2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug

Die Seite wird erstellt Hauke Reichert
 
WEITER LESEN
2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug
Poststrasse 10 · 6301 Zug · Telefon 041 726 90 90 · Telefax 041 726 90 99 · www.gvzg.ch

                                                                                                                           Geschäftsbericht 2015
                                                                                                                                                     Geschäftsbericht

                                                                                                                                                     2015

                                                                                                                                                                        FEUER
                                     Feuer – Wasser – Erde – Luft
                                     Die vier Elemente sind kraftvolle Energie:

                                                                                                                                                                        WASSER
                                     Wir stärken Ihnen den Rücken im Schadenfall
                                                                                                                           Gebäudeversicherung Zug

                                                                                                                                                                        ERDE
                                                                                                                                                                        LUFT
   Mitglied der Vereinigung
Kantonaler Feuerversicherungen
2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug
/
                                                                     Inhaltsverzeichnis Geschäftsbericht 2015                                                                                        /
                                                                                                                                                                                             Editorial Geschäftsbericht 2015

                                                                                                                                                                Vielfältige
                                     Inhaltsverzeichnis                                                                                                        ­Herausforderungen

                                                                                                                                           Der diesjährige Geschäftsbericht steht im Zeichen des Wassers.       Zuger Messe
                                                                                                                                           Wasser gehört zu den vier Elementen des Seins, die für unser         Zum 37. Mal nahm die Gebäudeversicherung Zug an der jähr­
                                                                                                                                           Leben unabdingbar sind. Wasser in all seinen Formen beschäf­         lich stattfindenden Zuger Messe teil. Passend zum Thema Brand­
                                                                            3               Editorial                                      tigt uns täglich bei der Erfüllung unserer Aufgaben. In der          prävention gaben unsere Mitarbeitenden ihre Verhaltens­tipps
                                                                                                                                           Schadenverhütung, Schadenbekämpfung und Schadenerledi­               im «abgebrannten» Messestand. Die Gebäudeversicherung
                                                                            4               Das Wichtigste im Überblick                    gung sind wir immer wieder mit Hochwasser, Überschwem­               präsentierte sich den 80 000 Besuchern als verlässlicher Partner
                                                                                                                                           mung, Sturm, Frost, Grundwasser, Leitungsbruch und sogar             im Schadenfall. Die Zuger Messe war zudem Plattform für un­
                                                                            8               Versicherung                                   mit Löschwasser konfrontiert.                                        seren Dank an die Angehörigen der Feuerwehren, die sich
02                                                                                                                                                                                                              couragiert für das Gemeinwohl engagieren. Unser Dank rich­         03
                                                                          12                Brandschutz                                    20 Jahre IRG                                                         tete sich auch an die zahlreichen Arbeitgebenden, die diesen
                                                                                                                                           Die Interkantonale Risikogemeinschaft Elementar (IRG) feiert         Einsatz unterstützen und allfällige Störungen im Betrieb in
                                                                         20                 Feuerwehr                                      dieses Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Das Gründungsgremium           Kauf nehmen. Ohne diese Toleranz könnte das Milizsystem
                                                                                                                                           erkannte schon früh, dass mit dem Zusammenlegen einzelner            nicht funktionieren.
                                                                         24                 Grundlagen und Grundsätze                      Rückversicherungsdeckungen und dem Einbezug der finanzi­
                                                                                                                                           ellen Mittel aller Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV)            Feuerschutzgesetz
                                                                         25                 Mitgliedschaften                               eine wesentlich bessere Abdeckung der Schäden aus Naturge­           Das Projekt «Feuerwehr 2015» und die neuen Brandschutzvor­
                                                                                                                                           fahren realisiert werden kann. Diese grundlegende Idee be­           schriften haben zur Folge, dass das Feuerschutzgesetz des Kan­
                                                                         28                 Bilanz                                         währt sich bis heute. Die Gebäudeversicherung Zug entstand           tons Zug in naher Zukunft an die veränderte Situation angepasst
                                                                                                                                           vor über 200 Jahren aus Solidarität mit den Brandopfern. Als         werden muss. 2015 wurde damit begonnen, die dazu notwen­
                                                                         29                 Erfolgsrechnung                                Pendant dazu setzt die IRG ein Zeichen der Solidarität zwischen      digen Grundlagen aufzuarbeiten. Im Wesentlichen geht es da­
                                                                                                                                           den Kantonen bei schweren Elementarschäden. Es gilt, diesen          rum, flexible und damit moderne gesetzliche Grundlagen zu
                                                                         30                 Geldflussrechnung                              Geist der gegenseitigen Hilfe, Solidarität und Sicherheit auch       schaffen, um strategisch, organisatorisch und ökonomisch auf
                                                                                                                                           in Zukunft weiterzuentwickeln.                                       die Herausforderungen der Zukunft reagieren zu können. Im
                                                                          31                Eigenkapitalnachweis                                                                                                Feuerwehrwesen ist es vorab wichtig, die personellen (Milizsys­
                                                                                                                                           Brandschutz                                                          tem) und materiellen Ressourcen auftragsgerecht einzusetzen.
                                                                         32                 Anhang zur Jahresrechnung                      Am 1. Januar 2015 sind die neuen Brandschutzvorschriften der
                                                                                            – Rechnungslegungs- und Bewertungsgrundsätze   Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) in Kraft            Ausblick
     Bildsprache                                                                            – Erläuterungen zur Bilanz                     getreten. Diese stellen eine grosse Herausforderung dar für          Das Gesetz über die Gebäudeversicherung von 1979 wird einer
     Feuer, Wasser,                                                                         – Erläuterungen zur Erfolgsrechnung            Bauherren, Planer und Architekten, aber auch die kantonalen          Totalrevision unterzogen. Der Kantonsrat hat die Gesetzesvor­
                                                                                            – Weitere Erläuterungen zur Jahresrechnung     und kommunalen Brandschutzbehörden. Die Vorschriften er­             lage des Regierungsrates an die vorberatende Kommission zur
     Erde, Luft –
                                                                                                                                           möglichen zahlreiche Erleichterungen und Optimierungen.              Stellungnahme überwiesen. Die Kommission hat ihre Arbeit
     die Grundelemente des Seins.                                        52                 Bericht der Revisionsstelle                    Das definierte Schutzniveau ist jedoch zwingend einzuhalten.         Ende 2015 abgeschlossen, so dass der Kantonsrat das Ge­
     ­Jedes von grosser Schönheit aber                                                                                                     Dazu wurde eine neue Qualitätssicherung im Brandschutz ge­           schäft 2016 beraten und verabschieden kann. Die Gebäude­
     auch archaischer Kraft. Brand,                                      53                 Gesellschaftsorgane                            schaffen. Diese hat die Funktionstüchtigkeit aller baulichen,        versicherung Zug freut sich darauf, mit ihren kompetenten und
     Überschwemmung, Murgang,                                                                                                              technischen, organisatorischen und abwehrenden Massnah­              engagierten Mitarbeitenden das neue Gesetz umzusetzen.
     Sturm – die Gebäudeversicherung                                     54                 Fahrhabeversicherungen                         men zur Gewährleistung der Brandsicherheit während des               Kundennähe, Freundlichkeit und Verlässlichkeit wollen wir
     hilft, wenn die Naturkräfte                                                                                                           gesamten Lebenszyklus einer Baute oder Anlage zu garantie­           weiterhin täglich leben.
     ­zuschlagen. Der Geschäftsbericht                                                                                                     ren. Eigentümer und Nutzer der Objekte müssen den entspre­
     2015 steht im Zeichen des Wassers.                                                                                                    chenden Nachweis erbringen und die zugehörigen Dokumen­                               Ihre Gebäudeversicherung Zug
                                                                                                                                           tationen erstellen. Die Brandschutzbehörde schreibt nicht
                                                                                                                                           mehr einfach vor, vielmehr überprüft und korrigiert sie bei
             Impressum                                                                                                                     Bedarf den Brandschutznachweis. Alle Betroffenen wurden
             Herausgeberin Gebäudeversicherung Zug, Poststrasse 10, 6301 Zug, Telefon 041 726 90 90, Fax 041 726 90 99, www.gvzg.ch        2015 mit gezielter Information und Kommunikation mit den                              Max Uebelhart         Hans-Peter Spring
             Konzept, ­Redaktion, Realisation Ofner & Partner, Zug, www.ofner.ch Grafik A4 Agentur AG, Rotkreuz, www.a4agentur.ch
                                                                                                                                           neuen Vorgaben und Prozessen vertraut gemacht.                                        Geschäftsführer       Geschäftsführer Stv
             Druck Kalt Medien AG, Zug, www.kalt.ch Papier PlanoJet, FSC-zertifiziert Bilder Gebäudeversicherung Zug, 720° Architekten
2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug
/
                                               Das Wichtigste im Überblick Geschäftsbericht 2015                                                                                                          /
                                                                                                                                                                                Das Wichtigste im Überblick Geschäftsbericht 2015

                         Das Wichtigste
                         im Überblick

                                                                       Auch die Zahl der Elementarschäden war 2015 markant
                                                                       rückläufig. Gesamthaft wurden 171 Elementarschäden mit
                                                                       einer Schadensumme von 320 000 Franken erfasst. Vergli­
                                                                       chen mit dem Vorjahr entspricht dies lediglich 10 % der       Kennzahlen                                                                                      2015        2014
                                                                       Schadensumme. Am meisten Elementarschäden verur­
                                                                       sachte das «Sturmtief Niklas», das am 31. März 2015 über      Versicherte Gebäude per 31. Dezember
                                                                       die Schweiz hinwegfegte. Der grösste Einzelschaden ereig­     Anzahl versicherte Gebäude                                                                       24 922      24 711
                                                                       nete sich in Rotkreuz und kostete rund 120 000 Franken.       Versicherungskapital der Gebäude in Mrd. CHF                                                      46.28       44.98
04                                                                                                                                                                                                                                                          05
                                                                       Versicherung                                                  Prämien
                                                                       Per 31. Dezember 2015 versicherte die Gebäudeversiche­
                                                                                                                                     Anzahl Schätzungen (Neu-, Nach- und Schadenschätzungen)                                           2 383       2 506
                                                                       rung Zug 24 922 Gebäude (+ 211) mit einem Versiche­
                                                                                                                                     Bruttoprämien in Mio. CHF                                                                         29.35       28.23
                                                                       rungswert von 46.28 Mrd. Franken (Vorjahr 44.98 Mrd.).
                                                                       Der Wertzuwachs gründet in der Zunahme der durchge­           Versicherungsanteil in Mio. CHF                                                                   24.65       23.71
                                                                       führten Neubau- und Revisionsschätzungen. Der Bezugs­         Präventionsanteil Amt für Feuerschutz in Mio. CHF                                                  4.70        4.52
                                                                       index wurde nicht erhöht. Er wurde in Anlehnung an den        Grundprämie je CHF 1000 Versicherungskapital in Rp.                                                  60          60
                                                                       Zürcher Baukostenindex auf 115 Indexpunkten belassen          Anteil Versicherung an Grundprämie in Rp.                                                            50          50
                                                                       (Basis 2005 = 100 Punkte).                                    Anteil Feuerschutz an Grundprämie in Rp.                                                             10          10

