Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...

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Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...
Topic
         Allergiediagnostik

         Neue Serien
         Differenzial-
         diagnosen des
         Atopischen Ekzems
         Neue Immundefekte

         Umweltmedizin
         Mobilfunk und
         gesundheitliche
         Konsequenzen

         Elternratgeber
         Fischallergie

1/2012
Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...
Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...
Editorial

         From bench to bedside                                     Besonders empfehlen möchte ich Ihnen noch unter der Rubrik
                                                                   „Umweltmedizin“ die kritische Kommentierung der neuesten
                                                                   Studien zu gesundheitlichen Risiken des Mobilfunks.
                                                                   Letztendlich bleibt aber auch die Vergütungssituation im Heft
                                                                   nicht unkommentiert. Nachdem die KV Bayern mit der AOK
                                                                   einen Hyposensibilisierungs-Vertrag geschlossen hat, wurde
                                                                   vom Bewertungsausschuss mit Wirkung zum 1. Januar 2012
                                                                   eine neue Gebührenordnungsposition für die Hyposensibili-
                                                                   sierung beschlossen.
Liebe Kollegin, lieber Kollege,                                    Ich hoffe, ich habe Ihr Interesse an dieser Ausgabe der GPA-
die Weihnachtstage liegen hinter uns, das neue Jahr be­ginnt,      Zeitung wecken können und Sie legen, trotz guter Vorsätze,
und viele von Ihnen haben sich – wie jedes Jahr – vorgenom-        diese Zeitung nicht gleich auf den „großen Stapel“!
men, im neuen Jahr das eine oder andere zu ändern: Die
                                                                   Herzliche Grüße
meis­ten werden wohl daran gedacht haben, „Stress“ zu redu-
zieren, mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbies zu schaf-
fen und dafür die eine oder andere der vielen Zeitschriften, die
einem bestellt oder nicht bestellt in die Praxis oder Klinik ge-
bracht werden, nicht mehr zu lesen.                                Dr. med. Ernst Rietschel
Es sei denn ... es kommt die neue Ausgabe der GPA- Zeitung.
Wir haben deshalb versucht, auch die erste Ausgabe im neuen
Jahr wieder so attraktiv wie möglich zu gestalten. Und mit 40
Seiten kann sie es sogar vom Umfang her mit dem einen oder
anderen Büchlein aufnehmen, das vielleicht noch als Weih-
nachtsgeschenk zu Hause auf Sie wartet.
Was erwartet Sie im Heft? Wir haben der neuen S2-Leitlinie
„Hauttests zur Diagnostik der allergischen Soforttyp-Reak-
tionen“ ungewöhnlich viel Platz eingeräumt. Nicht nur weil
es die erste S2-Leitlinie der drei allergologischen Fachgesell-
schaften ist, sondern weil im Text viele Anregungen – insbe-
sondere auch durch die Pädiatrie-spezifischen Kommentare
der Mitautoren – für die tägliche Arbeit zu finden sind.
Faszinierend für mich sind aber auch die Möglichkeiten, die
sich durch die „Molekulare Allergiediagnostik“ ergeben. Hier
                                                                                 Danke an alle Autoren, Reviewer und
wird diagnostischer Fortschritt offensichtlich, die D
                                                    ­ iagnostik                          Ressortschriftleiter
allerdings auch intellektuell anspruchsvoller. Vorsicht: Für          Zum Jahresende ist es an der Zeit, den Autoren, Reviewern und
manche Kollegen ist daraus schon ein Hobby geworden.                  Ressortschriftleitern der „Pädiatrischen Allergologie in Klinik und
                                                                      Praxis“ für ihre Mitarbeit zu danken. Ihre Arbeit sichert die Aktualität
Manchmal kommt man allerdings trotz all dieser Errungen-              und die wissenschaftliche Qualität unserer Zeitschrift.
schaften um Provokationstestungen nicht herum, die den
kausalen Zusammenhang zwischen Sensibilisierung und Er-               Die Schriftleitung und die Redaktion danken vor allem den Mitglie-
                                                                      dern des Beirats, die als Reviewer die Beiträge der „Pädiatrischen
krankung beweisen können. In der Hand des Erfahrenen eine             Allergologie“ kritisch unter die Lupe nahmen: Dr. Andrea von Berg,
gut standardisierte und sichere Methode, wie am Beispiel der          Prof. Dr. Johannes Forster, PD Dr. Günter Frey, Dr. Armin Grübl,
nasalen und bronchialen Provokation dargestellt wird.                 Prof. Dr. Joachim Kühr, Dr. Wolfgang Lässig, Dr. Wolfgang Rebien,
                                                                      Dr. Sibylle Scheewe, Dr. Kornelia Schmidt, PD Dr. Sebastian
Zwei neue Serien beginnen in diesem Heft: Die „Differenzial­          Schmidt, Prof. Dr. Antje Schuster und Prof. Dr. Volker Stephan.
diagnosen des atopischen Ekzems“ und „Neue Immunde-
                                                                      Dank gebührt ebenso den Ressortschriftleitern für die Betreuung
fekte“. Jetzt ist die Gefahr groß, dass Sie zum Weihnachtskrimi
                                                                      der einzelnen Themenblöcke unserer Zeitschrift: Dr. Peter J.
oder neuen Reiseführer greifen und das Heft beiseite legen.           Fischer (Elternratgeber), Prof. Dr. Johannes Forster (Leitlinien),
                                                                      Dr. Frank Friedrichs (Berufspolitik), Prof. Dr. Matthias Kopp (Fragen
Aber schauen Sie sich die beiden Artikel mal an. In ihnen zeigt
                                                                      an den Allergologen), Dr. Thomas Lob-Corzilius (Umweltmedizin),
sich der enorme Fortschritt, der durch das Verstehen von Ge-          PD Dr. Hagen Ott (Pädiatrische Dermatologie), Prof. Dr. Jürgen
netik und immunologischen Zusammenhängen erreicht wur-                Seidenberg (Pädiatrische Pneumologie) und Prof. Dr. Volker Wahn
de, und das macht den Schritt „from bench to bedside“ für je-         (Pädiatrische Immunologie).
den erlebbar.

Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012                                                                                                          3
Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...
Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...
Inhalt

3 Editorial                                                                                      26 AGATE-Anaphylaxieschulungen für Betreuungspersonal
                                                                                                    von Kindern
Topic Allergiediagnostik                                                                               Nicht nur Patienten und ihre Eltern sollten geschult werden, sondern auch
                                                                                                       Lehrer, Erzieherinnen und andere Mitarbeiter in der Kinderbetreuung
6 Molekulare Allergie-Diagnostik: Steckbrief für die Praxis
     Ein Überblick über die neuen Möglichkeiten für die Anwendung von
     Einzelallergenen in der Diagnostik von IgE-vermittelten Inhalations-,
                                                                                                  Berufspolitik
     Nahrungsmittel- und Insektengiftallergien
                                                                                                 27 „Qualitätsmaßnahme Allergologie“
                                                                                                       Der Hyposensibilisierungs-Vertrag der KV Bayern mit der AOK Bayern
10 Hauttests zur Diagnostik von allergischen Soforttyp-
   Reaktionen
     Die wesentlichen, für Pädiater interessanten Inhalte der gleichnamigen
                                                                                                  Tagungen
     S2-Leitlinie.
                                                                                                 29 Nahrungsmittelallergie-Klausurtagung der WAPPA
15 Nasale und bronchiale Allergen-Provokationen                                                        30./31. März 2012 in Bergisch Gladbach
     Indikationen, Durchführung und Sicherheit von Provokationstestungen
                                                                                                  Umweltmedizin
     Aktuelle Fragen an den Allergologen                                                         30 Debatte 2012 – Mobilfunk und gesundheitliche
19 Allergische Reaktion nach Bratwurstverzehr                                                       Konsequenzen

     Neue Serie: Differenzialdiagnosen des Atopischen Ekzems (1)
                                                                                                 33 Magazin
20 Netherton-Syndrom
                                                                                                  Elternratgeber
     Neue Serie: Neue Immundefekte (1)
22 Defekt der α-Kette des T-Zell-Rezeptors                                                       35 Fischallergie
     Der pneumologische Fall
24 RSV-Bronchopneumonie bei CF?                                                                  38 Termine

