10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019

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10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019
10 Jahre         PROGRAMM
                OKT–DEZ 2019

Museum Brandhorst
10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019
Brand New?
10 Jahre
Museum Brandhorst
Als Museum für zeitgenössische Kunst ist es unser
Anspruch, beständig auf der Suche nach dem Aktu-
ellen zu sein, zu wissen, was gerade „brand new“
ist – wie es auf Ed Ruschas berühmtem dreieckigem
Gemälde von 2016 heißt, das wir gerade über der
Treppe ins Untergeschoss zeigen. In der zweiten Aus-
gabe unserer Magazinreihe zur Jubiläumsausstel-
lung „Forever Young – 10 Jahre Museum Brandhorst“
dreht sich deshalb alles um die Gegenwart. An ihr
messen wir kontinuierlich unsere Arbeit. Sie hält uns
wach, unseren Blick offen, und im Abgleich verändert
sich die Sammlung stetig (S. 2). In den letzten zehn
Jahren ist sie um rund 500 Werke angewachsen. Zu
diesen Neuerwerbungen gehören zum Beispiel Male-
reien von Monika Baer, die in einem Interview (S. 34)

                                                                                        Foto: Jens Hartmann
erklärt, wie es war und ist, sich im männlich domi-
nierten Feld der Malerei durchzusetzen.
Um Ihnen einen Eindruck von der Vielfalt dieser neu
erworbenen Arbeiten zu vermitteln, wandelt sich
auch unsere Ausstellung in regelmäßigen Abstän-
den: Seit Mitte September zeigen wir in den „Spot
On“-Räumen im Erdgeschoss Neuzugänge von                   Achim Hochdörfer
R.H. Quaytman (S. 16) und Michael Krebber (S. 18),         Direktor Museum Brandhorst
ab November dann präsentieren wir in den Medien­
räumen im Untergeschoss die jüngst erworbene
Videoinstallation „Fiorucci Made Me Hardcore (20 Year
Anniversary Remaster)“ (1999–2019) von Mark Leckey
(S. 20). Eine legendäre Arbeit, die – doppelt so alt wie
das Museum – als Hommage an die britische Klub-
kultur bis heute zum Feiern einlädt. Diesen vielen
kleineren und größeren Erzählungen, die unsere Aus-
stellung in sich trägt, widmen wir in jeder Ausgabe
einen Essay. In diesem Heft gehen wir der Frage nach,
was die Zitattechnik der Pop-Art mit dem für Social
Media typischen Wuchern der Bilder zu tun hat (S. 6).
Eine umfassende Übersicht zum Programm und allen
Veranstaltungen, die in den nächsten drei Monaten bei
uns stattfinden, finden Sie ab Seite 22.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen viel
Spaß beim Lesen!
10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019
Im Nebel der   2
                                                               SAMMLUNG BRANDHORST

                                                                                                                                                                                        3
Gegenwart

                                                               Wie sich die Sammlung Brandhorst
                                                               an das Jetzt annähert – und danach
                                                               ­fahndet, was künftig wichtig sein wird.

                                                               In der Kunstgeschichte gibt es so etwas wie eine      9/11 gab den Grundton vor.“ Seth Prices Bomber-
                                                               historische Weitsichtigkeit. Die großen Umbrüche      jacke verweist zum einen auf die Leichtigkeit der
                                                               und Tendenzen der Vergangenheit zu benennen,          1990er-Jahre, auf das modische Spiel mit Identitä-
                                                               ist kein großes Problem. Je näher man jedoch der      ten: Bomberjacken spielten in etlichen Subkulturen
                                                               Gegenwart kommt, umso schwieriger ist es, Ent-        eine entscheidende Rolle. „Darüber hinaus wirkt sie
                                                               wicklungen zu sehen. Genau das ist aber die Auf-      wie eine Totenmaske, wie ein Abgesang auf die vom
                                                               gabe der Sammlung Brandhorst, das, was Armin          Kapitalismus ausgesaugten Szenen“, erklärt Hoch-
                                                               Zweite, der erste Direktor des Museums, „Histori-     dörfer. Die Form und der Faltenwurf verweisen auf
                                                               sierung der Gegenwart“ nannte. In der Sammlung,       den menschlichen Körper, der aber bezeichnender-
                                                               die vom Ehepaar Udo und Anette Brandhorst ab          weise abwesend, leer ist. Die Bomberjacke liegt da
                                                               den späten 1960er-Jahren aufgebaut und ab 1993        wie eine zweite Haut. „Das Gold lässt schließlich
                                                               als Stiftung weitergeführt wurde, finden sich viele   an den wahnsinnigen Kunstmarkt denken, der zu
                                                               der Strömungen wieder, die die Kunst der letzten      Beginn der 2000er-Jahre gerade explodierte, was
                                                               Jahrzehnte maßgeblich bestimmten: Pop-Art und         übrig blieb, war das begehrenswerte Konsumgut,
                                                               Minimal Art, Arte Povera und Neo-Avantgarde.          der reine Warenfetisch.“ In einer Arbeit verdichten
                                                               „Dass danach, ab 2000, nur noch schwer Schulen        sich auf diese Weise sehr viele Themen, die in der
                                                               benannt werden können, liegt auch an der Sache        Kunst in den 2000er-Jahren verhandelt wurden:
                                                               selbst“, sagt Achim Hochdörfer, der Direktor des      Körper und Mode und Politikmüdigkeit.
                                                               Museums Brandhorst. Die Gruppenbildung in der
                                                               Kunst, die Abfolge klar unterscheidbarer Stile und    „Einer der großen Trends der 2000er-Jahre war die
                                                               Themen, sei selbst ein historisches Phänomen.         Rückkehr der Malerei“, sagt Hochdörfer. „Genauer:
                                                               Gleichwohl kann man Tendenzen erkennen, die           In dieser Dekade waren es die Frauen, die nach
                                                               sich auch in der Sammlung zeigen.                     Jahrzehnten, ja nach Jahrhunderten endlich Ein-
                                                                                                                     gang gefunden haben in die großen musealen
                   Foto: Ron Amstutz, Courtesy of the artist

                                                               „Wenn ich eine Arbeit aus unserer Sammlung aus-       Sammlungen.“ Diese Entwicklung ist in mehr-
                                                               suchen müsste, die für mich ganz viel vom Zeitgeist   facher Hinsicht erstaunlich. Die Kunstgeschichte
                                                               der 2000er-Jahre einfängt, wäre das vermutlich        ist eine männliche Domäne – von der Glyptothek
                                                               Seth Prices ‚Vintage Bomber‘ von 2006, ein gold-      über die Alte Pinakothek bis zur Neuen Pinakothek
                                                               farbener, vakuumgeformter Kunststoffabguss            sind unsere Museen fast ausschließlich von männ-
                                                               einer Bomberjacke. In den 1990er-Jahren gab es        lichen Künstlern bevölkert. Die Malerei der Nach-
                                                                                                                                                                           Seth Price,
                                                               noch utopische Ansätze, etwa Wolfgang Tillmans’       kriegsmoderne entwickelte sich mehr und mehr          „Vintage Bomber“
                                                               Rave-Bilder. Die 2000er-Jahre waren viel düsterer,    zu einem Macho-Medium. Von Jackson Pollock bis        (2006)
10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019
4                                                                                                                                                                                         5
                                                                                                                                                                                            ZU SEHEN

                                                                                                                                                                                            Laura Owens
                                                                                                                                                                                            Untitled, 2015
                                                                                                                                                                                            Als Laura Owens vor einigen Jahren ihr Haus reno-     Fakten und Informationen versehen. Die Schatten
                                                                                                                                                                                            vierte, entdeckte sie einige Stereotypie-Druckplat-   der Pinselstriche sind tatsächlich gedruckt und
                                                                                                                                                                                            ten einer Ausgabe der „Los Angeles Times“ von         keineswegs Spuren spontaner malerischer Ges-
                                                                                                                                                                                            1942. Sie waren als Dichtungsbleche unter den         ten. In dieser raffinierten Collage ist es dadurch
                                                                                                                                                                                            Schindeln des Hauses verwendet worden. Owens          fast unmöglich zu unterscheiden, was gemalt,
                                                                     Es wird sehr deutlich,                                                                                                 scannte die alten Platten, vergrößerte die Bilder     was gezeichnet und was gedruckt wurde, was
                                                                                                                                                                                            stark und veränderte sie digital, schuf aus ihnen     „echt“ ist und was „Fake“. Mit diesem Vexierspiel
                                                                     dass die Zeit der großen                                                                                               eine Reihe von Gemälden und brachte sie via           greift Owens einerseits die Frage nach dem Echt-
                                                                                                                                                                                            Siebdruck auf die Leinwand. Einige Teile wirken       heitswert digital zirkulierender Informationen auf.
                                                                     männlichen Gesten                                                                                                      so, als würde man sie durch eine Lupe betrach-        Andererseits inszeniert sie das Verhältnis von
                                                                     sich dem Ende zuneigt.                                                                                                 ten, an anderen Stellen wurde der Text herausge-      Malerei und digitaler Technologie als ein höchst
                                                                                                                                                                                            schnitten, und in den Aussparungen offenbart sich     spannungsreiches: Für sie sind es zwei Werk-
                                                                                                                                                                                            eine zarte Zeichnung. Einzelne Artikel und Bilder     zeuge der Bildproduktion, die sich gegenseitig
                                                                             Achim Hochdörfer
                                                                                                                                                                                            wurden bearbeitet und teilweise mit aktuelleren       herausfordern und befruchten können.

