Zwischen Vergangenheit und Zukunft - Kultur beim Bauen Internationales Miteinander - Innsbruck Informiert
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AUSGABE AUGUST 2019 | WWW.IBKINFO.AT ÖSTERREICHISCHE POST AG | 3112 ST. PÖLTEN | RM 00A020002 K | RETOUREN AN: POSTFACH 555 1008 WIEN Zwischen Vergangenheit und Zukunft Lebensraum Lebensraum Lebensraum Kultur Internationales Kunst an beim Bauen Miteinander allen Ecken Seite 6 Seite 12 Seite 18
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Liebe Innsbruckerinnen und Innsbrucker! Wir sind fast 40 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren, die in die Ferienbetreuung der Kinderfreunde in die Sommerferien starteten. Damit uns nicht langweilig wird, gibt es jede Woche ein anderes Thema. In der ersten Woche lautete das Motto: „Unsere kleine Stadt“. Abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten erkundeten wir jede Menge interessante Institutionen in Innsbruck. Neben einer Führung durch die Universitätsbibliothek, in der wir über die unglaubliche Anzahl der Bücher staunten, und einem Besuch von einem Polizisten durfte natürlich auch eine Besichtigung der Ausstellung in der Hofburg anlässlich des Maximilianjahres nicht fehlen. Am tollsten waren dort die vielen interaktiven Ausstellungsstücke und der 3D-Film. Zum Abschluss der Woche hatten wir die Ehre, eine ganz besondere E) JAHR Innsbrucker Persönlichkeit in ihrem Büro zu besuchen – unseren ISA (7 Bürgermeister Georg Willi, der uns eine lustige Geschichte über seinen © LU In der Ferienbetreuung der Kinderfreun- Sohn erzählte und unsere vielen Fragen beantwortete. Besonders de sorgten die Kinder dafür, dass Kaiser freuten wir uns darüber, dass wir von seinem Balkon direkt in die Maximilian eine neue Kopfbedeckung Maria-Theresien-Straße hinunterwinken durften – hat uns vielleicht erhält. jemand von euch gesehen? Eine spannende erste Woche war das – aber wir freuen uns auch schon auf die nächsten Themenwochen, wie „Bewegt um die Welt“, „Schau auf die Umwelt“ oder die lustige „Weihnachtswoche“ mitten im heißen Sommer. Ihr habt Lust bekommen, auch zu uns zu kommen? Die Kinderfreunde betreuen jedes Jahr rund 150 Schulkinder an mehreren Standorten in Das Titelfoto Innsbruck und auch zu den vielen Spielfesten ist jede Seit Herbst 2018 steht Tirol im Zeichen und jeder herzlich eingeladen. des 500. Todestages Kaiser Maximilians I. Noch bis Ende des Jahres locken zahlrei- che Veranstaltungen in und um Innsbruck Mehr Infos gibt es unter: zur Begegnung mit dem „letzten Ritter“. www.kinderfreunde.at/Bundeslaender/Tirol ROL © LAND TI Lebensraum Innsbruck Stadtleben Rathausmitteilungen Themen des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Veranstaltungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Geburten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Baukultur: Stadt gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Ausstellungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Eheschließungen/Verpartnerungen . . . . . . . . . 51 Kaiserliche Lebensstationen . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Kultur im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Sterbefälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Sport verbindet Kulturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Programm der Festwochen . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Bebauungspläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Lebenselixier Kunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Tipps im Maximilianjahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Erlebbare Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 #INNstablick im Quiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Stadtgeschichte Stadtblitzlichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Beginn des Rettungsdienstes . . . . . . . . . . . . . . 58 Politik & Stadtverwaltung Innsbruck vor 100 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Aus dem Stadtsenat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Innsbruck gratuliert Standpunkte & Fraktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Goldene & Diamantene Hochzeiten . . . . . . . . . 46 Not- & Wochenenddienste . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 INNSBRUCK INFORMIERT 3
Lebensraum Innsbruck Farbe … Für mehr Sichtbarkeit und Sicherheit hat die Stadt Innsbruck sieben weitere rote Teppiche „ausgerollt“. Diese markieren Begegnungspunkte zwischen VerkehrsteilnehmerInnen, die zu Fuß, mit Rad, Roller oder Auto unterwegs sind. Nach Vorbild des roten Teppichs am Marktplatz wird damit auf wichtige Kreuzungspunkte aufmerk- © STADT INNSBRUCK sam gemacht, um ein noch besseres Miteinan- der im Straßenverkehr zu schaffen. … des Erfrischung … In den heißen Sommermonaten erfreuen sich die 141 städtischen Trinkbrunnen großer Be- liebtheit. Sie spenden Wasser in bester Qua- lität und sorgen für eine kleine Erfrischung zwischendurch – so wie etwa der Trinkwas- serbrunnen beim „Löwenhaus“. Alle Standorte unter: www.innsbruck.gv.at JS © STADT INNSBRUCK Rückblick … © DEZ Am 11. August 1980 ist mit dem Ferienstart die erste Spielstraße Innsbrucks probeweise für die Dauer der schulfreien Sommermonate eingerich- Eröffnungsfeier … tet worden. Wochentags, von 15.00 bis 18.00 Uhr, Als am 6. Juli der Ferienzug bei einem Spielefest auf wurde die Sennstraße im Saggen für den Verkehr dem Freigelände des DEZ-Areals offiziell eröffnet wur- gesperrt, um Platz für vergnügliche Freizeitaktivi- de, durften sich Groß und Klein über strahlenden Son- täten zu bieten. Kinder und Erwachsene konnten nenschein und heiße Temperaturen freuen. Vizebür- sich dadurch bei allen möglichen Ball- und Lauf- germeisterin Christine Oppitz-Plörer, Ferienzugleiterin spielen direkt in ihrem Wohngebiet austoben. Die Birgit Ginter und Centermanager Helmut Larch luden Spielstraße, die in diesem Zeitraum ausschließ- zu einem vergnüglichen Fest mit Kinderschminkstati- lich einer positiven Freizeitgestaltung gewidmet on, Hüpfburgen, Seifenblasen und Geschicklichkeits- war, fand großen Anklang bei den AnrainerInnen spielen ein. So ist der Ferienzug auch heuer wieder und brachte dem damaligen Gemeinderat großes gelungen in sein Sommerprogramm gestartet. Für Lob ein. JS Kurzentschlossene gibt es freie Plätze. Anmeldun- gen sind bis zu Beginn der jeweiligen Veranstaltung unter www.junges-innsbruck.at möglich. JS 4 INNSBRUCK INFORMIERT
