Landeshauptstadt nimmt jede Hürde - Innsbruck Informiert

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Landeshauptstadt nimmt jede Hürde - Innsbruck Informiert
AUSGABE OKTOBER 2020 | WWW.IBKINFO.AT
ÖSTERREICHISCHE POST AG | 3112 ST. PÖLTEN | RM 00A020002 K | RETOUREN AN: POSTFACH 555 1008 WIEN

                                                                                                                      Landeshauptstadt
                                                                                                                      nimmt jede Hürde
                                                                                                                      Lebensraum           Lebensraum          Lebensraum
                                                                                                                      Gelebte              Niederschwelliges   Hören heißt
                                                                                                                      Barrierefreiheit     Sozialangebot       verstehen
                                                                                                                      Seite 6              Seite 14            Seite 16
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ZUFRIEDENHEITS                                                       EINL ADUNG
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       Z U Fbei
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                                                  ZUFRIEDENHEITS                  GUT HÖREN
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                     Wie heißt
                    Hören  nah
                    Wie   nah
                            Wie
                 ist fern genug?
                   dazugehören! nah
             ist fernist
                      genug?
                         fern gen
                                                                                                 Powered by

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Landeshauptstadt nimmt jede Hürde - Innsbruck Informiert
Liebe Innsbruckerinnen und Innsbrucker!
Barrierefreiheit muss mehr als ein Schlagwort sein. Barrierefrei zu bauen, setzt voraus, dass
man bereits barrierefrei plant. Das heißt aber auch, dass Barrierefreiheit im Kopf beginnt
und zwar in den Köpfen von uns allen. Sie beginnt dort, wo man nicht nur die eigenen
Bedürfnisse, sondern auch die Bedürfnisse anderer mitdenkt, mitberücksichtigt.

Barrierefreiheit bedingt Empathie. Ohne die Fähigkeit, sich in andere hineinzufühlen,
klappt es nicht. Es geht aber vor allem nicht, ohne nachzufragen und zuzuhören. Das ist
echte Rücksichtnahme: die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen. Deshalb ist auch der
Behindertenbeirat der Stadt Innsbruck so wichtig.

Der Stadtmagistrat ist sich seiner Verantwortung, hier mit gutem Beispiel voranzugehen,
bewusst. Wir wissen auch, dass es immer möglich ist, etwas noch besser zu machen. Es gilt,
Barrieren schon im Vorfeld zu erkennen und gar nicht erst aufzubauen. Beispielsweise hilft
es, klare, einfache Worte zu finden.

                                                                                                                                                                                                           HER
                                                                                                                                                                                                        IAN FORC
Diese gegenseitige Rücksichtnahme, diese Dialogbereitschaft, die müssen wir alle zeigen.

                                                                                                                                                                                                      © CHRIST
Da nehme ich mich nicht aus, das möchte ich auch bei meinen Kolleginnen und Kollegen
sehen. Darum bitte ich alle Menschen in Innsbruck – egal ob Sie seit Langem Innsbru-
ckerInnen sind, hier arbeiten oder uns nur für kurze Zeit besuchen. Diese grundsätzliche
Rücksichtnahme aufeinander war nie wichtiger als gerade jetzt. Aus der aktuellen Krise hilft
uns nur, wenn wir alle aufeinander schauen, unsere eigene Verantwortung wahrnehmen
und vorausschauend handeln.

Wir haben im Frühjahr bewiesen, dass wir das
                                                                                                                                                                    Das Titelfoto
können. Deshalb vertraue ich darauf, dass uns das
                                                                                                                                                                    Ein weit gefasster Barrierefreiheitsbegriff ist heute ein
auch jetzt im Herbst gemeinsam gelingt.
                                                                                                                                                                   Schlüsselthema. Genau genommen trifft das Thema alle
                                                                                                                                                                   Lebensbereiche, weil jede und jeder davon profitiert. In
Mit herzlichen Grüßen                                                                                                                                             Innsbruck ist man seit Jahren bemüht, mittels baulichen
                                                                                                                                                                 Maßnahmen im öffentlichen Raum und in vielen städ-
                                                                                                                                                                 tischen Gebäuden neuralgische Stellen zu entschärfen
                                                                                                                                                                und damit für alle gleich gut nutzbar zu machen. Auch die
                                                                                                                                                               städtischen Initiativen zu einem niederschwelligen
                                                                                                                                                               Informationsangebot werden laufend erweitert.
Bürgermeister Georg Willi
                                                                                     IANI
                                                                                  © W. GIUL

Lebensraum Innsbruck                                                                          Politik & Stadtverwaltung                                                               Rathausmitteilungen
Themen des Monats. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4                            Themen aus dem Stadtsenat. . . . . . . . . . . . . . . 22                               Geburten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   48
Bauliche Hindernisse beseitigen. . . . . . . . . . . . . 6                                    Stadt legt Budgetrahmen fest. . . . . . . . . . . . . . . 23                            Eheschließungen/Verpartnerungen. . . . . . . . .                              50
Informationen zu Corona. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8                              Standpunkte & Fraktionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 24                          Sterbefälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   51
Städtischer Behindertenbeirat. . . . . . . . . . . . . . 10                                                                                                                           Info Friedhofsöffnung zu Allerheiligen . . . . . .                            51
So teilen wir uns den Straßenraum. . . . . . . . . . 12                                       Stadtleben                                                                              Baustellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    57
Soziales Hilfs- und Unterstützungsangebot. . . 14                                             Veranstaltungskalender. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      29
Teilhabe trotz Hörbeeinträchtigung . . . . . . . . . 16                                       Ausstellungskalender. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                    33   Stadtgeschichte
Barrierefreiheit in jedem Alter. . . . . . . . . . . . . . 18                                 Theater im Oktober. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  34   Geschichte der Malfatti-Apotheke. . . . . . . . . . . 58
Uni-Seite. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20               Kompositionsstipendien vergeben. . . . . . . . . .                                 36   Innsbruck vor 100 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
                                                                                              Zivilschutzprobealarm. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     40
                                                                                              Quiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   42   Not- & Wochenenddienste . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
                                                                                              Innsbruck gratuliert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                46

                                                                                                                                                                                                                   INNSBRUCK INFORMIERT                      3
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Lebensraum Innsbruck

                                                                                              Tag des älteren Menschen …
                                                                                              Der Verein Besser leben im Alter, kurz Belia,
                                                                                              veranstaltet auch in diesem Jahr anlässlich des
© IKB/LEICHTER

                                                                                              Tages des älteren Menschen am 1. Oktober ein
                                                                                              eigenes Programm für aktive SeniorInnen. Ziel der
                                                                                              Vereinsarbeit ist es insgesamt, auf das Potenzial
                 Buch …                                                                       der älteren Generation aufmerksam zu machen und
                                                                                              gemeinsam an Lösungen zu vielen Fragestellungen zu
                 Sauberes Quellwasser mitten in einer Stadt ist                               arbeiten. Wer sich für den Verein und dessen Arbeit
                 kostbar und keine Selbstverständlichkeit – das zeigt                         interessiert, nimmt am besten unter besserleben@
                 das neue Kinderbuch „Die Reise des Wassers durch                             ronerkom.at bzw. unter www.besserlebenimalter.at
                 Innsbruck“ für Kinder ab sechs Jahren. Die Innsbrucker                       Kontakt auf. KR
                 Kommunalbetriebe erklären gemeinsam mit Autorin
                 Verena Wolf, wie das Wasser aus den Bergen in die

                                                                                                                         … des
                 Häuser gelangt. Im Buch finden die jungen LeserInnen
                 weiters eine Erklärung, wozu es die Kanalisation
                 braucht oder wie das Abwasser „gewaschen“ wird,
                 bevor es in den Inn fließt und schließlich wieder zu
                 Regen wird. Erschienen ist der Titel mit Illustrationen
                 von Bine Penz im Tyrolia Verlag.

