7 Tipps für den Sommer - Was der Ukrainekrieg in uns auslöst Zwei Generationen im Gespräch

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7 Tipps für den Sommer - Was der Ukrainekrieg in uns auslöst Zwei Generationen im Gespräch
Heft12////kostenlos
Heft        Sommer 2022 // kostenlos                                                www.kirchencentrum.de
                                                                                             Sommer 2019

DA S J O U R N A L D E R KAT H O L I S C H E N P F A R RG E M E I N D E S T. M AX I M I L I A N KO L B E

                                                                         Was der
                                                                         Ukrainekrieg in
                                                                         uns auslöst
                                                                         Zwei Generationen im
                                                                         Gespräch

                                                                         50 Jahre
                                                                         St. Thomas
                                                                         Morus
                                                                         Eine Kirche für die
                                                                         Ronnenberger Katholiken

                                               7 Tipps für
                                                 den Sommer              Kulinarisch, aktiv –
                                                                         und ein bisschen fromm
7 Tipps für den Sommer - Was der Ukrainekrieg in uns auslöst Zwei Generationen im Gespräch
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             TITEL                                          INHALT
    11 Was der Ukrainekrieg in uns auslöst        4       Erstkommunion
    Zwei Generationen im Gespräch
                                                  8       Theresa Nolte verlässt Gemeinde
    14 7 Tipps für den Sommer
    Kulinarisch, aktiv – und ein bisschen fromm
                                                  10 Demokratie in der Kirche
    20 50 Jahre St. Thomas Morus
                                                  16 Unbequeme Wahrheiten
    Eine Kirche für die Ronnenberger Katholiken

                                                  19 Paten gesucht

                                                  22 Die kleine Brücke

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7 Tipps für den Sommer - Was der Ukrainekrieg in uns auslöst Zwei Generationen im Gespräch
EDITORIAL
                       Liebe Leserinnen
                       und Leser,
                       Abschied, Urlaub und Freunde sind die drei Worte, die
                       meinen diesjährigen Sommer beschreiben. Zumindest
                       ist das so der Plan. Im August schließe ich meine Assis-
                       tenzzeit zur Gemeindereferentin ab und werde mich
                       hier in der Gemeinde verabschieden. Ich werde mir
    23                 einen großen Traum erfüllen und nach Thailand fliegen.
                       Im Sommer werde ich viel Zeit mit meinen Freundinnen
                       und Freunden verbringen, weil eine Freundin heiratet
                       und viele Nachfeiern stattfinden.

         INFO          Was sind für Sie markante Dinge, die Sie in der Som-
                       merzeit machen werden? Ist das ein Urlaub, eine beson-
                       dere Feier oder etwas anderes? Ich lade Sie ein, dass
                       Sie am Anfang oder Ende des Sommers überlegen: „Was
6    Kurz notiert
                       wird oder war das schönste Ereignis in diesem Som-
                       mer?“ Sie werden sicherlich etwas Schönes finden und
18 Gemeindelebent      sich daran nochmal erfreuen!

23 Pfadfinder          Ich wünsche Ihnen ganz viel Spaß auf der Suche!

24 Gottesdienste

26 Getauft, Getraut,
   Gestorben           IHRE THERESA NOLTE

   Impressum

27 Kontakt

                                                                                    3
7 Tipps für den Sommer - Was der Ukrainekrieg in uns auslöst Zwei Generationen im Gespräch
Herzlichen Glückwunsch ...
       Mailo Amelang    Leo Angelidis     Johann Baumeister     Philipp Ilias Biedermann    Maximilian Bujalski

     Zuzanna Zofia Chacia   Nicolas Chylinski     Jerald Driller   Fabian Fielers    Alexandra Maria Gorsulowski

    Maja Antonia Hermann    Cheyenne Sophie Jarczewska          Aurelia Jarzombek     Amelia Michalina Juda-Bialek

           Sophia Cäcilia Klein     David Kopanev    Marlene-Luise Krahl    Lionel Kucjas    Xavier Lohaza

          Julia Kyra Lukasch      Pio Ilias Heiko Lygkopoulos   Carolina Marra      Milan Romeo Marschollek

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7 Tipps für den Sommer - Was der Ukrainekrieg in uns auslöst Zwei Generationen im Gespräch
... allen 44 Kindern, die - coronabedingt - in vier feierlichen Gottesdiensten in diesem Jahr
ihre Erstkommunion empfangen haben.
       Marie Sophie Meilert    Luis Christopher Mroncz   Natalia Letycja Overheu   Dominik Paliwoda

     Philipp Paliwoda   Tomte Postler    Julia Rutkowski   Taylor Scheuermann      Cedric Julian Schirra

       Simon Alessio Schirra   Felix Slupik   Antonina Ewa Sokolowska    Loane Antonia Swierczewski

             Olivia Natalie Tarczynska   Nikola Aleksandra Wabinska     Tomasz Adam Wabinski

   Ida-Marie Weilandt   Larina-Agatha Wicinska    Maximilian Wille   Noah Alexander Witak     Julia Wrobel

                                                                                                             5
7 Tipps für den Sommer - Was der Ukrainekrieg in uns auslöst Zwei Generationen im Gespräch
KURZ NOTIERT

    Pfarrer Lim übernimmt
    Leitung in Gehrden
                                              Mit dem Ruhestand von Pfarrer Chris-      2023 wird es eine Übergangszeit geben,
                                              toph Paschek aus Gehrden im Septem-       in der Pfarrer i.R. Jan Maczuga Pfarr-
                                              ber 2022 ist der Anlass gegeben, den      verwalter in St. Bonifatius, Gehrden,
                                              geplanten überpfarrlichen Personal-       ist. Über die Folgen z.B. für die Gottes-
                                              einsatz im Pastoralbereich Hannover       dienste an Sonn- und Feiertagen, die
                                              Süd/West umzusetzen: Pfarrer Johan-       der überpfarrliche Personaleinsatz im
                                              nes Lim wird gemeinsam mit dem pas-       Pastoralbereich Hannover-Süd/West
                                              toralen Team und der Verwaltungsbe-       mit sich bringt, werden Vertreterinnen
                                              auftragten Karin Riechmann zusätzlich     und Vertreter aus den drei Pfarrge-
                                              zu den Pfarrgemeinden St. Maximilian      meinden in den kommenden Monaten
                                              Kolbe, Hannover, und Christ-König,        beraten, damit alle Gremien dann im
                                              Springe, auch die Aufgaben der Lei-       Einvernehmen Entscheidungen tref-
                                              tung und Begleitung für St. Bonifatius,   fen können. Ein ausführlicher Bericht
                                              Gehrden mit St. Barbara, Barsinghau-      dazu folgt in der nächsten Ausgabe der
                                              sen und St. Hubertus, Wennigsen über-     „Brücke“.
                                              nehmen. Bis zum Beginn des Jahres

    Repair-Café
    hat wieder geöffnet
    Wer sich von Geräten, die nicht mehr
    richtig funktionieren, nicht trennen
    möchte, dem bietet das Ronnenberger
    Repair-Café Hilfe bei der Reparatur an.
    Am Sonnabend, 17. September, von 14
    bis 17 Uhr sind im Familienzentrum
    der Johannesgemeinde in der Haller-
    straße 3 in Empelde wieder Arbeits-
    plätze vorbereitet, an denen es Hilfe
    bei der Reparatur von Geräten aus den
    Bereichen Elektrokleingeräte, Spiel-
    zeug, alte Uhren und ähnliche Möbel-
    teile gibt. Anmeldungen helfen bei der
    Vorbereitung und sind möglich unter
    repaircafe@gruene-ronnenberg.de
    sowie unter Telefon 05 11 37 46 79 56.

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ThoMoRoVoices suchen
Verstärkung
Der Ronnenberger Gospelchor Tho-
MoRoVoices sucht neue Sängerinnen
und Sänger. Nach zwei Jahren Zwangs-
pause durch Corona probt der Chor
nun wieder regelmäßig jeden Mitt-
wochabend um 20 Uhr in der Kirche St.
Thomas Morus in Ronnenberg. Die
Proben dauern jeweils zwei Stunden.
Da für den Herbst schon die ersten
Konzerttermine stehen, wird bis auf
wenige Ausnahmen auch in den Som-
merferien geprobt. Wer Interesse am
Mitsingen hat, kann einfach bei einer
Probe vorbeikommen oder sich unter
kontakt_tmv@thomorovoices.de
anmelden.

Einladung an
Geburtstagskinder
„Seht, ich mache alles neu!“ – so steht
es in der Offenbarung des Johannes.
Das Team Gemeinsamer Verantwor-
tung für Mühlenberg/Wettbergen -
eine Gruppe von Gemeindemitglie-
dern, die sich um das Gemeindeleben
vor Ort kümmern - hat aus dieser
Zusage für sich die Frage abgeleitet:
Was können wir nach zwei Jahren Pan-
demie “neu" machen? Nach zwei Jah-        Geburtstagseinladung auszusprechen:      den. Eine Begegnung, die alte Kontakte
ren, in denen Begegnungen gar nicht       Am Ende eines jeden Quartals sind alle   wieder aufleben und neue entstehen
oder nur sehr eingeschränkt erlaubt       Gemeindemitglieder vom Mühlenberg        lässt.
waren. Gerade die älteren Gemeinde-       und aus Wettbergen, die in dem jewei-    Eine schriftliche Einladung informiert
mitglieder waren von diesen Maßnah-       ligen Zeitraum 85 Jahre und älter        alle Geburtstagskinder zeitnah über
men besonders betroffen. Die rückläu-     geworden sind, in das Ökumenische        die Einzelheiten zum jeweiligen Ter-
figen Infektionszahlen machen nun         Kirchencentrum am Mühlenberg zu          min. Das Team Gemeinsamer Verant-
wieder größere Zusammenkünfte             einer Begegnung bei Kaffee, Kuchen       wortung        Mühlenberg/Wettbergen
möglich. Und das ist Anlass, eine         und persönlichem Gespräch eingela-       freut sich auf viele Gäste!