                                                                       Rückversicherung                                              Feuer- und Elementarschäden
                                                                       Für die drei rückversicherten Bereiche Feuer, Elementar und
                                                                                                                                     Feuerschäden in Mio. CHF                                                                           1.28       19.16
                                                                       Erdbeben wurden 8.60 Mio. Franken aufgewendet (Vor­
                                                                                                                                     Elementarschäden in Mio. CHF                                                                       0.32        3.01
                                                                       jahr 7.47 Mio.). Das entspricht 35 % der Bruttoprämienein­
                                                                                                                                     Anzahl Feuerschäden                                                                                 116         146
                                                                       nahmen (Vorjahr 31%). Der Anstieg ist die Folge der hohen
                                                                                                                                     Anzahl Elementarschäden                                                                             171         361
                                                                       Feuerschadensumme 2014. Für Feuerschäden im Jahr
                                                                       2015 konnten keine Beiträge aus der Rückversicherung
     Unterdurchschnittliches Schadenjahr                               beansprucht werden, da die Einzelschadengrenze von            Amt für Feuerschutz
     Nach zwei Jahren mit überdurchschnittlich hohen Schaden­          400 000 Franken nicht erreicht wurde. Gleiches gilt für die   Anzahl Bewilligungen Amt für Feuerschutz                                                            272         280
     belastungen war das Jahr 2015 glücklicherweise wieder             Elementarschäden, weil auch hier die Schadengrenze von        Beiträge an Gemeindefeuerschau in CHF                                                           599 000     649 000
     ein unterdurchschnittliches Schadenjahr. Vor zwei Jahren          15.8 Mio. Franken nicht überschritten wurde.                  Beiträge an Gemeindefeuerwehren in CHF                                                         1 199 000    867 000
     waren es die 1828 Elementarereignisse, welche unsere                                                                            Beiträge an Löschwasser Gemeinden in CHF                                                        974 000    1 016 000
     Rechnung stark belasteten. 2014 waren es die Brandfälle,          Prämien                                                       Anzahl alarmmässige Einsätze Feuerwehren Kanton Zug                                                 876         764
     die Schäden von 19.16 Mio. Franken nach sich zogen. Im            Die Prämien blieben unverändert. Pro tausend Franken
                                                                                                                                     Anzahl Feuerwehrangehörige Kanton Zug                                                             1 171       1 185
     Vergleich dazu gestaltete sich das Schadenjahr 2015 ruhig.        Versicherungswert wurden 60 Rappen erhoben. Davon
         Bei 116 Brandfällen entstanden Schäden von total              wurden wiederum 10 Rappen dem Feuerschutz und 50
                                                                                                                                     Finanzen per 31. Dezember
     1.28 Mio. Franken. Glücklicherweise kamen bei keinem der          Rappen der Versicherung zugewiesen.
                                                                                                                                     Ergebnis aus Kapitalanlagen in Mio. CHF                                                           2.252       1.809
     Brände Menschen oder Tiere zu Schaden. Die zwei gröss­
     ten Brandschäden ereigneten sich in Zug und in Oberwil            Gewinn und Reserven                                           Jahresgewinn in Mio. CHF                                                                          3.085       1 039
     bei Zug. Betroffen waren ein Jugendraum und eine Einlie­          Der Jahresgewinn von 3.085 Mio. Franken wurde dem             Versicherungstechnische Schwankungs- und Sicherheitsrückstellungen in Mio. CHF                   47.040      34.482
     gerwohnung. Beide Schäden schlugen mit je ungefähr                ­Eigenkapital zugewiesen. Die Reserve entspricht damit        Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen in Mio. CHF                                     19.783      18.283
     130 000 Franken zu Buche.                                         1.2955 ‰ des Versicherungswertes (Vorjahr 1.2644 ‰).          Eigenkapital in Mio. CHF                                                                         59.956      56.871
                                                                                                                                     Eigenkapital in Promille des Versicherungskapitals                                               1.2955      1.2644
2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug
Wasser
   schafft
 Leben…
2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug
/
                                                       Versicherung Geschäftsbericht 2015                                                                                        Elementarschäden                                                                Feuerschäden
                                                                                                                                                                                 nach Ursachen 2015                                                              nach Ursachen 2015
                                                                                                                                                                                 in % der Elementarschadensumme                                                  in % der Feuerschadensumme

                                                                                                                                                                                 85.1      Sturm                                                                   39.2        Unsachgemässer Umgang
                                                                                                                                                                                 10.0      Schneedruck                                                              7.4        Blitzschläge
                                                                                                                                                                                  4.6      Hochwasser, Überschwemmung                                              10.6        Feuerungsanlagen

                            Versicherung
                                                                                                                                                                                  0.3      Erdrutsch, Steinschlag                                                  21.6        Elektrizität

                                                                                                                                                                                                                                                                   14.5        Brandstiftung

                                                                                                                                                                                                                                                                               Mangel an Maschinen,
                                                                                                                                                                                                                                                                 		    6.7     Fahrzeugen und Geräten

         Versicherungskapital                                           Zusammensetzung                                                 Prämien                                                                                                                  Feuer- und
         Das Versicherungskapital erhöhte sich per 31. Dezember         Versicherungskapital                     Versicherungssumme     Die starke Bautätigkeit im Kanton Zug führte wiederum zu einer Steigerung der                                            Elementarschäden
                                                                                                                               in CHF
         um 2.88  % auf 46.28 Mrd. Franken. Der Wertzuwachs ist                                                                         Bruttoprämieneinnahmen. Diese stiegen gegenüber dem Vorjahr um 1.12 % auf                                                im 10-Jahresvergleich
         mit 1.3 Mrd. Franken wiederum sehr gross. Der grösste                                                                          29.35 Mio. Franken. Die Grundprämie von 60 Rappen pro tausend Franken                                                    in Mio. CHF
                                                                        alle Wertarten                           46 275 522 000
08       Zuwachs am Versicherungskapital im Verhältnis zum beste­
                                                                        Neuwert                                   46 197 736 000
                                                                                                                                        Versicherungskapital blieb unverändert. Auch der Präventionsanteil wurde nicht
         henden Versicherungskapital entfällt mit 7.2 % auf die                                                                         erhöht. Er blieb bei 10 Rappen pro tausend Franken Versicherungskapital. Auf                                                                                            20
                                                                        Zeitwert                                       40 023 000
         Gemeinde Neuheim, gefolgt von Steinhausen mit 5.3 %                                                                            dem Versicherungsanteil von 50 Rappen wurde die eidgenössische Stempelge­
         und Zug und Cham mit je 3.3 %.                                 Zeitwert mit Neuwertzuschlag                   24 665 000       bühr von 5 % separat berechnet und in Rechnung gestellt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                15
                                                                        Abbruchwert                                    13 098 000           Die Prämie für die Bauversicherung betrug wiederum 30 Rappen pro tau­
                                                                        Index: 115                                                      send Franken Versicherungswert. Im direkten Prämienvergleich mit allen 18
                                                                                                                                        Gebäudeversicherungen belegt die Gebäudeversicherung Zug den elften Rang,                                                                                               10
                                                                                                                                        d.h. zehn Gebäudeversicherungen erheben tiefere und sieben höhere Prämien
                                                                                                                                        als die Gebäudeversicherung Zug.
                                                                                            Feuer- und                                                                                                                                                                                                          5
                                                                                            Elementarschäden 2015                       Schätzungswesen
                                                                                                                                        Im Berichtsjahr führte das Schätzungsteam 2383 Neu-, Nach- und Schaden­
                                                                                                                                        schätzungen durch. Eingerechnet sind 893 Revisionsschätzungen von Gebäu­                                                                                                0
                                                                                            			 Anzahl Schadenvergütung

                                                                                                                                                                                                                            2006

                                                                                                                                                                                                                                      2007

                                                                                                                                                                                                                                               2008

                                                                                                                                                                                                                                                        2009

                                                                                                                                                                                                                                                                2010

                                                                                                                                                                                                                                                                        2011

                                                                                                                                                                                                                                                                               2012

                                                                                                                                                                                                                                                                                      2013

                                                                                                                                                                                                                                                                                              2014

                                                                                                                                                                                                                                                                                                     2015
                                                                                            				                  in CHF                den, welche letztmals zwischen 1986 und 1989 geschätzt wurden. Revisions­
                                                                                                                                        schätzungen wurden in allen elf Zuger Gemeinden durchgeführt.
                                                                                                                                                                                                                                Feuer               Elementar   (Schäden exklusive Mietverlust)
                                                                                            1 Baar          16                76 630
                                                                                                                                                                                                                                   10-Jahres-Durchschnitt Feuerschäden: 6.27 Mio.
     3      2         8           1              5                                          			             28                39 233    Mietverlust                                                                                10-Jahres-Durchschnitt Elementarschäden: 3.6 Mio.
                                                                                            2 Cham          28              291 069     Für zwei Brand- und drei Elementarschäden wurden 10 400 Franken (Vorjahr
                                                                                            			             17               13 874
                                                                                                                                        10 670 Franken) Mietverlustentschädigung ausgerichtet.
                                                                                            3 Hünenberg      9                62 221
                                                 4                                          			             13                17 938
                                                                                            4 Menzingen      6                73 198    Erdbeben                                                                                                                 Entwicklung von
                                                                                            			             13                10 875    Im Berichtsjahr gab es keine Meldungen über Schäden durch Erdbeben. Trotz­                                               Versicherungskapital
                                                                                            5 Neuheim        6                31 246    dem kann das Erdbebenrisiko nicht ausgeschlossen werden. Erdbebenschäden                                                 und Prämienertrag
            7                     11             9          6                               			             12                30 036
                                                                                                                                        sind nicht Gegenstand der Gebäudeversicherung. Im Rahmen einer Schweize­                                                 in CHF
                                                                                            6 Oberägeri      3                17 099
                                                                                                                                        rischen Poollösung besteht dennoch ein Versicherungsschutz von 2 Mrd. Fran­                                                                                         50
                                                                                            			              8                 9 062
                                                                                                                                        ken pro Beben mit einer Stärke von VII oder mehr auf der EMS-98-Skala. Im                                                                                           45
                                                                                            7 Risch          9               41 518
                                                                                            			             17              125 965     Schadenfall gilt ein allgemeiner Selbstbehalt von 10 %, mindestens jedoch                                                                                           40
                                  10
                                                                                            8 Steinhausen 4                 117 526     50 000 Franken.                                                                                                                                                     35
                                                                                            			           10                  6 114
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            30
                                                                                            9 Unterägeri     9                29 142                                                                                            Versicherungskapital in Milliarden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            25
                                                                                            			             16                25 626
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            20
                                                                                            10 Walchwil      4                53 557
                                                                                            			              3                 5 290                                                                                                                                                                        15

