2020 magazin(e) - herbst winter automne hiver - Epi Suisse
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magazin(e) Schweizerischer Verein für Epilepsie Association suisse de l’Epilepsie Associazione svizzera per l’Epilessia 2020 herbst · winter automne · hiver
E D I TO R IA L INHALT / CONTENU DEU TSC H Liebe Leserin, lieber Leser Chère lectrice, cher lecteur, 3 Kolumne – Simones Welt Als ich mit alten Schamanen in einer dunklen Eine verrückte Zeit liegt hinter uns. Nous avons derrière nous une période Hütte sass Ich hoffe, Sie haben diese Monate gut de folie. J’espère que vous avez bien und Corona-frei überstanden. Wie surmonté ces mois et que le corona- alles im Leben hatte auch die Corona- virus vous a épargné(e). Comme tout 4 Porträt – Christian Netzle Krise eine gute Seite: Ruhe und Stille, dans la vie, la crise du coronavirus a mehr Zeit für die Familie und für eu un bon côté: calme et tranquillité, Sie wollten ihren Sohn nie in Watte packen sich selber. Wie haben Sie diese Zeit plus de temps pour la famille et erlebt? Haben Sie die Ruhe genossen pour soi. Comment avez-vous vécu 6 Fachartikel oder fühlten Sie sich einsam? Dies cette période? Avez-vous apprécié le Medikamentenknappheit wollten wir auch von Betroffenen, calme ou souffert de solitude? Nous Angehörigen und Epi-Suisse-Mit- voulions également connaître l’avis arbeitenden wissen. Lesen Sie die des personnes atteintes d’épilepsie, de Antworten in dieser Ausgabe. leurs proches et des collaboratrices d’Epi-Suisse: lisez leurs réponses dans Christian Netzle ist ein Optimist cette édition. durch und durch. Der junge Mann 8 Corona leidet seit Geburt an Epilepsie. Doch Christian Netzle est un optimiste pur Wie haben Sie die Corona-Zeit erlebt? das hat ihn nie gestoppt, zu träumen et dur. Le jeune homme souffre d’épi- und Ziele zu haben. Ein grosser Traum lepsie depuis sa naissance, mais cela von ihm wird bald erfüllt: Er wird aus ne l’a jamais empêché de rêver et de se 10 Sozialberatung seinem Elternhaus ausziehen und in fixer des objectifs. L’un de ses grands einer Wohngruppe wohnen und arbei- rêves est sur le point de se réaliser: il Zweitmeinung einholen kann helfen ten. Ein weiterer grosser Traum von va quitter le domicile parental pour ihm ist, Trolleybusfahrer zu werden. vivre et travailler dans une commu- Und er ist überzeugt, dass er dies, nauté d’habitation. Il rêve par ailleurs 12 Agenda trotz seiner Krankheit, eines Tages de devenir conducteur de trolleybus. 2020 Update sein wird. Lassen Sie sich von seiner Il est convaincu qu’il y parviendra un Geschichte und seinem Optimismus jour, malgré sa maladie. Découvrez son anstecken. histoire et laissez-vous gagner par son E N FR A N Ç A I S optimisme contagieux. Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen. Je vous souhaite une agréable lecture! 14 Portrait – Christian Netzle Ils n'ont jamais voulu surprotéger leur fils. Carole Bolliger Redakteurin / Rédactrice 16 Article spécialisé La rareté des médicaments 17 Le monde de Simone Entourée de vieux chamans dans une hutte obscure IM PR E SSU M Mit freundlicher Unterstützung von 18 La pandémie Ces sociétés ont la gentillesse de soutenir les projets d’Epi-Suisse Comment avez-vous vécu la période de la pandémie de coronavirus? 19 Agenda 2020 Herausgeber/Editeur Redaktion/Rédaction Layout/Concept/Réalisation Epi-Suisse Carole Bolliger holiframes.ch, Zürich Schweizerischer Verein für Epilepsie Seefeldstrasse 84, Korrektorat/Correction Produktion/Production CH-8008 Zürich Helen Gysin, Anne Fournier Stutz Medien AG, Wädenswil Auflage/Tirage 1800 Ex. 2 © 2020 Epi-Suisse, Schweizerischer Verein für Epilepsie, Zürich
SIMON E S WE LT Als ich mit alten Schamanen in einer dunklen Hütte sass Das Jahr nachdem ich einen Hirntumor hatte, war eine Achterbahnfahrt. Dass ich es nach dem Hirntumor wieder schaffte, irgendwie den Weg in die Welt zu finden, war nicht einfach. Und die Epilepsie half auch nicht unbedingt, wieder zurück ins normale Leben zu finden. Ich erwachte nach der Operation leider nur mit einem Auge. Genau genommen war das Auge noch da, aber der Sehnerv war bei der Operation anscheinend abhandengekommen. Diese komplizierte Sehstörung, die man selber nicht ganz verstand, nannte sich Hemianop- sie. Da wusste natürlich keiner etwas damit anzufangen, doch ich bemerkte schnell, dass dieser Sehnerv einst ganz bedeutend war. Ich schielte nun und lief ziemlich zerstreut durch die Gänge, denn ich musste mein Haupt- problem, das ich nach gründlicher Analyse meiner Gesamtsituation endlich meinte gefun- den zu haben, auf die therapeutische Prioritätenliste bekommen. Doch keiner der Rehabilitationsexperten stimmte mir zu, dass das Schminken mit diesem Silberblick und einer fehlenden visuellen Gesichtshälfte ganz oben auf die Liste der Therapie- ziele gehörte. Ich kam leider mit meiner neuen Sicht der Lage ergotherapeutisch nicht weiter und so legte ich monatelang Nachtschichten ein, bis ich mein verzerrtes Gesicht wieder so einigermassen, mithilfe allerlei wichtiger Produkte der Schönheitsindustrie, an die richtige Stelle setzte und nach all den gescheiterten Versuchen nach dem Schminken nun nicht mehr aussah wie ein betrunkener Clown. Nachdem ich den Weg in die Welt so einigermassen wieder gefunden hatte und die Schmerzen und die Epilepsie, entgegen allen Prognosen, sich trotz der ganzen Palette der Pharmaindustrie nicht so einfach bekämpfen liessen, war ich der Meinung, ich sollte es doch mal mit der altbewährten, tradi- tionellen, spirituellen Welt versuchen. So landete ich im Dschungel des Amazonas und sass mit alten, weisen südamerikanischen Schamanen weit weg von jeglicher Zivilisation in einer dunklen Hütte und dachte mir, es hätte schlimmer sein können, denn schliesslich waren es keine Piraten. Die Epilepsie und auch die Schmerzen sollten mithilfe der Geister und Zaubermeister, mit bitteren Zaubertränken und unverständlichen Gesängen in den Tiefen des Amazonas ver- schwinden. Ich verbrachte die Nächte nicht wie erwartet mit dunklen Dämonen, sondern mit Mogli und Balu. Selbst Pocahontas gesellte sich auf meiner wunderbar weichen, floh- zerzausten Decke dazu. Es waren tatsächlich die schmerzfreiesten Zeiten, die ich seit meinem Tumor je hatte. Doch mit Worten kann ich dieses Erlebnis gar nicht in seiner Gesamtheit erfassen. Mit einem Gehirn, das täglich macht, was es will, ist man entweder gezwungen, sich seinem Schicksal zu ergeben oder einfach das Leben wieder in seine eigenen Hände zu nehmen. Simone Seydler erkrankte vor ein paar Es gibt so einiges, das wird nicht mehr zu erreichen sein, aber mit einem Kopf, dessen Jahren an einem Hirntumor. Dieser wurde Synapsen täglich absurde Dinge mit einem machen, hatte ich noch einmal den Mut ge- ihr operativ entfernt. Kurz darauf hatte sie funden, gegen den Berg von Diagnosen, an dem die besten Ärzte und die buntesten Pillen ihren ersten Epianfall. In diesem Maga- scheiterten, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, auch wenn es im tiefsten Dschungel zin schreibt Simone Seydler ihre eigene am anderen Ende der Welt auf mich wartete. Kolumne „Simones Welt“ und berichtet aus ihrem Leben mit Epilepsie. 3
