GESCHÄFTSBERICHT 2019 - Otto M. Schröder Bank
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GESCHÄFTSBERICHT 2019
OTTO M. SCHRÖDER BANK AG GESCHÄFTSBERICHT 2019
LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019 1. GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS Die wesentlichen Geschäftsfelder der Für die Steuerung wird eine monatliche Be- Otto M. Schröder Bank AG, Hamburg, triebsergebnisrechnung sowie die Analyse sind die Immobilien-Zwischenfinanzie- der Schlüsselindikatoren im Kreditgeschäft rung im Wohnungsbau und die Vermö- (monatlich) und in der Vermögensanlage gensanlage. (vierteljährlich) genutzt. Weitere Elemente der Gesamtbanksteuerung sind der jährli- In der Zwischenfinanzierung unterstützen che Strategie- und Planungsprozess sowie wir Bauträger und Investoren bei wohn- das Risikotragfähigkeitskonzept. Durch das wirtschaftlichen Immobilienprojekten in integrierte Steuerungssystem der Bank wird Hamburg, Berlin und auf Sylt. Die Vermö- eine umfassende Betrachtung der zentra- gensanlage konzentrieren wir immer mehr len Werttreiber hinreichend sichergestellt. auf die Vermögensverwaltung und das rei- ne Ausführungsgeschäft mit Privatkunden, Zur grundsätzlichen Entwicklung dieser Stiftungen und institutionellen Kunden. Kennzahlen 2019 im Vergleich zum Vorjahr Vermögensberatung bieten wir nur noch in wird auf das Kapitel „Wirtschaftsbericht“ Ausnahmefällen an. bzw. für das Jahr 2020 auf das Kapitel „Prognosen, Chancen und Risiken“ ver- Das Steuerungssystem der Bank ist darauf wiesen. ausgerichtet, die zentralen Werttreiber der wesentlichen Bereiche zielgerichtet abzu- Unsere Bank zeichnen qualifizierte und bilden. Dafür nutzt die Bank Kennzahlen, kompetente Mitarbeiter aus, denen wir für welche eine einheitliche und effektive Steu- ihre engagierten Leistungen und den Ein- erung unter Zugrundelegung von handels- satz in einem nicht immer einfachen Ge- und bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften schäftsumfeld ausdrücklich danken. sicherstellen. Die wichtigsten Steuerungs- kennzahlen sind das Zinsergebnis, das Pro- visionsergebnis, das Kundenkreditvolumen sowie das Vermögensverwaltungs- und De- potvolumen. 5
2. WIRTSCHAFTSBERICHT Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Konjunkturelle Entwicklung Kapitalmärkte Für das Jahr 2019 kann man konstatieren, Mit einem Anstieg seit Jahresanfang von dass sich die konjunkturbestimmenden 25,5 % auf ein Jahresendniveau von Themen – die von den USA ausgehenden 13.249 Punkten war 2019 für DAX-Anle- Handelskonflikte, der Brexit und eine weni- ger ein Prädikatsjahrgang. Im Gegensatz zu ger dynamische Weltwirtschaft – schon zu- vielen anderen großen Aktienindizes welt- vor abgezeichnet hatten. Daher waren die weit hat es der DAX jedoch nicht geschafft, Ende 2018 für 2019 getroffenen Progno- im zu Ende gegangenen Jahr ein Allzeit- sen schon nicht mehr ganz so euphorisch. hoch zu erklimmen. Er setzte sich aber Das dennoch im Jahresverlauf die Progno- deutlich von dem enttäuschenden Vorjahr sen immer weiter heruntergeschraubt wor- ab, als er – trotz des früh im Jahr erreichten den sind, liegt vor allem daran, dass Zahl Rekords – am Ende rund 18 % einbüßte. und Dimension der Rückschläge bei den Dass der DAX nicht wie der Dow Jones und Handelskonflikten und den Brexit-Verhand- der S&P500 von Rekord zu Rekord eilte, lag lungen unterschätzt worden waren. unter anderem an den europäischen Belas- tungsfaktoren wie Brexit und Handelsstreit, Die deutsche Wirtschaft befindet sich nur die die stark exportabhängige deutsche noch auf einem sehr schwachen Wachs- Wirtschaft besonders trafen. Zudem ist der tumskurs. Mit 0,5 % ist die deutsche Anteil der Technologiewerte am deutschen Wirtschaft in 2019 noch einmal deutlich Aktienmarkt deutlich kleiner als in den weniger gewachsen als in den Vorjahren. USA. Der Wachstumswert gehört mit Blick auf die vergangenen 25 Jahre deutlich zu den Die zehnjährige Bundesrendite beendete schlechteren Werten. das Jahr mit - 0,187 % nach einem Start 2019 mit + 0,171 %. Zwischenzeitlich Die öffentlichen Stellen nutzten die gute war die Rendite auf ein Rekordniveau von Einnahmensituation erneut nicht zu einer - 0,715 % abgetaucht. Erstmalig war im signifikanten Rückführung der Schulden. Jahr 2019, dass die komplette Zinsstruktur- kurve des Bundes im Sommer vollständig ins Minus fiel. Entlang der gesamten Kurve bis hin zu 30 Jahren Laufzeit wurden kei- ne positiven Zinsen mehr gesehen, überall 6
zahlten die Anleger beim Bund Parkgebüh- 7,0 %. Die Mietpreise entwickelten sich we- ren für die Überlassung ihres Kapitals. Neu niger dynamisch und verzeichneten bei Be- war ebenfalls, dass „High-Yield-Bonds“ standswohnungen nur eine Steigerungsra- von Unternehmen, für die vor Jahren noch te von 2,07 %; bei Neubauwohnungen im Kupons von 7, 8, 9 oder mehr Prozente ge- nicht öffentlich geförderten Bereich blieben zahlt wurden, Minusrenditen auswiesen. die Mieten mit durchschnittlich 15,05 Euro Dies kann in unseren Augen kein für eine pro Quadratmeter sogar unverändert. Nach Volkswirtschaft gesunder Zustand sein. wie vor gibt es in den Stadtteilen eine gro- ße Spreizung der Immobilienpreise. Immobilienmärkte In unserem Zielmarkt Berlin war das be- Im Jahr 2019 sind die Immobilienpreise laut herrschende Thema im 2. Halbjahr die be- Bulwiengesa in Deutschland um insgesamt absichtigte Einführung des Mietendeckels 4,7 % und damit etwas geringer als in den durch den Berliner Senat. Inwieweit dieser Vorjahren angestiegen. Der Wohnbereich verfassungsgemäß ist, werden letztlich die verzeichnete eine Steigerung von insge- Gerichte entscheiden müssen. Erste Aus- samt 5,5 % (Vorjahr plus 7,0 %), wobei wirkungen waren deutlich bei Aufteilerpro- sich der Preisanstieg im 4. Quartal deutlich jekten von Bestandsimmobilien und Zins- abschwächte. Preistreiber waren sowohl häusern zu beobachten. Die Nachfrage von höhere Baukosten wegen fehlender Bauka- Investoren und Kapitalanlegern ist in diesen pazitäten und entsprechender Fachkräfte Bereichen spürbar eingebrochen. Von die- als auch gestiegene Grundstückspreise. Die ser Entwicklung profitierten die angrenzen- Mieten stiegen dagegen mit plus 3,6 % bei den Städte und Gemeinden in Brandenburg Neubauten und plus 2,5 % bei Bestands- mit guter Anbindung an das öffentliche objekten vergleichsweise moderat an. Nahverkehrsnetz Berlins. In Berlin selbst stieg die Nachfrage nach Eigentum durch In Hamburg stiegen die Immobilienpreise Eigennutzer. Im Vergleich zu den Vorjah- laut Engel & Völkers für Eigentumswoh- ren hat sich der Zuzug von nur noch circa nungen aus dem Bestand um 12,06 % 20.000 Einwohnern erheblich reduziert, so und bei Neubauten um 11,34 % an. Bei dass sich der Druck auf den Wohnungs- Einfamilienhäusern lag die Steigerung bei markt etwas abgeschwächt hat. Die Kauf- 7
