GESCHÄFTSBERICHT 2019 - Otto M. Schröder Bank

 
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GESCHÄFTSBERICHT 2019
OTTO M. SCHRÖDER BANK AG
  GESCHÄFTSBERICHT 2019
LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

1. GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS

Die wesentlichen Geschäftsfelder der           Für die Steuerung wird eine monatliche Be-
Otto M. Schröder Bank AG, Hamburg,             triebsergebnisrechnung sowie die Analyse
sind die Immobilien-Zwischenfinanzie-          der Schlüsselindikatoren im Kreditgeschäft
rung im Wohnungsbau und die Vermö-             (monatlich) und in der Vermögensanlage
gensanlage.                                    (vierteljährlich) genutzt. Weitere Elemente
                                               der Gesamtbanksteuerung sind der jährli-
In der Zwischenfinanzierung unterstützen       che Strategie- und Planungsprozess sowie
wir Bauträger und Investoren bei wohn-         das Risikotragfähigkeitskonzept. Durch das
wirtschaftlichen Immobilienprojekten in        integrierte Steuerungssystem der Bank wird
Hamburg, Berlin und auf Sylt. Die Vermö-       eine umfassende Betrachtung der zentra-
gensanlage konzentrieren wir immer mehr        len Werttreiber hinreichend sichergestellt.
auf die Vermögensverwaltung und das rei-
ne Ausführungsgeschäft mit Privatkunden,       Zur grundsätzlichen Entwicklung dieser
Stiftungen und institutionellen Kunden.        Kennzahlen 2019 im Vergleich zum Vorjahr
Vermögensberatung bieten wir nur noch in       wird auf das Kapitel „Wirtschaftsbericht“
Ausnahmefällen an.                             bzw. für das Jahr 2020 auf das Kapitel
                                               „Prognosen, Chancen und Risiken“ ver-
Das Steuerungssystem der Bank ist darauf       wiesen.
ausgerichtet, die zentralen Werttreiber der
wesentlichen Bereiche zielgerichtet abzu-      Unsere Bank zeichnen qualifizierte und
bilden. Dafür nutzt die Bank Kennzahlen,       kompetente Mitarbeiter aus, denen wir für
welche eine einheitliche und effektive Steu-   ihre engagierten Leistungen und den Ein-
erung unter Zugrundelegung von handels-        satz in einem nicht immer einfachen Ge-
und bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften      schäftsumfeld ausdrücklich danken.
sicherstellen. Die wichtigsten Steuerungs-
kennzahlen sind das Zinsergebnis, das Pro-
visionsergebnis, das Kundenkreditvolumen
sowie das Vermögensverwaltungs- und De-
potvolumen.

                                                                                             5
2. WIRTSCHAFTSBERICHT

    Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

    Konjunkturelle Entwicklung                    Kapitalmärkte

    Für das Jahr 2019 kann man konstatieren,      Mit einem Anstieg seit Jahresanfang von
    dass sich die konjunkturbestimmenden          25,5 % auf ein Jahresendniveau von
    Themen – die von den USA ausgehenden          13.249 Punkten war 2019 für DAX-Anle-
    Handelskonflikte, der Brexit und eine weni-   ger ein Prädikatsjahrgang. Im Gegensatz zu
    ger dynamische Weltwirtschaft – schon zu-     vielen anderen großen Aktienindizes welt-
    vor abgezeichnet hatten. Daher waren die      weit hat es der DAX jedoch nicht geschafft,
    Ende 2018 für 2019 getroffenen Progno-        im zu Ende gegangenen Jahr ein Allzeit-
    sen schon nicht mehr ganz so euphorisch.      hoch zu erklimmen. Er setzte sich aber
    Das dennoch im Jahresverlauf die Progno-      deutlich von dem enttäuschenden Vorjahr
    sen immer weiter heruntergeschraubt wor-      ab, als er – trotz des früh im Jahr erreichten
    den sind, liegt vor allem daran, dass Zahl    Rekords – am Ende rund 18 % einbüßte.
    und Dimension der Rückschläge bei den         Dass der DAX nicht wie der Dow Jones und
    Handelskonflikten und den Brexit-Verhand-     der S&P500 von Rekord zu Rekord eilte, lag
    lungen unterschätzt worden waren.             unter anderem an den europäischen Belas-
                                                  tungsfaktoren wie Brexit und Handelsstreit,
    Die deutsche Wirtschaft befindet sich nur     die die stark exportabhängige deutsche
    noch auf einem sehr schwachen Wachs-          Wirtschaft besonders trafen. Zudem ist der
    tumskurs. Mit 0,5 % ist die deutsche          Anteil der Technologiewerte am deutschen
    Wirtschaft in 2019 noch einmal deutlich       Aktienmarkt deutlich kleiner als in den
    weniger gewachsen als in den Vorjahren.       USA.
    Der Wachstumswert gehört mit Blick auf
    die vergangenen 25 Jahre deutlich zu den      Die zehnjährige Bundesrendite beendete
    schlechteren Werten.                          das Jahr mit - 0,187 % nach einem Start
                                                  2019 mit + 0,171 %. Zwischenzeitlich
    Die öffentlichen Stellen nutzten die gute     war die Rendite auf ein Rekordniveau von
    Einnahmensituation erneut nicht zu einer      - 0,715 % abgetaucht. Erstmalig war im
    signifikanten Rückführung der Schulden.       Jahr 2019, dass die komplette Zinsstruktur-
                                                  kurve des Bundes im Sommer vollständig
                                                  ins Minus fiel. Entlang der gesamten Kurve
                                                  bis hin zu 30 Jahren Laufzeit wurden kei-
                                                  ne positiven Zinsen mehr gesehen, überall

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zahlten die Anleger beim Bund Parkgebüh-       7,0 %. Die Mietpreise entwickelten sich we-
ren für die Überlassung ihres Kapitals. Neu    niger dynamisch und verzeichneten bei Be-
war ebenfalls, dass „High-Yield-Bonds“         standswohnungen nur eine Steigerungsra-
von Unternehmen, für die vor Jahren noch       te von 2,07 %; bei Neubauwohnungen im
Kupons von 7, 8, 9 oder mehr Prozente ge-      nicht öffentlich geförderten Bereich blieben
zahlt wurden, Minusrenditen auswiesen.         die Mieten mit durchschnittlich 15,05 Euro
Dies kann in unseren Augen kein für eine       pro Quadratmeter sogar unverändert. Nach
Volkswirtschaft gesunder Zustand sein.         wie vor gibt es in den Stadtteilen eine gro-
                                               ße Spreizung der Immobilienpreise.
Immobilienmärkte
                                               In unserem Zielmarkt Berlin war das be-
Im Jahr 2019 sind die Immobilienpreise laut    herrschende Thema im 2. Halbjahr die be-
Bulwiengesa in Deutschland um insgesamt        absichtigte Einführung des Mietendeckels
4,7 % und damit etwas geringer als in den      durch den Berliner Senat. Inwieweit dieser
Vorjahren angestiegen. Der Wohnbereich         verfassungsgemäß ist, werden letztlich die
verzeichnete eine Steigerung von insge-        Gerichte entscheiden müssen. Erste Aus-
samt 5,5 % (Vorjahr plus 7,0 %), wobei         wirkungen waren deutlich bei Aufteilerpro-
sich der Preisanstieg im 4. Quartal deutlich   jekten von Bestandsimmobilien und Zins-
abschwächte. Preistreiber waren sowohl         häusern zu beobachten. Die Nachfrage von
höhere Baukosten wegen fehlender Bauka-        Investoren und Kapitalanlegern ist in diesen
pazitäten und entsprechender Fachkräfte        Bereichen spürbar eingebrochen. Von die-
als auch gestiegene Grundstückspreise. Die     ser Entwicklung profitierten die angrenzen-
Mieten stiegen dagegen mit plus 3,6 % bei      den Städte und Gemeinden in Brandenburg
Neubauten und plus 2,5 % bei Bestands-         mit guter Anbindung an das öffentliche
objekten vergleichsweise moderat an.           Nahverkehrsnetz Berlins. In Berlin selbst
                                               stieg die Nachfrage nach Eigentum durch
In Hamburg stiegen die Immobilienpreise        Eigennutzer. Im Vergleich zu den Vorjah-
laut Engel & Völkers für Eigentumswoh-         ren hat sich der Zuzug von nur noch circa
nungen aus dem Bestand um 12,06 %              20.000 Einwohnern erheblich reduziert, so
und bei Neubauten um 11,34 % an. Bei           dass sich der Druck auf den Wohnungs-
Einfamilienhäusern lag die Steigerung bei      markt etwas abgeschwächt hat. Die Kauf-

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Geschäftsentwicklung unserer Bank

    preise in Berlin stiegen laut Homeday GmbH   Unsere beiden wesentlichen Geschäfts-
    indessen für Wohnungen mit 10,4 % und        bereiche, die Zwischenfinanzierung von
    für Häuser mit 12,9 % weiter stark an.       Wohnimmobilien und die Vermögensanla-
                                                 ge, haben sich im Geschäftsjahr 2019 zu-
    Der Immobilienmarkt auf der Insel Sylt hat   friedenstellend entwickelt.
    sich nach unseren Beobachtungen gegen-
    über dem Vorjahr nur wenig verändert.        Die Vermögensberatung litt weiter unter
                                                 den Anforderungen von MiFID II, welche
                                                 zu einem weiteren Rückgang der Handels-
                                                 transaktionen führten. Dagegen konnten
                                                 wir die individuelle Vermögensverwaltung
                                                 durch Gewinnung von Neukunden und
                                                 Umschichtung von Beratungsmandaten
                                                 weiter ausbauen.