                                                                                            11 Zug          22              484 367                                                                                                                                                                         10
                                                                                            			             34               33 822                                                                                                 Prämienertrag in Millionen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            5
                                                                                            11 Total       116            1 277 572                                                                                                                                                                     0
                                                                                            			            171              317 837                                                                                      2006      2007      2008     2009     2010    2011    2012   2013    2014   2015
2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug
Wasser
   nähr t…
2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug
/
                                                      Brandschutz Geschäftsbericht 2015

                         Liberalisierung
                         im Brandschutz
                                                                                                                                                                   Gebäude geringer Höhe:                                Gebäude mittlerer Höhe:
                                                                                                                                                                   bis 11 m Gesamthöhe                                   bis 30 m Gesamthöhe
                                                                                                                                                                   i.d.R. 1 – 3 Geschosse                                i.d.R. 4 – 8 Geschosse

     Am 1. Januar 2015 sind die neuen Brandschutzvorschriften          Die neuen Vorschriften führten auch dazu, dass bestehen­       Neue Qualitätssicherungs-
     der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) in           de Schriftlichkeiten (Weisungen, Formulare, usw.) an die
                                                                                                                                      und ­Dokumentationspflicht
     Kraft getreten. Brandschutzbehörden, Bauherren und Pla­           neuen Vorschriften angepasst werden mussten. Im Rah­
     ner mussten sich innert kurzer Zeit auf die Umsetzung der         men verschiedenster Schulungen, Fachveranstaltungen
     neuen Vorgaben einstellen.                                        und Behördenrapporte informierten unsere Brandschutz­          Die Brandschutzrichtlinie «Qualitätssicherung im Brand­
          Die Vorschriften wurden vom Interkantonalen Organ            experten zudem über die Schwerpunkte und die Umset­            schutz» definiert die minimalen Massnahmen und Prozesse
12   zur Verhinderung technischer Handelshemmnisse (IOTH) in           zung der neuen Vorschriften.                                   zur Qualitätssicherung im Brandschutz über alle Phasen von                                                                   13
     Auftrag gegeben. Eines der wesentlichsten Ziele war die                                                                          Bauten und Anlagen. Sie regelt zudem die Zusammenarbeit
     Liberalisierung der Brandschutzvorschriften. Dies ohne            Gemeindliche Feuerschau                                        zwischen allen Betroffenen und der Brandschutzbehörde.
     Abstriche am Sicherheitsniveau des Personenschutzes. Die          Mit der Einführung der neuen Brandschutzvorschriften
     dafür neu geschaffene Brandschutzrichtlinie «Qualitätssi­         wurden die Zuständigkeiten und die periodische Kontroll­       Qualitätssicherungspflicht
     cherung Brandschutz» garantiert zukünftig die Gewähr­             tätigkeit der gemeindlichen Feuerschau überprüft und           Alle betroffenen Personen haben während dem gesamten
     leistung der Sicherheit über den ganzen Lebenszyklus eines        angepasst. Bauprojekte, die unter die in den Brandschutz­      Lebenszyklus der Baute oder Anlage eine wirkungsvolle                              Hochhäuser:
                                                                                                                                                                                                                         mehr als 30 m Gesamthöhe
     Gebäudes, definiert die Prozesse und regelt die Zusam­            vorschriften definierten Qualitätssicherungsstufen 1 und 2     Qualitätssicherung im Brandschutz sicherzustellen. Die Mass­                       i.d.R. 9 und mehr Geschosse

     menarbeit zwischen allen Betroffenen und der Brand­               fallen, werden zunehmend durch die kommunalen Brand­           nahmen sind regelmässig zu überprüfen und im Bedarfsfall
     schutzbehörde.                                                    schutzbehörden bearbeitet und bewilligt.                       anzupassen. Die Qualitätssicherung ist durch Eigen- oder
          Unsere Brandschutzexperten haben die Bauherren,                  Zukünftig finden die periodischen Kontrollen durch         Fremdüberwachung zu gewährleisten.
     Architekten, Planer und Baubehörden bei der Umsetzung             die Brandschutzorgane der Gemeinden nur noch alle fünf
     der neuen Vorschriften und Prozesse mit gezielter Informa­        Jahre statt (bisher je nach Objektkategorie jedes oder jedes   Dokumentationspflicht
     tion und Kommunikation unterstützt. Lesen Sie dazu den            2. Jahr). Ausschliesslich landwirtschaftlich genutzte Objek­   Zur Wahrung der bereits bestehenden Sorgfalts- und Un­         wie z.B. Elektro, Heizung, Lüftung / Klima schon längst
     Erfahrungsbericht von Carlo Blarer auf der Folgeseite, der        te wurden aus der Kontrollpflicht entlassen. Weniger Kon­      terhaltspflicht sind der Eigentümerschaft von Bauten und       Usus ist. Früher schrieb die Brandschutzbehörde in der Re­
     beim Neubau des Geschäfts- und Wohnhauses «Zug Down­              trollen bedeuten aber auch mehr Eigenverantwortung für         Anlagen mit dem Bezug der Immobilie alle erforderlichen        gel vor, was und wie ­etwas umgesetzt werden musste. Neu
     Town» nach den neuen Brandschutzvorschriften ­arbeitet.           Eigentümer und Nutzerschaft. Diese ist nun gestützt auf die    Dokumente abzugeben. Diese sind durch die Eigentümer-          dokumentiert die Bauherrschaft, wie sie die Brandschutz­
     Der Bau wird voraussichtlich im 4. Quartal 2016 bezugsbe­         neuen Brandschutzvorschriften vermehrt gefordert.              und Nutzerschaft aufzubewahren und bei wesentlichen            vorschriften umsetzt. Die Brandschutzbehörde überprüft
     reit sein.                                                                                                                       Änderungen nachzuführen. Bei Bedarf sind die Dokumen­          diese Massnahmen und steht beratend zur Seite. Mit der
                                                                        Arbeiten der gemeindlichen                                    te der Brandschutzbehörde zur Verfügung zu stellen.            neuen Qualitätssicherungs- und Dokumentationspflicht
     Amt für Feuerschutz                                               ­Feuerschau                                                                                                                   wird die Eigentümer- und Nutzerschaft während des ge­
     Die Bautätigkeit im Kanton Zug ist nach wie vor rege. Ent­                                                                       Konsequenzen                                                   samten Lebenszyklus der Baute oder Anlage klarer in die
     sprechend führte die Einführung der neuen Brandschutz­
                                                                                                      2015        2014                für Eigentümer und Nutzer                                      Pflicht genommen, der Einhaltung der Brandschutzvor­
     vorschriften im Berichtsjahr zu einem spürbar höheren Ar­                                                                        Diese hier auszugsweise wiedergegebenen grundsätzli­           schriften Nachachtung zu verschaffen. Damit erhält die
                                                                       Ordentliche Kontrollen            2591        3842
     beitsvolumen. Die Bewilligungsverfahren für Neubauten,                                                                           chen Pflichten aus den verbindlichen schweizerischen           bereits bisher geltende Eigenverantwortung eine neue Di­
     Sanierungen und Erweiterungen von Objekten im eigenen             Kontrollberichte                  2261        3198             Brandschutzvorschriften der VKF haben für die Betroffenen      mension.
     Zuständigkeitsbereich (Qualitätssicherungsstufen 3 und 4)         Bewilligungen                     2027        1867             Einiges an Brisanz mit sich gebracht. Die Qualitätssiche­          Zwischenzeitlich sind sich Bauherren, Architekten und
     und die damit verbundene Beratungstätigkeit führte zu             Bauabnahmen                       1112        1413             rungspflicht führt dazu, dass der Brandschutz nun von          Planer vermehrt bewusst geworden, dass die gesamtheit­
     einer grossen zeitlichen Mehrbelastung unserer Brandschutz­                                                                      Anfang an konsequent und seriös in die Planung und Um­         liche Sicht im Brandschutz auch Vorteile bringt. War der
     experten. Das Amt für Feuerschutz erteilte insgesamt 272                                                                         setzung eines Bauprojektes miteinbezogen werden muss.          Fokus bisher fast ausschliesslich auf die Erstellungskosten
     Bewilligungen. Vereinzelt nutzten Bauherrschaften die                                                                            In der Umsetzung heisst das konkret, dass für Brandschutz­     eines Objektes fixiert, so werden zukünftig auch die aus
     neuen Vorschriften dazu, bereits bewilligte Brandschutz­                                                                         belange nicht nur bei grossen und komplexen, sondern           den Brandschutzvorschriften resultierenden Betriebskosten
     konzepte zu überprüfen und diese gemäss den neuen                                                                                auch bei kleineren Projekten in jedem Fall ein Fachmann        in die Überlegungen miteinbezogen.
     ­gesetzlichen Grundlagen neu aufzulegen (siehe Beispiel                                                                          beigezogen werden muss, so wie das für andere Bereiche
     «Zug DownTown»).
2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug
/
                                                Brandschutz Geschäftsbericht 2015                                                                                                           /
                                                                                                                                                                               Brandschutz Geschäftsbericht 2015