                                                                                                     Das Titelbild dieser Ausgabe malten Valentin Stübner und
                                                                                                     Sören Dreuw, 8 Jahre, aus Horbach
  IMPRESSUM
  Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis, 15. Jg./Nr. 1
  Herausgeber: Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V., Rathausstr. 10, 52072 Aachen, Tel.: 0241-9800-486, Fax: 0241-9800-259,
  E-Mail: gpa.ev@t-online.de, Web: www.gpaev.de
  Verlag: WURMS & PARTNER Public Relations GmbH, Bernrieder Straße 4, 82327 Tutzing, Web: www.wurms-pr.de. Verlagsleitung: Holger Wurms.
  Inhaber und Beteiligungsverhältnisse: Beteiligung (gem. § 8 Abs. 3 des Bayer. Pressegesetzes): Holger Wurms 98%, Ingeborg Wurms 2%.
  Schriftleitung: Prof. Dr. Carl Peter Bauer, Fachklinik Gaißach, Dorf 1, 83674 Gaißach, Fax 08041-798-222, E-Mail: carl-peter.bauer@drv-bayernsued.de;
  Prof. Dr. Albrecht Bufe, Universitätsklinik Bergmannsheil, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Fax 0234-3024-682, E-Mail: albrecht.bufe@rub.de;
  Dr. Ernst Rietschel, Klinik für Kinder und Jugendliche der Universitätsklinik Köln, Kerpener Str. 62, 50924 Köln, Fax 0221-478-3330, E-Mail: ernst.rietschel@uk-koeln.de;
  PD Dr. Christian Vogelberg, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden, E-Mail: Christian.Vogelberg@uniklinikum-dresden.de
  Ressortschriftleiter: Dr. P. J. Fischer, 73525 Schwäbisch Gmünd (Elternratgeber); Prof. Dr. J. Forster, St.-Josefskrankenhaus, 79104 Freiburg (Leitlinien); Dr. F. Friedrichs,
  52072 Aachen (Berufspolitik); Prof. Dr. M. Kopp, UKSH Campus Lübeck, 23538 Lübeck (Fragen an den Allergologen); Dr. Th. Lob-Corzilius, Kinderhospital Osnabrück,
  49082 Osnabrück (Umweltmedizin); PD Dr. H. Ott, Kathol. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, 22149 Hamburg (Pädiatrische Dermatologie); Prof. Dr. J. Seidenberg, Elisabeth-
  Kinder­krankenhaus, 26133 Oldenburg (Pädiatrische Pneumologie); Prof. Dr. V. Wahn, Charité Campus Virchow, Klinik m. S. Pädiatrische Pneumologie und Immunologie,
  13353 Berlin (Pädiatrische Immunologie)
  Wissenschaftlicher Beirat: PD. Dr. T. Ankermann, Prof. Dr. J. Forster, PD Dr. G. Frey, Dr. A. Grübl, Dr. W. Lässig, Dr. W. Rebien, Dr. S. Scheewe, Dr. K. Schmidt,
  PD Dr. S. Schmidt, Prof. Dr. A. Schuster, Dr. Th. Spindler, Prof. Dr. V. Stephan.
  Redaktion: Ingeborg Wurms M.A., Dr. Albert Thurner, Bernrieder Straße 4, 82327 Tutzing, Tel. 08158-9967-0, Fax 08158-9967-29, E-Mail: info@wurms-pr.de
  Bildnachweis: privat (3, 19), J. Kleine-Tebbe (7, 8), J. Schulze (15, 16, 18), H. Ott (21), V. Wahn (23), S. Büsing (24), M. Otto (30), Landesvereinigung für Gesundheit
  und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. (33), MSD (34 o), PARI (34 u), cc (35), fotolia.de/Sabine Voigt (37 o), Schattauer (37 u)
  Anzeigenleitung: Holger Wurms, Tel. 08158-9967-0, Fax 08158-9967-29. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 13 vom 1.1.2011.
  Erscheinungsweise: Die Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis erscheint vierteljährlich jeweils am Beginn des Quartals.
  Bezugspreise: Einzelheft: 12,50 €, Jahresabonnement: 36,00 €, Jahresabonnement für Studenten (bei Vorlage einer Bescheinigung) 27,00 € (jeweils zuzügl. Versandkosten).
  Für Mitglieder der vier regionalen pädiatrisch-allergologischen Arbeitsgemeinschaften ist das Abonnement im Mitglieds­beitrag enthalten.
  Druck: F&W Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg
                                                                                                                Gedruckt auf Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern
  ISSN: 1435-4233                                                                                                                      und kontrollierten Quellen. www.pefc.de

Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012                                                                                                                                            5
Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...
Topic

Molekulare Allergie-Diagnostik:
Steckbrief für die Praxis
Jörg Kleine-Tebbe, Juliane Ackermann-Simon, Gerald Hanf, Allergie- und Asthma-Zentrum Westend, Praxis Hanf, Ackermann-Simon & Kleine-Tebbe, Berlin

In der Vergangenheit wurden im kli-                  len (Minorallergene Bet v 2 oder Phl              n   Polcalcin (Ca++-bindende Proteine)
nischen Alltag fast ausschließlich Aller-            p 12) bei V. a. die Diagnostik störende               von Birken- oder L­ ieschgraspollen
genextrakte zur Diagnostik verwendet                 Kreuzreaktionen gegenüber diesem                      (Minor­allergene Bet v 4, Phl p 7) bei
(Pricktests, spez. IgE-Bestimmungen und              Panallergen in vielen ­Pollenpflanzen                 V. a. Kreuzreaktionen gegenüber­
Provokationstests mit Extrakten). Mitt-              und manchmal auch pflanzlichen                        diesem in vielen Pollenpflanzen vor-
lerweile sind viele Allergene im engeren             Nahrungsmitteln (z. B. Melone, Bana-                  kommenden Panallergen, Beispiel in
Sinne, d. h. die verantwortlichen Protei-            ne u. v. a.); Beispiel in Tab. 1.                     Tab 1.
ne, identifiziert worden (Datenbanken:
www.allergen.org oder www.allergome.
org). Als Allergenkomponenten bezeich-
net stehen sie teilweise in rekombinanter                  Repräsentative Einzelallergene zur Diagnostik häufiger Pollenallergien
oder aufgereinigter („natürlicher“) Form
für die In-vitro-Diagnostik zur Verfügung               Major-Allergene                    Pflanzenfamilien und -spezies
(z. B. Dia­gnostikhersteller Phadia Ther-
moFisher Scientific, Freiburg, aktuelle Liste                                              Birkengewächse (Hasel, Erle, Birke, Hainbuche) und
                                                        Bet v 1
                                                                                           Buchengewächse (Buche, Eiche)
und Informationen bei www.phadia.com/
de/Allergene/ImmunoCAP-Allergens/Aller                  Ole e 1                            Ölbaumgewächse (Esche, Ölbaum)
gen-components-list/).
                                                        Phl p 1 und Phl p 5                Süßgräser (inkl. Roggen)
   Dadurch eröffnen sich neue Möglich-
keiten für die Anwendung von Einzel­aller­              Art v 1                            Beifuß
genen in der Allergiediagnostik von IgE-
                                                        Amb a 1                            Ambrosia (Traubenkraut, Ragweed)
vermittelten Inhalations-, Nahrungsmit-
tel- und Insektengiftallergien:
                                                      Beispiel: V. a. Polysensibilisierung gegen Pollenallergene
1. Anreichern („Spiken“) von Allergen-                Befund: Positive Reaktionen im Pricktest oder nach spez. IgE-Bestimmung gegen zahlreiche
extrakten, um die analytische Empfind-                Pollenpflanzen (Bäume, Gräser und Kräuter).
lichkeit von spez. IgE-Tests zu erhöhen               Fragestellung: Echte Polysensibilisierung oder „Pseudo-Multiallergie“ durch Kreuzreaktionen
n Hev b 5-Zusatz zum Naturlatexextrakt                gegen Pollen-Panallergene?
   hat die Latexdiagnostik empfindlicher              Empfehlung: Spez. IgE-Bestimmung gegen je einen Vertreter aus der Familie der Profiline
   gemacht.                                           (Phl p 12 oder Bet v 2) und Polcalcine (Phl p 7 oder Bet v 4).
n Cor a 1-Zusatz zum Haselnussextrakt                 Bewertung:
                                                      a) bei positivem Ergebnis Hinweis auf (multiple) Kreuzsensibilisierungen und eingeschränkte
   erlaubt eine bessere Erkennung von
                                                      Interpretation der Extraktdiagnostik mit Pollen. KEINE Differenzierung mit Hilfe von Allergen-
   Birkenpollen-assoziierten Haselnuss-               extrakten möglich, sondern nur mit Hilfe von spezies-spezifischen Majorallergenen der wich-
   Sensibilisierungen.                                tigsten Pollenpflanzen (Tabelle u. Abb. 1)
                                                      b) bei negativem Ergebnis kein Hinweis auf Sensibilisierung gegen Panallergene; Extrakte
2. Bestimmung von spez. IgE gegen                     zeigen wahrscheinlich primäre Sensibilisierungen an. Komponentendiagnostik mit Major­
ausgewählte Allergene in Einzeltests                  allergenen der Pollen nicht erforderlich.
(Singleplex)                                          Klinische Relevanz: Nur bei korrespondierenden Symptomen durch regionale Pollenbelas­
a) Differenzierende Diagnostik bei Inha-              tung gegeben.
lationsallergie:
n Profilin von Birken- oder Lieschgraspol-        Tab. 1

6                                                                                                                Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012
Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...
Abb. 1: Spezies-                (z. B. Weintrauben); Vorkommen über-
                                                                                spezifische, genuine            wiegend in den Mittelmeerländern
                                                                                Major-Allergene
                                                                                (Propellerflügel) und
                                                                                                                (Spanien, Italien, Griechenland).
                                                                                hoch kreuzreaktive
                                                                                Panallergene (Propel­       n   Identifizierung unterrepräsentierter
                                                                                lerzentrum, gestrichelt).       Nahrungsmittelallergene (Extrakt-
                                                                                Erläuternder Text in            diagnostik falsch negativ oder nur
                                                                                Tab. 1.
                                                                                                                schwach positiv):
                                                                                                                - Soja-Allergen Gly m 4 bei V. a. Bir-
                                                                                                                kenpollen-assoziierte Kreuzreaktion
                                                                                                                durch Bet v 1.

