von bwcon besteht dabei aus fünf
 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese

                                                                                                                                                         11
Interregprojekt AlpBioEco

     Projektdauer: April 2018 - April 2021
     Projektbudget: 2,14 Mio. €
     EFRE-Förderung: 1,82 Mio. €
                                                       Walnüsse für die Zukunft
                                                       Das Interregprojekt AlpBioEco: Neue Perspektiven für kleine und mittelständische Unternehmen aus Baden-Württemberg
     · Partner aus Baden-Württemberg:
       Stadt Sigmaringen (Lead Partner)
       Hochschule Albstadt-Sigmaringen;
       KErn – Kompetenzzentrum für Ernährung;
       Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland -
       Regionalverband Bodensee-Oberschwaben
       (BUND)
     · 13 interdisziplinäre Partner aus 5 Ländern:
       Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich,
       Slowenien

     www.alpine-space.eu/projects/alpbioeco/en/home    Das Interregprojekt AlpBioEco, welches im April 2021 zu           auf 300.000 Bäume geschätzt, die jedes Jahr ca. 10.000
                                                       Ende gegangen ist, fördert die Vernetzung von Bioöko-             Tonnen Walnüsse abwerfen. Ein Mapping des Projektes hat
                                                       nomie-Akteuren aus dem Alpenraum mit dem Ziel, neue               ergeben, dass es alleine im Regionalverband Ravensburg-
                                                       Geschäftsideen und somit eine nachhaltige wirtschaftli-           Oberschwaben 93 Walnussproduzenten gibt, die im Durch-
                                                       che Entwicklung der Region zu unterstützen.                       schnitt je drei Bäume besitzen. Aber diese konsumieren
                                                                                                                         meist nur einen kleinen Teil und trotz der 25 existierenden
                                                       Insektenspray, Papier, Kleintierfutter, Baumaterial, Likör, Tee   Ölmühlen in Baden-Württemberg verfaulen jedes Jahr Tau-
                                                       oder auch Haarfärbemittel… Wer hätte gedacht, dass man            sende von Walnüssen.
                                                       aus einem Walnussbaum mehr als 80 Produkttypen
                                                       herstellen kann? Ulfried Millers Augen leuchten, wenn er          Paradoxerweise kommt noch das Problem hinzu, dass die
                                                       von den vielen Facetten und Möglichkeiten spricht, die der        EU zu den größten Walnussimporteuren der Welt zählt. So
                                                       Walnussbaum für seine Besitzer bereithält. Herr Miller ist        findet man auf deutschen Wochenmärkten oft Walnüsse aus
                                                       Geschäftsführer vom Regionalverband Bodensee-Ober-                Chile oder der Türkei anstatt der km0 Produkte von nebenan.
                                                       schwaben der Nichtregierungsorganisation Bund für Umwelt          Da es sich meist um Kleinbauern oder sogar Privatpersonen
                                                       und Naturschutz Deutschland (BUND), einer der 13 Partner          handelt, wurde die Vermarktung bisher wenig gefördert. In
                                                       des dreijährigen AlpBioEco-Projektes, welches vom Interreg-       anderen Ländern wie zum Beispiel Frankreich ist die Produk-
                                                       Alpenraumprogramm finanziert wurde.                               tion komplett über Großgrundbesitzer organisiert.

                                                       Walnüsse zählen aktuell zu den nicht ausgeschöpften               Das Ziel des AlpBioEco-Projektes war es innovative, nachhal-
                                                       Bioprodukten aus Baden-Württemberg. Der Bestand wird              tige und interdisziplinäre Geschäftsmodelle zu entwickeln,

12
AlpBioEco

                                                                                                                                    Walnussflips-Prototypen die vom
                                                                                                                                     AlpBioEco-Projekt entwickelt wurden

die die Potenziale der Bioökonomie im Alpenraum fördern.       Im Fall von Baden-Württemberg ent-
Die Partner aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich   schied man sich, Prototypen von Walnuss-
und Slowenien durchleuchteten die Wertschöpfungsketten         aufstrichen und Walnussflips herzustellen.
von Äpfeln, Walnüssen, Kräutern sowie Heu und analysierten,    Ein positiver Nebeneffekt war, dass auch
inwieweit diese neue Arbeitsplätze im Alpenraum schaffen       Nebenströme der Walnussproduktion genutzt
könnten. Die regionale Ressourcenproduktion und -verar-        werden konnten – der sogenannte Walnuss-
beitung spielten hier eine wichtige Rolle.                     kuchen, der sonst im Abfall landet oder höchstens
                                                               als Tierfutter verwendet wird. Aus diesen Resten wurden
                                                               leckere Aufstriche hergestellt, die aufgrund ihres hohen
  Was ist Bioökonomie?                                         Nährstoffgehaltes ein wahres regionales Superfood
                                                               darstellen und auf großen Anklang gestoßen sind. Allerdings
  Bioökonomie bedeutet natürliche Substanzen für neue          haben Berechnungen ergeben, dass sich aus den Bäumen                  BIOÖKONOMIE
  und alternative Produkte zu nutzen. Wichtigstes Ziel ist     der Region ca. 2 – 2,5 Tonnen Walnusskuchen pressen
  es, fossile Rohstoffe durch Nachwachsende zu erset-          lassen, die für ungefähr 4200 Gläser Walnussaufstrich ver-
                                                                                                                                         ALPENRAUM
  zen. Hierbei werden Technologie, Ökologie und Nach-          wendet werden können. Ähnliches gilt für die Walnussflips.
  haltigkeit miteinander vereint, um neue zukunftsweis-        Hier handelt es sich also keineswegs um eine Massen-
  ende Möglichkeiten des Wirtschaftens zu erschließen.         produktion, eher um ein Gourmetprodukt für Hofläden oder          440 PRODUKTIDEEN
                                                               Cateringbetriebe.
  Das Projekt teilte sich in vier Phasen auf: von der
                                                                                                                              28 GESCHÄFTSMODELLE
  Untersuchung der Wertschöpfungsketten, über die              Zur Zeit müssen auch noch einige technische, logistische und
  Konzeptentwicklung neuer bioökonomischer Ge-                 rechtliche Hürden genommen werden, bevor die Walnuss-
  schäftsmodelle hin zu Pilotstudien und der Produktion        aufstriche auf den Markt kommen können. Für die Walnuss-
  von Prototypen. Die Ergebnisse und Empfehlungen              flips ist weitere Marktforschung notwendig, um herauszu-
  wurden danach in Leitfäden zusammengefasst, die              finden welche Arten von Flips die Konsumenten bevorzugen
  auch an politische und wirtschaftliche Akteure weiter-       und wie diese am besten zu vertreiben sind.
  geleitet wurden und dazu beitragen sollen, dass die
  Projektergebnisse auch in anderen Regionen in Europa
  Anwendung finden können.

