Am Hochrhein - RegioTrends
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30. Ausgabe Alle Veranstaltungen im September und Oktober September/Oktober 2013 gratis erhältlich r d e k k o stival Ai tarrenferhein G H och am Rheinfelden Das Kultur- und Stadtmagazin beider Rheinfelden Ein Ausflug zum Cap Fagnet von Fécamp Eishockey reisst alle mit – der EHC Rheinfelden sucht Verstärkung Der Regionalpark Dinkelberg stellt sich vor
Paradiesische Genuss-Reisen Mittwoch, 25. September 2013, 19 Uhr Stange, Tulpe, Rugeli... Biergenuss in Massen Tauchen Sie mit uns in die Welt der Biere ein. Markus Brendel, dipl. Biersommelier und Brauer vom Feldschlösschen, reist mit Ihnen durch die Geschichte des Bieres. Hören Sie Spannendes über die Bierher- stellung und die Kunst des Verkostens, lernen Sie verschiedene Bier- sorten kennen und geniessen Sie passend dazu ein leckeres 3-Gang Braumeister-Menü. CHF 72.– pro Person, inkl. Apéro, 3-Gang Menü, Bier, Mineralwas- ser und Kaffee Mittwoch, 30. Oktober 2013, 19 Uhr Äpfel mit allen Sinnen geniessen Zu Gast ist die Sensorik-Dozentin, Sinnesexpertin und Buchautorin Christine Brugger. Sie führt durch den hochspannenden Abend und zeigt auf verblüffende Art, dass Apfel nicht gleich Apfel ist. Genies- sen Sie Geschmack und Düfte auf ganz neue, bewusste Art. Für ku- linarischen Genuss sorgen erlesene, korrespondierende Weine und das abgestimmte Apfel-Menü aus der EDEN Küche. Ein Abend für alle Sinne. CHF 140.– inkl. Apéro, 4-Gang Apfel-Menü Weine, Mineralwasser und Kaffee Hotel EDEN im Park**** Froneggweg 3, CH-4310 Rheinfelden, Tel +41 61 836 24 24, Fax +41 61 836 24 00 willkommen@hoteleden.ch, www.hoteleden.ch HERZLICH WILLKOMMEN an der GEWERBESCHAU in RHEINFELDEN (auf dem Areal der Kunsteisbahn) Ihr Ansprechpartner für Anzeigen • Über 100 Aussteller im • Festbetrieb Kulturmagazin • Tombola • Diverse Attraktionen X Rheinfelden • Interessantes Rahmenprogramm Roberto Pombar Freitag, 06.09.13 16.00 – 22.00 Uhr Verkauf- und Samstag, 07.09.13 10.00 – 22.00 Uhr Medienberatung Sonntag, 08.09.13 10.00 – 18.00 Uhr FRICKTALER MEDIEN AG Fricktaler Medien AG, Albrechtsplatz 3 4310 Rheinfelden, Tel. 061 835 00 52 roberto.pombar@fricktalermedien.ch www.fricktalermedien.ch www.grenzenlos13.ch
E d i tor i al Liebe Leserin, lieber Leser, Ohne Musiker, Schauspieler, Literaten, Filmemacher, Fotografen oder auch bil- Rheinfelden dende Künstler wäre unser Leben viel grauer. Beide Rheinfelden beherbergen Lebenswert. Liebenswert. eine große Anzahl von Menschen, die einen imensen Teil ihrer Lebenszeit dem künstlerischen Schaffen widmen. Sie sind für das wahre, gute, schöne da, es heißt es läge im Wesen der schönen Künste nicht nützlich sein zu wollen. Doch damit wird die Bedeutung der Künstlerszene unterschätzt. Sie leisten mit ihrer Arbeit Impressum einen unersetzbaren Beitrag zum Selbstverständnis unserer demokratischen und Herausgeber: pluralen Gesellschaft. Dazu gehört auch, dass sie manchmal destruktiv sind und Stadt Rheinfelden (Schweiz) und Stadt Rheinfelden (Baden) sich keinem Zweck unterwerfen wollen. Und die Kunst braucht gerade deshalb Redaktion Heft 30: die Unterstützung der öffentlichen Hand, weil ihre Arbeit sich nicht allein nach Claudius Beck, Brigitte Brügger, Michelle Geser, Peter Löwe Maßgaben von Effizienz, Produktion oder Einschaltquoten bewertet. Fotos: Autoren, wenn nicht anders vermerkt. Zu unrecht wird der Künstler als Einzelperson für eine Stadt unterschätzt. Druck: Sparn Druck + Verlag, Magden In der Kulturförderung denken wir zuerst mal an die Musik-, Gesang- und Realisation: Peter Löwe, www.Loewe-Werbeagentur.com Theatervereine. Die Gesangvereine oder Musikvereine gleichen sich eher in jeder Gemeinde, der einzelne Künstler jedoch kann unverwechselbar der Stadt Auflage: 7 000 Exemplare ein Gesicht geben, weil sie individueller ISSN 1664-4778 Verteilung: angelegt ist. Auslage in Gemeindeverwaltungen, Geschäften, Im Haus Salmegg ist noch bis zum Bibliotheken, Schulen und Kultureinrichtungen 8. September eine Gemeinschaftsaus- Bezug im Abo möglich: Infos Seite 35 stellung von 21 Künstlern aus Rhein- Rheinfelden (Schweiz): Verteilung an Abonnenten felden (Baden) zu sehen, in der gan- der Neuen Fricktaler Zeitung zen Region öffnen im September viele Künstler ihre Ateliers für Neugierige. Kontakt für Redaktion und Inserate in Rheinfelden/D Kulturamt der Stadt, Claudius Beck, Künstler gestalten nicht nur Ausstel- Rathaus, Kirchplatz 2, D-79618 Rheinfelden c.beck@rheinfelden-baden.de, Tel.: +49 7623 95-237 lungen. Wir wären ärmer an Bildern, Kontakt Kalender Rheinfelden/D: Objekten, Denkmälern und Bühnenbil- a.santini@rheinfelden-baden.de dern. Vor allem wären wir ärmer ohne das gesellschaftliche Engagement Kontakt für Redaktion, Kalender in Rheinfelden/CH der Künstler. Viele geben Kurse und Unterricht, engagieren sich in den Dörfern Stadtbüro / Kulturbüro, Brigitte Brügger und der Stadt, bei anderen Kulturanlässen, der Musik, im Theater, Museum, an Rathaus, Marktgasse 16, CH - 4310 Rheinfelden Fasnacht und im Brauchtum. 2xrheinfelden@rheinfelden.ch, Tel.: +41 61 835 51 11 Kontakt für Inserate in Rheinfelden/CH Fricktaler Medien AG, Herr Roberto Pombar, Albrechtsplatz 3, 4310 Rheinfelden Claudius Beck roberto.pombar@fricktalermedien.ch, Tel. +41 61 835 00 52 Leiter des Kulturamts Rheinfelden (Baden) Inserate- und Redaktionsschluss für die Ausgabe Nov./Dez. 30. September 2013 Editorial 3