Hinweis … In der Juliausgabe hieß es, dass die Volksschulen (VS) Arzl und Dreiheiligen das 9. Teamball-Turnier der Innsbrucker Volksschulen gewonnen haben. Den ers- ten Platz sicherten sich aber die Partnerklassen der VS Allerheiligen und Mariahilf. Zweiter wurden die VS Arzl und Dreiheiligen. Den dritten Platz belegten Partnerklassen aus Igls und dem Saggen. MF © M. FREINHOFER Köpfe ... Monats Max Einen besonderen Namenspatron hat ein Kitznachwuchs im Innsbrucker Alpenzoo: Der Bock wurde nämlich anlässlich des Jubilä- umsjahres nach Kaiser Maximilian I. benannt. Gamskitz Max erblickte heuer am 25. Mai das Licht der Welt. Das Jungtier und eine weitere neu- OO geborene Gams bringen aktuell viele Kinderaugen © ALPENZ im Alpenzoo zum Strahlen. SAKU Andreas Hofbauer Der 26-jährige Lehramtsstudent für Englisch und Geschichte an der LFU Innsbruck erhält das Nick- Mueller-Stipendium 2019 für einen zehnmonatigen Forschungsaufenthalt an der Universität New Orleans. Andreas Hofbauer ist auch Trainer des American-Football- Junioren-Nationalteams und Sprinttrainer bei einem Leicht- athletikverein. Das Nick-Mueller-Stipendium wurde 2003 von Stadt Innsbruck und Land Tirol ins Leben gerufen: Prof. Gordon „Nick“ Mueller begründete die „International Summer School“, ER das erfolgreiche Austauschprogramm zwischen der Universität © HOFBAU Innsbruck und jener in New Orleans. Mehr dazu auf Seite 12. AS Daumen hoch „Wir sind inklusiv“: Der Stadtmagistrat Innsbruck hat erneut das sogenannte Gütesiegel des Sozialministe- riumservice bis 2021 erhalten. Mit dieser Auszeichnung werden Unternehmen und Wirtschaftsbetriebe für ihre M RSTOCK.CO vorbildliche Haltung im Bereich der Beschäftigung von Men- schen mit Behinderung ausgezeichnet. 115 Menschen mit © SHUTTE Behinderung arbeiten derzeit im Stadtmagistrat. AS INNSBRUCK INFORMIERT 5
© E. RANNINGER Lebensraum Innsbruck Baukultur blickt auf das große Ganze Raum ist in Innsbruck begrenzt. Diese Tatsache ist für die Stadtplanung Herausforderung und Chance zugleich. Mithilfe von essenziellen Werkzeugen, wie ÖROKO, Flächenwidmungs- und Bebauungsplänen, Wettbewerben und dem Gestaltungsbeirat, wird die Entwicklung langfristig gesteuert. D as Haus der Musik Innsbruck und großes Ganzes, nämlich unseren Lebens- Mit etwas Hilfe Stadt bauen die gegenüberliegende Kaiserliche raum, bilden“, fasst Bürgermeister Ge- Um eine Stadt für alle zu planen und bau- Hofburg, das Goldene Dachl und org Willi zusammen. Damit dies gelingt, en, wird in Innsbruck auf Instrumente zu- die sich in unmittelbarer Nähe befind- braucht es festgeschriebene Ziele und rückgegriffen, die ein gemeinsames Ziel liche Hungerburgbahn von Zaha Hadid, Regelwerke, die die Entwicklung der Stadt verfolgen: „Es geht nicht um schnelle die Sprungschanze am Bergisel, die über steuern. „Über Geschmack lässt sich zwar Stadtproduktion, sondern um Qualität“, Innsbruck thront, und die bunte Häuser- streiten und Schönheit liegt im Auge des erklärt Amtsvorstand DI Dr. Wolfgang zeile in der Mariahilfstraße – bei einem Betrachters – bei der Stadtplanung ver- Andexlinger (Stadtplanung, Stadtent- Spaziergang durch die Tiroler Landes- hält es sich aber anders“, bringt es der wicklung und Integration). Beim voraus- hauptstadt wird eines deutlich: Baukul- Stadtchef auf den Punkt: „Stadtentwick- schauenden Planen von Zukunftsräumen tur umfasst vieles, denn im Herzen der lung folgt klaren Vorgaben. Denn Gestal- sind beispielsweise der „Gestaltungsbei- Alpen trifft Alt auf Neu, Funktion auf tung muss nachhaltig gedacht werden, rat“, das örtliche Raumordnungskonzept Ästhetik und Kreativität auf Tradition. um den Ansprüchen und Veränderungen (ÖROKO) sowie der „Beirat für Stadt- und „Letztendlich müssen aber alle Teile ein des täglichen Lebens gerecht zu werden.“ Ortsbildschutz“ unverzichtbar. Seit dem 6 INNSBRUCK INFORMIERT
Veranstaltungstipp „Let‘s talk about Stadtentwicklung: Innsbrucker Gestaltungsbeirat“ findet im Oktober 2019 in der Um die Stadt zu planen, bauen und Stadtbibliothek Innsbruck (Raum für Stadt- entwickeln, stehen in Innsbruck entwicklung), Amraser Straße 2, statt. Details zahlreiche Instrumente zur Verfügung, zum Veranstaltungstermin werden rechtzeitig deren gemeinsamer Fokus auf Qualität bekannt gegeben. gerichtet ist. Der erste Vorsitzende des 2013 eingerichteten Innsbrucker Gestaltungsbeirates, Architekt DI Ernst Beneder, wagt einen Rückblick auf sechs spannende Jahre. Gemeinsam mit DI Dr. Wolf- gang Andexlinger (Amtsvorstand Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration) stellt er sich im Anschluss einer Diskussion. AA „Visionen und Kreativität sind unverzichtbar für die Entwicklung der Stadt. Gleichzeitig werden ein gemeinsames Ziel und ein lang- fristiger Rahmen benötigt, die dafür sorgen, HER IAN FORC dass wir nicht vom eingeschlagenen Weg abkommen.“ © CHRIST Bürgermeister Georg Willi Jahr 2013 unterstützt und berät der Inns- von rund 760 Personen zu 510 verschie- lung ist in Innsbruck sicher der stark brucker Gestaltungsbeirat politische denen Themen registriert. Derzeit läuft beschränkte Platz“, gibt Amtsvorstand EntscheidungsträgerInnen und Amts- das aufsichtsbehördliche Genehmigungs- Andexlinger einen Einblick in die tägli- sachverständige. Er tritt als unabhängi- verfahren beim Amt der Tiroler Landesre- che Arbeit: „Gleichzeitig ist es aber genau ges Sachverständigengremium auf, das gierung, anschließend wird das ÖROKO 2.0 dieses knappe Raumangebot, das erfin- Projekte, Konzepte und Entwicklungen rechtskräftig. Mit dem Beschluss liegt der derisch macht.“ Auch Innsbrucks Bür- im Stadtgebiet hinsichtlich ihrer Quali- Stadt dann ein strategisches Planungs germeister weiß: „Die vorhandenen Flä- tät in den Bereichen Architektur, Stadt- instrument für die räumliche Entwicklung chen sind begrenzt, deswegen müssen gestaltung, -entwicklung und Städtebau in den nächsten zehn Jahren vor. Basie- wir die Zwischenräume nutzen – und beurteilt. 2018 behandelte der Beirat rend auf dem Konzept werden einerseits nicht nur das, wir müssen sie gut und beispielsweise insgesamt 85 Projekte – konkrete Maßnahmen umgesetzt, ande- teilweise auch mehrfach nutzen.