ALTSTADTQUARTIER BÜCHEL ERGEBNISSE DES WETTBEWERBS

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ALTSTADTQUARTIER BÜCHEL ERGEBNISSE DES WETTBEWERBS
ALTSTADTQUARTIER BÜCHEL
ERGEBNISSE DES WETTBEWERBS
ALTSTADTQUARTIER BÜCHEL ERGEBNISSE DES WETTBEWERBS
IMPRESSUM

Auslober
Stadt Aachen
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Lagerhausstraße 20, 52064 Aachen

Betreuung I Koordination
FSW Düsseldorf GmbH I FALTIN + SATTLER
Rathausufer 14, D-40213 Düsseldorf
E-Mail: office@fsw-info.de, Internet: www.fsw-info.de
T.: +49(0)211.83.68.980, F.: +49(0)211.83.68.981

Redaktion
Stadt Aachen: Heike Ohlmann
FSW Düsseldorf GmbH: Jörg Faltin, Joana Möller

Grafik I Layout
FSW Düsseldorf GmbH: Jörg Faltin, Andreas M. Sattler, Joana Möller
Stadt Aachen

Registriernummer der AKNW W 23/15
© Stadt Aachen/FSW 2016
ALTSTADTQUARTIER BÜCHEL ERGEBNISSE DES WETTBEWERBS
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INHALT

         ANLASS                                              4

         AUFGABE                                             5

         VERFAHREN                                           6

         AKTEURE                                             7

         ERGEBNISSE

         1. PREIS
         CHAPMAN TAYLOR, DÜSSELDORF                          8

         2. PREIS
         LORBER PAUL ARCHITEKTEN, KÖLN                       12

         3. PREIS
         ARGE KONRATH UND WENNEMAR, DÜSSELDORF
         MIT ISR INNOVATIVE STADT- UND RAUMPLANUNG, HAAN     16

         ANERKENNUNG
         DV DEFFNER VOITLÄNDER ARCHITEKTEN, DACHAU           20

         WÜRDIGUNG
         ARGE RHEINFLÜGEL SEVERIN, DÜSSELDORF
         MIT MIJAA - BÜRO FÜR ARCHITEKTUR, ESSEN/DARMSTADT   24

         WÜRDIGUNG
         SCHALLER PARTNER ARCHITEKTEN, KÖLN                  28

         ARBEITEN AUS DER 1. PHASE                           32
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ANLASS

                                                                 Senkrechtluftbild

Seit mehreren Jahren gelingt     Bereits im Jahr 2005 hatten
es der Stadt Aachen über ein     die Planungsüberlegungen
vielschichtiges Maßnahmen-       eine konkrete Stufe erreicht,
paket, die Attraktivität der     als die Auslobung eines In-
Innenstadt zu erhöhen, den       vestorenwettbewerbs be-
Einzelhandelsstandort zu         schlossen wurde, der sich
stärken, die Aufenthaltsqua-     damals allerdings aus-
lität im öffentlichen Raum zu    schließlich auf das Grund-
verbessern und die Innen-        stück des Parkhauses Büchel
stadt als vielfältigen Lebens-   erstreckte.
raum zu aktivieren. Mit der
Entwicklung des Wettbe-          Darüber hinaus sollte eine
werbsgebietes rund um den        geordnete städtebauliche
Büchel“ soll nun ein weiterer    Entwicklung des gesamten
wichtiger Baustein in der        Bereiches Antoniusstraße /
Entwicklung der Aachener         Büchel gesichert werden. Zu
Innenstadt - unweit des          diesem Zweck hat der Rat
UNESCO-Welterbebereiches         der Stadt Aachen am
rund um Dom und Rathaus -        07.12.2005 eine Vorkaufs-
in den Fokus gerückt wer-        rechtssatzung gemäß § 25
den. Das Parkhaus Büchel ist     Abs. 1 Nr. 2 BauGB für den
derzeit das Parkhaus in der      Bereich Antoniusstraße / Bü-
Aachener Innenstadt mit der      chel beschlossen, die am
höchsten Frequentierung.         08.12.2005 öffentlich be-
                                 kanntgemacht wurde. Zu-
Dennoch hat die Stadt Aa-        sätzlich hatte der Planungs-
chen bereits vor längerer        ausschuss zuvor, in seiner
Zeit beschlossen, die Park-      Sitzung am 01.12.2005, den
hausnutzung an diesem zen-       Beschluss zur Aufstellung ei-   Am 14.12.2013 wurde der    che Ziele wurden dabei die
tralen Standort aufzugeben       nes Bebauungsplanes ge-         Weg neu geebnet und die    Aufwertung und städtebauli-
und die Fläche einer höher-      fasst. Wesentliches städte-     Aufstellung eines Bebau-   che Neuordnung des so ge-
wertigen Nutzung zuzufüh-        bauliches Ziel war die Auf-     ungsplans für den Bereich  nannten „Altstadtquartiers
ren. Ziel dieser vorbereiten-    wertung des Plangebietes        Antoniusstraße / Mefferda- Büchel“ durch Schaffung ei-
den Planungen ist es, den        sowie die Steuerung der An-                                ner innenstadttypischen
                                                                 tisstraße inklusive der geän-
Individualverkehr im Plange-     siedlung von Vergnügungs-                                  Nutzungsmischung mit ei-
                                                                 derten städtebaulichen Ziel-
biet „Altstadtquartier Bü-       stätten.                        setzung und Erweiterung    nem hohen Anteil an Woh-
chel“ auf nutzungsbezogene                                       des Geltungsbereichs vom   nungen beschlossen. Alle
Stellplätze (Anlieger- sowie     Die zum damaligen Zeit-         Planungsausschuss der StadtBeteiligten waren sich darü-
Beschäftigten- und Hotel-        punkt noch sehr allgemein       Aachen beschlossen.        ber einig, dass dieses wert-
gastplätze) zu reduzieren.       formulierten Planungsziele                                 volle Innenstadt-Areal u.a.
                                 wurden in jüngster Zeit kon- Als Konsequenz wird dieser    über die Aktualisierung der
Es ist möglich, dass perspek-    kretisiert, ausschlaggebend   städtebauliche Wettbewerb    Projektentwicklung und die
tivisch durch den Neubau ei-     waren u.a. Wechsel in der Ei- für den Bereich zwischen Bü- damit einhergehende Initiie-
nes Parkhauses im nordöstli-     gentümerstruktur und damit chel, Kleinkölnstraße, Groß- rung des Städtebauwettbe-
chen Bereich der Großköln-       einhergehende Gestaltungs- kölnstraße und Mefferdatis- werbs zu einem belebten
straße ein öffentliches Stell-   möglichkeiten im Sinne einer straße ausgelobt. Wesentli-   und vollwertigen Teil der In-
platzangebot entstehen           erfolgreichen Zusammenar-     che Inhalte konnten dabei    nenstadt werden muss.
kann. Dieses neue Parkhaus       beit zwischen der Stadt und parteiübergreifend sowie in
kann dann auch direkt an         den Grundstückseigentü-       Abstimmung mit den Eigen-
das übergeordnete Straßen-       mern der Kernfläche rund      tümern von Schlüsselgrund-
netz angebunden werden.          um den Büchel.                stücken fixiert werden. Als
                                                               übergeordnete städtebauli-
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AUFGABE

                                                                rot: engeres
                                                                Wettbewerbsgebiet

                                                                orange: weiteres
                                                                Wettbewerbsgebiet

Die zentrale Aufgabe des        UNESCO Weltkulturerbe bie-

                                                                                                                                       @\a
Wettbewerbs mit einer Ge-       tet das Wettbewerbsgebiet

                                                                                                                                          be
samtfläche von ca. 28.500       „Altstadtquartier Büchel“

                                                                                                                                           \gXa
qm ist die Entwicklung einer    heute einzigartige Standort-

                                                                                                                                               fgeT

                                                                                                                                                                                      >b`c[Th
                                                                                                                             f^\eV[X
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                                                                    @b
                                begabungen.