Frisch in der Sammlung: Jana Eulers „GWF 5“ (2019)
aus der Serie „Great White Fear“

zu den Jungen Wilden wurden die Leinwände mit           und der eigenen Befindlichkeit, zudem der riesige
großen männlichen Gesten mit viel Farbspritzern         Komplex Digitalisierung, daran arbeiten sich etwa
bearbeitet. „Die Zeit dieser großen Gesten war in       Kerstin Brätsch mit ihrem Photoshop-Pinselstrich
den 2000er-Jahren vorbei – und endlich wurde der        ab oder Jacqueline Humphries, deren Blacklight
Blick frei auf die Arbeiten von Malerinnen, die es ja   Paintings wie Bildschirme leuchten.“
schon immer gegeben hat.“ So wurden in den letz-
ten Jahren im großen Stil Arbeiten von Charline von     Diese Entwicklung ist aber noch lange nicht zu
Heyl, Amy Sillman, Monika Baer, Jacqueline Hum-         Ende: „Das sieht man auch an unserem jüngsten
phries, R.H. Quaytman und Laura Owens ange-             Ankauf“, so Hochdörfer „über den ich mich wahn-
kauft, Kerstin Brätsch und Jutta Koether wurde          sinnig freue. Mit Fug und Recht wird Jana Euler           Foto: Diana Pfammatter, Courtesy of the artist and Galerie Neu, Berlin.
im Rahmen des Malerei-Schwerpunkts jeweils              im Moment international gefeiert, ihre Arbeiten
eine große Einzelausstellung gewidmet. Erstaun-         sind gleichermaßen eingängig wie nachhaltig.“ Die
lich an diesem Trend ist auch, dass die Malerei als     Sammlung Brandhorst erwarb zwei ihrer brand-
eigentlich traditionelles, wenn nicht konservatives     neuen Gemälde aus der Serie „Great White Fear“.
Medium auf einmal sehr aktuell wirkte – und ent-        In einem der beiden Bilder schießt ein weißer Hai
scheidende Fragen der Gegenwart stellte. „Natür-        aus dem Wasser, der sich schon auf den ersten
lich würde man den Künstlerinnen nicht gerecht          Blick als Penis entpuppt; im zweiten Bild sackt ein
werden, wenn man sie nur in eine Strömung oder          anderer kraftlos und voller Selbstzweifel in sich
Schule einordnen würde“, meint Hochdörfer. „Das         zusammen. „In dem Bild wird die ganze Phallokra-
geht allein schon deshalb nicht, weil man es mit        tie der alten weißen Männer mit sehr viel Humor
hochindividuellen Ansätzen zu tun hat. Aber man         aufs Korn genommen“, sagt Hochdörfer. „Es wird
kann einzelne Themen benennen, die auf unter-           sehr deutlich, dass die Zeit der großen männlichen
schiedliche Weise bearbeitet werden: der eigene         Gesten sich dem Ende zuneigt. Es wäre zumindest
Körper als ein Kampfschauplatz der Gesellschaft         wünschenswert.“
10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019
Das Wuchern                       6                                                                  7
                                                              AUSSTELLUNG

der Bilder
Warum das Reposting von der Pop-Art
erfunden wurde und was das über
unsere mediale Gegenwart sagt.

                                                              So vielfältig die Sammlung Brandhorst
                                                              ist, so vielfältig sind auch die Themen,
                                                              die sich anhand ihrer Werke behan-
                                                              ­deln lassen. Wir spüren ihnen in der
                                                               Jubiläumsausstellung „Forever Young“
                                                               nach, greifen in jedem Cahier einen
                                                               Aspekt heraus und widmen ihm einen
                                      Foto: Stephan Wyckoff

                                                               Essay.
10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019
8
AUSSTELLUNG

Lange vor Social Media war
es die Kunst, die dieses
Prinzip – herauslösen,
reposten, mit neuem Sinn
versehen – vorführte.

Zu Zehntausenden trieb das Gesetz die Menschen        hen über einen harten Medienbruch. Mit seinem
auf die Straße – vor allem Jugendliche. Die Reform    berühmt-berüchtigten „Fountain“ (1917), einem
des Urheberrechts, die trotz aller Proteste vom       umgedrehten Urinal, ging es ihm auch darum,
EU-Parlament beschlossen wurde, soll verhin-          den Unterschied zwischen Kunst-Machen und
dern, dass geschütztes Material ohne Genehmi-         Kunst-Ausrufen zu dekonstruieren. Als Andy
gung der Rechteinhaber veröffentlicht wird. Den       Warhol sich in den frühen 1960er-Jahren fremde
Protestierenden ging es um nichts weniger als ein     Bilder aneignete, etwa ein Pressefoto für den
freies Internet – mit dazu zählen sie die Möglich-    Marilyn-Monroe-Film „Niagara“ (1953), und im
keit, Bilder, Filme und Musik zu posten – etwa in     Siebdruckverfahren vervielfältigte, war das noch
Form von Memes, also Text-Bild-Kombinationen,         einmal etwas ganz anderes. Duchamps Geste
die sich viral im Netz verbreiten. Die Emphase, mit   stellte auch auf genialische Weise die Unver-
der gegen den drohenden Uploadfilter vorgegan-        frorenheit des Herausreißens aus einem mate-
gen wurde, machte deutlich: Das Reposting von         riellen Zusammenhang dar. Warhol operiert
Fremdmaterial wird heute als Verlängerung, viel-      auf den ersten Blick viel dezenter, letztendlich
leicht sogar als originärer Ausdruck der digitalen    aber radikaler. Er arbeitet im selben Medium:
Persönlichkeit gesehen.                               Bild. Schon das vorgefundene Material hat eine
                                                      eigene ästhetische Qualität, es zeigt die Film-
Lange vor Social Media war es die Kunst, die          diva von ihrer verführerischsten Seite. Wenn
dieses Prinzip – herauslösen, reposten, mit           Warhol die Diva auf Goldgrund druckt, verleiht                      Seite 6:
neuem Sinn versehen – vorführte. Das Prin-            er der Dargestellten eine religiöse Aura. Doch     Installationsansicht von
zip Zitat, also der beredte Verweis auf fremdes       Monroes Unantastbarkeit war zu diesem Zeit-          Werken Andy Warhols
                                                                                                              in „Forever Young“
Material, seien es Motive oder Stile, ist wohl so     punkt bereits gebrochen, sie kam auf mysteri-
alt wie die Kunst selbst. Marcel Duchamp radi-        öse Weise zu Tode. Ob Selbst- oder Auftrags-        Rechts: Andy Warhol,
kalisierte mit seinen Readymades dieses Vorge-        mord (worüber bis heute spekuliert wird), ihr      „Round Marilyn“ (1963)
10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019
10                                                                                                                              11
ZU SEHEN

Arthur Jafa
ackingdoncomethas, 2018

Arthur Jafas Blick gilt in „akingdoncomethas“ der             Kultur eingeht. Und wie sie beide von einer lan-
Welt der Prediger und Gospelsänger afroamerikani-             gen Geschichte der Unterdrückung und Entfrem-
scher Kirchengemeinden. In seinem an Schwarzer                dung geformt sind. Für diesen 105 Minuten langen
Musik orientierten Schnittrhythmus entsteht ein hyp-          Film collagierte der Künstler Material aus ver-
notischer Fluss, der die kollektiven Muster hinter den        schiedenen Jahrzehnten und Epochen Schwarzer
entfesselnden Performances offenlegt. Wir sehen               Geschichte in den USA. Deshalb unterscheidet sich
hier die Ausformung eines eigenen Kosmos an Sym-              das Filmmaterial auch in Bild- und Tonqualität.
bolen, Sprache und Gesten. Gleichzeitig gibt Jafa Hin-
weise, welches Wechselspiel dieser Kosmos mit der             NOCH BIS ZUM 10. NOVEMBER 2019 IM MEDIEN-
afroamerikanischen Popkultur und der politischen              RAUM (-1.2) DES MUSEUMS BRANDHORST.

                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: Stephan Wyckoff
                                                                                                                       Cady Noland, „Tanya as a Bandit“ (1989) vor Louise Lawler, „Plexi (adjusted to fit)“ (2010/2011)