Qu’est-ce que c’est? Ein Spaziergang und eine Touristenführung auf dem Cap Fagnet von Fécamp Q u’est-ce que c’est? Was ist das? Die Frage ist zu lesen als Teil eines Graffitis auf einer Betonmauer oder als Reaktion angesichts dieses Graffitis oder aber als vom Graffiti un- abhängiger Schriftzug, der sich konkret mit der architektonischen Situation befasst. Die Buchstaben des Schriftzuges laufen von oben nach unten entlang einer schmalen rechteckigen Öffnung in der Mauer. Sie sind verglichen mit Graffiti-Schriften schmucklos schwarz und gut lesbar auf den Beton geschrieben. Auffällig ist vielleicht die eckige Schreibweise der eigentlich gerundeten Buchstabenteile, die an Runenschrift erinnert. Was ist das? Es ist einer von zwei Eingängen zwecklose Baukörper, dessen Innenräume leer Qu’est-ce que c’est? „Les blockhaus“ heißen die eines massiven, teils in die Erde gegrabenen und verfallen sind, will mittels Vorstellungskraft, Bunker im Französischen. Wer als Deutscher das Betonbaus. Die ursprünglich kahle Frontseite Nachdenken und Nachfragen „gefüllt“ werden französische Wort für diese Bauten nicht kennt, besitzt außer den schmalen Eingängen nur noch (wiederbelebt wäre hier ein falsches Wort). rätselt erst einmal über das „blockooos“ (kurzes o, kreisrunde mit rostigen Gittern abgedeckte Öff- langes o), das er im Gespräch hört. Aber die nungen zur Belüftung. Über die Mauer und in Qu’est-ce que c’est? Die Frage stellt sich für Gespräche mit Einheimischen über den Spazier- den zweiten Eingang hinein breitet sich ein Graf- den Spaziergänger, der auf der Steilküste ober- gang und unsere Beobachtungen ergeben wenig fiti aus. Beherrschendes Motiv ist eine auf Nase halb von Fécamp unterwegs ist, immer wieder spezielle Informationen. Bunker gibt es überall und Auge beschränkte Gesichtshälfte. Das Auge angesichts der zahlreichen in Anlage und Größe entlang der Steilküste, sie sind nicht schön und scheint uns zu fixieren. Diesem prüfenden Blick sehr unterschiedlichen, teilweise verfallenden, die Zeit ihrer Entstehung ist vielleicht ein zu heik- können wir uns kaum entziehen. Wir sehen uns überwucherten, im Gelände versteckten Beton- les Thema, um es mit uns deutschen Gästen zu konfrontiert mit dem Schriftzug und dem Blick. bauten: Bunker, Geschützstellungen, Beobach- entfalten. Beide bestärken das Gefühl, dass die Gegenwart tungsposten, Fundamente für riesige nicht mehr dieses Gebäudes mehr als unsere normale Auf- vorhandene Radaranlagen, Unterkünfte, Muniti- merksamkeit fordert. Der massive, unangetas- onslager, Kommandozentrale, Küche… ? tete, fremdartige, hochspezialisierte, aber jetzt Städtepartnerschaft 4
Wir nehmen anlässlich eines zweiten Spazier- Vielleicht stammen diese Spuren einer wohnli- stundenlange Hinausstarren auf die dunkle Was- gangs an einer Führung teil. Auf sehr engagierte chen Umgebung auch aus der Nachkriegszeit, serfläche, bis die Monotonie schlagartig zerreißt, und sorgfältige Art gibt unsere Führerin auf dem als große Wohnungsnot herrschte? Viele Städte als er eine unglaubliche Vielzahl von Schiffen am mehr als dreistündigen Rundweg über das ehe- und Häfen der Normandie wurden während der Horizont entdeckt. malige Militärgelände am Cap Fagnet Auskunft. Landung der Aliierten bombardiert oder in den anschließenden Gefechten zerstört. Die Bunker Unsere Führung, die über verschlungene Wege Die umfangreichen Verteidigungsanlagen ein- von Fécamp wurden von den Deutschen penibel durch das Unterholz der Steilküste geht, endet schließlich Basis für 3 Radarsysteme ließ die geräumt und anschließend als Notunterkünfte vor einer unauffälligen Tür an einem bewaldeten deutsche Kriegsmarine, die Fécamp zwischen von Franzosen bewohnt. Hang. Durch diese Tür betreten wir eine riesige 1940 und 1944 besetzt hielt, als Teil des Atlantik- unterirdische Anlage, die von den Nazis am Ende ihrer Besatzungszeit möglicherweise als Militär- hospital gebaut wurde. Die weitläufigen Hallen …bis die Monotonie schlagartig zerreißt, als er eine und Raumfolgen sind mit Backsteinen sauber unglaubliche Vielzahl von Schiffen am Horizont