AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 32 | Januar 2021 - BDKJ Regensburg
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Ausgabe 32 | Januar 2021 URG ZESE REGENSB nformie ren DER DIÖ d BDKJ i N DARBEIT BJA un EN JUGE E R K I R CHLICH S D LES AU AKTUEL Glaubenskommunikation.
Was steckt hier drin? EDITORIAL ............................................................................................................. 03 ZUM THEMA .............................................................................................................. 04 » Nachberichte zur Studientagung Jugendpastoral ......................................... 04 » Im Anfang war das Wort ............................................................................................. 08 » Wegweiser im Advent ................................................................................................. 09 » Glaubenskommunikation als Schnitzeljagd ......................................................10 » Kriterien für eine gut aufgestellte Glaubenskommunikation ....................12 BERICHTE DER JUGENDVERBÄNDE............................................................................13 BERICHTE DER FACHSTELLEN ..................................................................................... 28 BERICHTE DER JUGENDSTELLEN .............................................................................. 30 MENSCHEN ..........................................................................................................................42 NEUERSCHEINUNGEN .................................................................................................... 44 TREFFPUNKTE .....................................................................................................................45 TERMINE ...............................................................................................................................46 SPIRITUELLES ..................................................................................................................... 47 Impressum · Herausgeber Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bischöfliches Jugendamt (BJA) Obermünsterplatz 7 93047 Regensburg Redaktionsteam: Christian Kalis (V.i.S.d.P.), Wolfgang Sausner, Tanja Köglmeier Satz · Layout: Daniel Frank, Wolfgang Sausner, Tanja Köglmeier, Michaela Schütz Druck: Kelly-Druck GmbH, Abensberg Erscheinungsweise: 3 Ausgaben/Jahr, Auflage: 2000 Redaktionsschluss für nächste Ausgabe: 10.03.2021
E D I T O R I A L Liebe Leserin, lieber Leser, „Das Wichtigste in einem Gespräch ist zu hören, was nicht gesagt wurde“ (Peter F. Drucker, österreichischer Ökonom, 1909 bis 2005) „Grund unserer Hoffnung“ – Glaubenskommunikation mit jungen Menschen. So war die „etwas andere StuJu 2020“ überschrieben. Zusammen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Spur nachzugehen, was der Grund ihrer Hoffnung ist, was sie tragen könnte und ihnen ein „Leben in Fülle“ bereiten könnte, das ist eine der Aufgaben von Haupt- und Ehrenamtlichen in der kirchlichen Jugend- arbeit, bei der es gilt, genau hinzuhören und vielleicht auch mal zwischen den Zeilen zu lesen. Meines Erachtens sogar eine sehr wichtige Aufgabe, die Mut, Offenheit und Vertrauen braucht. Aber vor allem ist es eine schöne Aufgabe, die an Vielseitig- keit wahrscheinlich nicht zu übertreffen ist. Von Gesprächen am Lagerfeuer, bei Gruppenleiter*innenkursen oder in der Küche des Pfarrheims, die oft eine wahn- sinnige Tiefe erreichen können, bis zu Veranstaltungen wie einem „Spirit Poetry Slam“. Diese werden in verschiedenen Städten und Bistümern immer wieder or- ganisiert und auch auf der Stuju gab es einige Slams. Dort entstehen sowohl auf der Bühne als auch davor oder danach Gespräche über den Glauben. Bei dem Poetry Slam „connected – was hält dich“, den ich in Eichstätt mit organisieren durfte, war dies gut spürbar. Verschiedene Jugendliche und Studierende aus den unterschiedlichsten Kontexten und Studienrichtungen kamen zusammen, um sich in ihren Texten mit dem eigenen Glauben auseinanderzusetzen, aber sich danach auch noch über ihn auszutauschen. Diese Veranstaltung wurde von den Teilnehmenden, aber auch von uns Organisierenden und den Zuhörenden als sehr bereichernd empfunden. Gelebte Glaubenskommunikation auf moderne Art und Weise. Aber auch in den Vorbereitungen von verschiedenen Gottesdiensten durfte ich sowohl als Jugendliche als auch als (Mit-)Organisatorin in der eigenen Pfarrei er- leben, wie tief gehend und prägend diese Zeit des Sich-auf-den-Weg-Machens sein kann. Und wahrscheinlich ist es gerade in dieser Zeit noch viel wichtiger in Kontakt zu bleiben, die Kommunikation nicht abbrechen zu lassen. Und auch der Glaube, die Suche nach den wichtigen Dingen, nach dem Sinn des Lebens, sind vielleicht gerade jetzt noch aktueller, als sie es schon immer waren. Das heißt für uns als Haupt- und Ehrenamtliche, jetzt noch mehr am Ball zu bleiben und den Kontakt zu den Jugendlichen zu vertiefen. Dorothea Stadler, Studentin der Religionspädagogik Mitglied im StuJu-Vorbereitungsteam und im Arbeitskreis Ministranten 3
Zeitgemäße von Wolfgang Sausner, Glaubenskommunikation Referent an der Fachstelle religiöse Bildung Die Studientagung für Jugendpastoral 2020 stand un- letzte Tag der Studientagung für Jugendpastoral. In der ter dem Leitwort „Der Grund unserer Hoffnung“. Dieses Studie „Ich krieg die Krise“ des Jugendpastoralinstituts Wort ist aus dem Brief des Apostels Petrus entnommen: Don Bosco in Benediktbeuern haben sich Jugendliche „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, aus ganz Deutschland zu Wort gemeldet und in Bildern, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, Gedichten und Geschichten geschildert, wie sie die Zeit die euch erfüllt; antwortet aber bescheiden und ehr- des ersten Lock-Downs erlebt hatten. Dabei stellte sich fürchtig.“ (2 Petr 1,15 f). heraus, dass sie vor allem den Kontakt zu Gleichaltrigen Bevor man der Aufforderung des Apostels Petrus aber und den schulischen Alltag vermissen. Manche wurden nachkommen kann, muss man sich selber bewusst wer- auch gezwungen, die Auslandserfahrungen, auf die sie den, aus welcher Hoffnung man heraus lebt und was sich lange vorbereitet hatten, von heute auf morgen daher auch die Leitlinien jeder Jugendpastoral sein sol- abzubrechen, wie Jule Zimmer, die diese Erfahrung in len. Daher stellte der Hauptreferent des ersten Tages, einem Gedicht zusammengefasst hat: Professor Dr. Hans Mendl aus Passau, den Teilnehmerin- „ Heute lest ihr ein Gedicht, ich hoffe es langweilt euch nen und Teilnehmern die Frage, was für jeden und jede nicht, denn zurzeit dreht sich alles darum. Da hält man einzelne wichtig am Glauben sei. Eine Wordcloud mit sich manchmal für richtig dumm CORONA. vielen Antwortmöglichkeiten erschien. Gemeinschaft, Da find ich nicht mal einen Reim, über diesen beschis- Vertrauen, Hoffnung, Nächstenliebe, aber auch Jesus senen Keim. Versetzt alle Menschen in Angst und Schre- Christus waren unter den meistgenannten Antworten. cken und kann sich richtig gut verstecken. (…) Lasst uns Nur, wenn man selber weiß, woraus man lebt, kann man den Freiwilligendienst terminieren, denn so können aus diesem Grund der eigenen Hoffnung heraus sein ei- wir uns noch mehr integrieren, Erfahrungen sammeln, genes Leben gestalten und zu einer lebenden Antwort daran wachsen und weitere Bekanntschaften machen, auf die Frage nach dem Grund, der einen erfüllt, werden. spielen, singen, tanzen, zuhören und all diese Sachen, Der Religionspädagoge Professor Mendl versucht in dieses fröhliche Lebensgefühl weiter miterleben, die seiner täglichen Arbeit mit Studierenden, die sich auf Landessprache sprechen, unterrichten und vor Freude den Beruf des Religionslehrers / der Religionslehrerin beben.