10/18 8. Juni 2018 8 Aargau Ohrfeige für den Kanton als Arbeitgeber 18 Solothurn - Edudoc
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SCHULBLAT T Aargau und Solothurn 10/18 8. Juni 2018 8 Aargau Ohrfeige für den Kanton als Arbeitgeber 18 Solothurn Zuständigkeiten geklärt – Abläufe vereinfacht 31 Praxis Musik als grenzüber- windende Kraft
>SfGAERFEST M >JAHRESAUSSTELLUNG SOML I 2018 2 JU Certificate of Advanced Studies (CAS) Aufbau eines schulinternen Qualitätsmanagements AUSSTE Im Zertifikatslehrgang vermitteln wir Ihnen die Grundlagen eines schulinter- nen Qualitätsmanagements (QM), damit SS Sie die Qualitätskultur an Ihrer Schule praxisnah und wirkungsorientiert weiterentwickeln können. SAU MONTAG,G, 2. 2 JULII 201 20 2018 18 Zielgruppe FÖRDER FÖRDERPREIS ERPREIS UND ND FFEIER ZUR Schulleitende aller Stufen, Qualitäts- JAHRE JAHRESAUSSTELLUNG HRESAUSSTE TELLULUNG 17 UHR beauftragte, Mitglieder von Schul- FEST ST MIT MI BARS, BARSRS,, ESSEN E UND behörden MUS MUSIK USIK AB 199 UHR U ÖF ÖFFNUNGSZEITEN ÖFFNUNG GSZ SZEITEN AUSSTEL AUSSTELLUNG ELLUNG Daten MO MONTAG ONTAG O G BI BIS B FREITAG, Start: Freitag, 21.09.2018 18.–29. 18 18. 8.– .–29. – 29. JUNI JUNNI 2018, 10–18 N 10 –18 18 UHR U Anmeldeschluss: Samstag, 30.06.2018 MONTAG, MONTAG, MOO , 2. JULI J I 2018, 2018 17–23 17 –23 UHR HR SC SCHULE CH HULE FÜR GESTALTUNG HULE G AARGA AA AARGAU RGAU WE WEIHERMATTSTRASSE EIHE HERMATTSTRASSEE 94, AAR A AARAU ARAU Weitere Informationen WW WWW.SFGAARGAU.CH WW.SFGA SFGAARGAU.CH RGAU.CH 18 –29JU –29JUNI2018 9 www.fhnw.ch/wbph-cas-qm BESTER SCHUTZ UND KREATIV! ATTRAKTIVE PRÄMIEN Im Themenheft «kreativ!» geht FÜR MITGLIEDER LCH. das SCHULBLATT der Frage nach, wie wichtig kulturelle Bildung Exklusiv versicherbare Zusatz leistungen in der Haushalt ist. Die Schule für Gestaltung versicherung: Aargau ist mit einem Beitrag ver- • Rechtsschutz für Strafverfahren treten, ebenso das Stadtmuseum wegen Nichterfüllung der Aarau. Dieses nimmt mit der Aufsichtspflicht Ausstellung PLAY eine sozio- • Schulreise Assistance kulturelle Verortung des digitalen Jetzt Prämie berechnen und Spielens vor. Vorgestellt werden Offerte einholen. auch der mobile Kunstraum heft zurich.ch/de/partner/login «Ambolatorium der Sinne» und T h em en Ihr Zugangscode: YanZmy2f das Atelier «MosaikUndMehr» Nr. 13 st 0800 33 88 33 in Härkingen. Und es gibt Antwor- 24. Augu Mo–Fr von 8.00–18.00 Uhr ten auf die Frage: «Wann sind 2018 Bitte erwähnen Sie Ihre Sie kreativ?» LCHMitgliedschaft. Schulblatt AG/SO · 10/2018 Verpassen Sie die Chance nicht, Ihr Angebot mit einem Inserat, einer Publireportage oder einer Beilage in der attraktiven Themennummer zu präsentieren. Inseratschluss: Freitag, 3. August 2018 Beratung und Reservation: Versicherungsträger: Zürich VersicherungsGesellschaft AG Inserat-Management SCHULBLATT Aargau und Solothurn EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen 2 Telefon 062 777 41 80 I E-Mail: ewald-keller@pop.agri.ch
Schulblatt alv Aargau BKS Aargau 7 Standpunkt 8 Ohrfeige für den Kanton 14 Anhörungsstart Digitale Technologien als Arbeitgeber Der Regierungsrat legt spielen eine wichtige Die Rückmeldungen der die konzeptionellen Rolle in unserer Gesell- Mitarbeitenden der Ver- Grundlagen der «Neuen schaft und werden in waltung gegenüber dem Ressourcierung Volks- Zukunft noch an Bedeu- Kanton als Arbeitgeber schule» aufgrund der tung gewinnen. Sie überraschten nicht. Trotz- grossen Tragweite des haben das Potenzial, dem lassen das Ausmass Vorhabens zur freiwilli- die Chancengerechtig- der Kritik und der Ver- gen Anhörung vor. Im keit in der öffentlichen gleich mit anderen Arbeit- Interview äussert sich Schule zu stärken oder gebern aufhorchen. Bildungsdirektor Alex zu verschlechtern, sagt Hürzeler zu den Chancen Beat Schwendimann. des Projekts. 3 Cartoon von Frida Bünzli 8 Ohrfeige für den Kanton 14 Neue Ressourcierung 7 Chancengerechtigkeit als Arbeitgeber Volksschule in der digitalen Schule 9 Piazza I: Mehr Arbeiten 14 Mehr Möglichkeiten 16 Portrait: Rolf Steiner mit Händen für die Schule 10 Piazza II: «Gewerkschaft 15 Im Gerichtssaal von 1595 vor Ort» Titelbild. Die 6. Klasse der Lehrerin 11 Pensionierung Irène Triches im Schulhaus Bifang 12 Neue Pensen? – Unbedingt 37 Offene Stellen Aargau in Olten probt das Ganovenstück melden! «Geld ist nicht alles!», das sie an 12 @Internet der Schultheaterwoche zeigen 13 Termine wird. Ein Grund mehr, mit der Klasse an die Schultheaterwoche zu reisen. Foto: Christoph Imseng. SCHULBL AT T Aargau und Solothurn Impressum Schulblatt Aargau und Solothurn, 135. Jahrgang Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule: Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG Auflage: 10752 Exemplare (WEMF-Basis 2016). dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online- Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Schulblatt AG/SO · 10/2018 Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter Dienste übernommen werden. Tel. 056 202 70 38 Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12 www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich. Redaktion E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch Herausgeber Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO Abonnemente, Administration und Adressänderungen Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2 und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO). Telefon 062 823 66 19 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des E-Mail schulblatt@alv-ag.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– , und des Departements für Bildung und Kultur (DBK) Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn 1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder Solothurn. Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27 in den Jahresbeiträgen inbegriffen) Inserateverwaltung E-Mail schulblatt.so@lso.ch Herstellung und Druck Stelleninserate: Schulblatt AG/SO Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau: Produktion: Peter Brunner Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau E-Mail schulblatt@vsdruck.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch Administration: Sonja Rohner Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn: Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12 und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen. Janine Frey, Volksschulamt E-Mail sonja.rohner@vsdruck.ch Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84 St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn 4 E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch www.werbungundpromotion.ch Telefon 032 627 29 37, Telefax 032 627 28 66 E-Mail janine.frey@dbk.so.ch
