Gemeindeinfo Evangelische Kirchengemeinde Heilig Kreuz - Passion Juni 2021 - Heilig Kreuz-Passion

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Gemeindeinfo Evangelische Kirchengemeinde Heilig Kreuz - Passion Juni 2021 - Heilig Kreuz-Passion
Evangelische
Kirchengemeinde
Heilig Kreuz - Passion

Gemeindeinfo
Juni 2021
Gemeindeinfo Evangelische Kirchengemeinde Heilig Kreuz - Passion Juni 2021 - Heilig Kreuz-Passion
Wenn Sie per E-Mail regelmäßig
INHALTSVERZEICHNIS                               über Aktuelles aus unserer Kirchen-
                                                 gemeinde informiert werden möchten,
THEMENSCHWERPUNKT: Träume                        senden Sie bitte eine Nachricht an:
03 ⦿   Andacht „I have a dream“                  c.pfoertner@heiligkreuzpassion.de
05 ⦿   Wovon träumst Du?
06 ⦿   Träumen und danach handeln
08 ⦿   Ein gelebter Traum in der Gitschiner Str. 15: Überlebenskunst trotzt Armut
12 ⦿   Telefonseelsorge während der Pandemie: Alptraum Einsamkeit
14 ⦿   Unser Lesbos-Projekt braucht Unterstützer*innen!
15 ⦿   Informationen zur Kirchengemeinde
16 ⦿   Ansprechpartner*innen
17 ⦿   Offene Kirche und Gottesdienstplanung / Gottesdienstanmeldung
18 ⦿   Gottesdienste
19 ⦿   Aktuelles zu unseren Angeboten
21 ⦿   Beratung, Hilfe und Soziales
22 ⦿   Pfarrerin Ute Gníewoß geht in den Ruhestand
25 ⦿   Veränderungen im Kulturmanagement der Gemeinde
26 ⦿   Verstorbene in unserer Kirchengemeinde
27 ⦿   Termine Kirchenasyl
28 ⦿   Evangelische Nachbarschaftshilfe
29 ⦿   Neue Kirchdienstler*innen gesucht / Wohnung für Pfarrerin gesucht
30 ⦿   Anzeigen
31 ⦿   Umschlag: Herzlich willkommen im Familiengarten!
32 ⦿   Umschlag: Zum Abschied von Pfarrerin Ute Gniewoß

IMPRESSUM
V.i.S.d.P.: Der Gemeindekirchenrat der Evangelischen Kirchengemeinde
Heilig Kreuz-Passion, vertreten durch die Vorsitzende Marita Leßny,
Zossener Str. 65, 10961 Berlin, Tel. 030/6912007
Redaktionsteam dieser Ausgabe:
Ute Gniewoß, Carola Vonhof (auch Korrektorin), Dr. Angelica Dinger,
Nana Gerritzen, Christiane Pförtner (auch CvD und Layout),
Carola Klüßendorf (Satz und Layout), Ulrich Hühn (Korrektor).
Zuschriften an die Redaktion per E-Mail: c.pfoertner@heiligkreuzpassion.de
Bildnachweis:
Titelfoto = pixabay, S. 4 + S. 6 + S. 31 (Umschlag oben) = pixabay, S. 8 + S.9 + S. 11
+ S. 14, S. 22 + S. 26 + S. 31 (Umschlag unten) + S. 32 = Kirchengemeinde HKP,
S. 12 = Bild: www.telefonseelsorge.de, in: Pfarrbriefservice.de
Druck: GemeindebriefDruckerei
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Andacht                                           3

                           „I have a dream“
„I have a dream“, sagte Martin Luther   Menschen im Schlaf die Nähe Gottes,
King. Wortgewaltige Reden und fried-    werden zu ihrer wahren Aufgabe be-
liche Proteste können ganze Gesell-     rufen, einige haben sogar Gottesbe-
schaften verändern. King träumte von    gegnungen.
einer Gesellschaft, in der Schwarze
und Weiße gleichberechtigt leben        Nur: Träume sind selten eindeutig.
können, in der das Gemeinsame           Man ist eben nicht wach, wenn man
wichtiger ist als das, was Menschen     träumt. Zwar wird Hiob erklärt, dass
unterscheidet. „You may say, I’m a      Gott im Schlaf die Menschen von
dreamer“, sang John Lennon in seiner    allerlei Unsinn abbringt. Aber die
Hymne auf eine friedliche Welt ohne     Menschen in Ägypten kommen im
Grenzen und Eigentum, in der alle       Buch Genesis zu Josef und gestehen
Schwestern und Brüder sind.             offen: „Wir hatten einen Traum, aber
                                        es ist keiner da, der ihn auslegen
Träume sind machtvoll. In ihnen         kann.“ Josef antwortet: „Ist nicht das
scheint alles möglich zu sein. Das      Träumedeuten Sache Gottes? Erzählt
Undenkbare ist – siehe Martin Luther    mir doch!“ Und der Prophet Jeremia
King und John Lennon – offenbar         beschwert sich darüber, dass einige
träum-bar. Das gilt im Schönen wie im   behaupten, Gott habe im Traum zu
Schrecklichen. Alle, die schon einmal   ihnen gesprochen, das stimme aber
einen richtigen Alptraum hatten, wis-   gar nicht.
sen das.
                                        Auch biblische Träume zeichnen
John Lennon träumt in seinem Lied       zuweilen Bilder einer besseren,
„Imagine“ übrigens von einer Welt       gerechteren Welt á la Martin Luther
ohne Religion. Doch große Träume        King.   Sie    erzählen    von  den
gibt es nicht nur bei Religionslosen.   Hoffnungen der Menschen, dass Gott
Die Bibel berichtet von jeder Menge     alles Leid und Elend beenden wird,
Träume – und wie im Leben sind die      dass ein neuer Morgen auch eine
Träume in der Bibel manchmal wun-       neue Welt bringt. Die Träumenden der
derbar, manchmal furchtbar – und oft    Bibel nehmen das zum Anlass, zu
rätselhaft.                             neuen Ufern aufzubrechen, andere
                                        Aufgaben anzugehen, neue Wege
Spätestens seit Siegmund Freud weiß     einzuschlagen.
die Psychologie, dass Träume eine
besondere Bedeutung für die Seele       Im Guten wie im Schlechten eröffnen
der Menschen haben. In Träumen          Träume Gespräche darüber, was die
verarbeiten Menschen, was sie am        träumende Seele beschäftigt. Momen-
Tage erlebt haben. In Träumen wer-      tan mögen manche Seelen von einer
den Ängste und Wünsche bebildert,       besseren Welt ohne Krankheit träu-
die man sich im Wachzustand viel-       men. Andere Seelen verarbeiten ihr
leicht gar nicht eingestehen mag.       Leid vielleicht gerade jetzt in intensi-
Träume schaffen der Seele Raum. In      ven Alpträumen, und wieder andere kön-
biblischen Traumgeschichten erfahren    nen sich morgens an nichts erinnern. >
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    In jedem Fall glaube ich, dass Träume       werden wir sein wie die Träumenden.
    uns neue Welten eröffnen können,            Das steht schon in der Bibel.
    über die es sich zu reden lohnt.
    Und das ist vielleicht der erste Schritt,   Herzlich grüßt
    um das eigene Leid zu bewältigen,                               Angelica Dinger
    um die Hoffnung der Seele zu verwirk-
    lichen. Denn wenn der Herr die Ge-
    fangenen Zions erlösen wird, dann

    Liebe Leserinnen und Leser,
    haben wir während der Coronapandemie anders geträumt als zuvor?
    Sind die Sorgen uns auch nachts in unseren Träumen gefolgt oder haben
    unsere Nachtträume das weitergeführt, was wir uns in Tagträumen so schön
    vorgestellt haben? Wieder ein unbeschwertes Fest mit vielen Menschen feiern,
    den nächsten Urlaub an einem traumhaften Ort genießen...
    Träume voller Hoffnung, die helfen, das eingeschränkte Heute besser zu er-
    tragen. Wir hoffen darauf, dass vieles davon schon ganz bald wieder Realität
    werden kann – so wie wir in unserer Gemeinde seit Pfingsten auch leibhaftig
    wieder miteinander Gottesdienste feiern können. Den Gottesdienstplan für Juni
    finden Sie ab der Seite 17 dieses Gemeindeinfos, das sich den unterschied-
    lichen Träumen der Menschen widmet - den Träumen von einem schönen
    alltäglichen Leben „nach Corona“ und den „utopischen“ Träumen vom Leben
    in einer gerechteren, friedlichen Welt.
    Das Redaktionsteam wünscht angeregtes Lesen und grüßt Sie/euch herzlich!
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Wovon träumst Du?                                       5

Die Frage haben wir uns im Redaktionsteam gestellt und diese Frage habe ich
Freund*innen, Verwandten und Bekannten gestellt. Dabei sollte es nicht um die
großen Lebensträume gehen, sondern um etwas, was man wieder einmal
erleben möchte. Die Antworten ähnelten sich sehr:

                                                Spontan essen-
      Ich möchte mein
                                                gehen mit lieben
     Enkelkind knuddeln
                                                  Menschen.
       können und nur
     von ihm daran ge-
       hindert werden.

                                                     Abschied und
                                                  Einweihung feiern.
                Tanzen.