                                                Kunst-Lieferservice …
                                                Ein Pizzakarton voller Kunst? Beim Projekt „Unsichtbare Städte – Invisible Cities“
                                                des Künstlerkollektivs The Doing Group, eines der Siegerprojekte der stadt_
                                                potenziale 2019, kann man Kunst frei Haus bestellen. All jenen, die Lust auf
                                                partizipative Kunst haben, wird ein Pizzakarton geliefert. Mittels einer Anleitung
                                                in die Welt der unsichtbaren Städte Innsbrucks kann man selbst kreativ werden
                                                und mittels Beschreibung, Klängen und Formen ein persönliches Stadtbild
                                                Innsbrucks erschaffen. Diese Stadtbilder werden aktuell auf der Webseite
                                                magiccarpets.at/invisible-cities dokumentiert und als Teil des Festivals Heart
                                                of Noise am 2. Oktober sowie bei den Premierentagen Innsbruck von 4. bis
                                                7. November als mobile Installation im öffentlichen Raum ausgestellt. AS

                                                                                                        Natur im Kino …
                                                                                                       Von 6. bis 9. Oktober finden das International Nature
                                                                                                       Festival (INF) und das Innsbruck Nature Film Festival
                                                                                                      (INFF) in Innsbruck statt. Zum 19. Mal zeigen die
                                                                                                      VeranstalterInnen 50 Filme aus aller Welt und stellen
                                                                                                     die Natur und Umwelt in den Mittelpunkt. Spannende
                                                                                                     Dokumentarfilme laden zu virtuellen Reisen auf
                                                                                                    andere Kontinente, in ferne Kulturen, aber auch auf die
                                                                                                    nahe Wiese ein. Eine Vorschau auf das Programm im
                                                                                                   Metropolkino gibt es unter www.naturefestival.eu/film.
                                                                                                   Das Veranstaltungsprogramm ist mit allen tagesaktuellen
                                       © INFF

                                                                                                  Änderungen unter www.naturefestival.eu und
                                                                                                  www.facebook.com/inff_eu abrufbar. AS

                 4     INNSBRUCK INFORMIERT
Landeshauptstadt nimmt jede Hürde - Innsbruck Informiert
Repair-Café …
        Defekte Haushaltsgeräte, Hosen mit aufgerissenen Nähten
       oder kaputte Spielsachen: Vieles wandert auf den Müll.
      Warum diesen Dingen nicht eine zweite Chance geben?
      Die Stadt Innsbruck hat deshalb in Kooperation mit dem
     Tiroler Bildungsforum für das kommende Jahr ein Repair-

                                                                                                                      © REPAIR CAFÉ TIROL
    Café im Stadtteilzentrum Wilten geplant. Ganz nach dem
    Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ werden für die Initiative noch
   freiwillige HelferInnen gesucht. Wer gerne bastelt, Kuchen
   bäckt oder organisiert, kann an repaircafe@innsbruck.
  gv.at oder repaircafe@tsn.at schreiben oder sich
 telefonisch unter +43 664 88268586 anmelden. AD

                                                                                     Köpfe ...

Monats                                                                                             Joachim Schmitz
                                                                                                   Als gewählte Behindertenvertrauensperson
                                                                                                   kümmert sich Joachim Schmitz um alle Perso-
                                                                                                  nen, die zum Kreis der „begünstigt behinderten
                                                                                                 Menschen“ gehören – also einen Behinde-
                                                                                                rungsgrad von 50 Prozent oder mehr aufweisen.
                                                                                               Zurzeit betrifft dies rund 120 MitarbeiterInnen im
Ungleichheit …                                                                               Stadtmagistrat. Als Anlaufstelle für alle Probleme
                                                                                            vermittelt er zwischen DienstnehmerInnen und
Der Equal Pay Day (Tag der Entgelt-                                                        DienstgeberInnen mit dem Ziel, praktikable Lösungen
                                                             NDA

gleichheit) kennzeichnet jedes Jahr                                                       für beide Seiten zu finden. Hier steht die Gesundheit
                                                          © R. KUBA

rechnerisch den Tag, an dem                                                              der MitarbeiterInnen im Vordergrund. GF
Männer bereits die Gehaltssumme
erreichen, für die Frauen noch bis
                                                                                        Dr.in Mag.a Elisabeth Rieder
Jahresende arbeiten müssen, und
                                                                                         Die Vorsitzende des Behindertenbeirats der Landes-
verdeutlicht damit die bestehen-                                                         hauptstadt Innsbruck trägt die Interessen und Anliegen
den Einkommensunterschiede.                                                              der Menschen mit Behinderungen sachlich, kompetent,
Heuer fällt dieser Tag in Tirol auf                                                     unaufgeregt und konsensfindungsorientiert an den Bür-
den 22. Oktober. Frauen in Tirol                                                      germeister, den Stadtsenat und den Gemeinderat sowie
verdienen für die gleiche Arbeit –                                                   die Verwaltung heran, um gute sowie nachhaltige Lösungen
bei ganzjähriger Vollzeitbeschäfti-                                                 zu erzielen. Ihr Anliegen ist die Umsetzung von spürbaren
gung und im Vergleich der Brutto-                                                  und sichtbaren Verbesserungen für Menschen mit Behinde-
Jahreseinkommen – im Schnitt um                                                   rungen in Innsbruck, die in der Regel der gesamten Bevölke-
22,1 Prozent weniger als Männer. In                                              rung Vorteile bringen und – seit Etablierung des Behinderten-
                                                 IANI

                                                                                beirats vor mittlerweile 18 Jahren – das Stadtbild maßgeblich
                                              © W. GIUL

Innsbruck sind es 15,5 Prozent und
der Equal Pay Day fällt auf den                                                beeinflussen und prägen. GF
5. November. Am Aktionstag ma-
chen mehrere Aktionen auf diese
Ungleichheit und ihre Folgen auf-
merksam. AS                                                                   Daumen hoch
                                                                              Am Sternenkranz der Marienstatue ganz oben auf der Annasäule
                                                                             sind durch Wind- und Wettereinwirkungen zwei Sterne verloren
                                                                            gegangen. Zur restauratorischen Vervollständigung wurde der Ster-
                                                                           nenkranz abgenommen und nach der Nachfertigung und Montage
                                                                          der fehlenden Sterne wieder montiert. Schadhafte Stellen an der
                                                                         Säule wurden durch einen Steinmetz bzw. Steinrestaurator instand-
                                      M
                                  RSTOCK.CO

                                                                        gesetzt. Die Kosten der mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmten
                                                                       Sanierungsmaßnahmen durch das Land Tirol beliefen sich auf rund
                                © SHUTTE

                                                                      4.000 Euro. MF

                                                                                                                INNSBRUCK INFORMIERT        5
Landeshauptstadt nimmt jede Hürde - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

Barrierefreiheit
beginnt im Kopf
             Der Magistrat agiert niederschwellig und bürgerInnenfreundlich.
             Ziel ist es, Informationen so aufzubereiten, dass jede und jeder
             sie versteht. Auch bei städtischen Bauvorhaben stehen die
             Bedürfnisse aller NutzerInnen im gleichen Maße im Vordergrund.

E
       iner Gesellschaft, die sich mit dem    demie war es nötig, die Publikumsdichte
       Thema Barrierefreiheit auseinan-       bei Gemeinderatssitzungen zu reduzie-
       dersetzt, ist es wichtig, Grenzen      ren. Dennoch galt es, die Öffentlichkeit
und Barrieren jeder Art abzubauen. Be-        des Gremiums zu wahren. Darüber hin-
wusstseinsbildung ist und bleibt ein Ge-      aus sollten weitere Schritte in Richtung
bot der Stunde. Die Stadt Innsbruck ist be-   Barrierefreiheit umgesetzt werden: Man
müht, in diesem Sinne eine aktive Rolle       entschied sich, die Sitzungen nicht nur
bei diesem Thema einzunehmen.                 in Gebärdensprache zu übersetzen, son-
                                              dern auch schriftgedolmetscht anzubie-
Barrierefreies Rathaus                        ten. Damit ist Innsbruck Vorreiterin und
Innsbruck macht für Barrierefrei-             setzt als erste Kommune in Österreich       freie WC-Anlage und zusätzliche Gelän-
heit mobil: Seit einigen Jahren be-           live gestreamte, barrierefreie Gemein-      der stehen seit vergangenem Jahr auch
steht das Onlinetool „Rathausweg-             deratssitzungen für hörbeeinträchtigte      in den Außenstellen in der Colingasse 5a
weiser“, das in einer mobilen Versi-          Menschen um (mehr auf Seite 16).            und der städtischen Musikschule zur Ver-
on unter www.rathauswegweiser.at              Bereits seit 2015 befasst sich eine in-     fügung.
zur Verfügung steht und gemeinsam mit         terdisziplinäre Arbeitsgruppe im Stadt-
dem Tiroler Blindenverband entwickelt         magistrat zweimal jährlich mit dem The-     Vom Keller bis zum Dach
wurde. Weiters wurde mit dem Projekt          ma Barrierefreiheit. Hier wird versucht,    Wenn es um barrierefreies Bauen und
„Innsbruck spricht: barrierefrei“, bei dem    möglichst viele Parameter zu berücksich-    Wohnen geht, denkt man im Allgemeinen
essentielle Informationen der städti-         tigen. Sowohl bauliche wie auch orga-       an Hilfslösungen für Menschen mit Beein-
schen Website www.innsbruck.gv.at in          nisatorische Maßnahmen stehen dabei         trächtigungen oder SeniorInnen. Um den
Leichte Sprache übersetzt wurden, ein         im Mittelpunkt. Im Jahr 2019 konnte im      Lebensraum baulich so zu gestalten, dass
weiterer Meilenstein verwirklicht. Seit       Rahmen der baulichen Barrierefreiheit       die Infrastruktur allen NutzerInnen zu Gute
diesem Jahr gibt es die Initiative bar-       bei städtischen Amtsgebäuden in Ko-         kommt, braucht es eine fokussierte Be-
rierefreier Gemeinderatssitzungen via         operation mit der Innsbrucker Immobi-       trachtungsweise. Die IIG ist auch bei die-
Livestream. Letzteres wurde im Mai 2020       liengesellschaft (IIG) beispielsweise die   sen Fragen besonders nah am Thema. Bei
das erste Mal umgesetzt.                      automatische Schiebetür im Fundser-         Neubauten wird bereits von der Planung an
Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pan-         vice umgesetzt werden. Eine barriere-       darauf eingegangen und geachtet. Anders

6     INNSBRUCK INFORMIERT
Landeshauptstadt nimmt jede Hürde - Innsbruck Informiert
© WWW.BIRGITKOELL.AT
                                                                                                       Der Schulgebäudekomplex in der
                                                                                                       Leopoldstraße 15 ist in Bezug auf die
                                                                                                       Barrierefreiheit besonders gelungen.

