8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn - LSO
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SCHULBLAT T Aargau und Solothurn 8/18 11. Mai 2018 8 Aargau VAL: Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung 18 Solothurn Problematik erkannt – doch es wird dauern! 29 Praxis «Der nächste Lehrplan muss die technische Bildung viel stärker einbeziehen»
Professionelle Unterstützung, Begleitung Schoggitaler und Beratung für Schulleitungen, Schulbehörden, Schulsozialarbeit und Lehrkräfte: zum Kulturerbejahr 2018 Organisationsberatung, Supervision, Intervision, Mediation und Coaching. www.cobis.ch Telefon: 056 441 60 60, E-Mail: info@cobis.ch Ihr Produkt in guten Händen: Telefon 058 330 11 11, www.vsdruck.ch Telefon 058 330 11 02, Kaspar Frei o tanz & p kunst Das kulturelle Erbe in unserem Land braucht mehr königsfelden kbe Aufmerksamkeit, Schutz und Pflege. Der Schweizer Heimatschutz und Pro Natura zeigen ihr Wirken bei- spielhaft am ‘Flederhaus’ in Wegenstetten AG, das sich eine der letzten Kolonien der Grossen Hufeisennase in der Schweiz als Zuhause ausgesucht hat. Sammeln Sie mit Ihrer Klasse mit dem Verkauf der Schoggi- taler im September und tragen Sie zum Erhalt unseres Kulturerbes bei. Jetzt Taler bestellen auf ü f r www.schoggitaler.ch Für Ihre Werbebotschaft kopf über im SCHULBLATT 1. bis 6. Juni 2018 Ein pädagogisches Kunstprojekt LER D KEL mit 75 Jugendlichen aus Lenzburg E W A L motion GmbH Künstlerische Leitung: Brigitta Luisa Merki Pro Werb u ng u n d g5 Chriesiwe en Klosterkirche Königsfelden, Windisch 7 Se g e n o s tf a c h 146 570 77 41 80 Vorverkauf: www.ticket.baden.ch P 62 7 Telefon 0 2 777 41 84 Info Baden 056 200 84 84 F a x 0 6 72 9 222 06 www.tanzundkunst.ch Natel 07 op.agri.ch p ald-keller@ n.ch E-Mail: ew ungundpromotio ww w .w e rb Schulblatt AG/SO · 8/2018 Künstlerische und Kulturelle Kompetenzen in der Psychosozialen Praxis Neuer Certificate of Advanced Studies CAS Gemeinsames Erarbeiten eines eigenen, kulturellen oder künstlerischen Projekts im Sozialen Feld aus den Bereichen Video, Theater, Text, Performance und Bewegung mit Kunstschaffenden aus der Region, Amsterdam und Berlin. Kursbeginn und Dauer: 14. Februar bis 8. November 2019 (20 Kurstage, in Olten und extern, 15 ECTS-Punkte) Leitung: Prof. Dr. Günther Wüsten, T +41 62 957 21 58, guenther.wuesten@fhnw.ch Programm, Daten, Details und Anmeldung: www.psychosozialeberatung.ch 2
Schulblatt alv Aargau BKS Aargau 7 Standpunkt 8 Logopädische 13 Erfolge spornen an Das BKS hat die Teil- Erfassung statt Reihen- Jährlich brillieren zahl- pauschalierung der untersuchung reiche Aargauer Schüle- «verstärkten Massnah- Ab Schuljahr 2018/19 rinnen und Schüler an men» aus finanziellen wird die gesetzliche anspruchsvollen Wissen- Überlegungen vorge- Grundlage für die logo- schaftswettbewerben. zogen auf das kommende pädischen Reihenunter- Ein starker Rückhalt der Schuljahr – zu Unguns- suchungen im Aargau Förderangebote an den ten der Chancengleich- aufgehoben. Verboten involvierten Schulen ist heit. werden diese dadurch dabei für einen nachhal- nicht, ein Überdenken tigen Erfolg zentral. der bisherigen Praxis ist dennoch angezeigt. 3 Cartoon von Julien Gründisch 8 Logopädische Erfassung 13 Erfolge spornen an 7 Falsch verstandene Chancen- statt Reihenuntersuchung 14 So gelingen Kulturprojekte gleichheit 9 Piazza: Neue Vorstands- 15 «Mein Schulzimmer ist 16 Portrait: Beat Zürcher mitglieder gesucht der Kräutergarten» 11 Sechs Projekte von Klassen Titelbild: Ein gesundes Körperbild und Schulen unterstützt ist laut Gesundheitsförderung 12 Termine 35 Offene Stellen Aargau Schweiz ein zentraler Schutzfaktor 12 @Internet für ein gesundes Selbstwertgefühl. An den Schulen in Däniken wird im Turnunterricht diesem Umstand Rechnung getragen. Am Einsatz mangelt es nicht. Foto: Christoph Imseng. SCHULBL AT T Aargau und Solothurn Impressum Schulblatt Aargau und Solothurn, 135. Jahrgang Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule: Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG Auflage: 10752 Exemplare (WEMF-Basis 2016). dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online- Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Schulblatt AG/SO · 8/2018 Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter Dienste übernommen werden. Tel. 056 202 70 38 Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12 www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich. Redaktion E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch Herausgeber Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO Abonnemente, Administration und Adressänderungen Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2 und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO). Telefon 062 823 66 19 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des E-Mail schulblatt@alv-ag.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– , und des Departements für Bildung und Kultur (DBK) Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn 1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder Solothurn. Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27 in den Jahresbeiträgen inbegriffen) Inserateverwaltung E-Mail schulblatt.so@lso.ch Herstellung und Druck Stelleninserate: Schulblatt AG/SO Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau: Produktion: Peter Brunner Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau E-Mail schulblatt@vsdruck.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch Administration: Sonja Rohner Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn: Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12 und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen. Janine Frey, Volksschulamt E-Mail sonja.rohner@vsdruck.ch Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84 St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn 4 E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch www.werbungundpromotion.ch Telefon 032 627 29 37, Telefax 032 627 28 66 E-Mail janine.frey@dbk.so.ch
