Schule trifft Gemeinde- von der Idee zur gelungenen Kooperation - Österreichs größtes Netzwerk für Schule und Umwelt - Forum Umweltbildung

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www.oekolog.at/schuletrifftgemeinde

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                                             Umwelt
                                               Umwelt

  Schule
  trifft
  Gemeinde –
  von der Idee zur gelungenen Kooperation
Schule trifft Gemeinde- von der Idee zur gelungenen Kooperation - Österreichs größtes Netzwerk für Schule und Umwelt - Forum Umweltbildung
Impressum

Herausgeber und Medieninhaber:

Umweltdachverband GmbH
Strozzigasse 10/7-9, 1080 Wien
Tel. + 43/1/401 13-0, Fax: DW 50
E-Mail: office@umweltdachverband.at
www.umweltdachverband.at

Verleger und Bezugsadresse:

FORUM Umweltbildung im Umweltdachverband
Strozzigasse 10, 1080 Wien
Tel.: + 43/1/402 47 01, Fax: DW 51
E-Mail: forum@umweltbildung.at
www.umweltbildung.at

Redaktion: Mag.a Samira Bouslama, Mag.a Katharina Schniebs, MA,
Dr.in Regina Steiner
                                                                                        Das FORUM Umweltbildung ist eine Initiative des Bundesministeriums für Land- und
AutorInnen: Dr.in Regina Atzwanger, Mag.a Samira Bouslama, Mag. Thomas Drage,           Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Abt. II/3 Nachhaltige Entwicklung
Florian Falkenbach, Mag. Hans Holzinger, Mag. Gerhard Hopfgartner, Sylke Iacone,        und Umweltförderpolitik) und des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und
Mag.a Irene Jammernegg, Dr.in Eva Mitterbauer, DIin Karin Schneeweiss,                  Kultur (Abt. I/6 Politische und Europapolitische Bildung, Bildung für nachhaltige
Mag.a Miriam Sinzinger, Helga Spitzer, Dr.in Regina Steiner, Dr.in Dorothea Steurer,    Entwicklung, Umweltbildung, Wirtschaftserziehung und VerbraucherInnenbildung,
Martina Strobl, Dr. Gustav Tengg, DIin Vesna Urlicic, Franz Wutte, DI Michael Zinner,   Verkehrserziehung).
Maria Zögernitz                                                                         Projektträger: Umweltdachverband GmbH

Lektorat: Dr.in Sylvia Steinbauer, Mag.a Stefanie Schabhüttl, Mag.a Daniela Verdel      Ein Projekt des                                        Im Auftrag des:
Layout: Mag. Christoph Rossmeissl
Druck: BMUKK

ISBN-Nummer: 978-3-900717-73-5
Wien, Oktober 2013

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Schule trifft Gemeinde- von der Idee zur gelungenen Kooperation - Österreichs größtes Netzwerk für Schule und Umwelt - Forum Umweltbildung
Inhaltsverzeichnis

Impressum                                                          2
Vorwort bm:ukk                                                     4   Engagement und Partizipation                33
Editorial                                                          5
                                                                       Betroffene zu Beteiligten machen            34
                                                                       Die Welt von Morgen gestalten – jetzt!      38
Praxis & Erfahrungen                                              7    World Model                                 39
                                                                       Werteversteigerung                          40
                                                                       Demokratie in der Schule                    41
Perspektivenwechsel                                               11
Biografisches Theater in der und um die Schule                    12   Konkret handeln                             45
City Bound – eine Stadterkundung der anderen Art                  14
Geocaching – Schatzsuche mit GPS                                  16   schulRAUMkultur                             46
                                                                       Lebens(t)räume                              49
                                                                       „Sensibilisierung“                          50
Visionen umsetzen                                                 21
Projektmanagement in Schule und Gemeinde                          22   Klimafreundliche Mobilität                  52
Die 6-3-5 Methode                                                 24
Projektstrukturplan                                               24
Öffentlichkeitsarbeit – Presseaussendung                          26   Unterstützende Organisationen und Partner   54
Du bist der Unterschied – wie SchülerInnen unsere Zukunft bauen   28
Das Weltspiel                                                     29
Gemeinde-Podcast                                                  30

                                                                                                                        3
Schule trifft Gemeinde- von der Idee zur gelungenen Kooperation - Österreichs größtes Netzwerk für Schule und Umwelt - Forum Umweltbildung
Vorwort bm:ukk

„Kooperieren? Mit außerschulischen Partnern? Das           zum Lernumfeld in der Gemeinde soll LehrerInnen und
machen wir doch schon seit Jahren!“ Projekte und Ko-       SchülerInnen auch dazu anregen, sich ihrer Rolle in einer
operationen mit Vereinen, Eltern, Unternehmen oder         lebendigen Demokratie bewusster zu werden.
der Gemeindepolitik gehören für viele bereits zum All-
tag. Spannend ist, dass es inzwischen auf europäischer     Viele Themen können Inhalt einer Zusammenarbeit
Ebene ein verstärktes Interesse daran gibt, Qualitäts-     zwischen Schule und ihrem Umfeld sein. Der Spielplatz
kriterien für gelungene Kooperationen zwischen Schulen     oder der Raum für Jugendliche, der bislang noch in der
und ihrem Umfeld zu erarbeiten.1                           Gemeinde fehlt, eine gemeinsame Erarbeitung eines
                                                           Mobilitätskonzepts rund um die Schule, Projekte für eine
Eines der Hauptziele der Fokussierung auf die Schule-      „gesunde Gemeinde“, der Wissensaustausch zwischen
Gemeinde Kooperation ist es, lokal wirksam zu sein         der älteren und der jüngeren Generation im Ort, der ge-
und orts- sowie situationsbezogenes Wissen aufzu-          plante Umbau des Schulgebäudes u. v. m.
bauen. Durch die Öffnung von Schulen soll lebensnahes,
praktisches und nachhaltiges Lernen in Verbindung mit      Diese Publikation soll durch die Beschreibung bewährter
der Erfahrungswelt der SchülerInnen gefördert werden.      Methoden, durch Tipps und Qualitätskriterien für ge-
Dies bedeutet, dass die Schule die „Gemeinde“ als eine     lungene Zusammenarbeit sowie durch Beispiele Lust auf
Ressource für LehrerInnen und SchülerInnen in sinnvoller   eigene Erfahrungen machen.
Weise miteinbezieht.
                                                           Für die Umsetzung Ihrer nachhaltigen Ideen und Visionen
Entsprechend den Leitbildern der Umweltbildung, der        wünschen wir Ihnen und Ihren Kooperationsprojekten
Gesundheitsbildung und einer Bildung für nachhaltige       alles Gute!
Entwicklung möchten wir Sie ermutigen, sich gemeinsam
mit Ihren SchülerInnen auf eine Reise zu begeben. Die      Ministerialrätin Mag.a Dr.in Beatrix Haller
Erfahrungen, die Sie dabei machen werden, sind viel-       (Gesunde Schule)
fältig; auch Schwierigkeiten und sogar Misserfolge         &
können für alle Beteiligten Ausgangspunkt für wertvolle    Ministerialrat Mag. Dr. Günther Pfaffenwimmer
Lerngelegenheiten sein.                                    (ÖKOLOG)

Eines unserer Hauptanliegen ist es, gemeinsam mit
SchülerInnen lokal wirksam zu sein und orts- und
situationsspezifisches Wissen aufzubauen. SchülerInnen
werden dadurch als relevante Mitglieder der Gemeinde
betrachtet und können so aktiv zur Weiterentwicklung
ihres gesellschaftlichen Umfelds beitragen. Die Öffnung

1   Mehr dazu unter www.comenius-codes.eu

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Schule trifft Gemeinde- von der Idee zur gelungenen Kooperation - Österreichs größtes Netzwerk für Schule und Umwelt - Forum Umweltbildung
Editorial

Ziel dieser Broschüre ist es, die Ergebnisse der vier-    … Ihre Visionen gemeinsam mit Ihren KollegInnen
tägigen Sommerakademie zum Thema „Schule trifft           und SchülerInnen umzusetzen:
Gemeinde – von der Idee zur gelungenen Kooperation“
zusammenzufassen und an Sie weiterzugeben.                Dazu braucht es oft Bausteine wie Projektmanagement
                                                          und Öffentlichkeitsarbeit, um die gesteckten Ziele zu er-
In den folgenden Kapiteln geben Ihnen die ReferentInnen   reichen und die Kooperation auch nach den ersten ge-
der Sommerakademie 2013 ihre Erfahrungen, Tipps und       meinsamen Schritten dauerhaft weiterführen zu können.
Ansichten zum Thema mit auf den Weg zu einer ge-
lungenen Kooperation.                                     … bei Prozessen, partizipativ zu arbeiten:

Zu Beginn finden Sie Geschichten und Erfahrungen von      Es lohnt sich, Betroffene zu Beteiligten zu machen, ge-
Personen, die bereits Kooperationsprojekte begleitet      meinsam die unmittelbare Lebenswelt zu gestalten
oder durchgeführt haben. Erfolge, Schwierigkeiten und     und zu lernen, Verantwortung zu übernehmen. Dabei
Lernerfahrungen sind kurz zusammengefasst. Nähere         wollen wir Sie ermutigen, sich alle Ideen, Meinungen und
Informationen finden Sie bei den weiterführenden Links.   Interessen anzuhören, bevor es in die Umsetzung geht.