PO R T R ÄT Sie wollten ihren Sohn nie in Watte packen Christian Netzle steht vor einer grossen Veränderung in seinem Leben. Der 22-Jährige wird in diesem Herbst wahrscheinlich aus seinem Elternhaus ausziehen und in einer Wohngruppe einer sozialen Institution leben und arbeiten. Dass der junge Mann eines Tages in einem betreuten Wohnheim leben kann, war für ihn bis vor Kurzem noch undenkbar. Text: Carole Bolliger Foto: Reto Schlatter „ICH KONNTE SCHON überzeugt: „Risikofrei wäre es für ihn nur, seit drei Jahren ein Mitglied der Familie. Als EINIGE MALE MIT DER wenn er die ganze Zeit im Bett liegen würde. Assistenzhund hilft sie Christian auf ver- Doch wir wollten ihm ein möglichst norma- schiedene Weise: Die beiden haben ein ganz REGA FLIEGEN“, ERZÄHLT les Leben ermöglichen. Immer der Gefahr besonderes Verhältnis zueinander und Chri- CHRISTIAN NETZLE. bewusst, dass ein Anfall kommen und er sich stian fühlt sich sicher mit ihr. Sie hat Chri- dabei verletzen könnte.“ stian auch schon mehrfach geholfen, als er einen Anfall erlitt, indem sie ihn mit Lecken W as für viele ein Bubentraum sein BALD WOHNT ER aus dem Anfall herausgeholt hat. Seine Mut- dürfte, hatte bei dem 22-Jährigen OHNE ELTERN ter erinnert sich: „Als Shakira nur ein paar leider nie etwas mit einem Traum Monate alt war, hatte Christian einen Anfall, zu tun. Die Rega kam bei ihm zum Einsatz, Dass die Eltern ihren Sohn zu möglichst sie hat ihm übers Gesicht geleckt, daraufhin nachdem er sich bei einem epileptischen viel Selbstständigkeit und Eigenständigkeit hat sich Christian beruhigt und beide sind Anfall stark verletzte oder eine Anfallsserie erzogen haben, kommt dem jungen Mann zusammen eingeschlafen.“ Auch heute noch nicht mehr gestoppt werden konnte. Viele nun zugute. Mit 22 Jahren wird er wahr- kommen ihr fast die Tränen bei der Erinne- Knochen brach er sich schon bei Sturzan- scheinlich bald in einer Wohngruppe im rung an diese Szene. fällen, die Schulter, den Kiefer und sogar Epi-Wohnwerk leben und arbeiten. Auf die- mal den Schädel. Aber aufgehalten hat ihn sen Schritt freut sich Christian sehr. „End- Der junge Mann ist seit mehr als einem hal- das nicht. Er ist ein unverbesserlicher Opti- lich kann ich ohne meine Eltern leben“, sagt ben Jahr anfallsfrei, und Shakira kommt mist. „Christian hat sein Schicksal stets mit er, um gleich zu ergänzen „was natürlich deshalb weniger zum Einsatz. Sie sind aber bewundernswerter Zuversicht akzeptiert, nicht heisst, dass ich sie nicht gern habe.“ nach wie vor dicke Freunde. Christian nimmt was auch uns Eltern geholfen hat“, sagt sei- Er freut sich, alleine zu leben, neue Freunde derzeit an einer deutschen Studie mit einem ne Mutter Berit Netzle-Sveine. Sie und ihr kennen zu lernen und mit ihnen zusammen neuen Medikament teil und spricht darauf Mann Stephan sind die wichtigsten Men- zu kochen und etwas zu unternehmen. Auch sehr gut an. „Seit Christian keine Anfälle schen in Christians Leben und tun alles, um die Eltern freuen sich für ihren Sohn, dass er mehr hat, kann er sich viel freier bewegen, er ihren Sohn zu unterstützen. „Wir haben ihn diesen Schritt wagt, und sind stolz auf ihn. kann sogar Velo fahren und mit Shakira und aber nie in Watte packen wollen, das wäre „Die ganze Familie ist parat, es ist der rich- uns im See schwimmen gehen“, freut sich kein Leben“, so der Vater. Das heisst, Chri- tige Zeitpunkt, Christian wird das bestimmt der Vater. Die ganze Familie hofft natürlich, stian durfte und darf trotz seiner Krankheit gut machen“, sagt die Mutter. dass das so bleiben wird. Denn es war nicht vieles machen: Langlaufen, Wandern, Golf immer einfach, eine gute Betreuung zu fin- spielen und sogar Skifahren. Immer in Be- Shakira, Christians Assistenzhündin wird den, die sich um Christian kümmern konnte, gleitung seiner Eltern. Stephan Netzle ist vorerst bei den Eltern bleiben. Shakira ist um die Eltern zu entlasten. 4
Mein grosser Traum Trolleybusfahrer ER WILL UNBEDINGT Trolleybusfahrer zu werden, ging leider bis „FÜR UNS SIND DIESE BUSFAHRER WERDEN jetzt aufgrund seiner Krankheit noch nicht WOCHEN EINE GROSSE in Erfüllung. Aber Christian ist fest davon Epilepsie begleitet Christian schon sein überzeugt, dass er eines Tages einen solchen ENTLASTUNG UND WIR ganzes Leben lang. Hinzu kommt ein aty- Trolleybus fahren wird. Bis dahin beschäf- WISSEN, DASS UNSER SOHN pischer Autismus. Bereits mit vier Monaten tigt er sich intensiv mit den ÖV-Fahrplänen. IN GUTEN HÄNDEN IST“, hatte er seinen ersten Anfall, eine Absenz. Seit einigen Jahren besucht er regelmässig SAGT BERIT NETZLE-SVEINE. Dann folgte die erste Serie mit generalisier- die Lager von Epi Suisse. So auch in diesem ten Anfällen, worauf man mit einer medika- Sommer, worauf er sich schon sehr freut. mentösen Therapie anfing. Bis er 17 Jahre Ebenso die Eltern. „Für uns sind diese Wo- alt war, hatte er keinen epileptischen Status chen eine grosse Entlastung und wir wissen, mehr. Aber während der ganzen Schulzeit dass unser Sohn in guten Händen ist“, sagt ereigneten sich immer wieder Sturzanfälle, Berit Netzle-Sveine. meistens während des Turnunterrichts, im Durchschnitt einmal im Monat. Verschie- dene Medikamente wurden ausprobiert und wieder abgesetzt. Kurz bevor er das Erwach- senenalter erreichte, häuften sich die Sturz- anfälle. Zu Spitzenzeiten waren es zwei bis drei pro Woche. Nach der obligatorischen Schulzeit, die er in der Montessori-Schule verbrachte, konn- te er auf einem Bauernhof für Jugendliche mit Beeinträchtigung eine Ausbildung zum Hofmitarbeiter machen. Seit einiger Zeit arbeitet er vier Tage in der Woche in einem geschützten Atelier, was ihm viel Spass macht. Er spielt Klavier und er- hält regelmässig Mathematikunterricht. Sein grosser Berufswunsch, 5