                                                                                                                                                                       13
AlpBioEco

     Doch während einer Studienreise in die Schweiz konnten
     sich die Projektpartner bereits neues Wissen in diesen
     Bereichen aneignen, welches sie auch in Zukunft in ihren
     eigenen Pilotprojekten anwenden werden. Das AlpBioEco-
                                                                                                                                                                                     Die Partner des AlpBioEco-Projektes
     Projekt hat es möglich gemacht, die ersten Prototypen                                                                                                                          bei einem Treffen in Avignon, Frankreich.
     zu produzieren und eine Art “Roadmap” für die nächsten
                                                                                                                                                                                         Walnussaufstrich-Prototypen,
     Produktionsschritte zu erstellen. Herr Miller ist sehr zufrieden                                                                                                                       die vom AlpBioEco-Projekt
                                                                                                                                                                                               entwickelt wurden
     mit dem Projektausgang:

                                     „Für mich war das Wichtigste am Projekt, ein regionales Netzwerk aufzubauen,
                                       neue Partner kennenzulernen und das Thema Bioökonomie als Perspektive für
                                         den ländlichen Raum bekannter zu machen. Dies ist ein Zukunftsthema, das
                                          auch gerade jungen Leuten neue Perspektiven im ländlichen Raum aufzeigt.
                                           Interreg hilft, den Blick über den Tellerrand zu wagen.“
                                             Ulfried Miller (BUND Regionalverband Bodensee-Oberschwaben)

                                                                                Auch bei den italienischen Partnern geht es weiter: hier trug   Die Businessmodelle sollen auch über das Projektende
                                                                                das Projekt dazu bei, eine Firma zu gründen, die nun Kosmetik   hinaus als Best Practice Beispiele dienen und die neugewon-
                                                                                aus Apfelnebenprodukten produziert. Insgesamt wurden            nenen Kollaborationen zwischen den europäischen Projekt-
                                                                                im Rahmen des AlpBioEco-Projektes 440 Produktideen              partnern sollen auf anderer Ebene fortgeführt werden,
                                                                                generiert, die in 28 Geschäftsmodellen resultierten. Anna       entweder mit Hilfe von weiteren EU-Fonds wie dem
                                                                                Bäuerle, die verantwortliche Projektmanagerin bei der Stadt     Horizon Europe Programm oder finanziert von regionalen und
                                                                                Sigmaringen, betont den Mehrwert der Interdisziplinarität       nationalen Mitteln. Auch für Ulfried Miller bedeutet das Inter-
                                                                                bei der Projektdurchführung: “Die Zusammenarbeit mit den        regprojekt nur ein erster von vielen wichtigen Schritten auf
                                                                                unterschiedlichen Partnern aus dem Alpenraum fand ich sehr      dem Weg zu einer nachhaltigen Bioökonomie im Alpenraum.
                                                                                interessant, auch weil wir viele unterschiedliche Organisati-
                                                                                onstypen mit im Konsortium hatten – Wirtschaftsförderer,
                                                                                Industrie- und Handelskammern, Universitäten aber auch
                                                                                NGOs.“

14
Interregprojekt Codex4SMEs

Projektdauer: September 2017 - Dezember 2023
Projektbudget: 3,16 Mio. €
EFRE-Förderung: 1,9 Mio. €
                                                    Zukunftsweisend:
· Partner aus Baden-Württemberg:
  BioRegio Stern Management GmbH (Lead Partner)
  EIT Health Germany GmbH, Mannheim
                                                    Innovative Diagnostika für die
· 11 Partner aus 7 Ländern: Belgien, Deutschland,
  Frankreich, Irland, Luxemburg, Niederlande,
  Österreich
                                                    Personalisierte Medizin
                                                    Das Interregprojekt Codex4SMEs
www.nweurope.eu/projects/project-search/codex4s-
mes-companion-diagnostics-expedited-for-smes/

