8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO

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8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO
SCHULBLAT T     Aargau und Solothurn

8/18
11. Mai 2018

 8 Aargau
   VAL: Logopädische Erfassung
   statt Reihenuntersuchung

18 Solothurn
   Problematik erkannt – doch
   es wird dauern!

29 Praxis
   «Der nächste Lehrplan
   muss die technische Bildung
   viel stärker einbeziehen»
8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO
Professionelle Unterstützung, Begleitung
                            Schoggitaler                                                                          und Beratung für Schulleitungen, Schulbehörden,
                                                                                                                  Schulsozialarbeit und Lehrkräfte:
                            zum Kulturerbejahr 2018                                                               Organisationsberatung, Supervision, Intervision,
                                                                                                                  Mediation und Coaching.
                                                                                                                  www.cobis.ch
                                                                                                                  Telefon: 056 441 60 60, E-Mail: info@cobis.ch

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                                                                                               Telefon 058 330 11 02, Kaspar Frei

                                                                                                  o
                                                                                                                                                   tanz &

                                                                                                   p
                                                                                                                                                     kunst
                            Das kulturelle Erbe in unserem Land braucht mehr
                                                                                                                                                     königsfelden

                                                                                                 kbe
                            Aufmerksamkeit, Schutz und Pflege. Der Schweizer
                            Heimatschutz und Pro Natura zeigen ihr Wirken bei-
                            spielhaft am ‘Flederhaus’ in Wegenstetten AG, das sich
                            eine der letzten Kolonien der Grossen Hufeisennase
                            in der Schweiz als Zuhause ausgesucht hat. Sammeln
                            Sie mit Ihrer Klasse mit dem Verkauf der Schoggi-
                            taler im September und tragen Sie zum Erhalt unseres
                            Kulturerbes bei. Jetzt Taler bestellen auf

                                                                                               ü                                                         f
                                                                                                    r
                            www.schoggitaler.ch

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                            im SCHULBLATT                                                                                 1. bis 6. Juni 2018
                                                                                                                          Ein pädagogisches Kunstprojekt
                                                                             LER
                                                                       D KEL                                              mit 75 Jugendlichen aus Lenzburg
                                                             E W A L motion GmbH                                          Künstlerische Leitung: Brigitta Luisa Merki
                                                                     Pro
                                                   Werb   u ng u n d                   g5
                                                                             Chriesiwe en                                 Klosterkirche Königsfelden, Windisch
                                                                                7 Se g
                                                                                    e n
                                                      o s tf a c h 146 570 77 41 80                                       Vorverkauf: www.ticket.baden.ch
                                                    P                       62 7
                                                              Telefon 0 2 777 41 84
                                                                                                                          Info Baden 056 200 84 84

                                                                     F a x 0 6           72
                                                                               9 222 06                                   www.tanzundkunst.ch
                                                                   Natel 07 op.agri.ch
                                                                                 p
                                                                   ald-keller@          n.ch
                                                   E-Mail: ew ungundpromotio
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Schulblatt AG/SO · 8/2018

                               Künstlerische und Kulturelle Kompetenzen in der Psychosozialen Praxis
                               Neuer Certificate of Advanced Studies CAS
                               Gemeinsames Erarbeiten eines eigenen, kulturellen oder künstlerischen Projekts im Sozialen Feld aus den Bereichen
                               Video, Theater, Text, Performance und Bewegung mit Kunstschaffenden aus der Region, Amsterdam und Berlin.
                               Kursbeginn und Dauer: 14. Februar bis 8. November 2019 (20 Kurstage, in Olten und extern, 15 ECTS-Punkte)

                               Leitung: Prof. Dr. Günther Wüsten, T +41 62 957 21 58, guenther.wuesten@fhnw.ch

                               Programm, Daten, Details und Anmeldung: www.psychosozialeberatung.ch

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8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO
Cartoon

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    Schulblatt AG/SO · 8/2018
8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO
Schulblatt                                              alv Aargau                                                  BKS Aargau

                                                                                              7 Standpunkt                                           8 Logopädische                                            13 Erfolge spornen an
                                                                                                Das BKS hat die Teil-                                  Erfassung statt Reihen-                                    Jährlich brillieren zahl-
                                                                                                pauschalierung der                                     untersuchung                                               reiche Aargauer Schüle-
                                                                                                «verstärkten Massnah-                                  Ab Schuljahr 2018/19                                       rinnen und Schüler an
                                                                                                men» aus finanziellen                                  wird die gesetzliche                                       anspruchsvollen Wissen-
                                                                                                Überlegungen vorge-                                    Grundlage für die logo-                                    schaftswettbewerben.
                                                                                                zogen auf das kommende                                 pädischen Reihenunter-                                     Ein starker Rückhalt der
                                                                                                Schuljahr – zu Unguns-                                 suchungen im Aargau                                        Förderangebote an den
                                                                                                ten der Chancengleich-                                 aufgehoben. Verboten                                       involvierten Schulen ist
                                                                                                heit.                                                  werden diese dadurch                                       dabei für einen nachhal-
                                                                                                                                                       nicht, ein Überdenken                                      tigen Erfolg zentral.
                                                                                                                                                       der bisherigen Praxis ist
                                                                                                                                                       dennoch angezeigt.

                                                                                             3 Cartoon von Julien Gründisch                           8 Logopädische Erfassung                                  13 Erfolge spornen an
                                                                                             7 Falsch verstandene Chancen-                              statt Reihenuntersuchung                                14 So gelingen Kulturprojekte
                                                                                               gleichheit                                             9 Piazza: Neue Vorstands-                                 15 «Mein Schulzimmer ist
                                                                                            16 Portrait: Beat Zürcher                                   mitglieder gesucht                                         der Kräutergarten»
                                                                                                                                                     11 Sechs Projekte von Klassen
                                                                                           Titelbild: Ein gesundes Körperbild                           und Schulen unterstützt
                                                                                           ist laut Gesundheitsförderung                             12 Termine                                                 35 Offene Stellen Aargau
                                                                                           Schweiz ein zentraler Schutzfaktor                        12 @Internet
                                                                                           für ein gesundes Selbstwertgefühl.
                                                                                           An den Schulen in Däniken wird im
                                                                                           Turnunterricht diesem Umstand
                                                                                           Rechnung getragen. Am Einsatz
                                                                                           mangelt es nicht.
                                                                                           Foto: Christoph Imseng.

                            SCHULBL AT T
                                                                                      Aargau und Solothurn
                            Impressum
                            Schulblatt Aargau und Solothurn, 135. Jahrgang            Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt       Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule:       Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG
                            Auflage: 10752 Exemplare (WEMF-Basis 2016).                dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online-   Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch            Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen
Schulblatt AG/SO · 8/2018

                            Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter          Dienste übernommen werden.                              Tel. 056 202 70 38                                           Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12
                            www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich.            Redaktion                                               E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch                              E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch
                            Herausgeber                                               Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO            Abonnemente, Administration und Adressänderungen
                            Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv)         Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau          Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau                   Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2
                            und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO).       Telefon 062 823 66 19                                   Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60
                            Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des        E-Mail schulblatt@alv-ag.ch                             E-Mail alv@alv-ag.ch
                            Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau   Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO             Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– ,
                            und des Departements für Bildung und Kultur (DBK)         Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn     1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder
                            Solothurn.                                                Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27            in den Jahresbeiträgen inbegriffen)
                            Inserateverwaltung                                        E-Mail schulblatt.so@lso.ch                             Herstellung und Druck
                            Stelleninserate: Schulblatt AG/SO                         Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau:               Produktion: Peter Brunner
                            Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau                 Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS        Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12
                            Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60              und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau         E-Mail schulblatt@vsdruck.ch
                            E-Mail alv@alv-ag.ch                                      Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch          Administration: Sonja Rohner
                            Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung              Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn:            Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12
                            und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen.           Janine Frey, Volksschulamt                              E-Mail sonja.rohner@vsdruck.ch
                            Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84                 St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn

   4                        E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch
                            www.werbungundpromotion.ch
                                                                                      Telefon 032 627 29 37, Telefax 032 627 28 66
                                                                                      E-Mail janine.frey@dbk.so.ch
8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO
LSO Solothurn                              DBK Solothurn                            PH FHNW                                Praxis

18 Problematik erkannt –                            23 100 Unterrichtsideen           25 Aufwachsen mit Medien                       29 «Technische Bildung
   doch es wird dauern!                                zur informatischen                Einen Clip auf YouTube                         stärker einbeziehen»
   Seit Jahren besuchen                                Bildung                           schauen, ein Gruppen-                          Welche Kompetenzen
   Kinder mit besonderem                               Die Beratungsstelle               selfie machen und es auf                       benötigen Jugendliche
   Förderbedarf die Regel-                             Digitale Medien in                Instagram hochladen,                           in der technischen Bil-
   schule. Binnendifferen-                             Schule und Unterricht –           sich mit einem Game ent-                       dung, damit sie fähig
   zierung gehört zum                                  imedias – hat unter               spannen: Heutige Schüle-                       sind, an der Gesellschaft
   Alltag. Doch nicht alle                             www.ict-regelstandards.ch         rinnen und Schüler wach-                       von morgen teilzuha-
   Lehrmittel tragen diesem                            die 100. Unterrichtsidee          sen in einer Lebenswelt                        ben? Die PH FHNW hat
   Umstand Rechnung. Der                               aufgeschaltet. Wie                auf, die durch digitale                        dies im Auftrag der
   LSO sprach bei zwei Ver-                            werden die Unterrichts-           Medien und Informations-                       SATW untersucht – Prof.
   lagen vor.                                          ideen in der Praxis ein-          und Kommunikations-                            Peter Labudde äussert
                                                       gesetzt?                          technologie geprägt ist.                       sich dazu im Interview.

