Aktives Zentrum Lichtenrade Bahnhofstraße im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin
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www. az-lichtenrade.de Aktualisierung ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße Aktives Zentrum Lichtenrade Bahnhofstraße im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin Kurzfassung
Impressum Herausgeber Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin Rathaus Schöneberg John-F.-Kennedy-Platz 1 10825 Berlin Inhalte und Bearbeitung slapa & die raumplaner gmbh Kaiser-Friedrich-Straße 90 10585 Berlin Tel 030 666 2971 0 Fax 030 666 2971 1 www.die-raumplaner.de Redaktion und Layout slapa & die raumplaner gmbh Sabine Slapa, Luisa Berßelis, Johanna Begrich, Lisa Selmar, Jonas Grund Druck SAXOPRINT GmbH Titelbild Erik-Jan Ouwerkerk, 2017 Berlin, Mai 2021 2
Inhalt Vorwort 4 1. Einleitung 6 1.1 Das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ 6 1.2 Kurzbeschreibung Bahnhofstraße 6 1.3 Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept - Was ist das? 6 1.4 Vorgehensweise und Beteiligung 7 2. Das LZ-Fördergebiet Lichtenrade Bahnhofstraße 8 2.1 Lage im Raum 8 2.2 Umbaumaßnahmen im LZ-Fördergebiet 9 2.3 Städtebauliche Situation und Denkmalschutz 9 2.4 Demografische und soziale Entwicklung 10 2.5 Wirtschaftliche Entwicklung und Entwicklung des Einzelhandels 10 2.6 Wohnungsmarktentwicklung 11 2.7 Soziale, kulturelle, bildende und medizinische Infrastruktur 11 2.8 Akteur_innennetzwerk 12 2.9 Verkehr 12 2.10 Grün- und Freiflächen 13 2.11 Klima und Umwelt 13 3. Handlungsbedarfe 14 4. Zielsystem im LZ-Gebiet 16 4.1 Leitsatz 16 4.2 Strategische Entwicklungsziele 16 4.3 Handlungsfelder und Ziele 17 5. Maßnahmen- und Durchführungskonzept 18 6. Organisation der Umsetzung 23 3
Vorwort Angelika Schöttler Jörn Oltmann Bezirksbürgermeisterin von Stellvertretender Bezirksbürger- Tempelhof-Schöneberg meister und Stadtrat für Stadtent- wicklung und Bauen Liebe Lichtenrader Bürgerinnen und Bürger, das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) „Städtebaulicher Denkmalschutz“ zu „Lebendige Zentren und liegt in einer neuen fortgeschriebenen Fassung vor. Die Ent- Quartiere“ zusammengefasst. Damit verbunden war die wicklung des städtebaulichen Fördergebietes wurde insge- Überprüfung der Ziele des Förderprogramms. Hier erhielt das samt bewertet. Die Erfüllung der 2015 gesetzten Ziele, Hand- Thema Klimaschutz und Klimaanpassung einen besonderen lungsfelder und Maßnahmen wurde überprüft. Stellenwert. In den Themenfeldern soll die Umsetzbarkeit klimawirksamer Maßnahmen geprüft werden. Dabei wurde festgestellt, dass das Fördergebiet sich sehr gut entwickelt. Viele Planungen konnten fertig gestellt und einige Wir freuen uns, dass wir nicht nur mit dem Umbau der Alten Maßnahmen bereits umgesetzt werden, oder sie stehen kurz Mälzerei zum Kultur- und Bildungsstandort einen wesentli- vor der Umsetzung. chen Meilenstein in Lichtenrade Bahnhofstraße setzen konn- ten, sondern auch mit neuen Themen das Fördergebiet Was nicht erreicht werden konnte, ist die 2015 geforderte weiter entwickeln können. Tunnellösung der Dresdner Bahn. Inzwischen laufen die Bau- arbeiten und beeinträchtigen die Anrainer_innen und die Ge- Im Werkstattverfahren haben sich die Lichtenrader_innen für werbetreibenden. den Leitsatz Entwicklung und Stärkung eines zukunftsfähigen Stadtteilzentrums Bahnhofstraße als Herz von Lichtenrade Mit dem Blick auf das Erreichte und Nicht-Erreichte wurden entschieden. In diesem Sinne und mit diesem Ziel vor Augen die Ziele und Maßnahmen gemeinsam mit lokalen gilt es, weiterzuarbeiten. Akteur_innen, Bürger_innen und Vertreter_innen aus Politik und Verwaltung mit dem aktualisierten ISEK angepasst. Lau- Wir wissen, dass Bauaktivitäten zunächst vielfältige Beein- fende Maßnahmen aus dem ISEK 2015 wurden überführt, trächtigungen bedeuten und bitten Sie hier um Ihre volle Un- neue Maßnahmen für die nächsten vier Jahre ergänzt. terstützung. Lassen Sie uns das Ziel nicht aus den Augen ver- lieren: „Wir wollen ein lebendiges Zentrum!“ In der Gemeinsam mit dem beauftragten Büro slapa & die raumpla- vorliegenden Broschüre sind die wichtigsten Aspekte für den ner gmbh können wir nun mit einer aktualisierten Grundlage künftigen Fahrplan zusammengetragen. In fünf verschiede- die nächste Phase des Bund-Länder-Programms „Lebendige nen Handlungsfeldern wurden Handlungsbedarfe und Ziele Zentren und Quartiere“ (LZQ) starten. 2020 wurden die formuliert und mit Maßnahmen hinterlegt. Programme „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ (AZ) sowie 4
Aktualisierung des ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße Wir danken Ihnen voller Anerkennung für Ihr bisheriges Enga- gement und möchten Sie bitten, uns auch weiterhin treu zu bleiben. Mit Hilfe des Gebietsgremiums konnten bislang Pro- zesse angestoßen, begleitet und umgesetzt werden. Dass sich daraus nun der Verein FlanierRevier e.V. gegründet hat, ist ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit und Ihr großes Interes- se an einer gemeinsamen Entwicklung. Somit verfügen wir weiterhin über eine gute Basis zur Fortsetzung der gemeinsa- men Arbeit im Hinblick auf die Umsetzung des LZQ-Pro- gramms in Lichtenrade. Es grüßen Sie herzlich Angelika Schöttler Jörn Oltmann Bezirksbürgermeisterin Stadtrat für Stadtentwicklung und Bauen 5
1 | Einleitung Fördergebiet Lebendige Zentren Lichtenrade-Bahnhofstraße © die raumplaner, 2015 1.1 | Das Städtebauförderprogramm 1.2 | Kurzbeschreibung Bahnhofstraße Lebendige Zentren Die Bahnhofstraße ist im Ortsteil Lichtenrade der zentrale Das Bund-Länder-Förderprogramm „Lebendige Zentren (LZ)“ Wirtschaftsstandort und soziale Mittelpunkt. Hier bündeln hat das Ziel, lebendige Quartiere zu stärken und dabei Ge- sich Einkaufsgelegenheiten mit zentrenrelevanten Einrichtun- schäftsstraßen funktional und gestalterisch zu erneuern, um gen. Das Gebiet ist aber auch Wohnstandort, weist Sozial– und eine positive Entwicklung über das Gebiet hinaus anzustoßen. Bildungseinrichtungen auf und stellt damit ein gemischtes Somit liegt ein Schwerpunkt des Programms auf der Qualifizie- Quartier mit vielfältigen Funktionen dar. Das Gebiet hat eine rung von Geschäftsstraßen, die meist durch eine veränderte vielfältige Akteur_innenstruktur, mit einer starken und enga- Einzelhandelsstruktur hin zum „Niedrigpreissegment“ und gierten Bürger_innenschaft. eine geringe Aufenthaltsqualität gekennzeichnet sind. Mit dem Programm LZ wurden die beiden bisherigen Städte- 1.3 | Das integrierte städtebauliche Entwick- bauförderprogramme „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (AZ)“ lungskonzept - Was ist das? und „Städtebaulicher Denkmalschutz“ gebündelt. Damit wer- den mit LZ folgende Ziele verfolgt: Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) ist die Arbeitsgrundlage für das Fördergebiet. Im ISEK wird das Anpassung, Stärkung, Revitalisierung und Erhalt von jeweilige Gebiet unter vielfältigen Aspekten analysiert. Daher Stadt- und Ortskernen sowie historischen Altstädten als spricht man von einer integrierten Herangehensweise. Es hat attraktive und identitätsstiftende Standorte einen räumlichen und städtebaulichen Bezug und beschreibt Profilierung und Standortaufwertung, Förderung der Nut- einen langfristigen Prozess bzw. eine Entwicklung. Die Hand- zungsvielfalt und Erhalt des baukulturellen Erbes lungsbedarfe, die sich aus der Analyse und der Beteiligung der Sicherung der Versorgungsstruktur zur Gewährleistung Akteur_innen ergeben, werden in ein Leitbild mit Zielen sowie der Daseinsvorsorge ein Maßnahmen- und Durchführungskonzept übertragen. Am Ende steht eine Strategie für die künftige Entwicklung. 6
Aktualisierung des ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße 1.4 | Vorgehensweise und Beteiligung Der erste Schritt für die Aktualisierung des ISEK war die Aktua- schen Vertreter_innen sowie Vertreter_innen des Gebietsgre- lisierung der Bestandsanalyse von 2015. Im Fokus lagen die miums ergänzt. Untersuchung aktueller Planungen, Statistiken, Gutachten Bei der Erarbeitung des ISEK wurde dem Handlungsfeld Klima- und Fachkonzepte sowie übergeordnete Rahmenbedingun- schutz und Klimaanpassung besondere Aufmerksamkeit ge- gen und Zielsetzungen. Die Analyse wurde gemäß den 2015 widmet. Mit dem Fachbüro für Klimaschutz und Klimaanpas- gesetzten Themenfeldern durchgeführt, sodass zugleich eine sung EPC gGmbH haben ein Gebietsrundgang und ein Überprüfung ihrer Aktualität erfolgen konnte. Parallel dazu Fachworkshop am 13.10.2020 stattgefunden. wurden die im Jahr 2015 herausgearbeiteten Projekte sowie Maßnahmen auf ihre Umsetzung, Wirkung und Aktualität eva- Ein Zielsystem führt alle Ergebnisse zusammen. Es enthält den luiert. Ergänzend wurde im September 2020 eine Online-Be- angepassten Leitsatz, die daraus abgeleiteten strategischen teiligung auf der landeseigenen Beteiligungsplattform Entwicklungsziele sowie die neuen Handlungsfelder und dazu- mein.berlin.de für drei Wochen geschaltet, in der die Bürger_ gehörige Handlungsfeldziele mit hinterlegten Maßnahmen. innen die Möglichkeit hatten, ihre Meinung in Form von Kritik, Querschnittsthemen bilden Lebensqualität, Barrierefreiheit Lob oder Verbesserungsvorschlägen zu den vergangenen und Inklusion. Maßnahmen mitzuteilen. Ebenso konnten Anregungen und Auf Grundlage der abgeleiteten Handlungsbedarfe sowie der Hinweise zu weiteren Maßnahmen abgegeben werden. Die gesammelten Ideen und Anregungen der Bürger_innen und Ergebnisse wurden im weiteren Verlauf der Konzepterstellung Expert_innen wurde eine Maßnahmenliste mit allen Maßnah- eingearbeitet. menideen angelegt. Diese bildet die Basis für das Maßnah- Aufbauend auf der aktualisierten Bestandsaufnahme und men- und Finanzierungskonzept. In einem zweiten Expert_in- nach einer Neustrukturierung der Handlungsfelder wurde nenworkshop am 02.11.2020 (digital) wurden mit den gleichen eine Stärken-Schwächen-Chancen-Risiko-Analyse (SWOT-Ana- Beteiligten wie im ersten Workshop das Zielsystem und die lyse) durchgeführt, von der die neuen Handlungsbedarfe ab- Maßnahmenvorschläge qualifiziert. geleitet wurden. Vom 11.12.2020 bis zum 10.01.2021 folgte die zweite Phase Die Ergebnisse aus der Bestands- und SWOT-Analyse wurden der Online-Beteiligung über mein.berlin.de, in der die Bürger_ in einem ersten Expert_innenworkshop am 01.10.2020 ge- innen Lichtenrades die Maßnahmen priorisieren konnten. Ab- meinsam mit den Fachverwaltungen des Bezirksamts Tempel- schließend wurde das Maßnahmen- und Finanzierungskon- hof-Schöneberg, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zept inkl. einer Prioritätensetzung erarbeitet. Das und Wohnen, ausgewählten Multiplikator_innen, den politi- fertiggestellte ISEK wurde vom Bezirksamt Tempelhof-Schöne- berg am 23.03.2021 beschlossen. Vorgehensweise und Beteiligung beim Erarbeitungsprozess des ISEK © die raumplaner, 2020 7
2 | Das LZ-Fördergebiet Lichtenrade Bahnhofstraße Förderlandschaft in Lichtenrade © Kartengrundlage: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, 2020, bearbeitet durch die raumplaner 2.1 | Lage im Raum Lichtenrade ist der südlichste Ortsteil im Bezirk Tempelhof- südöstlich: Gebiet zwischen Paplitzer Str. und Kirchhainer Schöneberg und umfasst eine Fläche von 1.004,3 ha. Das LZ- Damm bis zum Friedhof. Fördergebiet liegt im südlichen Teil Lichtenrades und umfasst die Bahnhofstraße und ihre Nebenstraßen (ca. 49 ha). Die Ab- In direkter Umgebung zum LZ-Gebiet liegen zwei weitere För- grenzung des Gebiets stellt sich folgendermaßen dar: dergebiete aus anderen Förderprogrammen. Das Quartiers- management-Gebiet Nahariyastraße (Programm „Sozialer Zu- westlich: Bahnhofstr./Wünsdorfer Str. bzw. Hilbertstr. sammenhalt“) befindet sich nordöstlich der Bahnhofstraße. östlich: Goltzstr./Lichtenrader bzw. Kirchhainer Damm mit Ziel des Programms ist es, das Zusammenleben im Quartier zu Teilen der Bamberger und Pechsteinstr. verbessern und die Lebensqualität für die Bewohner_innen zu erhöhen. Die John-Locke-Siedlung, welche nördlich an das LZ- nordöstlich: zwischen Lichtenrader Damm und Alt- Lich- Gebiet angrenzt, ist Förderkulisse des „Sonderfonds Groß- tenrade bis zum Dorfteich, entlang der statistischen Block- wohnsiedlungen“, welche das nachbarschaftliche Engagement grenzen mit einem kleinen Ausläufer am Lichtenrader und den sozialen Zusammenhalt in der Siedlung stärken Graben, bis zum S-Bahnhof Lichtenrade möchte. Eine enge Abstimmung zwischen den Gebietsverant- südlich: Bereiche bis zur Goltzstr. inkl. des Rehagener Plat- wortlichen und Trägern ist wichtig, damit die angestrebten zes den Blockgrenzen folgend Maßnahmen in den drei Fördergebieten gut aufeinander ab- gestimmt sind und sich ergänzen. 8