                                                 Im Kreditgeschäft hat der Immobilienmarkt
                                                 in Berlin seine starke Bedeutung für unser
                                                 Haus bestätigt. Weit mehr als die Hälfte
                                                 unseres Immobilienkreditvolumens entfällt
                                                 nach wie vor auf diese Region. In Hamburg
                                                 konnten wir eine Vielzahl kleinerer Projekte
                                                 begleiten, während die Finanzierungen auf
                                                 Sylt sich auf Einzelfälle beschränkten.

                                                 Insgesamt übertraf die geschäftliche Ent-
                                                 wicklung unsere Erwartungen.

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Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Am Bilanzstichtag lagen unsere Kun-          zukommen. Die aufsichtsrechtlichen Anfor-
denforderungen mit 269,3 Mio. Euro           derungen zur Liquidität haben wir durch-
um 40,6 Mio. Euro über dem Vorjahres-        gängig eingehalten.
wert und um 29,7 Mio. Euro über dem
Planwert. Unter Einbeziehung von Bürg-       Das operative Betriebsergebnis (Ergebnis
schaftsverpflichtungen und offenen Kre-      vor Steuern, Wertberichtigungen sowie Zu-
ditzusagen weisen wir ein um 47,7 Mio.       führungen zur Rücklage nach § 340g HGB)
Euro höheres Kundenkreditvolumen von         von 12,1 Mio. Euro liegt leicht über dem
306,0 Mio. Euro aus. Das jahresdurch-        Vorjahresergebnis.
schnittliche Kundenkreditvolumen ver-
änderte sich gegenüber dem Vorjahr           Das Zinsergebnis, das fast ausschließlich
kaum und entsprach damit der Planung.        auf das Kundenkreditgeschäft entfällt, ver-
                                             minderte sich um 3 % auf 14,2 Mio. Euro
Vor dem Hintergrund des erhöhten Be-         und entspricht damit der Planung. Dabei
stands der Kundenforderungen zum Bilanz-     konnte die wie erwartet leicht gesunke-
stichtag nahmen unsere zur Refinanzierung    ne Zinsspanne nicht vollständig durch das
dienenden Kundeneinlagen um 47,1 Mio.        Neugeschäft kompensiert werden.
Euro auf 258,1 Mio. Euro zu.
                                             Das Provisionsergebnis erhöhte sich um
Die Eigenmittel unserer Bank betragen        10 % auf 4,3 Mio. Euro. Die Vermögens-
nach den aus dem Ergebnis zugeführten        anlage konnte das Vorjahresniveau trotz
Beträgen (einschließlich Zuführungen zum     negativer Auswirkungen der regulatori-
Fonds für allgemeine Bankrisiken nach        schen Anforderungen im Beratungsge-
§ 340g HGB) sowie der vorgeschlagenen        schäft durch den weiteren Ausbau der
weiteren Dotierung der Gewinnrücklagen       individuellen Vermögensverwaltung hal-
durch die Hauptversammlung 54,3 Mio.         ten. Im Kreditgeschäft ergaben sich nicht
Euro; dieses entspricht einer Erhöhung um    erwartete deutliche Provisionssteigerun-
rund 12 %. Die Gesamtkapitalquote nach       gen.
der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR)
betrug am Bilanzstichtag 14,8 %, die Kern-   Das Vermögensverwaltungs- und Depotvo-
kapitalquote 14,0 %.                         lumen ist im Vergleich zum Vorjahr um 6 %
                                             gestiegen.
Die Otto M. Schröder Bank AG war im ab-
gelaufenen Geschäftsjahr jederzeit in der    Die Verwaltungskosten unserer Bank gin-
Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nach-    gen um 3 % auf 6,5 Mio. Euro zurück. Die

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Veränderung des Postens betrifft größ-         Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
     tenteils den Wegfall von Einmalaufwen-         der Otto M. Schröder Bank AG ist geord-
     dungen für eine im Vorjahr erteilte Pensi-     net.
     onszusage.

     Die Risikovorsorge aus dem Kreditgeschäft
     verminderte sich um 1,6 Mio. Euro, da ge-
     genüber dem Vorjahr Nettoauflösungen
     vorgenommen werden konnten. Die gebil-
     deten Wertberichtigungen decken die be-
     stehenden Risiken im Kreditportfolio nach
     unserer Einschätzung ausreichend ab. Da-
     neben haben wir den Fonds für allgemeine
     Bankrisiken weiter erhöht.

     In der Steuerposition spiegeln sich auch die
     unterschiedlichen Beurteilungsmaßstäbe
     zwischen Handels- und Steuerrecht in den
     Bereichen Forderungen und Rückstellun-
     gen wider.

     Der ausgewiesene Jahresüberschuss be-
     trägt 4,5 Mio. Euro (Vorjahr 4,0 Mio. Euro).

     In die anderen Gewinnrücklagen ha-
     ben wir vorab 1,5 Mio. Euro ein-
     gestellt, so dass sich unter Berücksich-
     tigung des Gewinnvortrags ein Bilanz-
     gewinn von 3,0 Mio. Euro ergibt. Es ist
     beabsichtigt, daraus weitere 2,6 Mio.
     Euro den anderen Gewinnrücklagen zu-
     zuführen.

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3. BERICHT ÜBER DAS
   RISIKOMANAGEMENT

Überblick

Die Risikopositionen unserer Bank sind          Aufgaben unseres Risikocontrollings sind
überwiegend im Bereich der Adressenaus-         die Erfassung und zeitnahe Bewertung
fallrisiken angesiedelt. Daneben wurden         aller als wesentlich identifizierten Risi-
Liquiditäts-, Kurs- sowie operationelle Risi-   ken. Entsprechend erfolgt die Überwa-
ken als wesentlich eingestuft.                  chung der vom Vorstand genehmigten
                                                Limite sowie die interne und externe Ri-
Wir benutzen zur Messung und Steuerung          sikoberichterstattung. Jährlich wird die
der Risiken ein strategisches Controlling.      Geschäftsstrategie auf neue, noch nicht
Die Ziele der Risikopolitik legt der Vor-       identifizierte Risiken hin untersucht. Mit
stand unter Beachtung einer rendite- und        Hilfe von Frühwarnindikatoren sollen nicht
risikoorientierten Ausrichtung der Bank         erwartete Marktentwicklungen frühzei-
fest. Jederzeit muss das Risikodeckungs-        tig erkannt werden. In Stresstests werden
kapital ausreichen, um die regulatorischen      Marktreaktionen bis hin zu einem schwe-
Eigenmittelanforderungen (diese bein-           ren konjunkturellen Abschwung abgebil-
halten auch zusätzliche Kapitalpuffer so-       det und ihre Auswirkungen auf die Risi-
wie Risikozuschläge im Rahmen des SREP          kotragfähigkeit sowie das Planergebnis
(Supervisory Review and Evaluation Pro-         bemessen. In Form eines vierteljährlichen
cess)) selbst bei Kumulierung und gleich-       Risikoberichtes informiert das Risikocon-
zeitigem Eintritt aller Risiken einhalten       trolling die Geschäftsleitung und den
zu können. Daneben bestehen Limite für          Aufsichtsrat über die Gesamtgeschäfts-
alle als wesentlich identifizierten Risiken,    entwicklungen sowie die Risikosituation
die in der Risikotragfähigkeit unter der        inklusive einer Beurteilung.
Annahme des Going-Concern-Ansatzes
gesteuert werden. Sowohl für erwartete          Im Rahmen von inversen Stresstests wer-
sowie unerwartete Verluste sind Maßnah-         den einmal im Jahr Untersuchungen vor-
men zur Limitierung, Überwachung und            genommen, in denen die Belastbarkeit der
Risikosteuerung implementiert. Zur Wei-         Bank getestet und nach existenzbedro-
terentwicklung und Anpassung des Risi-          henden Ereignissen geforscht wird. Dabei
kotragfähigkeitskonzepts sind von der Ge-       werden Szenarien konstruiert, in denen
schäftsleitung Prozesse installiert, um die     die Risikotragfähigkeit gefährdet ist und
Funktionsfähigkeit der Risikotragfähigkeit      wir die regulatorischen Eigenmittelanfor-
zu gewährleisten.                               derungen der CRR nicht mehr einhalten