                                              Ich möchte gern einmal
   Alle Menschen ein-                           in einem überfüllten
 laden, die ich gern um                      Hörsaal sitzen oder über-
                                             haupt einmal die Uni von
  mich haben möchte.                                innen sehen.

            Treffen mit                        Die Taufe unseres
        vielen Menschen.                       Kindes nachholen.

Und wenn wir Jugendliche fragen? Abi-Feiern haben im letzten Jahr nicht statt-
gefunden und fallen auch dieses Jahr aus. Kann man sie nachholen? Was be-
deutet es für einen jungen Menschen, auf all‘ das zu verzichten, was Jungsein
ausmacht? Studieren im Ausland? Der Sinn eines Auslandsemesters ist es,
andere Studis zu treffen, zu erleben, wie das Leben in anderen Ländern ist.
Am 16. Mai dankte die Redaktion des ZDF-“heute-journals“ Jugendlichen für
ihre Solidarität. Jugendliche möchten feiern, mit Freunden Fußball spielen, vor
allem die Impfreihenfolge trifft Jugendliche hart. Sie müssen weiterhin mit der
Angst leben, andere anzustecken. Wir danken euch und wünschen euch, dass
ihr bald geimpft werdet. In diesem Sinne wünsche ich uns, dass unsere Kurz-
zeitträume bald in Erfüllung gehen, Ihre/eure Carola Vonhof
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                        Träumen und danach handeln
    Alltägliche, rassistische Polizeigewalt,     einem Traum, der weit darüber hinaus
    Segregation (*) und Ghettoisierung in        geht. In dem dieselben Orte der Ge-
    den Städten und ungerechte Vertei-           walt, der Ungerechtigkeit und Unter-
    lung von Wohlstand - in seiner be-           drückung, so die Worte von Martin
    rühmten Rede auf dem „Marsch auf             Luther King jr. zu „Oasen der Freiheit
    Washington“ im August 1963 be-               und Gerechtigkeit“ werden. Einem
    schreibt Dr. Martin Luther King jr. mit      Traum, der ihn und uns bereits heute
    deutlichen Worten den Alltag schwar-         befähigt,   für     diese   Hoffnung
    zer Menschen in den USA. Und das             „gemeinsam zu arbeiten, gemeinsam
    100 Jahre nach der offiziellen Abschaffung   zu beten, gemeinsam zu kämpfen,
    der Sklaverei. (* Segregation = räumliche    gemeinsam ins Gefängnis zu gehen,
    Trennung, Anm. d. Red.)                      gemeinsam für die Freiheit einzu-
                                                 stehen“.
    Ihre bis heute spürbare, politische und
    spirituelle Kraft bezieht seine Rede         Wer so träumt und sogar gemein-
    jedoch nicht nur aus dem ungeschön-          schaftlich danach handelt, tut dies
    ten Blick auf die herrschenden Bedin-        auch im tiefen Glauben an die
    gungen, sondern aus einem Traum.             „Verheißung eines neuen Himmels
    „I have a dream“. Einem Traum, der           und einer neuen Erde“, wie es im
    nicht auf das hofft, was heute gerade        ökumenischen Glaubensbekenntnis
    eben so erreichbar scheint, sondern          von Seoul heißt.
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Das „Civil Rights Movement“ in den         lichen Sicherheitsbehörden eher Teil
USA der 1960er Jahre, in dem der           des Problems als der Lösung sind.
Pfarrer Martin Luther King jr. aktiv
war, hatte seine Wurzeln in der Bewe-      Aus diesem Grund fordern immer
gung des „Abolitionismus“ (von eng-        mehr Menschen nicht weniger als die
lisch: abolition „Abschaffung“), die im    Abschaffung von Polizei, Gefängnis-
18. und 19. Jahrhundert weltweit für       sen und nationalen Grenzen, wie wir
die Abschaffung der Sklaverei kämpf-       sie heute kennen, solidarisieren sich
te.                                        dabei mit feministischen Kämpfen und
                                           fordern gleiche Rechte für alle hier
Ein politisches Ziel, das in den Augen     Lebenden. „Abolish the police!“,
der meisten weißen Menschen ihrer          „Defund the police!“.
Zeit ebenso undenkbar wie uner-
wünscht war. Derselbe Traum von            Statt für die Aufrüstung von Grenz-
Freiheit und Gerechtigkeit, den ver-       patrouillen und Sicherheitsbehörden
sklavte und kolonialisierte Menschen       sollen öffentliche Mittel auf ganz
träumten, erschien jenen, die von Ih-      andere Weise verwendet werden und
rer Entrechtung und Ausbeutung profi-      die Vorstellung von „öffentlicher
tierten, nicht weniger als alptraumhaft.   Sicherheit“ neu gedacht werden. Etwa
So grundlegend war die koloniale           durch eine allen zugängliche Grund-
Ökonomie von der Ausbeutung ver-           versorgung, bezahlbaren Wohnraum,
sklavter Menschen abhängig, so             psychosoziale Unterstützungsangebo-
mächtig die Ideologie, die ihnen ihre      te und mehr Frauenhäuser.
Menschenrechte absprach.

Heute versteht sich auch die transna-      Viele Menschen können sich eine
tionale Black Lives Matter-Bewegung        Gesellschaft ohne Polizei, ohne
in der Tradition des Abolitionismus        Gefängnisse und nationale Grenzen
und fordert ein Ende der alltäglichen,     heute nur schwer vorstellen. Eine sol-
oft tödlichen Polizeigewalt, der mas-      che Gesellschaft, in der sich wirklich
senhaften Inhaftierung schwarzer           alle sicher fühlen können, ist bisher
Menschen und People of Color in Ge-        noch ein Traum.
fängnissen sowie der ständigen Be-
drohung illegalisierter Migrant*innen      Dass dies kein Makel ist, sondern
durch die Abschiebebehörden.               eine Verheißung, haben wir von
                                           Martin Luther King jr. gelernt.
In Deutschland haben die zahlreichen,
bis heute nicht aufgeklärten Todes-        „I still have a dream“...
fälle etwa geflüchteter Menschen in                                    Konrad Wolf
Polizeigewahrsam, das quasi wöchent-
liche Bekanntwerden rechtsextremer
Netzwerke in Polizei und Bundeswehr
sowie die Verstrickungen des Verfas-
sungsschutzes in die Verbrechen des
NSU deutlich gemacht, dass die staat-
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8                    Träumen und danach handeln

         „(…) Arm ist, wer etwas kann und etwas tun könnte, aber nichts tun darf.
                      Arm ist, wem das Wirkungsfeld genommen ist.
                 Dass er weniger Geld als andere hat, ist schmerzhaft.
                 Dass er nichts mehr gestalten kann, ist schmerzhafter,
             und der Konsum von Waren hebt diesen Mangel nicht auf. (…)“
    „(…) Über den Reichtum der Armen könnte und sollte genauso gesprochen werden.
         Es ist ein Reichtum, den man erst im Zusammenleben mit ihnen entdeckt:
         der Reichtum der Sprache, der Gestik, des Lachens und des Scherzens;
              der Reichtum der Geschichten, Erzählungen und Biographien;
         der Reichtum der Unmittelbarkeit: Nichts ist versteckt, verhüllt, verborgen,
                     alles ist leicht wahrzunehmen, alles liegt offen zu Tage;
                 der Reichtum der Symbole, Zeichen, Bilder, Tätowierungen,
                                 Schmucksachen, Haartrachten;
             der Reichtum an Erfahrungen, an Wissen, an Überlebenskünsten,
                                an Erfindungen von Beschäftigungen.
                             Ich bin gern mit Armen zusammen.
          Für eine Gesellschaft, die sich zur Zwei-Drittel-Gesellschaft entwickelt
                    - ein Drittel immer reicher, zwei Drittel immer ärmer
                - sind die Armen am Ende Vorbilder der Überlebenskunst.

                   Zitate aus dem Essay „Über die Armut der Armen“,
                 von Pfarrer Dr. Joachim Ritzkowsky veröffentlicht 1999.
Ein gelebter Traum in der Gitschiner Straße 15                                9