FAC HA R T I KE L Medikamenten- Knappheit Lieferengpässe von Medikamenten können zu grossen Problemen führen. In der Schweiz geht man davon aus, dass zu jedem Zeitpunkt etwa 600 Arzneimittel nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Welche Medikamente besonders betroffen sind, was das Problem für Epilepsie-Betroffene ist, wenn sie ein Ersatzmedikament einnehmen, sagt Barbara Tettenborn, Chefärztin. Interview: Carole Bolliger Prof. Dr. med. Barbara Tettenborn Chefärztin Klinik für Neurologie, Kantonsspital St. Gallen Präsidentin Schweizerische Epilepsie-Liga BARBARA TETTENBORN, MEDIKAMEN- oder durch einen erhöhten Bedarf. Die Hälf- Problem der Versorgungsengpässe punk- TEN-LIEFERENGPÄSSE SIND EIN GROSSES te der gemeldeten Lieferengpässe betrifft in tuell verschärft, da einerseits für beatmete THEMA. BETROFFEN SIND AUCH MEDI- der Regel Arzneimittel für die parenterale Covid-19-Patienten in den Spitälern grosse KAMENTE FÜR EPILEPSIE-BETROFFENE. Anwendung (Injektion, Infusion), weitere 40 Arzneimittelvorräte angelegt wurden, an- IST DAS EIN NEUES PROBLEM? Arznei- Prozent betreffen Arzneimittel für die orale dererseits verschiedene Staaten zahlreiche mittel-Lieferengpässe gibt es schon lange. Einnahme (Tabletten, Kapseln). Wirkstoffe, Zwischenprodukte und Arznei- Durch den Kostendruck im Gesundheitswe- mittel vorübergehend mit einem Exportver- sen und die Globalisierung in der Herstel- WELCHE MEDIKAMENTE SIND VON LIE- bot belegt hatten. Die Transportketten wurden lung von Arzneimitteln hat sich die Thema- FERENGPÄSSEN BESONDERS BETROFFEN? Corona-bedingt nachhaltig gestört. Zusätz- tik in den letzten 10 bis 15 Jahren allerdings Betrachtet man die Anwendungsgebie- lich erhöhte sich aufgrund der erhöhten An- akzentuiert. In der Schweiz geht man davon te, fallen insbesondere Arzneimittel für das zahl an langzeitbeatmeten Patienten plötzlich aus, dass zu jedem Zeitpunkt etwa 600 Arz- „Nervensystem“, zu denen auch die Antikon- der Bedarf an bestimmten Medikamenten wie neimittel nicht oder nur eingeschränkt zur vulsiva gehören, Arzneimittel für das kardio- Midazolam, Propofol oder Muskelrelaxantien. Verfügung stehen. vaskuläre System („Herzmedikamente“), und Arzneimittel gegen Infektionen (bspw. WAS WÄRE IN DEN AUGEN DER LIGA DIE LÖ- WIESO KOMMT ES ÜBERHAUPT ZU MEDIKA- Antibiotika) auf. Weiterhin sind vor allem SUNG, UM KÜNFTIG MEDIKAMENTEN-ENG- MENTEN-ENGPÄSSEN? WAS IST DAS PROB- Arzneimittel betroffen, deren Patentschutz PÄSSE IN DER SCHWEIZ ZU VERMEIDEN? LEM? Die Gründe für Lieferengpässe sind bereits abgelaufen ist und Nachahmerpro- Die Schweiz allein kann das Problem der vielfältig. Das Arzneimittel ist eine besondere dukte (Generika, Biosimilars) verfügbar sind. Versorgungsengpässe nicht lösen, da der hie- Ware, da die Entwicklung, Zulassung, Her- Die langfristige Verbrauchsplanung ist für sige Arzneimittelmarkt – global gesehen – stellung, der Vertrieb und die Marktüberwa- die Arzneimittelhersteller zunehmend kom- viel zu klein ist. Es braucht hier eine eu- chung spezielle Qualitätsstandards erfüllen plexer und von Konkurrenzfirmen abhängig. ropäische Initiative, wobei die Herstellung müssen. In über 90 Prozent der Meldungen Einen wesentlichen Anteil an den Versor- wichtiger, versorgungsrelevanter Wirkstoffe werden „Produktionsprobleme“ als Grund gungsproblemen hat sicherlich die Zentrali- wieder innerhalb von Europa im Vorder- für ein Versorgungsproblem angegeben. Ein sierung der Grundstoffherstellung in Billig- grund stehen soll. Die Abhängigkeit von Produktionsproblem kann unter anderem ländern wie Indien oder China mit Auftreten Wirkstoffherstellern in China und Indien verursacht sein durch die Änderung eines von Reinheitsproblemen oder mangelnden muss reduziert werden. Die Epilepsie-Liga Herstellungsverfahrens, durch von der Be- Sicherheits- und Qualitätsstandards. setzt sich dafür ein, dass das Bundesamt für hörde festgestellte Mängel, eine unzurei- wirtschaftliche Landesversorgung sämtliche chende Produktionskapazität (Wirkstoff, HAT CORONA DAS PROBLEM NOCH VER- Antikonvulsiva in seine Liste meldepflichti- Zwischenprodukt oder fertiges Arzneimittel) SCHÄRFT? Die Corona-Pandemie hat das ger Wirkstoffe aufnimmt und ein Pflichtla- 6
ger anlegt. Gleichzeitig sollten aber auch die schlechterer Einnahmetreue führen und Hersteller, Grossisten und Apotheker in die dadurch vermehrt Anfälle auftreten kön- Verantwortung genommen werden, derar- nen. Bei Arzneimitteln gegen Epilepsie ist tig wichtige Medikamente in ausreichenden deshalb ein Wechsel von einem auf ein Mengen am Lager zu halten. anderes gleiches Präparat nicht zu emp- fehlen. Wenn er dennoch nicht vermeidbar ES GIBT DOCH PRAKTISCH FÜR ALLE ME- ist, muss dies sorgfältig mit einer epilepto- DIKAMENTE ERSATZPRODUKTE MIT DEN logisch geschulten Neurologin oder einem GLEICHEN WIRKSTOFFEN. WAS IST DAS Neurologen abgesprochen werden. PROBLEM FÜR EPILEPSIE-BETROFFENE, WENN SIE EIN ERSATZMEDIKAMENT EIN- WELCHES PRODUKT / WELCHE PRODUK- NEHMEN? Für Arzneimittel, deren Patent TE FÜR EPILEPSIEN SIND BESONDERS VOM abgelaufen ist, existieren oft Nachahmer- ENGPASS BETROFFEN? Valproat (z.B. De- produkte, sogenannte Generika. Diese ent- pakine®, Orfiril®), Clobazam (Urbanyl®), La- halten den gleichen Wirkstoff in gleicher motrigin (z.B. Lamictal®) und teilweise auch Dosierung, können jedoch geringfügig be- Topiramat (z.B. Topamax®). züglich Wirkweise bzw. Wirkintensität vom Original abweichen. Neuere Studien bele- WAS RATEN SIE PATIENTEN ALLGEMEIN? gen, dass ein Präparatewechsel – von ei- SOLL MAN EINEN VORRAT AN MEDIKAMEN- nem Originalpräparat zu einem Generikum TEN HABEN? Bei stabiler und bewährter Worauf muss man bei der oder umgekehrt oder zwischen verschiede- nen Generika – das Risiko eines epilepti- Therapie ist eine Vorratshaltung von drei bis sechs Monaten durchaus sinnvoll. Dabei