Aktualisierung des ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße 2.2 | Umbaumaßnahmen im LZ-Fördergebiet 2.3 | Städtebauliche Situation und Denkmalschutz Aktuelle Planungen und Baumaßnahmen im Fördergebiet be- treffen vor allem den Umbau der Bahnhofstraße, das Lichten- Das LZ-Gebiet ist vornehmlich mit einer kleinteiligen Bebau- rader Revier sowie den Bau der Dresdner Bahn. ung in Form von Ein- und Zweifamilienhäusern mit Hausgärten geprägt. Davon abweichend gibt es angrenzend die Groß- Die Bahnhofstraße wird umfassend erneuert, um der Funktion wohnsiedlung John-Locke-Siedlung aus den 1960er und als Stadtteilzentrum (STZ) gerecht zu werden, die Aufenthalts- 1970er Jahren, die eine wesentlich höhere Bebauung auf- qualität zu steigern und die Verkehrsflächen neu zu ordnen. Es weist. Die städtebauliche Situation der Bahnhofstraße ist als werden Radfahrstreifen und barrierefreie Querungshilfen an- weitestgehend geschlossene Raumkante durch Mehrfamilien- gelegt, eine neue Straßenraumbeleuchtung installiert und die häuser und räumlich integrierte Vollsortimenter sowie Dis- Aufenthaltsqualität durch Sitzmöglichkeiten, Trinkbrunnen counter zu beschreiben, die jedoch wenig Aufenthaltsqualität und einem Wasserspiel verbessert. Der Umbau wird in drei durch die unattraktive Gestaltung des öffentlichen Raums auf- Teilabschnitten bis 2024 erfolgen. Verantwortlich für die Maß- weist. Mit dem demnächst beginnenden Umbau der Bahnhof- nahmen ist das Straßen- und Grünflächenamt des Bezirksamts straße soll diesen Defiziten begegnet und der gesamte Bereich Tempelhof-Schöneberg, finanziert über LZ-Fördermittel. gestalterisch und funktional aufgewertet werden. Eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte Lichtenrades Ebenso weist der Bereich um die Goltzstraße über den Lich- stellt das Lichtenrade Revier dar. Zum neuen Quartier gehören tenrader Damm bis zu den Freiflächen Im Domstift vor dem die Alte Mälzerei, das Landhaus Lichtenrade und die Wohn- Café Obergfell und dem Restaurant Amma eine mangelnde scheibe aus den 1960er Jahren. Hier findet Wohnungsneubau städtebauliche Gestaltung auf. Ziel ist die städtebauliche Auf- statt, ergänzt um attraktive öffentliche Aufenthaltsflächen wie wertung und Inszenierung des Bereichs Goltzstraße, um sei- ein Marktplatz. Angestrebt ist eine Mischung aus privaten und ner Funktion als Eingangstor für die Bahnhofstraße gerecht zu öffentlichen Angeboten mit Büros, Dienstleistungen, Einzel- werden. Damit im Zusammenhang kann auch das Denkmal für handel und Gastronomie. Das gesamte Gebiet wird durch die die Luisenmühle attraktiver gestaltet und so die Identität des Eigentümerin UTB Projektmanagement GmbH entwickelt. Die Ortes hervorgehoben werden. Alte Mälzerei wurde mit Unterstützung von LZ-Fördermitteln zu einem soziokulturellen Zentrum um- und ausgebaut. Die Vielfalt der Denkmäler reicht von einzelnen Wohnhäusern entlang der Bahnhofstraße über Gesamtanlagen wie die ka- Die Deutsche Bahn (DB Netz AG) reaktiviert und baut mit dem tholische Salvatorkirche und das ehemalige Christophorus- Projekt „Dresdner Bahn“ eine seit 1875 bestehende Nah-, Re- Kinderkrankenhaus bis zum S-Bahnhof Lichtenrade. Beson- gional- und Fernverkehrsstrecke um. Sie verläuft von Berlin ders hervorzuheben sind die Alte Mälzerei und das Landhaus Südkreuz bis Blankenfelde und führt durch den Ortsteil Lich- Lichtenrade, die für die aktuelle Entwicklung der Bahnhofstra- tenrade. Die Planungen wurden am 13. November 2015 von ße sowie Lichtenrades eine elementare Funktion einnehmen. der Planfeststellungsbehörde beschlossen und werden bereits seit 2017 mit bauvorbereitenden und seit 2019 mit Hauptbau- arbeiten in die Umsetzung gebracht. Gestalterische Defizite des östlichen Eingangsbereich um die Goltzstraße Konzeption des Lichtenrader Reviers © UTB Projektmanagement GmbH, 2017 © Erik-Jan Ouwerkerk, 2017 9
2.4 | Demografische und soziale Entwicklung 2.5 | Wirtschaftliche Entwicklung und Entwicklung des Einzelhandels Im Jahr 2019 lebten im LZ-Gebiet 2.093 Personen. Zwischen 2005 und 2019 hat sich die Einwohner_innenzahl um 7,4 % Die Bahnhofstraße hat als Stadtteilzentrum (STZ) eine Versor- erhöht, wobei ein zuletzt im Jahr 2019 ein Bevölkerungsrück- gungsfunktion für die Bewohner_innen in Lichtenrade und gang von 2,0 % gegenüber dem Vorjahr festzustellen ist. stellt die wichtigste Einkaufsmöglichkeit in der Region dar – insbesondere hinsichtlich der Befriedigung von Angeboten Die Betrachtung der Bevölkerungsverteilung nach Altersgrup- der Nahversorgung mit den Schwerpunkten in den Bereichen pen zeigt, dass im LZ-Gebiet die mittleren (25- bis unter Nahrungs- und Genussmittel sowie Gesundheit und Körper- 45-Jährigen) bis älteren (über 65-Jährige) Altersgruppen do- pflege. minieren. Der Anteil der unter 25-Jährigen beträgt weniger als ein Viertel, lediglich 15 % sind minderjährig. 58 % der Einwoh- Der zentrale Versorgungsbereich erstreckt sich über ca. 800 m, ner_innen befinden sich im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 zählt 85 Einzelhandelsbetriebe, 120 ärztliche Praxen, ergänzt und 65 Jahren, und über ein Viertel der Menschen sind im von Gastronomiebetrieben, Banken, Kosmetik- und Gesund- Senior_innenalter. In Lichtenrade leben im Vergleich mehr äl- heitsanbieter_innen (Stand März 2020). Die Leerstandsquote tere Menschen und weniger Minderjährige als in Gesamtber- ist mit 4,3 % relativ gering, auch wenn sie sich zwischen 2019 lin bzw. im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, was das Bild der Al- und 2014 verdoppelt hat. Zwei Drittel der Einzelhandelsge- tersstrukturen Lichtenrades und des LZ-Gebiets aus dem Jahr schäfte im STZ sind inhabergeführt. Im LZ-Gebiet besteht eine 2014 bestätigt. gute medizinische und gesundheitliche Versorgung mit über 30 Arztpraxen, 6 Apotheken, 8 Physiotherapeut_innen sowie Der Anteil der Deutschen ohne Migrationshintergrund ist im weiteren Geschäften mit gesundheitlichem Schwerpunkt. Mit LZ-Gebiet zwar niedriger als in Gesamt-Lichtenrade, im Ver- dem STZ werden die Potenziale, bezogen auf die vorhandene gleich zu den anderen Bezirksregionen in Tempelhof-Schöne- Kaufkraft, nicht ausgeschöpft. Dem nicht zuträglich sind die zu berg jedoch sehr hoch. Demzufolge leben vergleichsweise we- verzeichnende Verschiebung des Angebots hin zum Niedrig- nig Menschen mit Migrationshintergrund sowie wenig preissegment (z.B. Imbisse, Ein-Euro-Läden) sowie die Abnah- Ausländer_innen im LZ-Gebiet. me inhabergeführter Fachgeschäfte. Fehlende Ankerbetriebe Insgesamt ist das Gebiet geprägt von einem mittleren sozialen und eine fehlende Angebotsvielfalt erschweren es, der Funkti- Statusindex mit einer überwiegend stabilen Entwicklungsdy- on eines STZ gerecht zu werden. namik (bezogen auf 2017 und 2018). Auffällig sind die Pla- Es besteht Bedarf an weiteren zentrenrelevanten sowie zent- nungsräume Horstwalder Straße/Paplitzer Straße und Wittels- renergänzenden Angeboten, auch ist Entwicklungspotential bacherstraße, die eine negative Entwicklungsdynamik für großflächige Betriebe vorhanden: Mit nur sechs Geschäf- verzeichnen, sowie der Raum Nahariyastraße, indem ein sehr ten einer Verkaufsfläche von mehr als 500 m² ist die Ausstat- niedriger sozialer Statusindex besteht. tung mit dieser Flächenkategorie für ein STZ ungewöhnlich gering. Flächenpotentiale für die qualitative und quantitative Aufwertung des Geschäftszentrums befinden sich in der Stein- Erdgeschosszone in der Bahnhofstraße straße, im zukünftigen „Revier Lichtenrade“. Hier sind zusätzli- che Einzelhandelsangebote sowie ergänzende Nutzungen mit (sozio)kulturellen und gastronomische Einrichtungen vorgese- hen. Weitere Standorte potentieller Flächenerweiterungen bestehen in der Bahnhofstraße rund um das Warenhaus Woolworth, im Bereich des Lebensmitteldiscounters Netto so- wie in der Goltzstraße zwischen Bahnhofstraße und Kirchhai- ner Damm im Rahmen einer städtebaulichen Neuordnung mit Ansiedlung weiterer Einzelhandelsbetriebe. © Erik-Jan Ouwerkerk, 2017 10