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7 Tipps für den Sommer - Was der Ukrainekrieg in uns auslöst Zwei Generationen im Gespräch
„Ich hatte kein einziges normales
    Osterfest“
    Nach drei Jahren als Gemeindeassistentin verlässt Theresa Nolte die Pfarrgemeinde
    St. Maximilian Kolbe. Was sie aus dieser Zeit mitnimmt, verrät sie im Interview.

    Theresa, du hattest gerade am Mühlen-
    berg angefangen, da kam Corona – wie
    hat die Pandemie deine Arbeit beein-
    flusst, was kam anders als geplant?
    Alles. Ich hatte kein einziges Osterfest
    hier, das „normal“ war; es gab immer
    Einschränkungen. Das Gemeindeleben
    wäre ohne Corona anders gewesen und
    damit auch meine Arbeit. Durch
    Corona war während meiner Zeit hier
    viel digital. Wir mussten plötzlich kre-
    ativ werden, konnten nichts aus der
    Schublade nehmen. Wir mussten neu
    schauen, was geht – Online-Gottes-
    dienste sonntags etwa, auch Ostern
    haben wir im ersten Jahr digital gefei-
    ert. Ich habe mir das Angebot „Talk-to
    Go“ ausgedacht und kleine Tüten mit
    Getränken, Keksen und Impulsen
    gepackt und ausgehängt, die die
    Gemeindemitglieder zum gemeinsa-           Mit dem Fahrrad im Einsatz: Theresa Nolte (l.) mit Gemeindereferentin Doris Peppermüller.
    men Spaziergang abholen konnten.

    Was waren denn trotz Corona deine gro-     und wofür nicht. Ich durfte viel aus-             Helms. Das hat zwischenmenschlich
    ßen Projekte?                              probieren und habe mich so in meine               gut harmoniert und wir haben immer
    Das waren die Firmvorbereitung und         Rolle gefunden. Das hat mir gutgetan.             viel gelacht!
    die Messdienerarbeit. Die Firmung
    habe ich inhaltlich geplant, komplett      Und was war – abgesehen von Corona –              Das Herz vor Schreck in die Hose
    organisiert und verantwortlich gelei-      ganz anders als erwartet?                         gerutscht ist dir bei … ?
    tet; dabei war ich Hauptansprechpart-      Ich hatte nicht erwartet, dass die Aus-           (Lacht) Bei dem ersten Treffen mit den
    nerin für die Ehrenamtlichen und           bildung so viel Zeit einnimmt.                    Firmkatechetinnen und –katecheten.
    Firmlinge. Pfarrer Johannes Lim hat                                                          Da kam ich mir so richtig ins kalte
    sich um die Liturgien gekümmert und        Das Herz vor Freude übergelaufen ist dir          Wasser geschmissen vor! Das lag nicht
    war mein Ansprechpartner im Hinter-        bei … ?                                           an den Menschen, sondern an der Situ-
    grund. In der Messdienerarbeit habe        Da gibt es mehrere Sachen: Bei dem                ation, dass ich keinen Plan hatte, was
    ich die Ministranten-Gruppe wieder         Fotoshooting mit Doris Peppermüller               ich da machen soll. Zum Glück haben
    zusammengeführt und neu aufge-             und Dirk Knoll für den Gruß an die                mir die erfahrenen Katechetinnen und
    stellt. Wir haben letztes Jahr neue        Erstkommunionkinder. Das war ein-                 Katecheten dann geholfen. Von denen
    Messdiener eingeführt und die Grup-        fach witzig! Nach meinem Predigtbe-               konnte ich viel lernen.
    pentreffen wieder etabliert. Die Kon-      such – der ist sehr gut gelaufen. Und
    takte hatte ich durch die Erstkommu-       nach der Messdienereinführung. Da                 Was hättest du anders gemacht, wenn
    nionvorbereitung. Und im letzten           habe ich gemerkt, dass die neuen                  du es vorher gewusst hättest?
    Advent habe ich für Junge Erwachsene       Messdienerinnen und –diener und die               (Überlegt lang) Voll schwierige Frage.
    die Abende zum „Adventsgame“ ange-         Messdienerleitung richtig Bock haben,             Ich wäre sofort in die Handballmann-
    boten.                                     etwas in der Kirche zu machen. Und                schaft gegangen, damit ich gleich von
                                               worauf ich mich immer gefreut habe,               Anfang an andere Menschen außer-
    Worauf bist Du stolz in dieser Zeit?       waren die Treffen mit dem Vorberei-               halb der Gemeinde kennen gelernt
    (überlegt) Dass ich auf mich besser        tungsteam der Familiengottesdienste               hätte. Und ich wäre im ersten halben
    achte – wofür habe ich Kapazitäten         mit Anette Heckmann und Michaela                  Jahr mehr feiern gegangen in der Stadt,

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7 Tipps für den Sommer - Was der Ukrainekrieg in uns auslöst Zwei Generationen im Gespräch
wenn ich gewusst hätte, dass diese           musste gemeistert werden. Zeitfresser       konnte ich das fast auswendig. Der
Pandemie kommt!                              waren die Ausbildungstermine, wo ich        Hymnus ist sehr mit Pfarrer Johannes
                                             mal eine ganze Woche weg war oder           Lim, Diakon Dirk Kroll und den Dienst-
Wie war das Verhältnis von deiner Aus-       zuhause am Schreibtisch eine Hausar-        besprechungen verbunden und das ist
bildung und deinem Einsatz hier hin-         beit schreiben musste. Dadurch war          eine sehr schöne Erinnerung, weil das
sichtlich Priorität, Spaßfaktor, Zeitfres-   ich vor allem im letzten Jahr viel im       gute Besprechungen waren und es ein
ser und Nachhaltigkeit?                      Home-Office                                 gutes Team ist! Und der Segen, den wir
Den meisten Spaß hatte ich in der                                                        bei der Erstkommunion hatten und
Gemeinde – da ging es viel ums Aus-          Zum Schluss als Impuls für uns, die wir     den ich mir nie merken konnte. Ich
probieren und worauf ich hinauswill.         bleiben: Welche Bibelstelle oder wel-       musste mir immer einen Zettel
Nachhaltig ist die Ausbildung, bei der       ches Gebet bringst du mit der Zeit hier     irgendwo hinlegen. Da muss ich jetzt
ich viele spannende Menschen ken-            in Verbindung und warum?                    noch schmunzeln, wenn ich daran
nengelernt und viel über mich gelernt        Den Pfingsthymnus: „Komm Heiliger           denke: Die Kids, der Abschluss, meine
habe. Auch die Gemeinde ist nachhal-         Geist, der die finstre Nacht zerreißt“ –    Aufregung – und die Suche nach dem
tig, weil ich da viele praktische Tipps      das haben wir in den Dienstbespre-          Zettel mit diesem Gebet!
bekommen habe. Priorität hatte               chungen und Gremien vor zwei Jahren
eigentlich die Ausbildung, denn die          überall gebetet und irgendwann                        INTERVIEW: SR. BIRGIT STOLLHOFF

                                                                  Gott sei vor dir,
                                                                  um dir den rechten Weg zu zeigen.
                                                                  Gott sei neben dir,
                                                                  um dich in die Arme zu nehmen.
                                                                  Gott sei hinter dir,
                                                                  um dich zu schützen.
                                                                  Gott sei unter dir,
                                                                  um dich aufzufangen, wenn du fällst.
                                                                  Gott sei in dir,
                                                                  um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
                                                                  Gott sei um dich herum,
                                                                  um dich zu verteidigen, wenn andere dich ärgern.
                                                                  Gott sei über dir,
                                                                  um dich jeden Moment mit seiner Nähe zu erfreuen.
                                                                  So segne dich der gütige Gott.
                                                                  heute, morgen und immer.
                                                                  Irischer Segensspruch

                                                                    Zur Person
                                                                    Vor drei Jahren kam Theresa Nolte im Rahmen ihrer Ausbil-
                                                                    dung zur Gemeindereferentin als Gemeindeassistentin zur
                                                                    Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe. Ihr Haupteinsatzbe-
                                                                    reich war die Kinder- und Jugendarbeit, vor allem die Firm-
                                                                    vorbereitung, die Messdienerarbeit, die Familiengottes-
                                                                    dienste und die ökumenischen Kinderbibeltage. Auch bei der
                                                                    Erstkommunionvorbereitung und den Andachten 60+ hat sie
                                                                    mitgewirkt. Zudem war sie Mitglied im Sachausschuss Kin-
                                                                    der, Jugend und Familie. Die 25-Jährige wechselt im Septem-
                                                                    ber nach ihrer Abschlussprüfung als Gemeindereferentin
                                                                    nach Harsum.