                                                                                                                - Weizenallergen Omega-5-Gliadin (Tri
                                                                                                                a 19) bei V. a. (anstrengungsinduzierte)
                                                                                                                Weizenallergie.

                                                                                                            c) Differenzierende Diagnostik bei In-
n   Majorallergene in Pollen von                     als Risikoallergen für systemische Re-                 sektengift-Allergie:
    - Birken (Bet v 1),                              aktionen                                               n Identifizierung genuiner (spezies-spe-
    - Eschen (Fra e 1*), verwandt mit dem                                                                      zifischer) Sensibilisierungen bei posi-
      Ölbaum (Ole e 1),                              - Soja-Allergene Gly m 5/6 (sog. Sa-                      tiven Reaktionen auf Bienen- UND Wes-
    - Gräsern (Phl p 1, Phl p 5),                    menspeicherproteine, in Kürze ver-                        pengiftextrakte:
    - Beifuß (Art v 1) oder                          fügbar) eher bei Säuglingen und Klein-                    - Bienengiftallergen Api m 1,
    - Ambrosia (Amb a 1)                             kindern mit systemischen Reaktionen                       - Wespengiftallergen Ves v 1 und Ves v 5.
    induzieren primäre, spezies-spezifische          auf Soja.
    Sensibilisierungen; bei negativem Er-                                                                   d) Differenzierende Diagnostik bei posi-
    gebnis ist eine Sensibilisierung bzw.            - Haselnussallergene Cor a 8 (Lipid­                   tivem IgE mit fraglicher Relevanz durch
    klinisch relevante Allergie weitgehend           transfer-Protein, LTP, vorwiegend bei                  Bindung an Zuckerseitenketten von Gly-
    ausgeschlossen. Bei polysensibilisier-           Patienten aus dem Mittelmeerraum)                      koprotein-Allergenen
    ten Patienten hilfreich zur Beurteilung          und Cor a 9 (Samenspeicherprotein)                     n Identifizierung von kreuzreaktiven Koh-
    primärer, genuiner Sensibilisierungen            als Risikoallergene für systemische Re-                   lehydratdeterminanten (CCD) durch
    vs. Kreuzreaktionen (siehe Profilin, Pol-        aktionen.                                                 spezifisches IgE-Reagenz MUXF3 (z. B.
    calcin).                                                                                                   bei Extraktdiagnostik mit Insekten-
                                                     - Pfirsichallergen Pru p 3 als Vertre-                    gift, Latex, Pollen oder pflanzlichen
n   Serumalbumin von Katze oder Hund                 ter der LTP bei V. a. systemische Reak­                   Nahrungsmitteln Quelle „absurder“
    (Minorallergene Fel d 2, Can f 3) bei            tion gegen pflanzliche Nahrungsmittel                     Kreuzreaktionen abseits jeglicher ta-
    V.  a. Kreuzreaktion gegenüber die-              (zahlreiche Obst- und Gemüsesorten)                       xonischer Verwandtschaft); klinisch sel-
    sem Serumbestandteil, der zu klinisch            ohne Verbindung zum Bet v 1-Cluster                       ten relevant.
    fraglich relevanten positiven Testre-
    aktionen durch Katzen-, Hunde- und             Abb. 2: Komplexe Kreuzreaktionen durch
    Pferdeextrakte führt (dann häufig al-               strukturähnliche Katzen-, Hunde- und
    le drei Tierspezies im Hauttest positiv).          Pferdeallergene (mit Strichen gekenn-
    In seltenen Fällen verantwortlich für              zeichnet). Begründung für nicht selten
    Reaktionen nach Fleischgenuss (sog.            multiple positive Allergietest-Resultate mit
                                                    Tierextrakten. Fazit: Während Fel d 1 als
    Katzen-Schweinefleisch-Syndrom; vor-              häufigstes Majorallergen die Diagnose
    wiegend bei Erwachsenen beschrie-                   eine Katzenallergie gestattet, sind zu
    ben).                                            diesem Zweck wahrscheinlich mehrere,
                                                     spezies-spezifische Allergene von Hund
b) Differenzierende Diagnostik bei V. a.           und Pferd einzusetzen, um vergleichbare
Nahrungsmittelallergie:                            Ergebnisse wie mit Extrakten zu erzielen.
                                                       Abkürzungen: Can f (Canis familiaris),
n Identifizierung von Risikoallergenen:
                                                                 Equ c (Equus caballus), Fel d
   - Erdnussallergen Ara h 2 (und Ara h 6*)                     (Felis domesticus), IgA u. IgM
                                                             (Immunglobuline), LA (Latherin),
                   *derzeit noch nicht verfügbar           LI (Lipokalin), SA (Serumalbumin).

Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012                                                                                                               7
Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...
Topic

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                                                                   zahlreiche Allergenkomponenten                wortlichen Allergene. Die identifi-
                                                                   in einem Testlauf (Multiplex), ver-           zierten Einzelallergene (Allergen-
                                                                   fügbar als ImmunoCAP ISAC Micro-              komponenten) werden in das bishe-
                                                                   chip in ausgewählten Laboren; Bei-            rige Konzept einer spezies-bezoge-
                                                                   spiele für eine mögliche Indikation:          nen Aller­genkunde integriert.
                                                                   a) Patienten mit multiplen Sensibili-            Ihr diagnostischer Einsatz erlaubt
                                                                      sierungen,                                 die Differenzierung von (multiplen)
                                                                   b) zahlreiche (pollenassoziierte) Kreuz-      Sensibilisierungen durch
                                                                      reaktionen auf Nahrungsmittel ab-          n die Identifikation spezies-spezi-
                                                                      seits des Bet v 1-Clus­ters (z. B. Wein-      fischer, genuiner Sensibilisierun­
Abb. 3: Mögliche Kreuzreaktionen durch Allergene in Birken-
                                                                      trauben, Melone, Banane),                     gen,
pollen und Kernobst. Bet v 1-homologe Allergene sind bei uns       c) V. a. zahlreiche Nahrungsmittel­           n das Aufdecken von Kreuzallergien
für die häufigste Form der Birkenpollen-assoziierten Kreuzre-         aller­gien aus biologisch entfernten          sowie
aktion verantwortlich. Profiline induzieren im Kindesalter wahr-      Familien,                                  n das Aufdecken bisher unentdeck­
scheinlich nur selten klinisch relevante Kreuzreaktionen. LTP      d) Ungeklärte Anaphylaxie oder wie-              ter Sensibilisierungen gegen un-
in Obst- und Gemüsesorten werden – unabhängig von einer
Pollensensibilisierung – vorwiegend in den Mittelmeerländern          derholte akute Urtikaria mit aller-           terrepräsentierte Einzelallergene.
als Auslöser systemischer Reaktionen beschrieben.                     gischen Begleitsymptomen und                  Die Interpretation und Relevanz-
                                                                      V. a. eine IgE-vermittelte Sensibi-        prüfung sind anspruchsvoll und Auf-
                                                                      lisierung,                                 gabe des Arztes.
                                                                   e) Breiter Ausschluss einer IgE-vermit-
                                                                      telten Sensibilisierung gegen Inha-
                                                                      lations-, Nahrungsmittel- und an-          Korrespondenzadresse:
                                                                      dere Proteinallergene.                     PD Dr. med. Jörg Kleine-Tebbe
                                                                                                                 Allergie- und Asthma-Zentrum West-
                                                                      Bei der Interpretation diagnos-            end, Gelände der DRK-Klinik Westend
                                                                   tischer Resultate gelten für die Ein-         Spandauer Damm 130, Haus 9
                                                                   zelallergene die gleichen Regeln wie          14050 Berlin-Charlottenburg
                                                                   für die Extraktdiagnostik:                    E-Mail: kontakt@allergie-experten.de
                                                                   n Positives IgE entspricht einer aller­
Abb. 4: Neben den für die Atemwegsbeschwerden maßgeb-                 gischen Sensibilisierung/Kreuzre­
lichen Majorallergenen (Gruppe 1 u. 2) der Hausstaubmilben            ak­tion.
Dermatophagoides pteronyssinus (Der p) und farinae (Der            n Der Befund ist nur bei korrespon-                      Weiterführende Literatur
f) können Sensibilisierungen gegen das Muskelprotein Tro-
                                                                      dierenden Symptomen klinisch re-
pomyosin (Der p 10, Der f 10) für Kreuzreaktionen gegen                                                            [1] De Knop KJ, Bridts CH, Verweij MM,
eine Reihe von Krusten- und Schalentieren verantwortlich              levant.                                      Hagendorens MM, De Clerck LS, Stevens
sein. Klinische Relevanz besteht nur bei korrespondierenden        n Negatives IgE schließt eine aller-            WJ, Ebo DG: Component-resolved allergy
Symptomen.                                                            gische Sensibilisierung/Kreuzre-             diagnosis by microarray: potential, pitfalls, and
                                                                                                                   prospects. Adv Clin Chem 2010; 50: 87–101.
                                                                      aktion weitgehend aus, allerdings
                                                                                                                   [2] Kleine-Tebbe J, Meißner AM, Jappe U,
                                                                      nur, wenn                                    Herold DA: Allergenfamilien und molekulare
                                                                      - das Gesamt-IgE hoch genug ist,             Diagnostik IgE-vermittelter Nahrungsmittel­
                                                                      - das Allergen intakt und ausrei-            allergien: Von der Theorie zur Praxis. Allergo J
                                                                                                                   2010; 19: 249–61.
                                                                      chend vorhanden ist,
                                                                                                                   [3] Kleine-Tebbe J, Ollert M, Jakob T: Mo-
                                                                      - die analytische Testempfindlich-           lekulare Aller­gologie – Teil 1. Nomenklatur,
                                                                      keit optimiert ist (für viele einfache       Proteinfamilien, Datenbanken und potenzieller
                                                                      IgE-Tests mit Extrakten und man-             Nutzen. Allergo J 2010; 19: 390–4 (Start der
                                                                                                                   Serie „Molekulare Allergologie“ im Allergo
                                                                      che Komponenten im ImmunoCAP                 Journal).
                                                                      ISAC bisher nicht sichergestellt).           [4] Sastre J: Molecular diagnosis in allergy. Clin
                                                                   n Der Arzt ermittelt die klinische Re-          Exp Allergy 2010; 40: 1442–60.
Abb. 5: Bienen- und Wespengift enthält strukturähnliche Aller­        levanz einer allergischen Sensibili-         [5] Shreffler WG: Microarrayed recombinant
gene (siehe Linien), die bei IgE-vermittelter Sensibilisierung        sierung/Kreuzreaktion, NICHT der             allergens for diagnostic testing. J Allergy Clin
Kreuzreaktionen bedingen können. Wichtige Allergene ohne                                                           Immunol 2011; 127: 843–9.
                                                                      Test.
Strukturbeziehung (Api m 1 der Biene, Ves v 1 UND Ves v 5
der Wespe) gestatten eine spezies-spezifische Allergie­dia­
gnose bei doppel-positiven Befunden gegen Bienen- und                Fazit: Die Erkenntnisse der mole-
Wespengift.                                                        kularen Allergologie erweitern schritt-