Geschäftsentwicklung unserer Bank preise in Berlin stiegen laut Homeday GmbH Unsere beiden wesentlichen Geschäfts- indessen für Wohnungen mit 10,4 % und bereiche, die Zwischenfinanzierung von für Häuser mit 12,9 % weiter stark an. Wohnimmobilien und die Vermögensanla- ge, haben sich im Geschäftsjahr 2019 zu- Der Immobilienmarkt auf der Insel Sylt hat friedenstellend entwickelt. sich nach unseren Beobachtungen gegen- über dem Vorjahr nur wenig verändert. Die Vermögensberatung litt weiter unter den Anforderungen von MiFID II, welche zu einem weiteren Rückgang der Handels- transaktionen führten. Dagegen konnten wir die individuelle Vermögensverwaltung durch Gewinnung von Neukunden und Umschichtung von Beratungsmandaten weiter ausbauen. Im Kreditgeschäft hat der Immobilienmarkt in Berlin seine starke Bedeutung für unser Haus bestätigt. Weit mehr als die Hälfte unseres Immobilienkreditvolumens entfällt nach wie vor auf diese Region. In Hamburg konnten wir eine Vielzahl kleinerer Projekte begleiten, während die Finanzierungen auf Sylt sich auf Einzelfälle beschränkten. Insgesamt übertraf die geschäftliche Ent- wicklung unsere Erwartungen. 8
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Am Bilanzstichtag lagen unsere Kun- zukommen. Die aufsichtsrechtlichen Anfor- denforderungen mit 269,3 Mio. Euro derungen zur Liquidität haben wir durch- um 40,6 Mio. Euro über dem Vorjahres- gängig eingehalten. wert und um 29,7 Mio. Euro über dem Planwert. Unter Einbeziehung von Bürg- Das operative Betriebsergebnis (Ergebnis schaftsverpflichtungen und offenen Kre- vor Steuern, Wertberichtigungen sowie Zu- ditzusagen weisen wir ein um 47,7 Mio. führungen zur Rücklage nach § 340g HGB) Euro höheres Kundenkreditvolumen von von 12,1 Mio. Euro liegt leicht über dem 306,0 Mio. Euro aus. Das jahresdurch- Vorjahresergebnis. schnittliche Kundenkreditvolumen ver- änderte sich gegenüber dem Vorjahr Das Zinsergebnis, das fast ausschließlich kaum und entsprach damit der Planung. auf das Kundenkreditgeschäft entfällt, ver- minderte sich um 3 % auf 14,2 Mio. Euro Vor dem Hintergrund des erhöhten Be- und entspricht damit der Planung. Dabei stands der Kundenforderungen zum Bilanz- konnte die wie erwartet leicht gesunke- stichtag nahmen unsere zur Refinanzierung ne Zinsspanne nicht vollständig durch das dienenden Kundeneinlagen um 47,1 Mio. Neugeschäft kompensiert werden. Euro auf 258,1 Mio. Euro zu. Das Provisionsergebnis erhöhte sich um Die Eigenmittel unserer Bank betragen 10 % auf 4,3 Mio. Euro. Die Vermögens- nach den aus dem Ergebnis zugeführten anlage konnte das Vorjahresniveau trotz Beträgen (einschließlich Zuführungen zum negativer Auswirkungen der regulatori- Fonds für allgemeine Bankrisiken nach schen Anforderungen im Beratungsge- § 340g HGB) sowie der vorgeschlagenen schäft durch den weiteren Ausbau der weiteren Dotierung der Gewinnrücklagen individuellen Vermögensverwaltung hal- durch die Hauptversammlung 54,3 Mio. ten. Im Kreditgeschäft ergaben sich nicht Euro; dieses entspricht einer Erhöhung um erwartete deutliche Provisionssteigerun- rund 12 %. Die Gesamtkapitalquote nach gen. der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) betrug am Bilanzstichtag 14,8 %, die Kern- Das Vermögensverwaltungs- und Depotvo- kapitalquote 14,0 %. lumen ist im Vergleich zum Vorjahr um 6 % gestiegen. Die Otto M. Schröder Bank AG war im ab- gelaufenen Geschäftsjahr jederzeit in der Die Verwaltungskosten unserer Bank gin- Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nach- gen um 3 % auf 6,5 Mio. Euro zurück. Die 9
Veränderung des Postens betrifft größ- Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage tenteils den Wegfall von Einmalaufwen- der Otto M. Schröder Bank AG ist geord- dungen für eine im Vorjahr erteilte Pensi- net. onszusage. Die Risikovorsorge aus dem Kreditgeschäft verminderte sich um 1,6 Mio. Euro, da ge- genüber dem Vorjahr Nettoauflösungen vorgenommen werden konnten. Die gebil- deten Wertberichtigungen decken die be- stehenden Risiken im Kreditportfolio nach unserer Einschätzung ausreichend ab. Da- neben haben wir den Fonds für allgemeine Bankrisiken weiter erhöht. In der Steuerposition spiegeln sich auch die unterschiedlichen Beurteilungsmaßstäbe zwischen Handels- und Steuerrecht in den Bereichen Forderungen und Rückstellun- gen wider. Der ausgewiesene Jahresüberschuss be- trägt 4,5 Mio. Euro (Vorjahr 4,0 Mio. Euro). In die anderen Gewinnrücklagen ha- ben wir vorab 1,5 Mio. Euro ein- gestellt, so dass sich unter Berücksich- tigung des Gewinnvortrags ein Bilanz- gewinn von 3,0 Mio. Euro ergibt. Es ist beabsichtigt, daraus weitere 2,6 Mio. Euro den anderen Gewinnrücklagen zu- zuführen. 10
3. BERICHT ÜBER DAS RISIKOMANAGEMENT Überblick Die Risikopositionen unserer Bank sind Aufgaben unseres Risikocontrollings sind überwiegend im Bereich der Adressenaus- die Erfassung und zeitnahe Bewertung fallrisiken angesiedelt. Daneben wurden aller als wesentlich identifizierten Risi- Liquiditäts-, Kurs- sowie operationelle Risi- ken. Entsprechend erfolgt die Überwa- ken als wesentlich eingestuft. chung der vom Vorstand genehmigten Limite sowie die interne und externe Ri- Wir benutzen zur Messung und Steuerung sikoberichterstattung. Jährlich wird die der Risiken ein strategisches Controlling. Geschäftsstrategie auf neue, noch nicht Die Ziele der Risikopolitik legt der Vor- identifizierte Risiken hin untersucht. Mit stand unter Beachtung einer rendite- und Hilfe von Frühwarnindikatoren sollen nicht risikoorientierten Ausrichtung der Bank erwartete Marktentwicklungen frühzei- fest. Jederzeit muss das Risikodeckungs- tig erkannt werden. In Stresstests werden kapital ausreichen, um die regulatorischen Marktreaktionen bis hin zu einem schwe- Eigenmittelanforderungen (diese bein- ren konjunkturellen Abschwung abgebil- halten auch zusätzliche Kapitalpuffer so- det und ihre Auswirkungen auf die Risi- wie Risikozuschläge im Rahmen des SREP kotragfähigkeit sowie das Planergebnis (Supervisory Review and Evaluation Pro- bemessen. In Form eines vierteljährlichen cess)) selbst bei Kumulierung und gleich- Risikoberichtes informiert das Risikocon- zeitigem Eintritt aller Risiken einhalten trolling die Geschäftsleitung und den zu können. Daneben bestehen Limite für Aufsichtsrat über die Gesamtgeschäfts- alle als wesentlich identifizierten Risiken, entwicklungen sowie die Risikosituation die in der Risikotragfähigkeit unter der inklusive einer Beurteilung. Annahme des Going-Concern-Ansatzes gesteuert werden. Sowohl für erwartete Im Rahmen von inversen Stresstests wer- sowie unerwartete Verluste sind Maßnah- den einmal im Jahr Untersuchungen vor- men zur Limitierung, Überwachung und genommen, in denen die Belastbarkeit der Risikosteuerung implementiert. Zur Wei- Bank getestet und nach existenzbedro- terentwicklung und Anpassung des Risi- henden Ereignissen geforscht wird. Dabei kotragfähigkeitskonzepts sind von der Ge- werden Szenarien konstruiert, in denen schäftsleitung Prozesse installiert, um die die Risikotragfähigkeit gefährdet ist und Funktionsfähigkeit der Risikotragfähigkeit wir die regulatorischen Eigenmittelanfor- zu gewährleisten. derungen der CRR nicht mehr einhalten 11