                                                    Darf es der Schwabenteller, die Saitenwürstchen oder            ändern und den Weg zu einer individuelleren Diagnostik
                                                    die hausgemachten Käsespätzle sein? Als sich 2017               beschleunigen. Aktuell erhalten Menschen im Rahmen
                                                    die Partnerinnen und Partner des Interreg-Projekts              einer Therapie eine Diagnostik, die zwar auf die Erkrankung
                                                    Codex4SMEs im Restaurant des Stuttgarter Fernseh-               passen mag, aber möglichweise nicht auf die Erkrankten. So
                                                    turms zum offiziellen Projektstart trafen, konnten sie          sprechen beispielsweise Menschen auf manche Antidepres-
                                                    nicht nur den Rundblick genießen, sondern sich auch             siva gut an, auf andere gar nicht. Mithilfe von Biomarkern,
                                                    nach ihren Wünschen das passende Menü zusammen-                 etwa Bluteiweißen oder Genvarianten, lässt sich vorhersa-
                                                    stellen.                                                        gen, welches Medikament die beste Wirksamkeit verspricht.
                                                                                                                    „Das spart Leid, Zeit und Geld“, bringt es Dr. Margot Jehle
                                                    Was im Restaurant selbstverständlich ist, das Anpassen an       auf den Punkt. Die Biochemikerin vertritt den leitenden
                                                    individuelle Bedürfnisse, ist in der medizinischen Diagnostik   Partner im Codex4SMEs-Projekt, die BioRegio STERN Mana-
                                                    noch Zukunftsmusik. Das Projekt Codex4SMEs möchte dies          gement GmbH.

                                                                                                                                                                                  15
Die Entwicklung von Begleitdiagnostika birgt ein
                                                                                                                                             großes Potential. Durch langfristige Förderung
                                                                                                                                                lässt es sich entfalten. (Fotoquelle: Adobe Stock)

                               „Jeder von uns wünscht sich die beste Versorgung im Krankheitsfall. Personalisierte
                             Medizin verspricht „das richtige Medikament, in der richtigen Dosis, zur richtigen Zeit,
                          am richtigen Patienten“. Die Begleitdiagnostik ist hierfür unerlässlich. Wie wichtig eine
                     verlässliche Diagnostik ist, hat uns nicht zuletzt die Corona-Krise gezeigt. Ich bin froh, dass wir
                  uns mit Codex4SMEs diesem spannenden und zukunftsweisenden Thema widmen und so einen
                  Beitrag zu einer besseren medizinischen Versorgung leisten.“
                  Dr. Margot Jehle, Projektleiterin der BioRegio STERN Management GmbH

                                                            Our services for your path towards the market

                   Discovery & Development                           Pre-clinical / Clinical Research                                       Market

                                                                                                                                                                                                     Bislang ist diese Art der Begleitdiagnostik in der Perso-
                                                                                                                                                                                                     nalisierten Medizin die Ausnahme. Dabei sind Knowhow
                                                                      Sample               Knowledge                    Business
                           Market Analyses                                                                                                           Roadshows                                       und Labore vorhanden. Was fehlt, ist die finanzielle Aus-
                                                                      Access                Transfer                    Modelling
                                                                                                                                                                                                     stattung und die Vernetzung, um die aufwändige Entwicklung
     Codex4SMEs
       Support

                    •   Drugs/products in pipeline                • Free sample access     Free services by          Analysis of current          • Roadshows to                                     voranzutreiben. Hier kommt BioRegio STERN ins Spiel. Das
                    •   Approved drugs                              by Biobank Graz        Biobank Graz:             development state              venture capital                                  Unternehmen fördert Innovationen und stärkt so den Stand-
                                                                    (limitations apply)    • Webinars                of individual SME:             companies
                    •   Status of clinical trials
                    •   Potential clients and competitors
                                                                  • On request:            • Courses                 • Business model             • Roadshows to large                               ort Baden-Württemberg.
                                                                    Fee-based sample                                 • Market                       pharma companies
                    •   Demographic health information                                     • Guided tours
                                                                    access via other                                 • Compliance
                    •   Reimbursement systems all over              cooperating            • Direct consulting
                        the world                                   institutions             and counselling         • Risk factors                                                                  Schätze im Mittelstand heben

                                                                                                                                                                                                     „Ich habe überlegt, welche kleinen und mittelständischen
                                                                                                                                                                                                     Unternehmen in unserer Region Marktpotential besitzen,
                                Access to expert insights and to Companion Diagnostics (Cdx) ecosystems across Europe
     Codex4SMEs
       Network

                                                                                                                                                                                                     aber ihre innovativen Ideen nicht umsetzen können“, berich-
                                                                                          Online Map             Networking and                   Business                                           tet die Stuttgarterin. Dabei fiel ihr Blick schnell auf die Ent-
                                                Personal
                   1h Webinars                                   Matchmaking                of Cdx                Information                   development                                          wicklung von Begleitdiagnostika.
                                                Approach
                                                                                          Ecosystems                 Events                  contacts via EATRIS

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Codex4SMEs

                                                                                                                                    Kleine und mittelständische Unternehmen
                                                                                                                                       (KMUs) gelten in Europa als Innovationstreiber.
                                                                                                                                         Codex4SMEs bringt KMUs in Matchmaking-
                                                                                                                                           Veranstaltungen zusammen mit Investoren
                                                                                                                                            und großen Unternehmen.
                                                                                                                                             (Fotoquelle: Reutter/BioRegio STERN Management GmbH)

