MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen - Nr. 05 / 2019

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MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen - Nr. 05 / 2019
Nr. 5 | 27. Mai 2019

                       BERUFSPOLITIK | INFORMATIONEN | MITTEILUNGEN |   Amtliches Bekanntmachungsorgan der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe

                                                                                                                    lichen
                                                                                                          Mit Amt chungen
                                                                                                                  tma
                                                                                                       B e ka n n      en
                                                                                                                       tuell
                                                                                                                mit ak              n
                                                                                                                            gen vo
                                                                                                                    reibun
                                                                                                             Aussch          sitze n
                                                                                                                     gsarzt
                                                                                                              Vertra        e 30
                                                                                                                       Se it
                                                                                                                 > ab

                       MVZ: Politischer Hoffnungsträger
                       im Alltag angekommen
                       Auch anerkannte Praxisnetze dürfen nun Medizinische Versorgungs-
                       zentren gründen > Seite 4

                       Vertragsärzte müssen auch außerhalb der Sprechstundenzeiten erreichbar sein. > Seite 20
MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen - Nr. 05 / 2019
Inhalt
                                              4    MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen

                                      4
                                                   Auch anerkannte Praxisnetze dürfen nun Medizinische
                                                   Versorgungszentren gründen

          10
                                              10   Mehr Raum, mehr Effizienz, mehr Möglichkeiten
                                                   KVWL-Vertreterversammlung gibt grünes Licht für großes
                                                   Bauprojekt KVWL Campus

                                              14   Regional agieren, überregional austauschen
                                                   Agentur deutscher Arztnetze (AdA) versteht sich als
                                                   „Netz für Praxisnetze“

                                              16   Neue Broschüre zur erfolgreichen Netzarbeit in Westfalen-Lippe

          14
                                              19   Von Betroffenen für Betroffene: Ergänzende unabhängige
                                                   Teilhabeberatung (EUTB) für Menschen mit Behinderung

                                              20   Vertragsärzte müssen auch außerhalb der Sprechstundenzeiten
                                                   erreichbar sein

                                              22   IT-Trends im Gesundheitswesen
                                                   KVWL auf der Fachmesse DMEA – Connecting Digital Health
                                                   vertreten

                                              28   Sicherung der ambulanten Versorgung:
                                                   Förderverzeichnis der KVWL
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                                                   STANDARDS

                                              26   Kurznachrichten

                                              30   Amtliche Bekanntmachungen
                                                   30 Ausschreibung von Vertragsarzt- und Psychothera-
                                                       peutensitzen in Westfalen-Lippe
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         Nr. 5 | 27. Mai 2019
         mit praxisrelevanten Informationen   39   Impressum
         in der Heftmitte zum Heraustrennen
MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen - Nr. 05 / 2019
Spahn und Lauterbach:
Eine unheilige Allianz
        aum ein Gesundheitsgesetz hat in          derzeit wenig Konstruktives vernimmt — wir

K       der jüngeren Vergangenheit für so
        viel Diskussionsstoff gesorgt wie das
        Terminservice- und Versorgungsgesetz
(TSVG) unseres äußerst umtriebigen Gesund-
heitsministers Jens Spahn. Positiv kann man
                                                  werden immer noch von einer großen Koali-
                                                  tion regiert. Und es liegt auf der Hand, dass
                                                  Jens Spahn mit diesem gesundheitspoliti-
                                                  schen Kuhhandel seinem Koalitionspartner in
                                                  Person von Karl Lauterbach die Bürgerversi-
feststellen, dass er seit langer Zeit der erste   cherung „abgekauft“ hat. Nur wird das Übel
Minister dieses Ressorts ist, der gewillt ist,    nicht dadurch besser, dass man ein anderes
zusätzliche Leistungen auch mit zusätzlichem      verhindert!
Geld zu vergüten. Das will ich der Fairness
halber nicht verschweigen — aber damit ist        Sollte Spahn sich bei seinem Kniefall vor Lau-
die Haben-Seite auch schon abgearbeitet.          terbach die Patella ruiniert haben, bekommt
                                                  auch er zeitnah einen Termin bei einem Fach-
Die Mittel, derer er sich bei der Durchsetzung    arzt. Denn die niedergelassenen Haus- und
seiner Ideen bedient, sind hingegen völlig        Fachärzte sowie die Vertragspsychotherapeu-
ungeeignet und scharf zu kritisieren: Zwang,      ten verhalten sich ihrem Berufsethos entspre-
Direktionismus und eine respektlose Igno-         chend loyal — gegenüber ihren Patienten.
ranz gegenüber den gewachsenen — und gut
funktionierenden — Strukturen der Selbstver-      Da in vielen Teilbereichen des TSVG zum Zeit-
waltung!                                          punkt des Redaktionsschlusses dieser Aus-
                                                  gabe (14. Mai) nur Eckpunkte bekannt waren,
Vertragsärzte und -psychotherapeuten wer-         haben wir auf der KVWL-Homepage eine eige-
den nach dem TSVG verpflichtet mindestens          ne Unterseite zum neuen Gesetz eingerichtet.

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25 Sprechstunden pro Woche anzubieten. Die        Diese stets aktuellen Informationen erreichen
KVen bzw. ihre Mitglieder werden gezwungen,       Sie unter dem Link www.kvwl.de/tsvg.
diese Zeiten zu veröffentlichen. Noch nicht
näher definierte grundversorgende Fachärzte
müssen zudem ab August fünf offene Sprech-
stunden anbieten. Kurzfristige, kollegiale
Terminabsprachen mit und unter Fachärzten
(die in der Vergangenheit zuverlässig funktio-
niert haben) werden durch die neuen Regelun-
gen erschwert.
                                                                                                    3
Das alles klingt nicht danach, als habe es sich
ein „Freund der Selbstverwaltung“ (Spahn
über Spahn) ausgedacht. Und so war es wohl        Dr. Gerhard Nordmann,
auch nicht. Denn auch wenn man von der SPD        1. KVWL-Vorsitzender
MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen - Nr. 05 / 2019
MVZ: Politischer
         Hoffnungsträger im
         Alltag angekommen
         Auch anerkannte Praxisnetze dürfen nun
         Medizinische Versorgungszentren gründen

                   it dem Terminservice- und Versor-    vor allem auf die Polikliniken, die die medi-