LSO Solothurn DBK Solothurn PH FHNW Praxis 18 Problematik erkannt – 23 100 Unterrichtsideen 25 Aufwachsen mit Medien 29 «Technische Bildung doch es wird dauern! zur informatischen Einen Clip auf YouTube stärker einbeziehen» Seit Jahren besuchen Bildung schauen, ein Gruppen- Welche Kompetenzen Kinder mit besonderem Die Beratungsstelle selfie machen und es auf benötigen Jugendliche Förderbedarf die Regel- Digitale Medien in Instagram hochladen, in der technischen Bil- schule. Binnendifferen- Schule und Unterricht – sich mit einem Game ent- dung, damit sie fähig zierung gehört zum imedias – hat unter spannen: Heutige Schüle- sind, an der Gesellschaft Alltag. Doch nicht alle www.ict-regelstandards.ch rinnen und Schüler wach- von morgen teilzuha- Lehrmittel tragen diesem die 100. Unterrichtsidee sen in einer Lebenswelt ben? Die PH FHNW hat Umstand Rechnung. Der aufgeschaltet. Wie auf, die durch digitale dies im Auftrag der LSO sprach bei zwei Ver- werden die Unterrichts- Medien und Informations- SATW untersucht – Prof. lagen vor. ideen in der Praxis ein- und Kommunikations- Peter Labudde äussert gesetzt? technologie geprägt ist. sich dazu im Interview. 18 Problematik erkannt – doch 23 100 Unterrichtsideen zur 25 Digitale Lebenswelten: 29 «Der nächste Lehrplan es wird dauern! informatischen Bildung Aufwachsen mit Medien muss die technische Bildung 21 Positives Körperbild – ein 24 Aufbau der phonologischen 26 «Da-zu-gehören» – Umgang viel stärker einbeziehen neues Angebot für Schulen im Bewusstheit mit «Hörschlau» mit Mulikulturalität 31 Schreibtischmöbel oder Kanton Solothurn 26 Gute Bücher zum Schweizer Desk-Organizer 21 LSO-Vorteile für Mitglieder Vorlesetag 32 Caramba – das WM-Lied 22 Spezial-Schnupperangebot 38 Offene Stellen Solothurn 26 Freie Plätze in der 33 Kopfüber im Schulalltag für Gruppen Weiterbildung 22 Termine 30 Kiosk 22 Da sind wir dran 30 Mediothek 34 Agenda Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch www.lso.ch, info@lso.ch Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch Präsidentin: Dagmar Rösler Schulblatt AG/SO · 8/2018 Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl Geschäf tsführer: Roland Misteli Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24 dubach@alv-ag.ch r.misteli@lso.ch scholl@alv-ag.ch 5
Kernenergie verstehen Certificate of Advanced Studies (CAS) Fachdidaktik Natur und Technik Im Zertifikatslehrgang vertiefen und er- weitern Sie Ihre fachwissenschaftlichen Kenntnisse und fachdidaktischen Kom- petenzen für einen integrierten und kom- petenzorientierten Unterricht im Fach- bereich Natur und Technik. Sie werden dabei unterstützt, fachdidaktische und pädagogische Kompetenzen des Ihnen ver- trauten Faches bzw. der Ihnen vertrauten Besuchen Sie uns Fächer in den Fachbereich zu übertragen. mit Ihrer Schulklasse! Zielgruppe Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der grössten Schweizer Lehrpersonen der Sekundarstufe I Stromfabrik. Eine Werksführung im KKL vertieft die Kenntnisse zum Thema Kernenergie und vermittelt spürbar einen Eindruck wie Daten wir aus Uran Strom produzieren. Start: Samstag, 25.08.2018 Weitere Informationen unter Anmeldeschluss: Montag, 25.06.2018 Telefon +41 56 267 72 50 oder www.kkl.ch Weitere Informationen www.fhnw.ch/wbph-cas-fnt www.kkl.ch BESTER SCHUTZ UND Exklusiv versicherbare Zusatzleistungen in der Haushaltversicherung: ATTRAKTIVE PRÄMIEN • Rechtsschutz für Strafverfahren wegen Nichterfüllung der Aufsichtspflicht FÜR MITGLIEDER LCH • Schulreise Assistance Jetzt Prämie berechnen und Offerte einholen. zurich.ch/de/partner/login Ihr Zugangscode: YanZmy2f 0800 33 88 33 Mo–Fr von 8.00–18.00 Uhr Bitte erwähnen Sie Ihre LCH-Mitgliedschaft. Schulblatt AG/SO · 8/2018 Versicherungsträger: Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG 6
Standpunkt Falsch verstandene Chancengleichheit Standpunkt. In immer kürzeren Inter- Kindes fokussierte. Diese hängt oft da- vallen – auch getrieben von der poli- von ab, ob dessen Bedürfnissen entspre- tischen Spardiskussion – f lammt die chend genügend «verstärkte Massnah- Diskussion um die Integration an den men» (VM)-Lektionen beantragt werden Schulen auf. Nun hat das Departement können, damit es für die Regelklasse BKS mit Blick auf die geplante pauscha- tragbar ist. Ist dies nicht garantiert, wird lierte Ressourcierung der Volksschule die Entlastung der Regelklasse höher ge- eine Teilpauschalierung der «verstärk- wichtet, in der Folge werden «Aussonde- ten Massnahmen» (VM), die für die rungsmassnahmen» getroffen. So ist es Schulung von Kindern mit besonderen nicht erstaunlich, dass die Separation schulischen Bedür fnissen gedacht ist, von Kindern mit sonderpädagogischem vorgezogen. Of fensichtlich aus Spar- Förderbedarf zugenommen hat, was zu gründen wird diese bereits auf das spürbaren Kostensteigerungen im sonder- kommende Schuljahr umgesetzt. pädagogischen Bereich geführt hat. Mit dem Vorziehen dieser Massnahme Eine integrationsfähige Schule ist ein versteckter Vorwurf an einige Es braucht jedoch dringend einen Perspek- Schulen verbunden, sie hätten teilweise tivenwechsel weg vom Individuum: Es zu Unrecht zu viele VM-Stunden bean- darf nicht weiter darum gehen, festzu- tragt und das System ausgenutzt. Diesem stellen, ob ein Kind integrierbar ist oder «Missbrauch» wollte das Departement nicht, sondern die Frage muss lauten, nun Einhalt gebieten, indem diese Stun- den «gerechter» verteilt werden sollten – auf den ersten Blick eine nachvollzieh- bare Überlegung. Aber nur auf den ersten Die Frage muss lauten, wie eine Schule Blick, denn es wird davon ausgegangen, dass gleichmässig verteilte Ressourcen beschaffen, ausgestattet oder organisiert gerecht seien und den am meisten zur Chancengleichheit beitragen würden. sein muss, damit sie in der Lage ist, ein Dabei wird aber ausgeklammert, dass Kind zu integrieren. Bildungschancen und die Chancen auf ein erfolgreiches Leben nicht unabhän- gig von äusseren Umständen sind, also nicht allein aufgrund von Kriterien wie wie ein Schule ausgestattet oder organi- und Entwicklungsstand auf dem Weg zu Begabung oder Leistung verteilt werden. siert sein muss, damit sie in der Lage ist, einer integrationsfähigen Schule. Es genügt also nicht, wenn alle gleich ein Kind zu integrieren. Eine integrations- Die nun vorgezogene Teilpauschalierung viel Unterstützung erhalten. Bezogen auf fähige Schule greift nicht