Lagerung/Aufbewahrung der schen Anfalls erhöht, auch wenn die neue sollte immer die älteste Packung zuerst ver- Medikamente achten? Tablette den gleichen Wirkstoff in gleicher braucht und dann durch eine neue ersetzt Menge enthält. Medikamente verschiedener werden. Ein noch stärkeres „Anhäufen“ ei- Arzneimittel sind generell für Kinder Hersteller können unterschiedliche Binde- nes Arzneimittelvorrates zu Hause ist nicht nicht erreichbar, trocken und zumeist bei mittel, Farbstoffe, Überzüge etc. enthalten, ratsam, da dies einen Versorgungsengpass Raumtemperatur zu lagern und sollten auf die Epilepsiepatienten unterschiedlich verschärfen kann. Falls sich die Therapie vor direkter Sonneneinstrahlung und vor reagieren. Eine grössere Studie hat ge- ändert, können die Arzneimittel nicht mehr Feuchtigkeit geschützt sein. Das Badezimmer zeigt, dass bereits Änderungen von Form verwendet werden und müssen über die eignet sich daher meist nicht für die und Farbe eines Epilepsiemedikaments zu Apotheke fachgerecht entsorgt werden. Aufbewahrung von Arzneimitteln. 7
CORONA Wie haben Sie die Corona-Zeit erlebt? Dieses Jahr ist und war für die ganze Welt eine grosse Herausforderung. Die Corona- Krise hat vieles verändert. Auch Epi-Suisse war betroffen. Beratungsgespräche muss- ten wenn möglich telefonisch, per Videotelefon oder E-Mail geführt werden, unzählige Veranstaltungen wurden abgesagt oder verschoben. Was waren die Herausforderungen? Gab es auch positive Erlebnisse und was nehmen die Menschen aus dieser Zeit mit? Wir wollten es wissen und fragten Betroffene, Angehörige und Mitarbeitende von Epi-Suisse. Text: Carole Bolliger „Die Corona-Zeit war eine Achter- „Von mir aus bahnfahrt“ könnte es im- B.A. aus Bern, 54 Jahre, mer so bleiben“ Mutter eines 18-jährigen Betroffenen M.K. aus Zürich, 44 Jahre, Betroffener „Nach einem Skiunfall im vergangenen Dezember erlitt unser 18-jäh- riger Sohn ein Schädel-Hirn-Trauma mit Epi-Anfall. Die Diagnose: Epilepsie. Unser Sohn konnte seine Lehre als Zimmermann wegen „Die Zeit während der Corona-Krise war für mich sehr angenehm. der Krankheit nicht beenden. Auch Töfflifahren, Schwimmen und Ich konnte sehr oft im Homeoffice arbeiten und war dadurch viel Klettern sind zunächst gestrichen. Der Boden unter seinen Füssen ge- weniger gestresst und weniger exponiert. Zum Glück kann ich das riet ins Wanken. Dazu kam dann noch das Coronavirus. Die Berufs- auch weiterhin noch öfter tun, was mir sehr entgegenkommt. Am beratung fand aus der Ferne statt, zudem wollte niemand während Anfang der Krise habe ich mit einigen Leuten geschrieben und te- des Lockdowns einen Schnupperlehrling im Betrieb haben. Eine gute lefoniert und hin und wieder auch jemanden getroffen. Aber leider Anschlusslösung zu finden, schien unerreichbar. Nach mehreren An- wurde das immer weniger. Ich bin alleinstehend und sonst schon oft läufen hat er aber nun doch noch eine Lehrstelle für diesen Sommer alleine. Während Corona war das noch öfter der Fall und ich konnte als Fachmann Betriebsunterhalt/Hausdienst gefunden und darüber ja auch nirgendwo hingehen, was eine grosse Belastung für mich sind wir alle unglaublich froh. war. Auf längere Zeit wäre das schwierig für mich. Die Corona-Zeit war für unsere Familie eine richtige Achterbahn- Alles in allem war die Zeit für mich schön und ruhig. Mir hat es gut fahrt. Die Balance zwischen Abwarten und Vorwärtsgehen zu finden, gefallen, dass es so ruhig war, die Strassen leer, fast keine Menschen war oft nicht einfach. Diese besondere Situation hat uns aber auch unterwegs. Unter Menschen zu gehen, ist für mich immer ein Stress. näher zusammengebracht. Denn wir haben – fast schon gezwunge- Ich konnte soziale Kontakte pflegen, musste aber nicht, ich hatte nermassen – sehr viel miteinander gesprochen. Das hat unsere Be- eine Entschuldigung, wenn ich nicht mochte, das fand ich gut. Von ziehung vertieft. mir aus könnte es immer so ruhig bleiben.“ Die Sozialberatung von Epi-Suisse hat uns in dieser Zeit und kurz nach der Schockdiagnose sehr viel Mut gemacht und Tipps gegeben. Kurz, Cornelia Bösiger hat bei uns Licht in den Nebel gebracht.“ 8
Epi-Suisse erhält viele Anfragen rund um das Thema „Corona“ von Betrof- fenen und Eltern epilepsiebetroffener Kinder. Wir haben eine Sammlung wichtiger Fragen zusammengestellt, die wir laufend aktualisieren. Diese und viele andere Infos finden Sie unter: epi-suisse.ch/aktuelles/covid-19/ „Das Interesse an der Einstieg im Homeoffice Beratung blieb bestehen“ Maya Wohlgemuth, Epi-Suisse Geschäftsstelle, Veranstaltungen und Beratung Cornelia Bösiger, Epi-Suisse Geschäftsstelle, Sozialarbeiterin „Ich bin bei Epi-Suisse eingestiegen, als gerade die gesamte Ge- „Die Corona-Krise hat die Beratungssituationen neu definiert und schäftsstelle im Homeoffice war. So habe ich das Team die ersten verlangte von den Betroffenen und den Fachpersonen viel Flexi- Wochen nur per Zoom und E-Mail kennenlernen können. Seit Juni bilität und vor allem technisches Umdenken. Plötzlich fanden die arbeiten wir wieder mehrheitlich im Büro und ich bin froh, dass wir persönlichen Gespräche per Videotelefonie oder per Telefon statt. uns endlich persönlich und direkt austauschen können. Schwierig Das Interesse an einer Beratung blieb glücklicherweise bestehen. für meine Arbeit war die Unsicherheit, ob und in welcher Form wir So war ich, trotz Lockdown und Homeoffice, stets in Kontakt mit Veranstaltungen durchführen dürfen – dieses Thema wird uns sicher Betroffenen. Ich blicke zurück auf eine sehr intensive Zeit, welche noch eine Weile begleiten. Trotz allem war es für mich auch eine Zeit zwar viel Flexibilität und Kreativität abverlangte, aber auch viele der Entschleunigung und Ruhe, die ich nicht missen möchte.“ positive Erlebnisse mit sich brachte.