“ Bei- von kleinen Baumaßnahmen bis hin zu rerseits langfristige Handlungsspielräu- spiele sind im Stadtbild schon zu ent- komplexen städtebaulichen Entwicklun- me offengehalten. Damit wird sicherge- decken: Mit dem Bundesrealgymnasi- gen. Heuer diskutierte er bereits 50 Pro- stellt, dass die Landeshauptstadt in ihrem um in der Au, das 2011 eröffnet wurde, jekte. Ergänzend dazu konnten Projekte, begrenzten Siedlungsgebiet heutzutage kam eine solche flächenschonende Ent- wie beispielsweise Campagne Reichenau wie auch zukünftig Raum für das zur Ver- wicklung bereits zum Einsatz. Denn beim oder der Universitätsneubau am Stand- fügung hat, was die BewohnerInnen im Bau der Bildungseinrichtung wurde eine ort der „Alten Chemie“ am Innrain, mit täglichen Leben brauchen. bis dato österreichweit einmalige Kombi- Hilfe von kooperativen Planungsverfah- nation aus Schule und Einkaufszentrum ren, Wettbewerben und Workshops ent- Wenig Platz, viele Aufgaben umgesetzt. Die Verbindung von Studie- wickelt werden. Während die Anzahl der InnsbruckerIn- rendenwohnheim und Tankstelle an der nen stetig wächst, bieten sich durch die Kranebitter Allee zeigt, wie wenig Raum Grundlage, Leitlinien, Ziele geografische Lage der Alpenstadt kaum mehrere Aufgaben erfüllen kann. Im Juni 2019 beschloss der Gemeinderat Möglichkeiten des Randwachstums. Die In Innsbruck gibt es noch zwei große darüber hinaus die Fortschreibung des 2. Gesamtfläche der Landeshauptstadt be- Stadtentwicklungsgebiete: Das eine wird Entwurfs des ÖROKO (ÖROKO 2.0). Neben läuft sich zwar auf knapp 10.500 Hektar, beim Projekt Campagne Reichenau im intensiven politischen Diskussionen da- der Dauersiedlungsraum macht aber le- Osten bereits bebaut. Auch für das ande- rüber, gab es im Vorfeld auch zahlreiche diglich etwa 2.700 Hektar aus, also etwa re, das sogenannte Harterhofplateau im Rückmeldungen aus der Bevölkerung: Ins- ein Viertel davon. „Größter Herausfor- Innsbrucker Westen, sind die Planungen gesamt wurden ca. 380 Stellungnahmen derer der Stadtplanung und -entwick- bereits im Laufen. AA INNSBRUCK INFORMIERT 7
Lebensraum Innsbruck Zwischen letztem Ritter und erstem Europäer Meilensteine Kaiser Maximilians I. in Innsbruck AD 1459 1477 Nach langen Verhand- lungen werden Maria von Burgund und Maximilian durch eine Stellvertreter- Maximilian I. wird als Sohn Kaiser Friedrichs hochzeit verehelicht. Nach III. und Eleonores von Portugal in Wiener Neu- dem Tod ihres Vaters ist stadt geboren. Die Belagerung der Wiener Maria aufgrund ihres Erb- Hofburg durch Wiener BürgerInnen 1462 anspruchs auf das Herzog- prägt ihn. Sein restliches Leben lang hält er tum Burgund die begehr- sich kaum noch in Wien auf. teste Braut Europas. Maximilian heiratet erneut. Die zweite Ehe mit Bianca Maria Sforza hat pragmatische Gründe – die großzügige Mitgift ist für den Als „erster Kanonier“ übernimmt der Kai- Kaiser eine willkommene Finanzspritze. ser neue Methoden der sich verändernden Zum Leid Bianca Marias, die den Großteil Kriegstechnik. Um Waffen und Ausrüstung ihres Lebens alleine in Innsbruck verbringt. geschützt lagern zu können, benötigt er Als sie 1510 stirbt, unterlässt es Maximili- Zeughäuser. Das bedeutendste und um- an, zu ihrem Begräbnis zu reisen. fangreichste ist jenes an der Sill – aufgrund des dort gelagerten Schwarzpulvers in si- cherer Entfernung zur Innenstadt. Maximili- 1494 an gibt den Bau um 1500 in Auftrag. Bereits 1506 wird es in Betrieb genommen. 1500 1500 Maximilian veranlasst den Bau des Gol- denen Dachls mit 2.657 Schindeln an der Südfront des ab 1420 geschaffenen „Neu- en Hofes“. Diesen macht er bereits ab 1498 zum Amtssitz der Raitkammer (Finanz- kammer). In den drei überwölbten Räumen des hinteren Stöcklgebäudes werden wich- tige Akten feuersicher archiviert. 8 INNSBRUCK INFORMIERT
In Folge eines Reitunfalls stirbt Maria von Burgund mit 25 Jahren. Sie bestimmt ihren Sohn Philipp als Erben Maximilian kommt – nach des Herzogtums. Mit dem Jahren des Kriegs – von Bur- burgundischen Erbe beginnt gund nach Tirol. Sein Onkel jene Rivalität zwischen dem Sigmund der Münzreiche Haus Habsburg und Frank- dankt auf Drängen der Tiroler reich, die Europa jahrhun- Stände ab und übergibt die dertelang prägen sollte. Regentschaft an Maximilian. Als Schöpfer der modernen Verwaltung setzt Maximilian in den habsburgischen Erb- landen einen neu besetz- ten Beamtenapparat ein und 1490 1482 gründet zwei weitgehend un- abhängige Behördenkollegi- en: das Oberste Amt zu Inns- bruck – eine Finanzkammer mit doppelter Buchführung – Maximilian führt die ersten zentral organisierten und eine Beamtenregierung, und durchgängig besetzten Postlinien im deutsch- die in seiner Abwesenheit die sprachigen Raum ein. Die oberitalienische Adelsfa- Regierungsgeschäfte selbst- milie Taxis wird mit der Organisation erster stabi- ständig führt. ler Verbindungen beauftragt, was ihr im Laufe der Jahrhunderte zu europäischem Ruhm verhelfen wird. Innsbruck wird aufgrund der Lage zwischen Italien und Burgund zu einem wichtigen Mittel- punkt für die Beförderung von Nachrichten. 1490 © STADTARCHI/STADTMUSEUM INNSBRUCK (10) ab 1500 1519 Die kaiserliche Residenz soll Innsbruck als Mittel- Kaiser Maximilian stirbt in Wels auf der Reise von Inns- punkt entsprechen. Maximilian lässt die Hofburg bruck nach Wien. Er wird in der St.-Georgs-Kapelle in großzügig ausbauen, mit aufwendigen Malereien ver- Wiener Neustadt beigesetzt. Vor seinem Tod legt er zieren und prunkvoll ausstatten. Die „Äußere Burg“ keine Grabeskirche fest. Sein Enkel Ferdinand I. erteilt im Süden (heutiges Damenstift) umfasst das vergrö- den Auftrag zum Bau der Hofkirche und die Fertigstel- ßerte Wappen- und Harnischhaus, in dem sich die lung der Heiligenstatuetten und „Schwarzen Mander“ repräsentative „Kürnstube“ befindet. Dort weisen rund um das Hochgrab. Anstatt der von Maximilian Jagdtrophäen des Kaisers auf dessen große Leiden- geplanten 40 Bronzestatuen werden 28 fertiggestellt, schaft – die Jagd – hin. Nach Norden folgt auf die von den 100 Heiligenstatuetten nur 23 und von 34 Kai- „Äußere Burg“ der große Saggen- oder Wappenturm. serbüsten werden 21 gegossen. Der Leichnam Maxi- Die vorgesetzte Schaufassade ist mit den Wappen al- milians soll nach Vollendung des Baus nach Innsbruck ler habsburgischen Besitzungen und jenen Ländern überführt werden. Wohl aus Geldmangel kommt es nie verziert, über die Maximilian gerne geherrscht hätte. dazu, weshalb das Grab bis heute leer geblieben ist. INNSBRUCK INFORMIERT 9