18 Problematik erkannt – doch                        23 100 Unterrichtsideen zur      25 Digitale Lebenswelten:                      29 «Der nächste Lehrplan
   es wird dauern!                                      informatischen Bildung           Aufwachsen mit Medien                          muss die technische Bildung
21 Positives Körperbild – ein                        24 Aufbau der phonologischen     26 «Da-zu-gehören» – Umgang                       viel stärker einbeziehen
   neues Angebot für Schulen im                         Bewusstheit mit «Hörschlau»      mit Mulikulturalität                        31 Schreibtischmöbel oder
   Kanton Solothurn                                                                   26 Gute Bücher zum Schweizer                      Desk-Organizer
21 LSO-Vorteile für Mitglieder                                                           Vorlesetag                                  32 Caramba – das WM-Lied
22 Spezial-Schnupperangebot                          38 Offene Stellen Solothurn      26 Freie Plätze in der                         33 Kopfüber im Schulalltag
   für Gruppen                                                                           Weiterbildung
22 Termine                                                                                                                           30 Kiosk
22 Da sind wir dran                                                                                                                  30 Mediothek

                                                                                                                                     34 Agenda

Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv                                       Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO
www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch                                                          www.lso.ch, info@lso.ch
Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch                                     Präsidentin: Dagmar Rösler
                                                                                                                                                                      Schulblatt AG/SO · 8/2018

Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau                                                       Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf
Telefon 062 824 77 60                                                                 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch
Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl                                      Geschäf tsführer: Roland Misteli
Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau                                                       Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn
Telefon 062 824 77 60                                                                 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24
dubach@alv-ag.ch                                                                      r.misteli@lso.ch
scholl@alv-ag.ch

                                                                                                                                                                       5
8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO
Kernenergie verstehen

                            Certificate of Advanced Studies (CAS)

                            Fachdidaktik Natur
                            und Technik
                            Im Zertifikatslehrgang vertiefen und er-
                            weitern Sie Ihre fachwissenschaftlichen
                            Kenntnisse und fachdidaktischen Kom-
                            petenzen für einen integrierten und kom-
                            petenzorientierten Unterricht im Fach-
                            bereich Natur und Technik. Sie werden
                            dabei unterstützt, fachdidaktische und
                            pädagogische Kompetenzen des Ihnen ver-
                            trauten Faches bzw. der Ihnen vertrauten
                                                                       Besuchen Sie uns
                            Fächer in den Fachbereich zu übertragen.
                                                                       mit Ihrer Schulklasse!
                            Zielgruppe                                 Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der grössten Schweizer
                            Lehrpersonen der Sekundarstufe I           Stromfabrik. Eine Werksführung im KKL vertieft die Kenntnisse zum
                                                                       Thema Kernenergie und vermittelt spürbar einen Eindruck wie
                            Daten                                      wir aus Uran Strom produzieren.
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                            Anmeldeschluss: Montag, 25.06.2018         Telefon +41 56 267 72 50 oder www.kkl.ch

                            Weitere Informationen
                            www.fhnw.ch/wbph-cas-fnt
                                                                       www.kkl.ch

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Schulblatt AG/SO · 8/2018

                                                                                         Versicherungsträger: Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG

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8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO
Standpunkt

Falsch verstandene Chancengleichheit
Standpunkt. In immer kürzeren Inter-        Kindes fokussierte. Diese hängt oft da-
vallen – auch getrieben von der poli-       von ab, ob dessen Bedürfnissen entspre-
tischen Spardiskussion – f lammt die        chend genügend «verstärkte Massnah-
Diskussion um die Integration an den        men» (VM)-Lektionen beantragt werden
Schulen auf. Nun hat das Departement        können, damit es für die Regelklasse
BKS mit Blick auf die geplante pauscha-     tragbar ist. Ist dies nicht garantiert, wird
lierte Ressourcierung der Volksschule       die Entlastung der Regelklasse höher ge-
eine Teilpauschalierung der «verstärk-      wichtet, in der Folge werden «Aussonde-
ten Massnahmen» (VM), die für die           rungsmassnahmen» getroffen. So ist es
Schulung von Kindern mit besonderen         nicht erstaunlich, dass die Separation
schulischen Bedür fnissen gedacht ist,      von Kindern mit sonderpädagogischem
vorgezogen. Of fensichtlich aus Spar-       Förderbedarf zugenommen hat, was zu
gründen wird diese bereits auf das          spürbaren Kostensteigerungen im sonder-
kommende Schuljahr umgesetzt.               pädagogischen Bereich geführt hat.

Mit dem Vorziehen dieser Massnahme          Eine integrationsfähige Schule
ist ein versteckter Vorwurf an einige       Es braucht jedoch dringend einen Perspek-
Schulen verbunden, sie hätten teilweise     tivenwechsel weg vom Individuum: Es
zu Unrecht zu viele VM-Stunden bean-        darf nicht weiter darum gehen, festzu-
tragt und das System ausgenutzt. Diesem     stellen, ob ein Kind integrierbar ist oder
«Missbrauch» wollte das Departement         nicht, sondern die Frage muss lauten,
nun Einhalt gebieten, indem diese Stun-
den «gerechter» verteilt werden sollten –
auf den ersten Blick eine nachvollzieh-
bare Überlegung. Aber nur auf den ersten          Die Frage muss lauten, wie eine Schule
Blick, denn es wird davon ausgegangen,
dass gleichmässig verteilte Ressourcen            beschaffen, ausgestattet oder organisiert
gerecht seien und den am meisten zur
Chancengleichheit beitragen würden.
                                                  sein muss, damit sie in der Lage ist, ein
Dabei wird aber ausgeklammert, dass               Kind zu integrieren.
Bildungschancen und die Chancen auf
ein erfolgreiches Leben nicht unabhän-
gig von äusseren Umständen sind, also
nicht allein aufgrund von Kriterien wie     wie ein Schule ausgestattet oder organi-       und Entwicklungsstand auf dem Weg zu
Begabung oder Leistung verteilt werden.     siert sein muss, damit sie in der Lage ist,    einer integrationsfähigen Schule.
Es genügt also nicht, wenn alle gleich      ein Kind zu integrieren. Eine integrations-    Die nun vorgezogene Teilpauschalierung
viel Unterstützung erhalten. Bezogen auf    fähige Schule greift nicht auf das Mittel      der VM-Stunden wird der dringend not-
die einzelne Schule zielt die Überlegung    der Aussonderung zurück, sondern garan-        wendigen Entwicklung hin zu einer inte-
darauf ab, dass alle Schulen gleiche Be-    tiert eine adäquate und wohnortnahe            grationsfähigen Schule vielerorts weitere
dingungen herstellen und gleiche Chan-      Förderung aller Kinder. Sie akzeptiert         Steine in den Weg legen. Die Aussonde-
cen ermöglichen können, wenn sie gleich     Normabweichungen und kann diesen gut           rung wird nicht abnehmen, sie wird sich
viele Ressourcen zur Verfügung haben –      vorbereitet begegnen. So betrachtet leuch-     auf andere Bereiche verlegen.
doch auch hier stimmt das nicht per se.     tet ein, dass nicht alle Schulen gleich viel   Erst wenn wir in der Lage und auch be-
                                                                                                                                        Schulblatt AG/SO · 8/2018