LSO Solothurn DBK Solothurn PH FHNW Praxis 18 Zuständigkeiten 25 Passepartout kommt 27 Mehr Chancengerechtig- 31 Musik als grenzüber- geklärt – Abläufe in die Sek II keit durch SCALA windende Kraft vereinfacht Diesen Sommer werden In einer Weiterbildung Der Spielfilm «La Mélo- Mit der Änderung des die ersten Schülerinnen lernten Primarlehrperso- die» des Filmemachers Volksschulgesetzes und Schüler, die seit der nen, wie sie ihre Schüle- Rachid Hami ist ein erfolgen Anpassungen dritten Primarklasse mit rinnen und Schüler ge- berührendes Plädoyer in der Speziellen Förde- dem Lehrplan Passepartout recht fördern und beur- für die kulturelle und rung, Klärungen und unterrichtet wurden, in teilen können. Die Ergeb- sozialen Grenzen über- Abgrenzungen. Das die Sekundarstufe II über- nisse zeigen, dass die windende Kraft der SCHULBLATT listet die treten. Zeitgleich wird auch Lehrpersonen durch ihre Musik und ein differen- wichtigsten Punkte auf die interkantonale Zusam- Haltung entscheidend ziertes und aufschluss- und weist auf einige menarbeit im Projekt Pas- zu Chancengerechtigkeit reiches Portrait eines Begriffsänderungen hin. separtout abgeschlossen. beitragen können. Pädagogen. 18 Zuständigkeiten geklärt – 24 It’s a New World! Englisch- 26 Soziales Lernen: Das 31 Musik als grenzüberwindende Abläufe vereinfacht unterricht mit Passepartout Programm SOLE wirkt Kraft 20 Ein interessanter und 25 Passepartout kommt 27 Mehr Chancengerechtigkeit 32 Trickfilm-Workshop spannender Tag in die Sek II durch SCALA am Fantoche 21 Aufruf zur Pensionierung 28 Neues aus der Forschung der 33 Werkbank: CD-Scheibe als 22 LSO-Vorteile für Mitglieder PH – eine Abendreihe Webrahmen 22 Ein Geben und Nehmen 39 Offene Stellen Solothurn 28 «smart@media» für eine 34 Bildungsbericht Schweiz 2018 findet statt sichere Mediennutzung 35 Wir leben auf der Insel der 23 Da sind wir dran 28 Freie Plätze in der Weiter- Glückseligen 23 Termine bildung 23 Spendenaufruf 36 Agenda 36 Kurse 32 Mediothek 34 Kiosk Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch www.lso.ch, info@lso.ch Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch Präsidentin: Dagmar Rösler Schulblatt AG/SO · 10/2018 Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl Geschäf tsführer: Roland Misteli Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24 dubach@alv-ag.ch r.misteli@lso.ch scholl@alv-ag.ch 5
Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen und Schulleitungen Finden Sie alle aktuellen Angebote mit freien Plätzen aus dem laufenden Weiterbildungsprogramm. www.fhnw.ch/wbph-aktuelle-angebote Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv Schulblatt AG/SO · 10/2018 Attraktive Konditionen Als alv-Mitglied profitieren Sie und Ihre Familien- Weitere Informationen zu den Vergünstigungen Entfelderstrasse 61 angehörigen (alle im selben Haushalt wohnenden der einzelnen Krankenversicherungen finden Sie auf Postfach 2114 Personen) von den Vereinbarungen mit diesen sechs www.alv-ag.ch unter dem Stichwort «MEHRWERT alv» 5001 Aarau Krankenversicherungen im Zusatzversicherungs- oder in der gleichnamigen Broschüre. 062 824 77 60 bereich: alv@alv-ag.ch 6
Standpunkt Chancengerechtigkeit in der digitalen Schule Standpunkt. Digitale Technologien Die erste Grundvoraussetzung ist, dass spielen eine wichtige Rolle in unserer alle öffentlichen Schulen über eine zeit- Gesellschaf t und werden in Zukunf t gemässe technologische Infrastruktur noch an Bedeutung gewinnen. Sie und Support verfügen. Dies geht nicht haben das Potenzial, die Chancenge- kostenneutral, sondern muss durch einen rechtigkeit in der öf fentlichen Schule eigenen Budgetposten finanziert werden. zu stärken oder zu verschlechtern. Öffentliche Schulen benötigen eine aus- reichende Finanzierung, um nicht auf Vorhersagen gehen davon aus, dass in externe Sponsoren angewiesen sein zu der Zukunft über 90 Prozent aller Berufe müssen. Die Kosten dürfen auch nicht digitale Kompetenzen erfordern werden. verdeckt auf die Eltern abgewälzt werden, Die öffentliche Schule hat die zweifache wie dies bei «Bring Your Own Device Aufgabe, die Lernenden auf eine Lebens- (BYOD)»-Ansätzen die Gefahr ist. und Arbeitswelt mit digitalen Technolo- Zweitens stellt sich die Frage, wie die gien vorzubereiten sowie digitale Tech- Geräte didaktisch sinnvoll eingesetzt nologien als Lehr- und Lernwerkzeuge werden können. Lehrpersonen brauchen einzusetzen. Das Ziel ist nicht, dass Ler- dazu eine entsprechende Aus- und Wei- nende nur noch auf Bildschirme starren, terbildung und benötigen zeitgemässe sondern dass digitale Technologien ge- Lehrmittel und Software. zielt und massvoll dort eingesetzt wer- Drittens braucht es eine systemweite den, wo sie einen didaktischen Mehrwert Strategie für alle Schulstufen, wie digi- bringen. Chancengerechtigkeit und Digitalisierung Die öffentliche Schule hat den Auftrag, Digitale Technologien sind allen Lernenden eine gerechte Chance zu bieten. Mit Chancengerechtigkeit in der ein zweischneidiges Schwert. öffentlichen Schule wird angestrebt, dass Leistungsunterschiede nicht auf Unter- schiede hinsichtlich Herkunft oder sozio- tale Technologien und die dabei ent- dann dem LCH und seinen Mitgliedsorga- ökonomischen Stand zurückzuführen stehenden Daten sinnvoll und sicher nisationen als Grundlage, um sich für die sein sollten. Aufgrund der Bedeutung di- als Lern-, Lehr-, Kommunikations- und Umsetzung der Forderungen in den Kan- gitaler Technologien in unserer heutigen Administrationswerkzeuge genutzt wer- tonen und Gemeinden stark zu machen. und künftigen Gesellschaft ist es daher den können. Ausserdem müssen Strate- Wir müssen dafür sorgen, dass Lehrper- für die Wahrung der Chancengerechtig- gien entwickelt werden, um die Gesund- sonen die nötigen Ressourcen erhalten, keit entscheidend, dass alle Schülerinnen heit der Lernenden und Lehrpersonen um allen Lernenden eine gerechte Chance und Schüler digitale Kompetenzen auf- durch die Nutzung digitaler Geräte nicht zum Aufbau digitaler Kompetenzen zu bauen können. zu belasten. Es werden auch Strategien ermöglichen. Digitale Technologien sind ein zwei- benötigt, um die Nutzung digitaler Tech- Beat Schwendimann, Leiter Pädagogische schneidiges Schwert. Sie haben das Po- nologien wissenschaftlich zu begleiten Arbeitsstelle Dachverband Lehrerinnen und tenzial, die Chancengerechtigkeit in der und zu evaluieren. Die Entwicklung sol- Lehrer Schweiz (LCH) öffentlichen Schule zu stärken oder sie cher Strategien und damit verbundenen zu verschlechtern – es kommt ganz da- Evaluationen tragen zur Schulentwick- Schulblatt AG/SO · 10/2018 rauf an, wie und unter welchen Bedin- lung bei. gungen digitale Technologien eingesetzt werden. Was sind die Bedingungen, um Der LCH hat diese Bedingungen als For- digitale Technologien didaktisch nutz- derungen in einem Positionspapier er- bringend einzusetzen und allen Schüle- fasst, welches an der kommenden LCH rinnen und Schülern zugänglich zu Delegiertenversammlung am 16. Juni machen? vorgelegt wird. Das Positionspapier dient 7
