Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen

Die Seite wird erstellt Lenny-Stefan Bauer
 
WEITER LESEN
Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen
alma
Wahlen

 Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen   # 4 / 2015
Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen
n Sie
                                                                                                                                         Profitiere
                                                                                                                                                       n
                                                                                                                                           vom ti fe 1)
                                                                                                                                                  e
                                                                                                                                                   u rs !
                                                                                                                                          Euro-K

DIE GROSSE FREIHEIT:
Ihre Suite auf Wunsch auch
mit eigenem Sandstrand.

                                                                                                  Unser Geschenk für Sie:
                                                                                                  Bei Buchung einer Suite zur Doppelbelegung
                                                                                                  (EUX1607) erhält die 2. Person 50% Rabatt
                                                                                                                                             2)

                                                                                                  auf die Seestrecke in den Kategorien 1-9.
                                                                                                  Einzelreisende erhalten € 1.000 | CHF 1’200
                                                                                                  Rabatt 2) auf den Einzel-Zuschlag in den
                                                                                                  Kategorien 1-4 (EUX1607).

                                                                                                                                   Dubai             K h as ab
Ausgezeichnet mit der Höchstnote 5-Sterne-plus!*                                                                               Abu Dhabi
                                                                                                                                     Maskat
An Bord der EUROPA 2 erwarten Sie:
· Überlegenes Platzangebot – maximal 500 Gäste
· Ausschliesslich Suiten ab 35 m 2 – alle mit Veranda
                                                                                                                Reise EUX1534
· 1.000 m 2 Spa- und Fitnessbereich mit Meerblick
· Sieben Gourmetrestaurants – alle ohne Aufpreis                                                                                             ELLEN
                                                                                                                                       YCH
                                                                                                                                  SE
                                                                                                                                   Cu rieuse P r as lin
Freuen Sie sich auf die unberührte Natur der Seychellen und Madagaskars. Lassen Sie                                                 Mahé     La Dig u e
sich vom orien talischen Flair der Vereinigten Arabischen Emirate am Persischen Golf ver-                                                  De s r o ch es
zaubern. Die EUROPA 2 ist Ihr luxuriöser Begleiter auf dem Weg zu unvergesslichen                                           Nosy B e
Ferienerlebnissen.                                                                                                       Maroan tsetra
                                                                                                                         Nosy Mangabe

DUBAI – MAURITIUS                                              MUMBAI (BOMBAY ) – DUBAI                                                                Mauritius

17.11. - 07.12.2015 | 20 Tage | Reise EUX1534                  25.03. - 07.04.2016 | 13 Tage | Reise EUX1607   Bahrain
                                                                                                                                Khasab

pro Person ab € 11.940 | CHF 14’328                            1. Person ab € 6.890 | CHF 8’268                   Doha
                                                                                                                                Khor Fakkan
                                                                                                                             Dubai
                                                               2. Person ab € 3.445 | CHF 4’134                    Abu Dhabi
                                                                                                                                Maskat
in einer Garantie-Veranda oder -Ocean Suite
(Kat. 0). Seereise inkl. An- und Abreisepaket                  in einer Veranda oder Ocean Suite (Kat. 1).
ab/bis Zürich (Doppelbelegung).                                Seereise ohne An- und Abreisepaket               Reise EUX1607                                    Mumbai
                                                               (Doppelbelegung).
* Lt. Berlitz Cruise Guide 2015
1)
  Umrechnungskurs ist 1,2
2)
  Dieses Angebot kann mit keinem weiteren Special kombiniert
  werden und gilt nur für die Reise EUX1607.

Persönliche Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro
oder bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH
Ballindamm 25, D-20095 Hamburg, unter Tel.: +49 40 3070 3070
info@hl-kreuzfahrten.de, /hl.kreuzfahrten                                                                                         w w w. m s e u ropa 2 .c h
Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen
Inhalt                                                                                                                   Editorial

                                                                                                                           Wahlen 2015
                                                                                                                           Wenn das Stichwort «Wahlen» in diesem
                                                                                                                           Jahr fällt, dann denken wir alle vermut-
                                                                                                                           lich sofort an den Eidgenössischen Wahl-
                                                                                                                           herbst: Am 18. Oktober wählt die
                                                            Dossier
                                                                                                                           Schweiz die Mitglieder von Ständerat
                                                            04	Ehemalige im Porträt: Fürst Hans-                          und Nationalrat und bestimmt damit,
                                                                Adam II. von und zu Liechtenstein                          wer in den kommenden vier Jahren im
                                                                                                                           Parlament wie viel Einfluss haben wird.
                                                            06	70 Alumnae und Alumni kandidieren                          HSG Focus und alma haben daher dieses
                                                                                                                           Thema zum Schwerpunkt ihrer Septem-
                                                            07 Nur Cüpli trinken reicht nicht                              ber-Nummern gemacht.
 04
                                                            08	Ob wir Schweizer die besseren Demo-                        Dabei zeigt sich: Alumnae und Alumni
                                                                kraten wären?                                              der HSG engagieren sich neben Ihren
                                                                                                                           Funktionen in Wirtschaft, Verwaltung
                                                                                                                           und Kultur auch politisch: Ganze 70 von
                                                            Wissen und Karriere
                                                                                                                           ihnen kandidieren nämlich bei den Eid-
                                                            12 HSG Alumni App                                              genössischen Wahlen – 4 für den Stän-
                                                                                                                           derat und 66 für den Nationalrat. Dabei
                                                            13	Compliance Officer: Karrierechancen                        sind HSG-Absolventinnen und -Absol-
                                                                und -risiken                                               venten praktisch in allen Parteien vertre-
                                                                                                                           ten. Und unter den Kandidierenden sind
 08
                                                                                                                           auch die einen oder anderen prominen-
                                                            Netzwerk
                                                                                                                           ten Namen (vgl. Seite 6). Weitere Artikel
                                                            17	Wechsel in der Geschäftsführung von                        im Schwerpunkt «Wahlen» befassen sich
                                                                HSG Alumni                                                 mit spannenden Einzelaspekten. Und
                                                                                                                           wie immer ergänzt HSG Focus in der di-
                                                            20	Das exklusive Reiseerlebnis                                gitalen Ausgabe mit Videos und weiter-
                                                                                                                           führenden Artikeln.
                                                            24	Generalversammlung von
                                                                HSG Alumni                                                 Wahlen standen aber auch bei der dies-
                                                                                                                           jährigen Generalversammlung von HSG
 17
                                                            25	HSG Alumni-Strategie 2020 entwickelt                       Alumni an: Der Grossteil des Vorstandes
                                                                und verabschiedet                                          und Präsident Urs Landolf stellten sich
                                                                                                                           für eine weitere Amtsdauer zur Verfü-
                                                                                                                           gung und wurden diskussionslos und
                                                            Rubriken
                                                                                                                           einstimmig wieder gewählt – ebenso wie
                                                            27 Presse                                                      Adrian Locher und Tobias Rohner als
                                                                                                                           neue Vorstandsmitglieder. Sie alle sind
                                                            29 Publikationen                                               bereit, sich für HSG Alumni zu enga­
                                                                                                                           gieren und damit einen Beitrag an die
                                                                                                                           lebenslange Bindung zwischen Alumnae,
 20
                                                                                                                           Alumni und alma mater HSG zu leisten.
                                                                                                                           Damit leisten sie ähnlich wie die Parla-
                                                                                                                           mentarierinnen und Parlamentarier –
                                                                                                                           wenn auch zeitlich in einem etwas über-
                                                                                                                           schaubareren Rahmen – einen Dienst an
                                                                                                                           einer «Community». Dafür haben Sie
Impressum                                                   Beiträge: Stefano Alghisi, Nikola Boehrer, Corinna Egerer,
                                                                                                                           Dank und Anerkennung von uns Alum-
Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen                Peter A. Fischer, Christoph Frei, Marius Hasenböhler,
(bis 1997: «St.Galler Hochschulnachrichten»)                Urs Landolf, Jürg Roggenbauch, Katja Tinner, Roger Tinner,
                                                                                                                           ni und Alumnae, die wir von dieser Ar-
ISSN 1422-5980, 14. Jahrgang, Nr. 4/2015 (September 2015)   Alex Tunik.                                                    beit profitieren dürfen, verdient.
Auflage: 25000 Exemplare, erscheint alle 3 Monate           Redaktion: alma, alea iacta ag, Oberer Graben 12,
Herausgeber: HSG Alumni                                     CH-9001 St.Gallen, T +41 71 244 66 00, alma@alea-iacta.ch      Roger Tinner, Chefredaktor
Verlagsleitung: Stefano Alghisi                             Anzeigen: print-ad kretz gmbh,Tramstrasse 11, Postfach,
Chefredaktion: Roger Tinner                                 8708 Männedorf, T +41 44 924 20 70, info@kretzgmbh.ch
Projektleitung/Redaktion: alea iacta ag, St.Gallen          Adressänderungen: HSG Alumni, Dufourstrasse 50,                Zum Titelbild:
Gestaltung: Schalter&Walter GmbH, St.Gallen                 CH-9000 St.Gallen, T +41 71 224 30 10, alumni@unisg.ch         Die Wahlen bestimmen das Farbenspektrum im
Druck: Stämpfli AG, Bern                                                                                                   Parlament. (Bild Florian Brunner)