“ Anzeige Epi-Care mobile Epi-Care mobile Epilepsie-Überwachung zu Hause und unterwegs, überall und zu jeder Zeit. Mit nur einem System. Appsolut sicher Egal wo, egal wann: Das Epi-Care mobile ist die allgegenwärtige Schnittstelle zum helfenden Umfeld. Es lässt die bisherigen, statio- när begrenzten Barrieren hinter sich und bringt erstmals unbegrenzte Aktionsfreiheit für Epilepsie-Betroffener rund um die Uhr. Appsolut einfach Die Handhabung des Systems ist klar und einfach und setzt keine be- sonderen technischen Kenntnisse voraus. Der Sensor-Akku hält volle 24 Stunden bei einer Ladedauer von nur 75 Minuten. APPsolut frei Für größtmögliche Bewegungs- und Reisefreiheit können mehrere örtliche Bereiche mit jeweils eigenen Empfangsadressen angelegt werden. Epi-Care mobile wird im Fall der Fälle die nächstverfügbare Bezugsperson kontaktieren und so schnellstmöglich für Hilfe sorgen. Der bewährte Armbandsensor – bereits etabliert beim Epi-Care free – ist für die typisch diskrete und zuverlässige Erkennung zuständig. Das dreidimensionale Detektionssystem erfasst sämtliche Körperbewegungen und sendet diese – für den Nutzer unmerklich – als HOME CARE - Medical permanenten Datenstrom an die mobile Einheit. Dort werden epilepsiebedingte Bewegun- Südstrasse 3 3110 Münsingen gen erkannt und alltägliche Körperbewegungen (Gestikulieren, Laufen, Husten, Tastaturbe- Tel. 031 722 40 40 Fax 031 722 40 49 dienung etc.) aussortiert. Sobald das System ein Anfallsereignis registriert, wird sofort die E-Mail: office@hcmed.ch zuständige Bezugsperson per Anruf informiert. Zusätzlich wird per SMS der aktuelle Standort Internet: www.hcmed.ch übermittelt.
SO Z I A L B E R AT U N G Zweitmeinung einholen kann helfen Epi-Suisse bietet Epilepsiebetroffenen und deren Angehörigen So- zialberatung. Die Nachfrage ist gross. Beraterinnen von Epi-Suisse Cornelia Bösiger beantworten für unser Magazin Fragen aus ihrem Arbeitsalltag, die verlässt Epi-Suisse auch viele Patientinnen und Patienten interessieren können. Text: Mélanie Volluz Unsere Sozialberaterin Cornelia Bösiger hat Epi- Suisse Ende September nach sechs Jahren er- folgreicher Tätigkeit verlassen, um bei der Stadt „Mein 10-jähriger Sohn leidet an Epilepsie. Die Diagnose erhielt er vor Kurzem Zürich eine neue Herausforderung anzunehmen. aufgrund eines EEGs. Er hatte in den letzten zwei Jahren fünf nächtliche generalisierte Epi-Suisse dankt Cornelia Bösiger für ihr grosses nichtmotorische Anfälle (Absencen). Der Kinderneurologe sagte uns, es gebe in diesem Engagement für Betroffene und Angehörige. Stadium aus therapeutischer Sicht zwei Möglichkeiten: die medikamentöse Behandlung (die bisweilen mit Nebenwirkungen einhergeht) oder das beobachtende Abwarten, wie Nina Wiederkehr hat im Oktober ihre Nachfolge sich seine Epilepsie entwickelt. Wir wissen nicht, was wir tun sollen, und würden gerne in der Sozialberatung übernommen. Sie bringt eine ärztliche Zweitmeinung einholen. Wie sollen wir vorgehen?” breite Erfahrung in der Beratung und im Kontakt mit chronisch kranken Menschen mit. Die Einholung einer ärztlichen Zweitmeinung ist jedermanns Recht und kann Patienten und Eltern helfen, in Ruhe eine fundierte Entscheidung über die Behandlung zu treffen. Aus Angst vor der Reaktion des Arztes zögern Eltern oft. Doch seien Sie versichert: Die meisten Ärzte verstehen, dass Eltern gerne noch eine zweite Meinung hören möchten. Für Sie als Eltern bedeutet eine Neudiagnose eine erhebliche Belastung, und Sie möchten nur das Beste für Ihr Kind. Der Arzt ist in jedem Fall verpflichtet, das Patientendossier Ihres Kindes an einen anderen Arzt Ihrer Wahl weiterzuleiten. Letzterer ist neutral und wird seine Meinung auf Grundlage der bereits durchgeführten Untersuchungen abgeben, ohne jedoch eine Behandlung durchzuführen; diese fällt weiterhin in die Zuständigkeit des ersten Arztes. Wir helfen Ihnen ANMELDUNG SOZIALBERATUNG gerne bei der Vorbereitung der Fragen an den Arzt, bei dem Sie eine Zweitmeinung einholen. Sie suchen Rat und benötigen Unterstützung in Sachen Epilepsie? Wir sind gerne für Sie da! Melden Die ärztliche Zweitmeinung ist keine im KVG definierte Pflichtleistung. Daher ist es Sie sich direkt bei unserem Beratungsteam oder wichtig, dass Sie sich vorher bei der Krankenkasse Ihres Kindes erkundigen, ob und unter kontaktieren Sie uns über unser Beratungsformular welchen Bedingungen diese Leistung übernommen wird. Wenn Sie schlussendlich vom auf unserer Website. Versicherungsträger Ihres Kindes keinen zufriedenstellenden Bescheid erhalten, zögern Sie nicht, die Sozialberatung von Epi-Suisse zu kontaktieren. Dort kann man Sie an www.epi-suisse.ch/sozialberatung Organisationen weitervermitteln, welche die Interessen der Versicherten verteidigen. SAMM E L S U R IU M Schoggi als Geschenk Neue Broschüren Die Firma Choba Choba hat Epi-Suisse arbeitet an den zwei Epi-Suisse rund 300 Tafeln neuen Broschüren „Erwachsene Schokolade geschenkt, die sie und Epilepsie“ und „Epilepsien wegen der Corona-Krise nicht im Schulalltag“. Für Mensc hen mit Epilep sie verkaufen konnte und statt 3 sie in den Biomüll zu werfen ERWACHSE lieber verschenken wollte. Sie können bereits jetzt UND EPILE NE PSIE Epi-Suisse sagt: vorbestellt werden unter Epilepsie verst Mit der Krank ehen – heit leben Dank! info@epi-suisse.ch chen www.epi-suisse.ch oder Herzli Telefon 043 488 68 80. 10
EPI- SUISSE A G E ND A 2020 EV E N T S FERIENWOCHE 2020 OKT Abendveranstaltung: Diagnose Epilepsie, Olten Bauernhofwoche (8-14 Jahre), Hallau, SH Mittwoch, 21. Oktober 2020 3. bis 10. Oktober 2020 Abendveranstaltung: Epilepsie, St. Gallen Mittwoch, 28. Oktober 2020 Workshop Selbst-Handeln, Olten Samstag und Sonntag, 31. Oktober + 1. November 2020 INFOS & ANMEL DUNG AUS FLÜG E 202 0 Elefanten, Pingu NOV ine, Trampeltiere Selbsthilfe-Tag: Betroffene beraten Betroffene, Zürich 22. August – Familienaus · 10 bis 14 Uhr · Zürich flug Zoo Zürich An diesem Tag soll Familien besamm die ganze Familie auf ihre Zu allen Veranstaltungen finden Sie detail- Kosten kommen durch den Tierparkeln sich am Eingang des . Danach geniesse Zoos und erleben . Die teilnehmenden Nachmittag n wir zusamm gemeins besuchen die Teilnehmenden en ein Mittage am eine Führung Samstag, 7. November 2020 individuell den ssen und am Kinder, Eltern Zoo. und Geschwisterkind Mitglieder: CHF er lierte Informationen über die Referenten, 25.- | Kinder: CHF 20.- | Nichtmi tglieder: Zuschlag CHF 25.- Adventsplau sch am Weihn 28. Novemb achtsmarkt er · 10.30 bis Einsiedeln das Programm, die Anreise und allfällige 17 Uhr · Einsiede Lassen Sie sich ln in Vorweihnachtsst den einsiedle Kommunikation mit einem behinderten Kind, Zürich r Weihnachtsmark immung versetzen. Zusamm besorgen. Nach t. Gelegenheit en schlendern dem Mittage ssen folgt eine also, um erste Weihnachtsgeschwir über Führung durch Erwachsene das Kloster Einsiedeenke zu ln. Teilnahmebedingungen auf unserer Website Mitglieder: CHF 35.