                                                                                             11
oder unseren Zahlungsverpflichtungen           Wertverlusten bei Sicherheiten und die Ver-
     nicht mehr nachkommen könnten. Es              schlechterung des Kreditratings quantifi-
     werden sowohl quantitative als auch qua-       ziert. Daneben werden unerwartete Risiken
     litative Ansätze verfolgt.                     im Kreditportfolio unserer Bank mittels des
                                                    Modells CreditRisk+ berechnet. Der CVaR
     Adressenausfallrisiken                         (Credit-Value-at-Risk) stellt das unerwar-
                                                    tete Verlustrisiko dar und wird monatlich
     Zu den Adressenausfallrisiken zählen ne-       ermittelt. Es berücksichtigt die von uns er-
     ben jenen des klassischen Kredit­geschäfts     mittelten Ausfälle im Kreditgeschäft und
     auch Länderrisiken und Kontrahentenrisi-       leitet anhand von institutsübergreifenden
     ken aus Handelsgeschäften. Diese Risikoart     Branchenparametern statistische Verlustri-
     beinhaltet für uns aufgrund des Volumens       siken ab.
     des betriebenen Kreditgeschäfts das größte
     Schadenspotenzial. Fast ausschließlich be-     Lagen Informationen bis zur Aufstellung
     trifft es Kunden innerhalb Deutschlands.       dieses Jahresabschlusses vor, die einen
                                                    Wertberichtigungsbedarf bei Kundenfor-
     Adressenausfallrisiken bestehen in unse-       derungen erkennen ließen, haben wir für
     rem Haus überwiegend wegen möglicher           einen möglichen Forderungsverlust Risiko-
     Wertverluste, die durch Bonitätsverschlech-    vorsorge in Form von Einzelwertberichti-
     terungen von Kundenforderungen entste-         gungen gebildet. Für potenzielle und zum
     hen können. Die vorgenommene Risiko-           Bilanzstichtag noch nicht identifizierbare
     vorsorge deckt nach unserer Einschätzung       Adressenausfallrisiken haben wir Pauschal-
     wahrscheinliche Verluste in unserem Kre-       wertberichtigungen gebildet.
     ditportfolio ab. Entsprechend unserer Kre-
     ditrisikostrategie haben wir ein Risikoklas-   Durch die Variation von Ausfallquoten und
     sifizierungsverfahren implementiert, das       der Entwicklung von Sicherheitenwerten
     in 16 Risikoklassen aufgeteilt ist und ein     wird das Adressenausfallrisiko in diversen
     detailliertes Abbild unserer Kreditrisiken     Szenarien gestresst. Es wird untersucht, wie
     bietet. Es berücksichtigt sowohl die Boni-     sich die Risikohöhe unter festgelegten und
     tät des Kreditnehmers als auch die Kredit-     jährlich überprüften Simulationsannahmen
     sicherheiten. Im Rahmen des Risikotragfä-      entwickelt. Dabei werden die beiden wich-
     higkeitskonzepts werden die Blankoanteile      tigsten Parameter Ausfallquote und Risiko-
     der Risikoklassen mit ihren Ausfallquoten      exposure erhöht und die Ergebnisse in der
     bemessen. Die Bewertung der Sicherheiten       Risikotragfähigkeit berücksichtigt.
     erfolgt nach einem einheitlichen standar-
     disierten Verfahren. Mit einem pauschalen      Die Überwachung auf Risikoklassenebene
     Ansatz werden die zusätzlichen Risiken von     erfolgt täglich. Zusätzlich bestehen wö-

12
chentliche und monatliche Kontrollen auf        zen generiert werden können. Wir unter-
Einzelkreditnehmerebene, um negative            scheiden zwischen dem
Entwicklungen und Risiken frühzeitig zu
erkennen.                                         Liquiditätsanspannungsrisiko, das die
                                                  Gefahr beinhaltet, dass erforderliche An-
Forderungen gegenüber anderen Kreditins-          schlussfinanzierungen nicht oder nur zu
tituten sind nur mit sehr geringen Risiken in     schlechteren Konditionen durchgeführt
Form von Kontrahentenrisiken verbunden.           werden können;
Die Forderungen bestehen ausschließlich
in Form von Guthaben auf Nostrokonten,            Terminrisiko, welches für die Gefahr ei-
die nur bei Zentralbankinstituten geführt         ner unplanmäßigen Verlängerung der
werden.                                           Kapitalbindungsdauer von Aktivgeschäf-
                                                  ten steht;
Im Rahmen des Adressenausfallrisikos be-
trachten wir auch das Risiko aus unseren          Abrufrisiko, das mit der Gefahr von un-
Beteiligungen und aus unseren Beständen           erwarteten Zahlungsmittelabflüssen ver-
an marktengen Aktientiteln. Beide Volumi-         bunden ist.
na zusammen betragen weniger als 2 %
unserer Eigenmittel.                            Täglich überwachen wir die Zahlungs-
                                                mittelzu- und -abflüsse und steuern ent-
Insgesamt belaufen sich die im Rahmen           sprechend unsere Liquidität auf unseren
des Risikotragfähigkeitskonzepts für Ad-        Geschäftskonten. Bei der Aufnahme von
ressenausfallrisiken reservierten Limite auf    neuen Geldern am Geld- und Kapitalmarkt
16,7 % des Risikodeckungskapitals. Das          wird eine Marktkonformitätskontrolle
auf diese Risikoart aus der freien Risiko-      durchgeführt. Monatlich werden in fünf
deckungsmasse allokierte und regelmäßig         Modellen die zukünftigen Zahlungsmittel-
überwachte Limit ist mit 61,5 % ausgelas-       zu- und -abflüsse simuliert und in Monats-
tet.                                            scheiben ein möglicher Liquiditätsengpass
                                                ausgewiesen. Wir verändern in den Szena-
Liquiditätsrisiken                              rien die Zu- und Abflussparameter, um Ver-
                                                änderungen im Zahlungs- und Abrufver-
Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass gegen-   halten unserer Kunden zu simulieren und
wärtigen und zukünftigen Zahlungsver-           deren Auswirkungen auf unsere Liquidität
pflichtungen nicht vollständig oder zeitge-     zu untersuchen. Für Fälle, in denen Liqui-
recht nachgekommen werden kann oder             ditätsengpässe bestehen sollten, wurden
dass im Fall einer Liquiditätskrise Refinan-    Maßnahmen für die Generierung zusätzli-
zierungsmittel nur zu erhöhten Marktsät-        cher Zahlungsmittel festgelegt.

                                                                                              13
Unsere Refinanzierung erfolgt im Wesentli-       Wertentwicklungen der vergangenen drei
     chen in Form von kurzfristigen Sicht-, Spar-     Jahre berechnen. Wir unterstellen dabei ein
     und Termineinlagen von Kunden. In Aus-           Konfidenzniveau von 99,0 %. Insgesamt
     nahmefällen wird kurzfristige Liquidität bei     belaufen sich die im Rahmen des Risiko-
     anderen Kreditinstituten aufgenommen.            tragfähigkeitskonzepts für Kursrisiken re-
                                                      servierten Limite auf 0,9 % des Risikode-
     Unter den Annahmen von Zahlungsmittel-           ckungskapitals. Das auf diese Risikoart aus
     zu- und -abflüssen sind in der monatlich         der freien Risikodeckungsmasse allokierte
     durchgeführten Berechnung der Liquidity          und regelmäßig überwachte Limit ist mit
     Coverage Ratio (LCR) keine strukturellen Li-     36,0 % ausgelastet.
     quiditätsprobleme erkannt worden. Die im
     Geschäftsjahr geltende aufsichtsrechtliche       Neben dem Verlustlimit haben wir ein vo-
     Untergrenze von 100 % haben wir einge-           lumenbegrenzendes Limit auf unsere eige-
     halten. Zum Jahresende betrug die Kenn-          nen Aktienbestände installiert. Die Einhal-
     ziffer 167 %.                                    tung der beiden Limite wird von uns täglich
                                                      überwacht.
     Marktpreisrisiken
                                                      In fünf monatlich durchgeführten Stress-
     Unter Marktpreisrisiken werden im Allge-         Szenarien ermitteln wir Höchstwerte mögli-
     meinen das Kurs-, das Zinsänderungs- und         cher Verluste für einen Zeitraum von einem
     das Währungsrisiko subsumiert. Sie entste-       Jahr, in dem sehr starke Marktverwerfun-
     hen, wenn die Wertentwicklung oder der           gen vorkommen könnten. Die Szenarien
     Ertrag eines Geschäftes von den zukünfti-        wurden so festgelegt, dass zumindest die
     gen Entwicklungen von Aktien- und Devi-          in der Vergangenheit gemessenen jähr-
     senkursen sowie von Zins­sätzen abhängt.         lichen maximalen Indexveränderungen
                                                      abgebildet werden. Der beobachtete Zeit-
     Um potenzielle Verluste in unserem Wert-         raum beginnt im Jahr 2000 und deckt auch
     papiereigenbestand zu begrenzen, haben           Ereignisse wie die letzte Finanzmarktkrise
     wir im Rahmen unseres Risikotragfähig-           ab. Innerhalb der beobachteten jährlichen
     keitskonzepts ein Verlustlimit für Kursrisi-     Veränderungen unterstellen wir, dass wir
     ken auf Basis eines Risikokapitals festgelegt.   zum Höchstkurs eines Jahres gekauft und
     Es begrenzt neben den schwebenden und            zum Tiefstkurs verkauft haben.
     den realisierten Verlusten auch die Kursrisi-
     ken, die wir mittels der Value-at-Risk-Me-       Zinsänderungsrisiken sind nur in geringem
     thode berechnen. Der Value-at-Risk stellt        Maße vorhanden, da wir im Kreditge-
     das Risiko von Abschreibungen der nächs-         schäft Festzinsvereinbarungen für maximal
     ten zwölf Monate dar, das wir auf Basis der      3 Monate und bei Einlagen für maximal

