Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert

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Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert
AUSGABE AUGUST 2019 | WWW.IBKINFO.AT
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                                                                                                                      Zwischen Vergangenheit
                                                                                                                      und Zukunft
                                                                                                                      Lebensraum          Lebensraum        Lebensraum
                                                                                                                      Kultur              Internationales   Kunst an
                                                                                                                      beim Bauen          Miteinander       allen Ecken
                                                                                                                      Seite 6             Seite 12          Seite 18
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ISTRIen
     Kristallklar & kulturnah

Hotel Sol garden                                       Hotel mit
                                                       eigenem
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    0512 / 20 20 40
    Schützenstr. 54, 6020 Innsbruck
    idealtours.at                     ... und in jedem guten Reisebüro
Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert
Liebe Innsbruckerinnen
und Innsbrucker!
Wir sind fast 40 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren, die in die
Ferienbetreuung der Kinderfreunde in die Sommerferien starteten.
Damit uns nicht langweilig wird, gibt es jede Woche ein anderes
Thema. In der ersten Woche lautete das Motto: „Unsere kleine Stadt“.
Abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten erkundeten wir jede
Menge interessante Institutionen in Innsbruck. Neben einer Führung
durch die Universitätsbibliothek, in der wir über die unglaubliche
Anzahl der Bücher staunten, und einem Besuch von einem Polizisten
durfte natürlich auch eine Besichtigung der Ausstellung in der
Hofburg anlässlich des Maximilianjahres nicht fehlen. Am tollsten
waren dort die vielen interaktiven Ausstellungsstücke und der
3D-Film.

Zum Abschluss der Woche hatten wir die Ehre, eine ganz besondere

                                                                                                                                                                                                                        E)
                                                                                                                                                                                                                     JAHR
Innsbrucker Persönlichkeit in ihrem Büro zu besuchen – unseren

                                                                                                                                                                                                                   ISA (7
Bürgermeister Georg Willi, der uns eine lustige Geschichte über seinen

                                                                                                                                                                                                                 © LU
                                                                                                                                                       In der Ferienbetreuung der Kinderfreun-
Sohn erzählte und unsere vielen Fragen beantwortete. Besonders
                                                                                                                                                       de sorgten die Kinder dafür, dass Kaiser
freuten wir uns darüber, dass wir von seinem Balkon direkt in die                                                                                      Maximilian eine neue Kopfbedeckung
Maria-Theresien-Straße hinunterwinken durften – hat uns vielleicht                                                                                     erhält.
jemand von euch gesehen?

Eine spannende erste Woche war das – aber wir freuen uns auch
schon auf die nächsten Themenwochen, wie „Bewegt um die Welt“,
„Schau auf die Umwelt“ oder die lustige „Weihnachtswoche“
mitten im heißen Sommer. Ihr habt Lust bekommen, auch
zu uns zu kommen? Die Kinderfreunde betreuen jedes
Jahr rund 150 Schulkinder an mehreren Standorten in                                                                                                     Das Titelfoto
Innsbruck und auch zu den vielen Spielfesten ist jede                                                                                                   Seit Herbst 2018 steht Tirol im Zeichen
und jeder herzlich eingeladen.                                                                                                                         des 500. Todestages Kaiser Maximilians I.
                                                                                                                                                       Noch bis Ende des Jahres locken zahlrei-
                                                                                                                                                      che Veranstaltungen in und um Innsbruck
Mehr Infos gibt es unter:
                                                                                                                                                      zur Begegnung mit dem „letzten Ritter“.
www.kinderfreunde.at/Bundeslaender/Tirol
                                                                                               ROL
                                                                                            © LAND TI

Lebensraum Innsbruck                                                   Stadtleben                                                                      Rathausmitteilungen
Themen des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4    Veranstaltungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              29    Geburten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    50
Baukultur: Stadt gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6       Ausstellungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          33    Eheschließungen/Verpartnerungen . . . . . . . . .                             51
Kaiserliche Lebensstationen . . . . . . . . . . . . . . . . 8          Kultur im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       34    Sterbefälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   52
Sport verbindet Kulturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16      Programm der Festwochen . . . . . . . . . . . . . . . .                   36    Bebauungspläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            54
Lebenselixier Kunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18   Tipps im Maximilianjahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             40
Erlebbare Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20     #INNstablick im Quiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          42    Stadtgeschichte
                                                                       Stadtblitzlichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   44    Beginn des Rettungsdienstes . . . . . . . . . . . . . . 58
Politik & Stadtverwaltung                                                                                                                              Innsbruck vor 100 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Aus dem Stadtsenat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22    Innsbruck gratuliert
Standpunkte & Fraktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 24          Goldene & Diamantene Hochzeiten . . . . . . . . . 46                            Not- & Wochenenddienste . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

                                                                                                                                                                                INNSBRUCK INFORMIERT                          3
Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

                                                                              Farbe …
                                  Für mehr Sichtbarkeit und Sicherheit hat die
                                 Stadt Innsbruck sieben weitere rote Teppiche
                             „ausgerollt“. Diese markieren Begegnungspunkte
                               zwischen VerkehrsteilnehmerInnen, die zu Fuß,
                               mit Rad, Roller oder Auto unterwegs sind. Nach
                                Vorbild des roten Teppichs am Marktplatz wird
                                damit auf wichtige Kreuzungspunkte aufmerk-

                                                                                                                                                   © STADT INNSBRUCK
                               sam gemacht, um ein noch besseres Miteinan-
                                          der im Straßenverkehr zu schaffen.

                                                                                                                       … des
                                                               Erfrischung …
                                                               In den heißen Sommermonaten erfreuen sich
                                                               die 141 städtischen Trinkbrunnen großer Be-
                                                               liebtheit. Sie spenden Wasser in bester Qua-
                                                               lität und sorgen für eine kleine Erfrischung
                                                               zwischendurch – so wie etwa der Trinkwas-
                                                               serbrunnen beim „Löwenhaus“. Alle Standorte
                                                               unter: www.innsbruck.gv.at JS
                                           © STADT INNSBRUCK

Rückblick …
                                                                                                © DEZ

Am 11. August 1980 ist mit dem Ferienstart die
erste Spielstraße Innsbrucks probeweise für die
Dauer der schulfreien Sommermonate eingerich-                                                           Eröffnungsfeier …
tet worden. Wochentags, von 15.00 bis 18.00 Uhr,
                                                                                                 Als am 6. Juli der Ferienzug bei einem Spielefest auf
wurde die Sennstraße im Saggen für den Verkehr
                                                                                                dem Freigelände des DEZ-Areals offiziell eröffnet wur-
gesperrt, um Platz für vergnügliche Freizeitaktivi-
                                                                                                de, durften sich Groß und Klein über strahlenden Son-
täten zu bieten. Kinder und Erwachsene konnten
                                                                                               nenschein und heiße Temperaturen freuen. Vizebür-
sich dadurch bei allen möglichen Ball- und Lauf-
                                                                                              germeisterin Christine Oppitz-Plörer, Ferienzugleiterin
spielen direkt in ihrem Wohngebiet austoben. Die
                                                                                              Birgit Ginter und Centermanager Helmut Larch luden
Spielstraße, die in diesem Zeitraum ausschließ-
                                                                                             zu einem vergnüglichen Fest mit Kinderschminkstati-
lich einer positiven Freizeitgestaltung gewidmet
                                                                                             on, Hüpfburgen, Seifenblasen und Geschicklichkeits-
war, fand großen Anklang bei den AnrainerInnen
                                                                                            spielen ein. So ist der Ferienzug auch heuer wieder
und brachte dem damaligen Gemeinderat großes
                                                                                           gelungen in sein Sommerprogramm gestartet. Für
Lob ein. JS
                                                                                           Kurzentschlossene gibt es freie Plätze. Anmeldun-
                                                                                          gen sind bis zu Beginn der jeweiligen Veranstaltung
                                                                                          unter www.junges-innsbruck.at möglich. JS

4     INNSBRUCK INFORMIERT
Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert
Hinweis …
     In der Juliausgabe hieß es, dass die Volksschulen (VS)
    Arzl und Dreiheiligen das 9. Teamball-Turnier der
   Innsbrucker Volksschulen gewonnen haben. Den ers-
  ten Platz sicherten sich aber die Partnerklassen der
 VS Allerheiligen und Mariahilf. Zweiter wurden die
 VS Arzl und Dreiheiligen. Den dritten Platz belegten
Partnerklassen aus Igls und dem Saggen. MF

                                                                                                     © M. FREINHOFER
                                                                                     Köpfe ...