“ vorbereiten, dies den angehenden Pädagoginnen und Pädagogen ans Herz zu legen. Daher hat er in Passau Frau Dr. Regina Frey berichtete in einem Referat über eine Lernwerkstatt RU zusammen mit dem Mentorat für die Zwischenergebnisse zur Befragung „Jugendpastoral Studierende mit dem Ziel Religionslehrer/ in etabliert. und Corona“, die im Bistum Regensburg erhoben wur- Einen anderen Schwerpunkt sieht der Professor für die de. Dabei zeigte sie vor allem die Notwendigkeit von Glaubensverkündigung im Bereich der Katholischen zeitgemäßen Kommunikationswegen auf und stellte Jugendverbände. In ihnen ist Kirche lebendig. Er selber Beispiele einer Begleitung junger Menschen in Corona- entstammt einem Katholischem Jugendverband (der Zeiten durch Hauptamtliche vor. J-GCL), in dem er sozialisiert wurde und den er später Im anschließenden Gespräch hatten die Teilnehmerin- als erwachsener Mitarbeiter begleitet hat. Mit diesem nen und Teilnehmer die Gelegenheit, sich in digitalen Jugendverband hat er auch zeitgemäße Formen einer Kleingruppen auszutauschen und sich so Anregungen Glaubenskommunikation erprobt und erarbeitet. für die eigene Arbeit zu holen. Diese Glaubenskommunikation ist von Mensch zu Die Gruppenarbeit gipfelte in die Frage, was junge Mensch, von Gruppe zu Gruppe verschieden. Die Teil- Menschen in der Zeit der Pandemie von den Jugend- nehmerinnen und Teilnehmer konnten sich über gelun- seelsorgerinnen und Jugendseelsorgern und von den gene Projekte, die sie selber in der jüngsten Zeit erprobt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des bischöflichen haben, austauschen. Jugendamtes wirklich brauchen. Die Antworten fielen Es entstand eine bunte Sammlung mit Best-Practice- vielfältig aus. Vor allem aber brauchen sie ein offenes Beispielen: angefangen von Fahrten und Begegnungen, Ohr (Ergebnisse siehe Schaubild). über Stand-Up-Paddel-Aktionen, die mit Andachten Eine zeitgemäße Glaubenskommunikation lebt auch und Gesprächen verbunden waren, bis hin zu Whats- in Zeiten von Corona von authentischen, überzeugten App-Gottesdiensten und anderen Formen digitaler Got- Christinnen und Christen, die bereit sind, über den tesdienstangebote. Grund ihrer Hoffnung Auskunft zu geben, wenn sie ge- Wichtig bei allem ist, dass der Rahmen für die Glaubens- fragt werden – und das bescheiden und voller Demut, kommunikation passt und das Gespräch nicht aufge- aber auf allen ihnen zur Verfügung stehenden Kanälen drängt wurde. – analogen wie digitalen. Über Jugendarbeit in Corona-Zeiten drehte sich der Wolfgang Sausner 4
Z U M T H E M A Auf den folgenden Seiten finden Sie verschiedene Impressionen der Teilnehmenden der Studientagung von Maria-Theresia Kölbl, Jugendpastoral mit Berichten der einzelnen Workshops. Pastoralreferentin "Um über den Glauben zu sprechen können, muss man sich erst einmal bewusstwerden, was man überhaupt glaubt." Praxiswerkstatt Religionsunterricht Was ist es, was dich trägt? Was ist dir bei deinem Glau- Prof. Hans Mendl von der Universität Passau will dabei ben wichtig? Was brauchst du für deinen Glauben nicht? helfen, den Glauben sprachfähig zu machen. Mit seinem Wieder andere versuchten sich daran, das Vaterunser Workshop „Praxiswerkstatt Religionsunterricht“ hat er in Mundart zu schreiben und so verschiedene Aspekte den Teilnehmenden Methoden gezeigt, wie man mit dieses wichtigen Gebets lebendig werden zu lassen. Jugendlichen über den Glauben sprechen kann. Dafür Auch gab es das Angebot, ein eigenes Glaubensbe- ist es aber vor allem wichtig, auch selbst zu erkennen, kenntnis zu verfassen – angelehnt an das Apostolische was man glaubt. Am einfachsten ist es, wenn man sich Glaubensbekenntnis und doch mit den eigenen Glau- künstlerisch ausdrücken kann. So wurden die Teilneh- benswahrheiten versehen. menden eingeladen, mit ihrem Glauben kreativ zu wer- den. Das sind nur einige der kreativen Angebote, die wahr- genommen wurden. Im Zentrum von allem stand dabei, Einige machten sich auf den Weg und haben Bilder dem eigenen Glauben nachzuspüren und sich selbst gesucht, die zu ihrem Glauben und ihrem Gefühl für klarzumachen, was zentral ist. Ein Richtig oder Falsch Glauben passen. Andere haben einen sehr persönlichen gibt es da nicht – so versicherte uns Prof. Hans Mendl, Steckbrief ausgefüllt, bei dem neben den üblichen Fra- dass niemand mit seinem ganz persönlichen Glaubens- gen auch die Gretchen-Frage im Vordergrund stand: zeugnis häretisch war. Wie hältst du es mit dem Glauben? Anders formuliert: Maria-Theresia Kölbl 5
Gottesdienstwerkstatt von Sabine Meckl, mit Bernward Konermann Jugendstelle Kelheim Kann eine sechsstündige Gottesdienstwerkstatt, in der wahrgenommen werden. die Begegnung mit dem eigenen Körper, der Austausch Der Erfahrungsaustausch über Gottesdienste zeigt an mit anderen, die intensive Erfahrung in einer Gruppe dieser Stelle hin und wieder eine Überfrachtung mit das Zentrum sind, reduziert vor den Bildschirmen gelin- Texten in der Liturgie. Wichtig erscheint es, dass Spra- gen? Viele Teilnehmer*innen sind bereit, auch vor den che und Gestaltung der Gottesdienste zeitgemäß sind. Bildschirmen ein Experiment zu wagen. Sie ziehen sich in ihre Arbeits-, Wohnzimmer und Küchen zurück, um Bildbetrachtung: Christi Geburt genau das zu tun: sich auf ungewohnten Boden in ihrer Die Nähe zum Bild gelingt durch das Sehen am Bild- vertrauten Umgebung zu geben. schirm. Wieder glückt die Verdichtung durch das Mitteilen verschiedener Eindrücke als Wortcollage. Einheit von Leib und Seele vor dem Bildschirm Als Abschluss der Gottesdienstwerkstatt bringen die Dr. Bernward Konermann, Dramaturg und Regisseur aus Teilnehmer*innen als Weise dem Kind gute Gaben. Ga- Göttingen, begleitet uns auf eine Entdeckungsreise. Wir ben wie Zeit, Mut, Licht und anderes werden der Hl. Fa- probieren aus: In welcher Haltung bin ich offen für Gott? milie und den anderen vorgestellt und beschrieben. Mit Wie stehe ich, welchen Kontakt hab ich mit dem Boden diesen Geburtsgeschenken kann Jesus wachsen und unter mir, was mache ich mit