Aktualisierung des ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße 2.6 | Wohnungsmarktentwicklung 2.7 | Soziale, kulturelle, bildende und medizinische Infrastruktur Über 50 % der Wohnungen in Lichtenrade haben eine mittlere Größe von 3 oder 4 Zimmern. Kleinere Wohnungen nehmen In und um das LZ-Gebiet befinden sich soziale, kulturelle und einen Anteil von ca. 5 % (1 Raum) und ca. 13 % (2 Räume) ein. Bildungseinrichtungen, darunter zwei Kindertagesstätten, die Rund 30 % der Wohnungen haben 5 und mehr Räume. Käthe-Kollwitz-Grundschule und das Ulrich-von-Hutten-Gym- nasium. Im Oktober 2020 erhielt die Grundschule das Zertifi- In Lichtenrade und im LZ-Gebiet befinden sich überwiegend kat zur Musikalischen Grundschule. Das Gymnasium bekam mittlere Wohnlagen. Insbesondere die Wohngebäude entlang 2014 das Siegel „Exzellente Berufliche Orientierung“. der Bahnhofstraße sind von Lärmbelastungen durch Straßen- bzw. Schienenverkehr betroffen. Die Ausstattung der Wohnge- Für Kinder und Jugendliche gibt es in Lichtenrade vielfältige bäude in Lichtenrade variiert sehr, ca. 18 % der Haushalte ga- Angebote, trotzdem fehlt es rechnerisch an über 500 Plätzen ben im Rahmen einer Befragung zum bezirklichen in Freizeiteinrichtungen. Im LZ-Gebiet ist keine Einrichtung an- Wohnungsmarktbericht an, dass sie über einen Fahrstuhl ver- gesiedelt, das Jugendcafé am Dorfteich sowie der LortzingClub fügen. 8 % der Befragten leben in einer barrierearmen Woh- sind in der Nähe des Fördergebiets gelegen. Für Senior_innen nung. Über die Hälfte verfügten über einen privaten Garten sind mit Freizeitstätten, Wohn- und Pflegeeinrichtungen eben- und 70 % über einen Stellplatz. Ein Großteil der Lichtenrader_ falls verschiedene Angebote vorhanden. Das Senior_innen- innen lebt in kleinen Haushalten mit einer (22 %) oder zwei wohnhaus Erna Linda befindet sich im LZ-Gebiet. Personen (53 %). Das entspricht den Durchschnittswerten des Mit dem Umbau der Alten Mälzerei ist ein neuer Bildungs- und Bezirks Tempelhof-Schöneberg und Berlins. Kulturstandort im Fördergebiet entstanden. Neben Sport- und In Lichtenrade sind die dynamischen Entwicklungen des Berli- Büroräumen sind vorhanden: ner Wohnungsmarkts in abgeschwächter Form zu spüren. Die Volkshochschule, mittleren Angebotsmieten (nettokalt) bewegen sich im Orts- Edith-Stein-Bibliothek (Stadtteilbibliothek), teil zwischen 8 €/m² bis unter 10 €/m². Die Bestandsmieten Leo Kestenberg Musikschule, (nettokalt) liegen ca. 1 bis 2 € darunter. Eigentumswohnungen Experimentarium (Kinder- und Jugendmuseum), im Bestand und Neubau sind mit rd. 2.500 €/m² vergleichswei- „Allmenderaum“ (Treffpunkt, Veranstaltungsort) und se günstig zu bekommen, in Schöneberg-Nord beträgt der Küchen (Volkshochschulkurse, Suppenküche). Kaufpreis ca. 4.200 €/m². Bei den Kaufpreisen für Ein- und Lichtenrade ist von einer vielfältigen Vereinsstruktur geprägt. Zweifamilienhäuser verzeichnete Lichtenrade bis 2017 einen Die Vereine gestalten das kulturelle Leben in Lichtenrade maß- Anstieg von 55 %. Aktuell liegt der Mittelwert bei ca. geblich. Die Freizeitangebote für Jung und Alt im LZ-Gebiet 3.200 €/m². Seit 2015 sind in Lichtenrade 349 Wohnungen werden ergänzt durch die Kirchengemeinden sowie das Ge- entstanden. Im Lichtenrader Revier werden in den kommen- meinschaftshaus (nördlich vom LZ-Gebiet). den Jahren etwa 200 Wohnungen gebaut. Angebotsmieten (nettokalt) in Berlin Ulrich-von-Hutten-Gymnasium in Lichtenrade © Investitionsbank Berlin, Wohnungsmarktbericht Berlin 2019, S. 68 © Erik-Jan Ouwerkerk, 2017 11
2.8 | Akteur_innennetzwerk 2.9 | Verkehr Die Lichtenrader_innen engagieren sich stark in ihrem Orts- Das Thema „Verkehr“ ist mit dem Streckenausbau der teil. Im LZ-Gebiet und Umgebung sind unterschiedliche Verei- Dresdner Bahn und dem Umbau der Bahnhofstraße ein ne und Initiativen aktiv. Der Verein FlanierRevier Lichtenrade Schwerpunkt im Fördergebiet. e.V. hat sich aus dem Gebietsgremium heraus gebildet. Vertre- Während des Umbaus wird eine einspurige Durchfahrt ge- ten sind Bürger_innen, Eigentümer_innen, Vereine, Initiativen währleistet; die Umleitung über die Goltzstraße wurde dafür und Unternehmen. Die Sitzungen des Vereins finden jeden 4. ertüchtigt. Der Umbau wird von einem Baustellenmanage- Dienstag im Monat statt. Interessierte sind zu den öffentlichen ment begleitet, wofür das GSM verantwortlich ist. Sitzungen im LZ-Büro eingeladen. Der Verein wirkt bei der Um- setzung von Maßnahmen aus dem ISEK sowie von kleineren Die Radwegeinfrastruktur im LZ-Gebiet ist unzureichend. Beim Projekten mit und entscheidet mit über Gebietsfondsanträge, Umbau werden beidseitig Radfahrstreifen angelegt und die ein Instrument des Geschäftsstraßenmanagements. Kreuzungen umgestaltet, nicht aber die Seitenstraßen. Ein Radwegesystem ist mangels durchgehend geeigneter Straßen- Der Grundeigentümerverein Berlin-Lichtenrade e.V. vertritt belege und Ausweisung von Radwegen nicht vorhanden. Wäh- die Interessen von Haus-, Wohnungs- und Grundstückseigen- rend die Bahnhofstraße barrierefrei ertüchtigt wird, sind das tümer_innen und bietet Beratungsleistungen u.a. in Miet- Begehen und Befahren der Nebenstraßen aufgrund des Stra- rechts-, Wohnungseigentums- oder Erbrecht an. Er zählt 3.000 ßenpflasters, der unebenen Fußwege und der nicht barriere- Mitglieder. freien Überwege sowohl für Fahrrad, (e-)Roller, (e-)Scooter als Das Kinder- und Jugendparlament Tempelhof-Schöneberg auch für Zu-Fuß-Gehende, insbesondere mit Rollatoren, stellt Forderungen der jungen Bewohner_innen zur Gestal- Rollstühlen, Kinderwagen, schwer nutzbar. tung ihres Umfelds