AIS: Information oder Intervention?
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Nr. 8 | 27. August 2018 BERUFSPOLITIK | INFORMATIONEN | MITTEILUNGEN | Amtliches Bekanntmachungsorgan der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe Mit Amtlichen Bekanntmachun gen unter andere m mit dem Bedarfsplan zur Sicherstel AIS: Information der vertragsär sorgung in W estfalen-Lipp > ab Seite 30 lung ztlichen Ver- e oder Intervention? Eine Kontroverse zwischen KVWL-Vorstand Dr. Wolfgang-Axel Dryden und AOK NORDWEST-Chef Tom Ackermann > Seite 4 Praxis der Zukunft: KVWL-Jahreskongress am 6. Oktober 2018 in Dortmund > Seite 14 Neue KVWL-Info-Veranstaltungen zum Thema Impfen > Seite 21
Inhalt 4 Information oder Intervention? AOK NORDWEST-Chef Tom Ackermann und KVWL-Vorstand Dr. Wolfgang-Axel Dryden zum Thema Arztinformationssysteme (AIS) nach der Maßgabe des Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetzes 4 14 Die Praxis der Zukunft: Kein technischer Fortschritt ohne sozia- len Fortschritt — KVWL-Jahreskongress bietet wieder spannende Vorträge und Diskussionen 20 Projekt „AdAM“: Einschreibung noch bis Ende September möglich! 14 21 STIKO-Empfehlung: Auch Jungen gegen HPV impfen lassen — Neue Info-Veranstaltungen der KVWL zum Thema Impfen sind terminiert 24 Behandlungspfade über Sektorengrenzen hinweg — Modellpro- jekt „Accountable Care in Deutschland (ACD)“ geht an den Start 28 Sicherung der ambulanten Versorgung: Förderverzeichnis der KVWL 20 STANDARDS 8/2018 27 Kurznachrichten 30 Amtliche Bekanntmachungen 30 Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen für den Bereich der KVWL — Beschluss 32 Bedarfsplan zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in Westfalen-Lippe 46 Ausschreibungen von Vertragsarzt- und Vertragspsychotherapeutensitzen in Westfalen-Lippe 2 Nr. 8 | 27. August 2018 55 Impressum mit praxisrelevanten Informationen in der Heftmitte zum Heraustrennen
Verständigung statt babylonischer Verwirrung D ie Politik will sie, auch die Krankenkas- wert sein, sondern nur die unter Budgetbedin- sen. Eigentlich wollen auch wir Ärzte gungen ausgezahlte ärztliche Vergütung. Das sie. Der Patient, den sie angehen soll, können auch die Arzneimittelkosten sein, je- ist meines Wissens dazu nicht befragt doch nicht die Apothekenverkaufspreise, son- worden, ob er sie will: die elektronische Pati- dern das, was sie die Kasse nach Abzug von entenakte. Unlängst haben die KVen gemein- Rabatten, Selbstbeteiligung des Patienten, Ab- sam mit der KBV einen Vorstoß des AOK-Bun- schlägen etc. tatsächlich gekostet haben. desverbandes abgelehnt, der wiederum im Bundesministerium auf positives Interesse Als Arzt brauche ich eine Patientenakte, die gestoßen war. Man war „not amused“ über die anders aussieht, als die, die der Patient selber KBV-Einschätzung. führt. Darin sind bei mir meine Befunde, mei- ne Überlegungen, meine Wertungen, meine Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, ich persön- Eindrücke, die von mir gestellten Diagnosen, lich komme mir bei diesem Thema vor, als be- Fremdbefunde etc. vermerkt. Im Notfall muss fände ich mich in einer babylonischen Verwir- ich Zugriff auf eine Notfallakte haben, die rung. Jeder redet von einer elektronischen Pa- meines Erachtens Bestandteil der patientenei- tientenakte, jeder versteht aber offensichtlich genen Akte sein muss. Auf die Notfallinforma- unter dem Begriff unterschiedliche Inhalte. Da tionen muss jeder Berechtigte Zugriff haben. wäre es doch mal an der Zeit, sich an einen Tisch zu setzen und diesen gordischen Knoten Auch die Kassen brauchen eine elektronische zu zerschlagen. Patientenakte, um die für ihre Arbeit wich- tigen Informationen zusammenzuführen. Was stelle ich mir unter diesem Thema vor? Es gibt also verschiedene Akten. Natürlich Gut, die elektronischen Medien sind auf dem gibt es zwischen diesen Akten Schnittstellen, Vormarsch. Sie sind hilfreich, wenn sie sicher die in beide Richtungen bedient werden müs- sind, zum Beispiel vor unberechtigten Fremd- sen. Die Schnittstellen dürfen aber nur be- zugriffen. Sie sind hilfreich, wenn sie immer dient werden, wenn beide Seiten damit von dann, wenn sie benötigt werden, verfügbar Fall zu Fall einverstanden sind. Dem zumindest 8/2018 sind. Sie sind hilfreich, wenn sie Informatio- sollte man erst einmal in der gesamten Dis- nen, dort wo sie gewünscht und benötigt wer- kussion Rechnung tragen. Wenn wir das tun, den, in einer zweckdienlichen Form aufberei- werden wir uns vielleicht wieder verstehen tet zur Verfügung stellen. und nicht aneinander vorbeireden. Um dem letztgenannten Kriterium weiter zu Ich wünsche Ihnen eine hilfreiche digitale folgen, muss die Frage geklärt werden, wer Zukunft zum Nutzen aller. denn alles mit einer e-Akte umgehen können muss. Das ist für mich in erster Linie der Pa- tient. Er muss wissen, warum, weshalb und 3 wie er behandelt wird. Dazu sollten ihm Dia- gnosen, Therapiedaten, wie zum Beispiel eine vollständige arztgestützte Medikation etc. zur Verfügung stehen. Wenn er es wünscht, kön- nen ihm gerne auch die entstandenen Kosten dargestellt werden. Das aber dann nicht fiktiv, sondern echt. Das kann also nicht EBM-Be- Dr. Wolfgang-Axel Dryden, wertung multipliziert mit Orientierungspunkt- KVWL-Vorstandsmitglied
Information oder Intervention? 8/2018 AOK NORDWEST-Chef Tom Ackermann und KVWL- Vorstand Dr. Wolfgang-Axel Dryden zum Thema Arzt- 4 informationssysteme (AIS) nach der Maßgabe des Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetzes
S ieht man sich die Namen sorgungsstärkungsgesetz nun nicht in einem Arztinformationssystem diverser Gesetze an und geht mehr vor – allerdings auch keine (AIS) bereitgestellten Informationen man davon aus, dass sie alle Umsatzschwelle, bei deren Errei- erweitert werden. Wie ein solches die gesteckten Ziele erreicht chen innerhalb eines Jahres, die AIS konkret ausgestaltet werden haben, müsste unser Gesundheits- Pharmafirmen ihre Präparate rück- kann, wird derzeit kontrovers disku- system vor Kraft kaum laufen kön- wirkend hätten rabattieren müssen. tiert. Eine im AMVSG festgeschrie- nen. Nachdem 2007 der Wettbe- bene „Kann-Regelung“ lässt dabei werb gestärkt wurde (Wettbewerbs- Raum für Interpretationen: „Eine stärkungsgesetz), erhielt in den Wie kommen die Informationen solche Schnittstelle kann zudem Jahren 2014 und 2015 die Pflege ein schnell in die Praxis? dafür genutzt werden, weitere, fach- paar Infusionen (1. und 2. Pflege- gruppenspezifische Informationen stärkungsgesetz), bevor sich der Unmittelbar die Patientenversor- zur Arzneimitteltherapie in die Soft- Gesetzgeber daran machte, die ge- gung betrifft hingegen die Frage, wareprogramme zu integrieren.