meinen Händen? Wie öff- das Leben meistern. net sich mein Körper? Der Vorteil der Übungen vor dem Bildschirm: niemand sieht mir zu, ich bin mit mir alleine. Wiederholung nach den Kontaktbeschränkungen Der Erfahrungsaustausch am Ende des knapp dreistün- Psalm 23: Eingrenzung der Worte digen Workshops zeigt das gelungene Experiment. Durch die Einigung in 5er-Gruppen auf das wichtigste Jede*r hat eindrückliche Erfahrungen in der kurzen Zeit Wort des Psalms und durch das Mit-Teilen bekommt der sammeln können. Bernward Konermann hat eine Atmo- Psalm eine eindringlichere Aussage. Durch das Reduzie- sphäre über den Bildschirm hinaus erschaffen, von den ren von Worten kann die Botschaft Gottes deutlicher sich viele berühren haben lassen. Sabine Meckl (Digitaler) Raum für junge Menschen mit der Kirche der Jugend eli.ja von Linda Lichtenberg, aus Saarbrücken Jugendstelle Schwandorf In der Kirche der Jugend eli.ja (in Saarbrücken) ist nor- und dann an Menschen verschenkt, die gerade in dieser malerweise viel los. Zahlreiche Veranstaltungen wie Zeit für einen persönlich helfende Engel waren. Diese Konzerte, Theateraufführungen, Tanzveranstaltungen, Übergabe konnte in einem Foto festgehalten werden Workshops oder Kunstausstellungen finden hier statt. und mit dem Hashtag #HelfendeEngel veröffentlicht Dieses Jahr ist auch bei ihnen alles anders. Das Team der werden. Neben all diesen Aktionen gab und gibt es die Jugendkirche berichtete von ihren Ideen und Aktionen, Möglichkeit, die Gottesdienste digital mit zu verfolgen. mit denen sie weiterhin Kinder, Jugendliche und junge Um auch etwas in der Advents- und Weihnachtszeit an- Erwachsene angesprochen haben. Im Außengelände zubieten, gibt es zum Beispiel einen Weihnachtskalen- befindet sich zum Beispiel ein Garten, der „Garten Eden“. der „Frag dich mal…!“. Hier werden täglich kurze Fragen Hier stehen den Jugendlichen, Studenten und Familien veröffentlicht. An einem Tag soll man sich Gedanken zahlreiche Beete zum Gärtnern zur Verfügung. Auch eine darüber machen, wo man gerne einmal hinmöchte, an kleine Hütte gibt es, die vor allem für das persönliche Ge- einem anderen Tag wer oder was für einen wichtig ist. bet genutzt wurde. Es gab einen digitalen Kochabend, Das Team der Jugendkirche hat den Teilnehmerinnen bei dem jeder Schritt erklärt und vorgekocht wurde, und Teilnehmer des Workshops durch ihren Vortrag ge- sodass man zuhause nebenher mitkochen konnte. Eine zeigt wie vielfältig ihre Angebote in dieser Zeit sind, und weitere Aktion während der Pandemie war die soge- motivierten sie, ebenfalls in ihrem Bereich Angebote für nannte Aktion #HelfendeEngel. Hierzu wurden Engel- Kinder und Jugendliche zu gestalten. Anhänger aus recycelten Schlagzeugbecken hergestellt Linda Lichtenberg 6
Z U M T H E M A von Benedikt Eckert, Internetseelsorge Gemeindeassistent Workshop mit Thomas Stephan Informationen, die zeitlich sehr eng umgrenzt sind, Sta- Wie kann Seelsorge auch im Internet funktionieren? bilisation in Akutsituationen und Begleitung, teilweise Dieser Frage gingen die Teilnehmer des Workshops „In- über Jahre hinweg. ternetseelsorge“ mit Thomas Stephan aus dem Bistum Speyer nach. Eine besondere Herausforderung in der Internetseel- sorge liegt darin, dass der Kontakt oft nur einmalig ist. Wie alle Workshops fand auch dieser rein digital statt. Daher ist es gerade in akuten Notfallsituation als Seel- Nicht nur aufgrund von Corona verlagert sich zuneh- sorger nicht einfach, die richtigen Worte zu finden, vor mend mehr ins Internet und in die digitalen Medien. Es allem, wenn die Vorgeschichte und aktuellen Umstände ist für Viele mittlerweile selbstverständlich geworden, nicht bekannt sind. immer mehr über „Social Media“ zu kommunizieren. Deswegen ist es nur logisch, dass auch wir als Kirche Ein großer Vorteil der Internetseelsorge liegt darin, dass dort präsent sind. vor allem bei E-Mails die Antwort nicht sofort erwartet wird. Dadurch kann man sich sehr gut überlegen, was So bietet die Internetseelsorge die Möglichkeit, mit man dem Anderen schreiben möchte. einem erfahrenen Seelsorger längerfristig Kontakt zu halten oder auch nur einmal kurz seine Nöte und Sor- Internetseelsorge ist also ein wichtiges Angebot mit gen zu schildern. Dies geschieht entweder per E-Mail vielen Chancen, das aber auch vor neue Herausforde- oder per Chat. Beide Formen bieten einen geschützten rungen stellt. Rahmen, den Seelsorge immer benötigt. Deswegen gibt es dieses Angebot auch nicht über Messenger wie Abgerundet wurde der Workshop mit einigen prak- WhatsApp etc. tischen Übungen, die auf Probleme, aber auch auf Chance der Internetseelsorge aufmerksam machten. Thomas Stephan hat dabei viel aus der Praxis berichtet und vor allem drei Formen von Beratung herausgestellt: Benedikt Eckert 7
Im Anfang war das Wort Glaubenskommunikation so viel mehr bietet, als ich er- wartet hätte. Ich habe nicht nur in Worte gegossen, was ich glaube, hoffe und liebe. Ich habe es auch in Rhyth- Glaube und Poetry - ein unschlagbares Team mus und Metrik ausdrücken können, in lauten und lei- Seinen Glauben auszudrücken, ist eine zutiefst per- sen Tönen, in schnellen und langsamen Passagen, mit sönliche und individuelle Sache. Der eine trägt einen Freude und Wut in der Stimme – nicht nur die Inhalte Kreuzanhänger, die andere geht zum Gottesdienst, wie- meiner Gedanken, sondern auch die zugehörigen Ge- der einer lässt sich ein symbolkräftiges Tattoo stechen, fühle haben im Text ihren Platz gefunden. Als ich den eine betätigt sich in Verbänden oder in der Gemeinde letzten Punkt gesetzt und alles durchgelesen hatte, ist – und manche nutzen die Sprache. mir klargeworden, wie viel Potenzial Poetry auch in der Glaubenskommunikation birgt. Wenn man sich nur da- Die Sprache ist eines der elementarsten Mittel zur Kom- ran wagt, es auszuprobieren. munikation; um sich auszudrücken, um Informationen und Gefühle weiterzugeben, um Geschichten zu erzäh- Seitdem bringe ich meinen Text häufiger auf die Bühne, len ... Doch beim Sprechen über den Glauben fehlen oft etwa bei Aktionen kirchlicher Jugendverbände, bei The- die Worte. Unfassbares in Worte zu fassen, ist schließlich menslams, als Impuls. Oftmals passe ich ihn an, schreibe verdammt kompliziert. Stellen um, nehme auf, was mich aktuell umtreibt. Doch eine Passage werde ich immer so belassen, wie sie ist. Vor diesem Problem habe ich mich selbst auch wieder- Denn diese Verse drücken in Worten aus, was ich lange gefunden, als ich die Anfrage bekommen habe, einen nur gespürt habe, weil ich es nicht artikulieren konnte Slamtext zum Thema „Glaube. Hoffnung. Liebe.