Vielerlei kurze und längere Methoden zum Ausprobieren     … aktiv zu handeln und zu gestalten:
und als Anregung, diese für Ihre Zwecke zu adaptieren,
unterstützen Sie dabei auch selbst aktiv zu werden. Im    Gestalten Sie Ihre Schule und Gemeinde so, dass diese
Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung wollen    nicht nur ein geeigneter Lern- und Arbeitsraum für alle
wir Sie im Methodenteil dazu ermuntern sich nicht zu      ist, sondern auch ein Ort zum Wohlfühlen und Verweilen.
scheuen…

… auch einmal die Perspektive zu wechseln:                Lustvolles Arbeiten und viele wertvolle Lernerfahrungen
                                                          wünscht Ihnen Ihr ÖKOLOG-Team!
Um miteinander zu kooperieren brauchen die Partner
eine gemeinsame Basis. Dabei ist es hilfreich, die
Perspektive des Gegenübers einzunehmen, um diese
zu verstehen. So können Gemeinsamkeiten und Unter-
schiede erkannt werden und auf dieser Basis die ersten
Schritte zu einer Zusammenarbeit gelegt werden, von
der beide Seiten profitieren.

                                                                                                                      5
Schule trifft Gemeinde- von der Idee zur gelungenen Kooperation - Österreichs größtes Netzwerk für Schule und Umwelt - Forum Umweltbildung
Es gibt bereits viele
                        unterschiedliche
                     Projekte, Geschichten
                     und Erfahrungen zum
                      Thema „Schule trifft
                     Gemeinde“. Nutzen Sie
                     die Impulse um selbst
                        aktiv zu werden!

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    © VS Eggendorf
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Nationalparkhauptschule Winklern
PRAXIS & ERFAHRUNGEN              und Nationalpark Hohe Tauern –
                                  eine Langzeitpartnerschaft

                                  Die gemeinsamen Ziele der Nationalparkhauptschule
                                  Winklern und der Nationalparkverwaltung Hohe Tauern
                                  lauten:

                                  a. SchülerInnen verstehen, dass der Nationalpark (NP)
                                     für die ausgewogene nachhaltige Entwicklung der
                                     Region ökologisch, gesellschaftlich und wirtschaft-
                                     lich eine zentrale Rolle spielt.
                                  b. SchülerInnen lernen den Wert des Natur- und
                                     Kulturerbes schätzen und sind später bereit Ver-
                                     antwortung für das zukünftige Wohlergehen der
                                     Region zu übernehmen (Tengg 2007).

                                  Ein Schwerpunkt ist das jährlich stattfindende Out-
                                  door-Programmpaket „NaturSportSpaß“, bei dem die
                                  SchülerInnen, geführt von geschulten NP Rangern,
                                  einige Tage im NP verbringen. Indem sie den „Lehr-
                         © BIOS
                                  raum Schule” verlassen und in den „Lernraum Natur”
                                  wechseln, können die SchülerInnen die faszinierende
                                  Natur der Nationalparkregion mit allen Sinnen erleben.
                                  Diese Lernumgebung beinhaltet nicht nur von NP
                                  Rangern und LehrerInnen vermitteltes Wissen sondern
                                  auch praxisorientiertes Lernen.

                                  Gustav Tengg,
                                  Direktor der Nationalparkhauptschule Winklern

                                  Mehr Infos zum Projekt unter:
                © BIOS
                                  www.oekolog.at/themen-und-publikationen/schule-
                                  trifft-gemeinde/gute-beispiele/nationalparkhaupt-
                                  schule-winklern.html

                                  Projektfolder:
                                  www.hs-winklern.ksn.at/naspospa/
                                  Brosch%C3%BCre%20NP%202009_2014.pdf

                                                                                    7
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Drauwelt ACWAVIVA

Freiräume und längere Pausen für                                                                     Ein geschenktes Stück Auwald an der
die Schule                                                                                           Drau wird für die NMS 2 in Spittal/
                                                                                                     Drau Spiel-, Lern- und Erlebnisort der
                                                                                                     besonderen Art. Die speziellen An-
                                                                                                     forderungen des Grundstückes und
Um den Freiraum besser nutzen zu können veränderte                                                   dessen Lage waren und sind eine
die Direktorin einer Schule mit rund 1200 m² Fläche                                                  Herausforderung für LehrerInnen und
und etwa 400 SchülerInnen die Pausenstruktur. Es                                                     SchülerInnen, bergen aber besondere
gab also nicht nur 5 Minuten, sondern eine große,                                                    Erlebnisse und Lernmöglichkeiten, die
längere Pause in der die Außenflächen genutzt werden                               © HS Spittal/Drau niemand in der Schule mehr missen
konnten. Trotz anfänglicher Skepsis des Bürger-                                                      möchte. Nach Aufräumarbeiten im
meisters wurden bereits bestehende – für den Ansturm                                                 Auwald legten die SchülerInnen einen
von 440 Kindern ungeeignete Spielgeräte – entfernt                                                   Fühllehrpfad an, der mit unterschied-
und der Schulhof komplett neu gestaltet. Teilbereiche                           lichen Naturmaterialien, die die SchülerInnen vor Ort
wurden im Rahmen des Projektunterrichts mit den                                 gefunden hatten, ausgelegt wurde. Weiters beteiligten
Kindern gestaltet (Mosaike, Hochbeete, Weiden-                                  sich die SchülerInnen an der Errichtung einer Frei-
bauten). Das Ergebnis ist, dass der Schulfreiraum                               luftklasse und eines Kommunikationszentrums mit
nachhaltig genutzt, in den Unterricht eingebunden und                           Grillplatz. Im Winter stand der Bau von Nistkästen für
im Rahmen der Nachmittagsbetreuung intensiv be-                                 Vögel und Fledermäuse sowie die Erstellung von e-
spielt wird. Nicht umsonst spricht man vom Lernraum                             Learning Programmen am Stundenplan.
als „dritten Pädagogen“. Beim Pflanzworkshop be-
pflanzten Kinder mit ihren Eltern                                               ÖKOLOG-Schule in Kärnten
gemeinsam den neuen Schulhof.                                                   Koordinatorin Helga Spitzer
Bei dieser Aktion waren zudem
Familien mit Migrationshinter-                                                  Mehr Infos zum Projekt unter:
grund stark vertreten, wodurch                                                  www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/praxisdb/suche.
auch eine soziale Randgruppe mit                                                pl?aktion=projekt&typ=Projekte&projektid=67
ins Boot geholt werden konnte.

Urlicic Vesna & Strobl Martina
Niederösterreichisches Spiel-
platzbüro

Mehr Infos unter:
www.noe-spielplatz.at
                                      © Niederösterreichisches Spielplatzbüro

  8
Schule trifft Gemeinde- von der Idee zur gelungenen Kooperation - Österreichs größtes Netzwerk für Schule und Umwelt - Forum Umweltbildung
Schule und Politik

                                                                                                          In einem Projekt haben PädagogInnen und Kinder ge-
                                                                                                          meinsam Methoden im Bereich der politischen Bildung
                                                                                                          erarbeitet und umgesetzt. Durch Spiele und Dis-
                                                                                                          kussionen wurde der Zugang zum komplexen Thema
                                                                                                          „Politik“ erleichtert. Der Titel dieser Initiative „Vielfalt
                                                                                                          erleben“ soll einerseits die Bereicherung von Viel-
                                                                                                          falt auf allen Ebenen, wie unterschiedliche Kulturen,
                                                                                                          Sprachen, Religionen, Speisen, Mode und Traditionen
  © VS Pfaffstätten
                                                                                                          aufzeigen, aber auch darauf hinweisen, wie wichtig
                                                                                                          die enge Zusammenarbeit der verschiedenen (Politik)-
                                                                                                          Bereiche und Institutionen als Voraussetzung für ein
Mobilitätsmanagement                                                                                      gesundes Miteinander ist. Die Gemeinde ist Schul-
an einer Volksschule                                                                                      erhalter für die Volksschulen und im Rahmen des
                                                                                                          Schulgemeindeverbandes für die Hauptschulen und
                                                                  ndorf
                                                             Egge
                                                        © VS                                              Neuen Mittelschulen zuständig. Die Gemeinde hat
Das Mobilitätsmanagement wurde im                                                                         somit die Möglichkeit, die Schule als gesundheits-
Auftrag des Umweltministeriums an ver-                                                                    förderliche Lebenswelt für alle am Schulprozess
schiedenen Bildungseinrichtungen um-                                                                      Beteiligten in ihrer Kommune zu positionieren.
gesetzt. An einer Volksschule startete                                                                    Wertschätzung, gegenseitiges Interesse und
das Projekt mit der Vision einer autofreien                                                               Kommunikation zwischen Schule und Gemeinde sind
Schulumgebung. Die Kinder sollten ungefährdet in den                                                      somit die Voraussetzung für ein gesundes Miteinander.
Park gehen können. Das Mobilitäts-Team, das diesen                                                        So können zum Beispiel durch einen Besuch der
Prozess begleitete, setzte sich aus dem Mobilberater,                                                     SchülerInnen und PädagogInnen im Gemeindeamt
dem Bürgermeister, den LehrerInnen, den Eltern und                                                        (in Form von Gesprächen und Diskussionen mit den
den Kindern zusammen. Gemeinsam nahmen Eltern                                                                                                   jeweiligen Ver-
und Kinder den Schulweg unter die Lupe. Dadurch                     © Samira Bouslama – Sommerakademie 2013
                                                                                                                                                antwortlichen)
wurde besonders den Eltern bewusst wie gefährlich                                                                                               Hemmschwellen
der Weg war. In Folge wurde die Zwei-Richtungsfahr-                                                                                             zum Thema „Politik“
bahn probehalber auf eine Einbahnstraße umgestellt.                                                                                             abgebaut und
Es gab Projekte mit autofreien Tagen und zeitweise                                                                                              Interesse geweckt
autofreie Bereiche. Der Prozess läuft noch, aber das                                                                                            werden. Eine Syn-
Gebiet um die Schule ist jetzt verkehrstechnisch viel                                                                                           ergie zwischen
ruhiger geworden.                                                                                                                               Schule und Jugend-
                                                                                                                                                verantwortlichen hat
Maria Zögernitz                                                                                                                                 Vorteile für ALLE.
Klimabündnis Österreich
                                                                                                                                          Franz Wutte
Mehr Infos zum Projekt unter:                                                                                                             GF Gesundheitsland
www.schule.klimaaktiv.at                                                                                                                  Kärnten