                                                                                                                                     9
7 Tipps für den Sommer - Was der Ukrainekrieg in uns auslöst Zwei Generationen im Gespräch
Demokratie in der Kirche?
     Auch wenn der Eindruck ein anderer sein mag, so gibt es doch auch in der katholischen
     Kirche die Möglichkeit für Laien, Entscheidungen mitzubestimmen - zum Beispiel im
     Pastoralrat.

     Der Pastoralrat ist das Beratungs- und    Hauptaufgabenbereiche des Pastoral-             samer Verantwortung an den Kirch-
     Entscheidungsgremium         für    die   rates sind:                                     orten, mit Ehrenamtlichen, mit der
     Belange der Pfarrgemeinde St. Maxi-       - Pastoralkonzept für die Pfarrge-             Stadtgesellschaft
     milian Kolbe. Neben Pfarrer Johannes         meinde (Liturgie, Verkündigung,
     Lim sowie den weiteren hauptberufli-         Caritas)                                    Am 12. und 13. November dieses Jahres
     chen pastoralen Mitarbeiterinnen und      - pastorale Handlungsfelder wie Kin-          wird der Pastoralrat der Pfarrgemeinde
     Mitarbeitern gehören ihm neun Ver-           der- und Familienausschuss, Öku-            St. Maximilian Kolbe neu gewählt. Wer
     treter aus den drei Kirchorten Mühlen-       mene, spirituelle Angebote, karita-         also Interesse hat, sich aktiv an den
     berg, Ronnenberg und Empelde an.             tive Akzente, Projektarbeit                 Entscheidungen und der Ausrichtung
     Diese neun Vertreter werden von den       - Aufstellung der Gottesdienstord-            der Pfarrgemeinde zu beteiligen, der
     Gemeindemitgliedern gewählt.                 nung, auch im Kontext des Überpfarr-        hat die Möglichkeit, für den Pastoral-
                                                  lichen Personaleinsatzes mit Springe        rat zu kandidieren. Interessierte mel-
     Der Pastoralrat berät und entscheidet        und demnächst Gehrden                       den sich bei Pfarrer Johannes Lim.
     in den inhaltlichen und finanziellen      - Öffentlichkeitsarbeit
     Belangen der Pfarrgemeinde. Dazu bil-     - Beachtung der Präventionsordnung            Wer zumindest indirekt auf die Ent-
     det er Sachausschüsse für die Bereiche       und deren Umsetzung in der                  scheidungen des Pastoralrats der
     „Bau und Finanzen“, „Caritas“ und            Gemeinde                                    Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe
     „Kinder/Jugend/Familie“. Sie sind         - Aufstellung des Haushalts und Verab-        Einfluss nehmen möchte, der wählt im
     besetzt mit Pastoralratsmitgliedern          schiedung der Jahresrechnung                November seine Wunschkandidatin-
     und berufenen Mitgliedern. Auch ver-      - Verwendung von Finanzmitteln, Nut-          nen und -kandidaten für den neuen
     zahnt sich der Pastoralrat mit den           zung der Gemeinderäume, Planung             Pastoralrat. Ein Pfarrbrief zur Wahl
     Teams gemeinsamer Verantwortung,             von und Entscheidung über Bauvor-           mit allen kandidierenden Personen
     die jeweils an den drei Kirchorten das       haben im Bau- und Finanzausschuss           erscheint im Oktober. Auch ist die
     kirchliche Leben mitgestalten.            - Vernetzung innerhalb der Pfarrge-           Briefwahl möglich. Die Unterlagen
                                                  meinde, z.B. mit den Teams gemein-          dazu werden auf Antrag verschickt.

                                                              Vernetzung
        Aufgaben des                                      innerhalb der Pfarrei
        Pastoralrats
                                                    Evaluation und kontinuierliche
                                                 Fortschreibung der Pastoralkonzepte

                                  Ausarbeitung + Beschluss                             Konzepte für
                                  der Gottesdienstordnung                       pastorale Handlungsfelder

                               Förderung charismenorientierten             Beachtung der Präventionsordnung
                                ehrenamtlichen Engagements                 und deren Umsetzung in der Pfarrei

                                                  Anmeldung von Finanzmitteln mit hoher
                                                 Priorität beim Finanzausschuss der Pfarrei

                                                        Förderung geistlicher,
                                                      spiritueller, katechetischer,
                                                          liturgischer Bildung

10
Zwei Generationen reden über Krieg: Sarah Wittstock (li.) und Elisabeth Wike.

„Den ukrainischen Flüchtlingen
geht es wie uns damals“
Der Gedanke an Krieg war jahrzehntelang in Deutschland weit weg. Mit dem Angriff auf
die Ukraine ist das anders geworden. Was löst das aus in Menschen, die Krieg schon selbst
erfahren mussten, und Menschen, für die Krieg bislang undenkbar war? Darüber haben sich
die 83-jährige Elisabeth Wike und die Abiturientin Sarah Wittstock, beide aus Empelde,
unterhalten. Die eine erzählt von ihren Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg und ihre
Flucht. Die andere beschreibt ihre Emotionen als junger Mensch, der noch keinen Krieg
erlebt hat.

Was war Ihre erste Reaktion, als der               Sarah Wittstock: Wir haben in der          später - an dem Tag wurde meine Phy-
Krieg in der Ukraine begonnen hat?                 Schule auch schon vor Beginn des           sikarbeit geschrieben - habe ich mor-
Elisabeth Wike: Mein erster Gedanke                Krieges viel über die Situation geredet.   gens im Radio von dem Einmarsch
war: Bloß kein Krieg! Natürlich hatte              Ich weiß noch, wie meine Lehrerin,         gehört. Wegen der Warnung meiner
ich gehofft, dass sich die Verantwortli-           eine Historikerin, einen Tag vor dem       Lehrerin war ich nicht wirklich über-
chen noch besinnen und keinen Krieg                Einmarsch der russischen Truppen           rascht, obwohl ich gehofft hatte, dass
anfangen. Als es dann losging, habe ich            gesagt hat, dass sie ein ganz komisches    es nicht passiert. Natürlich war ich
gedacht: Das haben wir alles schon                 Gefühl hat. Da hat sich in mir schon       geschockt, aufgewühlt und auch ängst-
einmal mitgemacht.                                 große Unruhe ausgebreitet. Einen Tag       lich. Als junger Mensch hatte ich über-

                                                                                                                                        11
haupt nicht erwartet, dass ich so etwas   damals noch ganz klein, noch keine         Meistens war das in irgendeinem Kuh-
     erleben würde.                            sechs. Wir sind mit Pferdewagen und        stall. Auch der Hunger war ein Prob-
                                               Ochsengespannen nach Prag geflüch-         lem. Meine Familie musste auf den
     Frau Wike, welche persönlichen Erinne-    tet. Wir mussten unser Haus, alles, ver-   Feldern Kartoffeln oder Rüben – wie
     rungen löst dieser Krieg bei Ihnen aus?   lassen. Meine Mutter ist in dem Kleid      soll ich sagen: ja, klauen. Ich bin aus
     Wike: Bei mir kommen Erinnerungen         geflüchtet, das sie gerade trug. Es        einer großen Familie, ich habe acht
     an unsere erste Flucht gegen Ende des     wurde nur so viel gepackt, wie wir tra-    Geschwister. Die Älteren - ich war
     zweiten Weltkriegs hoch. Ich war          gen konnten, Hauptsache wir kamen          dafür noch zu klein - mussten sogar um
                                               weg von den Russen, die schon ganz         ein Stück Brot betteln gehen. Das
                                               nah waren. Es waren damals ja auch die     waren ganz andere Ängste und Nöte,
                                               russischen Soldaten, vor denen wir flo-    als wir sie heute haben.
                                               hen.
                                                                                          Welche Ängste und Sorgen kommen bei
                                               Aus welcher Gegend stammen Sie?            Ihnen denn angesichts der aktuellen
                                               Wike: Aus der Nähe von Breslau. Ich        Situation hoch?
                                               bin auf dem Land aufgewachsen, habe        Wittstock: Ich habe viel mit meiner
                                               die Bombenangriffe also nicht erlebt.      Oma über den zweiten Weltkrieg gere-
                                               Wir konnten aber sehen, wie Breslau        det. Sie ist 87 und stammt auch aus
                                               brannte. Unser Ort lag 30 Kilometer        Schlesien. Wenn sie mir als Kind vom
                                               entfernt, aber der Feuerschein war         Krieg erzählt hat, war ich immer
                                               deutlich zu sehen.                         unfassbar froh, dass ich so etwas nicht
                                                                                          miterleben muss. Und jetzt habe ich
                                               Und wie war dann die Flucht?               natürlich Angst, dass sich der Krieg
                                               Wike: Auch damals waren es die Mütter      ausbreitet und nicht nur den Osten
                                               mit ihren Kindern, die geflüchtet sind.    betrifft, sondern auch zu uns kommt.
      „Das Undenkbare ist auf                  Mein Vater und mein ältester Bruder        Wenn ich mich mit anderen meiner
                                               waren an der Front. Ich erinnere mich      Generation vergleiche, stelle ich fest,
         einmal so nah.“                       genau, wie ich neben meiner Groß-          dass es allen so geht. Wir haben unter-
                                               mutter auf dem Pferdewagen saß. Am         schwellig Angst, können aber nichts
                                               Abend musste meine Mutter etwas            dagegen tun, außer diese auszuhalten.
                Sarah Wittstock                suchen, wo wir schlafen konnten.           Wike: Bei mir kommen Wut, Ärger und

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allerdings noch einmal deutlich mehr
                                            Schrecken und Angst mit sich. Ich bin
                                            sicher, dass wir das auch in fünf oder           „Bei mir kommen
                                            zehn Jahren nicht vergessen werden.
                                            Gerade weil meine Generation noch               Erinnerungen hoch.“
                                            nie mit Krieg in Berührung kam, ist das
                                            ein sehr einschneidendes Erlebnis. Das
                                            Undenkbare, womit wir nie gerechnet                     Elisabeth Wike
                                            hatten, ist auf einmal so nah – kaum
                                            1.000 Kilometer entfernt.

