2019 Campus Magazin. Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg - Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg

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2019 Campus Magazin. Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg - Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
2018 | 2019
Campus Magazin. Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
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© 2018 Akademie für Darstellende Kunst
Baden-Württemberg GmbH
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»Elektra« nach Sophokles
Regie: Anne Habermehl
Bühne und Kostüme:
Susanne Brendel (ABK Stuttgart)
Werkstattinszenierung
»Opferplatz und Wohnzimmer«

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Vorwort

     Liebe Studierende

Brauchen wir Theater? Ist Kunst tatsächlich ein Teil des menschlichen Daseins? Wie         Sie werden mit allen erdenklichen Welten konfrontiert werden und sollen diese auf
fühlt sich Wirklichkeit an, wenn wir das Träumen, das Spiel, die Fiktion, die Fantasie,    höchstem Niveau sinnlich abbilden, reflektieren und in künstlerischer Aufladung
die Reflexion, das gemeinsame Erleben aussparen? Wie »real« wären wir dann?                haptisch erlebbar machen und ästhetische Umsetzungen dafür finden. Eine Ausbildung
      Die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg lehrt Theater, indem           für zeitgenössisches Theater bietet Ihnen die Möglichkeit, wesentliche praktische
sie spielt, produziert, ausprobiert, sich vernetzt, sich einmischt, sich verändert. Sie    Erfahrungen zu erwerben, Begabungen zu entwickeln, Fertigkeiten und Techniken zu
steht für den Mut, sich den neuen Herausforderungen dieser jahrtausendealten Thea-         trainieren. Sie erlaubt zu scheitern und trotzdem weiter zu machen. Sie ermöglicht,
terkunst zu stellen. Sie steht für die Notwendigkeit, sich der Vergangenheit und vor       das Unmögliche zu suchen und zu verarbeiten.
allem der komplexen Gegenwart zu stellen. Sie erlaubt und gibt sich Freiräume.             		         Für diese breite Aufstellung der Ausbildung bietet der Campus Ludwigsburg
Adrienne Goehler, Teilnehmerin an unserem Symposium »Kunst.Kultur.Nachhaltigkeit«,         eine einmalige Chance durch die intensive Zusammenarbeit mit der sich darauf
das die ADK zu ihrem 10-jährigem Jubiläum ausgerichtet hat, schreibt, dass Nach-           befindenden Filmakademie, ihrem Animationsinstitut und dem Atelier Ludwigsburg-
haltigkeit ohne Ästhetik nicht möglich sei: Kunst hat also maßgeblich Anteil an der        Paris sowie mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und der
Gestaltung von gesellschaftlichen Zusammenhängen. Und darin liegt auch die große           Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Die interdisziplinäre und projektbezogene
Verantwortung, die all jene haben, die sich für das Theater entscheiden und die            Zusammenarbeit ist zentraler Bestandteil dieser Ausbildung und soll schon früh
darstellende Kunst als ihr Instrument wählen, um mit den Menschen in Kommunika-            künstlerische Partnerschaften entwickeln. Die enge Kooperation mit den umliegenden
tion zu treten.                                                                            Theatern und Kulturinstitutionen erweitert dieses Angebot und erlaubt, intensiv die
      Theater und Kunst sind ein sinnliches Instrument, ein gemeinsamer Erlebnisraum,      Praxis zu erleben. Nur unter der Bedingung, dass Studierende praktisch die Vielfalt
in dem die Beschäftigung mit Gesellschaftsformen und -strukturen Erkenntnisse              und die Eigenart verschiedener Theaterformen und künstlerischer Ausdrucksformen
schafft und Verstehen ermöglicht. Aber wie die Welt sich im ständigen Wandel befin-        erleben, können sie Theater erleben als einen Ort, an dem gesellschaftliche Prozesse
det, so ist das Theater auch immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen,               seziert, analysiert, aufgedeckt, Utopien erdacht und erspielt werden. Der kritische
Inhalten und Erzählweisen. SchauspielerInnen, RegisseurInnen, DramaturgInnen und           Blick wird geschärft, um ganz substantiell an das heranzukommen, was Mensch-Sein
Bühnen- und KostümbildnerInnen müssen heute längst auf mehr vorbereitet sein,              ausmacht: Welt begreifbar machen in ihrer Komplexität, in ihrer Vielfalt, in ihren
als auf das klassische Stadt- und Staatstheater mit seinem entsprechenden Repertoire.      Zwischentönen, in ihren Unergründlichkeiten, ihren Abgründen und ihren Schönheiten
Es erwartet Sie vielmehr ein riesiger, kaum eingrenzbarer, freier Produktionsmarkt,        mit den der Zeit angemessenen Mitteln. Also Geschichten erzählen über das, was
auf dem die darstellende Kunst sich auch jenseits von festgefahrenen Strukturen            war, was ist und sein könnte.
entfalten kann.                                                                                  Im Vordergrund steht die Neugierde, die Offenheit, sich dem Unbekannten
      Die Ausbildung für die performativen Künste beinhaltet daher ein weites Spekt-       auszusetzen. Zuzulassen, auszuhalten, auszuwerten, weiterzugehen und Haltung zu
rum, das einerseits den Anforderungen der einzelnen Disziplinen handwerklich und           beziehen, in dem was unvermeidlich in Ihrer Kunst zu sagen und zu zeigen ist.
professionell gerecht werden soll, andererseits aber auf die Vielfalt einer sich auswei-
tenden Kunstgattung reagieren muss. Im Zentrum einer solchen Recherche steht               In diesem Sinne wünsche ich allen Studierenden ein spannendes gemeinsames
die AutorInnenschaft der DarstellerInnen und RegisseurInnen. Ziel der Ausbildung sind      Studienjahr.
eigenwillige, selbstbestimmte und selbstbewusste KünstlerInnen und DramaturgIn-
nen, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind.                         Elisabeth Schweeger

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Index

     Vorwort                            Seite 06

  01 Studienzeiten & Kontakte           Seite 10

  02 Campus Ludwigsburg                 Seite 16

  03 Studiengänge                       Seite 28

  04 Kooperationen & Stipendien         Seite 58

  05 Internationales                    Seite 60

  06 Auszeichnungen                     Seite 66

  07 Lehrende                           Seite 70

  08 Räume                              Seite 88

  09 Verwaltung & MitarbeiterInnen      Seite 89

  10 Gremien                            Seite 90

     Impressum                          Seite 92

  »Es ist nicht dort, es ist da«
  Szenen von Eugène Ionesco
  Regie: Christian von Treskow
  Bühne und Kostüme: Luise Ehrenwerth
  und Nele Bühler (HfBK Dresden)
  Werkstattinszenierung 3. Studienjahr
  Schauspiel
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01 Studienzeiten
     und Kontakte

     Detaillierte Informationen sind abrufbar auf
     www.adk-bw.de

     Beginn                                         24.09.2018                  Studiengang Schauspiel

     Campus-Eröffnung                               24.09.2018                  Leitung                    Christiane Pohle

     Wintersemester                                 24.09.2018 – 01.03.2019                                Benedikt Haubrich

     Sommersemester                                 01.04.2018 – 26.07.2019     Mentor 1. Studienjahr      Wulf Twiehaus

     Tag der Deutschen Einheit                      03.10.2018                  Mentor 2. Studienjahr      Peter Eckert

     Allerheiligen                                  01.11.2018                  Mentor 3. Studienjahr      Martin Maria Blau

     Weihnachtsferien                               22.12.2018 – 01.01.2019                                Benedikt Haubrich (Stellv.)