                                            Unterstützung benötigen, da die Rahmen-        reit sind, von der Sache und nicht von
Invalidisieren statt integrieren            bedingungen sehr unterschiedlich sind –        den Finanzen her zu denken, haben wir
Die an die individuellen, besonderen        nicht nur hinsichtlich der sozialen Zu-        eine Chance, Integration richtig umzu-
Bedürfnisse eines Kindes geknüpfte Le-      sammensetzung der Schülerinnen und             setzen.
gitimation der Ressourcen führte dazu,      Schüler, sondern in hohem Masse auch           Kathrin Scholl, stv. Geschäftsführerin alv
dass sich die politische Diskussion auf     hinsichtlich Führungskompetenz vor Ort,
die Integrationsfähigkeit des einzelnen     fachlicher Zusammensetzung des Teams

                                                                                                                                         7
8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO
alv Aargau

                            Logopädische Erfassung statt
                            Reihenuntersuchung
                            VAL. Ab Schuljahr 2018/2019 wird
                            die gesetzliche Grundlage für die Ver-
                            pf lichtung zu logopädischen Reihen-
                            untersuchungen im Kanton Aargau
                            aufgehoben. Verboten werden diese
                            dadurch nicht. Ein Überdenken der
                            bisherigen Praxis ist dennoch ange-
                            zeigt – Ziel ist eine möglichst ef fek-
                            tive Er fassung sprachauf fälliger
                            Kinder.

                            Ende Januar gab das BKS in der neuen
                            Handreichung den Verzicht auf die logo-
                            pädischen Reihenuntersuchungen in der
                            bisherigen Form bekannt. Kurz darauf
                            publizierte der Deutschschweizer Logo-
                            pädinnen- und Logopädenverband (DLV)
                            ein Positionspapier zum Thema «Logo-
                            pädische Erfassung im Kindergarten»
                            (LEK). In seinen Empfehlungen schlägt
                            der DLV einen Systemwechsel vor: Statt
                            der flächendeckenden Reihenunter-
                            suchungen sollen nur sprachauffällige
                            Kinder untersucht werden. Die interdis-
                            ziplinäre Zusammenarbeit zwischen
                            Klassenlehrperson, Schulischer Heilpäda-
                            gogin, DaZ-Lehrperson und Logopädin
                            wird wichtiger. Lehr- und Fachpersonen      Foto: Fotolia.
                            selektionieren im Sinne eines Mehr-
                            Augen-Prinzips die Kindergartenkinder
                            mit Sprachproblemen. Die Logopädin          suchung aller Kinder im Kindergarten       garten und in der Unterstufe sehr unter-
                            oder der Logopäde führt im Einverständ-     ist vom BKS nicht mehr erwünscht.          schiedlich durchgeführt werden, denn
                            nis mit den Eltern die Screenings durch.    Zur Erfassung von Kindern mit Lese-        nicht jede Schule braucht die gleiche
                            Im anschliessenden Austausch mit den        Rechtschreibstörungen äussert sich der     Art von Erfassung. Wichtig ist, eine
                            Lehrpersonen wird über das weitere Vor-     DLV in der Langversion des Positionspa-    passende und möglichst effiziente Form
                            gehen entschieden. Die Eltern erhalten      piers «Logopädie und Lese-Rechtschreib-    zu finden, sprachauffällige Kinder im
                            eine schriftliche Rückmeldung und mel-      störungen»: Logopädinnen und Logo-         Kindergarten und Kinder mit Lese-Recht-
                            den ihr Kind bei Bedarf für eine logopä-    päden sind beteiligt an der Auswahl ge-    schreib-Störungen (LRS) in der Unter-
                            dische Abklärung an.                        eigneter Screenings, kooperieren mit den   stufe zu erfassen.
                            Der empfohlene Systemwechsel ist eine       Lehrpersonen und unterstützen diese        Antonia Grimm Bovens, Co-Präsidentin VAL
                            Folge der schon seit Jahren geführten       bei der Durchführung. Die Konzentration
                            kontroversen Diskussion um die Reihen-      der Erfassung auf die Schülerinnen und     DLV-Positionspapier «Logopädische Erfassung
                            untersuchungen. Kritisiert wurden nebst     Schüler mit Auffälligkeiten hilft auch     im Kindergarten (LEK)»: www.logopaedie.ch/
Schulblatt AG/SO · 8/2018

                            dem zeitlichen Aufwand die fragwürdige      hier mit, Ressourcen zu sparen, sowohl     sites/default/files/u802/Posi-Papiere/DLVD_
                            Selbstzuweisung und die unterschied-        bei der Logopädie als auch bei den Lehr-   positionspapier.LEK.2.pdf
                            lich gewichtete Mitarbeit der Eltern. Die   personen.                                  DLV-Positionspapier «Dyslexie/LRS ausführliche
                            Praxis der logopädischen Erfassung ist      Der VAL-Vorstand unterstützt die Hal-      Version»: für VAL-Mitglieder im Intranet zu
                            in der Deutschschweiz sehr heterogen.       tung des DLV und empfiehlt den Logopä-     finden: www.logopaedie.ch/intranet
                            Die wenigsten Kantone führen noch           den und Logopädinnen, ihre Screenings
                            flächendeckende Reihenuntersuchungen        den Vorschlägen des DLV anzupassen.
                            durch. Im Aargau bleibt die Form der        Der Begriff «Reihenuntersuchung» soll
                            logopädischen Erfassung im Ermessen         ersetzt werden durch «Logopädische Er-
                            der zuständigen Logopädin oder des zu-      fassung im Kindergarten» (LEK). Auch
   8                        ständigen Logopäden. Doch die Unter-        in Zukunft werden Screenings im Kinder-
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alv Aargau

Piazza
                                             einsetzen würden? Allerdings engagie-              dürfnissen, junge Kinder, Flüchtlings-
                                             ren sich von den Frauen in meinem Alter,           kinder, der Unterricht und die Erwartun-
                                             die mit Power und in einem grösseren               gen von aussen und innen, Sitzungen,
                                             Pensum an Schulen arbeiten und berufs-             Tandems, Unterrichtsteam, diagnostische
                                             politisch interessiert sind, die meisten           Hearings, Weiterbildungen im Team,
                                             bereits in Arbeits- oder Steuergruppen             Stellvertretungssuchen, IT-Probleme,
                                             an ihren Schulen. Oder sie haben Schul-            Formulare, Qualität, Teamentwicklung.
                                             ämter inne und in diesen bereits mehrere           Die Phasen im Schuljahr, die eher «ruhig»
                                             Schulleitungen überdauert. Sie gestalten           verliefen, existieren nicht mehr.
                                             die Schulentwicklung vor Ort aktiv und
                                             oft unter Belastungen mit.                         Auf, ihr engagierten Kinder-
Neue Vorstandsmitglieder                     Deshalb denke ich eher an junge Berufs-            gärtnerinnen!
gesucht!                                     kolleginnen, die teils noch am Anfang              Und doch, gerade der Zusammenhalt
                                             ihrer Laufbahn stehen. Aber auch hier              in der Fraktion und das Wissen, durch
Fraktion Kindergarten. Das Schuljahr         gibt es «Abers»: Einige sind noch in               unser Engagement immer wieder auf
neigt sich dem Ende zu und schon             Ausbildung und dadurch oft absorbiert,             ungute Zustände oder Belastungen hin-
geht der Blick in Richtung neues Schul-      andere kämpfen mit den alltäglichen                weisen und diese auch abwenden zu
jahr. Betrachtet man den Vorstand der        Herausforderungen, auf welche sie durch            können, stärkt für den Alltag. Es gibt
Fraktion Kindergarten im neuen Jahr,         das «Learning by studying» wenig vor-              Kraft, mit engagierten Menschen ver-
sieht es etwas düster aus: ein vakantes      bereitet wurden. Plötzlich stehen sie ne-          schiedenen Alters zu diskutieren, sich
Präsidium, freie Plätze im Vorstand.         ben dem Unterrichten noch einem Team               zu empören aber auch Positives auszu-
Sabrina Gautschi macht sich in ihrer         von DaZ-, IHP-, eventuell Teamteaching-            tauschen und über weiteres zu lachen.
«Piazza» Gedanken darüber, weshalb           Lehrpersonen oder gar zusätzlich noch              Und wenn in kleineren und grösseren
sich die Rekrutierung so schwierig           Assistenzpersonen vor; das braucht Zeit            Schritten die standespolitische Arbeit
gestaltet und ruft gleichzeitig zu mehr      und Kraft.                                         Früchte trägt, dann lohnt sich die Arbeit
berufspolitischem Engagement auf.            Ich weiss nicht, wie ich das einst gemeis-         doppelt. Ich hoffe sehr, dass wir noch
                                             tert hätte. Und dann wäre da noch das              Leute finden für die vielseitige Vorstands-
Wieder haben wir einiges erreicht, stehen    eigentliche Kerngeschäft: die vielfältigen         arbeit, die ich persönlich nicht missen
durch die Arbeit in Arbeitsgruppen und       Kindergruppen, die einzelnen Kinder und            möchte!
Kommissionen im guten Austausch mit          ihre Familien, Kinder mit besonderen Be-           Sabrina Gautschi, alv-Fraktion Kindergarten
anderen alv-Mitgliedsorganisationen und
-Fraktionen und blicken auf eine geglückte
Jubiläumsjahresversammlung im letzten
Herbst zurück. Und doch: keine Rede von
zurücklehnen, sich freuen, zuversichtlich
in die Zukunft der Fraktion schauen –
nein: Es drückt, besorgt, betrübt, dass
unser Vorstand droht, auf eine nicht mehr
tragbare Grösse zu schrumpfen.
Damit die Fraktionsführung und der Vor-
stand arbeitsfähig bleiben und in dieser
wichtigen Zeit – Stichworte dazu sind die
Implementierung des Neuen Lehrplans,
                                                                                                                                              Schulblatt AG/SO · 8/2018