alv Aargau Ohrfeige für den Kanton als Arbeitgeber GL alv. Die mehrheitlich kritischen Rück- meldungen der Mitarbeitenden der Ver- waltung gegenüber dem Kanton als Arbeitgeber überraschten nicht, waren doch deren Anstellungsbedingungen in den letzten Jahren kontinuierlich ver- schlechtert worden. Trotzdem lassen das Ausmass der Kritik und der Vergleich mit anderen Arbeitgebern aufhorchen. Anfang dieses Jahres wurden die Mitar- beitenden der kantonalen Verwaltung nach fünf Jahren Unterbruch zum dritten Mal zu ihrer Arbeitssituation befragt. Nur wenige Abstriche gegenüber der letzten Befragung gab es für das nähere Arbeits- Eine Befragung zeigt: Die Motivation der Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung hat gelitten. umfeld: Mit ihren direkten Vorgesetzten, Foto: Fotolia. ihren Arbeitskolleginnen und -kollegen und mit den Arbeitsinhalten waren die sonen geht die GL dabei kaum falsch in Ansicht der GL keine Anpassung. Die An- Angestellten mehrheitlich zufrieden. der Annahme, dass die Resultate einer zahl der Unterrichtsfächer und Schulstu- Ganz anders sieht es für den Kanton als solchen Umfrage in den Schulen mindes- fen, zu denen die Ausbildung zur Primar- Arbeitgeber aus: Unter den unsensiblen, tens so schlecht ausfallen würden wie bei lehrperson befähigt, soll reduziert werden. allein von finanzpolitischen Aspekten ge- den Angestellten der Verwaltung. Während einem Bachelorstudium, also leiteten Entscheiden von Regierung und während sechs Semestern, ist es nicht Parlament hat die Motivation der Verwal- EDK-Anerkennung von Lehrdiplomen möglich, den Studierenden die Kompetenz tung erheblich gelitten. Die Kennzahlen Die GL hat sich an der Anhörung zu den zu vermitteln, zwölf unterschiedliche Fä- für die Identifikation mit dem Kanton, die EDK-Reglementen über die Anerkennung cher in genügender Qualität zu unterrich- Treue zum Arbeitgeber und die Leis- von Lehrdiplomen beteiligt. Der alv be- ten. Auch ein Unterrichtsdiplom, das so- tungsbereitschaft sind erschreckend ge- kräftigt darin seine Haltung, dass Absol- wohl für die Unter- als auch für die Mittel- sunken und reihen sich weit unter dem ventinnen und Absolventen einer Fachma- stufe Gültigkeit hat, soll nicht mehr mög- Durchschnitt vergleichbarer Arbeitgeber turität für das Berufsfeld Pädagogik (FMS lich sein. Der alv fordert die Beschränkung ein. Zudem vermissen die Angestellten erg.) zwar zur Ausbildung als Primarlehr- der Ausbildung auf eine Stufe, wie dies an eine Strategie, mit der der Kanton aus die- person zugelassen werden sollen, dass der PH FHNW schon länger der Fall ist, ser misslichen Lage kommen könnte. sie aber Zusatzleistungen in den Haupt- und auf eine realistische Anzahl von neun Es braucht nun dringend konkrete Vor- fächern Deutsch und Mathematik erbrin- Fächern. Dumpingangebote von Pädago- schläge der Regierung zu nächsten Schrit- gen müssen, sodass die Ausbildung in gischen Hochschulen, die nur dazu die- ten, die wieder eine positive Perspektive diesen Fächern derjenigen an einem nen, die Attraktivität für Studierende zu ermöglichen. Dabei müssen Regierung Gymnasium entspricht. Wer eine Berufs- erhöhen, müssen ausgeschlossen werden. und Parlament ihr Mantra der Kostenneu- maturität hat, soll nicht direkt zur Primar- Die langjährige Forderung des alv, dass tralität möglichst schnell vergessen, da lehrerausbildung zugelassen werden, da alle Studierenden zu Beginn des Studiums die Lohnsituation und die Lohnentwick- der Unterschied der Vorbildung in den ein standardisiertes Assessment absolvie- lung besonders negativ beurteilt werden. allgemeinbildenden Fächern gegenüber ren müssen, soll in die EDK-Bestimmun- Insgesamt zeigt das Resultat der Umfrage, der gymnasialen Matura zu gross ist. gen aufgenommen werden. Damit soll die Schulblatt AG/SO · 10/2018 dass der Kanton sich im untersten Drittel In diesen Fällen ist ein zusätzlicher Ab- persönliche Eignung zum Beruf der Lehre- vergleichbarer Arbeitgeber befindet – schluss, der das entsprechende Niveau rin oder des Lehrers abgeklärt werden. kein besonderes Ruhmesblatt. in den zentralen Fächern nachweist, ab- Sicher könnte damit die Anzahl der Jun- Die GL des alv fordert seit vielen Jahren solut notwendig. glehrerinnen und -lehrer reduziert wer- vergeblich, dass der Kanton auch die Leh- Absolvierende einer Fachhochschulaus- den, die bereits kurz nach dem Berufsein- rerinnen und Lehrer zu ihrer Arbeitssitu- bildung auf Masterstufe sollen nur dann stieg den Lehrberuf wieder frustriert ation befragt. Auch wenn offiziell die Ge- zur Ausbildung als Gymnasiallehrperson verlassen. meinde als Arbeitgeberin fungiert, wird zugelassen werden, wenn sie vorher zu- Manfred Dubach, Geschäftsführer alv doch ein grosser Teil der Arbeitsbedin- sätzlich einen universitären Masterab- gungen kantonal festgelegt. Nach vielen schluss erreichen. Da diese Möglichkeit Aus der GL-Sitzung vom 14. Mai. 8 negativen Rückmeldungen von Lehrper- heute schon offen steht, braucht es nach