“ an- – bis ich Stift und Papier zur Hand genommen und es lässlich zur Jugendsynode 2018 zu schreiben. Ich bin ernsthaft versucht habe: „Weil ich glaube, dass wir nicht Autorin und Slam-Poetin, angehende Religionslehrerin, alles allein schultern müssen, wage ich es immer wieder, aktives Mitglied der Kolpingjugend, doch bei dieser An- mich aufzuraffen. Weil ich glaube, dass jemand unsere frage habe ich zunächst gestutzt. Über meinen Glauben Lasten mit uns trägt – oder uns trägt, wenn wir es mal schreiben, wie soll das gehen? Wie soll ich es schaffen, in nicht weiter schaffen. Ja, ich glaube. Und das ist mir oft Worten zu kommunizieren, was ich so tief in mir spüre? der einzige Trost, ist in der Welt oder im Privatleben mal Zuerst habe ich ein paar Ideen gesammelt. Welche The- wieder nichts als Scheiße los.“ men und Gedanken zu „Glaube. Hoffnung. Liebe.“ trei- ben mich um? Wie kann ich sie angemessen artikulie- Ich kann euch nur ermutigen: Traut euch! Füllt das weiße ren? Und kaum habe ich diese ersten Impulse ein wenig Blatt Papier mit euren persönlichen Gedanken und teilt geordnet, hat sich ein sprachliches Bild in meinem Kopf sie mit anderen. Denn Poetry ist mehr als nur Schreiben. festgesetzt. Plötzlich habe ich die ersten Worte geschrie- Poetry ist auch das Aussprechen, das Darüber-Spre- ben, die ersten Reime gesponnen, die ersten Strophen chen, das Widersprechen. Und was passt besser zu le- verfasst, die ersten Sätze gelöscht, die nächsten Ideen bendigem Glauben als lebendige Kommunikation? gesammelt. Und ich habe gemerkt, dass Poesie für die Maron Fuchs 8
Z U M T H E M A von Lucia Meissner, Jugendstelle Tirschenreuth Wegweiser im Advent und Maria Wagner, Dekanatsjugendbeauftragte Heuer mal was anderes, Neues im Advent – was Besinn- heraus, z. B. wurden die Themen Werte und Konsum, liches und Ansprechendes für Jugendliche. Aber trotz- Engel, Licht usw. zum Mittelpunkt mancher Andacht dem muss es viele aktive Elemente haben und interes- gemacht. Jede Andacht wurde mit den Jugendlichen sant sein ... nur über Onlinekonferenzen vorbereitet. So musste man flexibel reagieren und es wurden alle Andachten Diese und noch weitere Gedanken gingen der Deka- ins Netz verlegt. natsjugendbeauftragten Maria Wagner und der Ju- gendreferentin der Katholischen Jugendstelle Tirschen- reuth Lucia Meißner im Herbst 2020 durch den Kopf. Um möglichst viele Pfarreien und Jugendliche mit ins Boot zu holen, wechselten sie jeden Freitagabend den Ort. Alle angedachten Pfarreien: Bärnau, Tirschenreuth, Brand/Opf. und Wiesau waren sofort mit dabei und stimmten zu. Verschiedene Jugendliche aus den ein- zelnen Pfarreien haben sich dabei zusammen mit den Veranstalterinnen Gedanken gemacht, was andere Ju- Die Jugendlichen der Vorbereitungsgruppe bauten, gendliche ansprechen und bewegen könnte. um für Abwechslung zu sorgen, ihre jeweilige Station bei sich zuhause auf. Doch die Mühen wurden belohnt. Bewusst wurden die Oberthemen: „Wo gehst du hin?“, Bei jeder Andacht waren im Schnitt 27 Teilnehmer da- „Wege nach innen“, „Wege nach außen“, „Wege zur bei, die sich auf diese andere Art der digitalen Andacht Krippe“ möglichst offen formuliert, um viel Spielraum eingelassen haben. Ebenso war es für alle wichtig, zu für die Gedanken und Ideen der jungen Leute zu las- merken: Auch in diesen Zeiten kann man es schaffen, sen. Dabei kamen ganz unterschiedliche Schwerpunkte Glauben lebendig werden zu lassen und ihn besonders jetzt unter den gegebenen Rahmenbedingungen wei- terzugeben. Dieses Format soll auch im kommenden Jahr wiederholt werden, in Zusammenarbeit mit ande- ren Pfarreien und sofern es die Lage erlaubt als Präsenz- veranstaltung. Lucia Meißner und Maria Wagner 9
Glaubenskommunikation als Schnitzeljagd von Martina Kohl, Jugendstelle Regensburg-Stadt Anwendung und Beispiele Keine Christmette, keine Adventfeiern, keine Aktionen, keine Gruppentreffen … vieles, von dem die kirchliche Jugendarbeit lebt, ist in der Pandemie nicht erlaubt. Und doch gibt es Möglichkeiten, jungen Menschen wei- terhin religiöse Impulse anzubieten. Ein Beispiel ist die App Actionbound. Was ist Actionbound? Actionbound, ist eine App, die – vereinfacht gesagt – mit dem Smartphone durch eine Schnitzeljagd führt: Die Teilnehmer*innen werden von Station zu Station geleitet, erhalten dort Informationen und/oder müssen Aufgaben erledigen, um weiterzukommen. Die App bietet aber ungleich mehr Gestaltungsmöglichkeiten als eine einfache Schnitzeljagd: Durch das Einbinden von Fotos, Videos, Sprachmemos oder Links eröffnet Actionbound immense Möglichkeiten! Ein Beispiel: Im Weihnachtsactionbound (der später noch kurz vorge- stellt wird) konnten die Teilnehmer*innen über einen integrierten Link eingeben, welche Lichtblicke sie in der derzeitigen Pandemie sehen. So konnte jede*r etwas mitteilen und gleichzeitig mitlesen, was die anderen geäußert haben. Für Actionbound benötigen die Mitspieler*innen le- diglich ihr Smartphone und die kostenlose App. So ist jede*r, ganz coronakonform, alleine unterwegs und doch spielen alle den gleichen Bound (so werden fer- tige Projekte genannt). Eine weitere Vielfalt bieten die Einstellungen: Man kann den Bound als Einzelbound anlegen (jede*r spielt für sich alleine) oder als Gruppenbound (eine Gruppe ist mit einem Smartphone gemeinsam unterwegs). Im Gruppenbound gibt es auch die Möglichkeit, Wettbe- werbe innerhalb der Gruppe einzubinden. Der Action- bound kann örtlich festgelegt sein: So führt der Bound „Ab in die Gruft“ die Spieler*innen zu verschiedenen Or- ten in der Regensburger Altstadt. Der Bound kann aber auch so gestaltet werden, dass er an jedem beliebigen Ort gespielt werden kann. Der Weihnachtsactionbound etwa lädt ein, in die Natur zu gehen, an einen stillen Ort oder sich vor eine Weihnachtskrippe zu setzen. Erstellt wird ein Bound über die Homepage www.action- bound.de, die Mitspieler*innen müssen dann nur einen QR-Code scannen, den Bound laden und los geht’s. Als großer Pluspunkt hat sich auch die Vorbereitung im Team gezeigt: Da der Actionbound online angelegt und gestaltet wird, kann jede*r aus dem Vorbereitungsteam von seinem/ihrem Rechner aus darauf zugreifen. 1 0
Z U M T H E M A So kann es aussehen, wenn man einen Actionbound macht. Hier ein Foto von „Ab in die Gruft". Welche Möglichkeiten bietet Actionbound nun für die ments, Gedankenimpulse) und der Weihnachtssehn- kirchliche Jugendarbeit? Dazu zwei Beispiele: sucht nach zu spüren. Durch Musikvideos, und Impulse rund um das Weihnachtsevangelium wird eingeladen, „Ab in die Gruft“ – Spuren des Todes in Regensburg sich Gedanken über die Botschaft von Weihnachten zu (Actionbound des Kreisverbandes Regensburg-Stadt) machen. Durch ein Video, aufgenommen in einer fast Dieser Bound ist einer klassischen Schnitzeljagd quer dunklen Kirche, in dem das Lied „Stille Nacht“ gespielt durch die Regensburger Altstadt nachempfunden. Ziel wird, werden die Mitspielenden mit hineingenommen ist es, die Teilnehmer*innen an Orte zu führen, an denen in die Christmette. Am Ende kann man sich sogar einen sich Spuren des Todes zeigen. So geht der Weg etwa zu Weihnachtssegen zusprechen lassen. den Gebeinen des Heiligen Wolfgang, in die Gruft von Natürlich kann der Weihnachtsactionbound keine