die stetige Sorge um finanzielle Kürzun-
gen, die Änderungen in der Ausbildung
oder die alltäglichen Herausforderungen
– eine Stimme behält, ist es unabdingbar,
Mitglieder zu rekrutieren, die mitanpa-
cken. Nur wie und wo finden wir diese?
Ich stehe schon lange im Beruf und habe
daher einen grossen Kreis an engagierten,
motivierten und beherzten Berufskolle-
ginnen um mich. Da fänden sich doch          Junge Berufskolleginnen gesucht! Der Vorstand der Fraktion Kindergarten ist offen für neue
sicher Frauen, welche sich im Vorstand       Mitglieder. Foto: iStock Photo.                                                                   9
8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO
Beitrittserklärung alv
  Ich werde Mitglied im Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverband alv. Meine derzeitige
  Vertragsanstellung beträgt    Prozent (66 %) und gemäss Statuten werde
  ich zwingend auch Mitglied in mindestens einer dieser alv-Mitgliedorganisationen:
alv Aargau

Eines der unterstützten Projekte: Der Kindergarten Klösterli in Wettingen gestaltete seinen Aussenspielplatz um. Foto: zVg.

Sechs Projekte von Klassen und Schulen
unterstützt
Jahresbericht Schneider-Wülser-Stif-                Stiftungszweck und konnten unterstützt               Auch im Jahr 2017 gab es im Stiftungsrat
tung. Der Stiftungsrat der Schneider-               werden. Die zugesprochenen Projekt-                  keine personellen Veränderungen. Er
Wülser-Stiftung hat die Jahresrechnung              beiträge ergaben eine Summe von 22 000               besteht gegenwärtig aus acht Personen.
2017 anlässlich seiner Sitzung vom                  Franken. Über die bereits abgeschlosse-              Das Präsidium wird durch Hans Hauen-
23. März verabschiedet. Die Wertschrif-             nen Projekte wurde im SCHULBLATT                     stein besetzt, als Vizepräsidentin amtet
ten haben im letzten, anlagemässig                  AG/SO in der Rubrik «Praxis» berichtet.              Ariane Schweizer. Die Geschäftsführung
sehr erfolgreichen Jahr eine Rendite                Der Stiftungsrat möchte alle Lehrper-                wird durch Manfred Dubach, den Ge-
von 9,5% erzielt. Das Stiftungsvermögen             sonen und Schulleitungen ermutigen,                  schäftsführer des alv, gewährleistet.
konnte dadurch deutlich erhöht werden               Projekte, die dem Stiftungszweck ent-                Die Jahresrechnung der Schneider-Wülser-
und beträgt über 2,2 Mio. Franken. Die-             sprechen könnten, einzureichen, damit                Stiftung wurde durch die Revisionsstelle
ses Kapital steht für die Unterstützung             das Geld der Stiftung dem beabsichtig-               BDO AG geprüft und in allen Teilen als
von interessanten Projekten zur Ver-                ten Zweck entsprechend, Kindern und                  korrekt befunden. Geschäftsführung
fügung.                                             Jugendlichen interessante Erlebnisse zu              und Vermögensanlagen entsprechen dem
                                                    ermöglichen, verwendet werden kann.                  schweizerischen Gesetz, der Stiftungsur-
Die Schneider-Wülser-Stiftung, deren                Der zweite Stiftungszweck der Schneider-             kunde und dem Anlagereglement. Der
Verwaltung der Geschäftsführung des                 Wülser-Stiftung (SWS) legt fest, dass                Stiftungsrat hat dem Geschäftsführer
Aargauischen Lehrerinnen- und Leh-                  bedürftige oder sich in einer finanziellen           Décharge erteilt. Das Stiftungsvermögen,
rerverbands (alv) angegliedert ist, hat             Notlage befindliche Personen, die von                das zu einem grossen Teil in Wertschrif-
das Ziel, einmalige Projekte von Schul-             einer verstorbenen Lehrperson der aar-               ten angelegt ist, hat um 157 000 Franken
klassen oder ganzen Schulen der Volks-              gauischen Volksschule unterstützt wurden             zugenommen. Der Ertrag aus den Ver-
                                                                                                                                                    Schulblatt AG/SO · 8/2018

schule finanziell zu unterstützen. Die              oder in den letzten fünf Jahren mit ihr in           mögensanlagen betrug 190 047 Franken
Projekte müssen thematisch in einem                 gemeinsamem Haushalt gelebt haben, un-               oder 9,5% des Anlagevermögens.
direkten Zusammenhang mit dem Kan-                  terstützt werden können. Hauptsächlich               Das Eigenkapital beläuft sich per Ende
ton Aargau, einer aargauischen Region,              infolge der verbesserten Vorsorgesituation           2017 auf 2 220 276 Franken.
Gemeinde oder Persönlichkeit stehen.                wird dieser Stiftungszweck im Moment                 Manfred Dubach, Geschäftsführer alv
Die Eingabetermine für die Projektgesu-             nicht mehr in Anspruch genommen. Lehr-
che sind jeweils der 15. März und der               personen oder deren Angehörige, die sich
15. September.                                      in einer finanziellen Notlage befinden, ha-
2017 durfte der Stiftungsrat zwölf ein-             ben aber weiterhin die Möglichkeit, sich
gereichte Projektgesuche beurteilen,                bei der SWS zu melden und Unterstützung
sechs Projekte entsprachen dabei dem                zu beantragen.                                                                                  11
alv Aargau

                            Termine                                                                                         @INTERNET
                            Kantonalkonferenz                                Fraktion Kindergarten                          Der alv kommuniziert über verschie-
                            . 23. Mai, 16 bis ca. 18.30 Uhr                  . 23. September, 16 Uhr                        dene Online-Kanäle. Klicken Sie sich
                            Themenkonferenz zum Thema Gesundheits-           Mitgliederversammlung                          hinein, surfen Sie, kommentieren Sie,
                            schutz der Lehrpersonen im Kultur- & Kongress-                                                  lassen Sie sich beraten und finden Sie
                            haus Aarau                                       Fraktion Musik                                 die Informationen, die Sie brauchen.
                                                                             . 26. September, 17 Uhr
                            Fraktion ksb                                     Mitgliederversammlung in Brugg                 Newsletter vom 9. Mai
                            . 24. Mai, 18 Uhr
                                                                                                                            − alv-DV: Es darf gefeiert werden!
                            Jahrestreffen in der Mensa der Alten Kantons-    Verband der Dozierenden
                                                                                                                              125 Jahre alv
                            schule Aarau                                     der Pädagogischen Hochschule
                                                                                                                            − Gegensteuerinitiative – zurück
                                                                             Nordwestschweiz VDNW
                            Fraktion Technische Gestaltung                                                                    zu einer vernünftigen Steuerpolitik
                                                                             . 25. Oktober, 18.15 Uhr                       − Berufsbildung 2030
                            . 2. Juni
                                                                             Versammlung in Brugg-Windisch                  − Movetia: Austausch als Gewinn
                            Weiterbildungsanlass «Siebdruck: vom Einfachen
                            zum Komplizierten und wieder zurück»                                                            − Sommerakademie 2018
                                                                             Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrer-
                                                                                                                            − Hinweis auf Swissdidac
                                                                             verband
                            Fraktion Technische Gestaltung                                                                  Der alv-Newsletter kann gratis abon-
                                                                             . 31. Oktober (neues Datum!), 15.30 Uhr
                            . 12. September                                                                                 niert werden – auf www.alv-ag.ch
                            Mitgliederversammlung                            Delegiertenversammlung alv