alv Aargau Piazza I die Kinder, die wenig Gelegenheit haben, Meine Sorge als Schulische Heilpädagogin mit ihren Händen zu arbeiten, mit den ist einerseits, dass wir uns in der Schule kopflastigen Inhalten in der Schule Mühe. immer weiter von dem entfernen, was für Aber genau dafür, was diesen Kindern das Lernen grundlegend ist, und dass wir zu verzweigteren und darum vertiefteren versuchen, reale Erfahrungen zu ersetzen. Lernerfahrungen verhelfen könnte, fehlt Andererseits beschäftigt es mich sehr, die Zeit und leider oft auch das Verständ- dass wir immer häufiger dafür sorgen nis. Die Schulische Heilpädagogin soll müssen, mit Kindern genau diese fehlen- bitteschön schulisch unterstützen, nicht den Elemente aufzubauen – könnten wir im Sandkasten oder im Werkraum und uns mit etwas mehr echter «Handarbeit» die Lehrerin soll sich bitte um Recht- das Leben nicht erleichtern? Und wäre es schreibung kümmern und nicht um das nicht angebracht, endlich auch die han- Mit den Händen arbeiten! Schulgartenbeet! delnden Lernbereiche als entscheidend Im Unterricht dürfen die von Hand ausge- anzusehen und nicht nur als «Zeitfres- Fraktion Heilpädagogik. Of t haben die- führten Tätigkeiten immer weniger Raum ser»? Müssten nicht auch Ausbildungs- jenigen Kinder, die wenig Gelegenheit einnehmen. Die Zeit reicht nicht für eine stätten viel mehr Gewicht darauf legen, haben, mit ihren Händen zu arbeiten, richtig grosse Arbeit. Wir nehmen Papier dass nicht nur über Augen und Ohren in der Schule Mühe mit kopf lastigen und Farbstifte, das ist schneller aufge- unterrichtet wird? Inhalten. Hier braucht es ein Umdenken, räumt als Pinsel und Wasserfarbe. Ham- Ich wünsche mir, dass wir in der Schule findet Carmela Guagliardi Kümin, Schu- mer und Nägel sind etwas gefährlich und unseren Händen und den körpernahen lische Heilpädagogin und Mitglied der weil die Produkte der Kinder nicht so per- Sinnen wie Tasten, Schmecken oder Rie- Fraktionsleitung der alv-Fraktion Heil- fekt werden, nehmen wir vorgefertigtes chen wieder viel mehr Beachtung schen- pädagogik. Material und bemalen es nur. So bleiben ken – auf dass uns Hören und Sehen nicht die Handlungen und die zugehörigen Er- vergehen! Kürzlich habe ich einen Weiterbildungskurs fahrungen oberflächlich und erzeugen Carmela Guagliardi Kümin übers Kritzeln und Schreiben besucht. keine bleibenden Spuren in den Köpfen. Die beiden Kursleiterinnen wurden nicht Mein Verdacht ist, dass diese Oberfläch- müde zu betonen, wie wichtig die Hände, lichkeit für die zukünftigen Erwachsenen alle Sinne und der ganze Körper für die sehr unangenehme Folgen haben wird. späteren Prozesse beim Schreiben seien. Was Kinder aus ihren frühen Erfahrungen mitnehmen, prägt sich im Gehirn ein – diese «Abdrücke» sind neurologisch sicht- bar. Was wir mit unseren Händen machen, begreifen wir und können es weiterent- wickeln. Die Tätigkeiten, die als Grundlage späterer Denkprozesse dienen, scheinen uns banal. Mit Wasser und im nassen Sand oder mit Matsch spielen, Dinge öff- nen und schliessen, auseinandernehmen und wieder zusammenbauen, stapeln, einwickeln, aufbrechen, zerreissen oder wieder verkleben – das sollte jedes Kind Schulblatt AG/SO · 10/2018 machen dürfen. Alles, was wir so über verschiedene Sinne und Handlungen auf- nehmen, wird gefestigt. All das vergessen wir weniger schnell – im Gegensatz zu dem, was wir bloss sehen und hören. In meinem Berufsalltag als Schulische Heilpädagogin versuche ich, diesen Er- kenntnissen Rechnung zu tragen, und doch scheine ich manchmal an Ort zu Mehr mit den Händen zu arbeiten wäre für viele Kinder wichtig, doch der Trend geht in eine andere treten. Es ist ein Teufelskreis: Oft haben Richtung. Foto: Pixabay. 9
alv Aargau Piazza II Nun sind Sie gefragt! bei Musikschulen, bei denen noch vieles Die Fraktion Musik kann jedoch nicht an im Argen liegt. Eine Vorgabe ist, dass jeder einzelnen Musikschule für Verbes- alle Musikschulen bis 2021 gute Anstel- serungen kämpfen, sei es für Poolstunden lungsbedingungen für Instrumentallehr- oder bessere Entlöhnung. Hier sind Sie ge- personen bieten. Deshalb ist es äusserst fragt! Sie wissen aufgrund unseres Doku- wichtig, dass Sie regelmässig bei der Lei- ments nun genau, welche Aufgaben an tung nachhaken und Informationen über Ihrer Musikschule noch zu bewältigen den aktuellen Umsetzungsstand einfor- sind. Sprechen Sie Ihre Musikschulleitung dern. Diese Hartnäckigkeit erzeugt den auf das VAM-Handbuch an. Die Leitung notwendigen Druck auf die Musikschul- muss in die Pflicht genommen werden, leitungen und zeigt, dass Verbesserungen über die Planung der einzelnen Schritte gewünscht und notwendig sind. «Gewerkschaft vor Ort» genau zu informieren und zu zeigen, dass es ihr ernst damit ist, eine gute, qualita- Mit dem Qualitätshandbuch des VAM wer- Fraktion Musik. Warum es sich für Instru- tiv hochwertige Musikschule zu pflegen den die Musikschulen in die richtige Rich- mentallehrpersonen lohnt, mit der oder zu erreichen. Machen Sie Ihre Musik- tung gelenkt. Es braucht nun alle Beteilig- Musikschulleitung über Qualität zu schulleitung darauf aufmerksam, dass ten, um das gesetzte Ziel zu erreichen – sprechen, lesen Sie in dieser «Piazza» Qualität nicht ohne gute Anstellungsbe- den VAM, die Fraktion Musik und Sie als von Ursula Hächler, Präsidentin der dingungen zu haben ist. Lehrpersonen vor Ort. Werden Sie aktiv Fraktion Musik. an Ihrer Musikschule – es lohnt sich! Regelmässiges Nachhaken Ursula Hächler, Präsidentin Fraktion Musik In meiner letzten «Piazza» habe ich über Dafür braucht es Geduld und Hartnäckig- die Aufgaben einer Gewerkschaft geschrie- keit. Es sind zum Teil enorme Anstren- ben. Darüber, dass gewerkschaftliche Ar- gungen, die der VAM von den Musik- beit nach aussen oft nicht sichtbar ist und schulleitungen verlangt, insbesondere auch eine grosse Portion Durchhaltewil- len benötigt. Dass auch Sie, liebe Instru- mentallehrpersonen, vor Ort an Ihrer Musikschule eine gewerkschaftliche Auf- gabe übernehmen können, möchte ich nachfolgend anhand des VAM-Handbuchs für Musikschulen, welches Standards für qualitativ gute Musikschulen festlegt und bis 2021 einfordert, beschreiben. Handbuch für Musikschulen Die alv-Fraktion Musik hat in diesem Jahr das Qualitätshandbuch des Verbands Aargauischer Musikschulen (VAM) auf gewerkschaftliche Anliegen hin unter die Lupe genommen und Positives wie auch Kritikpunkte festgehalten. In Kürze wird eine Stellungnahme auf unserer Website Schulblatt AG/SO · 10/2018 zu finden sein. So sind Sie genau darüber informiert, welche Verbesserungen an den Musikschulen erreicht werden sollen. Aufgabe der alv-Fraktion Musik bleibt es, mit dem VAM im engen Kontakt zu blei- ben, um Verbesserungen voranzutreiben und auch beim Nichterreichen wichtiger Forderungen Massnahmen zu planen. Zu- dem sind wir für Sie selbstverständlich Ansprechspersonen bei Fragen zu diesem Qualität im Instrumentalunterricht ist nicht ohne gute Anstellungsbedingungen zu haben. 10 Thema. Foto: Pixabay.
