20 Karrieren - IHK-Zentrum für Weiterbildung
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Top Abschlusse. Top Perspektiven. 20 Erfolg mit Höherer Berufsbildung Karrieren Fachwirte Meister Betriebswirte IT-Professionals
Höhere Berufsbildung Editorial Karrieremöglichkeiten in Industrie, Handel und Dienstleistung P ROF E S SI ER ON ST Liebe Leserinnen und Leser, MA AL Betriebswirte „Was will ich aus mir machen?“ – diese Frage stellt sich im Leben mehrfach – einmal davon Durch berufliche Aus- und Weiterbildung lässt sich erstklassig Karriere machen, davon erzählen Führungskompetenzen in fünf Abschlüssen beispielsweise mit dem Schulabschluss. Für die die in dieser Broschüre vorgestellten 20 Persön- G D UN persönlich passende Antwort lohnt es sich, in lichkeiten. Ihre Porträts belegen, dass die beruf- B IL jede Richtung zu denken. Denn auch wenn man liche Bildung jedem offensteht und vielfältige ER die (Fach-)Hochschulreife, das sogenannte Entfaltungsmöglichkeiten der eigenen Interessen T EI W R P ROFE S S Abitur, erworben hat, heißt das nicht automa- ermöglicht. LO IO HE tisch, dass man studieren muss. Eine attraktive NA C Karriere kann ebenso gut mit einer dualen Be- „Was will ich aus mir machen?“ Die IHKs sind BA Fachwirte und Industriemeister L rufsausbildung gestartet werden. Ob mit Abitur, Ihr Partner für Berufsorientierung und Berufs- einem Mittleren Schulabschluss (Realschule) beratung. Wir wünschen Ihnen viele Anregungen oder Berufsbildungsreife (Hauptschulabschluss): und gute Entscheidungen – machen Sie etwas Über 70 Möglichkeiten in allen Branchen Die Berufsbildung steht jedem offen und bietet aus sich, durch berufliche Bildung! G UN enorme Chancen. ILD Ihre DIHK-Bildungs-gGmbH RB ITE Wer sich in der Wirtschaft umschaut, stellt SP E ZI A L WE R UF S IST fest, dass viele Karrieren mit einer Ausbildung BE beginnen und über die Höhere Berufsbildung Fachberater EN auch die Top-Etagen der Unternehmen errei- Dr. Friedhelm Rudorf Dr. Oliver Heikaus chen. Fachwirte und Meister sind längst gleich- Geschäftsführer Geschäftsführer wertig zu Nachwuchskräften mit akademischen Über 20 Branchenspezialisten Bachelor- oder Masterabschlüssen – sie unter- scheiden sich lediglich durch ihre besonderen berufspraktischen Qualifikationen (vgl. S. 91 „Starkes Statement für die berufliche Aus- und DUNG Weiterbildung“). Sie werden ebenso gut bezahlt Ausbildung und übernehmen oft sogar schneller Führungs- WEITERBIL verantwortung (vgl. S. 90 „Fakten“). © DIHK e. V. Berlin Rund 330 Berufe, davon rund 270 im IHK-Bereich Schulabschluss in der Tasche – und DIHK-Informationen zur Fachkräftesicherung dann? So nutzt Du Dein Talent und durch Weiterbildung startest Deine Top-Ausbildung! Weiterbildungsstatistiken Der schnellste Weg zu Ihrer IHK 2 3
Inhalt Inhalt 20 Karrieren Erfolg mit Höherer Berufsbildung IIona Naylor Jörg Sabrina Kruse Daniel Hogrefe Philipp Kirsten Katrin Breitinger Stefan Frey Lorenz Boron Werner Kathrin Weiss Kuchenmeister Klingseisen Produktmanagerin Geschäftsfuhrer Personalleiterin Grunder Ausbildungsleiter Vertriebsleiterin Geschäftsfuhrer Trainer Geschäftsfuhrer Projektmanagerin Geprüfte Handels- Geprüfter Medien- Geprüfte Personal- Geprüfter IT-Projekt- Geprüfter Industrie- Geprüfte Industrie- Geprüfter Geprüfter Wirt- Geprüfter Tourismus- Geprüfte Industrie- fachwirtin fachwirt fachkauffrau leiter meister fachwirtin Tauchermeister schaftsfachwirt fachwirt fachwirtin Geprüfte Betriebswirtin Geprüfter Betriebswirt Geprüfter Betriebswirt Geprüfte Betriebswirtin Geprüfte Betriebswirtin Geprüfte Bilanzbuch- halterin Seite 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 Diese und weitere Porträts und Geschichten von Menschen mit Erfolg durch Höhere Berufsbildung auch auf: Instagram Facebook 4 5
Inhalt Inhalt 20 Karrieren Erfolg mit Höherer Berufsbildung Haydar Kokar Gernold Lengert Erwin Siemens Julia Albrecht Markus Cathrin Trost Lars Woytsche- Martin Leistner Ann-Kathrin Gerd Astor Damerow kowsky-Altrath Burmester Lagerleiter Vorstandsvorsitzender Ausbildungsleiter Sachbearbeiterin Prozess- und Weinberaterin Geschäftsfuhrer Geschäftsfuhrer Vorarbeiterin Ausbilder, Lehrer Operationsmanager/ Geprüfter Logistik- Geprüfter Versicherungs- Geprüfter Industrie- Geprüfte Immobilien- Projektmanager IHK-geprüfte Geprüfter Verkehrs- Geprüfter Technischer Geprüfte Industrie- Geprüfter Küchenmeister meister fachwirt meister fachwirtin Sommelière fachwirt Fachwirt meisterin Geprüfter Berufs- Geprüfte Betriebswirtin Geprüfter Fachwirt Geprüfter Technischer Geprüfte Technische pädagoge im Gesundheits- und Betriebswirt Betriebswirtin Sozialwesen Geprüfter Betriebswirt Seite 48 52 56 60 64 68 72 76 80 84 IHK.Die Weiterbildung Informationen, Chancen, Wege siehe Seite 91 Einfach starten! 6 7
Zeit, um zu sich zu finden Ilona Naylor „Man sollte sich nicht unter Druck setzen lassen, wenn man als junger Mensch noch nicht genau weiß, was man einmal machen möchte. Durch die Weiterbildung kann man auch später noch den Beruf erlernen, für den man sein Herz und seine Leidenschaft entdeckt hat.“ „Nach dem Abi muss man ja studieren, dachte Von heute auf morgen beschließt Ilona Naylor, ich. Drei Semester später war klar: Uni ist nichts sich über ihre Aus- und Weiterbildungsmög- für mich.“ Als ungelernte Produktionshelferin lichkeiten beraten zu lassen. Sie erfährt, dass startet Ilona Naylor ins Berufsleben. Schnell sie einen Abschluss zur Geprüften Handels- werden Führungskräfte auf sie aufmerksam und fachwirtin aufgrund ihrer Berufspraxis auch holen sie in den Vertrieb. „Nach der Produktion ohne Ausbildungszeugnis erreichen kann. Rund habe ich dort die Kundenperspektive kennen- vier Jahre später hat sie außer dem Geprüften gelernt, dann folgten weitere Abteilungen. Ich Handelsfachwirtin auch ihren Titel als Geprüfte habe praktisch gelernt, wie die Bereiche funktio- Betriebswirtin in der Tasche. Die Geschäfts- nieren und zusammenarbeiten, was mir aber die führung honoriert ihr Weiterbildungsengage- ganze Zeit fehlte, war ein Berufsabschluss. Mit ment, setzt sie in wichtigen Projekten ein und den Jahren wuchs meine Angst, ich könnte ohne befördert sie wenig später zur Produktmanage- Ausbildung nicht mehr mithalten.“ rin. Einmal in Fahrt gekommen, spezialisiert sich Ilona Naylor nun in Richtung Rechnungswesen und Bilanzierung. „Dass ich mich für Zahlen und Jahresabschlüsse begeistern könnte, hätte ich zu Position Jahrgang Arbeitsort Abi-Zeiten vehement abgestritten. Tatsächlich Produktmanagerin 1977 ST. AUGUSTIN habe ich aber erst durch die Weiterbildung zu meinen wirklichen Vorlieben gefunden.“ (Bonn) 8 9