                                                                                                                                                                 9
Schule trifft Gemeinde- von der Idee zur gelungenen Kooperation - Österreichs größtes Netzwerk für Schule und Umwelt - Forum Umweltbildung
Um klar zu sehen
                       genügt oft ein
                        Wechsel der
                       Blickrichtung.
                         Antoine de Saint-Exupéry
                       (französischer Schriftsteller;
                               1900–1944)

10   © shutterstock
PERSPEKTIVENWECHSEL

Fishbowl-Methode – erzähle deine Geschichte

Die Fishbowl-Methode ist eine sehr einfache und dynamische Form des
Wissensaustauschs zwischen Podium und Publikum. Die Methode ist gut
geeignet für große Runden (ab ca. 20 Personen) in denen unterschiedliche
Ideen bzw. Standpunkte ausgetauscht werden. Auch für (selbst-)kritische
Reflexionen, z. B. nach Aktionen oder bei Gruppenproblemen, kann sie hilf-
reich sein.

Bei dieser Fishbowl werden ein innerer und ein äußerer Stuhlkreis aufgebaut.
Im inneren Kreis stehen fünf bis sieben Stühle und im äußeren Kreis nehmen
die restlichen TeilnehmerInnen auf Stühlen Platz. Alle TeilnehmerInnen im
Innenkreis sind dazu eingeladen, ihre Geschichte zu erzählen. Die Menschen
im Außenkreis hören zu.

Wurden alle Geschichten der im Innenkreis sitzenden Personen gehört, kann
der Außenkreis Fragen zu den Themen in den Innenkreis einbringen. Der/die
Fragende muss sich dafür auf einen freien Stuhl im Innenkreis setzen und die
Frage an den Kreis richten. Wenn diese ausreichend beantwortet wurde, ver-
lässt die Person den Innenkreis wieder und setzt sich nach außen.
Diese Methode muss zu Beginn genau vorgestellt werden, es muss deutlich
dargestellt werden, dass die TeilnehmerInnen einander abwechseln sollen.
Wichtig ist dies insbesondere, da nach dem Start keinerlei „höhere Ebene“
mehr existiert. Auch Letzteres sollte unbedingt offensiv klargestellt werden.
Es bedeutet nämlich, dass die TeilnehmerInnen selbst die einzige Instanz der
Intervention, die einzigen Zuständigen für den Diskussionsverlauf etc. sind.
                                                                                Das Fishbowl ist eine einfache, aber dynamische Alter-
Diese Form des Fishbowl kann natürlich je nach Zweck variiert werden. Es        native zur Podiumsdiskussion. Durch die Kombination
ist wichtig, dass allen TeilnehmerInnen kommuniziert wird, sich in ihren Aus-   einer Großveranstaltung mit den Vorteilen kleiner Ge-
führungen kurz zu halten, um den Prozess des Austauschs dynamisch zu            sprächsrunden wird Lebendigkeit und Spontaneität in
gestalten.                                                                      konventionelle Veranstaltungsformate gebracht.

                                                                                                                                    11
Biografisches Theater
                                                    in der und um die Schule

                          Miriam Sinzinger          Biografisches Theater ist eine Methode der Theater-         TheaterpädagogInnen abzustimmen sind. Gemeinsam
                          ist Schauspielerin,       pädagogik und bietet einen praxistauglichen Ansatz zur      werden Thema, Bearbeitungsmethode, Dauer und Ziel
                          Theaterpädagogin und      Arbeit mit Theater in der Schule, indem sie sich an den     des Projekts vereinbart. Im Durchschnitt sind zwei bis
                          Lehrende der Methoden     Interessen und Lebenswelten der Jugendlichen orientiert     vier Besuche an der Schule (zu je mindestens zwei
                          des Theaters der Unter-   und von ihrer Realität und Wahrnehmung ausgeht.             Unterrichtseinheiten) für ein Projekt sinnvoll.
                          drückten nach Augusto                                                                 Bei größeren Projekten oder Kooperationen können
                          Boal. Sie ist Obfrau      Je nach Zielsetzung und Nutzung der Methode kann            Klassen oder SchülerInnengruppen über ein Semester
des Theaters der Unterdrückten Wien (www.           aktiv an Themen wie Diversität, Vielfalt, Wertschätzung,    bzw. ein gesamtes Schuljahr betreut werden und ein
tdu-wien.at), sowie Lektorin für das Seminar        Lernen im Schulumfeld, SchülerInnen und Schule als          Theaterstück zu einem bestimmten Thema eigenständig
„Transkulturelle Theaterarbeit/Kommunikation“       Teil der Gemeinde, Empowerment, Persönlichkeits-            erarbeiten und zur Aufführung bringen.
am Institut für Internationale Entwicklung der      entwicklung, Gruppendynamik und Kommunikation,
Universität Wien.                                   Menschenrechte, Zivilcourage und Respekt, Aus-
                                                    grenzung und Mobbing, Xenophobie, soziale Un-
Kontakt:                                            gerechtigkeit, Jugendpolitik, Gruppenhierarchie,
miriam@bistdutheater.at                             Schwierigkeiten im Alltag etc. gearbeitet werden.
www.bistdutheater.at                                Die Bühne im Theater dient als gemeinsamer Fokus-
                                                    punkt und kann als Plattform für Kommunikation,
                                                    Dialog oder als Ausdrucksform eingesetzt werden. Bio-
                                                    grafisches Theater behandelt hierbei immer die „eigenen“
                                                    Geschichten der SchülerInnen, der gesamten Schule,
                                                    der Gemeinde und des Umfelds bzw. deren Interaktion,
                                                    Berührungspunkte und Kooperationen. Die teilnehmende
                                                    Gruppe oder Klasse soll einen partizipativen Raum für

                                                                                                                                                                         © M. Sinzinger – Sommerakademie
                                                    Begegnung und Dialog finden – eine Bühne, um die
                                                    Realität zu erproben, das alltägliche Miteinander zu ver-
                                                    bessern und Vorurteile abzubauen. Beim Erarbeiten von
                                                    Szenen des biografischen Theaters stehen Reflexion und
                                                    das Ausprobieren von Möglichkeiten und Betrachtungs-
                                                    weisen im Vordergrund, die entstandenen Szenen
                                                    können aber auch als Ausgangspunkt für Dialog und
                                                    Kooperation nach außen dienen.                                             Durch Bewegung verändert sich
                                                                                                                               auch die Sichtweise – man lernt neue
                                                    Der Einsatz von biografischem Theater bzw. Theater-                        Perspektiven kennen.
                                                    pädagogik eignet sich besonders für Projekt-Tage,
                                                    die jeweils individuell zwischen Klasse, Lehrkraft und                     Miriam Sinzinger

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Spiel zum Aufwärmen:                      Vorübung zu Statuen-                        Statuen- und Bildertheater
„Gehen – Stopp –                          und Bildertheater:
Springen – Name“                          „Das Museum“