         M         gungsgesetz (TSVG) bekommen
                   nun auch anerkannte Praxisnetze
                   die Möglichkeit, unter bestimmten
                                                        zinische Versorgung in der DDR geprägt
                                                        hatten. Das Konzept klang vielversprechend:
                                                        kurze Wege für die Patienten von Arzt zu
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         Voraussetzungen eigene Medizinische Ver-       Arzt, Vermeidung von Doppeluntersuchun-
         sorgungszentren (MVZ) zu gründen. Damit        gen durch gemeinsam genutzte Labore und
         erfüllt der Gesetzgeber eine Forderung, die    Röntgenabteilungen sowie eine einzige Pati-
         sowohl die Kassenärztliche Vereinigung West-   entenakte, auf die alle Mitbehandler Zugriff
         falen-Lippe (KVWL) als auch die in unserem     hatten. Versorgungsziele, die heute aktueller
         Landesteil anerkannten Praxisnetze unter-      sind denn je. Es war vermutlich dem ideolo-
         stützt haben. Die Praxisnetz-MVZ fügen der     gischen Überbau geschuldet, dass der Alltag
         bewegten Geschichte der Medizinischen Ver-     in einer Poliklinik, zumindest aus der Sicht
         sorgungszentren eine weitere Facette hinzu.    einiger dort tätiger Ärzte, manchmal ganz
         Grund genug, einmal einen Blick auf die MVZ-   anders aussah: „Montag hatte Kollege X
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         Landschaft in Westfalen-Lippe zu werfen.       Dienst, Mittwoch der Kollege Y. Der Patient
                                                        musste immer mit dem Arzt vorliebnehmen,
         „Viele Impulse für eine bessere medizinische   der gerade da war“, berichtete Dr. Bernd
         Versorgung kommen aus dem Osten.“ Dieses       Hübenthal, der einst in einer Poliklinik in
         Zitat, das der ehemaligen Bundesgesund-        Sangerhausen beschäftigt war, dem MDR.
         heitsministerin Ulla Schmidt zugeschrieben     So konnte kein persönliches Arzt-Patienten-
         wird, bezog sich in der Nach-Wendezeit         Verhältnis entstehen.
MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen - Nr. 05 / 2019
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MVZ können ländliche Versorgung                stetig gewachsen. Nach Angaben der Kas-
kaum stützen                                   senärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gab
                                               es zum 31. Dezember 2017 bundesweit 2.490
Nach der Jahrtausendwende war von dem          MVZ, wobei die Bereitschaft zur Gründung
Konzept der Polikliniken nicht viel mehr       eines MVZ in den östlichen Bundesländern tra-
                                                                                                  5
übrig als die Idee einer Konzentration von     ditionell etwas höher ist als in den westlichen
Versorgungsangeboten unter einem Dach,         (50,2 Prozent gegenüber 30,2 Prozent Anteil
das der Gesetzgeber im Zuge der Gesund-        an MVZ unter allen Arztpraxen). Allerdings
heitsreform 2003 in Form der Medizinischen     wurde eines der Hauptziele, nämlich mithilfe
Versorgungszentren wieder aufleben ließ.        der MVZ die medizinische Versorgung in länd-
Ab 2004 waren MVZ zur vertragsärztlichen       lichen Regionen nachhaltig zu sichern, ver-
Versorgung zugelassen, seitdem ist ihre Zahl   fehlt. Nach Erhebungen der KBV siedelten sich
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seitdem kontinuierlich — sowohl in den Praxen
                                                          als auch in den zurzeit 232 Medizinischen
                                                          Versorgungszentren in Westfalen-Lippe. Zum
                                                          Stichtag 1. Mai 2019 waren im KV-Bezirk 1.396
                                                          Ärzte und Psychotherapeuten in einem MVZ
         ganze 14 Prozent der Medizinischen Versor-       angestellt. 124 Ärzte waren in MVZ im Status
         gungszentren im ländlichen Raum an, fast die     des zugelassenen Arztes tätig.
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         Hälfte dagegen in Kernstädten. Eine Tendenz,
         die auch in Westfalen-Lippe mit Zahlen belegt
         werden kann. So befinden sich derzeit zum         Die Rahmenbedingungen
         Beispiel 97 MVZ im Ruhrgebiet, während es im
         Sauerland nur 31 sind, im Siegerland sogar nur   Aus der Patientenperspektive unterscheiden
         zehn (s. Abb. S. 8).                             sich MVZ und Berufsausübungsgemeinschaft
                                                          kaum voneinander. In beiden Versorgungs-
         Auch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal         strukturen sind Ärzte innerhalb einer einheit-
         in der ambulanten Versorgung büßte das           lichen Rechtspersönlichkeit tätig, welche nach
         Modell MVZ zwei Jahre später ein, als der        außen als Einheit auftritt. Während Berufsaus-
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         Gesetzgeber mit dem Vertragsarztrechtsän-        übungsgemeinschaften jedoch häufig fach-
         derungsgesetz (VÄndG) auch Inhabern einer        gleich gegründet werden, war in einem MVZ
         Einzelpraxis die Möglichkeit eröffnete, Ärzte    die Interdisziplinarität zunächst gesetzlich
         mit Anrechnung auf den Versorgungsgrad in        vorgeschrieben. Aber auch dieses Unterschei-
         ihrer Praxis anzustellen. Dieses Angebot stieß   dungsmerkmal hat der Gesetzgeber im Zuge
         auf eine wachsende Nachfrage: Die Zahl ange-     späterer Feinjustierungen wieder kassiert.
         stellter Ärzte und Psychotherapeuten steigt      Seit Inkrafttreten des GKV-Versorgungsstär-
MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen - Nr. 05 / 2019
kungsgesetzes (GKV-VSG) Mitte 2015 sind          Die Besonderheit der MVZ liegt in der Kon-
auch „fachgleiche“ MVZ zulässig, also bei-       sequenz darin, dass sie über ihre Ärzte, aber
spielsweise reine Hausarzt-MVZ, spezialisierte   dennoch formal als Rechtspersönlichkeit an
facharztgleiche MVZ oder auch MVZ, in denen      der Versorgung der GKV-Versicherten teil-
ausschließlich ärztliche und/oder nichtärzt-     nehmen. Dadurch entstehen Strukturen, bei
liche Psychotherapeuten tätig sind.              denen die Ebene der ärztlichen Leistungser-
                                                 bringung von der Ebene der Verwaltung, bzw.
Wesentlichster Unterschied ist die Frage nach    der Träger getrennt ist – während in Berufs-
dem Zulassungsträger. Während bei Berufs-        ausübungsgemeinschaften eine Personeniden-
ausübungsgemeinschaften jeder Arzt über          tität zwischen Ärzten und Gesellschaftern per
eine eigene, personengebundene Zulassung         Definition vorgegeben ist.
verfügt und die Berufsausübungsgemein-
schaft selbst lediglich einen genehmigten

                                                                                                 5/2019
Zusammenschluss zugelassener Ärzte dar-          Einfluss renditeorientierter Konzerne
stellt, ist beim MVZ die MVZ-Gesellschaft        befürchtet
unmittelbar selbst Inhaberin der Zulassung
(institutionelle Zulassung).                     Diese besondere Struktur eines Medizinischen
                                                 Versorgungszentrums eröffnete in der Folge
                                                 auch Klinikkonzernen und renditeorientierten
                                                 Kapitalgesellschaften die Möglichkeit, durch
                                                 den Aufkauf von Arztsitzen und die Gründung
                                                 von MVZ einen zunehmenden Einfluss auf
                                                 die ambulante medizinische Versorgung zu
                                                                                                  7
                                                 bekommen und – so die Kritik – Gelder aus
                                                 der gesetzlichen Krankenversicherung „abzu-
                                                 schöpfen“. Gleichzeitig würden die Arztsitze
                                                 der Bedarfsplanung der Kassenärztlichen
                                                 Vereinigungen entzogen und stünden für die
                                                 Nachbesetzung durch niederlassungswillige
                                                 Ärzte nicht mehr zur Verfügung.
MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen - Nr. 05 / 2019
Region
         Medizinische Versorgungszentren in WL

                              39                                               55
                           Münsterland
                                                                           Ostwestfalen-Lippe

                            97 Ruhrgebiet

                                                      31
                                                    Sauerland

                                                              10
                                                           Siegerland
5/2019

           In der Vergangenheit hat der Gesetzgeber           Gründung eines MVZ nur noch Vertragsärzte,
 8
           daher mehrfach versucht nachzusteuern, um          Krankenhäuser, bestimmte Erbringer nicht-
           den Einfluss von Kapitalgesellschaften auf die      ärztlicher Dialyseleistungen sowie bestimmte
           ambulante Versorgung zu begrenzen. So sind         gemeinnützige Trägerorganisationen be-
           unter anderem seit 2012 Aktiengesellschaf-         rechtigt sind. Zudem erschwert ein Urteil des
           ten von der Neugründung eines MVZ ausge-           Bundessozialgerichts aus dem Jahr 2016 den
           schlossen. Im GKV-Versorgungsstrukturgesetz        sogenannten Konzessionshandel („Verzicht
           (GKV-VStG) wurde festgeschrieben, dass zur         auf Zulassung zugunsten der Anstellung“), in-
MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen - Nr. 05 / 2019
dem es festlegt, dass Ärzte, die ihre Praxis an   zender der Agentur Deutscher Arztnetze, ein
    ein MVZ verkaufen, ohne dass ein Ausschrei-       wichtiger Schritt zu mehr Versorgungssicher-
    bungsverfahren durchgeführt wurde, mindes-        heit in den Regionen: „Von anerkannten Pra-
    tens drei Jahre in diesem tätig sein müssen,      xisnetzen getragene MVZ bieten die Chance
    bevor sie z. B. in den Ruhestand gehen.           auf Sicherstellung der ambulanten ärztlichen
                                                      Versorgung in der Hand regional verankerter
    Für Westfalen-Lippe kann man feststellen,         Ärztinnen und Ärzte in freiberuflicher Tätig-
    dass die Rechtsform des MVZ eine unter            keit unabhängig von Kapitalinvestoren. Die
    vielen geblieben ist. Nach wie vor wird die       Praxisabgaben können innerhalb der Kolle-
    Rangliste der Niederlassungsformen von            genschaft erfolgen. Die Grundidee von Netzen,
    der Einzelpraxis dominiert (77 Prozent),          eine besser koordinierte und kooperative ärzt-
    gefolgt von den verschiedenen Arten der           liche Versorgung, lässt sich in einem Praxis-
    Berufsausübungsgemeinschaft (21 Prozent)          netz-MVZ erheblich effizienter umsetzen.“
    und den Medizinischen Versorgungszentren
    (2 Prozent). Auch bei der Frage nach der MVZ-     Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass
    Trägerschaft überwiegen in Westfalen-Lippe        mit der gesetzlichen Verankerung der Medizi-
    Vertragsärzte (117) gegenüber den Kranken-        nischen Versorgungszentren vor 15 Jahren
    hausträgern (90).                                 zwar kaum ein damals formuliertes gesund-
                                                      heitspolitisches Ziel unmittelbar erreicht wer-
    Obwohl sich die Rahmenbedingungen zur             den konnte. Allerdings war das MVZ als neue
    Gründung und zum Betrieb eines MVZ in der         Versorgungsform der Auftakt für eine bis heu-
    Vergangenheit mehrfach geändert haben,            te anhaltende Flexibilisierung der ambulanten
    gibt es unter bestimmten Voraussetzungen          medizinischen Versorgung. Zweigpraxen, An-
    gute Gründe, sich für diese Versorgungsform       stellungen und neue Kooperationsformen
    zu entscheiden. Und dass nun mit dem Ter-         wären vermutlich nicht so schnell Teil der
    minservice- und Versorgungsgesetz (TSVG)          ambulanten Medizin geworden, wenn es die
    vom Mai 2019 der Kreis der Berechtigten noch      Diskussionen um die Chancen, aber ausdrück-
    einmal um anerkannte Praxisnetze erweitert        lich auch die Risiken der MVZ nicht gegeben
    wurde, ist für Thomas Schang, Vorstandvorsit-     hätte. -ms