                                                                     «Nur eine intensive
                                                                    ­Zusammenarbeit mit
                                                                     den Brandschutz­
                                                                     behörden und deren
                                                                     kompetente Fach­
                                                                     unterstützung kann
                                                                     zu einer erfolgreichen
                                                                     Umsetzung führen.»
                                                                  Carlo Blarer
                                                                  eidg. dipl. Bauleiter

                                                                                                                                                                                                                                                                                     15
                                                                 Umplanung ­Brandschutzkonzept
                                                                 Das Brandschutzkonzept wurde im März 2014 von der Ge­
                                                                 bäudeversicherung Zug bewilligt und der Bau kurz darauf
                                                                 gestartet. Als im Januar 2015 die neuen Brandschutzvor­
                                                                 schriften in Kraft traten, haben sich aufgrund des Inputs
                                                                 der beauftragten Haustechnikfirma Architekt und Bauherr
                                                                 dazu entschieden, bei letzter Gelegenheit das Brand­
                                                                 schutzkonzept nach den neuen Vorschriften umzuplanen           ... und wesentliche Veränderungen                               Erfolgreiche Zusammenarbeit
                                                                 und nochmals zur Bewilligung vorzulegen. Die fachliche         Die neuen BSV 2015 bringen zum Teil wesentliche Verän­          Die rasante Entwicklung neuer Technologien bringt auch
«Zug DownTown»                                                   und wertvolle Unterstützung durch die Gebäudeversiche­         derungen bei komplexen Bauvorhaben hervor. So sind              neue Erkenntnisse hervor und fordert Anpassungen bei
Erfahrungsbericht                                                rung Zug und der Beizug einer anerkannten Brandschutz­         denn nebst grösseren zulässigen Flächen von Brandab­            Normen und Vorschriften. Dies stellt Planer und Ausfüh­
                                                                 firma führten die Umplanung trotz neuer Einstufung des         schnitten auch Lockerungen in Bauteil-Lösungen deutlich         rende am Bau immer wieder vor neue Herausforderungen.
von Carlo Blarer
                                                                 Projektes in die Qualitätssicherungsstufe 3 (QSS 3) baldigst   spürbar, was zu einer effizienteren Bauweise führt. Im          Die anfänglichen Unsicherheiten in der Detail-Konsequenz
                                                                 zum Erfolg. Schon im Sommer 2015 konnte das neue               ­Gegenzug klassifizieren die BSV 2015 die Bauten in vier        aus den Brandschutzvorschriften 2015 sind auf Planungs­
«Im Baugebiet Lauried in Zug entstehen derzeit Wohn- und         Brandschutzkonzept bewilligt werden.                           Stufen (QSS 1 bis 4) und schreiben den Beizug von brand­        ebene und in der Umsetzung noch immer spürbar, handelt
Gewerbeflächen von insgesamt über 14 000 m2. Das Wohn-                                                                          schutzausgebildeten Spezialisten stufen­gerecht vor. An         es sich hierbei doch um ein komplexes Thema. Nur eine
und Geschäftshaus «Zug DownTown» mit dem grössten                 Neue BSV bringen                                              diese neue Ausgangslage müssen sich die beteiligten Pla­        intensive Zusammenarbeit mit den Brandschutzbehörden
Grundstückanteil umfasst ein Bauvolumen von rund                 ­Kosteneinsparungen ...                                        ner nun erst wieder gewöhnen.                                   und deren kompetente Fachunterstützung kann zu einer
56 000 m , davon allein 23 700 m für eine zweigeschossige
         3                      3
                                                                 Die Vorteile der neuen Brandschutzvorschriften (BSV) lie­          Die am Objekt «Zug DownTown» verantwortliche                erfolgreichen Umsetzung führen, was in vorliegendem Fall
Tiefgarage mit 143 Einstellplätzen. An diesem Hauptpark­         gen auf der Hand. Mittels Simulation für Entlüftung und        Projektleitung von 720° Architekten AG sieht in dieser          aus Sicht des Architekten die notwendige Anerkennung
haus schliessen sich die benachbarten Tiefgaragen als Neu­       Entrauchung konnte n
                                                                                    ­ achgewiesen werden, dass in der           Verschärfung jedoch den grossen Vorteil, dass durch den         verdient.»
bauten an. Sämtliche 187 unterirdischen Parkplätze wer­          gesamten Tiefgarage auf eine RWA-Anlage verzichtet wer­        Beizug eines Brandschutzverantwortlichen eine konse­
den über eine gemeinsame Ein- und Ausfahrt erschlossen.          den kann. Dieser Verzicht bringt nicht nur grosse Kosten­      quente Umsetzung der Brandschutzvorschriften am Bau
Die brandschutztechnischen Anforderungen zu solch ei­            einsparungen in der haustechnischen Neuinstallation (Ver­      gewährleistet wird. Die permanente Baukontrolle mit Do­
nem Bauvorhaben sind nicht zu unterschätzen. Nebst den           minderung von Luftkanälen, entfallende Abzugsschächte          kumentation durch den Experten bringt die notwendige
diversen Brandabschnitten sind auch die lüftungstechni­          über Dach, Abluftaggregat etc.), sondern auch spürbar          Qualitätssicherung mit sich. Sie vermag letztendlich auch
schen Aspekte von komplexer Natur und in verdichteter            reduzierte Unterhaltskosten für die spätere Nutzung des        bei manch einer verantwortlichen Bauleitung die notwen­
Bauweise daher Fortluft- und Rauchabzugskanäle frühzei­          Gebäudes. Trotz der entstandenen Umplanungskosten              dige Achtsamkeit für die Belange des Brandschutzes wie­
tig in die Planung mit einzubeziehen.                            konnten für den Bauherrn Einsparungen im sechsstelligen        der zu fördern.
                                                                 Frankenbereich erzielt werden. Eine weitere Vereinfachung
                                                                 aufgrund der Neuregelung konnte auch im reduzierten
                                                                 Umfang der Brandmeldeanlage verzeichnet werden.

                                                                                                                                                                                                                                              Carlo Blarer, eidg. dipl. Bauleiter,
                                                                                                                                                                                                                            Mitglied der Geschäftsleitung 720° Architekten AG,
                                                                                                                                                                                                                                                             8852 Altendorf SZ
2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug
/
                                                      Brandschutz Geschäftsbericht 2015                                                                                                                                                              /
                                                                                                                                                                                                                                          Brandschutz Geschäftsbericht 2015

                          Technischer
                          Brandschutz

     Blitzschutz                                                        Blitzeinschläge und Schadensummen                                                        Löschwasserbeiträge
     Der Sommer 2015 war gemäss SRF Meteo nach 2003 der                                                                                                          in CHF
     zweitwärmste seit Beginn der systematischen Aufzeich­                                                                                                                                                                                1400 000
                                                                        140                                                                           1400 000
     nungen im Jahre 1864. Mit 39,7 Grad wurde am 7. Juli ein
                                                                                                                                                                                                                                          1200 000
     «Allzeitrekord» für die Alpennordseite registriert. Der Som­                                                                                     1200 000
                                                                        120
16   mer war zudem viel zu trocken und es gab kaum Gewitter.                                                                                                                                                                              1000 000                                                                    17
     Bei der Gebäudeversicherung Zug gingen nur 23 Schaden­             100                                                                           1000 000
                                                                                                                                                                                                                                          800 000
     meldungen aufgrund von Blitzeinschlägen ein (Vorjahr 54).
                                                                        80                                                                            800 000
     Diese verursachten Kosten von 94 000 Franken (Vorjahr                                                                                                                                                                                600 000
     227 000 Franken). Beide Werte liegen weit unter dem
                                                                        60                                                                            600 000                                                                             400 000
     Durchschnitt der letzten 15 Jahre.
         Einmal mehr handelte es sich bei 80% der gemeldeten                                                                                                                                                                              200 000         Auslösestation für Löschreserve
                                                                        40                                                                            400 000
     Schäden um Überspannungsschäden aufgrund von indi­
                                                                                                                                                                                                                                          0
     rekten Blitzeinschlägen. Überspannungen zerstören vor              20                                                                            200 000

                                                                                                                                                                  2006

                                                                                                                                                                           2007

                                                                                                                                                                                  2008

                                                                                                                                                                                         2009

                                                                                                                                                                                                2010

                                                                                                                                                                                                       2011

                                                                                                                                                                                                              2012

                                                                                                                                                                                                                     2013

                                                                                                                                                                                                                            2014

                                                                                                                                                                                                                                   2015
     allem empfindliche Anlagenkomponenten wie Liftsteue­
                                                                         0                                                                            0
     rungen, Sicherheitsanlagen, Frequenzumrichter etc. Die
                                                                              2006

                                                                                       2007

                                                                                              2008

                                                                                                     2009

                                                                                                            2010

                                                                                                                   2011

                                                                                                                          2012

                                                                                                                                 2013

                                                                                                                                        2014

                                                                                                                                               2015
                                                                                                                                                                         10-Jahres-Durchschnitt: CHF 925 288
     Gebäudeversicherung Zug empfiehlt deshalb allen Gebäu­
     deeigentümern den Einbau von Blitzschutzsystemen und
                                                                                     Anzahl Einschläge
     Überspannungsschutzeinrichtungen. Mit diesen Vorsichts­                         10-Jahres-Durchschnitt: 55.1 Einschläge
     massnahmen könnten viele Schäden vermindert werden.                             Schadensumme in CHF
         Unsere Blitzschutzexperten haben im vergangenen                             10-Jahres-Durchschnitt: CHF 330 700