                   Überlebenskunst trotzt Armut
Seit gut 20 Jahren gibt es in unserer     Geräten, einen Musikraum mit Flügel
Kirchengemeinde mit dem Zentrum           und Trommeln, einen großen Raum
Gitschiner 15 einen Treffpunkt für        mit Staffeleien und Farben für alle und
Menschen, die ihren Alltag mit Überle-    als Treffpunkt das alkoholfreie Café
benskunst bereichern - und damit der      mit kleinen Preisen.
Armut trotzen: Einen Ort, an dem jede
und jeder willkommen ist und als Per-     Wie es dazu kam?
sönlichkeit wertgeschätzt wird.           „Gut, gut - das haben Sie beruflich
Hier ist keine*r nur obdachlos, nur       gelernt, aber was können Sie denn
arm, nur krank, nur wohlhabend ...        sonst noch so? Musizieren? Ge-
Hier kann sich jede*r einbringen - als    schichten erzählen?“, fragte mich
Mensch mit vielen Facetten, mit           Pfarrer Ritzkowsky, als ich 1998 mit-
Fähigkeiten, mit Wünschen, mit Träumen    machen wollte beim ehrenamtlichen
und auch mit Macken: Und er*sie ist       Wärmestuben-Team in der Heilig-
hier nicht allein.                        Kreuz-Kirche. Ich war damals schon
                                          ein Jahr arbeitslos und suchte nach
Wenn ich so versuche, das Phäno-          einer sinnvollen Tätigkeit. „Musizieren
men GITSCHINER 15 zu umschrei-            kann ich leider nicht, aber ich kann
ben, wie es für mich ein wahrge-          gut organisieren, und ich interessiere >
wordener Traum ist, ist meine Dank-
barkeit für diese gelebte Möglichkeit
des sozialen Miteinanders ohne soziale
Ausgrenzung emotional eng verbunden
mit meinen Erinnerungen an die ur-
sprüngliche Idee zu so einem Ort.
Diesen „utopischen“ Traum haben
Obdachlose geträumt und ich durfte
zuhören, wie sie ihn sich in ihrer Fan-
tasie ausmalten. Und ich durfte dabei
sein, als dieser Traum Realität wer-
den konnte mit der Eröffnung des
Zentrums Gitschiner 15 im November
2000.
Arbeitslose Künstler*innen hatten die
leerstehenden Fabrikräume zuvor mit
Pfarrer Ritzkowsky und gemeinsam
mit obdachlosen und armen Gästen
der Wärmestube renoviert: Auf einmal
waren die Fabrikräume bunt und
freundlich gestrichen: Dank Sach-
spenden gab es dort von Anfang an
eine Holzwerkstatt mit allen möglichen
10          Ein gelebter Traum in der Gitschiner Straße 15

     mich für Menschen und ihre Lebensge-     Seinen mit mir geteilten Traum vom
     schichten, und ich kann gut zuhören“,    „Wiedertätigseinkönnen“ habe ich nicht
     antwortete ich. „Na dann sind Sie hier   vergessen. Dieses Leuchten im
     richtig“, ermutigte mich Pfarrer         Gesicht eines Menschen, der stolz
     Ritzkowsky daraufhin: „Setzen Sie        erzählt, was er könnte, wenn er dazu
     sich mal mit an einen Tisch und hören    Möglichkeiten haben würde, habe ich
     zu, die Menschen hier erzählen gern –    bis heute nicht vergessen.
     das ist auch eine Kunst!“
                                              Und ich habe nicht vergessen, wie
     Es brauchte einige Zeit, bis mir klar    eine Frau sich damals hinter uns an
     wurde, was er damit meinte:              den Tisch stellte und begeistert auf
                                              seine Zeichnung der Schrankwand
     Gäste der Wärmestube, mit denen ich      zeigte: „Ich kann auch zeichnen- gib‘
     mittwochs nun regelmäßig sprach,         mir doch mal den Stift- ich zeichne
     waren froh, dass ich sie wiederer-       jetzt Dein Porträt. Mein Hobby war
     kannte, dass ich mich auf das Ge-        Ölmalerei. Aber ich hab‘ keine Woh-
     spräch mit ihnen freute, und so erfuhr   nung mehr und keinen Platz und kein
     ich immer mehr, wie unterschiedlich      Geld für sowas. Mal wieder auf einer
     die Wege sind, die Menschen in Ar-       Staffelei malen, das wäre was!“
     mut und Wohnungslosigkeit führen
     können. Ich hörte von schwierigen        Dass diese Frau ihren Traum vom
     Lebensumständen: dem täglichen           wieder „Malenkönnen“ im Zentrum
     Kampf um einen (sicheren) Schlaf-        Gitschiner 15 in den nächsten Jahren
     platz, um Zugang zu Hygiene in           verwirklichen durfte, dass sie gemein-
     öffentlichen Toiletten und von den       sam mit vielen weiteren Stammgästen
     gesundheitlichen Katastrophen, die       ihre Werke in Ausstellungen zeigen
     das Leben auf der Straße mit sich        konnte und Bewunderung und Aner-
     bringt.                                  kennung dafür erhielt, ist für mich ein
                                              Beispiel dafür, dass Träume wahr
     Und auf einmal war es wie eine Stern-    werden können, wenn sie viele Unter-
     stunde für mich, als mir ein Stamm-      stützer*innen finden:
     gast von seinem früheren Beruf er-
     zählte: „Schau mal Christiane, ich       Nur mit der finanziellen und tatkräf-
     zeichne Dir die Schrankwand auf, die     tigen Unterstützung von vielen, vielen
     ich vor zehn Jahren gebaut habe - ich    Menschen konnte in der Gitschiner
     war ja Schreiner, ich konnte Möbel       Straße 15 der Traum von der Über-
     bauen nach meinen Ideen – ich bin        lebenskunst ohne soziale Ausgren-
     mir sicher, das könnte ich heut‘ auch    zung über 20 Jahre gelebt und weiter-
     noch!                                    entwickelt werden.
     Aber wo kann ein Obdachloser wie ich     Für die nächsten 20 Jahre wünsche
     was mit Holz bauen? Ich bin ja froh,     ich den Nutzer*innen der Gitschiner
     wenn ich hier sitzen kann und es         15 weiterhin viele geträumte Ideen
     warm ist. Aber ich träume davon,         und     ihre   Verwirklichung, damit
     wieder was mit meinen Händen ma-         Gitschiner 15 ein Haus des Reichtums
     chen zu können (…)“.                     trotz Armut bleibt.
                                                                 Christiane Pförtner
11

                                         Die Wärmestube in der Heilig-Kreuz-
 Pfarrer Dr. Joachim Ritzkowsky war      Kirche öffnet wieder mittwochs,
 der Begründer der Obdachlosen-          12-15 Uhr, ab Mitte Oktober
 arbeit in unserer Kirchengemeinde:      (bis Ostern 2022). Sie wird seit
 Er leitete von 1990-2002 die            2002 von Pfarrer Peter Storck geleitet.
 Wärmestube, gründete das                Kontakt: Tel. 0179 1209172
 Obdachlosenwohnprojekt Nostitzstraße
 (1998) und das Zentrum Gitschiner 15    HELFEN AUCH SIE MIT
 (2000). Sein Verständnis von Ob-        EINER SPENDE,
 dachlosigkeit und seine Utopie          GITSCHINER 15 ZU ERHALTEN?
 vom gesellschaftlichen „Leben mit
 Obdachlosen“ hat er in vielen                              GITSCHINER 15
 Essays beschrieben und im Buch                 hat ein neues Spendenkonto:
 „Die Spinne auf der Haut“ veröffent-    Empfänger: Ev. KKV Berlin Mitte-Nord
 licht. Informationen dazu können                   Bank: Berliner Sparkasse
 per E-Mail angefragt werden:               IBAN: DE02 1005 0000 4955 1922 50
 c.pfoertner@heiligkreuzpassion.de                      BIC: BELADEBEXXX
                                          Verwendungszweck: GITSCHINER 15

Das Zentrum GITSCHINER 15
öffnet zurzeit: Mo-Fr 10-16 Uhr.
Gitschiner Straße 15
10969 Berlin-Kreuzberg

Für Sozialberatung kann während
der Öffnungszeit ein Termin verein-
bart werden (für telefonische Beratung
oder für Beratung vor Ort). Dienstags
und donnerstags können Obdachlose
duschen. Malen kann man auch
wieder, wenn man sich anmeldet
und in eine Liste einträgt.
An Bedürftige werden aktuell kosten-
lose Mahlzeiten, Getränke und
Hygienemittel ausgegeben (ermöglicht
durch die Alphons Velisch-Stiftung und
durch die Tagesspiegel-Leser*innen).

Leitung: Jürgen Horn
Kontakt: Tel. 69 536614
g15-buero@hkp-info.info

Fahrradselbsthilfe-Werkstatt:                             www.gitschiner15.de
Tel. 69536616
Terminvergabe: Mo, Mi, Fr: 10-13 Uhr
12              Telefonseelsorge während der Pandemie

                               Alptraum Einsamkeit
     Die andauernde Corona-Pandemie            seelsorge Berlin und Brandenburg in
     beeinflusst nahezu alle Bereiche des      ihrem jüngst erschienen Jahresbe-
     Lebens und bringt viele Menschen an       richt. Die Zahl der Anrufversuche liege
     ihre Grenzen – auch psychisch.            um ein Vielfaches darüber. Bundes-
     Neben Ängsten vor einer Infektion         weit wurden nach Angaben der Tele-
     und Existenzängsten in Zusammen-          fonseelsorge im vergangenen Jahr
     hang mit den Maßnahmen zur Ein-           mehr als eine Millionen telefonische
     dämmung der Pandemie sind zu Zei-         und rund 41.500 persönliche Bera-
     ten von Lockdowns und Kontaktbe-          tungsgespräche geführt. Hinzu kämen
     schränkungen immer mehr Menschen          44.600 Mails und etwa 33.500 Chats.
     von Einsamkeit betroffen. Das zeigt
     sich auch bei den Seelsorge- und Kri-     Das häufigste Schwerpunktthema sei
     senangeboten in Berlin.                   demnach Einsamkeit gewesen. Das
                                               bestätigt auch Pfarrerin Dorothee
     52.800 Gespräche hätten die 340 eh-       Herfurth-Rogge, die gemeinsam mit
     renamtlichen Mitarbeiter im vergange-     dem katholischen Theologen Michael
     nen Jahr geführt, schreibt die Telefon-   Hillenkamp Vorsitzende der Evange-
                                               lisch-Katholischen Kommission, dem
                                               bundesweiten Leitungsgremium der
                                               Telefonseelsorge ist.
                                               „Jetzt wird sie [die Einsamkeit; Anm.
                                               d. Redaktion] offenkundig vermehrt für
                                               Menschen zum Problem, die bisher
                                               gut sozial integriert waren“, sagte sie
                                               Ende letzten Jahres im Gespräch mit
                                               dem Deutschen Ärzteblatt. Auch
                                               Ängste und depressive Verstimmun-
                                               gen würden demnach häufiger ange-
                                               sprochen.
                                               „Das Thema Einsamkeit und Isolation
                                               nimmt immer mehr Raum ein“, sagt
                                               auch Uwe Müller, der die Telefonseel-
                                               sorge in Berlin und Brandenburg lei-
                                               tet. Im Dezember vergangenen Jah-
                                               res verzeichnete die Telefonseelsorge
                                               in Berlin und Brandenburg rund
                                               tausend Anrufe mehr als im Vorjahr.
                                               Auf das verstärkte Aufkommen haben
                                               die Krisendienste reagiert und an
                                               manchen Stellen ihr Angebot erwei-
                                               tert. So hat die kirchliche TelefonSeel-
                                               sorge Berlin-Brandenburg bereits im
13