8                                                                                                                    Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012
Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...
Allergiediagnostik Topic - Differenzial-diagnosen des Atopischen Ekzems Neue Immundefekte - Gesellschaft für ...
Topic

Hauttests zur Diagnostik von
allergischen Soforttyp-Reaktionen
Peter J. Fischer, Schwäbisch Gmünd; Armin Grübl, München

  Absicht der Autoren war es, aus der Original S2-Leitlinie zu die-    dem Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA), dem Berufs-
  sem Thema die wesentlichen Inhalte der Leitlinie für den Pädiater    verband Deutscher Dermatologen (BVDD), der Deutschen Der-
  herauszuarbeiten und aus Sicht der Pädiatrie zu kommentieren.        matologischen Gesellschaft (DDG), der Deutschen Gesellschaft
                                                                       für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Kopf- und Hals-Chirurgie
  Kursiv und grau gedruckte Stellen sind von den Autoren er-
                                                                       (DGHHNOKHC), der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie
  gänzt bzw. als Kommentar eingefügt worden und finden sich so
                                                                       und Beatmungsmedizin (DGP) und der Gesellschaft für Pädiat-
  nicht in der Original-S2-Leitlinie.
                                                                       rische Allergologie und Umweltmedizin (GPA), im Oktober 2009
  Die Literaturangaben beziehen sich auf die AWMF-Leitlinie, die in    abschließend erstellt wurde, veröffentlicht unter www.awmf.org
  der Langfassung unter awmf.org oder gpaev.de (-> Pädiatrische
                                                                       Federführende Autorin der Leitlinie: PD Dr. Franziska Ruëff,
  Leitlinien) abrufbar ist.
                                                                       Allergiezentrum, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Aller-
  Original: S2-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie   gologie, Ludwig-Maximilians-Universität, Frauenlobstraße 9-11,
  und klinischen Immunologie (DGAKI), die in Abstimmung mit            80337 München

               1. Einleitung                     zu deren Aktivierung und Mediatorfrei-                   4. Kontraindikationen
                                                 setzung. Die Mediatoren lösen die sich
   Die häufigsten IgE-vermittelten aller-        innerhalb von Minuten entwickelnde Te-           Die Kontraindikationen ergeben sich
gischen Erkrankungen vom Soforttyp               streaktion aus.                               wesentlich durch das Risiko des Auftre-
sind die allergische Rhinokonjunktivitis,           Klinisch sichtbar sind Rötung (Ery-        tens von anaphylaktischen Reaktionen [8,
das allergische Asthma bronchiale und            them) und Quaddel (Urtica). Das Maxi-         44, 45, 70]. Zwar sind schwere Reaktio­nen
anaphylaktische Reaktionen. Auch dem             mum der Histaminreaktion tritt innerhalb      bei Hauttests insgesamt sehr selten [70,
atopischen Ekzem, manchen gastrointe-            von 15 Minuten auf. Allergen-induzierte       81], aber sie können vorkommen. Von ei-
stinalen Erkrankungen und bestimmten             Reaktionen haben ihr Maximum nach 15          ner erhöhten Gefährdung auszugehen ist
Formen der Arzneimittelüberempfind-              bis 20 Minuten [7]. Einige Stunden spä-       insbesondere bei
lichkeit können IgE-vermittelte aller-           ter können verzögerte Soforttyp-Reak­         n sehr schweren anaphylaktischen Reak-
gische Reaktionen zugrunde liegen. Die           tionen auftreten, die als Quaddel oder als       tionen in der Anamnese,
Diagnostik basiert auf Anamnese, kli-            Erythem imponieren. Weiter sind Spät-         n bedeutsamen Beschwerden zum Test-
nischer Untersuchung, Hauttests, Nach-           typ-Reaktionen möglich, die sich inner-          zeitpunkt, vor allem Asthma bronchi-
weis spezifischer IgE-Antikörper im Serum        halb von Stunden bis wenige Tage nach            ale [44],
und gegebenenfalls Provokationstests.            dem Test z. B. als gerötete Papel oder Ek-    n Allergenkontakt kurz vor dem Test [45],
                                                 zem zeigen.                                   n Test mit hoch konzentrierten Aller-
         2. Pathophysiologie der                                                                  genen [23],
             Hauttestreaktion                                  3. Indikationen                 n Intrakutantests [44],
                                                                                               n Test mit nativen Allergenen [20, 59],
   Das Prinzip der Hauttests bei IgE-ver-           Der Verdacht auf eine allergische Er-      n Behandlung mit Betablockern [36].
mittelter Soforttyp-Allergie besteht da-         krankung vom Soforttyp ergibt sich aus           Die im Einzelnen zu beachtenden Kon-
rin, das Allergen an die in der Dermis vor       der Anamnese und dem klinischen Bild.         traindikationen gehen aus Tabelle I her-
allem perivaskulär gelagerten Mastzellen         Hauttests können einen Hinweis auf eine       vor. Ist ein Hauttest trotz Kontraindika-
heranzubringen. Liegen in der Haut Mast-         IgE-vermittelte Sensibilisierung geben,       tionen angezeigt, so ist dies zu begrün-
zellen, die spezifische IgE-Antikörper ge-       der Nachweis spezifischer IgE-Antikörper      den und in der Patientenakte zu doku-
gen das Testallergen tragen, so kommt es         erfolgt durch In-vitro-Tests [71].            mentieren.