                                                                       PraxisNachrichten als E-M
                                                                                                 ail:
                                                                       www.kbv.de/PraxisNac
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MVZ: Politischer Hoffnungsträger im Alltag angekommen - Nr. 05 / 2019
Mehr Raum, mehr Effizienz,
         mehr Möglichkeiten
         KVWL-Vertreterversammlung gibt grünes Licht für großes
         Bauprojekt KVWL Campus
5/2019

                 uf Monate ausgebuchte Sitzungs- und       Infrastruktur des KVWL-Hauptgebäudes kein

         A       Konferenzräume, ausgelagerte Büros
                 an verschiedenen Satelliten-Standor-
                 ten, ständige Parkplatz-Knappheit: die
         Raumsituation im und rund um das Ärztehaus
         in Dortmund hat Dimensionen angenommen,
                                                           Weg vorbei.“ Eine Einschätzung, die die Ver-
                                                           treterversammlung teilte und in der jüngsten
                                                           Sitzung grünes Licht gab für das Großprojekt
                                                           KVWL Campus .

         die kaum noch tragbar sind. „Wir wollen die       Der Name des ambitionierten Plans ist da-
         ambulante Versorgung in Westfalen-Lippe           bei bewusst gewählt. Thomas Müller: „Der
10
         zukunftssicher aufstellen. Das gilt für konzep-   KVWL-Standort Dortmund soll für unsere
         tionelle sowie berufspolitische Ziele, aber       Mitglieder auf einem überschaubaren Areal,
         natürlich auch für den administrativen Rah-       dessen einzelne Bereiche über kurze Wege
         men, in dem sich die Mitarbeiter der ärztli-      erreichbar sind, alles das bieten, was sie von
         chen Selbstverwaltung bewegen“, so KVWL-          ihrer Interessenvertretung auch erwarten
         Vorstandsmitglied Thomas Müller. „Daher           können: umfangreiche Beratungsmöglichkei-
         führt aus meiner Sicht an einem Ausbau der        ten, Sitzungsräume in ausreichender Zahl,
200                                       100
                                                                                                      zusätzliche
                                                             neue Büroplätze                       Parkmöglichkeiten

                                                                                                  ätz-
                                                                                         für zus
                                                                                                   e-
Orte für Begegnungen, Gespräche und Veran-                                                liche B
                                                                                                c h ungs-
                                                                                           spre
staltungen.“ Dazu sehen die aktuellen Pläne
                                                                                            räume
einen sechsgeschossigen Neubau parallel zur
benachbarten Bundesstraße 1 vor, durch den
das Standortgelände geschlossener wirkt und

                                                                   900
eben jenen angestrebten Campus-Charakter
erhält. Im Neubau sollen rund 200 neue Büro-
plätze entstehen, dazu rund 900 Quadratme-
ter Fläche für zusätzliche Besprechungsräu-
me. Die prekäre Parksituation soll entschärft
                                                                      Quadratmeter
werden durch eine zweieinhalbgeschossige                                 Fläche
Tiefgarage, die nach Fertigstellung rund 160

                                                                                                                       5/2019
Stellplätze vorhalten wird – insgesamt sind
dann knapp 100 Parkmöglichkeiten mehr
vorhanden als aktuell. Thomas Müller: „Wir
versprechen uns vom Großprojekt KVWL Cam-
pus eine bessere Nutzung bestehender Syn-
ergieeffekte. Alles unter einem Dach und aus
einer Hand. Das macht uns in unserer Arbeit       aufsicht wird vorbereitet. „Noch ist nicht klar,
flexibler und bietet unseren Mitgliedern indivi-   wann der erste Spatenstich für den KVWL
duellere Möglichkeiten, wie sie die Angebote      Campus erfolgen wird. Zunächst müssen alle
ihrer KVWL in Anspruch nehmen können. Au-         erforderlichen Anträge, Genehmigungen und
                                                                                                                        11
ßerdem ist der KVWL Campus ein klares und         Ausschreibungen auf den Weg gebracht wer-
zukunftsorientiertes Bekenntnis zum Standort      den. Stand heute kalkulieren wir mit einem
Dortmund.“                                        Zeitfenster von rund vier Jahren“, erklärt
                                                  KVWL-Vorstandsmitglied Thomas Müller wei-
Das Landesgesundheitsministerium als Auf-         ter. „Dann wird der KVWL Campus fertig und
sichtsbehörde ist über die Pläne informiert,      die Körperschaft auch architektonisch zu-
die konkrete Genehmigung durch die Rechts-        kunftssicher aufgestellt sein.“
Immer in die Planungen zum KVWL
         Campus eingebunden ist der Bauaus-
         schuss der Vertreterversammlung.
         Der Ausschuss-Vorsitzende Dr. Man-
         fred Diensberg umreißt im folgenden
         Interview das, was nun auf die Aus-
         schuss-Mitglieder zukommt:

         Warum ist das Bauprojekt KVWL
         Campus von so großer Bedeutung?
5/2019

         Das Projekt ist wichtig für die Zukunftsfähig-
         keit der KVWL. Wichtige Abteilungen haben
         keinen Platz mehr im Hauptgebäude. Weite
         Wege sind aber für effektive Arbeit kontra-
         produktiv. Durch Zusammenlegung von Stand-
         orten erhoffen wir uns im Sinne unserer
         Mitglieder eine effektivere Kostenkontrolle.
         So können wir zum Beispiel die bisherigen
         Mietzahlungen an andere Eigentümer redu-
12
         zieren oder ganz vermeiden. Die anerkannt
         gute Leistung der KVWL in Service und Qua-
         lität wird durch die sinnvolle Investition von
         Eigenkapital weiter verbessert. Die Beratungs-
         tätigkeit einzelner Ärzte und Gruppen kann
         dadurch intensiviert werden.
Der KVWL-Standort in
                                                                                                 Dortmund mit dem ge-
                                                                                                 planten Anbau aus der
                                                                                                 Vogelperspektive.

                                                                                                 Quelle: SSP

Welche konkrete Rolle nimmt der                 Was haben die Mitglieder der KVWL
Bauausschuss in dem Projekt ein?                von dem Erweiterungsbau?

Wir müssen zusammen mit dem Finanzaus-          Unsere Mitglieder können von der KVWL er-
schuss versuchen, Antworten auf die Fragen      warten, dass in unserem Haus Kompetenzen
zu finden: Wie sehen Arbeits- und Verwal-        gebündelt und Beratungstätigkeiten durch
tungsvorgänge der KVWL heute und in meh-        kurze Wege kostensparend optimiert werden.
reren Jahren aus? Welche Arbeitszeitmodelle     In Zukunft können wir den bisher schon er-
werden angeboten? Analysen, Abschätzung         folgreichen Weg dieser Mitgliederbetreuung
von Entwicklungen und Zieldefinitionen mün-      durch individuelle, arztgruppen- oder interes-
den in Bedarfsplanungen, wodurch fähige         senbezogene Schulungstätigkeiten für Ärzte
Mitarbeiter gebunden werden können und          und Praxismitarbeiter fortführen. Dabei bietet

                                                                                                                         5/2019
ihnen weiterhin eine positive Identifikation     das Bauvorhaben in Zukunft deutlich mehr
mit ihrem Arbeitsplatz ermöglicht wird. Für     räumliche und planerische Flexibilität und
die Angestellten im Hause erhoffen wir uns      Sicherheit. Wir sind überzeugt, dass unser
durch die neue räumliche Situation den Erhalt   gemeinsames Projekt KVWL Campus für alle
und Ausbau der schon bisher gezeigten guten     westfälisch-lippischen Ärzte gelingt und sind
Motivation und können evtl. verschiedene Ar-    bereit, in aller Transparenz den Fortgang mit
beitszeitmodelle ermöglichen. Als Ausschuss     den Kolleginnen und Kollegen auch in Zukunft
der Vertreterversammlung der KVWL haben         zu kommunizieren. vity
wir die Aufgabe, die Mitgliedsbeiträge der
Kassenärzte verantwortungsvoll und zukunfts-
                                                                                                                          13
trächtig einzusetzen. So sind wir im Rahmen
der Bauplanungen an der Auswahl der Planer
und Projektsteuerer beteiligt; wir sorgen da-
mit auch für die rechtliche Absicherung der
Vergabeverfahren und der Bautätigkeit. Dabei
stimmen wir uns eng mit Finanzausschuss und
Vorstand der KVWL ab.
Regional agieren, überregional austauschen
         Agentur deutscher Arztnetze (AdA) versteht sich als „Netz für Praxisnetze“

                  ie Tradition ärztlicher         Bund. Intention: Die Interessen und   diese Entwicklung und bündelt die