                                                                                                                       Tod war nicht zuletzt das Produkt einer Gesell-                      mit dem „Marilyn“-Sieb arbeiten, da Warhol dies
                                                                                                                       schaft, die sich am Ruhm ihrer Stars ebenso                          aber nicht mehr fand, spürte sie ein identisches
                                                                                                                       gnadenlos ergötzt wie an deren Niedergang.                           „Marilyn“-Foto auf und erstellte auf diese Weise
                                                                                                                       Warhol ging es nicht darum, das zu kritisieren.                      ihre erste Arbeit „Warhol Marilyn“ (1965; eine
                                                                                                                       Durch die Deplatzierung des Bildes ergibt sich                       späte Reprise davon, „Warhol Black Marilyn“ aus
                                                                                                                       vielmehr ein Geflecht, in dem Ruhm und Tragik,                       dem Jahr 2004, ist in der Ausstellung zu sehen).
                                                                                                                       Glam und Tod komplexe Beziehungen eingehen.                          Sturtevant ging es nicht um eine exakte Kopie.
                                                                                                                       Lange vor Sampling in Pop und Social Media                           Vielmehr richtete sie die Bildlogik der Pop-Art,
                                                                                                                       führt Warhol hier eine der Haupteigenschaften                        existierende Motive zu reproduzieren, zurück auf
                                                                                                                       des postmodernen „Repostings“ vor. Der alte                          die bildende Kunst. Mit ihren bewusst unvollkom-
                                                                                                                       Kontext wird als Zitat aufgehoben, jedoch in                         menen Repliken wollte sie „Schwindelgefühle aus-
                                                                                                                       einen neuen Zusammenhang gesetzt. Heraus                             lösen“, wie sie bekannte. Im Fall ihrer „Marilyn“
                                                                                                                       kommt ein Oszillieren des Sinns. Ein Aspekt                          wird dies besonders augenfällig. Die Kontur ihres
                                                                                                                       davon und konstitutiver Bestandteil von Warhols                      Lippenstifts ist verwischt, das Lächeln gerät zu
                                                                                                                       Strategie war eine Verwirrung in Sachen Autor-                       einer Fratze. Was bei Warhol bereits angelegt war,
                                                                                                                       schaft. Die Methode des Siebdrucks legte das                         wird bei Sturtevant evident: „Marilyn“ ist ein Bild
                                                                                                                       nahe. 1963 erklärte er: „Ich fände es großartig,                     der Vergänglichkeit.
                                                                                                                       wenn auch andere Siebe verwendeten, so dass
                                                                                                                       niemand mehr wüsste, ob ein Bild von mir oder                        Mit ihrer Arbeitsweise steht Sturtevant für jene
                                                                                                                       von einem anderen ist.“                                              Strömung, die oft „Appropriation Art“ genannt
                                                                                                                                                                                            wird. Im Anschluss an die postmoderne Dekons-
                                                                                                                       Diese Ermunterung nahm die Künstlerin Elaine                         truktion von Autorschaft geht es hier nicht mehr
                                                                                                                       Sturtevant ernst. 1964 benutzte sie Warhols Sieb                     um den originären Ausdruck, sondern darum, wie
                                                                                                                       der Blumenbild-Reihe „Flowers“ und erstellte                         Jacob Proctor, Kurator im Museum Brandhorst,
                                                                                                                       damit einfach eigene Bilder, die sie konsequent                      es nennt, „etwas mit Bildern zu machen“ – und
                                                                                                                       „Warhol Flowers“ nannte. Kurz darauf wollte sie                      gemeint ist: mit denen anderer. Eine b ­ esondere
                    Filmstills aus Arthur Jafas „akingdoncomethas“ (2018)
10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019
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                                                                                                                                                ZU SEHEN                                                          ZU SEHEN

                                                                                                                                                Wolfgang Tillmans,                                                KAYA (Kerstin Brätsch &
                                                                                                                                                Buchholz & Buchholz                                               Debo Eilers), KAFTAN_
                                                                                                                                                Installation 1993, 1993                                           SCHNAKEN Table #2, 2015
                                                                                                                                                Die Installation von Wolfgang Tillmans ist eine detail-           KAYA ist ein komplexes Konstrukt. Einerseits
                                                                                                                                                getreue Rekonstruktion seiner ersten Einzelausstel-               besteht das Künstlerduo aus Debo Eilers und
                                                                                                                                                lung von 1993 in der Galerie Buchholz & Buchholz.                 Kerstin Brätsch, einem Bildhauer und einer Malerin,
                                                                                                                                                Hier erprobte Tillmans erstmals eine Präsentations-               die gemeinsam studiert haben und seit 2010 unter
                                                                                                                                                form, bei der Fotografien, Fotokopien und Magazin-                diesem Namen zusammenarbeiten. Andererseits
                                                                                                                                                seiten gleichwertig nebeneinanderstehen und über                  überließ Kaya Serene, eine junge Frau, die mit Eilers’
                                                                                                                                                den gesamten Raum verteilt sind. Die Installation ist             Familie befreundet ist, dem Projekt ihren Namen –
                                                                                                                                                im besten Sinn ein Porträt ihrer Zeit: Entstanden in              und für diese Arbeit auch ihren Körper. Auf dem büh-
                                                                                                                                                den Jahren nach dem Fall der Berliner Mauer, zeigen               nenhaften Tisch (gefertigt von der Firma Schnaken-
                                                                                                                                                die Aufnahmen Freundinnen und Freunde des Künst-                  berg) liegen Abgüsse des jugendlichen Körpers von
                                                                                                                                                lers, Techno-DJs und Musiker, Raver in schweißnas-                Serene, umgeben von einer „eingesargten“ Malerei
                                                                                                                                                sen T-Shirts und mit Ecstasy-geweiteten Pupillen.                 auf Polyesterfolie, die mit Gurten und Schnallen am
                                                                                                                                                Damals fanden die ersten Loveparades statt, und in                Tisch befestigt ist. Der Körper ist mit Münzen bezie-
                                                                                                                                                Deutschland beziehungsweise England formierten                    hungsweise Spielgeld gespickt, also wortwörtlich
                                                                                                                                                sich die Gay-Pride-Bewegungen. In ihrem liebevol-                 „kapitalisiert“. Damit machen KAYA deutlich, was
                                                                                                                                                len Blick vermitteln die Bilder eine Vorstellung von              unsere Realität längst bestimmt: Unser Leben ist
                                                                                                                                                der damaligen Hoffnung, verkrustete Gesellschafts-                durchdrungen von Wertschöpfungsprozessen und
                                                                                                                                                strukturen und politische Dogmen feiernd zu durch-                Jugend dabei ein großes Kapital.
                                                                                                                                                brechen.

Wolfgang Tillmans, „Buchholz & Buchholz Installation 1993“ (1993)

Position nimmt hier Louise Lawler ein. Ihre                         zinen in den frühen 1990er-Jahren noch als leben-
Arbeit „Plexi (adjusted to fit)“ (2010/2011) prä-                   dige Gegenwart gefeiert wurde, erscheint heute
sentiert Warhols berühmte „Boxes“, die ab Mitte                     als melancholische Erinnerung an eine subkultu-
der 1960er-Jahre entstanden sind. Warhol stellte                    relle Utopie, der bald der Ausverkauf drohte.
Objekte nach dem Muster von Verpackungen her.
Lawler fotografiert diese nicht einfach. Bei genau-                 In den frühen 1960er-Jahren, am Anfang dieser
erem Hinsehen zeigt sich, dass die Kisten hinter                    künstlerischen Entwicklung, standen noch auf-
einer dünnen Plexiglasscheibe stecken – weil sie                    wendige, mechanische Reproduktionsverfahren.
heute in Museen ausgestellt werden, wo L     ­ awler                In der digital geprägten Gegenwart ist Kopie-
sie fotografierte. Die seinerzeit von Warhol in                     ren und Reposten oft nur eine Sache weniger
Serie produzierten Objekte sind heute hochprei-                     Klicks. Die Folge ist das, was Jacob Proctor eine
sige Kunstwerke, die sorgfältig bewahrt werden.                     „Hypertrophie der zeitgenössischen Bildkultur“
Ein Interessenkonflikt, der in der Präsentation von                 nennt, die freilich schon im analogen Pressewe-
Warhols „Boxes“ deutlich sichtbar wird.                             sen angelegt war, nun aber unser medialer All-

                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: Ulrich Holz
                                                                    tag ist. Wir erfassen die Welt in Bildern, denken
Dass man auch eigenes Material reposten kann,                       in Bildern, wir kommunizieren in Bildern. Allzu
                                                                                                                        Foto: Stephan Wyckoff

zeigt Wolfgang Tillmans, wenn er die Fotos der                      leicht vergisst man dabei das, was die Kunst
Rave-Szene, die er für Lifestylemagazine schoss,                    zeigt: dass Bilder nicht unbedingt auf das ver-
im Kunstkontext ausstellt. Und wieder findet eine                   weisen, was wir „Realität“ nennen, sondern vor
                                                                                                                                                   Wolfgang Tillmans, „Lutz & Alex sitting in the trees“ (1991)
Bedeutungsverschiebung statt. Was in den Maga-                      allem auf andere Bilder.                                                       aus „Buchholz & Buchholz Installation 1993“ (1993),
                                                                                                                                                   Courtesy Galerie Buchholz, Berlin/Cologne/New York
10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019
Brand New:           14                                                                                                                                                                                                                      Merchandise &                                                                      15
Künstlerische Beiträge                                                                                                                                                                                                                       und Facefilter
zur Ausstellung                                                                                                                                                                                                                              Zum Jubiläum haben wir
                                                                                                                                                                                                                                             viele tolle „Forever Young“-

„Forever Young“                                                                                                                                                                                                                              Artikel herausgebracht.

                                                                                                                                                                                                                                             Schauen Sie im
                                                                                                                                                                                                                                             Museumsshop vorbei:
                                                                                                                                                                                 Drei junge Künstlerinnen
                                                                                                                                                                                                                                             •   T-Shirts & Longsleeves
                                                                                                                                                                                 und Künstler blicken auf,
                                                                                                                                                                                                                                             •   Taschen
                                                                                                                                                                                 in und durch das Museum
                                                                                                                                                                                                                                             •   Regenschirme
                                                                                                                                                                                 Brandhorst
                                                                                                                                                                                                                                             •   Picknickdecken
                                                                                                                                                                                 Maximiliane Baumgartner, Stephan Janitzky und Kristina
                                                                                                                                                                                                                                             •   Papeterieartikel
                                                                                                                                                                                 Schmidt, die alle an der Akademie der Bildenden Künste
                                                                                                                                                                                 München studierten, haben sich mit dem Museum Brand-        •   Liegestühle
                                                                                                                                                                                 horst, seiner Sammlung und der Ausstellung beschäftigt.
                                                                                                                                                                                 Dabei sind Faltpläne zu je einem der drei Geschosse des
                                                                                                                                                                                                                                             •   und mehr ...
                                                                                                                                                                                 Museums entstanden, in denen sie sich aus eigenen Per-
                                                                                                                                                                                 spektiven den ausgestellten Werken und der Architektur

