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ePubWU Institutional Repository Karl-Heinz Leitner and Rudolf Dömötör and Markus Raunig and Stephan Jung and Georg Zahradnik Austrian Startup Monitor Other (Published) Original Citation: Leitner, Karl-Heinz and Dömötör, Rudolf and Raunig, Markus and Jung, Stephan and Zahradnik, Georg (2020) Austrian Startup Monitor. Home Town Media, Wien. This version is available at: https://epub.wu.ac.at/7514/ Available in ePubWU : March 2020 ePubWU , the institutional repository of the WU Vienna University of Economics and Business, is provided by the University Library and the IT-Services. The aim is to enable open access to the scholarly output of the WU. This document is the publisher-created published version. It is a verbatim copy of the publisher version. http://epub.wu.ac.at/
Inhalt IMPRESSUM Startups in Österreich................................................. 13 Austrian Startup Monitor 2019 Copyright © 2019 Startups in den Bundesländern.............................. 19 Alle Rechte vorbehalten. Jeder Teil des Inhalts dieses Buches kann unter Bezugnahme auf die Quelle reproduziert oder übertragen werden, sofern der Herausgeber vorab darüber in Kenntnis gesetzt wird. Branchen & Geschäftsmodelle............................... 31 ISBN 978-3-200-06561-1 Gedruckt und gebunden von Print Alliance GründerInnen in Österreich...................................... 41 Online: austrianstartupmonitor.at Erscheinung: Wien, Jänner 2020 MitarbeiterInnen........................................................... 49 MEDIENINHABER Innovation & Schlüsseltechnologien....................57 AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Center for Innovation Systems & Policy, Giefinggasse 4, 1210 Wien, www.ait.ac.at PRODUKTION & HERAUSGEBER Home Town Media GmbH, Praterstraße 1, Stock 2, Space 21, 1020 Wien Entwicklung von akademischen Spin-offs....... 65 hometownmedia.eu, office@hometownmedia.eu REDAKTIONELLES MANAGEMENT Alyssa-Ninja Weis Märkte & Internationalisierung...............................75 REDAKTION Sonja Burger LEKTORAT Renate Messenbäck Umsatz & Finanzierung...............................................81 GRAFIKDESIGN & ILLUSTRATIONEN Karin Dreher, karin-grafikdesign.com Rahmenbedingungen & Perspektiven................. 91 AUTORINNEN Karl-Heinz Leitner (AIT), Georg Zahradnik (AIT), Rudolf Dömötör (WU), Stephan Jung (WU), Markus Raunig (AustrianStartups) Über den Austrian Startup Monitor.................... 103 GEDRUCKT UND GEBUNDEN Sponsoren & Promotoren....................................... 107 Print Alliance HAV Produktions GmbH, Druckhausstraße 1 2540 Bad Vöslau, Österreich Team.................................................................................. 112 2 AUSTRIAN STARTUP MONITOR
EINLEITUNG Mit dem im letzten Jahr veröf- akademischer Spin-offs sowie Der Austrian Startup Monitor fentlichten Austrian Startup der Bedeutung von unterschied- 2019 wurde von einer Reihe von Monitor 2018 ist es erstmals lichen Zukunftstechnologien. Institutionen finanziell unter- DEFINITION VON STARTUPS gelungen, eine fundierte Daten- In Ergänzung werden eigene stützt. Neben dem Bundesminis- Dem Austrian Startup Monitor liegt basis über die Entstehung, Analysen auf Ebene der Bundes- terium für Digitalisierung und Dynamik und Entwicklung von länder vorgestellt, wodurch Wirtschaftsstandort, dem eine eng gefasste Definition von Startups Startups in Österreich zu schaf- nun auch regionalspezifische Bundesministerium für Bildung, zugrunde. Wesentliche Charakteristika fen. Die Ergebnisse haben Tendenzen aufgezeigt Wissenschaft und Forschung, der sind der Innovationsgehalt in den Berei- gezeigt, dass Startups zu Recht werden können. Wirtschaftskammer Österreich als Speerspitze des technologi- Im Spätsommer 2019 wurden und dem Rat für Forschung und chen Technologie, Produkt, Dienstleistung schen Wandels und Wachstums- wieder alle Startups, die im Zuge Technologieentwicklung konnten oder Geschäftsmodell sowie das Wachs- motor moderner Volkswirtschaf- des Austrian Startup Monitors auch einige zentrale Institutionen tumspotenzial. ten gelten. Der Report ist auf erfasst wurden, zu einer Be aus den Bundesländern als große Resonanz gestoßen und fragung eingeladen. Die Be Finanzierungspartner gewonnen die darin aufbereiteten Informa- fragung erfolgte in Abstimmung werden: die Wirtschaftsagentur STARTUPS WERDEN ALS tionen wurden breit rezipiert. mit dem EU Startup Monitor. Mit Wien, die tecnet equity NÖ UNTERNEHMEN MIT FOLGENDEN Mit dem nun vorliegenden einer Beteiligung von mehr als Technologiebeteiligungs-Invest EIGENSCHAFTEN DEFINIERT: Austrian Startup Monitor 2019 700 TeilnehmerInnen haben GmbH, „hub,ert – gründen in werden die Entwicklungsdyna- deutlich mehr Startups als im Oberösterreich“, der Science Park 1. STARTUPS sind jünger als 10 Jahre; mik und die Perspektiven des Vorjahr partizipiert. Die wach- Graz und STARTUP.TIROL. österreichischen Startup-Sek- sende Bereitschaft, sich am Wir sind überzeugt, dass der tors tiefgehender untersucht. Austrian Startup Monitor aktiv zu vorliegende Report ein weiterer 2. STARTUPS sind mit ihren Produkten, Erneut wurden aktuelle Informa- beteiligen, spiegelt die Bedeu- wesentlicher Schritt in der Dienstleistungen, Technologien oder tionen zu Gründungsteams, tung wider, die österreichische Entwicklung des österreichi- Geschäftsmodellen innovativ; Geschäftsmodellen, Internatio- Startups dem Ziel beimessen, schen Startup-Ökosystems ist, nalisierungsbestrebungen sowie empirisch belegte Informationen und freuen uns auf eine rege zur Finanzierungsstruktur und zur über die Startup-Szene aufzube- Diskussion der Ergebnisse. Wir 3. STARTUPS weisen ein signifikantes Einschätzung von Umfeld und reiten. Diese veranschaulichen wünschen eine spannende MitarbeiterInnen- oder Umsatzwachstum Zukunftsaussichten aufbereitet. aber nicht nur die wichtige Rolle Lektüre und viel Freude mit auf oder streben es an. Darüber hinaus kamen einige dieses Sektors, sondern sollten neuen Einblicken in den neue Fragestellungen hinzu. Ein auch genutzt werden, um die österreichischen Startup-Sektor. Hauptaugenmerk lag dabei auf Rahmenbedingungen für der differenzierten Analyse Startups weiter zu verbessern. Für das Studienteam KARL-HEINZ LEITNER MARKUS RAUNIG RUDOLF DÖMÖTÖR (AIT AUSTRIAN INSTITUTE OF (AUSTRIANSTARTUPS) (WIRTSCHAFTSUNIVERSITÄT WIEN) TECHNOLOGY) 4 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 5