                                            Frau Wike, welche Unterstützung hätten      Klasse helfen, ukrainischen Kindern
                                            Sie sich als Flüchtling gewünscht? Kön-     Deutsch beizubringen. Es gab auch
                                            nen Sie sich auch an positive Erlebnisse    eine Spendenaktion von der Caritas, zu
                                            erinnern?                                   der alle Schüler und Lehrer beigetra-
                                            Wike: Ich kam ja erst 1946 nach Nie-        gen haben. Es kamen um die 4.000
                                            dersachsen, weil Schlesien an Polen         Euro zusammen.
                                            abgetreten wurde. Wir kamen in Vieh-        Wike: Bei uns in der Kirche in Empelde
                                            wagons, die bei eisiger Kälte stunden-      gibt es zwei Mal jede Woche einen
Entsetzen hoch, wenn ich heute im           lang auf freier Strecke stehen geblie-      offenen Mittagstisch, bei dem ein war-
Fernsehen diese sinnlose Zerrstörung        ben sind. Als wir endlich in Springe        mes Mittagessen ausgegeben wird und
sehe: Ganze Städte, Dörfer und Stra-        ankamen, wurden wir verteilt und in         man sich kennenlernen kann. Dazu
ßen werden dem Erdboden gleichge-           Häuser einquartiert. Unsere große           wurden auch die ukrainischen Flücht-
macht. Das erinnert mich an unsere          Familie bekam zwei Zimmer, zum              linge eingeladen. Dort gab es ein Fest,
Soldaten im zweiten Weltkrieg, die auf      Kochen mussten wir zu den Nachbarn.         zu dem ich gegangen bin. Das war mein
ihrem Rückzug auch viel zerstört            Trotzdem kann ich mich an Sprüche           einziger persönlicher Kontakt mit
haben. Außerdem muss ich an unsere          wie „die kriegen alles, wir nichts“ erin-   Flüchtlingen. Ich denke aber oft, dass
eigenen Häuser denken, die auch             nern, aber eigentlich habe ich keine        es denen jetzt so geht wie uns damals.
kaputt waren, als wir von unserer ers-      schlechten Erfahrungen gemacht. Im
ten Flucht aus Prag zurückkamen. Wir        Gegenteil, ich hatte einen tollen Leh-      Welches Engagement könnten Sie sich
sind damals nur kurz in Prag geblieben      rer damals in der Schule. In unserer        gerade als Christin vorstellen?
und dann wieder nach Hause zurück-          Klasse waren mehr Flüchtlingskinder         Wike: Aus Altersgründen werde ich
gekehrt. Kurz darauf ist bei uns im Dorf    als Einheimische, und dieser Lehrer         bald mein Haus verlassen und in eine
der Typhus ausgebrochen. Mein Vater,        hat es geschafft, aus uns eine Gemein-      kleine Wohnung ziehen. Alles, was ich
der wieder zu Hause war, hat nur noch       schaft zu machen. Als ich älter war,        nicht mitnehmen kann, möchte ich
Särge gebaut. Für mich war das ganz         wurde mir auch bewusst, wie viel die        gerne an Flüchtlinge spenden.
schlimm, all diese Särge auf unserem        Einheimischen geleistet haben, die          Wittstock: Nach den Abiturklausuren
Hof zu sehen, die gar nicht ausreich-       manchmal sogar ihr Wohnzimmer für           möchte ich in meiner Schule mithel-
ten. Die Menschen waren so                  eine Flüchtlingsfamilie hergeben            fen, den ukrainischen Kindern Deutsch
geschwächt, dass jeden Tag mehrere          mussten. Auch heute sehe ich eine           beizubringen bzw. sie bei den Hausauf-
starben.                                    große      Bereitschaft,   ukrainischen     gaben zu unterstützen. Viele dieser
                                            Flüchtlingen eine Unterkunft zu             Kinder haben in der Ukraine schon ab
Glauben Sie, Frau Wittstock, dass die       geben.                                      der ersten Klasse Deutsch oder Eng-
heutige Situation für Sie so prägend ist,                                               lisch gelernt, so dass eine Kommunika-
dass Sie sich in einigen Jahren noch        Hatten Sie schon Kontakt mit ukraini-       tion möglich ist. Das will ich auf jeden
daran erinnern werden?                      schen Flüchtlingen?                         Fall nach dem Abitur machen.
Wittstock: Auf jeden Fall. Wir hören        Wittstock: Bei uns an der Marie-Curie-
seit Jahren von Kriegen in Afghanis-        Schule in Empelde wurden viele Aktio-
tan, in Syrien… Die Tatsache, dass die      nen für Flüchtlinge ins Leben gerufen.                 INTERVIEW: BARBARA SCHNEIDER
Ukraine so nah bei uns liegt, bringt        Zum Beispiel können Schüler ab der 8.

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7 (fromme) Tipps für den Sommer
     Im Sommer ist meist wenig los. Selbst wer keinen Urlaub hat, kann erfahrungsgemäß etwas
     ruhiger arbeiten, alles ist etwas entspannter. Eine gute Zeit also, um zu tun, was man immer
     schon mal machen wollte – ganz entspannt natürlich. Hier kommen sieben Tipps dazu.

     1. Regional einkaufen und kochen                                3. Leuchtende Gärten genießen

     Im Sommer und besonders im Urlaub mal auf die Wochen-           "Der Garten leuchtet” wieder – immer am Wochenende werden
     märkte oder in die Markthalle gehen und mit allen Sinnen ein-   abends die Herrenhäuser Gärten illuminiert: Die Wasserfontä-
     kaufen. Oder bei der Radtour beim Schild „Honig aus eigener     nen sprühen ihr Wasser funkelnd angestrahlt von unzähligen
     Imkerei“ anhalten und Honig vom Hobby-Imker kaufen. Oder        Lichtern, dazu ertönt klassische Musik. Ein stimmungsvoller
     einen Hofladen besuchen. Oder neue Kochrezepte ausprobie-       Abend zu zweit oder mit Freunden und vielleicht mit einer
     ren – vielleicht mal vegetarisch oder vegan?                    guten Flasche Wein (mitbringen!).
     www.hannover.de/wochenmaerkte                                   www.hannover.de/herrenhausen/illumination
     www.eat-this.org/rezepte
     www.chefkoch.de/magazin

     2. Klassiker lesen                                              4. Gottesdienste in anderen Gemeinden besuchen

     Thomas Manns „Zauberberg“ steht immer noch oben auf der         Gerade im Sommer lässt sich der Sonntag gut für Entdeckun-
     Leseliste? Der Urlaub ist eine gute Zeit, um mal die langen     gen nutzen, zum Beispiel um zum Gottesdienst in die Nachbar-
     Romane, irgendwann gekaufte Sachbücher oder eben Klassiker      kirche zu gehen. Oder ans andere Ende von Hannover oder in
     gemütlich zu lesen. Einfach mal die eigenen Regalreihen         den Deister. Oder zu einem der vielen Wallfahrtsorte im Nor-
     durchgehen oder kostenlos online lesen im Projekt „Guten-       den? Auch eine andere Kirche ist schon ein eigener geistlicher
     berg“.                                                          Impuls für den Sonntag!
     www.projekt-gutenberg.org                                       www.bistum-hildesheim.de/bistum/wallfahrten-pilgern
                                                                     www.kath-kirchen-hannover.de/ueber-uns/pfarrgemeinden

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5. Stundengebet beten

Geistliche und Ordensleute sind angehalten, das Stundenge-
bet zu beten, also bestimmte Gebetszeiten am Tag einzuhalten.
Aber selbst sie schaffen es im Alltag eher selten. Gerade der
Sommer ist eine gute Phase, um sich die Psalmen des Stunden-
gebets zu erschließen und so ganz nebenbei den Tag zu struk-
turieren. Das Stundengebet gibt es als „Kleines Stundenbuch:
Im Jahreskreis“ gedruckt zu kaufen, als App “Stundenbuch” für
Android und iOS vom Katholischen Pressebund oder online
unter
stundenbuch.katholisch.de

6. Neue Wanderwege entdecken

Der Sommer mit gutem Wetter und wenig Stress ist die beste
Zeit, um die Umgebung neu zu erkunden: Beim Spaziergang
einfach zwei Straßen weitergehen oder mit dem Fahrrad mal
anders abbiegen oder eine ganze Wanderung planen. Dafür
bieten sich die gut ausgeschilderten Wanderwege im Deister
an oder für Stadterkundungen der „Rote Faden“ durch Hanno-
ver. Für Sportlichere sind die kostenlose App und das Internet-
portal „Komoot“ für Rad- und Wandertouren zu empfehlen.
www.komoot.de
www.deister.de/wandern
www.visit-hannover.com/roterfaden

7. Neue Outfits probieren – mit gutem Gewissen!

Mal neue Styles ausprobieren, eine neue Hose testen oder sich
endlich einmal trauen, ein Kleid anzuziehen? Das geht mit
gutem Gewissen ganz einfach in Second-Hand-Läden, etwa im
Fairkauf am Mühlenberg. Wer ganz viel Zeit hat, kann auch den
eigenen Kleiderschrank ausmisten und gute Stücke spenden!
fairkauf-hannover.de

                                           SR. BIRGIT STOLLHOFF

                                                                  15
Sie mahnen, drohen und sagen Zukunft an: Propheten wie Moses aus dem Alten Testament.

     Unbequeme Wahrheiten
     Dass der Prophet im eigenen Land nichts gilt, weiß auch der
     Volksmund. Was einen Propheten ausmacht und ob es auch
     Prophetinnen gibt, eher nicht. Sr. Birgit Stollhoff begibt sich
     auf Spurensuche vom Alten Testament bis heute.