Monats                                                                                           Max
                                                                                                Einen besonderen Namenspatron hat ein
                                                                                               Kitznachwuchs im Innsbrucker Alpenzoo: Der
                                                                                              Bock wurde nämlich anlässlich des Jubilä-
                                                                                             umsjahres nach Kaiser Maximilian I. benannt.
                                                                                            Gamskitz Max erblickte heuer am 25. Mai das
                                                                                           Licht der Welt. Das Jungtier und eine weitere neu-
                                                              OO

                                                                                          geborene Gams bringen aktuell viele Kinderaugen
                                                           © ALPENZ

                                                                                         im Alpenzoo zum Strahlen. SAKU

                                                                                        Andreas Hofbauer
                                                                                         Der 26-jährige Lehramtsstudent für Englisch und
                                                                                         Geschichte an der LFU Innsbruck erhält das Nick-
                                                                                        Mueller-Stipendium 2019 für einen zehnmonatigen
                                                                                      Forschungsaufenthalt an der Universität New Orleans.
                                                                                     Andreas Hofbauer ist auch Trainer des American-Football-
                                                                                    Junioren-Nationalteams und Sprinttrainer bei einem Leicht-
                                                                                   athletikverein. Das Nick-Mueller-Stipendium wurde 2003 von
                                                                                  Stadt Innsbruck und Land Tirol ins Leben gerufen: Prof. Gordon
                                                                                 „Nick“ Mueller begründete die „International Summer School“,
                                                      ER

                                                                                das erfolgreiche Austauschprogramm zwischen der Universität
                                              © HOFBAU

                                                                               Innsbruck und jener in New Orleans. Mehr dazu auf Seite 12. AS

                                                                            Daumen hoch
                                                                             „Wir sind inklusiv“: Der Stadtmagistrat Innsbruck hat
                                                                           erneut das sogenannte Gütesiegel des Sozialministe-
                                                                          riumservice bis 2021 erhalten. Mit dieser Auszeichnung
                                                                         werden Unternehmen und Wirtschaftsbetriebe für ihre
                                      M
                                  RSTOCK.CO

                                                                        vorbildliche Haltung im Bereich der Beschäftigung von Men-
                                                                       schen mit Behinderung ausgezeichnet. 115 Menschen mit
                                © SHUTTE

                                                                      Behinderung arbeiten derzeit im Stadtmagistrat. AS

                                                                                                                       INNSBRUCK INFORMIERT   5
Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert
© E. RANNINGER
                 Lebensraum Innsbruck

                 Baukultur blickt
                 auf das große Ganze
                                Raum ist in Innsbruck begrenzt. Diese Tatsache ist für die
                                Stadt­planung Herausforderung und Chance zugleich. Mithilfe
                                von ­essenziellen Werkzeugen, wie ÖROKO, Flächenwidmungs-
                                und ­Bebauungsplänen, Wettbewerben und dem Gestaltungsbeirat,
                                wird die Entwicklung langfristig gesteuert.

        D
                        as Haus der Musik Innsbruck und     großes Ganzes, nämlich unseren Lebens-      Mit etwas Hilfe Stadt bauen
                        die gegenüberliegende Kaiserliche   raum, bilden“, fasst Bürgermeister Ge-      Um eine Stadt für alle zu planen und bau-
                        Hofburg, das Goldene Dachl und      org Willi zusammen. Damit dies gelingt,     en, wird in Innsbruck auf Instrumente zu-
                 die sich in unmittelbarer Nähe befind-     braucht es festgeschriebene Ziele und       rückgegriffen, die ein gemeinsames Ziel
                 liche Hungerburgbahn von Zaha Hadid,       Regelwerke, die die Entwicklung der Stadt   verfolgen: „Es geht nicht um schnelle
                 die Sprungschanze am Bergisel, die über    steuern. „Über Geschmack lässt sich zwar    Stadtproduktion, sondern um Qualität“,
                 Innsbruck thront, und die bunte Häuser-    streiten und Schönheit liegt im Auge des    erklärt Amtsvorstand DI Dr. Wolfgang
                 zeile in der Mariahilfstraße – bei einem   Betrachters – bei der Stadtplanung ver-     Andexlinger (Stadtplanung, Stadtent-
                 Spaziergang durch die Tiroler Landes-      hält es sich aber anders“, bringt es der    wicklung und Integration). Beim voraus-
                 hauptstadt wird eines deutlich: Baukul-    Stadtchef auf den Punkt: „Stadtentwick-     schauenden Planen von Zukunftsräumen
                 tur umfasst vieles, denn im Herzen der     lung folgt klaren Vorgaben. Denn Gestal-    sind beispielsweise der „Gestaltungsbei-
                 Alpen trifft Alt auf Neu, Funktion auf     tung muss nachhaltig gedacht werden,        rat“, das örtliche Raumordnungskonzept
                 Ästhetik und Kreativität auf Tradition.    um den Ansprüchen und Veränderungen         (ÖROKO) sowie der „Beirat für Stadt- und
                 „Letztendlich müssen aber alle Teile ein   des täglichen Lebens gerecht zu werden.“    Ortsbildschutz“ unverzichtbar. Seit dem

                 6    INNSBRUCK INFORMIERT
Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert
Veranstaltungstipp
                                                                                                 „Let‘s talk about Stadtentwicklung: Innsbrucker
                                                                                                Gestaltungsbeirat“ findet im Oktober 2019 in der
                 Um die Stadt zu planen, bauen und                                              Stadtbibliothek Innsbruck (Raum für Stadt-
                 entwickeln, stehen in Innsbruck                                               entwicklung), Amraser Straße 2, statt. Details
                 zahlreiche Instrumente zur Verfügung,                                         zum Veranstaltungstermin werden rechtzeitig
                 deren gemeinsamer Fokus auf Qualität                                         bekannt gegeben.
                 gerichtet ist.
                                                                                              Der erste Vorsitzende des 2013 eingerichteten
                                                                                             Innsbrucker Gestaltungsbeirates, Architekt DI
                                                                                             Ernst Beneder, wagt einen Rückblick auf sechs
                                                                                            spannende Jahre. Gemeinsam mit DI Dr. Wolf-
                                                                                           gang Andexlinger (Amtsvorstand Stadtplanung,
                                                                                           Stadtentwicklung und Integration) stellt er sich
                                                                                          im Anschluss einer Diskussion. AA

                                                                     „Visionen und Kreativität sind unverzichtbar
                                                                     für die Entwicklung der Stadt. Gleichzeitig
                                                                   werden ein gemeinsames Ziel und ein lang-
                                                                  fristiger Rahmen benötigt, die dafür sorgen,
                                          HER
                                       IAN FORC

                                                                 dass wir nicht vom eingeschlagenen Weg
                                                                abkommen.“
                                     © CHRIST

                                                              Bürgermeister Georg Willi

Jahr 2013 unterstützt und berät der Inns-          von rund 760 Personen zu 510 verschie-         lung ist in Innsbruck sicher der stark
brucker Gestaltungsbeirat politische               denen Themen registriert. Derzeit läuft        beschränkte Platz“, gibt Amtsvorstand
EntscheidungsträgerInnen und Amts-                 das aufsichtsbehördliche Genehmigungs-         Andexlinger einen Einblick in die tägli-
sachverständige. Er tritt als unabhängi-           verfahren beim Amt der Tiroler Landesre-       che Arbeit: „Gleichzeitig ist es aber genau
ges Sachverständigengremium auf, das               gierung, anschließend wird das ÖROKO 2.0       dieses knappe Raumangebot, das erfin-
Projekte, Konzepte und Entwicklungen               rechtskräftig. Mit dem Beschluss liegt der     derisch macht.“ Auch Innsbrucks Bür-
im Stadtgebiet hinsichtlich ihrer Quali-           Stadt dann ein strategisches Planungs­         germeister weiß: „Die vorhandenen Flä-
tät in den Bereichen Architektur, Stadt-           instrument für die räumliche Entwicklung       chen sind begrenzt, deswegen müssen
gestaltung, -entwicklung und Städtebau             in den nächsten zehn Jahren vor. Basie-        wir die Zwischenräume nutzen – und
beurteilt. 2018 behandelte der Beirat              rend auf dem Konzept werden einerseits         nicht nur das, wir müssen sie gut und
beispielsweise insgesamt 85 Projekte –             konkrete Maßnahmen umgesetzt, ande-            teilweise auch mehrfach nutzen.“ Bei-
von kleinen Baumaßnahmen bis hin zu                rerseits langfristige Handlungsspielräu-       spiele sind im Stadtbild schon zu ent-
komplexen städtebaulichen Entwicklun-              me offengehalten. Damit wird sicherge-         decken: Mit dem Bundesrealgymnasi-
gen. Heuer diskutierte er bereits 50 Pro-          stellt, dass die Landeshauptstadt in ihrem     um in der Au, das 2011 eröffnet wurde,
jekte. Ergänzend dazu konnten Projekte,            begrenzten Siedlungsgebiet heutzutage          kam eine solche flächenschonende Ent-
wie beispielsweise Campagne Reichenau              wie auch zukünftig Raum für das zur Ver-       wicklung bereits zum Einsatz. Denn beim
oder der Universitätsneubau am Stand-              fügung hat, was die BewohnerInnen im           Bau der Bildungseinrichtung wurde eine
ort der „Alten Chemie“ am Innrain, mit             täglichen Leben brauchen.                      bis dato österreichweit einmalige Kombi-
Hilfe von kooperativen Planungsverfah-                                                            nation aus Schule und Einkaufszentrum
ren, Wettbewerben und Workshops ent-               Wenig Platz, viele Aufgaben                    umgesetzt. Die Verbindung von Studie-
wickelt werden.                                    Während die Anzahl der InnsbruckerIn-          rendenwohnheim und Tankstelle an der
                                                   nen stetig wächst, bieten sich durch die       Kranebitter Allee zeigt, wie wenig Raum
Grundlage, Leitlinien, Ziele                       geografische Lage der Alpenstadt kaum          mehrere Aufgaben erfüllen kann.
Im Juni 2019 beschloss der Gemeinderat             Möglichkeiten des Randwachstums. Die           In Innsbruck gibt es noch zwei große
darüber hinaus die Fortschreibung des 2.           Gesamtfläche der Landeshauptstadt be-          Stadtentwicklungsgebiete: Das eine wird
Entwurfs des ÖROKO (ÖROKO 2.0). Neben              läuft sich zwar auf knapp 10.500 Hektar,       beim Projekt Campagne Reichenau im
intensiven politischen Diskussionen da-            der Dauersiedlungsraum macht aber le-          Osten bereits bebaut. Auch für das ande-
rüber, gab es im Vorfeld auch zahlreiche           diglich etwa 2.700 Hektar aus, also etwa       re, das sogenannte Harterhofplateau im
Rückmeldungen aus der Bevölkerung: Ins-            ein Viertel davon. „Größter Herausfor-         Innsbrucker Westen, sind die Planungen
gesamt wurden ca. 380 Stellungnahmen               derer der Stadtplanung und -entwick-           bereits im Laufen. AA