gegenüber der Bezirksverordnetenver- In den Seitenbereichen der Bahnhofstraße werden Fahrradab- sammlung auf. So lernen Kinder und Jugendliche die Mitwir- stellplätze installiert und eine Erweiterung der Abstellanlage kung bei kommunalpolitischen Entscheidungen bereits in am S-Bahnhof diskutiert. Für den Kfz-Verkehr werden nach jungen Jahren. dem Umbau etwa 72 öffentliche Stellplätze in der Bahnhof- Die ökumenische Umweltgruppe setzt sich für Umweltschutz straße zur Verfügung stehen. Derzeit gibt es auf 2 Park-and- und eine nachhaltige Lebensweise ein und arbeitet zu The- Ride-Anlagen in Bahnhofsnähe insgesamt ca. 100 Parkplätze. men wie einer alternativen Energieversorgung sowie der Ver- Durch die Bauarbeiten an der Bahnstrecke wird eine Park-and- besserung des ÖPNV und der Radwegeinfrastruktur in Lich- Ride-Fläche (Pfarrer-Lütkehaus-Platz) derzeit als Baustellen- tenrade. einrichtung genutzt. Das Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade ist ein Zusammen- Für den Lieferverkehr sind derzeit keine gesonderten Halteflä- schluss aus über 70 Mitgliedern verschiedener Branchen aus chenausgewiesen. Mit dem Umbau soll über Lieferzonen und Handel und Dienstleistung, Gesundheit, Beratung, Handwerk mittels Umsetzung neuer Lieferverkehrskonzepte das Parken und Soziales. Seine Zielsetzung ist die Vernetzung von lokalen „in zweiter Reihe“ beendet werden. Unternehmen und die Stärkung des Standorts Lichtenrades. Visualisierung der Bahnhofstraße nach dem Umbau Aber auch private Unternehmen, wie die UTB Projektmanage- ment GmbH, sind für das LZ-Gebiet wichtige Akteure, da mit dem Förderprogramm ein wesentlicher Beitrag für eine abge- stimmte Entwicklung des „Lichtenrader Reviers“ erfolgt. Der Wohntisch Lichtenrade ist einer von acht Wohntischen in ganz Berlin, die in der Netzwerkagentur GenerationenWoh- nen organisiert sind. Hier schließen sich Personen zusammen, die an gemeinschaftlichem und generationenübergreifendem Wohnen interessiert sind und solche Projekte aufbauen möch- ten. Es besteht eine enge Kooperation mit dem „Lichtenrader Revier“, um dort eines ihrer Wohnprojekte zu realisieren. © Form Follows You GmbH, 2021 12
Aktualisierung des ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße 2.10 | Grün- und Freiflächen 2.11 | Klima und Umwelt An das LZ-Gebiet grenzen der Volkspark Lichtenrade und der Lichtenrade ist aufgrund seiner Stadtrandlage und aufgelo- Lichtenrader Dorfteich mit dem Herrmann-Wundrich-Platz so- ckerten Bauweise mit relativ hohen Grünanteilen stadtklima- wie die Friedhofsflächen der evangelischen Kirchengemeinde tisch und lufthygienisch weniger belastet als die Berliner direkt an. Hinzu kommen die Waldflächen im Süden Lichtenra- Innenstadtbezirke. So gilt auch das LZ-Gebiet hinsichtlich der des, die ein hohes Maß an Erholung bieten. Private Gärten Kernindikatoren Lärmbelastung, Luftschadstoffe, Grünflä- und kleinere wohnungsnahe Grünflächen ergänzen den Grün- chenversorgung und bioklimatische Belastung als vergleichs- anteil. weise gering belastet. In der Bahnhofstraße gibt es vereinzelt Auffälligkeiten bezüglich der durch den Kfz-Verkehr verursach- Der Grünzug um den Lichtenrader Graben dient Fußgänger_ ten Luftbelastung sowie hinsichtlich kleinräumig höherer Be- innen und Radfahrer_innen als Wegeverbindung von der lastungen für die Bevölkerung durch Wärmeinseleffekte. John-Locke-Straße bis zur Barnetstraße. Auch nachdem 2020 bereits Bänke aufgestellt und die Lichtmasten erneuert wur- Die im LZ-Gebiet heterogene Bau- und Eigentumsstruktur den, weist dieser Bereich Aufwertungspotenzial auf. Als einzi- spiegelt die unterschiedlichen Wärmeversorgungsoptionen ger „Stadtplatz“ im LZ-Gebiet dient der Rehagener Platz, der wider. Neben einer Gasversorgung sind vor allem Ölheizungen mit Hilfe von LZ-Mitteln 2019/2020 umfassend erneuert und in Betrieb. Es bestehen keine Anschlüsse an das Berliner Fern- als Spielplatz und generationsübergreifender Treffpunkt quali- wärmenetz, lediglich „Insellösungen“ in Form zentral gesteu- fiziert wurde. Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der erter (Nah-)Wärmeversorgungen grenzen nördlich an das LZ- Aufenthaltsqualität wurde durch ein Projekt des Gebietsgre- Gebiet. Sowohl die installierte Leistung der Photovoltaik- miums realisiert, indem temporäre Sitzmöbel her- und aufge- anlagen (PV) als auch deren Stromeinspeisung je Raumeinheit stellt wurden (Bahnhofstraße/Ecke Steinstraße). Mit der Wie- befinden sich in Lichtenrade auf niedrigem Niveau. derherrichtung und potentiellen Umgestaltung des Zur Förderung des Einsatzes von klimaverträglichen Mobili- bahnhofsnahen Pfarrer-Lütkehaus-Platzes nach Abschluss der tätsformen werden mit dem Umbau der Bahnhofstraße die Bauarbeiten durch die Deutsche Bahn besteht die Möglich- Rahmenbedingungen für die Nutzung mit Fahrrädern verbes- keit, weiteres Grün und Aufenthaltsqualität im öffentlichen sert. Jedoch ist eine Ausweitung des Radverkehrsnetzes erfor- Raum zu schaffen. derlich. Auch wird durch Teilmaßnahmen die Attraktivität für Die Versorgung mit öffentlichen Spielplätzen ist im LZ-Gebiet das Zufußgehen, erhöht, worunter z.B. die Herstellung einer und Umgebung nicht ausreichend. Das LZ-Gebiet verfügt seit öffentlichen Durchwegung von der Nuthe- zur Bahnhofstraße der Umwidmung und Umgestaltung des Rehagener Platzes fällt und damit eine verbesserte Anbindung an den S-Bahnhof mit dem Spielplatz in der John-Locke-Straße über zwei öffent- Lichtenrade. liche Spielplätze. Für das „Lichtenrader Revier“ bestehen Überlegungen zur Er- Weitere Spiel- und Bewegungsflächen befinden sich auf den richtung eines Mobility-Hubs. Themen wie Lastenfahrräder, Höfen der beiden Schulstandorte sowie in der Reinhold-Mey- Bike- und Car-Sharing-Angebote sowie E-Mobilität stehen auf erhof-Sporthalle des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums. Diese der Tagesordnung. Spiel- und Bewegungsflächen werden nach Schulschluss ab Der Lichtenrader Graben 17 Uhr durch Vereine genutzt, stehen jedoch nicht der Öffent- lichkeit zur Verfügung. Im Umfeld des LZ-Gebiets sind frei nutzbare Spiel- und Bolzplätze vorhanden, das sportliche An- gebot wird mit der Skateranlage und dem Kletterfelsen am Lichtenrader Graben ergänzt. Nördlich des LZ-Gebiets befin- den sich außerdem die Sportanlage des Georg-Büchner-Gym- nasiums und die Sportanlage Halker Zeile. Insgesamt besteht ein attraktives Angebot an öffentlichen Sport- und Spielflä- chen, allerdings kann die Nachfrage von Vereinen und Sport- gruppen nicht gedeckt werden. © Erik-Jan Ouwerkerk, 2017 13
