2021 Hochbauten im Verwaltungsvermögen - Basel, 5. April 2022 - Immobilien Basel-Stadt
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Inhaltsverzeichnis 1 Management Summary 3 2 Hochbauten im Verwaltungsvermögen 4 2.1 Portfoliostruktur 4 2.2 Immobilienmanagement 5 2.3 Bestandesänderungen 6 3 Leitstrategie Nachhaltigkeit 6 3.1 Werterhaltung 7 3.2 Flächeneffizienz 7 3.3 Energie 8 4 Kennzahlen 10 4.1 Kennzahlen Werterhaltung 10 4.2 Kennzahlen Fläche 13 4.3 Kennzahlen Energie 14 5 Wichtigste Projekte 16 5.1 Planungen 16 5.2 Neubauten 18 5.3 Sanierungen und Erweiterungen 21 6 Ausblick 29 Impressum Datum der Veröffentlichung: 5. April 2022, Herausgeber/Redaktion Immobilien Basel-Stadt, Fischmarkt 10, 4001 Basel, Foto Titelseite: Amt für Umwelt und Energie, Spiegelgasse 11/15, Basel. Fotografie: © Philipp Heckhausen. Der Jahresbericht ist digital erhältlich. 2
1. Management Summary Die Tätigkeiten für die Hochbauten im Verwaltungsvermögen orientieren sich am Aspekt der Nachhaltigkeit. Die Schwerpunkte liegen bei der langfristigen Werterhaltung und Energieoptimierung der Gebäude, der wirtschaftlichen Raumnutzung und der Optimierung des Immobilienbestandes. D ie gesetzlichen und die übergeordneten kantonalen Vorgaben des Le- gislaturplans werden in den strategischen Handlungsrahmen für die Liegenschaften direkt einbezogen. Seit 2007 konnte eine Reduktion der Bürofläche pro Arbeitsplatz um über einen Viertel von 20,9m2 auf aktuell 15,3m2 pro Arbeitsplatz erreicht werden, was einer Einsparung des Mietaufwands am Markt von einigen Millio- nen Franken pro Jahr entsprechen würde. Beim nachhaltigen Rund ein Sechstel des Portfolios, dessen Wiederherstellungswert aktuell auf 4,734 Mia. Franken geschätzt wird, weist ein Gebäudealter von 30 Umgang mit den bis 50 Jahren auf. In dieser Phase des Lebenszyklus einer Immobilie ist übli- Immobilien des cherweise mit hohen Investitionen für Instandsetzungen zu rechnen. Für die Kantons steht die meisten der betroffenen Objekte sind Bauprojekte entweder bereits im Gang Balance zwischen oder in Planung. Eine weitere Herausforderung an die Ressourcen des gesellschaftlichen, Kantons stellen bauliche Anpassungen aufgrund geänderter betrieblicher ökologischen und Anforderungen dar. ökonomischen Mit Investitionen in der Höhe von 121,1 Mio. Franken (2020: 129,9 Mio. Aspekten im Franken) zeigt die Rechnung eine weitere Abnahme im Vergleich zum Vorjahr bei Investitionsvorgaben von 151,0 Mio. Franken (2020: 151,6 Mio.). Während das Zentrum. Investitionsvolumen insbesondere aufgrund der Schulreform die letzten Jahre stark zugenommen hatte, zeigte es sich wie schon im Vorjahr rückläufig. 2021 waren 67,7% der getätigten Investitionen (82,0 Mio. Franken) für die Werterhaltung der Hochbauten bestimmt. Die Ausgaben für die Wert- erhaltung zu Lasten der Erfolgsrechnung betrugen 39,2 Mio. Franken. Mit ei- nem gesamten Finanzaufwand Werterhaltung von 121,2 Mio. Franken ergibt sich eine Abnahme von 12,3 Mio. Franken (-9,2%) gegenüber dem Vorjahr bei insgesamt 4,5 % tieferen Gesamtausgaben für bauliche Massnahmen für die Hochbauten im Verwaltungsvermögen (Erfolgsrechnung und Investitionen). Das konsequente Verfolgen der Strategie Werterhaltung führt schrittweise zu einer Umgestaltung des Portfolios im Hinblick auf den Gebäu- dezustand. Der Anteil an Liegenschaften in mittlerem und gutem bis sehr gu- tem Zustand ist seit 2011 von 76% auf 97% gestiegen, während der Anteil an Liegenschaften in schlechtem bis sehr schlechtem Zustand von 24% auf 3% gesunken ist. Die Werterhaltungsquote betrug 2021 2,6% (2020: 2.9 %) bei ei- nem durchschnittlichen Portfoliozustand von 82% des Neuwerts. 3
2. Hochbauten im Verwaltungsvermögen Das Verwaltungsvermögen besteht aus den Vermögenswerten, die dem Staat unmittelbar zur Erfüllung seiner öffentlich-rechtlich festgelegten Verwal- tungsaufgaben dienen. Die Hochbauten bilden ein Portfolio aus aktuell 722 Gebäuden, darunter Schulen, Kulturbauten sowie Verwaltungs- und Betriebs- gebäude. Sie entsprechen einem Wiederbeschaffungswert von rund 4,734 Mia. Franken (Neuwert Gebäudeversicherung 2021). 2.1 Portfoliostruktur Anteil der Segmente am Portfoliowert 2021 (Mio. Franken) Entsprechend der Zweckbestimmung und der Auslegung der Gebäude wird das Portfolio in acht Segmente gegliedert. Mehr als die Hälfte des Portfolio- Anteil der Segmente werts istamden Portfoliowert Segmenten 2021 «Schulen» und «Hochschulen» zugeordnet. (Mio. Franken) Anteil der Segmente am Portfoliowert 2021 Anteil (Mio. der Segmente am Portfoliowert 2021 Franken) (Mio. Franken) Schulen (36.2%) Übrige (4.4%) Hochschulen (16.6%) Sport/Freizeit (7.8%) Kultur (13.9%) Betriebe Sicherheit (7.4%) Verwaltung (12.2%) Wohn-/Geschäftsbauten (1.5%) Schulen (36.2%) Übrige (4.4%) Hochschulen (16.6%) Sport/Freizeit (7.8%) Kultur (13.9%) Betriebe Sicherheit (7.4%) Verwaltung (12.2%) Wohn-/Geschäftsbauten (1.5%) Schulen (36.2%) Übrige (4.4%) Schulen (36.2%) Übrige (4.4%) Sport/Freizeit (7.8%) Hochschulen (16.6%) Hochschulen (16.6%) Sport/Freizeit Betriebe Sicherheit(7.8%) (7.4%) Kultur (13.9%) Kultur (13.9%) Betriebe Sicherheit (7.4%) Verwaltung (12.2%) Wohn-/Geschäftsbauten (1.5%) Verwaltung Gebäude (12.2%) Wohn-/Geschäftsbauten (1.5%) pro Alterskategorie Gebäudewert pro Alterskategorie Anzahl (Mio. Franken) 180 1500 150 1250 120 1000 90 750 60 500 30 250 vor 1900 1900 1920 1940 1960 1980 ab vor 1900 1900 1920 1940 1960 1980 nach –1919 –1939 –1959 –1979 –1999 2000 –1919 –1939 –1959 –1979 –1999 2000 4
Die Altersstruktur der Hochbauten im Verwaltungsvermögen umspannt einen Zeitraum von rund 750 Jahren. Das älteste Gebäude stammt aus dem Jahr 1274 (Kleines Klingental), das jüngste wurde 2021 fertiggestellt (Spiegelgasse 15, Neubau Amt für Umwelt und Energie, AUE). In dieser Phase des Lebenszy- klus einer Immobilie ist üblicherweise mit sehr hohen Investitionen für In- standsetzungen zu rechnen. 