                                                                                                                    INNSBRUCK INFORMIERT   7
Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

Zwischen letztem Ritter
und erstem Europäer
            Meilensteine Kaiser Maximilians I. in Innsbruck                  AD

               1459                                                            1477

                                                                                                   Nach langen Verhand-
                                                                                                   lungen werden Maria von
                                                                                                   Burgund und Maximilian
                                                                                                   durch eine Stellvertreter-
Maximilian I. wird als Sohn Kaiser Friedrichs
                                                                                                   hochzeit verehelicht. Nach
III. und Eleonores von Portugal in Wiener Neu-
                                                                                                   dem Tod ihres Vaters ist
stadt geboren. Die Belagerung der Wiener
                                                                                                   Maria aufgrund ihres Erb-
Hofburg durch Wiener BürgerInnen 1462
                                                                                                   anspruchs auf das Herzog-
prägt ihn. Sein restliches Leben lang hält er
                                                                                                   tum Burgund die begehr-
sich kaum noch in Wien auf.
                                                                                                   teste Braut Europas.

                                     Maximilian heiratet erneut. Die zweite Ehe
                                     mit Bianca Maria Sforza hat pragmatische
                                     Gründe – die großzügige Mitgift ist für den          Als „erster Kanonier“ übernimmt der Kai-
                                     Kaiser eine willkommene Finanzspritze.              ser neue Methoden der sich verändernden
                                     Zum Leid Bianca Marias, die den Großteil            Kriegstechnik. Um Waffen und Ausrüstung
                                     ihres Lebens alleine in Innsbruck verbringt.         geschützt lagern zu können, benötigt er
                                     Als sie 1510 stirbt, unterlässt es Maximili-         Zeughäuser. Das bedeutendste und um-
                                     an, zu ihrem Begräbnis zu reisen.                  fangreichste ist jenes an der Sill – aufgrund
                                                                                         des dort gelagerten Schwarzpulvers in si-
                                                                                        cherer Entfernung zur Innenstadt. Maximili-
               1494                                                                     an gibt den Bau um 1500 in Auftrag. Bereits
                                                                                            1506 wird es in Betrieb genommen.

                       1500                                                                                1500

                                           Maximilian veranlasst den Bau des Gol-
                                           denen Dachls mit 2.657 Schindeln an der
                                           Südfront des ab 1420 geschaffenen „Neu-
                                           en Hofes“. Diesen macht er bereits ab 1498
                                           zum Amtssitz der Raitkammer (Finanz-
                                           kammer). In den drei überwölbten Räumen
                                           des hinteren Stöcklgebäudes werden wich-
                                           tige Akten feuersicher archiviert.

8     INNSBRUCK INFORMIERT
Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert
In Folge eines Reitunfalls
                               stirbt Maria von Burgund
                               mit 25 Jahren. Sie bestimmt
                               ihren Sohn Philipp als Erben
                                                                                                     Maximilian kommt – nach
                               des Herzogtums. Mit dem
                                                                                                     Jahren des Kriegs – von Bur-
                               burgundischen Erbe beginnt
                                                                                                     gund nach Tirol. Sein Onkel
                               jene Rivalität zwischen dem
                                                                                                     Sigmund der Münzreiche
                               Haus Habsburg und Frank-
                                                                                                     dankt auf Drängen der Tiroler
                               reich, die Europa jahrhun-
                                                                                                     Stände ab und übergibt die
                               dertelang prägen sollte.
                                                                                                     Regentschaft an Maximilian.
                                                                                                     Als Schöpfer der modernen
                                                                                                     Verwaltung setzt Maximilian
                                                                                                     in den habsburgischen Erb-
                                                                                                     landen einen neu besetz-
                                                                                                     ten Beamtenapparat ein und
                                                                                       1490
        1482                                                                                         gründet zwei weitgehend un-
                                                                                                     abhängige Behördenkollegi-
                                                                                                     en: das Oberste Amt zu Inns-
                                                                                                     bruck – eine Finanzkammer
                                                                                                     mit doppelter Buchführung –
  Maximilian führt die ersten zentral organisierten
                                                                                                     und eine Beamtenregierung,
und durchgängig besetzten Postlinien im deutsch-
                                                                                                     die in seiner Abwesenheit die
sprachigen Raum ein. Die oberitalienische Adelsfa-
                                                                                                     Regierungsgeschäfte selbst-
 milie Taxis wird mit der Organisation erster stabi-
                                                                                                     ständig führt.
 ler Verbindungen beauftragt, was ihr im Laufe der
    Jahrhunderte zu europäischem Ruhm verhelfen
  wird. Innsbruck wird aufgrund der Lage zwischen
    Italien und Burgund zu einem wichtigen Mittel-
         punkt für die Beförderung von Nachrichten.

                                                                    1490

                                                                                                                                 © STADTARCHI/STADTMUSEUM INNSBRUCK (10)

                 ab 1500                                                                           1519
            Die kaiserliche Residenz soll Innsbruck als Mittel-            Kaiser Maximilian stirbt in Wels auf der Reise von Inns-
            punkt entsprechen. Maximilian lässt die Hofburg                  bruck nach Wien. Er wird in der St.-Georgs-Kapelle in
            großzügig ausbauen, mit aufwendigen Malereien ver-                Wiener Neustadt beigesetzt. Vor seinem Tod legt er
            zieren und prunkvoll ausstatten. Die „Äußere Burg“              keine Grabeskirche fest. Sein Enkel Ferdinand I. erteilt
            im Süden (heutiges Damenstift) umfasst das vergrö-             den Auftrag zum Bau der Hofkirche und die Fertigstel-
            ßerte Wappen- und Harnischhaus, in dem sich die                 lung der Heiligenstatuetten und „Schwarzen Mander“
            repräsentative „Kürnstube“ befindet. Dort weisen                  rund um das Hochgrab. Anstatt der von Maximilian
            Jagdtrophäen des Kaisers auf dessen große Leiden-               geplanten 40 Bronzestatuen werden 28 fertiggestellt,
            schaft – die Jagd – hin. Nach Norden folgt auf die             von den 100 Heiligenstatuetten nur 23 und von 34 Kai-
            „Äußere Burg“ der große Saggen- oder Wappenturm.                 serbüsten werden 21 gegossen. Der Leichnam Maxi-
            Die vorgesetzte Schaufassade ist mit den Wappen al-             milians soll nach Vollendung des Baus nach Innsbruck
            ler habsburgischen Besitzungen und jenen Ländern               überführt werden. Wohl aus Geldmangel kommt es nie
            verziert, über die Maximilian gerne geherrscht hätte.            dazu, weshalb das Grab bis heute leer geblieben ist.
                                                                                                          INNSBRUCK INFORMIERT                                   9
Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert
Der Große Saal im Haus der Musik Innsbruck bietet
                                                                                                              bei Konzerten nicht nur einen Ohren-, sondern auch
                                                                                                              einen Augenschmaus.