- | Nichtmi tglieder: Zuschlag CHF 15.- Samstag, 7. November 2020 unter www.epi-suisse.ch/veranstaltungen FERI ENW OCH IN DER DEU EN UND WEE TSCH SCH WEI KEN DS Zirkuswoche Z (10 bis 16 Jahre) Patiententag Zürich: Herausforderung Epilepsie, Zürich Adventurewee k (14 bis 20 1.-8.8. Bauernhofwoc Jahre) Stalden, OW he (8 bis 14 Anmeldungen online unter Weekend für Jahre) 8.-15.8. Jugendliche Stalden, OW 3.-10.10. Hallau, SH 18. - 20.9 Morschach, SZ Samstag, 21. November 2020 www.epi-suisse.ch, telefonisch unter Detaillierte Infos zu allen Auskünfte erteilen Veranstaltungen finden wir unter 043 Sie auf 488 68 80 oder www.epi-suisse.ch/vera UPDATE 20 VERANSTAL 20 TUNGEN per Mail über nstaltungen. Vous trouver info@epi-suisse .ch. www.epi-suisse ez des informations détaillé 043 488 68 80 oder per Mail .ch/manifestati es sur tous les MANIFESTA 021 729 16 85 ons. Vous événements ou en envoyan pouvez obtenir des informa à l‘adresse Adventsplausch am Weihnachtsmarkt, Einsiedeln t un e-mail à info@epi-suisse tions en appelant le TIONS romande.ch. über info@epi-suisse.ch Epi-Suisse · Seefelds Telefon 043 trasse 84 · 8008 488 68 80 · info@ep Zürich Samstag, 28. November 2020 i-suisse.ch · Schweizerische www.epi-suisse. r Verein für ch Epilepsie Association suisse de l’Epilep Associazione sie svizzera per l’Epilessia Patiententag Zürich Workshop Herausforderung Epilepsie Selbst-Handeln 21 . N O VE M B E R 2 02 0 · ZÜ R IC H 31. OK T. + 1. NOV . 2020 · OLT EN Epilepsie wirkt sich auf das ganze Leben aus und fordert Pati- Erkennen, wenn ein Anfall kommt, und selber etwas dagegen enten wie Angehörige immer aufs Neue heraus. Am traditio- tun? Im Workshop erarbeiten Betroffene Strategien, um im nellen Zürcher Patiententag beleuchten wir Epilepsie in all ihren Alltag besser mit den Anfällen zurechtzukommen. Sie schulen Facetten unter Mitwirkung von Fachpersonen und Betroffenen. ihre Selbstbeobachtung und stärken so ihre Möglichkeiten, den Erstmals wird die Tagung online übertragen. Anfällen zu begegnen. Mehr Infos unter www.epi-suisse.ch 11
PO R T R A I T Ils n'ont jamais voulu surprotéger leur fils La vie de Christian Netzle, protéger, ce ne serait pas une vie», précise réjouit de vivre seul et de se faire de nou- le père. Autrement dit, malgré sa maladie, veaux amis avec lesquels cuisiner et organi- 22 ans, va bientôt changer Christian avait et a toujours le droit de pra- ser des activités. Les parents sont également radicalement. Cet automne, tiquer de nombreuses activités: ski de fond, heureux et fiers que leur fils franchisse cette randonnée, golf et même ski de piste. Tou- étape. «Toute la famille est prête, c’est le bon il quittera sans doute la jours en compagnie de ses parents. Stephan moment et Christian s’en sortira certaine- maison familiale pour aller Netzle en est convaincu: «Pour lui, le risque ment très bien», explique sa mère. zéro serait de passer tout son temps au lit. vivre et travailler dans la Mais nous avons toujours voulu qu’il mène Shakira, la chienne d’assistance de Chris- communauté d’habitation une vie aussi normale que possible. Tout en tian, restera chez les parents dans un pre- étant conscients qu’une crise pourrait surve- mier temps. Elle fait partie de la famille d’une institution sociale. nir et qu’il pourrait se blesser.» depuis trois ans. En tant que chien d’as- Jusqu’à récemment, il sistance, elle aide Christian de différentes IL QUITTERA BIENTÔT LE NID façons: ils ont un lien très particulier et le n’aurait jamais cru pouvoir FAMILIAL jeune homme se sent en sécurité avec elle. s’installer un jour dans un Le fait que ses parents l’aient encouragé Elle a aussi aidé plusieurs fois Christian à sortir d’une crise en le léchant. Berit se sou- logement protégé. à être aussi indépendant et autonome que vient: «Quand Shakira n’avait que quelques possible est aujourd’hui un atout pour le mois, Christian a eu une crise, elle lui a lé- Texte: Carole Bolliger jeune homme. A 22 ans, il ira sans doute ché le visage, il s’est apaisé et les deux se Photo: Reto Schlatter bientôt vivre et travailler dans une commu- sont endormis ensemble.» Aujourd’hui en- nauté d’habitation de l’EPI WohnWerk. Cette core, elle a presque les larmes aux yeux en perspective l’enthousiasme: «Je pourrai en- évoquant ce souvenir. fin vivre sans mes parents!», s’exclame-t-il, tout en s’empressant d’ajou- «J’AI DÉJÀ EU L’OCCASION ter: «Ce qui ne veut bien DE VOLER PLUSIEURS FOIS sûr pas dire que je ne AVEC LA REGA», RACONTE les aime pas.» Il se CHRISTIAN NETZLE. C ela ravirait sans doute bien des pe- tits garçons, mais dans son cas, ce n’était malheureusement jamais des circonstances de rêve. En ce qui concerne Christian, la Rega interve- nait parce qu’une crise épileptique avait provoqué de sévères blessures ou ne s’arrêtait plus. Il s’est déjà fracturé de nombreux os lors de chutes dues à des crises: l’épaule, la mâchoire et même le crâne. Mais cela ne l’a jamais arrêté. C’est un incorrigible optimiste. «Christian a toujours accepté son sort avec une confiance admirable, ce qui nous a aus- si aidés, en tant que parents», explique sa mère Berit Netzle- Sveine. Son époux Stephan et elle sont les personnes les plus importantes dans l’exis- tence de Christian et font tout pour le soutenir. «Mais nous n’avons jamais voulu le sur- 12