entdeckt. verkleidet. Die Bevölkerung von Fécamp wusste nichts von diesem Projekt. Der Bau wurde offen- sichtlich systematisch abgeschirmt, obwohl er walls errichten. Von der militärischen und logis- Innerhalb der Führung gibt es eine von deut- immensen Aufwand an Arbeitskraft und Materi- tischen Ausrüstung der Anlagen und vom Leben schen Militärarchiven unterstützte Diashow mit al beansprucht haben muss. Alle Baupläne und der Soldaten ist nichts mehr zu sehen. Im Innern Originalaufnahmen aus der Zeit der Besatzung. Unterlagen und alles Wissen über dieses Projekt der komplett leeren Gebäude finden wir an einer Das massive Verteidigungssystem rund um die gingen auf dem Rückzug der deutschen Armee Stufe Reste zweier Schmuckfliesen und einige Stadt wird gezeigt. Der stark befestigte und verloren oder wurden vernichtet. Der Eingang verschieden farbige Fußbodenkacheln. Diese schließlich zerstörte Hafen von Fécamp. Die wurde von Vegetation überwuchert. Erst in den Überbleibsel lassen ahnen, dass die auf ihre Mühen der Einheimischen, die Arbeitskräfte und sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts ent- optimale militärische Funktion hin errichteten Material stellen mussten, kommen zur Sprache. deckten Kinder beim Spielen im Wald ein Loch Bunker auch die Aufgabe hatten, Bedürfnisse der Holzvertäfelte Offiziersräume in den Bunkern im Erdboden, durch das sie sich in die unterir- Bewohner nach Normalität, Alltag, und sogar so sind zu sehen. Der Brief eines Soldaten wird vor- dischen Räume abseilen konnten. Die daraufhin etwas wie Gemütlichkeit zu erfüllen. gelesen, der seine Nachtwache beschreibt, das einsetzenden Nachforschungen konnten das Geheimnis dieser An- lage nicht lüften. Ein einziges Zeugnis zum Bau fand sich, in dem ein ehemaliger franzö- sischer Zwangsarbeiter berichtet, wie er im- mer mit verbundenen Augen über weite Strecken transportiert wurde, um an dieser Baustelle zu arbeiten. Ruth Loibl (Text) Iris Loibl (Fotos) Städtepartnerschaft 5
„Hockey reisst alle mit rein…“ K aum hat das Kind seine ersten Schritte gemacht, kann es beim Eishockeyclub Rheinfelden mittrainieren. Insgesamt sechs Mannschaften ge- währleisten die Ausbildung zum/r HockeyspielerIn. Neue Nachwuchsspieler zu gewinnen wird für den Verein aber immer schwieriger. Zudem könnten einige Umstände besser sein, damit Talente noch mehr gefördert würden. Kurz sind die Beine der jüngsten Nachwuchs- lichkeits- und Koordinationsübungen, die einen Später zum Beispiel bei den Moskitos gelangt spieler des EHC Rheinfelden: der Bambinis. Im- Teil des Trainings ausmachen. Wer von klein auf das eigentliche Spiel in den Fokus. Die eigene mer länger werden diese und die längsten Beine seine Beweglichkeit und Kraft trainiert, bringt die Spieltechnik wird analysiert, um mit dem Trai- haben die SpielerInnen der Junioren. Wer diesen Voraussetzungen mit für einen guten Eishockey- ner an dieser zu arbeiten. Wichtig zu diesem Weg macht, durchläuft eine lange Ausbildung. spieler. Die Schwierigkeit für den Trainer bestehe Zeitpunkt ist auch die Mannschaftsbildung. Die „Zu Beginn soll die Freude am Eishockey ge- darin, dass die Kinder unterschiedliche körperli- Spieler erhalten ihre Position im Team. Eishockey weckt werden, der Spass steht im Vordergrund“, che Voraussetzungen mitbringen. Es sei nicht das als Teamsport fördert so auch die sozialen Fähig- erklärt Ausbildungschef Martin Borer. Ziel, die Kinder zu überfordern. Sondern jedes keiten der SpielerInnen wie Martin Borer betont: Einzelne solle bei seinem individuellen Können „Siegen oder Verlieren geschieht immer in einer Polysportive Ausbildung abgeholt werden. Auch bei Turnier- und Meister- Mannschaft, das Zusammenspiel ist von extrem Der Spass am Spiel hat zwar zu Beginn einen schaftsspielen kommen deshalb alle unabhängig hoher Bedeutung und wir legen auch Wert dar- wichtigen Stellenwert, daneben soll das Training von ihren Fähigkeiten zum Einsatz. auf, dass der Fehler nicht Einzelpersonen zuge- aber auch verschiedene Fähigkeiten der Kin- schoben wird.“ der hervorheben und ausbilden: „Wir möchten die Beweglichkeit fördern, was wir mit einer Zu spät Eis und keine Eishalle polysportiven Ausbildung erreichen wollen“, „Wir möchten die Eine Ausbildung zum Profispieler kann der EHC erklärt der Ausbildungschef Martin Borer. Dies Beweglichkeit fördern,…“ Rheinfelden aufgrund von fehlenden Lokalitäten geschieht mit unterschiedlichen Kraft-, Geschick- leider nicht bieten: „Wer professioneller Eis Vereine 6
