2020 Geschäftsbericht - Zurich Versicherung
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2020 Geschäftsbericht Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland)
Geschäftsbericht 2020
Geschäftsbericht 2020 Inhaltsverzeichnis Verwaltungsorgane der Gesellschaft 1 Lagebericht 4 Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 20 Bilanz zum 31. Dezember 2020 21 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 24 Anhang Angaben zur Bilanzierung und Bewertung 25 Angaben zur Bilanz 27 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung 34 Allgemeine Angaben 37 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 40 Bericht des Aufsichtsrats 43 Zurich Gruppe - Gesellschaftsstruktur 44
Geschäftsbericht 2020 Verwaltungsorgane der Gesellschaft Aufsichtsrat Dr. Yannick Hausmann Vorsitzender Senior Advisor Zurich Insurance Group Ltd. Zürich Ralf Dieckmann* Stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Zurich Gruppe Deutschland Köln Dr. Daniel Englberger 1. weiterer stellvertretender Vorsitzender Group Chief Transformation Officer Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG Zürich Albrecht Bonin* 2. weiterer stellvertretender Vorsitzender Mitglied des Betriebsrats Rheinland der Zurich Gruppe Deutschland Köln Claudia Backenecker Head Planning and Reporting Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG Zürich Ute Brutzki* Vertreterin ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Berlin Silvia Emrich Chief Financial Officer Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft Wien Lukas Junker Global Head Life Zurich Insurance Group Ltd., Zürich Harro Neuhardt* Mitglied des Betriebsrats Rhein-Main der Zurich Gruppe Deutschland Frankfurt am Main Rainer Nicolas* Head of Key Accounting Affinity Business Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland) Frankfurt am Main 1 Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland)
Geschäftsbericht 2020 Aufsichtsrat (Fortsetzung) Carl-Emanuel Schillig Group Tax Director Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG Zürich Uwe Wötzel* Gewerkschaftssekretär ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Berlin *von den Mitarbeitern des Unternehmens gewählt Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 2
Geschäftsbericht 2020 Vorstand Dr. Carsten Schildknecht Vorsitzender CEO, Governance-Funktionen (Legal/Compliance, Risk, Audit), Kommunikation, Strategie und Transformation, Marktforschung und Entwicklung Jawed Barna Distribution & Partnerships Ulrich Christmann Bank Partner Dr. Christoph Lüer Underwriting, Property & Casualty ab 07.02.2020 Horst Nussbaumer Chief Operating Officer (Claims, Operations, IT) Petra Riga Commercial (Industrie- und Geschäftskunden) Uwe Schöpe Human Resources, Arbeitsdirektor ab 07.02.2020 Peter Stockhorst Direct & Digital ab 01.01.2021 Dr. Torsten Utecht Finanzen 3 Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland)
Geschäftsbericht 2020 Lagebericht Geschäftstätigkeit der Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland) Die Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland) ist die geschäftsleitende Holding aller Versicherungs- und sonstigen Gesellschaften der Zurich Gruppe Deutschland. Gegenstand des Unternehmens sind der Erwerb und das Halten von Beteiligungen an Versicherungs- und anderen Unternehmen, die Leitung der Beteiligungsgesellschaften, der Erwerb und die Verwaltung eigenen und fremden Grundbesitzes sowie die Verwaltung eigener sonstiger Kapitalanlagen. Die Gesellschaft kann andere Unternehmungen gründen, im In- und Ausland Zweigniederlassungen errichten und Unternehmensverträge abschließen. Die Anteile der Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland) werden von der Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG, Zürich, gehalten. Unsere Gesellschaft hält unmittelbar und mittelbar Anteile an folgenden verbundenen Unternehmen: – Zurich Insurance plc, Irland – DA Deutsche Allgemeine Versicherung AG – Real Garant Versicherung AG – DEUTSCHER HEROLD AG – Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG – Deutscher Pensionsfonds AG Darüber hinaus werden weitere unmittelbare und mittelbare Beteiligungen an diversen Dienstleistungsgesellschaften gehalten, die im Anhang im Einzelnen aufgeführt sind. Die Leitung der Zurich Gruppe Deutschland erfolgt zentral durch den Vorstand der Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland), dessen Mitglieder die Leitung ihrer Ressorts auch in den Tochtergesellschaften wahrnehmen. Die Direktionen der Zurich Gruppe Deutschland befinden sich in Frankfurt am Main und Köln. Die Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland) ist als zentraler Dienstleister und Arbeitgebergesellschaft, insbesondere im Bereich der allgemeinen Services sowie der Schaden- und Vertragsbearbeitung und als zentrale Vertriebsgesellschaft für alle Gesellschaften der Zurich Gruppe Deutschland tätig. Die Vertriebstätigkeit beinhaltet neben der Unterstützung der Vermittlung des klassischen Leben- und Sachgeschäfts auch die Vermittlung des Bank- und Fondsgeschäfts. Die Dienstleistungen gliedern sich im Geschäftsjahr in folgende Geschäftsbereiche: Der Geschäftsbereich Customer and Innovation Management stellt mit seinen Funktionseinheiten Themen wie Strategische Markenführung, Nachhaltigkeit, Marktforschung, Analysen von Kundenbedürfnissen und der Definition von Kundenerlebnissen sicher. Ein Schwerpunkt sind Kundenzufriedenheitsbefragungen und die Analyse von Aktivitäten, die verbessert werden können, bzw. auch das Hervorheben von positiver und negativer Kritik, die im Unternehmen aus Kundensicht sehr gut funktioniert haben (z. B. Kommunikation in Krisenzeiten wie der COVID-19-Pandemie). Bei der Markenführung liegt ein Fokus auf Nachhaltigkeitskommunikation sowie Themen wie Sportsponsoring und vertrauensbildende Maßnahmen wie das „Kunden werben Kunden“ Programm. Das Thema Innovationen wird aus dem Bereich unternehmensübergreifend gesteuert und auch ein Augenmerk auf interne Ideengenerierung und Innovationen gelegt. Der Geschäftsbereich Zurich Kundenservice (ZKS) in Operations stellt die effiziente Bearbeitung aller Kundenanliegen im Vertragsbereich Nicht-Leben und Leben Retail (Privatkunden und kleine mittelständische Unternehmen) sicher. Dies umfasst ein breites Spektrum an Aufgaben, angefangen von der Antragsbearbeitung über unterjährige Vertragsänderungen, Inkasso, Exkasso, Mahnungen, Kündigungen, Auszahlungen, Vertragswertanfragen, rechtliche Anfragen bis hin zu telefonischen oder schriftlichen Auskünften an Vermittler, Vertriebspartner wie Deutsche Bank, Bonnfinanz und Endkunden. Der Geschäftsbereich Claims stellt ein serviceorientiertes, kosteneffizientes und innovatives Schaden- und