                                                           „Ohne Barrieren lebt es sich leichter, egal
                                                           ob beim Zugang zu Informationen oder der
                                                          Überwindung von baulichen Hürden. Es ist
                                                         uns ein Anliegen unser Angebotsspektrum
                                    HER
                                 IAN FORC

                                                        im Sinne der Barrierefreiheit zu erweitern.
                                                       Innsbruck soll eine Stadt für alle sein.“
                               © CHRIST

                                                      Bürgermeister Georg Willi

ist es bei Wohnungssanierungen. Das The-        Stufenmarkierungen, Gegensprechanla-         die im Mai 2020 fertiggestellte Sanierung
ma nachträglicher Lifteinbau wird in Inns-      gen nach dem Zwei-Sinne-Prinzip (Induk-      der Volksschule Altwilten/Mittelschule
bruck seit Jahren kontinuierlich verfolgt. Im   tionsanlagen inklusive Lichtglocke) sowie    Leopoldstraße. Viele Standards, die für
Vorjahr wurden einige Anlagen nachgerüs-        die bereits angesprochenen Aufzugsan-        Wohngebäude vorgesehen sind, wurden
tet: In den Wohngebäuden in der Kajetan-        lagen mit Halbstockanbindung (kann mit       hier im Schulgebäudekomplex umgesetzt.
Sweth-Straße 54, in der Schubert- und der       Plattformtreppenlift nachgerüstet werden)    Neben der barrierefreien Erreichbarkeit
Mozartstraße, in der Defreggerstraße 42–        umgesetzt.                                   vom Haupteingang bzw. Nebeneingang
44 und in der Gabelsbergerstraße 28 wur-                                                     mittels zusätzlicher Rampen, einer bar-
den diverse Erneuerungen bzw. ein Neubau        Fokus Bildungseinrichtungen                  rierefreien Klingelanlage, Geländer- und
des Aufzugs durchgeführt. Auch Maßnah-          Viele öffentliche Gebäude im Stadtge-        Handlaufverbesserungen mit taktilen
men im Innenraum, wie jene im Sanitär-          biet sind im Eigentum der Stadt Inns-        Handlaufinformationen gibt es dort nun
bereich, werden bestmöglich umgesetzt.          bruck, so auch viele Bildungseinrichtun-     taktile Bodeninformationen vom Eingang
Konkret bedeutet das, dass etwa eine nach       gen. 2019 wurden in sieben städtischen       bis zur ersten Ansprechstelle. Darüber hi-
außen aufgehende Tür sowie schwellenlo-         Kinderbildungs- bzw. Betreuungseinrich-      naus wurden barrierefreie WC-Anlagen in-
se Duschen eingebaut werden. Im Rahmen          tungen insgesamt elf effektive Verbesse-     stalliert. Durch das Amt für Schule und
von allgemeinen Instandsetzungen wer-           rungen durchgeführt (z. B. Rampenanla-       Bildung wurde in weiterer Folge auch bei
den von der IIG zudem schwerpunktmäßig          gen, Bodenmarkierungen). Ein Leucht-         der Einrichtung die Barrierefreiheit best-
Geländer- und Handlaufverbesserungen,           turmprojekt in puncto Barrierefreiheit ist   möglich berücksichtigt. KR

                                                                                                                 INNSBRUCK INFORMIERT          7
Landeshauptstadt nimmt jede Hürde - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

COVID-19 INFOS
FÜR DEN HERBST
         Appell und Hinweis
         Es ist immer wieder wichtig, auf die gängigen Hygie-
         nemaßnahmen hinzuweisen: Hände waschen und                              Angebot an Studierende
        desinfizieren, das Tragen eines Mund-Nasen-Schut-                          Das vielfältige Bildungsangebot zieht
        zes, das Einhalten der Nies- und Hust-Etiquette                           auch in diesem Jahr viele Studierende in
       sowie das Abstandhalten von mindestens einem                               die Tiroler Landeshauptstadt. Erfah-
      Meter sind Maßnahmen, die uns alle vor einer Aus-                          rungsgemäß haben die MitarbeiterIn-
      breitung der Krankheit schützen. Jene Menschen,                           nen im städtischen Amt für Melde- und
     die erkrankt sind oder über ein positives Tester-                          Einwohnerwesen, Passangelegenhei-
     gebnis informiert wurden, müssen unbedingt die                            ten deshalb besonders viel zu tun. Um
    Quarantänebestimmungen einhalten, um andere                               mögliche Menschenansammlungen
    nicht zu gefährden. KR                                                    vor dem Amt zu vermeiden, werden
                                                                             speziell für Studierende erweiter-
                                                                            te Öffnungszeiten angeboten. Bis
                                                                           Donnerstag, 8. Oktober, können bei-
                                                                           spielsweise Wohnsitzanmeldungen
                                                                          montags bis donnerstags bis 15.00
                                                                          Uhr erledigt werden. AD

                                         Aktuelle Informationen
                                        Auf www.ibkinfo.at, der Onlineausgabe von Innsbruck informiert, bleibt man am
                                        Laufenden, was die Stadt speziell auch zum Thema Corona aktuell bewegt. Hier
                                       finden sich die aktuellen Medienaussendungen der Stadt Innsbruck und viele weitere
                                       nützliche Informationen. Noch unmittelbarer geht das auf den
                                      städtischen Social-Media-Kanälen. Zu finden ist die
                                      Stadt Innsbruck auf Facebook, Instagram und
                                     Twitter. Besonders vor dem Hintergrund der
                                     aktuellen Situation bleibt man als AbonnentIn             facebook.com/ibkinfo
                                    schnell und zielgerichtet über die derzeitige
                                                                                              instagram.com/stadt_innsbruck
                                    Lage informiert. KR
                                                                                             twitter.com/stadt_innsbruck
8   INNSBRUCK INFORMIERT
Landeshauptstadt nimmt jede Hürde - Innsbruck Informiert
Onlineservices nutzen
Zum Schutz vor Covid-19 sollten Behördengänge möglichst
reduziert werden: Deshalb bietet der Magistrat viele seiner
Leistungen auch online unter www.innsbruck.gv.at an. Zu-
sätzlich können unter kontakt@innsbruck.gv.at sowie unter
der Telefonnummer +43 512 5360-0 in vielen Dienststellen
Termine vereinbart werden. Eine gute Alternative zum
Gang ins Amt bietet auch die Handysignatur, die rechts-
gültige elektronische Unterschrift im Internet. WG