oder unseren Zahlungsverpflichtungen Wertverlusten bei Sicherheiten und die Ver- nicht mehr nachkommen könnten. Es schlechterung des Kreditratings quantifi- werden sowohl quantitative als auch qua- ziert. Daneben werden unerwartete Risiken litative Ansätze verfolgt. im Kreditportfolio unserer Bank mittels des Modells CreditRisk+ berechnet. Der CVaR Adressenausfallrisiken (Credit-Value-at-Risk) stellt das unerwar- tete Verlustrisiko dar und wird monatlich Zu den Adressenausfallrisiken zählen ne- ermittelt. Es berücksichtigt die von uns er- ben jenen des klassischen Kreditgeschäfts mittelten Ausfälle im Kreditgeschäft und auch Länderrisiken und Kontrahentenrisi- leitet anhand von institutsübergreifenden ken aus Handelsgeschäften. Diese Risikoart Branchenparametern statistische Verlustri- beinhaltet für uns aufgrund des Volumens siken ab. des betriebenen Kreditgeschäfts das größte Schadenspotenzial. Fast ausschließlich be- Lagen Informationen bis zur Aufstellung trifft es Kunden innerhalb Deutschlands. dieses Jahresabschlusses vor, die einen Wertberichtigungsbedarf bei Kundenfor- Adressenausfallrisiken bestehen in unse- derungen erkennen ließen, haben wir für rem Haus überwiegend wegen möglicher einen möglichen Forderungsverlust Risiko- Wertverluste, die durch Bonitätsverschlech- vorsorge in Form von Einzelwertberichti- terungen von Kundenforderungen entste- gungen gebildet. Für potenzielle und zum hen können. Die vorgenommene Risiko- Bilanzstichtag noch nicht identifizierbare vorsorge deckt nach unserer Einschätzung Adressenausfallrisiken haben wir Pauschal- wahrscheinliche Verluste in unserem Kre- wertberichtigungen gebildet. ditportfolio ab. Entsprechend unserer Kre- ditrisikostrategie haben wir ein Risikoklas- Durch die Variation von Ausfallquoten und sifizierungsverfahren implementiert, das der Entwicklung von Sicherheitenwerten in 16 Risikoklassen aufgeteilt ist und ein wird das Adressenausfallrisiko in diversen detailliertes Abbild unserer Kreditrisiken Szenarien gestresst. Es wird untersucht, wie bietet. Es berücksichtigt sowohl die Boni- sich die Risikohöhe unter festgelegten und tät des Kreditnehmers als auch die Kredit- jährlich überprüften Simulationsannahmen sicherheiten. Im Rahmen des Risikotragfä- entwickelt. Dabei werden die beiden wich- higkeitskonzepts werden die Blankoanteile tigsten Parameter Ausfallquote und Risiko- der Risikoklassen mit ihren Ausfallquoten exposure erhöht und die Ergebnisse in der bemessen. Die Bewertung der Sicherheiten Risikotragfähigkeit berücksichtigt. erfolgt nach einem einheitlichen standar- disierten Verfahren. Mit einem pauschalen Die Überwachung auf Risikoklassenebene Ansatz werden die zusätzlichen Risiken von erfolgt täglich. Zusätzlich bestehen wö- 12
chentliche und monatliche Kontrollen auf zen generiert werden können. Wir unter- Einzelkreditnehmerebene, um negative scheiden zwischen dem Entwicklungen und Risiken frühzeitig zu erkennen. Liquiditätsanspannungsrisiko, das die Gefahr beinhaltet, dass erforderliche An- Forderungen gegenüber anderen Kreditins- schlussfinanzierungen nicht oder nur zu tituten sind nur mit sehr geringen Risiken in schlechteren Konditionen durchgeführt Form von Kontrahentenrisiken verbunden. werden können; Die Forderungen bestehen ausschließlich in Form von Guthaben auf Nostrokonten, Terminrisiko, welches für die Gefahr ei- die nur bei Zentralbankinstituten geführt ner unplanmäßigen Verlängerung der werden. Kapitalbindungsdauer von Aktivgeschäf- ten steht; Im Rahmen des Adressenausfallrisikos be- trachten wir auch das Risiko aus unseren Abrufrisiko, das mit der Gefahr von un- Beteiligungen und aus unseren Beständen erwarteten Zahlungsmittelabflüssen ver- an marktengen Aktientiteln. Beide Volumi- bunden ist. na zusammen betragen weniger als 2 % unserer Eigenmittel. Täglich überwachen wir die Zahlungs- mittelzu- und -abflüsse und steuern ent- Insgesamt belaufen sich die im Rahmen sprechend unsere Liquidität auf unseren des Risikotragfähigkeitskonzepts für Ad- Geschäftskonten. Bei der Aufnahme von ressenausfallrisiken reservierten Limite auf neuen Geldern am Geld- und Kapitalmarkt 16,7 % des Risikodeckungskapitals. Das wird eine Marktkonformitätskontrolle auf diese Risikoart aus der freien Risiko- durchgeführt. Monatlich werden in fünf deckungsmasse allokierte und regelmäßig Modellen die zukünftigen Zahlungsmittel- überwachte Limit ist mit 61,5 % ausgelas- zu- und -abflüsse simuliert und in Monats- tet. scheiben ein möglicher Liquiditätsengpass ausgewiesen. Wir verändern in den Szena- Liquiditätsrisiken rien die Zu- und Abflussparameter, um Ver- änderungen im Zahlungs- und Abrufver- Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass gegen- halten unserer Kunden zu simulieren und wärtigen und zukünftigen Zahlungsver- deren Auswirkungen auf unsere Liquidität pflichtungen nicht vollständig oder zeitge- zu untersuchen. Für Fälle, in denen Liqui- recht nachgekommen werden kann oder ditätsengpässe bestehen sollten, wurden dass im Fall einer Liquiditätskrise Refinan- Maßnahmen für die Generierung zusätzli- zierungsmittel nur zu erhöhten Marktsät- cher Zahlungsmittel festgelegt. 13