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Foto: PARAT.cc
                                                                                                                                                                                 des Museums nähern.
             Diese lerischer
              Künst
               This ’s commentar ST Bayerische
                Artist
      MUSE

                  r Faltpl Komm
                    foldin
        UM BRAN

                           g map y on the

                           an ersch entar
                                 is publis lower
                                 DHOR

                                                                                                                                                                                 OBERGESCHOSS / Stephan Janitzky setzt sich in seinem
                                    eint anläs
                                           hed on level of
                                            zum
                                              slich geschoss
                                                 Unter
                                                  the occas the exhibi

                                                    der Jubilä der
                                                       Staats

                                                            ion of
                                                              gemä

                                                              umsa Ausstellung
                                                                   the annive

                                                                                                                                                                                 Orientierungsplan mit dem malerischen Gestus Cy Twom-
                                                                    ldesa

                                                                     usste
                                                                       tion by
                                                                          mmlu

                                                                           llung von Kristi
                                                                               rsary
                                                                                Kristi
                                                                                 ngen,

                                                                                 „Fore
                                                                                     exhibi idt.
                                                                                       na Schm

                                                                                        ver Young
                                                                                         There

                                                                                            tion „Fore

                                                                                               na Schm
                                                                                               sienst

                                                                                                   – 10
                                                                                                      raße

                                                                                                                                                                                 blys und der Präsentation von dessen Werk im Museum
                                                                                                       ver Young

                                                                                                        Jahre © Kristina
                                                                                                        idt. |
                                                                                                           35a,

                                                                                                               Muse
                                                                                                                80333

                                                                                                                 – 10

                                                                                                                    um Brand idt; Muse horst” |
                                                                                                                      Years
                                                                                                                      Münc

                                                                                                                         Schm
                                                                                                                            hen

                                                                                                                            Muse

                                                                                                                              horst“
                                                                                                                                | muse

                                                                                                                                 um Brand

                                                                                                                                     | 24. Brandhorst

                                                                                                                                                                                 auseinander und untersucht, wie sich diese auf die eigene
                                                                                                                                        um-b

                                                                                                                                         um
                                                                                                                                          Mai 2019
                                                                                                                                             randh
                                                                                                                                                   orst.d

                                                                                                                                                   – April
                                                                                                                                                   24 May

                                                                                                                                                                                                                                                                                             Probieren Sie unsere beiden
                                                                                                                                                        2019
                                                                                                                                                          e

                                                                                                                                                            2020
                                                                                                                                                             2019
                                                                                                                                                                  – April

                                                                                                                                                                                 Verortung im Raum auswirken.
                                                                                                                                                                          2020

                                                                                                                                                                                 ERDGESCHOSS / Maximiliane Baumgartner enttarnt mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                             Instagram-Facefilter aus!
                                                                                                                                                                                 ihrem Beitrag das Museum als „Puppenhaus“ und somit
                                                                                                                                                                                 auch dessen auratische Aufladung. Sie reflektiert dabei                                                     JETZT ÜBER DEN MUSEUM BRANDHORST
                                                                                                                                                                                 grundsätzlich das Verhältnis von künstlerischer und kura-                                                   INSTAGRAM ACCOUNT AKTIVIEREN.
                                                                                                                                                                                 torischer Praxis und ihrer Vermittlung.                                                                     #MBFOREVERYOUNG

                                                                                                                                                                                 UNTERGESCHOSS / Kristina Schmidt thematisiert die
                                                                                                                                                                                 eigene Position im aufgeladenen Diskurs um die Male-
                                                                                                                                                                                 rei, ihre Wertungen, die „Platzhirsch“-Kämpfe sowie die
                                                                                                                                                                                 Suche nach Verbündeten innerhalb und außerhalb der
                                                                                                                                                                                 Institution Museum.

                                                                                                                                                                                 Die Faltpläne sind im Eingangsbereich der Ausstellung zu
                                                                                                                                                                                 finden und können kostenlos von den Besuchenden mit-

                                                                                                                                                                                                                                                                            Foto: PARAT.cc
                                                                                                                                                                                 genommen und verbreitet werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                             FASSADE                FOREVER YOUNG
10 Jahre Museum Brandhorst - PROGRAMM OKT-DEZ 2019
Spot On:                                                                          16
R.H. Quaytman
14. September 2019 bis 7. Januar 2020
Saal 0.7, Erdgeschoss

R.H. Quaytmans Werkserien sind wie fortlaufende Kapitel
in einem Buch angelegt. Im Museum Brandhorst sind
Malereien aus dem Zyklus „An Evening, Chapter 32“ (2017)
zu sehen, die unter anderem auf zwei Gemälde des
Rubens-Lehrers Otto van Veen referieren.

                                  Das Œuvre von R.H. Quaytman ist angelegt wie ein Buch.
                                  Seit 2001 gruppiert die Künstlerin ihre Werke in Kapiteln;
                                  jedes entspricht einer Ausstellung und den dazugehöri-
                                  gen Recherchen. Die hier gezeigten Tafelbilder entstam-
                                  men zum Großteil dem Zyklus „An Evening, Chapter 32“,
                                  geschaffen für die Ausstellung der Künstlerin in der Wie-
                                  ner Secession im Jahr 2017. Ergänzt werden sie um zwei
                                  unmittelbare Vorgänger – die „Sauromatei“-Malereien
                                  aus dem Jahr 2016.

                                  In „Chapter 32“ setzt sich Quaytman mit zwei Gemäl-
                                  den aus der Sammlung des Kunsthistorischen Muse-
                                  ums in Wien auseinander: „Die persischen Frauen“ und
                                                                                                Links und oben: R.H. Quaytman, „An Evening, Chapter 32“ (2017)
                                  „Amazonen und Skythen“ (beide um 1597/1599), die dem
                                  Rubens-Lehrer Otto van Veen (1556–1629) zugeschrieben
                                  werden. Beide Malereien stellen Erzählungen von wehr-
                                  haften Frauen dar. In seinen „Moralia“ schreibt Plutarch
                                  von Perserinnen, die mit gelupftem Rock und folgenden         Quaytman hat sich van Veens Malereien für ihre                   Bildern“ eröffnen nicht nur den Blick auf kunst-
                                  Sätzen ihre Männer und Krieger in die Schlacht zurück-        Tafelbilder zu eigen gemacht. Im Siebdruckverfah-                historische und gesellschaftliche Themen, wie die
                                  schickten (die letztlich gewonnen wurde): „Wohin wollt ihr,   ren und mit Textilien hat sie Bildausschnitte, ein-              Verdinglichung des weiblichen Körpers durch den
                                  die Feigherzigsten unter Allen? Denn dahin könnt ihr nicht    zelne Figuren und eine Rückansicht auf den Krei-                 Blick des Mannes. Sie sind zugleich Abbild einer
                                  wieder zurückkehren, von wo ihr herausgekommen seid.“         degrund ihrer Holztafeln aufgebracht. Händische                  Zeit, in der das technisch reproduzierte Bild domi-
                                  Dagegen rekurriert „Amazonen und Skythen“ auf eine            Übermalungen, aber auch siebgedruckte Schach-                    niert: „Ich habe früher einmal geschrieben‚ ‚jedes
                                  Passage in Herodots „Historien“: Die Amazonen legen           brettmuster und Netze oder feine Oberflächenver-                 Bild ist, bevor man es in Angriff nimmt, mono-
                                  Waffen und Kleider ab und vereinigen sich mit ihren vor-      edelungen mit Blattgold oder Kupferpulver überla-                chrom‘, heute aber würde ich es anders formulie-
                                  maligen Feinden, den Skythen – dies beschrieb er als die      gern die Motive und wirken auf das Auge ebenso                   ren. Ich würde sagen, jedes Bild ist, bevor man es in
                                  Geburtsstunde des Stammes der Sauromaten.                     anziehend wie irritierend. Quaytmans „Bilder von                 Angriff nimmt, ein Foto.“ (R.H. Quaytman)
Spot On:                                                                                                         18
Michael Krebber
14. September 2019 bis 7. Januar 2020
Saal 0.8, Erdgeschoss

Von Michael Krebber werden Malereien und Installa-
tionen der 1990er- und frühen 2000er-Jahre gezeigt,
in denen er durch ein Netz aus subtilen Bezügen
den Diskurs Malerei und die Kunstgeschichte als
solche reflektiert.