           LARL (2)
© RUPERT

                Ein Schmuckstück Innsbrucks
                                 Seit der Eröffnung am 6. Oktober 2018 hat sich das
                                 Haus der Musik Innsbruck schnell als neues Herzstück
                                 des Kulturquartiers etabliert.

                 D
                         as Haus der Musik Innsbruck ist     Kulturinstitutionen und musikpädago-            den zum Trotz, besser als erhofft. Ich sehe
                         mit seinen zwei akustisch hervor-   gische Einrichtungen. Die Mischung zwi-         das gerade auch als meine Aufgabe: Dafür
                         ragenden Konzertsälen, den Kam-     schen festen und externen MieterInnen           sorgen, dass sich das besondere Potenzial
                 merspielen und der [K2]-Blackbox ein be-    sowie die Bandbreite im Genre und Reper-        des Hauses, das wir dieser künstlerischen
                 gehrter Veranstaltungsort und Heimat für    toire laden ganz bewusst zu künstlerischen      Vielfalt verdanken, entfalten kann.“
                                                             Experimenten ein. Das Haus versteht sich        Das Haus kann dabei auf vorhandene Struk-
                                                             nicht als elitärer Klassiktempel, sondern als   turen aufbauen, etwa im Bereich musika-
                                                             ein offenes Haus für alle und alles.            lischer Ausbildung auf das Tiroler Landes-
                                                             Das Konzert der Akademie St. Blasius, das       konservatorium, die Universität Mozarteum
                                                             Heart of Noise Festival, die Kinderkonzerte     und das Institut für Musikwissenschaft der
                                                             oder der Cesti-Wettbewerb der Festwochen        Universität Innsbruck. Das Haus der Musik
                                                             der Alten Musik sind nur einige Höhepunk-       fokussiert, es verdeutlicht, was bereits in
                                                             te der laufenden Saison.                        Innsbruck, in Tirol vorhanden war und nutzt
                                                                                                             die vorhandene Vielfalt.
                  Haus der Musik Innsbruck                   Positive Bilanz
                 Direktor: Wolfgang Laubichler               Nach zehn Monaten lässt sich eine erste         Tipp
                 Universitätsstraße 1                        durchwegs positive Bilanz ziehen, so die        Wer das Haus näher kennenlernen möchte,
                Tel.: +43 512 52074 0                        Verantwortlichen. „Das Haus der Musik           hat an jedem zweiten Freitag bei öffentli-
               info@hdm-innsbruck.at                         Innsbruck ist schneller zu dem geworden,        chen Führungen die Gelegenheit. Es wird
               www.haus-der-musik-innsbruck.at               was wir uns vorgestellt haben, ein moder-       in all seinen Facetten bis hin zum wunder-
                                                             nes, offenes und lebendiges Haus für alle“,     baren Ausblick auf die Hofburg präsentiert.
             Zahlen und Fakten                               zeigt sich Direktor Wolfgang Laubichler         Aktuelle Termine siehe Veranstaltungs-
        , 12.900 m² maximale Nutzfläche
                                                             zufrieden: „Besonders die Synergieeffekte       übersicht der Website. Individuelle Grup-
       ,R   aum für 200 Studierende
                                                             zwischen den verschiedenen Institutionen        pentermine können via E-Mail angefragt
          und 40 DozentInnen
       , Z ehn Institutionen unter einem Dach               im Haus funktionieren, allen Unterschie-        werden. UI

                 10    INNSBRUCK INFORMIERT
Mein
       Innsbruck
       bewegt
       mich.
        Die neue Web-Applikation
„Bewegt in Innsbruck“ bietet Überblick und
      umfangreiche Information zu
686 Kilometern Lauf- und Wanderstrecken
      sowie zahlreichen Radwegen.
              Stefanie aus Innsbruck.

             19:00

                 innsbruck.gv.at/bewegt

                                             INNSBRUCK INFORMIERT   11
Lebensraum Innsbruck

Weltweite
Freundschaften
über viele Jahre
                                                                                                                FLER
                                                                                                              © O. KO
                      Mit insgesamt sieben Städten schloss Innsbruck bisher eine
                      Partnerschaft, bei der es vor allem um den gegenseitigen
                      Austausch und das Miteinander geht. Zuletzt besuchte eine
                      städtische Delegation das polnische Krakau. Umgekehrt
                      bekommt auch Innsbruck im Sommer Besuch.

M
        itglieder des Innsbrucker Stadt-                         Voneinander profitieren                     Oppitz-Plörer betont: „Mit Krakau pfle-
        senats und Gemeinderats be-                              Gemeinsam mit Mitgliedern des Stadt-        gen wir mittlerweile eine sehr lan-
        suchten vor Kurzem die Partner-                          senats und VertreterInnen des Gemein-       ge Freundschaft. Bereits 1998 wurde
stadt Krakau in Polen. Die durch Jahre                           derats besichtigten Bürgermeister Ge-       die Partnerschaft geschlossen. Durch
gewachsene Freundschaft profitiert vom                           org Willi und Vizebürgermeisterin Mag.a     Schul- und Stipendienprogramme so-
gegenseitigen Austausch in verschiede-                           Christine Oppitz-Plörer die Altstadt, ei-   wie Teilnahmen an verschiedenen Märk-
nen Bereichen des städtischen Lebens.                            nen revitalisierten Stadtteil und mehre-    ten ist dieses Miteinander sehr leben-
Mit VertreterInnen der polnischen Stadt                          re Museen. Die für Städtepartnerschaf-      dig.“ Besonders im kulturellen Bereich
wurde diese nun gelebt.                                          ten zuständige Vizebürgermeisterin          profitieren Innsbruck und Krakau von-
                                                                                                             einander. „Unsere beiden Städte verbin-
                                                                                                             det vieles, unter anderem der jeweils
                                                                                                             gute Ruf als Universitätsstadt. Bei dem
                                                                                                             Treffen Ende Juni konnten wir konstruk-
                                            „Die Verträge mit unseren Partnerstädten                         tive Gespräche über die weitere Zusam-
                                            reichen zum Teil bis in die 1960er-Jahre
                                                                                                             menarbeit führen“, ergänzt Bürgermeis-
                                           zurück. Die Freundschaften sind mit den
                                                                                                             ter Willi.
                                          Jahren gewachsen. Der kulturelle Austausch
       HER

                                                                                                             Während der Städtereise kam es auch zu
     IAN FORC

                                         bereichert das Leben aller in der Landes-
                                        hauptstadt.“                                                         einem Treffen mit Stadtpräsident Jacek
  © CHRIST

                                       Vizebürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer                     Majchrowski. Bürgermeister Willi, Vize-
                                                                                                             bürgermeisterin Oppitz-Plörer, Stadträ-

12              INNSBRUCK INFORMIERT
Die moderne Tiflisbrücke an der Sillmün-
                                                                                        dung ist nach der Hauptstadt Georgiens
                                                                                       benannt – sie ist ein Symbol der Partner-
                                                                                      schaft zu Tiflis.

                                                           Partnerstädte
                                                          Die sieben Partnerstädte von Innsbruck sind:
                                                          Aalborg (Dänemark), Freiburg im Breisgau
                                                         (Deutschland), Grenoble (Frankreich), Krakau
                                                        (Polen), New Orleans (USA), Sarajevo (Bosnien
                                                        und Herzegowina) und Tiflis (Georgien).

tin Mag.a Uschi Schwarzl, Stadtrat Rudi     ne Bereiche zu gewinnen und die jeweili-                       der Universität Innsbruck teil. Auch in der
Federspiel sowie Alt-Vizebürgermeister      ge Landeskultur besser kennenzulernen.                         Straßengestaltung sind Innsbrucks Part-
Eugen Sprenger nutzten die Gelegen-         Unter den Studierenden sind auch wel-                          nerstädte sichtbar: Die Fußgängerzone
heit, um über Gemeinsamkeiten und           che aus der amerikanischen Partnerstadt                        in der Maria-Theresien-Straße zieren be-
zukünftige Projekte zu sprechen. Bei der    New Orleans. Junge Erwachsene aus dem                          sondere Bodenfliesen, einzelne sind je-
Rückreise hatte die Innsbrucker Delega-     georgischen Tiflis kommen in den Som-                          weils einer Partnerstadt gewidmet. Bei-
tion jede Menge Eindrücke und Ideen für     merwochen ebenfalls zum Lernen nach                            spielsweise die Grenobler Brücke weist
die weitere Intensivierung der Freund-      Innsbruck. Im Juli nahmen sieben Stu-                          auf die Freundschaft mit der französi-
schaft mit Polen im Gepäck.                 dentInnen an Intensiv-Deutschkursen                            schen Stadt, Grenoble, hin. SAKU

Sieben Partnerschaften
Eine Städtepartnerschaft dient dem kul-
turellen und wirtschaftlichen Austausch
und gegenseitiger Unterstützung. Die
Tiroler Landeshauptstadt pflegt daher
Freundschaften zu insgesamt sieben
Städten in Europa und den USA. Neben
Delegationsreisen ist dieser Austausch
auch hierzulande für InnsbruckerInnen
spür- und erlebbar. Ein Beispiel dafür
ist das New-Orleans-Festival. Auch die
                                                                                                                                                                          © STADT INNSBRUCK

UNO Summer School bietet StudentIn-
nen seit mehr als 40 Jahren die Möglich-
keit, ein mehrwöchiges Sommerstudium
                                                   Bürgermeister Georg Willi (M.), Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (2. v. r.), Stadträtin Uschi Schwarzl
in der Alpenstadt zu absolvieren. Sie ha-     (3. v. r.), Stadtrat Rudi Federspiel (r.) sowie Alt-Vizebürgermeister Eugen Sprenger (l.), Maryla Sprenger (2. v. l.) und
ben Gelegenheit, Einblicke in verschiede-                          Katharina Willi (3. v. l.) trafen in Krakau unter anderem den dort amtierenden Stadtpräsidenten.