                                                                                                                                                         01 alma 4 / 2015
Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen
Nachrichten

Studie: Was bindet
Mitarbeitende?                               20 Jahre WBZ «Holzweid»
Immer mehr Unternehmen geben ihr             Das Weiterbildungszentrum Holzweid
Bestes, um ein attraktiver Arbeitgeber zu    hat einen «Runden» gefeiert. 20 Jahre
sein. Aber geben sie auch das Richtige für   nach der Eröffnung lud das WBZ zu
jeden? Das Institut für Führung und          Führungen und Musik sowie Speis
Personalmanagement der Universität           und Trank ein.
St.Gallen hat im Auftrag des Zentrums
für Arbeitgeberattraktivität, zeag GmbH,
die Befragungsergebnisse von rund
16300 Führungskräften und Mitarbeiten-
den aus 96 Unternehmen in Deutschland
ausgewertet. Sehen Mitarbeitende Raum
für internes Unternehmertum, wirkt
sich das geschlechts- und generations-
übergreifend besonders positiv auf
die Arbeitgeber­a­ttraktivität aus (+30%).
Beim detaillierten Vergleich der Ge-
schlechter zeigen sich interessante Un-
terschiede: Für Frauen ist aktive Mitar-
beiterführung wichtig. Dazu zählt für sie
neben ergebnisorientierter (+18%) und
inspirierender Führung (+17%) auch die
gesunde Führung (+18%). Bei Männern
können Unternehmen eher durch eine
Kultur des Vertrauens (+31%) und der
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
(+27%) punkten.

www.ifpm.unisg.ch

Platz 1 für HSG-
Master im «Financial
Times»-Ranking
Das Master-Programm in «Strategy and
International Management» der Univer-
sität St.Gallen (HSG) ist von der «Finan-
cial Times» zum fünften Mal in Folge als
weltweit bestes in seiner Kategorie ein-
gestuft worden. Das Master-Programm
in «Strategy and International Manage-
ment» (SIM-HSG) erzielt die beste
Gesamtwertung von insgesamt 80 füh-
renden Wirtschaftsuniversitäten welt-
weit. «Es ist seit jeher ein Ziel der HSG,
Theorie mit praktischer Relevanz zu ver-
binden», sagt Rektor Prof. Dr. Thomas
Bieger. «Es freut uns sehr, dass unser
SIM-Programm mit seinem internatio-
nalen Ansatz und seiner innovativen
Herangehensweise an Management
auch international anerkannt wird.»

www.sim.unisg.ch                             Das WBZ beging das 20-Jahr-Jubiläum mit einem Fest für Quartier und Stadt.   (Fotos Hannes Thalmann)

02 alma 4 / 2015
Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen
Nachrichten

                                                                                                      FC St.Gallen: Mehr
                                                                                                      als Fussball
                                                                                                      Der FC St.Gallen leistet einen Wert-
                                                                                                      schöpfungsbeitrag von über 31 Millionen
                                                                                                      Franken. Gut die Hälfte fällt im Kanton
                                                                                                      St.Gallen an. Darüber hinaus löst der äl-
                                                                                                      teste Schweizer Fussballverein ein Ar-
                                                                                                      beitsvolumen von rund 230 Vollzeitstellen
                                                                                                      aus und leistet einen Beitrag zu einer ge-
                                                                                                      meinsamen Ostschweizer Identität. Dies
                                                                                                      zeigt eine Untersuchung der Forschungs-
                                                                                                      stelle für Customer Insight (FCI-HSG)
Die Region St.Gallen profitiert stark von der HSG.                                                   der Universität St.Gallen.

                                                                                                      So hat der FC St.Gallen im Jahr 2013 ein
HSG stiftet Nutzen für Region                                                                         Arbeitsvolumen von insgesamt rund 230
                                                                                                      Vollzeitstellen geschaffen und eine Brut-
Die Universität St.Gallen (HSG) leistet                Die regionale Wertschöpfung gibt Auskunft      towertschöpfung von mehr als 31 Mio.
einen jährlichen Wertschöpfungsbei-                    über den Wertzuwachs in der Region, der        Franken generiert. Die Bruttowertschöp-
trag von 207 Millionen Franken an die                  durch die Universität St.Gallen sowie durch    fung des FC St.Gallen entspricht damit
Region Appenzell AR – St.Gallen – Bo-                  Studierende und Teilnehmende von Weiter-       dem Niveau eines Schweizer KMU im
densee. Das sind über 900 Franken pro                  bildungsveranstaltungen entstanden ist. Die    Dienstleistungssektor.
Einwohner. Knapp jede fünfte Logier-                   Universität leistet einen Beitrag zur Wert-
nacht in Stadt und Region wird durch                   schöpfung und damit zum regionalen Volks-      www. fci.unisg.ch
die HSG ausgelöst. Dies zeigt der so-                  einkommen für die Region Appenzell AR
eben erschienene Bericht zu den regi-                  – St.Gallen – Bodensee von 207 Mio. Fran-
onalen Effekten der HSG für das Jahr                   ken, dies entspricht 901 Franken pro Ein-      Erste IGNITE-Konfe-
2013.                                                  wohner. Die Wertschöpfung ist von 2010 bis
                                                       2013 um 6 Mio. Franken (+3,1%) gewach-
                                                                                                      renz an der HSG
Marius Hasenböhler                                     sen. Trotz des erneuten Anstiegs der Studie-
                                                       rendenzahl ist die Wertschöpfung nicht pro-    Am 17. und 18. November findet an der
Als öffentlich-rechtliche Universität ist der          portional gewachsen. Dies hängt einerseits     Universität St.Gallen, organisiert von der
HSG ihre regionale Verankerung ein grosses             mit der veränderten Wohnortstruktur der        Studentenschaft und unterstützt von
Anliegen. Periodisch wird daher vom Institut           Studierenden zusammen: Über 60% der            HSG Alumni, die erste IGNITE-Konfe-
für Systemisches Management und Public                 Master-Studierende pendeln von ausserhalb      renz statt, die sich unter dem Titel «Ins-
Governance (IMP-HSG) ein Bericht zur re-               der Region Appenzell AR – St.Gallen – Bo-      pirieren – Implementieren – Einfluss
gionalen Verankerung erstellt. Im Bericht er-          densee für ihr Studium an die HSG und tä-      nehmen» dem Thema «Purpose-driven
hält die HSG einen fundierten Einblick, wo             tigen somit weniger Ausgaben vor Ort. An-      business» widmet. Dabei geht es um Fra-
sie steht und wo sie sich verbessern kann.             dererseits wurden für die durchschnittlichen   gen wie «Welchem Sinn ist Ihr Unter-
Erstmals wurde für das Jahr 2006 eine Studie           Ausgaben der Studierenden erstmals die         nehmen verpflichtet?» und «Identifizie-
verfasst, 2010 wurde diese aktualisiert. Neu           Zahlen des Bundesamtes für Statistik ver-      ren sich Ihre Mitarbeiter mit diesem
liegt die Untersuchung mit Daten für das Jahr          wendet, was zu Verschiebungen in den Aus-      Sinn?»
2013 vor und wurde im Rahmen des Jahres-               gabekategorien und damit dazu geführt hat,
mediengesprächs zum Auftakt des Herbst-                dass weniger kon­sumwirksame Ausgaben          Die IGNITE-Konferenz bietet Einblicke
semesters von Bildungsdirektor und Univer-             in der Region erfasst wurden.                  in sinnorientiertes wirtschaftliches Han-
sitätsratspräsident Stefan Kölliker, Rektor                                                           deln. Sinnorientierte Unternehmen ha-
Thomas Bieger und Prorektorin Ulrike Land-             Über 33000 Logiernächte                        ben ein höheres Mitarbeiterengagement
fester vorgestellt.                                    Verschiedene HSG-Veranstaltungen, Weiter-      und eine bessere finanzielle Leistungsfä-
                                                       bildungen oder Seminare lösten Übernach-       higkeit als ihre Mitbewerber. An der IG-
Wertschöpfung erneut gewachsen                         tungen in der Stadt und Region aus. In der     NITE-Konferenz werden aussergewöhn-
Das Gesamtbudget der Universität St.Gallen             Summe wurden durch die HSG 33500 Lo-           liche Führungspersönlichkeiten aus der
beträgt im Jahr 2013 212 Millionen Franken.            giernächte in der Stadt und Region getätigt.   Wirtschaft erläutern, warum dies der Fall
Davon stammen 50 Millionen Franken (24%)               Knapp jede fünfte (18%) Logiernacht in der     ist und Beispiele einzigartiger Führungs-
vom Kanton St.Gallen. Im Vergleich zu an-              Stadt und Region wird somit durch die Uni-     und Unternehmenskultur sowie sozialen
deren Schweizer Universitäten verfügt die              versität ausgelöst.                            Einflusses vorstellen.
Universität St.Gallen mit 48% über den
höchsten Selbstfinanzierungsgrad.                                                                     www.ignite-conf.ch