hockeyspieler werden möchte und auch über das Konkurrenz Fussball Fussball ist auch deswegen eine starke Konkur- Talent dazu verfügt, kann dank einer regionalen 90 Kinder sind es, die in den verschiedenen renz, weil der Aufwand für die Eltern mit jungen Zusammenarbeit seinen Weg in einem anderen Nachwuchsmannschaften trainieren, vor allem EishockeyspielerInnen gross ist. Die Kinder müs- Verein machen.“ Zum einen sei die Trainingszeit Jungs, aber auch vereinzelt Mädchen, wobei die- sen aufgrund der Ausrüstung und der weiteren auf den Schlittschuhen zu kurz. se noch eindeutig in der Unterzahl sind. Beide Wege an die Trainingsorte gefahren werden. Geschlechter seien aber willkommen. Während der Trainings sind deshalb immer auch Dieses Jahr könne der Verein zum ersten Mal Willkommen sind auch alle anderen Interessier- Eltern anzutreffen:. „Der Hockey reisst alle mit am 27. September aufs heimische Eis, andere ten, wobei der Verein Mühe habe junge Neuein- rein“, wie es ein Vater ausdrückt, dessen beide Vereine aber schon ab August. Dies ist auch ein steiger zu finden. Grund dafür ist nach Martin Söhne beim EHC Rheinfelden spielen. Ein Grund Problem für die Nachwuchsmannschaften. Des- Borer unter anderem der Fussball: „Dieser hat vielleicht, weshalb viele Väter auch als Trainer halb wünscht sich der Verein eine Eishalle als einen viel grösseren Stellenwert in der Nordwest- engagiert sind. Oder sie haben in ihrer Jugend zusätzlichen Trainingsort: „Diese böte uns die schweiz, was unter anderem auch durch seine selbst auf dem Eisfeld dem Puck nachgejagt. Möglichkeit früher mit dem Eistraining zu begin- höhere Medienpräsenz zu erklären ist.“ Denn Eishockey, so scheint es, ist ein Virus. Spielt nen, damit wir vom Saisonstart an konkurrenzfä- der ältere Bruder, ist es wahrscheinlich, dass das hig sind.“ Der Wunsch einer eigenen Halle bleibt Durch den Schulsport und die Hockeyschule kleinere Geschwister sich auch sehr bald Schlitt- momentan aufgrund finanzieller Abwägungen möchte der Verein den Eishockey populärer ma- schuhe und einen Stock wünscht. Denn hat man ein solcher, hält Martin Borer fest. „ Aber wir ver- chen wie Martin Borer erklärt: „Die Schule kann sich mal infiziert, bekommt man das Eishockey- suchen laufend mehr Sponsoren zu finden, um das Interesse für den Sport wecken, was das Kind fieber nicht mehr so schnell los. mehr Einnahmen zu gewinnen. Die Wirtschaft vielleicht in einem weiteren Schritt dazu bringt, Andrea Grgic trägt ja ebenfalls Nutzen von unserer Arbeit, die Hockeyschule des EHC Rheinfelden zu besu- Infos: denn die SpielerInnen erlangen bei uns nicht nur chen.“ Diese ist weniger verbindlich als die sons- ➔ www.ehc-rheinfelden.ch sportliche Fähigkeiten sondern auch soziale, die tigen Trainings und der/die SpielerIn hat keine Hockeyschule jeweils am im späteren Berufsleben von Bedeutung sind.“ eigene Ausrüstung mitzubringen. Samstag von 10.00 bis 11.30 Uhr Vereine 7
Der Dinkelberg – eine unglaubliche Landschaftsvielfalt Vom Schattendasein ins Licht der Öffentlichkeit gerückt – Projekt „Regionalpark Dinkelberg“ S pektakuläres ist seine Sache nicht. Be- schaulichkeit, Idylle und der Liebreiz der Landschaft zeichnen ihn vielmehr aus: Den waren der Grund. Schon eher beanspruchte jede Gemeinde ein Stück für sich, die Landschaft präsen- tierte sich allenfalls als liebenswerter Flickenteppich. Gemeinden, Vereine und Verbände zogen an ei- nem Strang und verfolgten vor allem folgende Ziele: • Unterstützung der bäuerlichen Landwirtschaft Dinkelberg, jener wellige Hügel am südwest- Dieses Bild hat sich aber gründlich gewandelt. In- • Pflege von Landschaft und Natur lichen Rand des Südschwarzwalds, der zwi- zwischen ist der Dinkelberg als Ganzes gut in der • Unterstützung von Brauchtum und schen den Städten Lörrach, Rheinfelden, Wehr Öffentlichkeit platziert. (Kunst)-Handwerk und Schopfheim liegt und von Rhein, Wehra „Heutiges Ziel ist es, den Dinkelberg als etwas Ge- • Unterstützung der Gastronomie, insbesondere mit und Wiese umflossen wird. meinsames zu betrachten“, erklärt Gabriele Zissel, regionalen Gerichten und regionalen Produkten Stabsstelle Tourismus und Stadtmarketing in Rhein- • Erhalt und die Verbesserung des Naher- Idyllische Dörfer, Wälder, Karsthöhlen, sanfte Hügel felden. Daher war auch im Jahr 2005 die IG Dinkel- holungsangebotes und weite Streuobst-Wiesen: Fürwahr, der Dinkel- berg aus der Taufe gehoben worden. • Aufbau eines sanften Tourismus berg besitzt eine unglaubliche Landschaftsvielfalt. Allerdings fristete die Muschelkalk-geprägte Vor- „Heutiges Ziel ist es, den Und die Entwicklung geht weiter. Seit diesem scholle des Schwarzwaldes bisher ein Schattenda- Jahr gehört der Dinkelberg gesamthaft zum sein. Selten wurde der Dinkelberg in der Öffent- Dinkelberg als etwas Ge- Naturpark Südschwarzwald, der durch Er- lichkeit als Ganzes gesehen, historische Grenzen meinsames zu betrachten“, weiterung um 24.000 Hektar jetzt mit knapp Dinkelberg 8