                                                                             Verein Aargauer Logopädinnen                   Weiterhin aktuell auf der Website
                            Fraktion Heilpädagogik
                            . 12. September, 18 Uhr                          und Logopäden (VAL)
                                                                             . 31. Oktober, 18.15 Uhr                       alv-Forum
                            Mitgliederversammlung in Zofingen
                                                                             Mitgliederversammlung in Lenzburg              http://forum.alv-ag.ch, mit persön-
                            Kantonalkonferenz                                                                               lichem Login
                            . 14. September, 13.30 Uhr                       Aargauischer Verein für Sport
                            Delegiertenversammlung in Aarau                  in der Schule (AVSS)                           Facebook unter www.facebook.com/
                                                                             . 9. November, 18.30 Uhr                       alv.ag.ch
                            Primarlehrerinnen- und Primarlehrer-             Mitgliederversammlung
                            verein (PLV)                                                                                    Neu auf der alv-Website
                            . 19. September, 16 / 18 Uhr                     Fraktion Sek1                                  Unter www.alv-ag.ch ➝ SCHULBLATT
                            Delegiertenversammlung in Aarau                  . 28. November (neuer Termin)                  ➝ SCHULBLATT online finden Sie
                                                                             Mitgliederversammlung in Aarau                 unter «Archiv» bereits erschienene Aus-
                            Fraktion Hauswirtschaft
                                                                                                                            gaben als PDF zum Download.
                            . 19. September, 17.30 Uhr
                            Mitgliederversammlung in Aarburg
                                                                                                                            Aus dem LCH
                            Lehrpersonen Mittelschule Aargau                                                                Positionspapier: Lager sind Teil des
                            . 19. September, 18 Uhr                          Alle alv-Termine sind auch auf www.alv-ag.ch   unentgeltlichen Unterrichts
                            Mitgliederversammlung in Wettingen               abrufbar.                                      Sekretariat alv

                              KREATIV!                       Im Themenheft «kreativ!» geht das SCHULBLATT der Frage nach, wie wichtig kulturelle
                                                             Bildung ist. Die Schule für Gestaltung Aargau ist mit einem Beitrag vertreten, ebenso
                                                             das Stadtmuseum Aarau. Dieses nimmt mit der Ausstellung PLAY eine soziokulturelle
                                                             Verortung des digitalen Spielens vor. Vorgestellt werden auch der mobile Kunstraum
Schulblatt AG/SO · 8/2018

                                                             «Ambolatorium der Sinne» und das Atelier «MosaikUndMehr» in Härkingen. Und es
                                                             gibt Antworten auf die Frage: «Wann sind Sie kreativ?»
                                                             Verpassen Sie die Chance nicht, Ihr Angebot mit einem Inserat, einer Publireportage oder
                                                             einer Beilage in der attraktiven Themennummer zu präsentieren.

                                                             Inseratschluss: Freitag, 3. August 2018
                                    nh e f t
                              Theme                          Beratung und Reservation:
                                 Nr. 13                      Inserat-Management SCHULBLATT Aargau und Solothurn I EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH
                                       us t
                               24. Aug
   12                              2018
                                                             Chriesiweg 5, 5707 Seengen, Telefon 062 777 41 80 I E-Mail: ewald-keller@pop.agri.ch
BKS Aargau

Erfolge spornen an
Begabtenförderung. Jährlich brillieren                                                                                   Keanu Gleixner
zahlreiche Aargauer Schülerinnen und                                                                                     von der Kantons-
Schüler an anspruchsvollen Wissen-                                                                                       schule Baden
schaftswettbewerben. Ein starker Rück-                                                                                   gewann an der
halt der Förderangebote an den invol-                                                                                    Physikolympiade
vierten Schulen ist dabei für einen nach-                                                                                die Silbermedaille
haltigen Erfolg zentral.                                                                                                 und qualifizierte
                                                                                                                         sich damit für die
Als an einem Sonntag Ende März Renato                                                                                    European Physics
Renner, Professor für Theoretische Physik                                                                                Olympiad EuPhO
an der ETH Zürich, an der Neuen Kantons-                                                                                 2018 in Russland.
schule Aarau einen Vortrag hielt über For-                                                                               Foto: Markus Meier,
schung im Zeitalter der künstlichen Intelli-                                                                             Physik-Olympiade.
genz, lauschten die anwesenden Jugend-
lichen aufmerksam. Sie waren die Fina-
listinnen und Finalisten der Schweizer
Physik-Olympiade 2018, die seit über
20 Jahren an der NKSA stattfindet. Jedes       halb des Schulunterrichts gesteigert wer-     Die besondere Unterstützung zeigt sich
Jahr bestreiten junge Physik-Talente von       den. Für eine Teilnahme am Wettbewerb         positiv im nationalen Vergleich. Über-
Berufs- und Mittelschulen aus der ganzen       sind laut Richard Heimgartner «beacht-        durchschnittlich viele Schülerinnen und
Schweiz den anspruchsvollen Wissen-            liche substanzielle Eigenleistungen von-      Schüler, die sich für die nationalen Final-
schaftswettbewerb mit dem Ziel, sich als       seiten der Schülerinnen und Schüler not-      runden und internationale Wettbewerbe
Teil der Schweizer Delegation für die inter-   wendig». Trotz des enormen Zusatzauf-         qualifizieren, stammen aus dem Kanton
nationale oder die europäische Physik-         wands ist an der Schule ein «Peer-Group-      Aargau. Diese Erfolge belohnen nicht nur
Olympiade zu qualifizieren. Die insgesamt      Effekt» zu beobachten: Jedes Jahr nehmen      die Teilnehmenden, sondern können sich
23 Physik-Finalistinnen und -Finalisten        zahlreiche Schülerinnen und Schüler der       motivierend auf ihre Kolleginnen und
haben sich während zwei Qualifikations-        NKSA erfolgreich an verschiedenen Wis-        Kollegen, Lehrpersonen und die ganze
runden gegen rund 550 Konkurrentinnen          senschaftswettbewerben teil. So wird die      Schule auswirken. In einem der Begabten-
und Konkurrenten durchgesetzt.                 Motivation für die Jüngeren Jahr für Jahr     förderung gegenüber positiv gestimmten
                                               aufrechterhalten. Zudem hat 2017 eine         Schulumfeld können immer wieder neue
Rückhalt an Schulen wichtig                    neu gestaltete erste Selektionsrunde die      Angebote entstehen und die Motivation
Dass die Schweizer Physik-Olympiade an         Teilnehmerzahl an der Schweizer Physik-       aufrechterhalten werden.
der NKSA stattfindet, ist kein Zufall.         Olympiade fast verzehnfacht! «Offenbar        Noemi von der Crone, Abteilung Berufsbildung
Richard Heimgartner, Fachschaftsvorstand       setzte der auch online verfügbare Test        und Mittelschulen, BKS
Physik, hat die Veranstaltung bereits von      die Teilnahme-Hürde stark herunter», so
seinen ehemaligen Lehrerkollegen über-         Richard Heimgartners Vermutung.
nommen und führt sie seit Jahren mit ho-
hem Engagement weiter. An der NKSA ge-         Erfolgreiche Aargauer Schülerinnen              Wissenschafts-Olympiaden
niesst die Begabtenförderung eine lange        und Schüler                                     In den Disziplinen Biologie, Chemie, Geo-
Tradition und die Unterstützung, auf die       Im Kanton Aargau wird Begabtenförde-            graphie, Informatik, Mathematik, Physik,
Richard Heimgartner zählen darf, ist dem-      rung an allen Kantonsschulen betrieben.         Philosophie und Robotik finden jährlich
entsprechend gross. Mit seinem Kollegen,       Das Departement BKS unterstützt die             Wissenschafts-Olympiaden statt. Die meis-
Dr. Stephen Weyeneth, kann er beispiels-       Schulen dabei, damit Lehrpersonen ein-          ten Finalrunden sind im Frühjahr, damit die
                                                                                                                                               Schulblatt AG/SO · 8/2018

weise an der Schule einen Physik-Olympia-      zelne Unterrichtseinheiten speziell für die     Schülerinnen und Schüler in den Sommer-
den-Vorbereitungskurs durchführen.             Förderung begabter Schülerinnen und             ferien zu den weltweit stattfindenden inter-
                                                                   Schüler einsetzen           nationalen Wettbewerben reisen können.
Gegenseitige Motivation                                            können. Die Förde-          Weitere Informationen unter
«Auch begabte Schülerinnen und Schüler                             rung geht deutlich          www.science.olympiad.ch
sind meist nicht leicht für die Physik-                            über den Unterrichts-
Olympiade zu begeistern», verrät Richard                           stoff am Gymnasium
Heimgartner. Zuerst gilt es, den Respekt                           hinaus und bezieht
vor einem Wissenschaftswettbewerb zu                               sich auf das Interes-
überwinden. Danach muss die Motivation                             sensgebiet der Schüle-
für zusätzliche Trainingseinheiten ausser-     Richard Heimgartner rin oder des Schülers.                                                      13
BKS Aargau