                                                                                                                                    INNSBRUCK INFORMIERT           13
Lebensraum Innsbruck

 Vielseitige
 Funktionen
 des Waldes
              Der Wald als Kulturlandschaft hat eine lange Geschichte. Seit jeher
              hat er in Innsbruck eine hohe Bedeutung für die Bevölkerung.
              Ein Beispiel ist die Nutzung des Waldes entlang der Nordkette.

G
       estaltet der Mensch die Natur, wird    Holztransport vom schweizerischen En-            und Wirtschaftsraum direkt von Lawinen,
       von Kulturlandschaft gesprochen.       gadin bis oberhalb von Hall genutzt. „Die        Steinschlag und Muren bedroht ist“, erklärt
       Auch der Wald um Innsbruck ist         Stadt Innsbruck hatte ebenso einen ho-           der Referatsleiter. Als Beleg für die stei-
von Menschenhand geprägt und wird seit        hen Holzbedarf. Der Rohstoff wurde als           gende Bedeutung des Schutzwaldes nennt
Jahrhunderten gepflegt und erhalten.          Bau- und Brennholz genutzt. Es gab lan-          Neuner den Höttinger Bannwald: „1732
„Die Natur wird zusehends als Selbstver-      ge Zeit keinen anderen Energieträger“,           gab es ein Verbot, geschlagene Flächen
ständlichkeit wahrgenommen. Jedoch            berichtet Neuner und blickt weiter in die        zu beweiden, um die Produktionskraft
müssen wir unsere Landschaft pfle-            Geschichte zurück: „Es gab genaue Be-            des Waldes zu erhalten, aber auch zum
gen, damit sie erhalten bleibt. Die Stadt     stimmungen, wer wie viele Ladungen               Schutz der Bevölkerung. Wichtig war, dass
Innsbruck geht beim schonenden Um-            Brennholz bekam. Räte bekamen mehr,              der Wald zur Ruhe kommt und sich entwi-
gang mit dem Boden und insbesonde-            gefolgt von Beamten, Professoren sowie           ckeln kann.“ Zu Zeiten von Kaiser Maximili-
re dem Wald mit gutem Beispiel voran“,        Bürgerinnen und Bürgern. Verweise zur            an I. wurde die Waldwirtschaft in der Regi-
betont der zuständige Vizebürgermeis-         Regelung des Holzbezugs gehen bis ins            on genau geregelt. „Wobei man erwähnen
ter Franz X. Gruber. Der Referatsleiter für   17. Jahrhundert zurück.“ In den Jahrhun-         muss, dass es Kaiser Max nicht ausschließ-
Land- und Forstwirtschaft, Ing. Albuin        derten danach rückte der Fokus mehr auf          lich um den Schutzwald ging. Er wollte zu-
Neuner, ergänzt: „Hierzulande war sich        den Schutz der Bevölkerung.                      dem auch seiner Passion, der Jagd frönen“,
der Mensch immer schon der Bedeutung                                                           sagt Neuner mit einem Augenzwinkern.
des Waldes bewusst. Früher war Holz als       Schutzwald
Energieträger und für die Bergwerke eine      „Innsbruck ist die einzige Landeshaupt-          Erholungsraum
wichtige Einnahmequelle, danach bekam         stadt bzw. Stadt mit überregionaler Be-          Der Wald in der Alpenstadt ist unum-
der Wald immer mehr eine Schutzfunkti-        deutung in Österreich, deren Siedlungs-          stritten noch heute ein wichtiges Ele-
on. Mittlerweile wird auch die erholsame
Wirkung des Waldes zu einem zentralen
Thema für die städtische Bevölkerung.“

                                                                             „Der Wald als Kulturlandschaft ist durch mehrere
Energielieferant
                                                                            Funktionen geprägt. Vom Energieträger über den
In früheren Jahrhunderten lag der Fokus
                                                                           Schutzwald bis hin zum Erholungsraum haben alle
                                                       HER

vor allem darauf, die Leistungsfähigkeit
                                                    IAN FORC

                                                                          Innsbruckerinnen und Innsbrucker ein Interesse
des Waldes zu erhalten. Die Bergwirt-                                    daran, die Natur zu pflegen und zu schützen.“
                                                  © CHRIST

schaft verschlang Unmengen an Holz.                                     Vizebürgermeister Franz X. Gruber
Der Inn wurde als Hauptstrecke für den

14    INNSBRUCK INFORMIERT
WANNE RAUS –
                                                                                           DUSCHE REIN
                               Die Bedeutung des Waldes oberhalb

                                                                                      OVIERUNG
                              von Hötting war auch in früheren Jahr-
                             hunderten unumstritten. Das Bild aus
                            1896 zeigt einen hohen Waldanteil.              24h BADREN
                                                                                        FUGENLOS |
                                                                                                   BARRIEREFR
                                                                                                             EI |
                                                                                             RUTSCHFEST
                        M
                    SEU
                      TMU

                                                                       •     Höchste Qualität                        •     Barrierefreiheit
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                                                                       •     Umbau in 24 Stunden                     •     Einfache Reinigung
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                                                                       •     Maßanfertigung                          •     Fixpreisgarantie
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ment für den Schutz von Naturgefahren.
62 Prozent der gesamten Waldfläche
Innsbrucks sind Schutzwald. „Im vergan-
genen Winter haben wir diese Funktion
insbesondere auf der Nordkette wahr-
genommen“, erinnert Vizebürgermeis-
ter Gruber an die Schneemengen und
Lawinenabgänge im Jänner dieses Jah-                                   VORHER                                        NACHHER
res und ergänzt im Allgemeinen: „Rund
80 Prozent des Innsbrucker Waldes sind
mit hohen Sozialfunktionen ausgestat-
tet und daher von öffentlichem Interes-
se. Die Wohlfahrts- und Erholungsfunk-                                                                                 Bis zu 35% + 25%
tion zeigt sich unter anderem auch auf                                                                                 Förderung für SeniorInnen
der Nordkette.“ Dort gibt es ausgewiese-
ne Frischluftschneisen. Dabei handelt es
sich um definierte Grünzüge, die im ört-
lichen Raumordnungskonzept (ÖROKO;
mehr auf Seite 6) festgeschrieben sind.
Besonders an heißen Sommertagen be-
kommen diese Zonen bzw. der gesam-
te Wald eine noch höhere Bedeutung:                                                               JETZT ANRUFEN
„Durch die Verdunstung und Beschat-                                                               UND BERATEN LASSEN!
tung ist es im Wald immer kühler als im
urbanen Gebiet“, erörtert Albuin Neuner.
                                                                                                         0660 24 24 88 3
Die Mitarbeiter des Forstamts erhalten                                                            Ihr regionaler Badexperte Martin Hauser
und betreuen aktuell knapp 150 Kilo-                                                              berät Sie gerne zu barrierefreien Badlösungen.
meter Forst-, Rad- und Wanderwege im
Stadtgebiet – das entspricht beispiels-
weise einer Fahrtstrecke von Innsbruck                                  Ihr viterma Fachbetrieb – HM Badrenovierung GmbH
nach Sillian. SAKU                                                     Besuchen Sie unseren Schauraum nach tel. Vereinbarung
                                                                                   Dörrstraße 81 | 6020 Innsbruck
                                                                             innsbruck@viterma.com | www.viterma.com
                                                                       *Elektro- und Installationsarbeiten werden gemeinsam mit befugten Partnerfirmen umgesetzt.
R (4)
                      LFSGRUBE
              NIEDERWO
© CHRISTIAN

                 Sport als Brücke
                 zwischen den Kulturen
                                      Die Vielfalt des städtischen Miteinanders spiegelt sich in vielen
                                      Bereichen Innsbrucks wider. Neben Kunst und Kultur ist es vor allem
                                      die sportliche Betätigung, die die verschiedenen in Innsbruck lebenden
                                      Nationalitäten miteinander verbindet.