400.000 Hektar den größten Naturpark in Der Dinkelberg umfasst inzwischen ein Wan- Deutschland darstellt. Und einen weiteren Schub derwegenetz von gut 70 Kilometern, dazu könnte es durch die nähere Auswahl zu einem ein Radwegenetz von 65 Kilometern. „Es gibt Projekt bei der Internationalen Bauausstellung Ba- viele Steigungen und Buckel, die sind aber sel 2020 (IBA) geben. Das Projekt „Regionalpark gut überwindbar“, sagt Zissel. Wunderschön Dinkelberg“ macht die Dinkelberg-Landschaft zu ist unter anderem der Dinkelberg-Höhenrad- einem wichtigen naturnahen Naherholungsgebiet Weg, entstanden aus einer Idee des BUND, mit landschaftsspezifischen Erholungsangeboten der meist entlang des Höhenzugs auf über für die Besucher. Auch der Blick über die Grenzen 500 Meter Meereshöhe verläuft und immer hinein in die gesamte trinationale Agglomeration wieder fantastische Ausblicke liefert. ist bewusst gewollt. Vernetzung und das gegen- Die schmucken Dörfer mit ihrer freundlichen seitige Aufmerksamenmachen stehen im Vorder- Gastronomie laden immer wieder zu einem grund statt jedweder Konkurrenzgedanken. gemütlichen Halt ein. Es gibt zahlreiche „Die Idee von Anfang war, den Dinkelberg als empfehlenswerte Landgasthöfe sowie auch Naherholungsregion zu entwickeln, die sich mit einen idyllischen, großen Biergarten, unweit eigener Wertschöpfung auch trägt“, skizziert Zis- des Wanderparkplatzes an der Kreisstraße sel das Ziel. Relativ nahe dran an den Städten, ist bei Adelhausen in Richtung Maulburg. Eine der Dinkelberg für sie so etwas wie ein Ruhepol schöne Informationsquelle ist die Broschüre mittendrin, in dem es sich gut leben und erho- „Gutes vom Dinkelberg – Direktvermarkter“. len lässt. Um die Dörfer am Dinkelberg gibt es Sie bietet einen schnellen Überblick über alle vor allem noch zahlreiche Streuobstwiesen, die heimischen Produkte, die man beim Erzeuger Und: Es gibt ihn wieder zunehmend auf dem Wandern und Mountainbiking in der hügeligen direkt erwerben kann. Geplant ist, in nächster Zeit Dinkelberg - den Namensspender Dinkel. Mach- Region doppelt reizvoll machen. eine aktualisierte dritte Auflage herauszugeben. te der Dinkel bis vor 100 Jahren knapp die Hälfte des Getreideanbaus auf dem Dinkelberg aus, so wich er zunehmend dem ertragsreicheren Wei- zen und verschwand dann mal ganz auf dem Dinkelberg. Seit etwa 20 Jahren wird er wieder angebaut – zunächst vom Bioland-Hof Krumm in Maulburg, so wie vom Hof Dinkelberg in Schopf- heim-Wiechs. Inzwischen haben auch Landwirte aus Minseln den Dinkelanbau wieder versucht. Und vielleicht gibt es ja bald wieder eine richtige Dinkel-Renaissance auf dem Dinkelberg. Dinkelberg 9
Eigenturm Hohe Flum Eigenturm/Hohe Flum Auf der Gemarkung Rheinfelden-Herten steht der Eigenturm. Es handelt sich um ein hölzernes Konstrukt eines Aussichtsturm, der im Jahr 2006 eingeweiht worden ist. Er steht auf der höchsten Erhebung der Gemarkung Rheinfelden auf 523 Meter. Der Weg zum Turm ist sowohl von Deger- felden (ab der Straße „Am Berg“) als auch über Herten (ab Markhof) möglich. Nachfolgend sind einige der vielen Sehenswürdigkeiten und Der im Jahr 1874 auf der Hohen Flum erbaute Aussichtsturm ist rund 13,5 Meter hoch und Highlights des Dinkelbergs aufgelistet: bietet einen herrlichen Blick ins Wiesental sowie hinüber in die Schweiz. Der Turm steht auf dem Erdmannshöhle/Tschamberhöhle Heimatmuseum/Geomuseum höchsten Punkt des Dinkelberges, genau 536,2 Abenteuerliches Eintauchen in das Muschelkalk- Die Dauerausstellung im Dachgeschoss des alten Meter über dem Meeresspiegel. Die Hohe Flum gestein bieten zwei besondere Karsthöhlen. Die Minselner Rathauses zeigt überwiegend Expona- ist auch Station auf dem Westweg von Pforzheim Erdmannshöhle bei Hasel besticht durch spekta- te aus der bäuerlichen Lebens– und Arbeitswelt nach Basel. kuläre Tropfsteine und wurde von sagenumwo- der Dinkelbergbewohner. Schwerpunkt ist hier benen Erdmännlein bewohnt. die Landwirtschaft in ihren verschiedenen Facet- Eichsler Umgang ten. Zusätzlich werden immer wieder interessan- Die Tschamberhöhle te Sonderausstellungen gezeigt. Altes Handwerk, bei Karsau-Riedmatt, örtliche Vereine, Volkskunst, Geologie des Din- in der es seit 40 Jah- kelbergs, Künstler aus Minseln und der Region ren elektrisches Licht wurden hier unter anderem schon thematisiert. gibt und die vom Das Geologie-Museum Dinkelberg am Zugang Schwarzwaldverein zur Tschamberhöhle in Karsau-Riedmatt besitzt Karsau betreut wird, das Prädikat klein, aber fein. Kristalle, Fossilien, wird von einen Höh- Mammutknochen, jungsteinzeitliche Werkzeuge Am dritten Sonntag im Juli wird Eichsel zum lenbach durchflossen, und unterschiedlichste Gesteine zeugen von ei- Mittelpunkt eines altüberlieferten Festes (Eichs- der am Ende des ner bewegten Geschichte Rheinfeldens und des