Key Facts Der Austrian Startup Monitor 2019 ist der zweite Bericht über den Status, die Perspektiven und das Umfeld österreichischer Startups. Der Bericht basiert auf einer im Sommer 2019 durchgeführten Befragung von 710 GründerInnen oder GeschäftsführerInnen. Des Weiteren werden Informationen über alle seit 2008 in Österreich erfassten Startups genutzt. 14% der öster 46% der In Österreich wurden seit 2008 Die Geschäftslage hat 52% der österreichischen österreichischen mehr als 2.200 Startups sich im Vergleich zum Startups sind durch externes reichischen Startups verfolgen gegründet. Die Anzahl der letzten Jahr nur gering fügig verändert. Auch soziale und/oder 2019 schätzen mehr als Kapital finanziert. 63% der Startups sind ökologische Ziele. Die Entwicklung Startup-Gründungen stieg mit 15% pro Jahr deutlich stärker die Hälfte der Teilneh merInnen des ASM Survey Startups planen in den nächs von nachhaltigen akademische Produkten und als jene der klassischen die aktuelle Lage als ten 12 Monaten externes Dienstleistungen sehr gut (17%) oder Spin-offs steht dabei an erster Stelle. Unternehmensgründungen (3% per annum). gut (35%) ein. Eigenkapital zu akquirieren. und 20% In Österreich gibt es rund 1.000 Mehr als 90% der Knapp die Hälfte der Was Technologie und wurden aus Startup-Gründerinnen und Gegenüber dem Austrian Startup Monitor 2018 hat die österreichischen Startups hat Schwierig- Innovationstrends betrifft, durchschnittliche Mitarbeite- Startups erzielen bestehenden 4.500 Startup-Gründer. Der rInnenanzahl zugenommen. Die Startups beschäftigen nun Umsätze im Ausland oder planen, in naher keiten dabei, geeignete wird dem Thema Künstliche Intelligenz (Artificial Intelli MitarbeiterInnen zu Unternehmen Anteil Gründerinnen ist im Vergleich zum Vorjahr von 12% auf 18% im Schnitt 9,4 Mitarbeiter- Innen, während es im Vorjahr Zukunft auf internatio nalen Märkten aktiv zu finden. Dies trifft vor allem gence, 67%) bei weitem die größte Bedeutung beigemes heraus gestiegen. Mittlerweile hat jedes im Schnitt noch 8,2 waren. In Summe umfasst der österrei- werden. Jedes fünfte Startup erwirtschaftet für Unternehmen in der sen. Rund zwei Drittel der Befragten betrachten chische Startup-Sektor Growth-Stage zu. gegründet. dritte Startup zumindest eine Frau im Gründungsteam. damit mittlerweile rund 17.500 Beschäftigte. bereits Gewinne. Artificial Intelligence als einen der fünf wichtigsten Jedes sechste Startup ist der Meinung, dass die Zukunfts-trends. Danach IT und Softwareentwicklung sind für Startups nach wie vor die wichtigs Fast neun von zehn Startups haben vor, in österreichische Bundesregierung ein ernstzunehmendes folgen die Themen Big Data ten Branchen, wenngleich der Anteil den nächsten 12 Monaten zusätzliche MitarbeiterInnen Interesse hat, Startups zu unterstützen. Im Vorjahr war (38%), grüne Technologien von 35% im Jahr 2018 auf aktuell 31% etwas gesunken ist. Weiterhin einzustellen. Dies entspricht einem geplanten Wachs es jedes achte Unternehmen. Startups erwarten sich von (Green Tech) (32%), persona- sind aber auch die Life Sciences und tum von über 40% gegenüber dem aktuellen Stand. der österreichischen Politik am dringendsten eine lisierte Gesundheit (Perso die Kreativwirtschaft von großer Bedeutung. In den Bereichen Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der öster Senkung der Lohnnebenkosten (44%), mehr Anreize nalized Health) (29%) und Konsumgüter (10%) sowie Finanzwe reichischen Startups sollen demnach rund 7.500 für Risikokapital (41%) und eine höhere Flexibilität das Internet der Dinge sen bzw. Finanztechnologie (6%) ist ein leichter Zuwachs beobachtbar. neue Arbeitsplätze geschaffen werden. und Transparenz im Förderwesen (30%). (Internet of Things) (28%). 6 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 7
Key Facts in English The Austrian Startup Monitor 2019 is the second report about the status, perspectives and ecosystem of startups in Austria. The report is based on a survey of 710 founders and CEOs of Austrian startups conducted in the summer of 2019. In addition, the team used data on all startups that have been identified in Austria since 2008. 14% of all 46% of Austrian More than 2,200 startups Startups' perception of their current hasn't More than half of all start startups follow were founded in Austria in the ups (52%) have already Austrian start social and/or eco logical objectives. last ten years. The number of new ventures increased by changed significantly since last year. In 2019, more than half acquired external capital ups can be Developing sus tainable products 15% per year, which is a much higher growth rate than of the survey partici pants perceived the and 63% intend to raise considered and services is the most important traditional enterprises which current situation as external capital within good (17%) or aim for these have grown by 3% per year the next 12 months. academic companies. in the same time period. excellent (35%). spinoffs, while Austria has about 1,000 female Compared to last year, More than 90% About half of the Concerning technology of all startups in startups report to have 20% were the average number of and innovation trends, and about 4,500 male startup Austria already founders. The number of female employees has increased. generate or plan to difficulties acquiring Artificial Intelligence founded out of On average, a startup founders has increased in the employs 9.4 people generate revenues adequate personnel. (67%) is overwhelming last year, from 12% to 18%. on international This is particularly existing (8.2 in 2018). The entire By now, every third startup Austrian startup sector markets. Every fifth relevant for startups in ly considered to be the startup is already has at least one woman in the now comprises about the growth stage. most important tech companies. founding team. 17,500 employees. profitable. nology of the future. The majority of startups is Only every sixth startup thinks that the Austrian govern This is followed by Big active in the IT industry, although Nearly 9 out of 10 startups are planning ment is seriously interested in supporting startups, a Data (38%), Green Tech the rate has fallen from 35% in to hire new employees in the next 12, account rate which has grown since last year. Among the most 2018 to 31% in 2019. Furthermore, there are significant numbers of important appeals startups would make to policy (32%), Personalized active startups in life sciences and ing for 40% growth rate from the status quo. the creative industries. Marginal An extrapolation based on the total number of makers is to decrease income-related social security Health (29%) and the growth can be observed in payments (44%), creating incentives for venture capi- consumer goods (10% of startups Austrian startups indicates that about 7,500 Internet of Things are active in this area) as well as tal investors (41%) and higher flexibility and transpar the finance sector (6%). new jobs will be created in the coming year. ency when it comes to public grant funding (30%). (28%). 8 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 9
ANZAHL UND STANDORTE Die Startup-Szene ist in den schen Startups gegründet. Auf Linz bzw. Graz statt. Dahinter letzten Jahren stark angewach- Platz 2 folgt Oberösterreich und folgen mit je rund 8% aller sen und hat ganz Österreich an dritter Stelle liegt die Steier- gegründeten Startups die erfasst. Wien rangiert im Bundes- mark. In den beiden letztgenann- Bundesländer Niederösterreich WIEN ländervergleich unangefochten ten Bundesländern sind je rund und Tirol. Der mit je unter 5% auf Platz 1 der beliebtesten 12% aller Startups angesiedelt. niedrigsten Anteil findet sich in NIEDERÖSTERREICH Startup-Standorte. Allein dort Viele Gründungen finden in den Kärnten, Salzburg, dem Burgen- wird die Hälfte aller österreichi- jeweiligen Landeshauptstädten land und Vorarlberg. TeilnehmerInnen am OBERÖSTERREICH 63 170 325 1125 Survey 2018 und 2019 ANZAHL DER STARTUPS NACH Gründungen von Startups STANDORTEN SEIT 2008 seit 2008 (ASM Datenbank) Abb. 1. Quelle: ASM Datenbank sowie ASM Survey 2018 und 2019 (Startups) Gesamt 2.280 99 282 Burgenland 1,3% Kärnten 4,9% Niederösterreich 7,5% STEIERMARK Oberösterreich 12,4% BURGENLAND STARTUPS TIROL SALZBURG Wien 49,3% IN ÖSTERREICH VORARLBERG Salzburg 3,7% 12 30 IN PROZENT 28 85 15 38 66 267 52171 Steiermark 11,7% Tirol 7,5% Vorarlberg 1,7% ANZAHL DER STARTUP- 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017* KÄRNTEN GRÜNDUNGEN 2008-2017 REPRÄSENTATIVE Abb. 2. Quelle: ASM Datenbank 24 112 STUDIENERGEBNISSE Abb. 3. Quelle: ASM Datenbank sowie ASM Survey 2018 (Startups) Der österreichische