Der Große Saal im Haus der Musik Innsbruck bietet bei Konzerten nicht nur einen Ohren-, sondern auch einen Augenschmaus. LARL (2) © RUPERT Ein Schmuckstück Innsbrucks Seit der Eröffnung am 6. Oktober 2018 hat sich das Haus der Musik Innsbruck schnell als neues Herzstück des Kulturquartiers etabliert. D as Haus der Musik Innsbruck ist Kulturinstitutionen und musikpädago- den zum Trotz, besser als erhofft. Ich sehe mit seinen zwei akustisch hervor- gische Einrichtungen. Die Mischung zwi- das gerade auch als meine Aufgabe: Dafür ragenden Konzertsälen, den Kam- schen festen und externen MieterInnen sorgen, dass sich das besondere Potenzial merspielen und der [K2]-Blackbox ein be- sowie die Bandbreite im Genre und Reper- des Hauses, das wir dieser künstlerischen gehrter Veranstaltungsort und Heimat für toire laden ganz bewusst zu künstlerischen Vielfalt verdanken, entfalten kann.“ Experimenten ein. Das Haus versteht sich Das Haus kann dabei auf vorhandene Struk- nicht als elitärer Klassiktempel, sondern als turen aufbauen, etwa im Bereich musika- ein offenes Haus für alle und alles. lischer Ausbildung auf das Tiroler Landes- Das Konzert der Akademie St. Blasius, das konservatorium, die Universität Mozarteum Heart of Noise Festival, die Kinderkonzerte und das Institut für Musikwissenschaft der oder der Cesti-Wettbewerb der Festwochen Universität Innsbruck. Das Haus der Musik der Alten Musik sind nur einige Höhepunk- fokussiert, es verdeutlicht, was bereits in te der laufenden Saison. Innsbruck, in Tirol vorhanden war und nutzt die vorhandene Vielfalt. Haus der Musik Innsbruck Positive Bilanz Direktor: Wolfgang Laubichler Nach zehn Monaten lässt sich eine erste Tipp Universitätsstraße 1 durchwegs positive Bilanz ziehen, so die Wer das Haus näher kennenlernen möchte, Tel.: +43 512 52074 0 Verantwortlichen. „Das Haus der Musik hat an jedem zweiten Freitag bei öffentli- info@hdm-innsbruck.at Innsbruck ist schneller zu dem geworden, chen Führungen die Gelegenheit. Es wird www.haus-der-musik-innsbruck.at was wir uns vorgestellt haben, ein moder- in all seinen Facetten bis hin zum wunder- nes, offenes und lebendiges Haus für alle“, baren Ausblick auf die Hofburg präsentiert. Zahlen und Fakten zeigt sich Direktor Wolfgang Laubichler Aktuelle Termine siehe Veranstaltungs- , 12.900 m² maximale Nutzfläche zufrieden: „Besonders die Synergieeffekte übersicht der Website. Individuelle Grup- ,R aum für 200 Studierende zwischen den verschiedenen Institutionen pentermine können via E-Mail angefragt und 40 DozentInnen , Z ehn Institutionen unter einem Dach im Haus funktionieren, allen Unterschie- werden. UI 10 INNSBRUCK INFORMIERT
Mein Innsbruck bewegt mich. Die neue Web-Applikation „Bewegt in Innsbruck“ bietet Überblick und umfangreiche Information zu 686 Kilometern Lauf- und Wanderstrecken sowie zahlreichen Radwegen. Stefanie aus Innsbruck. 19:00 innsbruck.gv.at/bewegt INNSBRUCK INFORMIERT 11
Lebensraum Innsbruck Weltweite Freundschaften über viele Jahre FLER © O. KO Mit insgesamt sieben Städten schloss Innsbruck bisher eine Partnerschaft, bei der es vor allem um den gegenseitigen Austausch und das Miteinander geht. Zuletzt besuchte eine städtische Delegation das polnische Krakau. Umgekehrt bekommt auch Innsbruck im Sommer Besuch. M itglieder des Innsbrucker Stadt- Voneinander profitieren Oppitz-Plörer betont: „Mit Krakau pfle- senats und Gemeinderats be- Gemeinsam mit Mitgliedern des Stadt- gen wir mittlerweile eine sehr lan- suchten vor Kurzem die Partner- senats und VertreterInnen des Gemein- ge Freundschaft. Bereits 1998 wurde stadt Krakau in Polen. Die durch Jahre derats besichtigten Bürgermeister Ge- die Partnerschaft geschlossen. Durch gewachsene Freundschaft profitiert vom org Willi und Vizebürgermeisterin Mag.a Schul- und Stipendienprogramme so- gegenseitigen Austausch in verschiede- Christine Oppitz-Plörer die Altstadt, ei- wie Teilnahmen an verschiedenen Märk- nen Bereichen des städtischen Lebens. nen revitalisierten Stadtteil und mehre- ten ist dieses Miteinander sehr leben- Mit VertreterInnen der polnischen Stadt re Museen. Die für Städtepartnerschaf- dig.“ Besonders im kulturellen Bereich wurde diese nun gelebt. ten zuständige Vizebürgermeisterin profitieren Innsbruck und Krakau von- einander. „Unsere beiden Städte verbin- det vieles, unter anderem der jeweils gute Ruf als Universitätsstadt. Bei dem Treffen Ende Juni konnten wir konstruk- „Die Verträge mit unseren Partnerstädten tive Gespräche über die weitere Zusam- reichen zum Teil bis in die 1960er-Jahre menarbeit führen“, ergänzt Bürgermeis- zurück. Die Freundschaften sind mit den ter Willi. Jahren gewachsen. Der kulturelle Austausch HER Während der Städtereise kam es auch zu IAN FORC bereichert das Leben aller in der Landes- hauptstadt.“ einem Treffen mit Stadtpräsident Jacek © CHRIST Vizebürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer Majchrowski. Bürgermeister Willi, Vize- bürgermeisterin Oppitz-Plörer, Stadträ- 12 INNSBRUCK INFORMIERT
Die moderne Tiflisbrücke an der Sillmün- dung ist nach der Hauptstadt Georgiens benannt – sie ist ein Symbol der Partner- schaft zu Tiflis. Partnerstädte Die sieben Partnerstädte von Innsbruck sind: Aalborg (Dänemark), Freiburg im Breisgau (Deutschland), Grenoble (Frankreich), Krakau (Polen), New Orleans (USA), Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) und Tiflis (Georgien). tin Mag.a Uschi Schwarzl, Stadtrat Rudi ne Bereiche zu gewinnen und die jeweili- der Universität Innsbruck teil. Auch in der Federspiel sowie Alt-Vizebürgermeister ge Landeskultur besser kennenzulernen. Straßengestaltung sind Innsbrucks Part- Eugen Sprenger nutzten die Gelegen- Unter den Studierenden sind auch wel- nerstädte sichtbar: Die Fußgängerzone heit, um über Gemeinsamkeiten und che aus der amerikanischen Partnerstadt in der Maria-Theresien-Straße zieren be- zukünftige Projekte zu sprechen. Bei der New Orleans. Junge Erwachsene aus dem sondere Bodenfliesen, einzelne sind je- Rückreise hatte die Innsbrucker Delega- georgischen Tiflis kommen in den Som- weils einer Partnerstadt gewidmet. Bei- tion jede Menge Eindrücke und Ideen für merwochen ebenfalls zum Lernen nach spielsweise die Grenobler Brücke weist die weitere Intensivierung der Freund- Innsbruck. Im Juli nahmen sieben Stu- auf die Freundschaft mit der französi- schaft