Die Mehrzahl der hier gezeigten Arbeiten ent-         Und der Titel selbst bezieht sich auf die damalige
stammt Michael Krebbers Ausstellung „Der durch-       Ausgabe der Zeitschrift „Texte zur Kunst“, in der es
schnittliche Speisefisch sagt ADIEU“, die Ende 2001   um den drohenden Bedeutungsverlust traditionel-
in Köln stattfand. Der Kritiker Frank Frangenberg     ler Kunstgattungen angesichts der zunehmenden
schrieb damals: „Was kann der Künstler noch in        Verbreitung von Medienkunst geht.
die Welt setzen, will er seine berühmten Vorgänger
nicht mit Ironie und Zynismus überholen? Entweder     Wie also weitermachen mit dem Malen? Krebbers
verbringt er sein Leben damit in zen-artiger Kon-     Bilder sind sparsam mit zeichnerischen und male-
zentration nur den einen Berg zu malen […]. Oder,     rischen Markierungen versehen, ganz so, als woll-
wofür Krebber sich entschieden hat, er versteht die   ten sie keine „vollendete“ Form finden. Immer wie-
künstlerische Tradition als Steinbruch, aus der er    der scheinen Andeutungen und Kommentare auf
seine Brocken herausschlägt, stets auf der Hut vor    den „Steinbruch“ der Kunstgeschichte auf: Kontur-
sich selbst und dem, was er macht.“                   linien eines Gesichts im Dreiviertelporträt oder das
                                                      „Readymade“-Motiv eines Dekostoffs – ein Rekurs
Tatsächlich spinnt Krebber ein feines Netz an Bezü-   auf Sigmar Polke. Auffällig ist, dass die Werkzeuge
gen zu Künstlerinnen und Künstlern und Diskur-        in den Malereien, Pinsel und Schraubenschlüssel,
sen, wie seine Installation „Was will die Kunst vom   nur noch an ihren Griffen erkennbar sind – als fände
Film?“ (2001) zeigt: In der Prospekthülle auf einem   das, worum es eigentlich geht, jenseits des Bildes
der Tapeziertische findet sich die Fotokopie einer    statt. Vielleicht lassen sich Krebbers Malereien so
Zeichnung von Joseph Beuys, dem „Übervater“ der       auch am besten verstehen: als Knotenpunkt, an
rheinischen Kunstszene und Verfechter eines radi-     dem ein ganzes Netzwerk interner und externer
kal erweiterten Kunstbegriffs. Das Schachbrett ruft   Bezugslinien und Bedeutungen zusammenläuft.
Marcel Duchamps Leidenschaft für dieses Spiel in
Erinnerung; er hatte mit seinen Readymades die        → KÜNSTLERGESPRÄCH MIT MICHAEL KREBBER                 Michael Krebber,
Kunst als „Schöpfung“ zu einem Ende gebracht.         AM 12. OKTOBER 2019 UM 19 UHR (SIEHE S. 22)            „1“ (2001)
Spot On:                                                                                                            20
Mark Leckey
ab 23. November 2019
Saal -1.2, Untergeschoss
Großer & kleiner Medienraum

Es war nicht immer abzusehen, dass Mark Leckey          nomene miteinander zu verbinden, beschreibt im
zu den einflussreichsten Künstlerinnen und Künst-       Kern die Qualität von Leckeys Schaffen: Er nutzt
lern seiner Generation zählen würde. Er wurde 1964      die materiellen Dokumente der Erlebnisse anderer
in Birkenhead, nahe Liverpool, geboren. Schon           zur Illustration seiner eigenen. Während ihm dazu
1990 schloss er sein Kunststudium am Newcastle          in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren
Polytechnic ab. Doch erst sein Video „Fiorucci Made     vor allem Videotapes und Fotoabzüge dienten, sind
Me Hardcore“ – eine Hommage an die britische            es heute vorwiegend im Internet zirkulierte, digitale
Klubkultur seit den 1970er-Jahren, produziert für       Dateien.
die Ausstellung „Crash!“ im Institute of Contempo-
rary Arts in London – brachte ihm 1999 den Einstieg     In seinen Arbeiten geht es um unsere affektive
in die Kunstszene. Damit legte er den Grundstein        Beziehung zu den Dingen, um das Begehren, das
für sein Werk, das sich an der Schnittstelle von bil-   von der Pop- und Konsumkultur genährt wird.
dender Kunst, Popkultur und Technologie verortet        Leckey sagt: „Ich bin ein Fetischist, ich fetischisiere
und für das ihm 2008 der renommierte Turner Prize       Dinge, ich fühle mich zu diesen Dingen hingezogen
verliehen wurde. Darauf folgten zahlreiche große        und stehe völlig in ihrem Bann, und ich muss sie
Einzelausstellungen: an der Serpentine Gallery          in irgendeiner Weise besitzen, denn ich fühle mich
in London (2011), dem WIELS in Brüssel und dem          von ihnen besessen.“ Solche Sehnsüchte werden in
Münchner Haus der Kunst (beide 2015), am MoMA           „Pearl Vision“ (2012) im digitalen Raum ausagiert.
PS1 in New York (2016/2017) und aktuell an der Tate     Dieser ermöglicht ihm zumindest eine „Ersatz“-Be-
Britain in London (2019/2020).                          gegnung mit dem Objekt seiner Begierde: Sein
                                                        Körper scheint mit der computeranimierten Snare
Geprägt von dem nostalgischen Wunsch, den eige-         Drum zu verschmelzen. Dass seine Verschmel-
nen Jugenderinnerungen Ausdruck zu verleihen,           zungsfantasien durchaus humorvollen, wenn nicht
montierte Leckey in „Fiorucci Made Me Hardcore“         selbstironischen Charakter haben, legt der Gesang
Material aus den Tagen und Nächten des Northern         aus dem Off nahe. Denn die Aufforderung der Snare
Soul, der Casuals und Raver, das er in aufwendi-        Drum, „Turn me on“ – „mach mich an“ –, oder das
gen Recherchen zusammengetragen hatte, zu               verzückt-jubelnde „Me and You, Me and You“ würde
einem hypnotisierenden Video. Unterlegt mit einem       voraussetzen, dass sie Leckeys Begehren erwidert.
Soundtrack des Künstlers wurde „Fiorucci“ zu
seinem Schrein aus Mode, Musik- und Klubkultur.
Gleichzeitig schuf er, in den Worten des Musikkriti-
kers Simon Reynolds, ein Abbild der „wahrschein-
lich besten Momente in vielen jungen britischen
                                                                                                                  Filmstills aus
Leben der letzten drei Jahrzehnte des 20. Jahr-
                                                                                                                  Mark Leckeys
hunderts [...]. Ihre Sternstunde.“ Diese Fähigkeit,                                                               „Fiorucci Made Me
eigene Erfahrungen und gesellschaftliche Phä-                                                                     Hardcore“ (1999)
22                                                                                                                                                                                           23
PROGRAMM                                                                                                                                        PROGRAMM

Talks im Zebra                                                                                                                                  Cy Twombly:
                                                                                                                                                Homes & Studios
Vorhang zu und Bühne frei. Im Zebra stellen wir                                                                                                 BUCHPRÄSENTATION UND VORTRAG VON

                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: Stephan Wyckoff
den Herbst mit einer Reihe von Vorträgen und                                                                                                    FLORIAN ILLIES IM „LEPANTO“-SAAL,
                                                                                                                                                DOKUMENTARFILM „CY DEAR“ IM ZEBRA
Gesprächen ganz unter das Motto: Talk! Talk! Talk!
                                                                                                                                                MONTAG, 4. NOVEMBER 2019, 19 UHR

                                                                                                                                                Cy Twombly (1928–2011) hat über viele Jahre hinweg sehr
                                                                                                                                                zurückgezogen gelebt. Gleichwohl hat er dem jeweili-                                                 After Liberalism: On
                                                                                                                                                gen Ort, an dem seine Werke entstanden sind, Zeit sei-
                                                                                                                                                nes Lebens eine zentrale Bedeutung beigemessen. Der                                                  Struggling Privilege in Art
                                                                                                                                                gerade im Verlag Schirmer/Mosel erschienene Band
                                                                                                                                                „Cy Twombly: Homes & Studios“ gibt erstmals Einblick                                                 KERSTIN STAKEMEIER IM GESPRÄCH MIT
                                                                                                                                                in Twomblys private Räume und Ateliers. Das Buch ver-                                                ANA TEIXEIRA PINTO (IN ENGLISCHER SPRACHE)

