ZZ uu hh aa uu ss ee Ausgabe Dezember 2016 Das Magazin für Mitglieder der Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG - Wohnungsbaugenossenschaft ...
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Zuhause Ausgabe Dezember 2016 Das Magazin für Mitglieder der Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG
Vorwort Bald nun ist Weihnachtszeit … Genossenschaft führt 2017 umfangreiche Mieterbefragung durch Inhaltsverzeichnis Vorwort 2 Die Feuerwehr warnt 3 Klausurtagung 4 Wohngebiete 5 Besseres Wohnen 6 Umbaumaßnahmen 7 Historisches 8-9 Ingo Urlaß, Mieterporträt 10 Aufsichtsratsvorsitzende der Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG. Mieterbefragung 11 Festimpressionen 12 Liebe Mitglieder, liebe Mieter, Präventionsveranstaltung 13 kaum haben wir das Jahr 2016 begrüßt, neigt es sich schon wieder dem Ende entgegen. Weihnachtsdüfte 14 Gefühlt scheint ein Jahr immer schneller zu vergehen. Für uns alle ist es immer auch die Gelegenheit, das abgelaufene Jahr zu analysieren und einen hoffnungsvollen Blick in das Veranstaltungsplan 2017 15 kommende Jahr zu wagen. Freizeit-Tipp 16 Wir als Genossenschaft hatten und haben uns als eines unserer Ziele gesetzt, das genossen- Impressum 16 schaftliche Leben durch zahlreiche Aktivitäten bunter und vielfältiger zu gestalten. Dazu haben wir in 2016 u.a. Diavorträge, Blumenkästenbepflanzungen, verschiedene Präventions- veranstaltungen und Mieterfeste veranstaltet. Diese Aktivitäten wollen wir natürlich auch im Jahr 2017 fortsetzen, setzt immer aber auch Ihr Mieterinteresse und eine zahlreiche Teilnah- me voraus. Und daran sollten wir in 2017 gemeinsam arbeiten, da einige unsere Angebote nur relativ wenige Mieter angesprochen haben. Für das Jahr 2017 haben wir nicht nur deshalb eine ausführliche Mieterbefragung geplant, um von Ihnen noch detaillierte Aussagen und Interessen zu unserer Genossenschaft zu erhalten. Bitte nehmen Sie zahlreich daran teil und gestalten Sie dadurch die Genossenschaft aktiv mit. Ich wünsche Ihnen im Kreise Ihrer Familien, Freunde oder Nachbarn eine ruhige und besinn- liche Weihnacht, einen guten Start ins Jahr 2017 und verbleibe Unser Titelfoto: Schwarze Hände, aber viel Spaß hatten die mit freundlichem Grüßen Mieter mit ihren Kindern und Enkeln, die das Angebot der Genossenschaft zu einem Aus- flug nach Crottendorf nutzten. Dort konnten sie bereits Ende Oktober weihnachtliche Düfte schnuppern und ihre selbst gefertigten Räucherkerzen mit nach Hause nehmen. Ingo Urlaß 2 Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016
Die Feuerwehr warnt Wenn’s im Treppenhaus eng wird Möbel dürfen nicht die Flucht- und Rettungswege verstellen „Schuhe, Schirmständer und anderes gehören in die Wohnung, nicht ins Treppenhaus.“ Der Jugendfeuerwehrwart und Jugendgrup- penleiter Paul Dähnert messen in einem Haus der Genossenschaft nach. Durch den Schuhschrank wird die notwendige Durch- Jugendfeuerwehr- gangsbreite für die Sicherheit nicht mehr wart Frank Thümmel erreicht. ist hauptberuflich Die Freiwillige Feuerwehr Kraftfahrer und führt nebenbei noch eine eigene Firma. der Stadt Lugau Wer darf was im Treppenhaus abstellen? Diese stellt, wird es für die Feuerwehr im Ernstfall u 45 Kameraden leisten in der Einsatz- Frage führt oft zu Streit, sei es zwischen den eng“, weiß der Jugendfeuerwehrwart. „Selbst abteilung aufopferungsvolle ehren- Mietern untereinander oder zwischen den Mie- wenn die abgestellten Möbel nicht brennen, amtliche Arbeit tern und dem Vermieter. „Aus Sicht des Brand- könnten sie bei einem Brand die Flucht behin- u Kern-Einsatzgebiet ist die Stadt schutzes gibt es da klare Regeln“, sagt Frank dern. Bei starker Rauchentwicklung kann ein Lugau sowie die Ortsteile Erlbach- Thümmel, Jugendfeuerwehrwart bei der Frei- Schirmständer zu einer schlecht sichtbaren Ursprung und Niederwürschnitz, die willigen Feuerwehr der Stadt Lugau. „Um im Stolperfalle werden.“ Thümmel appelliert des- Stadt Oelsnitz und neuerdings auch Ernstfall schnell und wirkungsvoll eingreifen halb an die betreffenden Mieter für die not- Gersdorf zu können und um Fluchtwege offen zu hal- wendige Durchgangsbreite in den Treppen- u Zur Jugendfeuerwehr gehören 28 ten, sind gewisse Durchgangsbreiten in den häusern zu sorgen. „Schuhe, Schirmständer Kinder, die auch an Wettbewerben Treppenhäusern vorgesehen. Diese liegen zwi- und anderes gehören in die Wohnung, nicht teilnehmen und dabei mit guten schen 90 Zentimetern und 1,20 Meter. Wenn ins Treppenhaus.“ Platzierungen aufwarten beispielsweise Schuhschränke im Treppenhaus Der Vermieter, der für die Sicherheit in den u Sowohl Einsatzabteilung als auch die stehen, können diese Durchgangsbreiten nicht Treppenhäusern verantwortlich ist, kann in Jugendfeuerwehr würden sich sehr mehr gewährleistet werden.