mit Polen im Gepäck. dentInnen an Intensiv-Deutschkursen schen Stadt, Grenoble, hin. SAKU Sieben Partnerschaften Eine Städtepartnerschaft dient dem kul- turellen und wirtschaftlichen Austausch und gegenseitiger Unterstützung. Die Tiroler Landeshauptstadt pflegt daher Freundschaften zu insgesamt sieben Städten in Europa und den USA. Neben Delegationsreisen ist dieser Austausch auch hierzulande für InnsbruckerInnen spür- und erlebbar. Ein Beispiel dafür ist das New-Orleans-Festival. Auch die © STADT INNSBRUCK UNO Summer School bietet StudentIn- nen seit mehr als 40 Jahren die Möglich- keit, ein mehrwöchiges Sommerstudium Bürgermeister Georg Willi (M.), Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (2. v. r.), Stadträtin Uschi Schwarzl in der Alpenstadt zu absolvieren. Sie ha- (3. v. r.), Stadtrat Rudi Federspiel (r.) sowie Alt-Vizebürgermeister Eugen Sprenger (l.), Maryla Sprenger (2. v. l.) und ben Gelegenheit, Einblicke in verschiede- Katharina Willi (3. v. l.) trafen in Krakau unter anderem den dort amtierenden Stadtpräsidenten. INNSBRUCK INFORMIERT 13
Lebensraum Innsbruck Vielseitige Funktionen des Waldes Der Wald als Kulturlandschaft hat eine lange Geschichte. Seit jeher hat er in Innsbruck eine hohe Bedeutung für die Bevölkerung. Ein Beispiel ist die Nutzung des Waldes entlang der Nordkette. G estaltet der Mensch die Natur, wird Holztransport vom schweizerischen En- und Wirtschaftsraum direkt von Lawinen, von Kulturlandschaft gesprochen. gadin bis oberhalb von Hall genutzt. „Die Steinschlag und Muren bedroht ist“, erklärt Auch der Wald um Innsbruck ist Stadt Innsbruck hatte ebenso einen ho- der Referatsleiter. Als Beleg für die stei- von Menschenhand geprägt und wird seit hen Holzbedarf. Der Rohstoff wurde als gende Bedeutung des Schutzwaldes nennt Jahrhunderten gepflegt und erhalten. Bau- und Brennholz genutzt. Es gab lan- Neuner den Höttinger Bannwald: „1732 „Die Natur wird zusehends als Selbstver- ge Zeit keinen anderen Energieträger“, gab es ein Verbot, geschlagene Flächen ständlichkeit wahrgenommen. Jedoch berichtet Neuner und blickt weiter in die zu beweiden, um die Produktionskraft müssen wir unsere Landschaft pfle- Geschichte zurück: „Es gab genaue Be- des Waldes zu erhalten, aber auch zum gen, damit sie erhalten bleibt. Die Stadt stimmungen, wer wie viele Ladungen Schutz der Bevölkerung. Wichtig war, dass Innsbruck geht beim schonenden Um- Brennholz bekam. Räte bekamen mehr, der Wald zur Ruhe kommt und sich entwi- gang mit dem Boden und insbesonde- gefolgt von Beamten, Professoren sowie ckeln kann.“ Zu Zeiten von Kaiser Maximili- re dem Wald mit gutem Beispiel voran“, Bürgerinnen und Bürgern. Verweise zur an I. wurde die Waldwirtschaft in der Regi- betont der zuständige Vizebürgermeis- Regelung des Holzbezugs gehen bis ins on genau geregelt. „Wobei man erwähnen ter Franz X. Gruber. Der Referatsleiter für 17. Jahrhundert zurück.“ In den Jahrhun- muss, dass es Kaiser Max nicht ausschließ- Land- und Forstwirtschaft, Ing. Albuin derten danach rückte der Fokus mehr auf lich um den Schutzwald ging. Er wollte zu- Neuner, ergänzt: „Hierzulande war sich den Schutz der Bevölkerung. dem auch seiner Passion, der Jagd frönen“, der Mensch immer schon der Bedeutung sagt Neuner mit einem Augenzwinkern. des Waldes bewusst. Früher war Holz als Schutzwald Energieträger und für die Bergwerke eine „Innsbruck ist die einzige Landeshaupt- Erholungsraum wichtige Einnahmequelle, danach bekam stadt bzw. Stadt mit überregionaler Be- Der Wald in der Alpenstadt ist unum- der Wald immer mehr eine Schutzfunkti- deutung in Österreich, deren Siedlungs- stritten noch heute ein wichtiges Ele- on. Mittlerweile wird auch die erholsame Wirkung des Waldes zu einem zentralen Thema für die städtische Bevölkerung.“ „Der Wald als Kulturlandschaft ist durch mehrere Energielieferant Funktionen geprägt. Vom Energieträger über den In früheren Jahrhunderten lag der Fokus Schutzwald bis hin zum Erholungsraum haben alle HER vor allem darauf, die Leistungsfähigkeit IAN FORC Innsbruckerinnen und Innsbrucker ein Interesse des Waldes zu erhalten. Die Bergwirt- daran, die Natur zu pflegen und zu schützen.“ © CHRIST schaft verschlang Unmengen an Holz. Vizebürgermeister Franz X. Gruber Der Inn wurde als Hauptstrecke für den 14 INNSBRUCK INFORMIERT
WANNE RAUS – DUSCHE REIN Die Bedeutung des Waldes oberhalb OVIERUNG von Hötting war auch in früheren Jahr- hunderten unumstritten. Das Bild aus 1896 zeigt einen hohen Waldanteil. 24h BADREN FUGENLOS | BARRIEREFR EI | RUTSCHFEST M SEU TMU • Höchste Qualität • Barrierefreiheit STAD HIV/ • Umbau in 24 Stunden • Einfache Reinigung ARC ADT • Maßanfertigung • Fixpreisgarantie © ST • Eigene Produktion • Beste Beratung VORHER NACHHER ment für den Schutz von Naturgefahren. 62 Prozent der gesamten Waldfläche Innsbrucks sind Schutzwald. „Im vergan- genen Winter haben wir diese Funktion insbesondere auf der Nordkette wahr- genommen“, erinnert Vizebürgermeis- ter Gruber an die Schneemengen und Lawinenabgänge im Jänner dieses Jah- VORHER NACHHER res und ergänzt im Allgemeinen: „Rund 80 Prozent des Innsbrucker Waldes sind mit hohen Sozialfunktionen ausgestat- tet und daher von öffentlichem Interes- se. Die Wohlfahrts- und Erholungsfunk- Bis zu 35% + 25% tion zeigt sich unter anderem auch auf Förderung für SeniorInnen der Nordkette.“ Dort gibt es ausgewiese- ne Frischluftschneisen. Dabei handelt es sich um definierte Grünzüge, die im ört- lichen Raumordnungskonzept (ÖROKO; mehr auf Seite 6) festgeschrieben sind. Besonders an heißen Sommertagen be- kommen diese Zonen bzw. der gesam- te Wald eine noch höhere Bedeutung: JETZT ANRUFEN „Durch die Verdunstung und Beschat- UND BERATEN LASSEN! tung ist es im Wald immer kühler als im urbanen Gebiet“, erörtert Albuin Neuner. 0660 24 24 88 3 Die Mitarbeiter des Forstamts erhalten Ihr regionaler Badexperte Martin Hauser und betreuen aktuell knapp 150 Kilo- berät Sie gerne zu barrierefreien Badlösungen. meter Forst-, Rad- und Wanderwege im Stadtgebiet – das entspricht beispiels- weise einer Fahrtstrecke von Innsbruck Ihr viterma Fachbetrieb – HM Badrenovierung GmbH nach Sillian. SAKU Besuchen Sie unseren Schauraum nach tel. Vereinbarung Dörrstraße 81 | 6020 Innsbruck innsbruck@viterma.com | www.viterma.com *Elektro- und Installationsarbeiten werden gemeinsam mit befugten Partnerfirmen umgesetzt.