3 | Handlungsbedarfe Für die einzelnen Handlungsfelder wurden auf Grundlage ei- Aktive Begleitung des Umbaus der Bahnhofstraße zur ner ausführlichen Bestandsanalyse durch abgeleitete Stärken, Steigerung der Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit - Schwächen, Chancen sowie Risiken und unter Beteiligung der Umsetzung des Baustellenmanagements zur Koordination breiten Bürger_innenschaft Handlungsbedarfe ermittelt, die der drei Baumaßnahmen folgend dargestellt werden: Schaffung von Fahrradabstellmöglichkeiten (z. B. Fahrrad- parkhaus) Verkehrssicherheit herstellen/gewährleisten, insbes. Handel, Gewerbe und Gesundheitswesen Schulwegsicherung Förderung und Umsetzung alternativer Mobilitätskonzep- Schaffung von Vielfalt in den Einzelhandelsangeboten, Er- te (z.B. Mobility Hub) weiterung des Sortiments Schaffung des Anschlusses der barrierefreien Wege und Sicherstellung eines ausgewogenes Branchenmixes, ein- Radverkehrsanlagen an die Bahnhofstraße (Fortsetzung schließlich des Gesundheitswesens der Umbaumaßnahmen) Unterstützung der Einzelhandelsstruktur während der Umbaumaßnahmen Sicherung der Individualität der Geschäftsstraße Baukultur, Gestaltung und Stadtraum Stärkung des Zusammenhalts der Gewerbetreibenden Absicherung der laufenden Planungen für attraktive Auf- Einbeziehung der Immobilieneigentümer_innen enthaltsorte im Gebiet Schaffung eines attraktiven und einladenden östlichen Nachbarschaft, Miteinander und Stadt(er)leben Eingangsbereichs in Anpassung an die neue Gestaltung der Bahnhofstraße Schaffung und Sicherung von soziokulturellen und bilden- Aufwertung der Gestaltung des Lichtenrader Grabens den Angeboten für Kinder und Jugendliche Einbezug und Unterstützung der Entwicklung des Pump- Schaffung und Sicherung von niedrigschwelligen soziokul- werks Lichtenrade turellen Angeboten für Bewohner_innen über 65 Jahren Bewahrung des baukulturellen Erbes mit seinen z.T. neu- Absicherung und Schaffung von ergänzenden sozialen, bil- en Nutzungen denden und kulturellen Infrastrukturen aufgrund des Aus- Aufbau einer Kommunikation mit den Privateigentümer_ baus von Wohnraum innen zur aktiven Einbeziehung in die Entwicklung des Ge- Deckung der Bedarfe an neuen Wohnformen bietes Deckung der Bedarfe an qualitativen öffentlichen Spiel- und Bewegungsflächen für alle Altersgruppen Information der Öffentlichkeit und Transparenz bezüglich Klimaschutz und Klimaanpassung der Umsetzungen der drei Baumaßnahmen Erarbeitung von fundierten Fachkonzepten zu Klimaschutz Stärkung der positiven Synergieeffekte aus einer engen und Klimaanpassung als Grundlage für die Maßnahme- Zusammenarbeit aller Akteur_innen auch über die Gren- numsetzung zen des LZ-Gebiets hinaus Sensibilisierung für energetische Sanierungen bei ohne- hin erforderlichen Sanierungsmaßnahmen Mobilität und Verkehr Planung und Umsetzung konkreter Einzelmaßnahmen auf Basis der zu erstellenden Fachkonzepte (v.a. im Bereich Umsetzung des Lieferverkehrskonzepts zur Vermeidung Wärmeversorgung und der energetischen Sanierung) von Konflikten im Straßenraum Verwendung klimaschonender Baustoffe bei anstehenden Ausgleich der wegfallenden Parkmöglichkeiten nach dem Sanierungs- und Baumaßnahmen Umbau der Bahnhofstraße 14
Aktualisierung des ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße Plan der Stärken und Chancen sowie der Schwächen und Risiken Legende DORFANGER LZ – Gebiet Stärken PUMPWERK Zentrenfunktion Räumliche Integration von Vollsortimentern und Discountern Versorgungsstandort für Lichtenrade P S Gute Anbindung zum ÖPNV Stark durchgrünte Bereiche ALTE MÄLZEREI & LANDHAUS Revier Lichtenrader mit vielfältigen Angeboten und Wohnraum als S wichtiger Impuls für Lichtenrade Aufwertung der Aufenthaltsqualität und der Spielmöglichkeiten am Rehagener Platz klimarelevante Grün- und Freifläche Chancen potenzielle Arrondierungsflächen für den Einzelhandel Flächen mit Entwicklungspotenzial Umbau der Bahnhofstraße zur attrak- tiven Geschäftsstraße (“Flaniermeile“) P Weiterentwicklung des P&R-Parkplatzes zu einem Mobility Hub Einbindung und Gestaltung des Lichten- rader Grabens sowie Renaturierungs- und Regenentwässerungspotenzial STÄRKEN CHANCEN BAHNHOFSTRASSE Legende LZ – Gebiet Schwächen Städtebauliche Defizite Keine o. unzureichende Fahrradwege und Abstellmöglichkeiten Fehlende Fahrradabstellmöglichkeiten Fehlende Querungshilfen Fehlende räumliche und gestalterische Verbindung T hochfrequentierter Lieferverkehr, Parken in zweiter Reihe und fehlende durch- gängige Parkraumbewirtschaftung Ungestalteter Lichtenrader Graben T gestalterische und räumliche Barriere Sanierungs- o. entwicklungsbedürftige Gebäude T gestalterische Defizite durch Tankstelle Erhöhte Verkehrs- und Lärmbelastung schlecht befahrbare Straßen durch Kopfsteinpflasterung Risiken schlechtere Erreichbarkeit der Bahnhof- straße durch temporäre Umbaumaß- nahmen Lärmbelastung aufgrund der Baumaß- nahmen SCHWÄCHEN RISIKEN B AHNHOFSTRASSE © Kartengrundlage: Landeskartenwerk, Karte von Berlin (K5), 2012, bearbeitet durch die raumplaner 15
4 | Zielsystem Das aus verschiedenen Komponenten bestehende Zielsystem 4.2 | Strategische Entwicklungsziele bildet den Kern des ISEK. An oberster Stelle steht das Leitbild, welches die inhaltliche Klammer des Zielsystems bildet. Die Als Grundlage für die strategischen Entwicklungsziele dienten daraus abgeleiteten strategischen Entwicklungsziele konkreti- die bestehenden Ziele aus dem ISEK 2015, die unter Berück- sieren die Aussagen des Leitbildes. Die Handlungsfelder er- sichtigung der umfassenden SWOT-Analyse und der Bürger_ möglichen eine Strukturierung des Zielsystems in Themen- innenideen aus der Online-Beteiligung gemeinsam mit den und Schwerpunktbereiche. Durch die Handlungsfeldziele Teilnehmenden der Expert_innenworkshops überprüft und werden die Handlungsfelder instrumentalisiert und sie erhal- angepasst wurden. Zusammen skizzieren die strategischen ten eine konkrete Ausrichtung, unter der sich die Maßnahmen Entwicklungsziele die bestehenden und neuen Aufgaben der thematisch zuordnen lassen. künftigen Entwicklung der Bahnhofstraße. Die Systematik des Zielsystems 1 | Wir identifizieren uns mit dem Stadtteilzentrum und Leitsatz unterstützen dessen Ziele. strategische Entwicklungsziele 2 | Wir schützen das Klima und setzen uns für ein nach haltiges, lebenswertes Stadteilzentrum ein. Handlungsfeld Handlungsfeld Handlungsfeld 3 | Wir arbeiten mit allen Akteur_innen zusammen. Querschnittsthemen 4 | Wir kommunizieren und arbeiten transparent und Handlungsfeldziel Handlungsfeldziel Handlungsfeldziel barrierefrei für alle verständlich. Maßnahme Maßnahme