                                                                                                        © PRIVAT
                 Terminvergabe
                  Pässe können im städtischen Amt für
                  Melde- und Einwohnerwesen, Passan-
                 gelegenheiten nur mehr nach Ter-                            ExpertInnen-Meinung
                 minvereinbarung beantragt werden.                           Kurz-Interview mit der stellvertretenden Direkto-
                AntragstellerInnen haben dafür die                          rin der Univ.-Klinik für Pädiatrie I und Präsidentin
                Möglichkeit, die Telefonnummer +43                          der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und
               512 5360 1217 zu wählen oder eine                           Jugendheilkunde, A.-Univ. Prof.in Dr.in Daniela Karall
              E-Mail an post.passwesen@innsbruck.
              gv.at zu schreiben. Auch für Anliegen                        Was empfehlen Sie Eltern vor dem Hintergrund
             im Amt für Wohnungsservice, wie                               von Covid-19, wenn ihr Kind im Herbst erkältet ist?
             etwa die Mietzinsbeihilfe, muss im                           Insgesamt hängt das vom Allgemeinzustand des
            Vorfeld telefonisch oder per E-Mail                          Kindes und den Symptomen ab. Liegt nur Schnupfen
            ein Termin ausgemacht werden.                                oder Husten vor, kann man das Kind beobachten.
           Das betrifft die Referate Woh-                               Wird die Anzahl der Symptome mehr oder kommt
           nungsvergabe sowie Wohnbau-                                  Fieber (über 38 Grad) dazu, ist das Kind zu Hause zu
          Förderungen, Schlichtungsstelle I                            betreuen, bis es einen Tag fieberfrei ist. Passiert das
          und II. AD                                                   nicht, sollten Eltern jedenfalls die Hausärztin/den
                                                                      Hausarzt oder Kinderärztin/Kinderarzt kontaktieren,
                                                                      am besten telefonisch. Die Expertinnen und Experten
               E-Mail Adressen
                                                                     werden jeden Fall gründlich beurteilen und die weitere
               post.wohnungsservice@innsbruck.gv.at
                                                                     Vorgangsweise mit den Eltern abstimmen.
              post.mietzinsbeihilfe@innsbruck.gv.at
              Die Telefonnummern finden Sie online
                                                                      Viele Eltern mussten im Frühjahr schon viel Einsatz
             unter www.innsbruck.gv.at ,
                                                                     im Rahmen ihrer Betreuungsleistungen aufbringen.
             Bauen | Wohnen
                                                                    Welche Argumente sprechen für Sie dafür, sich die Zeit
                                                                    für die Betreuung kranker Kinder zu nehmen?
                                                                   Die Chance, dass es Kindern mit einem Infekt nach einem
                                                                  oder zwei Tagen besser geht, steht gut. Eine in Graz durch-
                                                                  geführte Studie belegt, dass bei tausend Kindern mit Sym-
                                                                 ptomen nur ein Prozent Covid-19-positiv war. Für mich ist
                                                                 es deshalb vernünftig, kranke Kinder, so wie es früher meist
                                                                praktiziert wurde, zuerst zu Hause zu beobachten. Nur wenn es
                                                                einen begründeten Verdacht gibt, also wenn das Kind z. B. ei-
                                                               nen direkten Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatte,
                                                               besteht die Möglichkeit einer Corona-Infektion. Besser ist, dass
                                                              kranke Kinder für ein paar Tage zu Hause bleiben als alle Kinder
                                                              wochenlang! KR

                                                                                                     INNSBRUCK INFORMIERT     9
Landeshauptstadt nimmt jede Hürde - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

                                                                                               Wolfgang Grünzweig, Carina Wallnöfer-Meisinger und
                                                                                               Martin Exenberger unterstützen den Behindertenbeirat .
© S. KUESS

             Vertretung für
             Menschen mit Behinderung
                        In Innsbruck gibt es seit 2003 einen Behindertenbeirat.
                        Ziele sind die Schaffung von Rahmenbedingungen
                        für die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der
                        Stadt sowie der Abbau von Diskriminierungen in allen
                        Bereichen des täglichen Lebens.

             I
                 nnsbruck ist eine lebenswerte Stadt –   sich zu den Zielen und Grundsätzen der       nungsprüfung. Ing. Martin Exenberger ist
                 dies soll für alle Generationen und     UN-Behindertenkonvention. „Behinde-          der technische Behindertenbeauftragte
                 für alle Menschen, die in der Landes-   rung“ versteht der Beirat nicht als indi-    im Magistrat und prüft eingereichte Pro-
             hauptstadt leben, gelten. Damit im Sin-     viduelle Eigenschaft, sondern als „behin-    jekte im Bereich Hochbau sowie Tiefbau.
             ne der Gleichbehandlung und Gleichbe-       dert-werden“. Er will Rahmenbedingun-        Die Arbeit des BBR dreht sich sehr viel um
             rechtigung auch Diskriminierungen vor-      gen ermöglichen, damit alle in Innsbruck     Sensibilisierung. In der Gesellschaft wer-
             gebeugt bzw. diese erkannt und behoben      gleichberechtigt am gesellschaftlichen       den häufig nicht offensichtlich behinder-
             werden, gibt es seit dem Jahr 2003 den      Zusammenleben teilhaben können, und          te Menschen kaum wahrgenommen. Dr.in
             Behindertenbeirat (BBR). In diesem sind     unterstützt beim Abbau von Diskriminie-      Elisabeth Rieder (mehr auf Seite 5) und
             15 in Innsbruck aktive Behindertenor-       rungen im Alltag. Der Innsbrucker Behin-     Werner Pfeifer führen den Beirat bereits
             ganisationen vertreten und er bekennt       dertenbeirat versteht sich als weisungs-     seit vielen Jahren an, sie sind seit 2012 als
                                                         freies beratendes Gremium für Stadt-         Vorsitzende und Stellvertreter aktiv.
                                                         regierung und Gemeinderat sowie als          Der Behindertenbeirat der Stadt Innsbruck
                                                         Interessensvertretung für Menschen mit       ist überzeugt: von Barrierefreiheit profitie-
                                                         Behinderungen.                               ren alle Menschen. Die Stadt Innsbruck ist
                                                                                                      bereits auf einem guten Weg, unter ande-
             Kontakt                                     Auf einem guten Weg                          rem bei den öffentlichen Verkehrsmitteln
   Behindertenbeirat                                     Unterstützt wird der BBR von drei Mitar-     und auch im Bildungsbereich. Beispiels-
  der Stadt Innsbruck                                    beiterInnen im Stadtmagistrat. Mag. Wolf-    weise bekommen Kinder mit Hörschädi-
  Koordinator: Mag. Wolfgang Grünzweig                   gang Grünzweig koordiniert und organi-       gungen technische Unterstützungen bei
  Maria-Theresien-Straße 18                              siert die Agenden des Behindertenbeirats.    der Einschulung (mehr auf Seite 16). Den-
 Tel.: +43 512 5360 1317                                 Die juristische Beauftragte, Mag.a Carina    noch gibt es auch in der Tiroler Landes-
E-Mail: behindertenbeauftragte@                          Wallnöfer-Meisinger, kümmert sich um         hauptstadt noch genug für die Barriere-
innsbruck.gv.at                                          die amtswegige Gesetzes- und Verord-         freiheit zu tun. SAKU

             10    INNSBRUCK INFORMIERT
Wohnen am
         Park

Übergabe Wohnanlage Innsbruck – Andechsstraße
Neue Heimat für 118 Familien
In Innsbruck, Andechsstraße 72, 74, 76, 78,           Raiffeisen Wohnbau für die angenehme
und 80b, errichtete die NEUE HEIMAT TIROL             Abwicklung des Projekts sowie den Planern               Wohnbeispiel:
eine Wohnanlage mit 118 Mietwohnungen und             und ausführenden Firmen für die hervorragen­            2­Zimmer­Wohnung in dieser Wohnan­
                                                                                                              lage mit 62,98 Nutz­m² samt Balkon und
sechs Geschäftseinheiten samt Tiefgarage.             de Arbeit und termingerechte Fertigstellung.
                                                                                                              Kellerabteil
Der Heizwärmebedarf für die Wohnungen                 Mit der feierlichen Wohnungsübergabe
                                                                                                              Nettomiete/Monat: € 288,17
beläuft sich laut Energieausweis zwischen             wünschen wir den neuen Bewohnerinnen                    (je Nutz­m² € 4,58)
ca. 9,6 und 21,9 kWh/m²a.                             und Bewohnern sowie den Nutzern der Ge­                 Betriebs­, Heiz­, Warmwasserkosten
                                                      schäftseinheiten viel Freude und Zufrieden­             und Steuern: € 182,79 (je Nutz­m² € 2,90)
Die NEUE HEIMAT TIROL dankt dem Land Tirol
                                                      heit in ihrer „Neuen Heimat“.
für die Bereitstellung der Wohnbauförderungs­                                                                 Bruttomiete/Monat: € 470,96
mittel, der Stadt Innsbruck für die jahrelange        Finanzierung:                                           (je Nutz­m² € 7,48)
ausgesprochen gute Zusammenarbeit, der                UniCredit Bank Austria AG

Bauausführende Firmen: Planverfassung: Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT­GmbH, Bregenz • Baumeister: ARGE PORR ­ BODNER, Kufstein • Aufzugsanlagen:
                                                                                                                                                                   Bezahlte Anzeige / Fotos: NHT/Pauli/Oss

Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH, Wien • Bauphysik: Fiby ZT­GmbH, Innsbruck • Bauspenglerarbeiten: IAT GmbH, Kematen in Tirol • Beschichtung Betonböden:
Bauschutz GmbH & Co KG, Wels • Bodenbelagsarbeiten: Fischer­Parkett GmbH & Co KG, Innsbruck • Brandschutztüren und ­tore: Tortec Brandschutztor GmbH, Wolf­
segg am Hausruck • Elektroinstallationen: Rohner Elektro GmbH, Innsbruck • Estricharbeiten: KPS Ötztal Putz GmbH, Ötztal­Bahnhof • Fenster: Josef Wick & Söhne
GmbH & Co KG, Linz • Fliesenlegerarbeiten: Troyer GmbH, Innsbruck • Glaserarbeiten: Glas Siller GmbH, Fügen • Heizung: Opbacher Installationen GmbH, Fügen •
Lüftung: Hiesmayr GmbH, Innsbruck • Malerarbeiten: Armagan KG Star Malerei, Innsbruck • Metallbauarbeiten: Nocker Metallbau GmbH, Navis • Planung Elektro: TB
Peter Hanel, Innsbruck • Planung Haustechnik: TB Klimatherm GmbH, Zirl • Sanitäre: Opbacher Installationen GmbH, Fügen • Sonnenschutz: Hella Sonnen­ und Wetter­
schutztechnik GmbH, Abfaltersbach • Statik: DI Gerhard Neuner, Rum • Trockenbauarbeiten: BA ­ Bau GmbH, Innsbruck • Türen: Eller Türen + Möbel GmbH, Matrei am
Brenner • Verglaste Rohrrahmenelemente und vorgehängte Fassaden: Nocker Metallbau GmbH, Navis • Zimmererarbeiten: Vorhofer & Lintner GmbH & Co KG, Reith im
Alpbachtal

Die NEUE HEIMAT TIROL schafft derzeit in weiteren 22 Tiroler Gemeinden leistbaren Wohnraum: Fliess, Fügen, Haiming, Innsbruck, Jenbach, Kauns, Kirchberg,
Kufstein, Mutters, Reith bei Kitzbühel, Reith bei Seefeld, Rum, Scheffau, Schönwies, Serfaus, Sölden, St. Anton, Telfs, Umhausen, Vomp, Wörgl und Zams.

www.neueheimat.tirol

 Arztpraxis in zentraler Lage in Kundl zu vermieten !
 Gestaltung der Ordinationsräume noch möglich. Kontakt: Clemens Herdy | Tel.: 0512­3330­552 | herdy@nht.co.at
Lebensraum Innsbruck

Gleichberechtigt
auf der Straße
                         Den Straßenraum attraktiv und barrierefrei zu gestalten,
                         fordert Verkehrsplanung wie Stadtpolitik. In der
                         Innenstadt läuft die Probephase für Innbrucks erste
                         „Begegnungszone“. Mehr Lebensqualität ist das Ziel.

                                                                                                                                 © W. GIULIANI
S
      traßen, die ohne Ampelregelung                                 lebung des öffentlichen Raums führen       und am Mariahilf-Platzl entstehen. Bei
      oder Schutzwege auskommen                                      (siehe Interview rechts).                  der Neugestaltung des Bozner Platzes –
      und in denen sich der Verkehr von                                                                         hier läuft gerade der Architekturwettbe-
selbst regelt? Seit der 25. Novelle der                              Probephase für Begegnungszone              werb – ist ebenfalls eine verkehrsberu-
Straßenverkehrsordnung 2013 sind so-                                 In Kufstein, Zirl, Landeck und weiteren    higte Lösung angedacht.
genannte Begegnungszonen gesetzlich                                  Tiroler Gemeinden gibt es solche Zo-
erlaubt. Die Fahrbahn wird dabei zum                                 nen bereits. Anlässlich der Europäischen   Klimafreundlichkeit geht vor
gleichberechtigten Raum für Fußgänge-                                Mobilitätswoche läuft die erste städ-      Die Stadt arbeitet seit Jahren daran, den
rInnen, Radfahrende und Autos. Gegen-                                tische Begegnungszone in der nördli-       Verkehr klimafreundlicher zu gestalten.
seitige Rücksicht, Entschleunigung und                               chen Wilhelm-Greil-Straße, Meraner         Beim kürzlich präsentierten Greenpeace-
Bodenmarkierungen sollen dafür sorgen,                               Straße und Erlerstraße im dreiwöchi-       Mobilitätsranking – ein Vergleich aller
dass der Verkehr flüssig läuft. Fußgänge-                            gen Probebetrieb. Dieser soll Aufschluss   Landeshauptstädte – liegt Innsbruck im
rInnen dürfen die Fahrbahn an jeder Stel-                            bringen, wo Umgestaltungen des Stra-       Spitzenfeld: 70 Prozent aller Wege wer-
le benützen oder queren, RadfahrerInnen                              ßenraums notwendig sind. Die Entschei-     den zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit
auch nebeneinander fahren. Für alle gilt                             dung über den weiteren Betrieb trifft      öffentlichen Verkehrsmitteln zurückge-
ein Tempolimit von 20 km/h. Ziel ist die                             der Innsbrucker Gemeinderat am 8. Ok-      legt. Der Auto-Anteil ist österreichweit
Beruhigung des Verkehrs. Diese soll – so                             tober. Weitere Begegnungszonen sol-        am niedrigsten.
der Plan – zu einer Aufwertung und Be-                               len bei der S-Bahn-Haltestelle Messe
                                                                                                                Hindernisfreie Straßen
                                                                                                                Möglichst ungehindert von A nach B zu
                                                                                                                kommen ist nicht nur für die unterschied-
                                                                                                                lichen VerkehrsteilnehmerInnen, sondern
                                                                                                                auch für Menschen mit eingeschränk-
                                                „Die Innenstadt hat von der Verkehrsberuhigung
                                                auch wirtschaftlich enorm profitiert. Fußgänger­                ter Mobilität ein wichtiges Anliegen. Die
                                               zonen und verkehrsberuhigte Bereiche haben ver-                  Stadt, die für den Bau und die Erhaltung
                                              hindert, dass die Kundinnen und Kunden in die großen              von Straßen verantwortlich ist, hat gesetz-
         HER

                                             Einkaufszentren am Stadtrand abgewandert sind.                     liche Vorgaben wie Normen und Richtlini-
         IAN FORC

                                            Das lebendige Stadtzentrum wollen wir ausbauen.“                    en einzuhalten. Darüber hinaus sorgt der
 © CHRIST

                                           Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl                             seit 2002 bestehende Behindertenbei-
                                                                                                                rat (BBR) dafür, dass Verkehrshindernisse

12                  INNSBRUCK INFORMIERT
Drei Wochen läuft die
                                                                                                     Probephase, dann
                                                                                                     entscheidet der Gemein-
                                                                                                     derat, wie es mit der
                                                                                                     Begegnungszone
                                                                                                     „Innenstadt“ – wie hier
                                                                                                     in der Meraner Straße –
                                                                                                     weitergeht.

wie Stufen oder schwer passierbare Stel-
len erkannt und beseitigt werden. „Bei der
barrierefreien Gestaltung des Straßen-
raums sind wir in Innsbruck an vorders-
ter Stelle in Österreich“, erklärt der techni-
scher Behindertenbeauftragte Ing. Martin
Exenberger. Als technischer Beauftragter
des BBR bekommt er laufend Hinweise,                     Drei Fragen zu Begegnungszonen an
wo sich Hindernisse befinden. Kontrollen
vor Ort und – falls nötig – Anzeigen füh-                Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl
ren meist rasch zum Erfolg, sprich deren
Beseitigung.                                            Welche Idee steckt hinter dem eher
                                                        sperrigen Begriff „Begegnungszone“?
Leitsystem wird sichtbar                               In einer Begegnungszone sollen alle langsam und sicher unterwegs
                                                      sein, egal ob sie zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren, im Auto oder im
Eine lang erhoffte Verbesserung steht
                                                      Bus sitzen. Autos und Busse dürfen Fußgängerinnen und Fußgänger
auch beim taktilen Leitsystem bevor:
                                                     nicht gefährden oder den Radverkehr behindern. Wer zu Fuß geht,
Konkret geht es um die farbliche Markie-             darf keine Fahrzeuge mutwillig behindern.
rung der taktilen Leitsysteme bei wich-
tigen Straßen und Haltestellen und Ge-              Was sagen Sie zur Befürchtung, dass es in der Innenstadt deshalb
bäudeanbindungen, die Sehbehinderten                vermehrt zu Staus kommen könnte?
Menschen die Orientierung im Straßen-              Geschwindigkeitsreduktionen und die Anpassung der Geschwindigkeit
raum erleichtern sollen. „Die Leitlinien           aller Beteiligten führen zu Gleichmäßigkeit, nicht zu Stau.
werden immer wieder durch gedanken-
los abgestellte Fahrzeuge wie E-Scooter            Ist die Verkehrssicherheit gewährleistet?
oder Fahrräder, etwa vor dem Kaufhaus              Davon bin ich überzeugt. Die Begegnungszone setzt auf gegenseitige
Tyrol, verstellt. Hier braucht es mehr Pro-       Rücksichtnahme und eine sehr niedrige Geschwindigkeit von höchstens
                                                 20 km/h. Die Bremswege verringern sich dabei massiv und die Verkehrs­
blembewusstsein und Aufmerksamkeit“,
                                                 sicherheit wird verbessert.
ist Exenberger überzeugt. Generell gilt:
Respekt voreinander auf der Straße ist
nie verkehrt. WG

                                                                                                INNSBRUCK INFORMIERT     13
Lebensraum Innsbruck

Niederschwellige
Unterstützung
                    Insgesamt 40 MitarbeiterInnen im Amt für
                    Soziales unter der Leitung von Dr. Markus
                    Warger kümmern sich sowohl um BürgerInnen
                    in finanzieller Notlage als auch um die
                    gesellschaftliche Einbindung von Menschen
                    mit Behinderungen.