alv Aargau Pensionierung Wurden oder werden Sie im Schuljahr 2017/ 18 pensioniert? Mit der Pensionierung ändert sich auch der Mitgliederstatus im alv. Als pensio- niertes Mitglied bezahlen Sie keine Mit- gliederbeiträge mehr. Sie und Ihre Ange- hörigen können jedoch weiterhin von einigen alv-Dienstleistungen profitieren (Prämienrabatte bei Kollektivversicherun- gen, Hypothekenvergünstigungen). Wenn Sie auch künftig auf dem Laufenden blei- ben und das SCHULBLATT lesen möchten, empfehlen wir Ihnen ein Abonnement. Wir möchten Ihnen auch den Beitritt zum Verein pensionierter Lehrkräfte (VAPL) * sehr ans Herz legen. Dieser organisiert periodisch interessante Anlässe und Ex- kursionen und bietet damit Gelegenhei- ten, ehemalige Kolleginnen und Kollegen zu treffen. Damit wir Ihren Mitgliedersta- tus entsprechend mutieren können, bitten wir Sie, den untenstehenden Talon auszu- füllen und an den alv zu senden. Einladung Pensioniert? Viele Möglichkeiten für Interessen und Aktivitäten sind da. Foto: Fotolia. Der alv wird alle neu pensionierten Mit- glieder im Anschluss an die Delegierten- versammlung vom 31. Oktober verab- schieden. Bitte reservieren Sie sich dieses Datum schon jetzt. Eine persönliche Ein- Meldetalon neu Pensionierte ladung folgt zu einem späteren Zeitpunkt. Wir wünschen Ihnen einen guten Abschluss Name: Ihrer beruflichen Tätigkeit und einen ebenso Vorname: guten Einstieg in die neue Lebensphase. Geschäftsleitung alv Adresse: PLZ/Wohnort: * www.pensioniertelehrkraefteaargau.ch Telefon: E-Mail: Bisherige Schulart: Bisheriger Schulort: Schulblatt AG/SO · 10/2018 Datum der Pensionierung: ■ Ich abonniere ab 1. August das SCHULBLATT (Fr. 56.– pro Jahr). ■ Gerne erhalte ich unverbindlich die Einladung zum Jahrestreffen des Vereins pensionierter Lehrkräfte (VAPL) Datum: Unterschrift: Einsenden an: Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrer-Verband alv, Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau. Der neue Mitgliederausweis wird nach der Delegiertenversammlung verschickt. 11
alv Aargau Neue Pensen? – Unbedingt melden! @INTERNET Der alv kommuniziert über verschie- dene Onlinekanäle. Klicken Sie sich hinein, surfen Sie, kommentieren Sie, lassen Sie sich beraten und finden Sie die Informationen, die Sie brauchen. Newsletter vom 6. Juni − Regierungsrat: Entscheid Mutations- gewinn − Staatskunde konkret: Easy vote − Fantoche – Angebot für Schulen − Kultur macht Schule: Oper Hallwyl − SCHULBLATT-Archiv online − In eigener Sache: Neue Datenschutz- richtlinien Der alv-Newsletter kann gratis abon- niert werden – auf www.alv-ag.ch Ändert sich Ihr Arbeitspensum auf das neue Schuljahr? Foto: Fotolia. alv-Forum http://forum.alv-ag.ch, mit persön- alv-Mitgliedschaf t. Das Sekretariat des • Mitglied ohne SCHULBLATT* lichem Login alv er fasst noch vor den Sommer ferien 33% – 66%-Anstellung Fr. 170.– alle Pensenänderungen auf das neue • Mitglied ohne SCHULBLATT* Facebook unter www.facebook.com/ Schuljahr 2018/19. Alle betrof fenen mit weniger als 33%-Anstellung Fr. 120.– alv.ag.ch Mitglieder des Aargauischen Lehrerin- nen- und Lehrer verbands sind gebeten, * Nur möglich, wenn das SCHULBLATT an Aus dem LCH sich zu melden. jemand anderen derselben Adresse geschickt Gewalt gegenüber Lehrpersonen; wird. Digital Deutsch lernen Die Mitgliederbeiträge für den Aargau- Sekretariat alv ischen Lehrerinnen- und Lehrerverband Der volle alv-Jahresbeitrag von 230 alv und auch für die meisten Mitglied- Franken setzt sich wie folgt zusammen: organisationen werden dem Anstellungs- Der volle alv-Jahresbeitrag von 230 Fran- pensum entsprechend erhoben. Es ist da- ken deckt primär die Dienstleistungen her sehr wichtig, dass Verbandsmitglieder für die einzelnen Mitglieder: Änderungen bei ihrem Pensum auf das Diese beinhalten: LCH-Beitrag (inkl. neue Schuljahr 2018/19 dem alv-Sekreta- Zeitschrift «Bildung Schweiz»), SCHUL- riat melden, damit die Jahresbeiträge für BLATT AG/SO, Rechtsberatung, Vertre- das neue Vereinsjahr richtig erhoben wer- tung Grosser Rat, Arbeit Aargau/KASPV, den können. Prozesskosten/Rechtsschutz, Interessen- vertretung in Politik und Verwaltung, Die alv-Jahresbeiträge sind von der professionelle Struktur für Führung, Delegiertenversammlung wie folgt Organisation und Administration des festgesetzt worden: Verbandes). Schulblatt AG/SO · 10/2018 Im Juli werden die Rechnungen für die • Pensum mit mehr als Jahresbeiträge verschickt. Die Pensen- 66%-Anstellung Fr. 230.– änderungen für das Schuljahr 2018/19 • Pensum zwischen 33% und müssen daher unbedingt bis Ende Juni 66%-Anstellung Fr. 200.– dem alv-Sekretariat gemeldet werden: • Pensum mit weniger als alv-Sekretariat, Postfach 2114, 33%-Anstellung Fr. 150.– 5001 Aarau, Tel. 062 824 77 60 oder • Freimitglied E-Mail alv@alv-ag.ch. (falls keine Anstellung): Fr. 90.– • Mitglied ohne SCHULBLATT* Wurden oder werden Sie 2017/18 pensioniert? 12 mit mehr als 66%-Anstellung Fr. 200.– Vgl. Text S. 11.
alv Aargau Termine Fraktion Technische Gestaltung Fraktion Hauswirtschaft Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband . 12. September . 19. September, 17.30 Uhr . 31. Oktober, 15.30 Uhr Mitgliederversammlung Fraktionstreffen im Hotel Krone, Aarburg Delegiertenversammlung alv im KuK Fraktion Heilpädagogik Lehrpersonen Mittelschule Aargau Aargauischer Verein für Sport . 12. September, 18 Uhr . 19. September, 18 Uhr in der Schule (AVSS) Mitgliederversammlung in Zofingen Mitgliederversammlung in Wettingen . 9. November, 18.30 Uhr Mitgliederversammlung Kantonalkonferenz Fraktion Kindergarten . 14. September, 13.30 Uhr . 19. September, 16 Uhr Verein Aargauer Logopädinnen und Delegiertenversammlung in Aarau Mitgliederversammlung Logopäden (VAL) . 14. November, 18.15 Uhr Aargauischer LehrerInnenverein Fraktion Musik Mitgliederversammlung in der für Textiles Werken ALV/TW . 26. September, 17 Uhr Sprachheilschule Lenzburg . 19. September, 17 Uhr Fraktionstag in der Musikwerkstatt in Brugg Generalversammlung in Aarau Fraktion Sek1 Verband der Dozierenden der . 28. November (neuer Termin), 18.15 Uhr Primarlehrerinnen- und Pädagogischen Hochschule Nordwest- Mitgliederversammlung in Aarau Primarlehrerverein (PLV) schweiz VDNW . 19. September, 14 Uhr (Führung) / 16 Uhr (DV) . 25. Oktober, 18.15 Uhr Alle alv-Termine sind auch auf Delegiertenversammlung in Aarau Versammlung in Brugg-Windisch www.alv-ag.ch abrufbar. Kostenlose Vorsorgeseminare Kostenlose Vorsorgeseminare Sorglos in die (Früh-) Pension Sorglos in die (Früh-) Pension Kann ich mich frühzeitig pensionieren lassen? – Soll ich das Kapital oder die Rente aus meiner Pensionskasse beziehen? – Was bedeutet die Anpassung der Umwandlungssätze auf meine Rente? Diese und weitere Fragen beantworten wir gerne in unseren Vorsorgeseminaren. Dienstag 26. Juni 2018 Vorsorgeseminar Beginn: 18.00 Uhr, Dauer: ca. 3 Stunden, inkl. Pause mit Apéro Ort: Bullingerhaus, Jurastrasse 13, 5000 Aarau Anmeldung: Bis 4 Tage vor dem Seminar via www.vvk.ch/seminar-daten oder seminar@vvk.ch oder 071 333 46 46 1. Teil: Aargauische Pensionskasse APK Schulblatt AG/SO · 10/2018 2. Teil: VVK AG Weitere Informationen zum Seminar erhalten Sie auf der Homepage www.vvk.ch Wir freuen uns auf Ihren Seminarbesuch! anerkannte Vermögensverwaltung der Willy Graf, lic. iur. HSG Daniel Gubser Vorsorgeplaner und Vorsorgeplaner und Inhaber der VVK AG Berater der VVK AG 13