                                                                                                                               03 alma 4 / 2015
Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen
Ehemalige im Porträt

 Ehemalige im Porträt: Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein

«Das HSG-Studium hat
mir viel gebracht»
Er gehört zu den bekanntesten Alumni der HSG und ist nun auch ihr Ehren-                       Was für Betriebe hatte Ihre Familie
senator: Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein. Zu seinem Studium                       damals?
in St.Gallen und zu seiner Einschätzung der HSG hat ihn Dr. Urs Landolf,                       Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte meine
Präsident von HSG Alumni, befragt.                                                             Familie noch den Grundbesitz in Österreich
                                                                                               und einige kleinere Industriebetriebe sowie
alma: Durchlaucht, Ihre Fürstenfamilie          Sie haben Ihr Studium ja an der HSG            drei Verlage und eine grössere Druckerei. In
ist wohl seit Jahrhunderten auch unter-         absolviert und abgeschlossen – in einer        Liechtenstein gab es damals die kleine Bank
nehmerisch unterwegs: Sie haben Län-            für das Haus Liechtenstein relativ             «in Liechtenstein», die man vor dem Zweiten
dereien besessen, Sie haben Industrie,          schwierigen Zeit. Haben Sie sich damals        Weltkrieg auf Bitten der Regierung vor dem
Forst und Landwirtschaft betrieben und          einfach gesagt «Ich bin der Unterneh-          finanziellen Zusammenbruch gerettet hatte.
vieles ist nach dem Zweiten Weltkrieg           mer» oder gab es einfach bestimmte             Mein Vater und seine Brüder versuchten nach
verloren gegangen.Wie ist eigentlich das        Erwartungen an den Erstgeborenen?              dem Krieg weitere Betriebe aufzubauen, sei
Unternehmertum in der Fürstenfamilie            Es gibt gewisse Erwartungen an den Erst-       es in Liechtenstein, sei es in Österreich, was
verankert, verstehen Sie sich als Unter-        geborenen, so wurde meinem Vater nahe-         aber nicht sehr erfolgreich war, zu einer ho-
nehmer?                                         gelegt, Forstwirtschaft zu studieren, da die   hen Verschuldung sowie zu weiteren Verkäu-
Fürst Hans-Adam II.: Soweit wir die Fami-       Forstbetriebe damals der wichtigste Teil des   fen von Kunst- und Grundbesitz führten.
liengeschichte zurückverfolgen können, war      Familienvermögens darstellte. Als mein Va-
meine Familie immer auch unternehmerisch        ter mich während meiner Zeit im Gymna-         Was für eine Strategie haben Sie
tätig. Es gab zwar immer wieder Rückschlä-      sium fragte, was ich später studieren wolle,   damals eingeschlagen?
ge, sei es durch Kriege und Enteignungen,       sagte ich entweder Physik oder, wenn ich       1970 unmittelbar nach dem Ende meines
aber man hat es verstanden, das Vermögen        mathematisch nicht gut genug bin, Archäo-      Studiums ist es mir gelungen, zuerst die
jeweils neu aufzubauen.                         logie. Er hat mir darauf gesagt: «Nein,        Kontrolle über die damalige Bank in Liech-
                                                Hans-Adam, das können wir uns nicht leis-      tenstein, heute LGT, zu übernehmen, diese
In Ihrer Generation stechen Sie als Un-         ten. Du musst Wirtschaft studieren und das     zu reorganisieren und 1972 die übrige Ver-
ternehmer in der Familie heraus. War            Familienvermögen neu aufbauen. Ich habe        mögensverwaltung. Im Zuge der Reorgani-
das immer so: Jemand betreibt die un-           Dir den Namen Hans-Adam gegeben, denn          sation habe ich dann Betriebe verkauft, li-
ternehmerische Seite, und die anderen           Hans-Adam I. hat nach dem Dreissigjähri-       quidiert, reorganisiert und Personal abbau-
haben sich anderen Dingen gewidmet?             gen Krieg das Familienvermögen wieder          en müssen. Ich habe mich dann im
Die Verantwortung für das Familienvermö-        neu aufgebaut.» Interessanterweise ist es      Wesentlichen auf den Aufbau der Bank kon-
gen hatte immer bei uns der Familienchef.       auch ihm damals – so wie mir – gelungen,       zentriert sowie auf die Verwaltung des
Das Familienvermögen war früher in der                                                         Grundbesitzes in Österreich. Als wir Ende
Rechtsform der Fideikommisse gehalten, die                                                     der 70er Jahre die Reorganisation und den
es dem Familienchef ermöglichten, seinen        «Nein, Hans-Adam, das                          Wiederaufbau des Familienvermögens ab-
Verpflichtungen nachzukommen. Die ande-         können wir uns nicht                           geschlossen hatten, und wir wieder die fi-
ren Mitglieder der Familie Liechtenstein                                                       nanziellen Möglichkeiten hatten, in neue
wurden jeweils ausbezahlt oder vom Fami-        leisten. Du musst Wirt-                        Bereiche zu investieren, habe ich dem Stif-
lienchef finanziell unterstützt. Die Fidei-     schaft studieren.»                             tungsrat vorgeschlagen, in den USA in den
kommisse wurden in den verschiedenen                                                           Bereich Landwirtschaft zu investieren. Heu-
Staaten nach dem Ersten Weltkrieg aufge-                                                       te sind wir das führende Reissaatgut-Unter-
löst, um den wirtschaftlichen und politi-       das Familienvermögen mit Bankgeschäften        nehmen in den USA mit einem Marktanteil
schen Einfluss des Adels einzuschränken.        neu aufzubauen. Wir hatten durch den           von über 50%, sind in diesem Bereich auch
Als ich mit der Reorganisation und dem          Zweiten Weltkrieg und die Enteignungen         in Lateinamerika tätig sowie seit Kurzem
Wiederaufbau des Familienvermögens 1970         nach dem Zweiten Weltkrieg in der Tsche-       auch in Indien.
begonnen habe, schlug ich meinem Vater          choslowakei ungefähr 80% des Familien-
vor, sein Vermögen in eine liechtensteinische   vermögens verloren, und mein Vater muss-       Was hat Sie bewogen, an die HSG zu
Stiftung einzubringen. Bei der Verwaltung       te nach dem Zweiten Weltkrieg die Kosten       gehen, nachdem Sie doch zuerst nach
des Familienvermögens waren auch immer          für die engere und weitere Familie sowie die   Amerika wollten?
wieder andere Familienmitglieder beteiligt.     Kosten der Monarchie in Liechtenstein          Als Gymnasiast hatte ich die Möglichkeit,
So zum Beispiel einer meiner Brüder und         durch Verkäufe von Kunst und Grundver-         während meinen Ferien ein Praktikum im
die beiden Brüder des Erbprinzen.               mögen finanzieren.                             amerikanischen Senat in Washington zu ma-

04 alma 4 / 2015
Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen
Ehemalige im Porträt

Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein, Alumnus der HSG, beim alma-Interview mit                    (Foto Marcus Oberholzer)
Dr. Urs Landolf, Präsident HSG Alumni (links) und Dr. Michael Lorz, Geschäftsführer der HSG Stiftung.