                            So gelingen Kulturprojekte
                            Kultur vermittlung. Jedes Jahr verlegen              Ein Schulraum wird zum Atelier                   rung mit sich. Für ein gutes Klima unter-
                            Kunstschaf fende für «Artists in Resi-               Die Kunstschaffenden und die Schule              einander sind gegenseitige Offenheit, Ehr-
                            dence» ihr Atelier an Schulen. Für ein               leiten die Zusammenarbeit jeweils etwa           lichkeit und Vertrauen entscheidend. Eine
                            er folgreiches Projekt sind eine gute                ein Jahr vor Beginn der Residenz in die          gelungene Kommunikation zur Klärung
                            Vorbereitung und Einbettung in die                   Wege. Gemeinsam wird zum Beispiel                von Wünschen, Erwartungshaltungen
                            Schulkultur wichtig.                                 die Anzahl partizipierender Klassen              und Verantwortlichkeiten ist mitbestim-
                                                                                 und die Dauer und Intensität des Projekts        mend über den Erfolg des gesamten Pro-
                            In der Aargauer Gemeinde Oberhof resi-               frühzeitig definiert. In Absprache mit           jekts. Hilfreich ist, von Beginn weg die
                            dieren noch bis zum 8. Juni zwei Designe-            dem Hausdienst der Schule beginnt die            Aufgaben- und Rollenverteilung zwischen
                            rinnen des Kollektivs Postfossil in ihrem            Suche nach einem Raum, der zum Krea-             Lehrpersonen und Kunstschaffenden zu
                            Atelier im Werkraum der Primarschule.                tivlabor umfunktioniert wird und den             diskutieren und schriftlich festzuhalten.
                            Zusammen mit drei Schulklassen und                   Bedürfnissen der Kunstschaffenden ent-
                            dem Kindergarten vertiefen sie sich wäh-             spricht. Die Kunstschaffenden verbrin-           Kommunikation an Eltern und
                            rend sieben Wochen in verschiedene                   gen nebst den direkten Begegnungen               Angehörige
                            Designprozesse und präsentieren zum                  mit den Schülerinnen und Schülern viele          Genauso wichtig wie die interne Kom-
                            Schluss ihre Werke an einer öffentlichen             weitere Stunden in ihrem Atelier und             munikation ist die Information nach
                            Vernissage. Das intensive Partizipations-            ermöglichen durch ihre Präsenz einen             aussen. Die Eltern interessieren sich für
                            projekt «Artists in Residence an Schulen»            vertieften Einblick in ihren Schaffenspro-       die Lernsituation ihrer Kinder, möchten
                            bietet für die Beteiligten viel Inspirations-        zess. Auch für die Vernissage des Werks,         über allfällige Ausfälle des Regelunter-
                            potenzial. Damit die Residenz für alle               das in den Residenzwochen nach und               richts in Kenntnis gesetzt werden und
                            zur Bereicherung wird, lohnt sich eine               nach entsteht, muss der Einbezug aller           müssen, falls das Projekt filmisch oder
                            frühzeitige und sorgfältige Planung.                 Beteiligten geplant werden, damit der            fotografisch dokumentiert wird, ihre
                            «Artists in Residence an Schulen» wird               Projektverlauf der schulischen Öffentlich-       Einwilligung dazu geben.
                            finanziert durch die Ernst Göhner Stif-              keit möglichst transparent und nachvoll-         Mit geschickter Vorbereitung kann die
                            tung, die Schneider-Wülser-Stiftung                  ziehbar nahegebracht werden kann.                Dynamik einer Residenz weit über die
                            und «Kultur macht Schule». Interessierte                                                              Grenzen des Klassenzimmers hinaus
                            Schulen können sich noch bis zum                     Viele Akteure, ein Ziel                          in die ganze Schule, in die Familien
                            15. August für die Residenzen im Jahr                Mit dem Einzug der Kunstschaffenden              der Schülerinnen und Schüler und in
                            2019 bei der Fachstelle Kulturvermittlung            und der Kulturvermittlerin oder dem              die Schulgemeinde inspirierend und
                            per E-Mail an kulturmachtschule@ag.ch                -vermittler kommt frischer Wind in das           anregend hineinwirken.
                            anmelden.                                            Schulgebäude. Das bringt viel Verände-           Zoe Näf, Fachstelle Kulturvermittlung, BKS

                                                                                                                                  Die Publikationen «Arbeitsprinzipien im
                                                                                                                                  Programm ‹Kultur macht Schule›» und «Artists
                                                                                                                                  in Residence an Schulen: Erfahrungen teilen»
                                                                                                                                  bieten vertiefte Informationen zur Durch-
                                                                                                                                  führung einer Residenz und anderen Kultur-
                                                                                                                                  projekten mit Schulen. Sie sind als PDF
                                                                                                                                  verfügbar unter www.kulturmachtschule.ch
                                                                                                                                  → Veröffentlichungen.
Schulblatt AG/SO · 8/2018

                                                                                                                                    Öffentliche Vernissage zur aktuellen
                                                                                                                                    Künstlerresidenz
                                                                                                                                    Die öffentliche Vernissage zur Residenz in
                                                                                                                                    Oberhof findet am Donnerstag, 7. Juni um
                                                                                                                                    18 Uhr statt. Weitere Informationen zur
                                                                                                                                    laufenden Residenz sind zu finden unter:
                                                                                                                                    www.kulturmachtschule.ch → Angebote
                                                                                                                                    für Schulklassen → Artists in Residence.

   14                       An der Schule Oberhof findet aktuell eine Residenz mit Designerinnen statt. Foto: Andrea Zielinski.
BKS Aargau

«Mein Schulzimmer ist der Kräutergarten»
Schule unter wegs. Gabriela Angehrn
leitet Workshops im Kräutergarten von
Schloss Wildegg. Als Kräuter frau Anna
verkleidet, macht sie immer wieder die
Er fahrung, wie die naturnahe Wissens-
vermittlung Schülerinnen und Schüler
in den Bann zieht.