     Semesterferien                                 02.03.2019 – 31.03.2019 *   Mentor 4. Studienjahr      Wulf Twiehaus

     Karfreitag                                     19.04.2019

     Ostermontag                                    22.04.2019                  Studiengang Regie

     Maifeiertag                                    01.05.2019                  Leitung                    Ludger Engels

     Christi Himmelfahrt                            30.05.2019                  Mentor 1. Studienjahr      Thomas Zielinski 

     Pfingstmontag                                  10.06.2019                  Mentorin 2. Studienjahr    Christina Rast

     Fronleichnam                                   20.06.2019                  Mentor 3. Studienjahr      Christof Nel

                                                                                 Mentor 4. Studienjahr      Ludger Engels
     * (Verschiebungen möglich)

                                                                                 Studiengang Dramaturgie

                                                                                 Leitung, Mentor            Jens Groß

                                                                                 Stellvertretung            Elisabeth Schweeger

10   »Faust. Montagearbeit am deutschen Klassiker«
     Eine Stückmontage aus Johann Wolfgang von Goethes
     »Faust« und Elfriede Jelineks »FaustIn and out«
                                                                                                                                           11
     Regie: Max Schaufuß
     Bühne und Kostüme: Verena Bisle und Claudia Frank
     (ABK Stuttgart)
     Bachelorinszenierung
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01.01 Keine Nachhaltigkeit ohne Ästhetik

Es fehlt nicht an Wissen um den Zustand der Welt.             Um uns für die überall beobachtbaren Ansätze und
Es fehlt nicht an Mahnungen, Studien, Beweisen. Die           der Kunst in der Nachhaltigkeit öffnen zu können,
drängenden Fragen nach dem Weiterleben auf dem                brauchen wir einen umfassenden, kulturellen Ansatz
in jeder Hinsicht gefährdeten Planeten, die nicht zu          der Nachhaltigkeit, der sich nicht an einem Drei-Säu-
bändigenden Brände weltpolitischer, -ökologischer,            len-Modell und nicht an dem oft technoid verengten
-sozialer und -finanzieller Art und die damit einherge-       Verständnis der Wissenschaften und der Vernutzung
henden Katastrophen, wie Heimatlosigkeit, Vertrei-            des Begriffs durch seinen inflationären Gebrauch in
bung, Armut, Krankheit, Tod, die Verteilungskämpfe …          Wirtschaft und Politik orientiert.
       Im globalisierten und digitalen Zeitalter stehen               Die Gesellschaft, die sich als Nachhaltigkeit
allen alle Informationen über nahezu alles zur Verfü-         gestaltend versteht, kommt nicht ohne die Künste und
gung. Das Zuviel an Informationen geht einher mit             Wissenschaften aus; von ihnen ist das Denken in Über-
Ohnmacht und dem Gefühl, dass die Welt bei den                gängen, Provisorien, Modellen und Projekten zu lernen.
Experten nicht gut aufgehoben ist, weil die von Men-          Damit sie aber ihre Möglichkeiten gesellschaftlich
schen gemachten Natur- und Finanzkatastrophen                 verbreitern können, brauchen sie ein Gegenüber in der
mit den herkömmlichen Methoden nicht mehr zu be-              Politik.
wältigen sind. Dem Scheitern des Konzepts der Mo-                     Sich einer Kunst der Wahrnehmung zu wid-
derne, dem Prinzip des rücksichtslosen »Schneller,            men, bedeutet aber zuerst, die Verkrustungen einer
Höher, Weiter, Besser, Mehr«, setzt das herrschende           Geschichte der Deformationen zur Kenntnis zu neh-
Verständnis des Drei-Säulen-Modells der Nachhaltig-           men und abzutragen, denn das Abendland hat eine
keit wenig entgegen.                                          lange Geschichte der Missachtung der Sinne und der
       Wir brauchen ein Denken und Handeln in                 Wahrnehmung, sie wurden systematisch verdrängt,
Zusammenhängen, ein Ausschwärmen in neue Orga-                vergessen und unterdrückt. Unsere Wahrnehmung
nisations- und Bewegungsformen. Die Entfesselung              wurde auf die Zielsetzungen des Willens und die Inte-
der Fantasie auf allen Ebenen, Versuchsanordnungen,           ressen des kalkulierenden Verstandes reduziert. Der
Erfindungen, um die genuin kulturellen Herausforde-           Philosoph Rudolf zur Lippe hat dafür das Bild von den
rungen, die die globalen Verwerfungen bedeuten,               Sinnen geschaffen, die im Arbeitshaus des Verstandes
anzunehmen.                                                   die niedrigen Tätigkeiten verrichten müssen.

                                                              Adrienne Goehler
                                                              Publizistin und Kuratorin

                                  »Only when people are in a position to use their own
                                  creative potentials, which can be enhanced by an
                                  artistic imagination, will a change occur [...] Art can
                                  and should strive for an alternative that is not only
                                  aesthetically affirmative and productive but is also
                                  beneficial to all forms of life on our planet.«
                                  Ecoaesthetics. A Manifesto for the Twenty-First
                                  Century Rasheed Araeen

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»Quartett« von Heiner Müller
Regie: Annika Schäfer
Bühne und Kostüme:
Lara Scherpinski (ABK Stuttgart)
Bachelorinszenierung

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02 Campus     02.01 Campus
                   Ludwigsburg
     Ludwigsburg

                      Wo zu Beginn der 1990er Jahre verlassene Kasernen-
                      höfe und Parkplatzbrachen das Bild beherrschten, ist
                      ein einzigartiges Ausbildungszentrum für Theater,
                      Film und Medien gewachsen. Die Akademie für Dar-
                      stellende Kunst, die Filmakademie, deren Animati-
                      onsinstitut und das Atelier Ludwigsburg-Paris tragen
                      durch die Spitzenstellung, die sie in ihren jeweiligen
                      Bereichen einnehmen, dazu bei, dass hier im fach-
                      spezifischen sowie im interdisziplinären Raum auf
                      höchstem Niveau gearbeitet wird.
                              Ein zentrales Merkmal des Ludwigsburger
                      Campus liegt in der Autonomie der vier ansässigen
                      Ausbildungsstätten in der Gestaltung ihrer Studien-
                      inhalte, während sie zugleich auf zahlreichen Ebenen
                      miteinander verwoben sind. Jede Institution verfügt
                      in ihrem Bereich über erstklassige personelle und
                      technische Ausstattung, weitreichende internationale
                      Vernetzung und einen Lehrkörper aus herausragenden
                      KünstlerInnen und PraktikerInnen.
                              Dieses inspirierende Neben- und Miteinander
                      bringt einen interdisziplinären Geist mit sich, der
                      Grenzüberschreitungen zwischen Erzählformen, Gen-
                      res und Technologien enorm befördert. Die Möglich-
                      keiten umfassen Theater, Film, Animation, neueste
                      digitale Produktionstechniken, transmediale Formate
                      und vieles mehr in einer räumlichen Nähe, die in der
                      europäischen Hochschullandschaft ihresgleichen sucht.
                              Ein gemeinsames Credo der Institutionen
                      besteht in der starken Projektorientierung des
                      Studiums. Die Studierenden finden neben der Inspi-
                      ration somit auch die Ressourcen für ihre Vorhaben
                      und sorgen mit ihren vielfältigen und ambitionierten
                      Projekten für ein pulsierendes Campusleben.
                              Der Ludwigsburger Campus bleibt so ein wich-
                      tiger Knotenpunkt für Studierende, Alumni und auch
                      für alle interessierten Ludwigsburger Bürgerinnen
                      und Bürger – u.a. mit »Montags an der ADK« und dem
                      Treffpunkt »Campus International«.

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2019 Campus Magazin. Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg - Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
02.01 Campus Ludwigsburg                                                                                                                                                 02.01 Campus Ludwigsburg
      Eröffnungswoche 24.09. – 28.09.2018                                                                                                                                      Campustag