                                                                                                                                                     KNOW-HOW
Aus einer Idee wuchs ein Projekt, das im Rahmen des             Die meisten Unternehmen sind nun dabei, diagnostische
europäischen Interreg-Nord-West-Europa-Programms mit            Tests zu entwickeln. „Ich darf nicht zu viel verraten, aber
über drei Millionen Euro ausgestattet wurde. Ziel war es, ein   es geht zum Beispiel um Tests in der Therapie von Krebs                                         LABORE
europäisches Netzwerk zu etablieren, das die Entwicklung        und Hirnhautentzündung“, berichtet Jehle. Der Erfolg des
von Begleitdiagnostika vorantreibt. Auf dem Weg dorthin         Projekts hat zu einer Anschlussfinanzierung geführt und in
                                                                                                                                                VERNETZUNG
traf sich das rund 12-köpfige Team aus sieben Ländern regel-    der nächsten Phase stehen auch Diagnostika für SARS-
mäßig und nahm Hürden gemeinsam. Dazu zählte etwa die           CoV-2 auf dem Programm.
detektivische Suche nach den passenden Proben – ob Blut,                                                                            260 UNTERNEHMEN
Gewebe oder Tumore – in den Biobanken.                          „Nach den pandemiebedingten virtuellen Meetings, kann ich
                                                                es kaum erwarten, das Team wieder persönlich zu treffen“,
                                                                                                                              BEGLEITENDE DIAGNOSTIKA
Nach fünf Jahren Projektlaufzeit blickt das Projektteam auf     betont Jehle. „Über die Jahre sind wir zu einer vertrauten
eine erfolgreiche Umsetzung zurück. Insgesamt wurden            und schlagkräftigen Gruppe zusammengewachsen, die viel
rund 260 Unternehmen unterstützt. Vier Firmen, darunter         bewegt hat und noch viel bewegen will.“                       PERSONALISIERTE MEDIZIN
zwei aus Baden-Württemberg, konnten ihre eigenen Bio-
marker validieren lassen, ein mitunter jahrelanger Prozess.

                                                                                                                                                                                             17
Interregprojekt CINEMA

     Projektdauer: Juli 2020 - Dezember 2022
     Projektbudget: 2,25 Mio. €
     EFRE-Förderung: 1,7 Mio. €
                                                       Kreativ sein mitten
     · Lead Partner: Industrie und Handelskammer
       von Slowenien, Ljubliana
     · Partner aus Baden-Württemberg:
                                                       in Baden-Württemberg
       Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart       CINEMA – Kreativwirtschaft für eine neue Stadtökonomie im Donauraum
     · 17 Projektpartner aus den 8 Ländern:
       Bulgarien, Deutschland, Republik Moldau,
       Österreich,Rumänien, Serbien, Slowakei,
       Slowenien
                                                       Die Stadt Herrenberg liegt im geographischen Herzen des         Als erste Maßnahme zur Erfüllung dieser herausfordernden
     www.interreg-danube.eu/approved-projects/cinema
                                                       Landes, nicht weit entfernt von Stuttgart. Ihre Ursprünge       Aufgabe wurde ein virtueller Hackathon organisiert, bei dem
                                                       gehen zurück bis ins Mittelalter, ihr Marktplatz ist umge-      Kreative, Einzelhändler und Gastronomen aus Herrenberg so-
                                                       ben von pittoresken Fachwerkhäusern, jede Woche gibt            wie Studierende der Hochschule der Medien (HdM) innova-
                                                       es dort einen bunten Markt mit Obst und Gemüse aus              tive Ideen zur Zukunft des Konsums und des städtischen
                                                       der Region im Angebot, 2015 haben aktive Bürger*innen           Miteinanders gemeinsam entwickeln konnten. Während drei
                                                       einen blühenden Gemeinschaftsgarten gegründet. Es ist           Veranstaltungstagen erarbeiteten die rund 20 Teilnehmer*in-
                                                       schön in Herrenberg, es lässt sich gut leben hier, doch         nen, aufgeteilt in Teams und begleitet durch einen Coach,
                                                       seit geraumer Zeit kämpft der Ort – wie viele andere in         jeweils ein Konzept. Eine siebenköpfige Jury ermittelte am
                                                       Europa – mit dem Problem der Leerstände im eigenen              Ende des Hackathons anhand von Kriterien wie Innovation,
                                                       Zentrum. Dies kann sich dank eines Förderprojektes, das         Nachhaltigkeit oder Umsetzbarkeit die Gewinner-Idee.
                                                       von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH
                                                       und der Hochschule der Medien Stuttgart betreut wird,           Das Rennen machte der Vorschlag Chamäleon Spaces – ein
                                                       nun ändern.                                                     flexibles Konzept, bei dem verschiedene Nutzungsansät-
                                                                                                                       ze im Wechsel zum Tragen kommen. Dabei sollen die ver-
                                                       Herrenberg ist im Rahmen des transnationalen EU-Förder-         schiedenen Ideen aus der Bürgerschaft sowie der regionalen
                                                       projekts CINEMA (Creative Industries for new Urban Econo-       Kunst- und Kulturszene für die Gestaltung der Flächen ge-
                                                       mics in the Danube Region) zur Pilot Location geworden.         nutzt werden. Angebote aus Einzelhandel, Gastronomie und
                                                       Das Projekt, bei dem acht Partnerregionen im europäischen       New Work sollen mit Kunst und Kultur fusionieren. Die
                                                       Donauraum beteiligt sind, hat das Ziel, in den jeweiligen Re-   Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass das Konzept
                                                       gionen die Leerstände in Innenstädten genauer unter die         zu einem bunteren Stadtbild beiträgt und mehr Menschen
                                                       Lupe zu nehmen und sie mit Hilfe von Kreativschaffenden         ins Zentrum locken kann. Die Planungen zur Umsetzung des
                                                       zu neuem Leben zu erwecken.                                     Konzepts in der Innenstadt sind bereits in vollem Gange.