“ * samte Versorgung zu päppeln (Ver- wie man Ärzte schnell und komfor- sorgungsstärkungsgesetz), 2015). tabel über neue Entwicklungen bzw. Kritiker befürchten, dass Kranken- Aktuell sorgt das im März vom Bun- neue Zulassungen im Arzneimittel- kassen mithilfe des AIS die Medika- destag verabschiedete Arzneimittel- bereich informieren kann. Das ist menten-Verschreibungen der Ärzte versorgungsstärkungsgesetz gelebte Praxis, denn „die zur Ver- kontrollieren und versuchen könn- (AMVSG) für Diskussionen. ordnung von Arzneimitteln in der ten, steuernd einzugreifen. Daher vertragsärztlichen Versorgung ver- betonen die Kassenärztlichen Verei- Es ist nun nicht so, dass nicht auch wendeten elektronischen Program- nigungen, dass die ärztliche Thera- relativ gut organisierte und funktio- me enthalten bereits die bisher in piefreiheit nicht angetastet werden nierende Systeme noch verbessert der Arzneimittelrichtlinie des Ge- dürfe und das AIS ein reines Infor- werden könnten. Ansatzpunkte gibt meinsamen Bundesausschusses (…) mationsmedium zur Unterstützung es einige. Neben strukturellen Pro- sowie die in den Rahmenvorgaben des Arztes bleiben müsse. Um die blemen (Stichwort Lieferengpässe) (…) und den regionalen Arzneimit- Argumente beider Seiten deutlich geht es regelmäßig um die Kosten telvereinbarungen (…) konkretisier- zu machen, hat die Redaktion von 8/2018 der Arzneimittelversorgung. Wäh- ten die für die vertragsärztliche KVWL kompakt den Vorstandsvor- rend die Krankenkassen immer wie- Versorgung geltenden Regelungen sitzenden der AOK NORDWEST, Tom der Willkür bei der Preisgestaltung zur Zweckmäßigkeit und Wirtschaft- Ackermann, sowie den KVWL-Vor- anprangern, die zu sogenannten lichkeit der Verordnung von Arznei- stand Dr. med. Wolfgang-Axel Dry- Mondpreisen bei der Markteinfüh- mitteln“.* Das AMVSG wirft nun den, jeweils um ein persönliches rung neuer Präparate führt, befür- zusätzlich die Frage auf, wie auch Statement zum Thema gebeten. wortete der vormalige Bundesge- die Ergebnisse der 2011 eingeführ- -ms sundheitsminister Gröhe eine ten frühen Nutzenbewertung des Regelung, nach der Hersteller und Gemeinsamen Bundesausschusses GKV die Erstattungsbeträge ver- möglichst schnell in das Praxisver- 5 traulich aushandeln. Diese Vertrau- waltungssystem überführt werden lichkeit sieht das Arzneimittelver- können. Hierzu sollen zukünftig die * Bundestagsdrucksache 18/11449, S. 35/36
Indikation und Qualität schärfen, aber ohne Kostenverantwortung für die Ärzte 8/2018 Von Dr. Wolfgang-Axel Dryden, KVWL-Vorstandsmitglied W as soll ein AIS beinhalten? Infor- Verunsicherung des verordnenden Arztes ange- mationen zu neuen therapeuti- legt, zumal damit auch eine potenzielle Regres- schen Optionen, zu Inkompatibili- sandrohung verbunden ist. In Konsequenz dieser täten des gewählten Arzneimittels, Verunsicherung käme das AIS einem Instrument 6 zu weiteren Erkrankungen (Diagnosen) oder zum Teilverordnungsausschluss gleich, weil die Alter des Patienten, zu Interaktionen mit Steuerungsrichtung vorrangig auf die mit Zu- bestehender Medikation und zu notwendigen satznutzen bewerteten Subindikationen zielen Kontrollen (zum Beispiel Nierenfunktion). würde. Als Steuerungsinstrument kann und wird Also Informationen, Informationen, Informa- es auch in den Wettbewerb zwischen verschie- tionen. Was soll ein AIS nicht sein? Ein Steue- denen Anbietern innovativer Arzneimittel ein- rungssystem. In dieser Funktion wäre eine greifen, da die Methodik des G-BA dazu führen
„Ein AIS kann und soll den Arzt darin unterstüt- zen, die Indikation zu schärfen, die Effektivität und auch die Qualität zu erreichen.“ kann, dass ein Arzneimittel, das keinen Zu- tragen, sondern denen, die die Kosten direkt satznutzen zuerkannt bekommen hat und beeinflussen: den Kassen. auch so dargestellt wird, durchaus zu einem mit Zusatznutzen gleichwertig sein kann. Als Der Arzneimittelmarkt in Deutschland teilt Steuerungsinstrument verfehlt das AIS das sich grob in drei Segmente: vom Gesetzgeber gesetzte Ziel, innovative Arzneimittel schneller in die Patientenversor- den patentfreien Markt, gung zu integrieren. das in den kommenden vier Jahren prak- tisch vollständig abschmelzende Segment Da aber insbesondere die Gesetzlichen Kran- patentgeschützter Arzneimittel ohne Nut- kenkassen Wert darauf legen, dass ein AIS zenbewertung, auch steuern soll, ist es angebracht, den Steu- Arzneimittel, die in den letzten sechs Jah- erungsaspekt und seine Notwendigkeit näher ren auf den Markt gekommen sind und die zu beleuchten. Im § 12 SGB V wird das Wirt- Nutzenbewertung durchlaufen haben. schaftlichkeitsgebot mit den Begriffen „aus- reichend“, „zweckmäßig“, „das Maß des Not- Der patentfreie Fertig-Arzneimittelmarkt ist wendigen nicht überschreitend“ und „wirt- durch Festbetragsregelungen, Rabattverträge schaftlich“ umschrieben. Hier wird der Begriff und das aut-idem-Substitutionsgebot für die „wirtschaftlich“ in zwei Bedeutungen benutzt: Apotheken so reguliert, dass sich dort die Zum einen im Sinne der Definition des Wirt- Preisspirale kontinuierlich nach unten bewegt. schaftlichkeitsgebotes mit den vorstehend Hier sind keine nennenswerten Preisunter- beschriebenen Begriffen, zum anderen in schiede innerhalb der einzelnen Indikations- seiner ökonomischen Bedeutung. Wirtschaft- gebiete mehr vorhanden. Mit Blick auf das lichkeit besteht, wenn in Abwägung aller vier Mengenvolumen (Packungen und DDD) nimmt 8/2018 Kriterien der Einsatz richtig war. dieses Segment 94 % des gesamten Fertig- Arzneimittelmarktes ein. In diesem Sinne konkretisiert der § 106 SGB V die Wirtschaftlichkeitsprüfung. Sie basiert auf Bei deutlich geringerer Verordnungshäufigkeit dem Zusammenspiel zwischen der medizini- liegen die Kosten in den beiden verbliebenen schen Notwendigkeit einer Leistung (Indikati- Teilen des Pharmamarktes überdurchschnitt- on), der Eignung zur Zielerreichung (Effektivi- lich hoch (41 % vom Gesamtmarkt). Um die tät), der Übereinstimmung des Einsatzes mit Kostenentwicklung dort aufzufangen, ist das den Kriterien für eine fachgerechte Erbringung Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AM- (Qualität) und Angemessenheit der Kosten. NOG) entwickelt worden. Vereinfacht darge- 7 stellt, soll ein Wert für den Zusatznutzen ge- Ein AIS kann und soll den Arzt darin unter- funden werden. Das ließe sich dadurch stützen, die Indikation zu schärfen, die Effek- realisieren, dass unterschiedliche Erstattungs- tivität und auch die Qualität zu erreichen. preise für den Einsatz des Medikamentes in Jedoch sollte der Gesetzgeber der Realität Indikationen ohne Zusatznutzen zur Standard- folgen und die Kostenverantwortung weder therapie und Indikationsbereichen mit Zusatz- vollständig noch teilweise den Ärzten über- nutzen festgelegt werden.