auf das Mittel der VM-Stunden wird der dringend not- die einzelne Schule zielt die Überlegung der Aussonderung zurück, sondern garan- wendigen Entwicklung hin zu einer inte- darauf ab, dass alle Schulen gleiche Be- tiert eine adäquate und wohnortnahe grationsfähigen Schule vielerorts weitere dingungen herstellen und gleiche Chan- Förderung aller Kinder. Sie akzeptiert Steine in den Weg legen. Die Aussonde- cen ermöglichen können, wenn sie gleich Normabweichungen und kann diesen gut rung wird nicht abnehmen, sie wird sich viele Ressourcen zur Verfügung haben – vorbereitet begegnen. So betrachtet leuch- auf andere Bereiche verlegen. doch auch hier stimmt das nicht per se. tet ein, dass nicht alle Schulen gleich viel Erst wenn wir in der Lage und auch be- Schulblatt AG/SO · 8/2018 Unterstützung benötigen, da die Rahmen- reit sind, von der Sache und nicht von Invalidisieren statt integrieren bedingungen sehr unterschiedlich sind – den Finanzen her zu denken, haben wir Die an die individuellen, besonderen nicht nur hinsichtlich der sozialen Zu- eine Chance, Integration richtig umzu- Bedürfnisse eines Kindes geknüpfte Le- sammensetzung der Schülerinnen und setzen. gitimation der Ressourcen führte dazu, Schüler, sondern in hohem Masse auch Kathrin Scholl, stv. Geschäftsführerin alv dass sich die politische Diskussion auf hinsichtlich Führungskompetenz vor Ort, die Integrationsfähigkeit des einzelnen fachlicher Zusammensetzung des Teams 7
alv Aargau Logopädische Erfassung statt Reihenuntersuchung VAL. Ab Schuljahr 2018/2019 wird die gesetzliche Grundlage für die Ver- pf lichtung zu logopädischen Reihen- untersuchungen im Kanton Aargau aufgehoben. Verboten werden diese dadurch nicht. Ein Überdenken der bisherigen Praxis ist dennoch ange- zeigt – Ziel ist eine möglichst ef fek- tive Er fassung sprachauf fälliger Kinder. Ende Januar gab das BKS in der neuen Handreichung den Verzicht auf die logo- pädischen Reihenuntersuchungen in der bisherigen Form bekannt. Kurz darauf publizierte der Deutschschweizer Logo- pädinnen- und Logopädenverband (DLV) ein Positionspapier zum Thema «Logo- pädische Erfassung im Kindergarten» (LEK). In seinen Empfehlungen schlägt der DLV einen Systemwechsel vor: Statt der flächendeckenden Reihenunter- suchungen sollen nur sprachauffällige Kinder untersucht werden. Die interdis- ziplinäre Zusammenarbeit zwischen Klassenlehrperson, Schulischer Heilpäda- gogin, DaZ-Lehrperson und Logopädin wird wichtiger. Lehr- und Fachpersonen Foto: Fotolia. selektionieren im Sinne eines Mehr- Augen-Prinzips die Kindergartenkinder mit Sprachproblemen. Die Logopädin suchung aller Kinder im Kindergarten garten und in der Unterstufe sehr unter- oder der Logopäde führt im Einverständ- ist vom BKS nicht mehr erwünscht. schiedlich durchgeführt werden, denn nis mit den Eltern die Screenings durch. Zur Erfassung von Kindern mit Lese- nicht jede Schule braucht die gleiche Im anschliessenden Austausch mit den Rechtschreibstörungen äussert sich der Art von Erfassung. Wichtig ist, eine Lehrpersonen wird über das weitere Vor- DLV in der Langversion des Positionspa- passende und möglichst effiziente Form gehen entschieden. Die Eltern erhalten piers «Logopädie und Lese-Rechtschreib- zu finden, sprachauffällige Kinder im eine schriftliche Rückmeldung und mel- störungen»: Logopädinnen und Logo- Kindergarten und Kinder mit Lese-Recht- den ihr Kind bei Bedarf für eine logopä- päden sind beteiligt an der Auswahl ge- schreib-Störungen (LRS) in der Unter- dische Abklärung an. eigneter Screenings, kooperieren mit den stufe zu erfassen. Der empfohlene Systemwechsel ist eine Lehrpersonen und unterstützen diese Antonia Grimm Bovens, Co-Präsidentin VAL Folge der schon seit Jahren geführten bei der Durchführung. Die Konzentration kontroversen Diskussion um die Reihen- der Erfassung auf die Schülerinnen und DLV-Positionspapier «Logopädische Erfassung untersuchungen. Kritisiert wurden nebst Schüler mit Auffälligkeiten hilft auch im Kindergarten (LEK)»: www.logopaedie.ch/ Schulblatt AG/SO · 8/2018 dem zeitlichen Aufwand die fragwürdige hier mit, Ressourcen zu sparen, sowohl sites/default/files/u802/Posi-Papiere/DLVD_ Selbstzuweisung und die unterschied- bei der Logopädie als auch bei den Lehr- positionspapier.LEK.2.pdf lich gewichtete Mitarbeit der Eltern. Die personen. DLV-Positionspapier «Dyslexie/LRS ausführliche Praxis der logopädischen Erfassung ist Der VAL-Vorstand unterstützt die Hal- Version»: für VAL-Mitglieder im Intranet zu in der Deutschschweiz sehr heterogen. tung des DLV und empfiehlt den Logopä- finden: www.logopaedie.ch/intranet Die wenigsten Kantone führen noch den und Logopädinnen, ihre Screenings flächendeckende Reihenuntersuchungen den Vorschlägen des DLV anzupassen. durch. Im Aargau bleibt die Form der Der Begriff «Reihenuntersuchung» soll logopädischen Erfassung im Ermessen ersetzt werden durch «Logopädische Er- der zuständigen Logopädin oder des zu- fassung im Kindergarten» (LEK). Auch 8 ständigen Logopäden. Doch die Unter- in Zukunft werden Screenings im Kinder-
alv Aargau Piazza einsetzen würden? Allerdings engagie- dürfnissen, junge Kinder, Flüchtlings- ren sich von den Frauen in meinem Alter, kinder, der Unterricht und die Erwartun- die mit Power und in einem grösseren gen von aussen und innen, Sitzungen, Pensum an Schulen arbeiten und berufs- Tandems, Unterrichtsteam, diagnostische politisch interessiert sind, die meisten Hearings, Weiterbildungen im Team, bereits in Arbeits- oder Steuergruppen Stellvertretungssuchen, IT-Probleme, an ihren Schulen. Oder sie haben Schul- Formulare, Qualität, Teamentwicklung. ämter inne und in diesen bereits mehrere Die Phasen im Schuljahr, die eher «ruhig» Schulleitungen überdauert. Sie gestalten verliefen, existieren nicht mehr. die Schulentwicklung vor Ort aktiv und oft unter Belastungen mit. Auf, ihr engagierten Kinder- Neue Vorstandsmitglieder Deshalb denke ich eher an junge Berufs- gärtnerinnen! gesucht! kolleginnen, die teils noch am Anfang Und doch, gerade der Zusammenhalt ihrer Laufbahn stehen. Aber auch hier in der Fraktion und das Wissen, durch Fraktion Kindergarten. Das Schuljahr gibt es «Abers»: Einige sind noch in unser Engagement immer wieder auf