18
81/13/76/1

                                                                                                                                                                                                                           CINEMA

                                                                  „Der Hackathon war ein voller Erfolg! Sowohl bei uns als auch in den Partner-
                                                                  regionen. Und dies, obwohl die komplette Veranstaltung nur virtuell stattfinden
                                                                  konnte. Es war eine tolle und anregende Mischung aus Herrenberger Bürger*in-
                                                                 nen, Kreativen, Einzelhändler*innen, Stadtverwaltung, und uns Organisator*in-
                                                                nen, die zu guten und sehr konkreten Ergebnissen geführt hat.“
                                                          Margit Wolf, Projektleiterin Geschäftsbereich Kreativwirtschaft bei der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS)

                                                                                                                                                                                                              PILOT LOCATION

                                                                                                                                                                                                                   LEERSTÄNDE

                                                                    „Bereits 2018, als wir den Antrag zum Projekt stellten, gab es die                                                            VIRTUELLER HACKATHON
 So wird dort beispielsweise ein Pop-up-Store mit Cowork-           große Gefahr der Verödung in Innenstädten. Nicht nur hier, son-
 ing-Café entstehen, der zum Ausstellungsort, zum Arbeits-
 raum für Kreative oder am Wochenende zur Bar werden kann.
                                                                    dern auch ganz besonders in den Regionen der Donau-Anrai-                                                                             WIEDERBELEBUNG
                                                                                                                                                                                                         URBANER ZENTREN
 Eine flexible Lokalität, die sich an Jahreszeiten anpassen,        nerstaaten. Die Gründe dafür sind leider vielfältig: Verändertes
 an wiederkehrenden Events in Herrenberg andocken oder
 sogar umziehen kann. Als erste Werbemaßnahme gibt es
                                                                    Kaufverhalten der Menschen, der wachsende Onlinehandel, die                                                                        CHAMÄLEON SPACES
 dazu im Sommer eine Bespielung von Schaufenstern, die              Entstehung von Einkaufszentren auf der grünen Wiese, die gestie-
 mit Visualisierungen auf das Projekt und den Start im Herbst
 hinweist. Student*innen der HdM haben sie entwickelt,
                                                                    genen Mieten in den Zentren von Städten und Gemeinden und                                                                                        NEW WORK
 nachdem sie sich zuvor persönlich ein Bild der Leerstände          vieles mehr. Das Thema ist heute relevanter denn je, und wird es
 gemacht hatten.                                                                                                                                                                                                 POP-UP STORE
                                                                    bleiben, nicht nur nächstes Jahr, sondern auch übernächstes Jahr
 Die Wiederbelebung urbaner Zentren ist eine zentrale Her-          und darüber hinaus.“
 ausforderung für den sozialen Zusammenhalt und die Wett-           Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der WRS
 bewerbsfähigkeit des Donauraums. Ziel von CINEMA ist
 die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Kreativ-                                                                                                                             Hackathon (als Wortschöpfung aus „Hack“ und
 wirtschaft und die Stadterneuerung in den Partnerregi-             Im Laufe des Projekts werden Kapazitäten aufgebaut und                                                           „Marathon“) bezeichnet eine Veranstaltung, bei
 onen, u.a. durch die Entwicklung und Erprobung innovati-           die Zusammenarbeit aller Akteure und Interessengruppen                                                           der Kreative wie Designer, Programmierer aber
 ver Modelle, Instrumente und Dienstleistungen. Grundlage           gefördert durch die konkrete Ansiedlung von Kreativschaf-                                                        auch allgemein an einem bestimmten Thema
 hierfür sind Maßnahmen zur gegenseitigen Befruchtung               fenden in urbanen Leerständen. Diese können als Blaupau-                                                         Interessierte gemeinsam nützliche, innovative
 zwischen der Kreativwirtschaft und den Sektoren der städ-          sen für weitere Regionen und Kommunen zur Verfügung                                                              sowie unterhaltsame Lösungen für gegebene
 tischen Wirtschaft wie Einzelhandel und Kleinunternehmen.          gestellt werden.                                                                                                 Probleme finden.

                                                                                                                                                                                                                                      19
Interregprojekt D-Care Labs

     Projektdauer: Juli 2020 - Dezember 2022
     Projektbudget: 2,52 Mio. €
     EFRE-Förderung: 1,77 Mio. €
                                                           D-Care Labs –
     · Partner aus Baden-Württemberg:
       - Diakonie Baden (Lead Partner)
       - Universität Heidelberg
                                                           für zukunftsfähige, ambulante
       - Grünhof e.V.
       - Das Sozialministerium Baden-Württemberg
     · 14 Projektpartner aus 10 Ländern:
       Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland,
                                                           Pflegekonzepte im Donauraum
                                                           Die Entwicklung von Labs zur Förderung von Innovation und Unternehmertum in der häuslichen Pflege in der Donauregion
       Kroatien, Republik Moldau, Österreich, Rumänien,
       Serbien, Slowenien, Ungarn