Mon grand rêve est de devenir chauffeur de trolleybus Le jeune homme n’a pas eu de crise depuis tian atteigne l’âge adulte, jusqu’à deux par plus de six mois, et Shakira intervient donc semaine aux pires moments. moins souvent. Ce qui ne les empêche pas d’être très proches. Christian participe ac- Après sa scolarité obligatoire, qu’il a suivie à «CES SEMAINES SONT UN tuellement à une étude sur un nouveau mé- l’école Montessori, il a pu trouver un appren- GRAND SOULAGEMENT POUR dicament en Allemagne et répond très bien tissage d’employé de ferme dans une ferme au traitement. «Depuis que Christian n’a plus pour adolescents atteints d’un handicap. De- NOUS ET NOUS SAVONS de crises, il est beaucoup plus libre de ses puis quelque temps, il travaille quatre jours NOTRE FILS ENTRE DE BONNES mouvements, il peut même faire du vélo et par semaine dans un atelier protégé, ce qui MAINS», EXPLIQUE BERIT se baigner dans le lac avec Shakira et nous», lui plaît beaucoup. Il joue du piano et suit NETZLE-SVEINE. s’enthousiasme son père. Toute la famille es- régulièrement des cours de mathématiques. père bien sûr qu’il en restera ainsi. Trouver Il n’a malheureusement pas encore pu ré- une personne compétente pour s’occuper de aliser son grand rêve de devenir chauffeur Christian et soulager les parents n’a en effet de trolleybus, en raison de sa maladie. Mais pas toujours été chose facile. Christian est fermement convaincu qu’un jour, il en conduira un. En attendant, il étu- IL VEUT ABSOLUMENT DEVENIR die scrupuleusement l’horaire des transports CHAUFFEUR DE BUS publics. Depuis quelques années, il participe régulièrement aux camps d’Epi-Suisse. Ce L’épilepsie a accompagné Christian tout au sera également le cas cet été, et il s’en réjouit long de sa vie. A cela s’ajoute un autisme d’avance, tout comme ses parents. atypique. Il a eu sa première crise, une ab- sence, dès l’âge de quatre mois. Puis sa pre- mière série de crises généralisées s’est pro- duite, et un traitement médicamenteux a été mis en place. L’état de mal épileptique ne s’est pas reproduit jusqu’à ses 17 ans. Mais tout au long de sa scolarité, il a été victime, une fois par mois en moyenne, de crises provoquant des chutes, notamment pendant les cours de gym. Différents médicaments ont été testés, puis arrêtés. Les crises avec chutes ont augmenté peu avant que Chris- 13
A R T I C LE S P É C I A L ISÉ La rareté des médicaments Les difficultés de livraison de médicaments peuvent être à l’origine de sérieux problèmes. En Suisse, on estime qu’à tout moment, quelque 600 médicaments ne sont pas disponibles, ou le sont seulement de manière restreinte. La professeure Barbara Tettenborn, présidente de la Ligue Suisse contre l’Epilepsie, explique quels sont les médicaments les plus touchés et quel problème la prise d’un médicament de substitution pose pour les personnes atteintes d’épilepsie. Interview: Carole Bolliger BARBARA TETTENBORN, LES DIFFICULTÉS demande accrue. En général, la moitié des portants stocks de médicaments ont été D’APPROVISIONNEMENT EN MÉDICAMENTS goulets d’étranglement annoncés concernent constitués dans les hôpitaux pour les pa- FONT BEAUCOUP PARLER D’ELLES. DES MÉ- des médicaments administrés par voie pa- tients COVID-19 sous respirateur et d’autre DICAMENTS DESTINÉS AUX PERSONNES rentérale (injection, perfusion), 40% supplé- part, parce que différents Etats ont tempo- ATTEINTES D’ÉPILEPSIE SONT ÉGALEMENT mentaires, ceux administrés par voie orale rairement interdit l’exportation de nombreux CONCERNÉS. LE PROBLÈME EST-IL NOU- (comprimés, gélules). principes actifs, produits intermédiaires et VEAU? Les difficultés de livraison ne médicaments. La crise du coronavirus a du- datent pas d’hier. Mais la pression sur les QUELS SONT LES MÉDICAMENTS LES PLUS rablement perturbé les chaînes de transport. coûts dans le système de santé et la mon- TOUCHÉS? En termes d’indications, on Le nombre accru de patients ventilés sur une dialisation de la production de produits note surtout les médicaments pour le sys- longue durée a en outre entraîné une brus- pharmaceutiques ont accentué le problème tème nerveux (dont font partie les anti- que augmentation de la demande pour cer- au cours des 10 à 15 dernières années. En convulsifs), pour le système cardiovasculaire tains médicaments tels que le midazolam, le Suisse, on estime qu’à tout moment, quelque («médicaments pour le cœur») et contre les propofol ou les myorelaxants. 600 médicaments ne sont pas disponibles ou infections (comme les antibiotiques). Par ail- le sont seulement de manière restreinte. leurs, ce sont surtout les médicaments dont QU’EST-CE QUI, D’APRÈS LA LIGUE, PERMET- le brevet a expiré et pour lesquels il existe TRAIT D’ÉVITER LES GOULETS D’ÉTRANGLE- D’OÙ VIENNENT LES GOULETS D’ÉTRANGLE- des copies (génériques, biosimilaires) qui MENT EN SUISSE À L’AVENIR? La Suisse MENT? QUEL EST LE PROBLÈME? Il tient à sont concernés. La planification à long terme ne peut pas résoudre le problème à elle seule, de multiples facteurs. Un médicament est un de la consommation devient de plus en plus parce que son marché pharmaceutique est produit particulier, dont le développement, complexe pour les fabricants et dépendante beaucoup trop petit à l’échelle mondiale. Il l’autorisation, la production, la distribution d’entreprises concurrentes. La centralisation faut pour cela une initiative européenne qui et la surveillance du marché doivent ré- de la production de matières premières dans mette l’accent sur la relocalisation en Europe pondre à des normes de qualité spécifiques. des pays bon marché, comme l’Inde ou la de la production de principes actifs impor- Dans plus de 90% des annonces, les diffi- Chine, joue certainement un rôle important tants pour l’approvisionnement, afin de ré- cultés d’approvisionnement sont justifiées dans les difficultés d’approvisionnement, en duire la dépendance vis-à-vis de fabricants par des «problèmes de production». Ceux-ci raison de problèmes de pureté ou de normes chinois et indiens. La Ligue contre l’Epilep- peuvent entre autres être liés à une modi- de sécurité et de qualité insuffisantes. sie met tout en œuvre pour que l’Office fé- fication du processus de fabrication, des déral pour l’approvisionnement économique défauts constatés par les autorités, une ca- LA PANDÉMIE DE CORONAVIRUS A-T-ELLE du pays inscrive tous les anticonvulsifs sur pacité de production insuffisante (principe ACCENTUÉ LE PROBLÈME? Oui, de ma- sa Liste des principes actifs avec obligation actif, produit intermédiaire ou fini) ou une nière ponctuelle, d’une part parce que d’im- de notifier et de constituer des réserves stra- 14