                                                                                                             © M.FREINHOFER
                                     „Die Stadt unterstützt sowohl Menschen
                                    mit verschiedenen Beeinträchtigun-
                                   gen als auch in finanziell schwierigen
                                  Lebenssituationen. Ziel der sozialen
            HER

                                                                                               zu sichern sowie die dauerhafte Einglie-
         IAN FORC

                                 Leistungen ist es, dass alle in Innsbruck am
                                gesellschaftlichen Leben teilhaben können.“                    derung oder Wiedereingliederung in das
       © CHRIST

                               Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc           Erwerbsleben zu fördern. Die Mindestsi-
                                                                                               cherung ist kein fixer Betrag wie etwa die
                                                                                               Familienbeihilfe. Auch jene Personen mit

D
       er Gang zum Sozialamt und die Be-          zu verstehen, die in eine Notlage geraten    geringem Einkommen und BezieherIn-
       antragung auf Mindestsicherung             sind und ihren Lebensunterhalt mit ei-       nen von Arbeitslosengeld können unter
       stellen für viele Personen eine ge-        genen Mitteln (Einkommen und Vermö-          bestimmten Anspruchsvoraussetzungen
wisse Hemmschwelle dar. Bedingt durch             gen) nicht oder nicht ausreichend abde-      Mindestsicherung beantragen.
Covid-19 verstärkte sich der Bedarf an            cken können. „Die Mindestsicherung hat       Anspruchsberechtigt sind österreichi-
Sozialleistungen zusehends. Dass Men-             den Zweck, die notwendigen Hilfen zur        sche StaatsbürgerInnen oder diesen
schen in eine Armutslage kommen, hat              Führung eines menschenwürdigen Le-           gleichgestellte Personen (z.B. Unions-
unterschiedliche Gründe: Am häufigsten            bens sicherzustellen“, erklärt der für So-   bürgerInnen), sofern sie nach den frem-
sind es Ursachen wie der unvorherseh-             ziales verantwortliche Vizebürgermeister     denrechtlichen Vorschriften zum Auf-
bare, plötzliche Verlust des Arbeitsplat-         Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.         enthalt im Inland berechtigt sind.
zes oder beispielsweise eine unerwartete          Die soziale Mindestsicherung zum Le-
Krankheit bzw. ein Unfall. Aber auch die          bensunterhalt umfasst Leistungen zur         Selbstbestimmtes Leben
Umstellung auf Kurzarbeit in den vergan-          Sicherung des Lebensbedarfes und des         Die Stadt Innsbruck hilft auch Menschen
genen Monaten stellen die Menschen vor            angemessenen Wohnbedarfes sowie              mit besonderen Bedürfnissen: Eine Viel-
finanzielle Herausforderungen. Auch jene          zur Hilfe bei Krankheit bzw. Schwanger-      zahl von unterschiedlichen Leistungen
Personen mit geringen Einkommen und               schaft und Entbindung. Die BMS ist eine      soll Menschen mit Behinderungen unter-
BezieherInnen von Arbeitslosengeld kön-           Leistung der öffentlichen Hand. Allen Be-    stützen, ein selbstbestimmtes Leben zu
nen unter bestimmten Anspruchsvoraus-             zieherInnen der Mindestsicherung wird        führen. Selbstbestimmt zu leben heißt,
setzungen Mindestsicherung beantragen.            ein niederschwelliger Zugang zur Leis-       dass der Mensch für sich eigenständig
                                                  tung ermöglicht. Die Mindestsicherung        bestimmt, wie er sein Leben mit allen
Ausgrenzung vermeiden                             hat zum Ziel, Armut und soziale Ausgren-     Facetten gestalten will. „Die Förderung
Die sogenannte Bedarfsorientierte Min-            zung verstärkt zu bekämpfen und zu ver-      der Selbstbestimmtheit und Einbindung
destsicherung (BMS) zum Lebensunter-              meiden, die Existenz von alleinstehen-       von Menschen mit Behinderungen ist ein
halt ist als Unterstützung für Personen           den und in Familien lebenden Personen        wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel“,

14    INNSBRUCK INFORMIERT
Im städtischen Referat
                                                                                                                    für Rehabilitation
                                                                                                                    und Behindertenhilfe
                                                                                                                    können Menschen
                                                                                                                    mit Beeinträchtigung
                                                                                                                    um Unterstützung
                                                                                                                    ansuchen.

                                                                     Amt für Soziales
                                                                     Referat für Mindestsicherung
                                                                    Ing.-Etzel-Straße 5, 1. Stock
                                                                   Tel.: +43 512 5360 9128
                                                                   E-Mail: post.sozialamt@innsbruck.gv.at

                                                                  Service-Center:
                                                                 Mo.-Do., 7.30–12.30 Uhr,
                                                                 Fr., 7.30–12.00 Uhr
                                                                 Mehr Informationen sowie Antragsformulare unter:
                                                                www.innsbruck.gv.at , Leben | Soziales , Soziales ,
                                                                Mindestsicherung

                                                              Rehabilitation und Behindertenhilfe
betont Vizebürgermeister Anzengruber.                         Fallmerayerstraße 1, 1. Stock (Lift in den RathausGalerien)
                                                             Tel.: +43 512 5360 1122
Das städtische Referat für Rehabilitation
                                                             E-Mail: post.rehabilitation@innsbruck.gv.at
und Behindertenhilfe stellt Mittel für die
Finanzierung von Leistungen zur Verfü-                       Öffnungszeiten:
gung. Behindertenhilfe im Sinne des Ti-                     Mo.–Fr., 7.30–12.00 Uhr und nach Terminvereinbarung
roler Teilhabegesetzes (TTHG) bedeutet                      Mehr Informationen sowie Antragsformulare unter:
die Anwendung zusammenwirkender                            www.innsbruck.gv.at , Leben | Soziales , Menschen mit
Maßnahmen, durch die die physischen,                       Behinderungen , Rehabilitation und Behindertenhilfe
psychischen, sozialen, beruflichen und
wirtschaftlichen Fähigkeiten eines Men-                   Beide Referate sind barrierefrei zugänglich!
schen mit Behinderung entfaltet und
erhalten werden können. Ziel ist es, die
(Wieder)-Eingliederung in die Gesell-
schaft zu ermöglichen. Als Behinde-          Tagesbetreuung sowie Wohnbetreu-           nen bearbeitet. Das genehmigte Maß-
rung bezeichnet man eine dauerhafte          ung in Einrichtungen. Zusätzlich zu den    nahmenbündel aus der Behindertenhilfe
und gravierende Beeinträchtigung der         vier großen Leistungsbereichen werden      beziffert sich für 2019 mit rund 42 Milli-
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen      vom Land Tirol auch Zuschüsse für be-      onen Euro. Der Kostenanteil für die Stadt
Teilhabe bzw. Teilnahme einer Person.        hindertenbedingte Aufwendungen wie         Innsbruck beträgt dabei 35 Prozent. Die
Behindernd wirken in der Umwelt des          beispielsweise Kosten für einen behin-     restlichen 65 Prozent trägt nach der Ver-
beeinträchtigten Menschen sowohl All-        dertengerechten Umbau von Pkw, die         einbarung das Land Tirol.
tagsgegenstände und Einrichtungen als        Adaptierung von Wohnraum (Treppen-         Zu den weiteren Aufgaben des Referats
auch die Einstellung anderer Menschen.       lift, Bad, WC) und die Anschaffung von     gehört die Kostenbeitragskontrolle. Für
                                             Hilfsmitteln übernommen. Darüber hi-       einige Leistungen fällt ein sogenannter
Vier Leistungsbereiche                       naus steht das Referat für Rehabilita-     Kostenbeitrag an, welcher sich aus dem
Die Leistungen, die auf der Grundlage        tion und Behindertenhilfe im engen         Pflegegeld, Einkommen oder der Pensi-
des Tiroler Teilhabegesetzes gewährt         Austausch mit unterschiedlichsten Sys-     on errechnet. Im Zuge der Kontrolle wer-
werden, lassen sich in vier große Be-        tempartnerInnen. Im vergangenen Jahr       den etwaige Kostenbeitragsguthaben
reiche untergliedern: Mobile Beglei-         wurden durch das zuständige Referat        an die KlientInnen zurückbezahlt bzw.
tung, Spezifische Förderung (Therapie),      2.871 Anträge von neun MitarbeiterIn-      Rückstände eingehoben. MF

                                                                                                         INNSBRUCK INFORMIERT     15
Lebensraum Innsbruck

Dienste für
gehörlose Menschen
                    Im Stadtmagistrat gibt es verschiedene Angebote, mit denen
                    Menschen mit Hörbehinderungen bei Parteiengängen,
                    beim Heiraten und in Schulen Hilfestellungen bekommen.