Maßnahme 5 | Wir beleben die Bahnhofstraße und ihr direktes Um- feld zu einer attraktiven Einkaufs-straße mit vielfälti- © die raumplaner, 2020 gen Angeboten für alle. 6 | Wir schaffen Begegnungs-, Spiel- und Bewegungs- 4.1 | Leitsatz räume für alle Bevölkerungsgruppen und Generatio- nen. Mit dem Leitsatz wird dem LZ-Fördergebiet eine Überschrift für die Entwicklung der nächsten Jahre gegeben. Das Stadtteil- 7 | Wir setzen uns für die Gleichberechtigung aller Ver- zentrum Bahnhofstraße soll seiner Funktion für Lichtenrade kehrsteilnehmenden ein und be-gegnen uns mit ge- gerecht werden, in dem es einen attraktiven Mittelpunkt für genseitigem Respekt. alle Bewohner_innen des Bezirks bildet, in dem man sich auf- halten, flanieren und einkaufen kann. Gleichzeitig soll ein zu- 8 | Wir erkennen die Potentiale baulicher Veränderun- kunftsfähiges und nachhaltiges Stadtteilzentrum entstehen, gen und schützen zugleich das denkmalwürdige Kul- das sich mit den zukünftigen Anforderungen der Stadtent- turgut. wicklung und der Bedürfnisse der Bewohnerschaft auseinan- dersetzt und sich diesen anpassen kann. 9 | Wir ermöglichen das Erleben der Naturräume und gestalten den öffentlichen Raum mit einer hohen Leitsatz: Aufenthaltsqualität für alle Bevölkerungsgruppen. Entwicklung und Stärkung eines zukunftsfähigen Stadtteilzentrums Bahnhofstraße als Herz von Lichtenrade 16
Aktualisierung des ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße 4.3 | Handlungsfelder und Ziele 4. Schaffung von Transparenz in Planungsprozessen für Bürger_innen Die Handlungsfelder beschreiben die thematischen Hand- 5. Bereitstellung qualitativer und multifunktional nutz- lungsschwerpunkte im LZ-Gebiet für die Projektlaufzeit des barer öffentlicher Spiel- und Bewegungsflächen Förderprogramms. Diese sind auf Grundlage der vorhandenen Handlungsfelder aus dem Jahr 2015, aus der umfangreichen Bestandsanalyse und der SWOT-Analyse abgeleitet. In den Ex- HF 3 | Mobilität und Verkehr pert_innenworkshops wurden diese mit den Teilnehmenden konkretisiert und festgelegt. 1. Steigerung der Verkehrssicherheit und Barriere- freiheit HF 1 | Handel, Gewerbe und Gesundheitswesen HF 2 | Nachbarschaft, Miteinander und Stadt(er)leben 2. Koordination der drei Baumaßnahmen HF 3 | Mobilität und Verkehr 3. Stärkung alternativer Mobilitätsformen HF 4 | Baukultur, Gestaltung und Stadtraum HF 5 | Klimaschutz und Klimaanpassung 4. Vermeidung von Konflikten im Straßenraum 5. Optimierung der Parkplatzsituation Querschnittsthemen: Lebensqualität, Barrierefreiheit und Inklusion HF 4 | Baukultur, Gestaltung und Stadtraum 1. Aktivierung und Neuordnung bestehender Flächen- Zusätzlich zu den fünf einzelnen Handlungsfeldern wurden die potenziale für Neubau Querschnittsthemen Lebensqualität, Barrierefreiheit und In- klusion festgelegt. Diese müssen in allen Handlungsfeldern 2. Schaffung eines qualitätsvollen öffentlichen Raums und deren Zielen stets mitgedacht werden und die Ziele sowie mit einheitlicher Gestaltung und (Begegnungs-) Maßnahmen daraufhin geprüft werden. Orten zum Verweilen Die Handlungsfeldziele spiegeln die inhaltlich-konzeptionellen 3. Bewahrung des (bau)kulturellen Erbes der Um- Anforderungen wider: gebung HF 1 | Handel, Gewerbe und Gesundheitswesen HF 5 | Klimaschutz und Klimaanpassung 1. Stärkung der Geschäftsstraße in ihrer Funktion als 1. Erarbeitung konzeptioneller Grundlagen für den Stadtteilzentrum Klimaschutz und die Klimaanpassung 2. Sicherung der Individualität und Förderung der 2. Sensibilisierung und Beratung für die Themen (Angebots-)Vielfalt in der Geschäftsstraße Klimaschutz und Klimaanpassung 3. Unterstützung der Einzelhandelsstruktur während 3. Stärkung einer möglichst klimaneutralen Energie- der Umbaumaßnahme und Wärmeversorgung 4. Erhöhung der Durchgrünung und Erhalt der beste- henden Potentiale HF 2 | Nachbarschaft, Miteinander und Stadt(er)leben 1. Schaffung und Sicherung niedrigschwelliger sozio- kultureller und bildender Angebote für alle Alters- gruppen 2. Förderung von Angeboten „neuer Wohnformen“ 3. Weitere Stärkung der Zusammenarbeit aller Akteur_innen 17
5 | Maßnahmen- und Durchführungskonzept Im Folgenden werden die empfohlenen Maßnahmen vorge- (1.1) Fortsetzung des Geschäftsstraßen- stellt. Übergeordnet gibt es zwei obligatorische Leistungen: managements die Öffentlichkeitsarbeit und die Prozesssteuerung. Diese und Integration neuer Angebote in bestehende Strukturen die folgenden Maßnahmen werden, wie in den vergangenen Verstärkte Bewerbung der Angebote der Bahnhofstraße Jahren, durch das Planungsbüro slapa & die raumplaner gmbh Verstärkte Einbindung von Immobilieneigentümer_innen begleitet und durchgeführt. Für eine detaillierte Beschreibung Stärkung des Zusammenhalts der Gewerbetreibenden wird auf die Maßnahmenblätter im Gesamtbericht „Aktuali- Erstellung einer Potenzialflächenanalyse zur Ergänzung sierung ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße“ verwiesen. und Erweiterung des Einzelhandels Im Rahmen der Onlinebeteiligung auf der Plattform Unterstützung bei der effizienten Nutzung der verfügba- mein.berlin.de konnten die Bürger_innen die jeweils wichtigs- ren Stellplätze für Kund_innen te Maßnahme aus den fünf Handlungsfeldern herausstellen. Die Maßnahmen mit den meisten Stimmen werden mit die- (2.1) Unterstützung bei der Initiierung eines Netz- sem Zeichen versehen: werks von Sozial- und Bildungseinrichtungen Initiierung hausinterner Treffen von Sozial- und Bildungs- Fortsetzung des Geschäftsstraßenmanagements trägern der Alten Mälzerei Analyse der bestehenden Strukturen (Arbeitsweise, The- men, Angebote) unter Einbindung der OE SPK, Regio- nalkoordinatorin Eingliederung in bestehende Netzwerke Abstimmung der neuen und bestehenden Sozial- und Bildungsangebote (2.2) Fortsetzung der Einzelmaßnahmen in den Bereichen Soziales, Bildung und Kultur Gemeinsame Umsetzung von Projekten und Aktionen mit den vor Ort engagierten Akteur_innen und Bürger_innen © Erik-Jan Ouwerkerk, 2017 Initiierung eines Netzwerks von Sozial- und Bildungseinrichtungen am neu- (2.3) Durchführung von regelmäßigen Stadtteil- en Kultur- und Bildungsstandort Alte Mälzerei begehungen mit Bürger_innen, Verwaltung und Politik Themen für Begehungen festlegen Einladungsmanagement und Festlegung der inhaltlichen Ausrichtung Öffentlichkeitsarbeit (Newsletter, Website, Anschreiben von Multiplikator_innen, Flyer/Plakate) Organisation von Technik (z.B. Mikrophone für die Vortra- genden) Kurze Dokumentation © die raumplaner, 2020 18