„Durch meine Weiterbildung habe ich überhaupt erst das Lernen gelernt. Seitdem macht es mir einfach Spaß, mich für meine beruflichen Aufgaben weiter zu entwickeln. Ein Chefsessel ist nicht mein Ziel. Im Netzwerk die Prozesse und das Miteinander im Bildungsweg Unternehmen zu verbessern, dafür Abitur arbeite ich mit Begeisterung.“ Beginn Oecotrophologiestudium, Abbruch nach drei Semestern 2014 Abschluss der Weiterbildung zur Geprüften Handels- fachwirtin (Fortbildungsstufe Bachelor Professional) 2015 Abschluss der Weiterbildung zur Geprüften Betriebswirtin (Fortbildungsstufe Master Professional) Karrierestationen 2016 Abschluss der Weiterbildung zur Finanzbuchhalterin 2018/2019 Abschluss der Weiterbildung zur Geprüften 2000 Berufseinstieg als Produktionshelferin Bilanzbuchhalterin (Fortbildungsstufe Bachelor Professional) bei der OLIGO Lichttechnik GmbH 2001 Wechsel in den Vertrieb als Exportsach- bearbeiterin 2003 bis 2017 verschiedene Abteilungen im Unternehmen, Mitarbeit und später auch Leitung strategischer Projekte, unter anderem zur SAP-Einführung seit 2017 Produktmanagerin und Verantwortliche Einfach draufklicken! für Datenstruktur, bereichsübergreifende Kommunikation und Prozessoptimierung Informationen zu Lehrgang, Prüfung und Aufstiegschancen: „Aufstieg mit System - Geprüfte Bilanzbuchhalter“ Lernmedien für den erfolgreichen Abschluss „Geprüfter Bilanzbuchhalter und Geprüfte Bilanzbuchhalterin-Bachelor Professional in Bilanzbuchhaltung“ Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Bilanzbuchhalter und Geprüfte Bilanzbuchhalterin-Bachelor Professional in Bilanzbuchhaltung“ 10 11
Position Jahrgang Arbeitsort Geschäftsfuhrer 1978 HÖCHBERG „Wenn ich nicht mehr Schicht arbeiten will, nalverantwortung. „Da war ich mir auf einmal Jörg dann muss ich etwas tun“, mit diesem Vor- satz fing für den gelernten Offsetdrucker Jörg Kuchenmeister alles an. Die Druckerei und der Job selbst waren eigentlich „OK“. Die Produktion wirklich sicher, dass etwas in Gang gekommen war und ich mittlerweile ganz woanders stehe, als an der Maschine.“ Die Geschäftsführung setzt ihn in weiteren wichtigen Projekten Kuchenmeister machte ihm sehr viel Spaß – jedenfalls war es eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur seiner ersten Ausbildung als Schreiner. Wenn da nur die Schichtarbeit nicht gewesen wäre, ein, mit denen die Prozesse, Maschinen und Workflows optimiert werden. Dreieinhalb Jahre später wird Kuchenmeister zum Mitglied der Geschäftsleitung, Schwerpunkt Technik, hätte Jörg Kuchenmeister vielleicht auch nicht berufen, nach nur einem Jahr übernimmt er die den Weg in die IHK-Weiterbildung gefunden. Leitung des Teams und führt seit dem eine von „Ich habe dann über drei Jahre hinweg meinen Deutschlands größten Zeitschriftendruckereien. kompletten Urlaub und viele Samstage inves- „Ich bin auch heute noch viel in der Produktion tiert, um den Abschluss als Geprüfter Medien- unterwegs. Aber die Perspektive ist natürlich fachwirt zu erreichen. In der Tat hat es sich eine ganz andere. Ich frage die Leute an ihren danach sehr gut für mich entwickelt“, erzählt er. Arbeitsplätzen immer wieder ‚Was können wir Mit seinem Wechsel ins Auftragsmanagement noch besser machen?‘ und alle wissen, dass öffnet sich ihm eine andere Welt: Computer und ich wirklich verstehe, wovon sie reden. Diese Büro statt Druckmaschine und Produktionshalle. Anerkennung meines Werdegangs, zu dem eben Im Kopf vollzieht sich nach und nach der Wandel auch einige Extrameilen und die Produktions- vom werktätigen Facharbeiter zum leitenden erfahrung gehören, macht mich natürlich auch Entscheider: „Je mehr ich das Druckereige- etwas stolz.“ schäft als Ganzes verstanden habe, desto weiter reichten auch die Aufgaben, die mir meine Chefs übertragen haben.“ Kuchenmeister hängt noch einmal eine Weiterbildung, nun zum Geprüften Betriebswirt, an. Er übernimmt das Projektma- nagement zur Einführung eines ERP-Systems, analysiert hierfür sämtliche Unternehmensberei- che und setzt zahlreiche tiefgreifende Neustruk- Mein persönliches turierungen in Gang. Drei Jahre nach seinem Abschluss als Geprüfter Betriebswirt besetzt er dann seine erste Stelle mit umfassender Perso- Investment „Ich war schon 30, als es bei mir erst richtig losging. Dann habe ich mein komplettes Leben umgekrempelt. Es gibt für niemanden ein ‚zu spät‘ für Weiterbildung, für berufliche Entwicklung oder für neue Horizonte im Leben.“ 12 13
Bildungsweg Mittlere Reife Ausbildung zum Schreiner Ausbildung zum Offsetdrucker 2010 Abschluss der Weiterbildung zum Geprüften Medienfachwirt (Fortbildungsstufe Bachelor Professional) 2013 Abschluss der Weiterbildung zum Geprüften Betriebswirt (Fort- Karrierestationen bildungsstufe Master Professional) Berufseinstieg 2002 als Offsetdrucker 2010 Wechsel in die Kundenbetreuung und das Auftragsmanagement 2011 Executive Assistant/Projektleiter 2014 Leiter Auftragsmanagement und Druckvorstufe „Ich habe anfangs nicht speziell auf meine Karriere • 2018 Chief Operating Officer (Mitglied der Geschäftsleitung) hingearbeitet. Aber dann faszinierte mich die Sache ein- Seit 2019 Geschäftsführer fach immer mehr: Wie alles im Unternehmen miteinander zusammenhängt und wie wir hier optimal zusammenarbeiten können. Ich glaube das ist der Kern der Führungsarbeit.“ Einfach draufklicken! Informationen zu Lehrgang, Prüfung und Auf- stiegschancen: „Aufstieg mit System - Geprüfte Medienfachwirte Digital und Print/Geprüfte Industriemeister Printmedien“ Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Me- dienfachwirt und Geprüfte Medienfachwirtin - Bachelor Professional in Media“ 14 15