Ziel: Energizer, Konzentration, Spaß am   Ziel: Kommunikation ohne Sprache, Aus-      Beim Statuen- und Bildertheater werden        Personen werden Körperhaltung, Blick-
Fehler machen                             einandersetzung mit Körper, Form und        in einem prozessartigen Vorgehen              richtung und Ausdruck gegeben, bevor
                                          Darstellung                                 Geschichten aus dem Alltag oder aus           sie im Verhältnis zueinander positioniert
Alle gehen im Raum herum. Wenn der/                                                   Konfliktsituationen der Jugendlichen dar-     werden. Im Anschluss äußern die
die LeiterIn „Gehen!“ sagt, müssen alle   Jeweils zu zweit (auch Dreiergruppen        gestellt, die anschließend von den An-        ZuseherInnen ihre Gedanken zum ent-
stehen bleiben. Wenn er/sie „Stopp!“      möglich) können aus Menschen lebendige      wesenden interpretiert werden. Der Auf-       standenen Bild. Jede/r der ZuseherInnen
sagt, gehen alle. Dann kommen zwei        Statuen erbaut werden. Eine Person          bau der „Bilder“ erfolgt dabei gleich wie     kann auch sukzessive das entstandene
neue Aufforderungen dazu: Wenn er/sie     agiert hierbei als KünstlerIn, die andere   bei der Übung „Das Museum“, wobei die         Bild umbauen und verändern, eventuell
sagt: „Name!“, sagen alle ihren Namen     als formbares Material, z. B. Ton. Die      Zielsetzung darin besteht, eine bestimmte     können auch mehrere Bilder vergleichend
und machen das weiter, was sie vorher     Künstlerperson kann die lebende Statue      Situation nachzustellen. Dafür werden         nebeneinander stehen.
getan haben (stehen oder gehen). Wenn     wie eine große Puppe an Armen, Beinen,      oftmals mehrere Personen benötigt,            Die Methode „Bildertheater“ kann sehr
die Aufforderung „Springen!“ kommt,       Oberkörper, Kopf etc. vorsichtig berühren   die die involvierten Beteiligten im Bild      flexibel auf die jeweilige Situation an-
springen alle.                            und so in eine Form bringen, ihr einen      repräsentieren (z. B. steht eine Person       gepasst und individuell eingesetzt
„Gehen!“ bedeutet hier also „Stehen       gewünschten Gesichtsausdruck verleihen      für eine/n SchülerIn, eine andere für eine    werden. Es können so viele unterschied-
bleiben!“, „Stopp!“ bedeutet „Gehen!“,    und auch ihre Augen an einem gewissen       Lehrkraft, eine dritte für die Gemeinde       liche Bilder wie Meinungen oder auch
„Name!“ bedeutet „den eigenen             Punkt fixieren. Der fertigen Statue kann    usw.).                                        ganze Bildfolgen entstehen. Die Bilder
Namen sagen“ und „Springen!“ be-          nun ein Satz ins Ohr geflüstert werden      Eine Person beginnt, indem sie die            dienen als Ausgangspunkt für Dis-
deutet „Springen!“. In Folge können die   und sobald sie jemand ansieht, soll sie     Situation, die diskutiert werden soll, nach   kussionen und Reflexionen und sind ein
Bedeutungen der letzten beiden Auf-       diesen Satz sprechen.                       ihren Vorstellungen in einem „Bild“ auf-      lebendiger Raum, in dem Differenzen,
forderungen auch verdreht werden.         Die Hälfte der Gruppe sind KünstlerInnen,   stellt ohne dazu zu sprechen, während         Glaubenssätze, Werturteile und Ein-
Weitere Vorschläge oder Erfindungen aus   die anderen Statuen: Wenn die               die anderen zusehen. Den aufgestellten        stellungen sichtbar werden.
der Gruppe können als Aufforderungen      KünstlerInnen ihre Statuen fertig ge-
hinzukommen (z. B. rückwärts gehen,       schaffen haben, versammeln sie sich
hinsetzen, auf den Kopf zeigen etc.).     an einem Ort im Raum, während die
                                          Statuen stehen bleiben. Auf die Worte
                                          „Das Museum ist eröffnet!“ dürfen die          Quellenangaben:                            Vorgeschlagene
                                          KünstlerInnen durch die Galerie gehen
                                          um die Statuen zu bewundern und deren
                                                                                                                                    Literatur zur Vertiefung
                                          Botschaften zu hören. Im Anschluss             Fritz, Birgit (2011): InExActArt – Ein     des Themas:
                                          werden die Rollen getauscht.                   Handbuch für das Theater der Unter-
                                                                                         drückten. Stuttgart: Ibidem.               Plath, Maike (2009): Biografisches
                                                                                                                                    Theater in der Schule. Weinheim und
                                                                                                                                    Basel. Beltz Verlag.

                                                                                                                                                                          13
City Bound –
                                                       eine Stadterkundung der anderen Art

                                                       Stadtkarte – persönliche Schätze der Stadt
                            Florian Falkenbach
                            ist seit 2006 am Auf-
                            bau und als Mitarbeiter    Diese Übung ist für eine Gruppe von mindestens vier         Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit werden die Karten
                            beim Verein City           Personen gedacht und kann sowohl in einer bekannten         getauscht und die Gruppen machen sich auf, die Plätze
                            Bound Wien, Verein         wie auch unbekannten Stadt durchgeführt werden. Die         zu finden. Wenn sie diese gefunden haben, sollen sie
                            für erlebnisorientiertes   Übung ist sowohl für neue Gruppen die sich erst zu-         sich überlegen warum die andere Gruppe diese Plätze
                            soziales Lernen in der     sammenfinden müssen wie auch für bereits bestehende         als DIE Besonderen für ihre Karte ausgewählt haben.
Stadt, tätig. Er ist freiberuflicher Trainer für Er-   Gruppen einsetzbar.                                         Z. B.: Was genau bringt Entspannung am Plätzchen zum
wachsenenbildung und Erlebnispädagogik.                Die TeilnehmerInnen sind in Kleingruppen in der Stadt, in   Entspannen? Oder was genau hat die Gruppe dort so
                                                       einem definierten Gebiet unterwegs. In einem vorgegeben     entspannend gefunden.
Kontakt:                                               Zeitraum sollen sie eine Stadtkarte unter bestimmten
info@citybound-wien.at                                 Voraussetzungen – mit ihren persönlichen Schätzen ge-       Reflexion:
www.citybound-wien.at                                  stalten. Danach bekommt eine andere Gruppe diese Karte
                                                       mit der Aufgabe, die Schätze/Plätze wieder zu finden und    Wenn alle Gruppen nach erfolgreicher Suche wieder
                                                       sich zu überlegen, warum diese so besonders sind.           zurückgekehrt sind, werden die Stadtkarten mit den
                                                                                                                   Schätzen vorgestellt und die Gruppen tragen ihre Über-
                                                       Anleitung:                                                  legungen zu der jeweiligen Karte vor. Die Gruppe, die
                                                                                                                   den Plan gestaltet hat, erläutert schließlich die ursprüng-
                                                       Die Gruppe hat eine bestimmte Zeitvorgabe, mind. 30         lichen Überlegungen.
                                                       Minuten bis eine Stunde, um unterwegs zu sein und die
                                                       Karte zu gestalten. Dabei sollen bestimmte Parameter        Ziele:
                                                       eingebaut werden. Diese können variiert werden. Die
                                                       Gruppen tauschen Telefonnummern mit der Leitung aus
                                                                                                                   • soziale Interaktion in der Gruppe
                                                       und werden losgeschickt. Nach Ablauf der Zeit wird ein
                                                       Treffpunkt vereinbart. Z. B.:                               • Teamfähigkeit
                                                       a. ein/e historische/s Gebäude/Person/Beruf
                                                                                                                   • Konfliktfähigkeit
                                                       b. ein interessantes/ungewöhnliches/skurriles Geschäft
                                                                                                                   • Neues entdecken, die Stadt mit anderen Augen
                                                       c. ein Plätzchen zum Entspannen                               sehen
                                                       d. etwas zum Genießen                                       • sich in der Stadt orientieren
                                                       e. eine Person, die zur Lösung eines Schatzes beiträgt.     • Auseinandersetzung mit den Vorstellungen anderer
                                                          Hier muss garantiert sein, dass diese Person bei der       TeilnehmerInnen
                                                          zweiten Gruppe auch noch vor Ort ist.

 14
Wichtiges in der Durchführung von City Bound Auf-
gaben:
Bevor die TeilnehmerInnen losgeschickt werden sollen
die Golden Rules für City Bound Aufgaben besprochen
werden.

Golden Rules

• Face to face: Es geht darum, mit Menschen ins Ge-
  spräch zu kommen. Seid höflich und lasst euch von
  Absagen nicht frustrieren und erklärt genau was ihr
  braucht und wozu ihr das Ganze macht.
• Eigenverantwortung: Ihr seid allein unterwegs, wie
  und wie viele Aufgaben ihr löst und wie viel Erfolg und
  Spaß ihr dabei habt, liegt in eurer Hand.
• Pünktlichkeit: Bitte zum jeweiligen Treffpunkt recht-                                                                         © C. Gartner – Sommerakademie 2013
  zeitig zurückkommen, wenn dies nicht möglich ist –
  anrufen.
                                                            City Bound ist eine Möglichkeit eine Stadt mit anderen Augen zu sehen und zu entdecken.
Die Leitung muss für die TeilnehmerInnen immer tele-
fonisch erreichbar sein.                                                                      Florian Falkenbach