Schloss Wildegg bietet für Schul- und Kin-
dergartenklassen spannende Führungen
und Workshops an. Die Kinder lernen die
Schlossdomäne kennen und erhalten Ein-
blick in die Geschichten der ehemaligen
Besitzerfamilie Effinger. Zu den museums-
pädagogischen Angeboten gehört auch der
historische Kräutergarten, der eine naturnahe
Wissensvermittlung ermöglicht. Schüle-
rinnen und Schüler erfahren, wie sich die         Gabriela Angehrn als Kräuterfrau Anna im Schlossgarten. Foto: Museum Aargau.
Herrschaften einst gesund hielten und
wozu Gänsefingerkraut, Löwenschwanz
und Beinwell in der Hausapotheke beitra-                                                            Ihre Begeisterung für diese Art von Lernen
gen. Welchen Mehrwert das direkte Erleb-                                                            ist auch nach über 10 Jahren noch spürbar.
nis für die Schulklassen bietet, schildert                                                          «Ja, es fasziniert mich, wie die wildesten
Gabriela Angehrn im Interview.                                                                      Kinder im Garten ruhig werden und sich
                                                                                                    für die Pflanzen und Kräuter interessieren.
Gabriela Angehrn, der Gemüse- und Kräutergarten                                                     Das fasziniert auch die beteiligten Lehr-
von Schloss Wildegg ist quasi Ihr Schulzimmer.                                                      personen.»
Unterrichtet es sich hier besonders gut?
Gabriela Angehrn: «Ja, das ist tatsächlich                                                          Zahlreiche Angebote
so! Dieser Garten bietet so viel Besonderes:                                                        Für Schulklassen hält das Schloss Wildegg
Spargeln, Pfefferkraut, Etagenzwiebeln,                                                             eine Vielzahl an Führungen und zahlrei-
Artischocken, verschiedene Getreidesorten                                                           che Workshops bereit. Auf Wunsch kann
und vieles mehr. Es sind lauter Pflanzen,         Kinder können selber Kräuter verarbeiten.         auch ein individueller Besuch arrangiert
die viele Kinder noch nie gesehen haben.          Foto: Museum Aargau.                              werden.
Da ist das Interesse von alleine da, die                                                            Alle weiteren Informationen dazu sind zu
Schülerinnen und Schüler sind voll bei der        frau Anna macht schon Eindruck. Oft kön-          finden unter www.schlosswildegg.ch.
Sache.»                                           nen die Kinder kaum aufhören, Fragen zu           Jennifer Degen, Marketing & Kommunikation,
                                                  stellen. Das Erlebte und Erlernte prägt sich      Museum Aargau
Was können sie denn Unbekanntes erfahren?         ihnen sehr stark ein, davon bin ich jedes
«Wir gehen zusammen durch den Garten              Mal von Neuem überzeugt.»                         Aargauer Schulen erhalten bei der Buchung eines
und ich zeige den Kindern zum Beispiel                                                              Vermittlungsangebots Finanzierungsbeiträge von
die ‹Putzpflanzen› – etwa das Seifenkraut,        Dürfen die Kinder der Kräuterfrau auch            50% auf alle Eintritte und Vermittlungsangebote
aus dem man Shampoo oder Waschmittel              zur Hand gehen?                                   über den Impulskredit «Kultur macht Schule».
                                                                                                                                                      Schulblatt AG/SO · 8/2018

herstellt, oder das Glaskraut, mit dem man        «Ja natürlich! Wir sammeln gemeinsam
Gläser putzt. Wir schauen uns auch die ver-       Kräuter fürs ‹Znüni› und machen daraus
schiedenen Gemüse an, die es in den meis-         später einen Kräuterquark und Tee. Man-
ten Gemüsegärten gar nicht mehr gibt. Die         che Kinder haben noch nie so etwas ge-              Workshop Kräuterkraft
Schülerinnen und Schüler sind fasziniert          macht, während andere schon sehr viel               Ort: Schloss Wildegg. Dauer: 2,5 Stunden
von diesen besonderen Pflanzen.»                  über Pflanzen und Kräuter wissen. Wir               Kosten: 300 Franken plus Eintritt (4 Franken
                                                  sammeln auch Kräuter für eine Salbe,                pro Person). Zielgruppe: 2.– 6. Klasse.
Sind die Kinder auch von Ihnen als Kräuterfrau    die wir über dem offenen Feuer herstellen.          Buchbar unter: 0848 871 200 oder
Anna fasziniert?                                  Die einen kümmern sich um die Salbe,                reservationen.wildegg@ag.ch
«Ja. Häufig kommt es vor, dass die Kinder         und die anderen beschriften die Döschen
total im Rollenspiel aufgehen. Die Kräuter-       mit Tinte und Feder.»                                                                               15
Portrait

                            Es war eine positive Zeit
                                                               Portrait. Beat Zürcher, Primarlehrer
                                                               aus Biberist, schaut zufrieden auf seine
                                                               Zeit als Turn-, Sport- und Primarlehrer
                                                               zurück. Eine gute Beziehung zu den
                                                               Schülerinnen und Schülern war ihm das
                                                               Wichtigste. Er würde jungen Menschen
                                                               den Beruf des Lehrers nur dann emp-
                                                               fehlen, wenn er als Berufung und nicht
                                                               einfach als «Job» gesehen werde. Zücky
                                                               möchte sich wieder mehr «sein und
                                                               abefahre».

                                                               Es ist, als würde alles, was mir Beat
                                                               Zürcher, Primarlehrer in Biberist, über
                                                               sein Unterrichten erzählt, in realen Bil-
                                                               dern vor meinem innern Auge ablaufen.
                                                               Ja, so kenne ich ihn aus unserer gemein-
                                                               samen Zeit in seinem Schulzimmer im
                                                               Mühlematt Schulhaus in Biberist. Mit
                                                               unglaublicher Geduld, viel Einfühlungs-
                                                               vermögen und einer steten Prise Humor
                                                               verflogen die Lektionen im Nu, die immer
                                                               bis ins letzte Detail vorbereitet waren.
                                                               Seine Flexibilität, aus einer unvorher-
                                                               gesehenen Situation zugunsten seiner
                                                               Schülerinnen und Schüler etwas Positives
                                                               herauszuholen, faszinierte mich immer
                                                               wieder.

                                                               Den Kick gab es nicht
                                                               Es gab für Beat Zürcher keine Initial-
                                                               zündung, den Lehrerberuf zu ergreifen.
                                                               Schmunzelnd erzählt er mir eine Ge-
                                                               schichte aus seiner Zeit als Erst- oder
                                                               Zweitklässler: «Ich schaute der Lehrerin
                                                               beim Korrigieren zu und dachte mir,
                                                               das möchte ich auch einmal machen.»
                                                               Mit den Jahren sah Beat (Zücky) Zürcher
                                                               seine Berufung als Lehrer vor allem
Schulblatt AG/SO · 8/2018

                                       In erster Linie war es mir wichtig,
                                       zu den Schülerinnen und Schülern eine
                                       gute Beziehung herzustellen.

   16
Portrait

im Bereich des Sports. «Die ganze Atmo-      hätten auf eine Persönlichkeit verzich-        Reisen eine grosse Leidenschaft. Die Liste
sphäre gefiel mir, denn grundsätzlich        ten müssen, die mit Leib und Seele Leh-        der Länder von China, Australien, Ame-
war es mir in der Schule immer wohl.»        rer war. «In erster Linie war es mir wich-     rika, Afrika, über Brasilien und Thailand
In den Jahren 1974 bis 1979 absolvierte      tig, zu den Schülerinnen und Schülern          bis nach Guatemala ist lang. «Ich hatte das
Beat Zürcher das Seminar in Solothurn,       eine gute Beziehung herzustellen. Interak-     Ziel, alle Kontinente zu bereisen.» Sport
es war die erste Reformklasse mit fünf       tion war und ist für mich das prägende         und Reisen in die weite Welt gehören je-
Jahren Ausbildungszeit. Seiner Berufung      Element. Dazu kommt – das ist unabding-        doch der Vergangenheit an.
folgend machte er anschliessend an der       bar – die Freude am Arbeiten mit Kin-          Nach seiner Pensionierung werden die
Uni Bern das Turn- und Sportlehrer-          dern.» Die Freude der Kinder, dass etwas       Schachabende mit Dominique Rieben blei-
diplom. Während seiner Studienzeit war       angekommen sei, verstanden wurde und           ben, die oft mit tiefen Gesprächen verbun-
er immer wieder Stellvertreter an ver-       schliesslich umgesetzt werden konnte,          den sind, die dazu führen, dass nur eine
schiedenen Klassen.                          sei für ihn das Dankeschön gewesen.            Runde gespielt wird. Zücky möchte wieder
Nach einem Teilpensum als Turnlehrer         «Ich hatte über all die Jahre nie grosse       vermehrt Gitarre spielen, den Garten neu
an der Bezirksschule Biberist und einem      Probleme mit Eltern. Und vor allem in den      gestalten, Sprachen auffrischen und vor
dreimonatigen Sprachaufenthalt in Eng-       Skilagern machte ich mit den Kindern zu-       allem «sein und abefahre». Dazu gehört
land führte ihn sein Weg an die Ober-        sammen schöne Erfahrungen.» Haare in           das Pflegen von Kontakten, die zu kurz
schule in Biberist. «Das war allerdings      der «Schulsuppe» wird es auch gegeben          kamen. Und das Reisen? Jetzt sei die
nicht meine Welt.» 1985 wurde der Sport      haben. Beat Zürcher erwähnt diese nicht.       Schweiz dran, per GA oder Halbtax, meint
wieder Trumpf. Empfohlen von Hans Bill       Er sieht das Positive, aus tiefster Überzeu-   er. «Weitere Pläne habe ich nicht. Ich
trat Zücky in Aarwangen an der Berni-        gung heraus. Wie sich der letzte Schultag      möchte die Ruhe geniessen ohne an Ver-
schen Sekundarschule eine Stelle an, un-     im Juli anfühle, sei noch schwer zu sagen.     pflichtungen denken zu müssen.»
terrichtete Turnen, Werken und Geogra-       «Neben Erleichterung macht sich sicher         Ein breites Lachen unterstreicht die Auf-
phie. Beat Zürchers Augen leuchten. «Das     auch etwas Wehmut breit. Aber es ist gut       zählungen seiner zukünftigen Tätigkeiten.
wäre meine Stufe gewesen.» Wäre? Knie-       für mich zu gehen.» Er sei in den vergan-      Und mit dem gleichen Lachen blickt er
probleme stoppten den Traum. In dieser       genen Jahren manchmal etwas von den            zurück und ist dankbar, obwohl ihn viele
schwierigen Zeit war Dominique Rieben,       vielen Reformen überfahren worden. «So         Verletzungen immer wieder zwangen,
Schachpartner von Beat Zürcher und ein       konnte ich das eine oder andere nicht zu       Träume zu begraben und eingeschlagene
Biberister Urgestein an der Primarschule,    meiner Zufriedenheit erledigen.» Er habe       Wege abrupt zu ändern.
eine starke Unterstützung. Zücky wech-       viel gegeben. «Das zehrt. Aber es war eine     Zücky geht, ein Vollblutpädagoge, der je-
selte an die Primarschule Biberist, wo       äusserst positive Zeit.» Er könne sich über-   dem den Beruf des Lehrers empfiehlt, vor-
er 26 Jahre auf der 5./6. Klasse und drei    haupt nicht beklagen.                          ausgesetzt sie oder er ist bereit, den Leh-
Jahre an der 3./4. Klasse unterrichtete.                                                    rerberuf nicht als «Job» sondern als Be-
                                             Der Alltag bleibt ausgefüllt                   rufung zu sehen. Beat Zürcher war ein Be-
Im Sommer ist Schluss                        Während seiner intensiven Schulzeit er-        rufener. Auch ich durfte davon profitieren.
Jetzt – nach mehreren Jahrzehnten Unter-     holte sich Beat Zürcher beim Sport. Er         Danke!
richt – ist Schluss. Zum Glück konnte Beat   leitete die Geräteriege Biberist, war für      Christoph Frey
Zürcher ins Seminar eintreten. Er wäre       das Cluborgan des FC Biberist zuständig
sicher auch ein guter Elektriker gewor-      und trainierte eine Damen-Volleyball-
den, doch viele Schülerinnen und Schüler     Mannschaft. Nebst Guggenmusik war das
                                                                                                                                          Schulblatt AG/SO · 8/2018