Eine solche Vorgehensweise erscheint aus verschiedenen Gründen unpraktikabel. Daher wird in den Verhandlungen zwischen GKV- Spitzenverband und den pharmazeutischen Unternehmern ein Mischpreis vereinbart. Dieser inkludiert sowohl den indikationsge- rechten Einsatz ohne Zusatznutzenbeleg als auch evtl. unterschiedliche Grade des Zusatz- nutzens in Subindikationen. Das bedeutet, dass die GKV für eine Verordnung in einer Indikation mit Zusatznutzen weniger bezahlt, als dem Mehrwert angemessen wäre, bei Ein- satz in den Standardindikationen mehr als für die Standardtherapie. Ein Problem entsteht für die Solidargemeinschaft der Versicherten, wenn das Arzneimittel in der Verordnungsrea- lität häufiger in Standardindikationen einge- setzt wird, als in den Verhandlungen ange- nommen. Die Verantwortung hierfür den Ärzten zuzuschieben, ist falsch. Richtig wäre, den Kassen Möglichkeiten einzuräumen, den Preis in Nachverhandlungen der Realität an- zupassen. Wir Ärzte sind hingegen verantwortlich für den sachgerechten Einsatz. Das ist unsere Wirtschaftlichkeitsverantwortung im Sinne von zweckmäßig, notwendig und ausreichend. Die Erfüllung dieser Verantwortung lässt sich nur qualitativ erfassen. Daher ist eine Fort- führung der bisher kostenorientierten Wirt- schaftlichkeitsprüfung gesetzlich aufzuheben. Wer dann noch Prüfungen für notwendig hält, muss die Behandlungsqualität in Augenschein nehmen. 8/2018 Daher kann unsere Forderung nur lauten: Ein AIS soll den Arzt in seiner Therapieentschei- dung zum Wohle des Patienten unterstützen. Der Arzt darf es dabei nicht als (Teil-)Bedro- hung empfinden. Die Verantwortung für die Therapiekosten müssen diejenigen tragen, die die wirtschaftlichen Erstattungspreise aus- handeln: die Krankenkassen. 8
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Versorgungsalltag vereinfachen: eine lösbare Aufgabe 8/2018 Von Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NORDWEST W elches Medikament ist für meinen Da sind zum einen die Leitlinien, bei denen Patienten das richtige? Eine Frage, die ärztlichen Fachgesellschaften bisweilen zu die Ärztinnen und Ärzte jeden Tag unterschiedlichen Empfehlungen kommen — viele Male beantworten müssen. zum Beispiel auch bei einem so bedeutsamen 10 Aber: Eine Antwort ist unter den aktuellen Krankheitsbild wie Diabetes. Die Frage, ob ein Rahmenbedingungen oft alles andere als neues Arzneimittel einen Zusatznutzen im einfach. Die zahlreichen verfügbaren Quellen Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichs- sind im Versorgungsalltag bisher nur schwer therapie besitzt, beantwortet der Gemein- nutzbar und oft genug behindern sie eine same Bundesausschuss im Rahmen des schnelle, umfassende und von hoher Qualität Nutzenbewertungsverfahrens jeweils für das gekennzeichnete Information. Indikationsteilgebiet und die Subpopulation.
„Die Informationen müssen problemlos in die etwa 170 existierenden Software- Systeme einzuspeisen sein.“ Dazu kommen die verbindlichen leistungs- nicht. Wenn Ärzte die Wahl zwischen mehre- rechtlichen Rahmenbedingungen, wie zum ren Arzneimitteln mit gleichem Nutzen und Beispiel Arzneimittelrichtlinien, die nicht jede gleicher medizinischer Notwendigkeit haben, Medikation in einem Krankheitsbild uneinge- sollten sie auch weiterhin das wirtschaftlichs- schränkt zulassen. Aspekte, wie eine regelhaf- te Arzneimittel aussuchen. Davon abweichen- te Preisänderung der Medikamente sowie de Entscheidungen sind zu begründen und zu regionale und kassenindividuelle Verträge, dokumentieren — unabhängig davon, ob es erhöhen die Komplexität der Entscheidungs- sich um Spezialfälle der frühen Nutzenbewer- findung zusätzlich. tung oder auch andere Arzneien, wie zum Beispiel Biosimilars, handelt. Damit wird deutlich: Die Auswahl eines Medi- kaments ist alles andere als trivial. Von großer Bedeutung sind zudem Standards und Strukturen. Dazu gehören standardisierte Zu beantworten ist also die Frage: Was ist Funktionen, einheitliche und strukturierte notwendig, um die Meinungsbildung für Medi- Datenformate sowie eine Datenschnittstelle ziner zu vereinfachen? für G-BA-Beschlüsse. Und: Die Informationen müssen problemlos in die etwa 170 existieren- Der Gesetzgeber hat die Schaffung eines den Software-Systeme einzuspeisen sein. Arztinformationssystems oder kurz AIS be- Hinweise auf Ausnahmen und Sonderfälle schlossen — das ist gut und war längst über- sind notwendig — und zwar konkret für Patien- fällig. Er hat aber offen gelassen, wie es ten, auf die diese auch tatsächlich zutreffen. inhaltlich, technisch und organisatorisch konkret gestaltet sein soll. Eine nicht ganz Ein weiterer wichtiger Punkt sind Software- einfache Aufgabe für die noch zu schaffende Module, die problemlos mit weiteren Modulen 8/2018 Rechtsverordnung. Sie muss zahlreiche kommunizieren können. Geeignete Filter und Aspekte berücksichtigen und miteinander kurze Auswahlfragen grenzen die Suche ein in Verbindung setzen. und trennen so relevante von irrelevanten Informationen. Schnell verfügbares aktuelles Wissen und umfassende Transparenz aller Nebenbedin- Zentral ist auch die Flexibilität des Informa- gungen und Folgewirkungen sind oberste tionssystems und damit ist nicht nur gemeint, Prämisse, damit Ärztinnen und Ärzte ihre dass es Wissensfortschritte berücksichtigt. freie Therapieentscheidung treffen können. Auch der Stellenwert des Arzneimittels muss 11 Voraussetzung: Die Informationen sind gut nutzbar und neutral aufbereitet, dürfen aber auch Wirtschaftlichkeitsaspekte nicht außer Acht lassen. Denn das Wirtschaftlichkeitsge- bot bleibt bestehen — auch vor dem Hinter- grund eines Mischpreises. Die Formel „Zulas- sung = Nutzen = Preis = Wirtschaftlich“ trägt