10                                                                                                       Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012
5. Technischer Ablauf                        Ein Asthma bronchiale ist vor einem
                                                      Test optimal einzustellen. Bei schlech-          Notfallausrüstung zur Behandlung
5.1 Voraussetzungen                                   ter Lungenfunktion sollten vor und über               systemischer Reaktionen
   Vor einem Hauttest sind eine einge-                sechs Stunden nach der Testung Peak-                       (modifiziert nach [73])
hende allergologische Anamnese zu er-                 flow-Kontrollen vorgenommen werden.
heben und eine dem jeweiligen Krank-                     Arzt und Assistenzpersonal müssen              Stethoskop, Blutdruckmessgerät
heitsbild angepasste klinische Untersu-               im Fall testinduzierter Allgemeinreak­tio­        Stauschlauch, Spritzen, Venenverweil-
chung durchzuführen. Die sich daraus er-              nen in der Lage sein, solche Notfälle ad-          kanülen, Infusionsbesteck
gebende Verdachtsdiagnose ist zu doku-                äquat zu behandeln [73]. Die hierfür er-
mentieren. Es ist zu entscheiden, welche              forderliche medikamentöse und appara-             Sauerstoff mit Maske/Brille
Hauttests erforderlich sind. Weiter ist zu            tive Mindestausrüstung zur Behandlung             Guedel-Tubus, Beatmungsbeutel,
prüfen, ob Kontraindikationen vorliegen.              von anaphylaktischen Reaktionen ist in             Absaugvorrichtung, Intubationsbesteck
Die Eignung des Patienten zum Hauttest                Tabelle II aufgelistet.                            und -tuben
ist vor jeder Testung festzustellen.                                                                    Injektionsnadeln
   Der Patient oder ggf. seine Sorgebe-               5.2 Testzeitpunkt
                                                                                                        Adrenalin zur Injektion
rechtigen ist bzw. sind über Art und Ab-                 Die Auswaschphase von Arzneistoffen,
lauf der Tests, über die zu erwartenden               die die Hautreaktivität hemmen (Tab. III),        H1- und H2-Antihistaminika zur intrave-
Reaktionen und die in Einzelfällen mög-               ist zu beachten.                                   nösen Injektion
lichen systemischen Symptome zu infor-                   Bei der Diagnostik anaphylaktischer            Infusionslösungen (physiologische
mieren. Die Aufklärung sollte dokumen-                Reaktionen, z. B. durch Insektenstiche,            NaCl-/Elektrolylösungen, kolloidale
tiert werden. Bei erhöhtem Risiko von All-            Nahrungsmittel oder Arzneimittel, ist zu           ­Lösungen)
gemeinreaktionen wird eine schriftliche               beachten, dass Tests nicht innerhalb einer        Glukokortikosteroide zur intravenösen
Einverständniserklärung des Patienten                 möglichen Refraktärperiode nach dem                Injektion
bzw. der Sorgeberechtigten empfohlen.                 letzten akuten Ereignis stattfinden sollten
   Wenn anamnestisch sehr schwere ana-                [28]. Es wird empfohlen, frühestens eine          Bronchodilatator (rasch wirksames
                                                                                                         β2-Mimetikum zur Inhalation)
phylaktische Symptome aufgetreten sind                Woche nach einem akuten Ereignis zu
und In-vitro-Verfahren nicht weiterfüh-               tes­ten und den Test dann nochmals et-            Automatischer externer Defibrillator
rend waren, so wird der Test mit den ver-             wa drei bis vier Wochen nach dem Ereig-            (nicht in der Pädiatrie)
dächtigen Allergenen vorzugsweise un-                 nis zu wiederholen, falls das Ergebnis des
ter stationärer Überwachung vorgenom-                 ers­ten Tests zweifelhaft ist.                Tab. II
men.
                                                         In der Leitlinie „Diagnose und Thera-      (siehe Tab. III), abgesetzt werden; nach
   Bei pädiatrischen Patienten ist die Indi-          pie der Bienen- und Wespengift­aller­gie“     Abklingen ihrer Wirkung wird zu einem
kation zur Hauttestung in derartigen Fäl-             von 2011 wird empfohlen: In der ersten        späteren Zeitpunkt getestet. Im Einzel-
len sehr eng zu stellen.                              Woche und ein zweites Mal etwa vier bis       fall kann es allerdings erforderlich sein,
                                                      sechs Wochen nach dem Stich vorgenom-         Tests trotz Anwendung solcher Arzneimit-
                                                      mene Hauttests und Bestimmungen der           tel durchzuführen. Falls hierbei eindeu-
    Kontraindikationen des Hauttests                  spezifischen Serum-IgE-Antikörper erfas-      tige Soforttyp-Reaktionen auf die Hista-
                                                      sen eine Sensibilisierung zuverlässiger als   minkontrolle auftreten, so sind auch die
    Hautkrankheit im Testfeld                        eine einmalige Untersuchung.                  Reaktionen auf die Allergenextrakte ver-
    Deutlich beeinträchtigter Allgemeinzu-                                                         wertbar [14]. Falls es sich um Arzneistoffe
     stand                                               Bei inhalativen allergischen Beschwer-     handelt, die eine mastzellstabilisierende
    Instabiles oder therapeutisch nicht adä-         den kann grundsätzlich auch bei leichten      Wirkung haben, ist eine positive Hista-
     quat eingestelltes Asthma bronchiale             bis mittelschweren aktuellen Beschwer-        minkontrolle kein Beleg für die Verläss-
    Bei Tests, die mit dem erhöhten Risiko           den getestet werden.                          lichkeit des Tests. Ist die Histaminkontrol-
     einer systemischen Reaktion behaftet                Hauttests können unabhängig vom            le negativ, so sind die Tests zu einem spä-
     sind: Behandlung mit Betablockern*               Lebensalter des Patienten, also auch bei      teren Zeitpunkt zu wiederholen.
    Schwangerschaft*                                 Säuglingen und Kleinkindern, durchge-            Zwar inhibieren topische Glukokortiko-
   *Ausnahme: Vom Testresultat hängt eine wichtige
                                                      führt werden.                                 steroide die Hauttestreaktivität erst nach
   therapeutische Entscheidung ab und eine syste-                                                   mehrwöchiger Anwendung [66], jedoch
   mische anaphylaktische Reaktion ist aufgrund der   5.3 Einflüsse auf Hauttest­                   erfolgt eine solche Behandlung nur bei
   Gesamtumstände mit hoher Wahrscheinlichkeit
   nicht zu erwarten.
                                                      reaktionen                                    Krankheitserscheinungen im Testfeld, die
                                                        Grundsätzlich sollen Arzneimittel, die      ihrerseits bereits ein Testhindernis dar-
Tab. I                                                Testreaktionen unterdrücken können            stellen.

Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012                                                                                                            11
Topic

                                                                                                                         ner Pipette oder einem anderen Applika-
                Beeinflussung von Soforttyp-Reaktionen durch Arzneistoffe                                                tor auf die Haut aufgebracht. Durch den
                                               (nach [18, 40, 47, 82])
                                                                                                                         Tropfen hindurch wird die Haut ober-
                                                                                                                         flächlich angestochen, eine Blutung sollte
    Arzneistoff                                            Unterdrückung a                 Absetzen vor Test             dabei nicht auftreten.
                                                                                                                            Es wird empfohlen, den Pricktest mit
   Antihistaminika                                                                                                       einer speziellen Lanzette mit 1 mm Spit-
   H1-Blocker                                                      +++                           > 3 Tage                zenlänge auszuführen („Puncture-Test“).
   Länger wirksame H1-Blocker                                                                                            Die Nadel wird mit leichtem Druck durch
    Astemizol                                                     +++                         > 8 Wochen                die Testlösung hindurch kurz senkrecht in
                                                                                                                         die Haut gedrückt.
   H2-Blocker                                                      Ø/+                               Ø
                                                                                                                            Grundsätzlich wird empfohlen, für die
                                                                                                                         Testung jedes einzelnen Allergens einer
   Mastzellstabilisatoren                                                                                                Pricktestreihe bei einem Patienten eine
   Cromoglicinsäure, Nedocromil                                      Ø                               Ø                   neue Lanzette zu verwenden [65].
   Ketotifen                                                       +++                           > 5 Tage                   Aufgrund der guten Reproduzierbar-
                                                                                                                         keit der Testergebnisse, des geringen Ri-
                                                                                                                         sikos systemischer Reaktionen und einer
   Glukokortikoide b
                                                                                                                         günstigen Korrelation mit der klinischen
   Topisch > 4 Wochen (im Testareal) [67]                            +                         > 1 Wochec
                                                                                                                         Reagibilität ist der Pricktest als Hauttest-
   Inhalativ                                                         Ø                               Ø                   methode der ersten Wahl anzusehen [7,
   Systemisch / Kurzzeit                                                                                                 17, 47].
    < 50 mg/d Prednisolon-Äquivalent                                Ø                           > 3 Taged
    > 50 mg/d Prednisolon-Äquivalent                             Ø / (+)                      > 1 Woched                6.2 Intrakutantest (Intradermal-
                                                                                                                         test)
   Systemisch / Langzeit                                            (+)
                                                                                                                            Der Intrakutantest hat in der Pädiatrie
    10 mg/d Prednisolon-Äquivalent                                 Ø                        > 3 Wochend                giftallergie und Medikamentenallergie,
                                                                                                                         wenn sehr sensitive Testverfahren benö-
   Sonstige systemisch angewandte Arzneistoffe                                                                           tigt werden, einen Stellenwert.
   Leukotrien-Rezeptoranatagonisten [16, 32]                         Ø                               Ø
                                                                                                                         6.3 Scratch-Test
                                                                                                                           Von Nachteil sind häufig unspezifische
   a
     Unterdrückung des Hauttests: Ø keine Hinweise; (+) möglich; + gering; +++ stark
   b
     Dosisangaben für Erwachsene
                                                                                                                         oder schwer interpretierbare Reaktionen
   c
     Abhängig von der Wirkstärke des angewandten Präparats und Anwendungsdauer bis zu > 3 Wochen                         aufgrund der im Vergleich zum Pricktest
   d
     In einer retrospektiven Studie keine Beeinflussung der Hauttestreagibilität durch 10 bis 60 mg Prednison für zwei   größeren mechanischen Irritation [15],
     oder mehr Jahre [19]                                                                                                auch ist das Risiko systemischer Reak­tio­
                                                                                                                         nen erhöht [80].
Tab. III
                                                                                                                            Der Scratch-Test ist daher für die pä-
5.4 Testort                                                    ren bzw. nah benachbarte, ineinanderlau-                  diatrische Routinediagnostik wenig ge-
   Die Pricktests werden an der Volarseite                     fende Reaktionen nicht mehr eindeutig                     eignet.
der Unterarme durchgeführt, ersatzwei-                         ablesbar sein.
se kann an der Haut des oberen Rückens                            Wenn die Haut mit Externa behandelt                    6.4 Reibtest
getestet werden.                                               worden ist, kann es zu einem Verlaufen                       Beim Reibtest wird zumeist natives Ma-
   Der Testort wird mit einem Stift so mar-                    der Testlösungen kommen, so dass die­                     terial unter Ausübung leichten Druckes
kiert, dass die einzelnen Reaktionen bei                       se vor dem Test nicht verwendet werden                    mehrmals (zumeist zehnmal) auf einem
Ablesung der jeweiligen Testzubereitung                        sollen bzw. ggf. abgewischt werden müs-                   etwa 5 x 5 cm großen Areal in die Haut
eindeutig zuzuordnen sind. Der Abstand                         sen.                                                      gerieben [29]. Der Test ist auch zur Dia-
zwischen den einzelnen Testorten sollte                                                                                  gnose einer Kontakturtikaria geeignet.
ausreichend sein (ca. 2 bis 2,5 cm) [7, 42].                                        6. Methoden                          Bei Fehlen einer Reaktion am üblichen
Bei zu geringem Abstand können aus-                                                                                      Test­ort (zumeist Unterarminnenseite)
geprägte Testreaktionen zu falsch posi-                        6.1 Pricktest                                             kann er manchmal in früher erkrankten
tiven Ergebnissen in der Umgebung füh-                             Ein Tropfen der Testlösung wird mit ei-               Arealen (beispielsweise Handrücken) po-