Startup-Sektor zeigt eine dynamische und ASM Survey 2019 (Startups) Entwicklung. Während im Jahr 2008 noch rund 100 Startups Wien gegründet wurden, waren es vier Jahre später bereits rund 180 Gründungen. Dieser Trend setzte sich fort und im Jahr 2016 waren es bereits fast 300 Gründungen. Es kann davon Gründungen von Startups seit 2008 (ASM Datenbank) ausgegangen werden, dass das Wachstum auch nach 2017 TeilnehmerInnen am Survey 2019 weiter angehalten hat. Wegen der verzögerten Erfassung TeilnehmerInnen am Survey 2018 + 2019 von neu gegründeten Startups in der ASM Datenbank lassen Am ASM Survey 2019 haben insgesamt 464 Startups In Prozent sich Neugründungen nach 2017 aber noch nicht vollständig teilgenommen, deutlich mehr als 2018, wo es 368 Be Niederösterreich Oberösterreich abbilden. teiligungen gab. Die letzte Befragung zeigt, dass die Die Anzahl der Startup-Gründungen ist damit zwischen 2008 Verteilung nach Bundesländern in etwa der Grund gesamtheit aller in der Datenbank erfassten Startups Steiermark und 2017 im Schnitt jährlich um rund 15% gewachsen. Zum Vergleich: Die Anzahl aller neu gegründeten Unternehmen in entspricht. Startups aus den Bundesländern Kärnten Tirol und der Steiermark waren 2019 etwas weniger häufig Salzburg Burgenland Vorarlberg Österreich stieg im selben Zeitraum und über alle Branchen Kärnten und Unternehmensformen hinweg laut Daten der Wirt vertreten, während jene aus Niederösterreich und schaftskammer Österreich durchschnittlich um rund 3%. Tirol überproportional häufig geantwortet haben. Insgesamt kann jedoch von einer repräsentativen *Aufgrund der gewählten Suchstrategie (siehe auch Kap. Über den Austrian Datenbasis ausgegangen werden. 1,3% 1,7% 1,8% 4,9% 2,8% 3,5% 7,5% 10,6% 9,2% 12,4% 13,8% 14,5% 3,7% 3,9% 4,1% 11,7% 8,0% 9,6% 7,5% 9,3% 7,6% 1,7% 1,9% 2,2% 49,3% 48,1% 47,5% Startup Monitor) können Startups erst mit einer zeitlichen Verzögerung von ein bis zwei Jahren erfasst werden. 103 119 140 142 183 236 256 284 297 279 12 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 13
ENTWICKLUNGSPHASE SCHLIESSUNGSRATEN Bei der Entwicklung von Startups wird typischerweise zwischen Seed-, Startup-, Growth- und Later-Stage-Phase unterschieden. & EXITS SEIT 2008 Die Ergebnisse des ASM Survey 2019 Startups befinden sich in der Pre-Seed- oder Seed-Phase. Ein illustrieren, dass sich mit 41% der Later-Stage-Phase. weiteres Drittel ist zwischen zwei Erstmals ist es möglich, auf Basis des Entwicklungsmonitorings der Jahre 2008 bis Großteil der befragten Unterneh- Die Verteilung der Entwicklungs- und drei Jahren alt und damit meist 2016 Informationen zu der längerfristigen Entwicklung von Startupsaufzubereiten. men in der Startup-Phase befindet, phasen stimmt mit dem Alter der in der Startup-Phase. Unterneh- dahinter folgt die Growth-Phase befragten Startups überein: Rund men, die älter als vier Jahre sind, Die Entwicklungsverläufe aller diese Tendenz mit zunehmen- Im Umkehrschluss bedeutet dies, mit 32%. Rund 21% der befragten ein Fünftel der Unternehmen ist sind in der Regel in der Growth- Startups, die seit 2008 in der dem Alter ab: Je älter ein Startup dass von den Unternehmen, die Startups sind in der Pre-Seed- oder nicht älter als ein Jahr und befindet Phase und machen rund ein Drittel ASM Datenbank erfasst sind, ist, desto unwahrscheinlicher zwischen 2008 und 2010 ge- Seed-Phase. Weniger als 2% der sich damit typischerweise in der der Befragten aus. wurden systematisch verfolgt. wird ein zukünftiger Exit oder ein gründet wurden, die überwie- Dabei wurde zunächst erhoben, Scheitern. Trotzdem ist der Anteil gende Mehrheit - etwa 80% - 0,7% ob ein Startup verkauft oder der Startups, die verkauft oder heute nach wie vor existiert und fusioniert wurde, eine Entwick- fusioniert werden, insgesamt aktiv ist. Circa 83% der Startups, Steady Stage Andere lung, die als „Exit“ bezeichnet recht gering und liegt jeweils bei die zwischen 2011 und 2013 3,3% 20,9% wird. Weiters wurde erfasst, ob unter 2,5%. Anders bei den bereits etabliert waren, existie- (Die Unternehmensentwicklung stagniert, Unternehmen in Konkurs oder Unternehmen die unfreiwillig ren noch, während sogar rund es gibt kein wesentliches Wachstum mehr) Insolvenz gegangen sind oder (Konkurs oder Insolvenz) das 90% der Unternehmen, die Pre-Seed oder aufgelöst wurden. Drittens gibt Unternehmen beendet haben: zwischen 2014 und 2016 gegrün- 1,7% Seed-Phase es eine Reihe von Unternehmen, die zwar nicht mehr aktiv sind, Hier lag der Anteil bei den im Zeitraum 2008 bis 2010 etablier- det wurden, noch bestehen. Later Stage (Konzeptentwicklung und noch keine aber noch nicht formal stillge- legt wurden. ten Unternehmen bei rund 12%. Bei jüngeren Unternehmen fällt (Das Startup ist am Markt Umsätze/NutzerInnen) Während der Anteil der Startups, der Anteil geringer aus. etabliert; ein Verkauf oder Börsengang ist geplant die erfolgreich ausgestiegen, Bei rund 4 bis 7% der Startups oder steht bevor) etwa durch einen Verkauf, oder konnte im betrachteten Zeit- gescheitert sind, mit dem raum festgestellt werden, dass Unternehmensalter steigt, flacht sie nicht mehr aktiv sind. SCHLIESSUNGSRATEN UND EXITS SEIT 2008 41,4% 5,5% ENTWICKLUNGSPHASE inaktiv 32,0% 7,0% DER STARTUPS IN PROZENT Konkurs, Startup-Phase Insolvenz & 11,9% 9,1% 3,9% (Es gibt bereits ein marktfähiges Produkt aufgelöst und erste Umsätze 5,6% bzw. NutzerInnen) Growth-Phase Verkauf & Fusion 2,2% 1,2% 0,7% (Starkes Umsatz- und/oder NutzerInnenwachstum) GRÜNDUNGSJAHR 2008-2010 2011-2013 2014-2016 Abb. 4. Quelle: ASM Survey 2019 (Startups), n=459 Abb. 5. Quelle: ASM Datenbank, n=1.763 14 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 15
STARTUPS IN DEN BUNDES- LÄNDERN 16 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 17
WIEN STARTUPS laut ASM Datenbank: 1.131 In Wien ist beinahe die Hälfte aller österreichischen Startups ansäs- sig. Die Verteilung der Branchen sen ab 150.000 Euro häufiger angesiedelt sind. Gleichzeitig erwirtschaftet in Wien zudem nur Unterschiede deutlich: Wiener Startups sind mit durchschnitt- lich 11,2 Beschäftigten deutlich Teilnehmende Startups am Survey 2018 und 2019: 325 nach Bundesländern wird im ein Fünftel der im ASM 2019 größer als Startups in anderen Kapitel Branchen und Geschäfts- befragten Unternehmen noch Bundesländern, wo der Durch- modelle dargestellt. An dieser keinen Umsatz, während dies in schnittswert bei 7,6 Mitarbeiter- Stelle soll jedoch die Entwicklung Restösterreich auf mehr als ein Innen liegt. Darüber hinaus des Umsatzes als spezifischer Be- Viertel zutrifft. Dies legt den befinden sich in Wien wesentlich fund für Wien aufbereitet werden. Schluss nahe, dass Startups in mehr Unternehmen bereits in der Startups in Wien erzielen im Wien häufiger und schneller in Growth-Phase als in anderen Vergleich zu anderen Bundeslän- der Lage sind, Umsätze zu Bundesländern. dern mehr Umsatz. Konkret heißt erzielen. Auch was die Unterneh- das, dass sie in den Umsatzklas- mensgröße betrifft, sind die UMSATZ Kein Umsatz 22,0% Kein Umsatz 30,5% € 1 bis € 50.000 25,4% € 1 bis € 50.000 26,5% € 50.001 bis € 150.000 10,2% € 150.001 bis € 300.000 12,2% € 50.001 bis € 150.000 15,2% € 300.001 bis € 500.000 10,2% € 150.001 bis € 300.000 9,0% € 500.001 bis € 1 Million 8,8% € 300.001 bis € 500.000 7,2% € 500.001 bis € 1 Million 3,6% 11,2 € 1 bis € 3 Millionen 7,3% € 1 bis € 3 Millionen 4,5% € 3 bis € 10 Millionen 2,9% € 3 bis € 10 Millionen 2,7% Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in Startups lt. ASM Survey 2019: € 10 bis € 25 Millionen 0,5% € 10 bis € 25 Millionen 0,4% Mehr als € 25 Millionen 0,5% Mehr als € 25 Millionen 0,4% BUNDESLANDPARTNER Die Wirtschaftsagentur Wien bietet für oder der Kreativwirtschaft. Wien Österreich ohne Wien Unternehmen in Wien ein „360°- Service“. Die Wirtschaftsagentur Wien positioniert die Dazu zählen Förderungen und Beratungen, Hauptstadt Österreichs auch im internationalen Workshops und weiterführende Coachings bei der Wirtschafts-Umfeld, betreut internationale Abb. 6. Quelle: ASM Survey 2019 (Startups), n=428 Gründung, Hilfe bei der Suche nach Betriebs- oder Unternehmen bei der Ansiedlung in Wien und ist erste Büroflächen, Kontakte zu möglichen Partnerinnen Anlaufstelle für Expats bei ihrer Ankunft in Wien. 18 AUSTRIAN STARTUP MONITOR und Partnern in der Technologieszene www.wirtschaftsagentur.at