                                                                                                                                                    ™
angemessenen und maßvol-

                                                                                                                                                X
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                                                                      TeW
len städtebaulichen Konzep-

                                                                                                                                                                                        fUTWfgeT™X
                                                                        fge
tion mit einem vielfältigen,    Über viele Elemente, von                                                  eT™X
                                                                           T™
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                                                                            X                   ^Œ_af
innenstadt- bzw. altstadtty-    den kleinteiligen Parzellen                              :eb™

                                                                                                                                                              @XYY
pischen Nutzungsangebot.        und Gebäudestrukturen der

                                                                                                                                                                                                            >h
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                                                                                                                                                                                                               e[
                                Nachbarschaft über vorhan-

                                                                                                                                                                                                              Th
                                                                                                                                                                                                     [Thf

                                                                                                                                                                  g\ffg

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Im Rahmen des angestreb-        dene historische Bausub-

                                                                                                                                                                                                                    e
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ten Nutzungsmixes durch         stanz und die verborgenen                                              eT
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Einzelhandel, Dienstleistun-    Schätze der bedeutenden                                         Œ_                                                                        5|WXefgX\Z
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gen und Hotel / Gastrono-       Thermalwasserquellen, ist                                >_                                a\ hff
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mie, nehmen zeitgemäße,         die Geschichte des Ortes                                                       hff

                                                                                                                                                                              ZeTUXa
                                                                                                                geT™
urbane Wohnangebote mit         noch heute ablesbar vorhan-
                                                                                    ™X

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                                                                                                                                                                             7T[`Xa
                                                                                  geT

einem Anteil von 50-60% an      den.
                                                                                 X_f
                                                                               g[

der insgesamt im engeren
                                                                            EX

Wettbewerbsgebiet zu reali-     Diese Prägungen gilt es, in
                                                                                  g
                                                                                 Te^

sierenden Bruttogeschoss-       eine zeitgemäße städtebau-
                                                                             e`

                                                                                                                           [X_
                                                                            [aX

fläche (BGF) einen erhebli-     liche Konzeption zu transfor-                                                          5‘V
                                                                            ;‘

chen Anteil ein.                mieren. Eine Thermalwasser-
                                Route existiert heute noch
Das neue „Altstadtquartier      nicht, es handelt sich bisher

                                                                                                                                                             Xa
                                                                                                                                                         eTU
Büchel“ unweit des Aache-       um ein Konzept, das durch                                                                                               _mZ
ner Doms soll dabei als         die Bürgerstiftung Aachen
                                                                                                                                                        ;b

selbstverständlicher Teil der   entwickelt und vom Land-
Altstadt verstanden werden.     schaftsverband Rheinland        eine weitere zentrale Aufga-                       zungskomponente rund um                    nieren, um diffuse Zwischen-
                                (LVR) gefördert wurde. Für      be des Wettbewerbs. Letzt-                         die „käufliche Liebe“ als Teil             zonen zu vermeiden. Soweit
Der seit langem geplante        die Umsetzung sind Förder-      endlich wird dieser Vernet-                        der Entwicklungsoption zu                  gestalterisch und funktional
Abriss des Parkhauses Bü-       mittel beantragt, die Route     zungsgedanke auch dazu                             verstehen.                                 sinnvoll, ist an dieser
chel führt dabei für diesen     umfasst 10 Stationen, von       führen, die Stärkung der vor-                                                                 Schnittstelle eine geringfügi-
Teil der Aachener Innenstadt    denen zwei im Wettbe-           handenen Nutzungen wie                             Eine Reduktion verbunden                   ge Modifikation des Stadt-
zur deutlichen Reduzierung      werbsgebiet liegen.             z.B. Einzelhandel und Gas-                         mit einer Konzentration der                grundrisses denkbar.
von Ziel- und Quellverkehren                                    tronomie einzuleiten. Hierbei                      Bordellnutzung in einem
und hilft somit, das Wettbe-    Die Wettbewerbsteilnehmer       ist in mittel- und langfristige                    zentralen „Laufhaus“ im
werbsgebiet als einen at-       können die Ideen der Stif-      Umsetzungsoptionen zu un-                          südöstlichen Teil der Antoni-
traktiven, vitalen und stark    tung zur Neuinterpretation      terscheiden.                                       usstraße und innerhalb des
frequentierten Erlebnisbe-      der Stationen übernehmen                                                           engeren Wettbewerbsgebie-
reich für Fußgänger zurück      oder eigene Vorschläge ent-     Als zeitgemäße, städtebauli-                       tes ist daher Teil der Pro-
zu gewinnen und über die        wickeln. Beibehalten werden     che Aufgabenstellung ohne                          grammierung zum Wettbe-
Jahre hinweg verlorenge-        sollen die Themen, mit de-      Tabuisierung wird auch eine                        werb. Die Erwartungshal-
gangene Vernetzungen im         nen die beiden Stationen be-    Auseinandersetzung mit ei-                         tung spiegelt dabei eine
Stadtgefüge wieder erlebbar     legt sind.                      ner Neuinterpretation des                          deutliche Verbesserung der
herauszuarbeiten                                                Aachener „Rotlichtmilieus“                         Rahmenbedingungen für An-
                                Das Herausarbeiten und die      rund um die Antoniusstraße                         bieter und Nutzer gleicher-
Mit seiner bewegten ge-         Stärkung von bestehenden        verstanden. Die unbefriedi-                        maßen wider.
schichtlichen Entwicklung       und neuen Fußwegeachsen         gende Situation von stark in
und einem Alleinstellungs-      im Sinne der für die Altstadt   die Jahre gekommener Bau-                          Zugleich ist die Schnittstelle
merkmal mit imposanten Bli-     typischen Raumstruktur und      substanz der nördlichen und                        zur Bordellnutzung baulich /
cken auf das historische En-    damit die Attraktivierung       südlichen Antoniusstraße                           räumlich – zum Beispiel über
semble rund um das              der öffentlichen Flächen ist    führt dazu, auch diese Nut-                        einen Eingangshof – zu defi-
ALTSTADTQUARTIER BÜCHEL ERGEBNISSE DES WETTBEWERBS
6

VERFAHREN

Wettbewerbsart
Der Realisierungswettbe-       04.05. - 27.05.2015
werb wird als nicht offener    Bewerbungsverfahren
Wettbewerb in zwei Bearbei-
                               01.06.2015
tungsphasen mit max. 20
                               Auswahl der Teilnehmer
Teilnehmern in der ersten
Phase und max. 8 Teilneh-
mern in der zweiten Phase
                               Phase 1
durchgeführt.
                               12.06.2015
                               Versand Auslobung
Ergebnis
Von insgesamt 20 Teilneh-
                               15.06.2015
mern reichten 17 eine beur-    Schriftliche Rückfragen
teilungsfähige Arbeit ein.
Mitte August 2015 urteilte     16.06.2015
das 9-köpfige Preisgericht     Preisrichtervorbesprechung
                               Auftaktkolloquium
unter Vorsitz von Prof. Carl   Bürgerinformation
Fingerhuth über die einge-
reichten Arbeiten und wähl-
te 6 Arbeiten zur Bearbei-     06.08.2015
                               Abgabe Plansatz 1
tung in Phase 2 aus.
                               21.08.2015
Im Rahmen des Preisgerichts    Preisgerichtssitzung 2
2 Ende November 2015 wur-
de in einer arbeitsreichen
                               Phase 2
Sitzung und nach intensiver
Diskussion das Konzept des     04.11.2015
Büros Chapman Taylor aus       Abgabe Plansatz 2
Düsseldorf mit dem 1. Preis
ausgezeichnet.                 18.11.2015
                               Abgabe Modell

                               25.11.2015
                               Preisgerichtssitzung 2

                               26.11.2015
                               Bürgerinformation

                               26.11. - 12.12.2015
                               Ausstellung
ALTSTADTQUARTIER BÜCHEL ERGEBNISSE DES WETTBEWERBS
7

AKTEURE

PREISGERICHT
Prof. Carl Fingerhuth, Zürich/CH; Prof. Christa Reicher, Aachen/Dortmund; Henk Döll, Rotterdam/NL; Werner Wingenfeld, Baudezernent der Stadt Aa-
chen; Harald Lange, Aachen; Alexander Gilson, CDU-Fraktion im Rat der Stadt Aachen; Daniela Lucke, SPD-Fraktion im Rat der Stadt Aachen; Michael
Rau, Fraktion Die Grünen im Rat der Stadt Aachen; Marc Beus, Fraktion Die Linke im Rat der Stadt Aachen

STELLVERTRETER
Herbert Dierke, Aachen; Harald Kriesel, Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, Stadt Aachen; Hans-Dieter Collinet, Aachen; Prof. Rolf-Egon
Westerheide, Aachen; Gaby Breuer, CDU-Fraktion im Rat der Stadt Aachen; Benedikt Schröer, FDP-Fraktion im Rat der Stadt Aachen; Michael Sahm, Pi-
ratenfraktion im Rat der Stadt Aachen

VORPRÜFUNG
Beate Hoffmann, Fachbereich Umwelt, Stadt Aachen; Pascale Kaell, Referendarin, Stadt Aachen; Max Klasen, Gebäudemanagement, Stadt Aachen; Mo-
nika Krücken, Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, Stadt Aachen; Bert Mürkens, Fachbereich Bauaufsicht, Stadt Aachen; Heike Ohlmann,
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, Stadt Aachen; Martina Pautsch, Fachbereich Kinder Jugend Schule, Stadt Aachen; Matthias Schnei-
der, Dezernat III, Stadt Aachen; Eckhard Steinmetz, Fachbereich Umwelt, Stadt Aachen; Jürgen Ullmann, Fachbereich Bauaufsicht, Stadt Aachen; Heinz
Zohren, Fachbereich Kinder Jugend Schule, Stadt Aachen; Jörg Faltin, FALTIN+SATTLER FSW Düsseldorf GmbH; Andreas M. Sattler, FALTIN+SATTLER FSW
Düsseldorf GmbH; Joana Möller, FALTIN+SATTLER FSW Düsseldorf GmbH
ALTSTADTQUARTIER BÜCHEL ERGEBNISSE DES WETTBEWERBS
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1. PREIS