                                                                                                                      Foto: Franziska Pietsch
                                                                                                                                                sammelt dazu die schönsten Fotografien des Künstlers
                                                                                                                                                sowie von prominenten Fotografinnen und Fotografen wie                                               DIENSTAG, 22. OKTOBER 2019, 19 UHR
                                                                                                                                                Robert Rauschenberg, Ugo Mulas oder Sally Mann, die                                                  IM ZEBRA, FOYER MUSEUM BRANDHORST
                                                                                                                                                Twombly in seinen Ateliers in New York, Rom, Bassano
                                                                                                                                                in Teverina, Gaeta und Lexington besucht haben. Nicola                                               In den jüngsten Diskussionen rund um die soziale und
                                                                                                                                                Del Roscio, langjähriger Freund des Künstlers und Prä-                                               asoziale Präsenz der zeitgenössischen Kunst traf eine
                                                                                                                                                sident der Cy Twombly Foundation, liefert den biografi-                                              Szene, die sich selbst als liberal, wenn nicht gar kritisch
Wussten Sie schon?                                      Künstlergespräch:                                                                       schen Hintergrund zu den Wohn- und Arbeitsstätten. Der                                               betrachtet, auf einen Gegner, der keinesfalls neu ist, in
                                                                                                                                                Bestsellerautor Florian Illies beleuchtet in einem Text die                                          letzter Zeit aber neue, aktuelle Bedeutung erlangt hat:
                                                        Michael Krebber                                                                         Beziehung zwischen Raum und Fotografie und wird zur                                                  Künstlerinnen und Künstler, deren Selbstbild auf das
Mehrere speziell für das Museum Brandhorst ent-                                                                                                 Buchpräsentation darüber sprechen.                                                                   beständige Ausleben sozialer Privilegien zurückgeht
worfene Werke des Künstlerduos Guyton\Walker            MODERIERT VON TONIO KRÖNER                                                                                                                                                                   (und sich darauf beschränkt). Mit dem jüngst eingeläu-
(Wade Guyton und Kelley Walker) ermöglichen es,         SAMSTAG, 12. OKTOBER, 19 UHR                                                            Ebenfalls an diesem Abend möchten wir die Veröffentli-                                               teten Ende der liberalen Gesellschaft und der Ablösung
das lichtdurchflutete Foyer mit wenigen Handgrif-       IM ZEBRA, FOYER MUSEUM BRANDHORST                                                       chung des zweiten Bandes des Werkverzeichnisses von                                                  emanzipatorischer Erzählungen durch Erzählungen
fen in einen Raum für Performances, Diskussionen,                                                                                               Cy Twomblys skulpturalen Arbeiten feiern. Mit dieser                                                 defensiver Aggression vonseiten rechter Parteien und
Filmscreenings und vieles mehr zu verwandeln. Ein-      Kaum ein Künstler ist so stark in einem Netzwerk von                                    Publikation ist die 1992 begonnene wissenschaftliche                                                 der Alt-Right-Bewegung scheinen der kritischen Kunst-
gerahmt wird die Situation durch sieben flexibel ein-   Beziehungen und Bezügen verwoben wie Michael Kreb-                                      Aufarbeitung aller Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafi-                                                 welt nicht nur die Mittel abhandengekommen zu sein,
setzbare Paravents (alle 2015) sowie den namens-        ber. Als eine der zentralen Figuren der mythenumrankten                                 ken und Skulpturen Twomblys im Verlag Schirmer/Mosel                                                 sich von Künstlerinnen und Künstlern zu befreien, die an
gebenden Vorhang „Zebra Curtain“ (2017), der innen      Kölner Kunstszene der 1980er- und 1990er-Jahre reicht                                   abgeschlossen. Die poetischen, mythisch aufgeladenen                                                 dieser sozialen Verrohung mitwirken, sondern auch die
mit einem Zebramuster und außen mit verschiedenen       sein Einfluss auf die Malerei seit diesen Jahren ungebro-                               skulpturalen Objekte – 147 Werke an der Zahl – liegen                                                Fähigkeit, das, was diese als „Witz“, „Spaß“ und „Mei-
aufgeschnittenen Früchten bedruckt ist. Die Werke       chen bis in die Gegenwart hinein. In Krebbers Werk schei-                               nun in großen, farbigen Abbildungen erstmals vollständig                                             nungsfreiheit“ bezeichnen, als bekannte Formen kultu-
bedienen sich digital zirkulierender Bilder, die auf    nen Einflüsse aus der Kunstgeschichte (insbesondere der                                 und geschlossen der Öffentlichkeit vor.                                                              reller Faschistisierung in neuem Gewand zu erkennen.
allen möglichen Oberflächen – Vorhänge, Holz oder       Geschichte der Malerei) sowie aus Philosophie, Film und                                                                                                                                      Ana Teixeira Pinto und Kerstin Stakemeier werden sich
auch Matratzen und Tischen – in unterschiedlicher       der gesamten Popkultur wie selbstverständlich und doch                                                                                                                                       mit diesen Formfragen auseinandersetzen, nicht nur in
Bearbeitung und Größe gedruckt werden können.           schwer fassbar, mehrdeutig, allerdings nicht ohne eine gute                                                                                                                                  Bezug auf Kunst und kulturelle Debatten, sondern auch
                                                        Ladung staubtrockenen Humors zu einem unverkennbaren                                                                                                                                         im Kontext einer bestehenden postliberalen Subjektivität.
                                                        Stil aufzugehen. Im Rahmen der Reihe „Spot On“ zeigt das                                                                                                                                     Die Autorin und Kulturtheoretikerin Ana Teixeira Pinto
                                                        Museum Brandhorst bedeutende Werkgruppen einzelner                                                                                                                                           lebt und arbeitet in Berlin. Sie ist Dozentin am DAI (Dutch

                                                                                                                                                                                                              Gaeta, 1995 , Photo: François Halard
                                                        Künstlerinnen und Künstler aus der eigenen Sammlung.                                                                                                                                         Art Institute) und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der
                                                        Anlässlich der aktuellen „Spot On“-Ausstellung zu Michael                                                                                                                                    Leuphana Universität Lüneburg. Kerstin Stakemeier,
                                                        Krebber haben wir den Künstler eingeladen, mit uns über                                                                                                                                      Autorin und Dozentin mit Sitz in Berlin, ist Professorin
                                                        sein Werk zu sprechen. Durch den Abend führt der in Berlin                                                                                                                                   für Kunsttheorie und -vermittlung an der Akademie der
                                                        lebende Künstler und Kurator Tonio Kröner.                                                                                                                                                   Bildenden Künste Nürnberg.
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PROGRAMM                                                                                                                                            PROGRAMM

Tag der Restaurierung                                                                                                                               Die Lange Nacht
„Gesichert:                                                                                                                                         der Museen
die Spuren der Zeit“                                                                                                                                SAMSTAG, 19. OKTOBER 2019, 19–2 UHR

                                                                                                                                                    Zur Langen Nacht der Museen hat am 19. Oktober auch
                                                                                                                                                                                                                    „Über die Kunst und die
                                                                                                                                                                                                                    Liebe zur Kunst“
                                                                                                                                                    das Museum Brandhorst für Sie geöffnet. Alles steht im
                                                                                                                                                    Zeichen der Jubiläumsausstellung „Forever Young“. In            GESPRÄCHSREIHE VON 3SAT ZUR
                                                                                                                                                    den Galerien können Besucherinnen und Besucher bei              LANGEN NACHT DER MUSEEN
                                                                                                                                                    passender Hintergrundmusik akustisch und visuell von
                                                                                                                                                    den frühen 1960er-Jahren ins Jetzt flanieren. Für die           SAMSTAG, 19. OKTOBER 2019, 20–24 UHR
                                                                                                                                                    persönliche Erinnerung stehen Selfie-Bildschirme mit            IM ZEBRA, FOYER MUSEUM BRANDHORST
                                                                                                                                                    besonderen Facefiltern des Museums bereit, und der
                                                                                                                                                    hauseigene Buchshop bietet „Forever Young“-Andenken             Zur Langen Nacht der Museen führt der Modera-
                                                                                                                                                    zum Jubiläumspreis an.                                          tor Markus Brock, bekannt aus der 3sat-Sendung
                                                                                                                                                                                                                    „Museums-Check“, im Zebra Gespräche über Kunst.
                                                                                                                                                    Es ist die einzigartige Vielfalt zur außergewöhnlichen          Geladen sind unter anderem Künstlerinnen und Künstler,
                                                                                                                                                    Stunde, die das Publikum der Langen Nacht jedes Jahr            Kuratorinnen und Kuratoren, Mitarbeiterinnen und Mit-
                                                                                                                                                    aufs Neue begeistert, denn über 90 Museen, Sammlungen,          arbeiter der Pinakotheken und des Museums Brandhorst
                                                                                                                                                    Galerien, Kirchen und historische Orte laden von 19 bis 2       sowie prominente, kunstbegeisterte Münchnerinnen und
                                                                                                                                                    Uhr zum nächtlichen Rundgang. Das Lange-Nacht-Ticket            Münchner.
                                                                                                                                                    kostet 15 € und gilt als Eintrittskarte in die beteiligten
                                                                                                                                                    Häuser, als Fahrkarte für die Shuttlebusse der MVG und
                                                                                                                                                    als Fahrkarte für den MVV im Gesamttarifgebiet.                 → Der „Museums-Check“ war schon im Juli 2019 im

                                                                                                                           Foto: Falk Kagelmacher
                                                                                                                                                                                                                    Museum Brandhorst zu Besuch und hat unter anderem
                                                                                                                                                    Alle Infos auf www.muenchner.de.                                über unser Haus einen wunderbaren Beitrag erstellt. Zur
                                                                                                                                                                                                                    Langen Nacht wird er im Museum gezeigt und ist darüber
                                                                                                                                                                                                                    hinaus online in der Mediathek von 3sat zu finden.

                                                                                                                                                    Lange Nacht
                                                                                                                                                    Kinderprogramm
MIT URSULA GANSS, HEIDE SKOWRANEK,                            12 & 13 Uhr | Spuren unerwünscht: Perfektion in den Wer-
MICHAELA TISCHER                                              ken von Damien Hirst als Herausforderung für Konservie-                               Am Nachmittag vor der Langen Nacht sind die Schülerin-
SONNTAG, 13. OKTOBER 2019, 12–17 UHR                          rung und museale Präsentation mit Heide Skowranek                                     nen und Schüler des pi.lot-Projekts im Museum Brand-
                                                                                                                                                    horst im Einsatz: Die jungen Kunstguides stellen von 14
„Gesichert: die Spuren der Zeit“ lautet das diesjährige       14 & 15 Uhr | Spuren aus dem New Yorker Untergrund: Zur                               bis 16 Uhr (sowie von 19 bis 22 Uhr) ihre selbst ausgewähl-
Motto des Europäischen Tags der Restaurierung, das alle       Entstehung und Konservierung der „Subway Drawings“                                    ten Kunstwerke aus der Jubiläumsausstellung „Forever
Kulturgüter gleichermaßen betrifft. Wie sich Artefakte ver-   von Keith Haring mit Michaela Tischer                                                 Young“ vor. Für Familien mit kleinen Kindern bietet sich
ändern und wie man diese Zeitzeugnisse untersucht und                                                                                               eine Erlebnis- und Erkundungstour mit dem kreativen Zei-
bewahrt, darüber berichten Restauratorinnen und Restau-       15 & 16 Uhr | Spuren erkennen und analysieren: Wie wird                               chenheft „Kunstexpedition“ an. Das kostenlose Malbuch
ratoren des Doerner Instituts in halbstündigen Führungen.     man Restaurator am Museum? mit Ursula Ganß                                            ist an der Kasse erhältlich. Weiteres Highlight: die visuelle

                                                                                                                                                                                                                                                                          Foto: Jens Hartmann
                                                                                                                                                    Schnitzeljagd „PostcART“, ein kostenloses Mitmachspiel
                                                              Treffpunkt: Museumsinformation | Die Führung ist im Ein-                              ab 12 Jahren, führt Groß und Klein durchs Museum und
                                                              trittspreis enthalten | Begrenzte Anzahl an Teilnahmeplät-                            enthält viele spannende Details zu den ausgestellten Wer-
                                                              zen | Anmeldung ab 30 Minuten vor Führungsbeginn an                                   ken sowie den Künstlerinnen und Künstlern.
                                                              der Information.
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PROGRAMM                                                                                                                                   PROGRAMM