         D        Zusammenschlüsse ist
                  in Westfalen-Lippe
                  tief verwurzelt. Nicht um-
         sonst liegt der Landesteil deutsch-
         landweit an der Spitze, wenn es
                                                  Kompetenzen der Arztnetze in einer
                                                  gemeinsamen Netzagentur bündeln
                                                  und sich auf Bundesebene besser
                                                  positionieren. Constanze Liebe: „In
                                                  den zurückliegenden Jahren haben
                                                                                        Interessen von diesen regionalen
                                                                                        Netzwerkstrukturen. Gleichzeitig
                                                                                        gibt sie ihnen eine gemeinsame
                                                                                        Stimme gegenüber Politik und
                                                                                        Selbstverwaltung.“ Und Annette
         um Anzahl und Etablierung von            sich die Ärztenetze immer weiter      Hempen ergänzt: „Mit dem TSVG
         Arztnetzen geht. KVWL-Vorstands-         professionalisiert. Die AdA fördert   wurde das Potenzial der Netze für
         mitglied Thomas Müller: „Westfalen-                                            die Versorgung gewürdigt, seit dem
         Lippe hat diese positive Entwick-                                              1. Mai 2019 können Netze MVZ grün-
         lung der Praxisnetze entscheidend                                              den und damit die regionale Versor-
         vorangetrieben. Praxisnetze sind                                               gung noch effektiver gestalten; Net-
         sicher kein Allheilmittel für die sich                                         ze niedergelassener, freiberuflicher
         abzeichnenden Herausforderungen                                                Ärzte sind die Katalysatoren für
         der ambulanten medizinischen Ver-                                              Innovationen in den Gesundheits-
         sorgung. Aber sie können an vielen                                             regionen“.
         Stellen belegbar die regionale Ver-
         sorgung der Patienten verbessern,
         die Nachbesetzung von Arztsitzen
         erleichtern und im kollegialen
         Miteinander die einzelne Praxis
         entlasten.“ Und auch auf Bundes-
         ebene ist die westfälisch-lippische
         Netz-Expertise sehr gefragt. Annet-
         te Hempen, Geschäftsführerin des
         Netzes „MuM – Medizin und Mehr“
         aus Bünde und Constanze Liebe,
5/2019

         Geschäftsführerin vom Ärztenetz
         Lippe arbeiten zusammen mit
         Mark Kuypers (solimed – Ärztliches
         Qualitätsnetz Solingen) sowie dem
         Vorstandsvorsitzenden Dr. Thomas
         Schang (u. a. Ärztenetz Eutin-Ma-
         lente e. V.) und seinem Stellvertreter
         Dr. Thomas Koch (u. a. Regensbur-
         ger Ärztenetz e. V.) im Vorstand der
         Agentur deutscher Arztnetze (AdA),
14
         dem selbsterklärten „Netz für die
         Netze“.

         AdA wurde im Jahr 2011 ins Le-
         ben gerufen von Vertretern von
         15 Arztnetzen aus ganz Deutschland
         zusammen mit dem NAV-Virchow-
Der aktuelle Vorstand
                                                                      der Agentur deutscher
                                                                      Arztnetze (AdA) (v. l.):
                                                                      Mark S. Kuypers, Annette
                                                                      Hempen, Constanze Lie-
                                                                      be, Dr. Thomas Schang
                                                                      und Dr. Thomas Koch.

Besonderen Wert legen die AdA-
Netzwerker dabei auf einen intensi-
ven Austausch von Ideen und ge-
genseitige Unterstützung der Netze,    Ihr Kontakt zur Agentur
Gesundheitsverbünde und Zusam-         deutscher Arztnetze (AdA)
menschlüsse von Ärzten, die Mitglie-

                                                                                                 5/2019
der bei AdA sind. „Die allerbesten     Juliane Schultz
Ideen nutzen wenig, wenn sie auf       Agentur deutscher Arztnetze
eine Region beschränkt bleiben.        c/o NAV-Virchow-Bund
Nichts motiviert Netze mehr als        Verband der niedergelassenen
gute Ideen, die man auch umsetzen      Ärzte Deutschlands e. V.
kann“, so der AdA-Vorstand einstim-    Chausseestraße 119b
mig. „Und oft merkt man erst in der    10115 Berlin
Diskussion mit Gleichgesinnten, was    Tel.: 030 / 4 03 65 67 00
man alles schon kann und noch bes-     Fax: 030 / 2 88 77 41 13
ser machen könnte. Dazu brauchen
                                                                                                  15
wir möglichst viele Mitgliedsnetze:    E-Mail: info@deutsche-aerztenetze.de
ältere, hervorragend aufgestellte      Internet: www.deutsche-aerztenetze.de
Netze genauso wie junge Netze in
der Startphase. Gemeinsam können
wir etwas bewegen: für unsere Pati-
enten, für unsere Regionen und
damit auch für uns.“ vity
Neue Broschüre zur erfolgreichen
         Netzarbeit in Westfalen-Lippe

                 raxisnetze sind ein Erfolgs-

         P       modell. Von lockeren, infor-
                 mellen kollegialen Koope-
                 rationen haben sie sich zu
         leistungsstarken Zusammenschlüs-
         sen entwickelt. Und sie sind ein
         Qualitätsmerkmal unserer Region:
                                                   Praxisnetze                                                         Sie haben Interesse an der
         Von bundesweit 72 anerkannten                                                                                 Broschüre oder am Thema
         Praxisnetzen lagen im vergangenen                                                                             Praxisnetze? Dann wenden
         Jahr 21 in Westfalen-Lippe. Um den                                                                            Sie sich bitte an den Stabsbe-
                                                                                         izinisc
         fachlichen Austausch zum Thema                                           m ed             he                  reich Praxisnetze und koope-
         Praxisnetze weiter voranzutreiben                                   en                                        rative Versorgungsmodelle der

                                                                                                       Ve
                                                                     t   l
                                                                      ta

                                                                                                          rso
         und einen Überblick über die erfolg-                                                                          KVWL. Leitung: Diane Weber,
                                                               Wir ges

                                                                                                              rgung.
         reiche Netzarbeit in Westfalen-Lippe                                                                          Tel.: 0231 / 94 32 32 04, E-Mail:
         zu geben, hat die KVWL eine neue                                                                              Diane.Weber@kvwl.de.
         Broschüre mit dem Titel „Praxis-                                                                              Eine PDF-Datei der Broschüre
         netze – Wir gestalten medizinische                                                                            finden Sie auch im Internet
         Versorgung“ aufgelegt.                                                            Im Dienst der Me
                                                                                                         Medizin.      unter www.kvwl.de in der Me-
                                                                                                                       diathek und der Rubrik KVWL
         In Praxisnetzen organisieren die                                                                              Sonderausgaben.
         Mitglieder viele Aspekte ihres be-
         ruflichen Alltags gemeinsam und
         pflegen einen intensiven fachlichen     Darüber hinaus bieten Praxisnetze                             der Anerkennungsvoraussetzungen
         Austausch. Zu den Kernaufgaben ge-     ideale Bedingungen, um neue Ver-                              belegte hohe Qualität der Struktu-
         hören der Auf- und Ausbau der sekto-   sorgungsformen zu erproben oder                               ren auch in der alltäglichen Arbeit
         renübergreifenden Zusammenarbeit       spezifische lokale Aufgaben (zum                               eines Praxisnetzes aufrechtzuerhal-
         sowie die Definition und Umsetzung      Beispiel die Versorgung der Pati-                             ten. Hier hat die Kassenärztliche
         einheitlicher Qualitätsstandards.      enten in Alten- und Pflegeheimen)                              Vereinigung Westfalen-Lippe früh
5/2019