“ der Hausordnung die Nutzung der Gemein- über Quereinsteiger und Nach- In vielen Wohnhäusern, nicht nur in denen der schaftsflächen, also auch des Hausflures ein- wuchskräfte freuen Genossenschaft, hat sich die Unsitte breit schränken. Flur und Treppenhaus sind Flucht- gemacht, Schuhschränke im Treppenhaus zu wege. Daher darf prinzipiell eigentlich nichts deponieren. „Wer Schuhschrank, Schirm- oder abgestellt werden. In der Hausordnung der Garderobenständer vor der eigenen Woh- Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E.eG, nungstür auslagern möchte, sollte bedenken, die für alle Mieter verbindlich ist, ist das gere- dass die Möbel im Falle eines Brandes den gelt. Demzufolge dürfen auch Kinderwagen Durchgang für Retter und Bewohner erschwe- oder Rollatoren nur dann im Treppenhaus ab- ren könnten“, betont Frank Thümmel. Er sel- gestellt werden, wenn dadurch die Flucht- und ber hat mal im Neubau gewohnt. „Es gab zwar Rettungswege nicht eingeschränkt und ande- Auch das Schuhregal ist im Ernstfall eine einen langen aber ziemlich schmalen Hausflur. re Hausbewohner nicht übermäßig behindert Behinderung für Flucht und Rettung. Deshalb gehört es in die Wohnung. Wenn man da einen oder zwei Schränke rein- werden. n Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016 3
Klausurtagung Mittelfristige Ziele bis 2022 im Visier Von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft – Klausurtagung 2016 Am 14. und 15. November beschäftigten sich Mitarbeiter, Vorstand Nun der Blick in die Zukunft. Für 2017 haben wir uns mit folgenden und Aufsichtsrat während der 24. Klausurtagung mit den in 2016 rea- grundlegenden Aufgabenstellungen auseinanderzusetzen: lisierten Projekten, den aktuellen wirtschaftlichen Zahlen sowie der Planung für das Folgejahr und den mittelfristigen Zielsetzungen bis Betriebswirtschaft 2022. u Sollmieteinnahmen von 5,1 Mio EUR u Zins- und Tilgungsleistungen < 2,3 Mio EUR Das beschäftigte uns 2016 schwerpunktmäßig: u Neukreditaufnahmen im Rahmen von Komplexsanierung u Sanierung des Wohngebietes „Parkstraße“ in Niederwürschnitz u Sanierung des Objektes Grenzstraße 36 a/b Bestandbewirtschaftung u Fahrstuhleinbau im Objekt v.-Stauffenbergstraße 2 u Sanierung Wohngebiet Hermann-Bläsche-Straße u Leerstandentwicklung und Altersstruktur u Sanierung Goethestraße 6/8 u Veranstaltungs- und Aktivitätenplan u Fortführung Fahrstuhleinbau v.-Stauffenbergstraße 3, 4 und 5 u Gesamtbudget Technik 2,2 Mio. EUR Wie Sie bereits dem Vorwort unseres Aufsichtsratsvorsitzenden Ingo u Leerstand Mietausfall < 10% Urlaß entnehmen konnten, ist die Motivation unserer Mitglieder bezüg- lich des Besuches unserer Veranstaltungen sehr verschieden. Während Genossenschaftsleben manche lokale Veranstaltungen sehr gut angenommen wurden (z. B. u Beibehaltung der Kommunikation mit unseren Mitgliedern Balkonblumenverkauf auf der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße in Nieder- (Vertretergespräche, Mitgliederzeitung…) würschnitz oder der Diavortrag von Herrn Franke zur Entstehung des u Fortführung unserer Aktivitäten gemäß Veranstaltungsplan Plattenbaugebietes), gab es bei anderen Veranstaltungen sehr über- u Mieterbefragung. schaubare Besucherzahlen. Dies betrifft besonders das Spielplatzfest in Neuoelsnitz und das Herbstfest in Lugau. Da diese Veranstaltungen Einen Dank möchten wir an dieser Stelle noch einmal allen Mitarbei- neben dem finanziellen Aufwand auch sehr viel Organisation bedür- tern sagen. Sie haben sich motiviert, engagiert und zukunftsorientiert fen, ist natürlich die geringe Ressonanz zu hinterfragen. Und dies wol- in die Klausur eingebracht und weitere Weichen für eine erfolgreiche len wir nicht nur intern tun, sondern Sie, liebe Mieter, direkt mit ein- Zukunft unserer Genossenschaft gestellt. n beziehen. Wir werden Sie alle dazu befragen. Und da wären wir schon beim nächsten Tagesordnungspunkt der Mie- terbefragung. Ausführliche Informationen hierzu erhalten Sie auf Seite 11 unserer heutigen „Zuhause“-Ausgabe. 4 Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016
Wohngebiete Unsere Wohngebiete im Überblick Teil 9: Die Hermann-Bläsche-Straße in Oelsnitz Von unserem größten Wohngebiet in Lugau in der letzten Mitglie- Für das Jahr 2017 sollen nun 26 Wohnungen unserer Wohnungsge- derzeitschrift geht es heute in eines unserer kleinsten – die Wohn- nossenschaft einer Schönheitskur unterzogen werden. Neue Dächer, gebäude im Ortsteil Waldesruh, unter den Einheimischen auch „Ne- Wärmedämmung, Austausch Heizung, Dämmung der Dachböden und gerdorf“ genannt. Trockenlegung je nach Zustand des entsprechenden Gebäudes stehen auf der Agenda. Die Außenanlagen werden ebenfalls neu gestaltet. Warum die Bezeichnung? Die Häuser im genannten Wohngebiet ent- standen im Zeitraum 1920 bis 1922 und unsere Wohnungen im Zeit- Das Problem der Stellplätze wird in diesem Rahmen auch geprüft. Ende raum 1955 bis 1957 vorwiegend für die Bergbaukumpel, deren ruß- 2017 dürfte das Wohngebiet in einem neuen Licht erscheinen. geschwärzte Gesichter sorgten für die volkstümliche Bezeichnung. Die Wohnanlage liegt in einem schönen Waldgebiet und der Naher- Es entstanden 46 Wohneinheiten mit sehr verschiedenen Zuschnitten, holungskomplex „Am Haderwald“ (Waldbadgelände) befindet sich nur es ging vom Reihenhaus über die Dreiraum-Wohnung mit 65 m² bis zur wenige Gehminuten entfernt. Der sportlichen Betätigung steht dort 83,5 m² Vierraum-Wohnung. Im Jahr 2010 wurde in der Genossen- nichts mehr im Wege, ein erholsamer Spaziergang mit Einkehr in der schaft der Beschluss gefasst, die Sanierung der Reihenhäuser aus wirt- Waldbadgaststätte kann es aber auch sein. Im Sommer 2016 wurde schaftlichen Gründen seitens der Genossenschaft einzustellen. In den das Freiluftkino reaktiviert, wo man hoffentlich im nächsten Jahr wie- Jahren 2011 und 2014 kauften deshalb ehemalige Mieter und Fremde der tolle Filme sehen kann. n insgesamt 16 Wohneinheiten – sprich vier Objekte. Durch eigene finan- zielle Mittel und viel Eigenleistung haben die neuen Besitzer schmucke Häuser entstehen lassen. Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016 5