     Jahr 96 Neuanlagen abgenommen. Weitere 387 periodi­
     sche Kontrollen an bestehenden Anlagen wurden von zer­             Löschwasserversorgung                                                                    Technische Brandschutzsysteme                                                            Brandmeldeanlagen
     tifizierten VKF-Fachpersonen für den äusseren Blitzschutz          Die guten physikalischen Eigenschaften, die hohe Verfüg­                                 Gemäss den einschlägigen Vorschriften müssen Systeme im                                  Im Kanton Zug gibt es derzeit 620 Brandmeldeanlagen.
     durchgeführt. Mittlerweile sind im Kanton Zug 4340 Ge­             barkeit und die tiefen Kosten sind die Hauptgründe dafür,                                Bereich des technischen Brandschutzes (Brandmelde- und                                   Auch Brandmeldeanlagen und Brandfallsteuerungen müs­
     bäude mit einem Blitzschutzsystem versehen. Bei knapp der          dass Wasser nach wie vor das Hauptlöschmittel der Feuer­                                 Löschanlagen, Sprinkler, Rauch- und Wärmeabzugsanla­                                     sen periodisch überprüft und gewartet werden. Die ent­
     Hälfte aller Systeme handelt es sich aufgrund der Nutzung          wehren darstellt. Die Gebäudeversicherung Zug beteiligt                                  gen, Lift-, Tor- und Brandfallsteuerungen usw.) periodisch                               sprechende Verantwortung liegt beim Eigentümer. Auch
     oder Bauart des Gebäudes um gesetzliche Pflichtanlagen.            sich an den Kosten für die Bereitstellung und Verteilung                                 überprüft und gewartet werden. Die Brandschutzbehörden                                   dieses Jahr kam es erneut zu einer hohen Anzahl von Fehl­
                                                                        von Löschwasser. Im Berichtsjahr überwies sie 974 272                                    überwachen die Einhaltung der Massnahmen, um die                                         alarmen (Feuerwehraufgebote ohne Intervention). Der
                                                                        Franken (Vorjahr 1 015 572 Franken) an private und kom­                                  Funktions- und Betriebssicherheit der Anlagen sicherzu­                                  Grund liegt nicht bei den Anlagen, die in der Regel tech­
                                                                        munale Wasserversorgungen. Zudem leistete die Gebäude­                                   stellen. VKF-zertifizierte Fach­firmen führen im Auftrag des                             nisch einwandfrei funktionieren. Vielmehr führen in den
                                          2015        2014              versicherung Zug finanzielle Beiträge für 58 (Vorjahr 66)                                Amtes für Feuerschutz Abnahmen sowie periodisch ange­                                    allermeisten Fällen Unvorsichtigkeit bei Bau- und Unter­
     Total Blitzschutzanlagen               4340        4249            neu erstellte Hydranten im Kanton Zug. Damit stehen den                                  ordnete Kontrollen aus. Die beauftragte Fachfirma führte                                 haltsarbeiten, eine mangelnde Anlagebetreuung oder eine
     Pflichtanlagen                          2056        2022           Zuger Feuerwehren 3159 (Vorjahr 3146) Oberflurhydran­                                    im Bereich Sprinkleranlagen insgesamt 74 Kontrollen, Beur­                               ungenügende Instruktion der Nutzerschaft zu den uner­

     Freiwillig erstellte Anlagen            2284        2227           ten für den Wasserbezug zur Verfügung.                                                   teilungen und Abnahmen durch. Per 31. Dezember waren                                     wünschten Fehlalarmen.
                                                                                                                                                                 im Kanton Zug 103 (Vorjahr 102) Sprinkleranlagen in Be­
                                                                                                                                                                 trieb. Der durchschnittliche Bestand an Sprinklerdüsen lag
     Total Abnahmen und
                                                                                                                                                                 bei 1180 pro Anlage.
     Kontrollen                              483          321
     Abnahme von Neuanlagen                    96         132
     Periodische Kontrollen                   387         189
2015 Geschäftsbericht - Gebäudeversicherung Zug
Wasser
  erfrischt…
/
                                                        Feuerwehr Geschäftsbericht 2015                                                                                                          /
                                                                                                                                                                                        Feuerwehr Geschäftsbericht 2015

                          Zukunft der
                          Zuger Feuerwehren

     Mitdenken – vordenken – umdenken. In der Konzeption               Revision Gesetz über den Feuerschutz
     «Feuerwehr 2015» hat die Feuerwehr Koordination Schweiz           Die schweizerischen Vorgaben und die daraus resultieren­                            Impressionen aus dem Kurs
                                                                                                                                                           für Korps- und Fachchefs.
     (FKS) Ziele, Aufgaben und Standards von gemeinsamem               den Änderungen werden sich auch im Gesetz über den
     Interesse definiert. Sie hat dazu zehn verbindliche Grund­        Feuerschutz niederschlagen. Dieses bedarf einer teilweisen
     sätze zur Ausgestaltung des Feuerwehrwesens in den Kan­           Revision, da sich in den letzten Monaten und Jahren erheb­
20   tonen und im Fürstentum Liechtenstein formuliert. Die             liche Veränderungen in den Bereichen Brandschutz und
     Kantone sind gehalten, diese Vorga­                                                     Feuerwehr ergeben haben. Mitte 2015
     ben umzusetzen.                                                                         wurden die Vorbereitungsarbeiten
         In den letzten drei bis vier Jah­                                                   für diese Revision in Zusammenar­         Ernstfallereignissen verschont. Das darf aber nicht darüber
     ren wurden im Hinblick auf die U
                                    ­ m­-                                                    beit mit der Sicherheitsdirek­tion an     hinwegtäuschen, dass dank der schnellen und kompeten­
     setzung der schweizerischen Vorga­                                                      die Hand genommen. Die wesent­            ten Intervention zahlreiche Ereignisse bewältigt wurden,        Mit den letzten vier Atemschutzinspektionen konnte die
                                                 «Feuerwehr 2015
     ben in verschieden zusammenge­                                                          lichen Schwerpunkte sind lokalisiert      bevor sie grösseren Schaden anrichten konnten.                  Überprüfung dieses Bereichs abgeschlossen werden. Der
     setzten Gruppierungen Vorarbeiten
                                                 ­Kanton Zug: Die Erfül-                     und werden nun im Hinblick auf die                                                                        Ausbildungsstand ist hoch, die Atemschutzabteilungen
     für das Projekt geleistet. Zudem hat         lung des Kernauftrags                      politischen Prozesse weiter einge­        Gebäudeversicherung                                             sind einsatzbereit. Alarminspektionen werden zukünftig nur
     der Zuger Kantonsrat vor eineinhalb          sicherstellen und das                      grenzt und konkretisiert.                 und ­Feuerwehrinspektorat                                       noch durchgeführt, wenn seitens des Feuerwehrkomman­
     Jahren nach einem länger dauern­             Milizsystem erhalten.»                                                               Einsatzbereite und kompetente Feuerwehren sind im Inte­         dos oder des Feuerwehrinspektorats eine spezielle Veran­
     den Prozess die Feuerwehrpflicht                                                        Grosses Engagement                        resse der Bürger, des Gemeinwesens und der Gebäudever­          lassung dazu gegeben ist.
     und Ersatzabgabe bestätigt, was
                                                 Hans-Peter Spring
                                                 Feuerwehrinspektor                          der AdF                                   sicherung Zug. Entsprechend beteiligt sich die Gebäude­
     hinsichtlich des Projektes «Feuer­                                                      Im Berichtsjahr leistete jeder Ange­      versicherung mit namhaften Beiträgen an der Finanzierung        Stützpunkt FFZ
     wehr 2015 Kanton Zug» nicht un­                                                         hörige der Feuerwehr (AdF) im Schnitt     der Ausbildung und Ausrüstung der Zuger Feuerwehren.            Die bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zug (FFZ)
     wesentlich war. Im Spätsommer                                                           51 Einsatz- und Übungsstunden. Die­       Das Feuerwehrinspektorat ist mit der Umsetzung dieser           ­angegliederten Stützpunktaufgaben basieren auf verschie­
     2015 wurde das Umsetzungsprojekt initiiert. Die Sicher­           ser statistische Wert erhält zusätzliche Bedeutung, wenn        Aufgaben beauftragt und sorgt mit einheitlichen Konzep­         denen gesetzlichen Grundlagen und entsprechenden schrift­
     heitsvorsteher/innen aller Zuger Gemeinden stimmten den           berücksichtigt wird, dass Übungen meist in die Freizeit         ten und Vorgaben dafür, dass die Aufträge erfüllt werden.       lichen Leistungsvereinbarungen mit dem Amt für Feuer­
     Inhalten und dem weiteren Vorgehen zu. An Stelle der              fallen, Ernstfall­einsätze zu jeder Tages- und Nachtzeit vor­   Dazu gehört auch die Koordination der Zusammenarbeit            schutz. Das Aufgabenspektrum ist vielseitig und gross:
     bisherigen Richtplanung erarbeitet das Feuerwehrinspek­           kommen und die Weiterbildungskurse mehrheitlich wäh­            mit Behörden und Partnern auf kantonaler und schweize­          Unterstützung der Zuger Feuerwehren bei grossen Brand-
     torat derzeit gemeinsam mit den Gemeindebehörden und              rend der normalen Arbeitszeit und an Samstagen stattfin­        rischer Ebene. Die Verantwortungsträger der Gebäudever­         und Elementarereignissen, Öl- und Chemiewehraufgaben,
     den Feuerwehrkommandos ein Leitpapier. Dieses regelt              den. Hier braucht es nicht nur das Engagement des               sicherung Zug arbeiten in den entsprechenden schweizeri­        Strassenrettungen, technische Hilfeleistungen und Hilfe in
     verbindlich Aufträge, personelle und materielle Bestände          einzelnen AdF, sondern auch die Unterstützung und das           schen Gremien aktiv mit.                                        Notlagen. Immer dann, wenn spezielle Mittel gefordert
     sowie die Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren. Die             Entgegenkommen des Arbeitgebers und der Familien und                                                                            sind, hilft der Stützpunkt. Diese Aufgaben werden im Auf­
     Leitpapiere sind so gestaltet, dass notwendige Anpassun­          Partner. Diesem Aspekt muss im Hinblick auf die zukünfti­       Ausbildung und Inspektionen                                     trag des Bundes bzw. den SBB auch auf Autobahnen und
     gen auf Grund sich verändernder Gegebenheiten jederzeit           ge Sicherstellung der Feuerwehraufgaben im Milizsystem          Im Kanton Zug sind 27 nebenamtliche Feuerwehrinstrukto­         auf Bahnanlagen wahrgenommen.
     vorgenommen werden können. Letztendlich zielt dieses              höchste Beachtung eingeräumt werden.                            ren als Ausbilder an den Kursen des Feuerwehrinspek­torates          Die Sicherstellung dieser Aufgaben ist mit einem er­
     Projekt darauf ab, die Erfüllung des Kernauftrags der Feuer­           Insgesamt wurden die Zuger Feuerwehren im Berichts­        tätig. Sie tragen damit die wesentliche Verantwortung           heblichen Aufwand der Verantwortlichen, der Eingeteilten
     wehren auch in Zukunft sicherzustellen und das bewährte           jahr 876 Mal alarmmässig aufgeboten und sie erbrachten          dafür, dass die schweizerischen und kantonalen Vorgaben         und nicht zuletzt der finanzierenden Stellen verbunden.
     Milizsystem zu erhalten.                                          98 zusätzliche Dienstleistungen. Daraus resultierten 13 116     der Ausbildung erfolgreich vermittelt werden. Im Rahmen         Gelangt der Stützpunkt FFZ ausserhalb der Gemeindegren­
                                                                       Einsatzstunden. Die 1171 Angehörigen der Feuerwehren            des überarbeiteten Ausbildungskonzepts des Feuerwehr­           zen der Stadt Zug zum Einsatz, tut er dies, weil er einen
                                                                       leisteten weitere 46 351 Stunden anlässlich von Übungen         inspektorates wurde mit dem Korps- und Fachchefkurs             entsprechenden Auftrag hat. Die Gemeindefeuerwehren
                                                                       und Weiterbildungen. Glücklicherweise blieben unsere            ein zusätzliches Ausbildungsangebot geschaffen. Dieses          können sich derweil auf die Sicherstellung des Kernauftra­
                                                                       Feuerwehren vor spektakulären und schadenintensiven             schliesst eine bisherige Lücke in der Kaderausbildung.          ges konzentrieren.
/
                                        Feuerwehr Geschäftsbericht 2015                                                                                /
                                                                                                                                            Feuerwehr Geschäftsbericht 2015