         Alle Maßnahmen verfolgen das Ziel,     gemeinsam zu übernehmen.                                      die richtigen Weichen gestellt:
         durch eine kooperative, wohnortnahe                                                                  „Auch wir haben unsere Strukturen
         ambulante medizinische Versorgung      Auf 48 Seiten gibt die neue Bro-                              immer weiter professionalisiert, was
         die Qualität sowie die Effizienz der    schüre einen detaillierten Überblick                          zum Beispiel in die Gründung eines
         vertragsärztlichen Versorgung zum      über Anerkennungsvoraussetzun-                                eigenen Stabsbereichs Praxisnetze
         Wohle der Patienten zu steigern.       gen für Praxisnetze, die Ziele der                            und kooperative Versorgungsmodel-
                                                Netzarbeit, Projekte in Westfalen-                            le mündete. Die nachhaltige Sicher-
         Aber auch die Mitglieder eines Pra-    Lippe bis hin zur großen Palette von                          heit der finanziellen Förderung
         xisnetzes selbst profitieren ganz       Serviceleistungen und Unterstüt-                              durch Festschreibung in unserem
         konkret. So können zum Beispiel        zungsangeboten der KVWL. Dabei                                Honorarverteilungsmaßstab sowie
16
         kollegiale Vertretungen, Fort- und     begleitet die Körperschaft interes-                           eine eigene Ausbildung zum Netz-
         Weiterbildungen, intersektorale        sierte Ärztinnen und Ärzte auf                                manager sind weitere Faktoren, die
         Kooperationen oder auch der Not-       Wunsch schon bei der Planung und                              die hohen Qualitätsansprüche bei
         falldienst niedergelassener Ärzte      Vorbereitung einer Netzgründung,                              Gründung und Betrieb eines Praxis-
         im Team abgesprochen und orga-         aber natürlich auch im laufenden                              netzes sichern,“ erklärt KVWL-Vor-
         nisiert werden, um den Aufwand         Betrieb. Im Fokus steht dabei das                             standsmitglied Thomas Müller.
         für den Einzelnen gering zu halten.    Bestreben, die durch die Erfüllung                               -ms
Netzmanager im Gesundheitswesen
   Praxisnetze l Arztnetze l Gesundheitsnetze

   Qualifizierungsprogramm der KVWL und der KVWL Consult in Kooperation mit der FOM
   Hochschule für Oekonomie & Management                                         s
                                                                                                    shau
                                                                                            n i tät
                                             n                                         S  a
                                          de
                                      opä
                                  Log

               ra  pie                                                                                        un gen
         iothe                                                                                          richt
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                                                            chothera
                                                       , Psy        pe                                              ken
                                                      e                                                          he
                                                                                                          A  pot
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                                                                                                            ei me
                                                       &P
                                                          a tie n t e n                           fle    geh
                                                                                              P
                                                                                          und
                                 se     r                                           en-
                             häu                                                 Alt
                     n   ken
                 Kra
                                                                                                                       5/2019

                                                                                          Sta
                                                                                       02.0 rt:
                                                                                           9.20
                                                                         as se                  19
                                                                  nk enk
                                                             Kra
Ihre Ansprechpartnerin für Fachfragen:                                                                                  17
Diane Weber
Stabsbereichsleiterin Praxisnetze und
kooperative Versorgungsmodelle
E-Mail: diane.weber@kvwl.de
Telefon: 0231-9432-3204

Ihre Ansprechpartnerin für allg. Fragen zur
Qualifizierung, Ablauf und Administration:
Brigitte Scholl
KVWL Consult GmbH
E-Mail: brigitte.scholl@kvwl.de
Telefon: 0231-9432-3954
18
     5/2019
Von Betroffenen für Betroffene:
Ergänzende unabhängige
                                                                              A—Z
Teilhabeberatung (EUTB)
                                                                            auch Antworten auf Alltagsfragen
Kostenlose, unabhängige Beratung für Menschen mit
                                                                            bieten soll.
Behinderung und deren Angehörige
                                                                            Das Besondere an der EUTB: Die
                                                                            Beratung findet im Sinne eines Peer
                                                                            Counseling statt, das bedeutet,
                                                                            dass Berater mit Behinderungser-
                                                                            fahrungen Menschen mit Behin-
                                                                            derungen bzw. von Behinderung
                                                                            bedrohte Menschen beraten. Zen-
                                                                            trale Informationsplattform ist eine
                                                                            eigene Internetseite unter
                                                                            www.teilhabeberatung.de. Hier fin-
                                                                            den Ratsuchende neben allgemeinen
                                                                            Informationen zur EUTB Beratungs-
                                                                            stellen in ihrer Nähe. Dabei kann die
                                                                            kostenlose und unabhängige Bera-
                                                                            tung inhaltlich – zum Beispiel bei
                                                                            drohender Behinderung – unmittel-
                                                                            bar an das Arzt-Patienten-Gespräch
                                                                            anknüpfen. So unterstützen die EU-
                                                                            TB-Mitarbeiter Patienten und Ange-
                                                                            hörige unter anderem im Vorfeld der
                                                                            Beantragung von Leistungen, wie
                                                                            beispielsweise solcher zur medizini-
                                                                            schen Rehabilitation und bei Fragen
                                                                            zur Zuständigkeit der Rehabilitati-
                                                                            onsträger. Auch Fragen zur Teilhabe

                                                                                                                    5/2019
                                                                            am Arbeitsleben werden individuell

V
        or zehn Jahren hat Deutsch-    die Menschen mit Behinderung         beantwortet.
        land die Behindertenrechts-    oder von Behinderung bedrohten
        konvention der Vereinten       Menschen sowie deren Angehöri-
        Nationen ratifiziert und sich   gen eine unabhängige und niedrig-
damit unter anderem verpflichtet,       schwellige Beratung zu ihren Rech-   Das Bundesministerium für Arbeit
die Teilhabe behinderter Menschen      ten, Unterstützungsangeboten aber    und Soziales (BMAS)
in allen Bereichen des Alltagsle-                                           fördert auf der Grundlage des § 32
bens zu verbessern. Ein wichtiger                                           SGB IX deutschlandweit die Errich-
Schritt dazu war die Verabschie-                                            tung der EUTB. Die Förderung ist
                                                                                                                    19
dung des Bundesteilhabegesetzes                                             zunächst bis zum 31. Dezember
im Jahr 2016, das ein Bündel von                                            2022 befristet. Bei der EUTB han-
Maßnahmen enthält, die das Leben                                            delt es sich um ein ergänzendes
von Menschen mit Behinderungen                                              Angebot, welches bestehende Bera-
verbessern sollen. Ein wichtiger                                            tungsstrukturen nicht ersetzen soll
Baustein ist die Ergänzende unab-                                           und das wissenschaftlich evaluiert
hängige Teilhabeberatung (EUTB),                                            wird. -ms
Vertragsärzte müssen auch außerhalb der
         Sprechstundenzeiten erreichbar sein
         Die Erreichbarkeit von vertragsärztlichen Praxen außerhalb der
         ausgewiesenen Sprechzeiten ist immer wieder Gegenstand von
         Anfragen und Beschwerden. Deshalb sollen die hierfür maßgeb-
         lichen rechtlichen Rahmenbedingungen noch einmal dargestellt
         werden.

         Zwar muss der Vertragsarzt seinen Wohnsitz seit einigen Jahren
         nicht mehr im Einzugsbereich seiner vertragsärztlichen Praxis           „Der auf Antrag verliehene Status der Zulas-
         wählen (Wegfall der Residenzpflicht). Er bleibt aber – nach aktu-        sung bedingt grundsätzlich, dass der Arzt in
         eller Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (BSG) – dennoch           zeitlicher Hinsicht umfassend – d. h. auch in
         verpflichtet, zeitlich umfassend für die vertragsärztliche Versor-       den Zeiten außerhalb der Sprechstunden – für
         gung seiner Patienten zur Verfügung zu stehen. Dies folgert das         die Sicherstellung der vertragsärztlichen Ver-
         BSG aus dem Zulassungsstatus. Der Vertragsarzt muss mithin              sorgung zur Verfügung zu stehen hat.“
         auch in sprechstundenfreien Zeiten erreichbar sein, um die Ver-
         sorgung seiner Patienten in dringenden Fällen gewährleisten zu          -BSG Urteil vom 13.02.2019, Az. B 6 KA 51/17 R, Rn. 19-
         können. Die Verpflichtung besteht unabhängig davon, ob der Ver-
         tragsarzt mit einem vollen oder reduzierten Versorgungsauftrag
         an der vertragsärztlichen Versorgung teilnimmt. Wird die Erreich-
         barkeit nicht gewährleistet, stellt dies eine Verletzung vertrags-
         arztrechtlicher Pflichten dar, die auch zu disziplinarrechtlichen
         Maßnahmen führen kann.

         Nur wenn und soweit in sprechstundenfreien Zeiten ein (organi-          „Der einzelne Arzt wird dadurch, dass die
         sierter) Notfalldienst eingerichtet ist, der die Versorgung der Pa-     gesamte Ärzteschaft einen Notdienst orga-
         tienten durch den jeweils diensthabenden Arzt sicherstellt, wird        nisiert, von der täglichen Dienstbereitschaft
         der einzelne Arzt – so das BSG - dadurch von seiner individuellen       rund um die Uhr entlastet“.
         Verpflichtung, erreichbar zu sein, entbunden.
                                                                                 -BSG Urteil vom 12.12.2018, Az. B 6 KA 50/17 R, Rn. 32-
         Die Erreichbarkeit in sprechstundenfreien Zeiten ist wie folgt zu
         gewährleisten:
5/2019

           In den Zeiträumen vor und nach der Sprechstunde und insbe-
           sondere in der Mittagspause muss der Vertragsarzt seine Er-
           reichbarkeit so organisieren, dass er in dringenden Fällen für
           die Patientenversorgung persönlich zur Verfügung steht.