      Festliche Eröffnung                                                                                        Gibt es gar nichts zu sagen?                                  Einblicke – Akademieabende
      ADK und Filmakademie                                                                                       Mediale Studierendenrevolte 2018
                                                                                                                 – Haltung zeigen. Eine Recherche.                             25.09.2018
      24.09.2018                                      Jan Pinkava, Ikone und Grenzgänger in der Welt des
                                                                                                                                                                               19.30 Uhr
                                                                                                                                                                               Ort: Akademie für Darstellende Kunst, Bühne
                                                      Films, eröffnet mit einem Einblick in seine facetten-      Workshop vom »Zentrum für
                                                      reiche Arbeit als Autor, Regisseur und Computerani-
                                                      mator das diesjährige Studienjahr.
                                                                                                                 Politische Schönheit«                                         28.09.2018
                                                      Der in Prag geborene, britisch-tschechische Jan Pin-                                                                     19.30 Uhr
                                                      kava interessierte sich schon früh für Musik, Theater      25. bis 28.09.2018                                            Ort: Filmakademie, Albrecht Ade Studio
                                                      und Bildhauerei. Seine Reise führte ihn über ein Infor-    jeweils 10 – 17 Uhr
                                                      matikstudium in Wales zunächst in die Welt des Wer-        Ort: ADK und Filmakademie                                           Nach dem Motto »Von Meistern lernen« stellen ältere
                                                      befilms. Anfang der 1990er Jahre arbeitete Pinkava                                                                             Semester persönlich Theaterstücke, Filme, Künstle-
                                                      für die Pixar Animation Studios u.a. an DAS GROSSE         	Unter der Leitung von Cesy Leonard – Künstlerin,                  rInnen u.a. vor, die sie inspiriert haben, die sie für sich
                                                      KRABBELN und TOY STORY 2. Als Regisseur und                  Filmemacherin und Chefin des Planungsstabs des                    entdeckten oder selber entwickelten.
                                                      Drehbuchautor gewann er 1998 mit dem Film GE-                »Zentrums für Politische Schönheit« – findet ein
                                                      RI’S GAME einen Oscar in der Kategorie Bester ani-           viertägiger Workshop statt. Zusammen mit Gast-
                                                      mierter Kurzfilm. RATATOUILLE – Pinkava war als              dozentInnen und rund 120 Erstsemestern geht sie in
                                                      Co-Regisseur und Autor tätig – wurde vielfach aus-           rund 12 Arbeitsgruppen auf Recherche. Am letzten
                                                      gezeichnet, u.a. mit einem Oscar für den besten Ani-         Tag werden die Ergebnisse unter anderem in Form
                                                      mationsfilm. Aktuell setzt er sich als Creative Director     von Performances, Theater, Hörspiele, Videogames,
                                                      bei Google Spotlight Stories mit neuen Formen des            Animationen in der ADK präsentiert.
                                                      immersiven und interaktiven Storytelling für Mobile
                                                      und VR auseinander.
11 – 13 Uhr                                           Für viele Studierende als impulsgebender Sprecher           » … Draußen in der Nacht schauten wir auf die Syna-
Begrüßung durch: Prof. Dr. Elisabeth Schweeger,       bei der FMX bereits bekannt, wird Jan Pinkava als          goge auf der anderen Seite der Straße, rauchten, und
Prof. Thomas Schadt, Prof. Andreas Hykade             Keynote Speaker zur Eröffnung des Studienjahres            der Programmleiter eines großen Verlages begann zu
Eröffnungsgast: Jan Pinkava                           über seinen beruflichen Werdegang von den Anfän-           schimpfen, wie sehr es ihn enttäuschen würde, dass im
Ort: Filmakademie, Albrecht Ade Studio                gen bis heute berichten.                                   Moment keine deutschen AutorInnen und Intellektuelle
                                                                                                                 gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft anschrieb,
14 – 16 Uhr                                                                                                      argumentierte, Stellung bezog. Sich mit dieser Realität
Immatrikulation und Einführung IT                                                                                grundlegend beschäftigte. Schlicht: Haltung zeigte.
Ort: Verwaltungsgebäude Jommelli Haus, 2. Stock,                                                                 Wo war Juli Zeh? Ilja Trojanow? Eva Menasse? Navid
Studierendensekretariat                                                                                          Kermani? Wo waren alle jene, die für die SPD noch
                                                                                                                 jüngst Wahlkampf gemacht haben und sich dabei, mal
16.30 – 17.30 Uhr
»Auftakt nach Maß«
                                                                                                                 wieder, auf die doch so eindeutig politisch links verortete
                                                                                                                 KünstlerInnengeneration eines Günter Grass berufen
                                                                                                                                                                               Campustag
Ort: Filmakademie, Albrecht Ade Studio                                                                           hatte? Das fragte er sich und wohl auch mich und da-
                                                                                                                 nach schaute er mich an, als wüsste ich eine Antwort.         16.05.2019
Ein Campus, drei Institutionen: Die Akademie für                                                                 Aber ich zuckte nur mit den Schultern … «                     ab 10 Uhr
Darstellende Kunst, die Filmakademie, das Animati-                                                               Jana Hensel, ZEIT Online, April 2018
onsinstitut. Im Rahmen der Veranstaltung »Auftakt                                                                                                                                    Um die bestehenden Netzwerke zu verstärken und
nach Maß« stellen die Akademieleitenden den Studie-                                                                                                                                  das Potential des Campus noch weiter auszubauen,
renden des ersten Semesters den Campus vor, ste-                                                                 	Unsere Zeit fordert mehr denn je Haltung zu zeigen.               sind für das Studienjahr Campustage vorgesehen.
hen für erste Fragen zur Verfügung und übergeben                                                                   Was bedeutet das überhaupt, als junger kreativer                  Das Programm dieses Tages stellen die AStAs der ADK
anschließend an die AStA-VertreterInnen.                                                                           Mensch Haltung zu zeigen? Wie zeigt sich das im kre-              und der Filmakademie zusammen. Die zur Verfügung
                                                                                                                   ativen Arbeiten und wie zeigt sich das in der Entwick-            stehende Frei-Zeit – an diesen Tagen finden keine
18 – 19 Uhr                                                                                                        lung der Arbeit? Warum ist es überhaupt wichtig                   Lehrveranstaltungen statt – will ungezwungenen
ADK Vorstellungsrunde mit dem neuen Jahrgang                                                                       Haltung zu zeigen? Gemeinsam mit den KünstlerInnen                Begegnungen, Möglichkeiten des Austauschs und
und anschließendem Get Together                                                                                    des ZPS und bedeutenden/wichtigen/bestechenden                    Kennenlernens Raum geben, das Feld weiter eröffnen,
Ort: Probebühne ADK                                                                                                ZeitzeugInnen aus unterschiedlichen Bereichen,                    Visionen für Neues oder Gemeinsames entstehen
                                                                                                                   erarbeiten wir akute Werke, die sich dem Thema                    lassen und den Campus-Gedanken weitertragen.
                                                                                                                    »Haltung zeigen«, auseinandersetzen. Empört Euch!
                                                                                                                   Mischt Euch ein! Die Welt braucht Euch!
18                                                                                                                                                                                                                                         19
02.02 Campus im Austausch                                                                                   02.02 Campus im Austausch
      Gemeinsame Lehrangebote                                                                                     AKA-Pitchings

      Details zu den Seminaren siehe
      ADK: www.adk-bw.de
      Filmakademie: Online-Kalender
                                                                                                                  AKA-Pitchings

                                                                                                                  09.11.2018, 01.02.2019,
Die Campus-Idee findet ihre konkrete Umsetzung                                                                    12.04.2019 (ADK Bühne)
in der Gestaltung der Lehrpläne, welche die wechsel-
seitige Teilnahme an den Lehrveranstaltungen vor-
sehen:
                                                                                                                  17.05.2019 (Albrecht Ade
                                                                                                                  Studio)
Filmakademie-Studierende können an der ADK an                                                                     Freitags jeweils ab 10 Uhr
folgenden Lehrveranstaltungen teilnehmen:
Theoriemontag (Lektürekurs Gegenwart & Theaterge-                                                                       Die AKA-Pitchings dienen der Teamfindung und geben
schichte / Ästhetik / Poetologie / Theatergeschichte /                                                                  einen Überblick über aktuelle Themen und Arbeiten.
Geschichte der Regie und SchauspielerInnenpersön-                                                                       Die im Fünf-Minuten-Takt gepitchten Projekte reichen
lichkeiten) • Performancetheorie • Vergleichende                                                                        u.a. von performativen Installationen bis hin zu Thea-
Mediendramaturgie • AutorInnen im Fokus • Grundla-                                                                      terstücken oder Festivals, vom Werbe-, Dokumentar-,
gen Regie (Raum und Bühne / Raum und Klang /                                                                            Animations- bis hin zum Theaterfilm, von Games bis
Kurzprojekte mit der ABK) • Grundlagen Schauspiel                                                                       hin zu szenischen Filmen. Die AKA-Pitchings schaffen
• Wort und Wirkung • Sprechen für RegisseurInnen                                                                        ein Bewusstsein für die künstlerische Bandbreite und
• Praxismodule                                                                                                          das kreative Spektrum der Projekte, die an der Aka-
                                                                                                                        demie für Darstellende Kunst und der Filmakademie,
ADK-Studierende können an der Filmakademie                                                                              ihrem Animationsinstitut entstehen.
teilnehmen wie folgt:                                                                                                          Die Teilnahme an allen vier Pitchings ist für Stu-
Dramaturgie-Studierende an: • Mediale Inszenierung                                                                      dierende der Filmakademie und ihres Animationsinsti-
im Raum mit Motion Design 4 (Carsten Goertz)                                                                            tuts Pflicht. Die Teilnahme ist für Studierende der ADK
• Drehbuch-Crashkurs (Christoph Fromm)                                                                                  einmal im Studienverlauf Pflicht. Ansonsten ist die
• Drehbuch 2 Kurs im Sommersemester • Recherche                                                                         Teilnahme erwünscht, insofern kein anderer Unterricht
Alltagsgeschichte. Content-Development im Winterse-                                                                     betroffen ist. Aktive Teilnahme am Pitch kann prinzipiell
mester (Thomas Schadt)                                                                                                  bis drei Tage vorher beantragt werden.
                                                                                                                        (pitch@filmakademie.de)
Regiestudierende an: • Filmgestaltung 2 (FG 2):
Basiskurse und Szenischer Film (ein ganzes Semester)
• Recherche Alltagsgeschichte. Content-Development
im Wintersemester (Thomas Schadt)

Schauspiel-Studierende am: • Dialogseminar

Alle Studierenden der ADK an: • Filmgeschichte und
-theorie (Bernd Kiefer, Hans Beller, Marcus Stiglegger,
Dr. Susanne Kappesser) • Verschiedene Seminare zu
Film- und Mediengeschichte (Teil 1 und Teil 2)
.