Besseres Wohnen Unser erster Aufzug im Plattenbau Fahrstuhleinbau wird 2017 für weitere Eingänge fortgesetzt Dieses Jahr starteten wir in der „v.-Stauffenberg-Straße 2“ mit dem gefachten Stahlgerüst im Treppenauge. Zusätzlich wurde am Fahr- Einbau des ersten Fahrstuhls im Plattenbaugebiet, mit etwa 135.000 stuhlgerüst ein umlaufendes Edelstahlgeländer angebracht. Euro eine kostenintensive, aber vorausschauende Investition. In Zei- ten des demographischen Wandels und gleichzeitig steigender Lebens- Leider geht es bedingt durch die Bauweise des Plattenbautyps nicht erwartung sind gerade für ältere Menschen die gewünschten Woh- ganz barrierefrei. Das halbgeschossig höher gelegene Erdgeschoss muss nungen im Erdgeschoss meist nicht verfügbar. noch fußläufig über die Treppe erreicht werden. Mit dem nunmehr begonnenen Fahrstuhleinbau schaffen wir für unse- Zur Verbesserung der Beleuchtung befindet sich auf jeder Halbetage re Mieter einen erhöhten Komfort und verbesserte Zugänglichkeit der eine neue Treppenhausleuchte mit Bewegungsmelder. Dahin einher- eigenen Wohnung. Der neue Lift erleichtert dahingehend allen Bewoh- gehend wurde im Treppenhaus die gesamte Elektrohauptleitung neu nern das Leben. Der Kinderwagen kann einfach mit in die Wohnung installiert, wie auch die Zuleitungen im gesamten Kellerbereich. Weiter- genommen werden und die Einkäufe müssen nicht mehr umständlich hin befindet sich im Kellergeschoss ein vollumfänglich geschlossener über das Treppenhaus in die obersten Geschosse gebracht werden. Fahrstuhlschacht. Dieser wird für die Fahrstuhlpuffer sowie als Mon- tageraum für das Wartungspersonal benötigt. Durch den platzsparenden Einbau des Fahrstuhls im innenliegenden Treppenhaus kann jede Etage bis direkt vor die Wohnungstür ange- Für das Jahr 2017 werden wir mit dem Fahrstuhleinbau für die Ein- fahren werden. Die Fahrstuhlkabine bewegt sich in einem mit Glas aus- gänge „v.-Stauffenberg-Straße 3, 4 und 5“ fortfahren. n 6 Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016
Umbaumaßnahmen Tageslicht im innenliegenden Bad, wie geht das? Zukünftige Mieter sollen ein neues Wohn- und Wohlgefühl bekommen Lichtband/ Festver- glasung Nach Abschluss der Installationsarbeiten des Fahrstuhls realisiert die ser Trockenbauwand befindet sich ein breites Lichtband, welches als Wohnungsbaugenossenschaft in den drei Leerwohnungen in der Festverglasung den Einfall von Tageslicht und damit erstmals eine indi- „v.-Stauffenberg-Straße 2“ ein neuartiges Wohnraumkonzept. Aus rekte Beleuchtung des Bades ermöglicht. Abschließend werden alle der innenliegenden fensterlosen Badzelle wird ein mit Tageslicht Bäder mit einem Handtuchheizkörper ausgestattet. beleuchtetes vergrößertes Bad entstehen. Im Wohnbereich entsteht durch den Abriss der Küchentrennwand eine Die Trennwand zum Kinderzimmer wird abgebrochen und die ehema- großräumige offene Wohnküche. Die ehemalige Küchenzugangstür lige Badtrennwand zum Schlafzimmer teilweise geöffnet. Das verblei- wird verschlossen, zusätzlich werden alle Innentüren auf ein Standard- bende Restwandstück dient als Begrenzung der neuen Duschnische. rohbaumaß von 88,5 cm vergrößert. Linksseitig der ehemaligen Badtrennwand besteht auch die Möglich- keit des Einbaus einer Wanne, die abschließende Nische dient dann Ziel des Wohnraumkonzeptes ist es, unseren zukünftigen Mietern in als Stellplatz für eine breite Waschmaschine. Verbindung mit Tageslicht und verändernden Grundrissen ein neues Wohn- und Wohlgefühl zu verschaffen. n Die Trennwand zum Schlafzimmer wird als Trockenbauwand neu errich- tet, was erheblich mehr Bewegungsfläche im Bad ermöglicht. In die- Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016 7
Historisches Im Für- und Miteinander gewachsen Aus der Geschichte der Gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft „Bergmannsruh“ Niederwürschnitz (Teil 2) Eine Tafel am Wohnhaus Glück-Auf-Straße 9 erinnert an den Beginn der Sied- Blick in die Glück-Auf-Straße am Abzweig Schaftreibe um 1935. lungsanlage, 1921. Auf jenen Fluren, da der Steinkohlenbergbau im östlichen erzgebir- 16. April gleichen Jahres beim Amtsgericht Stollberg. Jeder hatte ein gischen Becken ab 1844 mit kleinen „Schächteln“ seinen gleichsam Stammanteil in Höhe von 50 Goldmark eingezahlt. Auch hier unter- vorsichtig tastenden, versuchenden Anfang nahm, entstand in der stützten das Sächsische Steinkohlen-Syndikat in Zwickau über den weiteren Folge von Genossenschaftsgründungen im Lugau-Oelsnit- bereits erwähnten, durch Bestimmung des Reiches gesicherten Heim- zer Kohlengebiet die