                                                                                                                                                           15
Geocaching – Schatzsuche mit GPS

                                                      Geocaching lässt sich vereinfacht als eine Art moderne       • Sobald der Behälter gefunden ist, trägt man seinen
                          Karin Schnee­weiss          Schatzsuche mit GPS-Geräten beschreiben. Diese                 Namen in das Logbuch ein, das sich ebenfalls im
                          arbeitet seit 15 Jahren     Form der „elektronischen Schnitzeljagd“ findet weltweit        Cachebehälter befindet. In größeren Behältern sind
                          beim FORUM Umwelt-          immer mehr AnhängerInnen – mittlerweile sind mehr als          oft auch Tauschobjekte vorhanden, die man gegen
                          bildung und ist für das     6 Mio. Menschen aller Altersgruppen in der Natur, aber         mitgebrachte kleine Gegenstände eintauschen kann.
                          Wissens- und Quali-         auch in den Städten unterwegs, um mit Hilfe von GPS-
                                                                                                                   • Zusätzlich zum Logbuch im Behälter teilt man auf
                          tätsmanagement, für         fähigen Geräten „Schätze“ (die so genannten Caches) zu
                                                                                                                     der Internetplattform mit, dass der Cache gefunden
                          die Webpräsenz des          suchen. Sie lernen auf diese Weise wunderschöne und
                                                                                                                     wurde. Dort kann man auch von besonderen Erleb-
                          FORUM Umweltbildung         interessante Orte kennen, die sie sonst nie aufgesucht
                                                                                                                     nissen bei der Suche erzählen.
sowie für die Technik zuständig. Vor einigen          hätten. Mittlerweile gibt es in Österreich rund 32.000 und
Jahren hat sie das Geocaching für sich entdeckt       weltweit mehr als 2,1 Mio. Caches (Stand: August 2013).      Arten von Caches
und verbringt seither viel Zeit in freier Natur auf   Insbesondere Kinder und Jugendliche kann man mit
der Suche nach „Schätzen“. Dabei lernt sie nicht      diesem spielerischen Zugang zu einem Spaziergang in          Es gibt viele verschiedene Cachetypen – hier eine Aus-
nur neue Menschen und Orte kennen, sondern            die Natur locken. Da es mittlerweile auch eine Vielzahl      wahl der vier gängigsten Arten:
erfährt auch noch allerlei Wissenswertes aus          von themenspezifischen Caches gibt, ist Geocaching
                                                                                                                   • Traditional
unterschiedlichsten Themenbereichen.                  eine interessante Methode für den schulischen und
                                                                                                                     Der „traditionelle“ ist der einfachste Cache und zu-
                                                      außerschulischen Bildungseinsatz. Um ein bestimmtes
                                                                                                                     gleich die Basis für alle weiteren Typen. Dieser Cache
Kontakt:                                              Thema intensiv aufzuarbeiten, bietet sich zudem das
                                                                                                                     ist bei den angegebenen Koordinaten zu finden.
karin.schneeweiss@umweltbildung.at                    Auslegen von eigenen Caches an. Einer abwechslungs-
www.umweltbildung.at                                  reichen Entdeckung von fremden, aber auch scheinbar          • Multi-Cache
                                                      bekannten Orten steht also nichts mehr im Wege!                Bei den angeführten Koordinaten beginnt der Multi-
                                                                                                                     Cache, der aus mehreren Stationen besteht. Wie bei
                                                                                                                     einer Schnitzeljagd wird man von einer Station zur
                                                      Wie funktioniert Geocaching?                                   nächsten weitergeleitet, um am Ende (beim so ge-
                                                                                                                     nannten Final) dann den eigentlichen Cachebehälter
                                                                                                                     zu finden. Aus wie vielen Stationen der Multi-Cache
                                                      • Auf einer Internetplattform (die größte ist www.geo-
                                                                                                                     besteht, lässt sich in der Regel (aber leider nicht
                                                        caching.com) findet man die Koordinaten sowie die
                                                                                                                     immer) aus der Beschreibung entnehmen. Hier muss
                                                        Beschreibung der einzelnen Caches.
                                                                                                                     also in jedem Fall genügend Zeit eingeplant werden.
                                                      • Diese Informationen lädt man auf ein GPS-Gerät oder
                                                                                                                   • Mystery/Puzzle
                                                        nutzt sie mit Hilfe einer entsprechenden App gleich
                                                                                                                     Die Koordinaten zeigen nur, in welchem Gebiet der
                                                        direkt auf dem Smartphone.
                                                                                                                     Cache liegt. Bevor man zum Cache navigieren kann,
                                                      • Mit Hilfe des Geräts navigiert man nun die Ko-               muss noch ein Rätsel gelöst werden. Aus dessen
                                                        ordinaten an und sucht dort einen Behälter. Die Größe        Lösung ergeben sich dann die Cache-Koordinaten,
                                                        des Cachebehälters, die Terrainbeschaffenheit und            unter denen der Behälter zu finden ist. Wie knifflig
                                                        der grundsätzliche Schwierigkeitsgrad sind bei der           das Rätsel ist, lässt sich anhand des angegebenen
                                                        Cachebeschreibung angeführt.                                 Schwierigkeitsgrades abschätzen.

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• Earth-Cache                                               Geocaches suchen – Vorgehensweise                             Hinweis: Vor dem Legen eines offiziellen Caches ist es
  Die Koordinaten führen zu einer geologisch                                                                              in jedem Fall empfehlenswert, einige Caches zu suchen,
  interessanten Stelle. Hier müssen anhand der vor          a. Mit Hilfe der Plattform www.geocaching.com lässt           um ein „Gefühl für die Sache“ zu bekommen. Weiters
  Ort vorhandenen Informationen einige Fragen be-              sich herausfinden, welche Caches es im Umfeld gibt.        sollten die Richtlinien zur Veröffentlichung von Caches
  antwortet werden und per Mail an den „Eigentümer“            Passende Caches werden durch die Lehrkraft aus-            gelesen werden:
  geschickt werden. Einen Cachebehälter gibt es hier           gewählt. Dabei ist entsprechend dem Alter der Kinder       www.geocaching.com/about/guidelines.aspx
  nicht.                                                       und Jugendlichen auf den Schwierigkeitsgrad sowie
                                                               die Terrainwertung zu achten.                              Vorgehensweise
                                                            b. Die Koordinaten der Caches werden auf die GPS-
                                                                                                                          • Das Grundthema wird entweder vorgegeben oder
Geocaching im schulischen und                                  Geräte überspielt.
                                                                                                                            kann mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam
außerschulischen Bildungseinsatz                            c. Die Kinder und Jugendlichen werden in Gruppen mit
                                                               je 3-5 Personen eingeteilt.
                                                                                                                            bestimmt werden.
                                                                                                                          • Die Entscheidung, welche Art von Cache (mehrere
                                                            d. Jede Gruppe wird mit einem GPS-Gerät ausgestattet.           Traditionals oder Mysteries bzw. ein Multi) gelegt
                                                                                                                            werden soll, muss getroffen werden.
Ziele:                                                      e. Die Funktionsweise des GPS-Geräts wird
                                                               den Kindern und Jugendlichen erklärt.
a. Kennenlernen der näheren Umgebung
                                                            f. Jede Gruppe sollte eine topografische Karte
b. Beschäftigung mit einem bestimmten Thema durch              (einen Stadtplan im städtischen Bereich), die
   Absolvieren eines Multi- oder Mystery-Caches                Cachebeschreibung sowie Ersatzbatterien
                                                               für das GPS-Gerät zur Verfügung gestellt
                                                               bekommen.
Geocaching bietet sich zum Beispiel für Projekttage oder
-wochen an, um bisher unbekannte Umgebungen zu er-          g. Die Gruppe löst die gestellten Aufgaben und
kunden. Dabei lassen sich die vielen bereits vorhandenen       sucht den Cache.
Caches hervorragend nutzen, um fachspezifische
                                                            h. Nach Abschluss der Suche berichten die
Schwerpunkte zu vertiefen. Besonders im städtischen
                                                               Mitglieder der Kleingruppen über den Inhalt
Bereich gibt es oft historische Caches, die sich bei-
                                                               sowie die besonderen Herausforderungen
spielsweise für den Geschichtsunterricht anbieten,
                                                               und Erlebnisse an alle.
Literaturcaches eignen sich bestens für den Deutsch-
unterricht, während Pflanzencaches Abwechslung in den
Biologieunterricht bringen.                                 Auslegen eines eigenen Caches

Hinweis: Vor einem Geocachingevent sollte (abhängig         Für den Einsatz im Bildungsbereich bietet sich
vom Alter der Kinder/Jugendlichen) die Zustimmung der       natürlich auch das Legen von eigenen Caches         © Karin Schneeweiß, Forum Umweltbildung

Eltern eingeholt werden, dass die Kinder und Jugend-        an. Diese können entweder als Blindcaches (das
lichen unbeaufsichtigt in Kleingruppen unterwegs sein       sind Caches für andere Klassen oder Gruppen,                      Neben der Offenheit für interdisziplinäre Erkenntnisse
dürfen. Für Notfälle sollte es in jeder Gruppe mindestens   die nicht im Internet veröffentlicht werden) oder              fördert Geocaching Selbständigkeit und die Bereitschaft,
ein Mobiltelefon mit der eingespeicherten Nummer der        als offizielle Geocaches über die Online-Platt-                  im Team zu arbeiten – um den Cache zu finden, muss
Aufsichtsperson geben.                                      form www.geocaching.com gelegt werden.                                gemeinsam geplant und gehandelt werden.