           Die persönliche Erreichbarkeit kann nicht durch kollegiale Ver-
           tretungsabsprachen ersetzt werden. Aufgrund des Gebotes der
           persönlichen Leistungserbringung sind Vertretungen nur zu-
           lässig, wenn tatsächlich ein Vertretungsfall wegen urlaubs-
20
           oder krankheitsbedingter Abwesenheit vorliegt. Im Übrigen
           würden solche kollegialen Absprachen zu unwirtschaftlichen
           Doppelbehandlungen führen.

           In einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) ist es ausrei-
           chend, wenn ein Partner oder ein angestellter Arzt die Erreich-
           barkeit für die Praxis sicherstellt. Ist die BAG fach- oder versor-
gungsbereichsübergreifend organisiert, muss jedoch für jedes
Fachgebiet bzw. jeden Versorgungsbereich ein Arzt erreichbar
sein. Entsprechendes gilt für das Medizinische Versorgungs-      „Daraus [… aus der Pflicht zeitlich umfassend
zentrum.                                                         für die Sicherstellung der vertragsärztlichen
                                                                 Versorgung zur Verfügung zu stehen] folgt
Vertragsärzte, die eine Zweigpraxis betreiben, genügen ihrer     aber nicht, dass ein Arzt mit mehreren Tätig-
Verpflichtung, wenn sie für Patienten der Zweigpraxis am          keitsorten [… Hauptsitz und Sitz der Zweig-
Hauptsitz erreichbar sind. Wird eine sogenannte „Versorgerfili-   praxis] den gesetzlich Versicherten mehrfach
ale“ betrieben, muss davon abweichend die Erreichbarkeit         „rund um die Uhr“ zur Verfügung zu stehen
auch am Ort der Zweigpraxis sichergestellt werden.               hätte …“

In den Zeiträumen des organisierten Notfalldienstes steht die-   -BSG Urteil vom 13.02.2019, Az. B 6 KA 51/17 R, Rn. 19-
ser stellvertretend für die Patientenversorgung zur Verfügung.
Es reicht daher aus, durch den Anrufbeantworter der Praxis
auf die zentrale Notdienstnummer 116117 zu verweisen

                                                                        Machen Sie mit,
                                                                        helfen Sie mit,
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IT-Trends im Gesundheitswesen
         KVWL auf der Fachmesse DMEA – Connecting Digital Health vertreten

                      K
                                ünstliche Intelligenz in der   Auch Bundesgesundheitsminister
                                Medizin, Pflegeroboter am       Jens Spahn (CDU) war am Eröff-
                                Bett der Patienten: Was        nungstag dabei und hielt alle Betei-
                                noch vor wenigen Jahren        ligten zu mehr Tempo an: „Wir sind
                       nach Science Fiction klang, hat         jetzt gerade in einer Zeit, wo es sehr
                       inzwischen die Forschungslabore         darauf ankommt, dass wir das, was
                       verlassen und wird längst in der        wir in den letzten Jahren verloren
                       Versorgungspraxis erprobt. Über         haben, aufholen“. Beim Thema Di-
                       diese und viele weitere IT-gestützte    gitalisierung im Gesundheitswesen
                       Lösungen für das Gesundheitswe-         wolle er selbst Verantwortung über-
                       sen konnten sich die Besucher der       nehmen, betonte Spahn, indem er
                       nach eigenen Angaben größten eu-        nicht nur über Ideen redet, sondern
                       ropäischen Messe für Healthcare-IT      diese auch in die Tat umsetzt. Zum
                       DMEA informieren. Auch Vertreter
                       der KVWL waren vom 9. bis zum
                       11. April in Berlin dabei.

                       „Wir haben schon so viel geredet,
                       ich würde mir wünschen, dass wir
                       mehr in die Anwendung kommen.“
                       Die Begrüßungsworte von Digitali-
                       sierungs-Staatsministerin Dorothee
                       Bär (CSU) stießen beim versammel-
                       ten Fachpublikum naturgemäß auf
                       offene Ohren. Denn die über 10.000
                       Besucher und Teilnehmer der Dop-
                       pelveranstaltung aus Messe und
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                       Kongress diskutierten mit den 570
                       Ausstellern und 350 Vortragenden
                       nicht über das „Warum“ der Digita-
                       lisierung des Gesundheitswesens,
                       sondern nur noch über das „Wie“.

                       So richtet sich der Veranstalter,
                       der Bundesverband Gesundheits-IT
                       (bvitg e.V.) mit seinen Angeboten
                       an Akteure aus sämtlichen Berei-
22
                       chen der Gesundheitsversorgung,
                       von Krankenhäusern und IT-Un-
                       ternehmen über Arztpraxen und
                       Pflegedienste bis hin zu Gesund-
                       heitspolitikern und Experten aus der
                       Wissenschaft.
Landesgemeinschaftsstand NRW           Sinn“, erläutert Dr. Georg Diedrich,
                                                                                  „Zu diesen Diensten zählen neben
                                           Im Anschluss an seine Rede ließ sich   der elektronischen Fallakte, das
                                           Spahn am Landesgemeinschafts-          Notfalldatenmanagement und der
                                           stand NRW von Dr. Georg Diedrich,      elektronische Medikationsplan.“ Im
                                           Leiter des Geschäftsbereichs IT der    Rahmen eines Feldtests werden das
Beispiel mit dem vor kurzem in Ber-        KVWL, zunächst über die Aktivitä-      Notfalldatenmanagement und der
lin eröffneten Health Innovation Hub.      ten der Körperschaft bezüglich des     elektronische Medikationsplan als
Dieser soll als Ideenfabrik für digitale   elektronischen Medikationsplans        erste medizinische Anwendungen
Gesundheitslösungen ausgelagert            (eMP) sowie des Notfalldatenmana-      der Telematikinfrastruktur getestet.
aus dem Ministerium fungieren. Das         gements (NFDM) informieren. Auch
Team von elf Experten sucht nach           die im Verbundvorhaben I/E-Health      Der Landesgemeinschaftsstand
neuen Ideen und Lösungen, um die           NRW entwickelten IT-gestützten         NRW bildete mit dem Landeszent-
Gesundheitsversorgung zu verbes-           Fallakten wurden dem Bundesge-         rum Gesundheit Nordrhein-Westfa-
sern. Den Nutzen für die Patienten         sundheitsminister vorgestellt und      len (LZG NRW) und dem Zentrum
gelte es dabei stets im Blick zu be-       erläutert. „Wir müssen Dienste mit     für Telematik und Telemedizin (ZTG)
halten. Grundsätzlich aber wolle er        einem ganz klaren Vorteil für un-      eine Anlaufstelle zur Vernetzung
die „Digitalisierung gestalten und         sere Ärzte schaffen, sonst ergibt      und bot insgesamt 18 Ausstellern
nicht erleiden“.                           die Telematikinfrastruktur keinen      aus NRW die Möglichkeit, ihre Inno-
                                                                                  vationen in den Bereichen Telematik,
                                                                                  Telemedizin und Gesundheits-IT zu
                                                                                  präsentieren. Unter anderem gab es
                                                                                  elektronische Aktenlösungen, Video-
                                                                                  sprechstunde und digitale Arzneimit-
                                                                                  telkonten zu sehen.

                                                                                  Zum Thema elektronische Akten,
                                                                                  wozu Patienten-, Gesundheits- und
                                                                                  Fallakten gehören, wurden auf der
                                                                                  DMEA verschiedene Lösungswege,
                                                                                  sowie deren Nutzen und die Möglich-
                                                                                  keiten diskutiert. Bei allen drei wird

                                                                                                                           5/2019

                                                                                                                           23
Dr. Georg Diedrich, Leiter des GB IT der KVWL,
     erläutert Bundesgesundheitsminister Jens
     Spahn einige Digitalprodukte der Körperschaft.