Bergarbeiter-Siedelungs-Genossenschaft „Berg- stättenbeitrag, sowie die Gemeinde Niederwürschnitz durch Mittel der mannsruh“ in Niederwürschnitz, wie sie ursprünglich firmierte. Die Mietzinssteuer die Bergleute, freundliche und gesunde Wohnungen in Gründungsversammlung erfolgte am 30. Januar 1921 im Restaurant der Nähe der Arbeitsstätten zu errichten. „Friedensburg“ im Ort. Der Eintrag mit 34 Genossen erfolgte am Zu Beginn errichtete man an der Glück-Auf-Straße vier Vierfamilien- und acht Einfamilienhäuser. Das Gründungs- und erste Baujahr wurde mit einer Tafel am Haus Nr. 9 verewigt. Der weitere Ausbau erfolgte unter Anlegung der Straßen überhaupt an der Mittelstraße, Schaftrei- be sowie Wiesenstraße, wobei insgesamt 82 Wohneinheiten in diesem Gebiet entstanden. Um dem Siedlungsgedanken im Sinne auch der erholungsfördernden und noch mehr ernährungsseitigen Verbesse- rung der Lebensbedingungen gerecht zu werden, gehörte zu jeder Woh- nung ein etwa 400 bis 500 qm umfassender Garten. Unter fachkundi- ger Anleitung, beispielsweise im Obstbau, aber auch durch günstige Beschaffung von Sämereien, Dünge- und Futtermitteln durch Beitritt zur „Bäuerlichen Landwirtsgenossenschaft Würschnitztal“ konnte die- ser zentrale Gedanke reiche Ernte tragen. Unter großen finanziellen Mühen konnten zu Anfang der 1930er Jahre noch ein Sechsfamilienhaus an der Wiesenstraße 1 sowie das Zweifa- milien-Doppelhaus Mittelstraße 6 und 8 errichtet werden. Während Die erste Satzung sah sogar Eintra- In der „Friedensburg“ auf der der nationalsozialistischen Regierungszeit lobte man den Bau soge- gungen möglicher Dividenden vor. Hohensteiner Straße 64 in Nieder- würschnitz, fand man sich zur Grün- nannter „Volkswohnungen“ aus, deren Bau durch Mittel der öffent- dung ein. 8 Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016
Historisches Idyllisch gelegene Siedlungshäuser an der Mittelstraße um 1935. Der Bergbau verhalf der Siedlung „Bergmannsruh“ zur Entstehung – Blick von der Wiesenstraße nach dem Karl-Liebknecht-Schacht um 1965. lichen Hand gefördert wurde. Auf dieser Grundlage entstanden die Gegenseitigkeit die Triebkraft für enorme Leistungen im Sinne einer Wohngebäude Wiesenstraße 3 und 5. Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen. Dies auch nach dem Übergang in die Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft „Aktivist“ in Nach dem Zweiten Weltkrieg gestaltete sich die Lage äußerst prekär, Oelsnitz 1985, die heutige WBG. da wichtige Instandhaltungen aufgrund der kriegsbedingten Material- und Arbeitskräfteengpässe bereits verschoben worden waren. In einer Nach 1990 verkaufte man die überwiegende Zahl der Doppelhaus- Situation, die genossenschaftliches Handeln kaum noch erkennbar hälften an die darin wohnenden, interessierten Mitglieder. Einige er- werden ließ und möglich machte, sind einzig Notreparaturen vorge- haltenswerte Vierfamilienhäuser in der Wiesen-, Mittel- und Glück- nommen worden. Erst mit Beginn der 1950er Jahre gelang es einer Auf-Straße konnten komplett saniert werden. Zu ihnen zählt das Haus Gruppe engagierter Genossenschafter, die Leitung zu übernehmen. Wiesenstraße 5, das durch Einbau einer zusätzlichen Wohnung im Dach- Sichtbare Anfangserfolge belebten den Siedlergedanken und das erfor- bereich und gravierender Änderung der Wohnungszuschnitte Auf- derliche Miteinander neu – trotz vieler Schwierigkeiten fand man immer wertung fand. Zwei Häuser an der Mittelstraße und die Wiesenstraße wieder Lösungswege. Der Rahmen des „Nationalen Aufbauwerks“ 3 verfielen dem Abbruch. Während letzteres Grundstück als Baure- wurde zur Hilfe in vielen schwierigen Situationen. So gelang schritt- serveland bereitsteht, ersetzte man das ebenfalls abgerissene Haus weise die Instandsetzung von zwei Dritteln der Gebäudesubstanz. Ohne Nr. 1 durch einen soliden Neubau mit sieben Wohneinheiten. gemeinsames Handeln, sowie das Mit- und Füreinander – so bei der Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß auch hier ein schönes, ruhi- Anlage verschiedener Kläranlagen – wäre der Erhalt dieser kleinen ges Wohngebiet entstand, das sehr geschätzt wird. Genossenschaft nicht machbar gewesen. Wir bedanken uns für die Unterstützung und der Bereitstellung der Bis zu den politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ver- Bilder beim Bergbaumuseum Oelsnitz. änderungen mit dem Ende der DDR bildete genossenschaftliche Textautoren: Harald und Heino Neuber. n Künstlerisch gestalteter Briefkopf um 1930. Links: Titelblatt der Satzung von 1934. Rechts: Nicht realisierte Planungen des Architekten Willy Weber in Chemnitz zur Bebauung der Grundstücke an der Hohensteiner Straße. Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016 9