                O
                         b Angebote für Bewegung und            148 Ländern, die schätzungsweise mehr                sprachlichen Blick auf die Wirklichkeit
                         Sport, Freizeitbetätigungen für die    als 150 Sprachen sprechen.* Um die Be-               liegt. „In unserer Stadt werden hunderte
                         ganze Familie oder Veranstaltun-       deutung der eigenen Muttersprache auf-               Sprachen gesprochen. Aus der kulturel-
                 gen für Kunst- und Kulturinteressierte:        zuzeigen, wurde seitens der UNESCO der               len und sprachlichen Vielfalt bezieht das
                 Innsbruck ist gerade dadurch eine sehr le-     21. Februar als „Tag der Muttersprache“              städtische Leben einen besonderen vita-
                 benswerte und weltoffene Stadt im Her-         ins Leben gerufen. Er dient zur Förderung            len Puls. Wichtig ist es, Raum zu schaffen
                 zen Europas. Die Diversität in der Stadt       der sprachlichen und kulturellen Vielfalt            für das Miteinander, für das gemeinsa-
                 definiert sich aber nicht nur über die viel-   und Mehrsprachigkeit als Schlüssel zum               me Erleben und Genießen dieser Vielfalt
                 seitigen Angebote, sondern auch über die       gegenseitigen Verständnis und Respekt.               und den wechselseitigen Austausch. In
                 Pluralität der Innsbrucker Bevölkerung.        Die Landeshauptstadt feierte den Tag mit             der einen Sprache gibt es ein Wort oder
                                                                zahlreichen kulturellen Veranstaltungen              eine Redewendung für etwas, das in ei-
                 Bunte Stadt                                    und Aktionen, unter anderem mit Reden                ner anderen Sprache gar nicht bezeich-
                 Zu den rund 133.000 BürgerInnen, die in        von mehrsprachigen Innsbrucker Schüler­              net wird. Im Türkischen gibt es etwa ein
                 Innsbruck ihren Lebensmittelpunkt ha-          Innen in der Stadtbibliothek, die zeigen,            eigenes Wort für den Vollmond, der sich
                 ben, gehören auch MitbürgerInnen aus           welches kreative Potenzial im doppelten              auf dem Wasser spiegelt, im Norwegi-
                                                                                      * Die Daten stammen von der Statistikseite unter www.innsbruck.gv.at , Statistik | Zahlen
                 16        INNSBRUCK INFORMIERT
Musik, Tanz und Kulinarik: Innsbruck
                                                         zeigte sich beim „Fest der Vielfalt“
                                                         von seiner bunten Seite.

                                                                                               „Sport schafft Zugehörigkeit und Identität
                                                                                               abseits von Herkunftsfragen. Das Gemein­
                                                                                               same vor das Trennende zu stellen, Respekt
                                                                                             im Miteinander zu haben, Fairness und Team-
                                                                                            geist zu leben – das sind besonders im Vereins-
                                                         HER

                                                                                           sport lebendige Grundprinzipien, die für uns alle
                                                      IAN FORC

                                                                                          Vorbildwirkung haben.“
                                                   © CHRIST

                                                                                        Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr

schen hat ein Bier, das man im Freien          Ausstellung „Tiroler Vielfalt“ (ab 27. Sep-                 Deutschen lernen dann viele den Dialekt
trinkt, eine eigene Bezeichnung, weil das      tember) den Alltag von unterschiedlichs-                    als dritte oder vierte Sprache noch dazu.
unwirtliche Klima diesen Genuss nur sel-       ten Menschen mit Migrationsgeschich-                        Das schafft die perfekte Basis für wirkli-
ten erlaubt. Mehrsprachigkeit erschließt       ten. Die Ausstellung im Haus der Musik                      ches Dazugehören und Heimatfinden so-
uns neue Blickwinkel auf die vermeint-         Innsbruck ist ein Kooperationsprojekt                       wie ein wechselseitiges Verständnis“, er-
lich durch und durch bekannte Welt, auf        der Stadt Innsbruck mit dem Roten Kreuz,                    läutert Sportstadträtin Mayr.
die Vielfalt der Sprachen. Diese Vielfalt      Land Tirol, Berufsförderungsinstitut (BFI)
ist ein Schatz, der größer wird, wenn man      und Haus der Begegnung und zeigt, wie                       Miteinander sporteln
ihn teilt“, betont Integrationsstadträtin      breitgefächert unser Land ist.                              Auch bei „Bewegt im Park“, dem 15-wö-
Mag.a Elisabeth Mayr.                                                                                      chigen Bewegungsprogramm, das noch
                                               Sport verbindet                                             bis zum 14. September in den Grünan-
„Langer Tag der Flucht“                        Ein wichtiger Faktor, der das Miteinander                   lagen angeboten wird, legt die Landes-
Das Miteinander in Innsbruck wird zuneh-       in einer Gesellschaft wesentlich fördert,                   hauptstadt ebenfalls einen Fokus auf In-
mend bunter und differenzierter. So fand       ist der Sport. Nichts verbindet schnel-                     tegration. Von Yoga und Slackline über
etwa im Frühsommer bereits zum vier-           ler als gemeinsam Sport zu treiben, zu                      Ultimate Frisbee bis hin zu Mountain-
ten Mal das „Fest der Vielfalt“ statt. Die     trainieren, im Team zu spielen. Die Freu-                   bikekursen stehen 22 Kurse zur Verfü-
Veranstaltung zeigt nicht nur, dass das        de an der Bewegung und die körperliche                      gung. Das Programm ist kostenlos und
Zusammenleben aller InnsbruckerInnen           Ertüchtigung im städtischen Natur- und                      niederschwellig, es können alle Interes-
und Innsbrucker unterschiedlicher Her-         Erholungsraum ist international – hier                      sierten ohne vorherige Anmeldung daran
kunft gelingen kann, sondern macht das         werden kulturelle Differenzen leichter                      teilnehmen. Es braucht keine Vereinszu-
facettenreiche Leben in Innsbruck sicht-       überwunden, und mit dem gemeinsamen                         gehörigkeit und soll allen reichlich Ge-
bar, hörbar – schlicht erlebbar. Alljährlich   sportlichen Ziel entstehen häufig Freund-                   legenheit zum Schnuppern bieten. Die
bietet das Fest wie kein anderes die Mög-      schaften.                                                   Vielfalt an Sportarten, aber auch die Di-
lichkeit zum interkulturellen Austausch        „Sport ist der Integrationsmotor schlecht-                  versität an Sport- und Frischluftbegeis-
und lädt auf eine kulinarische und künst-      hin. Das gemeinsame Sporteln ist eine der                   terten zeichnen das Projekt „Bewegt im
lerische Weltreise ein. Innsbruck und Tirol    einfachsten Möglichkeiten, Brücken zwi-                     Park“ aus. Das vielfältige Programm und
sind Heimat für viele Menschen – mit vie-      schen den verschiedensten Kulturen zu                       noch viel mehr Informationen sind über
len verschiedenen Geschichten und Nati-        bauen. Bei diesen Begegnungen entde-                        die städtische Web-Applikation „Bewegt
onalitäten. Im Rahmen des „Langen Tags         cken wir Gemeinsamkeiten, bauen Miss-                       in Innsbruck“ unter www.innsbruck.gv.at/
der Flucht“ am 28. September zeigt die         verständnisse und Vorurteile ab, und zum                    bewegt abrufbar. MF

                                                                                                                            INNSBRUCK INFORMIERT   17
Lebensraum Innsbruck

Kunst und Kultur,
so weit das Auge reicht

                                                                                                            © A. STEINACKER (2), STADT INNSBRUCK
           Die Stadt Innsbruck sorgt mit ihrem breiten Kulturangebot
           für Unterhaltung, Freizeitver­gnügen, aber auch für Bildung
           und Wissensvermittlung. Kunstschaffenden bietet sie
           Unterstützung bei ihren Tätigkeiten.