neigt sich dem Ende zu und schon Ausbildung und dadurch oft absorbiert, ungute Zustände oder Belastungen hin- geht der Blick in Richtung neues Schul- andere kämpfen mit den alltäglichen weisen und diese auch abwenden zu jahr. Betrachtet man den Vorstand der Herausforderungen, auf welche sie durch können, stärkt für den Alltag. Es gibt Fraktion Kindergarten im neuen Jahr, das «Learning by studying» wenig vor- Kraft, mit engagierten Menschen ver- sieht es etwas düster aus: ein vakantes bereitet wurden. Plötzlich stehen sie ne- schiedenen Alters zu diskutieren, sich Präsidium, freie Plätze im Vorstand. ben dem Unterrichten noch einem Team zu empören aber auch Positives auszu- Sabrina Gautschi macht sich in ihrer von DaZ-, IHP-, eventuell Teamteaching- tauschen und über weiteres zu lachen. «Piazza» Gedanken darüber, weshalb Lehrpersonen oder gar zusätzlich noch Und wenn in kleineren und grösseren sich die Rekrutierung so schwierig Assistenzpersonen vor; das braucht Zeit Schritten die standespolitische Arbeit gestaltet und ruft gleichzeitig zu mehr und Kraft. Früchte trägt, dann lohnt sich die Arbeit berufspolitischem Engagement auf. Ich weiss nicht, wie ich das einst gemeis- doppelt. Ich hoffe sehr, dass wir noch tert hätte. Und dann wäre da noch das Leute finden für die vielseitige Vorstands- Wieder haben wir einiges erreicht, stehen eigentliche Kerngeschäft: die vielfältigen arbeit, die ich persönlich nicht missen durch die Arbeit in Arbeitsgruppen und Kindergruppen, die einzelnen Kinder und möchte! Kommissionen im guten Austausch mit ihre Familien, Kinder mit besonderen Be- Sabrina Gautschi, alv-Fraktion Kindergarten anderen alv-Mitgliedsorganisationen und -Fraktionen und blicken auf eine geglückte Jubiläumsjahresversammlung im letzten Herbst zurück. Und doch: keine Rede von zurücklehnen, sich freuen, zuversichtlich in die Zukunft der Fraktion schauen – nein: Es drückt, besorgt, betrübt, dass unser Vorstand droht, auf eine nicht mehr tragbare Grösse zu schrumpfen. Damit die Fraktionsführung und der Vor- stand arbeitsfähig bleiben und in dieser wichtigen Zeit – Stichworte dazu sind die Implementierung des Neuen Lehrplans, Schulblatt AG/SO · 8/2018 die stetige Sorge um finanzielle Kürzun- gen, die Änderungen in der Ausbildung oder die alltäglichen Herausforderungen – eine Stimme behält, ist es unabdingbar, Mitglieder zu rekrutieren, die mitanpa- cken. Nur wie und wo finden wir diese? Ich stehe schon lange im Beruf und habe daher einen grossen Kreis an engagierten, motivierten und beherzten Berufskolle- ginnen um mich. Da fänden sich doch Junge Berufskolleginnen gesucht! Der Vorstand der Fraktion Kindergarten ist offen für neue sicher Frauen, welche sich im Vorstand Mitglieder. Foto: iStock Photo. 9
Beitrittserklärung alv Ich werde Mitglied im Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverband alv. Meine derzeitige Vertragsanstellung beträgt Prozent (66 %) und gemäss Statuten werde ich zwingend auch Mitglied in mindestens einer dieser alv-Mitgliedorganisationen:
alv Aargau Eines der unterstützten Projekte: Der Kindergarten Klösterli in Wettingen gestaltete seinen Aussenspielplatz um. Foto: zVg. Sechs Projekte von Klassen und Schulen unterstützt Jahresbericht Schneider-Wülser-Stif- Stiftungszweck und konnten unterstützt Auch im Jahr 2017 gab es im Stiftungsrat tung. Der Stiftungsrat der Schneider- werden. Die zugesprochenen Projekt- keine personellen Veränderungen. Er Wülser-Stiftung hat die Jahresrechnung beiträge ergaben eine Summe von 22 000 besteht gegenwärtig aus acht Personen. 2017 anlässlich seiner Sitzung vom Franken. Über die bereits abgeschlosse- Das Präsidium wird durch Hans Hauen- 23. März verabschiedet. Die Wertschrif- nen Projekte wurde im SCHULBLATT stein besetzt, als Vizepräsidentin amtet ten haben im letzten, anlagemässig AG/SO in der Rubrik «Praxis» berichtet. Ariane Schweizer. Die Geschäftsführung sehr erfolgreichen Jahr eine Rendite Der Stiftungsrat möchte alle Lehrper- wird durch Manfred Dubach, den Ge- von 9,5% erzielt. Das Stiftungsvermögen sonen und Schulleitungen ermutigen, schäftsführer des alv, gewährleistet. konnte dadurch deutlich erhöht werden Projekte, die dem Stiftungszweck ent- Die Jahresrechnung der Schneider-Wülser- und beträgt über 2,2 Mio. Franken. Die- sprechen könnten, einzureichen, damit Stiftung wurde durch die Revisionsstelle ses Kapital steht für die Unterstützung das Geld der Stiftung dem beabsichtig- BDO AG geprüft und in allen Teilen als von interessanten Projekten zur Ver- ten Zweck entsprechend, Kindern und korrekt befunden. Geschäftsführung fügung. Jugendlichen interessante Erlebnisse zu und Vermögensanlagen entsprechen dem ermöglichen, verwendet werden kann. schweizerischen Gesetz, der Stiftungsur- Die Schneider-Wülser-Stiftung, deren Der zweite Stiftungszweck der Schneider- kunde und dem Anlagereglement. Der Verwaltung der Geschäftsführung des Wülser-Stiftung (SWS) legt fest, dass Stiftungsrat hat dem Geschäftsführer Aargauischen Lehrerinnen- und Leh- bedürftige oder sich in einer finanziellen Décharge erteilt. Das Stiftungsvermögen, rerverbands (alv) angegliedert ist, hat Notlage befindliche Personen, die von das zu einem grossen Teil in Wertschrif- das Ziel, einmalige Projekte von Schul- einer verstorbenen Lehrperson der aar- ten angelegt ist, hat um 157 000 Franken klassen oder ganzen Schulen der Volks- gauischen Volksschule unterstützt wurden zugenommen. Der Ertrag aus den Ver- Schulblatt AG/SO · 8/2018 schule finanziell zu unterstützen. Die oder in den letzten fünf Jahren mit ihr in mögensanlagen betrug 190 047 Franken Projekte müssen thematisch in einem gemeinsamem Haushalt gelebt haben, un- oder 9,5% des Anlagevermögens. direkten Zusammenhang mit dem Kan- terstützt werden können. Hauptsächlich Das Eigenkapital beläuft sich per Ende ton Aargau, einer aargauischen Region, infolge der verbesserten Vorsorgesituation 2017 auf 2 220 276 Franken. Gemeinde oder Persönlichkeit stehen. wird dieser Stiftungszweck im Moment Manfred Dubach, Geschäftsführer alv Die Eingabetermine für die Projektgesu- nicht mehr in Anspruch genommen. Lehr- che sind jeweils der 15. März und der personen oder deren Angehörige, die sich 15. September. in einer finanziellen Notlage befinden, ha- 2017 durfte der Stiftungsrat zwölf ein- ben aber weiterhin die Möglichkeit, sich gereichte Projektgesuche beurteilen, bei der SWS zu melden und Unterstützung sechs Projekte entsprachen dabei dem zu beantragen. 11