      Interessierte werden gebeten, sich vorab bei
      Norman Schock / Leitung Studienbüro
      (norman.schock@adk-bw.de) oder bei Meike
      Stein (meike.stein@filmakademie.de)
      anzumelden

                                                          beNEIDenswert
                                                          Die 2. Ausgabe des Kurzgeschichtenbandes der Film­
                                                          akademie feiert Premiere. Am 17. Januar 2019 steigt
                                                          in Kooperation mit der Filmakademie wieder eine Pre-
                                                          mierenparty: mit Philipp Keel, der erneut als Schirm-
                                                          herr dabei ist, mit Lesungen aus dem neuen Band im
20                                                        Foyer der ADK und im Kino Caligari.
                                                                                                                                                                            21
02.02 Campus im Austausch                                                                                                                        02.03 Campus vernetzt

      Theorie-Montage                                            Animations-Geschichten                                                                Hochschulkooperation mit der
                                                                                                                                                       Pädagogischen Hochschule (PH)
                                                                                                                                                       im WS 2018/19
Theoretische Grundlagen sind auch an besonders            »Was sehe ich, was höre ich? Wie sehe ich, was ich
praxisbezogenen Ausbildungsstätten die Basis jegli-       sehe? Wie verstehe ich, was ich sehe? Wie fordert mich
cher konstruktiver Auseinandersetzung und Aus-            der Film […] zum Dialog auf, in dem ich etwas über die                                          Im Rahmen des neuen Masterstudiengangs »Kultu-
gangspunkt für künstlerische Behauptungen und             Welt, aber auch etwas über mich selbst erfahren                                                 relle Bildung« setzen die ADK und die Filmakademie
Handschriften.                                            kann?« Rudolf Arnheim                                                                           die Zusammenarbeit mit der PH Ludwigsburg fort.
        So bietet die ADK mit der Einführung eines fes-
ten Theorietages – dem Theorie-Montag – seit 2015         Das wöchentliche Seminar Animations-Geschichten                                                 PH-Studierende können an folgenden Veranstaltun-
für die Studierenden verschiedener Ausbildungsrich-       gibt Einblicke in die Entwicklung des Animationsfilms                                           gen teilnehmen:
tungen Grundlagen- und Übersichtsseminare aus             in unterschiedlichen Regionen, verschiedene Genres,
den Bereichen Ästhetik / Philosophie, Theater-, Film-     über Themen und Motive.                                                                         ADK:
und Literaturgeschichte an.                                       In Animations-Geschichten geht es um Anima-                                             • Theatergeschichte (Beginn 01.10.2018)
        Die Studierenden des gesamten Campus ha-          tionsfilme – ihre Geschichte, Vielfalt, und die Ge-                                             • Performance-Theorien (09.-13.10.2018)
ben die Möglichkeit, gemeinsam Grundlagen-, Über-         schichten, die sie erzählen. Ziel ist, einen Überblick zu                                       Anmeldung per E-Mail an
sichtsvorlesungen und Übungen zu besuchen, die            geben über die historische, künstlerische und wirt-                                             agnes.szedlak@adk-bw.de
dann in einzelnen Blockseminaren weiter vertieft wer-     schaftliche Entwicklung des Mediums Animation,
den. Einerseits soll damit der Kontakt und die Vernet-    seine regionalen und historischen Ausprägungen so-                                              Filmakademie:
zung der Studierenden untereinander gefördert wer-        wie wichtige FilmemacherInnen und KünstlerInnen.                                                • Geschichte der neuen Medien (03.-05.04.2019)
den. Zum anderen dient die gemeinsame Ausbildung          Durch gemeinsames Filmeschauen und anschließen-                                                 • Geschichte des Animationsfilms 2 (23.-25.01.2019)
dazu, sich eine gemeinsame Sprache (und ein ähnli-        de Diskussionen werden die Film-, Medien- und Thea-                                             Anmeldung per E-Mail an
ches Wissen) anzueignen, die dem Diskurs und der          terschaffenden angeregt, auch etwas über ihren                                                  meike.stein@filmakademie.de
potentiellen Zusammenarbeit auf dem Campus zu-            eigenen Zugang zur Welt und zu ihren Projekten zu
gutekommen soll.                                          ergründen. Wir werden bekannte und unbekannte                                                   ADK-Studierende können an folgenden Veranstal-
                                                          Filme anschauen, Filme, die zum Nachdenken oder                                                 tungen der PH teilnehmen
Aufgrund der begrenzten Plätze bitten wir Interes-        zum Lachen bringen, begeistern, oder auch unver-
sierte, sich vorab bei Agnes Szedlak / Studienbüro        standen bleiben.                                                                                • Soziologie der Lebensalter (WiSe 18/19)
Dramaturgie ADK (agnes.szedlak@adk-bw.de)                                                                                                                 (mittwochs, 10.15 – 11.45 Uhr)
anzumelden.                                               Die Veranstaltung findet in der Regel wöchentlich                                               • Medienkritik (WiSe 18/19)
                                                          donnerstags ab 17 Uhr statt. Pflicht für Studierende                                            (donnerstags, 10.15 – 11.45 Uhr)
                                                          am Animationsinstitut. Offen für alle Studierenden                                              • Zeitgenössisches Theater für junge Zuschauer­
                                                          des Akademie-Campus. Aufgrund der begrenzten                                                    Innen (05.-08.02.2019 - 10.00 – 18.00 Uhr)
                                                          Plätze bitten wir Interessierte, sich vorab bei Meike                                           • Stückentwicklung mit nicht professionellen Spieler-
                                                          Stein / Studienleitung Filmakademie                                                             Innen im theaterpädagogischen Kontext (SoSe 19)
                                                          (meike.stein@filmakademie.de) bis sieben Tage vor-                                              Anmeldung per E-Mail an
                                                          her anzumelden.                                                                                 felix.kolb@ph-ludwigsburg.de

                                                                                                                      Details zu den Seminaren siehe      Filmakademie-Studierende können an folgenden
                                                                                                                      ADK : www.adk-bw.de
                                                                                                                      Filmakademie: Online-Kalender       Veranstaltungen der PH teilnehmen

                                                                                                                                                          • Soziologie der Lebensalter (WiSe 18/19)
                                                                                                                                                          (mittwochs, 10.15 – 11.45 Uhr)
                                                                                                                                                          • Medienkritik (WiSe 18/19)
                                                                                                                                                          (donnerstags, 10.15 – 11.45 Uhr)
                                                                                                                                                          Anmeldung per E-Mail an
                                                                                                                                                          felix.kolb@ph-ludwigsburg.de

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02.04 Campus für Ludwigsburg                       02.04 Campus für Ludwigsburg
      »Montags an der ADK«                               Treffpunkt »Campus International«
      Aussichten. Einsichten. Gespräche

      Montags an der ADK                                 Campus International

      22.10.2018, 19.11.2018,
      07.01.2019, 25.02.2019,                                Eine Initiative der Studierenden der ADK, Filmaka-
      15.04.2019, 27.05.2019,                                demie und des Animationsinstituts.
      08.07.2019                                                    Einmal im Quartal wird das Foyer der ADK zu
                                                             einem Ort der Begegnung und des Kennenlernens
      Jeweils 20 Uhr
                                                             unterschiedlicher Kulturen, ihrer Hintergründe, Erfah-
                                                             rungen und Lebenswelten. Unterschiedlichste Veran-
                                                             staltungsformen – Vorträge, Diskussionen und Musik –
                                                             bieten die Möglichkeit, sich auszutauschen und die
Hochrangige KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen              Netzwerke miteinander zu verknüpfen. Es ist eine Ein-
oder ExpertInnen sind bei der im Januar 2016 begon-          ladung an Neuzugewanderte mit und ohne Fluchtge-
nenen Reihe zu Gast mit Vorträgen und Gesprächen.            schichte, an Studierende der ADK, Film­akademie
      Im Herbst wird die zunehmend erfolgreichere            und des Animationsinstituts und an alle Ludwigsbur-
Reihe u.a. fortgesetzt mit Susanne Pfeffer, Direktorin       ger AkteurInnen für Integration, engagierte und inter-
des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt / Main.           essierte Menschen der Stadt. Ibrahim Sanneh, ein
                                                             Neuzugewanderter aus Gambia, sorgt mit exotischen
Bisherige Gäste u.a.: Ulrich Khuon (Intendant Deut-          Gerichten für das leibliche Wohl der Gäste.
sches Theater Berlin, Vorsitzender des Bühnenver-
eins), Philipp Keel (Künstler, Filmemacher, Autor und
Verleger), Aino Laberenz (Bühnen- und Kostümbild-
nerin, Leiterin des Operndorfs von Christoph Schlin-
gensief), Josef Hader (Kabarettist und Schauspieler),
Wolfgang Engler (Soziologe, Philosoph und langjäh-
riger Rektor der Hochschule für Schauspielkunst
»Ernst-Busch«), Annett Baumast (Expertin für Nach-
haltigkeit auf dem Gebiet der Kultur), Rolf Bolwin
(Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnen-
vereins), Dr. Ulrike Groos (Direktorin, Kunstmuseum      Der offene Campus
Stuttgart), Lisa Jopt (Schauspielerin und Mitbegrün-     Für Studierende und
derin des Ensemble-Netzwerks), Annette Kulen-
kampff (Geschäftsführerin documenta), Matthias           Neugierige
Lilienthal (Intendant der Münchner Kammerspiele),
Verena Metze-Mangold (Präsidentin der deutschen
UNESCO-Kommission), Herfried Münkler (Politik-
wissenschaftler), Christiane Nüsslein-Volhard                Studien- und Semesterarbeiten der Studierenden
(Nobelpreisträgerin für Medizin), Wilfried Schulz            laden dazu ein, den Campus zu entdecken: Filmische
(Intendant Staatsschauspiel Dresden), Wolf Singer            Semesterpräsentationen, 10 – 15 Werkstattinszenie-
(Hirnforscher), Peter Spuhler (Generalintendant,             rungen aus dem »Labor« der ADK-Studierenden,
Badisches Staatstheater Karlsruhe), Kay Voges (In-           Bachelorarbeiten und weitere Projekte. Und zum Ende
tendant Schauspiel des Theaters Dortmund) und                eines Studienjahres findet alle zwei Jahre das von
André Wilms (Schauspieler)                                   den Studierenden ausgerichtete internationale, junge
                                                             Theaterfestival »FURORE« statt.