Lageplan

Chapman Taylor, Düsseldorf, DE
Jens Siegfried, Andrew Mackay, Sabine Beuscher, Federico Rovetta, Stylianos Rousakis

Fachplaner:
KLA kiparlandschaftsarchitekten, Duisburg
ALTSTADTQUARTIER BÜCHEL ERGEBNISSE DES WETTBEWERBS
9

Perspektive
Büchel

ERLÄUTERUNGEN DER                   sondere dem Quartiers-      Die neue Nord-Süd-Achse        Büros und Wohnen, bildet        zen und führen so ganz na-
VERFASSER                           platz als Herz des neuen    verbindet den Büchel mit der   dieser belebte Platz das Herz   türlich zu einer Kleinteilig-
(Auszug)                            Viertels, eine eigene       Antoniusstraße und wird in     des neuen Quartiers. Die Hö-    keit, die sowohl in der Dach-
                                    Identität erhält und da-    Phase 2 bis zur Nikolauskir-   henentwicklung wird ge-         landschaft als auch in den
Das Altstadtquartier Büchel         mit Potential zur Neupo-    che fortgeführt. So werden     nutzt, um den Platz durch       Fassaden sichtbar wird.
ist als vollwertiger Bestand-       sitionierung dieses be-     zwei problematische Ausläu-    trapezförmige, breite Sitz-
teil der Aachener Innenstadt        lasteten Gebietes entfal-   fer der Aachener Fußgänger-    stufen zusätzlich zu struktu-   Eine zusätzliche Vernetzung
konzipiert, das durch               tet.                        zone – Dahmengraben und        rieren.                         mit dem Umfeld erfolgt über
- Weiterführung der                                             Großkölnstraße – in einen                                      neu geschaffene Blickbezie-
     städtebaulichen Struktur    Im engeren Wettbewerbsge-      Stadtrundweg eingebunden,      Vorbild für die städtebauli-    hungen zu Aachens Land-
     der Altstadt der Sensibi-   biet wird eine neue Ost-       in den die zu erwartende       che Struktur ist die angren-    marken. Von mehreren
     lität der Örtlichkeit ge-   West-Achse vom Bädersteig      hoch frequentierte neue Ost-   zende Altstadt Aachens.         Standpunkten auf Straßen-
     recht wird und gleichzei-   bis zur Nikolausstraße ge-     West-Achse vom Bushof zum      Durch Übernahme der klein-      ebene werden Blicke auf das
     tig eine hohe räumliche     schaffen. Im weiteren Wett-    Dom hineinfließt.              teiligen historischen Parzel-   Aachener Kulturerbe ermög-
     Qualität erreicht           bewerbsgebiet ist ein Durch-                                  lenstruktur und der Gebäu-      licht.
- Schaffung zweier neuer         bruch zur Körbergasse vor-     Am Schnittpunkt der beiden     dehöhen werden Maßstab
     Achsen gepaart mit einer    gesehen, der direkt über den   neuen Achsen weitet sich       und Proportionen der Alt-       Die Verteilung und Erschlie-
     dichten Nutzungsmi-         Hof und die Krämergasse        der Straßenraum zum Quar-      stadt innerhalb des Wettbe-     ßung der diversen Nutzun-
     schung ein lebendiges       zum Dom führt. Damit wird      tiersplatz. Mit einem großen   werbsgebiets fortgeführt. So    gen ist so konzipiert, dass
     neues Stück Stadt ent-      eine attraktive Folge von      Angebot an Gastronomie er-     erfolgen aufgrund des star-     alle Straßenseiten aktiviert
     stehen lässt                Gassen und Plätzen geschaf-    gänzt durch kleine Geschäf-    ken Bodengefälles notwen-       werden, keine Blindfassaden
- eine Vielzahl neuer öf-        fen, die Bushof und Dom        te und den Zugängen zu an-     dige Abstufungen auf den        entstehen und die öffentli-
     fentlicher Plätze, insbe-   miteinander verbindet.         deren Nutzungen, wie Kita,     vorhandenen Flurstückgren-      chen Plätze belebt werden.
ALTSTADTQUARTIER BÜCHEL ERGEBNISSE DES WETTBEWERBS
10

rechts:
Schnitt Ost-West

unten:
Perspektive
Quartiersplatz

Die Gastronomie konzen-          ge Kontaktpunkt ist der Ein-   BEURTEILUNG DES                Körbergasse nicht realisiert     fen, ob der Innenraum
triert sich an den sonnigen      gang zur Antoniusstraße,       PREISGERICHTS                  werden kann, deutlich über-      (Spielplatz) des „Büchelge-
Stellen der öffentlichen Plät-   der sich durch seine Gestal-   (Auszug - Phase 1)             dimensioniert und zu moti-       bäudes“ öffentlich oder pri-
ze. Gleichzeitig wird an die-    tung von Zugängen zu ande-                                    viert (historisch war die Ni-    vat zugänglich ist. Der mitt-
sen Orten das Angebot an         ren Nutzungen unterschei-      Das Projekt verfügt über       kolausstraße immer eine Sei-     lere Block ist eine sehr kom-
Wohnungen minimiert, um          det.                           eine klare Anpassung der       tenstraße). Bei Nichtrealisie-   pakte Spange, das Zusam-
Konflikte zu vermeiden.                                         vier Baublöcke, die sich gut   rung der Durchwegung ist         menspiel zwischen den ver-
                                 Entlang der Ost-West-Achse     in das Quartier einpassen.     eine Aufweitung in Richtung      schiedenen Nutzungen
Das Straßenniveau ist dem        sind zur Verdeutlichung der    Positiv anzumerken ist die     Bahkauv zu überprüfen. Die       müsste hier noch erläutert
Handel, der Gastronomie          Thermalwasserroute offene      gute Anbindung an den Bä-      Wegeführung des Büchels ist      werden. Auch das Auf-
und Dienstleistungen vorbe-      Wasserrinnen vorgesehen,       dersteig sowie eine insge-     gut aufgenommen und das          schneiden der Fassade in
halten, ergänzt von Ein-         die den Weg vom Hof bis        samt gute, logische Vernet-    vorgeschlagene Raumgefüge        Richtung Büchel wird kri-
gangsbereichen zu den Nut-       zum Bädersteig vorgeben.       zung mit dem Umfeld (auch      logisch an die Bestandsge-       tisch hinterfragt.
zungen Wohnen, Büro und          Der bereits vorhandene Bah-    wenn diese Durchbrüche         bäude angepasst. Der Bä-
Kita in den oberen Geschos-      kauv am Büchel soll erhalten   ggf. nicht umgesetzt werden    dersteig ist ebenfalls durch    Vorgesehen ist, den Handel
sen. Im Erdgeschoss sind         werden. Zudem soll an der      können). Der Entwurf bietet    das Thema Wasser an ver-        im EG und darüber den
alle Blöcke vollüberbaut, so     Quelle Großer Monarch ein      eine sensible Einpassung im    schiedenen Stellen gut ein-     Wohnraum anzuordnen, wel-
dass auf dem Dach des Erd-       weiterer Brunnen entstehen.    Hinblick auf Maßstab und       gebunden.                       ches als gute Struktur er-
geschosses großzügige            Auf dem Quartiersplatz wird    Körnigkeit.                                                    scheint. Allerdings sollte die
Grünflächen zur Nutzung für      das Thema Wasser durch ein                                    Die Anbindung ans „red          Nutzung/der Charakter der
die Anwohner entstehen.          Wasserfontänenfeld aufge-      Insgesamt zeichnet sich der    house“ muss überarbeitet        Antoniusstraße perspekti-
                                 griffen.                       Verfasser durch einen sensi-   werden. Vertikale Struktu-      visch hinterfragt und über-
Das Laufhaus ist als introver-                                  blen Umgang mit dem öf-        ren, die vorhanden sind,        prüft werden, da hier nur die
tiertes Gebäude konzipiert.                                     fentlichen Raum aus. Die       sollten stärker aufgegriffen    Rückseiten des Handels und
Im Erdgeschoss wird das                                         Größe des Quartiersplatzes     werden.                         keine Eingänge zu finden
Laufhaus von allen Seiten                                       wird kontrovers diskutiert,                                    sind. Darüber hinaus ist
mit anderen Nutzungen um-                                       bildet aber einen guten zen-   Die Baublöcke sind ange-        durch den geringen Anteil
schlossen, so dass die Be-                                      tralen Raum. Der „Nikolaus-    messen groß und unter-          an Wohnraum im mittleren
rührungspunkte zur Straße                                       platz“ ist, vor allem wenn     schiedlich mit einer klaren     Riegel keine Belebung zu er-
minimiert werden. Der einzi-                                    der Durchgang in Richtung      Struktur. Allerdings bleibt of- warten. Das Laufhaus über-
11

                                                                                                 Urbanes Wohnen
                                                                                                 Handel
                                                                                                 Büros, Gastronomie,
                                                                                                 Hotel (opt.), Dienstl., Praxen
                                                                                                 Laufhaus
                                                                                                 Kita
                                                                                                 T

unten:
Vogelperspektive

rechts:                                                                                                                           4.OG
Pictogramm
Nutzungen