„Wir sehen einen großen Teil der Weiterbildungszeit als Leben erleben Wer Leistungssport betreibt, weiß, dass durch Als Mitarbeiterin im Bereich Lohn und Perso- Arbeitszeit an. Damit erken- Training und mentale Stärke auch schwierige nal lernt sie beim Deutschen Roten Kreuz Hürden zu überwinden sind. Mit dieser Erfah- Beschäftigte in verschiedenen sozialen Berei- nen wir an, dass die Teilneh- rung beginnt Sabrina Kruse ihre Berufsaus- chen kennen, von Rettungs- und Pflegekräften mer anspruchsvolle Arbeit bildung. Doch die junge Frau und ihr Ausbil- über Familienhelferinnen und Familienhelfern bis dungsbetrieb finden nicht recht zusammen. Als zu den Beschäftigten in KITAs und Beratungs- leisten, wenn sie lernen und sie schwanger wird und in den Mutterschutz stellen. Mit dem gemeinsamen Anspruch „Leis- sich auf die Prüfung vorbe- wechselt, schließt sie ihre Ausbildung zwar noch tung und Herz für den Mintmenschen“ kann sich Sabrina reiten. Davon profitieren wir mehr, als von ausgelaugten Mitarbeitern.“ erfolgreich ab, das Unternehmen signalisiert ihr jedoch, dass es sie danach nicht übernehmen will. „‚Nicht unterkriegen lassen‘, dachte ich, ‚es ist nur eine Etappe‘, und ich wollte auf keinen Sabrina Kruse sehr gut identifizieren. Schritt für Schritt übernimmt sie mehr Verantwortung. An der Personalarbeit hat mich begeistert, dass man Menschen, Mitarbeiter, ich meine Kolle- Kruse Fall um die Übernahme bitten.“ Um ihr eigenes Geld zu verdienen, nimmt Sabrina Kruse am Ende ihrer Elternzeit eine Stelle als Verkäuferin an. Zu ihrer Überraschung ginnen und Kollegen, wirklich so fördert, dass ihnen ihr Beruf Spaß macht und Zufriedenheit verschafft. Das ist genau mein Ding.“ Nach knapp zehn Jahren bietet die Geschäftsführung ihr die Position der Personalleiterin an, mit einer meldet sich einige Monate später dann doch ihr Bedingung. „Mein Chef hat gesagt: ‚Vorher müs- Ausbildungsbetrieb mit einem Stellenangebot sen Sie noch etwas machen.‘ Da hab‘ ich mich bei ihr: „Es war wohl sonst niemand in Sicht, da für die Weiterbildung zur Personalfachkaufrau bin ich ihnen wieder eingefallen. Es war nicht entschieden.“ Gesagt, getan, für Sabrina Kruse gerade das, was ich wollte, aber besser als im eine Etappe, die sie mit besten Berufsaussichten Supermarkt an der Kasse.“ gerne gegangen ist. Sabrina Kruse sucht den Absprung und findet Ob sie Glück hatte, dass sich alles doch noch so einen neuen Arbeitgeber, bei dem sie nun eine gut gefügt hat? „Der starke Rückhalt in meiner ganz andere Unternehmenskultur kennenlernt. Familie, damit habe ich Glück gehabt. Aber man Hier wird sie akzeptiert und wertgeschätzt, hier muss sich schon selbst hochrappeln, loslaufen, kann und soll sie ihre Potenziale entfalten – und an Türen klopfen und hindurchgehen. Es gibt so das lässt sie sich nicht zwei Mal sagen. viel zu erleben!“ Position Jahrgang Arbeitsort Personalleiterin 1985 Schleiz Saale-Orla-Kreis 16 17
„Als Auszubildende schwanger zu werden, ist kein Welt- untergang. Wenn der Ausbildungsbetrieb doch so denkt, hat er definitiv die falschen Prioritäten. Such dir ein Unter- nehmen, wo du gerne hingehst. Mach etwas, was du gerne machst, dann ergibt dein Beruf einen Sinn für dich.“ Bildungsweg Mittlere Reife 2002 bis 2005 Ausbildung zur Bürokauffrau Karrierestationen 2004 bis 2006 Elternzeit 2012 bis 2016 diverse Inhouse- Berufseinstieg 2005 als Verkäuferin bei einem Weiterbildungen und Trainings für Lebensmittel-Discounter Nachwuchsführungskräfte 2006 bis 2007 Rückkehr in den Ausbildungs- 2019 Abschluss der Weiterbildung betrieb als Mitarbeiterin im Lager/Verkauf zur Geprüften Personalfachkauffrau 2007 Wechsel zum Deutschen Roten Kreuz, (Fortbildungsstufe Bachelor Kreisverband Saale-Orla e. V., als Sachbear- Professional) beiterin Lohn und Personal Seit 2019 Personalleiterin Lernmedien für den erfolgreichen Abschluss „Geprüfter Personalfachkaufmann/Geprüfte Personalfachkauffrau“ Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Personal- Einfach draufklicken! fachkaufmann/Geprüfte Personalfachkauffrau“ 18 19
Knapp ein Jahr vor seinem Abitur bricht Daniel Start-up persönlich Hogrefe die Schule ab. Warum? Weil eine der damals größten Werbeagenturen Kölns ihm ein äußerst attraktives Angebot unterbreitet: Als Experte für 3D-Grafik und Multimedia soll der damals 17-Jährige hoch budgetierte Online- Projekte realisieren. Die Dot-Com-Wirtschaft genommen boomt und Daniel Hogrefe steigt im Verlauf von knapp 20 Jahren durch mehrere Unternehmens- wechsel rasant auf. Vom Mediengestalter und Webentwickler baut er seine Expertise immer mehr in Richtung E-Commerce und Online- Marketing aus. Zahlreiche namhafte Unterneh- men vertrauen seiner Expertise als Berater. „2013 war klar, dass ich in dem damaligen Unternehmen die höchste Position unterhalb der Geschäftsführung erreicht hatte. Außerdem fehlte mir immer noch ein offizieller Berufsab- Daniel Hogrefe schluss. Ich entschied ich mich also, bei der IHK die Weiterbildung zum IT Operative Professional zu machen und habe hier noch einmal immens viel dazugelernt. Auf diesem Know-how-Funda- ment gründete ich 2016 dann meine eigene Firma, die Hogrefe Digital Business Excellence, und übernahm ein Jahr später außerdem als Mitgesellschafter die Geschäftsführung der Kommunikationsagentur RHEINDENKEN DIGITAL. Beratung und Strategieentwicklung, Webdesign und Webentwicklung, E-Commerce und Online- Marketing, das ist meine Leidenschaft und die des gesamten Teams.“ Ein außergewöhnlicher Werdegang in einer außergewöhnlichen Konstellation der boomenden digitalen Wirtschaft? Ja und nein: Begeisterung für die Sache, learning on the job, Praxiser- fahrung und berufliche Weiterbildung sind die Grundzutaten für Karrieren – zu jeder Zeit in „Meine Eltern waren ganz und gar nicht begeistert, aber im allen Branchen. Rückblick habe ich bewiesen: Es geht nicht um das Zeugnis, sondern um das, wofür man sich begeistert. Wir müssen viel mehr ‚out of the box‘ denken. Die berufliche Weiterbildung ermöglicht, auch unkonventionelle Lebenswege erfolgreich GrGeschäftsfuhrer nder Jahrgang Arbeitsort gehen zu können.“ 1979 KÖLN 20 21
Bildungsweg Mittlere Reife (Abitur abgebrochen) 1997 bis 2013 diverse IT-Fort- bildungen, unter anderem ITIL V3 Foundation, PRINCE2 Foundation, Google-Adwords-Spezialist 2015 Abschluss der beruflichen Weiterbildung zum Geprüften IT-Projektleiter (Fortbildungsstufe Bachelor Professional) Karrierestationen „Es gab damals ja gar keine Ausbildung in dem Bereich und Berufseinstieg 1996 als Medien- an den meisten Universitäten waren sie weit weg von dem, gestalter/Webentwickler bei der Werbeagentur rincón² (Agenturgruppe was in der Internetwirtschaft vor sich ging. Ich hatte die Barten & Barten) Wahl, Lokführer zu werden oder zuzuschauen, wie der Zug 2000 Sitemanager bei der Portal AG 2000 Senior Consultant E-Commerce/ ohne mich abfährt. Darum habe ich mich für die Praxis Online-Marketing bei team in medias entschieden – und würde es wieder so tun.“ 2002 Unit Director New Media bei der FRED FOX AG Verordnung über die berufliche Fortbildung im 2003 Management Supervisor und Bereich der Informations- und Telekommunika- IT-Leiter bei der Kandinsky tionstechnik (IT-Fortbildungsverordnung) Deutschland GmbH 2016 Gründung der Daniel Hogrefe – Digital Business Excellence, Hogrefe DBX 2017 Gründung und geschäftsführen- der Gesellschafter der RHEINDENKEN DIGITAL GmbH, Agentur für digitale Kommunikation Ehrenamt Mitglied im Prüfungsausschuss der IHK zu Köln für den Weiterbildungsabschluss „Geprüfter IT-Projektleiter/Geprüfte IT-Projektleiterin (Certified IT Business Manager)“ 22 23