OBERÖSTERREICH STARTUPS laut ASM Datenbank: 282 Was die Anzahl der angesiedel- ten Startups betrifft, liegt Oberösterreich im Bundeslän- gen dar. Die Erhebung ergab, dass die in Oberösterreich ansässigen Startups von In- mehr als 1 Mio. Euro bewertet. Ins Auge sticht darüber hinaus, dass 44% der Startups im Teilnehmende Startups am Survey 2018 und 2019: 99 dervergleich an zweiter Stelle. vestorInnen relativ hoch bewer- Bereich IT/Softwareentwicklung Mehr als die Hälfte der Startups tet werden, was bei jener tätig sind, womit Oberösterreich ist dabei im Zentralraum, also Gruppe, die bisher zwischen 2,5 die Spitzenposition einnimmt. rund um die Landeshauptstadt und 5 Mio. Euro einwerben Bemerkenswert ist zudem, dass Linz angesiedelt. konnte, besonders auffällt. mit 23% versus 20% in den Die Beschaffung von Kapital aus Insgesamt werden mit 43% übrigen Bundesländern der externen Finanzierungsquellen gegenüber 40% in anderen Anteil an Spin-offs aus Unter- stellt für alle Startups eine der Bundesländern etwas mehr nehmen etwas höher ist. wesentlichsten Herausforderun- oberösterreichische Startups mit BEWERTUNG DURCH INVESTORINNEN Kein externes Eigenkapital 49,0% Kein externes Eigenkapital 51,5% bis € 1 Million 7,8% bis € 1 Million 9,3% € 1 bis € 2,5 Millionen 15,7% € 1 bis € 2,5 Millionen 16,8% € 2,5 bis € 5 Millionen 15,7% € 2,5 bis € 5 Millionen 9,3% Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in Startups lt. ASM Survey 2019: 6,8 Mehr als € 5 Millionen 11,8% Mehr als € 5 Millionen 13,1% BUNDESLANDPARTNER hub,ert ist die Türe zu einem Netzwerk von mehr Das entscheidende ist: Jede Anfrage an hub,ert als zehn unabhängigen, neutralen und nicht landet immer beim richtigen Partner im Oberösterreich Österreich ohne profit-orientierten Unterstützern für Gründer, Netzwerk, der kompetent und unabhängig seinen Oberösterreich Start-ups und Jungunternehmer am Standort Beitrag leistet. Wer Teil von hub,ert ist, was Oberösterreich. Sie decken mit ihren Leistungen dieses Netzwerk für Jungunternehmer bereits Abb. 7. Quelle: ASM Survey 2019 (Startups), n=327 unterschiedlichste Bedürfnisse ab: von getan hat und für zukünftige Gründer noch tun Coworking-Spaces, über Coaching-Programme kann, all das und mehr findet man auf 20 AUSTRIAN STARTUP MONITOR und Netzwerke bis hin zur operativen Gründung. www.hub-ert.net. 21
STEIERMARK STARTUPS laut ASM Datenbank: 267 Die Steiermark gehört mit fast 300 Gründungen seit 2008 zu den Top 3 der beliebtesten nannte „Spin-offs“. Im diesjährigen ASM wurden spezifische Analysen zu Spin-offs einer Hochschule oder For- schungseinrichtung. Derartige Spin-offs transferieren For- Teilnehmende Startups am Survey 2018 und 2019: 66 Startup-Standorte in Österreich. vorgenommen. Für die Steier- schungsergebnisse in marktfähi- Die hohe Anzahl von Universitä- mark geht daraus hervor, dass ge Produkte oder Dienstleistun- ten, Fachhochschulen und dort der Anteil der Spin-offs, die gen. Der Vergleich mit anderen Forschungseinrichtungen aus einem akademischen Bundesländern, bei denen der zusammen mit einer sehr guten Dienstverhältnis heraus entstan- Anteil von Spin-offs, die im Zuge Infrastruktur zur Startup-Förde- den sind, besonders hoch ist. eines akademischen Dienstver- rung begünstigen deren Entste- Immerhin haben 14% aller in der hältnisses entstanden, mit 7% hen. Eine Besonderheit sind Steiermark neu gegründeten nur halb so groß ist, verdeutlicht dabei Ausgründungen, soge- Startups einen solchen Bezug zu den Unterschied. GRÜNDUNGSFORMEN Spin-off im Zuge einer Spin-off im Zuge einer akademischen Ausbildung 7,0% akademischen Ausbildung 5,7% Spin-off im Zuge eines akademischen Spin-off im Zuge eines akademischen Dienstverhältnisses 6,8% Dienstverhältnisses 14,3% Spin-off eines bereits bestehenden Unternehmens 17,1% Spin-off eines bereits bestehenden Unternehmens 19,7% Unabhängige Gründung 60,0% Unabhängige Gründung 62,7% Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in Startups lt. ASM Survey 2019: 7,1 Sonstiges 2,9% Sonstiges 4% BUNDESLANDPARTNER Science Park Graz ist der Hightech-Inkubator 2016 managt der Science Park Graz auch das Steiermark Österreich ohne für Graz, die Steiermark und darüber hinaus. Business Incubation Centre der Europäischen Steiermark Angetrieben von einer Leidenschaft für Innovation Weltraumorganisation für Österreich und und Entrepreneurship, unterstützen wir Südosteuropa – ESA BIC Austria – und deckt Abb. 8. Quelle: ASM Survey 2019 (Startups), n=461 GründerInnen aller akademischen Disziplinen vom somit die gesamte Wertschöpfungskette der ersten Tag an dabei, ihre Ideen in international Inkubation ab. 22 AUSTRIAN STARTUP MONITOR erfolgreiche Unternehmen umzusetzen. Seit www.sciencepark.at
NIEDERÖSTERREICH STARTUPS laut ASM Datenbank: 170 In Niederösterreich sind rund 7% aller österreichischen Startups angesiedelt. Wie in anderen Im Vergleich zu anderen Bundes- ländern verfolgen Startups in Niederösterreich besonders des Ressourcenverbrauchs (Bsp. Energie und Wasser) oder den Wechsel zu nachhaltigen Teilnehmende Startups am Survey 2018 und 2019: 63 Bundesländern wurde auch dort häufig ökosoziale Ziele. In etwa Materialien ab. Dieser Trend ist durch unterschiedliche private die Hälfte (58%) gibt an, dass sie u.a. aufgrund der Branchen- und öffentliche Akteure und soziale und/oder ökologische struktur erklärbar. So stellen Initiativen das Umfeld für Ziele prioritär behandeln. In den niederösterreichische Startups Startups, sprich das Startup- anderen Bundesländern sind es überproportional häufig Ökosystem gefördert. hingegen nur 44%. Viele nieder- Konsumgüter und industrielle Am Beispiel von Niederösterreich österreichische Startups zielen Produkte her, sind aber auch zeigt sich auch die besondere konkret auf die Entwicklung überdurchschnittlich oft in Bedeutung von ökologischen nachhaltiger Produkte und den Life Sciences angesiedelt. und sozialen Zielen der Startups. Dienstleistungen, die Reduktion SOZIALE UND/ODER ÖKOLOGISCHE ZIELE IN PROZENT Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in Startups lt. ASM Survey 2019: 6,8 BUNDESLANDPARTNER tecnet equity ist mit einem Fondsvolumen weit über das finanzielle Investment hinaus. 58,1% 44,2% von rund 50 Mio. Euro einer der führenden Mit persönlichem Engagement, einem Niederösterreich Österreich ohne Eigenkapitalgeber für Frühphaseninvestments internationalen Netzwerk und langjähriger Niederösterreich in Österreich. tecnet finanziert junge Erfahrung begleitet tecnet, Unternehmen zum Abb. 9. Quelle: ASM Survey 2019 (Startups), n=413 Technologieunternehmen und Unternehmen Erfolg. Als klassischer Early-stage Investor ist mit innovativen Geschäftsideen durch tecnet seit vielen Jahren ein aktiver Teil der 24 AUSTRIAN STARTUP MONITOR Venture Capital. Die Unterstützung geht österreichischen Startup-Szene.