                                                                                                                                  3.OG

zeugt durch seine gute Posi-     Ergänzt wird die Beurtei-       muss. Die Einschnitte in die
tionierung und Einpassung        lung wie folgt                  Fassaden der verschiedenen
an die angrenzenden Gebäu-       (Auszug - Phase 2):             Baublöcke, die den Blick in                                      2.OG
de bei gleichzeitiger Vermei-                                    die Innenhöfe öffnen, wer-
dung von Konflikten mit An-      Die Qualitäten der 1. Phase     den kontrovers diskutiert.
wohnern. In der weiteren         bleiben erhalten. Besonders
Überarbeitung werden Aus-        zu nennen ist die gute Nut-     Der Entwurf bietet insge-
sagen zu der Art der Fenster     zungsmischung, die klare Ar-    samt die günstigsten Vo-
auf der Rückseite des Lauf-      tikulation und die sehr gute    raussetzungen für die Reali-
hauses in den oberen Etagen      Vernetzung des öffentlichen     sierung eines neuen städti-
erwartet. Das vorgeschlage-      Raums über das Wettbe-          schen Quartiers. Die städte-
ne Nutzungskonzept für die       werbsgebiet hinaus. Insbe-      bauliche Struktur liefert das
Kita ist nicht umsetzbar. Kri-   sondere die Anbindung an        Potenzial, unterschiedliche
tisch wird die Verteilung der    den Bädersteig ist zu nen-      Lagen zu profilieren und ins-
Kita-Nutzung und -Spielflä-      nen. Die Anbindung in Rich-     besondere auch innovative
che auf mehreren Ebenen          tung Körbergasse scheint        Wohnformen in dieser zen-
gesehen. Zudem sollte min-       hingegen vorerst nicht reali-   tralen Lage zu entwickeln.                                       1.OG
destens ein Teil der Grup-       sierbar.                        Der Entwurf verspricht zu-
penräume direkten Zugang                                         dem somit markante Stadt-
zur Spielfläche erhalten. Die    Durch die Größe der südli-      räume und eine interessante
Lage im 2.+3.OG stellt hohe      chen Baublöcke, die große       Nutzungsvielfalt. Insbeson-
Anforderungen an Brand-          Innenräume ermöglichen,         dere die angedachte Wege-
schutz (Entfluchtung).           entsteht eine hohe Wohn-        verbindung zum Platz zwi-
                                 qualität. Hervorzuheben ist,    schen Großköln- und Klein-
Der Entwurf bietet insge-        dass eine Realisierung in       kölnstraße ist eine wertvolle
samt Vielfältigkeit und Per-     mehreren Bauphasen mög-         Option für die Zukunft.
spektiven durch eine organi-     lich scheint und mit der Rea-
sche Formsprache.                lisierung nicht auf die Ent-
                                 wicklung in der Antonius-
                                 straße gewartet werden
                                                                                                                                  EG+ZG
12

2. PREIS

Lageplan

Lorber Paul Architekten, Köln, DE
Annette Paul, Gert Lorber, Elisabeth Bartscher, Alexander Bartscher
13

Blick vom
Büchel

ERLÄUTERUNGEN DER               chener Vorbildern beein-        diesen das nötige Gewicht.   Klassisches Geschosswoh-         Die Sondernutzungen wie
VERFASSER                       flusst und nehmen stadttypi-    Wegbegleitende Häuser säu-   nen profitiert in allen Fällen   das Hotel, das Geschäfts-
(Auszug)                        sche Motive, wie etwa die       men die öffentlichen Räume   von einer mehrseitigen Ori-      haus oder das Laufhaus sind
                                konische Verjüngung der         und bestimmen deren Pro-     entierung, zumeist in Form       in solitärhaft betonten Häu-
Das neue Altstadtquartier       Gassen oder den dreieckigen     portion.                     von durchsteckenden Grund-       sern vorgesehen. Altstadtty-
am Büchel wird als mög-         Zuschnitt des Platzes, auf.                                  rissen, die ruhige Hofseite      pisch verbleiben sie jedoch
lichst selbstverständlicher                                     Die erhaltenswerten denk-    und vitale Stadtseite mitei-     immer integrierter Bestand-
Teil der Aachener Innenstadt    Zwei wichtige Wegeverbin-       malgeschützten Häuser im     nander in Bezug setzen. An       teil eines Stadtblocks.
konzipiert. Die erhaltenswer-   dungen werden durch den         Wettbewerbsgebiet werden     speziellen Orten gibt es die
ten Stadtblockfragmente         Platz und die drei auf ihn      in die neuen Straßenzüge in- Möglichkeit, hochwertige         Die Gassen des neuen Vier-
werden zu drei neuen, ge-       führenden Gassen erzeugt:       tegriert und so zum selbst-  Stadthäuser auszubilden, die     tels werden durchweg als öf-
schlossenen Blockfiguren er-    1. Eine direkte Verbindung      verständlichen Teil der      ein - gerade in Anbetracht       fentlicher Verkehrsraum, als
gänzt. Diese Blöcke bilden in   vom Büchel zum Bädersteig       Blockfiguren. Die angrenzen- der zentralen Lage - bemer-      Wegeverbindung für alle
ihrem Zentrum einen öffent-     (Lust for Life).                den Häuser nehmen in Hö-     kenswertes Maß an Privat-        Stadtgänger, betrachtet. Um
lichen Raum, der das neue       2. Eine Verbindung vom Bü-      henentwicklung und der       sphäre aufweisen: Townhou-       trotz der maximal innerstäd-
Viertel auf natürliche Weise    chel bis zur Kleinkölnstraße.   Ausformulierung ihrer Dä-    ses über der neuen Kita in       tischen Lage intimen Frei-
in die Folge der Aachener In-                                   cher Rücksicht auf die Alt-  der Nikolausstraße, Maiso-       raum anzubieten, werden
nenstadträume integriert.       Die neuen Stadtblöcke wer-      bauten.                      nettes mit doppelgeschossi-      die Höfe jedoch den jeweili-
                                den durch klar identifizier-                                 gen Loggien als attraktive       gen Bewohnern/Nutzern des
Sowohl dieser neue „Großer-     bare Einzelhäuser gebildet.     Die Verfasser schlagen im    Lösung für ein Rücken-an-        Stadtblocks vorbehalten.
Monarch-Platz“ als auch die     Solitärhafte, präzise ge-       Planungsgebiet ein sehr      Rücken mit dem Laufhaus,
entstehenden Wegräume           schnittene Häuser besetzen      breites Spektrum unter-      luftige Penthouses in den
sind in ihrer Figur und Pro-    die städtebaulich wichtigen     schiedlicher Wohnformen      Staffelgeschossen.
portion von bekannten Aa-       Ecksituationen und geben        vor.
14

Blick
vom Bädersteig

Aachen braucht dringend         Um einen graduellen Funkti-      BEURTEILUNG DES                 chel provozierte „Lücke“        Die gewählten Dachformen
stärkeren Bezug zu den          onswandel an der Antonius-       PREISGERICHTS                   sollte mindestens eine Alter-   sollten der Vielfalt der dar-
Schätzen, die einst für die     straße zu ermöglichen, wer-      (Auszug - Phase 1)              native für einen wünschens-     gestellten baulichen Situa-
europaweite Berühmtheit         den vornehmlich Nutzungen                                        werten späteren Zeitraum        tionen entsprechen.
der Stadt sorgten: den Ther-    mit mehr oder weniger tem-       Die Verfasser entwickeln in-    angeboten werden.
malquellen. Vom Bahkauv-        porärem Aufenthalt von,          nerhalb des Plangebiets eine                                    Die Anbindung der neuen
Brunnen am Büchel kom-          nicht an Prostitution interes-   folgerichtige Ergänzung des     Die im Grundriss des Ent-       Baustruktur an das „red
mend schlagen die Verfasser     sierten, Nutzern hier vorge-     vorhandenen städtebauli-        wurfs angebotene Auffäche-      house“ muss im denkmal-
vor, die Aachener Thermal-      sehen. Dazu gehören das          chen Stadtgrundrisses. Die      rung der horizontalen Ebe-      pflegerischen Sinn überar-
wasser-Route durch einen        Hotel am Großer-Monarch-         vorgeschlagene Ost-West-        nen wird kritisch gesehen.      beitet werden. Das Bau-
Bachlauf zu betonen, der die    Platz sowie ein mögliches        Verbindung erzeugt, ausge-      Eine Kongruenz zu den dar-      denkmal Antoniusstraße 18
neue Gasse in Verlängerung      Haus für studentisches Woh-      hend vom Bädersteig, eine       gestellten Fassaden ist nicht   muss berücksichtigt werden.
des Bädersteigs bespielt. Die   nen unmittelbar neben dem        spannungsvolle Folge von        erkennbar. In der Überarbei-    Aus denkmalpflegerischer
Erdgeschoßzone des Wohn-        Laufhaus. Wie Beispiele in       Straßen- und Platzräumen,       tung sollte eine Beruhigung     Sicht soll die vertikale Glie-
hauses direkt über der Quel-    anderen Städten, etwa Ant-       die die Nord-Süd-Verbindung     in den Fassadenabwicklun-       derung der Fassaden den
le „Großer Monarch“ könnte      werpen oder Zürich, zeigen,      vom Londoner Hof zum Bü-        gen erkennbar sein und          Stadtgrundriss aufnehmen.
einem gedeckten Brunnen         können solche Nutzungen          chel integriert. Bei der wei-   Grundrisse und Fassaden
vorbehalten sein, ähnlich       sogar von der „anrüchigen“       teren Bearbeitung sollten       sollten in ihrer gestalteri-
dem Elisenbrunnen oder          Lage mitten in der Kernstadt     die Dimensionierung der Zu-     schen Aussage übereinstim-
dem alten Komphausbad-          profitieren und hieraus eine     gänge ins Quartier überprüft    men.
Brunnen.                        spezifische, positive Identi-    werden. Für die durch die
                                tät entwickeln.                  Bestandsbebauung am Bü-
15