Unsere Refinanzierung erfolgt im Wesentli- Wertentwicklungen der vergangenen drei chen in Form von kurzfristigen Sicht-, Spar- Jahre berechnen. Wir unterstellen dabei ein und Termineinlagen von Kunden. In Aus- Konfidenzniveau von 99,0 %. Insgesamt nahmefällen wird kurzfristige Liquidität bei belaufen sich die im Rahmen des Risiko- anderen Kreditinstituten aufgenommen. tragfähigkeitskonzepts für Kursrisiken re- servierten Limite auf 0,9 % des Risikode- Unter den Annahmen von Zahlungsmittel- ckungskapitals. Das auf diese Risikoart aus zu- und -abflüssen sind in der monatlich der freien Risikodeckungsmasse allokierte durchgeführten Berechnung der Liquidity und regelmäßig überwachte Limit ist mit Coverage Ratio (LCR) keine strukturellen Li- 36,0 % ausgelastet. quiditätsprobleme erkannt worden. Die im Geschäftsjahr geltende aufsichtsrechtliche Neben dem Verlustlimit haben wir ein vo- Untergrenze von 100 % haben wir einge- lumenbegrenzendes Limit auf unsere eige- halten. Zum Jahresende betrug die Kenn- nen Aktienbestände installiert. Die Einhal- ziffer 167 %. tung der beiden Limite wird von uns täglich überwacht. Marktpreisrisiken In fünf monatlich durchgeführten Stress- Unter Marktpreisrisiken werden im Allge- Szenarien ermitteln wir Höchstwerte mögli- meinen das Kurs-, das Zinsänderungs- und cher Verluste für einen Zeitraum von einem das Währungsrisiko subsumiert. Sie entste- Jahr, in dem sehr starke Marktverwerfun- hen, wenn die Wertentwicklung oder der gen vorkommen könnten. Die Szenarien Ertrag eines Geschäftes von den zukünfti- wurden so festgelegt, dass zumindest die gen Entwicklungen von Aktien- und Devi- in der Vergangenheit gemessenen jähr- senkursen sowie von Zinssätzen abhängt. lichen maximalen Indexveränderungen abgebildet werden. Der beobachtete Zeit- Um potenzielle Verluste in unserem Wert- raum beginnt im Jahr 2000 und deckt auch papiereigenbestand zu begrenzen, haben Ereignisse wie die letzte Finanzmarktkrise wir im Rahmen unseres Risikotragfähig- ab. Innerhalb der beobachteten jährlichen keitskonzepts ein Verlustlimit für Kursrisi- Veränderungen unterstellen wir, dass wir ken auf Basis eines Risikokapitals festgelegt. zum Höchstkurs eines Jahres gekauft und Es begrenzt neben den schwebenden und zum Tiefstkurs verkauft haben. den realisierten Verlusten auch die Kursrisi- ken, die wir mittels der Value-at-Risk-Me- Zinsänderungsrisiken sind nur in geringem thode berechnen. Der Value-at-Risk stellt Maße vorhanden, da wir im Kreditge- das Risiko von Abschreibungen der nächs- schäft Festzinsvereinbarungen für maximal ten zwölf Monate dar, das wir auf Basis der 3 Monate und bei Einlagen für maximal 14
12 Monate eingehen. Die barwertigen Aus- stets an geänderte gesetzliche Vorschriften wirkungen der Standard-Zinsschockszena- an. Schäden werden in einer Datenbank rien der Bundesanstalt für Finanzdienstleis- dokumentiert und klassifiziert. Gegebe- tungsaufsicht (BaFin) (+/- 200 bp) werden nenfalls werden Maßnahmen eingeleitet, monatlich berechnet und in der Risikotrag- um Schäden in Zukunft zu begrenzen. fähigkeit trotz der Unwesentlichkeit be- rücksichtigt. Daneben werden die neu ein- In Höhe der ermittelten Risiken wird das geführten Frühwarnindikatoren quartals- Risikodeckungskapital ausgelastet. Insge- weise ermittelt. samt beläuft sich das im Rahmen des Risi- kotragfähigkeitskonzepts für operationelle Risiken aus Währungsgeschäften und dem Risiken reservierte Limit auf 0,6 % des Risi- Finanzderivatehandel bestehen nicht. Diese kodeckungskapitals. In einem Stressszena- Geschäfte werden ausschließlich auf Rech- rio erhöhen wir den Betrag für operationel- nung der Kunden betrieben. le Risiken pauschal auf das Doppelte. Operationelle Risiken Für laufende Rechtsstreitigkeiten und für mögliche Auswirkungen von BGH-Urteilen Operationelle Risiken sind jene, die durch haben wir ausreichend Vorsorge getroffen. Unzulänglichkeiten und Fehler in Ge- schäftsabläufen, Projekten oder bei man- Zusammenfassung der Risikolage gelhaften Kontrollen sowie durch Betrug entstehen könnten. Als mögliche Ursachen Ausgangspunkt unserer Risikosteuerung kommen beispielsweise Mitarbeiter, Män- sind die Vorgaben des Risikotragfähig- gel in der Technologie oder organisatori- keitskonzepts. Es beschreibt das Ziel der schen Strukturen in Frage. Risikosteuerung sowie alle Komponenten unseres Risikodeckungskapitals und den Durch interne Richtlinien, Festlegung von Umgang mit den identifizierten Risiken. Zuständigkeiten und die Installation des Das Konzept wird regelmäßig überprüft Vier-Augen-Prinzips steuern wir diesen Risi- und gegebenenfalls angepasst. kobereich. Jährlich werden die Abläufe auf ihr Risikopotenzial untersucht und Höhe Insgesamt ist das nach Berücksichtigung sowie Eintrittswahrscheinlichkeit ermittelt. des zur Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Es wird festgestellt, ob risikoreduzierende Eigenmittelanforderungen vorzuhalten- Maßnahmen vorhanden und ausreichend den Mindestkapitals verbleibende Risiko- sind. Hierzu zählt auch die Überprüfung deckungspotenzial zu 26,1 % durch die des bestehenden Versicherungsumfangs. quantifizierten Risiken ausgelastet. Zum Unsere Verträge und Formulare passen wir Jahresende bestanden keine Risiken, die 15
über die installierten Limite hinausgingen. Die Risikotragfähigkeit wurde somit einge- halten. Unser Controlling überwacht täglich die Kursrisiken, die Kapitalausstattung sowie die Kapitalquoten der CRR und die Liqui- ditätskennziffer LCR. Monatlich führt es Stresstests bei den Adressenausfall-, den Kurs- und den Liquiditätsrisiken sowie Abweichungen von der Ergebnisplanung durch. Darüber hinaus analysiert und beur- teilt es im Rahmen unseres vierteljährlichen Risikoberichts die Adressenausfallrisiken aus Bestands- und Neugeschäften auf Ba- sis des Gesamtportfolios. Auf Ebene der Einzelkreditnehmer werden wöchentliche Überprüfungen der Engagemententwick- lung vorgenommen. Wir überwachen da- mit innerhalb des Risikotragfähigkeitskon- zeptes alle als wesentlich identifizierten Risiken der Bank. Die Angemessenheit der Eigenmittel jedes Kreditinstituts wird durch Rahmenbedin- gungen der Bankenaufsicht geregelt. Die Gesamtkapitalquote nach CRR betrug am Jahresende 14,9 %. Sie lag damit wie im gesamten Jahr deutlich über der Unter- grenze, die Ende 2019 institutsspezifisch bei 10,75 % festgelegt war. Kapitalpuffer und SREP-Zuschläge sind Bestandteil dieser Untergrenze. 16