TIROL STARTUPS laut ASM Datenbank: 171 Mit Blick auf die Startup-Land- schaft in Westösterreich spielt Tirol eine besondere Rolle. Rund vergleichsweise viele Unterneh- men in der Seed-Phase befinden. Das ist auch ein Grund für die GründerInnen aus Deutschland etwa dreimal so hoch wie im österreichischen Durchschnitt. Teilnehmende Startups am Survey 2018 und 2019: 52 8% der in der ASM Datenbank geringere durchschnittliche Die räumliche Nähe zu Deutsch- erfassten Startups befinden sich MitarbeiterInnenzahl. Gleichzei- land und die engen wirtschaftli- dort. tig offenbaren die Daten zu den chen Verflechtungen sind wohl Tirol hat im Vergleich zu anderen Unternehmensformen, dass sich ein Grund dafür. Darüber hinaus Bundesländern einen höheren wie in der Steiermark auch in Tirol zeigt sich, dass sich auch Grün- Anteil von Startups im Tourismus- überproportional viele akademi- derInnen aus Ländern außerhalb sektor. Außerdem beheimatet es sche Spin-offs unter allen der EU in Tirol häufiger als in den etwas mehr Startups im Bereich Startups befinden. übrigen Bundesländern mit Konsumgüter, von Nahrungsmit- Die Analyse der Ergebnisse des einem Startup selbstständig teln bis zu Bekleidung, als im ASM Survey 2019 liefert für Tirol machen. Diese Zahlen demonst- österreichischen Durchschnitt. ein Spezifikum, was die Nationali- rieren, dass Tirol für ausländische Die Befragungsergebnisse zeigen tät der GründerInnen betrifft: Mit GründerInnen offenbar attraktive zudem auf, dass sich in Tirol noch 22% ist dort der Anteil der Perspektiven bietet. NATIONALITÄT DER GRÜNDERINNEN Österreich 66,7% Österreich 88,0% Deutschland 21,7% Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in Startups lt. ASM Survey 2019: 4,8 Deutschland 5,3% Andere EU-Länder 3,9% Andere EU-Länder 5,0% Andere europäische Länder außerhalb der EU 1,5% Andere europäische Länder außerhalb der EU 6,7% BUNDESLANDPARTNER STARTUP.TIROL bündelt die Kräfte zentraler Das gleichnamige Gründungszentrum STARTUP. Außerhalb Europas 1,3% Startup-Initiativen in Tirol mit dem Ziel, TIROL berät und unterstützt Forschende, Außerhalb Europas 0,0% Tirol Österreich ohne Entrepreneur*innen und Startup-Unternehmen Studierende und WissenschaftlerInnen auf Tirol zu unterstützen und gemeinsam einen dem Weg von der Idee bis zum wachsenden Abb. 10. Quelle: ASM Survey 2019 (GründerInnen), n=603 attraktiven Startup-Standort Tirol zu schaffen. Unternehmen. www.startup.tirol/ 26 AUSTRIAN STARTUP MONITOR
KÄRNTEN, SALZBURG, VORARLBERG, BURGENLAND In den kleineren Bundesländern Burgenland, Kärnten, Salzburg und Vorarlberg gibt es laut ASM Datenbank in Summe mehr keine differenzierten Auswertun- gen möglich. Nichtsdestotrotz sollen hier einige ausgewählte Resultate aufgezeigt werden. Produktion/Hardware, Elektronik/ Elektrotechnik) aktiv sind. Der Konsumgütermarkt wird ebenso wie der Handel auffallend BRANCHEN & GESCHÄFTS- als 260 Startups. Setzt man die Im Burgenland sind relativ viele oft von Startups aus Vorarlberg Anzahl der neu gegründeten Startups im Bereich Handel tätig. adressiert, weshalb auch mehr Startups zur EinwohnerInnenan- Kärntner Startups heben sich von Unternehmen im „Business-to- zahl in Beziehung, entspricht den anderen Bundesländern ab, Consumer“-Markt tätig sind. deren Zahl dem Durchschnittswert weil sie die mit Abstand höchste Was den Anteil der Startups im für Österreich oder übertrifft durchschnittliche Anzahl von Bereich der Life Sciences betrifft, MODELLE diesen sogar. MitarbeiterInnen aufweisen. liegt das Bundesland Salzburg Wegen der geringen Anzahl an Auffällig ist zudem, dass in Kärnten vorne. Die Datenanalyse zeigt Startups, die am Survey teilge- überproportional viele Startups im hier im Detail auf, dass überdurch- nommen haben, sind für die Bereich Konsumgüter und Hard- schnittlich viele Unternehmen das genannten Bundesländer jedoch ware (Industrielle Technologie/ Gesundheitswesen* abdecken. KENNZAHLEN FÜR BURGENLAND, SALZBURG, VORARLBERG, KÄRNTEN Vorarlberg Gründungen von Startups seit 2008 (ASM Datenbank) 38 Teilnehmende Startups am Survey 2018 und 2019 15 5,4 Durchschnittliche MitarbeiterInnenanzahl Salzburg Gründungen von Startups seit 2008 (ASM Datenbank) 85 Teilnehmende Startups am Survey 2018 und 2019 28 12,5 Durchschnittliche MitarbeiterInnenanzahl Burgenland Gründungen von Startups seit 2008 (ASM Datenbank) 30 Teilnehmende Startups am Survey 2018 und 2019 12 10,3 Durchschnittliche MitarbeiterInnenanzahl Kärnten Gründungen von Startups seit 2008 (ASM Datenbank) 112 Teilnehmende Startups am Survey 2018 und 2019 24 21 Durchschnittliche MitarbeiterInnenanzahl * [Gesundheitswesen ist Teil von Life Sciences] Abb. 11. Quelle: ASM Datenbank sowie ASM Survey 2018 und 2019 (Startups) 28 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 29
BRANCHE 5,3% 6,3% 4,4% In welchen Branchen werden österreichische Startups gegründet? Um diese Frage zu beantworten, wurden insgesamt 22 Branchen abgefragt, welche sodann in Branchengruppen zusammengefasst wurden. Die Branchenanalyse demonst- Textil, Konsumgüter, Nahrungs- auf 2019 um 2 Prozentpunkte von riert, dass die Bereiche IT und mittel) gegründet. Hier ist ein 4% auf 6% gestiegen. Softwareentwicklung wie zu Wachstum gegenüber dem Jahr Mit der Dominanz von IT und erwarten dominieren. Der Anteil 2018 von plus 3% zu verzeichnen. Softwareentwicklung bei Startups ist jedoch von rund 35% im Jahr Dieses Wachstum auf nationaler liegt Österreich international im ENERGIE & MOBILITÄT FINANZWESEN HANDEL 2018 auf 31% im Jahr 2019 leicht Ebene spiegelt zudem wider, Trend. Das zeigt ein Vergleich mit FINANZTECHNOLOGIE gesunken. Der Bereich „Industriel- wonach der Bereich Nahrungs- internationalen Studien zur 10,1% 31,2% 7,0% le Technologie/Produktion und mittel auch international ein Branchenverteilung von Start- Elektronik/Elektrotechnik“ Trendthema ist. Die Kreativwirt- ups, wonach in diesem Bereich (Hardware) folgt mit großem schaft (Kommunikation/Marke- auch andernorts