                                oben:
                                Schnitt Ost-West

                                mitte:
                                Blick vom Büchel
                                Richtung Antoniusstraße

                                unten:
                                Pictogramm
                                Nutzungen

Die geforderten Funktionen
sind erfüllt. Der Stellplatz-
nachweis muss in der Über-
arbeitung an die Gegeben-
heiten angepasst werden.
Die Überarbeitung muss er-
kennen lassen, dass die vor-
handene Topographie be-
rücksichtigt wurde.

Insgesamt bietet der Ent-
wurf eine klare, maßstäbli-
che Ergänzung der Altstadt
und ermöglicht eine ab-
schnittweise Realisierung.

Ergänzt wird die Beurtei-
lung wie folgt
(Auszug - Phase 2):

Die in der ersten Phase fest-
gestellten Qualitäten des
Entwurfs haben die Planer
weiterentwickelt. Die Hin-
weise der Jury bezüglich der
Überarbeitungsnotwendig-
keiten wurden beachtet. Die
Problematik „der Lücke“ am
Büchel ist nicht abschlie-
ßend geklärt. Die Überarbei-
tung der Fassaden und              Urbanes Wohnen
Grundrisse folgt den Emp-          Handel
fehlungen.                         Büros, Gastronomie,
                                   Hotel (opt.), Dienstl., Praxen
                                   Laufhaus
Kritisch gesehen wird die
hohe Dichte im neugeschaf-         Kita
fenen Innenbereich zwischen
Büchel und Bädersteig. Auch
die vorgeschlagenen Hoch-
punkte sind im Gefüge des
Stadtbildes nicht wün-
schenswert. Gleiches gilt für
die Überformung des Bau-
denkmals in der Antonius-
straße. Insgesamt hat die
Planung in der Weiterent-
wicklung an Prägnanz ge-
wonnen.
16

3. PREIS

Lageplan

ARGE Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure mit ISR Düsseldorf/Haan, DE
KW: Oliver Konrath, Lisa Schröder
ISR: Jochen Füge, Anna Dencheva, Birgit Schnadt, Claudia Dick
17

Perspektive
Büchel

ERLÄUTERUNGEN DER              setzt dieses historische in-     Aufweitungen und akzentu-       Die Attraktivität und Anzie-      Am Büchel wird am Standort
VERFASSER                      nerstädtische Gassensystem       ierte Raumkanten spiegeln       hungskraft wird mit einer         des historischen Hotels
(Auszug)                       und die damit verbundene         die altstadttypischen Raum-     Vielfalt an Nutzungen aus         „Großer Monarch“ optional
                               Vitalität fort. Der derzeitige   entwicklungen wider. Die        den Bereichen Einzelhandel,       ein neues Hotel entwickelt.
Der östliche Innenstadtbe-     „Hinterhof“ Antoniusstraße       neue Ost-West-Beziehung         Gastronomie und Wohnen            Der historische Ort und die
reich „Büchel“ der Stadt Aa-   wird schwerpunktmäßig als        und die topographiebeding-      steigen. In der Erdgeschoss-      vorhandenen Quellen schaf-
chen wird derzeit von dem      Wohnstraße entwickelt und        te Situation ermöglichen        ebene entsteht eine lebendi-      fen einen neuen Anzie-
aus den 60er Jahren stam-      baut ein neues Image auf.        Sichtbezüge zu Rathaus und      ge Nutzungsmischung, die          hungspunkt für Touristen.
menden Parkhaus geprägt.       Der öffentliche Raum erhält      Dom.                            sich in der Vertikalen zu viel-   An den neu gestalteten Plät-
Durch das Aufgeben des öf-     durch zwei weitere „Öffnun-                                      fältigem urbanen Wohnen           zen werden gastronomische
fentlichen Parkhauses be-      gen“ ins Blockinnere eine        Jedes der fünf „Carrés“         weiterentwickelt. Es wird         Angebote integriert, welche
steht die große Chance, im     kleinteilige Gliederung und      kann einzeln und abschnitts-    großen Wert darauf gelegt,        die Aufenthaltsqualität der
Herzen der Aachener Alt-       zusätzliche soziale Kontrolle.   weise realisiert werden. Die    altstadttypische Größen für       öffentlichen Räume zusätz-
stadt ein „Stück“ Stadt mit                                     unter Denkmalschutz ste-        die Handelseinheiten vorzu-       lich erhöhen.
innenstadttypischer Nut-       Das Viertel wird Bestandteil     henden und stadtbildprä-        schlagen.
zungsmischung zu generie-      des innerstädtischen Rund-       genden Gebäude sind im                                            Die Bausubstanz in der An-
ren.                           laufs, von dem benachbarte       Entwurf integriert, kommen      Im südlichen Bereich des          toniusstraße wird städtebau-
                               Lagen stark profitieren wer-     neu zur Geltung und tragen      Quartiers wird ein Ge-            lich neu strukturiert. Die ein-
Die Aachener Altstadt lebt     den.                             dazu bei, eine hohe Aufent-     schäftshaus den neuen Im-         bis zweigeschossige Bebau-
durch die verwinkelten klei-                                    haltsqualität mit einzigarti-   puls für die Entwicklung des      ung wird durch zeitgemäße,
nen Gassen und die immer                                        gem Charakter zu schaffen.      Areals geben. Der Hauptein-       kleinteilige Baukörper er-
neu zu entdeckenden Platz-                                                                      gang öffnet sich markant          gänzt.
abfolgen, Höfe und Raum-                                                                        zum Büchel.
aufweitungen. Der Entwurf
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Im östlichen Bereich der        Das Thema der Thermalquel-      BEURTEILUNG DES                 Die einzelnen „Carrés“ wer-     Die thematisierten Blickbe-
Straße wird das Laufhaus um     len wird als Wasserband         PREISGERICHTS                   den in den oberen Geschos-      ziehungen sollten im Rah-
einen geschlossenen „Kon-       freiraumplanerisch aufge-       (Auszug - Phase 1)              sen mit giebel- und trauf-      men der Konkretisierung des
takthof“ entwickelt. Um         griffen, ohne zwangsläufig                                      ständigen Haustypologien        Entwurfes stärker räumlich
übermäßige Präsenz im öf-       Thermalwasser für das Was-      Das Grundkonzept des Ent-       besetzt, deren Anordnungs-      sichtbar werden.
fentlichen Raum zu vermei-      serband zu verwenden. Das       wurfs, die neue städtebauli-    muster sich wiederholt.
den, bekommt das Laufhaus       Wasserband funktioniert         che Schicht durch 5 „Car-                                       Die Baudenkmäler sind ins-
eine bauliche „Ummante-         vielmehr als Symbol für das     rés“ zu formulieren, wird be-   Wünschenswert wäre eine         gesamt gut eingebunden.
lung“ nach Süden und Wes-       Thema der Thermalquellen.       grüßt. Damit entsteht ein       stärkere Raffung der einzel-    Zudem sollten die notwendi-
ten mit Nutzungen wie Stu-      Die Sitzstufen am Wasser        Gerüst an öffentlichen Räu-     nen Bereiche. Die in der Fas-   gen Abstandsflächen zwi-
dentenwohnungen oder Bü-        schaffen einen kommunikati-     men, dass vor allem zum Bä-     sadenabwicklung gezeigten,      schen den Giebeln beachtet
roflächen für Start-up-Unter-   ven Ort mit Blick auf Rat-      derstieg einen überzeugen-      zweigeschossigen Zwischen-      werden.
nehmen.                         haus und Dom.                   der Auftakt und Anschluss       bauten können nicht über-
                                                                an die öffentlichen Räume       zeugen.                         Insgesamt bietet der Ent-
Die Figur der Bauwerke mit      Der zentrale Platz am Was-      im Umfeld erfährt.                                              wurf einen interessanten
entsprechender Materialität     serband unter Bäumen                                            Die modulhafte Anordnung        räumlichen und städtebauli-
und Fassadengestaltung so-      strahlt Ruhe in den urbanen     An dem gut dimensionierten      von Häusern sollte stärker      chen Ansatz, der von einer
wie ihrer Dachlandschaften      Kontext aus. Ein markanter      Platz schließen sich Nutzun-    differenziert werden. Nach      modularen Typologie hin zu
zeigen eine moderne Inter-      Solitärbaukörper am Platz-      gen an, insbesondere auch       Süden - zum Büchel - wird       einem spezifischen Raumge-
pretation des Altstadtgefü-     kopf erzeugt eine spannende     die Kita, die zur Belebung      eine klare städtebauliche       füge weiter zu entwickeln
ges auf. Giebelhausstruktu-     architektonisch-städtebauli-    bei-tragen. Das Nutzungsan-     Haltung erwartet. Wün-          ist.
ren sind der gestalterische     che Form und dient als Ventil   gebot und die Positionierung    schenswert wäre die Auf-
Archetypus der Stadt Aa-        zwischen Dahmengraben           der einzelnen Nutzungen         nahme der Parzellierung in
chen. Angelehnt an diesen       und dem neuen Altstadt-         sind überwiegend schlüssig      der vertikalen Fassadenge-
Archetypus setzt das neue       quartier.                       und tragen zur Belebung des     staltung.
Baukonzept bewusst auf                                          inneren Bereichs bei. Lage
kleinteilige Fassaden. Die                                      und Erschließung des Lauf-
Fassadengestaltung zeigt in-                                    hauses sind richtig gewählt.
dikativ eine frische Formen-
sprache, die auch typisch
Aachener Elemente, wie das
Drei-Fenster-Haus berück-
sichtigt.
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links oben:
Schnitt Nord-Süd