     „Damals sang Mose mit den Israeliten            Bibel und auch heute noch in der Kir-   schen zusammengesetzt aus dem Verb
     dem HERRN dieses Lied; sie sagten: Ich          che. Im Alten Testament gibt es neben   „phemi“ – sprechen und der Vorsilbe
     singe dem HERRN ein Lied, denn er ist           Mirjam etwa Debora, Hulda und Noadja    „pro“ – für. Propheten und Prophetin-
     hoch und erhaben. Ross und Reiter warf          sowie einige Frauen, die nicht näher    nen sind also Personen, die für jeman-
     er ins Meer. Meine Stärke und mein Lied         benannt sind. Im Neuen Testament        den, nicht nur in jemandes Auftrag,
     ist der HERR, er ist mir zur Rettung            erscheint neben dem Seher Simeon die    sondern als dessen Stimme reden. Im
     geworden.“ (Gen 15, 1-3). So singt Mir-         Prophetin Hanna; auch Elisabeth und     Alten Testament wird dazu öfter die
     jam, die erste im Alten Testament               Maria kann man als Prophetinnen         Formulierung „So spricht JHWH“ ver-
     genannte Prophetin nach der Rettung             bezeichnen. Und auch Paulus in seinen   wendet. Prophetische Rede ist vielsei-
     der Israeliten. Liest man das Inhalts-          Auseinandersetzungen mit propheti-      tig – Prophetinnen und Propheten
     verzeichnis des Alten Testaments, so            schem Reden unterscheidet nicht zwi-    mahnen, schelten, heilen, drohen, seg-
     erstaunt das. Keines der Prophetenbü-           schen Männern und Frauen in der         nen und danken, sagen Zukunft an
     cher ist nach einer Frau benannt –              Gemeinde.                               oder singen Gott. Zentral ist, dass sie
     Jesaja, Jeremias, Ezechiel, Micha usw.                                                  sich in einem engen Verhältnis zu Gott
     – alles Männer. Dennoch gab und gibt            Was sind also Prophetinnen und Pro-     wissen, dass sie in seinem Auftrag
     es auch weibliche Prophetie in der              pheten? Das Wort ist aus dem Griechi-   reden. Und Gott lässt sich auf diese

16
Beziehung ein. Damit haben sie eine Sonderstellung – was
auch Lasten mit sich bringt. Man könnte auch sagen: Gott
behandelt seine Prophetinnen und Propheten nicht immer
gut. Als Mirjam sich später etwa im Streit gegen Mose stellt,
wird sie mit Aussatz bestraft. Männliche Propheten ver-
schluckt da auch mal ein Wal (Jona) oder sie werden vom
Esel belehrt (Bileam).

Gibt es auch heute noch Prophetinnen und Propheten in der
Kirche? Ich meine ja. Mary Ward, die meinen Orden “Conge-
gratio Jesu” (CJ) gegründet hat, ist für mich eine Prophetin.
Sie hat in England, in der verfolgten katholischen Unter-
grundkirche erkannt, dass die Kirche auch Frauen in der
Seelsorge und im Apostolat braucht. Und trotz aller Schwie-
rigkeiten war sie sich bei ihrem Tod 1645 sicher, dass Frauen
auch in Zukunft Großes vollbringen werden. Ein anderes
Beispiel für einen modernen Propheten ist für mich der
Jesuit Klaus Mertes, der viel zur Aufdeckung von Miss-
brauchsfällen in der katholischen Kirche beigetragen hat. Er
hat einfach hingehört, gut zugehört, als er von den Miss-
brauchsvorwürfen im Berliner Canisius-Kolleg erfahren hat.
Nachgefragt, aufgeklärt – und damit die ganze Kirche nach-
haltig verändert und den Opfern eine Stimme gegeben. Und
wie bei allen Prophetinnen und Propheten gab es dafür erst
einmal Ärger. Und auch das ist Nachfolge Jesu - immerhin
wollten seine eigenen Nachbarn Jesus bei seinem ersten
Auftritt und Reden schon den Felsen herunterstürzen. Wer
will schon unbequeme Wahrheiten hören?

                                          SR. BIRGIT STOLLHOFF

                                                                 17
40 Jahre Ökumenisches Kirchencentrum
                                                                                                  ges Bestehen zurückblickten. Gemein-
                                                                                                  sam mit der protestantischen Bon-
                                                                                                  hoeffer-Gemeinde       feierten      die
                                                                                                  Katholiken dort anlässlich des Jubilä-
                                                                                                  ums einen ökumenischen Gottes-
                                                                                                  dienst. Die drei Zeitzeugen - neben
                                                                                                  Regina Zimmermann auch Rainer
                                                                                                  Bulitta und Klaus-Reinhard Hardegen,
                                                                                                  riefen vor allem das Gefühl der Auf-
                                                                                                  bruchstimmung in Erinnerung. „‚Ein
                                                                                                  Gott und Vater aller‘ - so steht es auf
                                                                                                  unserem Grundstein als Verpflichtung
                                                                                                  für unser ökumenisches Zusammenle-
                                                                                                  ben“, sagte Hardegen, der seinerzeit
                                                                                                  Mitglied des Bauauschusses war und
                                                                                                  das Entstehen des Kirchencentrums
                                                                                                  eng begleitete. Und auch Rainer Bulitta
                                                                                                  nutzte die Erinnerung an 40 Jahre öku-
                                                                                                  menisches Kirchencentrum für einen
                                                                                                  Brückenschlag in die Zukunft: „Ich
                                                                                                  würde mir wünschen, dass die dama-
                                                                                                  lige Stimmung sich durch neue Ideen
     Pastorin Nadia El Karsheh und Pfarrer Johannes Lim.                                          und aufgeschlossene Gemeindemit-
                                                                                                  glieder wieder beleben lässt. Vielleicht
     „Finde dich niemals ab mit dem Skan-              heute. „Er hat mich 40 Jahre lang durch    fangen wir schon heute damit an!“ Ein
     dal der Spaltung unter den Christen,              alle Höhen und Tiefen der ökumeni-         Appell, der auch in den Predigten von
     die alle so leicht die Nächstenliebe              schen Arbeit getragen“, sagt sie.          Nadia El Karsheh, Pastorin der Bon-
     bekennen und doch getrennt bleiben.“              Regina Zimmermann war eine der drei        hoeffer-Gemeinde, und von Pfarrer
     Dieser Leitgedanke von Frère Roger,               Zeitzeugen, die an Christi Himmel-         Johannes Lim aufgegriffen wurde und
     dem Gründer der Gemeinschaft von                  fahrt im Garten des Ökumenischen           der Hoffnung für eine neue Aufbruch-
     Taizé, gilt für Regina Zimmermann bis             Kirchencentrums auf dessen 40-jähri-       stimmung am Mühlenberg gibt.

     „Lüttje Lagen“ für das Ehrenamt
     Einen besonderen Gast hatte Pfarrer               sorgte für gute Unterhaltung bei den
     Johannes Lim anlässlich des Danke-                rund 100 Gästen, die der Einladung
     Tags für die ehrenamtlich Tätigen der             Lims gefolgt sind. Gemeinsam mit sei-
     Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe in             nem Team ließ Lim damit eine Tradi-
     das Kirchencentrum eingeladen: den                tion wiederaufleben, die aufgrund der
     HAZ-Redakteur Simon Benne - nicht                 Corona-Pandemie in den vergangenen
     nur bekannt durch seine Artikel,                  Jahren unterbrochen wurde. „Wir wol-
     wenn’s um das Thema Kirche geht,                  len uns damit bei allen Ehrenamtlichen
     sondern vor allem auch durch seine                in unserer Gemeinde bedanken, denn
     „Lüttjen Lagen“, in denen er von sei-             ohne ihren Einsatz wäre vieles gar nicht
     nem      turbulenten    Familienalltag            möglich“, sagte Lim. „Ich freue mich
     erzählt. Benne, der das ereignisreiche            daher, dass eine solche Veranstaltung in
     Leben mit vier Kindern mittlerweile               diesem Jahr wieder möglich ist und dass
     auch in Buchform veröffentlicht hat,              so viele Menschen gekommen sind.“          Simon Benne und Pfarrer Johannes Lim.