chen, und ich habe die Gelegenheit benützt,           Haben Sie die HSG positiv erlebt?                 ein Doktorat zu machen, aber ich hatte da-
mich in Harvard und in Princeton zu erkun-            Ja. Das Studium hat mir viel gebracht. Da         zu leider keine Zeit. Auch wenn keines mei-
digen, ob ich dort Wirtschaft studieren kann.         ich keine Handelsmatura hatte, musste ich         ner Kinder in St.Gallen studiert hat, so ist
Es hat sich aber schnell herausgestellt, dass         Kurse in Buchhaltung und Rechnungswesen           doch die Verbindung zwischen der HSG und
mit einer schweizerischen Matura ein Studi-           belegen und nachher die entsprechenden
um an einer amerikanischen Universität
nicht die ideale Lösung ist. Die amerikani-
                                                      Prüfungen bestehen. Die gründliche Aus-
                                                      bildung im Rechnungswesen war mir später
                                                                                                        «Was die Unterstützung
schen Studenten schliessen in der Regel ihr           bei der Reorganisation sehr nützlich.             angeht: Wenn ich die
Gymnasium mit 18 Jahren ab, währenddem
man in der Schweiz ein bis zwei Jahre später          Was fällt Ihnen im Rückblick zur HSG ein?
                                                                                                        Dividende anschaue,
                                                      Ich musste viel lernen und hatte wenig Zeit       die ich aus der Ausbil-
«Interessanterweise
                                                      für das normale Studentenleben, da ich mich
                                                      schon während meines Studiums mit der
                                                                                                        dung in St.Gallen er­
hat man mir in beiden                                 Reorganisation unserer Vermögensverwal-           halten habe, ist das ein
Universitäten für mein
                                                      tung beschäftigt habe. In den ersten zwei
                                                      Semestern wohnte ich noch in St.Gallen,
                                                                                                        bescheidener Betrag.»
Wirtschaftsstudium                                    aber später bin ich dann jeweils von Vaduz
                                                      nach St.Gallen gefahren, für die wichtigsten      unserem Land eine sehr enge, denn viele
St.Gallen empfohlen.»                                 Vorlesungen und Übungen sowie zu den              Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner
                                                      Prüfungen.                                        studieren an der HSG.

maturiert. Ich hätte mindestens ein bis zwei          Wie muss sich die HSG positionieren,              Sie haben die HSG ja auch schon
Jahre verloren, und man hat mir sowohl in             damit mindestens ein Mitglied des                 finanziell unterstützt, d.h. das Alumni-
Princeton wie in Harvard geraten, zuerst              Fürstenhauses an der HSG studiert?                Haus, waren Sie schon einmal dort?
mein Studium in Europa zu absolvieren und             Das Problem der HSG ist, dass sie zu nah          Und warum haben Sie uns dabei un-
dann nachher ein Postgraduate in den USA              ist. Als junger Mensch möchte man gerne           terstützt?
zu machen. Interessanterweise hat man mir             die Welt sehen. Ich hätte auch lieber, wie        Ja, am letzten Dies academicus war ich dort
in beiden Universitäten für mein Wirtschafts-         erwähnt, in den USA studiert.                     – es ist sehr schön geworden. Was die Un-
studium St.Gallen empfohlen. Für ein Post-                                                              terstützung angeht: Wenn ich die Dividende
graduate hatte ich dann keine Zeit, denn die          Sie haben von der HSG den Ehrense-                anschaue, die ich aus der Ausbildung in
Situation in unserer Vermögensverwaltung              nator erhalten – haben Sie sich darü-             St.Gallen erhalten habe, dann ist das ein
war damals schon viel zu kritisch. Das Gan-           ber gefreut?                                      sehr bescheidener Betrag.
ze stand kurz vor dem Zusammenbruch.                  Ja. Ich habe mir sogar einmal überlegt, dort                            Interview: Urs Landolf

                                                                                                                                      05 alma 4 / 2015
Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen
President’s Corner                           Dossier

                                             70 Alumnae und
                                             Alumni kandidieren
                                             66 Alumni und Alumnae der Universität St.Gallen kandidieren diesen Herbst
                                             für einen Sitz im Nationalrat, und vier HSG-Absolventen möchten gerne in
                                             den Ständerat. Das zeigt eine Statistik, die HSG Alumni in Zusammenarbeit
                                             mit smartvote.ch erstellt hat.

Liebe Alumnae, liebe Alumni                  Roger Tinner                                         insgesamt 35 Zürcher Sitze im Nationalrat.
                                                                                                  Im Kanton St.Gallen (12 Sitze) sind es 13
Das Thema «Wahlen» hat auch an der           «Kandidaten wie Sand am Meer» titelte das            Kandidaturen, in den anderen Kantonen
diesjährigen Generalversammlung von          St.Galler Tagblatt Ende August mit Blick auf         zwischen 1 und 6.
HSG Alumni eine wichtige Rolle ge-           die schweizweit 3765 Kandidatinnen und
spielt. Ich bedanke mich an dieser Stelle    Kandidaten für die 200 Sitze im Nationalrat.         Viele Junge, einige Prominente
ganz herzlich für Euer Vertrauen und die     Und dabei war der Meldeschluss für Kan-              Auffällig ist, dass fast die Hälfte aller HSG-
Wiederwahl als Präsident: Sie erlaubt        didaturen noch nicht einmal in allen                 Kandidierenden aus den 80er- und 90er-
mir, zusammen mit den bestätigten und        Kantonen abgeschlossen. 66 dieser Kandi-             Jahrgängen kommen, also noch verhältnis-
neuen Vorstandsmitgliedern, die eben-        dierenden haben einen HSG-Abschluss                  mässig jung sind. Einige von ihnen sind
falls neu verabschiedete Strategie (vgl.     (Lizentiat, Doktorat, Bachelor, Master oder          auch auf Listen der Jungparteien (wie J-CVP,
Seite 25) umzusetzen.                        Executive Master).                                   J-BDP oder Jungfreisinnige). Die bestande-
                                                                                                  nen und damit bekannten, zum Teil sogar
Ich kann dabei auf das Engagement des        Parteienvielfalt auch bei HSG-Kandi-                 prominenten Kandidaten sind allerdings in
neu gewählten Geschäftsführers von           daturen                                              den 60-ern geboren: Daniel Jositsch (SP)
HSG Alumni, Daniel Knus, zählen. Mit         Die 66 Nationalratskandidaturen verteilen            und Hans-Ueli Vogt (SVP), die in Zürich bei-
seinem Werdegang als Alumnus der             sich auf insgesamt 15 Parteien, darunter             de in den Ständerat möchten, der wieder
HSG und seinen fachlichen Kompeten-          alle Bundesratsparteien und auch kleine              antretende Bündner Ständerat Martin
zen ist er aus meiner Sicht eine Idealbe-    Parteien und Gruppierungen, die nur in               Schmid (FDP) und die ebenfalls wieder kan-
setzung für diese Stelle, die für die ope-   einzelnen Kantonen antreten. Am meisten              didierende Nationalrätin Jacqueline Badran
rative Umsetzung unserer Strategie und       Alumnae und Alumni der HSG finden sich               (SP) aus Zürich. Ausserdem fallen auf der
damit für die Betreuung aller Alumnae        auf Listen der Grünliberalen (Insgesamt 14,          Liste zwei weitere bekannte Frauen mit
und Alumni der HSG zuständig ist. Un-        davon 9 Männer und 5 Frauen), bei der                HSG-Hintergrund auf: Margret Kiener Nel-
terstützt wird er dabei von einem Team,       FDP (Insgesamt 11, davon 9 Männer und               len (SP, Kanton Bern, bisher) und Magdale-
das von Daniel Bargetze in den letzten       2 Frauen) sowie bei SP und SVP (je 6 «HSG-           na Martullo Blocher (SVP), die in Graubün-
sechs Jahren aufgebaut und weiterent-        Kandidaturen»).                                      den erstmals antritt. Schliesslich vervoll-
wickelt wurde. Der bisherige Geschäfts-                                                           ständigt Manuel Brandenberg (SVP, Zug)
führer wird in seiner Heimat Liechten-       Der Blick auf die Anzahl Kandidaturen zeigt,         das HSG-Quartett mit Ständerats-Ambiti-
stein eine verantwortliche Position im       dass in Zürich 32 Frauen und Männer mit              onen. Die vollständige Liste von Kandida-
Medienbereich übernehmen. Ihn beglei-        HSG-Herkunft kandidieren: Das ist fast die           tinnen und Kandidaten, die Mitglied von
ten unsere besten Wünsche und unser          Hälfte aller HSG-Kandidat(inn)en in der              HSG Alumni sind, findet Ihr auf unserer
Dank für sein langjähriges, innovatives      ganzen Schweiz, und die HSGler füllen ge-            Webseite
und pragmatisches Wirken zugunsten           meinsam fast eine vollständige Liste für die         www.hsgalumni.ch/wahlen.
von HSG Alumni. Und Daniel Knus,
seinen Nachfolger, heissen wir mit bes-
ten Wünschen willkommen.

Ich freue mich, wenn Ihr Vorstand und
Geschäftsstelle auch in Zukunft Euer
Vertrauen schenkt.

Herzlichst, Euer

Urs Landolf, Präsident HSG Alumni            Ziel der Kandidaten: Nach der Wahl hier zu sitzen.