R (4) LFSGRUBE NIEDERWO © CHRISTIAN Sport als Brücke zwischen den Kulturen Die Vielfalt des städtischen Miteinanders spiegelt sich in vielen Bereichen Innsbrucks wider. Neben Kunst und Kultur ist es vor allem die sportliche Betätigung, die die verschiedenen in Innsbruck lebenden Nationalitäten miteinander verbindet. O b Angebote für Bewegung und 148 Ländern, die schätzungsweise mehr sprachlichen Blick auf die Wirklichkeit Sport, Freizeitbetätigungen für die als 150 Sprachen sprechen.* Um die Be- liegt. „In unserer Stadt werden hunderte ganze Familie oder Veranstaltun- deutung der eigenen Muttersprache auf- Sprachen gesprochen. Aus der kulturel- gen für Kunst- und Kulturinteressierte: zuzeigen, wurde seitens der UNESCO der len und sprachlichen Vielfalt bezieht das Innsbruck ist gerade dadurch eine sehr le- 21. Februar als „Tag der Muttersprache“ städtische Leben einen besonderen vita- benswerte und weltoffene Stadt im Her- ins Leben gerufen. Er dient zur Förderung len Puls. Wichtig ist es, Raum zu schaffen zen Europas. Die Diversität in der Stadt der sprachlichen und kulturellen Vielfalt für das Miteinander, für das gemeinsa- definiert sich aber nicht nur über die viel- und Mehrsprachigkeit als Schlüssel zum me Erleben und Genießen dieser Vielfalt seitigen Angebote, sondern auch über die gegenseitigen Verständnis und Respekt. und den wechselseitigen Austausch. In Pluralität der Innsbrucker Bevölkerung. Die Landeshauptstadt feierte den Tag mit der einen Sprache gibt es ein Wort oder zahlreichen kulturellen Veranstaltungen eine Redewendung für etwas, das in ei- Bunte Stadt und Aktionen, unter anderem mit Reden ner anderen Sprache gar nicht bezeich- Zu den rund 133.000 BürgerInnen, die in von mehrsprachigen Innsbrucker Schüler net wird. Im Türkischen gibt es etwa ein Innsbruck ihren Lebensmittelpunkt ha- Innen in der Stadtbibliothek, die zeigen, eigenes Wort für den Vollmond, der sich ben, gehören auch MitbürgerInnen aus welches kreative Potenzial im doppelten auf dem Wasser spiegelt, im Norwegi- * Die Daten stammen von der Statistikseite unter www.innsbruck.gv.at , Statistik | Zahlen 16 INNSBRUCK INFORMIERT
Musik, Tanz und Kulinarik: Innsbruck zeigte sich beim „Fest der Vielfalt“ von seiner bunten Seite. „Sport schafft Zugehörigkeit und Identität abseits von Herkunftsfragen. Das Gemein same vor das Trennende zu stellen, Respekt im Miteinander zu haben, Fairness und Team- geist zu leben – das sind besonders im Vereins- HER sport lebendige Grundprinzipien, die für uns alle IAN FORC Vorbildwirkung haben.“ © CHRIST Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr schen hat ein Bier, das man im Freien Ausstellung „Tiroler Vielfalt“ (ab 27. Sep- Deutschen lernen dann viele den Dialekt trinkt, eine eigene Bezeichnung, weil das tember) den Alltag von unterschiedlichs- als dritte oder vierte Sprache noch dazu. unwirtliche Klima diesen Genuss nur sel- ten Menschen mit Migrationsgeschich- Das schafft die perfekte Basis für wirkli- ten erlaubt. Mehrsprachigkeit erschließt ten. Die Ausstellung im Haus der Musik ches Dazugehören und Heimatfinden so- uns neue Blickwinkel auf die vermeint- Innsbruck ist ein Kooperationsprojekt wie ein wechselseitiges Verständnis“, er- lich durch und durch bekannte Welt, auf der Stadt Innsbruck mit dem Roten Kreuz, läutert Sportstadträtin Mayr. die Vielfalt der Sprachen. Diese Vielfalt Land Tirol, Berufsförderungsinstitut (BFI) ist ein Schatz, der größer wird, wenn man und Haus der Begegnung und zeigt, wie Miteinander sporteln ihn teilt“, betont Integrationsstadträtin breitgefächert unser Land ist. Auch bei „Bewegt im Park“, dem 15-wö- Mag.a Elisabeth Mayr. chigen Bewegungsprogramm, das noch Sport verbindet bis zum 14. September in den Grünan- „Langer Tag der Flucht“ Ein wichtiger Faktor, der das Miteinander lagen angeboten wird, legt die Landes- Das Miteinander in Innsbruck wird zuneh- in einer Gesellschaft wesentlich fördert, hauptstadt ebenfalls einen Fokus auf In- mend bunter und differenzierter. So fand ist der Sport. Nichts verbindet schnel- tegration. Von Yoga und Slackline über etwa im Frühsommer bereits zum vier- ler als gemeinsam Sport zu treiben, zu Ultimate Frisbee bis hin zu Mountain- ten Mal das „Fest der Vielfalt“ statt. Die trainieren, im Team zu spielen. Die Freu- bikekursen stehen 22 Kurse zur Verfü- Veranstaltung zeigt nicht nur, dass das de an der Bewegung und die körperliche gung. Das Programm ist kostenlos und Zusammenleben aller InnsbruckerInnen Ertüchtigung im städtischen Natur- und niederschwellig, es können alle Interes- und Innsbrucker unterschiedlicher Her- Erholungsraum ist international – hier sierten ohne vorherige Anmeldung daran kunft gelingen kann, sondern macht das werden kulturelle Differenzen leichter teilnehmen. Es braucht keine Vereinszu- facettenreiche Leben in Innsbruck sicht- überwunden, und mit dem gemeinsamen gehörigkeit und soll allen reichlich Ge- bar, hörbar – schlicht erlebbar. Alljährlich sportlichen Ziel entstehen häufig Freund- legenheit zum Schnuppern bieten. Die bietet das Fest wie kein anderes die Mög- schaften. Vielfalt an Sportarten, aber auch die Di- lichkeit zum interkulturellen Austausch „Sport ist der Integrationsmotor schlecht- versität an Sport- und Frischluftbegeis- und lädt auf eine kulinarische und künst- hin. Das gemeinsame Sporteln ist eine der terten zeichnen das Projekt „Bewegt im lerische Weltreise ein. Innsbruck und Tirol einfachsten Möglichkeiten, Brücken zwi- Park“ aus. Das vielfältige Programm und sind Heimat für viele Menschen – mit vie- schen den verschiedensten Kulturen zu noch viel mehr Informationen sind über len verschiedenen Geschichten und Nati- bauen. Bei diesen Begegnungen entde- die städtische Web-Applikation „Bewegt onalitäten. Im Rahmen des „Langen Tags cken wir Gemeinsamkeiten, bauen Miss- in Innsbruck“ unter www.innsbruck.gv.at/ der Flucht“ am 28. September zeigt die verständnisse und Vorurteile ab, und zum bewegt abrufbar. MF INNSBRUCK INFORMIERT 17