                                                                                                                                                          Karin Schneeweiss

                                                                                                                                                                               17
• Die Kinder und Jugendlichen werden in Gruppen zu            • Bei einem offiziellen Cache füllt man nun pro Cache
                                                                      je 3-4 Personen eingeteilt.                                   ein Onlineformular aus, reicht es ein, wartet auf
                                                                                                                                    die Freigabe und freut sich über viele Besuche von
                                                                    • Jede Gruppe sucht sich einen Teilbereich des ge-
                                                                                                                                    anderen Cachern.
                                                                      wählten Themas zur Bearbeitung aus.
                                                                                                                                  • Bei offiziellen Caches darf die Cachewartung (Be-
                                                                    • Nun wird ein passender Ort für das Versteck aus-
                                                                                                                                    hälter kontrollieren, Logbuch austauschen) nicht ver-
                                                                      gewählt und die Koordinaten bestimmt. Diese lässt
                                                                                                                                    gessen werden.
                                                                      man – am besten vorab – durch einen Reviewer über-
                                                                      prüfen (gilt natürlich nur für offizielle Caches). Gerade
                                                                      im städtischen Bereich herrscht teilweise bereits eine      Voraussetzungen/Materialien
                                                                      sehr hohe Cachedichte.
                                                                                                                                  • Wenn ein offizieller Cache gelegt wird, dann ist eine
                                                                    • Die Gruppe recherchiert den jeweiligen Teilbereich
                                                                                                                                    kostenlose Mitgliedschaft auf www.geocaching.com
                                                                      und schreibt einen Text dazu. Bei offiziellen Caches
                                                                                                                                    notwendig (bei Blindcaches entfällt dieser Punkt).
                                                                      bietet es sich an, den Text auch gleich ins Englische
                                                                      zu übersetzen, um auch ausländischen Gästen die             • Internetzugang für Recherchezwecke sowie für die
                                                                      Gelegenheit zu geben, den Cache zu finden.                    Eingabe bei geocaching.com (bei offiziellen Caches)
                                                                    • Bei einem Multicache wird nun die Reihenfolge be-           • GPS-fähige Geräte (für jede Gruppe zumindest eines)
                                                                      stimmt und überlegt, wo die einzelnen Stationen des
                                                                                                                                  • Cachebehälter (die Größe des Behälters ist von der
                                                                      Multis angelegt sind. Weiters muss überlegt werden,
                                                                                                                                    Art des gewählten Versteckes abhängig; in jedem Fall
                                                                      wie man von Station zu Station gelangt.
                                                                                                                                    sollte der Behälter wasserdicht sein)
© Karin Schneeweiss – Beim Geocaching auf der Sommerakademie

                                                                    • Anschließend muss ein passendes Versteck für den
                                                                                                                                  • Logbuch/Logstreifen
                                                                      Cachebehälter gefunden und die Koordinaten dafür
                                                                      müssen eruiert werden.                                      • evtl. Stifte
                                                                    • Danach muss ein Cachebehälter, abhängig von der             • evtl. Tauschgegenstände
                                                                      Größe des Verstecks, gewählt, beschriftet, mit Log-
                                                                      buch und evtl. Tauschgegenständen versehen und
                                                                      versteckt werden.

                                                                                                                                     Quellenangaben:
                                                                                                                                     www.geocaching.com

                                                               18
19
Jede Vision beginnt
mit der gedanklichen
        Reise.
Jeder Erfolg beginnt
mit der praktischen
     Umsetzung.
        AutorIn unbekannt

                                                                   Weiterführung

     Idee                                                   Umsetzung
                                           Vereinbarung

                                                                                                            Entscheidung
                 Kontakt    Entscheidung
                    +
                 Konzept                                        Evaluation
                                                                                   Rückmeldung

                                                Abschluss

                                                                                      © www.oekolog.at: Vom Projekt zur gelungenen Kooperation

20
VISIONEN UMSETZEN
                                        Schon probiert?

                                        Stationen unseres Weges

                                        Am Ende oder auch an einer Zwischenstation des
                                        Projekts kann mit dieser Methode reflektiert werden:
                                        Hängen Sie Plakate zu Stationen und Ergebnissen Ihres
                                        Projekts im Raum auf (z. B. Projekttage, Video, Theater-
                                        aufführung). Teilen Sie die Plakate in zwei Hälften, eine
                                        mit einem lachenden und eine mit einem traurigen Ge-
                                        sicht. Alle Personen können nun von Plakat zu Plakat
                                        gehen und positive bzw. negative Eindrücke notieren.
                                        Wenn niemandem mehr etwas dazu einfällt, werden die
                                        Plakate von allen gemeinsam begutachtet und diskutiert.

                                        Nähe – Distanz – Reflexion

                                        Diese Methode vermittelt ein schnelles Stimmungsbild
                                        der Gruppe zu den vorangegangenen Aktivitäten. Die
                                        TeilnehmerInnen stellen sich im Kreis auf. Im Zentrum
                                        wird ein Symbol platziert. Nun kann jede/r Aussagen/
                                        Fragen an die Gruppe stellen, z. B. „Unser Video ist
                                        super geworden!“ oder „Die Interviews waren sehr müh-
                                        sam!“ Wer der Aussage voll und ganz zustimmt, stellt
                                        sich ins Zentrum des Kreises; je weniger man zustimmt,
                                        desto weiter außen bleibt man stehen.

                                        Traumkreis

                                        Jedes Projekt beginnt mit einer inspirierten Person. Ein/e
                                        LehrerIn, Direktor/In etc. lädt mögliche PartnerInnen ein
                                        und stellt sein/ihr Traumprojekt vor. Jede/r sagt kreisum,
                                        ob und wie er/sie sich vorstellen kann, im Projekt mitzu-
                                        wirken. Diese Ideen werden so lange gesammelt, bis der
                                        Inspirationsfluss verebbt. Das gemeinsame Projekt wird
                                        am Ende sichtbar. Dann geht’s zum Umsetzungsplan.

                © Forum Umweltbildung
                                                                                             21
Projektmanagement in Schule und
                                                 Gemeinde

                      Eva Mitterbauer ist        Schule trifft Gemeinde – Gemeinde trifft Schule, zwei       Projektumweltanalyse
                      AHS-Professorin für        Welten „prallen“ aneinander. Jede dieser Welten hat
                      Biologie und Informatik,   andere Organisationskulturen, andere Prozessstrukturen
                      studierte Erziehungs-      und Organisationsabläufe, unterschiedliches „wording“       Die Projektumweltanalyse wird zu Beginn eines Projekts
                      wissenschaften und hat     und vieles mehr, das im Vorfeld einer erfolgreichen, mög-   durchgeführt, um zu klären, wer am Projekt beteiligt ist,
                      zehn Jahre Erfahrung       lichst konfliktfreien Zusammenarbeit geklärt werden         wer betroffen sein wird, wer das Projekt unterstützen,
                      in der Projektleitung      muss. Projektmanagement ist ein Instrument, das die         gefährden oder gar verhindern kann. Das Projekt wird
des Wiener Netzwerks Gesundheitsfördernde        Planung gemeinsamer Vorhaben unterstützt.                   als soziales System dargestellt, ebenso die Beziehungen
Schulen (WieNGS).                                Im folgenden Abschnitt werden drei Methoden bzw.            zu anderen Systemen, Organisationen, Institutionen,
                                                 „Werkzeuge“ aus dem Projektmanagement vorgestellt,          Personen. Die Einbettung bzw. die Vernetzung des
Kontakt:                                         die einerseits zur Konkretisierung eines Themas bei-        Projekts wird damit visualisiert. Jenen Personen/
eva.mitterbauer@aon.at                           tragen (6-3-5-Methode), andererseits die relevanten         Institutionen/Organisationen, die das Projekt eventuell
                                                 Projektumwelten reflektieren (Umfeldanalyse). Mit Hilfe     gefährden, wird besonderes Augenmerk geschenkt
                                                 des Projektstrukturplans wird die anstehende Arbeit         und idealerweise wird mit ihnen schon vor dem Projekt
                                                 strukturiert und auf die MitarbeiterInnen verteilt.         Kontakt aufgenommen, um Klärungen herbeizuführen.

                                                                                                             Vorbereitung:

                                                                                                             Für die Arbeit mit dem Projektteam werden Pinnwand,
                                                                                                             Moderationsstifte, runde Moderationskarten in ver-
                                                                                                             schiedenen Größen und Farben oder Legematerial (z. B.
                                                                                                             Moosgummi in verschiedenen Formen/Größen) vor-
                                                                                                             bereitet.

                                                                                                             Ablauf:

                                                                                                             1. Zuerst werden alle relevanten Umwelten aufgelistet:
                                                                                                                Personen, Institutionen, Organisationen, Behörden,
                                                                                                                KonkurrentInnen/MitbewerberInnen.
                                                                                                                Wer hat Einfluss auf das Projekt?
                                                                                                                Wer ist vom Projekt betroffen?