Mieterporträt Der Park Punk Philosoph Wie die Musik für den Lugauer Ronny Mertin zur Leidenschaft wurde Auf dem Herbstfest der Genossenschaft begleitete Ronny Mertin mit seinem E-Bass den Entertainer Nils Weigel zur Freude der Gäste. Links: Die drei Mertins Mandy, Ronny und Mutter Kathrin auf der Couch in ihrer Genossenschafts- wohnung in der Sallauminer Straße. Er sieht äußerlich nicht aus wie ein Punker, der 17-jährige Ronny Mer- Musik war immer schon die Leidenschaft des angehenden Ergothera- tin aus der Sallauminer Straße in Lugau. Das mag wohl am fehlenden peuten. Sie beschränkte sich aber auf das passive Hören. Da zog sich knallbunten Hahnenkamm liegen. Vielleicht ist der junge Mann auch Ronny nicht nur Punk-Musik rein, sondern das breite Spektrum von gar kein Punker, aber er steht auf Punk-Musik. Techno über Rap bis Rock und Metall. Dass er sich mal fürs Spielen mit Instrumenten begeistern würde, war purer Zufall. „In der 9. Klasse habe Ronny Mertin lebt mit Mutter Kathrin und Schwester Mandy seit zehn ich die Schule gewechselt“, erinnert sich Ronny Mertin. „Dort fand ich Jahren in der Genossenschaftswohnung. Hier fühlen sich die drei pudel- schnell einen Freund, der gut Gitarre spielen konnte. Dem schlug ich wohl. Ronny hat im September mit der Ausbildung als Ergotherapeut vor, doch in der Schülerband mitzuspielen. Er war schnell begeistert, in Zwickau begonnen. „Ich wollte eigentlich Erzieher werden“, gesteht wollte das aber nur machen, wenn ich mit von der Partie bin.“ er. „Aber nach dem Praktikum im Kindergarten habe ich gecheckt, dass das nicht der richtige Beruf für mich ist.“ Schwester Mandy, die in Da machte sich der junge Lugauer kundig, welches Instrument man Zwickau mit der Ausbildung als Ergotherapeutin begonnen hatte, über- schnell und leicht erlernen kann. Es war der Bass. Das war vor zwei Jah- zeugte den Bruder es ihr gleich zu tun. Und so hat er diesen Berufsweg ren. Jetzt beherrscht Ronny nicht nur den E-Bass, sondern auch die eingeschlagen. Gitarre. Als zum Herbstfest der Genossenschaft im September der Entertainer Nils Weigel direkt unter dem Balkon der Mertins für die Die ganze Leidenschaft des Jungen aber liegt in der Musik. Als vor ein Gäste musizierte, fragte Ronny, ob er mitspielen darf. Er holte seinen paar Wochen zwei Jungs und ein Mädchen in Zwickau die Band „Park Bass und begleitete den Unterhalter, was bei den Zuschauern gut Punk Philosophen“ gründeten, fackelte Ronny Mertin nicht lange und ankam. stieg als Vierter mit ein und spielt seitdem den E-Bass. Wie der Band- name schon verrät, besteht das Repertoire aus Punk-Musik. Öffentli- Die meisten kennen Ronny Mertin als sympathischen jungen Mann. che Auftritte vor Publikum, soweit sind die Bandmitglieder noch nicht. Der ist nicht nur auf Musik fixiert. In seiner Freizeit beschäftigt er sich „Zunächst spielen wir aus purer Freude für uns selber. Auftritte haben viel mit Videospielen, spielt aber gerne Fußball im Lugauer Sport Club wir für die Zukunft schon ins Auge gefasst“, verrät Ronny. „Aber bis (LSC) und im Lugauer Sport Verein (LSV). Für den LSC engagiert er sich dahin heißt es proben, proben, proben.“ zudem ehrenamtlich als Co-Trainer bei den Bambinis. n 10 Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016
Mieterbefragung 2017 Ihre Meinung ist uns wichtig! Fragebogen werden Anfang Februar an alle Mieter ausgereicht Wohnen Sie gerne bei der Wohnungsbaugenossenschaft Wir bitten Sie ganz herzlich um Ihre Teilnahme – egal ob auf dem Post- Oelsnitz/E. eG? Womit sind Sie zufrieden? Was können weg oder über das Internet! Je mehr Bewohner ihren Fragebogen aus- wir zukünftig besser machen? füllen, desto aussagekräftiger ist das Ergebnis. Nur durch Ihre Teil- nahme kann es uns gelingen, unsere Arbeit Ihren Bedürfnissen und Diese Fragen können nur Sie als Mieter beantworten. Daher bekom- Wünschen anzupassen und „Ihr Wohnen“ weiter zu verbessern. men Sie Anfang Februar einen Fragebogen von uns, in dem wir Sie um Ihre Meinung zu den Themen Wohnung, Treppenhaus, Wohnumfeld, Natürlich werden wir Sie über die Ergebnisse der Befragung in unse- Service bitten. Ihre Bewertung ist uns sehr wichtig! Darauf aufbauend rer nächsten Ausgabe unserer Mieterzeitschrift informieren. leiten wir ab, worauf die Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. kurz- und langfristig ihren Fokus richten soll. Bei Rückfragen steht Ihnen Frau Kathrin Eckert unter Telefon 037295 5140 oder Die unabhängige Firma AktivBo in Hamburg nimmt Ihre Fragebögen e-mail: post@wbg-oelsnitz.de entgegen, hilft Ihnen bei Rückfragen und wertet die Ergebnisse pro- gerne zur Verfügung. fessionell aus. AktivBo stellt die Befragungsergebnisse anschließend WOHNZUFRIED ENHEIT MITGLIEDERBEFRAGUN per Wohngebäude zusammen. So können wir konkreten Handlungs- G Per Post oder auch online – ein- 2017 bedarf für einzelne Häuser ablesen (z. B. verbesserte Hauseingangs- n beleuchtung); dennoch bleibt jeder einzelne Bewohner anonym ge- fach ausfüllen und absenden. genüber der Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG und ihren FüR EIN BESSERES WOHNEN! Mitarbeitern. Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016 11