             (Änderungen vorbehalten)
             Informationen zum Programm
                                                                                 Aktuelle Veranstaltungen erfahren Sie über
             siehe www.adk-bw.de
                                                                                 die Websites der Institute.

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FURORE-Festival 2018
(Bachelor of Arts)

       03.01 Schauspiel

      Leitung: Christiane Pohle, Benedikt Haubrich
      Mentoren: Martin Maria Blau, Peter Eckert,
      Benedikt Haubrich, Wulf Twiehaus

Wesentliche Ziele der Schauspielausbildung               Das Ausbilden und Trainieren der Stimme, das Erler-     Einen weiteren Baustein bildet die Filmschauspielaus-    Die Schauspielausbildung wird ergänzt durch Impul-
an der ADK                                               nen von Sprech- und Atemtechniken, die Entwicklung      bildung. Theater, Film und digitale Medien stellen zum   se in Form von Arbeitserfahrungen, die auf andere
                                                         musikalischer Begabungen und das Trainieren körper-     Teil sehr unterschiedliche Anforderungen an die          Theaterformen verweisen. Physical Theatre, Tanz,
Das Schauspielcurriculum der ADK ist so aufgebaut,       licher Fähigkeiten sind eine handwerkliche Voraus-      SchauspielerInnen, und somit ist es von großem Vor-      Clown, Performance-Formate, Dokumentartheater,
dass die Studierenden am Ende des Studiums               setzung für die Arbeit der SchauspielerInnen. Diese     teil, schon in der Ausbildung Kompetenzen und Fähig-     etc. Diese Impulse finden sowohl im Hauptstudium
(8 Semester) eine Befähigung für eine professionelle     ziehen sich in regelmäßigen, fortlaufenden Unter-       keiten in beiden Bereichen zu professionalisieren. Zu-   (bis zum AbsolventInnenvorspiel im 7. Semester), als
Ausübung des Schauspielberufes erlangt haben.            richten durch die gesamte Ausbildungszeit. Es wird      dem ist es eine Tatsache, dass sich im Theater die       auch im 8. Semester statt.
Das Berufsbild der SchauspielerInnen orientiert sich     großer Wert auf den Transfer der erworbenen Kompe-      Auseinandersetzung mit Film und digitalen Medien
im weitesten Sinne an den vielfältigen Ausdrucks-        tenzen aus den kontinuierlichen Unterrichten in die     längst etabliert und zu sehr eigenen ästhetischen        Eignungsprüfung, Dauer und Abschluss der Ausbil-
und Organisationsformen des zeitgenössischen             künstlerischen Hauptfächer gelegt.                      Erzählweisen geführt hat und weiter führen wird. Es      dung: Nach bestandener Aufnahmeprüfung, in der
Sprech­theaters. (Darunter sind sowohl das zeitgenös-                                                            ist also notwendig, dass die Studierenden Fertigkeiten   sich die Lehrenden der ADK von ausreichender schau-
sische Regietheater, als auch kollektive Arbeitsweisen   In der theoretischen Auseinandersetzung mit der         und einen freien, künstlerischen Umgang mit Film         spielerischer Begabung und einer Entwicklungsfähig-
zu verstehen, die in den klassischen Ensembletheater-    Geschichte des Theaters, der Musik, den Bildenden       und digitalen Medien entwickeln. Die Filmschau-          keit dieser Begabung überzeugt haben, werden acht
strukturen an Staats- und Stadttheatern oder in frei-    Künsten und der Philosophie geht es um die Bildung      spielausbildung durchzieht alle acht Semester und        bis zwölf Schauspielstudierende über acht Semester
en Strukturen vorkommen.)                                des Intellekts, die Fähigkeit zur Reflexion, zur Abs-   reicht von Grunderfahrungen vor der Kamera, über         im Jahrgangsverbund ausgebildet. Am Ende des Stu-
                                                         traktion und zur geistigen Auseinandersetzung mit       Filmkunde, Einsatz von digitalen Medien bis zum          diums haben die Studierenden die Möglichkeit, sich in
Es ist ein besonderes Merkmal der Schauspielausbil-      politischen, historischen und ästhetischen Fragen       Mitwirken in professionellen Fernseh- oder Kinofilm-     einem großen Abschlussprojekt, verschiedenen Insze-
dung an der ADK, künstlerische Identität, Autoren-       als eine notwendige Voraussetzung für die Entwick-      formaten. Dabei begegnen die Studierenden erfahre-       nierungen ihrer Regie-KommilitonInnen und dem
schaft und Eigenverantwortlichkeit zu fördern und zu     lung und Positionierung einer eigenständigen            nen und international arbeitenden Filmschaffenden        AbsolventInnenvorspiel im 7. Semester Theaterleite-
trainieren. Die Selbständigkeit der SchauspielerIn-      KünstlerInnenpersönlichkeit.                            und MedienkünstlerInnen. In der Filmschauspielaus-       rInnen, RegisseurInnen, ProduzentInnen und Agentu-
nen im Arbeitsprozess, das Interesse an Stoffen und                                                              bildung inbegriffen sind Begegnungen mit den Stu-        ren vorzustellen. Die Schau­spielausbildung an der
Themen und deren fortwährende Prüfung und Erwei-         Die Schauspielausbildung ist in den künstlerischen      dierenden der Filmakademie. So werden Arbeitszu-         ADK wird nach acht Semestern mit dem Bachelor of
terung sowie Kritikfähigkeit, Reflexionsvermögen         Hauptfächern einerseits in Lehrveranstaltungen auf-     sammenhänge gefördert und initiiert, die über die        Arts abgeschlossen.
und das Interesse und grundlegende Verständnis für       gebaut, die Produktionszyklen nachempfunden sind        Ausbildung hinaus Bestand haben.
die Ensemblearbeit sind wesentliche Elemente der         (Szenenstudium, Szenische Werkstatt, Abschlussin-
schauspielerischen Arbeit und dementsprechend der        szenierung) und beinhaltet andererseits in den Grund-   Getreu dem Gründungsmotto der ADK »Bildet Ban-
schauspielerischen Ausbildung an der ADK. Die            lagenfächern (Sprechen, Körpertraining, Gesang)         den« überschneidet und ergänzt sich die Arbeit der
künstlerischen Hauptfächer gewährleisten fundierte       fortlaufende Unterrichte. Das gewährleistet in den      Schauspielstudierenden regelmäßig mit den Ausbil-
Kompetenzen und Sicherheit im Umgang mit Texten,         künstlerischen Hauptfächern die Integration aktiver     dungsjahrgängen Regie, Dramaturgie und Bühnen-
im klassischen Monolog- und Szenenstudium, in            KünstlerInnen in den Ausbildungsprozess. Die Arbeits-   bild/Kostümbild (Akademie der Bildenden Künste
Jahrgangsinszenierungen und Projektentwicklungen.        begegnung mit hervorragenden zeitgenössischen           Stuttgart). Regie-, Dramaturgie- und Schauspielstu-
                                                         KünstlerInnenpersönlichkeiten ermöglicht den Stu-       dierende belegen zu Beginn der Ausbildung dieselben
                                                         dierenden einen Praxisbezug auf hohem Niveau. Zum       Basisunterrichte, Schauspielstudierende spielen ab
                                                         anderen werden sie zu einer aktiven Auseinanderset-     dem 2. Studienjahr regelmäßig in den Regieübungen
                                                         zung mit vielfältigen zeitgenössischen Theaterästhe-    und Abschlussinszenierungen ihrer Regiekommilito-
                                                         tiken befähigt.                                         nInnen. Diese Zusammenarbeit hat auch das Ziel,
                                                                                                                 dass sich in der gemeinsamen Forschung eigene For-
                                                                                                                 mate, Theatersprachen und neue Ideen vom Organis-
                                                                                                                 mus Theater und anderen Arbeitszusammenhängen
                                                                                                                 bilden, unabhängig von bereits bestehenden Model-
                                                                                                                 len und Strukturen.