März letzten Jahres das Corona-           Zusätzlich hat die Telefonseelsorge
Seelsorgetelefon eingerichtet. „COVID     im März vergangenen Jahres die App
-19 ist in den Gesprächen immer prä-      KrisenKompass veröffentlicht, die als
sent“, sagt der Pfarrer und EKBO-         „Notfallkoffer für die Hosentasche“
Beauftragter für Notfallseelsorge in      dienen soll. „Es war natürlich ein Zu-
Berlin Justus Münster.                    fall, dass wir den KrisenKompass fast
                                          zeitgleich mit dem ersten Lockdown
Der Lockdown funktioniere gewisser-       im Frühjahr 2020 fertiggestellt haben“,
maßen wie ein Brennglas. Während          sagt       KrisenKompass-Projektleiter
der Schwerpunkt beim ersten Lock-         Stefan Schumacher.
down im vergangenen Frühjahr auf
konkreten Ängsten wie Existenzängs-       „Im Nachhinein stellen wir fest: Er hät-
ten gelegen habe, verspüre man bei        te gar nicht passender kommen kön-
vielen Anrufern mittlerweile eine tiefe   nen.“ Die App richtet sich an Menschen,
Melancholie. Viele seien in einer de-     die Suizidgedanken haben, an solche,
pressiven Phase, andere werden un-        die im Angehörigenkreis solche Stim-
geduldig und machten sich am Tele-        mungen wahrnehmen oder die den
fon Luft. Die Unsicherheit über die       Selbstmord eines nahestehenden
Situation sei für viele Menschen kaum     Menschen verkraften müssen.
zu ertragen.                                                      Nana Gerritzen

 Wo Sie Hilfe bekommen, wenn es Ihnen schlecht geht:
 Kirchliche Telefonseelsorge Berlin.:          0800/ 1110111
                                               0800/ 1110222
                                               (beide durchgehend besetzt)
                                               www.telefonseelsorge.de
 Online-Beratung der Telefonseelsorge: https://online.telefonseelsorge.de
 KrisenKompass:              erhältlich über den App Store und Google Play
 Corona-Seelsorge-Telefon der EKBO:            030/ 403665885
                                               (täglich von 8 bis 24 Uhr)
 Lebensberatung Berliner Dom:                  030/ 32507104
                                               (Mo bis Fr 14 bis 18 Uhr)
 Kinder- und Jugendtelefon:                    116111
                                               (Mo bis Sa 14 bis 20 Uhr)
 Muslimisches Seelsorge-Telefon:               030/ 443 509 821
                                               (durchgehend besetzt)
 Berliner Krisendienst                         030/ 3906310
 Friedrichshain-Kreuzberg:                     (Mo bis Fr 8 bis 16 Uhr)
14                    Unser Lesbos-Projekt unterstützen!

     Seit einigen Jahren unterstützen wir        Zur Wahl stehen insgesamt fünf Orga-
     auf der Insel Lesbos das Projekt            nisationen. Eine Stimme dürfen alle
     „Lesvos Solidarity“ in seiner beispiel-     abgeben, die bis zum 15. Juni 2021
     haften Arbeit für Geflüchtete. Konrad       eine Spende von mindestens 30 Euro
     Wolf und Ute Gniewoß aus unserer            an die Stiftung „die schwelle“ überwie-
     Kirchengemeinde kennen das Projekt          sen haben.
     persönlich und haben es zur Aus-
     zeichnung für den internationalen           Und so funktioniert’s:
     Bremer Friedenspreis vorgeschlagen.         1. Mit dem Votum für „NR. 2 -
     Alle zwei Jahre vergibt die Stiftung die    LESVOS SOLIDARITY“ eine E-Mail
     schwelle den internationalen Bremer         an stiftung@dieschwelle.de oder eine
     Friedenspreis. Mit diesem Preis wer-        Postkarte an ‚Stiftung die schwelle‘,
     den Menschen und Organisationen             Wachmannstraße 79, 28309 Bremen
     geehrt, die in ihrer Arbeit Vorbild sind    senden. Dabei unbedingt den eigenen
     im Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit       Namen und Adresse angeben!
     und Bewahrung der Schöpfung.                2. Eine Spende von mindestens
     Friedensengagierte aus der ganzen           30 Euro an das Konto der Stiftung:
     Welt nominieren eine Vielzahl von           DE45 2903 0400 0000 09 42 93
     Personen und Projekten, aus denen           überweisen. Auch hier unbedingt den
     die Preisträger*inen für drei Kategorien    eigenen Namen und Adresse angeben!
     ausgewählt werden:
                                                 Mehr Infos gibt es unter
     1. Friedensarbeiter*in an der Basis         www.dieschwelle.de
     2. Friedensbotschafter*in im                Wir freuen uns über alle, die sich be-
     öffentlichen Leben                          teiligen, denn, wenn Lesvos Solidarity
     3. Preis der Spender*innen für              den Preis erhält, werden nicht nur die
     ermutigende Initiativen.                    Menschen geehrt, die die oftmals be-
                                                 lastende Arbeit auf Lesbos seit vielen
     Die ersten beiden Preisträger*innen         Jahren leisten, sondern die mit dem
     werden von der Jury der Stiftung            Preis einhergehende Öffentlichkeitsar-
     die schwelle ausgewählt. Der Preis für      beit wirbt neue Unterstützer*innen
     ermutigende Initiativen wird von den        und führt damit auch zu stabileren
     Spender*innen bestimmt.                     Spendeneinkünften. Auch ist der Preis
                                                 mit 5000,- € dotiert, die der Arbeit vor
     Mit dem Friedenspreis werden mut-           Ort zugutekommen. Wir freuen uns
     machende Beispiele überzeugender            über Ihre/Eure Beteiligung!
     Friedensarbeit ins Licht der Öffentlich-
     keit gerückt, die bisher mit ihrer Arbeit
     wenig bekannt sind. Unser Projekt ist
     zur Auszeichnung in der Kategorie
     „Ermutigende Initiativen“ ausgewählt
     worden. Damit "Lesvos Solidarity“
     den Internationalen Bremer Friedens-
     preis 2021 in dieser Kategorie erhält,
     braucht    es     Ihre/Deine    Stimme!
15

     Internetseite: www.heiligkreuzpassion.de
     YouTube-Kanal: Suchworte „Heilig Kreuz-Passion Kreuzberg“
     Gemeindebüro in der Heilig-Kreuz-Kirche
     Zossener Straße 65, 10961 Berlin
     Astrid Hühn, Tel. 030/691 2007, Fax 030/693 4810
     E-Mail: gemeindebuero@heiligkreuzpassion.de
     Unser Gemeindebüro ist telefonisch
     und per E-Mail für Sie erreichbar:
     Mo 10 -13 Uhr, Di + Do 14.30 Uhr-16 Uhr.
     Wegen der Pandemie bitten von Besuchen dort abzusehen.

Gemeindeleitung
Der Gemeindekirchenrat (GKR) leitet die Evangelische Kirchen-
gemeinde Heilig Kreuz-Passion. Die Gemeinde gehört der Evange-
lischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO)
und dort dem Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte an.
Stimmberechtigte GKR-Mitglieder sind:
Abdul-Hakim Amini, Pfrn. Barbara von Bremen, Dr. Christine Clar,
Michael David, Jörg Ernsting, Otto Fenner, Pfrn. Ute Gniewoß,
Pfrn. Dörthe Gülzow, Barbara Hennig, Dr. Felicitas Hentschke,
Joachim Lehmann, Marita Leßny (Vorsitzende),
Melanie Schnatsmeyer, Dr. Mirka Senke, Cornelia Sering,
Pfr. Peter Storck, Carola Vonhof
Ersatzälteste: Uwe Meinhold, Berthold Pesch, Bernhard Sturm
Mitglieder und ständige Gäste ohne Stimmrecht:
Vikarin Dr. Angelica Dinger, Heiner Holland
Kontakt: über das Gemeindebüro.
Beschlussprotokolle können im Gemeindebüro eingesehen werden.