Festimpressionen Das Ende des Sommers noch einmal gefeiert Zum Herbstfest der Genossenschaft war für alle etwas dabei Am 3. September feierte die Genossenschaft ihr erstes Herbstfest im Flitze Nadel aus Lugau zeigte einiges aus Ihrem Laden. Bei Frau Köh- Plattenbaugebiet in Lugau. Bei tropischen Temperaturen an die 30 ler, die hier auch als Gute Biene bekannt ist, konnten verschiedenste Grad konnte man kaum glauben, dass sich der Sommer dem Ende Produkte aus Honig, Propolis und Bienenwachs erworben werden. neigt und der Herbst mit großen Schritten näher kommt. Selbstgemachte Fruchtaufstriche, Chutneys und Pestos gab es bei Frau Uhlig von der Kulinarischen Hexerei. Bei den Eheleuten Kaltofen von Für Groß und Klein gab es allerhand zu sehen und zu entdecken. Auf der Firma Harfesigg erhielt man hausgemachte Nudeln und Liköre. der Strohhüpfburg haben sich die Kinder ordentlich ausgetobt beim Herumspringen, sich im Stroh wälzen und gegenseitig damit bewer- Natürlich war auch für Unterhaltung gesorgt. Nils Weigel von der Ver- fen. Die Kids konnten auf Ponys durch das Wohngebiet reiten, sich vom anstaltungsagentur Quadro unterhielt die Gäste mit Musik und klei- „Ziegenwagen“ ziehen lassen oder Ziegenbabys streicheln. Betreut nen Späßchen. Musikalische Unterstützung an der Gitarre bekam er wurden sie hier vom Lichtensteiner Tierlehrpfad – Indianertal e.V. Auch von Ronny Mertin, einem jungen Mieter der Genossenschaft. Für das für die Kreativen war etwas dabei. Sie konnten ihr Talent beim Filzen kulinarische Wohlbefinden gab es leckere Speckfettbemmchen, Kräu- am Stand von Frau Güttler und beim Basteln mit Frau Popp von der terbutterbemmchen und Muffins von Harfesigg sowie Steaks und Roster BLETTERBOX unter Beweis stellen. Beim Bogenschießen konnten Jung von den Neuwürschnitzer Fleisch- und Wurstwaren. und Alt wieder ihre Geschicklichkeit und Treffsicherheit beweisen. Herr Kienert vom Verein Miteinander statt Gegeneinander e.V. stand hier Ein besonderes Highlight war Uwe Demmrich. Der Holzkünstler an der wieder allen Interessierten mit Rat und Tat zur Seite. Kettensäge verwandelte einen Eichenstamm im Laufe des Tages in eine wunderschöne Eule. Das fertige Kunstwerk wird ab dem kommenden Für die Erwachsenen gab es derweil allerlei Handgemachtes und Haus- Frühjahr seinen Platz in der neugestalteten Außenanlage in der Park- gemachtes zu bestaunen. Frau Schäller von der Hohndorfer Alpaka- straße in Niederwürschnitz finden. wiese hatte nicht nur Socken und Decken aus Alpakawolle mit, sie brachte auch gleich drei ihrer Tiere zum Anschauen mit nach Lugau. Es war ein gelungenes Fest, an dem alle Beteiligten und Gäste viel Spaß Die Mitglieder vom Schnitz- und Klöppelverein Hohndorf/Rödlitz e.V. hatten. Trotz des großen Einzugsgebietes war allerdings die Resonanz zeigten ihr handwerkliches Können. Selbstgemachte Keramikfiguren leider relativ gering. n gab es bei Frau Büttner zu erwerben. Frau Bettermann vom Nähkästel 12 Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016
Präventionsveranstaltung Man traut sich kaum noch auf die Straße Zweite Infoveranstaltung für Senioren mit der Polizeilichen Beratungsstelle Chemnitz Sie kommen gerade vom Einkaufen. Ihr Portmonnaie haben Sie in die Chance, den oder die Täter zu schnappen. Je mehr Zeit vergeht, Ihrem Einkaufskorb liegen. Eine fremde Person spricht Sie an und umso weiter haben sich die Kriminellen vom Tatort entfernt und eine fragt nach dem Weg. Hilfsbereit erklären Sie dem Ortsunkundigen, Aufklärung wird immer unwahrscheinlicher. Ebenso wichtig ist es, wie er zur gewünschten Adresse kommt. In der Zwischenzeit hat dass Sie die entwendeten Wertsachen genau beschreiben können. bereits ein Komplize Ihre Geldbörse entwendet. Bis Sie den Verlust Oftmals wird Diebesgut noch Jahre später in der Wohnung eines Kri- bemerken, sind beide über alle Berge. minellen sichergestellt und kann dann den Eigentümern wieder zurück- gegeben werden. Am 12.10.2016 fand die zweite Präventionsveranstaltung für Senioren im Veranstaltungsraum der Villa Facius in Lugau statt. Schwerpunkt Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war das Verhalten, wenn war das Thema „Man traut sich kaum noch auf die Straße“. Polizei- Sie einen Diebstahl bemerken oder aber wenn Sie von einem Frem- hauptkommissar Kuttig erklärte die verschiedenen Vorgehensweisen den angegriffen werden. Von der Verwendung von Pfefferspray rät der Täter. Egal ob jemand Ihre Hilfsbereitschaft ausnutzt, indem er Herr Polizeihauptkommissar Kuttig ab. Zum einen darf das Mittel nicht z. B. nach dem Weg fragt oder Ihnen auf dem Weihnachtsmarkt „ver- gegen Menschen eingesetzt werden, da es in Deutschland lediglich sehentlich“ ein Heißgetränk über die Jacke kippt, die Täter nutzen als Tierabwehrspray erhältlich ist. Zum anderen ist die Verwendung verschiedenste Möglichkeiten Sie abzulenken und zu bestehlen. Er rät nicht so einfach, wie vielleicht vermutet. Neben der Gefahr, das Pfef- daher das Portmonnaie nie offen sichtbar liegen zu lassen, wie z. B. im ferspray verkehrtherum zu halten und sich somit selbst außer Gefecht Einkaufskorb. Auf Plätzen, wo es durchaus zu Gedränge kommen kann, zu setzen, sollte man wissen, dass aus der Dose kein Spray kommt, sollten Sie Ihre Wertsachen stets in einem Brustbeutel oder einer Gür- sondern eher ein dünner Stahl, wie von einer kleinen Wasserpistole. teltasche verstauen. Wenn Sie als Frau nicht auf Ihre Handtasche ver- Mit diesem Strahl muss der Gegner im Gesicht getroffen werden. Er zichten wollen, verstauen Sie die Wertsachen in einer Seitentasche rät daher zu einem Taschenalarm. Bei