am häufigsten Abstand und macht rund 10% der ting, Medien und Kreativwirt- gegründet wird. Auch eine Startups aus. An dritter Stelle schaft) kann 7% der Gründungen Gegenüberstellung zur allgemei- stehen mit 9% die „Life Sciences“ auf sich verbuchen und liegt nen Gründungsstatistik in Öster- (Biotechnologie, Gesundheitswe- damit auf dem Niveau des reich illustriert, dass Startups sen, Medizintechnik und Pharma/ Vorjahres. Der Anteil an Unter- überproportional häufig in der IT Labortechnik). nehmen, die im Bereich des und Softwareentwicklung ge- Unter den befragten Unterneh- Finanzwesens gegründet werden, gründet werden. men haben rund 10% im Bereich häufig als sogenannte „FinTech- der Konsumgüter (Bekleidung/ Startups“ bezeichnet, ist von 2018 HARDWARE SOFTWARE KREATIVWIRTSCHAFT Industrielle Technologie/ IT/Softwareentwicklung Kommunikation/Marketing BRANCHENVERTEILUNG IN PROZENT Produktion und Elektronik/ und Medien Elektrotechnik 2,6% 10,1% 2,8% 9,2% 3,1% 7,9% LIFE SCIENCES TOURISMUS ANDERE BAUGEWERBE KONSUMGÜTER BILDUNG Biotechnologie, IMMOBILIEN Bekleidung/Textil, Konsumgüter Gesundheitswesen, und Nahrungsmittel Medizintechnik und Pharma Abb. 12. Quelle: ASM Survey 2018 und 2019 (Startups), n=683 30 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 31
BRANCHEN NACH In Österreich gibt es eine historisch gewachsene Branchenstruktur, die sich nur langsam verändert. Im ASM 2019 wird für Startups erstmals untersucht, wie sich die BUNDESLÄNDERN unterschiedlichen Branchen in den Bundesländern verteilen. Damit können regionale Besonderheiten identifiziert werden. Die bereits vorgestellten österreich und der Steiermark eine auch in Krems oder Tulln ansässig Oberösterreich und der Stei- Oberösterreich liegt der Anteil Auch der Tourismus bietet at- Branchengruppen können für die überproportional große Relevanz. sind. Ebendort haben auch einige ermark angesiedelt, sondern auf demselben Niveau und da- traktive Märkte mit Wachstums- fünf größeren Bundesländer Wien, Es sind dies zudem jene Bundes- Hochschulen und Forschungsein- überproportional häufig in den mit über dem Durchschnittswert potenzial. Tirol sticht heraus, weil Niederösterreich, Oberösterreich, länder, die generell einen beson- richtungen ihren Sitz. industriellen Regionen Niederös- aller Bundesländer. es in diesem Sektor im österreich- Steiermark und Tirol ausdifferen- ders hohen Industrieanteil haben. Junge Unternehmen aus den terreichs. Mit rund 9% bzw. 7% sind Wien weiten Vergleich eine besonders ziert betrachtet werden. Diese Der Life-Science-Sektor hat in Bereichen Industrielle Technolo- Die Kreativwirtschaft spielt und die Steiermark (Standort große Häufung von Startups auf- Auswertung zeigt einige bemer- Niederösterreich mit knapp 16% gie/Produktion und Elektronik/ indes wie zu erwarten mit rund Graz) die beiden Hotspots für weist: Laut Befragung gehören kenswerte Unterschiede zwischen eine relativ große Bedeutung. Elektrotechnik, die international 9% in Wien eine etwas größere Startups im Bereich Finanzwesen rund 12% aller in Tirol gegründe- den einzelnen Bundesländern. Dieser Umstand ist auch darauf als „Hardware-Startups“ bezeich- Rolle als in Gesamtösterreich. In und Finanztechnologie. ten Startups dieser Branche an. Der größte Bereich IT/Soft- zurückzuführen, dass zahlreiche net werden, sind nicht nur in den wareentwicklung genießt in Ober- Startups im Wiener Umland, aber industriellen Kernregionen in BRANCHEN NACH BUNDESLÄNDERN (W, NÖ, OÖ, STMK, T, ANDERE) IN PROZENT 5,1% 5,1% 8,9% 7,9% 10,8% 7,7% ANDERE 2,0% 1,3% TOURISMUS 3,7% 7,1% 11,5% 7,6% 8,9% 15,9% 9,2% LIFE SCIENCES 7,6% Biotechnologie, Gesundheitswesen, 9,1% Medizintechnik und Pharma 8,9% 3,2% 9,6% 44,4% KREATIVWIRTSCHAFT Kommunikation/Marketing 3,9% und Medien 30,0% 23,8% 40,0% 26,6% SOFTWARE IT/Softwareentwicklung HARDWARE 19,2% Industrielle Technologie/Produktion/ Hardware, Elektronik/Elektrotechnik 14,2% 13,9% HANDEL 11,5% FINANZWESEN 8,3% 10,8% FINANZTECHNOLOGIE 6,3% 5,8% 9,1% ENERGIE & MOBILITÄT 3,4% 4,8% 3,1% 3,8% 10,1% 9,2% 2,0% 7,7% 5,8% 6,3% 4,8% BILDUNG 3,0% 2,5% 4,3% 1,6% 5,8% 7,1% 6,2% KONSUMGÜTER 2,8% 1,5% Bekleidung/Textil, Konsumgüter, 3,0% Nahrungsmittel 8,3% 14,3% 7,1% 9,2% 13,5% 16,5% BAUGEWERBE 3,4% 3,2% 1,0% 1,5% 1,9% 2,5% IMMOBILIEN WIEN NIEDER- OBER- STEIERMARK TIROL ANDERE ÖSTERREICH ÖSTERREICH Abb. 13. Quelle: ASM Survey 2018 und 2019 (Startups), n=683 32 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 33
GESCHÄFTSMODELLE Die Entwicklung eines innovativen Geschäftsmodells stellt eine der zentralen Herausforderungen für Startups dar. Im Rahmen des Austrian Startup Monitors wurde die Bedeutung von verschiedenen Geschäftsmodellen untersucht. Wie im letzten Jahr steht auch Bedeutung wie im letzten Jahr Vorjahr keine nennenswerten 2019 das Geschäftsmodell (45%). Mit einem Anteil von je Veränderungen. „Software as a Service“ erneut rund 8% folgen die Geschäfts- Fasst man all jene Geschäfts- mit rund 20% an erster Stelle. Mit modelle E-Commerce, mobile modelle zusammen, welche die einem Anteil von 15% folgt der bzw. webbasierte Anwendungen Möglichkeiten der Digitalisierung Produktverkauf (Hardware). Auf sowie der Betrieb eines Online- nutzbar machen, zeigen die Platz 3 befindet sich IT/Soft- Marktplatzes. Was alle weiteren Ergebnisse erneut, dass „digitale wareentwicklung mit rund 9%. untersuchten Geschäftsmodelle Geschäftsmodelle“ dominieren: Diese drei Geschäftsmodelle betrifft, die jeweils von weniger Etwa zwei Drittel der heimischen haben mit einem Gesamtanteil als 6% der Unternehmen verfolgt Startups weisen solch ein von 44% eine ähnlich große werden, gibt es im Vergleich zum digitales Geschäftsmodell aus. Andere Kategorie 10,3% E-Commerce 8,2% Engineering 3,7% Standortgebundener Groß- und/ oder Einzelhandel 1,8% Hardware 14,9% Software as a Service 19,9% GESCHÄFTSMODELLE IN PROZENT IT-/Software- entwicklung 9,1% Online-Marktplatz 7,8% Lizenzierung 5,1% Online-Dienst- leistungsportal 5,8% Mobile oder webbasierte Offline-Dienstleistungen 5,1% Anwendungen 8,4% Abb. 14. Quelle: ASM Survey 2018 und 2019 (Startups), n=682 34 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 35