O
       b Ausstellungen, Konzerte, Kunst-    begeistert: „Für viele angehende Kunst-        In den Veranstaltungen werden Aspekte
       vermittlung, Führungen, Work-        schaffende und junge Talente ist unse-         der Ausstellungen vertieft, BesucherInnen
       shops und Diskussionen: Der          re Galerie das Sprungbrett ihrer Karriere      angeregt selbst kreativ zu werden und die
Tätigkeitsbereich des städtischen Kul-      und eine Plattform für ihre ersten Schritte    Gelegenheit geboten, mit den KünstlerIn-
turamtes umfasst neben der eigentli-        am künstlerischen Parkett.“ Mehr als 300       nen ins Gespräch zu kommen. Auch für
chen Verwaltung, die die Vergabe von        Tiroler KünstlerInnen haben bisher dort        Kinder gibt es mit den Kreativworkshops
Preisen und Stipendien, stadteigenen        bzw. von 1991 bis 2017 in der ehemaligen       „Atelier 6020 kids“ und „Atelier 6020 mi-
Kulturveranstaltungen und von -förde-       Galerie im Andechshof ausgestellt und ihr      nis“ spannende Programmpunkte. Mehr
rungen koordiniert, auch das Stadtar-       Werkportfolio erstmals einer breiten Öf-       dazu auf Seite 38.
chiv/Stadtmuseum, Museum Goldenes           fentlichkeit präsentiert.
Dachl, die Musikschule, Stadtbibliothek     Neben dem Aufzeigen junger Positionen          Plakatkunst im Rathaus
und Galerie „Plattform 6020“.               in der bildenden Kunst wird aber auch          Rund 200 ausgewählte Sujets aus der Pla-
                                            der künstlerische Werdegang der Künst-         katsammlung des Stadtarchiv/Stadtmu-
Städtische Galerie                          lerInnen nachgezeichnet: „Wir begleiten        seum Innsbruck sind im 3. Stock des Rat-
Im Erdgeschoß der Stadtbibliothek in der    die Kunstschaffenden auf ihrem Weg und         hauses (Maria-Theresien-Straße 18) zu
Amraser Straße 2 lädt die „Galerie Platt-   geben ihnen die Gelegenheit, sich einige       sehen. Die gesamte Sammlung besteht
form 6020“ zum Besuch. „In diesem Haus      Jahre später neuerlich mit ihrem Werk zu       aus 9.100 in einer Datenbank erfassten
ist es uns wirklich gelungen, Kultur und    präsentieren,“ erklärt Galerieleiterin Mag.a   Exemplaren und reicht von 1842 bis in die
Kunst, Lernen und Bilden unter einem        Natalie Pedevilla. Aktuelle Ausstellun-        jüngste Gegenwart. „Plakatkunst gilt als
Dach zu vereinen und für alle leicht zu-    gen sind bis 10. August von Doris Grössl-      die ‚Kunst der Straße‘. Es ist erstaunlich,
gänglich zu machen“, ist Kulturstadträ-     Alpenheim und ab 22. August von Benja-         welche Fülle an künstlerischem Potenzial
tin Mag.a Uschi Schwarzl vom Konzept der    min Zanon zu sehen. Neu ist seit heuer das     dort dokumentiert wird“, betont Schwarzl.
im November 2018 eröffneten Bibliothek      Rahmenprogramm „Kunst am Mittwoch“:            Zu sehen sind unter anderem Werke von

18    INNSBRUCK INFORMIERT
Kunst für alle Sinne: Das städtische Kulturamt hält
                                                                                                 ein großes Angebot für alle BürgerInnen bereit.

Arthur Zelger, Helmut Benko, Oswald Hal-
ler, Maria Rehm und Gustav E. Sonnewend.
Die Exponate wurden thematisch nach
Kultur- und Sozialgeschichte, Künste, Po-                                      „Kunst in all ihrer Vielfalt belebt die Stadt,
litik, Sport, Veranstaltungen, Verkehr und                                    Kultur ist unser aller Lebenselixier. Das städti-
Wirtschaft eingeteilt. Die Datenbank und                                     sche Kulturamt sorgt für ein großes Angebot an
                                                             HER

weitere Informationen sind unter www.
                                                     IAN FORC

                                                                           Ausstellungen, Veranstaltungen und Führungen
stadtarchiv-innsbruck.findbuch.net on-                                    – teilweise auch kostenlos.“
                                                   © CHRIST

line zu finden.                                                          Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl

Geschichte findet Stadt
Die MitarbeiterInnen des Stadtarchivs/
Stadtmuseums beschäftigen sich nicht
nur in den eigenen vier Wänden mit der       am 29. September auf den Spuren der             das heurige Maximilianjahr fällt. „Jun-
Geschichte, sondern begeben sich nach        „wichtigsten Nebensache der Welt“, des          ge Organistinnen und Organisten ge-
dem Motto „Geschichte findet Stadt. Im-      Fußballsports. Diese Spaziergänge werden        ben auf dem Innsbrucker Orgelschatz
mer und überall“ auf die Spuren des histo-   auch 2020 weitergeführt. Mehr dazu unter        ihr Können zum Besten“, gibt Stadträtin
rischen Innsbrucks und den BewohnerIn-       der Telefonnummer +43 512 5360 1400.            Schwarzl einen Ausblick. Gestiftet wur-
nen. Bei neun Spaziergängen quer durch                                                       de der Wettbewerb 1969 anlässlich des
die Landeshauptstadt wird das Stadtar-       Paul-Hofhaimer-Preis 2019                       450. Todestages von Kaiser Maximilian I.
chiv „mobil“ und besucht mit Interessier-    Die Musikschule organisiert heuer den           Der Namensgeber Paul Hofhaimer wirk-
ten historisch bedeutsame Orte, wie Fried-   internationalen Orgelwettbewerb zum             te als sein Hoforganist. Mehr dazu auf
höfe, Almen, Schulen, den Flughafen oder     Paul-Hofhaimer-Preis, der passend auf           Seite 35. AS

                                                                                                                    INNSBRUCK INFORMIERT         19
Lebensraum Innsbruck

                        Von innen nach außen –
                        Forschung im öffentlichen Raum

                                                                                                                                                                           LLER
                                                                                                                                                                            IAN HÖ
                             Was als Ideenfindung begann, endete in spannenden Installationen –

                                                                                                                                                                    © CHRIST
                             zugänglich für ein breites Publikum. Um der Öffentlichkeit die Welt der
                             Forschung hinter den meist verschlossenen Labor-, Bibliotheks- oder
                             Bürotüren näher zu bringen, wählten Studierende des Instituts für Ge-
                             staltung sowie des Instituts für Geschichtswissenschaften und Europäi-
                             sche Ethnologie 17 Forschungsprojekte aus, die in Mikro-Ausstellungen
                             an leicht zugänglichen Standorten der Universität sowie an öffentlichen
                             Plätzen der Stadt Innsbruck nach „außen“ getragen werden: INSIDE-OUT!
                             Hier sechs ausgewählte Projekte. AD

                                                                                                         LLER

                                                             Contesting Counterterrorism
                                                                                                       IAN HÖ

                                                            Warum setzen einige Staaten
                                                           im Zuge der Terrorbekämp-
                                                                                                    © CHRIST

                                                         fung auf viel Überwachung und
                                                        Maßnahmen, die Freiheitsrechte                                                                 Trachten
                                                       einschränken, andere Staaten                         Ausgehend von der Aus- bzw. Umformung der Trach-
                                                     jedoch nicht? Am Adolf-Pichler-Platz                 tenpraxis im Nationalsozialismus zeigt die Installation
                                                    wird der öffentliche Diskurs über                    am ICT Technologiepark am Campus Technik die Instru-
                                                  Terrorbekämpfung in Österreich mithilfe                mentalisierung von Tracht und Brauchtum. Im Zentrum
                                                 von computergestützten Grafiken sicht-                  steht die Fülle der unterschiedlichen Beweggründe und
    HAFFER

                                                bar gemacht.                                                                 Wahrnehmungen zu dieser Kleidung.
  NIKA SC
© VERO

                                                                          Jungbrunnen
                                                                         Zum Jungbrunnen umgewandelt
                                                                                                                                         FFER
                                                                                                                                         KA SCHA

                                                                       wurde der Trautsonbrunnen vorm
                                                                      Goldenen Dachl. Er gilt als Symbol
                                                                                                                                 © VERONI

                                                                     für die Verjüngung oder das ewige
                                                                    Leben. Durch die moderne Forschung
                                                                   im Bereich der Molekularbiologie wird
                                                                 versucht, mit Hilfe von Stammzellen das
                                                                Leben der Menschen zu verbessern und zu
                                                               verlängern.
                 PF
               N SCHÖ
             © SIMO
Studieren an der Pädagogischen
                                                                                          Hochschule Tirol
                                    Redefreiheit                                           Die PH Tirol bildet PädagogInnen für Volksschulen,
                                   Wie werden Menschenrechte in ver-                      Schulen der Sekundarstufe Allgemeinbildung (NMS,
                                  schiedenen Kulturen und rechtlichen                     AHS), Berufsschulen, berufsbildende mittlere und
                                Kontexten interpretiert, zugelassen
                                                                                         höhere Schulen sowie für Freizeitangebote und
                               und ausgeübt? Am Beispiel der „Mei-
                              nungs- und Redefreiheit“ sind die Be-                      Lernhilfe aus.
                            sucherInnen am Vorplatz des Zentrums                        Studierende der PH Tirol, die Ende Juni 2019 das
                           für Chemie und Biomedizin eingeladen,                       Bachelorstudium „Lehramt für Primarstufe“ abge-
                          selbst ans Pult zu treten.
                                                                                       schlossen haben, sind nach einer Mindeststudien-
                                                                                      dauer von vier Jahren die ersten AbsolventInnen
                                                                                      der LehrerInnenbildung Neu.
                                                                                     Im Studienjahr 2019/20 startet erstmals das
                                                                                    Masterstudium (2 Semester) für das „Lehramt für
                                                                                    Primarstufe“. Dieses Studium kann in Vollzeit oder
                                                                                   berufsbegleitend absolviert werden.
                                                                                   Die berufsbildenden Studien in den Bereichen
                                                                                  „Medien und Digitalisierung“ und „Ernährung und
                                                                                 Nachhaltigkeit“ ermöglichen die Arbeit in einem
                                                                                 breiten Berufsfeld von Schule und Wirtschaft.
                                                                                Die Anmeldung für ein Studium an der PHT wird
                                                                                noch einmal zwischen 1. Juli und 14. August
                                                                               2019 unter www.zulassunglehramt.at geöffnet.
                                                                               Weitere Infos unter: www.ph-tirol.ac.at