     www.interreg-danube.eu/approved-projects/d-carelabs
                                                           Das D-Care Labs Projekt entwickelt über interdisziplinäre      schaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Aufbauend
                                                           Innovations-Teams neue ambulante Pflege- und Ver-              auf diesen Ansätzen zielt das Projekt darauf ab, spezialisierte
                                                           sorgungskonzepte im Donauraum mit dem Ziel, langfris-          D-Care Lab-Innovationsstrukturen zu etablieren, um soziale
                                                           tig eine interregionale und soziale Innovationsstruktur        Dienstleister, Produktentwickler und soziale Start-ups in die
                                                           aufzubauen.                                                    Lage zu versetzen, bessere und innovative häusliche Pflege-
                                                                                                                          dienstleistungen und Produkte für ältere Menschen, Men-
                                                           Demographischer Wandel, Fachkräftemangel, finanzielle          schen mit Behinderungen und Kinder mit besonderen
                                                           Einschränkungen und unzureichende Nutzung neuer digi-          Bedürfnissen zu entwerfen und umzusetzen. Gleichzei-
      D-CARE LABS
                                                           taler Technologien – die ambulante Pflege – und damit alle     tig muss sichergestellt werden, dass praktisches Lernen
                                                           Akteure in diesem Bereich – steht aktuell im Praktischen wie   und neue Lösungen Teil des jeweiligen nationalen Systems
                                                           im Strukturellen vor vielen Herausforderungen. Dadurch         werden. Deshalb wird eine transnationale Lab-Strategie zur
                                                           werden oft die grundlegenden Bedürfnisse von Pflegebe-         Förderung von Innovationsstrukturen im Bereich der häus-
                                                           dürftigen zu Hause von den derzeitigen Anbietern sozialer      lichen Pflege entwickelt, die auf nationalen Berichten und
                                                           Dienstleistungen nicht oder nur unzureichend erfüllt.          praktischen Erfahrungen der D-Care Labs basiert und so
                                                                                                                          regionale Programme der Projektpartner auf transnationaler
                                                           Seit Juli 2020 arbeitet das Interregprojekt D-Care Labs an     Ebene zusammenführt. In Baden-Württemberg haben sich 17
                                                           neuen Lösungen im Bereich der ambulanten Pflege und der        Innovationsteams der Herausforderung gestellt, in einem an-
                                                           sozialräumlichen Versorgung im Donauraum: Schulungen           geleiteten Innovationsprogramm für konkrete Probleme
                                                           für soziales Unternehmertum und Social Innovation Labs         im Bereich der ambulanten Pflege und sozialräumlichen Ver-
                                                           sollen die Entwicklung neuer Dienstleistungen/Produkte         sorgung neue Lösungen zu entwickeln.
                                                           in der Donauregion erleichtern, um die derzeitigen gesell-

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D-Care Labs

An wen richtet sich D-Care Lab BW?                                die anschließend als Prototypen zur Entwicklung konkreter        D-Care Labs: die nächsten Schritte
Bewerben können sich grundsätzlich VertreterInnen von             Lösungen dienen. „Durch das flexible, dynamische und in-         Das Projekt läuft noch bis Ende 2022 weiter. Die in den
Kommunen, Landkreisen, Leistungsträgern, Leistungser-             teraktive Vorgehen beim Entwickeln von Lösungen sowie            Innovationslabs erstellten Prototypen und Konzepte sol-
bringern, Unternehmen, oder Organisationen mit Bezug zur          die kontinuierliche Optimierung durch Testen und Verändern       len auch über das Projektende hinaus als „Best Practice“
ambulanten Pflege, aber auch bürgerschaftlich engagierte          von Variablen nähern wir uns Schritt für Schritt einer optima-   Beispiele zum Aufbau einer interregionalen und sozialen
Einzelhelfer.„Für eine Bewerbung ausschlaggebend ist le-          len Lösung für alle beteiligten Personen an“, resümiert Katja    Innovationsstruktur dienen, mit der Produktenwickler und
diglich, dass es sich um ein gemischtes Innovationsteam           Vonhoff.                                                         soziale Start-ups innovative Produkte und Dienstleistun-
handelt, das zusammen eine Lösung für ein konkretes Pro-                                                                           gen entwickeln und umsetzen können. In einem nächsten
blem erarbeiten möchte“, erklärt Katja Vonhoff, Projektleite-     Aufbau eines digitalen Helfernetzwerkes                          Schritt müssen die regionalen Labs nun Geschäftsmodelle
rin D-Care-Labs von der Diakonie Baden. Ein „konkretes“           Wie kann nun die Technik dabei helfen, Angebot und Nach-         erstellen, anhand derer die Projekte dann entweder folge-
Problem ist beispielsweise der Anstieg pflegebedürftiger          frage nach bestimmten Dienstleistungen im Vor- und Umfeld        finanziert bzw. direkt in Rahmenverträge mit aufgenom-
Menschen aufgrund des demografischen Wandels. Die Ver-            der häuslichen Pflege zusammenzubringen? Im Landkreis            men werden.
sorgung der Menschen findet dabei hauptsächlich im häusli-        Rastatt zum Beispiel bestand der innovative Lösungsansatz
chen, privaten Umfeld statt.                                      im Aufbau eines digitalen Helfernetzwerkes, das unter-
                                                                  stützungsbedürftige Menschen, deren Angehörige und eh-
Design Thinking und Agiles Management als Innovati-               renamtliche Helfer zusammenbringt und Leistungen des
onsmethoden                                                       bürgerschaftlichen Engagements sowie der vorhandenen
Im Fall von Baden-Württemberg entwickeln 17 gemischte             Nachbarschaftshilfe integriert. So kann eine IT-unterstützte,
Innovations-Teams aus 40 Organisationen im D-Care Lab             optimierte Daseinsversorgung aufgebaut und kontinuierlich
BW neue innovative Lösungen für die pflegerische Versor-          verbessert und erweitert werden.
                                                                                                                                                  INNOVATIVE PFLEGEKONZEPTE
gung in Baden-Württemberg. Die Teilnehmer wurden dabei
in effektiven Innovationsmethoden wie Design Thinking             Frau Vonhoff ist sehr zufrieden damit, wie das Projekt den
oder Agilem Management geschult und schrittweise bei              sozialen Bereich durch Innovationen voranbringt: „Durch                                           DESIGN THINKING
der Entwicklung von innovativen Pflegekonzepten begleitet.        die Kombination aus unternehmerischem Denken, Unter-
Durch die Herangehensweise des „Design Thinkings“ sollen          stützung durch Partnerschaften und interdisziplinäre Teams
                                                                                                                                                             AGILES MANAGEMENT
Lösungen gefunden werden, die vor Allem aus Anwender-             werden Lösungen erarbeitet, bei denen der Mensch im
sicht überzeugend sind. Der Ansatz zum Lösen von Proble-          Mittelpunkt steht. Jeder von uns kann also seinen Teil dazu
men und zur Entwicklung neuer Ideen wird dabei in unter-          beitragen, Herausforderungen im Bereich Pflege (Kinder,                                     NACHHALTIGE PFLEGE
schiedliche Schritte gegliedert.                                  Menschen mit Behinderung, Alte Menschen) zu lösen. Durch
                                                                  das Projekt D-Care Lab haben wir die Grundlage für einen
                                                                                                                                                INTERREGIONALE UND SOZIALE
Zunächst einmal muss das Problem verstanden werden.               neuen Ansatz im Bereich der Pflege geschaffen, bei dem der
                                                                                                                                                      INNOVATIONSSTRUKTUR
Anhand von Interviews wird daher die Userperspektive be-          Mensch im Zentrum steht. Auch über die aktuelle Förder-
leuchtet. Es gilt hier, die Bedürfnisse, die Ängste, die Sicht-   periode hinaus werden diese Konzepte weiterentwickelt mit
weisen und die Emotionen der Menschen zu beleuchten. Auf          dem Ziel, diese mit vereinten Kräften auf eine „neue Ebene
Basis dieser Informationen werden Charaktertypen erstellt,        zu heben.“