                           Kennzahlen
                           Feuerwehrwesen

     Zuger Feuerwehren per 31.12.2015                                                        Feuerwehrinspektorat per 31.12.2015
     Feuerwehren                               Anzahl          Total      Stunden    Total   Personal                                                           Anzahl        Total        CHF
     Gemeindefeuerwehren                              11                                     Feuerwehrinspektor / Stv                                                  3
     Betriebsfeuerwehren                               4           15                        Feuerwehrinspektor Stv (im Nebenamt)                                      1         4
     Stützpunkt (FFZ)                                  1
22                                                                                           Feuerwehrinstruktoren / innen                                           27
                                                                                                                                                                                                  23
     Personalbestand                             1 171         1 171                         Fachinstruktoren / innen                                                  8        35
         davon Frauen                                100
         davon Offiziere                             135                                     Chemiestab                                                                7         7
         davon Unteroffiziere                        220
                                                                                             Feuerwehr Peers AFS                                                     10         10
     Übungen und weitere Anlässe
     Übungen                                     1 247                     40 292            Total Personal                                                                     56
     Dienstanlässe                                                          6 059   46 351
                                                                                             Kurse                                                              Anzahl         Tage
     Einsätze                                                                                Kurse AFS                                                               38         44
     Brandbekämpfung                                  93                    3 427            Eingesetzte Instruktoren                                                29        291
     Elementarereignisse                              27                     382             Kurslogistik                                                            36         39
     Strassenrettungen                                 8                     253             Teilnehmende                                                          611         690
     Technische Hilfeleistungen                      196                    2 588
     Ölwehr                                           36                     344             Kurse FKS und Dritte                                                      8        41
     Chemiewehr                                        7                     253                 davon Teilnehmende                                                    6        27
     Strahlenwehr                                      0                       0                 davon in Kursstäben                                                   2        14
     Bahnanlagen LRZ SBB Rotkreuz                    144                    1 042
     Unechte Alarme BMA                              194                    3 833            Kurskosten
     Diverse                                         171         876         994    13 116   Ausbildungsaufwand / Kurse                                                                321 431
                                                                                             Kurstaggelder Feuerwehren                                                                  71 925
     Nicht alarmmässige Aufgebote                     98           98        671      671
                                                                                             Beiträge
                                                                                             Pauschalen Feuerwehren                                                                    202 451
                                                                                             Betrieb Stützpunkt (inklusive Anteile ASTRA und Kanton)                                   360 000
                                                                                             Fahrzeuge und Ausrüstungen                                                               1 024 851
/
                                               Grundlagen und Grundsätze Geschäftsbericht 2015

                             Grundlagen
                             und Grundsätze
     Die Gebäudeversicherung Zug versichert alle Gebäude im           ist für die operative Aufgabenerfüllung zuständig. Die Ge­
     Kanton Zug obligatorisch gegen Feuer- und Elemen­                schäftsleitung vertritt die Gebäudeversicherung Zug nach
     tarschäden. Zudem führt sie im Auftrag des Kantons das
     Amt für Feuerschutz. Die Aufgaben- und Gewaltenteilung
     orientiert sich an einer modernen Verwaltungsorganisati­
                                                                      aussen und wahrt deren Interessen.

                                                                      Finanzielle Mittel
                                                                                                                                                          Mitgliedschaften
     on, in Anlehnung an das neue Aktienrecht und das neue            Die Leistungen der Gebäudeversicherung Zug werden aus
     Versicherungsaufsichtsgesetz.                                    den Prämien der Versicherten, aus Kapitalerträgen und
                                                                      Abgaben finanziert. Die Gebäudeversicherung Zug besitzt          Vereinigung kantonaler                                       Schweizerischer Pool
     Rechtsform                                                       kein gewinn- und stimmberechtigtes Kapital. Sie verfügt         ­Feuerversicherungen (VKF)                                    für Erdbebendeckung
     Die Gebäudeversicherung Zug ist eine                                                    weder über ein Dotationskapital noch     Die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) ist      Trotz der eher geringen Eintrittswahrscheinlichkeit dürfen
     selbständige Anstalt des öffentlichen                                                   beansprucht sie eine Staatsgarantie.     die Dachorganisation von 18 öffentlich-rechtlichen Kanto­     Erdbeben in der Schweiz nicht ausser Acht gelassen wer­
24   Rechts mit eigener Rechtspersönlich­                                                    Für Verbindlichkeiten haftet sie aus­    nalen Gebäudeversicherungen (KGV). Sie übt einerseits die     den. Fachleute gehen davon aus, dass sich hierzulande alle        25
     keit und Sitz in Zug.                                                                   schliesslich mit ihrem Vermögen.         Funktion als Interessenvertreterin der KGV aus. Anderer­      100 bis 500 Jahre ein zerstörerisches Beben ereignet. Erd­
                                                 «Die Gebäude­                                                                        seits ist die VKF das Dienstleistungs- und Kompetenzzent­     beben sind in der Schweiz zwar selten, weisen aber als
     Gesetzliche Grundlagen                      versicherung Zug ist                        Rechnungslegung                          rum für alle Aktivitäten in den Bereichen Brandschutz und     Naturereignis ein grosses Zerstörungspotential auf. Aus
     Für die Tätigkeiten der Gebäudeversi­       sich ihrer Monopol-                         Die Gebäudeversicherung Zug erstellt     Naturgefahrenprävention auf nationaler und internationa­      diesem Grund existiert der Schweizerische Pool für Erdbe­
     cherung Zug bildet das Gesetz über          stellung bewusst.                           ihre Jahresrechnung in Übereinstim­      ler Ebene. Zudem bildet sie Fachpersonen in beiden Berei­     bendeckung (Pool). Der Pool stellt seinen 17 Mitgliedern im
     die Gebäudeversicherung die Grund­                                                      mung mit den Fachempfehlungen von        chen aus. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und    Fall eines Erdbebens pro Kalenderjahr maximal zwei Mal
                                                ­Deshalb legen wir
     lage. Die Belange des Amtes für Feuer­                                                  Swiss GAAP FER im Allgemeinen und        Innovation (SBFI) hat der VKF im Berichtsjahr neu die Trä­    zwei Milliarden Franken zur Entschädigung betroffener
     schutz sind im Gesetz über den Feuer­
                                                 grössten Wert auf                           den Empfehlungen für Gebäudeversi­       gerschaft für die Prüfung «Brandschutzexpertin / Brand­       Gebäudeeigentümer zur Verfügung.
     schutz geregelt. Dazu gehören die           Kundenzufrieden-                            cherungen gemäss Swiss GAAP FER          schutzexperte mit eidgenössischem Diplom» verliehen. Die
     entsprechenden Verordnungen und             heit und Dienstleis-                        41 im Besonderen.                        im Januar 2015 in Kraft getretenen neuen Brandschutzvor­      Feuerwehrkoordination Schweiz (FKS)
     Reglemente.                                 tungsqualität.»                                                                      schriften orientieren sich an der Wirtschaftlichkeit und      Die Feuerwehrkoordination Schweiz (FKS) vertritt alle Kan­
                                                                                             Informationspolitik                      berücksichtigen die neusten technischen Möglichkeiten.        tone und das Fürstentum Liechtenstein in nationalen Feuer­
     Regierungsrat                              Max Uebelhart
                                                Geschäftsführer                              Die Gebäudeversicherung Zug be­                                                                        wehrfragen. Die Fachstelle koordiniert und behandelt
     Der Regierungsrat übt die Aufsicht                                                      treibt eine offene und transparente       Interkantonaler                                              ­politische, organisatorische, fachliche und finanzielle Frage­
     über die Gebäudeversicherung Zug                                                        Informationspolitik. Alle internen und   ­Rückversicherungsverband (IRV)                               stellungen, die für das Feuerwehrwesen als öffentliche
     aus. Administrativ ist sie der Sicher­                                                  externen interessierten Kreise werden    Der Interkantonale Rückversicherungsverband (IRV) ist eine    Aufgabe von gemeinsamem Interesse sind. Zudem fördert
     heitsdirektion unterstellt.                                      im Rahmen des Geschäftsberichts sowie im Internet und           öffentlich-rechtliche Körperschaft und ausschliesslich für    sie die Zusammenarbeit zwischen den Kantonen, dem
                                                                      mit Medienmitteilungen über den Geschäftsverlauf und            die 18 Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) tätig. Er       Fürstentum Liechtenstein und dem Bund.
     Kontrollstelle                                                   die Aktivitäten der Gebäudeversicherung Zug informiert.         bietet diesen die Möglichkeit, sich gegen die Risiken Feuer
     Gemäss Finanzhaushaltgesetz des Kantons Zug ist die Kan­                                                                         und Elementar rückzuversichern. Ein Teil der Elementar­       Präventionsstiftung
     tonale Finanzkontrolle für die Revision der Jahresrechnung       Internes Kontrollsystem                                         schaden-Rückversicherung ist für Katastrophen reserviert.     Einwirkungen der Natur stellen eine immer grössere Gefahr
     zuständig.                                                       und Risikomanagement                                            Er wird solidarisch getragen und als Interkantonale Risiko­   für die Bevölkerung und Sachwerte aller Art dar. Die Prä­
                                                                      Die Gebäudeversicherung Zug wendet ein zweckmässiges            gemeinschaft (IRG) bezeichnet. Dank dem Schadenpool           ventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen
     Einsprache- und Beschwerdeinstanz                                internes Kontrollsystem (IKS) an. Die operativen, finanziel­    IRG bleibt die Leistungsfähigkeit der Gebäudeversicherung     (KGV) fördert Projekte, die sich mit integralem, gebäudebe­
     Gegen Verfügungen der Gebäudeversicherung Zug kann               len und versicherungstechnischen Risiken werden im              Zug auch im Katastrophenfall gewährleistet. Zu den weite­     zogenem Risikomanagement befassen. Die Stiftung lan­
     vorerst bei der Ausstellerin Einsprache und anschliessend        ­Rahmen des Risikomanagements überwacht. Den versiche­          ren Tätigkeiten des IRV gehören die Beratung in Risikofra­    ciert regelmässig Ausschreibungen aus den Bereichen der
     beim Regierungsrat Verwaltungsbeschwerde erhoben wer­            rungs- und finanztechnischen Risiken wird mittels Rück­         gen, langfristige statistische Analysen sowie Auswertun­      Schaden- und Risikoanalyse, der Entwicklung und Bewer­
     den. Entscheide des Regierungsrates können beim Verwal­          versicherungen und Risikovorsorge durch Rückstellungen          gen relevanter Schadenereignisse.                             tung von Schutzmassnahmen sowie der Kommunikation.
     tungsgericht angefochten werden.                                 Rechnung getragen. Die Anlagepolitik ist auf Kapitalerhal­                                                                    Unter die Projektförderung fallen Naturgefahren, die für
                                                                      tung und langfristigen Vermögenszuwachs ausgerichtet.                                                                         die KGV ein hohes Risiko darstellen. Langfristig sollen die
     Geschäftsleitung                                                 Die finanztechnischen Risiken werden mit einer risiko­                                                                        Projektergebnisse dazu beitragen, die Zunahme der Ele­
     Die Geschäftsleitung der Gebäudeversicherung Zug be­             adäquaten Anlagestrategie sowie durch aktive Liquiditäts­                                                                     mentarschäden an Gebäuden in der Schweiz zu dämpfen.
     steht aus dem Geschäftsführer und dessen Stellvertreter.         planung gesteuert.
     Sie setzt die Strategie und die Gesetzesvorgaben um und
Wasser
  zerstör t…
/
                                                                          Jahresrechnung Geschäftsbericht 2015                                                                                                          /
                                                                                                                                                                                                        Jahresrechnung Geschäftsbericht 2015