litur- St. Johannes und zur Gedenksäule am Dachauplatz. gische Feier ersetzen. Aber es ist eine Möglichkeit, jun- Dort gibt es Aufgaben, Erläuterungen und Hinweise. gen Menschen eine unkomplizierte, niederschwellige An den einzelnen Stationen werden die Mitspielenden und über die sozialen Medien leicht verteilbare Form, eingeladen, sich Gedanken zu ihrer eigenen Vorstellung anzubieten, um in der Coronazeit den Heiligen Abend von Tod und Sterben zu machen. Der BDKJ Regens- zu gestalten. burg-Stadt hatte den Actionbound in eine Veranstal- Martina Kohl tung eingebunden, d. h. einzelne Teilnehmer*innen und Gruppen haben die Bound zur gleichen Zeit ge- spielt. Dies ermöglichte, dass einzelne Stationen vor Ort noch besonders (gruselig) gestaltet werden konnten. Der Bound ist aber jetzt online und kann jederzeit he- runtergeladen und gespielt werden. Weihnachtsactionbound, (Actionbound von Mitarbei- terinnen und Ehrenamtlichen des BJA) Dieser Actionbound ist ein Leitfaden für eine besinnliche Zeit am Heiligabend, gedacht für alle, die keinen Platz für die Christmette bekommen. Deshalb ist der Bound auch ortunabhängig, d. h. jede*r kann ihn „spielen“, egal ob er in Marktredwitz, Regensburg oder Landshut lebt. Ziel dieses Bounds ist es, sich mit der Weihnachts- Über diesen QR-Code kommt man botschaft auseinander zu setzten (z. B. durch State- zum Actionbound „Ab in die Gruft". 1 1
Kriterien für eine gut aufgestellte Glaubenskommunikation von Aaron Torner, Referent für (nicht nur) im digitalen Bereich!1 Religiöse Bildung im BJA Mainz >> positiv (statt meckernd) >> unterhaltend (statt informierend) Es geht weniger darum, Modernes zu kritisieren. Es geht Es geht weniger darum, als Informationsdienstleister darum, modernes Leben dynamisch religiös zu deuten wahrgenommen zu werden. Es geht darum, mit hoher und mitzugestalten. religiöser Qualität zu unterhalten – und dies mit Inhal- ten zu kombinieren. >> ko-kreativ (statt immer die gleichen „Ställe“) >> laut (statt zurückhaltend) Es geht im digitalen Kontext weniger darum, Deutungen Es geht eher weniger darum, einzelne Player stärker zu vorsichtig einzubringen, dann gehen sie unter. Es geht machen, sondern große kampagnenfähige Akteur/ -in- darum, laut, extrovertiert zu kommunizieren. Denn das nen zusammen zu bringen, glaubenden Leuten eine was, wir zu sagen haben, hat zu viel Potential, als dass gute Bühne zu geben und gemeinsam in kraftvollem man nicht selbstbewusst um Aufmerksamkeit kämpfen Stil zu kommunizieren. sollte! >> originell (statt erwartbar) >> alltagstauglich Es geht weniger darum, in gewohnten Formaten zu (statt abstrakten Diskussionen) denken. Es geht darum, neue Formate zu kreieren und kommunikative Überraschungsgewinne zu erzielen. Es geht weniger darum, große ethische Orientierungen Die Klischeebarrieren gegenüber Glaube und Kirche bereitzustellen, sondern darum, sich in Alltagssituati- sind hoch. Sie gilt es zu durchbrechen, weil sie die an- onen mit leistungsfähigen Deutungen zu bewähren: gestrebte Kommunikation erschweren, bevor sie über- „Wie hilft Christsein beim Entscheiden-Müssen? Beim haupt beginnen kann. Partnersuchen? Bei der Freizeitgestaltung? Beim Stress mit der Familie? Beim Entspannen? Beim Frust-Aushal- ten?“ >> wettbewerblich (statt ressentimentgeladen) >> kampagnenstark und stra- Es geht weniger darum, das Bisherige ab sofort besser tegisch (statt wirkungslos kleckernd) zu machen. Es geht darum, sich dem Wettbewerb in bisher weitgehend unbespielten Lebenswelten zu stel- Es geht weniger um punktuelle Präsenz und verein- len – trotz eventueller Vorbehalte gegenüber der Ge- zelte Postings. Es geht darum, als verlässliche/-r und schwindigkeit, wachsenden Polarität und inhaltlichen professionelle/-r Akteur/-in aufzutreten und Inhalte si- Verkürzungen in digitalen Kontexten. tuations- und anwendergerecht nutzbar zu machen. >> biografisch (statt kirchlich) >> professionell (statt nebenbei) Es geht weniger darum, viel über Kirche zu sagen. Es Es geht weniger darum, alles selbst können zu wollen. geht darum, Kirche ein Gesicht zu geben – indem man Es geht darum, mit den Nutzer/-innen, in der Zielgruppe über Christsein und die persönliche Art es zu leben re- anerkannten Gesichtern und (nichtkirchlichen) Medien- det. Es geht weniger um nach allen Seiten abgesicherte Profis Interessensquerschnitte auszuloten und massiv dogmatische Aussagen, sondern mehr um die Artikula- voneinander zu profitieren. Die Querschnitte scheinen tion subjektiver Erlebnisse und Erfahrungen. ungeahnt riesig. Aaron Torner 1 Vorgestellt auf der Fortbildungswoche des BJA Mainz im Januar 2020 von Dr. Anna Neumaier, Jan Kuhn und Michael Swiatkowski des ZAP (Zentrum für angewandte Pastoralforschung, Ruhr-Universität Bochum). Zusammengefasst und punktuell ergänzt von Aaron Torner. 1 2
JUGE NDVE RBÄN DE Offenes Ohr für die Anliegen der Jugendverbandsarbeit in Pandemie-Zeiten Austausch mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer bei der BDKJ-Diözesanversammlung Anlässlich der BDKJ-Diözesanversammlung 2020 ver- Vor allem am Anfang versetzten die Kontaktbeschrän- sammelten sich 35 Vertreterinnen und Vertreter der Ju- kungen die Jugendverbände in eine Schockstarre, denn gendverbandsarbeit im Bistum Regensburg, um zusam- schließlich basiere die Jugendverbandsarbeit vor allem men mit Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer über auch auf Gemeinschaft, die nun so nicht mehr möglich Bedürfnisse und Erfahrungen der katholischen Jugend- war. Schnell erholte man sich jedoch davon und ver- verbände in Corona-Zeiten zu sprechen. suchte, digitale Angebote umzusetzen. Angst, Mitglie- der zu verlieren, bestehe dennoch: Digital könne man Eingeleitet wurde der Austausch von einem Vortrag von zwar gut inhaltlich arbeiten, jedoch ist es schwierig, per- Anna Lips, Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Orga- sönliche Kontakte zu halten, wobei das Gemeinschafts- nisationspädagogik der Universität Hildesheim, die digi- gefühl außen vor bleibe. tal zugeschaltet war. Sie berichtete von den Ergebnissen der „Jugend und Corona“-Studie, der deutschlandweit Die Jugendverbände entwickelten deswegen bereits größten Studie über das Wohlbefinden und die Anlie- Formate, die coronakonform sind und trotzdem den gen von Jugendlichen während der Corona-Pandemie. Freiraum für Persönlichkeitsentwicklung und Gemein- Sie stellte dar, dass Jugendliche sich in der Pandemiezeit schaft bieten. Schließlich wolle man seine Stärken in vor allem wünschen, gehört zu werden und nicht nur als der katholischen Jugendverbandsarbeit nicht verlieren. Schülerinnen und Schüler wahrgenommen zu werden, Ausdrücklich sehen sich alle Jugendverbandsvertrete- sondern als junge Menschen mit vielfältigen Interessen. rinnen und -vertreter mit diesen Angeboten auch als Verunsicherung, Überforderung und Sorgen seien am Teil der Kirche. Sie wollen so vor allem den Kontakt zu Anfang der Corona-Pandemie