14
12 Monate eingehen. Die barwertigen Aus-       stets an geänderte gesetzliche Vorschriften
wirkungen der Standard-Zinsschockszena-        an. Schäden werden in einer Datenbank
rien der Bundesanstalt für Finanzdienstleis-   dokumentiert und klassifiziert. Gegebe-
tungsaufsicht (BaFin) (+/- 200 bp) werden      nenfalls werden Maßnahmen eingeleitet,
monatlich berechnet und in der Risikotrag-     um Schäden in Zukunft zu begrenzen.
fähigkeit trotz der Unwesentlichkeit be-
rücksichtigt. Daneben werden die neu ein-      In Höhe der ermittelten Risiken wird das
geführten Frühwarnindikatoren quartals-        Risikodeckungskapital ausgelastet. Insge-
weise ermittelt.                               samt beläuft sich das im Rahmen des Risi-
                                               kotragfähigkeitskonzepts für operationelle
Risiken aus Währungsgeschäften und dem         Risiken reservierte Limit auf 0,6 % des Risi-
Finanzderivatehandel bestehen nicht. Diese     kodeckungskapitals. In einem Stressszena-
Geschäfte werden ausschließlich auf Rech-      rio erhöhen wir den Betrag für operationel-
nung der Kunden betrieben.                     le Risiken pauschal auf das Doppelte.

Operationelle Risiken                          Für laufende Rechtsstreitigkeiten und für
                                               mögliche Auswirkungen von BGH-Urteilen
Operationelle Risiken sind jene, die durch     haben wir ausreichend Vorsorge getroffen.
Unzulänglichkeiten und Fehler in Ge-
schäftsabläufen, Projekten oder bei man-       Zusammenfassung der Risikolage
gelhaften Kontrollen sowie durch Betrug
entstehen könnten. Als mögliche Ursachen       Ausgangspunkt unserer Risikosteuerung
kommen beispielsweise Mitarbeiter, Män-        sind die Vorgaben des Risikotragfähig-
gel in der Technologie oder organisatori-      keitskonzepts. Es beschreibt das Ziel der
schen Strukturen in Frage.                     Risikosteuerung sowie alle Komponenten
                                               unseres Risikodeckungskapitals und den
Durch interne Richtlinien, Festlegung von      Umgang mit den identifizierten Risiken.
Zuständigkeiten und die Installation des       Das Konzept wird regelmäßig überprüft
Vier-Augen-Prinzips steuern wir diesen Risi-   und gegebenenfalls angepasst.
kobereich. Jährlich werden die Abläufe auf
ihr Risikopotenzial untersucht und Höhe        Insgesamt ist das nach Berücksichtigung
sowie Eintrittswahrscheinlichkeit ermittelt.   des zur Einhaltung der aufsichtsrechtlichen
Es wird festgestellt, ob risikoreduzierende    Eigenmittelanforderungen      vorzuhalten-
Maßnahmen vorhanden und ausreichend            den Mindestkapitals verbleibende Risiko-
sind. Hierzu zählt auch die Überprüfung        deckungspotenzial zu 26,1 % durch die
des bestehenden Versicherungsumfangs.          quantifizierten Risiken ausgelastet. Zum
Unsere Verträge und Formulare passen wir       Jahresende bestanden keine Risiken, die

                                                                                               15
über die installierten Limite hinausgingen.
     Die Risikotragfähigkeit wurde somit einge-
     halten.

     Unser Controlling überwacht täglich die
     Kursrisiken, die Kapitalausstattung sowie
     die Kapitalquoten der CRR und die Liqui-
     ditätskennziffer LCR. Monatlich führt es
     Stresstests bei den Adressenausfall-, den
     Kurs- und den Liquiditätsrisiken sowie
     Abweichungen von der Ergebnisplanung
     durch. Darüber hinaus analysiert und beur-
     teilt es im Rahmen unseres vierteljährlichen
     Risikoberichts die Adressenausfallrisiken
     aus Bestands- und Neugeschäften auf Ba-
     sis des Gesamtportfolios. Auf Ebene der
     Einzelkreditnehmer werden wöchentliche
     Überprüfungen der Engagemententwick-
     lung vorgenommen. Wir überwachen da-
     mit innerhalb des Risikotragfähigkeitskon-
     zeptes alle als wesentlich identifizierten
     Risiken der Bank.

     Die Angemessenheit der Eigenmittel jedes
     Kreditinstituts wird durch Rahmenbedin-
     gungen der Bankenaufsicht geregelt. Die
     Gesamtkapitalquote nach CRR betrug am
     Jahresende 14,9 %. Sie lag damit wie im
     gesamten Jahr deutlich über der Unter-
     grenze, die Ende 2019 institutsspezifisch
     bei 10,75 % festgelegt war. Kapitalpuffer
     und SREP-Zuschläge sind Bestandteil dieser
     Untergrenze.

16
4. PROGNOSEN, CHANCEN
   UND RISIKEN

Der nachfolgende Teil der Prognosebe-          Durch die „Abschaffung der Zinsen durch
richterstattung wurde im ersten Quartal        die Zentralbanken“ stehen Aktien und Im-
2020 erstellt und basiert auf der durch den    mobilien weiter im Fokus der Anleger. Dass
Vorstand erstellten und durch den Auf-         dies allein bei den Aktien jedoch nicht für
sichtsrat in seiner Sitzung vom 3. Dezem-      einen ungebremsten Kursanstieg ausreicht,
ber 2019 gebilligten Planungsrechnung          haben wir im Jahr 2018 gesehen. Dennoch
für das Geschäftsjahr 2020. In einem ge-       sehen wir die Aktienkurse weiter steigen,
sonderten Unterkapitel gehen wir auf die       was bei gleichbleibenden oder nur leicht
neueren Erkenntnisse ein, die sich bis zur     steigenden Unternehmensgewinnen zu
Aufsichtsratssitzung zur Feststellung des      fallenden Dividendenrenditen führt. So nä-
Jahresabschlusses im Zusammenhang mit          hern sich Anleihen-, Immobilien- und Akti-
der COVID19-Pandemie auf die mögliche          enrenditen immer mehr an, leider auf im-
Geschäftsentwicklung in 2020 ergeben ha-       mer niedrigerem Niveau. Eine Entwicklung
ben.                                           die zwangsläufig ist, wenn die Zentralban-
                                               ken die Märkte mit Geld überschwemmen.
Der Januar 2020 begann auf der Aktien-
seite freundlich, erfuhr seit Ende Februar     Bevorzugte Anlagen in 2020 werden unse-
durch den Corona-Virus aber eine deutli-       res Erachtens neben Immobilien und Gold
che Korrektur, was den Januargewinn und        weiterhin Aktien, hier große internationale
den Jahresgewinn 2019 wieder egalisierte.      Dividendenwerte, sein. Unsere Länderdi-
                                               versifikation werden wir weiter mit Blick
Vor dem Hintergrund einer schwächer als        auf die USA, China und rohstoffreiche
in den Vorjahren wachsenden Weltkon-           nordeuropäische Märkte ausbauen.
junktur, der hohen öffentlichen Verschul-
dung und des unverminderten Einflusses         Im Immobilienbereich erwarten wir auch
der Politik auf die EZB, gehen wir in 2020     für das Jahr 2020 in den Metropolregionen
von weiterhin sehr niedrigen Zinsen aus.       eine vom niedrigen Zinsniveau sowie den
                                               fehlenden Anlagealternativen begünstigte
Den DAX erwarten wir im gesamten Jahr          anhaltende Nachfrage nach Wohnimmobi-
zwischen 11.000 und 15.000 Punkten sehr        lien, insbesondere im unteren und mittleren
volatil, was sich bereits in den ersten bei-   Preissegment. Nach den Preissteigerungen
den Monaten andeutete. Zum Jahresende          der Vorjahre gehen wir in unseren Zielregio-
2020 halten wir aus heutiger Sicht 14.600      nen Hamburg und Berlin allerdings von we-
Punkte für möglich.                            niger dynamischen Steigerungen aus. Eine