alv Aargau Termine @INTERNET Kantonalkonferenz Fraktion Kindergarten Der alv kommuniziert über verschie- . 23. Mai, 16 bis ca. 18.30 Uhr . 23. September, 16 Uhr dene Online-Kanäle. Klicken Sie sich Themenkonferenz zum Thema Gesundheits- Mitgliederversammlung hinein, surfen Sie, kommentieren Sie, schutz der Lehrpersonen im Kultur- & Kongress- lassen Sie sich beraten und finden Sie haus Aarau Fraktion Musik die Informationen, die Sie brauchen. . 26. September, 17 Uhr Fraktion ksb Mitgliederversammlung in Brugg Newsletter vom 9. Mai . 24. Mai, 18 Uhr − alv-DV: Es darf gefeiert werden! Jahrestreffen in der Mensa der Alten Kantons- Verband der Dozierenden 125 Jahre alv schule Aarau der Pädagogischen Hochschule − Gegensteuerinitiative – zurück Nordwestschweiz VDNW Fraktion Technische Gestaltung zu einer vernünftigen Steuerpolitik . 25. Oktober, 18.15 Uhr − Berufsbildung 2030 . 2. Juni Versammlung in Brugg-Windisch − Movetia: Austausch als Gewinn Weiterbildungsanlass «Siebdruck: vom Einfachen zum Komplizierten und wieder zurück» − Sommerakademie 2018 Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrer- − Hinweis auf Swissdidac verband Fraktion Technische Gestaltung Der alv-Newsletter kann gratis abon- . 31. Oktober (neues Datum!), 15.30 Uhr . 12. September niert werden – auf www.alv-ag.ch Mitgliederversammlung Delegiertenversammlung alv Verein Aargauer Logopädinnen Weiterhin aktuell auf der Website Fraktion Heilpädagogik . 12. September, 18 Uhr und Logopäden (VAL) . 31. Oktober, 18.15 Uhr alv-Forum Mitgliederversammlung in Zofingen Mitgliederversammlung in Lenzburg http://forum.alv-ag.ch, mit persön- Kantonalkonferenz lichem Login . 14. September, 13.30 Uhr Aargauischer Verein für Sport Delegiertenversammlung in Aarau in der Schule (AVSS) Facebook unter www.facebook.com/ . 9. November, 18.30 Uhr alv.ag.ch Primarlehrerinnen- und Primarlehrer- Mitgliederversammlung verein (PLV) Neu auf der alv-Website . 19. September, 16 / 18 Uhr Fraktion Sek1 Unter www.alv-ag.ch ➝ SCHULBLATT Delegiertenversammlung in Aarau . 28. November (neuer Termin) ➝ SCHULBLATT online finden Sie Mitgliederversammlung in Aarau unter «Archiv» bereits erschienene Aus- Fraktion Hauswirtschaft gaben als PDF zum Download. . 19. September, 17.30 Uhr Mitgliederversammlung in Aarburg Aus dem LCH Lehrpersonen Mittelschule Aargau Positionspapier: Lager sind Teil des . 19. September, 18 Uhr Alle alv-Termine sind auch auf www.alv-ag.ch unentgeltlichen Unterrichts Mitgliederversammlung in Wettingen abrufbar. Sekretariat alv KREATIV! Im Themenheft «kreativ!» geht das SCHULBLATT der Frage nach, wie wichtig kulturelle Bildung ist. Die Schule für Gestaltung Aargau ist mit einem Beitrag vertreten, ebenso das Stadtmuseum Aarau. Dieses nimmt mit der Ausstellung PLAY eine soziokulturelle Verortung des digitalen Spielens vor. Vorgestellt werden auch der mobile Kunstraum Schulblatt AG/SO · 8/2018 «Ambolatorium der Sinne» und das Atelier «MosaikUndMehr» in Härkingen. Und es gibt Antworten auf die Frage: «Wann sind Sie kreativ?» Verpassen Sie die Chance nicht, Ihr Angebot mit einem Inserat, einer Publireportage oder einer Beilage in der attraktiven Themennummer zu präsentieren. Inseratschluss: Freitag, 3. August 2018 nh e f t Theme Beratung und Reservation: Nr. 13 Inserat-Management SCHULBLATT Aargau und Solothurn I EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH us t 24. Aug 12 2018 Chriesiweg 5, 5707 Seengen, Telefon 062 777 41 80 I E-Mail: ewald-keller@pop.agri.ch
BKS Aargau Erfolge spornen an Begabtenförderung. Jährlich brillieren Keanu Gleixner zahlreiche Aargauer Schülerinnen und von der Kantons- Schüler an anspruchsvollen Wissen- schule Baden schaftswettbewerben. Ein starker Rück- gewann an der halt der Förderangebote an den invol- Physikolympiade vierten Schulen ist dabei für einen nach- die Silbermedaille haltigen Erfolg zentral. und qualifizierte sich damit für die Als an einem Sonntag Ende März Renato European Physics Renner, Professor für Theoretische Physik Olympiad EuPhO an der ETH Zürich, an der Neuen Kantons- 2018 in Russland. schule Aarau einen Vortrag hielt über For- Foto: Markus Meier, schung im Zeitalter der künstlichen Intelli- Physik-Olympiade. genz, lauschten die anwesenden Jugend- lichen aufmerksam. Sie waren die Fina- listinnen und Finalisten der Schweizer Physik-Olympiade 2018, die seit über 20 Jahren an der NKSA stattfindet. Jedes halb des Schulunterrichts gesteigert wer- Die besondere Unterstützung zeigt sich Jahr bestreiten junge Physik-Talente von den. Für eine Teilnahme am Wettbewerb positiv im nationalen Vergleich. Über- Berufs- und Mittelschulen aus der ganzen sind laut Richard Heimgartner «beacht- durchschnittlich viele Schülerinnen und Schweiz den anspruchsvollen Wissen- liche substanzielle Eigenleistungen von- Schüler, die sich für die nationalen Final- schaftswettbewerb mit dem Ziel, sich als seiten der Schülerinnen und Schüler not- runden und internationale Wettbewerbe Teil der Schweizer Delegation für die inter- wendig». Trotz des enormen Zusatzauf- qualifizieren, stammen aus dem Kanton nationale oder die europäische Physik- wands ist an der Schule ein «Peer-Group- Aargau. Diese Erfolge belohnen nicht nur Olympiade zu qualifizieren. Die insgesamt Effekt» zu beobachten: Jedes Jahr nehmen die Teilnehmenden, sondern können sich 23 Physik-Finalistinnen und -Finalisten zahlreiche Schülerinnen und Schüler der motivierend auf ihre Kolleginnen und haben sich während zwei Qualifikations- NKSA erfolgreich an verschiedenen Wis- Kollegen, Lehrpersonen und die ganze runden gegen rund 550 Konkurrentinnen senschaftswettbewerben teil. So wird die Schule auswirken. In einem der Begabten- und Konkurrenten durchgesetzt. Motivation für die Jüngeren Jahr für Jahr förderung gegenüber positiv gestimmten aufrechterhalten. Zudem hat 2017 eine Schulumfeld können immer wieder neue Rückhalt an Schulen wichtig neu gestaltete erste Selektionsrunde die Angebote entstehen und die