Den eigenen Position Jahrgang Arbeitsort Ausbildungsleiter 1995 RIESA Plan fassen Das Leben ist immer für Überraschungen gut. Man muss nur etwas daraus machen. Das war die Situation, in der Philipp Kirsten nach einem Schulwechsel, ein Jahr vor dem Abitur, feststellt: „Ich werde, trotz guter Noten, an dieser Schule kein Abitur machen. Ich werde überhaupt kein Abitur machen.“ Stattdessen überlegt Philipp So jung und schon Ausbildungsleiter? „Ich habe von unten angefangen und musste als Azubi auch mal die schmutzigen Ecken Kirsten, was ihn wirklich interessiert: Arbeiten kehren. Die Kolle- mit Metall. Er informiert sich umfassend über gen wissen das und Berufe und Aufstiegschancen und nimmt sich zollen mir dafür Respekt, denn ich weiß, was die schließlich etwas vor: Zuerst eine Ausbildung im Arbeit im Stahlwerk bedeutet.“ nahegelegenen Stahlwerk, dann die Weiterbil- dung zum Geprüften Industriemeister und dann Wer weiß, was er will, braucht es nur umzuset- mal sehen. „Dazu brauche ich kein Abitur, das zen? „Nicht ganz“, antwortet Philipp Kirsten. mache ich jetzt“ – das war der Plan. „Der Lehrgang für den Industriemeister war manchmal schon hart. Zum Beispiel, wenn ich Seine Eltern sind über den Abbruch des Gym- freitags Nachtschicht hatte und am Samstag nasiums nicht gerade erfreut. Doch die Erfolge um 8:00 Uhr der Unterricht los ging. Drei Mal kommen schnell: Nur zehn Minuten nach seinem in der Woche 110 Kilometer zum Lehrgang Bewerbungsgespräch nimmt Philipp Kirsten und 110 Kilometer wieder nach Hause fahren, da brauchte ich Durchhaltewillen und, noch wichtiger, Leute, die mich motivieren. Das hat Philipp die IHK-Lehrgangsbetreuung super gemacht. Außerdem waren die Dozenten eine Wucht. Die hatten die Praxis ‚im Blut‘ und wussten, wie es uns Teilnehmern geht. Sie haben uns ange- Kirsten spornt und ziemlich gut auf unseren nächsten beruflichen Schritt vorbereitet, davon profitiere ich bis heute.“ Ob er seinen Weg auch den heutigen Azubis im schon die Zusage für seinen Ausbildungsplatz Unternehmen empfiehlt? „Zuerst zählt, dass sie mit nach Hause. Vier Jahre später schließt er die ihre Ausbildung bestehen und wir sie überneh- „Mein Abschluss zum Industriemeister Metall hat mir Schub ge- Ausbildung zum Ausbilder an und arbeitet in der men können. Ich erkläre ihnen auch die Chan- geben. Heute kann ich die betriebliche Ausbildung bei uns fördern Betrieblichen Ausbildung mit. Wie geplant zieht er nebenberuflich die Weiterbildung zum Indus- cen, die sie bei uns durch berufliche Weiterbil- dung haben – höhere Stelle braucht höheren und weiterentwickeln. Dabei bin ich aber nicht ‚nur‘ Ausbildungs- triemeister durch. Während dieser Zeit wechselt Abschluss, das ist klar. Doch es muss auch nicht leiter, sondern auch Vertrauensperson für unsere Azubis. Fachlich der – wie er selbst sagt – „Industrieschlosser“ als Ausbilder in die Personalabteilung, heute jeder Meister werden. Wir brauchen unbedingt auch die guten, zuverlässigen Facharbeiter. Es und persönlich weiterkommen, das macht Spaß!“ leitet er die gesamte Ausbildung des Unterneh- drängt niemand und die höhere Qualifizierung mens. Seine Eltern? Die sind heute mächtig stolz muss aus eigenem Antrieb erfolgen. Man muss auf ihn. etwas aus sich machen wollen.“ 24 25
Bildungsweg Mittlere Reife Ehrenamt Ausbildung zum Industriemechaniker 2016 Weiterbildung zum Ausbilder nach AEVO Seit 2019 Mitglied im IHK-Prüfungs- 2019 Abschluss der Weiterbildung zum Geprüften ausschuss für die Ausbildung Industriemeister, Fachrichtung Metall (Fortbildungsstufe Bachelor Professional) Verfahrenstechnologe Metall – 2020 voraussichtlicher Abschluss der Weiterbildung zum Fachrichtung Eisen- und Stahl- Geprüften Technischen Betriebswirt (Fortbildungsstufe Metallurgie und Stahlumformung Master Professional) „Die Türen zur Weiterbildung stehen immer offen. Jeder kann selbst entscheiden, ob und wann er hindurchgeht. Der Lehrgang und die Prüfung verlangen einiges, aber man kommt als jemand anderes mit neuen beruflichen Pers- Einfach draufklicken! pektiven wieder heraus.“ Informationen zu Lehrgang, Prüfung und Auf- stiegschancen: „Aufstieg mit System – Geprüf- Karrierestationen te Industriemeister Metall“ Berufseinstieg 2015 als Schlosser Lernmedien für den erfolgreichen Abschluss für die Stahlwerk-Instandhaltung „Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industrie- Seit 2016 Mitarbeit in der Aus- meisterin - Fachrichtung Metall“ bildung Seit 2019 Ausbildungsleiter Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industriemeisterin - Einfach draufklicken! Fachrichtung Metall“ 26 27
Auf eigene Verantwortung „Die IHK-Abschlüsse haben einen exzellenten Ruf. In den Lehrgängen lernt man ganz unterschiedliche Menschen kennen, die ganz verschiedene Erfahrungen aus der Praxis Ein guter Job als Chefsekretärin – wenn das Vertrieb eines Geschäftsbereichs ihres neuen mitbringen. Das finde ich sehr alles wäre, hätte Katrin Breitinger mit 23 Jahren schon alles erreicht. Tatsächlich aber fühlt sie Arbeitgebers, der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm, zählt zu den Nachwuchskräften des Unterneh- bereichernd, ein erheblicher sich nicht ausgelastet und sucht sich deshalb mens, die Innovationen vorantreiben, und hat Mehrwert gegenüber einem eine neue berufliche Herausforderung. Von der Industrie wechselt sie in den Dienstleistungs- eigentlich gerade erst angefangen, ihr großes Potenzial zu entfalten. bloß theoretischen Wissens- sektor, von der Vertriebsassistenz geht sie den aufbau.“ Schritt zur eigenen Vertriebsverantwortung. Nur Was das Geheimnis ihres Werdegangs ist? fünf Jahre später leitet Katrin Breitinger den „Berufliche Weiterbildung stand in meinem Ausbildungsunternehmen hoch im Kurs“, antwortet sie. „Mir wurden Lehrgänge angebo- ten, die mir neue Perspektiven eröffnet haben. Nach dem Abschluss als Industriefachwirtin wollte ich dann aber mehr, vor allem mehr Eigenverantwortung. Das Bekannte aufzugeben und etwas Neues zu wagen, hat mir gutgetan.“ Katrin Da ihr die berufliche Weiterbildung großen Spaß gemacht hat, hängt sie den Abschluss zur Geprüften Betriebswirtin gleich hinten an. „Ständige Weiterbildung und immer praktisch im Beruf arbeiten, ich glaube, das ist mein per- Breitinger sönliches Rezept für Freude und Erfolg – ganz ohne Studium.“ Position Jahrgang Arbeitsort Vertriebsleiterin 1989 ULM 28 29