BKS Aargau Neue Ressourcierung Volksschule Anhörungsstart. Der Regierungsrat Gleiche Ressourcenmenge Pauschalen überführt. Die Zuteilung unterbreitet die konzeptionellen Grund- Gesamtkantonal bleibt die Menge der der Ressourcen basiert künftig auf statis- lagen der «Neuen Ressourcierung Volks- gesprochenen Ressourcen gleich, jedoch tischen Daten. Dadurch ergeben sich ver- schule» zur freiwilligen Anhörung. Diese kann sich für die einzelnen Schulen die gleichbare Ressourcenkontingente für dauert bis zum 7. September. Anzahl der gesprochenen Ressourcen ver- die einzelnen Schulen. ändern. Die Ressourcen des alten Systems Kommunikation BKS Mit dem Vorhaben «Neue Ressourcierung werden per Schuljahr 2020/21 in die neuen Volksschule» beschreitet der Kanton Aar- gau neue Wege bei der Pensenvergabe an die Schulen: Eine pauschalierte Ressour- cenvergabe soll den Handlungsspielraum Mehr Möglichkeiten für die Schule vor Ort erweitern und so begünstigen, dass die gesprochenen Ressourcen in Abhängig- Herr Regierungsrat Hürzeler, am 7. Juni ist Bildungsdirektor keit der lokal unterschiedlichen Verhält- die freiwillige Anhörung zur Neuen Ressour- Alex Hürzeler nisse eine optimale pädagogische Wirkung cierung Volksschule gestartet. Welche Chan- nimmt Stellung erzielen können. cen eröffnet dieses Projekt? zum Anhörungs- Alex Hürzeler: «Für die Volksschule im start. Schülerpauschalen und ... Kanton Aargau bedeutet die neue Ressour- Die heutigen Ressourcenstrukturen sind cierung eine grundlegende Neuausrich- komplex und von starren Ressourcenarten tung. Mit ihr können wir drei wichtige Be- geprägt. Dieses historisch gewachsene Sys- dürfnisse erfüllen. Einerseits können wir tem wird mit einer übergreifenden Schüle- die historisch gewachsenen und teilweise rinnen- und Schülerpauschale ersetzt. komplexen Ressourcenstrukturen verein- schule im Kanton Aargau. Besonders die Künftig löst jede Schülerin und jeder Schü- heitlichen und vereinfachen. Zudem wird Schulleitungen werden während der Ini- ler pauschal Ressourcen aus. Da die einzel- mit den neuen Ressourcenpauschalen und tialphase gefordert sein, neue Planungs- nen Stufen und Schulen über unterschied- -kontingenten der Handlungsspielraum der prozesse sorgfältig und in enger Zusam- liche Rahmenbedingungen verfügen, wer- Schulen vor Ort gestärkt und erhöht. Ausser- menarbeit mit den Lehrpersonen einzu- den die Pauschalen differenziert. Das be- dem erreichen wir mit dem neuen System führen. Wir werden ein Augenmerk auf deutet, dass die genaue Höhe der Schülerin- eine bessere Steuer- und Planbarkeit, was die Entwicklung der Schulen legen, bei- nen- und Schülerpauschale jeweils von der ebenfalls im Interesse aller Beteiligten ist.» spielsweise hinsichtlich der Gewährleis- Schulstufe als auch von ortsspezifischen tung der individuellen Bildungsrechte der statistischen Werten abhängig sein soll. Seit dem Schuljahr 2016 /17 läuft an elf aus- Schülerinnen und Schüler. Ich bin über- gewählten Schulen ein Pilotprojekt. Was sind zeugt, dass es gelingen wird, die neu sich ... Ressourcenkontingente die wesentlichsten Erkenntnisse daraus? bietenden Möglichkeiten bestmöglich zu Werden alle Pauschalen einer Schule zu- «Die Rückmeldungen der Schulleitungen nutzen.» sammengezählt, ergibt sich daraus das zeigen, dass die Ressourcen effizienter Ressourcenkontingent einer Schule. Mit und bedarfsgerechter eingesetzt werden dem Ressourcenkontingent gehen Hand- können. Die Zwischenergebnisse zeigen Anhörung Neue Ressourcierung Volksschule lungsspielraum und Verantwortung einher: aber auch, dass die neuen Handlungsmög- Mit der freiwilligen Anhörung bietet sich Die Schulen können unter Berücksichti- lichkeiten innovationsfördernd wirken, Interessierten die Gelegenheit, Rückmeldun- gung der gesetzlichen Vorgaben bei der denn an einigen Schulen sind bereits neue gen zu den vorgeschlagenen Anpassungen zu Organisation des Schulangebots verstärkt Unterrichtsformen entstanden, wie bei- geben. Im Frühling 2019 wird der Regie- auf lokale Bedürfnisse reagieren und ei- spielsweise Beratungslektionen. Insgesamt rungsrat basierend auf den Resultaten des Schulblatt AG/SO · 10/2018 gene Lösungen realisieren. Anstelle des verfügt die neue Ressourcierung über ein Schulversuchs sowie der nun gestarteten Kantons wird künftig beispielsweise vor grosses Mass an Akzeptanz bei allen In- freiwilligen Anhörung die kantonsweite Um- Ort festlegt, ob kleinere Lerngruppen ge- volvierten. Das Pilotprojekt hat geholfen, setzung beschliessen. Alle Unterlagen zur bildet werden sollen oder in welcher Form wichtige Erfahrungen zu sammeln und Anhörung (Anhörungsbericht und Fragebogen fremdsprachige Schülerinnen und Schü- ermöglicht uns, die neue Ressourcierung Anhörung) sind zu finden unter: ler Deutschunterricht erhalten. Im Zen- qualitativ noch zu verfeinern.» www.ag.ch/anhörungen → Laufende trum dieser Entscheide, welche Schullei- Anhörungen. Weitere Informationen zum tung und Lehrpersonen gemeinsam fällen, Gibt es auch Hürden, die in der Umsetzung Projekt sind ausserdem zu finden unter stehen immer die Bildungsrechte der Kin- genauer beachtet werden müssen? www.ag.ch/bks → Über uns → Dossiers und der und Jugendlichen sowie ein möglichst «Es ist unbestritten: Das Projekt bringt Projekte → Neue Ressourcierung Volksschule. 14 wirkungsvoller Ressourceneinsatz. eine grosse Veränderung für die Volks-