06 alma 4 / 2015
Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen
Dossier

Nur Cüpli trinken reicht nicht

Ich will in den Stadt-, Kantons-
oder Nationalrat. Aber wie?
Eins vorweg: Eine Zauberformel gibt es nicht. Aus einem weitestgehend unbe-                     Erfolgreich verlief dieses Sparring zwischen
kannten Menschen wird kaum während der Dauer eines Wahlkampfs ein ge-                           Kandidierenden und Beratenden im Fall der
wählter Kandidat oder eine gewählte Kandidatin. Ein solches politisches Von-                    FDP der Stadt Zürich für die Wahlen 2014.
Null-auf-Hundert wird nicht gelingen. Das kann auch Geld nicht richten.                         Die Freisinnigen hatten keinen Wahlkampf
                                                                                                mit «Nein zu diesem» und «Stopp zu jenem»
Jürg Roggenbauch                                 anbiedernd. Und Experte für alles kann man     gemacht, sondern mit konkreten Lösungs-
                                                 nicht sein, eine Themenfokussierung ist un-    vorschlägen für konkrete Probleme der Bür-
«Der Leistungsausweis ist zentral», sagt         umgänglich.                                    gerinnen und Bürger, von Verkehrs- bis
Cristina Schaffner. «Und das Charisma. Wer                                                      Raumplanung. Und mit «Meh blau für Züri».
bisher gute politische Arbeit geleistet oder     Ein Wahlkampf ist auch ein Balanceakt. Man     Das kam gut an. Drei zusätzliche Sitze im
sich gesellschaftlich engagiert hat und dies     dürfe nicht zu früh beginnen, aber auch        Gemeinderat (Legislative) und ein zusätzli-
auch clever kommuniziert, wird an der Urne       nicht zu spät, sagt Cristina Schaffner. «Und   cher im Stadtrat (Exekutive) resultierten.
stärker unterstützt als ein politischer Nobo-    vor allem braucht man Energie bis zum          Und dies zu einer Zeit, in der sich die FDP
dy mit Ressourcen.» Die Alumna der HSG           Schluss.» Potenzielle Wählerinnen und          landesweit auf Talfahrt befand.
arbeitet seit ihrem Master-Abschluss in In-      Wähler müssten zudem spüren, dass sich
ternational Affairs and Governance als po-       Kandidierende auch stark für Quartier, Ge-     Erfolgsfaktoren
litische Beraterin bei der inhabergeführten      meinde, Stadt, Region oder Kanton enga-        Was für die FDP der Stadt Zürich funktio-
Agentur für Public Affairs und Corporate         gierten, aus denen sie stammen – nicht nur     nierte, daraus können durchaus einige
Communication «furrerhugi.» in Bern und          für die Parteiinteressen.                      grundsätzliche Erfolgsrezepte für Wahl-
Zürich. Kandidierende können sich ein Pro-                                                      kämpfe abgeleitet werden. Cristina Schaff-
fil allerdings nicht nur auf politischer Bühne   «Brutal ehrlich»                               ner streicht die positive und konstruktive
erarbeiten, wie das Beispiel des Journalisten    Hier etwa kommt Schaffner als externe Be-      Stimmung heraus, die in der Partei ge-
und Verlegers Roger Köppel zeigt. Wer sich       raterin zum Zug. Sie hält ihren Klienten       herrscht habe. «Das Wahlkampfteam hat
aber noch gar nicht in der Öffentlichkeit po-    den Spiegel vor, ist Coach und dient als       harmoniert, die Organisation im heteroge-
sitioniert hat, für den sind die Wahlchancen     Sparringspartnerin zugleich, um politische     nen politischen Umfeld war erfreulich
gering. «Sich glaubwürdig zu positionieren,      Ideen und Programme gemeinsam auf              schlank. Das motiviert alle – denn Wahl-
das dauert», sagt Schaffner.                     Herz und Nieren zu prüfen – und vor allem      kampf ist für die Partei und die Kandidie-
                                                 auf deren Wirkung bei potenziellen Wäh-        renden Knochenarbeit.» Die Themen seien
Nicht anbiedernd                                 lerinnen und Wählern. «Es bringt nichts,       greifbar gewesen, bis auf Ebene der Stadt-
Ein Wahlkampf beginnt grundsätzlich vier         den Klienten aus Gefälligkeit das Blaue        kreise heruntergebrochen worden. «Zudem
Jahre vor der nächsten Wahl, auch wenn der       vom Himmel zu versprechen», sagt die ge-       haben sich die bürgerlichen Kandidatinnen
sichtbarste Teil – von Plakaten bis Podiums-     bürtige Engadinerin. «Es geht auch darum,      und Kandidaten im Wahlkampf nicht gegen-
diskussionen – natürlich erst im Wahljahr        gemeinsam die Chancen im Wahlkampf             seitig angegriffen.»
selbst stattfindet. In dieser Zeit an Anlässen   richtig einzuschätzen.» Da müsse man
unter wichtigen Leuten Cüpli zu trinken, das     «brutal ehrlich» miteinander sein, damit       Solche Ergebnisse aus der Wahlkampf-Aus-
bringt allein wenig. Wer sich ein gutes Kan-     keine falschen Erwartungen entstünden bei      wertung freuen Cristina Schaffner und so
didatenprofil aufbauen möchte, sollte etwa       den Kandidierenden. Auch dies ein Balan-       kann die Beratungsagentur ihre Arbeit im
nach dem Grundsatz vorgehen: sich poli-          ceakt: Eine zu bescheidene Einschätzung        Hintergrund als erfolgreich bezeichnen.
tisch oder gesellschaftlich engagieren und       kann die Motivation dämpfen, eine zu op-       Denn allein an der Anzahl Sitze will Schaff-
darüber sprechen. Nicht zu viel, nicht zu we-    timistische sich alsbald zu einem Boome­       ner den Erfolg nicht messen lassen. Das wä-
nig. Selbstbewusst, empathisch, aber nicht       rang entwickeln.                               re zu schlicht. Und funktioniert oft nach ei-
                                                                                                nem simplen Prinzip, das Agenturmitarbei-
                                                                                                tenden bestens bekannt ist: «Hat die Partei
                                                                                                Sitze gewonnen, dann waren die politischen
                                                                                                Inhalte entscheidend. Hat sie Sitze verloren,
                                                                                                wird der Fehler bei den strategischen Emp-
                                                                                                fehlungen oder den Plakaten der Agentur
                                                                                                gesucht.» Dass vereinzelte Kunden dann
                                                                                                doch vor diesem Hintergrund bilanzieren,
                                                                                                damit müsse man im Agenturgeschäft leben.
                                                                                                Und nimmt’s sportlich.

                                                                                                                            07 alma 4 / 2015
Alma Wahlen - Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen
Originalton

Ob wir Schweizer die besseren
Demokraten wären?
Ob wir Demokratie also besser könn-              direkt/indirekt, unmittelbar/mittelbar –           nichts an der Tatsache, dass ein bedeutsames
ten als unsere Nachbarn? Wer weiss.              scheint diese Logik zu stützen. Jede               Mass an Fremdbestimmung immer – und
Jede halbwegs vernünftige Antwort                repräsentative, bloss indirekte, bloss mittel-     notwendigerweise – ins Spiel kommt, wenn
hängt ab vom Massstab der Beurtei-               bare Demokratie erscheint als schwächerer          kollektiv bindende Entscheidungen getrof-
lung.                                            Ersatz, «a sorry substitute for the real thing»,   fen werden. Kollektive Selbstregierung ist
                                                 in den Worten des amerikanischen Demo-             niemals individuelle Selbstbestimmung.
Christoph Frei                                   kratieforschers Robert Dahl. Vorzuziehen           Was direkte und indirekte Demokratie un-
                                                 wäre stets das Original, alles andere ist prak-    terscheidet, ist der unterschiedliche Umgang
Sicher ist, dass wir uns hierzulande im Glau-    tischen Kompromissen geschuldet, zumal in          mit dieser wenig gefälligen Tatsache.
ben daran gefallen, die besseren Demokra-        modernen Flächenstaaten die Versamm-
ten zu sein – und dieser Glaube lässt sich       lungsdemokratie gar nicht und die Abstim-          Wer entscheidet?
durchaus konkreter fassen. Im Gefolge lan-       mungsdemokratie zumindest nicht umfas-             Die Technik der direkten Demokratie be-
ger und insgesamt erfolgreicher Übung hat        send praktizierbar ist.                            steht darin, das Mass an Fremdbestimmung
sich die Auffassung verfestigt, «unsere», will                                                      durch Akkumulation je einzelner Stimmen
heissen: die direkte Form der Demokratie         «And so we cultivate the real thing…» Sind         eher symbolisch als tatsächlich zu minimie-
sei der repräsentativen schon im Prinzip         solche Annahmen einmal verinnerlicht, ge-          ren. Ein Mehrmillionstel jener fiktiven Fi-
überlegen. Je häufiger das souveräne Stimm-      rinnen sie leicht zu Wahrheiten, die keiner        gur, die wir Volkswillen nennen, genügt of-
volk selbst entscheide, so die landläufige       Hinterfragung mehr bedürfen, mitunter              fensichtlich, um uns die Illusion oder das
Meinung, desto näher kämen wir dem               auch keine Einwände mehr dulden. Und wir           gute Gefühl zu vermitteln, selbst entschie-
ursprünglichen Ideal von Demokratie. Die         Eidgenossen bleiben frei, solche Gewissheit        den zu haben. So etwas wie (Selbst-)Ver-
traditionelle Begrifflichkeit und Polarität –    mit Herzblut zu pflegen. Nur ändert sie            antwortlichkeit der einzelnen Stimmbe-