Leistungsmanagement für die Geschäftsbereiche Leben und P&C in den Geschäftssegmenten Retail (Privatkunden und kleine mittelständische Unternehmen) und Commercial (Firmen- und Industriekunden) sicher. Die Schadenabwicklung erfolgt über alle Sparten, Vertriebskanäle und Gesellschaften der Zurich Gruppe Deutschland. Neben unseren Standorten in Köln und Frankfurt sind unsere Schadenspezialisten auch vor Ort tätig und unterstützen unsere Kunden und Vertriebspartner aktiv bei der Schadenbehebung. Unser Service-Netzwerk von ausgewählten Partnern bietet unseren Kunden im Schaden- und Leistungsfall Unterstützung an, die weit über das vertragliche Versprechen hinausgeht. Die Leistungen des Geschäftsbereichs IT erstrecken sich auf die Bereitstellung integrierter Anwendungssysteme für alle Aufgabenbereiche des Versicherungskonzerns, von der Anforderungsanalyse und Konzeption neuer IT-Lösungen, über die IT- Anwendungsentwicklung (in wesentlichen Teilen durch externe Provider erbracht), die Systemintegration und den Test, bis zur Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 4 4
Geschäftsbericht 2020 Betreuung der produktiven Anwendungen sowie ihre verfahrenstechnische Unterstützung. Weiterhin werden IT-Infrastruktur wie Hard- und Software, Kommunikationseinrichtungen und Netzwerke zum Betrieb aller IT-Anwendungen für den Innendienst der Gesellschaft und für Zurich Exklusivpartner zur Verfügung gestellt. Die Dienstleistungen umfassen ferner die Sicherstellung der IT-Sicherheit sowie die Anwenderunterstützung für Anwendungen, Infrastruktur und Kommunikationseinrichtungen. Der Geschäftsbereich Finance Operations ist Dienstleister in allen Inkasso- und Exkassoangelegenheiten des Konzerns für interne und externe Stellen und wickelt tagesaktuell den Zahlungsverkehr für alle Gesellschaften der Zurich Gruppe Deutschland ab. Finance Operations erteilt Auskünfte, übernimmt Inkasso- und Exkassonachforschungen, bearbeitet die eingehenden Prämienabrechnungen und verwaltet die Life-Depotkonten. Der Bereich ist verantwortlich für die Führung, Klärung und Überwachung der Debitorenkonten unserer Versicherungsnehmer, der Agenturen, Makler und der nicht zur Zurich Gruppe gehörenden Rückversicherungsunternehmen und Konsortialpartner. Mit einem straffen und effizienten Debitorenmanagement erreicht Finance Operations eine Reduzierung des Außenstands und somit eine Verbesserung der Liquidität. Finance Operations liefert regelmäßig Informationen über Außenstände sowie überfällige Posten und initiiert Maßnahmen zur Reduzierung der Außenstände. Im Rahmen dieser Aufgaben findet eine enge Zusammenarbeit mit anderen Bereichen und seit Anfang 2018 mit dem Service Center Sofia, Bulgarien, statt, die zusammen einen großen Teil der In- und Exkassoaufgaben als Supportleistung erbringen. Durch diese gesellschaftsinterne Auslagerung wird eine effiziente und kostengünstige Durchführung der mit dem Zahlungsverkehr verbundenen Tätigkeiten für die Gesellschaften der Zurich Gruppe Deutschland gewährleistet. Der Geschäftsbereich Investment Management erbringt Leistungen wie Prüfung, Beschaffung, Veräußerung und Vermittlung von offenen Investmentfonds sowohl für die fondsgebundene Versicherung als auch für das Investmentfondsdirektgeschäft. Hier fungiert die Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland) als Schnittstelle und Vertragspartner zu den jeweiligen externen Produktpartnern. Es wird daneben umfangreiche Unterstützung für die mobilen Vertriebsorganisationen der Zurich Gruppe Deutschland erbracht, die u. a. aktuelle und regelmäßige vertriebsunterstützende Produktinformationen, Beratungen und Analysen umfassen. Des Weiteren erfolgt über den Geschäftsbereich Investment Management die Hypotheken- und Liegenschaftsverwaltung. Hierbei werden sämtliche Dienstleistungen im Rahmen der Vergabe, Verwaltung und Controlling der Darlehen im Bestand von Gesellschaften der Zurich Gruppe Deutschland erbracht. Zudem übernimmt dieser Geschäftsbereich Tätigkeiten im Bereich des Immobilienmanagements. Dabei ist es die Aufgabe, sämtliche Bereiche der Wertschöpfungskette in der Bewirtschaftung sowie im An- und Verkauf der Immobilien abzudecken, die von Gesellschaften der Zurich Gruppe Deutschland gehalten werden. Dieses geschieht auch unter Beteiligung externer Dienstleister. Der Geschäftsbereich GI Technical (GIV) ist verantwortlich für die Steuerung der Schaden-/Unfallversicherung. GIV entwickelt die Produkte für die Schaden-/Unfallversicherung, entscheidet zusammen mit den Vertriebseinheiten, welche Risiken gezeichnet werden sollen, und managt über entsprechende Richtlinien, Prüfungen und Vorlageprozesse aktiv den Geschäftsmix des Portfolios. Dafür maßgeblich ist die Entwicklung und Umsetzung einer adäquaten Pricing- und Produktstrategie. Zudem arbeitet GIV laufend eng mit weiteren Geschäftsbereichen der Zurich Gruppe Deutschland, insbesondere den Bereichen Schaden, Administration, Finanzen, Vertrieb und Marketing sowie mit Vertretern der Zurich Insurance plc in Dublin, zusammen. Erkenntnisse aus dieser Zusammenarbeit werden laufend berücksichtigt. Der Geschäftsbereich Life Technical besteht aus den Unternehmensbereichen Life Product Development & In-Force Management, Corporate Life and Pensions, Experts sowie Underwriting Life. In diesen Unternehmensbereichen werden die Aktivitäten für die Entwicklung und Betreuung von Produkten und Produktangeboten für Einzel-, Gruppen- und betriebliches Altersvorsorgegeschäft zusammen mit der Risikoselektion bei Abschluss gesteuert und durchgeführt. Der Geschäftsbereich Vertriebssteuerung besteht aus den Funktionseinheiten Vertriebsförderung, Vertriebspartnerservices, Fach- und Vertriebsunterstützung, Vertriebsdigitalisierung sowie den Abteilungen Vertriebsanalytik und Vertriebsentwicklung. Kernaufgabe ist die vertriebsübergreifende Bereitstellung von Dienstleistungen für die mobilen Vertriebe. Diese umfassen die Konzeption und Förderung zentraler Produkt- und Verkaufsstrategien und deren Einsteuerung in die Verkaufsorganisationen, durch Qualifizierung, Kommunikations- und Kampagnenmanagement. Darüber hinaus werden Dienstleistungen aus den Bereichen der stationären und mobilen (ausschließlich bAV) Fach- und Vertriebsunterstützung, der Makler- und Vermittlerverwaltung sowie der Vergütungs- und Provisionsabrechnungen erbracht. Das Angebot umfasst ferner die Bündelung von Neu- und Änderungsanforderungen an die vertrieblichen IT-Systeme zur Sicherstellung der Systemstabilität und einer vereinheitlichten Weiterentwicklung der Systemlandschaft. Hinzu kommen die Unterstützungsprozesse in Vertriebsanalytik durch aktives Controlling und Maßnahmenableitung, sowie in der Vertriebsentwicklung, welche sich insbesondere mit der Vertriebsstrategieentwicklung, -implementierung und der übergreifenden Projektmanagement befasst. Der Geschäftsbereich Zurich Exklusivpartner stellt die Ausschließlichkeitsorganisation der Zurich Gruppe Deutschland dar. Die Zurich Exklusivpartner vermitteln ausschließlich die Produkte der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG und der 5 Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 5