BKS Aargau Im Gerichtssaal von 1595 Schule unter wegs. Was passierte in der Frühen Neuzeit mit Hexen und Müttern unehelicher Kinder? Auf Schloss Lenzburg lernen Schülerinnen und Schüler auf besondere Weise, wie dazumal gerichtet wurde: Sie werden selbst zu Angeklagten, Richtern und Henkern. Wir schreiben das Jahr 1595. Elsie Achermann sitzt auf Schloss Lenzburg im Gefängnis. Sie hat sechs uneheliche Kinder von verschiedenen Vätern und wartet auf ihr Urteil. Was wohl mit ihr geschehen wird? Rechtsprechung der frühen Neuzeit Darüber entscheiden die Schülerinnen und Schüler, die am Workshop «Gerecht gerichtet?» auf Schloss Lenzburg teil- nehmen. Der Workshop thematisiert an- hand von echten Quellen die Rechtspra- xis in der Frühen Neuzeit und richtet sich an 5. bis 9. Klassen. Konkret begeg- nen die Schulklassen zuerst der Land- vögtin Agathe von Erlach und lernen die Aufgaben und Pflichten ihres Mannes Die strenge Frau Landvogt Agathe von Erlach erwartet die Schülerinnen und Schüler auf Schloss als Vertreter der Justiz kennen. Anschlie- Lenzburg. Foto: Museum Aargau. ssend setzen sie sich selbstständig mit den Aspekten der damaligen Strafpraxis auseinander. Sie studieren zum Beispiel thoden man damals angewendet hat.» scheidung bewogen hat und überlegen, ob echte Gerichtsakten und versuchen diese Wenn der Gerichtsprozess beginnt, iden- eine solche Strafe heute auch noch mög- zu transkribieren. Sie besuchen das Ge- tifizierten sich die Schülerinnen und lich wäre. Es werden Bezüge zur heutigen fängnis und lernen die damaligen Folter- Schüler stark mit ihrer Rolle. Sei dies als Praxis im Justizvollzug hergestellt und die und Hinrichtungsmethoden kennen. Als Richter, als Henker oder als Angeklagte heutigen Formen von Strafe diskutiert. Höhepunkt schlüpfen sie selbst in die selbst. «Es ist eindrücklich, welche Dyna- Jennifer Degen, Marketing & Kommunikation, Rolle der Angeklagten, des Richters oder mik sich in diesem nachgestellten Ge- Museum Aargau des Henkers und entscheiden in einer Ge- richtsverfahren entwickelt», erzählt Gab- richtsverhandlung über Elsie Achermanns riela Gehrig weiter. Manchmal seien die Weitere Informationen rund um Schloss Lenzburg Schicksal. Schüler in der Rolle des Richters ganz sind zu finden unter www.ag.ch/lenzburg. enthusiastisch, die Angeschuldigte grau- Zwischen gruselig und befremdlich sam zu bestrafen. Andere wiederum ver- «Die Reaktionen der Schülerinnen und teidigten sie mit allen Mitteln, um sie vor Schulblatt AG/SO · 10/2018 Schüler auf das Thema sind ganz unter- einer ungerechten Strafe zu bewahren. Gerecht gerichtet? schiedlich», sagt Geschichtsvermittlerin Workshop für 5. bis 9. Klassen auf Schloss Gabriela Gehrig vom Museum Aargau. Strafen damals und heute Lenzburg «Manche finden es cool, in einer echten Im Workshop «Gerecht gerichtet?» geht es Dauer: 2,5 Stunden. Kosten: 300 Franken Zelle zu sitzen, andere hingegen eher einerseits darum, die Strafpraxis der plus Eintritt (4 Franken pro Person). gruselig.» Die damaligen Folter- und Frühen Neuzeit kennenzulernen. Anderer- Aargauer Schulen erhalten Finanzierungs- Hinrichtungsmethoden wie Rädern, Er- seits wird ein Bezug zur Gegenwart ge- beiträge von 50 % über den Impulskredit tränken oder Enthaupten hinterlassen schaffen. So interveniert die Workshop- «Kultur macht Schule». Informationen laut Gabriela Gehrig bei den meisten Leitung dann, wenn die Angeklagte hinge- unter www.kulturmachtschule.ch Klassen einen bleibenden Eindruck: richtet werden soll. Die Schülerinnen und «Viele sind sehr überrascht, welche Me- Schüler reflektieren, was sie zu dieser Ent- 15
Portrait Es ist eine Frage der Einstellung Portrait. Rolf Steiner, der «Drucker des SCHULBLATTs», leitet die Vogt-Schild Druck AG in Derendingen mit rund 112 Beschäftigten. Von der Pike auf erlernte er sein Alltagsgeschäft. Eine Berufs- lehre sei eine optimale Basis, sagt er, um seine berufliche Laufbahn zu be- ginnen. Er weiss, wovon er redet. Rolf Steiner, Geschäftsführer der Vogt- Schild Druck AG in Derendingen, ist be- reits seit halb sieben Uhr am Morgen im Büro. E-Mails checken, ein Kunden- gespräch vorbereiten und viele weitere «Kleinigkeiten» stehen auf dem Pro- gramm. Er nimmt es, so macht es den Anschein, gelassen. Er braucht Aktion. Jetzt, einen halben Tag später, sitzt er mir gespannt gegenüber. Interviews, sagt er, seien für ihn Erholung. «Es ist eine Frage der Einstellung. Wenn ich etwas gern mache, dann ist es nicht Arbeit, son- dern die Möglichkeit, Neues zu lernen, sich weiterzu- entwickeln und auch Spass zu haben.» Stolz auf seine Wurzeln Papier begleitet den «obersten Verkäufer», wie sich Rolf Steiner selber nennt, seit der Lehre als Elektromonteur in der «Papieri» in Biberist. Denn nach dem Abschluss in der Fachrichtung Industrieelektronik und elektrische Energietechnik an der HTL Muttenz arbeitete er in einer Firma für Druckweiterverarbeitungs-Systeme, bevor er 2001 als Geschäftsführer in die Vogt- Schild Druck AG eintrat. Rolf Steiner ist Stolz auf seine Wurzeln, Wir müssen die Talente Schulblatt AG/SO · 10/2018 fördern und nicht den Mangel hervorheben . 16
Portrait auf seine Lehre. «Ich wollte und will an- was sie für eine Lehre brauchen», er- Berufe in der Industrie (www.inveso.ch/ packen, nicht zuschauen», sagt er und widert Rolf Steiner ohne langes Überlegen berufsbilder). Auch bei der Vogt-Schild strahlt. «Ich habe alles von der Pike auf auf die Frage, ob der Schulrucksack bei Druck AG sind Lehren – beispielsweise gelernt. Das kommt mir heute zugute den Schülerinnen und Schülern genügend als Polygrafin – möglich. «Eine Berufs- und ich weiss, woher ich komme.» Gleich- gefüllt sei. Er ortet an anderer Stelle Män- lehre ist eine hervorragende Basis», sagt zeitig rühmt er unser Bildungssystem, gel, für die aber das Elternhaus in die Rolf Steiner entschlossen. Berufe in der das allen alle Möglichkeiten offen lässt. Pflicht genommen werden müsste. Industrie hätten das Image mit den Vor- Was macht denn einen guten Lehrling urteilen «dreckig und körperlich anstren- aus? Rolf Steiner muss nicht lange über- Offen und neugierig sein gend» längst abgelegt. «Die Industrie hat legen. «Es sind persönliche Merkmale. Rolf Steiner erwähnt zwei Themen, die sich sehr gewandelt, sie ist hoch techni- Ich möchte keine Kopfnicker. Ich schätze ihn in diesem Zusammenhang bewegen. siert und Informatik spielt eine wichtige Menschen, die die Diskussion suchen Einerseits sei es wichtig, die Regeln der Rolle. Zudem ermöglicht ‹IB live› den und führen, die etwas bewegen und er- Kommunikation zu kennen. «Es kann Jugendlichen, Betriebe vor Ort zu besu- reichen möchten.» nicht sein, dass man zwei Wochen lang chen und sich ein Bild zu machen.» Eine eine E-Mail nicht beantwortet.» Es gehöre Lehre sei absolut kein Auslaufmodell. Talente fördern zum Basiswissen, dass Meldungen und Rolf Steiner überzeugt, motiviert und ver- In erster Linie brauche es die Freude für Anfragen jeglicher Art sofort und in liert bei aller Ernsthaftigkeit den Schalk einen Beruf, ohne