Karrierestationen Berufseinstieg 2008 als Teamassistenz „Meine Vorgesetzten haben und Sekretärin des Vertriebsdirektors bei der CPI books, Ulm mir vertraut und mir etwas Ab 2012 Assistentin des CEO der zugetraut. Das hat mich wachsen CPI Gruppe Deutschland 2013 Wechsel zur SWU Energie GmbH lassen, dafür bin ich dankbar. in den Vetriebsinnendienst Heute freue ich mich, wenn ich 2014 Key-Account-Managerin, Geschäftskunden Energie Menschen begeistern kann und Seit 2017 Leiterin Telekommunikations- sie durch meine Unterstützung Vertrieb der SWU TeleNet GmbH größer werden. So verstehe ich Führung.“ Bildungsweg Mittlere Reife Ausbildung zur Industriekauffrau 2008 Weiterbildung zur Management- Assistentin (IHK) 2009 Abschluss Sprachtraining Business Englisch I 2011 Abschluss der Weiterbildung zur Informationen zu Lehrgang, Prüfung und Geprüften Industriefachwirtin (Fortbildungs- Aufstiegschancen: „Aufstieg mit System - stufe Bachelor Professional) Einfach draufklicken! Geprüfte Betriebswirte“ 2016 Abschluss der Weiterbildung zur Geprüften Betriebswirtin (Fortbildungsstufe Lernmedien für den erfolgreichen Abschluss Master Professional) „Geprüfter Betriebswirt nach dem Berufs- Einfach draufklicken! bildungsgesetz und Geprüfte Betriebswirtin nach dem Berufsbildungsgesetz-Master Professional in Business Management nach dem Berufsbildungsgesetz“ Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Betriebswirt nach dem Berufsbildungsge- setz und Geprüfte Betriebswirtin nach dem Berufsbildungsgesetz-Master Professional in Business Management nach dem Berufs- bildungsgesetz“ 30 31
Zukunft aufgetaucht „Mit einer 1,6 im Zeugnis gab es damals nur „Besondere Meilensteine waren für mich mein einen Platz auf der Warteliste für das Design- Ausbilder, die ersten Jahre der Selbstständigkeit studium. Also bin ich erst einmal in den Urlaub und mein Abschluss zum Tauchermeister. Mein gefahren. Dort habe ich meinen Tauchschein Ausbilder hat mir wirklich imponiert, er war Stefan gemacht und von da an hatte ich einen anderen ein Vorbild. Mit der Selbstständigkeit habe ich Plan ...“ mir selbst bewiesen, dass ich mit meinem Weg Erfolg habe. Und die Weiterbildung zusätzlich Stefan Frey verpflichtet sich bei der Marine, um zur Selbstständigkeit war nochmals eine große Frey dort seiner neuen Leidenschaft nachzugehen. Bereicherung, zum Beispiel für meine Unterneh- Dort folgt er auch seinem technischen Interesse mens- und Mitarbeiterführung. Auch für mich und absolviert eine Ausbildung zum Maschinen- persönlich war die Erfahrung, Teil einer kleinen baumechaniker. Nach sechs Jahren setzt er den starken Lehrgangsgruppe zu sein, ein Erlebnis. eingeschlagenen Weg als zivilberuflicher Taucher Die Freundschaften gehen über den Lehrgang fort, macht sich wenig später selbstständig und hinaus.“ führt heute äußerst erfolgreich sein eigenes expandierendes Unternehmen. „Es klappt nicht immer alles auf Anhieb. Als junger Mensch muss man lernen, damit umzugehen. In der Berufsausbildung wie ich sie kennengelernt habe und heute selbst als Ausbilder verstehe, ist man nicht die millionste anonyme Person. Gute Ausbilder stärken Tauchermeister Jahrgang Arbeitsort die Persönlichkeit gerade bei Schwierigkeiten. Deshalb ist eine & Geschäftsfuhrer 1975 HAMBURG Ausbildung zugleich wertvolle Charakterbildung.“ 32 33
Karrierestationen Bildungsweg Berufseinstieg 1994 bis 2000 bei der Mittlere Reife Marine Besuch der Schule für Design und Gestaltung in Köln 2000 Wechsel in die freie Wirtschaft für das Fachabitur mit mehreren Anstellungen als Industrie- taucher bei Firmen in Hamburg 1994 bis 2000 freiwillige Verpflichtung bei der Marine 2008 Anmeldung des eigenen Gewerbes Taucher Stefan Frey Ausbildung zum Taucher 2012 Anmeldung der Taucher Frey UG Ausbildung zum Unteroffizier 2013 Umfirmierung zur Taucher Ausbildung zum Maschinenbaumechaniker Frey GmbH 2016 Erweiterung des unternehme- Berufliche Weiterbildungen seit 2000 rischen Engagements durch Grün- dung der K&F Pontonvermietung GbR 2002 Abschluss der Weiterbildung zum Geprüften Taucher 2017 Erwerb eines eigenen 2003 Ausbildung zum Hafenschiffer Brückenprüfschiffs mit der K&F 2007 Ausbildung zum Binnenschiffer Pontonvermietung GbR 2011 Weiterbildung zum Ausbilder nach AEVO 2013 Ablegen des Radarpatents 2015 Prüfung zum Unterwasserschweißer 2017 Abschluss der beruflichen Weiterbildung zum IHK-geprüften Tauchermeister (Fortbildungsstufe Bachelor Professional) „Man braucht ein Ziel und einen Plan. Die Berufsausbildung ist ein erstes Ziel, danach kann man sich mit der passenden beruflichen Weiterbildung seine nächste Etappe vorneh- men. Entscheidend ist, sich selbst treu zu bleiben und das eigene Denken zu behalten.“ Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Taucher/Geprüfte Taucherin“ 34 35
Freiheit schaffen Lorenz Eigentlich wollte Lorenz Boron immer in irgend- einer Form direkt mit Menschen zusammen- arbeiten. Sein erster Anlauf führt ihn nach dem Abitur in die Hotellerie. Der Umgang mit Boron Menschen, der Qualitätsanspruch und der Blick aufs Detail gefallen ihm hier zwar sehr, jedoch kommt der kaufmännische Part für seine Vor- stellungen zu kurz. Lorenz Boron beginnt in der Folge ein Duales Studium, gelangt aber zu der Erkenntnis, dass es in seinem Berufsall- tag praktischer zugehen soll. „Theorie ist gut und wichtig, doch ich will sofort Ergebnisse sehen, nicht erst nach monatelanger Arbeit im stillen Kämmerlein“, fasst er diese Erfahrung zusammen. Ziel justiert, jetzt trifft Lorenz Boron seine Entscheidung, beruflich im Vertrieb durchzu- starten – und sein Plan geht auf: Die Ausbildung bei einem Möbelhändler macht ihm riesig Spaß. Als Alternative zum Studium steht für ihn von Fach- und Führungskompetenz plus eine Anfang an fest, dass er an seine Ausbildung ehrliche Reflexion der eigenen Motivation: auch gleich die Weiterbildung zum Geprüften Lorenz Boron vertraut seinem Können und Wirtschaftsfachwirt anhängen wird. Gesagt, seiner Leidenschaft. Er absolviert nochmals eine getan: Gleich nach seiner Abschlussprüfung Weiterbildung und macht sich als Trainer für wirbt ihn ein Planungsbüro ab und setzt ihn als moderne Umgangsformen und Kommunikation Projektmanager für anspruchsvolle Aufträge und selbstständig. „Das ist die Art von Arbeit mit Kunden im Vertrieb ein. Hier sammelt Lorenz Menschen, wie ich sie mir immer gewünscht Boron umfassende Managementerfahrung und habe. Nur muss man dazu erst einmal Wissen doch: „Je mehr es nach oben ging, desto mehr und Erfahrung sammeln. Weiterbildung bedeu- reifte in mir der Wunsch, mein erlerntes Wissen tet, sich selbst Freiheit zu verschaffen. Darum und Können im Umgang mit Menschen an ande- geht es mir, es entwickeln sich so viele spannen- re weiterzugeben.