Geschäftsbericht 2020 Zurich Insurance plc, Niederlassung für Deutschland sowie ergänzend Produkte der Deutscher Pensionsfonds AG und Produkte der Kooperationspartner. Das Geschäftsgebiet umfasst das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und ist auf die Kundensegmente Privat- und Geschäftskunden ausgerichtet. Die Organisation Zurich Exklusivpartner umfasst selbstständige hauptberufliche Vermittler nach § 84 HGB, angestellte Vermittler nach § 59 HGB sowie angestellten organisierenden Außen- und Innendienst. Die selbstständigen Vermittler nach § 84 HGB und § 59 HGB haben Vermittlungsverträge mit den Gesellschaften Zurich Insurance plc, Niederlassung für Deutschland und Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG geschlossen. Die angestellten Mitarbeiter im Innen- und Außendienst sind vertraglich an die Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland) gebunden. Der dezentrale Außendienst und dezentrale Innendienst ist in acht sogenannten Landesdirektionen angesiedelt, die Mitarbeiter der Einheiten Organisationsbetreuung und -entwicklung sowie Vertriebsunterstützung sind zentral in Köln angesiedelt. Der organisierende Außendienst betreut und unterstützt die Vermittler verkäuferisch und fachlich. Weitere Unterstützungs- leistungen erbringen die Innendienste der dezentralen Standorte und die Mitarbeiter/innen des Direktionsstandortes Köln. Der Geschäftsbereich Broker ist verantwortlich für die Steuerung und den Vertriebserfolg der auf diesen Vertriebsweg reversierten Geschäftspartner. Im Rahmen der gewählten Marktbearbeitungsstrategie werden für die Geschäftspartner Produkte von Zurich angeboten und beworben. Dies gilt sowohl für Produkte aus dem Life-Bereich als auch für Produkte aus dem Bereich General Insurance. Der Vertriebsschwerpunkt liegt im Bereich Life auf den Produkten der Biometrie, den fondsgebundenen Lebensversicherungen ohne Garantien und Produkten des bAV-Bereiches. Im Bereich General Insurance liegt der Vertriebsschwerpunkt bei den Produkten des Privatkunden Segments (Unfall, Haftpflicht, Hausrat, Rechtschutz, Wohngebäude) und Produkten im KMU-Bereich für Gewerbekunden und Selbstständige. Der Geschäftsführung ist zur Erfüllung dieser Aufgaben ein Team von Außendienstmitarbeitern unterstellt, die im Rahmen der Marktbearbeitungsstrategie die Geschäftspartner aktiveren und für die Produkte von Zurich begeistern. Die jeweiligen Außendienstteams betreuen sowohl ausgewählte Regionalmakler als auch Pools und Vertriebe in der gesamten Bundesrepublik. Die Kolleginnen und Kollegen der Abteilung „Inhouse Sales“ unterstützen zentral die Vertriebspartner sowie Makler- und Vertriebsbetreuer telefonisch und digital sowohl fachlich als auch vertrieblich. Unterstützt wird die Geschäftsleitung weiterhin durch den Bereich Proposition und Multiplikation. Das Propositionsmanagement übernimmt vertriebliche Projekte und bündelt die vertrieblichen Anforderungen von Maklern, um diese zentral mit Produktmanagementeinheiten abzustimmen. Zur Durchführung und Umsetzung von Mediakampagnen b2b sowie zur gesamthaften Koordination des Vertriebswegs wird die Geschäftsführung durch eine Stabsabteilung Vertriebskoordination unterstützt. Der Geschäftsbereich Direct Business erbringt Dienstleistungen für das Direktgeschäft in Deutschland und besteht aus den Funktionseinheiten Product, Pricing & Analytics, Business Performance, Business Change & IT, Customer Experience, Customer Relationship Management und dem Direktvertrieb. Dieser umfasst den digitalen Vertrieb wie auch die persönliche Beratung über ein Service-Netzwerk. Hauptstandort des Geschäftsbereiches ist Frankfurt; das Call Center befindet sich in Oberursel. Direct Germany verantwortet die effiziente und korrekte Bearbeitung aller Anliegen von Kunden und des Vertriebs im Rahmen der Angebots-, Antrags-, Vertrags- und Leistungsbearbeitung von Kfz-, Sach-, Rechtsschutz-, Privathaftpflicht- und Unfallversicherungen. Das Leistungsspektrum umfasst auch die Entwicklung und Pflege der Kfz-, Sach-, Rechtsschutz- und Unfallprodukte für den Direktvertrieb in Deutschland sowie das betriebliche Controlling, Vertriebscontrolling und das Controlling für die Produktprofitabilität. Der Geschäftsbereich Commercial Insurance Germany bietet größeren Unternehmen und internationalen Konzernen maßgeschneiderte Lösungen und einen persönlichen Service. Seit der Verschmelzung der Bereiche Global Corporate und Mid- Market erbringt Commercial Insurance Germany Dienstleistungen für 28 von 30 DAX-Konzernen, bis hin zu zahlreichen Mittelständlern, um sie vor ihren Risiken im In- und Ausland zu schützen – mit einem individuellen Underwriting, einem lokalen Risk Engineering, flexiblen Wordings und einem internationalen Netzwerk. Dabei umfasst das Tätigkeitsgebiet zusätzliche Dienstleistungen im Bereich der Vertragsadministration, der Betreuung nationaler und internationaler Versicherungsprogramme sowie die Begleitung unserer Kunden durch geeignete Maßnahmen im Risikomanagement durch das Zurich Risk Engineering. In Deutschland werden neben sämtlichen Standardsparten, ebenfalls Speziallösungen aus den Bereichen Financial- und Credit-Lines angeboten. Der Geschäftsbereich Bank/Partner fungiert innerhalb dieser exklusiven Kooperation mit der Deutschen Bank als Serviceeinheit für die Zurich Gruppe. Zurich ist der exklusive Partner der Deutschen Bank beim Vertrieb von Lebens- & Sachversicherungsprodukten für deren Privat- und Geschäftskunden in Deutschland. Der Geschäftsbereich Bank/Partner besteht aus den Bereichen Außendienst, einschließlich der Direktionsbeauftragten, dem Bereich Vertriebsmanagement, einschließlich der Abteilungen Marketing & Kommunikation, Vertriebsorganisation-& Qualifizierung, Produkt-& Vertriebsunterstützung und dem bAV-Kompetenzcenter, dem Bereich Betriebsmanagement, einschließlich dem Business Development, der Projekt-& Prozessschnittstellen, dem Controlling, dem Provisionsservice und den vertriebsunterstützenden Systemen. Zudem ist der Bereich der Digitalisierung für alle digitalen Ansätze mit der Deutschen Bank und weiteren Instituten zuständig. Der Standort des Geschäftsbereichs Bank/Partner ist in Frankfurt am Main. Die Bereiche entwickeln Produkt- und Vermarktungskonzepte, veröffentlichen regelmäßige Publikationen und unterstützen die Kundenbindungsprogramme der Deutschen Bank. Das Angebot umfasst darüber hinaus die Konzeption banknaher Trainingsmaßnahmen, vertriebsunterstützende Software, Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 6 6