ACHTUNG neue Bankverbindung der Ev. KG Heilig Kreuz-Passion:
   Empfänger: Ev. KKV Berlin Mitte-Nord
   IBAN: DE51 1005 0000 4955 1922 41
   Bei der Berliner Sparkasse (BIC: BELADEBEXXX).
   Bitte geben Sie bei Spenden den Verwendungszweck an und für
   eine Spendenbescheinigung auch Ihre Adresse. Bis zu einem
   Betrag von 300 € akzeptiert das Finanzamt einen Kontoauszug
   oder einen Barzahlungsbeleg als Bescheinigung.
16                              Ansprechpartner*innen

     Pfarrerin             Gesprächstermine nach Vereinbarung, Tel. 614 54 39
     Ute Gniewoß           u.gniewoss@heiligkreuzpassion.de
                           Pfarrerin Gniewoß ist freitags 15 Uhr - 17 Uhr für Gespräche
                           in der Heilig-Kreuz-Kirche erreichbar (außer am 25. Juni).
     Pfarrerin             Gesprächstermine nach Vereinbarung;
     Dörthe Gülzow         Tel. 0151 67808430; d.guelzow@heiligkreuzpassion.de
     Pfarrer               Gesprächstermine nach Vereinbarung;
     Peter Storck          Tel. 0179 1209172 ; p.storck@heiligkreuzpassion.de
     Pfarrerin i. R.       Gesprächstermine nach Vereinbarung;
     Barbara v. Bremen     Tel. 691 20 07; b.v.bremen@heiligkreuzpassion.de
     Pfarrer i. R.         Gesprächstermine nach Vereinbarung;
     Jürgen Quandt         Tel. 0170 93 78 922; j.quandt@heiligkreuzpassion.de
     Vikarin             Gesprächstermine nach Vereinbarung;
     Dr. Angelica Dinger a.dinger@heiligkreuzpassion.de
     GKR-Vorsitzende       Tel. 0162 9498223
     Marita Leßny          gemeindebuero@heiligkreuzpassion.de
     Geschäftsführung      Tel. 81 49 25 96
     Heiner Holland        h.holland@heiligkreuzpassion.de
     Regionalkantor        Kirchenmusik:
     Johannes Stolte       Tel. 81 49 25 98; j.stolte@heiligkreuzpassion.de
     Kantor i. R.      Tel. 6 18 29 65
     Reinhard Hoffmann r.hoffmann@heiligkreuzpassion.de
                           und (FAZ) Familienzentrum (Kinder, Familien und Senioren)
     Diakonischer          Lydia Schulz
     Bereich               Tel. 81 49 25 92; l.schulz@heiligkreuzpassion.de
     Kindertagesstätte     Zossener Straße 22a, 10961 Berlin, Carola Lemke,
     Arche                 Tel. 6 91 24 99; arche-kita@evkvbmn.de
     Kindertagesstätte     Schwiebusser Str. 6, 10965 Berlin, Sabine Maiwald-Immer,
     Kita Blauwal          Tel. 6 91 72 31; blauwal-kita@evkvbmn.de
     Kulturmanagement      Leitung: Bernhard Sturm
     Halle-Luja GmbH       info@halle-luja.berlin 030 54 81 20 01 (weitergeleitet)
     www.halle-luja.berlin info@akanthus.de 30 69 40 12 41 (weitergeleitet)
     Haus- und             Bernhard Liefländer,
     Kirchwart             Tel. 0176 61693099; b.lieflaender@heiligkreuzpassion.de
     Öffentlichkeitsarbeit Tel. 6 91 26 71,
     Christiane Pförtner c.pfoertner@heiligkreuzpassion.de
     Führungen             für Gruppen und Kleingruppen
     Marita Schmieder,     Tel. 81 49 25 82; m.schmieder@heiligkreuzpassion.de
Gottesdienste im Juni                                  17

             Zwar weiterhin mit Abstand und Maske,
             aber nach einer längeren Phase digitaler Gottesdienste
             freuen wir uns sehr,
             wieder leiblich gemeinsam Gottesdienst zu feiern!

             QR-Code zur Anmeldung

             Da die Teilnehmer*innenzahl bei diesen Gottesdiensten
             begrenzt ist, bitten wir um Online-Anmeldung (bis zum Vortag)
             unter:
             www.t1p.de/hkp
             Telefonische Anmeldungen sind ebenfalls möglich:
             Tel. 691 2007 zu den Sprechzeiten des Gemeindebüros:
             Mo + Mi 10-13 Uhr, Di + Do 14.30-16 Uhr.
             Zum Hygienekonzept: Die Teilnehmerdaten müssen dokumentiert
             werden. Es muss während der gesamten Dauer eine medizinische
             Maske getragen werden. Gemeindegesang ist nur draußen mit
             Maske und Abstand möglich. Drinnen wird es bei einigen Gottes-
             diensten Ensemblegesang geben.
             Alle Sänger*innen, die im Innenraum singen, sind entweder
             vollständig geimpft, genesen oder vor dem Gottesdienst getestet.

             HEILIG-KREUZ-KIRCHE PASSIONSKIRCHE
             Zossener Str. 65             Marheinekeplatz 1

06.06.       18 Uhr mit Anmeldung:        11 Uhr mit Anmeldung:
Sonntag      Abendgottesdienst            Gottesdienst mit Taufe
1. So. n.    Pfarrerin Dörthe Gülzow      Pfarrerin Ute Gniewoß
Trinitatis   Musik: Johannes Stolte       Musik: Kantor R. Hoffmann
             und Sänger:innen des ncb
             (neuer chor berlin) Ltg.:
             Marina Kerdraon-Dammekens
18                             Gottesdienste im Juni

                  HEILIG-KREUZ-KIRCHE PASSIONSKIRCHE
                  Zossener Str. 65                 Marheinekeplatz 1

     13.06.       18 Uhr mit Anmeldung             11 Uhr mit Anmeldung
     Sonntag      Abendgottesdienst                Gottesdienst
                  Pfarrerin Ute Gniewoß            Pfarrer Peter Storck
     2. So. n.
                  Musik: Kantor R. Hoffmann        Jakob Schmidt (Orgel)
     Trinitatis

     20.06.       18 Uhr mit Anmeldung             11 Uhr mit Anmeldung
     Sonntag      Abendgottesdienst                Gottesdienst
     3. So. n.    Pfarrer Peter Storck             Vikarin Dr. A. Dinger
     Trinitatis   Musik: Johannes Stolte           Malte Mevissen (Orgel)
                  und Sänger*innen des
                  Kammerchors Berlin

     27.06.       14 Uhr mit Anmeldung: Gottesdienst mit Verabschiedung
     Sonntag      von Pfarrerin Ute Gniewoß in den Ruhestand
     4. So. n.    Superintendent Dr. Bertold Höcker, Pfarrerinnen D. Gülzow
     Trinitatis   und B. von Bremen, Pfarrer P. Storck, Vikarin Dr. A. Dinger.
                  Musik: Regionalkantor J. Stolte u. Kantor R. Hoffmann,
                  Uta von Willert (Sopran)

                  Vorausschau:
                  Im Juli lädt unsere Kirchengemeinde
                  zu einer Sommer-Predigtreihe ein
                  (sonntags, 11 Uhr in der Passionskirche).
                  Thema: “Was hat Gott uns (noch) zu sagen?”
                  In der Heilig-Kreuz-Kirche finden im Juli keine Gottesdienste statt.

                  Sie sind wieder herzlich eingeladen
                  zur Mittagsandacht:
                  dienstags um 12 Uhr (bis zirka 12.20 Uhr)
                  in der Heilig-Kreuz-Kirche!
Aktuelle Hinweise                                      19

            Liebe Familien, liebe Besucher, liebe Kursteilnehmer,
                     liebe singende und flötende Kinder,
                    liebe Kreistänzer, liebe Seniortänzer,
                 liebe PeKip-Mütter und liebe PeKip-Väter,
                          liebe Nähkursinteressierte,
     noch können wir, noch können Sie sich nicht zum Singen, Tanzen
  und vielem mehr in unserem Gemeindehaus und Familienzentrum treffen.
              Noch müssen wir geduldig sein und abwarten.
    Wir hoffen, dass wir im Juli/August wieder mit Kursen starten können.
     Aktuelle Informationen erfragen Sie dann bitte bei Ihren bisherigen
            Kursleitern oder bei Lydia Schulz 030 814 925 92 oder
                        l.schulz@heiligkreuzpassion.de
             Liebe Kindermusikgruppen, liebe Blockflötenkinder,
                   auch für Euch wird es NEU weitergehen:
     Wir nutzten jetzt die Zeit und überlegen neue Formen und Angebote
     für euch Kinder: zum Singen, zum Flöten, zum Erleben von Musik.
               Mehr dazu erfahrt Ihr nach den Sommerferien.
              Die neuen Kurse sollen im September beginnen.
          Mehr Infos dazu bei Johannes Stolte 030 814 925 98 oder
                       j.stolte@heiligkreuzpassion.de