                                                                                              17
Immobilienblase ist in beiden Großstädten       Die Verwaltungsaufwendungen haben wir
     aus unserer Sicht nicht festzustellen, da so-   unter Berücksichtigung allgemeiner Kos-
     wohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingun-       tensteigerungen von etwa 3 % gegenüber
     gen (Einkommen, Zinsen, Mieten) als auch        dem Vorjahr (ohne Einmaleffekte) ange-
     die Bevölkerungsentwicklung eher für wei-       setzt.
     tere Preissteigerungen und ein nachhaltig
     hohes Preisniveau sprechen.                     Wertberichtigungen im Kreditgeschäft
                                                     wurden auf Basis des erwarteten Ausfallri-
     Auf diesen Erwartungen aufbauend sehen          sikos unseres Kreditportfolios ermittelt und
     wir insgesamt gute Chancen, auch weiterhin      an das Kreditvolumen angepasst. Sonder-
     unser Geschäft in der Immobilienzwischenfi-     effekte wie Wertveränderungen im Akti-
     nanzierung erfolgreich betreiben zu können.     enbestand, aber auch das Risiko, Abschrei-
                                                     bungen vornehmen zu müssen, haben wir
     Vor diesem Hintergrund planen wir im lau-       in der Planung nicht berücksichtigt.
     fenden Jahr mit einer leicht steigenden
     durchschnittlichen Kreditinanspruchnahme        Aufgrund unserer Konzentration auf die
     bei einer weiter verminderten Zinsspanne.       uns gut bekannten Zielmärkte im Immobi-
     Im Ergebnis erwarten wir ein im Vergleich       liengeschäft und der hohen Kundenorien-
     zum Geschäftsjahr 2019 leicht steigendes        tierung in beiden Geschäftsfeldern sowie
     Zinsergebnis mit einem Plus im unteren ein-     unserer qualifizierten und engagierten Mit-
     stelligen Prozentbereich.                       arbeiter sehen wir uns gut gerüstet, die sich
                                                     bei wirtschaftlichen Veränderungen erge-
     Für das Provisionsergebnis insgesamt erwar-     benden Risiken zu beherrschen und Chan-
     ten wir einen signifikanten Rückgang von        cen erfolgreich nutzen zu können.
     etwa 20 %. Dabei gehen wir davon aus,
     dass das Provisionsergebnis im Kreditge-        In Abwägung der beschriebenen Faktoren
     schäft deutlich nachgeben und in der Ver-       erwarten wir für 2020 ein niedrigeres Er-
     mögensanlage etwas steigen wird.                gebnis der Bank.

     Hinsichtlich des Vermögensverwaltungs-
     und Depotvolumens planen wir kursberei-
     nigt für 2020 mit moderaten Steigerungen
     von ungefähr 3%.

18
Mögliche Auswirkungen der
COVID19-Pandemie auf die
Geschäftsentwicklung in 2020

Der Vorstand weist darauf hin, dass sich      Die konkreten Auswirkungen von COVID19
aufgrund der Ausbreitung von COVID19          auf die wesentlichen Leistungsindikatoren
(Coronavirus) und der Maßnahmen zu des-       der Bank sind unseres Erachtens jedoch
sen Eindämmung Implikationen ergeben,         weder absehbar noch seriös quantifizierbar.
die zu einer deutlich gestiegenen Unsicher-
heit hinsichtlich der Prognose führen.        Daher haben wir in Einklang mit den Er-
                                              leichterungen gemäß DRS 20.133 basie-
So können die Entwicklungen für das Ge-       rend auf den Szenarien des Sachverständi-
schäftsjahr 2020 an den nationalen und in-    genrats („Die gesamtwirtschaftliche Lage
ternationalen Kapitalmärkten, die seit März   angesichts der Corona-Pandemie“) eine
2020 von deutlichen Kursverlusten gezeich-    einfach-komparative Prognose gegenüber
net waren sowie die Einschränkungen des       den ursprünglich geplanten Entwicklungen
täglichen Lebens und der Geschäftstätig-      vorgenommen.
keit von Unternehmen aufgrund der regie-
rungsseitig ergriffenen Maßnahmen dazu
führen, dass geplante Erträge im Kredit-
und Wertpapiergeschäft nicht wie erwartet
anfallen und Adressenausfall- und Markt-
preisrisiken sich erhöhen. Ebenso wird sich
zeigen, ob die seitens der Bundesregierung
ergriffenen Maßnahmen einer gesamtwirt-
schaftlichen Rezession wie auch möglichen
Kreditausfällen entgegenwirken können.

Darüber hinaus könnten sich für die Otto
M. Schröder Bank AG als Organisation
auch erhöhte operationelle Risiken aus den
auch den laufenden Geschäftsbetrieb be-
schränkenden Maßnahmen sowie poten-
ziellen krankheitsbedingten Ausfällen von
Mitarbeitern ergeben.

                                                                                            19
Unsere Einschätzung haben wir in folgen-
     der Tabelle zusammengefasst dargestellt:

      LEISTUNGS-           SZENARIEN
      INDIKATOREN          Basisszenario          Risikoszenario –        Risikoszenario –
                           (BIP -2,8 %)           ausgeprägtes V          langes U
                                                  (BIP -5,4 %)            (BIP -4,5 %)

      Zinsergebnis         Leichter Anstieg ge-   Leichter Anstieg        Leichter Anstieg
                           genüber 2019 wird      gegenüber 2019          wird aufgrund der
                           erreicht.              wird nicht erreicht.    rezessiven Ent-
                                                  Annäherung an           wicklung über das
                                                  ursprüngliche Pro-      gesamte Jahr nicht
                                                  gnose im zweiten        erreicht.
                                                  Halbjahr möglich.

      Provisionsergebnis   Der Rückgang           Der Rückgang wird       Der Rückgang wird
                           entspricht dem         intensiver ausfallen.   aufgrund der rezes-
                           der ursprünglichen     Annäherung an           siven Entwicklung
                           Prognose.              ursprüngliche Pro-      über das gesamte
                                                  gnose im zweiten        Jahr intensiver aus-
                                                  Halbjahr möglich.       fallen.

      Kundenkredit-        Keine Abweichung       Geringeres Neuge-       Durchgehend gerin-
      volumen              von der ursprüngli-    schäft. Erhöhung        geres Neugeschäft.
                           chen Prognose.         des Kreditvolumens      Keine Steigerung
                                                  im zweiten Halbjahr     des Kreditvolumens
                                                  möglich.                zu erwarten.

      Vermögens-           Moderate Steige-       Geplante Steigerun-     Moderate Steige-
      verwaltungs- und     rungen werden          gen können nicht        rungen werden
      Depotvolumen         erreicht.              erreicht werden.        aufgrund der rezes-
                                                  Annäherung an           siven Entwicklung
                                                  ursprüngliche Pro-      über das gesamte
                                                  gnose im zweiten        Jahr nicht erreicht.
                                                  Halbjahr möglich.

20
Erläuterungen zur Tabelle:                    Der Vorstand geht unverändert davon aus,
                                              dass auch bei einer möglichen Nicht-Erfül-
  Basisszenario:                              lung der Prognose die Geschäftsentwick-
  Wahrscheinlichstes Szenario des Sach-       lung der Bank nicht nachhaltig Schaden
  verständigenrats. Normalisierung der        erleiden wird. Vermuten lässt sich, dass die
  wirtschaftlichen Lage im Sommer sowie       tatsächliche Entwicklung vor dem Hinter-
  Aufholeffekte in 2021.                      grund der Ereignisse von den ursprüngli-
                                              chen Prognosen abweichen könnte.
  Risikoszenario – ausgeprägtes V:
  Annahme eines starken Einbruchs im ers-     Hamburg, den 30. April 2020
  ten Quartal und wieder Annäherung an
  das Potenzialniveau des Basisszenarios      Der Vorstand
  im zweiten Quartal.