                              Bilanz                                                                                                                                  Erfolgsrechnung

     Bilanz                                                                                                2015        2014 Veränderung      Erfolgsrechnung                                                                                       2015         2014 Veränderung
     Zahlen in 1000 CHF                                                Erläuterungen                                                        Zahlen in 1000 CHF                                                Erläuterungen

     Aktiven                                                                                              137 963     135 224       2 739    Bruttoprämienertrag                                                                                    29 348      28 235       1 113
                                                                                                                                             Stempelsteuer                                                                                          – 1 174     – 1 129       – 45
     Anlagevermögen                                                                                        120 199    112 814       7 385    Präventionsanteil                                                                 11                   – 4 696     – 4 519      – 177
28   Kapitalanlagen                                                                      1                 113 422    106 083       7 339    Prämienaufwand Rückversicherung                                                   12                   – 8 549     – 7 043     – 1 507   29
     Beteiligung                                                                         2                    6 777     6 731          46    Verdiente Prämien für eigene Rechnung                                             13                   14 929      15 544       – 615

     Umlaufvermögen                                                                                         17 764     22 411      – 4 646   Schaden- und Leistungsaufwand auf eigene Rechnung                                 14                     – 260     – 5 084      4 824
     Aktive Rechnungsabgrenzungen                                                        3                      233      260         – 27    Veränderung der versicherungstechnischen
     Forderungen                                                                         4                    7 040    16 726      – 9 686   Schwankungs- und Sicherheitsrückstellungen                                        15                 – 12 558      – 9 450     – 3 108

     Flüssige Mittel                                                                                        10 491      5 425       5 066    Betriebsaufwand für eigene Rechnung                                                                    – 2 179     – 1 817      – 362
                                                                                                                                             Übriger betrieblicher Ertrag                                                                               911         45         866
                                                                                                                                             Übriger betrieblicher Aufwand                                                                              – 10        –8          –1

     Passiven                                                                                             137 963     135 224       2 739    Technisches Ergebnis                                                              16                       833      – 770       1 603

     Eigenkapital                                                                                           59 956     56 871       3 085    Ertrag Prävention und Intervention                                                                       6 617      6 070         548

     Gewinnreserven                                                                                         56 871     55 832       1 039    Aufwand Prävention und Intervention                                                                    – 4 434     – 3 898      – 535

     Gewinn / Verlust                                                                                         3 085     1 039       2 046    Personal- und Verwaltungsaufwand Prävention und Intervention                                           – 2 187     – 2 177       – 10
                                                                                                                                             Veränderung nicht versicherungstechnische Rückstellungen
                                                                                                                                             ­Prävention und Intervention                                                                                   4        6          –2
     Fremdkapital                                                                                           78 008     78 354       – 346
                                                                                                                                             Ergebnis Prävention und Intervention                                              17                           0        0           0
     Versicherungstechnische Rückstellungen für eigene Rechnung                          5                    7 893    22 346     – 14 453
      Versicherungstechnische Schwankungs- und
     ­Sicherheitsrückstellungen                                                          6                  47 040     34 482      12 558    Ertrag aus Kapitalanlagen                                                         18                     4 855      5 896      – 1 040

     Nichtversicherungstechnische Rückstellungen                                         7                    2 598     2 328         269    Aufwand aus Kapitalanlagen                                                        19                   – 1 051      – 432       – 619

     Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen                                    8                  19 783     18 283       1 500    Vermögensverwaltungsaufwand                                                       20                       – 52      – 46          –7

     Passive Rechnungsabgrenzungen                                                       9                      196      158           38    Ergebnis aus Kapitalanlagen vor Veränderung
                                                                                                                                             Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen                                  21                    3 752       5 418     – 1 666
     Verbindlichkeiten                                                                 10                       498      756        – 258

     Alle aufgeführten Beträge sind gerundet. Daher kann eine minimale Differenz bei den Totalbeträgen entstehen.
                                                                                                                                             Veränderung Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen                      22                   – 1 500     – 3 609      2 109
                                                                                                                                             Ergebnis aus Kapitalanlagen                                                                             2 252       1 809        443
                                                                                                                                             Betriebliches Ergebnis                                                                                  3 085       1 039       2 046
                                                                                                                                             Ausserordentliches Ergebnis                                                                                    0        0           0
                                                                                                                                             Gewinn / Verlust                                                                                        3 085       1 039       2 046

                                                                                                                                             Alle aufgeführten Beträge sind gerundet. Daher kann eine minimale Differenz bei den Totalbeträgen entstehen.
/
                                                                          Jahresrechnung Geschäftsbericht 2015                                                                                              /
                                                                                                                                                                                              Jahresrechnung Geschäftsbericht 2015

                              Geldflussrechnung                                                                                                                      Eigenkapitalnachweis

     Geldflussrechnung                                                                                     2015           2014 Veränderung      Eigenkapitalnachweis                                                                                         Total
     Zahlen in 1000 CHF                                                                                                                         Zahlen in 1000 CHF                                                                                 Gewinnreserven

     Mittelfluss aus Betriebstätigkeit                                                                     11 277          9 832       1 444    Eigenkapital 01.01.2014                                                                                            55 832
     Gewinn / Verlust                                                                                         3 085         1 039      2 046    Jahresergebnis 2014                                                                                                  1 039
     Realisierte bzw. nicht realisierte Verluste auf Kapitalanlagen                                             662          279         383    Eigenkapital 31.12.2014                                                                                            56 871

30   Realisierte bzw. nicht realisierte Gewinne auf Kapitalanlagen                                          – 1 837       – 2 906      1 069                                                                                                                                    31
     Versicherungstechnische Rückstellungen für eigene Rechnung                                           – 14 453         13 006    – 27 459   Eigenkapital 01.01.2015                                                                                            56 871
                                                                                                                                                Jahresergebnis 2015                                                                                                  3 085
     Versicherungstechnische Schwankungs- und
     Sicherheitsrückstellungen                                                                              12 558          9 450      3 108    Eigenkapital 31.12.2015                                                                                            59 956

     Nichtversicherungstechnische Rückstellungen                                                                269          635       – 365
                                                                                                                                                Gewinnreserven
     Veränderung Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen                                             1 500         3 609     – 2 109   Als selbständige Körperschaft des öffentlichen Rechts besitzt die Gebäudeversicherung Zug kein stimm- und gewinnberech­tigtes
     Veränderung Forderungen                                                                                  9 686      – 15 358     25 044    Kapital. Sie schüttet keine Gewinne aus. Bei den Gewinnreserven handelt es sich um die kumulierten Gewinne, abzüglich
                                                                                                                                                der kumulierten Verluste. Die Gebäudeversicherung Zug beansprucht keine Staatsgarantie. Der Kanton ist an der Gebäude­
     Veränderung Aktive Rechnungsabgrenzungen                                                                       27       – 21         48
                                                                                                                                                versicherung Zug nicht beteiligt.
     Veränderung Verbindlichkeiten                                                                            – 258           37       – 295
     Veränderung Passive Rechnungsabgrenzungen                                                                      38        64        – 26