Mittwochs, 19.30 Uhr:                     schutz oder über die Genesung von
Chorsingen (wieder)-entdecken...          einer Covid-19-Erkrankung. Zusätz-
Nach monatelangem Schweigen               lich ist eine medizinische Maske zu
darf nun endlich wieder gemeinsam         tragen, die aber am Platz abgenom-
gesungen werden!                          men werden kann. Der Abstand
Wir laden alle Interessierten herzlich    zwischen den Sänger*innen beträgt
zu unserem "Open Choir" am                zwei      Meter    (Haushaltsgemein-
Mittwochabend in den Garten der Heilig-   schaften ausgenommen).
Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg ein.     Die Noten werden jeweils am Vor-
Jede und jeder ist willkommen - er-       abend per E-Mail verschickt und soll-
fahrene Chorsänger*innen ebenso           ten nach Möglichkeit selbst ausge-
wie diejenigen, die einfach mal           druckt werden. Wer dazu nicht die
zwanglos singen wollen.                   Möglichkeit hat, kann sie für einen
                                          Unkostenbeitrag von 1€ auch vor Ort
Gastgeberin ist die Kantorei Passion      erwerben.
und ihr Chorleiter Johannes Stolte.       Sollte die Probe aufgrund der Witte-
Voraussetzung zur Teilnahme ist die       rung nicht stattfinden, wird am Vor-
Vorlage eines tagesaktuellen negati-      abend eine Absage versendet.
ven Testbescheides, eines Nachwei-        Anmeldelink:
ses über den vollständigen Impf-          www.t1p.de/draussensingen
20                          Nah in schwierigen Zeiten

                               Unsere Kirchen bleiben geöffnet:
                     für stille Momente, Gebete und Besichtigungen.
                  Heilig-Kreuz-Kirche (Zossener Str. 65, 10961 Berlin):
                     Mo 10 Uhr-13 Uhr, Di + Do 14.30 Uhr-16 Uhr,
                           Fr 15 Uhr-17 Uhr (außer am 25.6.)
                    Passionskirche (Marheinekeplatz 1, 10961 Berlin):
                              Mo-Do 9-14.30 Uhr, Fr 9-14 Uhr

                                Spaziergang mit Lesung:
                       Bei einem Spaziergang über die Friedhöfe
             an der Bergmannstraße wollen wir Texte zum Klingen bringen.
        Sie können sich als einzelner Mensch oder als Infektions-Gemeinschaft
                       individuell bei Pfarrerin Gniewoß melden:
                 u.gniewoss@heiligkreuzpassion.de; Tel. 0306145439
                oder bei Pfarrer Storck: p.storck@heiligkreuzpassion.de
                     Tel. 0179 1209172 einen Termin vereinbaren.

               Pandemiebedingt können bis auf Weiteres viele Gruppen,
            Veranstaltungen und Treffen in unseren Kirchen nicht stattfinden
                  (auch nicht im Familienzentrum Nostitzsstraße 6/7).
                      Das Kirchencafé in der Heilig-Kreuz-Kirche ‚
                          bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
     Für unsere sozialen Projekte LAIB und SEELE und Zentrum GITSCHINER 15
       gibt es besondere Regelungen und Öffnungszeiten (siehe dazu Seite 25).
       Der Heilig-Kreuz-Chor probt wieder montags, ab 19 Uhr (im Kirchgarten).

                                   KONFIRMAND*INNEN
        K21= Die Konfirmation des K21-Kurses wurde auf das letzte Augustwochenende
      verschoben und wir hoffen auf schönes Wetter und geringe Inzidenzwerte! Bis dahin
     trifft sich der Kurs in unregelmäßigen Abständen via Zoom, ist mit einer Actionbound-
             Rallye im Kiez unterwegs und fährt (Stand jetzt) in den ersten Ferientagen
                                    gemeinsam an die Nordsee!
      K22= Am 27. Mai startete der neue Konfirmand*innen-Jahrgang. Wir freuen uns auf
     über 40 neue Gesichter und Charaktere! Die Termine vor den Ferien werden im Zoom
           stattfinden, damit wir uns als ganzer Kurs versammeln und kennenlernen
            können. Nach den Sommerferien geht es dann bestimmt analog weiter
                        und wir freuen uns auf ein buntes Jahr Konfi-Zeit!
      Alle Infos unsere Konfikurse betreffen, sind online zu finden unter: www.konfikurs.de
     Infos zu dem neuen Konfikurs K22 sind online veröffentlicht unter: k22.konfikurs.de
Beratung, Hilfe und Soziales                                         21

Asyl in der Kirche Zossener Straße 65, 10961 Berlin
Berlin-Brandenburg Feride Berisha, Tel. 69 59 85 25, Fax 69 04 10 18
e.V.               www.kirchenasyl-bb.de; E-Mail: info@kirchenasyl-bb.de

Beratung in der      Wassertorstraße 21a (U1 Prinzenstraße, U8 Moritzplatz)
Flüchtlingskirche    Kontakt: Cecilia Juretzka (Juristin)
St. Simeon           E-Mail: cecilia.juretzka@kirchenasyl-bb.de
                     Die Beratung ist weiterhin nur telefonisch und per E-Mail möglich.
                     Beratungszeiten werden im Internet veröffentlicht auf:
                     https://www.fluechtlingskirche.de

Diakonie - Station   Oranienstr. 134, 10969
Kreuzberg            Tel. 259 21 410; pflege@diakonie-kreuzberg.de

Flüchtlingsort       Kontakt: Marita Leßny, Tel. 0162 9498223
Bergmannstraße

GITSCHINER 15        Zentrum für Gesundheit und Kultur
                     gegen Ausgrenzung und Armut
                     Gitschiner Str. 15, 10969 Berlin
                     Leitung: Jürgen Horn, Tel. 69 53 66 14
                     g15-buero@obdach-hkp.info www.gitschiner15.de
                     Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-16 Uhr
                     Aktuelles zusätzliches Angebot: kostenlose Ausgabe von warmen
                     Mahlzeiten und Getränken an bedürftige Menschen.

LAIB und SEELE       LAIB und SEELE in der Passionskirche
                     Marheinkeplatz 1, 10961 Berlin
                     Unsere Essensausgabe für bedürftige Kreuzberger*innen
                     öffnet mit Vorsichtsmaßnahmen: donnerstags 12-14 Uhr.
                     Die Bedürftigkeit wird geprüft, bitte dazu Bescheid vorlegen.
                     Koordination: Adelheid Dobler, Tel. 6918223
                     Spenden haltbarer Lebensmitteln werden dort donnerstags
                     in der Zeit von 9-14 Uhr gern entgegengenommen
                     (z.B. Nudeln, Reis und Kaffee, den wir momentan kostenlos an die
                     Wartenden ausschenken).

Obdachlosen-         Nostitzstraße 6/7, 10961 Berlin, Leitung: Ulrich Davids
Wohnprojekt          Tel. 69 50 95 69, Fax 69 50 31 98
Nostitzstraße        Sozialarbeit: Tel. 69 50 91 50, Pflegebereich: Tel. 69 81 94 55
                     nostitz@neuechanceberlin.de

Pflege in Not        Beratungs- und Beschwerdestelle
                     Mo, Mi, Fr 10-12 Uhr, Di 14-16 Uhr, Tel. 69 59 89 89 (sonst AB)
22                          Pfarrerin Ute Gniewoß...

                          Seid gesegnet und bis bald!
     Ab 1.7.2021 bin ich im Ruhestand. Ich
     habe mich entschieden, die für Pfar-
     rer*innen mögliche Option zu wählen,
     mit Geldabzug zwei Jahre früher auf-
     zuhören. Der Hauptgrund liegt darin,
     dass mir bewusst ist, dass das Leben
     endlich ist und manchmal viel früher
     aufhört, als wir uns das wünschen.
     Auch möchte ich gerne länger auf
     Lesbos als Freiwillige arbeiten, als es
     ein Urlaub hergibt.
     In den letzten Wochen kamen mir oft
     Gedanken in den Kopf wie: Was ist
     eigentlich die Bilanz meines Berufsle-
     bens? Habe ich die Ziele erreicht, die
     mir wichtig waren? Bin ich meiner
     Berufung gerecht geworden? Und
     auch: Wie wird es mir gehen ohne die
     Struktur von außen, ohne die festen
     Treffen mit Menschen, die mir am
     Herzen liegen?
     Ich habe meine Berufsentscheidung         Tag gab es dort ohne eine Ost-West-
     nie bereut und war und bin gerne          Diskussion, und ich bin nach wie vor
     Pfarrerin. Eine Weile habe ich gezö-      irritiert darüber, dass das Thema der
     gert, weil ich dachte: Man kann doch      verschiedenen Prägungen in Ost und
     nicht einen Beruf ergreifen, in dem       West hier in der Gemeinde so wenig
     man finanziell davon abhängig ist,        laut wurde. Dennoch gab es auch
     dass man an Gott glaubt. Denn wenn        ähnliche Fragen: Was tun gegen den
     man den Glauben verliert – und wa-        wachsenden Rassismus? Wie Ge-
     rum sollte ich im Gegensatz zu ande-      flüchteten beistehen? Wie können wir
     ren davor gefeit sein? - muss man ja      die Kommunikation zwischen Gemein-
     konsequenterweise aufhören und wie        de und Kiez und anderen Religionen
     soll das dann gehen? Aber ich hatte       fördern?
     Glück: Mein Glaube konnte wachsen
     und stand selbst in den Jahren be-        Und nicht zuletzt: Wie kann die Bot-
     lastender Rückenoperationen und           schaft von der unglaublichen Hoff-
     Schmerzen nicht in Frage, sondern         nung Gottes, von seiner angesagten
     trug. Und oft standen Engel am Weg.       Gerechtigkeit, von Gottes großer Lie-
                                               be für jeden einzelnen Menschen auf
     Die 24 Jahre, die ich in der Kleinstadt   der Erde so kommuniziert werden,
     Velten in Brandenburg Pfarrerin war,      dass sie beglückt und dass auch wir
     haben mich sehr geprägt. Fast keinen      gute Werkzeug in der Nachfolge sind?
...geht in den Ruhestand                                     23