  Risikoszenario – langes U:
  Annahme, dass die Auswirkungen der
  Corona-Krise auch über den Sommer hi-
  naus dauern werden. Wirtschaftliche Er-
  holung ist dann erst in 2021 zu erwarten.   Helmuth Spincke           Thomas Welling

                                                                                             21
BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019

     Aktiva
                                                                   31.12.2019             31.12.2018
                                                              Tsd. Euro       Tsd. Euro    Tsd. Euro
      1. BARRESERVE
     		a) Kassenbestand                                              32                           21
     		b) Guthaben bei Zentralnotenbanken                        22.955                       14.009
     			 (darunter: bei der Deutschen Bundesbank)              (22.955)                     (14.009)
                                                                                22.987        14.030
      2. FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE
     		a) täglich fällig                                        12.243                         6.427
     		b) andere Forderungen                                       450                           450
                                                                                12.693         6.877

      3. FORDERUNGEN AN KUNDEN                                                 269.291      228.657

      4. SCHULDVERSCHREIBUNGEN UND ANDERE
     		FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE
     		Anleihen und Schuldverschreibungen
     		a) von öffentlichen Emittenten                            11.123                       10.147
     			 (darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank)    (11.123)                     (10.147)
     		b) von anderen Emittenten                                       0                        1.001
     			 (darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank)          (0)                      (1.001)
                                                                                11.123        11.148
      5. AKTIEN UND ANDERE NICHT
     		FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE                                                855         1.111

      6. HANDELSBESTAND                                                            542          563

      7. BETEILIGUNGEN                                                              13            13

      8. IMMATERIELLE ANLAGEWERTE
     		Entgeltlich erworbene Konzessionen,
     		gewerbliche Schutzrechte
     		und ähnliche Rechte und Werte
     		sowie Lizenzen an solchen
     		Rechten und Werten                                                            6            13

      9. SACHANLAGEN                                                               319          351

     10. SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE                                              54          213

     11. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN                                                105            77

     Summe der Aktiva                                                          317.988      263.053

22
Passiva
                                                              31.12.2019             31.12.2018
                                                         Tsd. Euro       Tsd. Euro    Tsd. Euro
 1. VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN
		a) Spareinlagen
			 mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten                      47.840       53.474
		b) andere Verbindlichkeiten
			ba) täglich fällig                                     131.368                      100.390
			 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist     78.883                       57.164
                                                                          210.251      157.554
                                                                          258.091      211.028

 2. SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN                                                175          671

 3. RÜCKSTELLUNGEN
		a) Rückstellungen für Pensionen
			 und ähnliche Verpflichtungen                            1.277                         1.149
		b) Steuerrückstellungen                                     731                           710
		c) andere Rückstellungen                                  3.023                         3.433
                                                                            5.031         5.292

 4. FONDS FÜR ALLGEMEINE BANKRISIKEN                                       18.300       13.800
		(darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB)                              (0)          (0)

 5. EIGENKAPITAL
		a) gezeichnetes Kapital                                   6.850                         6.850
		b) Kapitalrücklage                                        2.577                         2.577
		c) Gewinnrücklagen
			andere Gewinnrücklagen                                  23.973                       20.273
		d) Bilanzgewinn                                           2.991                        2.562
                                                                           36.391       32.262

 Summe der Passiva                                                        317.988      263.053

 1. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN
		Verbindlichkeiten aus Bürgschaften
		und Gewährleistungsverträgen                                              2.696         2.417

2. ANDERE VERPFLICHTUNGEN
		 Unwiderrufliche Kreditzusagen                                           33.984       27.200

                                                                                                  23
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
     1. Januar bis 31. Dezember 2019

                                                                  2019                    2018
                                                          Tsd. Euro      Tsd. Euro   Tsd. Euro
      1. ZINSERTRÄGE
     		  a) aus Kredit- und Geldmarktgeschäften             14.567                     15.085
     			 abzgl. negative Zinsen aus Geldmarktgeschäften       -105         14.462         -25
     		b) aus festverzinslichen Wertpapieren und
     			Schuldbuchforderungen                                                   4           4
                                                                           14.466      15.064

     2. ZINSAUFWENDUNGEN                                       322                        446
     		 abzgl. positive Zinsen aus dem Einlagengeschäft        -12            310          -8
                                                                           14.156      14.626

      3. PROVISIONSERTRÄGE                                   4.808                      4.347

      4. PROVISIONSAUFWENDUNGEN                                476                        426
                                                                            4.332       3.921

     5. NETTOERTRAG DES HANDELSBESTANDS                                         1          68
     		 (Vorjahr Nettoaufwand)

      6. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE                                        274         266

      7. ALLGEMEINE VERWALTUNGSAUFWENDUNGEN
     		a) Personalaufwand
     			 aa) Löhne und Gehälter                              3.848                      3.674
     			 ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
     				      Altersversorgung und für Unterstützung           553                     1.282
     				      (darunter: für Altersversorgung)               (182)                      (909)
                                                             4.401                      4.956

     		b) andere Verwaltungsaufwendungen                     2.116                      1.789
                                                                            6.517        6745
      8. ABSCHREIBUNGEN UND WERTBERICHTIGUNGEN
     		AUF IMMATERIELLE ANLAGEWERTE UND
     		SACHANLAGEN                                                             66          91

      9. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN                                    73          40

     10. ABSCHREIBUNGEN UND WERTBERICHTIGUNGEN
     		AUF FORDERUNGEN UND BESTIMMTE
     		WERTPAPIERE SOWIE ZUFÜHRUNGEN ZU
     		RÜCKSTELLUNGEN IM KREDITGESCHÄFT                                         0         758

24
2019                    2018
                                               Tsd. Euro      Tsd. Euro   Tsd. Euro
11. ERTRÄGE AUS ZUSCHREIBUNGEN
		ZU FORDERUNGEN UND BESTIMMTEN
		WERTPAPIEREN SOWIE AUS DER AUFLÖSUNG
		VON RÜCKSTELLUNGEN IM KREDITGESCHÄFT                             860           0

12. ABSCHREIBUNGEN UND WERTBERICHTIGUNGEN
		AUF BETEILIGUNGEN, ANTEILE AN VERBUNDENEN
		UNTERNEHMEN UND WIE ANLAGEVERMÖGEN
		BEHANDELTE WERTPAPIERE                                           303         545

13. ZUFÜHRUNGEN ZUM FONDS
		FÜR ALLGEMEINE BANKRISIKEN                                     4.500       2.796
		(darunter: Zuführung (Vorjahr Auflösung)
		Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB)                              (0)         (4)

14. ERGEBNIS DER NORMALEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT                     8.164       7.770

15. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG          3.692                      3.762

16. SONSTIGE STEUERN,
		SOWEIT NICHT UNTER POSTEN 9 AUSGEWIESEN             0                          0
                                                                 3.692       3.762

17. JAHRESÜBERSCHUSS                                             4.472       4.008

18. GEWINNVORTRAG AUS DEM VORJAHR                                   19          54

19. EINSTELLUNGEN IN ANDERE GEWINNRÜCKLAGEN                      1.500       1.500

20. BILANZGEWINN                                                 2.991       2.562

                                                                                      25
ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

     ALLGEMEINE ANGABEN                            Die Forderungen an Kreditinstitute und
                                                   Kunden sowie sonstige Vermögensgegen-
     Angaben gemäß § 264 Abs. 1a HGB               stände sind mit ihrem Nennwert angesetzt.

     Firma:                                        Allen erkennbaren Risiken haben wir durch
     Otto M. Schröder Bank Aktiengesellschaft      Einzel- und Pauschalwertberichtigungen
                                                   sowie Rückstellungen Rechnung getragen.
     Sitz: Hamburg
                                                   Einzelwertberichtigungen werden für iden-
     Registergericht: Amtsgericht Hamburg          tifizierte ausfallgefährdete Kredite in Höhe
                                                   des erwarteten Ausfalls gebildet, der sich
     Handelsregisternummer: HRB 36936              aus der Forderungshöhe abzüglich der zu
                                                   erwartenden Zahlungseingänge aus der
     Vorschriften zur Rechnungslegung              Verwertung von Sicherheiten ergibt.