Lebensraum Innsbruck Kunst und Kultur, so weit das Auge reicht © A. STEINACKER (2), STADT INNSBRUCK Die Stadt Innsbruck sorgt mit ihrem breiten Kulturangebot für Unterhaltung, Freizeitvergnügen, aber auch für Bildung und Wissensvermittlung. Kunstschaffenden bietet sie Unterstützung bei ihren Tätigkeiten. O b Ausstellungen, Konzerte, Kunst- begeistert: „Für viele angehende Kunst- In den Veranstaltungen werden Aspekte vermittlung, Führungen, Work- schaffende und junge Talente ist unse- der Ausstellungen vertieft, BesucherInnen shops und Diskussionen: Der re Galerie das Sprungbrett ihrer Karriere angeregt selbst kreativ zu werden und die Tätigkeitsbereich des städtischen Kul- und eine Plattform für ihre ersten Schritte Gelegenheit geboten, mit den KünstlerIn- turamtes umfasst neben der eigentli- am künstlerischen Parkett.“ Mehr als 300 nen ins Gespräch zu kommen. Auch für chen Verwaltung, die die Vergabe von Tiroler KünstlerInnen haben bisher dort Kinder gibt es mit den Kreativworkshops Preisen und Stipendien, stadteigenen bzw. von 1991 bis 2017 in der ehemaligen „Atelier 6020 kids“ und „Atelier 6020 mi- Kulturveranstaltungen und von -förde- Galerie im Andechshof ausgestellt und ihr nis“ spannende Programmpunkte. Mehr rungen koordiniert, auch das Stadtar- Werkportfolio erstmals einer breiten Öf- dazu auf Seite 38. chiv/Stadtmuseum, Museum Goldenes fentlichkeit präsentiert. Dachl, die Musikschule, Stadtbibliothek Neben dem Aufzeigen junger Positionen Plakatkunst im Rathaus und Galerie „Plattform 6020“. in der bildenden Kunst wird aber auch Rund 200 ausgewählte Sujets aus der Pla- der künstlerische Werdegang der Künst- katsammlung des Stadtarchiv/Stadtmu- Städtische Galerie lerInnen nachgezeichnet: „Wir begleiten seum Innsbruck sind im 3. Stock des Rat- Im Erdgeschoß der Stadtbibliothek in der die Kunstschaffenden auf ihrem Weg und hauses (Maria-Theresien-Straße 18) zu Amraser Straße 2 lädt die „Galerie Platt- geben ihnen die Gelegenheit, sich einige sehen. Die gesamte Sammlung besteht form 6020“ zum Besuch. „In diesem Haus Jahre später neuerlich mit ihrem Werk zu aus 9.100 in einer Datenbank erfassten ist es uns wirklich gelungen, Kultur und präsentieren,“ erklärt Galerieleiterin Mag.a Exemplaren und reicht von 1842 bis in die Kunst, Lernen und Bilden unter einem Natalie Pedevilla. Aktuelle Ausstellun- jüngste Gegenwart. „Plakatkunst gilt als Dach zu vereinen und für alle leicht zu- gen sind bis 10. August von Doris Grössl- die ‚Kunst der Straße‘. Es ist erstaunlich, gänglich zu machen“, ist Kulturstadträ- Alpenheim und ab 22. August von Benja- welche Fülle an künstlerischem Potenzial tin Mag.a Uschi Schwarzl vom Konzept der min Zanon zu sehen. Neu ist seit heuer das dort dokumentiert wird“, betont Schwarzl. im November 2018 eröffneten Bibliothek Rahmenprogramm „Kunst am Mittwoch“: Zu sehen sind unter anderem Werke von 18 INNSBRUCK INFORMIERT
Kunst für alle Sinne: Das städtische Kulturamt hält ein großes Angebot für alle BürgerInnen bereit. Arthur Zelger, Helmut Benko, Oswald Hal- ler, Maria Rehm und Gustav E. Sonnewend. Die Exponate wurden thematisch nach Kultur- und Sozialgeschichte, Künste, Po- „Kunst in all ihrer Vielfalt belebt die Stadt, litik, Sport, Veranstaltungen, Verkehr und Kultur ist unser aller Lebenselixier. Das städti- Wirtschaft eingeteilt. Die Datenbank und sche Kulturamt sorgt für ein großes Angebot an HER weitere Informationen sind unter www. IAN FORC Ausstellungen, Veranstaltungen und Führungen stadtarchiv-innsbruck.findbuch.net on- – teilweise auch kostenlos.“ © CHRIST line zu finden. Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl Geschichte findet Stadt Die MitarbeiterInnen des Stadtarchivs/ Stadtmuseums beschäftigen sich nicht nur in den eigenen vier Wänden mit der am 29. September auf den Spuren der das heurige Maximilianjahr fällt. „Jun- Geschichte, sondern begeben sich nach „wichtigsten Nebensache der Welt“, des ge Organistinnen und Organisten ge- dem Motto „Geschichte findet Stadt. Im- Fußballsports. Diese Spaziergänge werden ben auf dem Innsbrucker Orgelschatz mer und überall“ auf die Spuren des histo- auch 2020 weitergeführt. Mehr dazu unter ihr Können zum Besten“, gibt Stadträtin rischen Innsbrucks und den BewohnerIn- der Telefonnummer +43 512 5360 1400. Schwarzl einen Ausblick. Gestiftet wur- nen. Bei neun Spaziergängen quer durch de der Wettbewerb 1969 anlässlich des die Landeshauptstadt wird das Stadtar- Paul-Hofhaimer-Preis 2019 450. Todestages von Kaiser Maximilian I. chiv „mobil“ und besucht mit Interessier- Die Musikschule organisiert heuer den Der Namensgeber Paul Hofhaimer wirk- ten historisch bedeutsame Orte, wie Fried- internationalen Orgelwettbewerb zum te als sein Hoforganist. Mehr dazu auf höfe, Almen, Schulen, den Flughafen oder Paul-Hofhaimer-Preis, der passend auf Seite 35. AS INNSBRUCK INFORMIERT 19
Lebensraum Innsbruck Von innen nach außen – Forschung im öffentlichen Raum LLER IAN HÖ Was als Ideenfindung begann, endete in spannenden Installationen – © CHRIST zugänglich für ein breites Publikum. Um der Öffentlichkeit die Welt der Forschung hinter den meist verschlossenen Labor-, Bibliotheks- oder Bürotüren näher zu bringen, wählten Studierende des Instituts für Ge- staltung sowie des Instituts für Geschichtswissenschaften und Europäi- sche Ethnologie 17 Forschungsprojekte aus, die in Mikro-Ausstellungen an leicht zugänglichen Standorten der Universität sowie an öffentlichen Plätzen der Stadt Innsbruck nach „außen“ getragen werden: INSIDE-OUT! Hier sechs ausgewählte Projekte. AD LLER Contesting Counterterrorism IAN HÖ Warum setzen einige Staaten im Zuge der Terrorbekämp- © CHRIST fung auf viel Überwachung und Maßnahmen, die Freiheitsrechte Trachten einschränken, andere Staaten Ausgehend von der Aus- bzw. Umformung der Trach- jedoch nicht? Am Adolf-Pichler-Platz tenpraxis im Nationalsozialismus zeigt die Installation wird der öffentliche Diskurs über am ICT Technologiepark am Campus Technik die Instru- Terrorbekämpfung in Österreich mithilfe mentalisierung von Tracht und Brauchtum. Im Zentrum von computergestützten Grafiken sicht- steht die Fülle der unterschiedlichen Beweggründe und HAFFER bar gemacht. Wahrnehmungen zu dieser Kleidung. NIKA SC © VERO Jungbrunnen Zum Jungbrunnen umgewandelt FFER KA SCHA wurde der Trautsonbrunnen vorm Goldenen Dachl. Er gilt als Symbol © VERONI für die Verjüngung oder das ewige Leben. Durch die moderne Forschung im Bereich der Molekularbiologie wird versucht, mit Hilfe von Stammzellen das Leben der Menschen zu verbessern und zu verlängern. PF N SCHÖ © SIMO