links unten:
Schnitt Ost-West

unten:
Perspektive                                                                                Pictogramm
Antoniusstraße                                                                             Nutzungen

Ergänzt wird die Beurtei-    Die starke geometrische       Dabei entspricht die Klein-
lung wie folgt:              Struktur kann dem Standort    teiligkeit im Erscheinungs-
(Auszug - Phase 2)           nicht hinreichend gerecht     bild überwiegend nicht der
                             werden. Spezifische stadt-    großflächigen Gebäudenut-
Die Anregungen und Kritik-   räumliche Qualitäten werden   zung.
punkte der 1. Bearbeitungs- vermisst. Die Thematik des
phase sind von den Ent-      Wassers wird mit dem Was-     Die Baudenkmäler sind an-
wurfsverfassern ernsthaft    serbecken und dem Wasser-     gemessen in die Neubebau-
und konstruktiv aufgegriffen band im Stadtraum sichtbar    ung integriert. Jedoch füh-
und in der Konzeption umge- gemacht und stellt den un-     ren die engen Gassen zu Ein-
setzt worden. Die vorge-     mittelbaren Bezug zur Ther-   schränkungen in der Nut-
schlagene Erschließung       malroute her.                 zungsqualität. Die Nutzun-
knüpft selbstverständlich an                               gen (Kita, Laufhaus, Hotel)
die Stadträume der Nachbar- Der Entwurf führt mit den      sind richtig verortet. Insge-
schaft an (Bädersteig, Lon-  Haustypologien einen klein-   samt stellt der Entwurf einen
doner Hof und Büchel). Der   teiligen Maßstab ein, der     diskussionswürdigen Beitrag
                                                                                               Urbanes Wohnen
bewusste Verzicht auf einen durch seine charakteristi-     zur gestellten Aufgabe dar.
                                                                                               Handel
größeren Stadtplatz führt in schen giebelständigen Bau-
                                                                                               Büros, Gastronomie,
der Konsequenz zu eher       ten und die Dachlandschaft                                        Hotel (opt.), Dienstl., Praxen
gleichförmig dimensionier-   geprägt wird.                                                     Laufhaus
ten Stadträumen.                                                                               Kita
                                                                                               Tiefgarage
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ANERKENNUNG

Lageplan

dv deffner voitländer architekten, Dachau, DE
Dorothea Voitländer, Konrad Deffner, Rafael Zehntner, Sohana Afroze, Gagan Keith
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Perspektive
Büchel

ERLÄUTERUNGEN DER                Der Baublock mit dem Lauf-      Ausgehend von einem mitt-     Im Osten wird die Anbin-      Die Dachterrassen der höher
VERFASSER                        haus liegt etwas abseits,       leren Niveau mit der Höhen-   dung über den Bädersteig      gelegenen Wohnungen so-
(Auszug)                         während die übrigen vier ei-    kote 164,00m werden die       zum Bushof-areal und nach     wie die Spa-therme auf dem
                                 nen Schwerpunkt in ihrer        Nutzungen nach Norden und     Westen Richtung Markt-        Dach des neuen Hotels gro-
Das Quartier zwischen Anto-      Mitte formulieren. Die Zu-      Süden erschlossen; die von    platz, Rathaus und Dom ge-    ßer Monarch gewähren mit
niusstraße, Mefferdatisstra-     gänge zum Quartier werden       Nordwest nach Südost abfal-   schaffen.                     ihrer Westorientierung einen
ße, Büchel und Nikolausstra-     jeweils durch kleine Aufwei-    lende Topographie wird in                                   großartigen Blick über die
ße besteht aus fünf Baublö-      tungen betont.                  den Ladenzonen, bzw. im        Der angehobene Innenho im Dächer hinweg auf Rathaus
cken, die den Bestand inte-                                      Hotel für wechselnde Raum-     westlich der Nikolausstraße  und Dom. Die Kindertages-
grieren und sich in ihrer Aus-   Die Gassen stellen attraktive   höhen genutzt.                 angrenzenden Baublock        stätte und ihre Freiflächen
richtung an der historischen     Verbindungen zwischen Bä-                                      wird begrünt und die grenz- sind eingeschossig auf dem
Straßenführung orientieren.      dersteig und Nikolausquelle     Auch im erweiterten Pla-       ständige Bebauung aufge-     Dach des Geschäftshauses
Die neuen Häuser docken an       sowie zwischen Büchel und       nungsbereich dominiert die     stockt.                      angeordnet. Die hellen,
die Alten an und binden sie      Antoniusstraße her und ver-     Idee von Öffnung und Ver-                                   lichtdurchfluteten Räume
ein, das bestehende Patch-       knüpfen sich so mit den an-     netzung der Bebauungsblö- Die Dachlandschaft ist durch gruppieren sich um zwei
work der Epochen wird wei-       grenzenden Quartieren. Sie      cke durch Gassen und Höfe. verschieden tief eingeschnit- Freibereiche.
tergestrickt. Die Zwischen-      erschließen die Läden, die                                     tene Innenhöfe, Absätze und
räume bilden ein kleinteili-     Gastronomie, das Hotel,         Ein Fokus liegt auf dem Lon- aufgesetzte Geschosse          Die Thermalwasserroute
ges Raumgefüge von schma-        über Treppenhäuser die da-      doner Hof, der von stören-     kleinteilig und fügt sich in führt durch das Quartier von
len Gassen und platzartigen      rüber angeordneten Woh-         den Anbauten und Zubauten die Körnung der historischen West nach Ost und liegt da-
Aufweitungen.                    nungen sowie den Kinder-        befreit, über eine öffentliche Innenstadt ein.              mit genau auf der vorgege-
                                 garten.                         Nutzung im EG die Antonius-                                 benen Quelllinie zwischen
                                                                 gasse mit der Kleinköllnstra-                               Kaiserquelle und Rosen-
                                 Nur das Laufhaus erhält ei-     ße verbindet. Östlich führt                                 quelle.
                                 nen separaten Eingang von       eine weitere Verbindung zur
                                 der Antoniusstraße.             Kirche St. Nikolaus.
22