2.2 Immobilienmanagement Das Immobilienmanagement von Basel-Stadt basiert auf einem strategi- schen Handlungsrahmen mit aufeinander abgestimmten Planungsinstrumen- ten. Auslöser für bauliche Massnahmen sind entweder die Bedarfsstrategie eines Nutzers, die Unterhaltsstrategie für Bestandsbauten oder Eigentümer- initiativen zur Umsetzung politischer Vorgaben (z.B. Fotovoltaik, Schulstan- dards, Büroflächen). Das Immobilienportfolio des Verwaltungsvermögens wird von Im- mobilien Basel-Stadt in Zusammenarbeit mit Städtebau & Architektur und den Nutzenden bewirtschaftet und gesteuert. Das 2006 zu diesem Zweck ein- geführte 3-Rollenmodell ist ein Betreibermodell, welches die Verantwortlich- keiten und Kompetenzen der im Planungs- und Investitionsprozess beteiligten Partner regelt. Es ist gut etabliert und hat sich in den letzten Jahren bewährt. Im Rahmen der Generellen Aufgabenprüfung (GAP) für die Legisla- turperiode 2017-2021 wurden das Konzept und die Ausführungsbestimmun- gen zum Investitionsablauf (3-Rollenmodell) insbesondere hinsichtlich Ein- fluss auf die Höhe der Baukosten untersucht. Das Konzept wurde durch die Untersuchung bestätigt. Einzelne Optimierungen in den Abläufen werden ab 2022 umgesetzt. MODERNES IMMOBILIENMANAGEMENT Betrieblicher und baulicher Unterhalt Instandhaltung und Ersatz BETRIEBLICHER RAUMBEDARF Nutzervertretung (Dienststelle als Mieterin, Betreiberin) Bauherren- vertretung PROJEKTMANAGEMENT GEBÄUDEMANAGEMENT 3-Rollen- (BVD/Hochbau und Gebäude- modell management) Raumnutzung und Bauliche Aufträge auslösen -bedarf optimieren Eigentümervertretung Neubauten, Sanierungen, Instandsetzungen (FD/Immobilien Basel-Stadt) EIGENTÜMERSTRATEGIE AREAL-, OBJEKT- UND RAUMNUTZUNG 3-Rollenmodell im Kanton Basel-Stadt 5
2.3 Bestandesänderungen Im Rahmen von finanzrechtlichen Bereinigungen werden regelmässig Liegen- schaften vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen umgewidmet oder umge- kehrt. Dabei gilt das Prinzip der mehrheitlichen Nutzung. Gemäss Finanz- haushaltgesetz sind jene Liegenschaften dem Verwaltungsvermögen zuzu- ordnen, die unmittelbar der Erfüllung öffentlich-rechtlich festgelegter Verwaltungs- bzw. Staatsaufgaben auf längere Zeit dienen. Im Finanzvermö- gen befinden sich diejenigen Liegenschaften, die nicht unmittelbar der Erfül- lung einer staatlichen Aufgabe dienen. 2021 erfolgten keine Änderungen des Liegenschaftsbestandes für die Hochbauten im Verwaltungsvermögen1. 3. Leitstrategie Nachhaltigkeit Die Tätigkeiten für die Hochbauten im Verwaltungsvermögen orientieren sich am Aspekt der Nachhaltigkeit. Die Schwerpunkte liegen bei der langfristigen Werterhaltung und Energieoptimierung der Gebäude, der wirtschaftlichen Raumnutzung und der Optimierung des Immobilienbestandes. Die gesetzli- chen und die übergeordneten kantonalen Vorgaben des Legislaturplans wer- den in den strategischen Handlungsrahmen für die Liegenschaften direkt ein- bezogen. Ziel ist der nachhaltige Umgang mit allen Immobilien des Kantons, indem eine langfristige Balance zwischen den ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Aspekten angestrebt wird. Im Verwaltungsvermögen spielt der gesellschaftliche Aspekt der Nachhaltigkeit bei Raumbedarfs- und Nutzungsoptimierungen eine wichtige Rolle. Der ökonomische Aspekt kommt bei der Werterhaltung und in der wirt- schaftlichen Raumnutzung zum Ausdruck. Im Bereich der ökologischen Nach- haltigkeit liegt ein spezieller Akzent auf der Energieeffizienz von Gebäuden und der Nutzung von erneuerbaren Energien. Als erster Kanton der Deutschschweiz hat der Kanton Basel-Stadt 2018 erfolgreich einen Green Bond emittiert. Er leistet damit einen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Anlagelösungen und ermöglicht den Kapitalge- bern eine nachhaltige Kapitalanlage. Über Green Bonds finanzierte Projekte zeichnen sich durch eine hohe Energieeffizienz, eine ökologische Bauweise und eine gemischte Nutzerstruktur aus. Die Nachhaltigkeit als leitende Portfoliostrategie bestimmt auch die strategischen Schwerpunkte kommender Jahre: Die Werterhaltung und Energieoptimierung der Gebäude, die wirtschaftliche Raumnutzung und die Optimierung des Immobilienbestandes. 1 Über die Umwidmung unbebauter Parzellen wird im Jahresbericht zu den Hochbauten nicht berichtet. 6
3.1 Werterhaltung Definition Die Werterhaltung wird definiert als umfassende Instandhaltung, Instand- stellung und Erneuerung gemäss SIA-Norm 469 – erweitert um Anpassungen an gesetzliche Vorschriften, Energieoptimierung und Erdbebenertüchtigung2. Unterhaltsplanung Der bautechnische Zustand ist ein Indikator dafür, welche werterhaltenden Baumassnahmen zu welchem Zeitpunkt in Angriff genommen werden müs- sen. Er wird für die Hochbauten im Verwaltungsvermögen mit Hilfe der Soft- ware Stratus bewertet und als Prozentwert zum Neuwert ausgedrückt. 100% entsprechen einem Neubau und 50% einem nicht mehr nutzbaren Gebäude. Ein Zustand von 70–85% des Neuwerts entspricht einem mittleren Zustand. Werte unter 70% gelten als schlecht bis sehr schlecht und Gebäude mit ei- nem Zustandswert von über 85% befinden sich in einem guten bis sehr guten baulichen Zustand. Für das Portfolio der Hochbauten im Verwaltungsvermögen wird ein Zustandswert von durchschnittlich 80% des Neuwerts angestrebt. Dieser Wert garantiert eine nachhaltige Werterhaltung des Gebäudebestands. Auf der Grundlage von regelmässig aktualisierten Liegenschaftsbewertungen werden Instandsetzungen rechtzeitig geplant und mit betrieblich notwendi- gen Anpassungen koordiniert. Seit dem Projekt Werterhaltung 2009, welches die Zustandserfassung aller Hochbauten im Verwaltungsvermögen und den Nachweis der für Werterhaltung benötigten Mittel beinhaltete, ist es über die letzten Jahre gelungen, den aus Sicht der Nachhaltigkeit wichtigen Planungs- horizont auch für den Unterhalt zu erweitern und mit der Investitionsplanung zu koordinieren. Erdbebensicherheit Nebst dem bautechnischen Zustand ist auch die Erdbebensicherheit ein be- deutender Auslöser für werterhaltende Baumassnahmen. Aufgrund der seit 2013 durchgeführten Analysen aller Gebäude des Verwaltungsvermögens ist der Handlungsbedarf im Portfolio bekannt. Ertüchtigungsmassnahmen erfolg- ten im Rahmen von laufenden Sanierungen und Umbauten oder sind in Planung. Eine besondere Herausforderung stellen dabei die historischen Gebäude dar. 3.2 Flächeneffizienz Strategisches Flächenmanagement Die Zielsetzung des strategischen Flächenmanagements besteht in der Si- cherstellung einer nachhaltigen Raumnutzung. Damit soll eine Reduktion des Flächenbedarfs pro Arbeitsplatz und der Raumkosten pro Arbeitsplatz er- reicht werden. Dies wurde im Verlauf der letzten Jahre Schritt für Schritt um- 2 Die erweiterte Definition geht über den durch Stratus prognostizierten Bedarf hinaus und um- fasst alle Massnahmen, die für die langfristige Nutzbarkeit der Hochbauten im Verwaltungsver- mögen notwendig sind. Als Richtlinie dient der «Katalog für die Abgrenzung der abziehbaren Liegenschaftskosten von den nicht abziehbaren Anlagekosten» der Steuerverwaltung BS. 7