eine gewisse Affinität einem vernünftigen Satz beantwortet nicht. Es ist faszinierend, dem geradlini- gehe es nicht. «Die Lernenden müssen werden müssen. gen und offenen «Lausbuben» zuzuhören. zum Beruf passen.» Im Weiteren müsse Andererseits vermisst Rolf Steiner ein Mehr als eine Stunde ist um. Wir been- die Persönlichkeit vorhanden sein. «Das gewisses Mass an Allgemeinwissen, ver- den ein Gespräch, das noch lange dauern Fachliche kann ich ihnen beibringen», bunden mit der Neugierde, sich für ge- könnte. Doch zu Hause wartet eine wei- meint er entschlossen und fügt an: «Und sellschaftliche und politische Themen tere Aufgabe auf Rolf Steiner, die er aller- damit sind die Eltern gefragt. Sie müssen zu interessieren. «Eine Zeitung lesen, ab dings auch nicht als solche betrachtet. Er den Kindern das Rüstzeug im persön- und zu 10vor10 schauen gehört dazu, um freut sich darauf, mit den Kindern Haus- lichen Bereich mit auf den Weg geben.» à jour zu sein.» Rolf Steiner gibt die Ver- aufgaben zu lösen, mit Vorliebe Mathema- In der Lehre könne man das kaum nach- antwortung dafür an das Elternhaus ab, tik. «Das macht mir enorm Spass», sagt holen. das könne nicht nur die Schule leisten. er schmunzelnd. Freizeit, Erholung findet Rolf Steiner ist in seinem Element. Das Er versprüht Feuer und Motivation. Er in der Familie statt. Beruf und Familie berührt und überzeugt. Und es stimmt weiss, wovon er spricht. Und er möchte, sind sein Lebenselixier, daneben brauche zuversichtlich, wenn er sagt: «Wir müs- zusammen mit anderen Industriebetrie- es nichts mehr. sen die Talente fördern und nicht den ben, für die Berufslehre eine Lanze «Es ist eine Frage der Einstellung, alles Mangel hervorheben.» Natürlich brauche brechen. ist fliessend», wiederholt sich Rolf Steiner. es Noten, aber meist werde zu viel Ge- Darum hat auch mir das Interview riesi- wicht darauf gelegt. Mit der Freude im Berufskarrieren fördern gen Spass bereitet. Lehrberuf steige auch die Motivation, Mit einer Broschüre gibt der Industrie- Christoph Frey in der Schule das Beste zu geben. verband Solothurn in kurzer und knacki- «Ja, sie bringen das aus der Schule mit, ger Form einen Überblick über rund 26 Schulblatt AG/SO · 10/2018 17
LSO Solothurn Zuständigkeiten geklärt – Abläufe vereinfacht Änderung des Volksschulgesetzes. Mit der Änderung des Volksschulgesetzes erfolgen Anpassungen in der Speziellen Förderung, Klärungen und Abgrenzungen. Das SCHULBLATT listet die wichtigsten Punkte auf und weist auf einige Begriffs- änderungen hin. Mit dem Kantonsratsbeschluss vom 28. März unter dem Titel «Änderung des Volksschulgesetzes als Folge der Neurege- lung der Abgrenzung zwischen der Regel- schule mit der Speziellen Förderung und der Sonderpädagogik (kantonale Spezial- angebote)» erfolgen praxiserprobte An- passungen in der Speziellen Förderung, Klärungen und Abgrenzungen sowie eine Neuregelung der Finanzierung der Son- derschulen. Nachfolgend werden die wichtigsten Punkte aufgelistet. Für den Text wurden Textstellen ganz oder teilweise aus folgenden Unterlagen Jedes Kind soll die bestmögliche Unterstützung erhalten. Foto: zVg. übernommen: – Kurzfassung: Botschaft und Entwurf zu den Änderungen im Volksschul- Neu werden im VSG neben dem Bereich wie fallbezogene Einzellösungen wie in- gesetz; «Verhalten» auch die Bereiche «Sprache / tegrative sonderpädagogische Massnah- – Kantonsratsbeschluss vom 28. März. Kultur» (Unterricht von Kindern und Ju- men (ISM) und pädagogisch-therapeutische Die Umsetzung der Speziellen Förderung gendlichen in Durchgangszentren) und Angebote», steht unter «Allgemeines» ge- stützt sich bis anhin auf die Paragraphen «Spitalschulung» (Unterricht für hospita- schrieben. Zeitlich befristete SpezA sind (§) 36 und 37 VSG. Einerseits geht es beim lisierte Kinder und Jugendliche, krank- einmalig und dienen der Integration / § 36 um Angebote der Regelschulen für heitsbedingte Heimschulung) geregelt. Reintegration in die Regelschule. Die Ziele Kinder, die einer Speziellen Förderung be- Zur Regelschule gehören: des Unterrichts richten sich nach den In- dürfen. Die Kosten werden vom Kanton Kindergarten, Primarschule, Sekundarschule halten der Regelschule und ermöglichen und den Gemeinden getragen. Anderer- (Sek B,E,P), Spezielle Förderung (inkl. gesellschaftliche Integration, Persönlich- seits sieht der § 37 Angebote vor, die von Sprachentwicklung, Kommunikation und Be- keitsentwicklung und selbstständige einer Behinderung ausgehen. Diese wer- wegung, ohne regionale Kleinklassen). Lebensführung. den grundsätzlich vom Kanton finanziert. Zu den kantonalen Spezialangeboten ge- Diese Aufteilung fällt nun als Folge der hören die folgenden zeitlich befristeten • Vorbereitungsklassen Neuregelung der Abgrenzung zwischen Spezialangebote: In die Vorbereitungsklassen (SpezA VK*) der Regelschule mit der Speziellen Förde- SpezA Verhalten, Sprache / Kultur und werden Kinder im Alter von vier bis acht rung und der Sonderpädagogik weg. Spitalschulung (Med.). Diese Angebote Jahren aufgenommen, die schwere Auf- werden in der Folge näher umschrieben. fälligkeiten im Bereich Verhalten, Sprache Entflechtung der Zuständigkeiten Weitere Angebote sind: und Kommunikation zeigen. Ziel: Diese Schulblatt AG/SO · 10/2018 Neu wird zwischen Regelschule und kan- – Sonderschulische Angebote: Sonderschu- Kinder werden auf den Übertritt in die tonalen Spezialangeboten unterschieden. len, Sonderschulheime; ISM (in der Re- Regelschule vorbereitet. Der Unterricht Die Einwohnergemeinden sind für die Re- gelschule integrierte Sonderschulkinder). basiert auf der systemischen Zusammen- gelschule und die Spezielle Förderung – Pädagogisch-therapeutische Angebote: arbeit der Fach- und Lehrpersonen und zuständig, der Kanton für jene Angebote, verstärkte Logopädie, Psychomotorik. dem intensiven Einbezug der Eltern. Vor- die darüber hinausgehen. Das heisst, Volks- aussetzungen für die Aufnahme sind: schulangebote, welche nicht ins ordentliche Zeitlich befristete Spezialangebote Abklärung durch die von der Aufsichtsbe- Regelschulangebot fallen, sind kantonale «Für Kinder und Jugendliche mit beson- hörde bezeichnete Fachstelle; Regelung Spezialangebote, die Kosten trägt der Kan- derem Bildungsbedarf sorgt der Kanton der Modalitäten in einer Zielvereinbarung ton. Mit der Entflechtung werden die Zustän- für zeitlich befristete Spezialangebote mit den Eltern; Kapazität des Angebots. 18 digkeiten geklärt und Abläufe vereinfacht. (SpezA), sonderschulische Angebote so- Kommt keine Zielvereinbarung mit den
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