18
Paten gesucht
Kinder psychisch belasteter Eltern in Ronnenberg und Umgebung suchen ehrenamtliche
Betreuer für zwei Stunden pro Woche

Die Pestalozzi-Stiftung sucht Frauen
und Männer in Ronnenberg und den
umliegenden Kommunen, die sich
ehrenamtlich um Kinder psychisch
belasteter Eltern kümmern. Dabei geht
es um circa zwei Stunden pro Woche,
in denen die Patinnen und Paten mit
den Kindern im Alter zwischen sechs
und elf Jahren Zeit verbringen. Wie sie
die Zeit gestalten, ist ihnen selbst       Koordinieren den Einsatz: Caroline Weiner (li.) und Friederike Raupach.
überlassen. Das kann ein Ausflug zur
Eisdiele ebenso sein wie der Besuch
eines Spielplatzes oder gemeinsames        oder Kinderschutz behandelt. Die                    sowohl den Familien als auch den
Basteln oder Backen. “Ziel ist, dass das   Eltern der Patenkinder werden von                   Patinnen und Paten als Ansprechpart-
Kind zusätzliche Aufmerksamkeit und        einzelnen Diensten der Region Hanno-                nerinnen zur Seite.
Anregung außerhalb seines Elternhau-       ver an die Pestalozzi-Stiftung vermit-
ses erfährt und möglichst unbe-            telt. “In mehreren Gesprächen klären                Pädagogische Kenntnisse oder Erfah-
schwerte Momente erleben kann”,            wir mit den Eltern und auch mit dem                 rungen mit eigenen Kindern sind keine
erklärt Caroline Weiner. Gemeinsam         Kind die familiäre Situation und den                Vorbedingung. “Wichtig für dieses
mit Friederike Raupach koordiniert sie     individuellen Bedarf sowie auch die                 Ehrenamt sind nur Freude am Kontakt
das Angebot, das die Stiftung in Koope-    Wünsche des Kindes”, sagt Weiner. Das               mit Kindern und Offenheit für andere
ration mit der Region Hannover             Kennenlernen von Patin oder Pate und                Lebenswelten”, sagt Weiner.
betreut.                                   Familie begleiten und unterstützen die
                                           Koordinatorinnen ebenfalls – je nach                Wer Interesse hat, kann sich mit Caro-
Die Ehrenamtlichen werden von den          Bedarf und Wunsch der Beteiligten.                  line Weiner, Tel 0151 58 26 20 36, oder
Koordinatorinnen geschult und fach-        Den Verlauf der Patenschaft gestalten               Friederike Raupach, Tel 0151 58 26 20
lich begleitet. In den Schulungen wer-     Familie und Ehrenamtliche dann selb-                45 oder per E-Mail unter patenschafts-
den zum Beispiel Themen wie Kommu-         ständig. Aber auch während der Paten-               angebot@pestalozzi-stiftung.de in Ver-
nikation und Bindung, Aufsichtspflicht     schaft stehen die Koordinatorinnen                  bindung setzen.

                                                                                                                                         19
Zentrum für den
     Ronnenberger Katholizismus
     Vor 50 Jahren wurde die Kirche St. Thomas Morus in Ronnenberg geweiht.
     Zwanzig Jahre lang mussten die Katholiken dort darauf warten.

                                                                                                Der erste Schritt: ein
                                                                                                Seelsorgebezirk
                                                                                                Der Bistumsleitung war klar, dass der
                                                                                                Ronnenberger Katholizismus in der
                                                                                                neuen Großgemeinde ein Zentrum
                                                                                                und Zusammenhalt benötige. Erster
                                                                                                Schritt: ein Seelsorgebezirk mit Ron-
                                                                                                nenberg, Ihme-Roloven, Weetzen und
                                                                                                Vörie. Bezirksvikar wurde der Weetzer
                                                                                                Geistliche Theo Meenen. Als Mittel-
                                                                                                punkt des Pfarrbezirks bot sich Alt-
                                                                                                Ronnenberg an. Aber dort gab es
                                                                                                immer noch keine Kirche. Nun wurde
                                                                                                endlich ernst gemacht.
                                                                                                Zunächst galt es, einen Kirchenpatron
                                                                                                zu finden. „Theo“, wie der leutselige
                                                                                                Rheinländer Theo Meenen allgemein
                                                                                                angesprochen wurde und sich gern
                                                                                                nennen ließ, kam auf den heiligen
                                        Der Rohbau lässt schon die zukünftige Kirche erahnen.   Thomas Morus, den englischen Lord-
                                                                                                kanzler unter König Heinrich VIII.
                                                                                                „Thomas Morus? Den kennt doch nie-
                                                                                                mand“ habe ihm Bischof Heinrich
     Es war im Mai 1952, als Ronnenberg       Jahre auf ihre Kirche warten. Den                 Maria Janssen gesagt, als er ihm den
     noch zum katholischen Pfarrbezirk        „Geistlichen am Ort“ haben sie oben-              Kirchenpatron vorschlug. „Ich konnte
     Gehrden gehörte. Da empfahl Pastor       drein nie bekommen. In Empeldes                   ihm mitteilen, daß bei einer Abstim-
     Hermann Engfer dem Bischof Gode-         ansehnlichem Pfarrhaus herrschte                  mung innerhalb der Gemeinde der
     hard in Hildesheim, in Ronnenberg        unerschütterlich Pastor Josef Zach, der           Name von Thomas Morus vor Stepha-
     eine Kirche zu errichten: „Unbescha-     auch die Ronnenberger Fäden fest in               nus und Johannes lag.“ Dass „Theo“ ein
     det der Notwendigkeit…, auch in Em­      der Hand hielt.                                   Faible für Thomas Morus hatte, weil
     pelde später einmal ein Kirchlein zu     In Weetzen, das weiterhin zur Gehrde-             der die gleichen Initialen (T.M.) wie er
     bauen, liegt Ronnenberg zentraler…       ner Pfarrei gehörte, kaufte das Bistum            selber hat, blieb ein Gerücht, das leider
     Die Gemeinde ist rührig, krankt nur      1958 ein Grundstück für eine Kirche.              nie überprüft wurde.
     eben daran, daß der Geistliche nicht     1968 wurde das Gotteshaus „St. Jako-              1971 wurde mit der Errichtung der Kir-
     am Ort wohnt und nicht die Möglich-      bus der Jüngere“ geweiht. Der Geistli-            che begonnen. Im Oktober 1972 wurde
     keit hat, in eigenen Räumen Gemeinde     che, Theo Meenen, wohnte in einem                 sie durch Weihbischof Heinrich Pacho-
     und Jugend zu betreuen.“ Bereits ein     Reihenhaus der Reuterstraße. Zeit-                wiak geweiht. Die Zeit des Kirchbaus
     Jahr später wurde das Grundstück für     gleich kam eine politische Wende:                 hatte die Katholiken in Ronnenberg,
     die geplante Ronnenberger Kirche         Gegen den Widerstand der Landes-                  Weetzen, Vörie und Ihme-Roloven
     gekauft.                                 hauptstadt konnten sich 1968/69 die               zusammengebracht. Sie sahen sich,
     Doch dann kam es anders. Bereits 1960    Gemeinden Benthe, Empelde, Lin-                   wie sie zum Ausdruck brachten, auf
     wurde die Kirche „Heilige Familie“ in    derte, Ronnenberg, Vörie und Weetzen              einem „Weg von unten“. So kamen
     Empelde geweiht. Eine neue Pfarrei       zur     Großgemeinde       Ronnenberg             nach der Kirchweihe nicht nur gela-
     entstand. Die Ronnenberger Katholi-      zusammenschließen. 1974 wurde auch                dene Gäste, sondern die ganze
     ken jedoch mussten noch lange 19         Ihme-Roloven eingegliedert.                       Gemeinde zum Kaffeetrinken zusam-

20
Auf der grünen Wiese: Das Grundstück, auf dem
die Kirche gebaut wurde.

men. Die „Hannoversche Allgemeine“
berichtete: „Anschließend trafen sich
die Gäste zu einem Festmahl. Der
Reinerlös soll wohltätigen Zwecken
dienen.“ Wie man zu Geld kommen
kann, indem man Kaffee trinkt, verriet
die HAZ allerdings nicht.