ler Umgang) zu Ehren der drei Jungfrauen Wi- Besucherstegs mit Dinkelbergs. Zusammengetragen wurden die brandis, Kunigundis und Mechtundis. In einer einem imposanten Funde aus 290 Millionen Jahren Erdgeschichte Prozession tragen junge Mädchen die Reliquien- unterirdischen Was- allesamt von hiesigen Hobby-Geologen. Besu- schreine der heiligen Frauen durchs Dorf. Im An- Die Tschamberhöhle serfall aufwartet. cher tun sich oft schwer mit der Vorstellung, dass schluss organisieren die Vereine dann ein kleines Rheinfelden einst am Äquator und unter Wasser weltliches Fest. Gerd Lustig • Öffnungszeiten der Höhlen: lag, doch die versteinerten Austern à la Degerfel- Erdmannshöhle von Ostern bis 1. November ge- den beweisen es. Info: öffnet, täglich von 10 bis 17 Uhr, ab 9. September Öffnungszeiten der Museen: Geschäftsstelle IG Dinkelberg Samstag, Sonntag und an Feiertagen 10 - 17 Uhr. Das Dinkelbergmuseum ist in der Regel am let- bei der Stadt Rheinfelden Tschamberhöhle: April bis Oktober, Sonn- und zen Sonntag eines Monats von 14 - 16.30 Uhr Stadtmarketing und Tourismus Feiertags 13 - 17 Uhr, auf Anfrage auch zu sonsti- geöffnet. Bei Sonderausstellungen gelten häufig Gabriele Zissel, Telefon 07623/95-601 gen Zeiten. Info: Schwarzwaldverein Karsau, Tel. zusätzliche Öffnungszeiten. ➔ www.gutes-vom-dinkelberg.de 07623/57 55. Geologie-Museum: April bis Oktober, an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 17 Uhr. Dinkelberg 10
Ein Aushängeschild des Dinkelbergs Verein Dinkelberger Landfrauen im Jahr 1991 gegründet – Offen für Frauen aller Generationen dies ehrenamtlich. Neuerdings treffen sich klei- nere Gruppen regelmäßig alle zwei Wochen zum Austausch. Ob Gesundheitsthemen, Ernährung, Computer und Internet, ob Kultur, Kreatives, Politik, Wirt- schaft sowie Qualifizierungsmaßnahmen für Zu- erwerb und Beruf: Überall sind die Dinkelberger Landfrauen zuhause und bringen sich ein. „Wir leisten einen wichtigen Beitrag zum bürger- schaftlichen Engagement in den Kommunen“, sagt Kuny stolz. Dazu zählt sie die Mitgestaltung der ländlichen Entwicklung, das Mitwirken bei dörflichen Aktivitäten sowie die aktive Teilnahme an der Dorfgemeinschaft. Ebenso sind die Landfrauen beim Nordschwabe- ner Kinder-Ferienprogramm und beim Herbst- fest auf der Kompostieranlage in Minseln betei- ligt, sind bei der Aktualisierung der Broschüre „Direktvermarkter Region Dinkelberg“ dabei oder zeichnen sich alle zwei Jahre für die Bewir- tung beim Neujahrsempfang im Bürgersaal im Die Dinkelberger Landfrauen: (stehend von links) Margrit Schwemberger, Silvia Rütschle, Doris Renk, Brigitte Meyer und Claudia Trüby; (sitzend von links) Elvira Krumm, Rita Mehlin, Heidi Kuny und Christel Suhr. Auftrag der Stadt Rheinfelden verantwortlich. S ie sind ein Aushängeschild des gesamten Von Herten bis Schwörstadt und von Hüsin- Dass sie sich auch aufs Kuchen backen oder Dinkelbergs und auf sie ist stets Verlass: Die gen bis Schopfheim-Eichen: Alle 13 Dörfer und die Bewirtung verstehen, wissen ebenfalls Viele. Dinkelberger Landfrauen. Der Verein wurde im Ortschaften des Dinkelbergs sind vertreten. In „Wir sind allerdings kein Partyservice“, betonen März 1991 gegründet und hat heute 120 Mitglie- jedem Dorf gibt es als Ansprechpartner eine so Heidi Kuny und Rita Mehlin. Schon eher zählen der. Von der Vollerwerbslandwirtsfrau bis hin zur genannte „Bekanntgabe-Frau“. Die Dinkelberger sie Spenden zu ihren Aufgaben. So haben die Hausfrau und zur Selbstständigen: Bei den Din- Landfrauen zählen zum Bezirk Lörrach, dem ins- Landfrauen schon ans Hospiz Lörrach gespendet kelberger Landfrauen ist das komplette Spektrum gesamt neun Ortsvereine angehören und der oder zuletzt über den Bauernverband an die abgedeckt. direkt an die Bezirke Müllheim, Hotzenwald und Hochwasserbetroffenen in den neuen Bundes- Oberes Wiesental angrenzt. Der Bezirk wiederum ländern. Nicht zu vergessen ist natürlich die Von Beginn an und bis heute an der Spitze steht ein zählt zum Landfrauenverband Südbaden und ist Aktion „Jedem Dorf ein Landfrauen-Bänkle“, die engagiertes Trio: Heidi Kuny (Nordschwaben) als grundsätzlich eine Organisation des Badischen längst in die Tat umgesetzt wurde. Gerd Lustig Vorsitzende sowie Rita Mehlin (Herten) und Christel Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV). Suhr (Minseln) als weitere Ansprechpartnerinnen an der Spitze. Der Verein ist offen für Frauen aller Gene- Überall dort, wo es um Frauen im ländlichen rationen und Berufsgruppen, ist parteipolitisch neut- Raum sowie um Themen wie Landwirtschaft und Info: ral und konfessionell ungebunden. Ein kleines Man- Selbstvermarktung geht, setzen sich die Land- Der Verein Dinkelberger Landfrauen wurde ko tut sich dennoch auf. „Frauen unter 40 für uns frauen ein. Geschätzt werden sie wegen des le- im März 1991 gegründet. Vorsitzende ist von zu begeistern, ist nicht ganz so einfach“, beschreibt bendigen Miteinanders, der menschlichen Nähe Beginn an Heidi Kuny, Tel. 07622/3189. Heidi Kuny die Lage und wäre für die Zukunft froh und der gegenseitigen Achtung. „Die Grundlage ➔ www.landfrauen-dinkelberg.de über eine Gruppe jüngerer Frauen. Wer also mitma- unseres Schaffens ist die gelebte Gemeinschaft“, chen möchte, ist jederzeit herzlich willkommen. Vom betont Heidi Kuny. Die Landfrauen tauschen sich Land oder Dorf zu sein, ist dabei keine Bedingung. aus, informieren und engagieren sich – und zwar Vereine 11