gesetzt und soll auch zukünftig weiterverfolgt werden. Mit der konsequenten Anwendung des internen Mietreglements wird einer Ausdehnung der Büroflä- chen aktiv entgegengewirkt. Die optimale Nutzung der vorhandenen Flächen und die Planung der künftig benötigten Flächen können nur in enger Zusam- menarbeit zwischen Immobilien Basel-Stadt als Eigentümervertreterin, Städ- tebau & Architektur als Baufachorgan und den betroffenen Departementen und Dienststellen als Nutzern erfüllt werden. 3.3 Energie Der Klimaschutz ist im neuen Legislaturplan 2021-2025 als einer von drei Schwerpunkten festgehalten. Gemäss Energiegesetz gilt aktuell das Ziel, dass der jährliche Ausstoss an Treibhausgasen pro Jahr bis 2050 auf 1 Tonne CO2 pro Person reduziert wird. Der Gegenvorschlag zur Kantonalen Volksini- tiative «für ein klimagerechtes Basel (Klimagerechtigkeitsinitiative)» sieht vor, dass die Treibhausgasemissionen im Kanton Basel-Stadt bis 2040 Netto-Null beträgt. In Wahrnehmung ihrer Vorbildrolle soll die kantonale Verwaltung die- ses Ziel bereits per 2030 erreichen. Dies bedeutet, dass die direkten energie- bedingten Treibhausgasemissionen im Bereich der Gebäude im Verwaltungs- vermögen und der Mobilität bis auf null gesenkt werden sollen. Energiestandards Für Bauten im Verwaltungs- und Finanzvermögen des Kantons gelten erhöhte Minimalanforderungen an die Energienutzung. Im Verwaltungsvermögen gilt seit 2008 das Ziel «Klimaneutrale Verwaltung». Dazu wird für Neubauten der Minergie-P Standard angestrebt, für bestehende Bauten die Minergie-Mo- dernisierung. Mit der am 1. Oktober 2017 in Kraft gesetzten Verordnung zum Energiegesetz wurde dieser Standard nochmals angehoben: Neubauten im Verwaltungsvermögen müssen die Standards Minergie-A oder Minergie-P er- reichen oder sie müssen kompatibel mit dem SIA-Effizienzpfad Energie (SIA- Merkblatt 2040) sein. Alle Neubauten müssen einen Teil der benötigten Elektrizität sel- ber erzeugen und bei Gesamt- und Dachsanierungen muss der Einsatz einer Fotovoltaik-Anlage geprüft werden. Bei Ersatz bestehender Wärmeerzeu- gungsanlagen muss ein System basierend auf erneuerbarer Energie einge- setzt werden. Noch vorhandene Heizsysteme für fossile Brennstoffe in Ge- bäuden des Verwaltungsvermögens müssen bis 2030 durch Systeme mit er- neuerbarer Energie ersetzt oder an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Auch besteht neu die Pflicht, Betriebsoptimierungen der Gebäude- technik durchzuführen und periodisch zu wiederholen. Bei sämtlichen Bau- projekten wird dem energetischen Aspekt Rechnung getragen. Mittels eines Energiechecks wird überprüft, ob das Gebäude und die geplanten Massnah- men den geforderten Energiestandards genügen. 8
Verbrauchsziele Grossverbraucher Unter den Hochbauten im Verwaltungsvermögen befinden sich einige Objek- te, welche einen jährlichen Wärmeenergieverbrauch von mehr als 5 GWh oder einen jährlichen Elektrizitätsverbrauch von mehr als 0,5 GWh aufweisen. Bei diesen Objekten müssen gemäss Energieverordnung3 der Energieverbrauch analysiert und Massnahmen zur Verbrauchsreduktion realisiert werden. Das Amt für Umwelt und Energie hat im Rahmen der vorgegebe- nen Ziele im Sinne des Energiegesetzes mit dem Energiemanagement des Bau- und Verkehrsdepartements mittel- und langfristige Verbrauchsziele für die Hochbauten vereinbart. Eigentümerstrategie Solaranlagen Der Kanton Basel-Stadt nimmt beim Energie- und Ressourcenverbrauch seit vielen Jahren eine Vorbildrolle ein und fördert den Bau und Betrieb von Anla- gen zur Herstellung von emissionsfreiem erneuerbarem Strom. Bereits 2011 verabschiedete der Regierungsrat das Konzept für die Erstellung und den Be- trieb von Fotovoltaik- und solarthermischen Anlagen auf Gebäuden des Kan- tons Basel-Stadt. Im Portfolio vorhandene Dachflächen sollen primär für die Erstellung kantonseigener Solaranlagen genutzt werden. Das Solarpotenzial der Dächer im Verwaltungsvermögen soll maximal realisiert werden. Gemäss einer 2011 durchgeführten Machbarkeitsstudie eignen sich mehr als 100 Dächer von Liegenschaften im Verwaltungsvermögen gut oder sehr gut für die Realisierung von Fotovoltaik-Anlagen. In der Folge ge- nehmigte der Grosse Rat im Januar 2013 8,5 Mio. Franken als Rahmenausga- be für die Projektierung und Erstellung von Fotovoltaik-Anlagen auf rund 50 Dächern. Darüber hinaus werden laufend auch Anlagen im Rahmen von Sa- nierungs- und Neubauprojekten realisiert. Nach dem erfolgreichen Einbau der Fotovoltaik-Fassade im Rahmen des Neubaus für das Amt für Umwelt und Energie an der Spiegelgasse 15 wird die Möglichkeit von Fassaden-Fotovoltaik auch in der Planung von Fassadensanierungen geprüft, um den Ausbau wei- ter forcieren zu können. 3 § 7 Verbrauchsziele für Grossverbraucher, Energieverordnung (EnV) vom 29. August 2017 (Stand 1. Oktober 2020). 9
4. Kennzahlen 4.1 Kennzahlen und Werterhaltung Gesamtausgaben Im Berichtsjahr entstanden bei den Hochbauten im Verwaltungsvermögen Gesamtkosten für bauliche Massnahmen in der Höhe von 160,3 Mio. Franken (2020: 167,8 Mio. Franken). Die folgende Tabelle liefert die Aufschlüsselung nach Finanzgefäss sowie den Vergleich mit den Vorjahreszahlen: R 2021 R 2020 R 2019 R 2018 R 2017 R 2016 R 2015 Erfolgsrechnung Unterhalt Hochbauten VV4 25,9 24,0 22,7 22,3 19,9 20,6 19,3 Universitätsliegenschaften 5 13,3 13,9 8,9 9,4 15,3 19,0 26,5 Total Erfolgsrechnung 39,2 37,9 31,6 31,7 35,2 39,6 45,8 Investitionsrechnung Gebundene Investitionen 65,4 83,7 113,3 126,6 85,8 86,4 107,6 Neue Investitionen 55,7 46,2 30,8 59,6 111,0 149,2 149,3 Total Investitionsrechnung 121,1 129,9 144,1 186,2 196,8 235,6 256,9 Total bauliche Massnahmen 160,3 167,8 175,7 217,9 232,0 275,2 302,8 Tabelle: Entwicklung der finanziellen Mittel für die Hochbauten im Verwaltungsvermögen (in Mio. Franken). Aufgrund der Schulreform hatte das Investitionsvolumen bis 2015/2016 stark zugenommen und zeigt sich seither rückläufig. Mit Investitionen in der Höhe von 121,1 Mio. Franken (2020: 129,0 Mio. Franken) zeigt die Rechnung eine wei- tere Abnahme im Vergleich zum Vorjahr 4 An dieser Stelle werden nur die den baulichen Unterhalt betreffenden Kostenarten ausge- wiesen. 5 Der Immofonds ist Bestandteil des Budgets der Universität Basel und ist allen universitätsge- nutzten Objekten zugedacht. Für den Jahresbericht werden nur Ausgaben für VV-Liegenschaf- ten gemäss Abrechnung Hochbau (Unterhalt und Bauprojekte) berücksichtigt. 10