Aktualisierung des ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße (2.4) Qualifizierung des Spiel- und Bewegungs- Qualifizierung des Spiel- und Bewegungsangebots (Beispiel Spielplatzbau Rehagener Platz) angebots Analyse von Flächen für eine potenzielle Mehrfachnut- zung, Abstimmung mit Eigentümer_innen etc., Analyse der Interessen potenzieller Nutzer_innen, Vernetzung mit Kooperationspartner_innen Umsetzung weiterer Maßnahmen aus der Spielleitpla- nung (3.1) Machbarkeitsstudie für den Ausbau von Fahrradwegen und barrierearmen Fußwegen Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die Seitenstraßen der Bahnhofstraße und den Lichtenrader Graben mit Be- teiligung der Öffentlichkeit und Verwaltung Ideenentwicklung zu Pilotprojekten/ Verkehrsversuchen (3.2) Einrichtung eines Mobility Hubs mit Car- © die raumplaner, 2020 und Bikesharing-Angeboten Etablierung einer Projektgruppe (Prozesssteuerung LZ, Machbarkeitsstudie für den Ausbau von Fahrradwegen und barrierearmen Fußwegen UTB, Straßen- und Grünflächenamt, FlanierRevier e.V.) Erstellung Konzept (bezogen auf einen ausgewählten Standort, Recherche Kooperationspartner_innen) Umsetzung als Kooperationsprojekt (3.3) Umsetzung von Maßnahmen des Lieferver- kehrskonzepts für die „letzte Meile“ Etablierung einer Projektgruppe „Letzte Meile“ (Prozess- steuerung LZ, FlanierRevier e. V., etc.) evtl. erster Pilotversuch während der Umbaumaßnahmen (4.1) Erstellung und Umsetzung einer Machbar- © Erik-Jan Ouwerkerk, 2017 keitsstudie und eines Nutzungskonzepts „Pumpwerk Lichtenrade“ Machbarkeitsstudie und Nutzungskonzept „Pumpwerk Lichtenrade“ Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie, insb. bauliche Be- trachtung Erarbeitung eines Nutzungskonzepts, insb. Prüfung für so- ziale Infrastruktureinrichtungen Akquirierung möglicher Kooperationspartner_innen durch das Nutzungskonzept (4.2) Durchführung eines städtebaulichen Wett- bewerbs zum östlichen Eingangsbereichs Festlegung des Untersuchungsgebietes Kontaktaufnahme zu den Eigentümer_innen und Gewin- nung für das Verfahren © die raumplaner, 2020 19
Städtebaulicher Wettbewerb zum östlichen Eingangsbereich Ausschreibung für die Wettbewerbsbetreuung Partizipative Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für den Wettbewerb und Durchführung Wettbewerb Umsetzungsstrategie mit beteiligten Akteur_innen (4.3) Gestaltung des Marktplatzes und Wäldchens in der Steinstraße (Kooperationsprojekt) Erstellung Beteiligungskonzept 2022 Konzeption Neugestaltung inkl. Beteiligung 2022 Umsetzung 2023-202 (4.4) Reaktivierung des Pfarrer-Lütkehaus-Platzes © die raumplaner, 2020 Ziel: Gestaltung des Platzes als Aufenthaltsort und Treff- punkt z.B. durch Sitzgelegenheiten Erstellung eines Beteiligungskonzepts Einbindung der Bürger_innen in mehreren Workshops Erarbeitung von Grundlagen für die Energetische Ertüchtigung von Gebäu- den Erarbeitung von Gestaltungsvorschlägen unter Berück- sichtigung von Klimaaspekten (5.1) Erarbeitung von Grundlagendaten für die Energetische Ertüchtigung von Gebäuden Analyse und Auswertung von Baualtersklassen, Hei- zungstypen, Energieeffizienzklassen, Sanierungsstände unter Einbindung der Eigentümer_innen, Mieter_innen, Fachämter des Bezirksamts Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen zur energeti- schen Sanierung © Erik-Jan Ouwerkerk, 2017 (5.2) Erstellung eines Quartierskonzepts „Energe- tische Stadtsanierung“ Erstellung des Konzepts nach KfW 432 auf Grundlage der Grundlagendaten (siehe 5.1) unter Einbindung der Eigen- tümer_innen, Mieter_innen, Fachämter des Bezirksamts Reaktivierung des Pfarrer-Lütkehaus-Platzes Potenzialanalyse zur Nutzung erneuerbaren Energien Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen zur energeti- schen Sanierung auf der Ebene des Quartiers (5.3) Entwicklung eines nachhaltigen Wärmever- sorgungskonzepts Konzepterstellung mit der Beteiligung von Eigentümer_in- nen, Bürger_innen sowie Fachämtern des Bezirksamts Identifizierung von Potenzialen und Defiziten hinsichtlich der Wärmeversorgung Erarbeitung von Strategien für die Erschließung nachhalti- ger Energiequellen © die raumplaner, 2020 20
Aktualisierung des ISEK Lichtenrade Bahnhofstraße (5.4) Fortführung und Ausbau der Energie- und Fortführung und Ausbau der Energie- und Sanierungsberatung für Privat- haushalte und Gewerbetreibende Sanierungsberatung für Privathaushalte und Gewerbetreibende mögliche Themen in den Beratungen: technische, finanzi- elle, organisatorische Hürden bei der energetischen Sa- nierung Ermittlung des Informationsbedarfs der Bewohner_innen und Gewerbetreibenden z.B. in einer Informationsveran- staltung Fortführung des Pilotprojekts Energieberatungen der Ver- braucherzentrale (5.5) Erarbeitung einer Potenzialanalyse zu Grün- © Erik-Jan Ouwerkerk, 2017 und Wasserflächen unter dem Aspekt der Klimaanpassung Analyse und Auswertung der Potenziale und Defizite der vorhandenen Grün- und Wasserflächen unter klimati- Potenzialanalyse zu Grün- und Wasserflächen unter dem Aspekt der Klima- anpassung schen Aspekten Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen zur Qualifizie- rung der Grün- und Wasserflächen zur Klimaanpassung, zur Erhöhung der Durchgrünung Betrachtung der öffentlichen und privaten Grünflächen (5.6) Schaffung eines Beratungsangebots zur Klimaanpassung mit Fokus auf dem Thema Regenwasserversickerung Ziel: Sensibilisierung der Bewohner_innen und Gewerbe- treibenden zum Thema Regenwasserversickerung Prüfung von Fördermöglichkeiten für Beratungsangebote Ermittlung des Informationsbedarfs der Bewohner_innen © die raumplaner, 2020 und Gewerbetreibenden z.B. in einer Informationsveran- staltung (siehe auch 5.4) Erarbeitung von Vorschlägen für Retentionsmaßnahmen Laufende Maßnahmen des LZ-Fördergebiets Umsetzung des Leitsystems in der Bahnhofstraße als Orientierungshilfen in Form von Leitstelen und Pfeilweg- Zusätzlich zu den vorgestellten Maßnahmen werden die be- weisern reits laufende Maßnahmen aus der bisherigen Förderlaufzeit weitergeführt. Darunter sind die folgenden Maßnahmen zu verstehen: Umbau der Alten Mälzerei zu einem Wohn-, Kultur- und Bildungsstandort (Kinder- und Jugendmuseum, Stadtteil- Öffentlichkeitsarbeit z.B. Stadtteilzeitung Bahnhofstraße bibliothek, Musikschule, Volkshochschule, Nachbar- A-Z, Newsletter, Internetseite www.az-lichtenrade.de, schaftszentrum Suppenküche, Allmenderaum) Postkarten, Plakate und Hauspostwurfsendungen Gebietsfonds zur Förderung von Ideen und Projekten von Umbau der Bahnhofstraße zur Aufwertung als Verkehrs- Gewerbetreibenden und Bürger_innen aus dem und Aufenthaltsraum LZ-Fördergebiet 21
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