8 alma 4 / 2015
Dossier

rechtigten gegenüber allen anderen Teilen       das weitaus stärkste empirische Argument       sind ein Modus der Begründung (des Ent-
der Bürgerschaft lässt sich dabei zwar den-     in die gleiche Richtung zeigt. Die Geschich-   zugs) von legitimer Entscheidungsautorität,
ken, nicht aber institutionalisieren. In der    te bestätigt, was hier als nüchterne Gegen-    Abstimmungen hingegen sind ein Modus
direkten Demokratie soll der Bürger mit         these zur landläufigen Meinung skizziert       der Ausübung legitimer Entscheidungsau-
entscheiden – freilich um den Preis des Ver-    worden ist. Die repräsentative Demokratie      torität. Wie Peter Graf Kielmansegg in sei-
zichts auf Rechenschaft.                        ist auch historisch gesehen keineswegs ein     nen Versuchen zur «Grammatik der Frei-
                                                blosser Ersatz für direkte Demokratie, der     heit» (Baden-Baden, 2013) gründlich be-
Die alternative Technik der repräsentativen     dort zum Zug kommt, wo es anders nicht         legt, handelt es sich schlicht und einfach
Demokratie besteht darin, die Entscheidung      geht. Nicht als repräsentative Metamorpho-     um zwei unterschiedliche Formen politi-
zu delegieren, unvermeidliche Fremdbe-          se der Versammlungsdemokratie hat sie sich     scher Organisation – um Formen, die sich
stimmung als solche also offenzulegen, um       in Europa entwickelt, sondern als Ergebnis     bekanntlich gerade in der Schweiz bestens
sie über Ämter und Mandate als verantwor-       einer schrittweisen Demokratisierung der       haben kombinieren lassen, um Risiken und
tete Fremdbestimmung zu organisieren. Re-       älteren, ständischen Repräsentativverfas-      Schwächen der jeweils anderen Form zu
sponsible government: Wer für andere ent-       sung unter den Vorzeichen des allgemeinen      kompensieren. Jede Form hat dabei ihre
scheiden darf, der soll – in welchen Formen     Wahlrechts. Selbst die modernste Variante      eigene Würde, jede kennt ihre eigene
auch immer – Rechenschaft ablegen müs-          direkt-demokratischer Praxis, nämlich die      Geschichte. So gesehen, wären wir hierzu-
sen. Das parlamentarische Verfahren kennt       Sachabstimmung an der Urne, ist in der         lande nicht bessere, sondern ganz einfach
Pflichten und Verantwortlichkeiten, die in      Schweiz als Korrektiv zur repräsentativen      – andere, vielleicht auch glücklichere De-
Volksabstimmungen nicht zu institutiona-        Demokratie entstanden – vorgedacht in          mokraten.
lisieren sind. Selbst der von allen Stimmbe-    Frankreich, sodann praktiziert von Schwei-
rechtigten zu leistende Eid an der Landsge-     zer Kantonen.
meinde in Appenzell bildet eine eindrück-
liche Ausnahme, nicht aber die Regel.           Nicht besser, nur anders                       Christoph Frei ist Titularprofessor
                                                Nein: Direkte und repräsentative Demo-         für Politikwissenschaften mit
Brave Eidgenossen werden sich durch sol-        kratie stehen nicht in einem Verhältnis des    besonderer Berücksichtigung der
che Grundsätze aus der («abstrakten») De-       Mehr oder Weniger zueinander. Repräsen-        Internationalen Beziehungen an
mokratietheorie nicht verunsichern lassen.      tative Demokratie ist keine Minderform der     der Universität St.Gallen.
Unbequem nur, dass auch das wichtigste,         direkten Demokratie. Wahlen (Abwahlen)

                                                                           Das gesamte Dossier
                                                                           jetzt im HSG Focus

                                                      3/2015

                                                                           Das gesamte Dossier zum Thema
                                                                           jetzt im HSG Focus, dem digitalen
                                                                           Magazin der Universität St.Gallen.
                                                                           Download als App für Tablets,
                                                                           Smartphones und Desktop.
              nächste Ausgabe
                                                                 s
                                                               ew

                                                               i-N
                                                          mn
                                                    Alu
    Panorama | Menschen | Forschung | Studium
                                                                                                       www.hsgfocus.ch
                                                                                                                            9 alma 4 / 2015
Porträt

Start-up

Mode im Gesicht – mit VIU-Brillen
aus dem eShop
VIU ist mit seinen authentischen und           amerika – zum Surfen und Spanisch lernen.        Brillen für vier Tage zuhause testen) wird
coolen Brillen auf Erfolgskurs. Die            «Wir haben immerhin das erste Ziel er-           von vielen Interessenten genutzt. Allerdings
Korrektur- und Sonnenbrillen werden            reicht», lachen die Unternehmer. Bei einem       mussten sie schnell feststellen, dass die heu-
– aufgrund des Verzichts auf Zwi-              gemeinsamen Mojito wurde die Idee des ei-        tigen Kunden ein «Omnichannel» verlangen
schenhändler – zu einem günstigen              genen Unternehmens erstmals diskutiert.          – gerade wenn es um «Gesichtsmode» geht.
Preis angeboten, bürgen aber dennoch           Da aber beide noch Berufserfahrung in der        VIU betreibt bereits zwei Filialen in Zürich
für hohe Qualität. Gutes Aussehen,             Corporate World sammeln wollten, musste          und Basel und vertreibt ihre Brillen in über
Wohlfühlen mit dem «Gestell auf der            das geplante Vorhaben noch fünf Jahre auf        zehn Fashion- und Concept-Stores in der
Nase» – dank den HSG-Absolventen               die Umsetzung warten. Zurecht – denn heu-        ganzen Schweiz, auch in der HSG-Stadt
Kilian Wagner und Peter Käser ist Mo-          te sind ihre Ideen absolut gefragt.              St.Gallen. «Unser Geschäft ist innert 15 Mo-
de nun auch im Gesicht möglich. Und                                                             naten so schnell gewachsen, dass wir bereits
das konsequent in der Kombination              Authentisches und cooles                         im ersten Jahr mehr als 7000 Brillen absetzen
von Offline- und Online-Kanal.                 Markenerlebnis                                   konnten», strahlt Käser. Schon jetzt sind 15
                                               Vom Einkaufserlebnis bei traditionellen Op-      Leute bei VIU beschäftigt – geplant sind
Katja Tinner                                   tikern waren beide Brillenträger frustriert.     bereits die Expansion in den deutschen
                                               Verwundert waren sie auch, dass die Optik-       Markt sowie der Launch einer «sehr span-
Man könnte meinen, dass bei einem ge-          branche nicht auf die eCommere-Entwick-          nenden Technologie», die den Online-Ver-
meinsamen Mojito an einer Strandbar eher       lung reagiert hatte. Mit einer breiten Palette   kauf von Brillen vereinfachen soll.
ein Abenteuer als eine Geschäftsidee her-      an Kompetenzen und einem grossen Netz-
auskommt. Doch die Unternehmer Kilian          werk gründeten die beiden mit zwei bekann-       Vom Weg abkommen
Wagner und Peter Käser beweisen das Ge-        ten Produktdesignern und einem Optiker           Flexibilität und Abweichungen vom ur-
genteil. Oder mehr noch – sie nahmen bei-      zusammen die Firma VIU. Der Markt für De-        sprünglichen Konzept seien unabdingbar,
des in Kauf: Das Abenteuer ins Unterneh-       signerbrillen wurde umgekrempelt, die Pro-       wenn man erfolgreich sein wolle. Kilian Wag-
mertum und die Umsetzung ihrer Geschäfts­      dukte in-house designt und schliesslich auf      ner ist überzeugt: «Wir hatten nie geplant,
idee. Kennengelernt haben sie sich bei         allen Kanälen direkt an die Endkunden ver-       eigene Filialen zu betreiben, aber wir mussten
einem Austauschsemester der HSG in Sin-        trieben. «So können die Kosten der Distribu-     unsere Strategie den Bedürfnissen der Bril-
gapur. Eine «folgenschwere Begegnung»,         tion und Herstellung massiv gesenkt und          lenkäufer anpassen». Einen solchen Erfolg
wie die beiden selbst sagen. Kein Wunder,      Premiumprodukte zu vernünftigen Preisen          hatten die beiden sich zwar erhofft, aber er
denn zusammen haben sie den Weg in die         angeboten werden», halten sie fest: «Der         habe dennoch ihre Erwartungen übertroffen.
Selbstständigkeit gewagt.                      Kern unserer Business-Idee liegt in der Kom-     Nicht zuletzt, weil sie das Unternehmen be-
                                               bination aus Online- und Offline-Vertrieb        reits im ersten Geschäftsjahr profitabel be-
Mit der Selbständigkeit «geflirtet»            sowie dem grossartigen Inhouse-Design».          treiben konnten. Auch die Medien reagierten
«Während der Studienzeit habe ich regel-                                                        positiv auf die Geschäftsidee – mit Über-
mässig mit der Selbstständigkeit geflirtet»,   Bei VIU werden Korrektur- und Sonnenbril-        schriften wie «Schweizer Start-up mischt den
denkt Wagner an die HSG-Zeit zurück. Der       len verkauft, wobei aber nicht nur die Fas-      Brillenmarkt auf» erhielt VIU eine Aufmerk-
leidenschaftliche Skifahrer – die Nähe zu      sung, sondern die Komplettbrille inkl. Kor-      samkeit, wie sie mit klassischen Werbeanzei-
den Bergen war übrigens auch einer der         rekturgläsern angeboten werden. Die Mög-         gen wohl eher weniger erreicht worden wäre.
Gründe, warum er sich für die HSG ent-         lichkeit der «Try-at-home-Option» (vier          «Dies bedingt natürlich auch, dass wir regel-
schied – folgte zuerst dem klassischen HSG-                                                     mässig relevanten Content wie neue Kollek-
Karriereweg und arbeitete fünf Jahre lang                                                       tionen, Kollaboration und News generieren»,
als Unternehmensberater, bevor er vom Un-      Auch andere HSGler mischen den Online-           wissen die beiden Surfer. Das funktioniere
ternehmerflirt zur Tat überging. Etwas an-     Brillenmarkt auf. So wie Jerry Dreifuss,         aufgrund der einfachen Aufgabenteilung gut
ders war es bei Käser – sein Weg führte ihn    der mit seinem Unternehmen «Swiss                – während Käser sich um die internen Ange-
zur HSG, weil er «weit weg von zuhause»,       Eyewear Group» bereits in 60 Ländern             legenheiten und Bereiche wie Operations, Fi-
dem schönen Biel, sein wollte. Nach seinem     Fuss fassen konnte. Zudem gelang es              nanzen und IT kümmert, wurde Wagner zum
Abschluss war er einige Jahre im Business      ihm, einen Vertrag mit Virgin Atlantic           Sprachrohr von VIU und betreut die Bereiche
Development und Marketing tätig, merkte        abzuschliessen, die seine Brillen auf            Marketing, Sales, Medien und Investoren. Zu-
jedoch schnell, dass ein Grossunternehmen      sämtlichen Flügen der Airline verkauft.          dem haben sie ein Team, das für Produkte und
ihn nicht glücklich machen würde. Direkt                                                        Designs verantwortlich ist. «Einer unserer Er-
nach dem Master-Abschluss reisten die bei-     www.swisseyeweargroup.com                        folgsfaktoren ist sicher, dass alle Gründungs-
den zusammen für drei Monate nach Süd-                                                          mitglieder unterschiedliche Kompetenzen an