                                                                                                                                                                                                21
Interregprojekt Di-Plast

     Projektdauer: Oktober 2018 - Oktober 2022
     Projektbudget: 4,25 Mio. €
     EFRE-Förderung: 2,55 Mio. €
                                                              Digitales Knowhow für höhere
     · Lead-Partner:
       Wuppertal Institut für Klima,
       Umwelt Energie GmbH
                                                              Recyling-Quoten
     · Partner aus Baden-Württemberg:                         Das Interregprojekt Di-Plast
       Umwelttechnik BW GmbH
     · 7 Projektpartner aus 3 Ländern:
       Deutschland, Luxemburg, Niederlande

     www.nweurope.eu/projects/project-search/di-plast-digi-
     tal-circular-economy-for-the-plastics-industry/

                                                              Im Projekt Di-Plast entwickeln acht Partner aus                 Umgelter, Projektleiter Umwelttechnik (Kreislaufwirtschaft
                                                              Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden einen               & Ökodesign) bei der Umwelttechnik BW GmbH. „Unsere
                                                              digitalen Werkzeugkasten, um Prozesse rund um den               Tools sollen den Einsatz von Rezyklaten erleichtern. Das
                                                              Einsatz sogenannter Rezyklate zu verbessern. Dabei              fängt an bei der Datenerfassung (der Auswahl geeigneter
                                                              geht es vor allem um Datenflüsse und eine intelligente          Sensoren), geht weiter mit der Daten-Validierung (der Prü-
                                                              Vernetzung der Partner.                                         fung, ob die Daten vollständig und plausibel sind) bis hin zur
                                                                                                                              Datenanalyse (Erkennung von Anomalien), um Prozesse zur
                                                              Nachhaltiges Wirtschaften ist das Gebot der Stunde. Was         Verarbeitung von Rezyklaten zu verbessern“, sagt Umgelter.
                                                              landläufig als Recycling Alltagserfahrung jedes privaten
                                                              Haushalts ist, ist selbstverständlich auch im Wirtschaftsle-    „Außerdem unterstützen unsere Tools Kunststoffverarbei-
                                                              ben und in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der         ter bei der Auswahl eines geeigneten Rezyklats für eine
                                                              Europa-Regionen Usus. Und dabei kommt das europäische           bestimmte Anwendung“, so der Projektleiter. „Grundlegend
                                                              Interreg-Projekt Di-Plast ins Spiel, in dem die in Stuttgart    soll die Informationslage verbessert werden, damit Prozes-
                                                              ansässige Umwelttechnik BW GmbH in Kooperation mit              se optimiert und bessere Entscheidungen getroffen werden
                                                              deutschen sowie europäischen Partnern eine zentrale Rolle       können, so dass mehr Rezyklat eingesetzt werden kann.“
                                                              spielt. „Letztendlich ist das Recycling ein technischer, che-
                                                              mischer oder logistischer Prozess. Dennoch benötigen die-       Im Rahmen des Di-Plast-Projekts werden die digitalen Werk-
                                                              se Prozesse auch Daten, die teilweise nicht ausreichend zur     zeuge gemeinsam mit Industrieunternehmen getestet und
                                                              Verfügung stehen bzw. nicht genutzt werden“, sagt Jonas         verfeinert. Dabei findet Wissenstransfer in die Industrie

22
DI-PLAST

                                                                           Rezyklate –
                                                                   Formen und Farben

statt. Zum Einsatz kommen soll das sogenannte Toolkit bei
insgesamt 90 kooperierenden Unternehmen.