Ausgaben Werterhaltung Ausgaben für die Werterhaltung finden sich sowohl in der Erfolgs- als auch in der Investitionsrechnung. Die Ausgaben für die Werterhaltung zu Lasten der Erfolgsrechnung betrugen 39,2 Mio. Franken. Der Anteil Werterhaltung zu Lasten der Investitionsrechnung wird aufgrund der in den einzelnen Projekten geführten Werterhaltungsquoten er- mittelt. Im Jahr 2021 waren 82,0 Mio. Franken (67,7% der getätigten Investitio- nen) für die Werterhaltung der Hochbauten bestimmt. Die folgende Tabelle zeigt den Finanzaufwand Werterhaltung für die Hoch- bauten im Verwaltungsvermögen im Vorjahresvergleich: R 2021 R 2020 R 2019 R 2018 R 2017 R 2016 R 2015 2020/ 2021 Werterhaltung (Mio. Franken) z. L. Erfolgsrechnung6 39,2 37,9 31,6 31,7 35,2 39,6 45,8 +1,3 +3,4% z. L. Investitionsrechnung 82,0 95,6 101,3 130,3 144,1 135,9 140,0 –13,6 –14,2% Total Ausgaben für Werterhaltung 121,2 133,5 132,9 162,0 179,3 175,5 185,8 –12,3 –9,2% Tabelle: Entwicklung des Finanzaufwandes für die Werterhaltung. Mit einem gesamten Finanzaufwand Werterhaltung von 121,2 Mio. Franken er- gibt sich eine Abnahme um 12,3 Mio. Franken (-9,2%) gegenüber dem Vorjahr bei ebenfalls tieferen Gesamtausgaben für bauliche Massnahmen (4,5%) für die Hochbauten im Verwaltungsvermögen (siehe Tabellen 1 und 2). Werterhaltungsquote Die in Tabelle 3 ausgewiesene Werterhaltungsquote macht eine Aussage über die jährlich getätigten Ausgaben für Gebäudeunterhalt und die Erneuerungs- investitionen in die Hochbauten im Verwaltungsvermögen, bezogen auf den Wiederbeschaffungswert des Portfolios. Die Werterhaltungsquote von 2,6% zeigt eine Veränderung von -0,3% gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt sie in einem für eine nachhaltige Immobilienbewirtschaftung zu erwartenden Bereich, was auch im Zustands- spiegel des Portfolios sichtbar wird (siehe Folgekapitel). R 2021 R 2020 R 2019 R 2018 R 2017 R 2016 R 2015 2020/ 2021 Werterhaltung (Mio. Franken) 121,2 133,5 133,0 162,0 179,3 175,5 185,8 –12,3 –9,2% Portfolioneuwert (Mio. Franken) 7 4734,0 4673,9 4711,1 4615,6 4779,1 4742,9 4636,0 +60,1 +1,3% Werterhaltungsquote 2,6% 2,9% 2,8% 3,5% 3,8% 3,7% 4,0% –0,3% Tabelle: Entwicklung der Werterhaltungsquote. 6 Inkl. die von Städtebau & Architektur jährlich an die Universität weiterverrechneten Ausga- ben für Werterhaltung (Unterhalt und Bauprojekte). 7 Neuwert Gebäudeversicherung 2021. 11
Portfoliozustand Der durchschnittliche Portfoliozustand beträgt im Berichtsjahr 82% des Neu- werts (2020: 83%). Damit wird der Zielwert für eine nachhaltige Werterhaltung des Portfolios (80%) übertroffen. Per 31. Dezember 2021 machen die Gebäude in einem guten bis sehr guten Zustand (>85% des Neuwerts) 33% des Gebäudegesamtwertes aus (2020: 40%) und die Gebäude in einem mittleren Zu-stand (70-85% des Neuwerts) 64% (2020: 58%). Die Gebäude in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand (
4.2 Kennzahlen Fläche Die kantonale Verwaltung belegt per 1. Januar 2022 eine Hauptnutzfläche (SIA 416) von 633 338m2 (Vorjahresperiode: 620 931m2). Die Zunahme ist mit Aus- nahme einzelner neu angemieteter Flächen auf Neuaufnahmen im Flächen- managementsystem, zum Beispiel infolge der Ersatzneubauten für die Spie- gelgasse 15 (Neubau für das Amt für Umwelt und Energie) oder die St. Jakobs- Promenade 30 (Neubau Betriebsgebäude), zurückzuführen. Flächenverteilung Hauptnutzfläche (HNF) (SIA 416) Flächenverteilung Hauptnutzfläche (HNF) (SIA 416) Schulen (199 218 m² HNF) Diverse (111 587 m² HNF) Lager (154 855 m² HNF) Sport (61 206 m² HNF) Büro (104 445 m² HNF) Medizin (2027 m² HNF) Schulen (199 218 m² HNF) Diverse (111 587 m² HNF) Lager (154 855 m² HNF) Sport (61 206 m² HNF) Büro (104 445 m² HNF) Medizin (2027 m² HNF) Mit Meldung von 6 830 Arbeitsplätzen (01.01.2021: 6 533) reduziert sich die Fläche pro Büroarbeits-platz gegenüber dem Vorjahr um 0,1m2 von 15,4m2 auf aktuell 15,3m2. Die Reduktion ist mehrheitlich auf Flächenoptimierungen im Rahmen von Umnutzungen zurückzuführen. Im Jahr 2007 betrug die Bürofläche pro Arbeitsplatz 20,9m2. Seit Einführung der Zentralen Raumdienste konnte der spezifische Flächenbedarf der kantonalen Verwaltung um 5,6m2 bzw. 26,8% gesenkt werden. Die Flächenwerte je Arbeitsplatz sind im Raumbewirtschaftungs- reglement festgeschrieben. Die Bürofläche (Hauptnutzfläche HNF 2) pro Ar- beitsplatz darf 12-14m2 nicht überschreiten. Flächenbedarf pro Büroarbeitsplatz [m2 HNF2] Veränderung seit 2007 22.0 21.0 20.0 19.0 18.0 17.0 16.0 15.0 14.0 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 13
4.3 Kennzahlen Energie Gesamtenergieverbrauch und Energiemix Der effektive Gesamtenergieverbrauch (Wärme und Elektrizität) betrug 2020/2021 160 667 MWh (2019/2020: 141 872 MWh). 91,4% (2019/2020: 91,8%) des Gesamtenergieverbrauchs werden mit erneuerbarer Energie gedeckt. Der gegenüber der Vorperiode erhöhte Gesamtenergieverbrauch ist dem käl- teren Winter geschuldet. Mit dem erhöhten Wärmeverbrauch ist der Anteil des fossilen Gasverbrauchs gestiegen und somit der Anteil der erneuerbaren Energie am Gesamtenergieverbrauch gesunken. Zum hohen Anteil der erneuerbaren Energie von 91,4% tragen in Basel die Fernwärme (FW) aus Abfällen und Holz, der Verbrauch an übriger er- neuerbarer Energie (Holzfeuerung, Wärmepumpen, Fotovoltaik, erneuerba- res Gas, thermische Solaranlagen und Geothermie) und die Elektrizität bei, welche in Form des 100% erneuerbaren IWB-Strom-Mix bezogen wird. Den Anteil der Energieträger am Gesamtenergieverbrauch (Wärme und Elek- trizität) zeigt folgende Grafik: Energieverbrauch (effektiv) 2019/20 nach Energieträger Energieverbrauch (effektiv) 2019/20 nach Energieträger Energieverbrauch (effektiv) 2019/20 nach Energieträger Elektrizität (56 990 MWh/35,5%) Gas, fossil (13 103 MWh/8,2%) Übrige ern. Energie (9 105 MWh/5,7%) Heizöl (795 MWh/0,5%) Fernwärme (80 674 MWh/50,2%) Elektrizität (56 990 MWh/35,5%) Gas, fossil (13 103 MWh/8,2%) Übrige ern. Energie (9 105 MWh/5,7%) Heizöl (795 MWh/0,5%) Fernwärme (80 674 MWh/50,2%) Elektrizität (56 990 MWh/35,5%) Gas, fossil (13 103 MWh/8,2%) Übrige ern. Energie (9 105 MWh/5,7%) Heizöl (795 MWh/0,5%) Fernwärme (80 674 MWh/50,2%) Detaillierte Angaben zum Energieverbrauch kantonaler Bauten werden alle zwei Jahre im Bericht der Fachstelle Energiemanagement von Städtebau und Architektur publiziert: «Kantonale Bauten Basel-Stadt: Energie- und Wasserverbrauch». Der nächste Bericht erscheint 2022 für die Berichtsjahre 2020/ 2021. Klimaneutrale Verwaltung (Rahmenausgabenbewilligung) Um das Ziel einer klimaneutralen Verwaltung durch Finanzierung der entspre- chenden baulichen Massnahmen besser umsetzen zu können, hatte der Grosse Rat am 25. Juni 2008 eine Rahmenausgabenbewilligung in der Höhe von 33,5 Mio. Franken bewilligt. Im Zeitraum von 2015 bis 2020 wurden im Rahmen von 54 Projekten Investitionen in der Höhe von fast 31,0 Mio. Franken 14