Bedarf kann hier entweder ein und tragen Sie den Reißverschluss am Körper. Männer sollten ihre Geld- Knopf gedrückt oder ein Sicherheitsstift herausgezogen werden. Das börse nie in der Gesäßtasche tragen. Es mag zwar sein, dass Sie einen Gerät löst einen lauten Sofortalarm aus. Dadurch wird der Täter in die Diebstahlsversuch unter normalen Umständen bemerken, jedoch nicht Flucht geschlagen, denn das Letzte was dieser will ist Aufmerksam- wenn Sie vorher von dreisten Dieben abgelenkt werden. keit erregen. Wenn Sie einen Diebstahl oder einen entsprechenden Versuch bemer- Zum Schluss konnte Polizeihauptkommissar Kuttig auch etwas Posi- ken, scheuen Sie sich nicht sofort die 110 zu wählen. Die Aufklä- tives berichten. Lugau und Umgebung sind weder als Hochburg für rungsrate von Diebstahldelikten ist gering. Umso wichtiger ist es für Diebstähle noch Einbrüche bekannt. Anders als in sächsischen Groß- die Polizei, schnellstmöglich alarmiert zu werden. Dadurch besteht städten kann man hier noch ruhig und beschaulich leben. n Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016 13
Weihnachtsdüfte Der Duft der schwarzen Kegel Mieter besuchten Original Crottendorfer Räucherkerzen GmbH Man nehme Holzkohle, Kartoffelmehl als Bindemittel, Sandelholz, Rot- buchenmehl und einige andere Ingredienzien zur leichten Entflamm- barkeit, mischt daraus einen Rohteig, dem nun noch ein Duftstoff bei- gegeben wird. So hat vor mehr als einem dreiviertel Jahrhundert die Produktion von Räucherkerzen im erzgebirgischen Crottendorf begon- nen. 80 Jahre später begaben sich Falk Siegel, Elke Lasch und Kathrin Eckert von der Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG mit eini- gen Mietern, deren Kinder beziehungsweise Enkeln auf den legendä- ren Weg zur Wiege der Räucherkerzenproduktion, um sich selbst an der Herstellung zu versuchen. Es ist 16 Uhr an diesem 28. Oktober 2016, als die kleine Gruppe im Vor- führraum der Original Crottendorfer Räucherkerzen GmbH eintrifft. Ankunft der Teilnehmer an der Ausfahrt der Genossenschaft in Crottendorf. Dort bekommen alle eine Schürze verpasst und los geht es. Im Raum duftet es weihnachtlich, im Hintergrund läuft Musik von den Rand- machte Crottendorf bekannt – im Erzgebirge, im gesamten deutsch- fichten. Die hatten ja zum 75. Jubiläum des Traditionsunternehmens sprachigen Raum und sogar bei Weihnachtsbrauchkennern und Weih- das „Crottendorfer Raacherkerzllied“ komponiert. nachtsfreunden auf anderen Kontinenten. Wie anno dazumal kneten alle inzwischen den Rohteig. So von Hand Mittlerweile gibt es die Crottendorfer Produkte in über 60 Varianten. wurden hier früher alle Räucherkerzen hergestellt. Heute besorgt das Von Zeit zu Zeit werden neue ergänzt, andere wieder vom Markt genom- eine Teigknetmaschine. Dann werden die kleinen Duftkegel maschi- men. „Im Erzgebirge ist nach wie vor der Klassiker – der Weihrauch- nell ausgeformt. Den Lugauern aber bleibt die Handarbeit nicht erspart. Duft – der beliebteste“, verrät Kerstin Staub. Urlauber würden oft an- Die Erwachsenen und die Kinder haben bald kohlrabenschwarze Hände. dere Kreationen bevorzugen, darunter solche wie Butterwaffel oder „Geht nicht wieder ab, wir haben hier kein Wasser“, scherzt Kerstin Kaminzauber. Doch angefangen hat alles mit dem Weihrauch, wobei Staub von der Crottendorfer Manufaktur. Alle haben ihren Spaß. Außer- das Räuchern seinen Ursprung in der Gläubigkeit der Menschen hatte. dem wissen sie, dass sie nicht nur einen erlebnisreichen Nachmittag Das für den Klassiker notwendige Harz ist heute noch einer der wich- geboten bekommen, sondern die selbst gefertigten Räucherkerzen tigsten Rohstoffe für den Betrieb. Es ist teuer und wird aus Afrika impor- auch mit nach Hause nehmen dürfen. tiert, hauptsächlich aus Äthiopien und Somalia und jährlich tonnen- Die Lugauer mengen neben dem Weihrauch auch andere Stoffe aus weise verbraucht. fernen, exotischen Ländern dem Kerzenbrei bei, zum Beispiel Laven- Begeistert treten am Abend alle Teilnehmer der Ausfahrt nach Crot- del, Ambra, Mastix oder Perubalsam. Danach werden aus diesem Roh- tendorf die Heimreise an. Vorstandsvorsitzender Falk Siegel hätte sich brei die Kerzen geformt, anschließend getrocknet und verpackt. gewünscht, mehr Mieter hätten von dem Angebot, Mitzufahren Gebrauch Während die Genossenschaftler sich stimmungsvoll bei der Räu- gemacht. Diejenigen, die dabei waren, haben es nicht bereut. In ihren cherkerzenherstellung schaffen, erfahren sie von Kerstin Staub viel Wohnungen duftet es noch weihnachtlicher als sonst, denn die Raa- Wissenswertes. Freya Graupner war es, die 1936 mit der gewerblichen chermannl nabeln dank der selbst hergestellten Räucherkerzen noch Produktion der Räucherkerzen begann. Dieses einzigartige Produkt, mal so gut. n das es heute in den verschiedensten Ausführungen und Duftnoten gibt, Schwarz wie die Weihrauch und Nacht waren die andere Stoffe sor- Hände der „Räu- gen für den bezau- cherkerzenprodu- bernden Duft, wenn zenten“. Aber mit das Raachermannl einem Schluck Was- nabelt. ser ging alles leicht wieder ab. Räucherkerzen aus Crottendorf sind nicht nur im Erzgebirge und anderen deutschen Landen gefragt, sondern in ganz Europa und sogar auch in Übersee. 14 Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016