GESCHÄFTSMODELLE Startups können mit ihren innovativen Geschäftsmodellen neue Impulse für etablierte UND BRANCHEN Branchen liefern. Eine Analyse der verfolgten Geschäftsmodelle in den einzelnen Branchen ermöglicht es, typische Kombinationen zu identifizieren. IT/Softwareentwicklung ist jener webbasierte Anwendungen (14%). Stellenwert. (15% bzw. 9%). Einem ähnlichen ware as a Service“ setzen. drei letztgenannten Bereich, in dem am häufigsten In den Life Sciences ist die In der Industriellen Technologie/ Muster folgt die Verteilung im FinTech-Startups verschreiben Geschäftsmodelle. Startups gegründet werden. Hier Herstellung bzw. der Verkauf von Produktion und Elektronik/ Übrigen auch bei Startups im sich auffallend oft den digitalen Im Bereich Handel und hat das Geschäftsmodell „Soft- Produkten mit 29% das wichtigste Elektrotechnik spielen mit 46% die Bereich Energie & Mobilität Geschäftsmodellen Online- Konsumgüter ist E-Commerce ware as a Service“ (38%), also die Geschäftsmodell, gefolgt von Herstellung und der Verkauf von (Energie & Transport/Verkehr/ Marktplatz, mobilen oder das am häufigsten genannte Zurverfügungstellung von Soft- „Software as a Service“ mit 19% Produkten als Geschäftsmodell Logistik). webbasierten Anwendungen Geschäftsmodell. Gleichzeitig wareanwendungen über das und Lizenzierung mit 11%. Vergli- (Hardware) eindeutig die domi- Bemerkenswert ist ferner, dass sowie „Software as a Service“. Im setzt aber auch fast jedes Internet, die größte Relevanz, chen mit anderen Branchen nierende Rolle. Aber auch Engi- Startups im Bereich Baugewerbe/ Bereich Finanzwesen/Finanz- achte Unternehmen auf den gefolgt von IT und Softwareent- genießt Letzteres in den Life neering und „Software as a Immobilien mit 31% besonders oft technologien verfolgen rund zwei klassischen Produktverkauf. wicklung (22%) sowie mobile oder Sciences einen besonders hohen Service“ kommen zum Einsatz auf das Geschäftsmodell „Soft- Drittel aller Startups eines der GESCHÄFTSMODELLE NACH BRANCHEN Marketing und Medien logie/Produktion und 0%–5% Industrielle Techno- Medizintechnik und Gesundheitswesen, Elektronik/Elektro- Bekleidung/Textil, 6%–10% Kommunikation/ KONSUMGÜTER FINANZWESEN Biotechnologie, LIFE SCIENCES Nahrungsmittel KREATIVWIRT- BAUGEWERBE FINANZTECH- 11%–15% Konsumgüter, IT/Software- IMMOBILIEN TOURISMUS HARDWARE entwicklung SOFTWARE 16%–20% MOBILITÄT ENERGIE & NOLOGIE BILDUNG HANDEL 21%–25% SCHAFT Pharma technik 25%–30% > 31% Standortgebundener Groß- 9% 13% 2% 1% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% und/oder Einzelhandel E-Commerce 33% 37% 5% 1% 0% 6% 5% 7% 2% 15% 0% Hardware 27% 20% 29% 46% 26% 13% 10% 0% 1% 6% 0% Engineering 5% 0% 2% 15% 14% 0% 0% 0% 2% 2% 0% Online-Dienstleistungen 2% 0% 3% 3% 9% 6% 5% 10% 5% 15% 11% Online-Marktplatz 3% 10% 2% 3% 9% 13% 24% 21% 5% 10% 16% Mobile oder webbasierte 2% 0% 8% 0% 3% 6% 5% 12% 14% 13% 16% Anwendungen Software as a Service 0% 0% 19% 9% 11% 31% 14% 31% 38% 13% 11% IT/Softwareentwicklung 0% 0% 2% 4% 6% 0% 0% 7% 22% 8% 5% Offline-Dienstleistungen 3% 7% 0% 1% 6% 19% 29% 0% 1% 6% 11% Lizenzierung 0% 0% 11% 6% 6% 6% 0% 0% 8% 2% 0% Andere 17% 13% 18% 10% 11% 0% 10% 12% 2% 10% 32% Abb. 15. Quelle: ASM Survey 2018 und 2019 (Startups), n=682 36 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 37
GRÜNDERINNEN IN ÖSTERREICH 38 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 39
GRÜNDERINNEN-TEAMS GRÖSSE UND ZUSAMMENSETZUNG DER GRÜNDUNGSTEAMS IN PROZENT Der ASM Survey repräsentiert über 1.700 Startup-GründerInnen aus 677 Startups. männlich gemischt weiblich In Österreich ist die Gründung eines Startups weiterhin Teamsache: Mehr als vier Fünftel (81%) wurden im Team aufgebaut. Im Durch- schnitt liegt die Teamgröße bei 2,6 GründerInnen, wovon 2,1 männ- lich und 0,5 weiblich sind. Rund zwei Drittel der Startups wurden von 1 GründerIn 13,9% 5,0% zwei (37%) oder drei Personen (25%) aufgebaut. Die akkumulierten ASM Daten der Jahre 2018 und 2019 bestätigen, dass Zweier- und Dreierteams die bevorzugte Gründungsform von Jungunterneh- merinnen und Jungunternehmern sind, während die Zahl der Einzel- gründungen leicht rückläufig ist (-0,4 Prozentpunkte). Auch bei der Zusammensetzung der Teams geht der Trend weiterhin in Richtung Vielfalt: Jedes vierte Startup (25%) wird mittlerweile von gemischtgeschlechtlichen Gründungsteams aufgebaut. Bei mehr 2 GründerInnen als jedem dritten ist zumindest eine Frau beteiligt (34%, inkl. weibli- che Einzelgründungen). Obwohl der Anteil ausschließlich männlicher 22,9% 11,2% 3,0% Gründungsteams von 71% in 2018 auf 66% in 2019 zurückging, beste- hen noch immer zwei Drittel der Startups nur aus Männern (inkl. 14% männliche Einzelgründungen). Der Anteil an rein weiblichen Gründungsteams ist indes von 6% auf 9% (inkl. 5% Einzelgründungen) gestiegen. Auffällig ist, dass mit 56% der relative Anteil von Einzelgründungen bei Frauen weiterhin fast 18,3% 6,1% 0,6% 3 GründerInnen dreimal so hoch ist wie bei Männern (21%). Das erklärt die kleine- re durchschnittliche Teamgröße (1,6 Mitglieder) in Frauen-Startups. Rein männliche Gründerteams bestehen im Mittel aus 2,5 Mit- gliedern. Am größten sind gemischtgeschlechtliche Teams mit im Schnitt drei Mitgliedern. In Summe liegt der Anteil der Gründerinnen bei 18% und hat somit gegenüber 2018 (12%) deutlich zugelegt. Auf Basis der Daten des ASM kann darüber hinaus eine weitere Zahl 4+ GründerInnen 11,4% 7,2% 0,4% präsentiert werden: Rechnet man die durchschnittliche Größe der Gründungsteams (2,6 Teammitglieder) auf die Gesamtzahl der in der Datenbank erfassten Startups (2.089 aktive Startups) hoch, Abb. 16. Quelle: ASM Survey 2018 & 2019 (Startups), n=677 kann man davon ausgehen, dass es in Österreich fast 5.500 Start- up-GründerInnen gibt. 40 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 41