28                                                                                                                                                                                                                        29
»Fahrenheit 451«
30
nach dem Roman von Ray Bradbury
Regie: Wilke Weermann
                                         31
Bühne: Johanna Stenzel (ABK Stuttgart)
Kostüme: Clara Nothdurft
Eine Kooperation mit dem Schauspiel
Stuttgart | Bachelorinszenierung
03.01 Schauspiel-
      ausbildung Film
      Leitung und Dozent Kai Wessel

Die Schauspielausbildung Film ist integrativer Be-       Darüber hinaus geht es auch um den Umgang mit
standteil der Schauspielausbildung in Ludwigsburg        visuellen Medien allgemein und den Einsatz von Video
und in ihrer Vielschichtigkeit und Tiefe eine Beson-     auf der Bühne und in künstlerischen Prozessen.
derheit in der Landschaft der Hochschulen für Dar-               Besonderes Augenmerk und ein Schwerpunkt
stellende Kunst. Theater und Film stellen heute sehr     der Schauspielausbildung Film liegt auf der Selbst-
unterschiedliche Anforderungen an die Schauspiele-       ständigkeit und der Eigenverantwortlichkeit der
rInnen. Es ist somit von großem Vorteil, schon in der    SchauspielerInnen, da immer enger werdende Pro-
Ausbildung Kompetenzen und Fähigkeiten in beiden         duktionszyklen eine intensive und eigenständige Vor-
Bereichen zu professionalisieren.                        bereitung der FilmschauspielerInnen verlangen.
        Des Weiteren ist es eine Tatsache, dass sich             Die umfassende Schauspielausbildung an der
im Theater die Auseinandersetzung mit den Neuen          ADK Baden-Württemberg stellt sich ganz allgemein
Medien (Videos, Livestreamings, Animation und Film)      dem Anspruch, der Zukunft des Schauspiels gerecht
längst etabliert und zu sehr eigenen ästhetischen Er-    zu werden, den Weg in die Praxis frühzeitig zu ermög-
zählweisen geführt hat und weiter führen wird. Es ist    lichen, sowohl im Film, im Theater, in neuen digitalen
also notwendig, dass die Studierenden Fertigkeiten       Formaten oder interdisziplinären Projekten.
und einen freien, künstlerischen Umgang mit dem
Film und den neuen digitalen Medien entwickeln.
Die unmittelbare Nähe zur weltweit anerkannten Film-
akademie ermöglicht es den Studierenden, erfahrenen
und international arbeitenden Filmschaffenden zu
begegnen und verschiedenste Kooperationen einzu-
gehen. Das lässt mitunter bereits Arbeitskollektive
und Netzwerke entstehen, welche weit über das Stu-
dium hinausgehen und Bestand haben.
        Die Schauspielausbildung Film verteilt sich in
Blöcken über alle Semester, ist eng an die generelle
Ausbildung angeschlossen und reicht von Grunder-
fahrungen vor der Kamera, über Filmkunde bis zum
Mitwirken in professionellen Fernseh- oder Kinofilm-
formaten. Erfahrungen und Erlerntes werden adap-
tiert und die Besonderheiten der Arbeit im Film her-
ausgearbeitet. Dies geschieht in theoretischen
Seminaren und in praktischen Workshops: Arbeiten
vor und mit der Kamera, Meisner-Technik, Film-
coaching, filmszenisches Arbeiten, Drehbuchanalyse,
Dreharbeiten, Filmgeschichte, SchauspielerInnen­
gespräche, Casting und individuelle Beratung.

32                                                                                                        33
»Hasen-Blues. Stopp.« von Uta Bierbaum
                                            35
Regie: Johann Diel | Bühne: Christin Vahl
Kostüme: Valentina Dolce
Werkstattinszenierung »Spurensuche
Gegenwart«
»Faust. Montagearbeit am deutschen Klassiker«
Eine Stückmontage aus Johann Wolfgang von Goethes »Faust«
und Elfriede Jelineks »FaustIn and out« | Regie: Max Schaufuß
Bühne und Kostüme: Verena Bisle & Claudia Frank (ABK Stuttgart)
Bachelorinszenierung

36                                                                37
(Bachelor of Arts)

      03.02 Regie

      Leitung: Ludger Engels
      MentorInnen: Ludger Engels, Christof Nel,
      Christina Rast, Thomas Zielinski

1. Der Studiengang Regie an der ADK stellt sich dem     2. Über den gesamten Ausbildungszeitraum hinweg            • Szenische Kompetenz (Körper im Raum, Licht, Ton,
im stetigen Wandel befindenden Begriff des Theaters:    wird ein Regieseminar angeboten. Dieses beginnt mit        Rhythmus, choreografische Grundkenntnisse, Umgang
Die Grenzen des Theaters zu anderen Künsten werden      der Grundlagenarbeit Regie (Vermittlung von kom-           mit Sprache und Vers, Bild(er)sprache)
durchlässiger. Neben der klassischen Theaterliteratur   munikativen Strukturen, Grundbegriffe des Berufes,         • Kenntnisse verschiedener Inszenierungstheorien und
sind die Inhalte zunehmend von den politischen Ereig-   Wahrnehmungs- und Reflexionsmethoden, gruppen-             der wesentlichen internationalen Theaterformen und
nissen und den schnellen Veränderungen unserer          dynamische Prozesse) und geht mit zunehmender              -techniken
Gesellschaft bestimmt. Der Begriff der Regie und das    praktischer Arbeit der Studierenden Regie über in ein      • Kompetenz im Umgang mit dem Text (Strichfassun-
Selbstverständnis des Regisseurs / der Regisseurin      die jeweilige Konzeptions- und Inszenierungsarbeit         gen, eigene Autorenschaft, Adaption von Romanen /
sind diesem Wandel unterlegen.                          begleitendes und ergänzendes Seminar.                      Filmen / Realitäten)
       Das vierjährige Studium der Regie reagiert auf                                                              • Kenntnisse der wesentlichen dramatischen und post-
diese sich ausdehnenden Begriffe mit einer praxis-      3. Über die gesamte Studienzeit hinweg werden in           dramatischen Literatur
orientierten Ausbildung. Im Zentrum der Ausbildung      verschiedenen Ausbildungseinheiten theoretische            • Theatergeschichtliche Grundkenntnisse
an der ADK steht die Entwicklung der künstlerischen     Grundlagen vermittelt: Geschichte der Theaterregie,        • Kommunikationskompetenz (Teamfähigkeit,
Persönlichkeit. Neben der Lehre theoretischer Grund-    Epochen der Kulturgeschichte, Erarbeitung grund­           Gruppendynamische Kompetenz, Kommunikation
lagen konzentriert sich das Studium auf die Arbeit an   legender Kenntnisse der dramatischen und post-dra-         mit den verschiedenen Ebenen und Gewerken der
der Szene, auf interdisziplinäres und projekthaftes     matischen Literatur, Theatergeschichte und -theorie,       Theater, mit ProduzentInnen, Präsentation von Projek-
Arbeiten und die Autorenschaft. Das gesamte Studium     Ästhetik, Philosophie, gesellschaftspolitische Theorien.   ten, Pressearbeit)
wird bestimmt durch die intensive Zusammenarbeit        Außerdem werden zusätzlich Grundkompetenzen in             • Organisationskompetenz (Strukturierung künstleri-
mit allen Studiengängen der ADK sowie der Bühnen-       Film und Filmproduktion, Bühnenmusik, Bühnenraum,          scher und technischer Prozesse, Disposition (Proben-
und Kostümbildklasse der Staatlichen Akademie der       Text- und Aufführungsanalyse sowie SchauspielerIn-         planung), Budget-Verwaltung, Zeit-Management,
Bildenden Künste Stuttgart (ABK) und der Film­          nenführung vermittelt.                                     Umgang mit Ressourcen, Kenntnisse von Theater-
akademie auf dem Campus. Mit dem erfolgreichen                  Parallel zu der Projektarbeit (und teilweise in    und Verlagsrecht, Kompetenz im Selbstmanagement,
Abschluss des Studiums wird der akademische Titel       diese integriert) kommt es zur Vertiefung folgender        Kompetenz in der eigenen künstlerischen Positionie-
Bachelor of Arts erlangt.                               Grundlagen:                                                rung)
                                                        • Regiespezifische Kompetenz (Entwicklung der Ei-
                                                        genständigkeit, Rollensicherheit / Kompetenz in Lei-
                                                        tung und Strukturierung von Fantasieprozessen,
                                                        Aushalten von Differenz (Diversity) / Entwicklung von
                                                        Selbstreflexivität)
                                                        • Kompetenz in SchauspielerInnenführung (Beobach-
                                                        tungskompetenz, Feedback und Introspektionskom-
                                                        petenz, Rollensicherheit in der Spannung Empa-
                                                        thie / Distanz, Kenntnisse von Schauspieltheorien,
                                                        Vokabular-Vorgang, Beobachtung – Bewertung, Fa-
                                                        bel, Drehpunkt, Situation, Beobachten – Beschrei-
                                                        ben – Bewerten)
                                                        • Leitungskompetenz (Kenntnisse von Leitungs­
                                                        modellen, reflektierter Umgang mit der eigenen Lei-
                                                        tungsrolle, Erfahrungen im Anleiten und Strukturieren
                                                        von Prozessen, Probenleitung / Bauprobenleitung,
                                                        Vorbereiten einer Arbeitspräsentation / Pitch)