“ de neue Möglichkeiten.“ „Einige Freunde meinten, ich sei mutig, mich selbstständig zu machen. Dabei vertraue ich doch nur dem, was ich kann und was mir wirklich Freude bereitet. Das ist viel weniger mutig, Trainer Jahrgang Arbeitsort als darauf zu vertrauen, dass der Arbeitgeber jahrelang für fur moderne Umgangsformen und Kommunikation 1986 REUTLINGEN einen befriedigenden und beständigen Job sorgen wird.“ 36 37
„Wichtig war, dass ich mir im Vertrieb meine Expertise geschaffen habe. Heute kann ich das, was mich persönlich bewegt, perfekt mit dem verbinden, was ich kann. Die IHK-Wei- terbildungen haben mir berufliche Türen und meinen eigenen Weg geöffnet.“ Karrierestationen Berufseinstieg 2011 als kauf- männischer Angestellter in einem Bildungsweg Möbelfachgeschäft 2015 Wechsel in ein Büro für 2009 Ausbildung zum Kaufmann strategische Raumplanung und im Einzelhandel Büromöblierung als Projektleiter 2015 Abschluss der Weiterbildung im Vertrieb zur Geprüften Wirtschaftsfachwirt 2019 Start als selbstständiger (Fortbildungsstufe Bachelor Profes- Trainer für moderne Umgangs- sional) formen und Kommunikation sowie 2019 Abschluss der Zusatzaus- als Dozent im kaufmännischen bildung zum Trainer für moderne Bereich Informationen für angehende Fachwirte/ Umgangsformen (IHK) 2020 Mitglied und Trainer in der Fachkaufleute zu Lehrgang, Prüfung und 2019 Abschluss der Ausbildung zum Knigge-Gesellschaft für moderne Aufstiegschancen: „Aufstieg mit System“ Ausbilder nach AEVO Umgangsformen e. V. Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Wirtschaftsfachwirt/Geprüfte Wirtschafts- Einfach draufklicken! fachwirtin“ 38 39
Um mein Leben leben zu können „Ich habe keine einzige Hausaufgabe gemacht und eigentlich nur Fußball gespielt“, erzählt Werner Klingseisen von seiner Schulzeit. Schon immer steht für ihn fest, dass er in den elterli- chen Hotel- und Gaststättenbetrieb einsteigen wird. „Easy going hätte ich haben können, aber das wollte ich nicht. Im Gegenteil, mich hat richtig der Ehrgeiz gepackt.“ Als Jahrgangsbester schließt er seine Ausbildung zum Koch ab und Werner startet beruflich mit Vollgas durch: „Mir ist klar geworden, dass ich mir zuerst mein eigenes Fundament schaffen muss, damit ich mein Leben so leben kann wie ich es mir vorstelle.“ Klingseisen Um sich selbst und den Betrieb als Juniorge- schäftsführer weiterentwickeln zu können, entscheidet er sich, die Weiterbildung zum Geprüften Tourismusfachwirt zu absolvieren. Nur in die Fußstapfen der Eltern zu treten, reicht Werner Klingseisen jedoch nicht. Während seiner Weiterbildung nimmt er auf eigenes Risiko einen Kredit auf und investiert in den Kauf eines „Ich wollte einfach mehr Know-how in BWL und weiteren Hotel- und Gaststättenbetriebes in Marketing, da war dieser Lehrgang die beste der Nachbarschaft: „Das stemme ich allein auf „Meine größte Motivation? Dass der Betrieb weiterhin Wahl.“ Erneut schließt er als Jahrgangsbester meinen Schultern. Erfolg geht nur mit einer so erfolgreich läuft, wie ich ihn derzeit von meinen im Bezirk der IHK Regensburg ab: „Wenn schon, dann will ich auch etwas erreichen, obwohl es gehörigen Portion Disziplin und Ausdauer, erst recht in unserer Branche. Aber natürlich erlebt Eltern übernehme. Die Weiterbildung hat mir hierfür hart war: abends bis neun Uhr arbeiten und man auch eine ganz andere Art von persönlicher Durchblick und Können verschafft.“ dann noch lernen, samstags morgens Unterricht, kaum freie Zeit. Andererseits ist es natürlich Befriedigung.“ Abends für die Gäste kochen, tagsüber den Betrieb führen – Werner Klings- auch ein Glück, in einen Betrieb hineinwachsen eisen unternimmt viel, um sein Leben leben zu zu können. Unser Steuerberater hat mir zum können: selbst und ständig als Unternehmer, Beispiel die Bilanz erklärt und wie wir mit ihr inspiriert von der Idee, das Beste aus dem zu die Zukunft planen. Das lernst du im Familien- machen, was ihm an Talent mitgegeben wurde. unternehmen ganz anders, als wenn es in BWL Geschäftsfuhrer und Kuchenchef Jahrgang 1993 Arbeitsort LAM um irgendein Beispielunternehmen geht.“ 40 41
„Viele Jugendliche begreifen viel zu spät, dass ihr selbstbestimmtes Leben schon längst begonnen hat. Aber wer Entscheidungsfreiheit für seinen Werdegang fordert, muss dafür auch etwas tun und zwar ganz bewusst.“ Karrierestationen Berufseinstieg 2012 als Koch 2015 Übernahme der Position des Küchenchefs im Hotel- und Gaststättenbetrieb der Eltern 2018 Einstieg in die Geschäfts- führung im elterlichen Betrieb 2018 Kauf eines weiteren Gastro- Bildungsweg nomiebetriebs Mittlere Reife Ausbildung zum Koch (Ausbildungs- betrieb: Best Western Premier Hotel) 2019 Abschluss der Weiterbildung zum Geprüften Tourismusfachwirt Informationen für angehende Fachwirte/Fachkaufleute zu Lehrgang, (Fortbildungsstufe Bachelor Prüfung und Aufstiegschancen: „Aufstieg mit System“ Professional) 2019 Abschluss der Ausbildung zum Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Tourismusfachwirt und Ausbilder nach AEVO Geprüfte Tourismusfachwirtin“ 42 43