sehr hoch gewesen: Vor jungen Gläubigen nach der Kontaktbeschränkung wie- allem beim Homeschooling und auch bei Übergangs- der aufbauen und bei deren Suche nach Halt in der Co- phasen im Leben (Schulabschluss, Berufs- und Studi- rona-Pandemie mit ihren christlichen Inhalten eine An- enstart) wären Jugendliche massiv durch die Pandemie laufstelle bieten. Bischof Rudolf Voderholzer ermutigte überfordert. Positiv konnte Frau Lips aber auch berich- die jungen Menschen in den Jugendverbänden, diesen ten, dass viele junge Menschen ihren Alltag als entzerrt Weg weiterhin zu gehen und als Kirche präsent zu sein. und entlastet wahrgenommen hätten. Im Austausch wurden auch Hindernisse bei der aktu- An den Vortrag schloss sich der Austausch mit Bischof ellen Arbeit im Jugendverband sichtbar. So sei es zum Dr. Rudolf Voderholzer an. Jugendverbandsvertrete- einen ein Problem, dass jungen Menschen oft nur klei- rinnen und -vertreter aus dem ganzen Bistum konnten ne Räume zur Verfügung stehen. Auch hier ermutigte so berichten, wie es ihnen und den katholischen Ju- Bischof Rudolf die Jugendlichen, aktiv auf die Pfarrei- gendverbänden in der Corona-Pandemie bisher erging. verantwortlichen zuzugehen und gemeinsam eine gute Lösung zu finden. Er hoffe, die Pfarreiver- antwortlichen würden, genauso wie er, sehen, wie wertvoll die Jugendverbands- arbeit in diesen Zeiten sein kann. Zum an- deren würden die Jugendverbände auch mit zusätzlichen Kosten, z. B. durch digitale Übertragungen, kämpfen. Hier sagte der BDKJ-Diözesanvorstand zu, sein Möglichs- tes zu tun. Außerdem wolle er in Zukunft Gruppen der Jugendverbandsarbeit noch mehr ermutigen, ihre Arbeit wiederaufzu- bauen und noch mehr Beratung dabei zu bieten, damit diese auch hygienisch und sicher in Pandemiezeiten vonstattenge- hen könne. Beendet wurde der Austausch mit einer gemeinsamen Komplet in der Mitten unter den jungen Menschen und auf Augenhöhe begegnete Klosterkirche. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer den Jugendverbandler/-innen des BDKJ. Tanja Köglmeier 1 3
Wiederwahl im BDKJ-Diözesanverband Die dreitägige Diözesanversammlung des BDKJ-Diözesanverbandes Regensburg tagte in Windberg. Von 25.–27.09. tagte die Diözesanversammlung des band der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB), Bundes der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum bekam bei seiner Wiederkandidatur hohe Zustimmung. Regensburg unter Corona-Schutzmaßnahmen in der Als Priester wird er auch in Zukunft die Anliegen des Jugendbildungsstätte Windberg. Dabei wurden Chri- BDKJ in die Kirchenstrukturen hineintragen und die jun- stian Kalis als Diözesanpräses und Christopher Klaue als gen Menschen in den Jugendverbänden in ihrem Enga- ehrenamtlicher Diözesanvorsitzender mit einer großen gement für die Kirche unterstützen. Mehrheit bestätigt. Außerdem beschäftigte man sich in einem Austausch mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer Nach der Wiederwahl, so Christian Kalis und Christopher und einem Fachvortrag zu Jugend und Corona mit Aus- Klaue, könne man auch unmittelbar wieder in die Arbeit wirkungen der Corona-Pandemie auf die katholische starten. So gebe es mehrere Beschlüsse umzusetzen, un- Jugendverbandsarbeit. ter anderem einen zu Neugestaltung der BDKJ-Website. Der BDKJ-Diözesanvorstand wird weiterhin von Tanja Köglmeier (Herrngiersdorf), Sarah Lehner (Weiden), Clemens Mezler (Regensburg), Christopher Klaue (Marktredwitz), Johanna Ostermeier (Regenstauf) und Christian Kalis (Regens- burg) gebildet (v. l. n. r.). Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie trafen sich Zudem erging aus den Jugendverbänden auch der Auf- die katholischen Jugendverbände im Bistum Regens- trag an den BDKJ-Diözesanvorstand, künftig noch mehr burg wieder physisch, um zu tagen und Beschlüsse zu junge Menschen in den Verbänden zu ermutigen, Ver- treffen. Zwar blieb man seit März digital in Kontakt. Des- anstaltungen nicht mehr nur abzusagen, sondern coro- wegen freuten sich alle Delegierten umso mehr über nakonforme Maßnahmen zu kreieren. Dazu werde der das Wiedersehen mit Abstand und Maske. Diözesanvorstand in Zukunft noch stärker als zuvor zu Erlaubtem und auch zu Änderungen der Gesetzeslage Wichtigster Tagesordnungspunkt war neben dem Aus- in der Corona-Pandemie informieren. Die aktuellen In- tausch zu Corona die Vorstandswahl. Mit großer Zu- formationen zu er-laubten Präsenzveranstaltungen sind stimmung aus der Versammlung konnte so Christopher bereits jetzt auf www.bdkj-regensburg.de zu finden. Klaue als ehrenamtlicher Diözesanvorsitzender bestä- tigt werden. Der aus Marktredwitz kommende Verband- Vernetzt und informiert durch den Austausch und Be- ler aus der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) will sich in richte der BDKJ-Ebenen und vielen Kooperationspartner Zukunft genauso wie in seiner ersten Amtszeit der gu- verließen die Delegierten am Sonntag Windberg. Trotz ten Vernetzung mit den Kreis- und Jugendverbänden Corona und Auflagen war man sich einig: Gemeinschaft widmen und zudem die BDKJ-Stiftung „Segel setzen“ ist auch in Zukunft in den Jugendverbänden nicht nur zukunftsfähig gestalten. Auch Diözesanpräses Christian digital, sondern auch in Präsenz nötig. Kalis, gebürtiger Weidener und aus dem Jugendver- Tanja Köglmeier 1 4
JUGE NDVE RBÄN DE #FUER FREIWILLIGE Großer Aktionstag am 05.11.2020 Am 05. und 06.11.2020 veranstaltete der BDKJ-Diöze- sanverband in Kooperation mit Freiwilligen im FSJ drei Videokonferenzen, in denen mit Politiker*innen über den Freiwilligendienst gesprochen wurde. Acht Politiker*innen aus diversen Parteien nahmen sich Zeit für die Anliegen des BDKJ und der Freiwilligen, um am Tag der Freiwilligendienste über Pro und Con- tra sowie Forderungen im Bereich von FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr), FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) und BFD (Bundesfreiwilligendienst) zu sprechen. Auch zwei Freiwillige, die aktuell ein FSJ absolvieren, kamen am Mittwoch in der Zoom-Konferenz zu Wort und konnten ganz persönlich von ihren Erfahrungen und Wünschen Bei der Anerkennung von Freiwilligendiensten thema- berichten. tisierte der BDKJ-Diözesanvorstand noch einen Nach- holbedarf: So würde ein kostenloses ÖPNV-Ticket für Jedes Jahr nehmen in der katholischen Trägergruppe Freiwillige die Wertschätzung nochmal deutlich im Bayerns über 1000 Menschen an einem Freiwilligen- Vergleich zu bereits vorhandenen Vergünstigungen dienst teil. Besonders wichtig war es dem BDKJ dabei, erhöhen. Die anwesenden Politiker/-innen bestätigten zu betonen, dass vor allem Selbstwirksamkeit sowie ein diesen Eindruck aber nur teilweise und wiesen sowohl Aktivwerden in der Gesellschaft wichtige Motivatoren auf das 365€-Ticket sowie auch darauf hin, dass der für das Absolvieren eines Freiwilligendienstes seien. BDKJ sich für noch mehr Vergünstigungen mit der Eh- renamtskarte lokal in den Landkreisen einsetzen könne, Auch die Finanzierung der Freiwilligendienste wurde um die Wertschätzung zu steigern. zum Thema gemacht: Es wurden die verschiedenen Modelle von Bundes- und Landesebene zur Finanzie- Insgesamt freute sich der BDKJ-Diözesanvorstand über rung der Freiwilligendienste transparent gemacht so- die Beteiligung von Maria Simon (Grüne), Dr. Harald wie darauf hingewiesen, dass die Antragsstellung für Schwartz (CSU), Tobias Gotthardt (Freie Wähler), Dr. Ger- einen Freiwilligendienst sehr kompliziert sei. Der BDKJ hard Hopp (CSU), Dr. Stephan Oetzinger (CSU), Joachim hoffe vor allem darauf, dass die Zuschüsse für Freiwilli- Hanisch (Freie Wähler), Silvia Stiersdorfer (CSU) sowie gendienste auf dem aktuellen Niveau bleiben, um auch Bernd Sibler (CSU) an den konstruktiven Gesprächen. weiterhin als Träger aktiv zu sein. Tanja Köglmeier 1 5