 22
2. Dann werden die Umwelten in einem Diagramm dar-
   gestellt:
   Es erfolgt eine Bewertung der eruierten Umwelten
   bezüglich der Bedeutung für das Projekt (Größe der
   Kreise in der Darstellung) und der Nähe zum Projekt
   (Nähe und Distanz in der Darstellung) – siehe Grafik
   1 Bsp.: Der Bürgermeister wird mit großem Kreis in
   großer Entfernung dargestellt, da er bei der Grund-
   entscheidung, ob z. B. ein Grundstück für einen
   Spielplatz zur Verfügung gestellt wird, großen Einfluss
   hat. Den weiteren Projektverlauf beeinflusst er nicht.
3. Die Beziehungen der eruierten Umwelten zum Projekt
   werden je nach ihrer Bedeutung mit einem Symbol
   (z. B. +; –; ±) gekennzeichnet.                                                                                                                          Eltern
   Wer ist für das Projekt förderlich, unterstützend?        BürgermeisterIn
   Wer ist gefährlich, verhindernd?
   Welche wechselseitigen Erwartungen haben Be-                                                                      AnrainerInnen
   teiligte/Betroffene?
                                                                                                                                         +
   Welche Ressourcen, Macht etc. haben die Um-                                              LehrerIn
   welten?                                                                                     B
   Wo gibt es Konfliktpotenzial?
   Welche Konflikte sind bereits bekannt, latent vor-                                                                                            LehrerIn
   handen?                                                                                                                       –                  A
4. Nachfolgend werden Strategien und Maßnahmen
   in Bezug auf die diversen Umwelten entwickelt.                                                      Projekt
   UnterstützerInnen sollen gut eingebunden, informiert                        DirektorIn                                                    –
   und motiviert werden.                                                                               +                 Traditions-
   Mögliche VerhinderInnen sollte man ebenfalls gut                                                                      bewusste
   informieren und ihnen klar machen, welchen Nutzen                                                             +      LehrerInnen
   sie aus dem Projekt ziehen könnten. Eventuell kann
   man deren Ängste, Sorgen erfragen und abbauen.                                           ProjektleiterIn                          ±

Nota bene: Jede Projektumweltanalyse stellt eine
                                                                                                              Innovations-
subjektive Momentaufnahme dar. Sie sollte daher in                                                              freudige
regelmäßigen Abständen wiederholt werden (idealer-                                                            LehrerInnen
weise beim Erreichen der Meilensteine – siehe Projekt-
strukturplan), um eventuelle Veränderungen zu erkennen
und entsprechend darauf zu reagieren (z. B.: Änderung
der Strategie, neue Maßnahmen, Nachschärfung der
Ziele).
                                                                                                           Grafik: Osinger, 2006

                                                                                                                                                            23
Die 6-3-5 Methode                                                                                                          Projektstrukturplan

6-3-5 ist eine kreative, intuitive Brainwriting-Methode,    Phase 1: Ideenfindung                                          Der Projektstrukturplan ist Grundelement bzw. Herz-
mit der innerhalb kurzer Zeit viele Ideen und Sichtweisen                                                                  stück des Projektmanagements und dient der einmaligen
generiert werden. Sie wurde 1968 von Bernd Rohrbach         Jede/r TeilnehmerIn erhält ein Arbeitsblatt, schreibt in die   kompletten Erfassung aller relevanten Aufgaben und
(Marketing- und Unternehmensberater) zur Ideenfindung       erste Zeile und in jede der Spalten einen Vorschlag für        Tätigkeiten in einem Projekt.
und Problemlösung entwickelt. Die Methode wird zur          ein Projektthema und fügt auch erste eigene Ideen zur          Er gliedert das Projekt in Hauptaufgaben und Teil-
Ideen- und Themenfindung für ein Projekt oder zur           Bearbeitung/Umsetzung bei.                                     aufgaben/Arbeitspakete, die in einem Organigramm
Identifikation von Problemlösungen verwendet.               Nach ca. 5-7 Minuten fordert der/die ModeratorIn die           hierarchisch angeordnet werden.
„6-3-5“ leitet sich ab von: 6 Personen, 3 Themen, 5 Mal     TeilnehmerInnen auf, das Blatt im Uhrzeigersinn an die         Komplexe Projekte werden mit Hilfe von Projektstruktur-
weiterreichen (bisweilen wird 5 auch mit 5 Minuten „über-   nächste Person weiter zu geben.                                plänen in Hauptaufgaben und Teilaufgaben1 bzw.
setzt“, dies wurde vom Autor aber so nicht beschrieben).    Diese Person nimmt die Ideen kommentar- und kritik-            Arbeitspakete gegliedert. Der Projektstrukturplan ist
Das Projektteam sucht ein konkretes Projektthema oder       los an, ergänzt, erweitert oder bringt neue Aspekte zum        somit Grundlage für die Termin- und Ablaufplanung. Mit
möchte ein bereits vorhandenes Thema konkretisieren.        Thema ein. Nach ca. 5-7 Minuten erfolgt der nächste            Meilensteinen werden wesentliche Teilziele im Projekt-
Dazu wird die Vorlage (siehe Anhang) an eine Tisch-         Wechsel.                                                       ablauf markiert.
gruppe mit 6 Personen ausgeteilt.                           Die Ideen-/Themenfindungsphase ist beendet, wenn jede          Vor der Erstellung des Projektstrukturplans müssen
                                                            Person wieder das eigene Blatt vor sich hat.                   folgende Vorarbeiten geleistet werden: Formulierung der
Arbeitsregeln:                                                                                                             Projektziele (strategische und operative Ziele), Umfeld-
                                                            Phase 2: Ideenbewertung                                        analyse, Machbarkeitsanalyse, Risikoanalyse, Rollen-
                                                                                                                           klärung (ProjektleiterIn, Projektteam).
• Klare Trennung von Ideenfindungsprozess und Ideen-
                                                            Die TeilnehmerInnen besprechen die Ergebnisse und              Der Projektstrukturplan wird zumeist beim Kick-off des
  bewertung
                                                            filtern die wichtigsten heraus. Der/die ModeratorIn und        Projekts vom Projektteam entwickelt und erstellt.
• Jede Person schreibt ihre Ideen möglichst knapp,          die TeilnehmerInnen diskutieren nun die wichtigsten Er-
  aber doch aussagekräftig auf das vorbereitete             gebnisse und clustern sie zu Themengruppen.                    Für die Durchführung braucht man:
  Arbeitsblatt.                                             Idealerweise werden Moderationskarten mit je einer Idee,
                                                            einem Teilbereich, einer Aktivität etc. beschrieben und an     Post-its (76 mm x 127 mm oder größer) oder
• Wie beim Brainstorming müssen Ideen/Gedanken
                                                            einer Pinnwand aufgehängt.                                     Moderationskarten, Pinnwand und Nadeln. Projektprofis
  weder begründet noch erklärt werden.
                                                            Je nach Aufgabenstellung (Themenfindung,                       erstellen Projektstrukturpläne mit Hilfe komplexer, teil-
• Absurdes, „Unmögliches“, „schräge Gedanken“ –             Konkretisierung eines Projekts etc.) wird nun das Projekt-     weise sehr teurer Software.
  alles ist erlaubt!                                        thema festgelegt oder werden die nächsten Schritte im
                                                            Projekt bearbeitbar gemacht.                                   Es gibt zwei mögliche Herangehensweisen:
• Das Vorhandene soll „weitergesponnen“, weiter-
  gedacht bzw. -geschrieben werden. Ideen der
                                                            Mit der 6-3-5 Methode können innerhalb von                     · Top-down bzw. deduktiver Weg: Das Projekt wird
  anderen werden nicht kommentiert oder kritisiert!
                                                            30-50 Minuten 108 Ideen generiert werden! Die                    in Hauptaufgaben zerlegt, jede Hauptaufgabe in
• Ideenfluss ist wichtiger als Ideenqualität                TeilnehmerInnen agieren zumeist höchst konzentriert,             Arbeitspakete unterteilt, jedes Arbeitspaket spezifiziert
                                                            entfalten sich in kreativem Schreiben und entwickeln             – wer macht was bis wann?
                                                            neue Ideen.

                                                                                                                           1 „Teilaufgaben“ und „Arbeitspakete“ werden in der Literatur teilweise
                                                                                                                           synonym verwendet. In jedem Fall handelt es sich um eine weitere
                                                                                                                           Unterteilung bzw. Beschreibung von Hauptaufgaben.

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· Bottom-up bzw. induktiver Weg: Die einzelnen              Zeitplan und Meilensteine: Bis wann sollen welche
  Aufgaben werden überlegt, je auf ein Post-it ge-          Teilziele erreicht werden?                                    Literatur:
  schrieben und dann in eine Struktur gebracht.             Im Projektstrukturplan werden Termine und Meilen-
                                                            steine fixiert. Meilensteine dienen der groben Termin-
Egal, ob Bottom-up oder Top-down: Es wird je eine           planung, kennzeichnen markante Ereignisse im Gesamt-          Berger, Christoph; Schubert, Karin (2002): Projekt-
Aufgabe auf ein Post-it bzw. eine Moderationskarte ge-      projekt und sind damit eine wichtige Grundlage für das        management. Mit System zum Erfolg. Wien: Manz.
schrieben, dann werden die Aufgaben zeitlich und inhalt-    Controlling.                                                  Meier, Rolf (2004): Projektmanagement. Offenbach:
lich den Hauptaufgaben zugeordnet. Wenn alle Post-its                                                                     GABAL.
am richtigen Platz im Projektstrukturplan positioniert      Tipp: Es sollte unbedingt ein Zeitpuffer eingeplant
sind, sollte daraus der gesamte Projektverlauf ablesbar     werden.                                                       Boy, Jacques; Dudek, Christian; Kuschel, Sabine
sein.                                                       Folgende Fragen unterstützen den Prozess zur Erstellung       (1994): Projektmanagement. Grundlagen,
                                                            des Projektstrukturplans:                                     Methoden und Techniken, Zusammenhänge.
Tipp: Idealerweise übernimmt ein/e „kritische/r“ FreundIn                                                                 Offenbach: GABAL.
                                                            · Was sind die Hauptaufgaben des Projekts?
oder eine unbeteiligte Person das Lesen des Projekt-
plans! Kann der Plan von einer unbeteiligten Person         · Welche Teilaufgaben sind zu erledigen? Festlegen der
„flüssig“ gelesen werden, dann stimmt die Architektur.        Inhalte, Beschreiben der Arbeitspakete
Überall dort, wo der Lesefluss stockt, sollte nachgeprüft
                                                            · Was hängt womit zusammen? Analyse der Be-
werden, ob alle Teilaufgaben und Arbeitsschritte im
                                                              ziehungen, Abhängigkeiten
Projektstrukturplan beschrieben sind. Wenn nicht, ein-
fach ein weiteres Post-it mit entsprechender Aufgabe        · Was muss erledigt sein, damit der nächste Schritt
dazu kleben.                                                  möglich wird? Zeitlicher Ablauf, Setzen der Meilen-
                                                              steine
Das Projektmanagement ist eine Hauptaufgabe in jedem
Projekt. Es umfasst Start, Controlling, Marketing und
Abschluss und liegt in der Verantwortung der Projekt-
leitung. Die weiteren Hauptaufgaben und Teilaufgaben/
Arbeitspakete werden nummeriert – die erste Zahl steht
für das Projekt, die zweite für die Hauptaufgabe, die
dritte für die darunter stehenden Teilaufgaben/Arbeits-
pakete. Klassische Hauptaufgaben in Projekten sind:
Ideenfindung, Konzepterstellung, Planung, Durchführung
und Nachbereitung.