Generation Y: Top! „In der Tat hätte ich auch ein Studium beginnen können, aber dann hätte ich ohne Einkommen dagestanden. Elternsponsoring kann ich mir seit meinem ersten Job nicht mehr vorstellen.“ Kathrin Weiß weiß, was sie will. Nach ihrer Ausbildung absolviert sie innerhalb von nur sieben Jahren die Weiterbildungen zur Geprüf- ten Industriefachwirtin, zur Geprüften Betriebs- Kathrin wirtin und schließt derzeit ihren MBA ab. Paral- Heute habe ich ein ganz anderes Selbstvertrau- lel dazu steigt sie die Karriereleiter hinauf: von en und Verständnis davon, wie das Miteinander der Sachbearbeiterin zur Systemauditorin bis von Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt und dem zur heutigen Projektmanagerin. „Leerlauf finde Einzelnen funktioniert. Ich weiß, dass ich etwas Wei ich langweilig und wenn man stehen bleibt, wird erreichen kann.“ man überholt.“ In diesem Sinne repräsentiert Kathrin Weiß eine Dieser Weg erfordert auch Verzicht. „Andere der besten Seiten der Generation Y. Als junge hatten sicher mehr Zeit für ihre Hobbies, für Fachkraft auf dem Weg nach oben hinterfragt Urlaub und natürlich für Familie. Es muss aber sie bestehende Strukturen kritisch und ent- jeder selbst herausfinden, was ihm wichtig ist wickelt diese in ihrem Verantwortungsbereich und wie viel man dafür gibt. Ich habe mir diese aktiv weiter: ökonomisch, ökologisch, nachhal- Ziele gesteckt und nicht nur beruflich profitiert. tig. Top! „Lebenslanges Lernen sehe ich nicht als Belastung. Im Gegenteil, die IHK-Weiterbildungen haben mir viel Freude gemacht, auch Position Jahrgang Arbeitsort wenn es manchmal anstrengend war. Lernen und für Neues offen Projektmanagerin 1991 PFAFFENHOFEN an der Ilm zu sein, gehören für mich zu einem selbstbestimmten Leben.“ 44 45
Karrierestationen Berufseinstieg 2011 als Sachbearbeiterin „Eine Weiterbildung zusätzlich zum Beruf und Privatleben Einkauf Rohstoffe/operatives Agrar- management tierische Rohstoffe bei erfordert natürlich Kompromisse. Das persönliche Zeitma- der Hipp-Werk Georg Hipp OHG nagement ist sehr wichtig, aber auch das kann man lernen. 2013 Sachbearbeiterin Biozertifizierung und Verbandsarbeit, Durchführung von Man sollte sich informieren und beraten lassen. Danach heißt Bio-Audits und MSC-Zertifizierung es: Keine Angst vor dem nächsten Schritt, es lohnt sich!“ 2017 und 2018 Systemauditorin seit 2018 Projektmanagerin Einkauf mit Schwerpunkt Vertragsmanagement Bildungsweg Informationen zu Lehrgang, Prüfung und Austiegs- Mittlere Reife chancen: „Aufstieg mit System – Geprüfte Ausbildung zur Industriekauffrau Betriebswirte“ 2014 Abschluss der beruflichen Weiterbildung zur Geprüften Lernmedien für den erfolgreichen Abschluss Industriefachwirtin (Fortbildungs- „Geprüfter Betriebswirt nach dem Berufsbildungs- stufe Bachelor Professional) gesetz und Geprüfte Betriebswirtin nach dem Be- 2016 Abschluss der beruflichen Einfach draufklicken! rufsbildungsgesetz-Master Professional in Business Weiterbildung zur Geprüften Management nach dem Berufsbildungsgesetz“ Betriebswirtin (Fortbildungsstufe Master Professional) Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Betriebs- 2018 Abschluss des Executive MBA wirt nach dem Berufsbildungsgesetz und Geprüfte in General Management Betriebswirtin nach dem Berufsbildungsgesetz- Master Professional in Business Management nach dem Berufsbildungsgesetz“ 46 47
Genau was ich wollte Haydar „Schule war nicht so mein Ding“, berichtet Hay- dar Kokar. Dabei lernt er gern – nur eben bitte in Verbindung mit dem eigenen Tun. Er entscheidet Weiterbildung zum Geprüften Logistikmeister zu beginnen. „Ich habe die ganze Zeit das gemacht, was ich wollte. Kann es etwas geben, was mehr Kokar sich für eine Berufsausbildung und sein damali- ger Chef erkennt schnell sein großes Potenzial. Als er ihm die Leitung eines anspruchsvollen Zusatzprojekts anvertraut, wirkt der Erfolg Spaß macht?“ Nach seinem Meisterabschluss wechselt Haydar Kokar das Unternehmen. „Statt auf meinen für Haydar Kokar wie eine Initialzündung: „Ich nächsten Karriereschritt zu warten, habe ich wollte mehr ...“. lieber in meine berufliche Bildung investiert“, er- läutert er, „und das hat sich ausgezahlt. Ich mei- So viel „Mehr“ wäre manchem sicher zu viel – ne nicht nur das Gehalt. Das Feedback meiner doch als junger Vater, gleichzeitig „Häuslebau- heutigen Mitarbeiter, dass ich es gut mache, wie er“ und frisch zum Teamleiter aufgestiegene ich es mache, das ist genauso wichtig. Anerken- Führungskraft, entscheidet sich Haydar Kokar nung und Erfolg sind es doch, was wirklich Spaß darüber hinaus, nebenberuflich noch eine macht und antreibt.“ „Ein Studium garantiert keinen Managementposten. Ich bin in der Praxis groß geworden, das erkennen Mitarbeiter und Chefs an. Mit solchen Wurzeln versteht man, wie Azubis, Fach- Position Jahrgang Arbeitsort arbeiter, Angestellte usw. denken und fühlen – für mich die Lagerleiter 1987 NÖRDLINGEN entscheidende Managementkompetenz von Führungskräften.“ 48 49
Karrierestationen 2009 Berufseinstieg als Arbeits- vorbereiter Wareneingang bei der Schüco International KG 2012 Projektleiter des Kontinuier- lichen Verbesserungsprozesses (KVP) bei der Schüco Internatio- nal KG Bildungsweg 2013 Teamleiter Lager & Logistik bei der Schüco International KG Mittlere Reife 2016 Erweiterung des Verantwor- Ausbildung zur Fachkraft für tungsbereichs um die Funktion als Lagerlogistik Ausbildungsbeauftragter 2013 nebenberufliche Weiterbildung seit 2017 Lagerleiter bei der zum Ausbilder nach AEVO Nördlinger Verlagsauslieferung 2015 Abschluss der Weiterbildung GmbH & Co. KG zum Geprüften Logistikmeister (Fortbildungsstufe Bachelor Professional) „Es gibt keinen schlechten Beruf. Es gibt nur Menschen, Ausbilder-Eignungs- die sich damit abfinden, keinen Spaß an ihren Aufgaben zu verordnung haben. Der Spaßfaktor ist der entscheidende Erfolgsfaktor Verordnung über die Prüfung für die eigene Karriere.“ „Geprüfter Logistikmeister/ Geprüfte Logistikmeisterin“ 50 51
Position Jahrgang Arbeitsort Vorstandsvorsitzender 1959 OLDENBURG Zum Funkeln bringen Gernold „Wir haben einen der wichtigsten Berufe, den man haben kann. Wir sichern alles ab, vom Betrieb über die Familie bis zur Gesundheit: Gemeint ist die besondere Verantwortung der Unternehmen, ihre Nachwuchskräfte individuell zu fördern, ihnen das Sammeln von Erfah- Lengert Wir sichern die Zukunft.“ – Man spürt Gernold rungen zu ermöglichen und ihre Potenziale Lengerts große Begeisterung für seine Arbeit in durch wertschätzende Führung sowie berufli- der Versicherungswirtschaft. „Mein Vater hielt che Weiterbildung zur Entfaltung zu bringen. mich für verrückt und hätte es lieber gesehen, „Wenn wir Jugendliche durch Lob, Motivation dass ich Beamter werde. Im Rückblick habe ich und Bildungserfolge dafür begeistern können, es aber wohl ganz gut hinbekommen.“ Verantwortung für ihren eigenen Werdegang zu übernehmen, brauchen wir uns um ihren Einsatz Was die Karriere des heutigen Vorstandsvor- für das Unternehmen keine Gedanken mehr zu sitzenden prägte, spiegelt sich in einem seiner machen.“ Leitsätze: „Wenn Sie als Führungskraft in einem jungen Menschen einen Rohdiamanten erken- Gernold Lengert engagiert sich auch als Vor- nen, schauen Sie zu, dass Sie ihn geschliffen standsvorsitzender noch aktiv in der Ausbildung. bekommen.“ Die Übernahmequote „seiner“ Auszubildenden liegt bei fast 100 Prozent. „Ich habe mich immer weitergebildet und bin immer dahin gegangen, wo das Unternehmen mich brauchte. Du hast in der Berufswelt die Chance, deinen eigenen Horizont Schritt für Schritt zu erweitern, etwas zu erleben und voranzukommen.“ 52 53