Prof. Dr. med. Barbara Tettenborn Médecin en chef, hôpital cantonal Saint-Gall, Clinique de neurologie Présidente de la Ligue Suisse contre l’Epilepsie tégiques. Mais dans le même temps, les fa- tiépileptiques, il n’est donc pas recommandé bricants, grossistes et pharmaciens devraient de passer d’un médicament à son équiva- prendre leurs responsabilités et conserver des lent. Lorsqu’il n’est pas possible de l’éviter, stocks suffisants pour de tels médicaments. ce changement doit être discuté de manière approfondie avec un ou une neurologue for- IL EXISTE POURTANT POUR PRESQUE mé(e) à l’épileptologie. TOUS LES MÉDICAMENTS DES PRODUITS DE SUBSTITUTION AUX PRINCIPES ACTIFS QUEL(S) ANTIÉPILEPTIQUE(S) LES DIFFICUL- IDENTIQUES. QUEL PROBLÈME LA PRISE DE TÉS DE LIVRAISON CONCERNENT-ELLES PLUS CEUX-CI POSE-T-ELLE AUX PERSONNES AT- PARTICULIÈREMENT? Le valproate (Depa- TEINTES D’ÉPILEPSIE? Il existe souvent des kine®, Orfiril®, p. ex.), le clobazam (Urbanyl®), copies des médicaments dont le brevet a ex- la lamotrigine (Lamictal®, p. ex.) et en partie piré: les fameux génériques. Ils contiennent aussi le topiramate (Topamax®, p. ex.). le même principe actif dans le même do- sage, mais peuvent différer légèrement de QUE CONSEILLEZ-VOUS GLOBALEMENT l’original en termes de mode ou d’intensité AUX PATIENTS? DOIVENT-ILS AVOIR UNE d’action. De récentes études ont montré que RÉSERVE DE MÉDICAMENTS? Si le traite- le changement de médication – que ce soit ment est stable et a fait ses preuves, un stock A quoi faut-il faire atten- le passage d’un original à un générique ou pour 3 à 6 mois est tout à fait judicieux. Il l’inverse – accroît le risque de crise épilep- faut alors toujours prendre la boîte la plus tion lors du stockage/de la tique, même si le principe actif et le dosage ancienne en premier, et la remplacer par conservation de médica- du nouveau comprimé sont identiques. En une nouvelle. Stocker davantage de médica- fonction des fabricants, les médicaments ments chez soi n’est pas conseillé, parce que ments? peuvent en effet contenir d’autres liants, co- cela risque d’aggraver les difficultés d’appro- lorants, enrobages, etc. auxquels les patients visionnement. Si le traitement change, les D’une manière générale, ils doivent être atteints d’épilepsie réagissent différemment. médicaments ne peuvent plus être utilisés et conservés hors de portée des enfants, Une étude de grande ampleur a établi que doivent être éliminés dans les règles de l’art dans un endroit sec, le plus souvent à de simples changements de forme et de cou- par l’intermédiaire de la pharmacie. température ambiante, et à l’abri de la leur d’un antiépileptique peuvent affecter lumière directe du soleil et de l’humidité. l’observance du traitement, entraînant une La salle de bains n’est donc généralement augmentation des crises. Dans le cas des an- pas appropriée. 15
C O NSE I L S O C IA L Obtenir un deuxième avis peut aider Epi-Suisse propose un conseil social aux personnes atteintes d’épilepsie et à leurs proches. La demande est grande. Pour notre magazine, Mélanie Volluz répond à des questions tirées de son travail quotidien et susceptibles d’intéresser un grand nombre de patientes et patients. Texte: Mélanie Volluz «Mon fils de 10 ans est atteint d’épilepsie, il a été diagnostiqué il y a peu à la suite d’un EEG. Il a fait 5 crises généralisées non motrices (absences) durant la nuit ces deux dernières années. Le neuropédiatre nous a dit qu’il y avait deux options thérapeutiques à ce stade: le traiter par médicaments (ce qui comporte parfois des effets secondaires) ou observer et voir comment son épilepsie évolue. Nous ne savons que faire et souhaitons un autre avis médical. Comment peut-on procéder?» Un deuxième avis médical est un droit et peut aider patients et parents à faire un choix thérapeutique en connaissance de cause et sereinement. «Je suis au bénéfice d’une rente d’invalidité entière. Est-ce que j’ai le Souvent, les parents hésitent, par crainte de la réaction du médecin. droit de travailler malgré mon invalidité?» Soyez rassurés, la plupart des médecins comprennent que les parents de- L’invalidité n’est pas une incapacité de travail, mais une diminution de la mandent un second avis. Un nouveau diagnostic est un stress considérable capacité de gain à la suite d’une atteinte à la santé. La rente entière est pour vous parents et vous souhaitez le meilleur pour votre enfant. Quoi qu’il octroyée lorsque le degré d’invalidité est d’au moins 70%. En théorie, cela en soit, le médecin a l’obligation de transmettre le dossier médical de votre vous laisse une capacité de gain de 30%. Ainsi, vous pouvez travailler dans enfant à un autre médecin de votre choix. Ce dernier, neutre, donnera son une activité qui est compatible avec votre santé, en milieu protégé ou avis sur la base des examens déjà réalisés, sans effectuer le traitement qui dans l’économie libre. reste du ressort du premier médecin. Si vous obtenez un contrat de travail, il faut impérativement en informer Nous pouvons vous aider à préparer les questions à poser au médecin auprès l’office AI. duquel vous sollicitez un deuxième avis. Le montant d’une rente étant peu élevé pour vivre décemment, un emploi Le deuxième avis médical n’est pas une prestation obligatoire selon la LAMal. adapté à votre santé peut se révéler non seulement économiquement Il est donc important de vérifier au préalable avec l’assureur maladie de votre intéressant mais également source de satisfaction et de réalisation enfant si et dans quelles conditions cette prestation va être remboursée. personnelle. Au final, si vous ne trouvez pas de réponse satisfaisante auprès de l’assureur Si vous souhaitez calculer quelle est votre capacité de gain résiduelle en de votre enfant, n’hésitez pas à contacter le service de conseil social d’Epi fonction de votre rente de l’assurance invalidité, vous pouvez prendre Suisse qui pourra vous orienter sur des organismes de défense des assurés. contact avec notre service de conseil social. CONSEIL SOCIAL Dans le cadre du conseil social d’Epi-Suisse, nous soutenons et accompagnons les personnes atteintes d’épilepsie et leurs proches dans les questions et problèmes liés à la maladie (concernant l’environnement familial/social, le travail, l’école, les assurances sociales, le logement, les loisirs, les secours, les aides, etc.). Les consultations sont volontaires et gratuites. Mélanie Volluz Conseil social 021 729 16 86 · info@epi-suisseromande.ch · www.epi-suisse.ch/fr/conseil-social Romandie 16
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