10 alma 4 / 2015
Porträt

                  den Tisch bringen», erklären die Unterneh-
                  mer. Die Gruppenarbeiten, Präsentationen
                  und die Breite des Studiums, die den beiden
                  an der HSG übermittelt wurden, helfen ihnen
                  im Unternehmer-Alltag ebenfalls sehr. «Nebst
                  der fachlichen Bildung sehe ich den grossen
                  Mehrwert auch in dem grossartigen Freun-
                  des- und Bekanntenkreis, den wir uns über
                  die Studienzeit aufgebaut haben. Das Netz-
                  werk ist extrem hilfreich und viele davon sind
                  für uns zu wichtigen Sparringpartnern gewor-
                  den», sagt Wagner.

                  Frei zu entscheiden
                  Fasziniert von immer neuen Herausforde-
                  rungen, denen man sich als Unternehmer
                  stellen muss, die je nach Zeitpunkt und
                  Wachstumsphase des Unternehmens voll-
                  kommen unterschiedlich sind, fühlt sich          Kilian Wagner (rechts) und Peter Käser, die Gründer von VIU.                            (Bild pd)
                  Wagner «gut auf Trab gehalten». «Gesundes
                  Wachstum ist uns wichtig. Entscheidend ist       muss sich sehr schnell in neue Bereiche ein-         nehmerischen Risiko aussetzen – Kilian
                  aber, dass unsere Kunden auch in ein paar        arbeiten». Die Vielfalt an Aufgaben und das          Wagner und Peter Käser würden sich den
                  Jahren noch genauso viel Freude an unseren       Erlebnis, wenn eigene Aktivitäten zum Er-            Herausforderungen jederzeit wieder stel-
                  VIU-Brillen haben werden, wie heute.» Vom        folg führen, seien Dinge, die das Leben als          len. Denn: «Du bist frei zu entscheiden, wo
                  Spezialisten zum Generalisten hat sich Kä-       Unternehmer so attraktiv machen. Ein ei-             die Reise hingeht.»
                  ser verändert: «Man wird mit der vollen          genes Unternehmen aufbauen, eigene Ent-
                  Bandbreite an Aufgaben konfrontiert und          scheidungen treffen und sich dem unter-              www.shopviu.ch
Ecknauer+Schoch

                                                                                                                                               version internet

                  ABACUS Business Software goes mobile
                                                                      ABACUS bringt Bewegung in Ihr Business. Apps für Smartphones und iPads
                                                                      informieren Sie schneller und machen Sie und Ihre Mitarbeiter effizienter
                                                                      und flexibler.
                                                                      > Unterwegs Leistungen, Spesen, Stunden erfassen, Rapporte ausfüllen, Adressen
                                                                         und Projektdaten bearbeiten und sofort mit der Software in Ihrem Unternehmen
                                                                         synchronisieren
                                                                      > Überall und jederzeit Stammdaten und Standardauswertungen einsehen

                                                                                                                                                  www.abacus.ch

                                                                                                                                                  11 alma 4 / 2015
Wissen & Karriere

HSG Alumni App – das Alumni-Netz-
werk immer und überall dabei
Vorbei sind die Zeiten, als ehemalige
HSGler ihre Studienkollegen im über
1000 Seiten starken Mitgliederver-
zeichnis «who’s who» ausfindig ma-
chen mussten. Dank der HSG Alumni
App greift man heute jederzeit mobil
auf das Alumni-Netzwerk zu. Die ak-
tuelle Version mit neuen Funktionen
steht in einem neuen Design für iOS,
Android und Blackberry zum Down-
load bereit.

Stefano Alghisi

Mit dem Feature «Meine Suche» lassen sich
neu im passwortgeschützten Bereich
Suchabfragen speichern und jederzeit
über die Listenfunktion wieder aufrufen.
Möchte man sich beispielsweise mehrmals
einen Überblick aller Mitarbeiter eines
bestimmten Unternehmens verschaffen,
genügt es, im Feld «Firma» den Firmenna-
men zu hinterlegen und die Suche z.B.
als «Mitarbeiter der Firma XY» zu spei-
chern. Die erweiterte Suchfunktion ermög-
licht die Eingrenzung nach Studiengang
oder Abschlussjahr. Hat man seine
Mitabsol­ventin oder seinen Mitabsolventen
gefunden, ruft man sie/ihn direkt aus der
App an oder schreibt sie/ihn per E-Mail an.
Die wichtigsten Kontakte kann man nun
unter «Mein Netzwerk» abspeichern und
behält sie so stets im Überblick. Um selbst
gefunden zu werden, ist ein gepflegtes
und aktuelles Profil ein Muss. Das Profil
lässt sich bequem in der App bearbeiten.
Und falls man sich im eigenen Porträt nicht
wiedererkennt, ist es Zeit, blitzschnell mit
dem Smartphone ein Selfie zu schiessen
und direkt ins Profil hochzuladen. Last but
not least: In der neuen App-Version            Die Neuerungen der HSG Alumni App im
empfängt man regelmässig Neuigkeiten           Überblick
über HSG Alumni und die Universität.           • Modernes, auf das Betriebssystem
Ein praktisches Feature, um auch unter-          angepasstes Design
wegs in Sachen HSG auf dem Laufenden           •N  ewsbereich
zu bleiben.                                    • Mein Netzwerk
                                               • Erweiterte Suchfunktion mit
Wie gefällt Dir die neue HSG Alumni-             Speichermöglichkeit
App? Welche Funktionen wünschst Du             • Profil bearbeiten
Dir? Teile uns Deine Meinung per E-Mail        • Kontakte direkt anrufen oder
an alumni@unisg.ch mit!                          anschreiben