Perspektive
Antoniusstraße

Die Station 5, die Nikolaus-    BEURTEILUNG DES                 Es ist fraglich, ob die flächi-   Positiv anzumerken ist die      Die Beibehaltung der be-
quelle, ist eine audio Stati-   PREISGERICHTS                   ge Verteilung der Ladenflä-       Freistellung des Londoner       wussten Durchmischung von
on, bei der man am Brunnen      (Auszug - Phase 1)              che bis in die Nebenstraßen       Hofs und die Rücksichtnah-      öffentlichen und privaten
über die mythische Figur des                                    (Nikolausstraße/Antonius-         me auf die Kulturdenkmäler.     Nutzungen und Zugängen
Bahkauv aufgeklärt wird.        Auf den ersten Blick scheint    straße) für die Kunden eine                                       kann nur Bestand haben,
                                sich die städtebauliche Ge-     genügende Attraktivität bie-      Anzumerken ist, dass der        wenn die Eindeutigkeit und
Die Station 6, großer Mo-       samtplanung in den Stadt-       tet. Darüber hinaus sinkt die     Entwurf auf beiden Seiten       Attraktivität der öffentlichen
narch, stellt auf einer gro-    grundriss einzupassen und       Attraktivität nach Geschäfts-     der Antoniusstraße ein Lauf-    Durchwegung entscheidend
ßen Informationstafel am        eine Durchlässigkeit herzu-     schluss schlagartig ab, so        haus anbietet, was nicht Ge-    verbessert wird.
östlichen Quartierseingang      stellen. Tatsächlich ist aber   dass in den Abendstunden          genstand der Auslobung ist.
die Stadtentwicklung Aa-        eine Fußwegeführung mit         keine Belebung mehr statt-
chens dar.                      zahlreichen Tordurchgängen      findet.                           Die Positionierung der Kita
                                und dazwischenliegenden                                           in unmittelbarer Nachbar-
Dazwischen, auf dem Dach        offenen Räumen kaum ge-         Die Attraktivität der öffentli-   schaft der beiden Laufhäu-
des neuen Hotels, liegt das     eignet, eine attraktive We-     chen Wegebeziehungen wird         ser an der Antoniusstraße ist
Spa/Thermalbad „großer          geführung zu gewährleisten.     durch das Ent-wurfsprinzip        kritisch zu sehen.
Monarch“, das auch extern                                       der Nord-Süd-Ausrichtung
besucht werden kann.            Die Vorbilder einer solchen     der Baukörper ohne Not er-        Positiv anzumerken ist fer-
                                Blockdurchquerung finden        schwert. Zur Gewährleistung       ner die in der Fassadenab-
                                sich in Aachen an keiner        einer attraktiven Fußwege-        wicklung ablesbare Maß-
                                sonstigen Stelle und stellen    durchlässigkeit ist daher die     stäblichkeit. Die Eigenstän-
                                eher einen Fremdkörper dar.     Gebäudestruktur zu über-          digkeit der baulichen Lösung
                                                                denken.                           wird durch die ausschließli-
                                                                                                  che Verwendung von Flach-
                                                                                                  dächern noch verstärkt.
23

                                                                                                Urbanes Wohnen
                                                                                                Handel
                                                                                                Büros, Gastronomie,
                                                                                                Hotel (opt.), Dienstl., Praxen
                                                                                                Laufhaus
oben:                                                                                           Kita
Schnitt Nord-Süd                                                                                Tiefgarage

unten:
Schnitt Ost-West

rechts:
Pictogramm
Nutzungen

Ergänzt wird die Beurtei-     Zudem zeichnet sich die           Die vorgeschlagene Lage für
lung wie folgt:               Wettbewerbsarbeit dadurch         das Laufhaus kann nicht ak-
(Auszug - Phase 2)            aus, dass sie sich intensiv       zeptiert werden, da sie eine
                              mit der Aufgabenstellung          der prominentesten Block-
Der Wettbewerbsbeitrag hat „innerstädtisches Wohnen“            kanten mit einer Nutzung
einen großen Teil der Überar- auseinandergesetzt hat.           belegt, für die keine zufrie-
beitungshinweise umgesetzt                                      denstellende Fassadenge-
und sich damit in positivem   Trotz dieser positiv zu be-       staltung zu erwarten ist. Das
Sinne weiterentwickelt. Er    wertenden Aspekte wird der        Laufhaus sollte eine intro-
bietet überzeugende Lösun- Entwurf höchst kontrovers            vertierte Lage erhalten, die
gen für die Anbindung des     diskutiert. Bei der Betrach-      nur über einen Zugang ver-
neuen Wegenetzes sowohl       tung der Weiterentwicklung        fügt.
am Bädersteig als auch am     der städtebaulichen Idee in
Büchel und in der Nikolaus-   die dritte Dimension über-        Die positiven Merkmale des
straße an.                    zeugt das Konzept nicht:          Wettbewerbsbeitrags sind
                              Durch die Höhenversprünge         anerkennend zu würdigen.
Der Typus des Aachener        zur Realisierung der zwi-
Dreiecksplatzes wird zwei-    schengeschobenen Dachter-
fach aufgenommen und ge-      rasse fehlt die eindeutige
schickt für die Durchwegung stadträumliche Gliederung
des neuen Quartiers ge-       mit klaren Blockkanten und
nutzt.                        Straßenräumen.

Die beiden Möglichkeiten,      Zudem entstehen städtebau-
sowohl über den Londoner       liche Großformen mit groß-
Hof als auch weiter östlich    formatigen Lochfassaden,
eine Verknüpfung zur Klein-    die eine dem Ort angemes-
kölnstraße herzustellen,       sene Körnigkeit und Kleintei-
passt das Gesamtkonzept        ligkeit vermissen lassen. Ins-
flexibel an eventuell abwei-   besondere der Anschluss an
chende Eigentümerinteres-      das Baudenkmal Büchel 41
sen an.                        („red house“) irritiert.
24

WÜRDIGUNG

Lageplan

ARGE rheinflügel severin
mit Mijaa - Büro für Architektur, Düsseldorf/Essen/Darmstadt, DE
rheinflügel severin: Björn Severin, Anastasia Werschinin, Vassiliki Bermperidou, Lucas Bauer
Mijaa: Jan Kucera, Alexander Scholtysek, Jasmin Glaffig, Killian Petracek, Elisa Schieseck
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Perspektive
Büchel

ERLÄUTERUNGEN DER              che des Quartiers zu über-     Wegeachse nach Nordwes-         Der Stadtraum ist also nicht,   So entstehen im Norden und
VERFASSER                      winden vermag. In Form ei-     ten. Eine Passage durch den     wie so häufig, »Restraum«       Süden für Altstädte nicht un-
(Auszug)                       nes X durchkreuzen 2 diago-    Londoner Hof erlaubt eine       als Ergebnis maximaler Par-     typische Sonderformen – im
                               nal verlaufende Wegeachsen     Anbindung an die Kleinköln-     zellenausnutzungen, son-        Westen und Osten dagegen
Der Entwurf für das Alt-       das Areal.                     straße. Querung wie Aufwei-     dern formt primär die Figur     klassische Blockränder.
stadtquartier Büchel basiert                                  tung erleichtern die als not-   des Gemeinschaftsraumes
im ersten Schritt auf einer    Die erste Diagonale beginnt    wendig erachtete Neudefini-     des Quartiers sowie daraus Die östliche Scholle inte-
Qualifizierung der histori-    am westlichen Büchel und       tion der Antoniusstraße mit     folgend den Quartiersaus-  griert vollständig die beste-
schen Straßenverläufe. Hier-   zieht sich von dort aus ent-   der Zielsetzung, die bisheri-   druck.                     hende Bebauung im Bereich
mit geht eine Aufwertung       sprechend des Thermalquel-     ge Widmung aufzubrechen.                                   Büchel/Mefferdatisstraße
der bestehenden Straßenzü-     lenzugs nach Nordosten zum                                   Das neue Wegesystem stellt und sieht erdgeschossig ne-
ge einher. Es werden nicht     Bädersteig mit Anbindung       Die Straßenräume des Quar- eine kleinteilige Körnung des ben Gastronomie und klein-
nur ehemals bedeutsame         an den neuen Bushof.           tiers weiten sich an Stellen  neuen Quartiers her. Im en-  teiligem Einzelhandel auch
Fluchten nachgezeichnet,                                      großer baulicher Dichte, ver- geren Wettbewerbsgebiet      Wohnen im Hochparterre
bzw. verstärkt, wo es sinn-    Die zweite Diagonale be-       jüngen sich und dynamisie-    entstehen 4 Schollen mit un- vor.
voll erscheint, sondern im     ginnt am östlichen Büchel      ren den Straßenraum an den terschiedlichem Charakter.
zweiten Schritt ebenso neue    unter Einbeziehung und Er-     Zugangsorten zum Quartier     Alle Schollen sind nach dem Die nördliche Scholle ist von
Setzungen vorgenommen.         halt der Nachkriegsbebau-      und bilden über konische      Prinzip eines geschlossenen besonderem Zuschnitt und
Im Wesentlichen handelt es     ung, welche mittels einer      Aufweitungen am Kreu-         Blockrands organisiert, was  stellt über die Integration
sich dabei um die neue inne-   Brandwand an das heutige       zungspunkt der beiden         bei den zum Teil geringen    des Laufhauses bereits eine
re Durchwegung des Quar-       Parkhaus anschließt. Bereits   Hauptrichtungen die zentra- Tiefen zu einer fast vollstän- Sonderform dar.
tiers, welche den isolierten   erkennbar vom Holzgraben       le Platzaufweitung des Quar- digen Bebauung der Grund-
Charakter einiger Teilberei-   aus entwickelt sich diese      tiers.                        stücksfläche führt.
26

                                                                  Pictogramm
                                                                  Nutzungen