            größtmögliche Interoperabilität an-                                               lisierungsperspektiven wurden dis-
            gestrebt, um den Nutzen der verfüg-                                               kutiert sowie Chancen und Risiken
            baren Daten für Arzt und Patienten                                                beim Einsatz von Künstlicher Intel-
            zu steigern. Die Akten bieten einen                                               ligenz und sich daraus ergebende
            übergreifenden Austausch von Ge-                                                  zukünftige ethische Fragen. Von
            sundheitsdaten, wie z. B. Laborwerte,                                             Algorithmen, die Routineprozesse in
            Diagnosen, elektronische Arztbriefe                                               der Radiologie übernehmen können,
            oder Medikationsplandaten. Ärzte          Digitalisierung der Pflege               bis hin zu „digitalen Zwillingen“ von
            werden entlastet und gewinnen da-                                                 Menschen, welche dazu dienen sol-
            durch mehr Zeit für die Therapie. Die     Für den Pflegesektor, welcher vor        len, frühzeitig gesundheitliche Pro-
            Patienten profitieren von individuel-      Herausforderungen wie Fachkräf-         bleme zu erkennen und Daten über
            ler und umfassender Beratung.             temangel und demografischen              den Alterungsprozess zu sammeln,
                                                      Wandel steht, gab die Messe einen       bot sich den Besuchern ein breites
            Im Bereich IT-Sicherheit ging es vor      Überblick über den Mehrwert der         Spektrum. Viele Möglichkeiten bie-
            allem darum, die Daten der Patien-        Digitalisierung als Unterstützung       tet auch das maschinelle Lernen,
            ten zu schützen, aber auch dafür zu       in pflegerischen Prozessen. Hier         mit dessen Hilfe große Datenmen-
            sorgen, dass medizinische Informa-        wurden Erfahrungen aus der Praxis       gen ausgewertet und für die Krebs-
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            tionen, die für die Behandlung benö-      ausgetauscht und exemplarische          früherkennung oder für Medikamen-
            tigt werden, zur Verfügung stehen.        Digitalisierungsprozesse bespro-        tenentwicklung eingesetzt werden
            Unter anderem gab es Workshops zu         chen. In Hinblick auf den steigenden    können.
            der neuen Medizinprodukteverord-          Dokumentationsaufwand wurden
            nung und zu IT-Sicherheit in Kran-        IT-unterstützte pflegerische Ver-        Rückblickend lässt sich feststellen,
            kenhäusern.                               sorgungkonzepte vorgestellt. Neue       dass die Forderung von Digital-
                                                      Ideen, wie Assistenzroboter für Pa-     Staatsministerin Dorothee Bär
            Mit Fokus auf den Patienten wurden        tienten mit Mobilitätseinschränkun-     „mehr in die Anwendung“ zu kom-
            verschiedene Apps vorgestellt, die        gen, waren ebenfalls zu finden.          men, in Westfalen-Lippe bereits
            zu körperlicher Fitness und gesun-                                                Realität ist. Die für den sicheren
24
            der Ernährung motivieren sollen,          Auch aus dem Bereich der Künstli-       Datenaustausch über Regions- und
            um z.B. chronischen Krankheiten           chen Intelligenz (KI) wurden aktuelle   Sektorengrenzen hinweg notwendi-
            vorzubeugen. Auch Apps, die mit           Anwendungen vorgestellt. Hier geht      ge Interoperabilität kann jedoch
            Hilfe von Sprachanalyse psychische        es u.a. darum, Fachkräften zeitin-      flächendeckend nur dann verwirk-
            Erkrankungen wie Depressionen             tensive Aufgaben abzunehmen,            licht werden, wenn die Politik ent-
            frühzeitig erkennen sollen, waren         damit mehr Zeit für die Patienten       sprechende Standards definiert und
            vertreten.                                bleibt. Zukunftsszenarien und Rea-      durchsetzt.
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   0231-9432-3955          info@kv-boerse.de
Kurznachrichten

         PRAXISSTART-Kampagne: KVWL wieder an Unis zu Gast
                                               Gute Gespräche, viele Informationen und jede
                                               Menge Perspektiven: Auch in diesem Jahr
                                               waren KVWL-Mitarbeiter wieder zu Gast an
                                               den Universitäten Bochum und Duisburg-Es-
                                               sen, um im Rahmen der PRAXISSTART-Kampa-
                                               gne mit interessierten Medizinstudenten ins
                                               Gespräch zu kommen. Ein Info-Angebot, das
                                               die Ärzte von morgen gern in Anspruch nah-
                                               men und sich über ihre Perspektiven in der
                                               ambulanten Versorgung in Westfalen-Lippe
                                               informierten. Alles Wissenswerte zum Thema
                                               Niederlassung, ist auch im Internet verfügbar
                                               unter www.praxisstart.info.
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                          Korrektur

                          In der April-Ausgabe von KVWL kompakt (4/2019, S. 22) ist
                          die E-Mail-Adresse des KVWL-Formularversands unter der
26
                          Sie die KBV-Merkblätter zu den Vorsorgeuntersuchungen
                          U1 bis U9 bestellen können, leider falsch dargestellt wor-
                          den. Sie erreichen den Formularversand unter der E-Mail

                          Formular-Versand@kvwl.de

                          Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Zimmer Eins – das Patientenmagazin: Neue
Gestaltung, höhere Auflage, Ende Mai in den Praxen

Wie geht Modezar Harald Glööckler mit Kritik
um? Welche Argumente bestimmen die Debat-
                                                   ZIMMER
                                                                                                                     Ausgabe Nr. 1/2019

te um Plastikstrohhalme? Und kennen Tiere
eigentlich Moral? Seit 2015 informiert und
unterhält „Zimmer Eins – Das Patientenma-
gazin“ regelmäßig Wartende in rund 100.000         Das Patientenmagazin

Arzt- und Psychotherapeutenpraxen in ganz
Deutschland. Die nächste Ausgabe erscheint
Ende Mai 2019 – und präsentiert sich runder-
neuert.
                                                                                                                  Meisterfälscher
Nach fast vier Jahren war es an der Zeit,                                                                         Wie Beltracchi die
                                                                                                                  Kunstwelt narrte

„Zimmer Eins“ ein neues Gesicht zu geben.                                                                          Statussymbole
                                                                                                                   Wie man heute
Beim Relaunch galt der Covergestaltung be-                                                                           Luxus zeigt

sonderes Augenmerk. Denn je bekannter die                                                                                    Schwer
                                                                                                                                      punk t

gezeigte Person, desto relevanter wird das
                                                                                                                         G e ld
Magazin im Wartezimmer von potenziellen
Lesern wahrgenommen. Die inzwischen er-
schienenen Magazine, die hohe Auflage und                        „Man ist sein
das reichweitenstarke Leseumfeld machen es                    eigenes Produkt“
möglich, ab sofort mit Prominenten von noch             Schauspielerin Claudia Michelsen über Filmrollen und Fernsehgagen
größerer Bekanntheit zusammenzuarbeiten.

Dazu wurde auch die Art der Titelfotografie
behutsam angepasst: Nicht mehr in Form

                                                                                                                                               5/2019
eines klassischen Porträts sind die Persön-
lichkeiten zu sehen – durch ein „Mehr“ an       men in den künftigen Ausgaben daher mehr
Bildausschnitt wird die Chance genutzt, stär-   Gewicht.
ker mit Mimik und Gestik zu arbeiten und so
den Zugang zum Magazin zu erleichtern.          Ebenfalls neu: Ab sofort erscheinen pro Jahr
Eine weitere entscheidende Zielsetzung bei      nicht nur zwei, sondern vier Ausgaben des
der Neuauflage: Der Patient soll bewusst         Patientenmagazins der KBV. Zudem erhalten
zu „Zimmer Eins – Das Patientenmagazin“         alle Praxen pro Ausgabe nicht mehr drei, son-
greifen, weil er bereits ahnt, dass ihn gute    dern vier Exemplare kostenfrei zugesandt.
Unterhaltung, Inspiration und hoher Nutzwert    Damit erhöht sich die Auflage auf mehr als
                                                                                                                                               27
erwarten. Das können etwa Tipps und Hinwei-     400.000. Wie gehabt widmet sich auch in
se sein, die jeder in seinem Alltag anwenden    Zukunft jedes Heft einem Schwerpunktthema.
kann. Sogenannte „News to use“-Inhalte in       In früheren Ausgaben waren das zum Beispiel
Form von Kurz- und Listenformaten bekom-        „Gerechtigkeit“, „Angst“ oder „Zeitgeist“.
Sicherung der ambulanten Versorgung:
         Förderverzeichnis der KVWL

         D
                ie KVWL hat nach § 105 Abs. 1 Satz 1 SGB V „alle geeigneten finanziellen und sonstigen Maßnahmen
                zu ergreifen, um die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung zu gewährleisten, zu verbes-
                sern und zu fördern“. Besteht dringender Versorgungsbedarf für einen Standort, einen Planungsbe-
                reich oder einen Teil eines Planungsbereichs, so ist dieser in einem Förderverzeichnis auszuweisen.