4. PROGNOSEN, CHANCEN UND RISIKEN Der nachfolgende Teil der Prognosebe- Durch die „Abschaffung der Zinsen durch richterstattung wurde im ersten Quartal die Zentralbanken“ stehen Aktien und Im- 2020 erstellt und basiert auf der durch den mobilien weiter im Fokus der Anleger. Dass Vorstand erstellten und durch den Auf- dies allein bei den Aktien jedoch nicht für sichtsrat in seiner Sitzung vom 3. Dezem- einen ungebremsten Kursanstieg ausreicht, ber 2019 gebilligten Planungsrechnung haben wir im Jahr 2018 gesehen. Dennoch für das Geschäftsjahr 2020. In einem ge- sehen wir die Aktienkurse weiter steigen, sonderten Unterkapitel gehen wir auf die was bei gleichbleibenden oder nur leicht neueren Erkenntnisse ein, die sich bis zur steigenden Unternehmensgewinnen zu Aufsichtsratssitzung zur Feststellung des fallenden Dividendenrenditen führt. So nä- Jahresabschlusses im Zusammenhang mit hern sich Anleihen-, Immobilien- und Akti- der COVID19-Pandemie auf die mögliche enrenditen immer mehr an, leider auf im- Geschäftsentwicklung in 2020 ergeben ha- mer niedrigerem Niveau. Eine Entwicklung ben. die zwangsläufig ist, wenn die Zentralban- ken die Märkte mit Geld überschwemmen. Der Januar 2020 begann auf der Aktien- seite freundlich, erfuhr seit Ende Februar Bevorzugte Anlagen in 2020 werden unse- durch den Corona-Virus aber eine deutli- res Erachtens neben Immobilien und Gold che Korrektur, was den Januargewinn und weiterhin Aktien, hier große internationale den Jahresgewinn 2019 wieder egalisierte. Dividendenwerte, sein. Unsere Länderdi- versifikation werden wir weiter mit Blick Vor dem Hintergrund einer schwächer als auf die USA, China und rohstoffreiche in den Vorjahren wachsenden Weltkon- nordeuropäische Märkte ausbauen. junktur, der hohen öffentlichen Verschul- dung und des unverminderten Einflusses Im Immobilienbereich erwarten wir auch der Politik auf die EZB, gehen wir in 2020 für das Jahr 2020 in den Metropolregionen von weiterhin sehr niedrigen Zinsen aus. eine vom niedrigen Zinsniveau sowie den fehlenden Anlagealternativen begünstigte Den DAX erwarten wir im gesamten Jahr anhaltende Nachfrage nach Wohnimmobi- zwischen 11.000 und 15.000 Punkten sehr lien, insbesondere im unteren und mittleren volatil, was sich bereits in den ersten bei- Preissegment. Nach den Preissteigerungen den Monaten andeutete. Zum Jahresende der Vorjahre gehen wir in unseren Zielregio- 2020 halten wir aus heutiger Sicht 14.600 nen Hamburg und Berlin allerdings von we- Punkte für möglich. niger dynamischen Steigerungen aus. Eine 17
Immobilienblase ist in beiden Großstädten Die Verwaltungsaufwendungen haben wir aus unserer Sicht nicht festzustellen, da so- unter Berücksichtigung allgemeiner Kos- wohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingun- tensteigerungen von etwa 3 % gegenüber gen (Einkommen, Zinsen, Mieten) als auch dem Vorjahr (ohne Einmaleffekte) ange- die Bevölkerungsentwicklung eher für wei- setzt. tere Preissteigerungen und ein nachhaltig hohes Preisniveau sprechen. Wertberichtigungen im Kreditgeschäft wurden auf Basis des erwarteten Ausfallri- Auf diesen Erwartungen aufbauend sehen sikos unseres Kreditportfolios ermittelt und wir insgesamt gute Chancen, auch weiterhin an das Kreditvolumen angepasst. Sonder- unser Geschäft in der Immobilienzwischenfi- effekte wie Wertveränderungen im Akti- nanzierung erfolgreich betreiben zu können. enbestand, aber auch das Risiko, Abschrei- bungen vornehmen zu müssen, haben wir Vor diesem Hintergrund planen wir im lau- in der Planung nicht berücksichtigt. fenden Jahr mit einer leicht steigenden durchschnittlichen Kreditinanspruchnahme Aufgrund unserer Konzentration auf die bei einer weiter verminderten Zinsspanne. uns gut bekannten Zielmärkte im Immobi- Im Ergebnis erwarten wir ein im Vergleich liengeschäft und der hohen Kundenorien- zum Geschäftsjahr 2019 leicht steigendes tierung in beiden Geschäftsfeldern sowie Zinsergebnis mit einem Plus im unteren ein- unserer qualifizierten und engagierten Mit- stelligen Prozentbereich. arbeiter sehen wir uns gut gerüstet, die sich bei wirtschaftlichen Veränderungen erge- Für das Provisionsergebnis insgesamt erwar- benden Risiken zu beherrschen und Chan- ten wir einen signifikanten Rückgang von cen erfolgreich nutzen zu können. etwa 20 %. Dabei gehen wir davon aus, dass das Provisionsergebnis im Kreditge- In Abwägung der beschriebenen Faktoren schäft deutlich nachgeben und in der Ver- erwarten wir für 2020 ein niedrigeres Er- mögensanlage etwas steigen wird. gebnis der Bank. Hinsichtlich des Vermögensverwaltungs- und Depotvolumens planen wir kursberei- nigt für 2020 mit moderaten Steigerungen von ungefähr 3%. 18
Mögliche Auswirkungen der COVID19-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung in 2020 Der Vorstand weist darauf hin, dass sich Die konkreten Auswirkungen von COVID19 aufgrund der Ausbreitung von COVID19 auf die wesentlichen Leistungsindikatoren (Coronavirus) und der Maßnahmen zu des- der Bank sind unseres Erachtens jedoch sen Eindämmung Implikationen ergeben, weder absehbar noch seriös quantifizierbar. die zu einer deutlich gestiegenen Unsicher- heit hinsichtlich der Prognose führen. Daher haben wir in Einklang mit den Er- leichterungen gemäß DRS 20.133 basie- So können die Entwicklungen für das Ge- rend auf den Szenarien des Sachverständi- schäftsjahr 2020 an den nationalen und in- genrats („Die gesamtwirtschaftliche Lage ternationalen Kapitalmärkten, die seit März angesichts der Corona-Pandemie“) eine 2020 von deutlichen Kursverlusten gezeich- einfach-komparative Prognose gegenüber net waren sowie die Einschränkungen des den ursprünglich geplanten Entwicklungen täglichen Lebens und der Geschäftstätig- vorgenommen. keit von Unternehmen aufgrund der regie- rungsseitig ergriffenen Maßnahmen dazu führen, dass geplante Erträge im Kredit- und Wertpapiergeschäft nicht wie erwartet anfallen und Adressenausfall- und Markt- preisrisiken sich erhöhen. Ebenso wird sich zeigen, ob die seitens der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen einer gesamtwirt- schaftlichen Rezession wie auch möglichen Kreditausfällen entgegenwirken können. Darüber hinaus könnten sich für die Otto M. Schröder Bank AG als Organisation auch erhöhte operationelle Risiken aus den auch den laufenden Geschäftsbetrieb be- schränkenden Maßnahmen sowie poten- ziellen krankheitsbedingten Ausfällen von Mitarbeitern ergeben. 19
Unsere Einschätzung haben wir in folgen- der Tabelle zusammengefasst dargestellt: LEISTUNGS- SZENARIEN INDIKATOREN Basisszenario Risikoszenario – Risikoszenario – (BIP -2,8 %) ausgeprägtes V langes U (BIP -5,4 %) (BIP -4,5 %) Zinsergebnis Leichter Anstieg ge- Leichter Anstieg Leichter Anstieg genüber 2019 wird gegenüber 2019 wird aufgrund der erreicht. wird nicht erreicht. rezessiven Ent- Annäherung an wicklung über das ursprüngliche Pro- gesamte Jahr nicht gnose im zweiten erreicht. Halbjahr möglich. Provisionsergebnis Der Rückgang Der Rückgang wird Der Rückgang wird entspricht dem intensiver ausfallen. aufgrund der rezes- der ursprünglichen Annäherung an siven Entwicklung Prognose. ursprüngliche Pro- über das gesamte gnose im zweiten Jahr intensiver aus- Halbjahr möglich. fallen. Kundenkredit- Keine Abweichung Geringeres Neuge- Durchgehend gerin- volumen von der ursprüngli- schäft. Erhöhung geres Neugeschäft. chen Prognose. des Kreditvolumens Keine Steigerung im zweiten Halbjahr des Kreditvolumens möglich. zu erwarten. Vermögens- Moderate Steige- Geplante Steigerun- Moderate Steige- verwaltungs- und rungen werden gen können nicht rungen werden Depotvolumen erreicht. erreicht werden. aufgrund der rezes- Annäherung an siven Entwicklung ursprüngliche Pro- über das gesamte gnose im zweiten Jahr nicht erreicht. Halbjahr möglich. 20