     Den Jahresabschluss der Otto M. Schröder      Zur Abdeckung latenter Risiken im For-
     Bank Aktiengesellschaft zum 31. Dezember      derungsbestand bestehen Pauschalwert-
     2019 haben wir nach den Vorschriften des      berichtigungen. Sie werden nach den
     Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie den Be-        Vorgaben des Schreibens des Bundesminis-
     stimmungen der Verordnung über die Rech-      teriums der Finanzen vom 10. Januar 1994
     nungslegung der Kreditinstitute und Finanz-   ermittelt.
     dienstleistungsinstitute (RechKredV) sowie
     des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.        Darüber hinaus haben wir Vorsorgereser-
                                                   ven gemäß § 340f HGB gebildet.
     Bilanzierungs- und Bewertungs-
     grundsätze                                    Die Wertpapiere sind entweder dem An-
                                                   lage- oder dem Handelsbestand zugeord-
     Die Bilanzierungs- und Bewertungsmetho-       net. Wertpapiere des Anlagebestands sind
     den wurden im Vergleich zum Vorjahr un-       nach dem strengen Niederstwertprinzip
     verändert beibehalten:                        bewertet. Das Wertaufaufholungsgebot
                                                   wird berücksichtigt. Wertpapiere des Han-
     Die Barreserve wird zum Nennwert angesetzt.   delsbestands werden gemäß § 340e Abs. 3

26
und 4 HGB zum beizulegenden Zeitwert         getragen. Sie werden in Höhe des nach
abzüglich eines Risikoabschlags bewertet.    vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
Die Bewertung erfolgt für sämtliche Wert-    notwendigen Erfüllungsbetrags bewertet.
papiere auf der Basis von Börsen- oder
Marktpreisen zum Bilanzstichtag.             Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von
                                             über einem Jahr wurden gemäß § 253
Beteiligungen werden zu Anschaffungs-        Abs. 2 HGB abgezinst.
kosten oder im Falle einer voraussichtlich
dauernden Wertminderung zum niedri-          Entsprechend den Anforderungen der
geren beizulegenden Wert am Abschluss-       vom Bankenfachausschuss des Instituts der
stichtag bewertet.                           Wirtschaftsprüfer verabschiedeten Stel-
                                             lungnahme zur Rechnungslegung RS BFA 3
Immaterielle Anlagewerte und Sachanla-       „Einzelfragen der verlustfreien Bewertung
gen werden mit den Anschaffungskosten,       von zinsbezogenen Geschäften des Bank-
gegebenenfalls vermindert um linear be-      buchs (Zinsbuchs)“ haben wir durch eine
rechnete planmäßige Abschreibungen, be-      Berechnung auf der Grundlage der bar-
wertet. Außerplanmäßige Abschreibungen       wertigen Betrachtungsweise nachgewie-
nehmen wir bei darüber hinausgehender        sen, dass die Bildung einer Rückstellung
dauernder Wertminderung vor.                 nach § 340a in Verbindung mit § 249
                                             Abs. 1 Satz 1 Alt. 2 HGB für einen Ver-
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfül-      pflichtungsüberschuss aus dem Geschäft
lungsbetrag passiviert.                      mit zinsbezogenen Finanzinstrumenten
                                             des Bankbuchs zum Abschlussstichtag
Die Rückstellungen für Pensionsverpflich-    nicht erforderlich ist. Der Berechnung wur-
tungen werden auf Basis eines versiche-      de als Saldierungsbereich – entsprechend
rungsmathematischen Gutachtens ermittelt.    dem Refinanzierungszusammenhang – das
Bei der Bewertung wird die Anwartschafts-    gesamte Bankbuch zugrunde gelegt. Im
barwertmethode zugrunde gelegt.              Rahmen der Berechnung haben wir die
                                             zukünftigen Periodenergebnisbeiträge des
Allen erkennbaren Risiken und ungewis-       Bankbuchs sowie die voraussichtlich noch
sen Verbindlichkeiten wurde durch Bildung    anfallenden Risiko- und Verwaltungskos-
entsprechender Rückstellungen Rechnung       ten berücksichtigt.

                                                                                           27
Latente Steuern werden für temporäre            besonders gedeckt. Daher werden neben
     Differenzen zwischen handelsrechtlichen         den Verlusten auch die Gewinne aus der
     und steuerrechtlichen Wertansätzen von          Währungsumrechnung in der Gewinn-
     Vermögensgegenständen und Schulden              und Verlustrechnung erfasst. Das Ergeb-
     ermittelt, die sich voraussichtlich in späte-   nis (5 Tsd. Euro, Vorjahr 13 Tsd. Euro) wird
     ren Geschäftsjahren umkehren. Sie werden        unter den sonstigen betrieblichen Erträgen
     unter Anwendung der unternehmensindi-           ausgewiesen.
     viduellen Steuersätze (Körperschaftsteuer
     15 %, Solidaritätszuschlag 5,5 %, Ge-
     werbesteuer 16,45 %) und der Steuervor-
     schriften bewertet, die am Bilanzstichtag
     gelten oder gesetzlich verabschiedet sind
     und deren Geltung zum Zeitpunkt der
     Umkehrung der temporären Differenzen
     erwartet wird. Vom Wahlrecht des § 274
     Abs. 1 Satz 2 HGB, die sich nach Saldie-
     rung insgesamt ergebenden zukünftigen
     Steuerentlastungen zu aktivieren, wird
     kein Gebrauch gemacht. Die zukünftigen
     Steuerentlastungen betreffen im Wesent-
     lichen die Vorsorgereserven nach § 340f
     HGB und die Kreditrisikovorsorge.

     Eventualverbindlichkeiten werden        zum
     Nennbetrag ausgewiesen.

     Die Fremdwährungsumrechnung erfolgt
     nach den Vorschriften des § 256a HGB in
     Verbindung mit § 340h HGB. Dabei sind
     die Aktiv- und Passivwerte, die auf frem-
     de Währung lauten, zum Referenzkurs
     der EZB am Bilanzstichtag umgerechnet.
     Aufwendungen und Erträge gehen zu
     den Umrechnungskursen des jeweiligen
     Buchungstages in die Gewinn- und Ver-
     lustrechnung ein. Sämtliche Verbindlich-
     keiten und Ansprüche je Währung sind

28
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

(Alle Tabellenangaben in Tsd. Euro)

 FRISTENGLIEDERUNG
 NACH RESTLAUFZEITEN                             31.12.2019              31.12.2018

 Aktivseite

 Andere Forderungen an Kreditinstitute                   450                     450
   mit einer Restlaufzeit von
 		 bis zu drei Monaten                                  450                     450

 Forderungen an Kunden                              269.418                 228.657
    mit unbestimmter Laufzeit                             0                       0
    mit einer Restlaufzeit von
 		 bis zu drei Monaten                               71.012                107.216
 		 mehr als drei Monaten
 		 bis zu einem Jahr                               186.661                 121.139
 		 mehr als ein Jahr
 		 bis zu fünf Jahren                                11.745                     302

 Anleihen und Schuldverschreibungen                   11.123                 11.148
    davon: im Folgejahr fällig                         3.000                  1.001

 Passivseite

 Andere Verbindlichkeiten gegenüber                   78.883                 57.164
 Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder
 Kündigungsfrist
   mit einer Restlaufzeit von
 		 bis zu drei Monaten                               57.083                 55.164
 		 mehr als drei Monaten
 		 bis zu einem Jahr                                 21.800                   2.000

Anteilige Zinsen werden gemäß § 11 Satz 3   gegliedert. Der Ausweis erfolgt grundsätz-
RechKredV nicht nach Restlaufzeiten auf-    lich im ersten Laufzeitband.

                                                                                         29
FORDERUNGEN UND VERBINDLICH-
      KEITEN GEGENÜBER UNTERNEHMEN,
      MIT DENEN EIN BETEILIGUNGSVER-
      HÄLTNIS BESTEHT                                     31.12.2019              31.12.2018

      Forderungen an Kunden                                     2.204                   1.184

      Verbindlichkeiten gegenüber Kunden                            3                       4

     Geschäfte mit nahestehenden Unterneh-           Aktien und andere
     men werden zu marktüblichen Konditionen         nicht festverzinsliche Wertpapiere
     abgewickelt. Wesentliche Transaktionen zu
     marktunüblichen Bedingungen, über die           Die Aktien und andere nicht festverzinsli-
     gem. § 285 Nr. 21 HGB zu berichten wäre,        che Wertpapiere in Höhe von 855 Tsd. Euro
     haben nicht stattgefunden.                      (Vorjahr 1.111 Tsd. Euro) sind börsenfähig
                                                     und mit Ausnahme von 90 Tsd. Euro (wie
     Forderungen an Kunden                           im Vorjahr) börsennotiert.

     Dieser Bilanzposten macht rund 85 % der         Handelsbestand
     Aktivseite unserer Bilanz aus. Er enthält im
                                                     Im Handelsbestand werden unverändert
     Wesentlichen Forderungen aus der Immo-
                                                     ausschließlich Aktien zum beizulegen-
     bilien- und Bauträgerzwischenfinanzierung
                                                     den Zeitwert von 542 Tsd. Euro (Vorjahr
     im wohnwirtschaftlichen Bereich.
                                                     563 Tsd. Euro) ausgewiesen.