Führungen                                                                                                                                  Zwischen Identitätspolitik
                                                                                                                                           und kollektiver Neurose –
                                                                                                                                                                                                       Tipp: Private Führungen
                                                                                                                                                                                                       Sollten Sie uns mit einer größeren Gruppe besuchen

Sie möchten mehr über die Kunstwerke, die künstleri­schen                                                                                  Kunst und Gesellschaft von                                  kommen, melden Sie Ihren Besuch bitte unter buchung@
                                                                                                                                                                                                       pinakothek.de oder Telefon 089 23805-284 an. Gerne orga-
Positionen und die Sammlung erfahren? Jeden Dienstag,                                                                                      Andy Warhol bis Damien Hirst                                nisieren wir auch eine Führung exklusiv für Ihre Gruppe.
                                                                                                                                                                                                       Informationen hierzu und unser Buchungsformular finden
15 Uhr, und Samstag, 16 Uhr, können Sie im Museum                                                                                          Viele Künstlerinnen und Künstler verhandeln seit den        Sie unter www.museum-brandhorst.de/fuehrungen.
                                                                                                                                           1960er-Jahren in ihren Werken Identitätsfragen in Bezug
Brandhorst an öffentlichen Führungen teilnehmen.                                                                                           auf Hautfarbe, sexuelle Orientierung oder soziale Klasse.
                                                                                                                                           Sie zelebrieren diese Zugehörigkeiten, machen aber auch
                                                                                                                                           Diskriminierungen sichtbar. Wir blicken gemeinsam auf       Aus erster Hand:
                                                                                                                                           Arbeiten, die das Thema Identität ins Zentrum rücken, und
                                                                                                                                           stellen sie solchen gegenüber, die das Optimierungsstre-    Kuratorinnenführungen
                                                                                                                                           ben und die kollektiven Neurosen unserer Leistungsge-
                                                                             Es lebe die Malerei! Malerei                                  sellschaft ins Auge fassen.                                 An folgenden Terminen führen Sie die Kuratorinnen und
                                                                             seit den 1960er-Jahren bis                                                                                                Kuratoren des Museums Brandhorst und bieten Ihnen
                                                                                                                                           Sa 05.10.2019 | Sa 26.10.2019 | Sa 16.11.2019 |             Informationen aus erster Hand.
                                                                             heute                                                         Sa 07.12.2019
                                                                                                                                                                                                       MIT PATRIZIA DANDER (ZU „FOREVER YOUNG“)
                                                                             Schon seit der Erfindung der Fotografie wird in regelmä-      IM RAHMEN DER „WOCHE DER VIELEN“:                           Di 10.12.2019 | 15 Uhr
                                                                             ßigen Abständen der Tod der Malerei ausgerufen, ihre          Sa 09.11.2019 | 16 Uhr
                                                                             Bedeutung infrage gestellt. Wie sie als Gattung nicht nur     So 10.11.2019 | 11 Uhr (engl.)                              MIT JACOB PROCTOR (ZU „FOREVER YOUNG“)
                                                                             ihren Platz in der Kunst behauptet, sondern Veränderun-       So 10.11.2019 | 14 Uhr                                      Di 08.10.2019 | 15 Uhr (engl.)
                                                     Foto: Alois Wieshuber

                                                                             gen in der Bildkultur von der Fotografie über Fernsehen                                                                   Di 26.11.2019 | 15 Uhr (engl.)
                                                                             bis zu Social Media und Internet aufgreift und reflektiert,
                                                                             können Sie hier anhand von ausgewählten Werken seit
                                                                             den 1960er-Jahren bis heute erfahren.

                                                                             Sa 12.10.2019 | Di 19.11.2019 | Sa 14.12.2019                 Cy Twombly
Forever Young                                                                                                                              Mit über 170 Arbeiten ist der Bestand an Werken des
                                                                                                                                           US-amerikanischen Künstlers Cy Twombly in der Samm-         FÜR ALLE FÜHRUNGEN GILT
„Forever Young – 10 Jahre Museum Brandhorst“ spannt                                                                                        lung Brandhorst weltweit einmalig. Die Führung bietet       Dauer jeweils ca. 60 Minuten | Treffpunkt: Museums­
einen Bogen von den frühen 1960er-Jahren bis in die                                                                                        Ihnen die Möglichkeit, in das unvergleichliche Œuvre des    information | Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten |
gegenwärtige Kunstproduktion und setzt unsere zahlrei-                                                                                     Künstlers einzutauchen und einen Überblick über sein        Begrenzte Anzahl an Teilnahmeplätzen | Anmeldung ab
chen Neuankäufe der letzten Jahre mit bekannten Samm-                        Die dunkle Seite der Pop-Art                                  facettenreiches Schaffen in den Medien Malerei, Skulptur    30 Minuten vor Führungsbeginn an der Information.
lungswerken in Verbindung. In der Führung werden neben                                                                                     und Zeichnung zu gewinnen. Highlights wie der Rosensaal
Highlights wie Andy Warhol, Monika Baer oder Sigmar                          Die Künstler der Pop-Art, allen voran Andy Warhol, glori-     oder der monumentale „Lepanto“-Zyklus (2001) sind
Polke vor allem die Neuerwerbungen der vergangenen                           fizierten die Ikonen der Popkultur und stellten erstmals      selbstverständlich Bestandteil der Führung, die sich auch
zehn Jahre in den Fokus gerückt – von Keith Haring und                       Konsumgüter und Produkte der Massenmedien in der              Twomblys lyrischer Verbindung von Bild und Text widmet.
Albert Oehlen bis Louise Lawler und Charline von Heyl.                       Kunst dar. Gleichzeitig adressierten ihre Werke auch die
                                                                             Kehrseiten des Kapitalismus und der Konsumkultur wie          Di 15.10.2019 | Sa 02.11.2019 (engl.)
Di 05.11.2019 | Sa 30.11.2019 | Sa 21.12.2019                                die Obsession mit Oberflächlichkeiten. Die Führung zeigt,     Sa 23.11.2019 | Di 17.12.2019 (engl.)
                                                                             wie die Pop-Art ein Phänomen der Massen- und Subkultur
                                                                             zugleich sein konnte und wie ihre Strategien Künstlerin-
                                                                             nen und Künstler bis in die Gegenwart beeinflussen.

                                                                             Di 22.10.2019 | Di 12.11.2019 | Di 03.12.2019 |
                                                                             Sa 28.12.2019
28                                                                                                                                            29
PROGRAMM                                                                                                                        PROGRAMM

Workshops                                                                                                                       Zeichnen im Museum.
                                                                                                                                Zur Ausstellung
Sie wollen Ihrer Kreativität mal wieder                                                                                         „Forever Young – 10 Jahre
freien Lauf lassen oder sich auf neue                                                                                           Museum Brandhorst“
inspirierende Begegnungen einlassen?                                                                                            MIT DEM KÜNSTLER STEPHAN JANITZKY
Bei unseren vielseitigen Workshops und                                                                                          FÜR ALLE ZWISCHEN 12 UND 99 JAHREN