D
      amit Teilhabe und Gleichberech-       Unterstützung setzen wir ein wichtiges           nen Menschen mit Hörschädigungen
      tigung im Stadtmagistrat noch         Zeichen für barrierefreie Behördengän-           eine von drei Induktionsanlagen aus-
      besser gelingen, gibt es von städ-    ge“, erklärt die für die Agenden des Be-         leihen. Es ist lediglich ein Ausweis als
tischer Hand mehrere Angebote für Men-      hindertenbeirates zuständige Stadträ-            Pfand zu hinterlegen. Diese Anlage be-
schen mit Hörbehinderungen. So be-          tin. Die finanzielle Unterstützung wird          steht aus einem Sender, der vergleich-
kommen gehörlose und hörgeschädigte         bei Gebärdensprachdolmetschen sowie              bar mit einem kabellosen Mikrofon ist,
Menschen Unterstützung bei Behörden-        Schriftdolmetschen angeboten, egal ob            und einem Empfänger. Letzteren hängt
gängen. Dafür melden sich Betroffene        es sich um ein Beratungsgespräch im              sich die zuhörende Person um den Hals,
in der Dolmetschzentrale für Gebärden-      Magistrat, eine Amtshandlung, die Teil-          das Kabel wirkt als Induktionsschlei-
sprache und Vermittlungszentrale für        nahme bei einer städtischen Veranstal-           fe. Das Gespräch wird dann über den
Schriftdolmetschen, bevor sie ins Stadt-    tung oder der standesamtlichen Hoch-             Empfänger direkt in das Hörgerät über-
magistrat kommen.                           zeit handelt.                                    tragen. Durch diese Technik werden für
                                                                                             den schwerhörigen Menschen störende
Kosten für Übersetzungen                    Mobile Höranlagen                                Nebengeräusche gefiltert. Diese Technik
Die Kosten für die/den Gebärdensprach-      Ein weiteres Angebot zur Unterstützung           kommt auch außerhalb des Magistrats
dolmetscherIn oder Schriftdolmetsche-       bei Behördengängen im Rathaus ist die            in städtischen Schulen zum Einsatz. Seit
rIn übernimmt die Stadt Innsbruck. Das      Ausleihe von mobilen Hörverstärkern              vielen Jahren kauft die Stadt Innsbruck,
notwendige Formular steht auf der Web-      zur besseren Kommunikation. Im Bür-              als österreichweite Vorreiterin, über den
site der Stadt unter www.innsbruck.gv.at    gerservice in den RathausGalerien kön-           Behindertenbeirat die genannten FM-
zum Download zur Verfügung bzw. ha-
ben die DolmetscherInnen diese Bestä-
tigung selbst dabei. Übernommen wer-
den die Kosten dann über das Büro von
Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr durch                                       „Die Stadt Innsbruck unterstützt Kinder und
den Behindertenbeirat (mehr dazu auf                                       Erwachsene, die eine Hörbeeinträchtigung
Seite 10). „Für mich ist es wichtig, dass                                 haben, damit sie bei Behördengängen und
                                                           R      HE
                                                         IAN FORC

die Stadt Innsbruck so viel wie möglich                                  im Schulalltag gleiche Chancen haben.
                                                                        Innsbruck verändert Bildungsgeschichten.“
                                                 © CHRIST

unternimmt, damit Menschen mit Be-
                                                                       Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr
hinderungen möglichst selbstständig
agieren können. Mit der angebotenen

16    INNSBRUCK INFORMIERT
OM
                                                                                                                                                     CK.C
                                                                                                                                                 RSTO
                                                                                                                                               UTTE
                                                                                                                                              © SH
                                                                       Der Innsbrucker Stadtmagistrat setzt auf barrierefreie Behördengänge
                                                                       wie beispielsweise mit dem Dolmetschservice für Gebärdensprache.

Höranlagen für Kinder mit einer Hör-        bei Kindern wird von der Pädaudiologie
schädigung an.                              der Universitätsklinik für Hör-, Stimm-
                                            und Sprachstörungen Innsbruck festge-
Unterstützung für SchülerInnen              stellt. Die Betroffenen werden von der
„Durch diese mobilen Geräte verändert       Stadt Innsbruck unterstützt, sofern nach
sich die Bildungsgeschichte. Die betrof-    der Testphase ein positiver Effekt erzielt                         Kontakt
fenen jungen Menschen bekommen da-          werden konnte.                                                   Dolmetschzentrale für
durch nicht nur die Möglichkeit, dem Un-                                                                     Gebärdensprache
terricht uneingeschränkt zu folgen, sie     Öffentliche Sitzungen                                           Sieglinde Pöham
                                                                                                            Franz-Fischer-Straße 7
können außerdem damit auch außer-           Zurück in den Stadtmagistrat: Nicht nur
                                                                                                           Tel.: +43 676 5397852
halb der Schule am Unterricht teilhaben,    Amtswege sollen von allen Innsbrucke-
                                                                                                          E-Mail: dolmetschzentrale@
wie beispielsweise an Ausflügen“, erklärt   rInnen gleichermaßen erledigt werden                          gehoerlos-tirol.at
Mayr. Im Stadtgebiet werden jährlich im     können, auch die Teilhabe an öffentlichen                     www.gehoerlos-tirol.at
Durchschnitt fünf bis sechs Kinder pro      Sitzungen wird allen Menschen – egal ob
Jahrgang eingeschult, die von dieser Un-    mit oder ohne Behinderung – ermöglicht.                     Vermittlungszentrale
terstützung profitieren. Für die Anschaf-   Die Sitzungen des Innsbrucker Gemeinde-                    für Schriftdolmetschen
fung, die genaue Einstellung und die Ad-    rats werden seit vergangenem April von                    Veronika Lamprecht
aptierung der Geräte auf die jeweiligen     GebärdensprachdolmetscherInnen über-                      Franz-Fischer-Straße 7
Ohren fallen durchschnittlich Kosten        setzt, seit Mai wurde das Angebot zudem                  Tel.: +43 676 3614813
bis zu 2.200 Euro an. Die Krankenkas-       durch Schriftdolmetschen ergänzt. Damit                  E-Mail: vermittlung@
sen zahlen die Geräte nur für Menschen      die Zugänglichkeit gegeben ist, können                  gehoerlos-tirol.at
                                                                                                    www.gehoerlos-tirol.at
in Beschäftigung und nicht für jene in      alle Interessierten die Sitzung über einen
Ausbildung. Der Bedarf einer FM-Anlage      Live-Stream mitverfolgen. SAKU

                                                                                                                    INNSBRUCK INFORMIERT       17
Lebensraum Innsbruck

Wohnen und Verweilen
ohne Hindernisse
        Die Wohn- und Freizeitangebote der Innsbrucker Sozialen
        Dienste sind für junge und alte Menschen mit besonderen
        Bedürfnissen und Einschränkungen vorbildlich ausgestattet.

G
       emeinsam mit den Innsbrucker         rierefreiheit wird nicht nur in den insge-   passt. Die geräumigen Badezimmer sind
       Sozialen Diensten (ISD) bietet die   samt 224 Wohneinheiten großgeschrie-         mit ebenerdigen Duschen und entspre-
       Stadt Innsbruck zukunftsweisen-      ben. Stiegenhäuser, Aufenthaltsräume         chenden Haltegriffen sowie Vorrichtun-
de Wohnformen für SeniorInnen. Der          und Außenfläche sind ebenfalls prob-         gen speziell für Menschen mit Rollstuhl,
Umzug in die modernen Wohneinhei-           lemlos zugänglich.                           wie etwa verstellbare Spiegel, ausgestat-
ten bedeutet ein Leben in größtmögli-                                                    tet. „Jede Einheit verfügt außerdem über
cher Selbstständigkeit und in geschütz-     Alles im Griff                               eine Notrufanlage, die direkt mit dem
ter Privatsphäre, verbunden mit einem       Die Wohneinheiten sind an die Brei-          Roten Kreuz verbunden ist. Unsere Mie-
Grundangebot an Dienstleistungen. Bar-      te von Rollatoren und Rollstühle ange-       terinnen und Mieter können sich bei aller

18    INNSBRUCK INFORMIERT
In den großzügigen Badezimmern,
                                         wie hier in der Wohnanlage O3 in
                                         der Reichenau, haben SeniorInnen
                                         mit Rollator oder Rollstuhl ausrei-
                                         chend Platz zur Verfügung.