2013 gibt es wieder Offene Ateliers in Rheinfelden und Region! D ieses Jahr finden sie wieder statt: die beliebten Offenen Ateliers in Rheinfelden und Region! Am Wochenende vom 21. und 22. September 2013 öffnen die regionalen Kunstschaffenden ihre Türen und präsentieren ihre Arbeiten. Dabei sind nicht nur 25 Künstler aus Rheinfel- den (CH), auch unser Nachbarland ist wieder vertreten mit 3 Kunstschaffenden aus Badisch Rheinfelden und einer kleinen Kunstinsel in Grenzach-Wyhlen mit 2 Teilnehmerinnen. Auch Künstlerinnen und Künstler aus Möhlin (5), Mag- den (7), Effingen (2) und Kaisten (1) bereichern den regionalen Anlass. Das Spektrum der künstlerischen Techniken ist 2013 wiederum sehr breit. Sie interessieren sich für Keramik? Dann entdecken Sie die Keramik- Puzzleteile und -Figuren im Atelier von Hedy Campani in Magden, die kleinformatigen, fili- granen Früchte, Tiere und Gemüse im Rhein- felder Atelier von Esther Dietwiler, die stilvolle Gebrauchskeramik von Christine Burch oder die verspielten Arbeiten von Andja Kljucevic, präsentiert im Rheinfelder Storchennestturm. Ihre Leidenschaft gilt Skulpturen? Dann erleben Sie Motorsägearbeiten von André Schumacher, Kalksteinskulpturen von Paul Agustoni in Rhein- präsentieren Fabienne Elsener und Doris Hor- felden oder Werke in Gips, Ton und Stein bei vath Malerei in Acryl und Naturmaterialien und Mirjam Bucher Bauer in Badisch Rheinfelden. im Q37 zeigen Trudi Hofer Malerei, Steph Her- Fantasievolle und augenzwinkernde Objektkunst mes Malerei und Mosaike und Yong-joo Marbot aus Fundstücken zeigen Walter Eisenring in der Arbeiten auf Hanji Papier. Wuhrmannfabrik Rheinfelden, Christina Bran- Informationen zu allen teilnehmenden Künstler der in Effingen und Daniel Waldner in Kaisten. Innen findet man in der neu gestalteten Broschü- Aber auch Druckgrafiken und Zeichnungen bei re und im Internet. Die offenen Ateliers bieten Ruth Loibl in Badisch Rheinfelden, Kreide- und wie immer spannende Einblicke in vielfältige Graphitarbeiten bei Kathrin Kunz in Möhlin, Künstlerwelten! Michelle Geser Drechsel- und Filzarbeiten bei Judith und Klaus Huggler in Rheinfelden oder Ölmalerei und Koh- Info: lezeichnungen bei Tyrone Richards in Rheinfel- Samstag, 21. September 2013, 14 - 18 Uhr den werden zu sehen sein. Sonntag, 22. September 2013, 11 - 18 Uhr Es gibt ganze Atelierhäuser, zum Beispiel im Batapark Möhlin, wo Fabienne Domb, Karin Bür- Weitere Informationen zu den gi und Hans Widmer Acryl- und Ölmalereien und „Offenen Ateliers 2013“ siehe unter Collagen zeigen, oder das Pile Up in Rheinfel- ➔ www.kultur-rheinfelden.ch den, wo Roy Andres Hofer Neonlichtobjekte und Installationen, Michaela und Andreas Wehrlin- Bieli Möbel- und Wohnkunst und Bettina Costa Acrylmalerei zeigen. In der Wuhrmannfabrik 12
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Kaiseraugster Kettensäge-Kunst Förster André Schumachers anmutige Frauenfiguren aus Holz W er von der unteren Waldhütte in Kaiser- augst den Leimgruebehauweg hinauf unter die Füsse nimmt, darf sich nicht wun- Möhlin, im Park-Hotel Rheinfelden und im Pfarrei- zentrum “Schärme“ in Kaiseraugst. „Ich versuchte, knorrig-krummen Stämmen eine plastische Gestalt Möhliner Staatswald. Nach Wanderjahren in Zurz- ach und Frick zog er mit Frau und den zwei Kindern ins Bergell. Dort beschloss er, die Försterschule in dern, gegen fünfzig nackten Frauenkörpern zu zu geben, und begann, diese Figuren mit der Ket- Maienfeld zu absolvieren. Nach erfolgreichem Ab- begegnen - anmutige Baum-Wesen, von Ge- tensäge aus ihrer Umklammerung durch das Holz schluss rief ihn ein Inserat der Gemeinde Kaiserau- meindeförster André Schumacher mit der Ket- zu befreien. Es entstanden abstrakte oder eben gst zurück in heimatliche Gefilde. Sie suchte einen tensäge aus ihren „hölzernen Käfigen“ befreit. auch naturalistische Frauenkörper.