38                                                                                                                                                                         39
03.02 Regie

4. Neben den Ausbildungsangeboten im Fach Regie           7. Praxisprojekte sind ein wesentlicher Bestandteil    8. Das Studienjahr auf dem Campus der ADK Lud-           11. Die interdisziplinäre und projektbezogene Zusam-
sammeln die Studierenden basale Erfahrungen im            der Ausbildung im Fach Regie an der ADK. Sie finden    wigsburg wird von zwei genreübergreifenden Themen-       menarbeit der unterschiedlichen Studiengänge sind
Fach Schauspiel, indem sie, innerhalb des ersten Quar-    drei- bzw. viermal pro Studienjahr statt und erstre-   schwerpunkten beherrscht. Während des ganzen             zentraler Bestandteil der Ausbildung. In dem Projekt
tals, an den Unterrichten des benachbarten Studien-       cken sich in der Regel über den Zeitraum eines Quar-   Studienjahres werden Seminare und Übungen zu             »Nomadische Recherche. Ein interdisziplinäres Pro-
ganges teilnehmen (Körperbewegung, Grundlagen,            tals. Bestandteil dieser Projekte ist eine intensive   diesen Themen angeboten. Innerhalb der beiden            jekt« geht es um eine gemeinsame Arbeit der Studie-
Authentizität).                                           mehrwöchige dramaturgische Konzeptphase. Hierzu        Themenquartale arbeiten Regiestudierende mehrerer        renden der Fächer Regie, Schauspiel und Dramatur-
                                                          werden Gäste aus der Lehre sowie der Theaterpraxis     Jahrgänge, Dramaturgiestudierende, Schauspielstu-        gie an einem Thema, jenseits der berufsspezifischen
5. Das Studium im Fach Regie dauert acht Semester.        eingeladen, die eine Berührung mit verschiedenen       dierende und Studierende der Staatlichen Akademie        Zuordnung. In wiederkehrenden Recherche- und For-
Diese acht Semester werden in sechzehn Quartale           Methoden der Wissensvermittlung sowie Denk- und        der Bildenden Künste Stuttgart zusammen.                 mulierungsperioden wächst, verändert und entwi-
geteilt. Für die Anpassung an die Produktionszyklen       Arbeitsansätzen ermöglichen. Die praktischen Ar-              Dabei erhöht sich die Komplexität der Aufgaben-   ckelt sich die theatrale Arbeit an diesem Thema. Das
in der darstellenden Kunst und die somit mögliche         beitsphasen werden von Regie-DozentInnen beglei-       stellungen von Studienjahr zu Studienjahr – während      Projekt findet seinen Abschluss in einer gemeinsamen
Integration aktiver KünstlerInnen in den Ausbildungs-     tet. Die spezifischen Erfahrungen der einzelnen Stu-   die Studierenden des ersten Studienjahres an kurzen      Präsentation.
prozess sowie für die Gewährleistung der interdiszipli-   dierenden (Fragen, Krisen, Suchbewegungen)             Szenen eines Theatertextes arbeiten, realisieren die
nären und projektbezogenen Zusammenarbeit mit             werden dabei als Lernstoff gesehen. In Einzel- oder    Studierenden des zweiten Studienjahres bereits ganze
den Partnereinrichtungen /-fächern wird das Studium       Gruppen-Feedbackprozessen werden die Arbeitser-        Fabelstränge oder Teile eines Theaterstücks. Die
in Quartalen von jeweils durchschnittlich zehn Wochen     fahrungen ausgewertet. Es formulieren sich individu-   Studierenden des dritten Studienjahres inszenieren
Dauer realisiert. Innerhalb der Quartale werden Semi-     elle Lernziele.                                        eine Werkstattaufführung – alles an einem gemein-
nare und praktische Arbeiten der TeilnehmerInnen                                                                 samen Thema, so dass ein umfassender innerakade-
gebündelt. Die Angebote korrespondieren miteinander                                                              mischer Diskurs ermöglicht wird.
und sind thematisch konzentriert. Jedes der regie-
praktischen Studienangebote wird von Gastdozen-                                                                  9. Die Filmausbildung, die Auseinandersetzung mit
tInnen betreut.                                                                                                  digitalen Medien und die damit verbundene Zusam-
        In der Regel erfolgt dies durch eine / mehrere                                                           menarbeit mit der Filmakademie und dem Animati-
herausragende Persönlichkeit / en innerhalb der ge-                                                              onsinstitut bildet ein Alleinstellungsmerkmal der
genwärtigen Topographie der performativen Künste.                                                                ADK. Theater und Film stellen zum Teil sehr unter-
Durch diese Form der wechselnden Betreuung der                                                                   schiedliche Anforderungen an die Regie, und somit
Studierenden wird eine »herrschende Lehrmeinung«                                                                 ist es von großem Vorteil, schon in der Ausbildung
vermieden und die angehenden KünstlerInnen müs-                                                                  Kompetenzen und Fähigkeiten in beiden Bereichen
sen lernen, sich selbst zu positionieren.                                                                        zu professionalisieren. Die Studierenden erarbeiten
                                                                                                                 einen eigenständigen Film im dritten Semester nach
6. Durch die gemeinsame Arbeit der Regiestudieren-                                                               Teilnahme an Filmgestaltung 2 an der Filmakademie.
den verschiedener Jahrgänge an den jeweiligen
Quartalsthemen (zwei im ersten, eines im zweiten                                                                 10. Die praktischen Projekte werden ergänzt durch
Jahr, zwei im dritten Jahr) durchläuft jede / r Regie-                                                           ein biografisches Projekt im fünften Semester (site-
studierende der ADK im Laufe der Ausbildung fünf                                                                 spezifisch), die selbstgewählte Bachelorarbeit ab
dieser Quartale. Die Reihenfolge der Quartalsthemen                                                              dem siebten Semester sowie ein zusätzlich extern zu
wechselt. Die Themen werden definiert wie folgt:                                                                 realisierendes freies Projekt im achten Semester. In
                                                                                                                 diesen Arbeitsphasen geht es im Besonderen um das
1. Antike                                                                                                        Erlernen eigener Autorenschaft.
2. Shakespeare
3. Klassik
4. Der lange Schatten des 19. Jahrhunderts
5. Moderne
6. Gegenwartsdramatik

40                                                                                                                                                                                                                        41
»Es ist nicht dort, es ist da«
42
Szenen von Eugène Ionesco
Regie: Christian von Treskow
                                      43
Bühne und Kostüme: Luise Ehrenwerth
und Nele Bühler (HfBK Dresden)
Werkstattinszenierung
3. Studienjahr Schauspiel
(Masterstudiengang)

     03.03 Dramaturgie

                                                      Leitung: Jens Groß
                                                      Vertretung: Elisabeth Schweeger