Geschäftsbericht 2020 Vertriebscontrolling und Provisionszahlungen sowie Coaching und aktive Verkaufsunterstützung vor Ort. In etablierten Gremien auf Management-Ebene zwischen Deutsche Bank und Zurich wird das gemeinsame Vorgehen abgestimmt. Der Geschäftsbereich Finanzen gliedert sich in die Unternehmensbereiche Rechnungswesen, Planung & Controlling, Aktuariat Leben, P&C Reserving, Steuern und Investmentmanagement (inklusive Investmentadministration und -accounting). Innerhalb der Zurich Gruppe erbringt der Geschäftsbereich Finanzen ein breites Spektrum an gesellschaftsübergreifenden Dienstleistungen. Hierzu zählen die Aufbereitung und Erstellung von Quartals- und Jahresabschlüssen für Gesellschaften der deutschen Zurich Gruppe, die finanzielle Planung und Steuerung der Geschäftsbereiche P&C und Leben, die bilanzielle Reservekalkulationen, Berechnung der Solvabilität sowie steuerliche Angelegenheiten jeglicher Art (inklusive der Erstellung der Steuererklärungen für Gesellschaften der deutschen Zurich Gruppe). Der Geschäftsbereich Human Resources unterstützt alle Mitarbeitenden der Zurich Gesellschaften (mit Ausnahme der rechtlich selbständigen Tochtergesellschaften) in Deutschland mit HR-Dienstleistungen. Dieses umfasst sowohl administrative Tätigkeiten (Führung der Personalakten, Payroll, Talent & Acquisition, Bescheinigungswesen etc.) als auch Beratung in Fragen des Arbeitsrechts, der Personal- und Organisationsentwicklung, Rekrutierung, Gehaltsfindung, Personalführung etc. Die allgemeine wirtschaftliche Lage in der Bundesrepublik Deutschland Deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2020 um 5,0 % gesunken Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2020 geprägt von der COVID-19-Pandemie. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2020 um 5,0 % niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im COVID-19 Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten. Die COVID-19-Pandemie hinterließ im Jahr 2020 deutliche Spuren in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Die Produktion wurde sowohl in den Dienstleistungsbereichen als auch im produzierenden Gewerbe teilweise massiv eingeschränkt. Im produzierenden Gewerbe ohne Bau, das gut ein Viertel der Gesamtwirtschaft ausmacht, ging die preisbereinigte Wirtschaftsleistung gegenüber 2019 um 9,7 % zurück, im verarbeitenden Gewerbe sogar um 10,4 %. Die Industrie war vor allem in der ersten Jahreshälfte von den Folgen der COVID-19-Pandemie betroffen, unter anderem durch die zeitweise gestörten globalen Lieferketten. Besonders deutlich zeigte sich der konjunkturelle Einbruch in den Dienstleistungsbereichen, die zum Teil so starke Rückgänge wie noch nie verzeichneten. Exemplarisch hierfür steht der zusammengefasste Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe, dessen Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 6,3 % niedriger war als 2019. Dabei gab es auch gegenläufige Entwicklungen: Der Onlinehandel nahm deutlich zu, während der stationäre Handel zum Teil tief im Minus war. Die starken Einschränkungen in der Beherbergung und Gastronomie führten zu einem historischen Rückgang im Gastgewerbe. Ein Bereich, der sich in der Krise behaupten konnte, war das Baugewerbe. Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung nahm hier im Vorjahresvergleich sogar um 1,4 % zu. Auch auf der Nachfrageseite waren die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie deutlich sichtbar. Anders als während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009, als der gesamte Konsum die Wirtschaft stützte, gingen die privaten Konsumausgaben im Jahr 2020 im Vorjahresvergleich preisbereinigt um 6,0 % zurück und damit so stark wie noch nie. Die Konsumausgaben des Staates wirkten dagegen mit einem preisbereinigten Anstieg von 3,4 % auch in der COVID-19 Krise stabilisierend, wozu unter anderem die Beschaffung von Schutzausrüstungen und Krankenhausleistungen beitrug. Die Bruttoanlageinvestitionen verzeichneten preisbereinigt mit -3,5 % den deutlichsten Rückgang seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Die COVID-19-Pandemie wirkte sich auch auf den Außenhandel massiv aus: Die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen gingen im Jahr 2020 erstmals seit 2009 zurück, die Exporte preisbereinigt um 9,9 %, die Importe um 8,6 %. Besonders groß war der Rückgang der Dienstleistungsimporte, was vor allem am hohen Anteil des stark rückläufigen Reiseverkehrs lag. Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2020 von 44,8 Mio. Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 477.000 Personen oder 1,1 % weniger als 2019. Damit endete aufgrund der COVID-19-Pandemie der über 14 Jahre anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit. Besonders betroffen waren geringfügig Beschäftigte sowie Selbstständige. Die Verbraucherpreise sind in Deutschland im Jahr 2020 nur moderat gestiegen. Die Preise für die Verbraucherinnen und Verbraucher haben sich im Jahresdurchschnitt 2020 voraussichtlich nur um 0,5 % erhöht. Das war der niedrigste Preisanstieg seit 2016. 7 Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 7
Geschäftsbericht 2020 Deutschland – Ausblick Laut aktuellem Jahresgutachten des Sachverständigenrats dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 mit einer Rate von 3,7 % wachsen. Die COVID-19-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf die kurzfristige wirtschaftliche Entwicklung. Es wird erwartet, dass die Wirtschaftsleistung das Vorkrisenniveau frühestens Anfang des Jahres 2022 erreichen wird. In seiner Prognose geht der Sachverständigenrat davon aus, dass es durch die beschlossenen Einschränkungen gelingt, das Infektionsgeschehen weitgehend unter Kontrolle zu halten. Unter dieser Voraussetzung wird sich auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2021 weiter verbessern. Es wird mit einer Arbeitslosenquote von 6,0 % gerechnet. Sollte es zu massiven Einschränkungen der Wirtschaftsaktivität ähnlich wie im Frühjahr 2020 kommen, ist mit einem stärkeren Rückgang der Wirtschaftsleistung zu rechnen. Nach Ansicht des Sachverständigenrats stellt sich für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland die Frage, welche mittel- und langfristigen Folgen sich aus der COVID-19-Pandemie möglicherweise für das gesamtwirtschaftliche Produktionspotenzial ergeben werden. Eine verringerte Investitionstätigkeit könnte den Aufbau des Kapitalstocks bremsen, Teile des bestehenden Kapitalstocks könnten obsolet und Fachkenntnisse in Folge von Entlassungen verloren gehen. Das