         Anträge auf Fördermaßnahmen der KVWL können für die Übernahme eines Versorgungsauftrages in folgen-
         den Städten, Gemeinden und Stadtbezirken gestellt werden:

                 Fachgruppe                           Kreis / Stadt / Gemeinde / Stadtbezirk

                   Hausärzte                                         Bad Salzuflen
                   Hausärzte                                        Borgholzhausen
                   Hausärzte                                          Breckerfeld
                   Hausärzte                                             Brilon
                   Hausärzte                                             Büren
                   Hausärzte                                            Gronau
                   Hausärzte                                           Gütersloh
                   Hausärzte                                              Halle
                   Hausärzte                                             Halver
                   Hausärzte                                            Herford
                   Hausärzte                                              Hille
                   Hausärzte                                            Isselburg
5/2019

                   Hausärzte                                            Kalletal
                   Hausärzte                                            Kierspe
                   Hausärzte                                          Kirchlengern
                   Hausärzte                                            Kreuztal
                   Hausärzte                                              Lage
                   Hausärzte                                             Löhne
                   Hausärzte                                          Lüdenscheid
                   Hausärzte                                         Meinerzhagen
28                 Hausärzte                                            Menden
                   Hausärzte                                         Neuenkirchen
                   Hausärzte                                           Neuenrade
                   Hausärzte                                             Oelde
                   Hausärzte                                            Olsberg
                   Hausärzte                                          Petershagen
Fachgruppe                          Kreis / Stadt / Gemeinde / Stadtbezirk

          Hausärzte                                        Porta-Westfalica
          Hausärzte                                      Rheda-Wiedenbrück
          Hausärzte                                             Rhede
          Hausärzte                                         Schalksmühle
          Hausärzte                                             Spenge
          Hausärzte                                              Verl
          Hausärzte                                             Vlotho
          Hausärzte                                            Werdohl
          Hausärzte                                   Stadtbezirk Bielefeld-Senne
          Hausärzte                                Stadtbezirk Bielefeld-Sennestadt
          Kinderarzt                                           Werdohl
 Fachinternist (Rheumatologie)                         Kreis Siegen-Wittgenstein

                                                                                      (Stand: 9. April 2019)

Gefördert wird die Übernahme eines vollen oder teilzeitigen Versorgungsauftrages in Form einer Zulassung
oder Anstellung oder auch die Einrichtung einer Zweigpraxis. Gefördert werden kann zum Beispiel durch ein
Praxisdarlehen, durch eine Umsatzgarantie oder durch Kostenzuschüsse. Die möglichen Fördermaßnahmen
sind in der Sicherstellungsrichtlinie der KVWL vom 14.12.2013 (KVWL-Kompakt 1/2014) aufgeführt.

Der Vorstand gewährt die Förderung auf Antrag als Einzelfallentscheidung.

Den aktuellsten Stand des KVWL-Förderverzeichnisses sowie eine Übersichtskarte der förderfähigen Städte        5/2019
und Gemeinden finden Sie unter www.kvwl.de.

Interessierte Ärztinnen und Ärzte wenden sich bitte an:
KVWL — Team Nachwuchsförderung und Fördermaßnahmen
Tel.: 0231 / 94 32 94 00
E-Mail: kosta@kvwl.de

                                                                                                               29
Amtliche Bekanntmachungen

         Ausschreibung von Vertragsarzt- und
         Psychotherapeutensitzen in Westfalen-Lippe                                                                    Mai 2019

         Im Auftrag der jetzigen Praxisinhaber bzw. deren Erben       Wir bitten um Verständnis, dass wir aus datenschutzrechtli-
         schreibt die KVWL die abzugebenden Arzt- und Psychothe-      chen Gründen keine näheren Angaben zu den Praxen ma-
         rapeuten-Praxen in Gebieten mit Zulassungsbeschränkun-       chen können.
         gen zur Übernahme durch Nachfolger aus (gemäß § 103
         Abs. 4 SGB V). Bewerbungen können an die KV Westfalen-       Bei den Bemerkungen zur zukünftigen Tätigkeit in der Pra-
         Lippe, Stichwort „Ausschreibung“, Robert-Schimrigk-Stra-     xis (Gründung einer Berufsausübungsgemeinschaft oder
         ße 4-6, 44141 Dortmund, gerichtet werden. Bitte geben Sie    Anstellung) handelt es sich um Eigenangaben des verblei-
         die Kennzahl aus der linken Spalte der Ausschreibung an.     benden Praxispartners, um deren Beachtung gebeten wird.
                                                                      Bewerbungen von Ärzten mit anderen Planungen sind je-
         Die Frist für den Eingang der Bewerbungen ist der            doch dadurch nicht ausgeschlossen.
         20.06.2019 (Eingang KV). Ein Musterbewerbungsschreiben
         können Sie unter www.kvwl.de und den Rubriken Sicherstel-    Die ausgeschriebenen Vertragsarzt- bzw. Psychotherapeu-
         lung, Niederlassung/Bedarfsplanung sowie dem Stichwort       tensitze werden in den Bezirksstellen der KVWL öffentlich
         „Ausschreibungen, Niederlassungs- und Fördermöglichkei-      ausgehängt.
         ten“ herunterladen. Wir leiten die Bewerbungen an den Pra-
         xisinhaber weiter.                                           Ende der Bewerberfrist: 20.06.2019

          Hausärztliche Versorgung
          (Planungsbereiche = Mittelbereiche - MB -)
                                                                                                           Abgabezeitraum
          Kennzahl      Vertragsarztpraxen
                                                                                                           Quartal:
                        MB Ahaus
5/2019

          m6886                                                                                            nach Vereinbarung
                        (auch Anstellung möglich - Gründung Berufsausübungsgemeinschaft geplant)
          d7043         MB Beverungen                                                                      sofort
          b6045         MB Bochum                                                                          nach Vereinbarung
                        MB Bochum
          b6809         (hälftiger Versorgungsauftrag - neuer Partner für Berufsausübungsgemein-           sofort
                        schaft - auch Anstellung möglich)
          b6942         MB Bochum                                                                          nach Vereinbarung
          b6969         MB Bochum                                                                          nach Vereinbarung
30                      MB Bochum
          b6970                                                                                            nach Vereinbarung
                        (auch 2 hälftige Zulassungen möglich)
                        MB Bochum
          b7026                                                                                            nach Vereinbarung
                        (auch 2 hälftige Zulassungen möglich - auch Anstellung möglich)
          m6494         MB Emsdetten                                                                       nach Vereinbarung
          m4550         MB Gelsenkirchen                                                                   nach Vereinbarung
          m6589         MB Gelsenkirchen                                                                   nach Vereinbarung
Hausärztliche Versorgung
(Planungsbereiche = Mittelbereiche - MB -)
                                                                                               Abgabezeitraum
Kennzahl      Vertragsarztpraxen
                                                                                               Quartal:
m6620         MB Gelsenkirchen                                                                 nach Vereinbarung
              MB Gelsenkirchen
m6767                                                                                          nach Vereinbarung
              (auch 2 hälftige Zulassungen möglich)
m6782         MB Gelsenkirchen                                                                 nach Vereinbarung
              MB Gelsenkirchen
m6846                                                                                          sofort
              (neuer Partner für Berufsausübungsgemeinschaft)
              MB Gelsenkirchen
m6847                                                                                          sofort
              (neuer Partner für Berufsausübungsgemeinschaft)
              MB Gelsenkirchen
m6899         (neuer Partner für Berufsausübungsgemeinschaft - auch 2 hälftige Zulassungen     nach Vereinbarung
              möglich - auch Anstellung möglich)
              MB Gelsenkirchen
m6925                                                                                          nach Vereinbarung
              (neuer Partner für Berufsausübungsgemeinschaft)
              MB Gelsenkirchen
m6926                                                                                          nach Vereinbarung
              (neuer Partner für Berufsausübungsgemeinschaft)
              MB Gelsenkirchen
m6929         (auch 2 hälftige Zulassungen möglich - auch Anstellung möglich - neuer Partner   nach Vereinbarung
              für Berufsausübungsgemeinschaft)
              MB Gelsenkirchen
m6930         (auch 2 hälftige Zulassungen möglich - auch Anstellung möglich - neuer Partner   nach Vereinbarung
              für Berufsausübungsgemeinschaft)
m6961         MB Gelsenkirchen                                                                 nach Vereinbarung
              MB Gelsenkirchen
m6964                                                                                          nach Vereinbarung
              (auch 2 hälftige Zulassungen möglich - auch Anstellung möglich)
b6971         MB Gevelsberg                                                                    1/20
              MB Hagen
b5706                                                                                          nach Vereinbarung
              (auch 2 hälftige Zulassungen möglich)
              MB Hagen
b6528         (hälftiger Versorgungsauftrag, neuer Partner für Berufsausübungsgemein-          nach Vereinbarung
              schaft)
b6902         MB Hagen                                                                         sofort

                                                                                                                   5/2019
              MB Hagen
b7027         (hälftiger Versorgungsauftrag - neuer Partner für Berufsausübungsgemein-         sofort
              schaft)
              MB Hagen
b7028         (hälftiger Versorgungsauftrag - neuer Partner für Berufsausübungsgemein-         sofort
              schaft)
              MB Hamm
a6460         (auch 2 hälftige Zulassungen möglich - neuer Partner für Berufsausübungsge-      nach Vereinbarung
              meinschaft)
a6524         MB Hamm                                                                          nach Vereinbarung   31

a6597         MB Hamm                                                                          nach Vereinbarung
a6599         MB Hamm                                                                          nach Vereinbarung
a6630         MB Hamm                                                                          nach Vereinbarung
              MB Hamm
a6981                                                                                          nach Vereinbarung
              (auch 2 hälftige Zulassungen möglich)
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