Auf dem „Messe-Schnellweg“

Die Weetzer Katholiken hatten nun                „Bettenser Berg“ in Weetzen und           die Ausgaben für das Reihenhaus in
nur noch eine Filialkirche von Thomas            „Weetzer Kirchweg“ in Ronnenberg.         Weetzen einsparen wollte. Im Kirchen-
Morus. Aber immerhin wohnte bei                  Der Druck, in mehreren Kirchorten         volk litten manche mit ihm an seinen
ihnen der Pastor der Kirchengemeinde.            präsent zu sein, dem katholische          fast unmenschlichen Belastungen. Als
Meenen selber hatte es meist nicht               Geistliche weiterhin ausgeliefert sind,   er 1988 die beiden Gemeinden verließ,
leicht, seine Aufgaben in knapper                belastete auch Meenens Nachfolger         machte dieses Gedicht die Runde:
Folge zu absolvieren – beispielsweise            Merettig, Przyrembel und Rauchfuß.                     „Ein Pfarrer kam.
wenn der Gottesdienst in Ronnenberg              Albrecht Przyrembel, war als erster für               Er war nicht lahm.
kurzfristig auf den in Weetzen folgte.           zwei Gemeinden (Heilige Familie und                      Im Gegentum.
Er müsse sich auf den „Messe-Schnell-            Thomas Morus) und drei Kirchorte                    Vieles lernten wir um.
weg“ begeben, pflegte er dann hinter             verantwortlich. Von Weetzen zog er in          Zwischen Empelde und Weetzen
sich herzurufen. Er meinte die Straße            das Empelder Pfarrhaus, da das Bistum             Ist er hin und her gehetzt.
                                                                                                     Jetzt wird er versetzt.“

                                                                                                                      PETER HERTEL

                                                                                            Zur Person
                                                                                            Peter Hertel (84), Theologe und Jour-
                                                                                            nalist aus Weetzen, war Mitglied des
                                                                                            Pfarrgemeinderates St. Thomas
                                                                                            Morus; in der Region Hannover: Vor-
                                                                                            sitzender der Katholischen Erwachse-
                                                                                            nenbildung und Mitglied im Katholi-
                                                                                            kenausschuss; im Bistum Hildesheim:
                                                                                            Vorstandsmitglied der Diözesan-Syn-
                                                                                            ode (1989/90) und Diözesanratsmit-
                                                                                            glied.
Grundsteinlegung mit Pfarrer Theo Meenen (rechts mit Mikrofon).

                                                                                                                                     21
Sommerzeit
     Es ist Sommer und viele Menschen verreisen.

     Wusstest du, dass Menschen sich schon in der Zeit, bevor Jesus geboren wurde, auf Reisen begeben haben?

     Das war jedoch nicht wegen der Sommerferien oder weil sie sich Urlaub genommen haben.
     Es war viel eher oft aus einem Anlass heraus.

     Beispielsweise gibt es in der Bibel die Geschichte von Noah und seiner Arche.

     Noah und die Arche (Nach Genesis 7)
     Noah hat seine Arche fertig gebaut.
     „Kommt an Bord! Denn bald beginnt die große Flut!“, warnt er die Tiere.
     Schnell laufen und fliegen sie alle an Bord.
     „Warum nimmt Noah uns auf seinem Schiff mit?“, fragt ein Tier.
     Ein anderes erklärt: „Gott meint es gut mit uns Tieren und Noah und seiner
     Familie. Er möchte uns alle vor der großen Flut retten.“1
     Stell dir einmal vor, du hättest eine große Arche gebaut. Wen oder was würdest du alles retten?

     Male oder schreibe es in das Bild.
                                                                                                     2

     Warum hast du dich für diese Personen, Tiere oder Sachen entschieden?

     1
         Margret Nußbaum: Meine allerliebsten Bibelgeschichten. Noah und die Arche. Coppenrath-Verlag.2020.
     2
         URL: https://www.gratismalvorlagen.com/malvorlage/malvorlagen-14428-arche_noah_02/, Datum:14.06.22, Uhr:11.09.

22
„Gut Pfad“ und „feurige Grüße“
Feurige Grüße? Was soll das denn sein? Wenn Sie als Leser bis hierhin gekommen sind,
dann hat sich die Formulierung für die Pfadfinder schon gelohnt.

Kein Lager ohne Feuer: Bei den Pfadfindern lernt man, wie’s geht.

Feuer ist ein verbindendes Element bei             auch Knoten, Zeltaufbau, soziale Kom-    tun möchte, dem empfiehlt Helms
den Pfadfindern. Was wäre ein Zeltla-              petenz und Persönlichkeitsentwick-       daher eine Mitgliedschaft bei den
ger ohne Lagerfeuer? Ohne das gemüt-               lung sind immer wieder Thema, und        Pfadfindern. “Bei uns ist immer eine
liche Knistern, Marshmallows und                   nicht zu vergessen der Messerführer-     gute Gelegenheit, in der Gemeinschaft
spannende Geschichten? “Die meisten                schein.                                  zu lernen, sich weiterzuentwickeln
Kinder und Jugendlichen sind so weit,                                                       und Spaß zu haben. Im Gegensatz zu
dass wir nur noch fragen müssen, wer               Aber zurück zum Feuer. Was ist dabei     vielen Vereinen sitzt bei uns keiner auf
heute das Lagerfeuer anmacht. Es fin-              wichtig? “Natürlich wie bei allem –      der Bank. Alle machen mit! “, sagt
den sich immer genug, sei es zum Holz              klein anfangen: mit trockenem, dün-      Helms. Alle Kinder und Jugendlichen
holen, zum Vorbereiten der Feuerstelle             nem Holz”, erklärt Helms. Die nächst­    ab sieben Jahren sind gerne bei den
und selbstverständlich zum Entzün-                 dickeren Äste sollten aber schon         Pfadfindern gesehen.
den”, weiß Carsten Helms vom Lei-                  daneben liegen, denn sonst sei alles
tungsteam des Pfadfinderstamms St.                 aus, wenn man erst wieder auf die        Wer sich für die Pfadfinder am Müh-
Maximilian Kolbe am Mühlenberg.                    Suche gehen müsse. Und wenn man          lenberg interessiert, findet mehr Infor-
Feuer machen ist neben vielen ande-                nichts Vernünftiges zum Anzünden         mationen sowie die Kontaktdaten
ren spannenden Tätigkeiten auch                    findet: “Tampons gehen immer! Schon      unter www.pfadfinder-muehlenberg.de
meist einer der Workshops im Stam-                 mal gesehen, wie die brennen? Groß-      oder im Pfarrbüro.
meslager oder den Truppstunden, also               artig!”, erklärt Helms. Aber das sei
den wöchentlichen Gruppenstunden                   alles nur der Anfang. Wer seinem Kind,                         DAS LEITUNGSTEAM
montags im Kirchencentrum. Aber                    Enkelkind oder Patenkind etwas Gutes

                                                                                                                                       23
GOTTESDIENSTE

     Regelmäßige Gottesdienste
     Sa                                                                 So, 11. September
     17:30 Uhr     Hl. Messe (Ronnenberg)                               10:30 Uhr     Ökumenischer Gottesdienst zum
                   (1. Samstag im Monat Wortgottesfeier)                              Städtepartnerschaftsbesuch aus Swarzedz/Polen
                                                                                      (Michaeliskirche, Ronnenberg)
     So
     09:00 Uhr     Hl. Messe (Empelde)                                  Mi, 14. September
                   (2. Sonntag im Monat Wortgottesfeier)                15:45 Uhr     Wortgottesfeier (Johanniterhaus, Empelde)
     10:30 Uhr     Hl. Messe (Mühlenberg)
                   (2. Sonntag im Monat als                             Mi, 21. September
                   Familiengottesdienst, außer in den Ferien)           16:30 Uhr     Hl. Messe (Integra Seniorenheim, Empelde)
     19:00 Uhr     Hl. Messe (Mühlenberg) (nicht in den Sommerferien)
                                                                        So, 2. Oktober
     Di                                                                 11:00 Uhr     Ökumenischer Gottesdienst zum Erntedankfest
     09:00 Uhr     Hl. Messe (Ronnenberg)                                             mit Erinnerung an die ehemalige Lagerkirche vor
     19:00 Uhr     Ökumenisches Friedensgebet                                         75 Jahren (Empelde)
                   (Michaeliskirche, Ronnenberg)
                                                                        Di, 11. Oktober
     Mi                                                                 09:00 Uhr     Hl. Messe (Weetzen)
     09:00 Uhr     Eucharistische Anbetung (Mühlenberg)
                                                                        Sa, 29. Oktober
     Fr                                                                 17:30 Uhr     Festgottesdienst 50 Jahre Kirchweihe (Ronnenberg)
     08:15 Uhr     Rosenkranzgebet (Mühlenberg)
     09:00 Uhr     Hl. Messe (Mühlenberg)                               Sa/So, 29./30. Oktober
                                                                        alle Hl. Messen   Segnung der Grablichter
     Sa, 6. August, 3. September, 1. Oktober,
     5. November                                                        Di, 1. November - Allerheiligen
     16:00 Uhr      Hl. Messe in polnischer Sprache (Mühlenberg)        18:00 Uhr     Hl. Messe (Mühlenberg)

     Mi, 14. September, 12. Oktober, 9. November,                       Mi, 2. November - Allerseelen
     7. Dezember                                                        18:00 Uhr     Hl. Messe (Mühlenberg)
     16:00 Uhr     Treffpunkt Andacht 60+ (Ronnenberg)
                                                                        Mi, 9. November
                                                                        15:00 Uhr     Hl. Messe mit Krankensalbung (Mühlenberg)

     Beichtgelegenheit                                                  Fr, 11. November
                                                                                      Ökumenischer Gottesdienst zu St. Martin
     Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an einen der Priester.                          (Uhrzeiten s. Pfarrbrief)

                                                                        So, 13. November - Volkstrauertag
     Besondere Gottesdienste                                            Ort und Termine unter www.kirchencentrum.de oder Pfarrbrief