Erläuterungen zur Tabelle: Der Vorstand geht unverändert davon aus, dass auch bei einer möglichen Nicht-Erfül- Basisszenario: lung der Prognose die Geschäftsentwick- Wahrscheinlichstes Szenario des Sach- lung der Bank nicht nachhaltig Schaden verständigenrats. Normalisierung der erleiden wird. Vermuten lässt sich, dass die wirtschaftlichen Lage im Sommer sowie tatsächliche Entwicklung vor dem Hinter- Aufholeffekte in 2021. grund der Ereignisse von den ursprüngli- chen Prognosen abweichen könnte. Risikoszenario – ausgeprägtes V: Annahme eines starken Einbruchs im ers- Hamburg, den 30. April 2020 ten Quartal und wieder Annäherung an das Potenzialniveau des Basisszenarios Der Vorstand im zweiten Quartal. Risikoszenario – langes U: Annahme, dass die Auswirkungen der Corona-Krise auch über den Sommer hi- naus dauern werden. Wirtschaftliche Er- holung ist dann erst in 2021 zu erwarten. Helmuth Spincke Thomas Welling 21
BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019 Aktiva 31.12.2019 31.12.2018 Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro 1. BARRESERVE a) Kassenbestand 32 21 b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 22.955 14.009 (darunter: bei der Deutschen Bundesbank) (22.955) (14.009) 22.987 14.030 2. FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE a) täglich fällig 12.243 6.427 b) andere Forderungen 450 450 12.693 6.877 3. FORDERUNGEN AN KUNDEN 269.291 228.657 4. SCHULDVERSCHREIBUNGEN UND ANDERE FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE Anleihen und Schuldverschreibungen a) von öffentlichen Emittenten 11.123 10.147 (darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank) (11.123) (10.147) b) von anderen Emittenten 0 1.001 (darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank) (0) (1.001) 11.123 11.148 5. AKTIEN UND ANDERE NICHT FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE 855 1.111 6. HANDELSBESTAND 542 563 7. BETEILIGUNGEN 13 13 8. IMMATERIELLE ANLAGEWERTE Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6 13 9. SACHANLAGEN 319 351 10. SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE 54 213 11. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 105 77 Summe der Aktiva 317.988 263.053 22
Passiva 31.12.2019 31.12.2018 Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro 1. VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN a) Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 47.840 53.474 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig 131.368 100.390 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 78.883 57.164 210.251 157.554 258.091 211.028 2. SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN 175 671 3. RÜCKSTELLUNGEN a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.277 1.149 b) Steuerrückstellungen 731 710 c) andere Rückstellungen 3.023 3.433 5.031 5.292 4. FONDS FÜR ALLGEMEINE BANKRISIKEN 18.300 13.800 (darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB) (0) (0) 5. EIGENKAPITAL a) gezeichnetes Kapital 6.850 6.850 b) Kapitalrücklage 2.577 2.577 c) Gewinnrücklagen andere Gewinnrücklagen 23.973 20.273 d) Bilanzgewinn 2.991 2.562 36.391 32.262 Summe der Passiva 317.988 263.053 1. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 2.696 2.417 2. ANDERE VERPFLICHTUNGEN Unwiderrufliche Kreditzusagen 33.984 27.200 23
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 1. Januar bis 31. Dezember 2019 2019 2018 Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro 1. ZINSERTRÄGE a) aus Kredit- und Geldmarktgeschäften 14.567 15.085 abzgl. negative Zinsen aus Geldmarktgeschäften -105 14.462 -25 b) aus festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 4 4 14.466 15.064 2. ZINSAUFWENDUNGEN 322 446 abzgl. positive Zinsen aus dem Einlagengeschäft -12 310 -8 14.156 14.626 3. PROVISIONSERTRÄGE 4.808 4.347 4. PROVISIONSAUFWENDUNGEN 476 426 4.332 3.921 5. NETTOERTRAG DES HANDELSBESTANDS 1 68 (Vorjahr Nettoaufwand) 6. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE 274 266 7. ALLGEMEINE VERWALTUNGSAUFWENDUNGEN a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter 3.848 3.674 ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 553 1.282 (darunter: für Altersversorgung) (182) (909) 4.401 4.956 b) andere Verwaltungsaufwendungen 2.116 1.789 6.517 6745 8. ABSCHREIBUNGEN UND WERTBERICHTIGUNGEN AUF IMMATERIELLE ANLAGEWERTE UND SACHANLAGEN 66 91 9. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN 73 40 10. ABSCHREIBUNGEN UND WERTBERICHTIGUNGEN AUF FORDERUNGEN UND BESTIMMTE WERTPAPIERE SOWIE ZUFÜHRUNGEN ZU RÜCKSTELLUNGEN IM KREDITGESCHÄFT 0 758 24
2019 2018 Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro 11. ERTRÄGE AUS ZUSCHREIBUNGEN ZU FORDERUNGEN UND BESTIMMTEN WERTPAPIEREN SOWIE AUS DER AUFLÖSUNG VON RÜCKSTELLUNGEN IM KREDITGESCHÄFT 860 0 12. ABSCHREIBUNGEN UND WERTBERICHTIGUNGEN AUF BETEILIGUNGEN, ANTEILE AN VERBUNDENEN UNTERNEHMEN UND WIE ANLAGEVERMÖGEN BEHANDELTE WERTPAPIERE 303 545 13. ZUFÜHRUNGEN ZUM FONDS FÜR ALLGEMEINE BANKRISIKEN 4.500 2.796 (darunter: Zuführung (Vorjahr Auflösung) Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB) (0) (4) 14. ERGEBNIS DER NORMALEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 8.164 7.770 15. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG 3.692 3.762 16. SONSTIGE STEUERN, SOWEIT NICHT UNTER POSTEN 9 AUSGEWIESEN 0 0 3.692 3.762 17. JAHRESÜBERSCHUSS 4.472 4.008 18. GEWINNVORTRAG AUS DEM VORJAHR 19 54 19. EINSTELLUNGEN IN ANDERE GEWINNRÜCKLAGEN 1.500 1.500 20. BILANZGEWINN 2.991 2.562 25
ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019 ALLGEMEINE ANGABEN Die Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sowie sonstige Vermögensgegen- Angaben gemäß § 264 Abs. 1a HGB stände sind mit ihrem Nennwert angesetzt. Firma: Allen erkennbaren Risiken haben wir durch Otto M. Schröder Bank Aktiengesellschaft Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie Rückstellungen Rechnung getragen. Sitz: Hamburg Einzelwertberichtigungen werden für iden- Registergericht: Amtsgericht Hamburg tifizierte ausfallgefährdete Kredite in Höhe des erwarteten Ausfalls gebildet, der sich Handelsregisternummer: HRB 36936 aus der Forderungshöhe abzüglich der zu erwartenden Zahlungseingänge aus der Vorschriften zur Rechnungslegung Verwertung von Sicherheiten ergibt. Den Jahresabschluss der Otto M. Schröder Zur Abdeckung latenter Risiken im For- Bank Aktiengesellschaft zum 31. Dezember derungsbestand bestehen Pauschalwert- 2019 haben wir nach den Vorschriften des berichtigungen. Sie werden nach den Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie den Be- Vorgaben des Schreibens des Bundesminis- stimmungen der Verordnung über die Rech- teriums der Finanzen vom 10. Januar 1994 nungslegung der Kreditinstitute und Finanz- ermittelt. dienstleistungsinstitute (RechKredV) sowie des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Darüber hinaus haben wir Vorsorgereser- ven gemäß § 340f HGB gebildet. Bilanzierungs- und Bewertungs- grundsätze Die Wertpapiere sind entweder dem An- lage- oder dem Handelsbestand zugeord- Die Bilanzierungs- und Bewertungsmetho- net. Wertpapiere des Anlagebestands sind den wurden im Vergleich zum Vorjahr un- nach dem strengen Niederstwertprinzip verändert beibehalten: bewertet. Das Wertaufaufholungsgebot wird berücksichtigt. Wertpapiere des Han- Die Barreserve wird zum Nennwert angesetzt. delsbestands werden gemäß § 340e Abs. 3 26
und 4 HGB zum beizulegenden Zeitwert getragen. Sie werden in Höhe des nach abzüglich eines Risikoabschlags bewertet. vernünftiger kaufmännischer Beurteilung Die Bewertung erfolgt für sämtliche Wert- notwendigen Erfüllungsbetrags bewertet. papiere auf der Basis von Börsen- oder Marktpreisen zum Bilanzstichtag. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr wurden gemäß § 253 Beteiligungen werden zu Anschaffungs- Abs. 2 HGB abgezinst. kosten oder im Falle einer voraussichtlich dauernden Wertminderung zum niedri- Entsprechend den Anforderungen der geren beizulegenden Wert am Abschluss- vom Bankenfachausschuss des Instituts der stichtag bewertet. Wirtschaftsprüfer verabschiedeten Stel- lungnahme zur Rechnungslegung RS BFA 3 Immaterielle Anlagewerte und Sachanla- „Einzelfragen der verlustfreien Bewertung gen werden mit den Anschaffungskosten, von zinsbezogenen Geschäften des Bank- gegebenenfalls vermindert um linear be- buchs (Zinsbuchs)“ haben wir durch eine rechnete planmäßige Abschreibungen, be- Berechnung auf der Grundlage der bar- wertet. Außerplanmäßige Abschreibungen wertigen Betrachtungsweise nachgewie- nehmen wir bei darüber hinausgehender sen, dass die Bildung einer Rückstellung dauernder Wertminderung vor. nach § 340a in Verbindung mit § 249 Abs. 1 Satz 1 Alt. 2 HGB für einen Ver- Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfül- pflichtungsüberschuss aus dem Geschäft lungsbetrag passiviert. mit zinsbezogenen Finanzinstrumenten des Bankbuchs zum Abschlussstichtag Die Rückstellungen für Pensionsverpflich- nicht erforderlich ist. Der Berechnung wur- tungen werden auf Basis eines versiche- de als Saldierungsbereich – entsprechend rungsmathematischen Gutachtens ermittelt. dem Refinanzierungszusammenhang – das Bei der Bewertung wird die Anwartschafts- gesamte Bankbuch zugrunde gelegt. Im barwertmethode zugrunde gelegt. Rahmen der Berechnung haben wir die zukünftigen Periodenergebnisbeiträge des Allen erkennbaren Risiken und ungewis- Bankbuchs sowie die voraussichtlich noch sen Verbindlichkeiten wurde durch Bildung anfallenden Risiko- und Verwaltungskos- entsprechender Rückstellungen Rechnung ten berücksichtigt. 27
Latente Steuern werden für temporäre besonders gedeckt. Daher werden neben Differenzen zwischen handelsrechtlichen den Verlusten auch die Gewinne aus der und steuerrechtlichen Wertansätzen von Währungsumrechnung in der Gewinn- Vermögensgegenständen und Schulden und Verlustrechnung erfasst. Das Ergeb- ermittelt, die sich voraussichtlich in späte- nis (5 Tsd. Euro, Vorjahr 13 Tsd. Euro) wird ren Geschäftsjahren umkehren. Sie werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen unter Anwendung der unternehmensindi- ausgewiesen. viduellen Steuersätze (Körperschaftsteuer 15 %, Solidaritätszuschlag 5,5 %, Ge- werbesteuer 16,45 %) und der Steuervor- schriften bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen erwartet wird. Vom Wahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB, die sich nach Saldie- rung insgesamt ergebenden zukünftigen Steuerentlastungen zu aktivieren, wird kein Gebrauch gemacht. Die zukünftigen Steuerentlastungen betreffen im Wesent- lichen die Vorsorgereserven nach § 340f HGB und die Kreditrisikovorsorge. Eventualverbindlichkeiten werden zum Nennbetrag ausgewiesen. Die Fremdwährungsumrechnung erfolgt nach den Vorschriften des § 256a HGB in Verbindung mit § 340h HGB. Dabei sind die Aktiv- und Passivwerte, die auf frem- de Währung lauten, zum Referenzkurs der EZB am Bilanzstichtag umgerechnet. Aufwendungen und Erträge gehen zu den Umrechnungskursen des jeweiligen Buchungstages in die Gewinn- und Ver- lustrechnung ein. Sämtliche Verbindlich- keiten und Ansprüche je Währung sind 28
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ (Alle Tabellenangaben in Tsd. Euro) FRISTENGLIEDERUNG NACH RESTLAUFZEITEN 31.12.2019 31.12.2018 Aktivseite Andere Forderungen an Kreditinstitute 450 450 mit einer Restlaufzeit von bis zu drei Monaten 450 450 Forderungen an Kunden 269.418 228.657 mit unbestimmter Laufzeit 0 0 mit einer Restlaufzeit von bis zu drei Monaten 71.012 107.216 mehr als drei Monaten bis zu einem Jahr 186.661 121.139 mehr als ein Jahr bis zu fünf Jahren 11.745 302 Anleihen und Schuldverschreibungen 11.123 11.148 davon: im Folgejahr fällig 3.000 1.001 Passivseite Andere Verbindlichkeiten gegenüber 78.883 57.164 Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist mit einer Restlaufzeit von bis zu drei Monaten 57.083 55.164 mehr als drei Monaten bis zu einem Jahr 21.800 2.000 Anteilige Zinsen werden gemäß § 11 Satz 3 gegliedert. Der Ausweis erfolgt grundsätz- RechKredV nicht nach Restlaufzeiten auf- lich im ersten Laufzeitband. 29