12                                                                                                                               Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012
sitiv ausfallen. Vorteile des Reibtests sind   bilen Allergenen (z. B. viele Nahrungsmit-
die geringe Belastung des Patienten und        telallergene) sind kritisch zu werten. Auf                 Klinisch wichtige Allergene
die hohe Spezifität, Nachteil eine geringe     Tests mit kommerziellen Extrakten sollte                  für den Hauttest bei Kindern
Sensitivität.                                  jedoch nicht grundsätzlich verzichtet
                                               werden, da diese einfach zu handhaben              Pollen
6.5 Epikutantest mit Sofort­                   sind.                                               Lieschgras       Birke
ablesung                                          Eine mögliche Standardreihe für Kin-             Beifuß           Ragweed (Beifuß-
   Epikutantests mit Sofortablesung soll-      der ist in Tabelle IV dargestellt. Je nach                             Ambrosie)
ten vor allem dann vor einem Pricktest         Anamnese können Allergene weggelas-
durchgeführt werden, wenn schwere              sen werden oder zusätzlich getestet wer-           Schimmelpilze
Re­aktionen auf ein Allergen aufgetreten       den. Bei jüngeren Kindern wird im Allge-            Aspergillus fumigatus
sind, das in Ermangelung standardisier-        meinen nur mit einigen wenigen, gezielt             Alternaria alternata
ter Testextrakte nativ getestet werden         ausgewählten Allergenen getestet.
                                                                                                   Cladosporium herbarum
muss [23].
                                               7.2 Selbst zubereitete Test­                        Penicillium notatum
               7. Testmaterial                 substanzen
                                                  In der Pädiatrie sind dies in erster Linie      Milben, Epithelien und anderes
7.1 Kommerziell erhältliche Test-              native Nahrungsmittel für den „Prick-zu-            Dermatophagoides pteronyssinus
substanzen                                     Prick-Test“.                                        Dermatophagoides farinae
   Kommerzielle Testextrakte von zahl-                                                             Hundehaare/-schuppen
reichen Allergenen werden von verschie-          Beim „Prick-zu-Prick-Test“ wird mit der
                                                                                                   Katzenhaare/-schuppen
denen Herstellern angeboten. Zwischen          Lanzette in das allergenhaltige, nicht auf-
den Produkten einzelner Hersteller kön-        bereitete Material, meist ein Nahrungs-             Pferdehaare/-schuppen
nen deutliche Unterschiede hinsichtlich        mittel, gestochen und anschließend mit
der Auslösung von Testreaktionen be-           dieser Lanzette ein Prick-Test vorgenom-           Nahrungsmittel
stehen. Die Standardisierung von Aller-        men.                                                Erdnuss                  Hühnerei
genlösungen wird meist in Bezug auf ei-                                                            Kuhmilch                 Sojabohne
ne 1%ige oder eine 0,1%ige Histaminlö-         7.3 Kontrollen                                      Weizenmehl               Haselnuss
sung vorgenommen. Eine 10-fach höhere             Zur Vermeidung grundsätzlicher Fehl-             Kabeljau
Konzentration von Histamin oder Aller-         interpretationen sind stets dem gewähl-
gen erhöht den Quaddeldurchmesser et-          ten Testverfahren entsprechende Kon-
                                                                                                  Kontrollen
wa um den Faktor 1,5 [21], entsprechend        trolltests durchzuführen: Ab dem Klein-
                                                                                                   NaCl 0,9 %
werden Testreaktionen in Bezug auf eine        kindesalter wird mit der 1%igen Hista-
0,1%ige Histaminlösung standardisierte         minlösung ein Quaddeldurchmesser                    Histamindihydrochlorid 1,0 % (0,1 %)
Allergenkonzentrationen im Durchschnitt        von ≥ 3 mm von fast allen Personen er-
schwächer* ausfallen, als wenn der Bezug       reicht [53, 78]. Als Positivkontrolle wird      Tab. IV
auf eine 1%ige Histaminlösung erfolgt.         im Pricktest daher 1,0%, im Intrakutan-
*hier steht in der AWMF-Leitlinie fälschli-    test 0,01% Histamindihydrochlorid mit-          hält der kommerzielle Allergenextrakt
cherweise „stärker“                            geführt [7]. Dabei ist zu beachten, dass        Hilfsstoffe (z. B. Phenol zur Konservie-
                                               mit der Histaminkontrolle nur eine Wir-         rung), so soll auch die Negativkontrolle
   Die Testsubstanzen müssen im Kühl-          kung auf die Gefäße, nicht aber die Frei-       diesen Hilfsstoff in gleicher Konzentra­
schrank bei einer Temperatur von 2–8           setzung von Mastzellmediatoren selbst           tion enthalten.
Grad Celsius und einer optimalen mitt-         überprüft wird, d. h. eine auf einer „Mast-        Beim Reibtest wird inertes Material, das
leren Temperatur von 4 Grad Celsius auf-       zellstabilisierung“ oder einer anders ver-      dem Testmaterial hinsichtlich der Kon-
bewahrt werden. Sowohl eine zu warme           ursachten Areaktivität von Mastzellen be-       sistenz weitgehend entspricht, z. B. ein
Lagerung wie ein Einfrieren der Testsub-       ruhende verminderte Reagibilität wird           mit physiologischer Kochsalzlösung ge-
stanzen führen zu einem Verlust der aller­     nicht erfasst.                                  tränkter Tupfer, mit vergleichbarer Inten-
genen Potenz [57]. Aber auch bei kor-                                                          sität und Dauer auf der Haut gerieben.
rekter Lagerung kommt es zu einer Min-           Es gibt auch Firmen, die beim Pricktest
derung der biologischen Aktivität im Lauf      die 0,1-prozentige Histaminlösung ver-              8. Ablesung und Dokumentation
der Zeit [82]. Die Verfallsdaten der Testlö-   wenden.                                                    der Testreaktionen
sungen sind zu beachten.
   Insbesondere die Ergebnisse von Tests          Als Negativkontrolle wird physiolo-             Die Ablesung der Sofortreaktion er-
mit selteneren Allergenen sowie insta-         gische Kochsalzlösung verwendet. Ent-           folgt nach 15–20 min [7, 82]; auf der Haut

Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012                                                                                                    13
Topic