                                                                        So, 6.- Mi, 16. November
     So, 24. Juli, 7.und 21. August                                     19:00 Uhr     Ökumenische Friedensdekade
     09:00 Uhr     Sommerandacht (Empelde)                                            (Nähere Infos im Oktober)

     Sa, 27. August                                                     So, 20. November
     Uhrzeit      Ökum. Einschulungsgottesdienste in allen              10:30 Uhr     Firmung (Mühlenberg)
     ortsabhängig Gemeindeteilen (Aktuelle Infos unter
                  www.kirchencentrum.de oder Pfarrbrief)                So, 27. November
                                                                        10:30 Uhr     Tauferinnerungsgottesdienst (Mühlenberg)
     So, 28. August
     10:30 Uhr     Verabschiedung von Gemeindeassistentin
                   Theresa Nolte (Mühlenberg)

24
Veranstaltungen und Termine
Do, 18. August
18:00 Uhr     Schönstattgruppe: „Kompetenz gefragt in
              Unsicherheit“ (Mühlenberg)

Sa, 20. August, 24. September, 22. Oktober
09:00-12:00 Uhr Ökumenische Gartenarbeit rund um die
                Johanneskirche (Empelde)

Mi, 24. August, 14. September, 12. Oktober,
9. November
19:30 Uhr     Frauengruppe (Mühlenberg)

Sa, 10. September
11:00-14:00 Uhr Solidaritätstafel – für Helferinnen und Helfer
                in caritativ-diakonischen Bereichen (Empelde)

Fr, 16. September
ab 18:00 Uhr Lange Nacht der Kirchen

So, 18. September
09:00 Uhr     Schönstattgruppe: „Glauben geht – GO“,
              Fahrt zum Schönstattzentrum in
              Bad Salzdetfurth (Mühlenberg)

Di, 27. September, 25. Oktober, 29. November
10:00 Uhr     Begegnung Jung und Alt
              (Kita St. Thomas Morus, Ronnenberg)

Do, 13. Oktober
18:00 Uhr     Schönstattgruppe: „Initiativ“ –
              Damit mein Alltag zum Segen wird (Mühlenberg)

Do, 10. November
18:00 Uhr     Schönstattgruppe: „Gib uns, die wir dir vertrauen,
              deine Gaben zum Geleit“, Die Gaben des Heiligen
              Geistes als Wegbegleiter (Mühlenberg)

Sa, 12/So, 13. November
              Wahl des neues Pastoralrats

                                                                   25
GETAUFT                                                                       GESTORBEN
      3. April                                                                    8. Februar
     Annabelle Wiemer                                                           Daniel Thomas Bank (58 Jahre), Pattensen
     Moritz Wiemer
                                                                                  10. März
      17. April                                                                 Irmgard Alice Kliefoth (85 Jahre), Ronnenberg
     Samuel Mondelli*
                                                                                  15. März
      18. April                                                                 Edeltraud Ruth Schykowski (86 Jahre), Mühlenberg
     Klara Zofia Duras*
                                                                                  31. März
      24. April                                                                 Eleonore Kornagel (89 Jahre), Wettbergen*
     Leni Mae Dörries
     Dawid Blech                                                                  12. April
                                                                                Manfred Springer (84 Jahre), Empelde
      1. Mai
     Elias Hendrik Beckmann                                                       23. April
     Adrian Beckmann                                                            Cäcilia Langheim (87 Jahre), Empelde

      15. Mai                                                                     4. Mai
     Madison Mischell Janiak                                                    Heinrich Karl Klinkert (90 Jahre), Wettbergen
                                                                                Christa Hedwig Sklorz (81 Jahre), Empelde
      29. Mai
     Amelia Sophie Koltun                                                         8. Mai
                                                                                Irmgard Agnes Hoffknecht-Jacob (97 Jahre), Empelde
      5. Juni
     Elisa Niszczak                                                               12. Mai
     Moritz Skrotzki                                                            Rosa Schulz (96 Jahre), Mühlenberg
     *die Taufe erfolgte außerhalb der Gemeinde                                   26. Mai
                                                                                Gerhard Kolatzki (92 Jahre), Ronnenberg

                   GETRAUT                                                      *beerdigt außerhalb der Gemeinde

      7. Mai
     Vanessa (geb. Pekala) und René Szykowny

      28. Mai
     Kerstin Anna (geb. Schruba) und Daniel Alten*
     *getraut außerhalb der Gemeinde

                     Impressum                          Spenden                                      Die nächste Ausgabe erscheint zum 20.11.2022,
                     V.i.S.d.P.                         Die Brücke wird gebührenfrei abgegeben.      Redaktionsschluss: 09.09.2022. Beiträge bitte an:
                     Katholische Pfarrgemeinde          Für Spenden zur Deckung der Kosten ist       die.bruecke@kirchencentrum.de
                     St. Maximilian Kolbe               die Pfarrgemeinde dankbar.
                     Pfarrer Johannes Lim                                                            Fotonachweis
                     Auflage 5.000                      Bankverbindung                               Titel: pexels.com, S. 4/5: Theresa Nolte, S. 6 Dirk
                                                        Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe           Kroll, Adobe Stock, S. 7: privat, S. 2/8: Theresa
     Redaktion                                          IBAN: DE98 2519 3331 0401 9792 00            Nolte, S. 11-13: Barbara Schneider, Adobe Stock,
     Gertraud Baur, Ruth Brosius, Christina Drewes,     Volksbank eG Hildesheim-Lehrte-Pattensen     S. 2/14/15: Rosi Radecke, S. 2/16/17: pixabay,
     Sandra Jutsch, Dirk Kroll, Johannes Lim, Barbara   Verwendungszweck: Die Brücke                 S. 18: Anette Heckmann, S. 19: privat, S. 2/20/21:
     Schneider, Sr. Birgit Stollhoff · Namentlich                                                    privat, S. 22: Holy, S. 3/23: privat, S. 27: Anette
     gekennzeichnete Artikel entsprechen nicht          Layout und Satz                              Heckmann, Dirk Kroll, privat, S. 28: pixabay.
     unbedingt der Meinung der Redaktion                Büro Schroeder | www.bueroschroeder.com

26
KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE                                           DAS
ST. MAXIMILIAN KOLBE                                                PFARRTEAM
                                                                         Pfarrer
                              Kirchort Hannover-Mühlenberg               Johannes Lim
                              Pfarrkirche St. Maximilian Kolbe           Telefon
                                                                         0511 760 722 11
                                                                         E-Mail
                              Mühlenberger Markt 5
                                                                         johannes.lim@
                              30457 Hannover                             bistum-hildesheim.net
                              Telefon 0511 760 722 0
                              Fax 0511 760722 10
                              E Mail pfarrbuero@kirchencentrum.de        Pastor
                                                                         Dirk Jenssen
                                                                         Telefon
                              Öffnungszeiten des Pfarrbüros:
                                                                         0504 175 628 10
                              Mo, Mi: 9–12 Uhr                           E-Mail
                              Mi: 15–18 Uhr                              dirk.jenssen@
                              Fr: 10–12 Uhr                              bistum-hildesheim.net

                                                                         Diakon
                                                                         Dirk Kroll
                                                                         Telefon
                                                                         0511 760 722 13
                              Kirchort Ronnenberg                        E-Mail
                                                                         dirk.kroll@
                              Kath. Kirche St. Thomas Morus              bistum-hildesheim.net
                              Deisterstraße 12
                              30952 Ronnenberg                           Gemeindereferentin
                                                                         Doris Peppermüller
                                                                         Telefon
                              Kontakt über das Pfarrbüro
                                                                         0511 760 722 14
                              am Mühlenberger Markt                      E-Mail
                                                                         doris.peppermueller@
                                                                         bistum-hildesheim.net

                                                                         Pastoralassistentin
                                                                         Birgit Stollhoff
                                                                         Mobil
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                                                                         bistum-hildesheim.net

                              Kirchort Ronnenberg-Empelde
                                                                         Gemeindeassistentin
                              Ev.-luth. Johanneskirche                   Theresa Nolte
                                                                         Mobil
                              Hallerstraße 3                             0174 54 73 903
                              30952 Ronnenberg                           E-Mail
                                                                         theresa.nolte@
                              Kontakt über das Pfarrbüro                 bistum-hildesheim.net
                              am Mühlenberger Markt
                                                                         Küster
                                                                         Stefan Kotyrba
                                                                         Telefon
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                                                                         Ewa Radtke
                                                                         Telefon
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                                                                         kirchencentrum.de

                                                                         Verwaltungsbeauftragte
                                                                         Karin Riechmann
                                                                         Telefon
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www.kirchencentrum.de   Pastoralbereich Hannover-Südwest                 karin.riechmann@
                                                                         bistum-hildesheim.net
Der Holzweg

Zugegeben,
wir sind auf dem
Holzweg,
wenn wir ihm folgen:

Auf diesem mühsamen Weg
vom Holz der Krippe
im ärmlichen Stall
zum Holz des Kreuzes,
dem Marterpfahl,
an dem er litt.

Dazwischen
der harte Alltag des
Zimmermanns: Holz,
Balken und Latten ringsum.
Bretter, die die Welt
bedeuten. Das war
seine Welt. Holzgeruch
über Jahre hin.

Und nun also ich:
mit dem Brett
vor dem Kopf und dem
Balken im Auge.
Und ich (lacht nur),
ich will ihm nachgehn.
LOTHAR ZENETTI
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