sich gut für ein bestimmtes Therapiegebiet Ärztinnen und Ärzte alles im Blick und können einordnen lassen. Dabei reicht es nicht aus, eine qualitativ hochwertige und zudem wirt- nur den Zusatznutzen abzubilden — eine wirt- schaftliche Verordnung aus dem System her- schaftliche Verordnungsweise unter Berück- aus erkennen. sichtigung der Besonderheiten des Einzel- falles gehört ebenso dazu. Einfacher wird das mit der Abbildung in unter- schiedlichen Farben, denn sie zeigen auf Damit ist klar: Viel hilft nicht immer viel. Statt einen Blick die Empfehlung an und können so einer nicht zu durchschauenden Informations- die Meinungsbildung sinnvoll unterstützen – flut muss das AIS transparente Informationen wie auch die bereits in der Praxis eingesetz- mit einer konkreten Empfehlung gewährleis- ten Informationen der Arbeitsgruppe Arznei- ten und zwar unter Berücksichtigung der re- mittelvereinbarung zeigen. gionalen Arzneimittelvereinbarungen und differenzierten kassenindividuellen Verträge. Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen: Hier geht es um das berechtigte Nebenein- Ein sinnvolles AIS muss mehr sein als nur die ander aller Aspekte, die heute softwareunter- Integration der frühen Nutzenbewertung — nur stützt im Zeitpunkt der Verordnung klar und dann kann es Ärztinnen und Ärzte im Versor- transparent darstellbar sind. Nur so haben gungsalltag tatsächlich unterstützen. „Leitlinien“/ Regionale Arznei- Best practice mittelvereinbarungen Nutzenbewertung Differenzierte kassen- Kosten individuelle Verträge AM-Richtlinien + Konkrete Empfehlung 8/2018 Fiktives Beispiel Präparat A Ausgewählte Medikamente bezogen auf 12-wöchige Therapiedauer am wirtschaft- lichsten bei Erkrankung 1 und 4 Preis pro Packung ca. Therapie- Präparat 1 2 3 4 5 6 (AVP in EUR) kosten (in EUR) A 8.000 24.000 x x 12 B 11.000 33.000 x x x x x x C 17.000 52.000 x x x x x D 17.000 52.000 x x x x E 20.000 60.000 x x x x x x wirtschaftlich selten wirtschaftlich nur im Ausnahmefall wirtschaftlich Behandlung nicht durch Zulassung gedeckt
13 8/2018
Die Praxis der Zukunft: Kein technischer Fortschritt ohne sozialen Fortschritt KVWL-Jahreskongress bietet wieder spannende Vorträge und Diskussionen 8/2018 W ie können wir sicherstel- und Technische Innovation. Für ihn len, dass aus technischem bleiben alle technischen Innovatio- Fortschritt auch sozialer nen nur eine leere Hülle, wenn Fortschritt wird? Diese sie nicht von sozialen Innovatio- Frage, die den Kern eines Vortrags nen begleitet werden. Als Beispiel im Rahmen der Konferenz „Mobile- nannte er den Buchdruck, den ConnectedHealth.NRW — Patienten Johannes Gutenberg im 15. Jahr- 14 und innovative Medizin“ bildete, hundert durch die Einführung be- könnte als zentrale ethische Forde- weglicher Metalllettern revolutio- rung auch über der gesamten Digi- nierte. Von Nutzen für die Mehrheit talisierung des Gesundheitswesens der Menschen sei diese technische stehen. Der Mann, der die Frage am Revolution allerdings erst durch 11. Juli in Düsseldorf stellte, ist die massenhafte Verbreitung der Professor Dr. Daniel Buhr vom Lesefähigkeit gewesen — einer Steinbeis Transferzentrum Soziale sozialen Innovation.
Ähnlich beurteilt Professor Buhr auch die zunehmende Verbreitung von eHealth-Anwendungen im Ge- sundheitswesen. Der Erfolg der rasant zunehmenden Digitalisierung hängt seiner Meinung nach wesent- lich von der Akzeptanz und dem Vertrauen der Bevölkerung ab. „Wir müssen die Zivilgesellschaft mit- nehmen!“, forderte Buhr. Gleichzei- tig plädierte er dafür, nicht auf den ganz großen, globalen Wurf zu war- ten: „Wirkliche Innovationen gelin- gen nur, wenn man sie auf den loka- len Bereich herunterbricht. Jeder muss in seinem Bereich schauen, was sinnvoll ist.“ Auch zu der Frage, ob Ärzte aus Fleisch und Blut ir- gendwann überflüssig seien, hat Daniel Buhr eine klare Meinung: „Die digitalen Innovationen werden unser Gesundheitssystem nachhal- tig verändern; da gibt es keinen Unter dem Motto „Zukunft der Praxis Menschen mit leichten bis mittel- Zweifel. Ich bin allerdings ein ener- — Praxis der Zukunft“ möchte die schweren Depressionen die Warte- gischer Verfechter des Chancen- KVWL gemeinsam mit Teilnehmern zeit bis zum Therapeutentermin Diskurses — und die Chancen sind und Ausstellern eine Vision der am- nicht nur verkürzen, sondern diese groß. Es gibt ärztliche Tätigkeiten, bulanten Arztpraxis der Zukunft Zeit mit einem Online-Therapiepro- wie das empathische Gespräch oder entwerfen. Hierzu wird Buhr in sei- gramm in einer für die Betroffenen das Fühlen und Tasten bei der Un- nem Einführungsvortrag die Rah- sinnvollen Weise nutzen. tersuchung, die weder heute noch menbedingungen skizzieren, die vor in absehbarer Zukunft von Compu- allem durch die zunehmende Digitali- tern übernommen werden können. sierung geprägt sind. Automatisie- 8/2018 Wenn also möglicherweise bald rung und Dezentralisierung sind da- Algorithmen dazu beitragen, dass bei wichtige Stichworte, die der Arzt schneller zu einer eindeuti- Professor Buhr mit Inhalt füllen wird. gen Diagnose kommt, gewinnt er Neben dem visionären Blick in die durch die digitale Unterstützung Zukunft zeigt der KVWL-Jahreskon- Zeit für die wesentlichen Tätigkei- gress jedoch auch konkrete eHealth- ten des Arztberufs, allen voran die Anwendungen, die bereits in der unmittelbare Arbeit am Patienten.“ Praxis eingesetzt werden. Da gibt es zum Beispiel die „App zum Doc“, mit deren Hilfe die Kommunikation zwi- 15 KVWL-Jahreskongress greift schen Patienten, Ärzten und weite- das Thema auf ren Leistungserbringern im Gesund- heitswesen (zum Beispiel Apotheken) Professor Daniel Buhr wird seine schnell und komfortabel wird. Auch Thesen auch im Rahmen des dies- zur Unterstützung therapeutischer jährigen KVWL-Jahreskongresses Interventionen stehen bereits vorstellen, der am 6. Oktober im eHealth-Anwendungen zur Verfü- Dortmunder Ärztehaus stattfindet. gung. So soll die App „Deprexis“
Darüber hinaus wird der KVWL-Jah- reskongress spannende Einblicke in die Welt der Künstlichen Intelligenz und ihre Möglichkeiten und Grenzen Whitepaper 20 im Gesundheitswesen bieten MobileConnectedHealth.NRW 18 (s. Interview rechts). Auch ein Up- date aktueller eHealth-Projekte, an denen die KVWL selbst beteiligt ist, darf beim hauseigenen Kongress natürlich nicht fehlen. Zum Stand der Dinge etwa beim eMedikations- plan oder der eFallakte stehen die verantwortlichen Fachexperten aus mobil digital vernetzt – den Reihen der KVWL Rede und Patienten und innovative Medizin Antwort (s. S. 18). -ms Innovative Medizin.NRW Cluster Nordrhein-Westfalen MobileConnected- Health.NRW Die Konferenz MobileConnectedHealth.NRW ist eine Initiative des Clusters InnovativeMedizin. NRW (www.medizin-technik-nrw.de) des Landes NRW. Im Rahmen der Konferenz wurde am 11. Juli in Düsseldorf unter anderem ein „Whitepaper“ vorgestellt, das unter dem Titel 8/2018 „Mobil digital vernetzt — Patienten und innovati- ve Medizin“ fünf Handlungsfelder beschreibt, die die Entwicklung von MobileConnectedHealth in Nordrhein-Westfalen vorantreiben sollen. Das Whitepaper steht auf der Internetseite www.medizin-technik-nrw.de in der Rubrik Service/Veröffentlichungen zum Down- load bereit. 16