Ehrenamt Bis 2017 ehrenamtliche Tätigkeit bei der IHK Olden- burg und bei der IHK Ostfriesland und Papenburg als Mitglied des Prüfungsausschusses, zuletzt als Vorsitzender, bei der Ausbildungsprüfung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen/zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen bei den Weiterbildungsprüfungen für Geprüfte Versicherungsfachwirte, für Fachberater für Finanzdienstleistungen und für Geprüfte Fach- wirte für Finanzdienstleistungen „Eine Berufsausbildung und am besten noch der nächste Weiterbil- Karrierestationen dungsabschluss verschaffen dir unglaublich Orientierung für deinen weiteren Werdegang. Danach kannst du ja immer noch studieren, 1979 Berufseinstieg als Versicherungskaufmann bei der Gothaer Versicherungsbank VVaG alles ist möglich. Hauptsache du wirst ein Mensch mit Charakter.“ Unternehmensinterner Aufstieg in leitende Positionen 1989 Aufbau des neuen Filialnetzes und des Vertriebs in den neuen fünf Bundesländern 2002 Wechsel zur GVO Versicherung Oldenburg VVaG Bildungsweg als Vorstandsmitglied seit 2014 Vorstandsvorsitzender der GVO Abitur Berufsausbildung zum Versiche- rungskaufmann Abschluss zum Großschaden- regulierer (IHK) 1988 Abschluss der Beruflichen Weiterbildung zum Geprüften Versicherungsfachwirt Informationen für angehende Fachwirte/Fachkaufleute zu Lehrgang, Prüfung und Aufstiegschancen: „Aufstieg mit System“ Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Fachwirt für Versicherungen und Finanzen/Geprüfte Fachwirtin für Versicherungen und Finanzen“ 54 55
Ausbildungsleiter Arbeiten an Jahrgang Arbeitsort und Fachbereichsleiter Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) 1973 PAPENBURG der Arbeit von morgen Warum gibt man die Position als Ausbildungsleiter und Fachbereichsleiter eines freigestellten Betriebsrats Betriebliches Eingliederungsmanagement ent- auf und absolviert nach 22 Jahren wickelt er heute die Konzepte und Maßnahmen, noch einmal eine Weiterbildung um die Ausbildung und die langfristige Arbeits- Erwin zum Geprüften Berufspädagogen? fähigkeit der Mitarbeiter punktgenau auf die „Für mich war es nur konsequent“, Zukunft einzustellen. Es geht um Arbeitsplätze erzählt Erwin Siemens: „Schon als mit außerordentlicher körperlicher Belastung Betriebsrat haben mich die Themen und ebenso um Bürotätigkeiten, die sich im Siemens Führung und Pädagogik fasziniert. In dieser Position hatte ich zwar schon viele Facetten kennengelernt, doch nun bekam ich das Angebot der Unternehmensleitung, noch mehr Zuge der Digitalisierung erheblich verändern. Zudem engagiert sich Erwin Siemens dafür, neue Auszubildende zu gewinnen und präsentiert die vielfältigen Ausbildungsangebote der Werft in den Schulen der Region. Und dann gibt es Verantwortung für die Arbeits- und noch die vielen strategischen Fragen, an denen Führungskultur sowie für die Personal- er arbeitet. Zum Beispiel, wie sich die Ausbil- entwicklung zu übernehmen und diese dung verändern muss, um der interkulturellen Bereiche zusammen mit der Geschäfts- Dimension der heutigen Gesellschaft besser zu führung zu gestalten. Um das wirklich entsprechen, oder welche Instrumente tauglich gut machen zu können, wollte ich vor- sind, um die Selbstlernkompetenz von Auszu- her noch einmal fundierten, aktuellen bildenden zu fördern und ihre Fähigkeiten des fachlichen Input haben.“ kritischen Denkens zu stärken. „Ob als Betriebsrat oder Ausbildungsleiter, der Erwin Siemens setzt bewusst auf die „Wie wird die Arbeit von morgen aussehen, was IHK-Weiterbildung: „Ein Studium kam wird sie von unseren Mitarbeitern verlangen Ansatz heißt: Geht’s dem Betrieb gut, geht’s für mich nicht in Frage, ich wollte und was müssen bzw. können wir als Unterneh- auch den Beschäftigten gut. Von guter Aus- mich berufsbegleitend weiterbilden mensentscheider tun, um weiterhin gemeinsam und ich wollte maximalen Praxisbe- erfolgreich zu sein? Damit beschäftigen sich und Weiterbildung profitieren beide Seiten.“ zug.“ Zunächst als Koordinator in der mein Team und ich. Ich kann mir nichts Span- beruflichen Bildung und seit 2013 nenderes vorstellen.“ 56 57
Karrierestationen „Wir wollen als Industrieunternehmen nach innen und außen Ver- Berufseinstieg 1989 als Konstruk- antwortung für die Menschen übernehmen. Dazu gehört, dass wir tionsmechaniker Ausrüstungstechnik jeden Mitarbeiter ermutigen, ‚out of the Box‘ zu denken: Wo willst 1994 bis 1998 Mitarbeit als nicht- freigestelltes Mitglied im Betriebsrat du hin? Was brauchst du, um das zu erreichen? Weiterbildung ist 1998 bis 2010 Freigestellter für viele Ziele der Schlüssel.“ Betriebsrat, zuständig für berufliche Aus- und Weiterbildung 2010 Koordinator in der beruflichen Bildung Engagement Seit 2013 Ausbildungsleiter und Fachbereichsleiter Betriebliches Seit 2012 IHK-Dozent in den Lehr- Eingliederungsmanagement (BEM) gängen für Geprüfte Industriemeister Geprüfte Wirtschaftsfachwirte die Ausbildung der Ausbilder nach AEVO Geprüfte Aus- und Weiterbildungs- pädagogen Geprüfte Berufspädagogen Bildungsweg Mittlere Reife Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker Ausrüstungstechnik 1992 Weiterbildung zum Ausbilder nach AEVO 1998 Abschluss der Weiterbildung zum Geprüften Industriemeister Metallbau (Fortbildungsstufe Bachelor Professional) 2013 Abschluss der Weiterbildung zum Geprüften Berufspädagogen (Fortbildungs- stufe Master Professional) Seit 2013 diverse Weiterbildungen, unter Einfach draufklicken! anderem Demografie-Berater Informationen zu Lehrgang, Prüfung und Auf- Schuldnerberater stiegschancen: „Aufstieg mit System - Geprüfte Arbeitsbewältigungscoach Berufspädagogen“ Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Verordnung über die Prüfung „Geprüfter Berufspädagoge/Geprüfte Berufspädagogin“ 58 59
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