Die Problematik der unge-        BEURTEILUNG DES                      Urbanes Wohnen
liebten Nachbarschaft des        PREISGERICHTS                        Handel
Laufhauses wird mittels des      (Auszug - Phase 1)                   Büros, Gastronomie,
                                                                      Hotel (opt.), Dienstl., Praxen
„Back to Back-Prinzips“ ge-
                                                                      Laufhaus
löst. Das als Option vorgese-    Der Entwurf entwickelt ei-
                                                                      Kita
hene Hotel umfasst das           nen der Aachener Stadt-
Laufhaus auf diese Weise         struktur angemessenen, gu-
von zwei Seiten und erhält       ten neuen Stadtgrundriss. Er
auf der Südseite am Kreu-        kommt ohne die Definition
zungspunkt der beiden Dia-       überdimensionierter Plätze
gonalen einen Zugang mit         aus, vielmehr entsteht ein
„neutraler“ Adresse.             eher fließendes, sehr unter-
                                 schiedliches adäquates
Die südliche Scholle ist auf-    Raumgefüge.
grund des kleinen Zuschnitts
vollständig überbaut. Durch      Es entstehen 4 heterogene,
die solitäre Lage ergibt sich    gut proportionierte Block-
hier der ideale Standort für     strukturen mit verschiede-
das Geschäftshaus.               nen Raumbildern, differen-
                                 zierten Gebäudekubaturen
Im Allgemeinen werden viel-      und variierender Maßstäb-
fältige zweiseitig orientierte   lichkeiten. 3 Blöcke haben
Wohnungen angeboten. Bei-        der Privatheit zugeordnete,
de Qualitäten, die der stei-     klare und angemessene in-
nernen, urbanen Stadt sowie      nenliegende Freibereiche.
der privaten, ruhigen und        Planerische Intention ist die    Die Gebäudetiefen und die            Ergänzt wird die Beurtei-     Wünschenswert wäre anstel-
stark durchgrünten Innenhö-      positive bewusste Kleintei-      innere Organisation der Nut-         lung wie folgt:               le des Wegekreuzes in der
fe und Innenhoffassaden          ligkeit in verschiedenen Grö-    zungen sind im weiteren              (Auszug - Phase 1)            Dramaturgie des Entwurfes
prägen die Qualität der          ßenordnungen.                    Entwurf zu überprüfen, vor                                         eher ein Platz mit eindeuti-
Wohnungen. Große Loggien                                          allen Dingen für das Hotel.          Die positiven Ansätze der 1. gen Aufenthaltsfunktionen
bieten angesichts der städti-    Die neuen Erschließungswe-                                            Phase – hier ein eigenständi- gewesen. Leider sind Grün-
schen Dichte der Altstadt ei-    ge vernetzen sich konse-      Insgesamt ist mit dem Ent-              gen neuen Stadtraum zu        strukturen im öffentlichen
nen angemessenen Schutz          quent und nachvollziehbar     wurf ein interessanter stadt-           schaffen, die Unklarheiten in Raum nicht erkennbar. Posi-
vor Einsehbarkeit und bieten     mit den Anknüpfungspunk-      räumlicher Beitrag entstan-             der Organisation des Hotel-   tiv erscheint – insbesondere
jeder Wohnung ein außenlie-      ten des Umfeldes. Der ur-     den, der integriert und in              komplexes zu überarbeiten     für die neue Wohnfunktion –
gendes Zimmer.                   sprüngliche Verlauf des Bü-   das vorhandene Stadtgefüge              und einen Standort für die    die Größe und Maßstäblich-
                                 chels ist größtenteils wieder-gut proportionierte öffentli-           geschäftliche Nutzung zu      keit der zwei östlich und
Zusammen mit den Flächen         hergestellt und gut getrof-   che Räume und Orte entste-              finden – wurden nur zum Teil westlich liegenden Blöcke.
des weiteren Wettbewerbs-        fen.                          hen lässt, allerdings sind die          erfüllt.
gebiets entsteht ein stark                                     Blöcke in Raumdimension                                               Die städtebauliche und ar-
durchmischtes lebendiges         Vollständig unklar und unbe- und funktionaler Zuordnung               Das bewusst amorph gestal- chitektonische Dimension
Innenstadtquartier mit           friedigend bleibt der städti- zu überprüfen. Der öffentli-            tete System der Stadträume des Nachbargebäudes zum
Wohnraum in verschiedenen        sche Wohnhausblock mit        che Raum im sogenannten                 überzeugt in der Bespielung sogenannten „red house“
Preislagen. Die belebte          nicht erklärbaren, diffusen   Wegekreuz ist bezüglich                 der verschiedenen öffentli-   erscheint dem Preisgericht
Dachlandschaft lässt an vie-     sogenannten Fassadenfal-      Raumgröße und Flächenver-               chen Räume nicht. Weder       als deutlich überzogen und,
len Stellen einen Blick auf      tungen. Die Wohnqualität      fügbarkeit im weiteren Ver-             entsteht in der Mitte des     als anders von den Verfas-
den unweit gelegenen Dom         über den mittleren Erschlie- fahren zu überprüfen.                    Wegekreuzes ein qualitativ    sern intendiert, erfüllt die
zu.                              ßungsblock und die funktio-                                           hochwertiger Platzraum, der Kubatur und Höhe des Ge-
                                 nalen Ausrichtungen über-     Und der Anschluss und Auf-              funktional durch die Ränder bäudekomplexes nicht die
                                 zeugen nicht.                 bau an das Denkmal („red                belebt wird, noch überzeu-    stadtgestalterische Integra-
                                                               house“) muss denkmalpfle-               gen die Blockstrukturen.      tion in den umgebenden
                                                               gerisch geklärt werden.                                               Kontext.
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oben:
Perspektive
Antoniusstraße

mitte:
Schnitt Nord-Süd

unten:
Schnitt Ost-West
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WÜRDIGUNG

Lageplan

Schaller Partner Architekten, Köln, DE
Jakob Dürr, Rosella Alvir Grau, Martina Troilo
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Perspektive
Büchel

ERLÄUTERUNGEN DER               giger Durchgrünung für Be-       Der östliche Zugang zum en-      die nördliche Platzlängsseite    einem geschlossenen Ge-
VERFASSER                       wohner aber auch die Öf-         geren Wettbewerbsgebiet in       und verhilft der Quellmün-       bäudeblock „Quartiershof
(Auszug)                        fentlichkeit zu schaffen.        der Mefferdatisstraße über       dung „Großer Monarch” als        1“ ergänzt.
                                                                 den Platz „Großer Monarch“       baulicher Verweis auf die
Maßgebende Leitidee ist,        Es wird die Kleinkölnstraße      schafft eine direkte fußläufi-   alte Quelltradition Aachens      Die beiden klein maßstäbli-
mit der Neuordnung des Bü-      durch die Revitalisierung des    ge Verbindung zwischen           zu seiner Präsenz im öffentli-   chen, historischen Gebäude
chel einen neuen und leben-     Römer Hofes als Hotel mit        dem Bushofareal und der          chen Stadtraum.                  an der Ecke Büchel/Nikolaus-
digen Stadtbaustein im his-     angrenzendem SPA Bereich         historischen Altstadt und                                         straße werden durch einen
torischen Kontext des mittel-   aus ihrem Randdasein be-         verläuft entlang der Komp-    Das Laufhaus steht als              Anbau im hinteren Bereich
alterlichen Stadtkerns Aa-      freit und über eine öffentlich   hausbadstraße vorbei am al-   schlichter, geometrisch kubi-       erweitert und durch einen
chens zu entwickeln, der ei-    zugängliche Passage durch        ten Kurhaus, durch den Bä-    scher Körper im Stadtraum           weiteren Neubau auf L-
nerseits die für Aachen iden-   den alten Römerhof hin-          dersteig hin zur Mefferdatis- und tritt mit seiner geschlos-      Grundriss zu einem gemein-
titätsstiftenden Themen der     durch sowie eine öffentliche     straße.                       sen wirkenden Doppelfassa-          samen Innenhof geöffneten
Thermalquellen, der drei-       Durchgangsmöglichkeit im                                       de nur bedingt in Austausch         Gebäudeensemble ergänzt.
eckigen und verwinkelten        weiteren Wettbewerbsum-          Der Platz „Großer Monarch” mit dem Platz und den an-
Plätze und deren bewegte        feld geplanten „Wohnquar-        mündet östlich in die Meffer- grenzenden Wohneinheiten.           Der Entwurf wahrt jedoch
Topographie, die kleinen        tier Kleinkölnstraße“ mit der    datisstraße und führt baulich                                     ausdrücklich den Charakter
schmalen sich aufweitenden      Antoniusstraße und den an-       von drei Seiten gefasst in    Im süd-östlichen Bereich            der „Rotlichtstraße“ als
oder verengenden Gassen         grenzenden neuen Plätzen         Richtung Westen leicht an-    wird die bestehende Bebau-          städtischer Raum, indem die
aufzugreifen, andererseits      verbunden.                       steigend zum ca. 1,50m hö-    ung an der Kreuzung Meffer-         Straße mitsamt den kleinen
jedoch auch qualitätvollen                                       her gelegenen Büchelplatz.    datisstraße/Büchel ebenfalls        Bordellhäusern um ein be-
und zeitgemäßen Wohn- und                                        Ein repräsentativer, offener  durch Mischnutzungen aus            grüntes Atrium herum inner-
Aufenthaltsraum mit großzü-                                      Kolonnadengang flankiert      Wohnen, Büros und Kita zu           halb der räumlichen Kubatur
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