                                                      1. Der zweijährige Master-Studiengang Dramaturgie          DramaturgInnen sind vom Vorschlag eines Stückes /
                                                      an der ADK richtet sich an Studierende, die eine           Projektes, über die Vergabe an die Regie oder ein Lei-
                                                      universitäre Ausbildung in einem geisteswissenschaft-      tungsteam, über die Erarbeitung einer Konzeption,
                                                      lichen Fach bereits durchlaufen haben, über einen          die Besetzung mit SchauspielerInnen usw., direkt an
                                                      Bachelorabschluss oder Ähnliches verfügen, nach-           allen Phasen einer Produktion beteiligt und betreuen
                                                      weislich praktische Erfahrungen an Theatern mitbrin-       sie bis weit über die Premiere hinaus. Sie sollten Pro-
                                                      gen und eine weitere Qualifizierung als DramaturgIn        duktionsabläufe koordinieren und Kosten kalkulieren
                                                      oder in anderen leitenden Positionen im Theaterbe-         können, sollen Verbindungen und Vernetzungen schaf-
                                                      trieb anstreben.                                           fen, sollen gleichzeitig durchsetzungsfähige Produk-
                                                                                                                 tionsleiterInnen und verständnisvolle PsychologInnen
                                                      2. DramaturgIn als MittlerIn und Multi-TaskerIn: Das       sein und für alle Probleme und Schwierigkeiten ein of-
                                                      Berufsbild hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant      fenes Ohr und Ratschläge haben. Kurz gesagt, der
                                                      verändert. Historisch war der Dramaturg zuerst ledig-      Berufsalltag als DramaturgIn heißt Überforderung.
                                                      lich ein für das Theater schreibender und literarisch              Gesucht werden also junge Menschen, die Lust
                                                      bewanderter Berater der Theaterleitung. Im Laufe           haben, alles gleichzeitig zu tun und dennoch beschei-
                                                      der Jahre rückten die DramaturgInnen zum einen im-         den aus dem Hintergrund heraus zu agieren. Drama-
                                                      mer näher an die Produktionen heran und wurden             turgInnen sind und werden in erster Linie keine eigen-
                                                      zum anderen selber fester Bestandteil der Theaterlei-      ständigen KünstlerInnen sein. Sie sind vor allem
                                                      tung und des Theatermanagements. Mit kritischer            ZuarbeiterInnen, ErmöglicherInnen, BeraterInnen und
                                                      Distanz sollen sie einerseits auf die Produktion und       im besten Falle GeburtshelferInnen eines Theater-
                                                      ihre künstlerische Absicht und Entwicklung blicken,        ereignisses. Den Applaus dafür erhalten die anderen.
                                                      andererseits sollen sie den Anspruch von gesellschaft-             Dennoch, der Beruf des Dramaturgen / der
                                                      lichen und politischen Kontexten sowohl innerhalb          Dramaturgin ist einer der abwechslungsreichsten,
                                                      des Hauses aber auch nach außen hin vertreten. Dra-        anspruchsvollsten und schönsten, da man es ständig
                                                      maturgInnen sind durch und durch (Ver) MittlerIn-          mit sehr vielen verschiedenen Menschen und sehr
                                                      nen – vermittelnd zwischen gesellschaftsrelevanten         unterschiedlichen Aufgaben und Themen zu tun hat.
                                                      Themen und künstlerischen Träumen, zwischen Autor-                 DramaturgInnen können Richtungen vorgeben,
                                                      Innen und RegisseurInnen, zwischen Regie und               um gemeinsam die ein oder andere gesellschaftliche
                                                      Schauspiel, zwischen Produktion und Technik, zwi-          und / oder künstlerische Grenze zu überwinden. Um
                                                      schen Produktion und Öffentlichkeit. DramaturgInnen        dies alles leisten zu können, brauchen DramaturgInnen
                                                      sind Scouts, um Talente jeglicher Couleur zu finden,       neben den Kenntnissen als SpezialistInnen vor allem
                                                      gleichzeitig sollen sie eine erfolgsversprechende und      die Grundtugenden jedes Kunstschaffenden: Sie soll-
                                                      gesellschaftsrelevante Spielplanpolitik gestalten und      ten neugierig sein, lesen, schauen, denken, hören,
                                                      dabei auch höchstes Verantwortungsbewusstsein für          reden und schreiben können und den Mut haben, sich
                                                      die Ausgabe von öffentlichen Geldern haben. Drama-         des eigenen Verstandes zu bedienen, und in der Lage
                                                      turgInnen sollen geschützte Freiräume schaffen für         sein, in und mit Teams zusammenzuarbeiten.
                                                      künstlerische Prozesse, aber ebenso in der Lage sein,
                                                      Vertragsverhandlungen mit KünstlerInnen, Verlagen
     »Elektra« nach Sophokles                         oder anderen PartnerInnen zu führen. DramaturgIn-
     Regie: Anne Habermehl
                                                      nen sind in gleicher Weise für die Ausstrahlung des
                                                      Hauses (z.B. Inhalts- und Werbestrategien) also für
                                                      das große Ganze zuständig, sowie für die Zufrieden-
                                                      heit aller Angestellten (z.B. für Information und größt-
                                                      mögliche Transparenz aller Entscheidungen und opti-
                                                      male Beschäftigungspolitik).

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03.03 Dramaturgie

3. Zukunftsorientierte und interdisziplinäre              4. Praxisnähe und Praxisbezug: Etwas theoretisch zu
Ausbildung: Die Ausbildung im Masterstudiengang           wissen, hilft da allerdings noch wenig weiter. Zur Ver-
Dramaturgie trägt den tief greifenden Veränderun-         tiefung der theoretischen Kenntnisse besteht das
gen im Bereich Dramaturgie und Theater Rechnung.          Hauptaugenmerk der Ausbildung an der ADK auf die
Die Ausbildung wird versuchen, durch praktische           Anwendung und Anbindung des Erlernten an prakti-
Übungen möglichst viele Anforderungsprofile kennen        sche Arbeitserfahrungen und Arbeitsprozesse. D.h.,
und beherrschen zu lernen. Am Ende des Studiums           dass die Studierenden möglichst schnell in künstleri-
soll der angehende Dramaturg / die Dramaturgin re-        sche Projekte der Akademie, aber auch außerhalb an
levante Themen, Ästhetiken und Strukturen aus der         Theatern und anderen künstlerischen Einrichtungen
uns umgebenden Realität in künstlerische Produktio-       einbezogen werden. Das Besondere der Ausbildungs-
nen zu übertragen wissen, sollte Grundkenntnisse          möglichkeit besteht einerseits in der unmittelbaren,
und Einblicke in die Möglichkeiten und Zwänge der         engen Zusammenarbeit mit den hauseigenen Studi-
Theaterführung erhalten haben, soll in der Lage sein,     engängen Regie und Schauspiel, andererseits in der
idealerweise nicht nur reflektierend, sondern auch        Vernetzung mit Lehrangeboten der Filmakademie
modellhaft projizierend zu wirken. Und vor allem sol-     Baden-Württemberg (u.a. Einführungskurs Dreh-
len DramaturgInnen über den schmalen Tellerrand           buch, Adaptionen) und mit dem Studiengang Büh-
des Theatergenres hinausblicken können. Sie sollen        nen- und Kostümbild der Staatlichen Akademie der
nicht lernen, was alles nicht geht, sondern Ideen ent-    Bildenden Künste Stuttgart. Mit all diesen Studien-
wickeln, wie es geht. Daher will der Ludwigsburger        gängen werden regelmäßig gemeinsame künstleri-
Studiengang nicht nur Studieninhalte vermitteln, die      sche Projekte und Inszenierungen auf dem Akade-
die Studierenden für den bereits existierenden Thea-      miegelände selbst geplant und realisiert, und es
teralltag benötigen, sondern auch auf ein noch unbe-      bestehen daher schon während der Ausbildungszeit
kanntes, zukünftiges Theater vorbereiten. Neben der       beste Chancen, zu schlagkräftigen künstlerischen
Kenntnis des real existierenden Theaterbetriebes und      Teams für die Zukunft zusammenzufinden. Außer-
seinen Bedingungen soll auch das politische Verant-       dem gibt es Kooperationsverträge mit Theatern und
wortungsbewusstsein und die soziale Fantasie ange-        kulturellen Einrichtungen in der Region, die bereit
regt, das Wissen um andere künstlerische Möglichkei-      sind, mit den Studierenden der Akademie partiell und
ten ausgebaut, die Sensibilität für das                   temporär zusammenzuarbeiten. Und nicht zuletzt
Unkonventionelle, Unbekannte geschärft, die Fähig-        sind fast alle DozentInnen neben ihrer Lehrtätigkeit
keit, es auf Begriffe zu bringen, und die Bereitschaft,   fest am Theater angestellt und können somit auch
es gegen die ökonomischen und politischen Hinder-         Praktikums- bzw. Arbeitsstellen an unterschiedlichen
nisse des Betriebs und der Gesellschaft durchzuset-       Theatern vermitteln.
zen, geschult werden.

                                                                           »Heimat« von Konstantin Kostenko
                                                                           Regie: Lukas Maser
                                                                           Bühne und Kostüme: Verena Bisle (ABK Stuttgart)
                                                                           Bachelorinszenierung | Deutsche Erstaufführung

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