getätigt. Das Programm wurde per 31.12.2020 nach etwas mehr als 11 Jahren abgeschlossen. Der Regierungsrat hat dazu einen Abschlussbericht vorge- legt, der am 15.09.2021 vom Grossen Rat zur Kenntnis genommen wurde.Über die Lebensdauer der Objekte betragen die Einsparungen der Massnahmen 245 GWh, was rund 24,5 Mio. Litern Heizöl oder über 1 200 Tanklastwagen ent- spricht. Mit der eingesparten Energie könnten rund 16 000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden. Die Kosten pro eingesparte kWh betragen weni- ger als 13 Rappen. Ausbau Fotovoltaik Per 31.12.2021 waren im Verwaltungsvermögen 43 Anlagen8 auf 64 Dächern und 1 Fassade mit einer Nennleistung von total 2 488 kWp9 (2020: 2 254 kWp) in Betrieb. Der für die Anlagen im Verwaltungsvermögen erzielbare jährliche So- larertrag beträgt 2 483 MWh (2020: 2 263 MWh). Dies entspricht der Deckung des jährlichen Strombedarfs von rund 709 Haushalten10 (Vorjahr: 647). Ausbau Fotovoltaik Seit 2013 90 4000 80 3500 70 3000 60 2500 50 2000 40 1500 30 20 1000 10 500 0 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022–26 Anzahl Dächer/Fassaden (Achse links) Nennleistung total [kWp] (Achse rechts) Weitere 22 Anlagen auf 25 Dächern mit einer Nennleistung von total rund 2 489 kWp und einem erwarteten Solarertrag von 2 315 MWh stehen kurz vor der Fertigstellung oder sind in Planung. Damit ergibt sich eine Ausbauprognose bis 2026 von 65 Anlagen auf 90 Dä- chern und Fassaden mit einer gesamten Nennleistung von 4 978 kWp. Mit dem prognostizierten solaren Jahresertrag könnte der Strombedarf von 1 371 Haushalten gedeckt werden. 8 Eine Anlage kann mehrere Dächer umfassen. 9 Die maximale Leistung einer Fotovoltaik-Anlage wird in kWp (Kilowatt peak) angegeben. 10 Bei Annahme eines Haushaltsäquivalents von 3 500 kWh pro Jahr. 15
5. Wichstigste Projekte Investitionen in die Hochbauten im Verwaltungsvermögen betreffen aktuell rund 80 (2020: 80) Vorhaben aus den Investitionsbereichen Bildung und Übrige. Im folgenden Ausschnitt wird der aktuelle Stand zu ausgewählten Vorhaben erläutert. 5.1 Planungen Kunstmuseum, Sanierung Hauptbau und Annexbau Das Kunstmuseum Basel beherbergt die älteste öffentliche Kunstsammlung der Welt. Bedeutend ist aber nicht nur die Sammlung. Das 1936 eröffnete Kunstmuseum von Rudolf Christ und Paul Bonatz ist ein aussergewöhnlicher Museumsbau. Das hochrangige Baudenkmal bedarf nun einer grundlegenden Sanierung. Die Gebäudehülle, der Innenausbau und die technische Infrastruk- tur müssen instandge-setzt und zeitgemässe Nutzungs- und Sicherheits- standards eingebracht werden. Seit der Eröffnung des Erweiterungsbaus im April 2016 erkannte die Museumsleitung betriebliches Optimierungspotenzial im Erdgeschoss. Um den Museumsbetrieb den zeitgenössischen Anforderun- gen anzupassen, soll dieses im Rahmen der Gesamtsanierung ausgeschöpft werden. 2021 wurde ein zweistufiges Planerwahlverfahren im selektiven Ver- fahren nach GATT/WTO durchgeführt, mit dem Ziel, ein Generalplanerteam mit hoher architektonischer, bautechnischer und organisatorischer Kompe- tenz für die ganzheitliche Bearbeitung der Instandsetzungs- und der Um- baumassnahmen zu evaluieren. Nach formeller und in-haltlicher Vorprüfung konnte das Beurteilungsgremium in drei Sitzungen die Empfehlungen zur Wei- terbearbeitung zuhanden des siegreichen Generalplanerteams Christ & Gan- tenbein formulieren. Standortevaluation neues Hallenbad Im Rahmen der Standortevaluation für ein neues Hallenbad hat sich eine Ar- beitsgruppe mit Vertretern des Erziehungsdepartements, des Bau- und Ver- kehrsdepartements und des Finanzdepartements auf Grundsätze und Krite- rien bei der Standortsuche sowie Empfehlungen an den Regierungsrat geei- nigt. Auf Basis des Raumprogramms wurden zu Beginn der Standortevaluation vier Grundrisstypologien definiert, um die Machbarkeit auf den zu prüfenden Arealen plausibilisieren zu können. Unter Anwendung der Methode der Nutz- wertanalyse wurden 22 Standorte beurteilt, zehn davon wurden im Anschluss mit der gleichen Methode, jedoch detaillierter, anhand definierter Zielkriteri- en bewertet und priorisiert. Das Ergebnis wird mit einer Empfehlung für den definitiven Standort dem Regierungsrat im 2022 vorgelegt und kommuniziert. 16
Schulhaus Christoph Merian, Erweiterungsneubau und Sanierung Auf dem Areal der Primarschule Gellert befinden sich die beiden Schulhäu- ser Christoph Merian und Gellert. Beide Schulhäuser müssen gesamtsaniert und im Falle des Schulhauses Christoph Merian um einen Ersatzneubau er- weitert werden. Die Bauarbeiten werden in zwei Etappen durchgeführt. Sie begin- nen mit der Sanierung des Schulhauses Gellert im Sommer 2022. Das Projekt Christoph Merian wird zurzeit weiterbearbeitet und von 2024 bis 2026 reali- siert werden. Für die Dauer der Bauarbeiten findet der Unterricht der betrof- fenen Schulhäuser im Provisorium auf der Luftmatt statt. Diverse Schulstandorte, Ausbau Tagesstrukturen Mit der Schulreform wurden die Tagesstrukturen eingeführt und die not- wendigen baulichen Massnahmen an den Schulstandorten umgesetzt. Auf- grund der regen Nachfrage plant das Erziehungsdepartement den Ausbau von weiteren Tagesstrukturplätzen auf allen Stufen der Volksschule (Kin- dergarten, Primar- und Sekundarstufe I). Dabei soll das heutige Platzange- bot von 25% in Bezug auf die Gesamtschülerzahlen auf 33% erhöht werden. Der Ausbau erfolgt wenn möglich in den bestehenden Räumlichkeiten am jeweiligen Schulstandort. Am 27. Oktober 2021 hat der Grosse Rat den Ratschlag für den Ausbau der Tagesstrukturen genehmigt und Ausgaben von insgesamt 74,1 Mio. Franken bewilligt, davon 45,75 Mio. Franken als Rahmenausgabenbewil- ligung für Baumassnahmen. Die Umsetzung ist in Etappen im Zeitraum von 2022 bis 2028 geplant. 17
5.2 Neubauten Naturhistorisches Museum Basel und Staatsarchiv, Neubau Die Bauarbeiten konnten im Mai 2021 gestartet werden. Die Erstellung der Baugrube erfolgt in drei Phasen. Die erste Phase, das Erstellen der Pfahl- wand inklusive Rückverankerung und der Aushub auf eine Grubentiefe von ca. 11 Metern, konnte im November abgeschlossen werden. Die Phase 2 ist gestartet. Die Baumeisterarbeiten in den Unterge- schossen beginnen voraussichtlich im April 2022. Mit der Fertigstellung des Gebäudes kann im Jahr 2026 gerechnet werden. Nach individuellen Einrich- tungsphasen können danach das Staatsarchiv und das Naturhistorische Mu- seum voraussichtlich 2028 eröffnet werden. Neubau Naturhistorisches Museum & Staatsarchiv Basel-Stadt, Blick in die Baugrube, Herbst 2021. Fotografie: © Derek Li Wan Po Spiegelgasse 15, Neubau Amt für Umwelt und Energie (AUE) Der Neubau für das Amt für Umwelt und Energie (AUE) konnte im Oktober 2021 bezogen werden, durch das Referendum mit anschliessender Volksab- stimmung sowie diverse Einsprachen gegenüber der ursprünglichen Termin- planung stark verzögert. Auch musste die vom Grossen Rat genehmigte und in der Volksabstimmung bestätigte Ausgabenbewilligung von 15,96 Mio. Fran- ken um 2,35 Mio. Franken auf insgesamt 18,31 Mio. Franken erhöht werden: Der Baustellenbetrieb an dieser Lage in der Innenstadt war anspruchsvoller als angenommen, die Technik in der Fotovoltaik hatte sich weiterentwickelt und verbessert und das Projekt musste angepasst werden, um die Zugäng- lichkeit zu den in der Baugrube entdeckten archäologischen Funden zu ge- währleisten. 18