     Mittelfluss aus Investitionstätigkeit                                                                 – 6 210       – 14 114      7 904
     Investitionen Kapitalanlagen                                                                         – 10 695       – 23 692     12 997
     Devestitionen Kapitalanlagen                                                                             4 531         9 714     – 5 183
     Investitionen Beteiligung                                                                                  – 46        – 135         90
     Devestitionen Beteiligung                                                                                       0         0           0

     Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit                                                                         0          0           0
     Veränderung kurzfristige Finanzverbindlichkeiten                                                                0         0           0
     Veränderung langfristige Finanzverbindlichkeiten                                                                0         0           0

     Veränderung Flüssige Mittel                                                                             5 067        – 4 282      9 348
     Flüssige Mittel 01.01.                                                                                   5 425         9 706     – 4 281
     Flüssige Mittel 31.12.                                                                                 10 491          5 425      5 066

     Alle aufgeführten Beträge sind gerundet. Daher kann eine minimale Differenz bei den Totalbeträgen entstehen.
/
                                                       Anhang zur Jahresrechnung Geschäftsbericht 2015                                                                                                        /
                                                                                                                                                                                     Anhang zur Jahresrechnung Geschäftsbericht 2015

                         Anhang
                         zur Jahresrechnung
                         Rechnungslegungs- und Bewertungsgrundsätze

     1. Grundsätze der Rechnungslegung                                   2.3     Kapitalanlagen                                            2.4     Sachanlagen                                                    der Höhe oder dem Zeitpunkt nach unbestimmt ist. Sie wird
                                                                         Die Kapitalanlagen der Gebäudeversicherung Zug sind wie           Die Informatikinfrastruktur (Hard- und Software) wird der Ge­          auf der Basis des wahrscheinlichen Mittelabflusses bewertet.
     Die Gebäudeversicherung Zug erstellt ihre Jahresrechnung in         folgt bewertet:                                                   bäudeversicherung Zug vom Kanton gegen Entgelt zur Verfü­
     Übereinstimmung mit dem Branchenstandard Swiss GAAP FER                                                                               gung gestellt. Mit Ausnahme von spezieller Software und                2.7.3    Versicherungstechnische Rückstellungen
     41 sowie dem gesamten Regelwerk nach Swiss GAAP FER.                2.3.1       Liquide Mittel                                        Mobilien besitzt die Gebäudeversicherung Zug keine Sachan­             Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden einzeln,
           Die Jahresrechnung entspricht dem Schweizerischen Ob­         Die liquiden Mittel in den Kapitalanlagen werden zu aktuellen     lagen. Die vorhandenen Mobilien sind auf den Zeitpunkt der             d.h. je Versicherungsfall, nach der mutmasslichen Verpflich­
32   ligationenrecht, dem Gesetz über die Gebäudeversicherung            Werten bewertet.                                                  Erstanwendung von Swiss GAAP FER vollumfänglich abge­                  tung gegenüber dem Versicherten und/oder mathematisch             33
     vom 20. Dezember 1979 (BGS 722.11). Die Jahresrechnung                                                                                schrieben. Software wird nicht aktiviert, bzw. im Erwerbsjahr          bzw. statistisch aufgrund von Erfahrungswerten vorsichtig
     wurde unter der Annahme der Fortführung der Unternehmens­           2.3.2       Wertschriften                                         abgeschrieben. In Zukunft zu erwerbende Mobilien werden                bemessen und jährlich überprüft.
     tätigkeit erstellt. Das Verrechnungsverbot von Aktiven und          Die Bewertung der Wertschriften erfolgt grundsätzlich zu ak­      über eine Nutzungsdauer von 5 Jahren direkt linear vom An­
     Passiven bzw. Aufwand und Ertrag (Bruttoprinzip) wurde ein­         tuellen Werten. Ist kein aktueller Wert bekannt, gelangt aus­     schaffungswert abgeschrieben. Die allgemeine Aktivierungs­             2.7.4 Versicherungstechnische Sicherheits- und
     gehalten. Die Jahresrechnung entspricht dem Grundsatz der           nahmsweise der Anschaffungswert, abzüglich allfälliger Wert­      untergrenze beträgt CHF 5000.                                                   Schwankungsrückstellungen
     Stetigkeit in Bewertung, Darstellung und Offenlegung. Sie           beeinträchtigungen zur Anwendung.                                                                                                        Die versicherungstechnischen Sicherheits- und Schwankungs­
     basiert auf betriebswirtschaftlichen Werten und vermittelt ein            Wertveränderungen werden in der Erfolgsrechnung als         2.5     Forderungen                                                    rückstellungen werden für Unsicherheiten in der Bestimmung
     den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver­        nicht realisierter Gewinn im Ertrag aus Kapitalanlagen bzw. als   Die Forderungen werden zu Nominalwerten bewertet. Be­                  der versicherungstechnischen Rückstellungen (Parameter- und
     mögens-, Finanz- und Ertragslage (true and fair view).              nicht realisierter Verlust im Aufwand aus Kapitalanlagen er­      triebswirtschaftlich notwendige Wertberichtigungen werden              Zufallsrisiko) und für die inhärenten Zufallsschwankungen in
                                                                         fasst. Unter aktuellen Werten werden öffentlich notierte          angemessen berücksichtigt.                                             der Schadenabwicklung benötigt. Sie dienen dazu, ungünstige
     1.1   Bilanzstichtag                                                Marktwerte verstanden. Die Marchzinsen bei den Anleihen                                                                                  und vorteilhafte Abwicklungsergebnisse der versicherungs­
     Das Geschäftsjahr dauert vom 1. Januar bis 31. Dezember.            werden, sofern diese nicht bereits im Kurswert enthalten sind,    2.6     Flüssige Mittel                                                technischen Rückstellungen aufzufangen und werden unter
     ­Bilanzstichtag ist der 31. Dezember.                               in den Kapitalanlagen erfasst.                                    Die flüssigen Mittel werden zu aktuellen Werten bewertet. Sie          Berücksichtigung der Diversifikation, der Grösse und der Struk­
                                                                                                                                           umfassen Kassenbestände, Post- und Bankguthaben sowie                  tur des Versicherungsportfolios sowie der abgeschlossenen
                                                                         2.3.3       Immobilien                                            Sicht- und Depositengelder. Diese dienen ausschliesslich dem           Rückversicherungsverträge gebildet und aufgelöst.
     2. Bewertungsgrundsätze                                             Bei den Immobilien der Gebäudeversicherung Zug handelt es         operativen Betrieb.
                                                                         sich, mit Ausnahme von drei Liegenschaften mit gemischter                                                                                2.8     Verbindlichkeiten
     Die Bewertung erfolgt nach einheitlichen Kriterien. Es gilt         Nutzung, ausschliesslich um Wohnliegenschaften. Die gröss­        2.7     Gewinnreserven                                                 Die Verbindlichkeiten werden zu Nominalwerten eingesetzt.
     grundsätzlich das Prinzip der Einzelbewertung der Aktiven und       tenteils selbst genutzte Liegenschaft an der Poststrasse 10 in    Es handelt sich um die kumulierten einbehaltenden Gewinne
     Passiven.                                                           Zug (Sitz der Gebäudeversicherung Zug) wird unter den Kapi­       bzw. Verluste.                                                         2.9     Aktive und passive Rechnungsabgrenzungen
                                                                         talanlagen ausgewiesen. Sämtliche Immobilien liegen im Kan­                                                                              Die Rechnungsabgrenzungen enthalten die üblichen im Zu­
     2.1   Fremdwährungsumrechnung                                       ton Zug. Sie werden ausschliesslich zu Renditezwecken gehal­      2.7.1    Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen              sammenhang mit dem Geschäft stehenden zeitlich abzugren­
     Auf fremde Währungen lautende Vermögenswerte und Ver­               ten. Die Immobilien sind zum Verkehrswert bilanziert. Sie         Die Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen werden            zenden Aufwendungen und Erträge.
     bindlichkeiten werden zum Tageskurs des Bilanzstichtages            wurden nach dem zu erwartenden Ertrag (Ertragswertmetho­          für die marktspezifischen Risiken in den Kapitalanlagen (inkl.
     umgerechnet. Transaktionen in Fremdwährungen werden zu              de), unter Berücksichtigung eines risikogerechten Kapitalisie­    Immobilien) gebildet und aufgelöst, um Schwankungen der                2.10     Übrige Aktiven und Passiven
     den Kursen des Transaktionsdatums umgerechnet.                      rungszinssatzes und durch den Vergleich mit ähnlichen Objek­      aktuellen Werte Rechnung zu tragen. Sie werden aufgrund der            Die übrigen Aktiven und Passiven werden zu Nominalwerten,
                                                                         ten geschätzt. Dabei wurde die technische Entwertung              Rendite-Risiko-Eigenschaften des Portefeuilles ermittelt.              abzüglich allfällig notwendiger Wertberichtigungen ausgewie­
     2.2   Wertbeeinträchtigungen                                        ermittelt und berücksichtigt. Die Immobilien werden mindes­                                                                              sen.
     Auf jeden Bilanzstichtag prüft die Gebäudeversicherung Zug,         tens alle 10 Jahre neu bewertet.                                  2.7.2    Nicht versicherungstechnische Rückstellungen
     ob eine Wertbeeinträchtigung besteht. Das heisst, ob Anzei­                                                                           Es handelt sich um Rückstellungen, welche in keinem direkten
     chen dafür bestehen, dass der Buchwert eines Aktivums den           2.3.4       Derivative Finanzinstrumente                          Zusammenhang mit dem Versicherungsgeschäft stehen. Diese
     erzielbaren Wert übersteigt. Falls dies der Fall ist, wird der      Investitionen in derivative Finanzinstrumente wie Terminge­       werden gebildet, wenn am Bilanzstichtag eine rechtliche oder
     Buchwert auf den erzielbaren Wert reduziert, wobei die Wert­        schäfte (Futures, Forwards, Swaps) und Optionen sind bei der      faktische Verpflichtung aus der Vergangenheit besteht, welche
     beeinträchtigung dem Periodenergebnis belastet wird.                Gebäudeversicherung Zug nicht gestattet.
Sie können auch lesen