Arbeitspakete: Das Arbeitspaket beschreibt, welche
Aufgabe von wem bis wann in welchem Umfang zu
erledigen ist.

Tipp: Bei unerfahrenen MitarbeiterInnen oder neuartigen
Aufgaben werden Arbeitspakete sehr detailliert be-
schrieben.                                                                            Die Qualität deiner Ziele bestimmt die Qualität deiner Zukunft.

                                                                                                             Eva Mitterbauer

                                                                                                                                                                            25
Öffentlichkeitsarbeit – Presseaussendung

                                                       Presseaussendungen selbst gemacht                            woher die Aussendung stammt. Das Logo der Schule
                                                                                                                    sowie Schulbriefkopf und darunter „Presseaussendung“
                          Gerhard Hopfgartner          Mit der Novelle im Jahr 2011 wurde das Profil für eine/n     stehen am Kopf des A4-Blattes.
                          (Jg. 1959) studierte         Schulleiter/in u. a. um die Aufgabe erweitert, die „Schule
                          Germanistik und Theo-        zu öffnen und Außenbeziehungen aufzubauen“ (SchUG            Aufbau einer Presseaussendung
                          logie. Er ist Direktor des   § 56,2). Für diese Pflege der Kontakte und der Ko-
                          Europagymnasiums             operation braucht es die dazugehörigen Werkzeuge. Ein        Bildlich kann man sich jede Presseaussendung als eine
                          in Klagenfurt, Buch-         wichtiges Instrument stellt dabei die Presseaussendung       Pyramide vorstellen, die nach bestimmten Regeln auf-
autor (PR für Schulen. So gelingt erfolgreiche         dar, die im Folgenden genau vorgestellt wird.                gebaut ist: Am Anfang steht das Wichtigste – aus der
Öffentlichkeitsarbeit) und leitete über Jahre die                                                                   Sicht der JournalistInnen und deren LeserInnen. Je
Öffentlichkeitsarbeit am Landesschulrat für            Presseaussendungen sind der kürzeste Weg zwischen            weniger wichtig eine Information ist, desto weiter rückt
Kärnten.                                               Ihnen und JournalistInnen, wenn Sie Informationen            sie nach hinten.
                                                       schriftlich weitergeben wollen. Aber halt! Nicht nur im
Kontakt:                                               Bereich der Schule ist man oft zu schnell zur Hand und       Aufbau einer Presseinformation:
gerhard.hopfgartner@lsr-ktn.gv.at                      arbeitet mit diesem Instrument, ohne sich vorher die
                                                       Fragen zu stellen, die professionelle PR ausmachen:          • Schulbriefkopf
                                                       • Welches Ziel verfolgt die Schule bzw. die zu               • Ort und Datum
                                                         kommunizierende Aktion?
                                                                                                                    • Kennzeichnung „Presseaussendung“, ggf.
                                                       • Welche Informationen und Botschaften sollen weiter-          Nummerierung
                                                         gegeben werden?
                                                                                                                    • Titel/Headline
                                                       • An wen?
                                                                                                                    • Vorspann/Lead
                                                       • Ist es eine Nachricht wert?
                                                                                                                    • Beantwortung der restlichen W-Fragen
                                                       • Welche Konsequenzen sind zu erwarten?
                                                                                                                    • AnsprechpartnerInnen
                                                       • Ist die Presseaussendung das richtige Instrument?
                                                                                                                    • Tel.-/Faxnummer und E-Mail-Adresse
                                                       • Und wenn ja, ist der Zeitpunkt richtig gewählt?
                                                                                                                    Headline
                                                       Erst nach diesen Überlegungen steht es an, Presseaus-
                                                       sendungen zu planen, zu verfassen, zu verschicken und        Jede Presseaussendung beginnt mit einem Titel, einer
                                                       am Ende zu evaluieren.                                       Headline. Diese ist mitentscheidend, ob Ihre Arbeit in-
                                                       Jede Presseaussendung der Schule ist gleichzeitig deren      mitten der Flut von Aussendungen, die täglich in den
                                                       Visitenkarte. Diese wird an JournalistInnen geschickt, die   Redaktionen landen, von den RedakteurInnen weiter ge-
                                                       sich ein Bild – ihr persönliches Bild – von der jeweiligen   lesen wird. Der Titel nennt das Thema und soll neugierig
                                                       Schule machen. Auf den ersten Blick soll erkennbar sein,     machen und zum Weiterlesen anregen.

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Vorspann                                                   Schulen, die bereits intensiver PR betreiben, werden
                                                           einen Pressespiegel anlegen, am besten in Form einer
Entweder in einer Unterüberschrift, spätestens aber im     Mappe, in der die Veröffentlichungen der Medien ge-
Vorspann (auch Lead genannt), werden die ersten W-         sammelt werden. So behalten Sie leichter den Überblick,
Fragen beantwortet. Das Lead kann sich auf das Wer         was in den letzten Jahren auf diesem Gebiet bereits ge-
und Was beschränken. Wie der Titel soll auch das Lead      schehen ist und welche RedakteurInnen sich mit dem
zum Weiterlesen animieren, wie ein Aperitif vor dem        Themenkreis Schule auseinandersetzen.
Essen sein.
Alle dann noch ausständigen W-Fragen aus dem Sorti-
ment Wer? Was? Wann? Wo? Wie? und Warum?
werden im ersten Absatz beantwortet.                       Checkliste für die
Am Ende jeder Presseaussendung stehen Datum und
Name des/der Ansprechpartners/in, Telefon- und Fax-
                                                           Presseaussendung:
nummer sowie die E-Mail-Adresse.
                                                           • Welches Ziel verfolgt die Schule?
Formale Kennzeichen einer Presseinformation
                                                           • Ist eine Presseaussendung das richtige Instrument,
Der Umfang einer Presseaussendung soll zwei Seiten           dieses Ziel zu erreichen?
nicht überschreiten. Nur die erste Seite trägt dabei den
                                                           • Wenn ja: Verfassen einer Presseaussendung
Schulbriefkopf und das Logo. Geht der Text weiter,
wird für die zweite Seite immer ein weißes A4-Blatt ver-   • Ist sie als Presseaussendung gekennzeichnet?
wendet. Wählen Sie einen Abstand von eineinhalb Zeilen
                                                           • Reizen Headline und Lead zum Weiterlesen?
und lassen Sie rechts einen breiten Rand, damit die
JournalistInnen Platz haben, den Text für sich zu be-      • Sind die W-Fragen im ersten Absatz beantwortet?
arbeiten.
                                                           • Ist der Inhalt verständlich und aktiv verfasst?
Ein Begleitschreiben ist höchstens angemessen,
wenn der/die Ansprechpartner/in das erste Mal eine         • Sind Logo, Adresse und AnsprechpartnerInnen an-
Presseaussendung an Medien verschickt und eine               gegeben?
engere Kooperation mit einem der verantwortlichen
                                                           • Stimmt die Form: eineinhalbzeilig, rechter Rand, ein-
RedakteurInnen beabsichtigt und dies mitteilt. Den Weg
                                                             seitig?
findet die Presseaussendung von der Schule in die
Redaktionen entweder traditionell über den Postweg, per    • Sind alle potenziellen Medien erfasst?                  Eine weitere ausführliche Darstellung der
Fax oder per E-Mail.                                                                                                 Methoden und Instrumenten schulischer
                                                           • Sind Fotos vorhanden, welche werden mitgeschickt?
                                                                                                                     Öffentlichkeitsarbeit finden Sie auf unserer Web-
Evaluation der Medienarbeit                                • Wer telefoniert nach?                                   seite unter dem Stichwort „ÖKOLOG macht
                                                                                                                     Presse“:
                                                           • Wer ist für die Auswertung der Berichterstattung bzw.
Ist die Presseaussendung abgeschickt, heißt es warten,                                                               www.oekolog.at/fileadmin/oekolog/grafiken/
                                                             den Pressespiegel zuständig?
ob und in welcher Form Ihre Mitteilung in den Medien                                                                 Schwerpunkt/Schule_trifft_Gemeinde/
einen Widerhall findet. Es zahlt sich dabei immer aus,                                                               Dokumente/04_Oekolog-Oeffentlichkeitsarbeit_
in den Redaktionen telefonisch nachzufragen, ob noch                                                                 steinbach_graz_2011.pdf
weitere Informationen gebraucht werden. Man soll dabei
aber nicht lästig fallen.

                                                                                                                                                                    27
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