                                                                                                       „Unsere Seniorinnen und Senioren kön-
                                                                                                       nen in den Wohnanlagen weitestgehend
                                                                                                     eigenständig leben und unsere Jugend kann
                                                                                                    in den Jugendzentren ihre Freizeit sinnvoll
                                                                                    HER
                                                                                 IAN FORC

                                                                                                   gestalten – egal ob mit oder ohne Einschrän-
                         © A. DULLNIGG

                                                                                                  kungen. Das ist Lebensqualität.“
                                                                               © CHRIST

                                                                                                 Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer

Selbstständigkeit darauf verlassen, dass                           auch die räumliche Ausgestaltung par-            die pädagogische Betreuung für Kinder
ihnen im Notfall geholfen wird“, weiß die                          tizipativ gemeinsam mit den Jugendli-            mit besonderen Bedürfnissen speziali-
Leiterin der SeniorInnenwohnanlagen                                chen ausgearbeitet. Alle Jugendzentren,          siert ist, profitiert auch das Jugendzen-
Christine Kurz.                                                    mit Ausnahme von Igls, sind barrierefrei         trum bei Bedarf von der Expertise und
Die Gemeinschaftsräume stehen allen                                zugänglich. Dafür sorgen entsprechen-            den sich daraus ergebenden Synergie-
BewohnerInnen zur Verfügung. Auch sie                              de räumliche Vorrichtungen wie Ram-              effekten. „Die Zusammenarbeit mit der
sind mit Küchenzeilen ausgestattet, die                            pen und Treppenlifte. Die Jugendzentren          Direktion und dem Lehrpersonal funkti-
mit Rollstuhl und Rollator gut zugänglich                          verfügen außerdem über große sanitäre            oniert ausgezeichnet. Das ermöglicht es
sind. „Die Wohneinheiten bieten unseren                            Anlagen, die für Menschen mit Rollstuhl          uns auch, gezielt und individuell auf die
Seniorinnen und Senioren eine hohe Le-                             oder Gehhilfen gut erreichbar sind. Auch         Bedürfnisse der Jugendlichen einzuge-
bensqualität. Die entsprechenden bau-                              Jugendliche mit besonderen Bedürfnis-            hen“, führt Sommer weiter aus.
lichen Vorkehrungen ermöglichen allen                              sen nutzen die bunte Palette an Mög-
Menschen, die in unseren Wohnformen                                lichkeiten in den Zentren. „Jugendliche          Sichere Räume schaffen
leben, eine weitestgehende Eigenstän-                              mit besonderen Bedürfnissen kommen               „So unterschiedlich wie die Kinder und
digkeit. Im Anlassfall ist aber schnell Hil-                       meist gemeinsam mit ihren Betreuungs-            Jugendlichen selbst sind, so verschieden
fe zur Stelle, um sie zu unterstützen“,                            personen zu uns. Aktuell ist die Nachfra-        sind auch ihre Bedürfnisse. Die bestens
betont die ressortverantwortliche Stadt-                           ge nach eigenen speziellen Angeboten             ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mit-
rätin Mag.a Christine Oppitz-Plörer.                               nur sporadisch gegeben, eine entspre-            arbeiter in den Jugendzentren reagieren
                                                                   chende Aufrüstung ist aber jederzeit             hier flexibel und gehen auf die jungen
Treffpunkt für alle                                                möglich“, erklärt die Leiterin der ISD-Ju-       Menschen ein“, weiß Stadträtin Oppitz-
Die Innsbrucker Jugendzentren sind spe-                            gendzentren, Tanja Sommer. Im Bedarfs-           Plörer und betont: „Letztendlich geht
ziell auf junge Menschen im Alter zwi-                             fall setzt man dann vor allem auf die            es darum, sichere Räume für alle Ju-
schen zehn und 18 Jahren ausgerich-                                Zusammenarbeit mit Vernetzungspart-              gendlichen zu schaffen. Eine körperli-
tet. Dort finden sie Räumlichkeiten und                            nerInnen. Als Vorzeigebeispiel gilt die          che Einschränkung darf niemals ein Aus-
Möglichkeiten, ihre Freizeit selbst zu                             Kooperation mit der Schule am Inn, in            schlussgrund sein.“ Aktuelle Infos und
gestalten. In den insgesamt sechs ISD-                             deren Untergeschoß – über einen geson-           Öffnungszeiten zu den jeweiligen Ju-
Jugendzentren werden Angebote wie                                  derten Zugang – das Jugendzentrum am             gendzentren sind unter www.isd.or.at ,
Workshops, Partys, Spiele, Kochen aber                             Inn untergebracht ist. Da die Schule auf         Kinder & Jugend , Jugend zu finden. AD

                                                                                                                                            INNSBRUCK INFORMIERT   19
Lebensraum Innsbruck

Bildung
überwindet Hürden
                   Barrierefreiheit kann in unterschiedlichen Formen gewährleistet
                   werden. An den Innsbrucker Hochschulen gelingt sie sowohl mit
                   architektonischen als auch ausstattungstechnischen Gegebenheiten
                   sowie österreichweit einzigartigen Ausbildungsprogrammen.

D
       amit Menschen mit Einschränkun-       chitektonischen und baulichen Aspekten                   schen oft selbstverständlich erscheinen.
       gen entsprechende Unterstützung       wird Barrierefreiheit an der Praxisvolks-                Damit die Teilnahme an Aktivitäten in
       erhalten, sind nicht nur bauliche     schule der PHT vor allem über den Inklu-                 sämtlichen Lebensbereichen ohne Kom-
Maßnahmen zu setzen. Es braucht auch         sionsunterricht gelebt, um ein gutes Ar-                 munikationsbarrieren für alle möglich
Ausbildungen, um ihnen fachgerecht und       beiten und Miteinander der Kinder mit                    ist, braucht es eine sensible Unterstüt-
zielgerichtet zur Seite zu stehen: zwei      ihren verschiedenen Bedürfnissen und                     zung durch Gebärdensprachdolmetsche-
Beispiele, wie Barrierefreiheit an Inns-     Ausgangslagen zu schaffen.                               rInnen. Die fh gesundheit ist die erste
brucks Hochschulen gelebt wird.                                                                       Fachhochschule Österreichs, die den Ba-
                                             Ausbildung zur Hilfe                                     chelor-Studiengang in Gebärdensprach-
Wohlfühlcharakter für alle                   Kommunikationsprobleme zwischen Ge-                      dolmetschen anbietet. Mit Oktober 2020
An der Praxisvolksschule der Pädago-         hörlosen und Hörenden führen oftmals                     nehmen damit erstmals in Österreich 24
gischen Hochschule Tirol (PHT) erleben       zum Ausschluss aus vielen Bereichen des                  Studierende die Ausbildung in der Gebär-
Kinder, LehrerInnen und Eltern bereits       täglichen Lebens, die für hörende Men-                   densprache an der fh gesundheit auf. AD
seit Schulbeginn, was nach Fertigstel-
lung im kommenden Frühling für den
gesamten PHT-Bildungscampus Realität
                                                  Die Bedürfnisse von Menschen mit Geh-, Seh- und Hörbe-
wird: Ein benutzerInnenfreundliches Ge-
                                                  einträchtigungen werden an der PHT ebenso berücksichtigt
bäude mit Wohlfühlfaktor für alle. Barri-         wie jene der Kinder, die beispielsweise einen eigenen Hand-
erefreiheit wurde dabei in unterschiedli-         lauf, Sichtfenster und Ausstattung in Kinderhöhe vorfinden.
cher Weise umgesetzt. Einerseits durch
bauliche Maßnahmen und Ausstattung,
die den neuesten, in Österreich sehr
strengen Standards entsprechen und an-
dererseits durch die Gestaltung der In-
nenräume, durch die sich das Gebäude in
Hinblick auf Bewegen, Hören und Sehen
angenehm anfühlt – und das für Men-
schen mit und ohne Behinderung. Aus-
reichend Tageslicht liefern Lenklamel-
len, die den Raum natürlich erhellen. Da
Unterrichten ohnehin mit einem hohen
Lärmpegel verbunden ist, war es den Ar-
chitekten wichtig, auch hier Entlastung
zu schaffen. „Da es nicht hallt, kann man
die Kinder besser verstehen. Auch unsere
Schülerinnen und Schüler mit Hörbeein-
trächtigung fühlen sich wohl und können
gut mitarbeiten“, betont Walter Vigl, Leh-
rer an der Praxisvolksschule. Zu den ar-

20    INNSBRUCK INFORMIERT
                                                                                                                              T
                                                                                                                             © PH
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