Zukunftsmusik ist schon Realität Eine Smartphone-App, die dem Anwender hilft, mögliche Krankheiten zu erkennen und auch dem behandelnden Arzt Vorteile bringt? Und das auf Basis medizinischer Analysen, ausgelegt als selbstlernendes System? Was wie Zukunftsmusik klingt, ist die Anwendung Ada Health schon heute. Ada wird auch auf dem KVWL-Jahreskon- gress vorgestellt. Mitgründer Daniel Nathrath im Interview. Was genau verbirgt sich hinter Ada? Was kann ein Arzt besser als Syste- Ada ist eine KI-gestützte Gesund- me der Künstlichen Intelligenz? heitsplattform, die Menschen hilft, Es ist wichtig, die unterschiedlichen ihre Gesundheit besser zu verste- Stärken und Schwächen von Ma- hen und passende nächste Schritte schinen und Menschen zu kennen, für die richtige Behandlung zu fin- um zu verstehen, was beide zuver- den. Nach über sieben Jahren For- lässig leisten können. Basierend auf schung und Entwicklung in Zusam- einem riesigen medizinischen Wis- menarbeit mit Ärzten und Wissen- heute unter großem Druck. Durch sen, das kein menschliches Gehirn schaftlern haben wir unsere Patien- die Bereitstellung detaillierter, auto- ständig präsent haben kann, unter- ten-App Ada 2016 veröffentlicht. matisierter Analysen und deren stützt Ada Ärzte, indem sie zu ei- Mittlerweile wird Ada von über Integration in eine Gesundheitsakte nem frühen Zeitpunkt umfassende vier Millionen Menschen weltweit kann Ada Ärzten wertvolle Zeit spa- Gesundheitsinformationen bereit- benutzt. ren — Zeit, die sie in die Patienten- stellt. Der Arzt kann sich dadurch versorgung und Prävention investie- auf das Wichtigste konzentrieren: Woher bekommen Sie gute und ren können. Es gibt eine spezielle menschliche Empathie, Prävention verlässliche Daten, um Ada immer Version von Ada für Ärzte. und Therapie. besser werden zu lassen? Ada wurde über viele Jahre in Zu- Sehen Sie die Stärken der Künst- sammenarbeit mit führenden Ex- lichen Intelligenz eher in der Dia- perten entwickelt, mit Millionen von gnose oder auch in der Therapie echten Fällen trainiert und die hoch von Gesundheitsstörungen? entwickelte KI lernt aus jedem ein- KI-Technologien wie Ada werden in 8/2018 zelnen Patientenkontakt. Um höchs- Zukunft helfen, Diagnosen früher zu te Qualität in den Analysen sicher- stellen und seltene Erkrankungen zustellen, haben wir kontinuierliche rechtzeitig zu erkennen. Ärzte wer- Verbesserungsmaßnahmen imple- den schneller und effizienter not- mentiert. Bei diesen wird anhand wendige Therapieentscheidungen eines Sets von Symptomen Adas treffen können und hierbei ebenfalls Analyse mit der von praktizierenden von KI wie Ada unterstützt werden. Ärzten verglichen. Daneben führen Für das Gesundheitssystem bedeu- wir in Zusammenarbeit mit exter- tet das Zeit- und Kostenersparnis — nen klinischen Einrichtungen wie für den Patienten die bestmögliche 17 der MHH Validierungsstudien durch. Versorgung. Können auch niedergelassene Ärzte Ada sinnvoll einsetzen? Weitere Informationen zum Thema Ada wurde ursprünglich entwickelt, finden Sie im Internet unter um Ärzte bei der Diagnosestellung www.ada.com und natürlich auch zu unterstützen. Jeder Arzt steht beim KVWL-Jahreskongress.
PRAXIS DER ZUKUNFT — ZUKUNFT DER PRAXIS Die Möglichkeiten von Telemedizin, Telematik und Mobile Health sind heute noch kaum zu erfassen. Zudem wird Künstliche Intelligenz die Diagnostik und Therapie von Krankheiten revolutionieren. Was bedeutet das für die ambulante Versorgung? Wir laden Sie ein, diese Themen mit uns zu diskutieren und eine Vision der Arztpraxis der Zukunft zu entwickeln. 9.30 — 10.15 Anmeldung und 10.15 — Die Praxis der Zukunft — Get-together 1 1.45 wie die Digitalisierung den Menschen nützt Prof. Dr. Daniel Buhr, Steinbeis-Transferzentrum Soziale und Technische Innovation, Tübingen 12.00 — Markt der Möglichkeiten 14.00 mit Vorträgen und Ausstellungen mediquu – die vollständige Lösung für Praxisnetze 8/2018 Speeddating – deprexis® 24 – Ihr Online- Verordnungsanalysen Beratungsangebote Therapieprogramm bei der KVWL – Unterstützung für Ihre Praxis Depressionen in der Praxis Ada – Künstliche eMedikationsplan – Intelligenz in der Notfalldaten 18 modernen Medizin eHealth in der eFallakte – die einrichtungs- Praxis 2030 – Hausarztpraxis – übergreifende eFallakte wird Ihre Praxis Projektumsetzung Realität zukunftsfähig und weiteres machen Praxistest Digital Academy – Effizienter Lernen
6. 10 .2 14.00 — Diskutieren 01 1 5.30 Sie mit uns 8 Uwe Eibich, Vorstand der Compu- Group Medical Deutschland AG Dr. Amin Osman, Hausarzt in Ramsdorf und Gemen Dr. Hans-Peter Peters, Vorsitzender des E-Health-Ausschusses der KVWL-Vertreterversammlung Barbara Steffens, Leiterin der TK-Landesvertretung NRW 15.30 — Get- 16.00 together zertifiziert mit 6 Punkten Anmeldung Institution/Organisation Praxis der Zukunft — Zukunft der Praxis 8/2018 Anrede Titel Samstag, 6. Oktober 2018 Name, Vorname Bitte melden Sie sich per Fax, E-Mail oder im Internet unter www.kvwl.de/kongress an. E-Mail Ansprechpartnerin: Lena Grunwald Tel.: 0231 / 94 32 32 65, Fax: 0231 / 94 32 31 33 E-Mail: Lena.Grunwald@kvwl.de Telefon Veranstaltungsort Kassenärztliche Vereinigung Straße & Hausnummer 19 Westfalen-Lippe Robert-Schimrigk-Str. 4 — 6 44141 Dortmund PLZ Ort Das vollständige Programm finden Sie im Internet unter www.kvwl.de/kongress. Aussteller Ada Health GmbH Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL Ärztenetz Lippe GmbH Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG Hausarztpraxis Münsterland Kock + Voeste Existenzsicherung für die Heilberufe GmbH KV Telematik GmbH Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe Servier Deutschland GmbH
Projekt „AdAM“: Kooperation mit verschiedenen Uni- versitäten in NRW und Hessen. Das Projekt wird mit 16 Millionen Euro Einschreibung noch bis Ende über drei Jahre gefördert. Über zwei Jahre können in diesem Programm September möglich! bis zu 40.000 BARMER-Patienten versorgt werden. „AdAM“ ist ein Forschungsprojekt mit einer wissen- Strukturiertes Arzneimittel-Management mit eigener schaftlichen Evaluation. Ziel: Es sollen im besten Falle so belastbare Software bietet teilnehmenden Hausärzten viele Vorteile Daten zusammengetragen werden, dass eine Überführung in die Regel- versorgung möglich ist. Aus diesem Grund begleiten verschiedene Uni- versitäten das Projekt „AdAM“ mit einer wissenschaftlichen Evaluation. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die „AdAM“ Ihnen bietet. Informieren Sie sich und schreiben Sie sich ein. Sie haben bis zum Stichtag 30. Sep- tember noch Gelegenheit dazu. Das Einschreibeformular sowie weitere Informationen zum Thema „AdAM“ finden Sie im Internet unter www. Das Modellprojekt „AdAM“ biegt in notwendige technische Umgebung kvwl.de/adam. Ihr Aufwand wird mit die Zielgerade ein — und Sie können ist aufgebaut und garantiert einen 80 Euro je Patient und Jahr — und noch mit dabei sein. Voraussetzung sicheren Datentransfer. sollte eine Rücksprache mit dem dafür: Sie sind Hausarzt, haben Pati- mitbehandelnden Fachkollegen enten der BARMER Krankenkasse mit notwendig sein (Facharztkonsil) mit einer dauerhaften Medikation von Ein Modellprojekt, viele Fakten weiteren 40 Euro je Patient und fünf oder mehr Wirkstoffen und ein Jahr — vergütet. Durch die extra- großes Interesse daran, mögliche „AdAM“ steht für „Anwendung für budgetäre Honorierung haben Sie Risiken bei der Medikation dieser digital unterstütztes Arzneimittel- mehr Zeit, mit Ihrem Patienten die- Patienten zu minimieren. Sie als be- therapie-Management“ und ist ein se Aspekte zu diskutieren und even- handelnder Arzt erhalten im Rahmen Gemeinschaftsprojekt der KVWL tuelle Verbesserungspotenziale zu 8/2018 des „AdAM“-Modellprojektes über und der BARMER Krankenkasse in definieren. vity eine eigens entwickelte Software nicht nur eine strukturierte Übersicht der eigenen Verordnungen, sondern auch über die Verordnungen der mitbehandelnden Fachkollegen, In- formationen zu Krankenhausaufent- halten sowieso weitere Verordnun- AdAM gen über Heilmittel etc. für den Ansprechpar tner und Patienten. Ergänzt durch spezifische weitere Informationen 20 AMTS-Hinweise zu Kontraindikatio- Sie haben Fragen zum „AdAM“- nen, mögliche Wechselwirkungen, Modellprojekt? Ihre Ansprechpartnerin: Risikowarnungen aufgrund von Rote- Hand-Briefen und andere patienten- Beratungsapothekerin relevante Aspekte ist somit eine Julia Jachmich strukturierte und optimierte Betreu- Tel.: 0231 / 94 32 9550 ung dieser Patienten möglich. Die E-Mail: adam@kvwl.de
STIKO-Empfehlung: Auch Jungen gegen HPV impfen lassen Neue Info-Veranstaltungen der KVWL zum Thema Impfen sind terminiert „HPV-Impfung für Jungen S eit über zehn Jahren können (Nr. 26/ Juni 2018) veröffentlicht, in sich Mädchen gegen eine dem sie auch ihre Empfehlung kon- höchste Zeit!“ Infektion durch Humane kretisiert: „Eine Immunisierung Papillomviren (HPV) impfen sollte vor dem ersten Sexualkontakt Für den Medizin-Nobelpreisträger lassen. Nach Angaben der Deut- erfolgen. Wie bei der HPV-Impfung Harald zur Hausen, der als Wegbe- schen Krebsgesellschaft bietet die für Mädchen sind im Alter von 9 bis reiter der HPV-Impfung gilt, war Impfung die Chance, Infektionen mit 14 Jahren zwei Impfungen im Ab- diese Empfehlung überfällig, wie er verschiedenen HPV-Typen zu ver- stand von mindestens 5 Monaten in einem Interview mit dem Deut- hindern, die für etwa 90 Prozent notwendig. Wenn die erste HPV- schen Krebsforschungszentrum aller Fälle von Gebärmutterhals- Impfung im Alter von 15 Jahren deutlich macht: „Das wurde auch krebs verantwortlich sind. Nun hat oder älter verabreicht wird, sind höchste Zeit! Es gibt ja schon seit die Ständige Impfkommission (STI- insgesamt drei Impfungen notwen- langem eine ganze Reihe an zwin- KO) am Robert-Koch-Institut (RKI) dig. Eine Nachholimpfung sollte bis genden Gründen dafür, auch Jungs ihre Impfempfehlungen auf Jungen zum Alter von 17 Jahren erfolgen. zu impfen: Das offensichtlichste im Alter von 9 bis 14 Jahren ausge- Das Impfziel der HPV-Impfung von Argument ist, dass in nahezu allen weitet. Die wissenschaftliche Be- Mädchen und Jungen ist die Reduk- Kulturen die jungen Männer mehr gründung hat das RKI in seinem tion der Krankheitslast durch HPV- Sexualpartner haben als Frauen der Epidemiologischen Bulletin assoziierte Tumoren.“ gleichen Altersgruppe. Damit sind Männer die wichtigsten Verbreiter der Infektion. Ich habe immer plaka- tiv gesagt: Würden wir nur die Jungs impfen, würden wir wahr- scheinlich mehr Fälle von Gebärmut- terhalskrebs verhüten als mit der ausschließlichen Impfung der Mäd- chen!“ Zudem würden die jungen Männer auch direkt von der HPV- 8/2018 Impfung profitieren, da sie nicht nur Überträger, sondern ebenfalls Opfer der Viren seien. Die Impfung schütze nicht nur vor Gebärmutterhalskrebs, sondern auch vor verschiedenen anderen Krebsarten, die auch Män- ner treffen können, und die durch die gleichen HPV-Typen ausgelöst werden. Insgesamt gingen pro Jahr in Deutschland etwa 1.000 Krebsfäl- 21 le bei Männern auf das Konto von HPV, betonte zur Hausen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Urologie sowie der Berufsverband der Deut- schen Urologen hatten schon vor einigen Jahren gefordert, auch Jun- gen standardmäßig gegen HPV zu impfen.
Fax: 0231 / 94 32 31 24 oder per E-Mail: service-center@kvwl.de zertifi Impfveranstaltungen in Westfalen-Lippe zie zwei P rt mit unkten — ein Termin — zwei Veranstaltungen In der einen Veranstaltung werden wir Sie — die ärztlichen Kollegen — über weitgehend medizinische Änderungen zum Thema Impfen informieren. In der zweiten Veranstaltung am selben Veranstaltungsort informieren wir Ihre Mitarbeiter/innen zielgerich- tet über Änderungen und Neuerungen rund ums Impfen. Verbindliche Anmeldung Ich/wir nehme/n am folgenden Termin teil: KVWL, Ärztehaus Dortmund Dienstag 18. September 2018 19.30 — 21.30 Uhr Robert-Schimrigk-Straße 4-6, 44141 Dortmund Ravensberger Spinnerei Dienstag 25. September 2018 19.30 — 21.30 Uhr Ravensberger Park 6, 33607 Bielefeld (Parkhaus Hermann-Delius-Str.) Kongresszentrum Siegerlandhalle Dienstag 09. Oktober 2018 19.30 — 21.30 Uhr Koblenzer Straße 151, 57072 Siegen s KVWL, Ärztehaus Münster Donnerstag 11. Oktober 2018 19.30 — 21.30 Uhr Gartenstraße 210-214, 48147 Münster Stadthalle Vennehof Montag 05. November 2018 19.30 — 21.30 Uhr Am Vennehof 1, 46325 Borken (Parkplatz Am Boltenhof) KVWL, Ärztehaus Dortmund Donnerstag 08. November 2018 19.30 — 21.30 Uhr Robert-Schimrigk-Straße 4-6, 44141 Dortmund KVWL, Ärztehaus Dortmund Dienstag 20. November 2018 19.30 — 21.30 Uhr Robert-Schimrigk-Straße 4-6, 44141 Dortmund Herz- und Diabeteszentrum NRW Donnerstag 22. November 2018 19.30 — 21.30 Uhr Ruhr-Universität Bochum, Georgstraße 11 32545 Bad Oeynhausen Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.kvwl.de/impfen. 8/2018 Haben Sie Fragen zu diesem Thema? BSNR Arztname(n) (bitte alle teilnehmenden Ärzte angeben) Wenn ja, formulieren Sie diese bitte hier vorab. Wir werden während der Veranstaltung darauf eingehen. 22 Ort Straße, Hausnummer Anzahl Telefon FAX Nr. Ärzte MFAs Unterschrift und Praxisstempel E-Mail Achtung: Es werden keine Anmeldebestätigungen versendet.