„In der Welt ist’s dunkel, leuchten müssen WIR - ICH bei MIR und DU bei DIR“ Nacht der Lichter im Regensburger Dom Das Abendgebet mit den Liedern aus Taizé ist mit einem sehr klaren Bild verbunden: Im Dom zu Regens- burg drängen sich die Menschen. Sie sitzen eng bei- sammen - warm eingepackt in den Bänken und auf dem Boden. Gut 3.000 Menschen kamen so im Jahr 2019 dort zusammen. – Im Jahr 2020 während der Corona-Pande- mie: Unvorstellbar! Das war auch der gemeinsame Gedanke in der Vorbe- reitungsgruppe des BDKJ und der Evangelischen Ju- gend. Wichtig war, dass die Teilnahme an der „Nacht der Lichter“ für alle Menschen möglich sein und gleichzeitig große Menschenmengen vermieden werden sollten. Gleichzeitig soll der Taizé-Gottesdienst für alle verfüg- bar sein und nicht nur exklusiv für einige Wenige statt- gienerichtlinien wurden von den Gästen eingehalten, finden. ohne dass es größere Probleme gab. Die gemeinsame Feier war mit so wenigen Menschen eine ganz andere, Daher wurden drei parallele Angebote entwickelt: neue Erfahrung. Die Ruhe und das „Bei-sich-selbst-Sein“ • Im Regensburger Dom wurde der bekannte Taizé- lagen dort im Vordergrund, wo sonst das Singen der do- Gottesdienst gefeiert – im Rahmen der vorgege- minierende Aspekt war. Viele äußerten sich sehr positiv benen Hygienerichtlinien, versteht sich. über die gewonnene Besinnlichkeit vor Ort. • Vom Gottesdienst im Dom gab es eine Video-Live- Übertragung, die jeder/-r Interessierte von zu Hause aus online verfolgen konnte. • Außerdem wurde über Pfarreien und verschiedene Gruppen der Jugendarbeit der Livestream aufgegrif- fen und vor Ort übernommen. So wurden viele kleine regionale Taizé-Gottesdienste im Bistum gefeiert. Für alle Menschen in den Gemeinden und vor den Computerbildschirmen wurde alles nötige Material über das Internet zur Verfügung gestellt. Die „Nacht der Lichter“ im Dom fand in einer sehr ru- higen Atmosphäre statt. Gut 160 Menschen waren vor Nachdem die „Nacht der Lichter“ erfolgreich abge- Ort und feierten gemeinsam den Gottesdienst. Die Hy- schlossen war, konnten die digitalen Zugriffszahlen und die Teilnahmezahlen der Gemein- den zusammengebracht werden. Besonders erfreulich war, dass mehr als 5.500 Menschen an der „Nacht der Lichter“ 2020 teilnah- men. Mit so vielen Teilnehmenden war vorab nicht gerechnet wor- den. Somit wurde das selbst gesteckte Ziel der Vorbereitenden erreicht. Und frei nach dem diesjährigen Motto, konnte jede/-r auf die eige- ne Art an diesem Abend teilhaben und den Taizé-Gottesdienst feiern. Clemens Mezler 1 6
JUGE NDVE RBÄN DE BDKJ/Kreislandjugend Viechtach Kreisverband Viechtach traf sich zur Vorstandssitzung Anfang Oktober traf sich der BDKJ/KLJB-Kreisvorstand- bei der Vorstandssitzung auch erste Ideen für Veranstal- schaft im Pfarrheim Teisnach zur Vorstandssitzung mit tungen für das Jahr 2021 gesammelt. Neben einer Kreis- dem Kreisjugendseelsorger und Dekanatsjugendbeauf- runde sind mehrere Ausflüge für die Ortsgruppen in tragten Pfarrer Alexander Kohl und Jugendreferentin Planung. Johannes Thöne vom KLJB Diözesanverband Anja Stelzer von der Kath. Jugendstelle Deggendorf. Regensburg, der bei der Sitzung als Gast anwesend war, Die Vorstandschaften tauschten sich bei der Sitzung vor informierte abschließend über aktuelle Themen der allem über die aktuelle Situation in der Jugendarbeit KLJB. mit Corona aus. So mussten 2020 leider einige Veran- Anja Stelzer staltungen der BDKJ/KLJB-Kreis- vorstandschaft, wie z. B. das Jah- resessen für die Ortsgruppen, abgesagt werden. Eine schöne Veranstaltung konnte dieses Jahr im August jedoch erstmals stattfinden: Der BDKJ Viechtach und die Kath. Jugendstelle Deggendorf luden zusammen mit der Pfarreiengemeinschaft Bodenmais-Böbrach zur Son- nenuntergangswanderung mit einem Impuls auf dem Silber- berg ein. Der Impuls bei der Wanderung wurde von Pfarrer Alexander Kohl gestaltet. Neben einem Austausch über aktuelle Themen, wie die neue Kreisordnung des BDKJ, wurden BDKJ Deggendorf traf sich zur Klausur Der BDKJ Deggendorf traf sich Mitte September im Gruppe eigenständig an einem beliebigen Tag machen Pfarrheim Plattling St. Magdalena zur Vorstandsklausur. konnte. Bei dem Tag unter der Moderation von Jugendreferen- Neben einem Austausch über die geplante neue Kreis- tin Anja Stelzer von der Kath. Jugendstelle Deggendorf ordnung des BDKJ Deggendorf wurden bei der Klausur stand die Reflexion des vergangenen Arbeitsjahres so- zudem die nächsten Veranstaltungen geplant. wie die Planung der nächsten Veranstaltungen auf dem Anja Stelzer Programm. Aufgrund von Corona konnten 2020 lei- der mehrere Veranstaltungen, wie der Ökumenische Jugendkreuzweg, nicht stattfinden. Dennoch war der BDKJ auch dieses Jahr aktiv, man traf sich zu meh- reren Vorstandssitzungen per Video- konferenz und auch die Ortsgruppen im Dekanat Deggendorf wurden zu einem Austauschtreffen per Videokonferenz eingeladen. Für die Sommerferien berei- tete der BDKJ Deggendorf für die Orts- gruppen und Ministrantengruppen eine Stadtrallye in Deggendorf vor, die jede 1 7
Diözesankonferenz Sie konnte stattfinden in einer Mischung aus real und digital vor Ort. Insgesamt nahmen 17 Personen teil. Matthias Joneitis wurde im Amt bestätigt, Tina Hasen- fürter verabschiedet und Karoline Ammann als Nachfol- Impulswanderung gerin gewählt. Anna Träger ist nun Stellvertreterin. Fahrt ins Blaue mal anders Judith Joneitis und Alexandra Gailitzdörfer wurden als „Wir kemma dabei in Teufelsküche“, so lautete die Über- Beisitzer wiedergewählt. Somit ist die DL mit insgesamt schrift der Einladung. Neun Teilnehmer ließen sich auf sieben Ehrenamtlichen vollständig besetzt. diese Ausschreibung ein. Hoch im Norden des Ober- Cornelia Hoffmann pfälzer Walds ging es dann ins Tal, das voller getürmter Granitriesen ist. Laut Sage kochte dort der Teufel seine dampfende Suppe in einem urzeitlichen Opferkessel, den die Witterung ganz oben in einen Granitturm ge- fressen hat. Dieses imposante Felsenlabyrinth tief im Wald wurde kombiniert mit Impulsen erkundet und fand seinen Abschluss mit einem gemeinsamen Pick- nick. Cornelia Hoffmann Care-Pakete 2.0 Die CAJ hat über einige Wochen hinweg ein zweites Mal Care-Pakete gepackt! Die Pakete enthalten Lebensmit- tel, alltägliche Verbrauchsmittel und Kleidung, die vor allem in der kalten Jahreszeit wichtig sind. Alle Spenden wurden auf die Institutionen Initiative Weiden und Caritas Regensburg verteilt. Mit großem Dank nahmen diese die Zuwendungen an. Insgesamt wurden 25 Konserven, 40 Sandwichkäse, 10 Packungen Kaffee, 16 Kekspackungen und Schokola- de sowie 10 Packungen Müsliriegel gesammelt. Aber auch 22 Tuben Zahnpasta und 16 Zahnbürsten sowie 30 Duschgels und Shampoos. 150 Oberteile und beigesteuert. Das Gesammelte kam aus der gesamten 70 Hosen, 40 warme Jacken, 30 Mützen und Schals, Diözese, aber auch darüber hinaus, nämlich eine große 20 Paar Socken, 13 Paar Schuhe sowie vier Schlafsäcke. Kiste aus Berlin. 80 selbstgenähte Masken wurden von Ehrenamtlichen Cornelia Hoffmann 1 8