Und: Wie können wir solidarisch leben,    Neue Ideen für die Gemeindearbeit
offen auch für Selbstkritik und unsere    werden zwar kritisch angeschaut,
blinden Flecken? Einen blinden Fleck      aber sie werden nie kritisch beurteilt,
sehe ich z.B. darin, dass unsere Kir-     nur weil sie neu sind. Ihr glaubt nicht,
che nach wie vor in ihren Entschei-       in wie vielen Gemeinden das anders
dungsstrukturen durch bürgerlich ge-      ist! Das ist ein riesiger Schatz. Auch
prägte Menschen vertreten wird, aber      hat mich glücklich gemacht, dass die
doch durch die Bibel und Christus in-     Gemeinde ein diakonisches Profil hat
spiriert besonders die am Rand der        und dazu steht: Obdachlose und Ge-
Gesellschaft vertreten will…geht das?     flüchtete genießen besondere Auf-
                                          merksamkeit.
Jahrelang habe ich mich in verschie-
denen Initiativen für ein einheitliches   Keine Gemeinde kann alles machen,
Dienstrecht aller in der Kirche Mitar-    aber wer sich so positioniert, nimmt
beitenden eingesetzt – wir sind ge-       auch in Kauf, sich fragen zu müssen:
scheitert. Schon früh war mein Bild       Was gewichten wir wie? Wie viel Geld
von Gemeinde etwa so: In der Ge-          geben wir für die Instandhaltung unse-
meinde beten und demonstrieren wir        rer Kirchen aus, wie viel für Kunst und
zusammen, holen uns Weisung und           Musik und wie viel für Obdachlose,
Ermutigung aus der Bibel, können          Geflüchtete oder Solidaritätsprojekte
zusammen lachen, streiten und wei-        in der Ferne? Wie verantworten wir
nen, halten uns, wenn es eine*r           unsere Prioritäten im globalen Hori-
braucht, feiern lachend und tanzend       zont? Solche Fragen stehen im
Erfolge und betrauern, wenn etwas         Raum, wenn nicht verdrängt wird, und
nicht gelingt oder jemand von uns         das ist gut so.
geht.
                                          Ich mache jetzt eine Rollenpause –
Es gibt Aufgabenteilung, aber kaum        ein halbes Jahr lang werde ich nur
Hierarchie. Vielleicht wohnen auch        teilnehmend in der Gemeinde sein,
einige noch in Kommunitäten zusam-        z.B. gerne zum Gottesdienst oder an-
men, wo auch Wohnung und Geld             deren Veranstaltungen kommen. Da-
geteilt wird. Dieses Bild kommt mir       nach möchte ich als Ehrenamtliche für
aus der Bibel entgegen und es spornt      wenige Aufgaben wieder mitmachen
mich an, auch wenn ich das bisher         und bin froh, dass mir dazu ein positi-
nur begrenzt leben konnte, vielleicht     ves Signal gegeben wurde. Viele ein-
manchmal auch nicht mutig und krea-       zelne Menschen habe ich lieb gewon-
tiv genug war.                            nen und ich danke euch für die Fair-
                                          ness, Offenheit, Ermutigung und
Dennoch war und bin ich sehr gerne        schlicht Freundlichkeit, die ihr mir ge-
in unserer Gemeinde. Ich freue mich       schenkt habt. Wo ich euch nicht ge-
an den Menschen und den vielen            recht geworden bin, unsensibel oder
Möglichkeiten, die wir hier haben.        unaufmerksam war, bitte ich euch um
Was ich sehr schätze, sind die offe-      Verzeihung.
nen Herzen und weiten Köpfe fast
aller, die hier etwas zu sagen haben      Gott behüte euch!
und mitmachen. Das ist wunderbar.                       Eure/Ihre Ute Gniewoß
24                      Ute Gniewoß zum Abschied

     Corona hat unser Gemeindeleben in        Immer ermutigte sie uns, doch noch-
     Watte gepackt. Wir konnten bisher        mal ganz genau hinzuschauen und
     keine Präsenzgottesdienst feiern und     nachzuhaken. Dabei erlebte ich sie
     teilten die Predigt von Ute Gniewoß      als eine sehr gradlinig denkende
     online über Zoom miteinander.            Pfarrerin, die für mich ein Vorbild ver-
                                              körpert.
     Dies hat uns eine andere Form des
     Miteinanders gezeigt. Auch wenn die      Immer kann ich mich darauf ver-
     Pandemie und ihre Folgen gerade im       lassen, das sich Ute mit jedem Thema
     Fokus stehen und uns alle so sehr        unvoreingenommen beschäftigt und
     beschäftigen, denke ich auch an "vor     alles exakt bedenkt und bespricht.
     Corona".
                                              Zum Glück hat uns Ute, unsere Ge-
     Die Jahre mit unserer Pfarrerin haben    meinde und die dazugehörigen Aufga-
     unserer Gemeinde sehr viele andere       ben sehr gerne, genau wie wir sie.
     Sichtweisen und einen anderen Um-        Das lässt die Hoffnung, dass sie uns
     gang miteinander beschert.               als Predigerin, als Gruppenleitung und
                                              vor allem als Schwester erhalten
     Es hat soviel Spaß gemacht, gemein-      bleibt, sehr klar sein.
     sam das jährliche Krippenspiel für den
     Heiligen Abend zu proben. Ute brach-     Wir warten auf Nachrichten von ihr,
     te uns die Weihnachtsgeschichte auf      wenn sie jetzt erstmal ihr Herzens-
     eine ganz besondere Weise nahe.          projekt auf Lesbos besucht und dort
     Plötzlich wurde die Geburt Jesu zu       die Menschen unterstützen wird.
     unserem persönlichen Erlebnis.           Mit vielen Geschichten und neuen
                                              Eindrücken wird sie dann wieder zu
     Sie hat das Wort "Schwester" so          uns kommen und berichten.
     selbstverständlich eingeführt, das auf
     einmal damit die Verbundenheit als       Ich wünsche meiner lieben Schwester
     Geschwister im Herrn so viel deutli-     Ute Gottes Segen für einen neuen
     cher wurde und wir uns damit auch        Lebensabschnitt, zum Glück auch
     gut identifizieren können.               weiter mit uns!
                                              Bleibt gesund und behütet!
     Viele Themengruppen sind durch Ute                               Marita Leßny
     zu einem christlichen Austausch ge-
     worden.                                   Unsere Pfarrerin Ute Gniewoß
                                               wird in einem Gottesdienst,
     Auch das Kirchencafé hat sich mit         am 27. Juni 2021, um 14 Uhr, in der
     ihrer Unterstützung gewandelt und der     Heilig-Kreuz-Kirche (Zossener Str. 65)
     Freitag als ihr Gesprächsangebot war      durch Superintendent Dr. Höcker
     immer sehr beliebt.                       entpflichtet und in den Ruhestand ver-
                                               abschiedet. Da die Teilnehmer*innen-
                                               zahl bei diesem Gottesdienst
     In der Gemeindearbeit erlebe ich Ute      begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung:
     Gniewoß als eine sehr gewissenhafte       siehe dazu Seite 17.
     Kollegin in der Geschäftsleitung.
Veränderungen im Kulturmanagement der Gemeinde                                  25