Der Flyer „Impfen schützt“ kann kostenlos in gewünschter Menge über die KVWL bezogen werden. Im Dienst der Medizin. Und zwar bequem im Internet unter www.kvwl.de und den Nebenstehend finden Sie ein Ansichts- Rubriken Dienste sowie Impfen exemplar des aktuellen KVWL-Impfflyers Patienteninformation/Prävention. (Stand: Juni 2018). Für Nachfragen erreichen Sie den Formularversand der KVWL unter der E-Mail formular-versand@kvwl.de oder schützt! www.kvwl.de/bestellservice Impfen schützt! Wichtige In formatione für Ihre Pati n en praktischen ten in der Übersicht KVWL informiert zum Thema Impfen 8/2018 Zahlreiche praxisnahe Informatio- nen zu den Standardimpfungen finden Sie auch im aktualisierten Impfflyer der KVWL, der dieser Aus- gabe nebenstehend beiliegt. Weite- re Exemplare zur Auslage in der Praxis können Sie gerne kostenlos bestellen. Wie gewohnt lädt die KVWL in den kommenden Monaten auch wieder zu ihren beliebten In- 23 formationsveranstaltungen zum Thema Impfen ein, in denen Fachex- Auf der Basis der neuen STIKO- Zum Redaktionsschluss dieser Aus- perten der KVWL über alle wichti- Empfehlung muss der G-BA nun gabe lag noch kein entsprechender gen Details der bevorstehenden entscheiden, ob die HPV-Impfung Beschluss vor, wobei einige Kran- Impfsaison im Herbst und auch zu für Jungen in die Schutzimpfungs- kenkassen die Kosten für die HPV- den Abrechnungsmöglichkeiten der richtlinie aufgenommen und somit Impfung bei Jungen bereits auf Standardimpfungen informieren (s. zur Pflichtleistung der GKV wird. freiwilliger Basis erstatten. S. links). -ms
Behandlungspfade über Sektorengrenzen hinweg Modellprojekt „Accountable Care in Deutschland (ACD)“ geht an den Start N iedergelassene Ärzte und Psychothe- Aufgrund der sektoralen Trennung, der freien rapeuten versorgen in Deutschland Arztwahl für die Patienten in Deutschland jährlich zirka 70 Millionen Patienten sowie einer fehlenden gemeinsamen Patien- mit 580 Millionen Fällen. In den Kran- tenakte wissen die behandelnden Ärzte und kenhäusern werden jedes Jahr rund neun Psychotherapeuten oftmals nicht, wen ihre Millionen Patienten mit 18 Millionen Fällen Patienten außer ihnen noch aufgesucht ha- stationär behandelt. Im ambulanten Bereich ben. Verschiedene Studien weisen darauf hin, sind 185.506 Ärzte und Psychotherapeuten dass die fehlende Kenntnis über die gemein- tätig, in der stationären Versorgung rund same Versorgung Folgen wie nicht mit- 201.334 Ärzte und Psychotherapeuten. Das einander abgestimmte Verordnungen oder bedeutet: Es besteht jede Menge Abstim- Untersuchungen oder nicht koordinierte mungsbedarf.1 Weiterversorgung nach stationären Aufent- halten begünstigt. Studien aus den USA und Kanada sehen Ver- besserungspotenziale durch das Nutzen abge- stimmter Behandlungspfade.2 Die kontinuier- liche Behandlung im ambulanten Sektor wird bei einer deutschen Delphi-Studie als wirk- samste Strategie bei der Vermeidung unnöti- ger Krankenhauseinweisungen genannt.3 Zur Stärkung der patientenzentrierten, sekto- 8/2018 renübergreifenden Vernetzung und Zusam- menarbeit wurde das bundesweit einmalige Modellprojekt „Accountable Care in Deutsch- land (ACD)“, das durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses finan- ziert wird, ins Leben gerufen. An dem Projekt sind neben der KV Westfalen-Lippe auch die KV Nordrhein, KV Hamburg und KV Schleswig- Holstein sowie die Techniker Krankenkasse, die AOK Nordwest und die AOK Rheinland/ 24 Hamburg, das Zentralinstitut für die Kassen- ärztliche Versorgung, das Institut für Allge- meinmedizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Medizinische Hochschule Han- nover und die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) unter der Konsortialführung von Prof. Dr. Leonie Sundmacher beteiligt.
Auf Basis von Routinedaten ermittelt das Institut für Health Services Management der LMU informelle Netzwerke mit Ärzten, die gemeinsam Patienten versorgen. Auch Sie könnten einer dieser Netzwerkärzte sein. Wir brauchen ihre Expertise und Erfah- rung. Gemeinsam mit Ihnen als ACD-Netz- werkarzt soll im Rahmen des Projektes her- ausgefunden werden, wie die kollegiale Zusammenarbeit von Ärzten bzw. Psycho- Im Rahmen der zweijährigen Intervention gibt therapeuten verbessert werden kann, um es insgesamt vier Netzwerktreffen, in denen die Patientenzentrierung in der gemein- Sie sich mit Ihren ärztlichen Kollegen gezielt samen Versorgung zu unterstützen, zur gemeinsamen Arbeit zu verschiedenen den Praxisalltag durch Kooperation zu Krankheitsbildern austauschen können und erleichtern und gemeinsame Behandlungspfade entwickeln. die Arbeitszufriedenheit der Ärzte in der Die Vor- und Nachbereitung sowie die Durch- ambulanten und stationären Versorgung führung aller Treffen erfolgt durch einen zer- zu verbessern. tifizierten ACD-Netzwerkmoderator. 1 Mischkalkulation auf Basis von Daten der Bundesärztekammer (2016); Ärztestatistik 2016: Die Schere zwischen Behandlungsbe- darf und Behandlungskapazitäten öffnet sich und der Bundes- psychotherapeutenkammer (2016); Psychotherapeutendatei (Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugend- psychotherapeuten). 2 Baier RR, Limpahan L A, Butterfield K, Marsella M, Gravenstein S, Gardner R L (2014). Is audit and feedback associated with increa- sed hospital adherence to standards for communication during patient care transitions? J. Hosp. Adm. 3, 1 – 7.. 3 Sundmacher L, Schüttig, W, Faisst C. Ein konsentierter deutscher Sie haben Fragen? Katalog ambulant-sensitiver Diagnosen. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi), Versorgungs- atlas-Bericht Nr. 15/18. Berlin, 2015. Wir haben Ihren Ansprechpartner 8/2018 Link: http://www.versorgungsatlas.de/themen/alleanalysen- nach-datum-sortiert/?tab=6&uid=69. Ishan Hegele, Projektleiter ACD Tel.: 0231 94 32 3538 Fax: 0231 94 32 83538 E-Mail: ishan.hegele@kvwl.de Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter www.acd-projekt.de. 25