Motivation Dass die Schweizer Physik-Olympiade an Teilnehmerzahl an der Schweizer Physik- aufrechterhalten werden. der NKSA stattfindet, ist kein Zufall. Olympiade fast verzehnfacht! «Offenbar Noemi von der Crone, Abteilung Berufsbildung Richard Heimgartner, Fachschaftsvorstand setzte der auch online verfügbare Test und Mittelschulen, BKS Physik, hat die Veranstaltung bereits von die Teilnahme-Hürde stark herunter», so seinen ehemaligen Lehrerkollegen über- Richard Heimgartners Vermutung. nommen und führt sie seit Jahren mit ho- hem Engagement weiter. An der NKSA ge- Erfolgreiche Aargauer Schülerinnen Wissenschafts-Olympiaden niesst die Begabtenförderung eine lange und Schüler In den Disziplinen Biologie, Chemie, Geo- Tradition und die Unterstützung, auf die Im Kanton Aargau wird Begabtenförde- graphie, Informatik, Mathematik, Physik, Richard Heimgartner zählen darf, ist dem- rung an allen Kantonsschulen betrieben. Philosophie und Robotik finden jährlich entsprechend gross. Mit seinem Kollegen, Das Departement BKS unterstützt die Wissenschafts-Olympiaden statt. Die meis- Dr. Stephen Weyeneth, kann er beispiels- Schulen dabei, damit Lehrpersonen ein- ten Finalrunden sind im Frühjahr, damit die Schulblatt AG/SO · 8/2018 weise an der Schule einen Physik-Olympia- zelne Unterrichtseinheiten speziell für die Schülerinnen und Schüler in den Sommer- den-Vorbereitungskurs durchführen. Förderung begabter Schülerinnen und ferien zu den weltweit stattfindenden inter- Schüler einsetzen nationalen Wettbewerben reisen können. Gegenseitige Motivation können. Die Förde- Weitere Informationen unter «Auch begabte Schülerinnen und Schüler rung geht deutlich www.science.olympiad.ch sind meist nicht leicht für die Physik- über den Unterrichts- Olympiade zu begeistern», verrät Richard stoff am Gymnasium Heimgartner. Zuerst gilt es, den Respekt hinaus und bezieht vor einem Wissenschaftswettbewerb zu sich auf das Interes- überwinden. Danach muss die Motivation sensgebiet der Schüle- für zusätzliche Trainingseinheiten ausser- Richard Heimgartner rin oder des Schülers. 13
BKS Aargau So gelingen Kulturprojekte Kultur vermittlung. Jedes Jahr verlegen Ein Schulraum wird zum Atelier rung mit sich. Für ein gutes Klima unter- Kunstschaf fende für «Artists in Resi- Die Kunstschaffenden und die Schule einander sind gegenseitige Offenheit, Ehr- dence» ihr Atelier an Schulen. Für ein leiten die Zusammenarbeit jeweils etwa lichkeit und Vertrauen entscheidend. Eine er folgreiches Projekt sind eine gute ein Jahr vor Beginn der Residenz in die gelungene Kommunikation zur Klärung Vorbereitung und Einbettung in die Wege. Gemeinsam wird zum Beispiel von Wünschen, Erwartungshaltungen Schulkultur wichtig. die Anzahl partizipierender Klassen und Verantwortlichkeiten ist mitbestim- und die Dauer und Intensität des Projekts mend über den Erfolg des gesamten Pro- In der Aargauer Gemeinde Oberhof resi- frühzeitig definiert. In Absprache mit jekts. Hilfreich ist, von Beginn weg die dieren noch bis zum 8. Juni zwei Designe- dem Hausdienst der Schule beginnt die Aufgaben- und Rollenverteilung zwischen rinnen des Kollektivs Postfossil in ihrem Suche nach einem Raum, der zum Krea- Lehrpersonen und Kunstschaffenden zu Atelier im Werkraum der Primarschule. tivlabor umfunktioniert wird und den diskutieren und schriftlich festzuhalten. Zusammen mit drei Schulklassen und Bedürfnissen der Kunstschaffenden ent- dem Kindergarten vertiefen sie sich wäh- spricht. Die Kunstschaffenden verbrin- Kommunikation an Eltern und rend sieben Wochen in verschiedene gen nebst den direkten Begegnungen Angehörige Designprozesse und präsentieren zum mit den Schülerinnen und Schülern viele Genauso wichtig wie die interne Kom- Schluss ihre Werke an einer öffentlichen weitere Stunden in ihrem Atelier und munikation ist die Information nach Vernissage. Das intensive Partizipations- ermöglichen durch ihre Präsenz einen aussen. Die Eltern interessieren sich für projekt «Artists in Residence an Schulen» vertieften Einblick in ihren Schaffenspro- die Lernsituation ihrer Kinder, möchten bietet für die Beteiligten viel Inspirations- zess. Auch für die Vernissage des Werks, über allfällige Ausfälle des Regelunter- potenzial. Damit die Residenz für alle das in den Residenzwochen nach und richts in Kenntnis gesetzt werden und zur Bereicherung wird, lohnt sich eine nach entsteht, muss der Einbezug aller müssen, falls das Projekt filmisch oder frühzeitige und sorgfältige Planung. Beteiligten geplant werden, damit der fotografisch dokumentiert wird, ihre «Artists in Residence an Schulen» wird Projektverlauf der schulischen Öffentlich- Einwilligung dazu geben. finanziert durch die Ernst Göhner Stif- keit möglichst transparent und nachvoll- Mit geschickter Vorbereitung kann die tung, die Schneider-Wülser-Stiftung ziehbar nahegebracht werden kann. Dynamik einer Residenz weit über die und «Kultur macht Schule». Interessierte Grenzen des Klassenzimmers hinaus Schulen können sich noch bis zum Viele Akteure, ein Ziel in die ganze Schule, in die Familien 15. August für die Residenzen im Jahr Mit dem Einzug der Kunstschaffenden der Schülerinnen und Schüler und in 2019 bei der Fachstelle Kulturvermittlung und der Kulturvermittlerin oder dem die Schulgemeinde inspirierend und per E-Mail an kulturmachtschule@ag.ch -vermittler kommt frischer Wind in das anregend hineinwirken. anmelden. Schulgebäude. Das bringt viel Verände- Zoe Näf, Fachstelle Kulturvermittlung, BKS Die Publikationen «Arbeitsprinzipien im Programm ‹Kultur macht Schule›» und «Artists in Residence an Schulen: Erfahrungen teilen» bieten vertiefte Informationen zur Durch- führung einer Residenz und anderen Kultur- projekten mit Schulen. Sie sind als PDF verfügbar unter www.kulturmachtschule.ch → Veröffentlichungen. Schulblatt AG/SO · 8/2018 Öffentliche Vernissage zur aktuellen Künstlerresidenz Die öffentliche Vernissage zur Residenz in Oberhof findet am Donnerstag, 7. Juni um 18 Uhr statt. Weitere Informationen zur laufenden Residenz sind zu finden unter: www.kulturmachtschule.ch → Angebote für Schulklassen → Artists in Residence. 14 An der Schule Oberhof findet aktuell eine Residenz mit Designerinnen statt. Foto: Andrea Zielinski.