                                                                                                                                          17
LSO Solothurn

                            Problematik erkannt – doch es wird dauern!
                            Austauschtref fen zwischen LSO und
                            Schulverlag+ in Bern. Seit Jahren besu-
                            chen Kinder mit besonderem Förderbe-
                            dar f die Regelschule. Binnendif feren-
                            zierung gehört zum Alltag. Doch nicht
                            alle Lehrmittel tragen diesem Umstand
                            Rechnung. Der LSO wandte sich an die
                            Verlage. Die Problematik wurde erkannt,
                            Weiterentwicklungen sind im Gange.

                            Mit einem Brief wandte sich die Geschäfts-
                            leitung des LSO Mitte des letzten Jahres
                            an die Verlage «Klett» und «Schulverlag+»
                            mit folgender Einleitung:

                            «Sehr geehrte Damen und Herren                     Um binnendifferenziert unterrichten zu können braucht es entsprechende Lehrmittel. Foto: Fotolia.

                            Im Kanton Solothurn wurde die Spezielle
                            Förderung (schulische Integration) fast            zu den erwähnten Verlagen aufzunehmen.             (3./4. Klasse) und Anita Palermo (Sek B)
                            flächendeckend aufs Schuljahr 2011/12              Leider scheiterte dieses Projekt und der           mit dem Geschäftsführer und dem Projekt-
                            eingeführt. Dies bedeutet, dass seit einigen       LSO entschloss sich, den Kontakt alleine           leiter des Schulverlags in Bern. Nach einem
                            Jahren von der Kindergartenstufe bis in die        herzustellen. Nach dem Verschicken der             freundlichen Empfang wurden vonseiten
                            Sekundarstufe I auch Kinder und Jugendliche        Briefe musste der LSO nicht lange auf              des LSO die Stolpersteine der Lehrmittel
                            mit besonderem Förderbedarf die Regel-             Antworten warten.                                  «Mille feuilles» und «Clin d'œil» thematisiert.
                            schule besuchen.                                                                                      Im der Folge werden diese für das jeweilige
                                                                                                                                  Lehrmittel aufgelistet und anschliessend
                            Sowohl für die Schulen als auch für die                 Sehr positiv sind die                         die Rückmeldungen und Antworten aus
                            Lehrerinnen und Lehrer war und ist diese                                                              dem Schulverlag wiedergegeben.
                                                                                    vielen Einsatzmöglichkeiten
                            Reform ein einschneidender Paradigmen-                                                                Für das Lehrmittel «Mille feuilles» auf
                            wechsel. Der Unterricht muss grundlegend                im IT-Bereich.                                der Primarstufe wurden vonseiten des
                            umgestaltet und anders organisiert werden.                                                            LSO folgende Punkte deponiert:
                                                                                    Zum Lehrmittel «Mille feuilles».
                            Das bereits vorhandene Ungleichgewicht
                            zwischen starken und schwachen Schüle-                                                                • Grundsätzlich
                            rinnen und Schülern prägt sich mit der             Grosse Anstrengungen unternommen                   – Die Parcours sind für die Schülerinnen
                            Speziellen Förderung noch weiter aus.              In der vergangenen Zeit passte sich der              und Schüler spannend, attraktiv, ab-
                                                                               Klett-Verlag mit seinen renommierten                 wechslungsreich, alltagsbezogen und
                            Lehrerinnen und Lehrer sind seit der schu-         Lehrmitteln wie «Sprachstarken» und                  entsprechend gestaltet.
                            lischen Integration angehalten, ihren Unter-       «Zahlenbuch» den Veränderungen in der              – Sehr positiv sind die vielen Einsatz-
                            richt binnendifferenziert zu organisieren.         Schule an und nahm zahlreiche Weiter-                möglichkeiten im IT-Bereich.
                            Aus diesem Grund sind sie auch auf ent-            entwicklungen auch in Bezug auf die                – Das Lehrmittel ermöglicht begeistertes
                            sprechende Lehrmittel angewiesen.                  Binnendifferenzierung vor. Die LSO-Ge-               und begeisterndes Unterrichten.
                                                                               schäftsleitung ist der Meinung, dass hier          – Die Schülerinnen und Schüler sind
                            Der Verband Lehrerinnen und Lehrer Solo-           mittlerweile grosse Anstrengungen unter-             motiviert und lernbereit, weil sie von
Schulblatt AG/SO · 8/2018

                            thurn (LSO) hat festgestellt, dass die aktuellen   nommen wurden, um den veränderten                    den Inhalten angesprochen werden.
                            (obligatorischen) Lehrmittel in vielen             Anforderungen Rechnung zu tragen.
                            Bereichen wenig bis keine binnendifferen-          Der Schulverlag+, welcher ja bekanntlich           • Aufbau
                            zierende Angebote aufweisen. Vor allem für         der Herausgeber der Französisch-Lehrmittel         – Mit zwei bis drei Lektionen ist kein
                            die schwächsten Schülerinnen und Schüler           «Mille feuilles» und «Clin d'œil» ist, zeigte        Sprachbad möglich.
                            fehlen Niveau gerechte Arbeitsmaterialien.»        grosses Interesse an unserem Anliegen              – Der Aufbau in der 3./4. Klasse ist zu kom-
                                                                               und lud den LSO zu einem persönlichen                pliziert, zu stark ineinander verschachtelt.
                            Vorausgegangen war diesem Schreiben                Gespräch ein.                                        Vor allem der Grammatikaufbau beinhaltet
                            eine lange Phase der versuchten Zusammen-          Am 7. März 2018 trafen sich die Präsidentin          eine zu undurchsichtige Struktur.
                            arbeit mit der Lehrmittelkommission des            des LSO mit den beiden erfahrenen Fran-            – Der Klassenwortschatz wird zu wenig
   18                       Kantons Solothurn, gemeinsam Kontakt               zösisch-Lehrerinnen Gabriela Cslovjecsek             repetiert.
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