verbliebenes Testmaterial wird vorher mit      Zur Erfassung von verzögerten Reaktio­          ter einstellen (Urticaria factitia tarda). Ty-
einem Tupfer abgetupft. Die Ergebnisse         nen oder Spätreaktionen werden bei ent-         pisch sind Reaktionen in (fast) allen Test-
bei sofortigem Entfernen der Extrakte          sprechender Fragestellung weitere Able-         feldern, die dann oft auch weitgehend
(z. B. bei unruhigem Kind) sind vergleich-     sungen nach etwa 6-8, 24 und 48 Stun-           monomorph imponieren. Eine Auswer-
bar mit solchen, bei denen die Testlösung      den, gegebenenfalls auch noch später,           tung eines solchen Tests ist nicht mög-
nicht abgewischt wurde [62].                   vorgenommen.                                    lich.
    Es gibt verschiedene Methoden, die            Eine Therapie der Testreaktionen ist            „Falsch positive“ Reaktionen können
Test­reaktion zu dokumentieren. Als po-        meist nicht nötig, da die Symptome Pru-         auch durch technische Fehler, z. B. durch
sitive Testreaktion gilt beim Pricktest        ritus und Erythem meist rasch wieder ab-        zu geringe Abstände zwischen den Test-
ein mittlerer Quaddeldurchmesser von           klingen. Nicht hilfreich ist eine topische      feldern oder ungenügendes Abwischen
≥ 3 mm oder eine Quaddelfläche von             Anwendung von Glukokortikoiden [37],            der Lanzette, bedingt sein. Treten Reak-
≥ 9 mm2 [22], beim Intrakutantest ein          bei Bedarf können kühlende Gels ver-            tionen auf Allergene trotz negativer His-
Quaddeldurchmesser von ≥ 5 mm [22, 58].        sucht werden.                                   taminkontrolle auf, so ist die korrekte
    Am exaktesten ist die metrische Doku-                                                      Durchführung des Tests zweifelhaft.
mentation des Quaddeldurchmessers, die                       9. Beurteilung                       Bei allen widersprüchlichen oder „un-
als Standard zur Dokumentation der Test-                                                       gewöhnlichen“ Ergebnissen ist der Test
reaktionen empfohlen wird. Nachteil ei-           Diagnostisch verwertbar sind Tester-         teilweise oder ganz zu wiederholen.
ner semiquantitativen Ablesung ist eine        gebnisse nur, wenn auf die Negativkon-
schlechte Übereinstimmung der Ergeb-           trolle keine (maximaler Quaddeldurch-             Darüber hinaus ist dann eine gezielte
nisse unterschiedlicher Untersucher [51].      messer beim Pricktest < 2 mm), auf die          erweiterte Anamnese notwendig, und es
                                               Histaminkontrolle eine eindeutige Reak-         bedarf einer weiteren Diagnostik, z. B.
  Auf die semiquantitative Angabe der          tion (Quaddeldurchmesser beim Prick-            durch die Bestimmung spezifischer IgE-
Testreaktion mit Ø bis ++++ sollte daher       test mit mindestens 3 mm, beim Intra-           Antikörper oder die Durchführung einer
ganz verzichtet werden [7].                    kutantest mindestens 5 mm Durchmes-             Provokationstestung.
                                               ser) auftritt.
   Da die individuelle Reagibilität auf His-                                                      Trotz eindeutiger Anamnese einer
tamin sehr unterschiedlich ist, kann ei-         Auf die Beurteilung der Testreaktionen        Aller­gie vom Soforttyp kann eine Reak-
ne Bewertung der Testreaktionen in Rela­       bei Verwendung einer 0,1-prozentigen            tion im Hauttest ausbleiben. Wenn auch
tion zur Histaminquaddel nicht empfoh-         Histaminlösung und von Testlösungen,            In-vitro-Tests nicht weiterführend waren,
len werden. So fallen bei Kleinkindern         die auf eine 0,1-prozentige Histaminlö-         ist zunächst zu überprüfen, ob die Tests
die Quaddelgrößen auf Histamin kleiner         sung standardisiert wurden, wird leider         technisch korrekt mit allen in Frage kom-
aus, auf der Haut dunkel pigmentierter         nicht explizit eingegangen. Hier können         menden Allergenen und unter Ausnut-
Personen dagegen größer [7]. Bei man-          die Quaddelgrößen kleiner ausfallen.            zung der verfügbaren Testmethoden aus-
chen Patienten, vor allem solchen mit                                                          geführt wurden, z. B. Tests mit nativem
schwereren atopischen Erkrankungen,               Zwar kommt starken Hauttestreak­tio­         Material oder gegebenenfalls Intraku-
ist das Erythem einer Testreaktion nur         nen vergleichsweise häufiger eine kli-          tantest. Jedoch finden sich auch bei be-
schwach ausgeprägt oder fehlt vollstän-        nische Relevanz zu als schwächeren Re-          stehender Allergie keineswegs immer
dig (Korrelat zum „weißen Dermogra-            aktionen [85]. Aufgrund eines großen            entsprechende Hauttestreaktionen, vor
phismus“), insbesondere ist die Dosis-         Quaddeldurchmessers auf die klinische           allem bei längerem zeitlichen Abstand
Wirkungskurve individuellen Schwan-            Relevanz zu schließen ist aber ebenso           zur letzten Allergenexposition oder bei
kungen unterworfen.                            wenig zulässig wie eine schwache Test-          Patienten ohne (eindeutige) atopische
   Sämtliche Testergebnisse werden in          reaktion als irrelevant einzuschätzen.          Veranlagung.
einem Befundbogen notiert. Name des               Wenn spezifische Testreaktionen re-             Tests, die zu nicht schlüssigen Ergeb-
Patienten, Name und Praxis- bzw. Klinik-       produzierbar, jedoch ohne klinische Re-         nissen geführt haben, sollten nach sorg-
adresse des Untersuchers, Datum der Un-        levanz sind, ist hier nicht von „falsch posi-   fältiger Elimination von möglicherwei-
tersuchung und Ablesezeitpunkt sind zu         tiven“ Reaktionen, sondern von einer kli-       se verfälschenden Einflüssen wieder-
dokumentieren. Aus dem Befundbogen             nisch nicht relevanten Sensibilisierung zu      holt werden. Beispielsweise sind gele-
sollen weiter die verwendeten Testex-          sprechen. Im Allergiepass werden Sensi-         gentlich in der Frühphase einer respira-
trakte (Hersteller), die Methode und das       bilisierungen ohne klinische Bedeutung          torischen allergischen Erkrankung Reak-
Beurteilungsschema der Ablesung her-           nicht verzeichnet.                              tionen im Hauttest auf das auslösende
vorgehen. Auch alle negativen Resultate           Wirklich „falsch positive“ Reaktionen        Allergen noch nicht zu finden und treten
sind eindeutig als solche zu verzeichnen.      treten bei urtikariellem Dermographis-          erst später auf.
   Üblicherweise erfolgt nur eine Able-        mus auf. Urticae an der Teststelle können          Aus einer klinisch nicht relevanten
sung nach 15–20 min (Sofortablesung).          sich dabei auch erst einige Stunden spä-        Sensibilisierung ergeben sich im Allge-

14                                                                                                      Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012
meinen keine allergenspezifischen prak-           Literatur in der Original-Leitlinie, z.B. unter www.gpaev.de,   Dr. med. Armin Grübl
tischen Konsequenzen wie gezielte Ka-             Gemeinsame Leitlinien                                           Kinderklinik München-Schwabing, Klinik
renz, prophylaktische Pharmakothera-                                                                              und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedi-
pie oder gar Hyposensibilisierung. Der            Dr. med. Peter J. Fischer                                       zin, Klinikum Schwabing, StKM GmbH und
Patient ist aber auf das Bestehen einer           Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Ju-                         Klinikum Rechts der Isar (AöR)
atopischen Diathese und die sich daraus           gendmedizin                                                     der Technischen Universität München
ergebenden Konsequenzen hinzuwei-                 Mühlbergle 11, 73525 Schwäbisch Gmünd                           Kölner Platz 1, 80804 München
sen.                                              E-Mail: Peter.J.Fischer@t-online.de                             E-Mail: Armin.gruebl@lrz.tum.de

Nasale und bronchiale
Allergen-Provokationen
Johannes Schulze, Wanda Reinmüller, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, J.W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main

                Hintergrund                       der klinischen Symptomatik zum auslö-                             Die Provokation am betroffenen Organ
                                                  senden Aller­gen vor Therapieentschei-                          bzw. an der Atemwegsschleimhaut stellt
   Für den allergologisch tätigen Kin-            dungen eine Allergenprovokation sinn-                           ein Korrelat der natürlichen Exposition
derarzt stellen Anamnese, Lungenfunk­             voll [1,2].                                                     dar und zeigt bei nachgewiesener Sensi-
tion, ggf. exhaliertes Stick-                                                                                                 bilisierung die klinische Re-
oxid (eNO), Haut-Prick-Test                                                                                                   levanz und den Zusammen-
und die Bestimmung spe-                                   Algorithmus zur Diagnose                                            hang zwischen Sensibilisie-
zifischer IgE-Antikörper die                                                                                                  rung, Allergie und klinischer
                                                       einer allergischen Rhinitis (AR)
Basisdiagnostik allergischer                                                                                                  Reaktion.
Atem­wegs­erkrankungen dar.
   Ein positiver Haut-Prick-                                                                                                          Indikationen
Test und der Nachweis spezi-
fischer IgE-Antikörper weisen                                                                                                    Die Indikationen für einen
nur eine Sensibilisierung und                                                                                                 nasalen Provokationstest im
nicht eine klinisch relevante                                                                                                 Kindes- und Jugendalter sind
Allergie (e. g. „Erkrankung“)                                                                                                 [1, 4] (Abb. 1):
nach [1, 2]. So gibt es Indivi-                                                                                               1. Vorangegangene Untersu-
duen, die sensibilisiert sind,                                                                                                   chungstechniken ergeben
ohne eine relevante Reak­tion                                                                                                    keine übereinstimmenden
(„Allergie“) zu zeigen [3].                                                                                                      Ergebnisse. Die Klärung
   Die spezifische Immun-                                                                                                        der klinischen Aktualität
therapie (SIT) ist mit hohen                                                                                                     eines fraglichen Allergens
Therapiekosten, Risiken und                                                                                                      ist aber von therapeuti­
je nach Präparat mit hohem                                                                                                       scher Relevanz.
Aufwand für den Patienten                                                                                                     2. Es wurde eine Sensibili-
verbunden. Deshalb ist bei                                                                                                       sierung gegen inhalative
fehlender klarer Zuordnung Abb. 1 (aus [1])                                                                                      Aller­gene nachgewiesen,

Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012                                                                                                                 15
Topic

              Bewertungskriterien für Symptomscores,                                           Das Aerosol Provocation System
                     positiv bei > 3 Punkten                                          (APS, MedicAid-dosimeter, CareFusion, Deutschland)

                    kein Sekret                             0 Punkte
      Sekretion     wenig Sekret                            1 Punkt
                    viel Sekret                             2 Punkte
                    0–2 x Niesen                            0 Punkte
      Irritation    3–5 x Niesen                            1 Punkt
                    > 5 x Niesen                            2 Punkte
                    keine Fernsymptome                      0 Punkte
      Fern-         Tränenfluss und/oder Gaumen-
      sym-                                                  1 Punkt
                    jucken und/oder Ohrenjucken
      ptome
                    Konjunktivitis, Urtikaria, Husten       2 Punkte

Tab. 1 (aus [4])                                                             Abb. 2

   die Anamnese erlaubt aber keine kli-                            Durchführung von                   ziert, mit dem Ziel, die untere und mittlere
   nischen Rückschlüsse. Dies ist z. B. bei                      nasalen Provokationen                Nasenmuschel zu benetzen [4].
   perennialen Allergenen der Fall.                                                                      Klinisch werden in einem Symptom-
3. Es liegen Sensibilisierungen gegen                      Für die nasalen Provokationen beste-       score Kriterien wie die nasale Irritation,
   mehrere saisonale Allergene vor. Die                 hen ausführliche Leitlinien [4], die über     die nasale Sekretion, mögliche Fernsym-
   zeitliche Zuordnung zur Symptoma-                    das Internet zugänglich sind (http://dgaki.   ptome und die nasale Obstruktion erfasst
   tik gelingt aufgrund von Überschnei-                 de/wp-content/uploads/2010/05/Leitli          (Tab. 1). Die nasale Irritation wird durch
   dungen im Pollenflug anamnestisch                    nie_NasaleProvokation2002.pdf). Der Test      Zählen des Niesens ermittelt, die Bewer-
   nicht eindeutig.                                     beschränkt sich auf den Nachweis einer        tung der nasalen Sekretion erfolgt durch
   Bei ganzjährigen Allergien wird in der               allergischen Sofortphasenreaktion; eine       Untersucherbeurteilung bei der vorderen
nationalen Leitlinie vor einer SIT eine Or-             Spätphasenreaktion wird nicht erfasst. Vor    Rhinoskopie, die Beurteilung von Fern-
ganprovokation empfohlen, wobei sich                    der Allergengabe ist eine Testung auf un-     symptomen nach Patientenangaben und
die Autoren nicht auf die Art der Provo-                spezifische Hyperreaktivität der Nasen-       Untersucherurteil. Ein Symptomscore > 3
kation – nasal, konjunktival oder inhala-               schleimhaut durch Applikation einer Kon-      gilt als positive Reaktion [4].
tiv – festlegen. Bei Kindern ist eine nasale            trolllösung (in der Regel isotonische Koch-      Hinsichtlich der Notwendigkeit der Rhi-
Provokation erstrebenswert, aber nicht                  salzlösung mit Konservierungsmittelzu-        nomanometrie gibt es unterschiedliche
zwingend notwendig [2].                                 satz) durchzuführen [4].                      Ansichten. Während die deutsche Leitlinie
   Bronchiale Allergen-Provokationen                       Vor der Allergenapplikation muss sich      diese als festen Bestandteil der Untersu-
werden in klinischen Studien für wis-                   der Untersucher durch einen Probesprüh-       chung vorsieht [4], lässt die europäische
senschaftliche Fragestellungen durch-                   stoß davon überzeugen, dass die Ver-          Leitlinie die Durchführung im Ermessen
geführt. Sie können spezifische Informa­                neblerkammer mit Lösung gefüllt ist und       des Arztes ( „can be made“) [1].
tio­nen über das therapeutische Poten­                  der Sprayapplikator eine regelrechte Ae-
zial neuer Medikamente und ihre anti-in-                rosolmenge abgibt. Der Sprühkopf wird                Bronchiale Provokationen
flammatorische Effekte liefern [6,7]. Ein-              in das Nasenloch der weiteren Nasenseite
gang in den klinischen Alltag haben sie                 eingeführt und der Sprayapplikator nach          Bronchiale Provokationen mit Aller-
nicht gefunden. Oft ist den Ärzten der                  lateral oben in Richtung medialer Lidwin-     genen gehen auf die Vorarbeiten von Cock­-
zeitliche Aufwand einer Provokation zu                  kel gehalten. Um eine Verschleppung von       croft et al. zurück [5]. Eine vorgegebene
groß oder sie scheuen das Risiko eines                  Allergen in die unteren Atemwege zu ver-      Konzentration oder Dosis eines Allergens
Asthmaanfalles. Insbesondere bei bron-                  meiden, soll der Patient vor der Applika-     wird so lange verdoppelt, bis es zu einer
chialen Provokationen bestehen Beden-                   tion tief einatmen, die Luft anhalten und     asthmatischen Frühreaktion (EAR) kommt
ken hinsichtlich der asthmatischen Spät-                nach der Applikation durch die Nase aus-      und die Einsekundenkapazität (FEV1) im
reaktion.                                               atmen. Es werden 1–2 Sprühstöße appli-        Vergleich zur Ausgangsmessung um 20

16                                                                                                            Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012
Prozent abfällt. Diese Konzentration bzw.     nutzten wir lyophylisiertes Allergen (Aller­   wird und dass die ­PD20FEV1 automatisch
Dosis ist definiert als die sogenannte PC20   gopharma KG, Reinbek, Deutschland) in          berechnet wird.
oder PD20FEV1. Die EAR hat ein Maximum        einer einzigen Konzentration von 5.000
nach 15 bis 30 min und klingt innerhalb       SBE/mL (standardisierte biologische Ein-                      Sicherheit
von zwei Stunden ab. Nach drei bis acht       heiten). Konstante Konzentrationen ha-
Stunden kann es zu einer asthmatischen        ben den Vorteil, dass Fehler durch Ver-           Bronchiale Allergenprovokationen sind
Spätreaktion kommen (LAR), definiert          dünnungsreihen vermieden werden und            sicher, wenn sie von erfahrenen Untersu-
durch einen Abfall der FEV1 von > 15 %        dass die Lösung während der Provoka­           chern durchgeführt werden, und sie füh-
[6,7]. Während die aller­gische Frühreakti-   tion nicht gewechselt werden muss. Nach        ren zu keiner andauernden Veränderung
on für den Allergiker ein Alarmsignal dar-    der Basismessung und der Inhalation von        der Lungenfunktion oder zu einer Ver-
stellt und ihn vor einer Exposition warnt,    NaCl 0,9 % Lsg. wird mit einer niedrigen       schlechterung des Asthmas [6]. Die Pu-
ist die Spätreaktion mit der asthmatischen    Dosis von 10 SBE Allergen provoziert. Die­     blikationen zur Sicherheit der Methode
Entzündung, z. B. dem Einstrom von eosi-      se wird im Verlauf von fünf Stufen verdop-     beziehen sich in der Regel auf Grundla-
nophilen Granulozyten, verbunden [6, 7].      pelt. Damit werden im gesamten Proto-          genarbeiten [5, 8] und die Zusammen-
    Neue Verneblersysteme, die die bron-      koll kumulative Dosen von 10, 30, 70, 150      fassung von klinischen Studien [6, 9]. Die
chiale Provokation erleichtern, sind auf      und 310 SBE abgegeben. Nach zehn Mi-           letzte ERS-Leitlinie zur spezifischen Pro-
dem Markt, z. B. das Aerosol Provocation      nuten Einwirkzeit wird die FEV1 gemessen.      vokation wurde 1993 publiziert [7]. In der
System (APS, MedicAid-dosimeter, Care-        Bei einem Abfall der FEV1 von 10–20 % im       ersten Stunde nach der Provokation sollte
Fusion, Deutschland). Hier wird die Inhala-   Vergleich zum Ausgangswert wird die Spi-       die FEV1 alle zehn Minuten gemessen wer-
tion des Aerosols vom Computer gesteu-        rometrie nach weiteren fünf Minuten wie-       den, dann nach 90 und 120 Minuten. Im
ert und integrierte Prozessoren garantie-     derholt. Dann erfolgt die Inhalation der       Anschluss in stündlichen Abständen für
ren eine hochkonstante und reproduzier-       nächsten Provoka­tions­stufe bis die FEV1      mindestens sieben Stunden.
bare Verneblerleistung (Abb. 2).              > 20 % abfällt (Abb. 3 a und b). Das APS          Wir überblicken bronchiale Provoka­tio­
    In einem von unserer Arbeitsgrup-         hat den Vorteil, dass bei Überschreitung       nen bei insgesamt 105 Probanden [8, 11,
pe publizierten Stufenprotokoll [8] be-       der PD20FEV1 eine Warnmeldung gegeben          12]. Nach unserem besten Wissen gibt es
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