JUGE NDVE RBÄN DE Spaß, Spannung, Schokolade gemixt mit Gebet und Nachdenklichem Fünf Tüten, voll mit Vorfreude auf Weihnachten – kre- ativ gestaltet sind sie allemal: mit Bastelmaterial, mit Backzutaten, mit Süßigkeiten und vielem mehr. Für je- den Adventssonntag und für den Heiligen Abend wur- de etwas vorbereitet. Enthalten ist jeweils ein Impuls, Liederhinweis, Gebet oder Geschichte, Bastelanleitung, Rezepte und Kochrezept, versprechend die „Gestalter“. Die To-Go-Variante kommt in Form von fünf Tüten da- her – befüllt mit einem entsprechenden Schriftstück mit Impuls sowie Anleitungen, aber auch mit dazu nötigem Material. Am Heiligabend ist noch eine kleine Überra- schung enthalten. Insgesamt konnte die CAJ 47 An- meldungen für die Idee „Warten aufs Christkind to go“ verbuchen. Die Ehrenamtlichen hoffen, dass die Aktion eine Einstimmung auf die Advents- und Weihnachtszeit beschert. Cornelia Hoffmann Menschenwürdige Arbeit Immer noch keine Selbstverständlichkeit fraglich. „Vor allem dann, wenn aus einem aktuellen Be- Noch vor wenigen Monaten wurden Zusteller, Kranken- schäftigungsverhältnis im Alter eine Rente unter oder schwestern, Altenpfleger u. v. m. für ihre systemrele- knapp über dem Existenzminimum wird, widerspricht vante Arbeit plötzlich in den Himmel gehoben. Bereits das in eklatanter Weise der Würde des Menschen“ – so seit einigen Jahren widmet sich der Arbeiterverband der ist die Überzeugung der CAJ-Hauptamtlichen Cornelia Thematik „Menschwürdige Arbeit“. Die CAJ hat in den Hoffmann. Die Ehrenamtlichen überreichten anläss- letzten Jahren einige Aktionen zu diesem Thema gestar- lich des Aktionstages der „menschenwürdigen Arbeit“ tet und dabei Arbeiterrosen verteilt. Dieses Jahr wurden 100 Arbeitern ein kleines Dankeschön in Form eines bereits am 1. Mai 120 Stück kontaktlos übergeben. Im- Kekses, gestaltet von Kekszauber, für ihre tägliche Ar- mer noch werden Menschen in vielen Berufen zwar für beit. Aber auch die CAJler, die selbst in einem systemre- ihre Arbeit entlohnt. Ob die Entlohnung aber der Würde levanten Beruf tätig sind, erhielten einen! eines Menschen wirklich gerecht wird, ist immer öfter Cornelia Hoffmann 11 99
Paddelnd durch die Krise Wackelig ging es zu bei den sommerlichen Veranstal- Vor etwa 20 Jahren hat sich SUP als eigenständige Dis- tungen der DJK-Vereine und manchmal auch etwas ziplin entwickelt. In Deutschland ist der Sport in meh- feucht. Die DJK-Sportjugend um die beiden Jugendbil- reren Verbänden organisiert. Ziel der zahlreichen Wett- dungsreferenten Stefan Klarl und Simon Staschewski kämpfe ist es, schnellstmöglich eine bestimmte Strecke haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Vereinen in zurückzulegen. Zeiten von Kontakt- und Teamsportverbot ein beson- deres Angebot zu eröffnen. In den nächsten Jahren sollen die Wassersportktionen Getreu dem DJK- Motto „Nicht des Sportes wegen wird des DJK-Diözesanverbandes weiter ausgebaut wer- der Sport betrieben, sondern der Menschen wegen“ den. Mit Stand-up-Paddling wird den DJK-Vereinen (Carl Mosterts) wandte sich der katholische Sportver- die Möglichkeit eröffnet, etwas Neues auszuprobieren band der Diözese Regensburg an seine Mitglieder und und ihr Trainingsangebot zu erweitern. Vom Aufpum- bot diesen eine Möglichkeit, auch in Zeiten der Corona- pen der Boards über das Gefühl des Gleitens bei ersten Pandemie Spiel, Sport und (vor allem) soziales Miteinan- gelungenen Stehversuchen bis zum gemeinsamen Zu- der zu erleben. Die Suche nach einer coronakonformen sammenpacken der Utensilien handelte es sich bei den Betätigung, die einen sportpädagogischen Mehrwert bisher durchgeführten Veranstaltungen für alle Teilneh- für die Teilnehmer bietet, war erfolgreich: mer um eine einzigartige Möglichkeit, Koordination, Stand-up-Paddling (kurz: SUP) kann ins Deutsche Kraft und Teamfähigkeit zu stärken. So sind auch die mit „Stehpaddeln“ übersetzt werden. Es ist eine Was- Mädchenmannschaften der DJK-Neustadt (siehe Bild) sersportart, bei der die Athleten aufrecht auf einem in den Genuss der Trendsportart gekommen und konn- schwimmfähigen Board stehen und sich mithilfe eines ten wie viele andere Vereine im DJK-Verband „Gemein- Paddels über die Wasseroberfläche fortbewegen. Zu- schaft mit Abstand“ erleben. rückzuführen ist die Sportart auf polynesische Fischer Wer sich als DJK-Verein an einem SUP-Kurs interessiert, aus Tahiti. Im 20. Jahrhundert nutzten Surflehrer auf Ha- kann sich an die beiden Jugendbildungsreferenten und waii die Fortbewegungsart, um schneller vom Ufer zu den Geschäftsführer Dirk Lill wenden. den wellenbrechenden Riffen und zurück zu kommen. Simon Staschewski „Fit im Winter“ Die Diözesanverbände der CAJ und DJK haben in Zu- Möglichkeiten aufgezeigt, wie man aktiv und bewusst sammenarbeit mit dem SC Reuth zum Thema „Fit im in den eigenen vier Wänden etwas für Körper, Geist und Winter“ eine mehrwöchige Veranstaltungsreihe auf Seele positiv bewirken kann. Online-Basis konzipiert. In acht aufeinander folgenden Darüber hinaus wurde allen 59 DJK-Vereinen im Bistum Wochen erhalten die Teilnehmer/ innen im wöchent- Regensburg die Teilnahme an der „Fit im Winter“-Akti- lichen Rhythmus Trainingsanleitungen zu Ganzkörper-, on ermöglicht. Die RAN-Abteilung des Tännesberg e. V. Fitness- und High-Intensity-Training. Entspannungs- nahm ebenfalls an der Veranstaltungsreihe teil. übungen und Tipps zur Ernährung sind ebenfalls in einem attraktiven Format verpackt. Für Mitglieder der CAJ, DJK und des SC Reuth war die In Form von Videos, bebilderten pdf-Dateien, MP3 Au- Teilnahme an der Veranstaltungsreihe kostenlos. An- dio-Dateien werden den 25 angemeldeten Einzelper- sonsten entstanden Gebühren in Höhe von 20 Euro, die sonen, die aus dem Kreis des SC Reuth und der CAJ kom- für einen guten Zweck gespendet wurden. men, auf sehr anschauliche und verständliche Weise Cornelia Hoffmann und Stefan Klarl 2 0
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