          Alles bleibt anders – von Akanthus zu Halle - Luja

Die Corona-Pandemie hat uns alle           Für alle Vermietungen
überwältigt. Auch das Akanthus Kul-        der Kirchen wenden Sie sich bitte an:
turmanagement unserer Gemeinde
hat es – wie viele andere Kulturstätten    www.halle-luja.berlin
auch – hart getroffen. Die meisten         Leitung: Bernhard Sturm
gebuchten Veranstaltungen fielen aus
oder wurden ständig verschoben –,
aber die Kosten blieben.
Nach vielen Überlegungen, externen
und internen Beratungen hat der Ge-
meindekirchenrat beschlossen, sich
vom Akanthus Kulturmanagement zu
verabschieden und in Zukunft neue
Wege in der Kulturarbeit zu gehen.
Wir sind traurig, aber auch dankbar
für 23 Jahre mit wunderbaren Veran-        info@halle-luja.berlin
staltungen in unseren beiden Kirchen.      030 54 81 20 01 (weitergeleitet)
Auch wenn es Akanthus in Zukunft           info@akanthus.de
nicht mehr geben wird, setzen wir die      030 69 40 12 41 (weitergeleitet)
Kulturarbeit in unserer Gemeinde fort.
Der Gemeindekirchenrat hat einen
Kooperationsvertrag mit der neu ge-
gründeten Halle - Luja Kulturmanagement
GmbH abgeschlossen.
Halle - Luja führt ab dem 01.06.2021 die   Für alle Buchungen im
Arbeit von Akanthus weiter.                Gemeindehaus in der Nostitzstraße
                                           wenden Sie sich bitte an Lydia Schulz
Geschäftsführer ist Bernhard Sturm,        (l.schulz@heiligkreuzpassion.de
vielen bereits aus der Passionskirche      Tel. 030 81492592
bekannt. Kerstin Rüve – bislang stell-
vertretende Leiterin bei Akanthus -
wird ihn als Mitarbeiterin unterstützen.
Gemeinsam werden sie – wenn die            Für alle Gemeindeveranstaltungen
Coronazeit überstanden ist – die bei-      wenden Sie sich bitte an unser
den Kirchen wieder mit Konzerten,          Gemeindebüro.
Kultur und Events beleben.
                                           Unser Gemeindebüro ist für Sie
Unsere Kirchen bleiben also auch zu-       pandemiebedingt telefonisch
künftig offene Orte für die Kultur.        erreichbar unter Tel. 691 2007
Sigrid Künstner und Hans Schröder          Mo 10 -13 Uhr, Di+Do 14.30 Uhr-16 Uhr
vom Akanthus-Team bleiben Mitarbei-        und per E-Mail unter:
ter*innen in der Gemeinde.                 gemeindebuero@heiligkreuzpassion.de
26                        In unserer Gemeinde ...

       … wurden
       aus diesem Leben abberufen
       und kirchlich bestattet:              Aus Datenschutzgründen wurden
                                             die Namen der Verstorbenen
                                             in der Online-Version entfernt.
                                             Sie finden sie in der gedruckten
                                             Version dieses Gemeindeinfos.

                      Nachruf auf Katerina Bandelow
                                             Dass Katerina „als Dolmetscherin“
                                             arbeitete, stimmt eigentlich nicht,
                                             denn sie war nicht nur Dolmetscherin,
                                             sondern Beraterin, Unterstützerin,
                                             Hoffnungsgeberin für uns Geflüchtete
                                             Als ich (Feride Berisha , Anm. d. Red.) vor
                                             29 Jahren nach Berlin kam, gingen wir in
                                             der Not alle „zu Katerina“ in die Kir-
                                             che. Nicht nur weil sie Serbokroatisch
                                             und Mazedonisch sprach, sondern
     In dieser Woche erreichte uns die       weil sie den Menschen mit dem Her-
     traurige Nachricht, dass unsere lang-   zen begegnete. Katerina wusste Rat,
     jährige    Dolmetscherin     Katerina   sie machte uns Mut, sie war eine ele-
     Bandelow am 18. März 2021 von uns       gante Frau, eine Schönheit, eine
     gegangen ist.                           Powerfrau. Sie war eine Institution,
     Katerina Bandelow hat seit über         zuerst für die Kriegsgeflüchteten aus
     35 Jahren, seit der Geburtsstunde des   Ex-Jugoslawien, dann auch für alle
     Kirchenasyls und der Gründung des       anderen hier Angekommenen und
     Vereins „Asyl in der Kirche“, als       hier Gefährdeten.
     Dolmetscherin in der Beratungsstelle
     gearbeitet.                             Aber Katerina war auch die Frau, die
                                             mit 27 Jahren ihren Mann, einen in
     Zusammen mit der Rechtsanwältin         Mazedonien bekannten Sänger, ver-
     Elisabeth Reese und dem später da-      lor. Sie blieb zurück mit zwei Kindern,
     zugekommenen Dolmetscher Salem          einem gebrochenen Herz und seinen
     Sayem waren sie eine kleine Familie,    Liedern. Da ihre Mutter Deutsche war,
     die gegen eine sehr geringe Bezah-      ging sie aus Mazedonien nach
     lung, ohne je zu klagen, unzähligen     Deutschland. Sie fing ein neues
     anderen Familien half.                  Leben hier in Berlin an und zog ihre
Asyl in der Kirche                                    27

beiden Kinder Zoran und Snezana             mit Salem und Elisabeth in den wohl-
auf. Und sie begann, für andere da zu       verdienten Ruhestand.
sein.
Gemeinsam mit Elisabeth Reese und           Voller Dankbarkeit und Respekt
Salem Sayem verhalf sie in der Bera-        nehmen wir Abschied von Katerina.
tungsstelle für Kirchenasyl unzähligen      Mit ihren Kindern trauern wir um sie.
Menschen zu ihrem Recht, in Deutsch-
land zu bleiben. Sie half den Men-          Der Vorstand von Asyl in der Kirche
schen, die nicht zurück dahin konnten,      Berlin-Brandenburg e.V.,
wo sie ihre Angehörigen oder ihre           Feride Berisha, Elisabeth Reese,
ganze Familie verloren hatten. Dahin,       Salem Sayem, Hannah Reckhaus
wo ihnen ihre Existenz entzogen wor-        Le-Treut, Cecilia Juretzka,
den war. Dahin, wo nur Alpträume            Jürgen Quandt und viele andere
geblieben waren.
Katerina half, weil sie wusste, wie sich    Menschen, die sich der Verstorbenen
ein Mensch nach einem großen Ver-           verbunden fühlen, sind eingeladen
lust fühlt. Sie glaubte, dass Menschen      zu einem Gedenkgottesdienst
nach solchen Erlebnissen ein Recht          am 15. Juni 2021, um 13 Uhr
auf ein neues Leben haben. Dafür hat        in der Heilig-Kreuz-Kirche
sie ihr Leben lang gekämpft. 2019           (mit Pfarrer Jürgen Quandt).
verabschiedete sie sich zusammen

 Sterben auf dem Weg der Hoffnung

 Ökumenischer Gottesdienst
 anlässlich des Weltflüchtlingstages
 Sonntag, 20. Juni 2021, 17.00 Uhr
 Kirche St. Eduard,
 Kranoldstraße 23, 12051 Berlin
 Predigt:
 Heike Steller-Gül, Asyl in der Kirche Berlin Brandenburg und ESG Berlin
 Wir gedenken der Menschen, die auf der Flucht gestorben sind.
 Wir bekennen unsere Schuld und bitten um Vergebung.
 Wir beten für die, die auf der Flucht sind.
 Wir gehen mit denen, die in unserem Land Zuflucht suchen.

 www.kirchenasyl-bb.de
28               Asyl in der Kirche / Nachbarschaftshilfe

     Das Nachbarschaftsmuseum e.V. in Kooperation mit der
     Kirchenasylgruppe Heilig Kreuz-Passion und Weltweit - der Freiwilligen-
     gruppe von Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V.
     laden ein zu einer gemeinsamen Veranstaltung:
     am 13.06.2021,17 Uhr, in der Passionskirche (Einlass ab 16.30 Uhr).
     Filmvorführung „Schweigen ist keine Lösung“ (Auszüge) mit anschließenden
     Inputs/ Diskussionen / Arbeitsgruppen. Unter Berücksichtigung gegen-
     wärtiger Rechtsterrorismus-Geschehnisse und Gewaltakte im historischen
     und gesellschaftspolitischen Kontext.
     Zum Film: Der Dokumentarfilm "Schweigen ist keine Lösung" behandelt
     Aspekte von Flucht und Migration. Menschen, die aus ihren Herkunftsländern
     flüchten mussten, berichten, was sie erlebt haben und was dazu führte, dass
     sie die Gefahren der Flucht auf sich nahmen, wie sie in Deutschland ange-
     kommen sind und wie sie sich fühlen. Hierzu wurden Interviews mit 25 Per-
     sonen aus zehn verschiedenen Herkunftskulturen geführt. Der Filmemacher
     Mustafa Shatta ist anwesend. In ihrem anschließenden Input verfolgt
     Nadiye Ünsal vom Migrationsrat Berlin e.V. die Auseinandersetzung mit der
     Macht von strukturellen Rassismen, Formen der Gegenstrategien, den
     Kampf um Gerechtigkeit und den damit verbundenen Empowerment-
     Prozessen. Im Anschluss an die Diskussion, bei der sich verschiedene
     Akteure mit ihren Erfahrungen und Expertisen einbringen, werden Arbeits-
     gruppen gebildet, um aufgeworfene Fragestellungen zu vertiefen und in
     einen konkreten Austausch zu kommen.
     Eine Präsenzveranstaltung mit begrenzter Teilnehmerzahl.
     Es besteht Maskenpflicht. Mit Anmeldung per E-Mail: marita-lessny@gmx.de
     oder (Whatsapp) Tel. 0162 949 82 23.
     Ein tagesaktueller negativer Coronatest muss vorgelegt werden.
     Das Projekt wird finanziell gefördert durch die Berliner Landeszentrale für politische
     Bildung sowie aus Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin und des
     Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, LV Berlin.

         Evangelische Nachbarschaftshilfe im Kreuzberger Westen
                    Wünschen Sie sich Unterstützung oder jemanden
                            zum Sprechen für sich selbst
                         oder für Angehörige oder Nachbarn?
                          Oder möchten Sie den Freiwilligendienst
                           der Nachbarschaftshilfe unterstützen?
                        Dann melden Sie sich bei Heike Bremer,
                                     Tel. 30 60 58 47
                     oder per E-Mail: nachbarschaftshilfe@jckg.berlin
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