                                      Touch me if you can
                                     Im-Bruno-Sander-Haus am Campus
                                    Innrain werden die unterschiedlichen
                                   (möglichen) Funktionen von Textilien ge-
                                 zeigt: als individualisierter, kommunizie-
                                render Stoff, Energiespeicher, im Einsatz in
  SAGIR

                               der Verpackungsindustrie oder im Bausektor.
© UFUK

                                                                         Die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein (KPH)
                                                                        veranstaltet in diesem Jahr ab Herbst wieder Kultur-Wanderungen
                                                                       durch Innsbruck. Als fester Bestandteil in den Fortbildungspro-
                                                                       grammen der Hochschule werden Wanderungen mit unter-
                                                                      schiedlichen Zielen angeboten. Den Teilnehmenden werden
                                                                      dadurch neue Perspektiven eröffnet. Neben Besuchen von
                                                                     Begegnungsräumen und Kultstätten verschiedener Konfessio-
                    Recht verstehen                                  nen oder Hofburgführungen, ist auch eine nähere Auseinander-
                   Thema der Ausstellung „Recht                     setzung mit Friedhöfen bzw. ein Besuch im Krematorium im
                 verstehen? Linguistik macht’s                      Angebot. Die Kultur-Wanderungen richten sich in erster Linie
                möglich!“ ist Sprache in Bezug
               auf Ausdrucksweise. Die Installa-                   an PädagogInnen aus dem Elementar- und Pflichtschulbe-
             tion am Vorplatz des Innsbrucker                     reich. Interessierte Gäste sind jedoch auch gerne willkommen.
            Landesgerichts beschäftigt sich mit                  Das Programm ist online unter www.kph-es.at zu finden,
           Rechtsbeschlüssen und ihre „einfache“                 weitere Informationen und Anmeldung unter:
          Übersetzung.
                                                                joachim.hawel@kph-es.at.

                                                                                                                INNSBRUCK INFORMIERT   21
Politik & Stadtverwaltung

Aus dem Stadtsenat
Mehr Kontrolle für Großprojekte                           sern wir zukünftig das Management von       zur Kenntnis. In einem zweiten Schritt
Auf der Tagesordnung der 19. Stadtse-                     Großprojekten, auch bei städtischen Be-     wird das Amt für Verkehrsplanung, Um-
natssitzung im heurigen Jahr standen                      teiligungen“, fasst Bürgermeister Georg     welt damit beauftragt, eine gesamtheit-
unter anderem Maßnahmen zur Ver-                          Willi zusammen. Der Gemeinderat sprach      liche Klimawandelanpassungsstrategie
besserung des Managements von Groß-                       sich einstimmig für den Antrag aus.         für die Stadt Innsbruck zu erstellen. Für
projekten. So beschlossen die Mit­glieder                                                             die fachliche Unterstützung wird die Zu-
des Stadtsenates einstimmig den Ein-                      Aktiv gegen die Klimakrise und              sammenarbeit mit alpS GmbH und die
satz einer begleitenden Kontrolle bei                     fit für die Klimawandelfolgen               beabsichtigte Vergabe von Leistungen in
Großprojekten, die mithilfe von Finanz-                   Im Rahmen des Pilotprogrammes „Le-          Höhe von 9.500 Euro an die alpS GmbH
mitteln der Landeshauptstadt Innsbruck                    bens- und Wirtschaftsraum Tirol: Un-        ebenfalls zustimmend zur Kenntnis ge-
realisiert werden. Als Großprojekte wer-                  terstützung für Gemeinden in Zeiten         nommen.
den dabei Projekte angesehen, bei denen                   des Klimawandels“ fördert das Land Ti-
städtische Finanzmittel von mindestens                    rol zehn Gemeinden bei der Umsetzung        Konkretes zum
fünf Millionen Euro eingesetzt werden.                    eines Anpassungsprozesses – die Stadt       Stadtteilzentrum im O-Dorf
Zur Vermeidung einer Selbstkontrolle ist                  Innsbruck ist eine davon. „Die Klimakrise   „Aufgrund der zunehmenden gesell-
die begleitende Kontrolle zwingend von                    ist nicht mehr zu bestreiten und der Al-    schaftlichen Vielfalt wächst auch die
einer bzw. einem unabhängigen, exter-                     penraum ist besonders stark betroffen“,     Bedeutung gezielter Stadtteilarbeit“,
nen AuftragnehmerIn durchzuführen.                        wissen Bürgermeister Georg Willi und        sind sich Bürgermeister Georg Willi und
Diese ist im Ablauf bereits so früh einzu-                Umweltstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl:      Vizebürgermeister Franz X. Gruber einig.
setzen, dass die Planung des Bauvorha-                    „Die Veränderungen haben Auswirkun-         Derzeit führt die Innsbrucker Soziale
bens, die Durchführung eines allfälligen                  gen auf verschiedenste Lebensbereiche.      Dienste GmbH (ISD) Stadtteilzentren in
Architekturwettbewerbes sowie das Ver-                    Durch gezielte Maßnahmen können die         Wilten, der Reichenau (temporäres Zen-
fahren der öffentlichen Auftragsverga-                    Folgen der Krise aber abgeschwächt so-      trum) und in Dreiheiligen-Kohlstatt. Nun
ben extern überwacht werden. Um diese                     wie Gemeinden und Regionen zukunfts-        liegt dem Stadtsenat ein zusätzliches
Ansätze umzusetzen, soll ein „Beirat für                  fit gemacht werden.“                        Umsetzungskonzept für das Olympische
Großprojekte“ eingerichtet werden.                        In einem ersten Schritt wurden bereits      Dorf vor.
„Die begleitende Kontrolle wirkt als un-                  Risiken und Klimafolgen für die Stadt       Das Stadtteilzentrum soll in der Kajetan-
abhängige Kontrollinstanz im Sinne ei-                    Innsbruck definiert und bewertet. Der       Sweth-Straße 1 verortet werden. Die
nes fachlichen Vier-Augen-Prinzips und                    Stadtsenat nimmt den entsprechenden         Räumlichkeiten mit einer Fläche von
ist eine weiterführende Maßnahme, die                     Bericht „Anpassung an den Klimawandel       110 Quadratmetern befinden sich somit
sich an den Leitfaden einer Rechnungs-                    in Innsbruck – Dokumentation der Risi-      im selben Gebäude wie das ISD Sozial-
hof-Expertise anhängt. Damit verbes-                      ko- und Klimafolgeanalyse“ zustimmend       zentrum. Die Umsetzung der institutio-
                                                                                                      nalisierten Stadtteilarbeit erfolgt durch
                                                                                                      die ISD in Abstimmung mit dem Amt für
                                                                                                      Stadtplanung, Stadtentwicklung und In-
                                                                                                      tegration sowie der Sozialplanung. Eine/
      In der Kajetan-Sweth-Straße im Olympischen Dorf
      wird ein Stadtteilzentrum realisiert. Es soll die                                               ein StadtteilkoordinatorIn wird als An-
      Vernetzung im Stadtteil fördern.                                                                sprechpartnerIn vor Ort zur Verfügung
                                                                                                      stehen und die Vernetzung im Stadtteil
                                                                                                      forcieren. Das Personal- und Projektbud-
                                                                                                      get umfasst jährlich laufende Kosten von
                                                                                                      rund 45.000 Euro. Seitens der Innsbru-
                                                                                                      cker Immobiliengesellschaft (IIG) wird für
                                                                                                      die Adaptierung der Räumlichkeiten mit
                                                                                                      Kosten in Höhe von 93.000 Euro gerech-
                                                                                                      net, die Einrichtungskosten belaufen sich
                                                                                                      auf 20.000 Euro. Der Stadtsenat stimmt
                                                                                                      dem vorliegenden Konzept einstimmig
                                                                                                      zu. Der Beginn der Stadtteilarbeit erfolgt
                                                                                                      voraussichtlich bis Oktober 2019. AA
                                                                                      RUCK
                                                                                       B
                                                                                   INNS
                                                                                    ADT
                                                                                © ST
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