Studieren an der Pädagogischen Hochschule Tirol Redefreiheit Die PH Tirol bildet PädagogInnen für Volksschulen, Wie werden Menschenrechte in ver- Schulen der Sekundarstufe Allgemeinbildung (NMS, schiedenen Kulturen und rechtlichen AHS), Berufsschulen, berufsbildende mittlere und Kontexten interpretiert, zugelassen höhere Schulen sowie für Freizeitangebote und und ausgeübt? Am Beispiel der „Mei- nungs- und Redefreiheit“ sind die Be- Lernhilfe aus. sucherInnen am Vorplatz des Zentrums Studierende der PH Tirol, die Ende Juni 2019 das für Chemie und Biomedizin eingeladen, Bachelorstudium „Lehramt für Primarstufe“ abge- selbst ans Pult zu treten. schlossen haben, sind nach einer Mindeststudien- dauer von vier Jahren die ersten AbsolventInnen der LehrerInnenbildung Neu. Im Studienjahr 2019/20 startet erstmals das Masterstudium (2 Semester) für das „Lehramt für Primarstufe“. Dieses Studium kann in Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert werden. Die berufsbildenden Studien in den Bereichen „Medien und Digitalisierung“ und „Ernährung und Nachhaltigkeit“ ermöglichen die Arbeit in einem breiten Berufsfeld von Schule und Wirtschaft. Die Anmeldung für ein Studium an der PHT wird noch einmal zwischen 1. Juli und 14. August 2019 unter www.zulassunglehramt.at geöffnet. Weitere Infos unter: www.ph-tirol.ac.at Touch me if you can Im-Bruno-Sander-Haus am Campus Innrain werden die unterschiedlichen (möglichen) Funktionen von Textilien ge- zeigt: als individualisierter, kommunizie- render Stoff, Energiespeicher, im Einsatz in SAGIR der Verpackungsindustrie oder im Bausektor. © UFUK Die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein (KPH) veranstaltet in diesem Jahr ab Herbst wieder Kultur-Wanderungen durch Innsbruck. Als fester Bestandteil in den Fortbildungspro- grammen der Hochschule werden Wanderungen mit unter- schiedlichen Zielen angeboten. Den Teilnehmenden werden dadurch neue Perspektiven eröffnet. Neben Besuchen von Begegnungsräumen und Kultstätten verschiedener Konfessio- Recht verstehen nen oder Hofburgführungen, ist auch eine nähere Auseinander- Thema der Ausstellung „Recht setzung mit Friedhöfen bzw. ein Besuch im Krematorium im verstehen? Linguistik macht’s Angebot. Die Kultur-Wanderungen richten sich in erster Linie möglich!“ ist Sprache in Bezug auf Ausdrucksweise. Die Installa- an PädagogInnen aus dem Elementar- und Pflichtschulbe- tion am Vorplatz des Innsbrucker reich. Interessierte Gäste sind jedoch auch gerne willkommen. Landesgerichts beschäftigt sich mit Das Programm ist online unter www.kph-es.at zu finden, Rechtsbeschlüssen und ihre „einfache“ weitere Informationen und Anmeldung unter: Übersetzung. joachim.hawel@kph-es.at. INNSBRUCK INFORMIERT 21
Politik & Stadtverwaltung Aus dem Stadtsenat Mehr Kontrolle für Großprojekte sern wir zukünftig das Management von zur Kenntnis. In einem zweiten Schritt Auf der Tagesordnung der 19. Stadtse- Großprojekten, auch bei städtischen Be- wird das Amt für Verkehrsplanung, Um- natssitzung im heurigen Jahr standen teiligungen“, fasst Bürgermeister Georg welt damit beauftragt, eine gesamtheit- unter anderem Maßnahmen zur Ver- Willi zusammen. Der Gemeinderat sprach liche Klimawandelanpassungsstrategie besserung des Managements von Groß- sich einstimmig für den Antrag aus. für die Stadt Innsbruck zu erstellen. Für projekten. So beschlossen die Mitglieder die fachliche Unterstützung wird die Zu- des Stadtsenates einstimmig den Ein- Aktiv gegen die Klimakrise und sammenarbeit mit alpS GmbH und die satz einer begleitenden Kontrolle bei fit für die Klimawandelfolgen beabsichtigte Vergabe von Leistungen in Großprojekten, die mithilfe von Finanz- Im Rahmen des Pilotprogrammes „Le- Höhe von 9.500 Euro an die alpS GmbH mitteln der Landeshauptstadt Innsbruck bens- und Wirtschaftsraum Tirol: Un- ebenfalls zustimmend zur Kenntnis ge- realisiert werden. Als Großprojekte wer- terstützung für Gemeinden in Zeiten nommen. den dabei Projekte angesehen, bei denen des Klimawandels“ fördert das Land Ti- städtische Finanzmittel von mindestens rol zehn Gemeinden bei der Umsetzung Konkretes zum fünf Millionen Euro eingesetzt werden. eines Anpassungsprozesses – die Stadt Stadtteilzentrum im O-Dorf Zur Vermeidung einer Selbstkontrolle ist Innsbruck ist eine davon. „Die Klimakrise „Aufgrund der zunehmenden gesell- die begleitende Kontrolle zwingend von ist nicht mehr zu bestreiten und der Al- schaftlichen Vielfalt wächst auch die einer bzw. einem unabhängigen, exter- penraum ist besonders stark betroffen“, Bedeutung gezielter Stadtteilarbeit“, nen AuftragnehmerIn durchzuführen. wissen Bürgermeister Georg Willi und sind sich Bürgermeister Georg Willi und Diese ist im Ablauf bereits so früh einzu- Umweltstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl: Vizebürgermeister Franz X. Gruber einig. setzen, dass die Planung des Bauvorha- „Die Veränderungen haben Auswirkun- Derzeit führt die Innsbrucker Soziale bens, die Durchführung eines allfälligen gen auf verschiedenste Lebensbereiche. Dienste GmbH (ISD) Stadtteilzentren in Architekturwettbewerbes sowie das Ver- Durch gezielte Maßnahmen können die Wilten, der Reichenau (temporäres Zen- fahren der öffentlichen Auftragsverga- Folgen der Krise aber abgeschwächt so- trum) und in Dreiheiligen-Kohlstatt. Nun ben extern überwacht werden. Um diese wie Gemeinden und Regionen zukunfts- liegt dem Stadtsenat ein zusätzliches Ansätze umzusetzen, soll ein „Beirat für fit gemacht werden.“ Umsetzungskonzept für das Olympische Großprojekte“ eingerichtet werden. In einem ersten Schritt wurden bereits Dorf vor. „Die begleitende Kontrolle wirkt als un- Risiken und Klimafolgen für die Stadt Das Stadtteilzentrum soll in der Kajetan- abhängige Kontrollinstanz im Sinne ei- Innsbruck definiert und bewertet. Der Sweth-Straße 1 verortet werden. Die nes fachlichen Vier-Augen-Prinzips und Stadtsenat nimmt den entsprechenden Räumlichkeiten mit einer Fläche von ist eine weiterführende Maßnahme, die Bericht „Anpassung an den Klimawandel 110 Quadratmetern befinden sich somit sich an den Leitfaden einer Rechnungs- in Innsbruck – Dokumentation der Risi- im selben Gebäude wie das ISD Sozial- hof-Expertise anhängt. Damit verbes- ko- und Klimafolgeanalyse“ zustimmend zentrum. Die Umsetzung der institutio- nalisierten Stadtteilarbeit erfolgt durch die ISD in Abstimmung mit dem Amt für Stadtplanung, Stadtentwicklung und In- tegration sowie der Sozialplanung. Eine/ In der Kajetan-Sweth-Straße im Olympischen Dorf wird ein Stadtteilzentrum realisiert. Es soll die ein StadtteilkoordinatorIn wird als An- Vernetzung im Stadtteil fördern. sprechpartnerIn vor Ort zur Verfügung stehen und die Vernetzung im Stadtteil forcieren. Das Personal- und Projektbud- get umfasst jährlich laufende Kosten von rund 45.000 Euro. Seitens der Innsbru- cker Immobiliengesellschaft (IIG) wird für die Adaptierung der Räumlichkeiten mit Kosten in Höhe von 93.000 Euro gerech- net, die Einrichtungskosten belaufen sich auf 20.000 Euro. Der Stadtsenat stimmt dem vorliegenden Konzept einstimmig zu. Der Beginn der Stadtteilarbeit erfolgt voraussichtlich bis Oktober 2019. AA RUCK B INNS ADT © ST
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