12 alma 4 / 2015
Wissen & Karriere

«Mein Ziel – Chief Compliance Officer» 27. November 2015                                       Attraktive Stellen für
Compliance Officer:                                                                            Ehemalige auf
                                                                                               www.alumnijobs.ch
Karrierechancen und                                                                            Das Career Services Center der HSG und

-risiken
                                                                                               HSG Alumni betreiben gemeinsam eine
                                                                                               Stellenplattform. Diese ist für Studierende
                                                                                               unter www.hsgcareer.ch erreichbar. Alumni
                                                                                               der HSG haben ebenfalls Zugang zur Platt-
Die Bedeutung von Compliance erfuhr in          Programm                                       form. Im Teilbereich www.alumnijobs.ch in-
den letzten 20 Jahren einen gewaltigen          Türöffnung um 17.00 Uhr                        serieren die Firmen, wenn Sie für ausge-
Wandel. Somit haben sich der Arbeitsinhalt      Keynote Nadja Ceregato                         wählte Positionen speziell die Mitglieder
und die Anforderungen massiv verändert.         Panel-Diskussion mit Compliance-Vertre-        von HSG Alumni ansprechen möchten.
In der Folge hat sich die Compliance-Ab-        tern aus Industrie und Finanz, moderiert von   Nebst Fachpositionen für jüngere Alumni
teilung zu einem attraktiven Karriereweg        Dr. Marcel Würmli                              werden auch zahlreiche Stelleninserate für
mit mannigfachen Möglichkeiten entwi-           Networking und Apéro riche ab 18.30 Uhr        erfahrene Führungspersönlichkeiten publi-
ckelt. Auf dem Arbeitsmarkt sind Compli-                                                       ziert. Ein Besuch auf www.alumnijobs.ch
ance-Mitarbeitende nun zu sehr gesuchten        Anmeldung                                      lohnt sich!
«Targets» geworden.                             Registrierung unter www.hsgalumni.ch/cco,
                                                Platzzahl ist beschränkt
Unsere Veranstaltung verfolgt als Ziele, Ein-
blicke in Compliance-Abteilungen ver-           Kosten
schiedener Branchen zu gewinnen, von            CHF 56 pro Person inkl. Apéro riche / Early
namhaften Compliance-Grössen zu erfah-          Bird bis 8.10.2015: CHF 48
ren, worauf «es» bei einer Karriere an-
kommt und die Rolle des Chief Compliance        Anmeldeschluss: 18.11.2015
Officer genauer kennen zu lernen.
                                                Ort: Bratschi Wiederkehr & Buob AG,
Dr. iur. Marcel Würmli,                         Bahnhofstrasse 70, Zürich
Präsident HSG LAW Alumni

                                                                               Marcel
                                                                               Würmli
                                                                                               «Für unsere anspruchs-
               Keynote:                                                                        vollen Positionen suchen
               Nadja Ceregato
               lic. iur. HSG 1993,
                                                                                               wir Ehemalige der HSG
               Executive M.B.L.-HSG 2003                                                       und publizieren diese
               Head Legal & Compliance
               Raiffeisen Schweiz
                                                                                               Stellen gerne auf
                                                                                               www.alumnijobs.ch.»

                                                                                                         Natalie Vogel
                                                                                                         lic. oec. HSG 2005
                                                                                                         Human Capital
                                                                                                         Marketing Leader, PwC

                                                                                                                         13 alma 4 / 2015
Wissen & Karriere

next                                              Nadja Ceregato
                                                  lic. iur. HSG ’93 und E.M.B.L. HSG ’03
                                                                                                  Thomas Aeschi
                                                                                                  lic. oec. HSG ’98

Urs Landolf
Dr. iur. HSG ’87 , lic. iur. HSG ’82, lic. oec.
HSG ’78                                           Nadja Ceregato, Präsidentin der Executive       Thomas Aeschi ist neu Präsident der
                                                  M.B.L.-HSG Alumni-Vereinigung, wurde            Schweizerischen Volkspartei (SVP) des Kan-
                                                  per 1. Mai 2015 zum Head Legal & Com-           tons Zug. Bereits seit 2011 vertritt er den
                                                  pliance der Raiffeisen Gruppe befördert.        Kanton Zug im Nationalrat. Er ist Mitglied
                                                  Nach dem Studium der Rechtswissenschaf-         der einflussreichen Kommission für Wirt-
                                                  ten an der Universität St.Gallen war sie un-    schaft und Abgaben, sowie der EFTA/EU-
                                                  ter anderem als Gerichtsschreiberin beim        Delegation. Beruflich arbeitet Thomas Ae-
                                                  Bezirksgericht See in Rapperswil tätig. 1997    schi als Berater für PwC Strategy& (ehemals
                                                  erwarb sie das sankt-gallische Rechtsan-        Booz & Company), eine führende interna-
                                                  waltspatent. Danach war sie bei der St.Gal-     tionale Management- und Strategiebera-
Urs Landolf, Präsident von HSG Alumni,            ler Kantonalbank im Bereich Firmenkun-          tungsfirma. Zuvor arbeitete er als Analyst
ist seit 1. Juli 2015 bei Wenger & Vieli AG       den/Recovery tätig. Ab 2000 folgten diverse     im Bereich Fusionen und Akquisitionen der
Rechtsanwälte als Konsulent tätig. Wenger         Tätigkeiten bei der Raiffeisen-Gruppe – zu-     Credit Suisse First Boston in Zurich und
& Vieli ist eine international ausgerichtete      letzt als Head Legal.                           Melbourne. Thomas Aeschi schloss seine
Wirtschaftsanwaltskanzlei. Urs Landolf ist                                                        Ausbildung mit einem Master in Public
spezialisiert auf die nationale und grenz-                                                        Administration von der Harvard University
überschreitende Steuerberatung von Un-            Andreas Kropf                                   und dem Titel lic. oec. HSG der Universtität
ternehmen und Privatpersonen. Seine be-           lic. oec. HSG ’96                               St.Gallen ab.
vorzugten Bereiche sind die Beratung von
familiengeführten Unternehmen und deren
Eigentümern in Steuer- und Nachfolgefra-                                                          Thomas Linder
gen, sowie die Beratung in Fragen der na-                                                         lic. iur. HSG ’01
tionalen und internationalen Steuerpla-
nung und -politik. Er nimmt ferner Verwal-
tungsrats- und Stiftungsratsmandate wahr.
Vor seinem Eintritt bei Wenger & Vieli war
Urs Landolf über 25 Jahre als Partner in der
Steuer- und Rechtsberatung bei Pricewa-           Andreas Kropf hat zum Executive Search Un-
terhouseCoopers tätig, davon viele Jahre in       ternehmen Dr. Bjørn Johansson Associates
führenden kundenbezogenen sowie natio-            gewechselt. Der Gründer des Basler Clubs an
nalen und internationalen Geschäftslei-           der HSG studierte Informations- und Tech-
tungsaufgaben.                                    nologiemanagement. Seine Karriere begann        Thomas Linder, dipl. Steuerexperte mit
                                                  beim Beratungsunternehmen Accenture im          langjähriger Berufserfahrung in der Steu-
                                                  Bereich Finanzdienstleistungen und Techno-      erberatung von Unternehmen und inter-
                                                  logie. Nach Stationen bei der Privatbank Ju-    nationalen Konzernen bei KPMG, ergänzt
                                                  lius Bär in der Division Investment Fonds und   als neuer Partner das MME Tax Team um
                                                  Asset Management sowie Pricewaterhouse-         Samuel Bussmann, Andreas Müller und
                                                  Coopers in der Abteilung IT-Audit für Ban-      Christoph Rechsteiner. Damit baut MME
                                                  ken und Versicherungen, folgte vor 7 Jahren     als Beratungsunternehmen für Wirt-
                                                  der Wechsel (als Chief Executive Officer) zu    schafts- und Steuerrecht seine Expertise
                                                  Derivative Partners Research, dem führenden     weiter aus. Mit Büros in Zug und Zürich
                                                  unabhängigen Informationsanbieter für           bietet MME ganzheitliche, persönliche
Hast Du eine neue Stelle, ein neues Amt           Strukturierte Produkte in der Schweiz. Die      Beratung in den Bereichen Legal, Tax und
oder eine neue Aufgabe übernommen?                Teilnahme an der letztjährigen HSG Alumni       Compliance aus einer Hand – vernetzt,
Melde uns Deinen Sesselwechsel an                 Konferenz in Luzern und die dortigen Ge-        vorausschauend und resultatorientiert.
alumni@unisg.ch.                                  spräche waren ausschlaggebend für den ak-
                                                  tuellen Karriere-Schritt.

14 alma 4 / 2015
Sie können auch lesen