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Kurznachrichten aus Westfalen-Lippe aktuell Broschüre zur Verordnung von Soziotherapie aktualisiert Die KBV hat ihre Broschüre zur Verordnung von Soziotherapie überarbeitet. Auf zwölf Seiten fasst sie alles Wissenswerte rund um das Hilfsangebot für psychisch schwer kranke Menschen zusammen. Aufgenommen wurde die Verordnungsmöglichkeit für Psychologi- sche Psychotherapeuten. Die Broschüre aus der Reihe PraxisWissen stellt das Betreuungs- angebot vor und zeigt, wie die Zusammenar- Das Heft „Soziotherapie — Hinweise zur Ver- beit zwischen Facharzt beziehungsweise Psy- ordnung für Ärzte und Psychotherapeuten“ chotherapeut, Soziotherapeut und Patient ist in der Servicereihe „PraxisWissen“ erschie- funktioniert. nen. Erstmalig ist es auch gedruckt worden — Schwerpunkt bildet die Verordnung von Sozio- Exemplare können kostenlos per E-Mail therapie: Für welche Patienten ist Soziothera- bestellt werden (versand@kbv.de). Die Pub- pie geeignet und wann übernehmen die Kran- likation steht zudem als PDF-Dokument zum kenkassen die Kosten? Welche Ärzte und Download bereit. Psychotherapeuten dürfen die Leistung ver- ordnen und was ist dabei zu beachten? Diese und weitere Fragen werden in dem Heft beant- Übersicht mit allen Heften aus der Reihe Pra- wortet. Praxisbeispiele runden das Angebot ab. xisWissen: www.kbv.de/html/praxiswissen.php 8/2018 Zentrale Auslieferung von Formularen aus Münster Die Auslieferung von vorgedruckten Formula- Die Bestellung über unsere Internetseite ist ren, Flyern, Plakaten und Patienteninformatio- weiterhin möglich. Der Kurzlink lautet nen erfolgt zukünftig nur über den Formular- www.kvwl.de/bestellservice. Nach Eingabe service in Münster. Das Formularlager in Ihrer persönlichen Daten und der benötigten 27 Dortmund wird zum 15. Oktober 2018 geschlos- Materialien erfolgt die Zusendung der Druck- sen. Bitte benutzen Sie zukünftig ausschließ- erzeugnisse an Ihre Praxisanschrift. lich den Formularservice in Münster, Garten- straße 210–214, 48147 Münster. Kontaktmöglichkeiten: Bei Fragen steht Ihnen Stefan Ellers, Leiter Tel.: 0251/ 9 29 16 41, Fax: 0251/ 9 29 16 33, -16 39 Logistik, Tel.: 0231 / 94 32 16 29, zur Verfü- E-Mail: formular-versand@kvwl.de gung.
Sicherung der ambulanten Versorgung: Förderverzeichnis der KVWL D ie KVWL hat nach § 105 Abs. 1 Satz 1 SGB V „alle geeigneten finanziellen und sonstigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung zu gewährleisten, zu verbessern und zu fördern“. Besteht dringender Versorgungsbedarf für einen Standort, einen Planungsbereich oder einen Teil eines Planungsbereichs, so ist dieser in einem Förderverzeichnis auszuweisen. Anträge auf Fördermaßnahmen der KVWL können für die Übernahme eines Versorgungsauftrages in folgenden Städten und Gemeinden gestellt werden: Fachgruppe Stadt oder Gemeinde Hausärzte Bad Salzuflen Hausärzte Borgholzhausen Hausärzte Breckerfeld Hausärzte Brilon Hausärzte Büren Hausärzte Gronau Hausärzte Gütersloh Hausärzte Halle Hausärzte Halver Hausärzte Isselburg Hausärzte Kalletal Hausärzte Kierspe Hausärzte Kreuztal Hausärzte Lage Hausärzte Löhne Hausärzte Meinerzhagen Hausärzte Nachrodt-Wiblingwerde 8/2018 Hausärzte Neuenkirchen Hausärzte Neuenrade Hausärzte Oelde Hausärzte Olsberg Hausärzte Petershagen Hausärzte Rheda-Wiedenbrück Hausärzte Rhede Hausärzte Rheine 28 Hausärzte Schalksmühle Hausärzte Verl Hausärzte Vlotho Hausärzte Werdohl Hausärzte Stadtbezirke Bielefeld-Senne und Bielefeld-Sennestadt Nervenärzte Plettenberg, Herscheid, Meinerzhagen, Kierspe, Neuenrade oder Werdohl
(Stand August Kommunen und Stadtbezirke auf dem Förderverzeichnis der KVWL (Stand 2018) Juni 2018) Petershagen ® Rheine Neuenkirchen Gronau (Westf.) Löhne Vlotho Kalletal Borgholzhausen Bad Salzuflen Halle (Westf.) Lage Gütersloh Verl Isselburg Rhede Rheda-Wiedenbrück Oelde Büren Brilon Legende Nachrodt-Wiblingwerde Olsberg Stadt Bielefeld Breckerfeld Neuenrade Förderung Hausärzte Schalksmühle Werdohl Plettenberg Halver Herscheid Förderung Nervenärzte Jöllenbeck Kierspe Meinerzhagen Gemeinden Dornberg Schildesche Heepen Kreise Mitte Kreuztal Regierungsbezirke Gadderbaum Stieghorst Brackwede Kartographie: Marco Luzius Daten- und Kartenbasis: Senne © KVWL Sennestadt © Land NRW (2017), dl-de/by-2-0 (https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0) 0 25 50 Kilometer Stand: 02.07.2018 Gefördert wird die Übernahme eines vollen oder teilzeitigen Versorgungsauftrages in Form einer Zulassung oder 8/2018 Anstellung oder auch die Einrichtung einer Zweigpraxis. Gefördert werden kann zum Beispiel durch ein Praxisdarle- hen, durch eine Umsatzgarantie oder durch Kostenzuschüsse. Die möglichen Fördermaßnahmen sind in der Sicher- stellungsrichtlinie der KVWL vom 14. Dezember 2013 (KVWL kompakt 1/2014) aufgeführt. Der Vorstand der KVWL gewährt die Förderung auf Antrag als Einzelfallentscheidung. Interessierte Ärztinnen und Ärzte wenden sich an: 29 KVWL-Team Nachwuchsförderung und Fördermaßnahmen Tel.: 0231 / 94 32 94 00 E-Mail: kosta@kvwl.de
Amtliche Bekanntmachungen Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen für den Bereich der KVWL Beschluss Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen für Westfalen-Lippe stellt gemäß § 103 Abs. 1 Satz 1 SGB V in Verbindung mit § 26 Abs. 1 und § 63 Abs. 3 und 4 der Bedarfsplanungs- richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (BPL-RL, Fassung vom 20.12.2012, zuletzt geän- dert am 15.02.2018, in Kraft getreten am 12.05.2018) fest, dass für die Arztgruppen der Human- genetiker, Laborärzte, Pathologen und Transfusionsmediziner im Planungsbereich Westfalen-Lippe keine Überversorgung vorliegt. Es wird für diesen Planungsbereich die Auflage erteilt, dass Zulassungen nur in dem Umfang erfolgen dürfen, bis Überversorgung eingetreten ist. Zulassungen / An- Arztgruppe Planungsbereich Versorgungsgrad stellungen bis zur Überversorgung Humangenetiker Westfalen-Lippe 90,2 % 3,0 Laborärzte Westfalen-Lippe 78,5 % 28,5 Pathologen Westfalen-Lippe 84,4 % 19,5 Transfusionsmediziner Westfalen-Lippe 50,8 % 4,5 8/2018 Berücksichtigungsfähig sind nur Zulassungs– oder Anstellungsanträge, die innerhalb einer Frist nach Veröffentlichung in den amtlichen Bekanntmachungen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, beginnend am 27.08.2018 bis zum 15.10.2018, vollständig und fristgerecht eingegangen sind. 30
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