FORDERUNGEN UND VERBINDLICH- KEITEN GEGENÜBER UNTERNEHMEN, MIT DENEN EIN BETEILIGUNGSVER- HÄLTNIS BESTEHT 31.12.2019 31.12.2018 Forderungen an Kunden 2.204 1.184 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 3 4 Geschäfte mit nahestehenden Unterneh- Aktien und andere men werden zu marktüblichen Konditionen nicht festverzinsliche Wertpapiere abgewickelt. Wesentliche Transaktionen zu marktunüblichen Bedingungen, über die Die Aktien und andere nicht festverzinsli- gem. § 285 Nr. 21 HGB zu berichten wäre, che Wertpapiere in Höhe von 855 Tsd. Euro haben nicht stattgefunden. (Vorjahr 1.111 Tsd. Euro) sind börsenfähig und mit Ausnahme von 90 Tsd. Euro (wie Forderungen an Kunden im Vorjahr) börsennotiert. Dieser Bilanzposten macht rund 85 % der Handelsbestand Aktivseite unserer Bilanz aus. Er enthält im Im Handelsbestand werden unverändert Wesentlichen Forderungen aus der Immo- ausschließlich Aktien zum beizulegen- bilien- und Bauträgerzwischenfinanzierung den Zeitwert von 542 Tsd. Euro (Vorjahr im wohnwirtschaftlichen Bereich. 563 Tsd. Euro) ausgewiesen. Nachrangige Forderungen liegen in Höhe Ein Risikoabschlag für die Finanzinstru- von 600 Tsd. Euro (Vorjahr 850 Tsd. Euro) mente des Handelsbestands wurde zum vor. Einzelwertberichtigungen für diese Kre- Bilanzstichtag nicht vorgenommen, da sich dite bestehen nicht mehr (Vorjahr 250 Tsd. wie im Vorjahr keine unrealisierten Bewer- Euro). tungsgewinne für diese Wertpapiere erga- ben. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Sämtliche Papiere sind börsenfähig und börsennotiert. Sämtliche Schuldverschreibungen und ande- re festverzinsliche Wertpapiere im Bilanzwert Die institutsintern festgelegten Kriterien von 11.123 Tsd. Euro (Vorjahr 11.148 Tsd. für die Einbeziehung von Finanzinstrumen- Euro) sind börsenfähig und börsennotiert. ten in den Handelsbestand wurden inner- 30
halb des Geschäftsjahres nicht geändert. lagebestand wurden im Berichtsjahr nicht Umgliederungen von Handels- in den An- vorgenommen. Schuldver- Immaterielle schrei- Beteili- Anlage- Sach- ANLAGEVERMÖGEN bungen Aktien gungen werte anlagen Gesamt Anschaffungskosten Stand Vorjahr 11.237 2.798 13 431 678 15.157 Zugänge 1.021 0 0 0 28 1.049 Abgänge 1.002 0 0 0 1 1.003 Stand 31.12.2019 11.256 2.798 13 431 705 15.203 Abschreibungen Stand Vorjahr 89 1.687 0 418 327 2.521 Abschreibungen im Geschäftsjahr 45 256 0 7 59 367 Zuschreibungen im Geschäftsjahr 0 0 0 0 0 0 Abgänge 1 0 0 0 0 1 Stand 31.12.2019 133 1.943 0 425 386 2.887 Restbuchwert Stand Vorjahr 11.148 1.111 13 13 351 12.636 Stand 31.12.2019 11.123 855 13 6 319 12.316 Die Sachanlagen betreffen die Betriebs- und mit Zu- und Abgängen sowie Umbuchun- Geschäftsausstattung. Im Laufe des Ge- gen Abschreibungen in Höhe von 6 Tsd. schäftsjahres wurden im Zusammenhang Euro (Vorjahr 14 Tsd. Euro) vorgenommen. Anteil am Geschäfts- Eigen- BETEILIGUNGEN Kapital jahr kapital Ergebnis Verwaltungsgesellschaft OMS mbH, 45 % 2018 56 0 Hamburg OMS Entwicklungs GmbH & Co. KG, 50 % 2018 190 -39 Hamburg 31
Sonstige Vermögensgegenstände tigen betrieblichen Aufwendungen ausge- wiesen. Der Unterschiedsbetrag zu dem Der Posten enthält im Wesentlichen Steuer- Ansatz der Rückstellungen nach Maßga- erstattungsansprüche in Höhe von 52 Tsd. be des entsprechenden durchschnittlichen Euro (Vorjahr 170 Tsd. Euro). Marktzinssatzes aus den vergangenen sie- ben Geschäftsjahren beträgt 121 Tsd. Euro Sonstige Verbindlichkeiten (Vorjahr 132 Tsd. Euro). In Höhe dieses Dif- ferenzbetrags besteht eine Ausschüttungs- In diesem Posten werden überwiegend sperre. Verbindlichkeiten aus noch abzuführenden Steuern (159 Tsd. Euro, Vorjahr 586 Tsd. Die Einschätzung des Ausfallrisikos für un- Euro) ausgewiesen. ter der Bilanz ausgewiesene Eventualver- bindlichkeiten und andere Verpflichtungen Rückstellungen wird nach den für die Ermittlung von Wert- berichtigungen geltenden Grundsätzen Die Pensionsrückstellungen sind nach versi- vorgenommen. cherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Erfüllungsbetrag anhand der Anwart- Die anderen Rückstellungen in Höhe von schaftsbarwertmethode bemessen. Fol- 3.024 Tsd. Euro betreffen insbesondere per- gende Parameter wurden der Bewertung sonalbezogene Rückstellungen (1.847 Tsd. zugrunde gelegt: Euro), Rückstellungen im Kreditgeschäft (358 Tsd. Euro) und für ausstehende Rech- Rechnungszinssatz: 2,71 % p.a. nungen (321 Tsd. Euro). Auf- und Abzin- (Vorjahr 3,21 % p.a.) sungsbeträge von Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden Rententrend: 1,00 % bzw. 1,75 % p.a. in den sonstigen betrieblichen Aufwen- (wie im Vorjahr) dungen (8 Tsd. Euro) bzw. Erträgen (4 Tsd. Euro) gezeigt. Biometrische Rechnungsgrundlagen: „Heubeck Richttafeln 2018G“ Eigenkapital Der Rechnungszinsssatz entspricht dem Das Grundkapital beträgt 6.850 Tsd. Euro durchschnittlichen Marktzinssatz der ver- und ist eingeteilt in Stück 137.000 Stamm- gangenen zehn Geschäftsjahre. Der Zins- aktien zu je 50 Euro. anteil der Zuführungen zu den Pensions- rückstellungen in Höhe von 37 Tsd. Euro Daneben besteht eine Kapitalrücklage in (Vorjahr 11 Tsd. Euro) wird unter den sons- Höhe von 2.577 Tsd. Euro. 32
Die anderen Gewinnrücklagen erhöhten Als Sicherheit übertragene sich gemäß Beschluss der Hauptversamm- Vermögensgegenstände lung vom 7. Mai 2019 um 2.200 Tsd. Euro und aufgrund von satzungsmäßigen Als Sicherheitsleistung für Wertpapierlie- Einstellungen aus dem Jahresüberschuss ferungen und Devisenhandel sind wie im 2019 in Höhe von 1.500 Tsd. Euro auf Vorjahr 450 Tsd. Euro bei einem Kredit- 23.973 Tsd. Euro. institut hinterlegt. Für EUREX-Geschäfte sind Aktien mit einem Kurswert zum Bi- Fremdwährungsvolumina und lanzstichtag von 256 Tsd. Euro (Vorjahr Termingeschäfte 275 Tsd. Euro) als Sicherheit bei einem Kre- ditinstitut hinterlegt. In den Aktiva werden auf fremde Währun- gen lautende Vermögenswerte in Höhe ERLÄUTERUNGEN ZUR von umgerechnet 409 Tsd. Euro (Vorjahr GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 816 Tsd. Euro) ausgewiesen. Die Passivsei- te enthält Schuldposten von 397 Tsd. Euro Zinserträge (Vorjahr 792 Tsd. Euro). Schwebende Kas- sageschäfte oder Devisentermingeschäfte In diesem Posten weisen wir im Wesent- bestehen nicht. lichen die Zinserträge aus der Immobili- en-Zwischenfinanzierung von Wohnpro- Am Bilanzstichtag bestanden auch keine jekten aus. Von den Zinserträgen werden sonstigen noch nicht abgewickelten Ter- negative Zinsen aus Geldanlagen offen ab- mingeschäfte. gesetzt. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Zinsaufwendungen Am Bilanzstichtag bestanden Zahlungsver- Die Zinsaufwendungen enthalten fast aus- pflichtungen aus einem langfristigen Miet- schließlich die Refinanzierungskosten aus vertrag mit einer Restlaufzeit von zehn Jah- unseren Kundeneinlagen. Positive Zinsen ren in Höhe von insgesamt 3.560 Tsd. Euro. auf Einlagen von Kunden haben wir von Des Weiteren bestehen am Bilanzstichtag diesem Posten offen abgesetzt. Stillhalterpositionen aus Kaufoptionen für die beiden Beteiligungen der Bank (Buch- Provisionserträge wert 13 Tsd. Euro). Die Provisionserträge entfallen im Wesent- lichen auf für Dritte erbrachte Dienstleis- tungen für Vermittlung und Verwaltung 33
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