                                                                                                                                                                                                                                                                          Foto: Falk Kagelmacher
Programmen liegen Sie richtig!                                                                                                  Im Workshop mit dem Künstler Stephan Janitzky setzen
                                                                                                                                wir uns beim Zeichnen bewusst mit dem eigenen Sehen
                                                                                                                                auseinander. Beim An-, Hin- und Herumschauen in der
                                                                                                                                Ausstellung wollen wir unsere bewusste Wahrnehmung
Bild vs. Betrachtung                                            Sound, Melodie, Geräusch –                                      schulen. Die perfekte Zeichnung ist dabei nicht das Ziel.
                                                                                                                                Das aktive Entdecken – in einer kleinen Form – steht hier
Schreibwerkstatt „Kunst mit                                     Workshop zur Jubiläumsaus-                                      im Vordergrund. Ausgehend vom zeichnerischen, gesti-
                                                                                                                                                                                                                 Hinsehen.
                                                                                                                                schen Stil Cy Twomblys starten wir im Obergeschoss und
Gedichten beschreiben“                                          stellung „Forever Young –
                                                                                                                                zeichnen uns mit wachem Blick durch die Ausstellung.                             Zeichnen vor Originalen
                                                                10 Jahre Museum Brandhorst“
MIT DEM LYRIKER TOBIAS ROTH                                                                                                     Do 10.10.2019 | 17:30 bis 20 Uhr                                                 MIT DEM KÜNSTLER JESS WALTER
FÜR JUGENDLICHE ZWISCHEN 13 UND 20 JAHREN                       MIT DEM SOUNDKÜNSTLER UND MUSIKPÄDAGOGEN                        Sa 26.10.2019 | 10:30 bis 13 Uhr
                                                                ALEXANDER LÖWENSTEIN                                            Do 07.11.2019 | 17:30 bis 20 Uhr                                                 Mit Papier und Zeichenstift begegnen wir den Werken in
Wie kann ich ein eigenes Gedicht über ein zeitgenössisches      FÜR ALLE ZWISCHEN 14 UND 99 JAHREN                              Sa 23.11.2019 | 10:30 bis 13 Uhr                                                 den Museen. Es geht dabei nicht um ein Kopieren der Vor-
Kunstwerk schreiben? Was weiß die Malerin oder der                                                                              Do 05.12.2019 | 17:30 bis 20 Uhr                                                 bilder, sondern um ein individuelles Nachempfinden und
Maler über mich? Was hat sie oder er nicht gewusst? Die         Ton, Melodie, Geräusch – gemeinsam mit dem Sound-               Sa 21.12.2019 | 10:30 bis 13 Uhr                                                 Verwandeln des Gesehenen. Wir achten auf Richtungs-
poetische Beschreibung von Kunstwerken gestaltet immer          künstler und Musikpädagogen Alexander Löwenstein rüt-                                                                                            beziehungen, Bewegungen, Kontraste, Liniengefüge und
mit zwei Augen: das eine auf das Bild gerichtet, das andere     teln wir an den Grundfesten der Musik und erforschen:                                                                                            Formzusammenhänge. Spielerische Zeichenübungen
auf uns selbst als Betrachtende. Gemeinsam erkunden             Wie passen Sound, Melodie und Geräusch zur bildenden                                                                                             erleichtern den Einstieg und unterstützen den persön-
wir die Jubiläumsausstellung „Forever Young“ und halten         Kunst? In der Ausstellung „Forever Young“ treten wir                                                                                             lichen Zugang zu den Werken. Was sehe ich? Welchen
Erfahrungen und Beobachtungen in Versen fest.                   im musealen Raum in Interaktion mit den Originalen.                                                                                              neuen Zugang ermöglicht mir die Zeichnung?
                                                                Dies geschieht einerseits mit herkömmlichem Instru-
Tobias Roth, geboren 1985 in München, ist Dichter, Über-        mentarium, andererseits mit dem vom Workshopleiter                                                                                               Do 26.09.2019 | 11 bis 13 Uhr | Museum Brandhorst
setzer, Herausgeber und Kuratoriumsmitglied des 2017            entwickelten „sound.mobil“ – einer beweglichen Klang-                                                                                            Do 24.10.2019 | 11 bis 13 Uhr | Alte Pinakothek
gegründeten Verlags Das Kulturelle Gedächtnis (Berlin).         installation, die es Museumsbesucherinnen und Muse-                                                                                              Do 21.11.2019 | 11 bis 13 Uhr | Pinakothek der Moderne
Die Schreibwerkstatt findet in Kooperation mit lyrix, dem       umsbesuchern erlaubt, innerhalb kürzester Zeit Sound-                                                                                            Do 19.12.2019 | 11 bis 13 Uhr | Museum Brandhorst
Bundeswettbewerb für junge Lyrik, statt. Lyrix ist die          schleifen zu Originalen zu erstellen. In einem zweiten Teil
Adresse für alle, die gern Gedichte schreiben, und wird         beschäftigen wir uns mit Komponisten (etwa John Cage
gefördert vom Bundesministerium für Bildung und For-            oder Pierre ­Schaeffer), die zeitgleich wie Künstler der Aus-
schung: www.bundeswettbewerb-lyrix.de.                          stellung wirkten, und werden ihre Strategien auch prak-
                                                                tisch anwenden.
Di 29.10.2019 | 10:30 bis 13:30 Uhr
                                                                Fr 18.10.2019 | 14 bis 17 Uhr
                                                                Fr 22.11.2019 | 14 bis 17 Uhr
                                                                Fr 06.12.2019 | 14 bis 17 Uhr
FÜR ALLE WORKSHOPS GILT
Treffpunkt: Museumsinformation | Kostenbeitrag: 15 Euro

                                                                                                                                                                                        Foto: Falk Kagelmacher
inkl. Eintritt, ermäßigt 10 Euro | Jugendliche bis zu 18 Jah-
ren kostenfrei | Material wird gestellt | Begrenzte Anzahl
an Teilnahmeplätzen | Anmeldung über programm@­
pinakothek.de oder Telefon 089 23805-198.
30                                                                                                                                                     31
PROGRAMM                                                                                                                                                              PROGRAMM

Kunstpausen                                                                                                                                                           Das Ewige im Jetzt
Gönnen Sie sich eine inspirierende                                                                                                                                    Jeweils am ersten Samstag im Monat begegnen sich
Auszeit im Museum.                                                                                                                                                    Kunst­geschichte und Theologie vor einem Werk in der
                                                                                                                                                                      Pinakothek der Moderne oder im Museum Brandhorst.
                                                                                                                                                                      Aus dieser Begegnung entsteht ein kreativer Dialog,
Let’s talk about art –                                                                                                                                                in den auch das Publikum einbezogen wird. Vor dem
vor der Kunst und an der Bar                                                                                                                                          Gespräch gibt es eine halbstündige musikalische Inter-
JEDEN LETZTEN FREITAG IM MONAT
                                                                                                                                                                      pretation zum Thema in der benachbarten Markuskirche.
FR 27.09.2019 | 25.10.2019 | 29.11.2019 | 27.12.2019
16 UHR, 30 MINUTEN TALK, DANACH DRINK IM CAFÉ

                                                                                                                                             Foto: Falk Kagelmacher
Kunstwerke sprechen uns auf vielfältige Weise an. Sie                                                                                                                 Die feinen Unterschiede –                                   Du kannst Menschen nur
wühlen auf oder regen zum Nachdenken an, und manch-
mal bringt uns ihr Humor zum Lachen. Manche Kunst-                                                                                                                    Subkultur, forever young                                    dabei helfen und dazu
werke haben eine so starke Wirkung, dass wir uns Jahre
                                                                                                                                                                                                                                  ermutigen, selbst zu leben.
später noch an unsere Begegnung mit ihnen erinnern                                                                                                                    DAS EWIGE IM JETZT 1
können. Jeden Monat wählen unterschiedliche Personen                                                                                                                  SAMSTAG, 5. OKTOBER 2019
ein Werk unserer Sammlung aus und teilen neben kunst-                                                                                                                                                                             DAS EWIGE IM JETZT 2
geschichtlichen Fakten und Hintergründen auch ihre per-                          Themenführung                                                                        „Subkulturen“ formulieren abweichende Positionen zum        SAMSTAG, 7. DEZEMBER 2019
sönlichen Erfahrungen und Gedanken mit. Wir laden Sie                                                                                                                 gesellschaftlichen und kulturellen Mainstream, manch-
ein, das Gespräch im Anschluss bei einem Drink im Café                           „30 Minuten – ein Werk“                                                              mal sogar radikale Gegenpositionen. Am Ende subkultu-       Der US-amerikanische Pop-Art-Künstler und Anti-­AIDS-
des Museums Brandhorst weiterzuführen.                                                                                                                                reller Entwicklung steht aber ihre Vereinnahmung durch      Aktivist Keith Haring hat sich in seinen Werken neben
                                                                                 JEDEN DONNERSTAG                                                                     den Mainstream, womit wieder die Notwendigkeit und der      Themen wie sozialer Gerechtigkeit, Kapitalismus und Ras-
Treffpunkt: Museumsinformation | Kostenbeitrag: 15 Euro                          12:30 BIS 13 UHR                                                                     Raum für neue Subkultur entstehen. Insofern ist Sub-        sismus auch mit der Frage nach der Unterdrückung des
inkl. Eintritt und Drink | Begrenzte Anzahl an Teilnahme-                                                                                                             kultur an sich „forever young“ – genau wie die sich stets   Individuums durch Diktatur oder religiöse Fundamentalis-
plätzen | Anmeldung ab 30 Minuten vor Führungsbeginn                             Lassen Sie sich zur Mittagszeit von Kunst inspirieren                                erneuernde Kunst, die von subkulturellen Entwicklungen      men auseinandergesetzt. Wie sieht die Freiheit des Men-
an der Information.                                                              und begeistern. Die kurzen Themenführungen stellen                                   immer wieder inspiriert wurde – von Jean-Michel Basquiat    schen im Kontext von Gesellschaft, Politik und Religion
                                                                                 Ihnen besondere Werke unserer Museen vor und bieten                                  und Keith Haring bis Jeff Koons und Cady Noland.            aus? In den 1980er-Jahren hat Haring erlebt, wie Freiheit
                                                                                 Abwechslung für die Mittagspause.                                                                                                                von Person und Persönlichkeit infrage gestellt wurde.
                                                                                                                                                                      15:30 UHR                                                   Seine Antwort ist die Kunst: „Sie feiert die Menschlichkeit,
                                                                                 Treffpunkt: Museumsinformation | Die Teilnahme ist im                                Musikalische Intonation in St. Markus,                      statt sie zu manipulieren.“
                                                                                 Eintrittspreis enthalten | Begrenzte Anzahl an Teilnahme-                            Gabelsbergerstr. 6, 80333 München
                                                                                 plätzen | Anmeldung ab 30 Minuten vor Führungsbeginn                                 Duo „Moon Ra“ mit Martin Seeliger (Saxofon, Didgeridoo)     15:30 UHR
                                                                                 an der Information.                                                                  & Angelika Vizedum (Percussion, Gesang)                     Musikalische Intonation in St. Markus,
                                                                                                                                                                                                                                  Gabelsbergerstr. 6, 80333 München
                                                                                                                                                                      16:00 UHR                                                   Rafael Alcántara (Saxofon, Querflöte) & Victor Alcántara
                                                                                                                                                                      Museum Brandhorst (Eintritt: 7 Euro)                        (Klavier)
                                                                                                                                                                      Dialogführung mit Dr. Angela Opel und Olaf Stegmann,
                                                        Foto: Falk Kagelmacher

                                                                                                                                                                      Pfarrer in St. Markus                                       16:00 UHR
                                                                                                                                                                                                                                  Museum Brandhorst (Eintritt: 7 Euro)
                                                                                                                                                                                                                                  Dialogführung mit Dr. Angela Opel und Dr. Peter Marinko-
                                                                                                                                                                                                                                  vic, Dekan München-Ost
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