     Nachrangige Forderungen liegen in Höhe          Ein Risikoabschlag für die Finanzinstru-
     von 600 Tsd. Euro (Vorjahr 850 Tsd. Euro)       mente des Handelsbestands wurde zum
     vor. Einzelwertberichtigungen für diese Kre-    Bilanzstichtag nicht vorgenommen, da sich
     dite bestehen nicht mehr (Vorjahr 250 Tsd.      wie im Vorjahr keine unrealisierten Bewer-
     Euro).                                          tungsgewinne für diese Wertpapiere erga-
                                                     ben.
     Schuldverschreibungen und andere
     festverzinsliche Wertpapiere                    Sämtliche Papiere sind börsenfähig und
                                                     börsennotiert.
     Sämtliche Schuldverschreibungen und ande-
     re festverzinsliche Wertpapiere im Bilanzwert   Die institutsintern festgelegten Kriterien
     von 11.123 Tsd. Euro (Vorjahr 11.148 Tsd.       für die Einbeziehung von Finanzinstrumen-
     Euro) sind börsenfähig und börsennotiert.       ten in den Handelsbestand wurden inner-

30
halb des Geschäftsjahres nicht geändert.         lagebestand wurden im Berichtsjahr nicht
Umgliederungen von Handels- in den An-           vorgenommen.

                          Schuldver-                          Immaterielle
                             schrei-               Beteili-      Anlage-          Sach-
 ANLAGEVERMÖGEN             bungen      Aktien    gungen           werte       anlagen      Gesamt

 Anschaffungskosten
 Stand Vorjahr              11.237      2.798          13            431          678       15.157
 Zugänge                     1.021          0           0              0           28        1.049
 Abgänge                     1.002          0           0              0            1        1.003
 Stand 31.12.2019           11.256      2.798          13            431          705       15.203

 Abschreibungen
 Stand Vorjahr                   89     1.687            0           418          327        2.521
 Abschreibungen im
 Geschäftsjahr                   45       256            0              7           59         367
 Zuschreibungen im
 Geschäftsjahr                   0          0            0             0            0            0
 Abgänge                         1          0            0             0            0            1
 Stand 31.12.2019              133      1.943            0           425          386        2.887

 Restbuchwert
 Stand Vorjahr              11.148      1.111          13             13          351       12.636
 Stand 31.12.2019           11.123        855          13              6          319       12.316

Die Sachanlagen betreffen die Betriebs- und      mit Zu- und Abgängen sowie Umbuchun-
Geschäftsausstattung. Im Laufe des Ge-           gen Abschreibungen in Höhe von 6 Tsd.
schäftsjahres wurden im Zusammenhang             Euro (Vorjahr 14 Tsd. Euro) vorgenommen.

                                        Anteil am Geschäfts-                  Eigen-
 BETEILIGUNGEN                            Kapital      jahr                  kapital      Ergebnis

 Verwaltungsgesellschaft OMS mbH,             45 %            2018               56             0
 Hamburg
 OMS Entwicklungs GmbH & Co. KG,              50 %            2018              190            -39
 Hamburg

                                                                                                     31
Sonstige Vermögensgegenstände                 tigen betrieblichen Aufwendungen ausge-
                                                   wiesen. Der Unterschiedsbetrag zu dem
     Der Posten enthält im Wesentlichen Steuer-    Ansatz der Rückstellungen nach Maßga-
     erstattungsansprüche in Höhe von 52 Tsd.      be des entsprechenden durchschnittlichen
     Euro (Vorjahr 170 Tsd. Euro).                 Marktzinssatzes aus den vergangenen sie-
                                                   ben Geschäftsjahren beträgt 121 Tsd. Euro
     Sonstige Verbindlichkeiten                    (Vorjahr 132 Tsd. Euro). In Höhe dieses Dif-
                                                   ferenzbetrags besteht eine Ausschüttungs-
     In diesem Posten werden überwiegend           sperre.
     Verbindlichkeiten aus noch abzuführenden
     Steuern (159 Tsd. Euro, Vorjahr 586 Tsd.      Die Einschätzung des Ausfallrisikos für un-
     Euro) ausgewiesen.                            ter der Bilanz ausgewiesene Eventualver-
                                                   bindlichkeiten und andere Verpflichtungen
     Rückstellungen                                wird nach den für die Ermittlung von Wert-
                                                   berichtigungen geltenden Grundsätzen
     Die Pensionsrückstellungen sind nach versi-   vorgenommen.
     cherungsmathematischen Grundsätzen mit
     dem Erfüllungsbetrag anhand der Anwart-       Die anderen Rückstellungen in Höhe von
     schaftsbarwertmethode bemessen. Fol-          3.024 Tsd. Euro betreffen insbesondere per-
     gende Parameter wurden der Bewertung          sonalbezogene Rückstellungen (1.847 Tsd.
     zugrunde gelegt:                              Euro), Rückstellungen im Kreditgeschäft
                                                   (358 Tsd. Euro) und für ausstehende Rech-
       Rechnungszinssatz: 2,71 % p.a.              nungen (321 Tsd. Euro). Auf- und Abzin-
       (Vorjahr 3,21 % p.a.)                       sungsbeträge von Rückstellungen mit einer
                                                   Restlaufzeit von über einem Jahr werden
       Rententrend: 1,00 % bzw. 1,75 % p.a.        in den sonstigen betrieblichen Aufwen-
       (wie im Vorjahr)                            dungen (8 Tsd. Euro) bzw. Erträgen (4 Tsd.
                                                   Euro) gezeigt.
       Biometrische Rechnungsgrundlagen:
       „Heubeck Richttafeln 2018G“                 Eigenkapital

     Der Rechnungszinsssatz entspricht dem         Das Grundkapital beträgt 6.850 Tsd. Euro
     durchschnittlichen Marktzinssatz der ver-     und ist eingeteilt in Stück 137.000 Stamm-
     gangenen zehn Geschäftsjahre. Der Zins-       aktien zu je 50 Euro.
     anteil der Zuführungen zu den Pensions-
     rückstellungen in Höhe von 37 Tsd. Euro       Daneben besteht eine Kapitalrücklage in
     (Vorjahr 11 Tsd. Euro) wird unter den sons-   Höhe von 2.577 Tsd. Euro.

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Die anderen Gewinnrücklagen erhöhten           Als Sicherheit übertragene
sich gemäß Beschluss der Hauptversamm-         Vermögensgegenstände
lung vom 7. Mai 2019 um 2.200 Tsd.
Euro und aufgrund von satzungsmäßigen          Als Sicherheitsleistung für Wertpapierlie-
Einstellungen aus dem Jahresüberschuss         ferungen und Devisenhandel sind wie im
2019 in Höhe von 1.500 Tsd. Euro auf           Vorjahr 450 Tsd. Euro bei einem Kredit-
23.973 Tsd. Euro.                              institut hinterlegt. Für EUREX-Geschäfte
                                               sind Aktien mit einem Kurswert zum Bi-
Fremdwährungsvolumina und                      lanzstichtag von 256 Tsd. Euro (Vorjahr
Termingeschäfte                                275 Tsd. Euro) als Sicherheit bei einem Kre-
                                               ditinstitut hinterlegt.
In den Aktiva werden auf fremde Währun-
gen lautende Vermögenswerte in Höhe            ERLÄUTERUNGEN ZUR
von umgerechnet 409 Tsd. Euro (Vorjahr         GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
816 Tsd. Euro) ausgewiesen. Die Passivsei-
te enthält Schuldposten von 397 Tsd. Euro      Zinserträge
(Vorjahr 792 Tsd. Euro). Schwebende Kas-
sageschäfte oder Devisentermingeschäfte        In diesem Posten weisen wir im Wesent-
bestehen nicht.                                lichen die Zinserträge aus der Immobili-
                                               en-Zwischenfinanzierung von Wohnpro-
Am Bilanzstichtag bestanden auch keine         jekten aus. Von den Zinserträgen werden
sonstigen noch nicht abgewickelten Ter-        negative Zinsen aus Geldanlagen offen ab-
mingeschäfte.                                  gesetzt.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen           Zinsaufwendungen

Am Bilanzstichtag bestanden Zahlungsver-       Die Zinsaufwendungen enthalten fast aus-
pflichtungen aus einem langfristigen Miet-     schließlich die Refinanzierungskosten aus
vertrag mit einer Restlaufzeit von zehn Jah-   unseren Kundeneinlagen. Positive Zinsen
ren in Höhe von insgesamt 3.560 Tsd. Euro.     auf Einlagen von Kunden haben wir von
Des Weiteren bestehen am Bilanzstichtag        diesem Posten offen abgesetzt.
Stillhalterpositionen aus Kaufoptionen für
die beiden Beteiligungen der Bank (Buch-       Provisionserträge
wert 13 Tsd. Euro).
                                               Die Provisionserträge entfallen im Wesent-
                                               lichen auf für Dritte erbrachte Dienstleis-
                                               tungen für Vermittlung und Verwaltung

                                                                                              33
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