Potenzialwachstum fiele entsprechend niedriger aus. Dagegen könnte eine verstärkte Digitalisierung die Wachstumsaussichten mittelfristig womöglich verbessern. Die Entwicklung der deutschen Versicherungswirtschaft 2020 Das in vielerlei Hinsicht turbulente und wirtschaftlich schwierige Jahr 2020 schließt über alle drei Sparten – Leben, Schaden/Unfall, private Krankenversicherung – dennoch mit einem leichten Zuwachs der Beitragseinnahmen von 1,5 % auf insgesamt 220,7 Mrd. EUR ab. Trotz der COVID-19 Krise stiegen für das Geschäftsjahr 2020 laut Hochrechnung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) in der Schaden- und Unfallversicherung die Beitragseinnahmen insgesamt um 2,3 % auf 74,9 Mrd. EUR an. Gleichzeitig wird, getrieben durch die Entwicklung in Kraftfahrt, mit einem geringeren Ansteigen des Schadenaufwands gerechnet. Der erwartete versicherungstechnische Gewinn dürfte bei ca. 7,8 Mrd. EUR liegen. Die kombinierte Schaden- und Kostenquote nach Abwicklung verbesserte sich auf insgesamt 89,0 %. In der Kraftfahrtversicherung hat die Entwicklung der Beitragseinnahmen im Geschäftsjahr 2020 durch die COVID-19 Krise deutlich an Dynamik verloren. Vorübergehende Außerbetriebsetzungen im gewerblichen Bereich, Reduktionen der jährlichen Kilometer-Fahrleistung, Reduktionen des Deckungsumfangs in der Kaskoversicherung aber auch die geringeren Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr (-19,0 %) wirkten sich dämpfend auf die Beitragseinnahmen aus. Infolge des zu erwartenden Bestandswachstums – das COVID-19 bedingt vermutlich geringer als in den Vorjahren ausfällt – kann dennoch mit einer geringen Zunahme der Beitragseinnahmen für Kraftfahrt insgesamt um gut 0,9 % gerechnet werden. In der Sachversicherung dürften die Beitragseinnahmen voraussichtlich um ca. 5,9 % angestiegen sein – etwas schwächer in der privaten Sachversicherung (+5,0 %) und etwas stärker in der nicht-privaten Sachversicherung (+7,0 %). In der Allgemeinen Haftpflichtversicherung dürften die Beitragseinnahmen 2020 aufgrund der positiven Lohn- und Umsatzsummenentwicklung im Vorjahr um 1,0 % zugenommen haben. In der Rechtsschutzversicherung trug neben dem Bestandswachstum auch eine Beitragsanpassungsmöglichkeit zum 01.10.2020 zu einem kräftigen Wachstum der Beitragseinnahmen bei (+3,0 %). Das Beitragswachstum in der Allgemeinen Unfallversicherung hat sich aller Voraussicht nach abgeschwächt (+0,5 %). In der Transport- und Luftfahrtversicherung geht die Hochrechnung von rückläufigen Beitragseinnahmen aus (-3,5 %). Die Garantiedeckung des Bundes (First-Loss-Modell) und die Zusage der Warenkreditversicherer, ihre Limite aufrechtzuerhalten, dürften die Entwicklung der Bruttobeitragseinnahmen in der Kredit-, Kautions- und Vertrauensschadenversicherung beeinflusst haben (-1,0 %). In der Lebensversicherung insgesamt (inklusive Pensionsfonds und Pensionskassen) erreichten die gebuchten Bruttobeiträge mit 103,2 Mrd. EUR in etwa das Vorjahresniveau (+0,1 %). Die wesentlichen Trends in den Geschäftsergebnissen der Lebensversicherer i. e. S. sind zusammengefasst stabile Beitragseinnahmen (gestützt durch die Einmalbeiträge), sinkender Neuzugang gemessen an der Anzahl der Verträge und den laufenden Beiträgen, sinkender Bestand gemessen an der Anzahl der Verträge und der Bestandsbeiträge, sinkendes Riester- Neugeschäft und steigendes Neugeschäft der Basisrenten. Die gebuchten Bruttobeiträge der Lebensversicherung i. e. S. steigerten sich gegenüber dem Vorjahr um 0,4 % auf 99,9 Mrd. EUR. Die laufenden Beiträge blieben mit 62,6 Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert, die Einmalbeiträge erhöhten sich um 1,2 % auf 37,3 Mrd. EUR. Letztere hielten einen Anteil von über 37,0 % an den gesamten Beiträgen. Dabei waren COVID-19 Effekte ab dem zweiten Quartal zu spüren, die Beitragseinnahmen sanken im zweiten Quartal um 3,5 %, im dritten und vierten jeweils um 3,6 %. Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 8 8
Geschäftsbericht 2020 Der Bestand an Hauptversicherungen betrug zum 31.12.2020 82,0 Mio. Verträge (-1,0 %). Die versicherte Summe erreichte 3.319,6 Mrd. EUR (+3,4 %). Das Neuzugangsergebnis erreichte 4,7 Mio. Lebensversicherungsverträge mit 317,7 Mrd. EUR Versicherungssumme. Auf Basis der Neugeschäftsbeiträge errechnet sich für das Berichtsjahr 2020 ein Annual Premium Equivalent (APE) von 9,5 Mrd. EUR (-0,5 %). Die Bedeutung von Rentenversicherungen für das Neugeschäft der Lebensversicherer bleibt hoch. Gemessen an den Beiträgen (APE) belief sich ihr Anteil in 2020 auf 67,8 %. Der Neuzugang an förderfähigen Riester-Verträgen ging in 2020 auf rund 277.200 Verträge (-5,5 %) zurück. Der laufende Beitrag des gesamten Neuzugangs an Riester-Renten betrug 448,8 Mio. EUR (-5,9 %). An Basisrenten wurden gut 85.100 neu abgeschlossen (+1,7 %). Der laufende Beitrag für ein Jahr betrug 343,6 Mio. EUR (-0,7 %). Die gebuchten Brutto-Beiträge der Pensionsfonds beliefen sich auf 1,04 Mrd. EUR (-21,9 %). Der gesamte Neuzugang lag im Jahr 2020 bei knapp 43.500 Personen (-13,8 %). Der laufende Beitrag für ein Jahr aus dem Neuzugang sank auf 20,3 Mio. EUR (-4,6 %), der Einmalbeitrag auf 0,8 Mrd. EUR (-25,8 %). Auf Basis der Neugeschäftsbeiträge ergab sich ein APE von 104,1 Mio. EUR (-22,5 %). Die gebuchten Brutto-Beiträge der Pensionskassen erreichten 2,3 Mrd. EUR (-4,7 %). Der gesamte Neuzugang lag für das Geschäftsjahr 2020 bei rund 50.500 Verträgen bzw. Versicherungsverhältnissen (-50,3 %). Der laufende Beitrag für ein Jahr aus diesem Neuzugang sank auf 49,5 Mio. EUR (-12,3 %). Der Einmalbeitrag stieg auf 145,5 Mio. EUR (+4,2 %). Das APE verringerte sich auf 64,0 Mio. EUR (-9,0 %). Deutsche Versicherungswirtschaft – Ausblick 2021 Aus Sicht des GDV werden im Jahr 2021 neben der COVID-19 Krise die Reform der Altersvorsorge, Klimafolgeanpassung, Prävention, Nachhaltigkeit, aber auch Regulierung und Digitalisierung zu den bestimmenden Themen zählen. Das makroökonomische Umfeld ist weiter von Unsicherheit geprägt. Dies betrifft vor allem den weiteren Verlauf der Pandemie. Der GDV rechnet mit Nachholeffekten in der Lebensversicherung. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben wegen der eingeschränkten Konsummöglichkeiten während der COVID-19 Zeit durchaus hohe Ersparnisse aufgebaut. Ein Teil davon könnte auch in die private Altersvorsorge fließen. Im Schaden- und Unfallbereich zeichnet sich für 2021 dagegen ein etwas schwächeres Wachstum der Beitragseinnahmen ab. Für die Hauptsparten der deutschen Versicherungswirtschaft insgesamt (Schaden- und Unfall-, Lebens- und Kranken- versicherung) prognostiziert die Kommission des GDV für 2021 etwa 2,7 % Beitragswachstum. Für die Schaden- und Unfallversicherung insgesamt prognostiziert der GDV für 2021 eine Beitragssteigerung von etwa +1,6 %. COVID-19 bremst die Mobilität und damit die Beitragsdynamik in der Kraftfahrtversicherung, die GDV-Kommission hält eine Beitragsentwicklung auf dem Vorjahresniveau für wahrscheinlich. Ein schwächeres Neugeschäft sowie niedrigere Summen- und Beitragsanpassungsmöglichkeiten dämpfen das Beitragswachstum in der Privaten Sachversicherung im Jahr 2021. Der Markt ist zudem durch einen intensiven Wettbewerb gekennzeichnet. Stützend wirkt sich die vergleichsweise stabile Baukonjunktur und die Nachfrage nach Deckungserweiterungen aus. Das herausfordernde gesamtwirtschaftliche Umfeld belastet die Versicherungsnachfrage insbesondere in den industriellen Zweigen. So erwartet der GDV auch in der Nicht-Privaten Sachversicherung für das Jahr 2021 ein schwächeres Wachstum. Dabei spielen neben den Liquiditätsbeschränkungen der Versicherungsnehmer auch die hohe konjunkturelle Unsicherheit eine Rolle. Für den Neuzugang (laufender Beitrag) in der Lebensversicherung (ohne Pensionsfonds und Pensionskassen) wird für 2021 ein Wachstum von +2,0 % erwartet. Die Kommission hält es für wahrscheinlich, dass im Jahr 2021 die Stornoquote in der Lebensversicherung und die Umwandlungen in beitragsfreie Versicherungen moderat ansteigen werden. Steigende Insolvenzen und Stellenkürzungen könnten zu einem Anstieg des Abgangs vom laufenden Beitrag um 5,0 % führen. Für das Einmalbeitragsgeschäft (ohne Pensionskassen und Pensionsfonds) im Jahr 2021 wird ein Zuwachs von 5,0 % für möglich gehalten. Im Bereich der Pensionskassen wird von einem weiteren Rückgang der Beiträge ausgegangen (-3,0 %). Bei den Pensionsfonds rechnet der GDV mit einer stabilen Entwicklung der Beitragseinnahmen für 2021 (+0,0 %). Für die Lebensversicherung insgesamt (einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds) prognostiziert der GDV für die Beitragseinnahmen in 2021 ein Wachstum von 2,4 % 9 Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 9
Geschäftsbericht 2020 Geschäftsverlauf der Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland) Obgleich das Geschäftsjahr 2020 deutlich von den Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie geprägt war, wurde die strategische Neuausrichtung der Zurich Gruppe Deutschland mit unvermindertem Engagement fortgesetzt und die Strategie „Zielfahrt 2023“ konsequent weiterverfolgt. Die bewährten Formate unter Beteiligung der Mitarbeitenden fanden dabei überwiegend virtuell statt. Wichtiges Zeichen für den erfolgreichen Kulturwandel innerhalb der Zurich Gruppe waren die Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage, welche deutliche Steigerungen der relevanten Messgrößen aufwiesen. Einzelne, verbleibende Maßnahmen im Rahmen des Transformationsprogramms „zE1ns“ wurden im Jahr 2020 ohne wesentliche Auswirkung auf die Gesamtmitarbeiterzahl umgesetzt. Im Geschäftsjahr betrugen die Erträge aus Beteiligungen 115,1 Mio. EUR (Vorjahr: 81,5 Mio. EUR). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr liegt erwartungsgemäß im Wesentlichen am höheren Dividendenertrag von der DEUTSCHER HEROLD AG. Die übrigen Erträge und Aufwendungen, die im Wesentlichen aus Abschreibungen auf Finanzanlagen, Umsatzerlösen, sonstigen betrieblichen Erträgen, Provisionsaufwand, Personalaufwand und sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestanden, ergaben saldiert einen Aufwand von 158,0 Mio. EUR (Vorjahr: Aufwand von 87,7 Mio. EUR). Nach Berücksichtigung des Steueraufwandes in Höhe von 29,8 Mio. EUR (Vorjahr: 16,9 Mio. EUR) ergab sich ein Jahresfehlbetrag von 74.945.846 EUR (Vorjahr: Jahresfehlbetrag von 22.979.780 EUR). Zusammen mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 204.065.827 EUR (Vorjahr: 405.399.107 EUR) ergab sich damit ein Bilanzgewinn von 129.119.981 EUR (Vorjahr: 382.419.327 EUR). Das Anlagevermögen ging hauptsächlich durch die Abschreibung auf Beteiligungsbuchwerte an der Zurich Insurance plc, Irland, in Höhe von 163,0 Mio. EUR und an der DEUTSCHER HEROLD AG in Höhe von 45,7 Mio. EUR (Vorjahr: 206,6 Mio. EUR an der Zurich Insurance plc, Irland) zurück. Die Rückstellungen stiegen im Wesentlichen wegen höheren Zuführungen zu Rückstellungen für Provisionen und Restrukturierung. Das Eigenkapital unserer Gesellschaft sank im Geschäftsjahr auf 1.479,6 Mio. EUR (Vorjahr: 1.732,9 Mio. EUR). Die wesentlichen finanziellen Leistungskennziffern für unsere Gesellschaft sind die Erträge aus Beteiligungen und Umsatzerlöse. Wegen höheren Provisionserlösen von verbundenen Unternehmen lagen die Umsatzerlöse über den Erwartungen. 2020 EUR 2019 EUR Erträge aus Beteiligungen 115.099.684 81.549.756 Umsatzerlöse 909.930.927 852.806.089 Darüber hinaus gab es im Geschäftsjahr keine wesentlichen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs oder der Lage der Gesellschaft von Bedeutung waren. Zusammenfassend verlief das Geschäftsjahr 2020 trotz der äußeren Einflüsse gemäß unseren Erwartungen. Dies betrifft insbesondere die Beteiligungserträge sowie den generellen Kostenverlauf. Wesentlicher Treiber des im Vergleich zum Plan niedrigeren Nettoergebnisses war die oben erwähnte Abschreibung an Beteiligungsbuchwerten. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts ist die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft als stabil zu beurteilen. Vorläufiger Geschäftsverlauf der Beteiligungsgesellschaften Zurich lnsurance plc, Irland Die Zurich Insurance plc, Irland, ist der bedeutendste Risikoträger im Schaden-/Unfallbereich der Zurich innerhalb der EU und verfügt über ein AA- Rating von Standard & Poor's, welches im Industrie- und Firmenkundenbereich einen erheblichen Wettbewerbsvorteil darstellt. Die Beitragseinnahmen stiegen um 506 Mio. EUR auf 8.661 Mio. EUR (Vorjahr: 8.155 Mio. EUR), das Eigenkapital erhöhte sich um 260 Mio. EUR auf 2.823 Mio. EUR (Vorjahr: 2.563 Mio. EUR). Die Angaben für 2020 sind noch vorläufig, da der Jahresabschluss noch nicht finalisiert wurde. Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 10 10