Fotos für Jahresbericht (Sammlung) (-> Kontaktperson Originale) AUE ->cme Amt für Umwelt und Energie. Fotografie: © Philipp Heckhausen Das neue Gebäude an der Spiegelgasse mit bis zu 90 Arbeitsplätzen ist in sei- ner nachhaltigen Bauweise vorbildhaft und sowohl MINERGIE A (Nullenergie- haus) als auch ECO zertifiziert. Es dient als Beispiel dafür, dass eine ökologi- sche und nachhaltige Bauweise auf Grundlage neuester Standards auch in einem äusserst dichten urbanen Kontext möglich ist. Biozentrum der Universität Basel, Neubau Der Neubau für das Biozentrum der Universität wurde 2019 fertiggestellt. Die Übergabe des Gebäudes an die Universität erfolgte am 25. Januar 2021. Die Inbetriebsetzung der gebäudetechnischen Anlagen konnte in der ersten Jah- reshälfte abgeschlossen werden. Seit dem 1. Juli 2021 wurden die Labor- und Unterrichtsräume von den Nutzern der Universität bezogen und in Betrieb ge- nommen. Das Rechenzentrum der Universität zog als letzte Einheit plange- mäss im Januar 2022 ein. Die Rückmeldungen der Nutzer zum neuen Gebäu- de sind positiv. Die Überschreitung der Kosten wird durch eine vom Grossen Rat eingesetzte Kommission untersucht. Ein dazu von den beiden Trägerkanto- nen veröffentlichter Bericht kommt zum Schluss, dass die Komplexität des Bauprojekts zu Beginn unterschätzt worden sei. Dies führte zu einer zu tiefen Kostenschätzung und zu einem unrealistischen Terminplan. Die externen Ex- perten halten fest, dass auf Seiten der Kantone eine professionelle Projekt- abwicklung gewährleistet war. Für die Regierungen beider Basel ist der Be- richt eine wertvolle Grundlage, um Erkenntnisse für künftige Grossprojekte zu gewinnen und Massnahmen abzuleiten. 19
Für den Universitäts- und Forschungsstandort Basel ist das neue Biozent- rum eine wichtige zukunftsweisende Infrastruktur, dank der die Universität Basel im globalen akademischen Wettbewerb konkurrenzfähig bleibt und die weltweit besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Basel bringen kann. Im Neubau Biozentrum werden rund 400 Forschende aus über 45 verschiedenen Ländern tätig sein. Die Vorlesungssäle haben eine Kapazität für rund 900 Studierende, dazu kommen 70 Laborpraktikumsplätze und 70 Computerausbildungsplätze. Im neuen Gebäude sind zudem IT-Services der Universität Basel mit rund 100 Mitarbeitenden und dem Rechenzentrum für die gesamte Universität untergebracht. Über 80 Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter aus Zentralen Diensten wie Werkstätten, Wasch- und Medienküche, Kommunikation, Hausdienst, administrativem Personal usw. sind dafür ver- antwortlich, dass der Betrieb im Neubau Biozentrum reibungslos funktio- niert. Nicht nur für die Stärkung der Life Sciences sowohl im Hinblick auf die Forschungstätigkeit, die internationale Ausstrahlung als auch auf den Studi- enbereich ist das neue Biozentrum wichtig, sondern auch für die ganze Uni- versität Basel und die Region. Hier werden Nachwuchskräfte für die regionale Life Sciences-In- dustrie, eine der wichtigsten Arbeitgeberinnen, ausgebildet. Der Neubau des Biozentrums bildet auch den ersten Baustein auf dem erweiterten Campus Schällemätteli, wo in unmittelbarer Nähe zum Universitätsspital im Geviert Pestalozzistrasse/Spitalstrasse/Schanzenstrasse/Klingelbergstrasse ein Zentrum für die Life Sciences entsteht, wo auch die Departemente Bio- medizin, Physik (inklusive Nanowissenschaften) und Chemie der Universität Basel sowie das Departement für Biosysteme der ETH Zürich (D-BSSE) ange- siedelt werden sollen. Diese Konzentration auf einem Areal optimiert die Zu- sammenarbeit in Forschung und Lehre, fördert den Gedankenaustausch in den Life Sciences und begünstigt Kooperationen mit Industrie und Jungun- ternehmen in der Region Basel. Neubau Biozentrum. Fotografie: © Atelier Fontana. 20
Robi Bachgraben, Ersatzneubau Das ursprüngliche Gebäude der Robi-Spiel-Aktion Bachgraben wurde 1962 als ehemalige Wohnbaracke von der Schorenmatte an den heutigen Standort verlegt und 1967 als L-förmiges Volumen erweitert. Durch einen Brand im Herbst 2017 wurden grosse Teile des Gebäudes zerstört. Für den proviso- risch aufrechterhaltenen Betrieb des Robi Bachgraben sollte ein Ersatzneu- bau erstellt werden. Das Baugenehmigungsverfahren für den Ersatzneubau wurde 2021 abgeschlossen. Nach erfolgreicher Ausschreibungsphase konnte die Baukommission die Baufreigabe erteilen. Die Fertigstellung des Gebäu- des ist für das zweite Quartal 2022 vorgesehen. 5.3 Sanierungen und Erweiterungen Schulhaus Pestalozzi, Ausbau Dachgeschoss Am Schulstandort St. Johann befinden sich die Sekundarschule Vogesen und die Primarschule St. Johann. Die Sekundarschule teilt sich Räume mit der Pri- marschule (Schulhaus St. Johann und Pestalozzi). Das Raumangebot am Standort erfüllte den Raumbedarf der Se- kundarschule teilweise nicht. Mit einem Ausbau des Dachgeschosses im Schulhaus Pestalozzi konnte Raum für eine Tagesstruktur, eine Mediathek, Spezialräume und Ateliers geschaffen werden. Der Ausbau wurde im Som- mer 2020 gestartet und im Sommer 2021 abgeschlossen. Petersgraben 52 (Alte Gewerbeschule), Umbau und Instandsetzung Das Gebäude am Petersgraben 52 wurde in den Jahren 1890 bis 1893 für die Zwecke der Zeichnungs- und Modellierschule, der Allgemeinen Gewerbe- schule und des Gewerbemuseums erbaut. Der allgemeine Zustand des Ge- bäudes und die Neubelegung durch die Universität erfordern eine Gesamtsa- nierung der seit Jahren mit verschiedenen provisorischen Nutzungen beleg- ten Liegenschaft. Dabei gilt es, die heute geltenden Gesetze und Richtlinien bezüglich Erdbebensicherheit, Brandschutz, Energie, Bauphysik, Akustik und Arbeitsgesetz zu erfüllen, unter Berücksichtigung von Denkmalpflege- und Nachhaltigkeitsaspekten. Im April 2021 erfolgte der Projektierungsstart mit dem aus dem Planersubmissionsverfahren hervorgegangenen Generalplaner Co. Architek- ten aus Bern. Der Baubeginn ist gemäss heutigem Planungsstand für Anfang 2025 terminiert. Das Gebäude Petersgraben 52 soll nach Bauende 2028 der Universität Basel für die Nutzung als Zentrum für Geistes-, Kultur- und Sozial- wissenschaften dauerhaft vermietet werden. Damit kommt die Universität ih- rem Ziel, die von ihr belegten Flächen der Geisteswissenschaften am Campus Petersplatz rund um das Kollegienhaus und die Universitätsbibliothek zu kon- zentrieren, ein gutes Stück näher. 21