Dabei arbeiten Experten des Würzburger Kunststoffzentrums
SKZ, des Polymer Science Park, der Universität Luxemburg
und der Universität Osnabrück zusammen. Dem Bundesland
Baden-Württemberg kommt dabei die wichtige Vermittlung
im Industrie- und Forschungsverbund zu. „Die Aufgabe von
Umwelttechnik BW in diesem Projekt ist die Projektkom-
munikation“, sagt Jonas Umgelter von der Umwelttechnik
BW GmbH. „Wir sind verantwortlich für die Webseite und         Baden-Württemberg zu unterstützen“, sagt Projekt-
die Social-Media Bewerbung sowie die Erstellung der Kom-       leiter Umgelter zu seiner Rolle im internationalen
munikationsmaterialien.“                                       Zusammenspiel. „Für dieses Ziel wurden insgesamt
                                                               fünf Uptake-Manager für das Projekt rekrutiert. Ich
Umwelttechnik BW ist dabei als einziges Unternehmen des        bin einer von Ihnen.“
Bundeslandes direkt an Di-Plast beteiligt. Darüber hinaus
sind Unternehmen aus Baden-Württemberg in den soge-            Alle Partner profitieren von der Zusammenarbeit über Län-
nannten Piloten involviert. Im weiteren Verlauf soll mindes-   dergrenzen hinweg, in dem man etwa unterschiedliche
tens 90 Unternehmen durch Uptake-Accelerator-Programme         Sichtweisen und Herangehensweisen in anderen Ländern
dabei geholfen werden, mehr Kunststoffrezyklat einzu-          kennenlernt und sich in der interregionalen Kommunikation
setzen. „Hier ist es natürlich auch Ziel, Unternehmen aus      schult.

                                                                                                                                    REZYKLATE
                                                                          Das Projekt hat schließlich auch eine gesamtge-
                                                                          sellschaftliche Komponente. „Damit kann der Res-
                                                                          sourcenverbrauch verringert und Unternehmen              DATENFLUSS
                                                                          dabei geholfen werden, den ökologischen Fußab-
                                                                            druck ihrer Produkte zu verringern“, sagt Jonas
                                                                                                                                  VERNETZUNG
                                                                                 Umgelter. Ein verbesserter Einsatz von Re-
                                                                                   zyklaten kommt schließlich der Umwelt
                                                                                    und damit den Menschen vor Ort zu-        WISSENSTRANSFER
                                                                                    gute. „Wir leisten also unseren Beitrag
                                                                                    zum viel beschworenen ‚Entkoppeln
                                                                                                                              STANDORT EUROPA
                                                                                    des Wachstums vom Ressourcenver-
                                                                                   brauch’, was wir als Produktionsstandort
                                                                                 Europa dringend benötigen.“

                                                                                                                                                  23
Interregprojekt Alpine Space LOS_DAMA!

      Projektdauer: November 2016 - Dezember 2019
      Projektbudget: 2,6 Mio. €
      EFRE-Förderung: 2,21 Mio. €
                                                      Aus dem Elfenbeinturm ohne
      · Lead-Partner: Landeshauptstadt München
        Referat für Stadtplanung und Bauordnung
      · Partner aus Baden-Württemberg:
                                                      Umweg in die Praxis
        Forschungsbereich Geografie/Stadt- und        Das Interregprojekt LOS_DAMA!
        Regionalentwicklung, Universität Tübingen
      · 10 Partner aus 5 Ländern: Deutschland,
        Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien

      www.alpine-space.eu/projects/los_dama/en/home

                                                      Der Forschungsbereich Geografie / Stadt- und Regional-             Beispiel für den durchweg bestimmenden partizipativen
                                                      entwicklung der Eberhard Karls Universität Tübingen:               Grundsatz. Gleich, ob bei naturschutzfachlichen Ausgleichs-
                                                      Nachgefragter Knowledge Partner des Interreg Alpen-                maßnahmen rund um Salzburg, dem Ausbau grüner Infra-
                                                      raumprogramms.                                                     struktur um Grenoble oder den Schutz- und Nutzungsinter-
                                                                                                                         essen im Laibacher Moor bei Ljubljana.
                                                      „Sei mein Schatz!“ Wer bei diesem Claim an professiona-
                                                      lisierte Partnersuche denkt, liegt nicht wirklich falsch. Aller-   Die Expertise für eine entsprechende Governance und den
                                                      dings ging es bei dem solchermaßen betitelten Vorhaben             Überbau für diese demokratisch fundierte Vorgehenswei-
                                                      um die Beziehung von Mensch und Natur im Alpenraum.                se auf breiter Basis und daraus folgender Sicherung von brei-
                                                      Im Rahmen des europaweiten Interreg-Projekts Landscape             ter Akzeptanz, in diesem Fall bei Eingriffen in Landschaften,
                                                      and Open Space Development in Alpine Metropolitan Areas            ist in Baden-Württemberg zu Hause: Am Forschungsbereich
                                                      (LOS_DAMA!) stand die Bedeutung von stadtnahen Land-               Geografie / Stadt- und Regionalentwicklung der Eberhard
                                                      schaften im Alpenraum und deren Entwicklung als hochwer-           Karls Universität Tübingen arbeiten Dr. Corinna Jenal und
AMA!                                                  tige Frei- und Erlebnisräume auf der Agenda. Was lag also
                                                      näher, als unter anderem eine digitale, auf Dauer online zu-
                                                                                                                         Prof. Dr. Dr. Olaf Kühne dazu, wie auf Basis einer breiten
                                                                                                                         Beteiligung von öffentlichen, privatwirtschaftlichen und
                                                      gängliche Landschafts-Schatzkarte zu erstellen, um auch            bürgerschaftlichen Akteuren fachübergreifende Entwick-
                                                      andere anzuregen, Naturschätze vor der eigenen Haustür             lungskonzepte und Maßnahmenbündel erarbeitet und um-
                                                      zu entdecken und zu bewahren helfen. Parallel ist das inspi-       gesetzt werden. „Die Frage“, so Kühne, „ist: Was verbinden
                                                      rierte Teilprojekt im Rahmen von LOS_DAMA! ein treffliches         Planer mit dem jeweiligen periurbanen Raum – und was

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