Geschäftsbericht 2020 DA Deutsche Allgemeine Versicherung AG Im nach wie vor hart umkämpften Marktsegment der Direktversicherungen konnten wir unseren Versicherungsbestand nach den Bestandsverlusten der letzten Jahre erstmals wieder ausbauen. Im Geschäftsjahr 2020 wurde unter konsequenter Beibehaltung einer risikoadäquaten und ergebnisorientierten Tarifierungs- und Zeichnungspolitik ein Wachstum von 0,9 % auf jetzt 1.373 Tsd. Verträge erreicht. Bei insgesamt gestiegenen Durchschnittsbeiträgen im Bestand erhöhte sich unser gebuchter Bruttobeitrag im Jahr 2020 um 1,9 % auf 279,9 Mio. EUR. Der erziele Beitragszuwachs lag unter der Planambition. Gebremst wurde das Wachstum durch den Lockdown im Frühjahr 2020 und den damit verbundenen Einschränkungen im öffentlichen Leben. In diesem Zeitraum lagen v. a. die Kfz-Neuabschlüsse deutlich unter den Erwartungen. Nach Ende des Lockdowns erholte sich die unterjährige Neugeschäftsentwicklung wieder. Die bis dahin verzeichnete Planverfehlung konnte aber nicht aufgeholt werden. Von den 279,9 Mio. EUR gebuchtem Bruttobeitrag entfielen 257,9 Mio. EUR (92,1 %) auf die Kraftfahrtversicherung und 22,0 Mio. EUR (7,9 %) auf die übrigen Sparten. Die Nettoschadenquote nach Abwicklung sank von 75,0 % im Vorjahr auf 66,4 % in 2020 (brutto von 79,0 % im Vorjahr auf 70,0 % in 2020). Die Verbesserung ist im Wesentlichen begründet in niedrigeren Schadenstücken in Kfz, u. a. durch die allgemein gesunkene Mobilität in Folge der COVID-19-Pandemie. Zudem war in dem Geschäftsjahr ein geringerer Elementar- schadenaufwand zu verzeichnen. Die Schadenentwicklung des Jahres war besser als geplant. Im Plan war ein Anstieg der Nettoschadenquote gegenüber Vorjahr berücksichtigt. Die Nettokostenquote bezogen auf Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb stieg von 28,6 % im Vorjahr auf 34,2 % im Jahr 2020. Die Quote wird u. a. durch Rückversicherungseffekte beeinflusst. Zudem wurden Investitionen im Rahmen der Neuausrichtung der Gesellschaft und auch in Verbindung mit der damit einhergehenden Neugeschäftsgewinnung getätigt. Die Bruttokostenquote 2019 lag bei 23,1 % und stieg im Jahr 2020 auf 25,5 %. In der Planung 2020 war ein Anstieg der Kostenquote berücksichtigt. Im Ergebnis liegt die Kostenquote 2020 unter dem geplanten Wert. Der Kapitalanlagebestand zu Bilanzwerten stieg 2020 von 257,6 Mio. EUR auf 262,2 Mio. EUR. Die stillen Nettoreserven stiegen von 22,5 Mio. EUR auf 27,5 Mio. EUR. Die Nettokapitalanlageerträge lagen 2020 bei 3,8 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR) und führten zu einer Nettoverzinsung von 1,47 % (Vorjahr: 1,83 %). Zur Stärkung des Eigenkapitals wurde im Geschäftsjahr eine Kapitalerhöhung in Höhe von 28,5 Mio. EUR durchgeführt. Das versicherungstechnische Nettoergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstellung schloss mit einem Gewinn von 191 Tsd. EUR (Vorjahr: Verlust 3.789 Tsd. EUR) ab. Nach Zuführungen in die Schwankungsrückstellung in Höhe von 4.463 Tsd. EUR (Vorjahr: Entnahme 1.887 Tsd. EUR) ergab sich ein versicherungstechnischer Verlust von 4.272 Tsd. EUR (Vorjahr: Verlust 1.902 Tsd. EUR). Das nichtversicherungstechnische Ergebnis verzeichnete einen Verlust von 1.293 Tsd. EUR (Vorjahr: Gewinn 44 Tsd. EUR). Wesentliche Ursache hierfür ist gegenüber dem Vorjahr ein geringeres netto Ergebnis aus Kapitalanlagen von 3.239 Tsd. EUR (Vorjahr: 4.273 Tsd. EUR). Das außerordentliche Ergebnis betrug 4.619 Tsd. EUR und steht nahezu ausschließlich in Verbindung mit Aufwendungen aus dem aufgelegten Restrukturierungsprojekt. Die Aufwendungen aus sonstigen Steuern beliefen sich auf 5 Tsd. EUR. Damit ergab sich ein Jahresergebnis vor Verlustübernahme von 10.189 Tsd. EUR (Vorjahr: Verlustübernahme 5.122 Tsd. EUR). Das Jahresergebnis wird aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages von der Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland) übernommen. Real Garant Versicherung AG Im Geschäftsjahr betrugen die Vertragseingänge 429.988 Stück und konnten um 32.493 Stück (+8,2 %) gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Auch die Planung konnte durch den Ausbau der bestehenden Kooperationen übertroffen werden. Diese positive Entwicklung der Vertragseingänge spiegelt sich in den gebuchten Bruttobeiträgen wider, die sich um 17.037 Tsd. EUR (+10,4 %) von 163.116 Tsd. EUR auf 180.153 Tsd. EUR erhöht haben, wodurch die Erwartungen deutlich übertroffen wurden. Die Schadenquote ist mit 62,0 % leicht unter dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 62,1 %) und auch unter der Planung geblieben. Auch in diesem Jahr wurde der Fokus auf die Qualität der gezeichneten Risiken gelegt, insbesondere durch kontinuierliche Qualitätssicherungsmaßnahmen bei den Vertragspartnern, sowie ein striktes Kostenmanagement bei der Regulierung der Schäden. 11 Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 11
Geschäftsbericht 2020 Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb beliefen sich auf 24.913 Tsd. EUR (Vorjahr: 22.283 Tsd. EUR) und haben sich im Wesentlichen aufgrund der gestiegenen Provisionsaufwendungen erhöht. Aufgrund der gestiegenen verdienten Bruttobeiträge reduzierte sich jedoch die Brutto Kostenquote von 22,6 % im Vorjahr auf 17,9 %. Die Nettokostenquote betrug 24,1 % und hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht (Vorjahr: 22,9 %). Der Schwankungsrückstellung wurden 58 Tsd. EUR zugeführt (Vorjahr: Entnahme von 460 Tsd. EUR). Die Schwankungs- rückstellung betrug damit zum Jahresende 26.907 Tsd. EUR (Vorjahr: 26.849 Tsd. EUR). Das versicherungstechnische Ergebnis nach Veränderung der Schwankungsrückstellung betrug 4.993 Tsd. EUR (Vorjahr: 7.959 Tsd. EUR). Der Kapitalanlagenbestand zu Bilanzwerten belief sich auf 186.268 Tsd. EUR (Vorjahr: 168.930 Tsd. EUR) und lag damit um 10,3 % über dem Vorjahr. Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen sanken um 2,5 % auf 1.178 Tsd. EUR (Vorjahr: 1.208 Tsd. EUR). Die Nettoverzinsung aus Kapitalanlagen betrug 0,52 % (Vorjahr: 0,66 %). Das Ergebnis vor Gewinnabführung weist einen positiven Saldo von 3.330 Tsd. EUR (Vorjahr: 7.507 Tsd. EUR) aus, das im Rahmen des Gewinnabführungsvertrages mit der Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland), Frankfurt am Main an diese abgeführt wird. DEUTSCHER HEROLD AG Die Erträge aus Dividendenausschüttungen beliefen sich auf 5,0 Tsd. EUR (Vorjahr: 150,0 Tsd. EUR). Aufgrund eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages mit der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG wurden im Geschäftsjahr 20,0 Mio. EUR (Vorjahr: 96,0 Mio EUR) vereinnahmt. Die übrigen Erträge und Aufwendungen ergaben saldiert einen Ertrag von 9,3 Mio. EUR (Vorjahr: 36,1 Mio. EUR Ertrag). Nach Berücksichtigung eines Steueraufwands in Höhe von 4,5 Mio. EUR (Vorjahr: 10,6 Mio. EUR Aufwand) beträgt das Ergebnis nach Steuern 24,9 Mio. EUR (Vorjahr: 121,6 Mio. EUR). Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG Der Jahresbeitrag des Neugeschäftes inkl. Einmalbeiträge sank im Geschäftsjahr um 24,4 % auf 896,9 Mio. EUR. Das hohe Einmalbeitragsniveau des Vorjahres hat sich im Geschäftsjahr nicht wiederholt. Gemessen in Beitragssumme erreichte der Neuzugang 4.220,2 Mio. EUR (Vorjahr: 4.536,2 Mio. EUR). Das Neugeschäft der betrieblichen Altersversorgung ist darin mit einer Beitragssumme von 810,4 Mio. EUR enthalten. Der durchschnittliche Jahresbeitrag des Neugeschäftes bei Versicherungen mit laufender Beitragszahlung stieg von 2.924 EUR im Vorjahr auf 3.185 EUR pro Vertrag an. Der Anteil der fondsgebundenen Rentenversicherungen am Neuzugang betrug, gemessen an den laufenden Beiträgen für ein Jahr, 80,3 %. Rentenversicherungen einschließlich Berufsunfähigkeitsversicherungen waren mit 13,3 %, Kapitalversicherungen mit 3,8 %, Risikoversicherungen mit 1,7 % und Kollektivversicherungen mit 0,9 % am Neugeschäft beteiligt. Der Bestand an selbst abgeschlossenen Versicherungen mit einer Versicherungssumme von 108,0 Mrd. EUR liegt leicht unter dem Vorjahresniveau. Davon entfielen auf die betriebliche Altersversorgung 445 Tsd. Verträge mit einer Versicherungssumme von 13,0 Mrd. EUR. Gemessen am laufenden Beitrag für ein Jahr ging der Gesamtbestand mit 2.501,8 Mio. EUR (Vorjahr: 2.549,2 Mio. EUR) um 1,9 % zurück. Der vorzeitige Abgang – die Summe aus Rückkäufen, Umwandlungen in beitragsfreie Versicherungen und sonstige vorzeitige Abgänge ermittelt anhand des laufenden Beitrags für ein Jahr – belief sich in 2020 auf 131,4 Mio. EUR (Vorjahr: 132,3 Mio. EUR); gemessen am mittleren Beitrag für ein Jahr sind das 5,2 % (Vorjahr: 5,1 %). Die gebuchten Bruttobeiträge beliefen sich auf 3.224,6 Mio. EUR nach 3.589,7 Mio. EUR im Vorjahr. Dieser deutliche Rückgang um 10,2 % ist auf das geringere Volumen an Einmalbeiträgen zurückzuführen. Die gesamten verdienten Beiträge für eigene Rechnung betrugen im Berichtsjahr 3.108,3 Mio. EUR (Vorjahr: 3.511,8 Mio. EUR). Die Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung verringerten sich leicht auf 19,7 Mio. EUR (Vorjahr: 20,7 Mio. EUR). Die Leistungen für unsere Kunden betrugen insgesamt 4,6 Mrd. EUR (Vorjahr: 7,0 Mrd. EUR). Die Leistungen setzen sich aus den Auszahlungen des Geschäftsjahres und der Veränderung der Leistungsverpflichtungen zusammen. Die Auszahlungen umfassen Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 12 12
Geschäftsbericht 2020 die Aufwendungen für Todesfälle, Abläufe, Rückkäufe und Rentenleistungen mit 3.465,6 Mio. EUR (Vorjahr: 3.356,7 Mio. EUR) und die ausgezahlten Überschussanteile mit 288,6 Mio. EUR (Vorjahr: 285,8 Mio. EUR). Während die Auszahlungen etwa auf Vorjahresniveau blieben, lagen die künftigen Leistungsverpflichtungen aufgrund von Kursgewinnen bei den fondsgebundenen Versicherungen unter dem Vorjahresniveau. Die Leistungsverpflichtungen gegenüber unseren Versicherungskunden stiegen auf 46,9 Mrd. EUR (Vorjahr: 46,1 Mrd. EUR) an. Hiervon sind 0,9 Mrd. EUR auf Kursgewinne (Vorjahr: Kursgewinne 3,4 Mrd. EUR) im Bereich der fondsgebundenen Versicherungen zurückzuführen. Bezogen auf die Beitragssumme des Neugeschäfts stieg der Abschlusskostensatz auf 7,5 % (Vorjahr: 5,8 %) und die Abschlusskosten absolut von 264,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 315,7 Mio. EUR im Geschäftsjahr. Dies ist auf einen Vertriebswettbewerb zur Vermeidung negativer Auswirkungen durch COVID-19 einerseits und zum strategischen Aufbau des Leistungspotentials eines Vertriebswegs andererseits zurückzuführen. Der Verwaltungskostensatz in Bezug auf die gebuchten Bruttobeiträge konnte wie im Vorjahr bei 2,5 % gehalten werden. Absolut haben wir bei den Verwaltungskosten wie erwartet weiter Kostensenkungserfolge erzielt, die sich in Zukunft noch weiter ausbilden werden. Trotz der üblichen Tarifsteigerungen konnten die Verwaltungsaufwendungen erneut von 88,9 Mio. EUR auf 81,5 Mio. EUR reduziert werden. Per Jahresultimo 2020 lagen die Kapitalanlagen ohne die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungen zu Bilanzwerten unter dem Vorjahreswert bei 29,4 Mrd. EUR (Vorjahr: 29,7 Mrd. EUR). Die laufenden Kapitalerträge lagen 2020 bei 817,2 Mio. EUR (Vorjahr: 933,0 Mio. EUR). Die Nettoerträge aus den Abgängen von Vermögenswerten beliefen sich auf 340,4 Mio. EUR (Vorjahr: 313,3 Mio. EUR). Die Nettoabschreibungen unter Berücksichtigung der Zuschreibungen betrugen 28,6 Mio. EUR (Vorjahr: 24,1 Mio. EUR). Insgesamt reduzierte sich das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen im Berichtsjahr von 1.157,4 Mio. EUR auf 1.059,9 Mio. EUR. Die Nettoverzinsung lag bei 3,6 %. Gerechnet über die letzten drei Geschäftsjahre ergibt sich bei dieser Kennziffer ein durchschnittlicher Wert von 3,9 %. Die laufende Durchschnittsverzinsung lag bei 2,5 %. Die stillen Nettoreserven bezogen auf den Buchwert des Kapitalanlagebestandes betrugen 24,3 % zum 31.12.2020 und stiegen damit um 4,8 %-Punkte auf 7,1 Mrd. EUR (Vorjahr: 5,8 Mrd. EUR). Nach Einstellung von 286,3 Mio. EUR (Vorjahr: 259,0 Mio. EUR) in die Zinszusatzreserve erwirtschaftete die Gesellschaft einen Rohüberschuss von 225,7 Mio. EUR (Vorjahr: 427,3 Mio. EUR). Trotz guter Risikoergebnisse, sowie weiter erzielten Kosteneinsparungen hat die gestiegene Zuführung zur Zinszusatzreserve zu einer Reduzierung des Rohüberschusses im Geschäftsjahr 2020 geführt. Vom Rohüberschuss wurden den Versicherungsnehmern 66,5 Mio. EUR (Vorjahr: 62,0 Mio. EUR) als Direktgutschrift gutgeschrieben und 139,3 Mio. EUR (Vorjahr: 269,4 Mio. EUR) der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zugeführt. Trotz der unverändert angespannten Situation an den Kapitalmärkten mit historisch niedrigen Zinsen wurde das Niveau der Zinsüberschussbeteiligung der Versicherungsnehmer für 2021 gegenüber 2020 nur leicht gesenkt. Nach Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurde im Geschäftsjahr auf Grund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages zwischen unserer Gesellschaft als abführendem Unternehmen und der DEUTSCHER HEROLD AG als empfangendem Unternehmen das Ergebnis von 20.000.000 EUR (Vorjahr: 96.000.000 EUR) an die DEUTSCHER HEROLD AG abgeführt. Deutscher Pensionsfonds AG Die Geschäftstätigkeit der Deutscher Pensionsfonds AG umfasste im Geschäftsjahr sowohl beitragsbezogene als auch leistungs- bezogene Pensionspläne. Im Berichtsjahr 2020 wurden ausschließlich Verträge für die Übertragungen von Pensionsverpflichtungen ohne versicherungs- förmige Garantien nach Pensionsplänen 8, 9 und 11 abgeschlossen. Die Einmalbeiträge für diese leistungsbezogenen Pensionspläne beliefen sich auf 60.226 Tsd. EUR (Vorjahr: 55.182 Tsd. EUR). Neben den Beiträgen für leistungsbezogene Pensionspläne wurden zudem 333 Tsd. EUR (Vorjahr: 353 Tsd. EUR) für beitrags- bezogene Pensionspläne vereinnahmt. Insgesamt belaufen sich die gebuchten und verdienten Bruttobeiträge im Geschäftsjahr auf 60.559 Tsd. EUR (Vorjahr: 55.535 Tsd. EUR). Im Berichtsjahr wurden 99.210 Tsd. EUR (Vorjahr: 113.269 Tsd. EUR) an Leistungen an die Versorgungsberechtigten ausgezahlt. Davon entfielen 98.862 Tsd. EUR (Vorjahr: 113.089 Tsd. EUR) auf leistungsorientierte Pensionspläne. 13 Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) 13
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