SOZIALE & ALTER DER ÖKOLOGISCHE ZIELE GRÜNDERINNEN Im ASM Survey 2019 wurden alle Gründerinnen und Gründer nach den sozialen Gegenüber 2018 hat sich das Durchschnittsalter der österreichischen Gründungsszene und ökologischen Zielen ihrer Startups befragt. mit 37,2 Jahren leicht erhöht. Für den ASM 2019 wurden erstmals mit dem Alter der Hierbei gaben beinahe zwei Drittel und Dienstleistungen das wichtigs- brauchs (Platz 2) sowie ebenfalls Startup-Gründerinnen und -Gründer auch die Daten der zugehörigen Branche der weiblichen (63%) sowie 39% te Unternehmensziel. Bei Gründe- die Unterstützung der lokalen gemeinsam ausgewertet. der männlichen GründerInnen an, rinnen stehen zudem die Unter- Gemeinschaft (Platz 3). Ein Blick mit dem Geschäftszweck ihres stützung der lokalen Gemeinschaft auf die Anzahl der Mehrfachnen- So zeigt sich: Mit einem Durch- gruppe. Hinsichtlich ihres Alters ge UnternehmerInnen). Betrachtet Startups solche Ziele grundsätzlich (Platz 2) sowie die Verbesserung nungen zeigt, dass GründerInnen schnittsalter von 32,1 Jahren sind lässt sich unter den Befragten eine man die einzelnen Branchen für verfolgen zu wollen. der Lebensbedingungen der Ange- oft mehr als nur ein soziales oder im Bildungssektor die jüngsten große Spannweite feststellen. Das sich allein, weist der IT-Sektor die Sowohl für Frauen als auch für stellten (Platz 3) hoch im Kurs. Bei ökologisches Ziel verfolgen und im UnternehmerInnen beheimatet. Im Spektrum reicht von 15-jährigen umfassendste Bandbreite auf: Hier Männer ist in dieser Hinsicht die Gründern punkten besonders die Schnitt 2,7 Ziele als relevant für ihr Vergleich dazu sind Gründerinnen GründerInnen und Gründern, also sind die jüngsten Gründerinnen Entwicklung nachhaltiger Produkte Verringerung des Ressourcenver- Startup betrachten. und Gründer im Life-Science- Teenagern, in der Konsumgüter- und Gründer bereits mit 17 Jahren Bereich beinahe 10 Jahre älter und branche bis hin zu Ü60-Gründer- aktiv; gleichzeitig kann die repräsentieren mit einem Durch- Innen in den Bereichen Biotechno- Altersdifferenz zu einigen älteren schnittsalter von 41,2 Jahren die logie (65-), Medienwirtschaft (67-) KollegInnen bis zu 45 Jahre SOZIALE UND ÖKOLOGISCHE ZIELE NACH GESCHLECHT statistisch älteste GründerInnen- oder Gesundheitswesen (68-jähri- betragen. 10 15 20 25 30 0 5 DURCHSCHNITTSALTER DER GRÜNDERINNEN NACH BRANCHEN 8,6% Diversität und Inklusion 14,9% Bildung 32 Entwicklung nachhaltiger 20,5% Produkte und Dienstleistungen 27,2% Konsumgüter 35 Nachhaltige/ethische 9,0% Tourismus 35 Zulieferbeziehungen 11,4% 6,4% Energie und Mobilität 36 Recycling 12,3% Baugewerbe/Immobilien 36 Unterstützung der 11,7% lokalen Gemeinschaft Kreativwirtschaft 24,6% 36 Verringerter Ressourcen- 14,8% verbrauch (Wasser, Energie, ...) Software 37 19,3% Verbesserte Lebensbedingungen 9,8% Hardware 38 der Angestellten 21,1% Handel 38 6,8% Wechsel zu nachhaltigen 13,2% Materialien Finanzwesen/Finanztechnologie 39 Gesamt Gesamt 5,1% Andere Life Sciences 41 62,5% 38,6% 14,0% Abb. 18: Quelle: ASM Survey 2019 (GründerInnen), n=591 Abb. 17. Quelle: AMS Survey 2019 (GründerInnen), n=598 100 150 200 50 0 42 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 43
GRÜNDUNGSERFAHRUNG AUSBILDUNG Die am ASM Survey 2019 teilnehmenden GründerInnen haben in Summe vor ihren Österreichs Startup-GründerInnen sind hochgebildet, denn nach derzeitigen Startups bereits 383 Unternehmen gegründet. wie vor besitzen mehr als 70 Prozent einen Hochschulabschluss. Vier von zehn Startup- unternehmerische Erfahrung Interessanterweise ist der Anteil Im Vergleich zu 2018 gab es in der Anteil von GründerInnen mit sind, von Postdocs gegründet GründerInnen sind „Serial mit zunehmendem Alter steigt. der ErstgründerInnen unter den dieser Hinsicht nur geringfügige Master- (47,2% vs. 48,9%) und wurden. Den größten Anteil an Entrepreneurs“ – haben also So hat mehr als die Hälfte 30- bis 34-Jährigen höher als Veränderungen: Sowohl der Anteil Bachelor-Abschluss (13,6% vs. Nicht-Akademikern als Gründer- schon vor ihren derzeitigen (56%) der über 45-jährigen unter den unter 30-Jährigen. der GründerInnen mit einem 15,5%) leicht zurück. Die Detail- Innen haben Spin-offs aus Projekten unternehmerische GründerInnen vor dem aktuellen Es scheint also eine neue Doktorat (11,4% vs. 9,9%) als auch analyse zeigt zudem, dass knapp bestehenden Unternehmen - fast Erfahrung als GründerInnen Startup mindestens ein Welle an jungen GründerInnen von StudienabbrecherInnen (7,2% die Hälfte (49%) der Spin-offs, die ein Drittel hat keinen Hoch gesammelt. Die diesjährigen Unternehmen gegründet. 8% zu geben, die bereits früh vs. 5,9%) ist jeweils leicht gestie- im Zuge eines akademischen schulabschluss, dafür 8% eine 120 Ergebnisse verdeutlichen erwartungsgemäß, dass die waren sogar viermal oder noch öfter als GründerInnen aktiv. unternehmerische Erfahrungen sammeln konnten. gen. Auf der anderen Seite ging Dienstverhältnisses entstanden abgeschlossene Lehre. GRÜNDUNGSERFAHRUNG NACH ALTERSKLASSEN IN PROZENT AUSBILDUNG DER GRÜNDERINNEN NACH GRÜNDUNGSFORMEN 1002,4% 0,8% 0,8% 3,1% 1,8% 2,8% 7,7% 0 5,3% 4 Plus 2,7% 2,1% 4,7% 1,9% 6,5% 3,8% 5,6% Andere 3,1% 2,7% 5,6% 3 2,7% 8,5% 10,6% Lehre/Meister 8,4% 20 80 16,2% 2 Matura 12,8% 11,2% 14,2% 20,3% 19,7% 19,2% 1 Universität/FH, ohne 7,5% 7,0% Abschluss 0 21,2% Bachelor 40 7,5% 60 Magister/Master 21,3% 9,3% 14,2% 21,1% 43,2% Doktor/PhD 26,2% 60 40 80 20 46,7% 48,8% 48,9% 100 48,6% 6,4% 12,1% 8,3% Spin-off im Zuge Spin-off im Zuge Spin-off eines Unabhängig 0 69,9% 76,2% 61,1% 50,7% 43,8% eines akademischen einer akademischen bereits bestehenden BIS 29 30-34 35-39 40-44 45+ JAHRE Dienstverhältnisses Ausbildung Unternehmens Abb. 19. Quelle: ASM Survey 2019 (GründerInnen), n=587 Abb. 20. Quelle: ASM Survey 2019 (GründerInnen), n=592 44 AUSTRIAN STARTUP MONITOR AUSTRIAN STARTUP MONITOR 45
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