Petersgraben 52, Alte Gewerbeschule. © Photoimage Peter Schulthess, Basel. Verkehrsgarten, Sanierung Das Verkehrsgartengebäude am Wasgenring 158 wurde 1969 im Stil des Bru- talismus erbaut und 1970 der Nutzung übergeben. Es wird durch das Justiz- und Sicherheitsdepartment als Schulungsgebäude für die Verkehrspräventi- on der Kantonspolizei genutzt. Das Gebäude befindet sich teilweise im Origi- nalzustand. Einzelne Bauteile sind am Ende ihrer Lebensdauer, müssen erneuert und auf einen gesetzes- und normgerechten Standard gebracht werden. Dazu gehören die Fenster, die Wärmeerzeugung und die sanitären Einrichtungen. Das Gebäude soll hindernisfrei ausgebildet werden. Am 16. Juni 2020 wurden vom Regierungsrat Investitionen von rund 1,25 Mio. Franken für die Sanierung des Gebäudes bewilligt. Am 6. Au- gust 2021 wurde mit Erhalt der Baubewilligung die Planung abgeschlossen. Der Baustart erfolgte im 4. Quartal 2021 und es wird mit einem Abschluss der Arbeiten im 3. Quartal 2022 gerechnet. Verwaltungsgebäude Utengasse 36, Gesamtsanierung Das Gebäude an der Utengasse 36 wurde 1932 als Verwaltungsgebäude er- richtet. Es beherbergt das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Departe- ments für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU). Aufgrund des Gebäudezu- stands ist eine umfassende Sanierung notwendig. Die vorgesehenen technischen, räumlichen und architektonischen Gebäudeeingriffe optimieren die bestehenden Flächen qualitativ und quanti- tativ und erhöhen die Anzahl der Arbeitsplätze. Die geplanten Massnahmen respektieren die ursprüngliche Gebäudestruktur, stärken die Qualitäten und schaffen mit der neuen Anbindung des Sockelgeschosses ans Erdgeschoss und den punktuellen Eingriffen in den Obergeschossen des Zwischenbaus ein 22
schlüssiges Gesamtkonzept. Mit dieser Gesamtsanierung sollen die Flächen FAVORITEN Schlussdokumentation Schulhaus Wirtschaftsgymnasium I MET Architekten I 2021 I WIRT I Session 02.1-02.4 Kontaktbogen zur Bildauswahl. besser ausgenutzt und die geänderten Nutzungsanforderungen (unter ande- Unbearbeitete Vorschaubilder; Farben, Helligkeiten, Kontraste, Linien, Stimmungen sind noch nicht ausgearbeitet. rem an die Eingangshalle im Erdgeschoss, die Wartezone im 1. Obergeschoss sowie die ehemalige Hauswartwohnung im 3. Obergeschoss) umgesetzt wer- den. Zudem werden Verbesserungen im Bereich der Akustik, der Beleuchtung und der Sicherheit erzielt. Der Aussenraum soll ebenfalls umgestaltet und für eine öffentliche Nutzung aufgewertet werden. Im Jahre 2021 wurde das Vor- projekt abgeschlossen und das Bauprojekt gestartet. Die Ausführung ist zwi- schen dem 4. Quartal 2022 und dem 4. Quartal 2024 geplant. Wirtschaftsgymnasium, Sanierung Nach den Herbstferien 2021 konnte der Schulunterricht am Wirtschaftsgym- nasium im frisch sanierten Gebäude starten. Die tiefgreifende Gesamtsanierung dauerte rund zwei Jahre und umfasste nahezu alle Bereiche der Haustechnik, eine Erdbebenertüchtigung, eine Schadstoffsanierung und die Umsetzung von Brandschutzmassnahmen. Neben der Anpassung der Schulräume an die aktuellen Schulstandards und einer neuen Mediathek wurde im Erdgeschoss eine der Schulgrösse ange- passte Mensa eingebaut. Mit Abschluss der Sanierungsarbeiten ist nun auch das letzte Schulgebäude der Sekundarstufe II saniert und an die neuen Stan- dards angepasst. Wirtschaftsgymnasium. Fotografie: © roman weyeneth 23
Vollzugszentrum Klosterfiechten, Sanierung Seit seiner erstmaligen Erwähnung 1850 wurde das Gebäude mehrfach er- weitert und für unterschiedliche Nutzungen umgebaut und teilsaniert. Der letzte grössere Umbau mit Sanierung fand 1980 statt. Altersbedingt ist daher eine Gesamtsanierung des Gebäudes dringend notwendig. Stark betroffen sind sämtliche sanitären und haustechnischen Anlagen sowie die Elektroins- tallationen. Gemäss aktuellen Brandschutzbestimmungen wird das Gebäude neu als Beherbergungsbetrieb eingestuft, was besondere Massnahmen be- treffend baulichem Brandschutz, Erdbebenertüchtigung und Hindernisfrei- heit erfordert. Weitere Eingriffe betreffen die Fenster, den Innenausbau, die Be- hebung von Feuchteschäden, energetische Massnahmen, die Kanalisation sowie die Sanierung wegen Schadstoffen. Das Gebäude befindet sich im kan- tonalen Inventar der schützenswerten Bauten. Aus diesem Grund wurde mit der Denkmalpflege abgestimmt, welche Bauteile besonders wichtig und er- haltenswert sind. Insgesamt bleibt das äussere Erscheinungsbild in seiner jetzigen Form erhalten. Beim Innenausbau sind nur noch wenige Originalbau- teile (insbesondere der Dachstuhl) vorhanden, denen besondere Aufmerk- samkeit gewidmet werden muss. Aufgrund der hohen Eingriffstiefe können die Arbeiten nicht bei laufendem Betrieb erfolgen, sondern es ist ein Containerprovisorium erfor- derlich. 2021 wurden dafür eine Baubewilligung eingeholt und die Unterneh- merleistungen vergeben. Das Provisorium wird bis Ende 2022 bezugsbereit sein. Für die Sanierung des Gebäudes wurden 2021 die Submissionen für die Planerleistungen durchgeführt. Die Inbetriebnahme ist im dritten Quartal 2024 geplant. Theater Basel, Sanierung Nach Abschluss der ersten Sanierungsetappe wurden 2019 die Sanierungs- massnahmen für die folgenden Jahre geplant. Der Regierungsrat bewilligte für die Jahre 2020 bis 2024 Ausgaben von 38,8 Mio. Franken für Sanierungen/ Instandsetzungen und 15,28 Mio. Franken für Unterhaltsmassnahmen/In- standhaltung. Da aufgrund der Corona-Massnahmen im Jahr 2020 der Be- trieb des Theaters sehr stark eingeschränkt werden musste, konnten die Baumassnahmen über einen längeren Zeitraum ununterbrochen ausgeführt werden, so dass der Sanierungsfortschritt gegenüber der ursprünglichen Planung einen Vorsprung aufweist. Im Innenbereich konnten die Sanierungsmassnahmen mit Aus- nahme der Portalbrücke im Büh-nenturm abgeschlossen werden. Auch die Porte wurde erneuert. Die Fassadensanierung wurde auf der Seite Kloster- berg/Elisabethenstrasse fortgesetzt, nun entsprechen die renovierten Fas- saden den aktuellen Energievorschriften. Hallenbad Rialto, Gesamtsanierung (Teil Verwaltungsvermögen) Das «Rialto» ist (nebst der Traglufthalle im Eglisee im Winter) das einzige öf- fentliche Hallenbad, welches für die Bevölkerung frei zugänglich ist. In der Vergangenheit wurden einzelne Infrastrukturen gezielt instandgesetzt. In- haltlich und zeitlich koordiniert mit der notwendigen Gesamtsanierung des Gebäudes wird das Hallenbad Rialto saniert und entsprechend den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen modernisiert. Verschiedene Bereiche wie 24