Termine Veranstaltungskalender Für das Jahr 2017 haben wir folgende Feste und Veranstaltungen für Sie geplant: Datum Uhrzeit Veranstaltung 17.01.2017 Bandabend (Anmeldung erforderlich) 16.02.2017 Informationsveranstaltung zum Thema „Vorsorgevollmacht“ mit RAin Klemd (Anmeldung erforderlich) 23.03.2017 18.00 bis 20.00 Uhr Dia-Vortrag mit André Carlowitz (Anmeldung erforderlich) April/Mai 2017 16.00 bis 17.00 Uhr Blumenkästen bepflanzen in der Willibald-Emmrich-Straße in Oelsnitz (die genauen 16.00 bis 17.00 Uhr Blumenkästen bepflanzen im Dichterviertel in Lugau Termine werden 16.00 bis 17.00 Uhr Blumenkästen bepflanzen in der Ph.-Müller-Straße in Hohndorf noch per Mieter- 16.00 bis 17.00 Uhr Blumenkästen bepflanzen in der Parkstraße in Niederwürschnitz aushang bekannt 16.00 bis 18.00 Uhr Blumenkästen bepflanzen in der Fr.-Ludwig-Jahn-Str. in Niederwürschnitz gegeben) 16.00 bis 17.00 Uhr Blumenkästen bepflanzen in der Alten Waldstraße in Lugau 10.06.2017 10.00 bis 16.00 Uhr Mieter-/Spielplatzfest in Neuoelsnitz 14.06.2017 17.00 bis 18.00 Uhr Präventionsveranstaltung mit der Freiwilligen Feuerwehr Lugau (Anmeldung erforderlich) 30.06.2017 17.00 bis 20.00 Uhr Vertreterversammlung 02.09.2017 10.00 bis 16.00 Uhr Herbstfest im Südgebiet in Lugau September 2017 Präventionsveranstaltung für Senioren mit der Polizei (Anmeldung erforderlich) Oktober 2017 Grubenlampentour im Bergbaumuseum Oelsnitz/E. (Anmeldung erforderlich) Oktober/ Vertretergespräche November 2017 30.11.2017 18.00 bis 20.00 Uhr Dia-Vortrag mit André Carlowitz (Anmeldung erforderlich) Aufgrund der beschränkten Kapazitäten ist für den Bandabend, die Informationsveranstaltung zur Vorsorgevollmacht, die Präventionsveranstaltungen, die Grubenlampentour und die Dia-Vorträge von André Carlowitz eine Anmeldung bis spätestens 14 Tage vor der Veranstaltung erforderlich. Anmelden können Sie sich: u telefonisch unter der 037295/514-0, u per E-Mail an post@wbg-oelsnitz.de oder u persönlich in der Geschäftsstelle der Genossenschaft Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016 15
Freizeit-Tipp Zuhause Wo der Zar den Hammer ritt Ausflugstipp: Saigerhütte und Kupferhammer in Olbernhau Impressum Herausgeber: Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG Verantwortlich: Vorstand der WBG Oelsnitz/E. eG Vorstand: Falk Siegel, Vorsitzender Elke Lasch Am Rande der Stadt Olbernhau im Erzgebirge viel von ihm übrig geblieben. Immerhin haut finden wir im Ortsteil Grünthal die Saigerhüt- der große Hammer mit acht Tonnen Schlag- Geschäftsstelle: te, einst ein metallurgisches Werk, und den kraft zu, und das neunmal bei jeder Umdre- Sallauminer Straße 79 Kupferhammer. Letzterer duckt sich unter sein hung auf der Welle. Das hält auch der größte 09385 Lugau ausladendes Schindeldach. Zar nicht aus. Telefon: 037295 514-0 Der Feuerherd hier hat die Größe eines Kin- Hiergewesen ist Zar Peter aber wirklich. Er hat Telefax: 037295 514-99 derzimmers. Hier erwärmten die Hammerge- sich die Hütten- und Hammertechnik aufs post@wbg-oelsnitz.de sellen das Kupfer aus der Saigerhütte, bis es Genaueste vorführen lassen. Später lieferten www.wbg-oelsnitz.de weich und formbar war. Dann konnte einer der ihm die Grünthaler das Dachkupfer für eine Realisierung: drei zentnerschweren Hammerköpfe zuschlagen. der schönsten Kirchenkuppeln seiner russi- Andreas Lorenz Die Hammerköpfe sitzen auf mächtigen lan- schen Hauptstadt Petersburg. Sie lieferten auch WJ-Media AGENTUR & VERLAG gen Bohlen. Eine hölzerne Nockenwelle wippt Dachkupfer für die Dome in Berlin, Magdeburg Lindenweg 13 die Bohlen empor und lässt die Hämmer auf und Naumburg, für den Zwinger in Dresden, 09224 Chemnitz OT Mittelbach das Metall niederschlagen. Ein großes Was- für den Stefansdom in Wien, für die Alexan- Telefon: 0371 8579406 serwerk hinter dem Haus treibt die Welle, ein der-Newski-Kathedrale in Sofia. Vor allem das Telefax: 0371 8579407 kleineres bewegt den Blasebalg, der das Herd- Dachkupfer hat die Grünthaler Saigerhütte und kontakt@wj-media.de feuer anfacht. Das Dröhnen der Hämmer, das den Kupferhammer in ganz Europa berühmt www.wj-media.de Scheppern der Kupferplatten, das Rasseln der gemacht. Gestänge, das Fauchen des Blasebalgs, das Am besten macht sich jeder selbst ein Bild von Fotos: Prasseln der Flammen – wenn wir die Augen diesem technischen Denkmal. Besonders in Wolfgang Schmidt mal kurz schließen, können wir alles hören. der Weihnachtszeit lohnt sich ein Besuch alle- Kristin Schmidt In Olbernhau schwören die Leute Stein und mal. n Bergbaumuseum Oelsnitz (S. 8-9) Bein, hier im Kupferhammer habe sich anno fotolia/Fotowerk (S. 11) 1711 der russische Zar Peter I. auf den größ- Geöffnet von März bis Dezember Druck: ten Hammer geschwungen und sei auf ihm - Dienstag bis Sonn- und Feiertag Druckerei Willy Gröer GmbH & Co.KG geritten wie auf einem Pferd. Doch hätte er von 9.30 bis 16.30 Uhr. diesen tollkühnen Ritt gewagt, so wäre nicht 16 Wohnungsbaugenossenschaft Oelsnitz/E. eG | Dezember 2016
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