BKS Aargau «Mein Schulzimmer ist der Kräutergarten» Schule unter wegs. Gabriela Angehrn leitet Workshops im Kräutergarten von Schloss Wildegg. Als Kräuter frau Anna verkleidet, macht sie immer wieder die Er fahrung, wie die naturnahe Wissens- vermittlung Schülerinnen und Schüler in den Bann zieht. Schloss Wildegg bietet für Schul- und Kin- dergartenklassen spannende Führungen und Workshops an. Die Kinder lernen die Schlossdomäne kennen und erhalten Ein- blick in die Geschichten der ehemaligen Besitzerfamilie Effinger. Zu den museums- pädagogischen Angeboten gehört auch der historische Kräutergarten, der eine naturnahe Wissensvermittlung ermöglicht. Schüle- rinnen und Schüler erfahren, wie sich die Gabriela Angehrn als Kräuterfrau Anna im Schlossgarten. Foto: Museum Aargau. Herrschaften einst gesund hielten und wozu Gänsefingerkraut, Löwenschwanz und Beinwell in der Hausapotheke beitra- Ihre Begeisterung für diese Art von Lernen gen. Welchen Mehrwert das direkte Erleb- ist auch nach über 10 Jahren noch spürbar. nis für die Schulklassen bietet, schildert «Ja, es fasziniert mich, wie die wildesten Gabriela Angehrn im Interview. Kinder im Garten ruhig werden und sich für die Pflanzen und Kräuter interessieren. Gabriela Angehrn, der Gemüse- und Kräutergarten Das fasziniert auch die beteiligten Lehr- von Schloss Wildegg ist quasi Ihr Schulzimmer. personen.» Unterrichtet es sich hier besonders gut? Gabriela Angehrn: «Ja, das ist tatsächlich Zahlreiche Angebote so! Dieser Garten bietet so viel Besonderes: Für Schulklassen hält das Schloss Wildegg Spargeln, Pfefferkraut, Etagenzwiebeln, eine Vielzahl an Führungen und zahlrei- Artischocken, verschiedene Getreidesorten che Workshops bereit. Auf Wunsch kann und vieles mehr. Es sind lauter Pflanzen, Kinder können selber Kräuter verarbeiten. auch ein individueller Besuch arrangiert die viele Kinder noch nie gesehen haben. Foto: Museum Aargau. werden. Da ist das Interesse von alleine da, die Alle weiteren Informationen dazu sind zu Schülerinnen und Schüler sind voll bei der frau Anna macht schon Eindruck. Oft kön- finden unter www.schlosswildegg.ch. Sache.» nen die Kinder kaum aufhören, Fragen zu Jennifer Degen, Marketing & Kommunikation, stellen. Das Erlebte und Erlernte prägt sich Museum Aargau Was können sie denn Unbekanntes erfahren? ihnen sehr stark ein, davon bin ich jedes «Wir gehen zusammen durch den Garten Mal von Neuem überzeugt.» Aargauer Schulen erhalten bei der Buchung eines und ich zeige den Kindern zum Beispiel Vermittlungsangebots Finanzierungsbeiträge von die ‹Putzpflanzen› – etwa das Seifenkraut, Dürfen die Kinder der Kräuterfrau auch 50% auf alle Eintritte und Vermittlungsangebote aus dem man Shampoo oder Waschmittel zur Hand gehen? über den Impulskredit «Kultur macht Schule». Schulblatt AG/SO · 8/2018 herstellt, oder das Glaskraut, mit dem man «Ja natürlich! Wir sammeln gemeinsam Gläser putzt. Wir schauen uns auch die ver- Kräuter fürs ‹Znüni› und machen daraus schiedenen Gemüse an, die es in den meis- später einen Kräuterquark und Tee. Man- ten Gemüsegärten gar nicht mehr gibt. Die che Kinder haben noch nie so etwas ge- Workshop Kräuterkraft Schülerinnen und Schüler sind fasziniert macht, während andere schon sehr viel Ort: Schloss Wildegg. Dauer: 2,5 Stunden von diesen besonderen Pflanzen.» über Pflanzen und Kräuter wissen. Wir Kosten: 300 Franken plus Eintritt (4 Franken sammeln auch Kräuter für eine Salbe, pro Person). Zielgruppe: 2.– 6. Klasse. Sind die Kinder auch von Ihnen als Kräuterfrau die wir über dem offenen Feuer herstellen. Buchbar unter: 0848 871 200 oder Anna fasziniert? Die einen kümmern sich um die Salbe, reservationen.wildegg@ag.ch «Ja. Häufig kommt es vor, dass die Kinder und die anderen beschriften die Döschen total im Rollenspiel aufgehen. Die Kräuter- mit Tinte und Feder.» 15
Portrait Es war eine positive Zeit Portrait. Beat Zürcher, Primarlehrer aus Biberist, schaut zufrieden auf seine Zeit als Turn-, Sport- und Primarlehrer zurück. Eine gute Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern war ihm das Wichtigste. Er würde jungen Menschen den Beruf des Lehrers nur dann emp- fehlen, wenn er als Berufung und nicht einfach als «Job» gesehen werde. Zücky möchte sich wieder mehr «sein und abefahre». Es ist, als würde alles, was mir Beat Zürcher, Primarlehrer in Biberist, über sein Unterrichten erzählt, in realen Bil- dern vor meinem innern Auge ablaufen. Ja, so kenne ich ihn aus unserer gemein- samen Zeit in seinem Schulzimmer im Mühlematt Schulhaus in Biberist. Mit unglaublicher Geduld, viel Einfühlungs- vermögen und einer steten Prise Humor verflogen die Lektionen im Nu, die immer bis ins letzte Detail vorbereitet waren. Seine Flexibilität, aus einer unvorher- gesehenen Situation zugunsten seiner Schülerinnen und Schüler etwas Positives herauszuholen, faszinierte mich immer wieder. Den Kick gab es nicht Es gab für Beat Zürcher keine Initial- zündung, den Lehrerberuf zu ergreifen. Schmunzelnd erzählt er mir eine Ge- schichte aus seiner Zeit als Erst- oder Zweitklässler: «Ich schaute der Lehrerin beim Korrigieren zu und dachte mir, das möchte ich auch einmal machen.» Mit den Jahren sah Beat (Zücky) Zürcher seine Berufung als Lehrer vor allem Schulblatt AG/SO · 8/2018 In erster Linie war es mir wichtig, zu den Schülerinnen und Schülern eine gute Beziehung herzustellen. 16
Portrait im Bereich des Sports. «Die ganze Atmo- hätten auf eine Persönlichkeit verzich- Reisen eine grosse Leidenschaft. Die Liste sphäre gefiel mir, denn grundsätzlich ten müssen, die mit Leib und Seele Leh- der Länder von China, Australien, Ame- war es mir in der Schule immer wohl.» rer war. «In erster Linie war es mir wich- rika, Afrika, über Brasilien und Thailand In den Jahren 1974 bis 1979 absolvierte tig, zu den Schülerinnen und Schülern bis nach Guatemala ist lang. «Ich hatte das Beat Zürcher das Seminar in Solothurn, eine gute Beziehung herzustellen. Interak- Ziel, alle Kontinente zu bereisen.» Sport es war die erste Reformklasse mit fünf tion war und ist für mich das prägende und Reisen in die weite Welt gehören je- Jahren Ausbildungszeit. Seiner Berufung Element. Dazu kommt – das ist unabding- doch der Vergangenheit an. folgend machte er anschliessend an der bar – die Freude am Arbeiten mit Kin- Nach seiner Pensionierung werden die Uni Bern das Turn- und Sportlehrer- dern.» Die Freude der Kinder, dass etwas Schachabende mit Dominique Rieben blei- diplom. Während seiner Studienzeit war angekommen sei, verstanden wurde und ben, die oft mit tiefen Gesprächen verbun- er immer wieder Stellvertreter an ver- schliesslich umgesetzt werden konnte, den sind, die dazu führen, dass nur eine schiedenen Klassen. sei für ihn das Dankeschön gewesen. Runde gespielt wird. Zücky möchte wieder Nach einem Teilpensum als Turnlehrer «Ich hatte über all die Jahre nie grosse vermehrt Gitarre spielen, den Garten neu an der Bezirksschule Biberist und einem Probleme mit Eltern. Und vor allem in den gestalten, Sprachen auffrischen und vor dreimonatigen Sprachaufenthalt in Eng- Skilagern