die Garderoben, die Duschen und die Betriebsräume werden neu organisiert. Der Einbau eines zusätzlichen Lifts und der neu vorgesehene, ebenerdige Eingang an der Birsigstrasse garantieren die Barrierefreiheit. Ein zweites Lernschwimmbecken erweitert das Angebot der Wasserflächen und der Sau- nabereich wird deutlich vergrössert. Das Vorhaben wurde im September 2019 in das Investitionspro- gramm aufgenommen. Der Abschluss des Bauprojekts erfolgte im dritten Quartal 2020. Die Eingabe des Baugesuchs erfolgte im Januar 2021. Das Ter- minprogramm sieht den Beginn des Umbaus des Hallenbads im Mai 2022 und die Wiedereröffnung zur Wintersaison 2024 vor. Hallenbad Rialto. Visualisierung: © Reuter Architekten Kunsteisbahn Margarethen, Sanierung Die Bau- und Raumplanungskommission (BRK) und die Justiz-, Sicherheits- und Sportkommission (JSSK) des Grossen Rates beraten seit März 2020 ge- meinsam den Ratschlag betreffend Ausgabenbewilligung für die Gesamtsa- nierung der Kunsteisbahn Margarethen. Der Sanierungsbedarf der Kunsteis- bahn und damit der Standort Margarethen sind unbestritten. Die JSSK kam jedoch zum Schluss, dass die bisher zur Verfügung stehenden Unterlagen für die Gesamtsanierung der Kunsteisbahn Margarethen und die zusätzlichen In- formationen aus den Anhörungen noch nicht ausreichen, um sich eine ab- schliessende Meinung bilden zu können. Im 3. Quartal 2020 forderte die Kommission das Erziehungsdepar- tement auf, verschiedene Szenarien zu überprüfen, die dem Vereins-, Schul-, und Freizeitsport aus einer gesamtkantonalen und sportpolitischen Per- spektive besser gerecht werden. Diese Abklärungen konnten im Frühling 2021 abgeschlossen und in den Kommissionen im Frühsommer und Spätherbst vorgestellt werden. 25
Gerichtsgebäude Bäumleingasse, Sanierung Der Gebäudekomplex Bäumleingasse 1–7 ist durch die Gerichte Basel-Stadt belegt. Die letzte grössere Sanierung liegt rund 30 Jahre zurück (1988 bis 1992) und das Gebäude ist nicht hindernisfrei zugänglich. Am 1. September 2015 und am 28. August 2018 wurden deshalb vom Regierungsrat Investitio- nen von insgesamt rund 5,3 Mio. Franken für die Teilsanierung des Gebäude- komplexes (erste Bauetappe) bewilligt. Diese bezweckt die Vorbereitung des Gebäudes zur Aufnahme des Sozialversicherungsgerichts, welches im Zuge der Gesamtsanierung des «Rialto» ausgelagert werden musste. In einer zweiten Etappe werden weitere Massnahmen, unter an- derem im Bereich Sicherheit, Unterhalt und Raumklima durchgeführt. Dafür bewilligte der Regierungsrat am 20. März 2020 Mittel in der Höhe von 9,7 Mio. Franken. Nach dem Erhalt der Baubewilligung starteten 2021 die Sanierungs- arbeiten der ersten Etappe. Geplant ist der Bezug des Sozialversicherungs- gerichts im 2. Quartal 2022 und der anderen Gerichte im 3. Quartal 2022. Im Anschluss daran beginnt die zweite Bauetappe. Spiegelhof, Umbau und Instandsetzung mit Neubau Einsatzzentrale (UMIS) Am 20. Oktober 2016 bewilligte der Grosse Rat Mittel in Höhe von insgesamt 49,62 Mio. Franken für den Umbau und die Instandsetzung des Spiegelhofs sowie für den Neubau der Einsatzzentrale. Die Massnahmen betreffen einen Grossteil des bestehenden Gebäudekomplexes an der Spiegelgasse 6–12 so- wie am Fischmarkt 11. Es werden dringend notwendige Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten sowie kleinere Grundrissanpassungen durchge- führt. Der Gebäudekomplex ist als «Life Line Gebäude» eingestuft, dessen Funktionalität im Krisenfall gewährleistet sein muss. Er enthält Infrastrukturen wie die Räume der Kantonalen Krisen- organisation (KKO), die Einsatzzentrale der Kantonspolizei und die IT-Infra- struktur. Sowohl die Bestandesstrukturen als auch der Neubau mit der Ein- satzzentrale werden der Bauwerksklasse III entsprechen, der höchsten Normstufe der Erdbebenertüchtigung. Mit dem rechtsgültigen Bauentscheid vom 20. April 2020 wurde das Baubegehren für die Massnahmen bewilligt. Der Baustart erfolgte 2021 und es wird mit einem Abschluss der Arbeiten im Jahr 2024 gerechnet. Lützelhof, Feuerwache und Einsatzzentrale Rettung Die Aufstockung des bestehenden Gebäudes um ein komplettes Geschoss sowie der Einbau der notwendigen technischen Anlagen werden nach dem Rückbau des bestehenden Schulungsraums im 3. OG bei laufendem Betrieb erfolgen. Mit dem Bau der neuen Einsatzzentrale werden gleichzeitig die vor- handenen Gebäudetechnik- und Notstromanlagen an die heutigen Anforde- rungen angepasst sowie ein neuer Rechnerraum im 1.UG eingebaut. Neben der Aufstockung des Gebäudes Kornhausgasse 16 als Stahlträgerkonstrukti- on erhält das Gebäude eine Fotovoltaikanlage (rund 24 kWp) und wird für den Fall eines Erdbebens auf Bauwerksklasse III ertüchtigt. Die bestehenden Einsatzzentralen der Berufsfeuerwehr im Lüt- zelhof und der Sanität an der Hebelstrasse bleiben bis zur Fertigstellung der neuen Eisatzzentrale Rettung vollumfänglich in Betrieb. Nach Vorlage des rechtskräftigen Bauentscheids im November 2020 wurde im 1. Quartal 2021 mit den Ausführungsarbeiten begonnen. Die Fertigstellung ist für das 3. Quar- tal 2022 geplant. 26
Fischmarkt 11, Umbau für neue Nutzungen Am 3. September 2019 bewilligte der Regierungsrat Mittel in Höhe von 0,62 Mio. für die Umnutzung der Flächen im Fischmarkt 11, welche durch den Aus- zug der Sympany-Versicherung aus dem Erdgeschoss verfügbar geworden sind. Die Flächen werden zukünftig durch das Migrationsamt und das Inkasso des Justiz- und Sicherheitsdepartment (JSD) genutzt werden. Dies ergibt ins- besondere für die Kunden Vorteile, da sie die entsprechenden Schalter eben- erdig und direkt von der Spiegelgasse her erreichen können. Die baulichen Massnahmen erstrecken sich auf die Einrichtung von Kundenschaltern, ei- nem Back-Office-Bereich sowie Archivräumlichkeiten auf den rückwärtigen, nicht belichteten Flächen. Zu den neuen Räumlichkeiten des Migrations- schalters gehören auch zwei Biometrie-Erfassungskabinen für Visa und die Erstellung biometrischer Ausweise. Nach Fertigstellung der Planung und Erhalt der Baubewilligung wurden 2021 die Baumassnahmen ausgeführt und die Räumlichkeiten vom JSD am 2. August 2021 eröffnet. Fischmarkt 11, Migrationsamt. © JSD, Fotograf Andi Cortellini 27
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