machte ich mit den Kindern zu- allem «sein und abefahre». Dazu gehört land führte ihn sein Weg an die Ober- sammen schöne Erfahrungen.» Haare in das Pflegen von Kontakten, die zu kurz schule in Biberist. «Das war allerdings der «Schulsuppe» wird es auch gegeben kamen. Und das Reisen? Jetzt sei die nicht meine Welt.» 1985 wurde der Sport haben. Beat Zürcher erwähnt diese nicht. Schweiz dran, per GA oder Halbtax, meint wieder Trumpf. Empfohlen von Hans Bill Er sieht das Positive, aus tiefster Überzeu- er. «Weitere Pläne habe ich nicht. Ich trat Zücky in Aarwangen an der Berni- gung heraus. Wie sich der letzte Schultag möchte die Ruhe geniessen ohne an Ver- schen Sekundarschule eine Stelle an, un- im Juli anfühle, sei noch schwer zu sagen. pflichtungen denken zu müssen.» terrichtete Turnen, Werken und Geogra- «Neben Erleichterung macht sich sicher Ein breites Lachen unterstreicht die Auf- phie. Beat Zürchers Augen leuchten. «Das auch etwas Wehmut breit. Aber es ist gut zählungen seiner zukünftigen Tätigkeiten. wäre meine Stufe gewesen.» Wäre? Knie- für mich zu gehen.» Er sei in den vergan- Und mit dem gleichen Lachen blickt er probleme stoppten den Traum. In dieser genen Jahren manchmal etwas von den zurück und ist dankbar, obwohl ihn viele schwierigen Zeit war Dominique Rieben, vielen Reformen überfahren worden. «So Verletzungen immer wieder zwangen, Schachpartner von Beat Zürcher und ein konnte ich das eine oder andere nicht zu Träume zu begraben und eingeschlagene Biberister Urgestein an der Primarschule, meiner Zufriedenheit erledigen.» Er habe Wege abrupt zu ändern. eine starke Unterstützung. Zücky wech- viel gegeben. «Das zehrt. Aber es war eine Zücky geht, ein Vollblutpädagoge, der je- selte an die Primarschule Biberist, wo äusserst positive Zeit.» Er könne sich über- dem den Beruf des Lehrers empfiehlt, vor- er 26 Jahre auf der 5./6. Klasse und drei haupt nicht beklagen. ausgesetzt sie oder er ist bereit, den Leh- Jahre an der 3./4. Klasse unterrichtete. rerberuf nicht als «Job» sondern als Be- Der Alltag bleibt ausgefüllt rufung zu sehen. Beat Zürcher war ein Be- Im Sommer ist Schluss Während seiner intensiven Schulzeit er- rufener. Auch ich durfte davon profitieren. Jetzt – nach mehreren Jahrzehnten Unter- holte sich Beat Zürcher beim Sport. Er Danke! richt – ist Schluss. Zum Glück konnte Beat leitete die Geräteriege Biberist, war für Christoph Frey Zürcher ins Seminar eintreten. Er wäre das Cluborgan des FC Biberist zuständig sicher auch ein guter Elektriker gewor- und trainierte eine Damen-Volleyball- den, doch viele Schülerinnen und Schüler Mannschaft. Nebst Guggenmusik war das Schulblatt AG/SO · 8/2018 17
LSO Solothurn Problematik erkannt – doch es wird dauern! Austauschtref fen zwischen LSO und Schulverlag+ in Bern. Seit Jahren besu- chen Kinder mit besonderem Förderbe- dar f die Regelschule. Binnendif feren- zierung gehört zum Alltag. Doch nicht alle Lehrmittel tragen diesem Umstand Rechnung. Der LSO wandte sich an die Verlage. Die Problematik wurde erkannt, Weiterentwicklungen sind im Gange. Mit einem Brief wandte sich die Geschäfts- leitung des LSO Mitte des letzten Jahres an die Verlage «Klett» und «Schulverlag+» mit folgender Einleitung: «Sehr geehrte Damen und Herren Um binnendifferenziert unterrichten zu können braucht es entsprechende Lehrmittel. Foto: Fotolia. Im Kanton Solothurn wurde die Spezielle Förderung (schulische Integration) fast zu den erwähnten Verlagen aufzunehmen. (3./4. Klasse) und Anita Palermo (Sek B) flächendeckend aufs Schuljahr 2011/12 Leider scheiterte dieses Projekt und der mit dem Geschäftsführer und dem Projekt- eingeführt. Dies bedeutet, dass seit einigen LSO entschloss sich, den Kontakt alleine leiter des Schulverlags in Bern. Nach einem Jahren von der Kindergartenstufe bis in die herzustellen. Nach dem Verschicken der freundlichen Empfang wurden vonseiten Sekundarstufe I auch Kinder und Jugendliche Briefe musste der LSO nicht lange auf des LSO die Stolpersteine der Lehrmittel mit besonderem Förderbedarf die Regel- Antworten warten. «Mille feuilles» und «Clin d'œil» thematisiert. schule besuchen. Im der Folge werden diese für das jeweilige Lehrmittel aufgelistet und anschliessend Sowohl für die Schulen als auch für die Sehr positiv sind die die Rückmeldungen und Antworten aus Lehrerinnen und Lehrer war und ist diese dem Schulverlag wiedergegeben. vielen Einsatzmöglichkeiten Reform ein einschneidender Paradigmen- Für das Lehrmittel «Mille feuilles» auf wechsel. Der Unterricht muss grundlegend im IT-Bereich. der Primarstufe wurden vonseiten des umgestaltet und anders organisiert werden. LSO folgende Punkte deponiert: Zum Lehrmittel «Mille feuilles». Das bereits vorhandene Ungleichgewicht zwischen starken und schwachen Schüle- • Grundsätzlich rinnen und Schülern prägt sich mit der Grosse Anstrengungen unternommen – Die Parcours sind für die Schülerinnen Speziellen Förderung noch weiter aus. In der vergangenen Zeit passte sich der und Schüler spannend, attraktiv, ab- Klett-Verlag mit seinen renommierten wechslungsreich, alltagsbezogen und Lehrerinnen und Lehrer sind seit der schu- Lehrmitteln wie «Sprachstarken» und entsprechend gestaltet. lischen Integration angehalten, ihren Unter- «Zahlenbuch» den Veränderungen in der – Sehr positiv sind die vielen Einsatz- richt binnendifferenziert zu organisieren. Schule an und nahm zahlreiche Weiter- möglichkeiten im IT-Bereich. Aus diesem Grund sind sie auch auf ent- entwicklungen auch in Bezug auf die – Das Lehrmittel ermöglicht begeistertes sprechende Lehrmittel angewiesen. Binnendifferenzierung vor. Die LSO-Ge- und begeisterndes Unterrichten. schäftsleitung ist der Meinung, dass hier – Die Schülerinnen und Schüler sind Der Verband Lehrerinnen und Lehrer Solo- mittlerweile grosse Anstrengungen unter- motiviert und lernbereit, weil sie von Schulblatt AG/SO · 8/2018 thurn (LSO) hat festgestellt, dass die aktuellen nommen wurden, um den veränderten den Inhalten angesprochen werden. (obligatorischen) Lehrmittel in vielen Anforderungen Rechnung zu tragen. Bereichen wenig bis keine binnendifferen- Der Schulverlag+, welcher ja bekanntlich • Aufbau zierende Angebote aufweisen. Vor allem für der Herausgeber der Französisch-Lehrmittel – Mit zwei bis drei Lektionen ist kein die schwächsten Schülerinnen und Schüler «Mille feuilles» und «Clin d'œil» ist, zeigte Sprachbad möglich. fehlen Niveau gerechte Arbeitsmaterialien.» grosses Interesse an unserem Anliegen – Der Aufbau in der 3./4. Klasse ist zu kom- und lud den LSO zu einem persönlichen pliziert, zu stark ineinander verschachtelt. Vorausgegangen war diesem Schreiben Gespräch ein. Vor allem der Grammatikaufbau beinhaltet eine lange Phase der versuchten Zusammen- Am 7. März 2018 trafen sich die Präsidentin eine zu undurchsichtige Struktur. arbeit mit der Lehrmittelkommission des des LSO mit den beiden erfahrenen Fran- – Der Klassenwortschatz wird zu wenig 18 Kantons Solothurn, gemeinsam Kontakt zösisch-Lehrerinnen Gabriela Cslovjecsek repetiert.
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