“ Förster für ihren Gemeindewald; seit 1994 betreut Keine der Grazien ist wie die andere, jede hat Was Schumacher besonders gefällt: Die Maserung er auch jenen von Olsberg. Das war vor 26 Jahren. ihre eigene Hautfarbe, ihre eigene Haltung, ih- geschnittenen Holzes erscheint - mit ein wenig Fan- „Die rund zweihundert Hektaren Wald benötigen ren eigenen Ausdruck, schlanke, dicke, grosse, tasie – hautähnlich. Um diese Holztextur verstärkt zwar eine intensive Pflege“, so Schumacher, „aber kleine, aufrechte, gebeugte, mit prallen Hin- hervortreten zu lassen, „röstete“ er geeignete Skulp- eine Vollzeitstelle ergeben sie nicht.“ Ihm kam das tern, kugeligen Brüsten. Und wären sie nicht turen über dem Feuer, bis sie angekohlt waren. gelegen. Denn seit dem Jahre 1985 arbeitet er bei aus Holz, würde die Beschreibung auf lebende Nach dem Wegbürsten der Verkohlungen traten der Waldschadeninventur der Eidgenössischen For- Wesen passen. Der Waldspaziergänger befindet die Jahrringe noch deutlicher hervor. Die Figuren schungsanstalt (WSL) Birmensdorf ZH mit. sich zweifelsfrei auf dem Skulpturenpfad im Kai- wirken insgesamt plastischer. Er sieht es auch ger- Die Inventur dient der Erforschung und Entwick- seraugster Forst. Urheber der Plastiken ist Ge- ne, wie die natürliche Verwitterung Hölzer silbern lung des Waldzustandes in der Schweiz. Sie beruht meindeförster André Schumacher mit Jahrgang erscheinen lässt und eine ganz andere Plastizität auf der jährlichen Beobachtung von Baumkronen 1956. Sein Hauptwerkzeug ist die Kettensäge, erzeugt. Auch Einschlüsse wollen künstlerisch be- auf ausgewählten Stichproben-Flächen. Jedes Jahr die er im Kaiseraugster und Olsberger Forst seit handelt sein. Schumacher arbeitet gerne mit Eiche, nimmt er zwei Monate unbezahlten Sommer- über zwei Dutzend Jahren meisterlich einsetzt. Thuja, Nussbaum, Robinie, Ulme, Platane, Erle, „Urlaub“ und untersucht die Baumkronen auf Ver- Kirsche, Ahorn, Edel- färbungen sowie Blatt- und Nadelverluste. „So lern- kastanie, die meist alle te ich die unterschiedlichen Waldungen der ganzen im Kaiseraugster Forst Schweiz vom Genfer- bis zum Bodensee und vom wachsen. Jura übers Mittelland bis ins Tessin kennen“, sagt er. Für viele Kunstliebha- Der Kronenzustand sei ein gut sichtbares Merkmal ber mag der Skulptu- für die physiologische Verfassung des Baumes. renpfad beschwerlich Schumacher hegt und pflegt sein Waldrevier allein, erscheinen. Doch jetzt „ich bin Mädchen für Alles“, sagt er. Das Holzen haben sie Gelegen- besorgen in Kaiseraugst zwei zuverlässige einhei- heit, bequem einem mische Akkordanten, in Olsberg zwei Magdener, knappen Dutzend natürlich unter seiner Anleitung. Die von ihm be- dieser Waldgöttinnen treuten Waldungen sind von grosser Baumarten- entgegenzutreten: Am Vielfalt, wuchskräftig, fleissig verjüngt, licht und mit Wochenende des 21. wenig „überalterten“ Beständen. / 22. September 2013 Einen hohen Stellenwert nimmt die Förderung Vor wenigen Jahren begann er aus Stammholz- finden die beliebten „Offenen Ateliers“ in Rheinfel- der einheimischen Eichen ein: so wurde letztes Resten Gebrauchsgegenstände auszusägen, immer den statt, an denen sich gegen dreissig Künstlerin- Jahr zusammen mit Giebenach, Olsberg und dem aus einem einzigen Stück Holz, zuerst Vierbeinho- nen und Künstler beider Städte und aus weiteren Staatswald das Eichenwaldreservat „Berg“ mit einer cker, dann Würfel zum Sitzen oder zur Dekoration, Fricktaler Gemeinden mit ihren Werken in Szene Fläche von momentan 350 Hektaren eingerichtet. Kerzenständer, Büchergestelle. „Mit der Zeit kamen setzen. Nebst schonender Nutzung der alten Eichen soll die Leute mit Ideen und Vorstellungen und baten mich, André Schumacher absolvierte in Rheinfelden im Pflanzung von Eichen gefördert werden. sie zu realisieren“ sagt er. Mit wachsender Fertig- ehemaligen Ingenieurbüro Schild die Erstausbil- Was er hier anpflanzt, wird er selber nicht mehr ern- keit pulsierte auch seine künstlerische Ader immer dung zum Eisenbetonzeichner. Doch der Werkstoff ten. Doch die Gewissheit, naturnahen Waldbau im heftiger. Erste Ausstellungen folgten, beispielsweise Beton tat es dem jungen Berufsmann nie richtig an. Sinne der Ortsbürger und Einwohner von Kaiserau- unter Erich Schätti im Rahmen von „Kunst in der Viel lieber half er einem Landwirt beim Holzen. Fol- gst und Olsberg zu machen, ist ihm Befriedigung Liebrüti“, „WoMenArt“ in Basel, „Colourgroup“ in gerichtig startete er 21-jährig die Forstwartlehre im genug. Dominik Senn Mys Rhyfälde 14
„Ich wollte immer Lehrerin werden.“ Die Geigerin Monika Kordowich unterrichtet seit 24 Jahren an der Rheinfelder Musikschule Z uhause hing eine Geige an der Wand, auf der aber niemand spielte. Wahrscheinlich stammte sie von ihrem Großvater, vermutet zwei Töchter, die an der Musikschule Unterricht haben“. Wichtig ist ihr die Ensemblearbeit, das gemeinsame Zusammenspiel der Kinder und Ju- gruppe Queen. Dass neben Barock und Klassik auch Arrangements von Popmusik oder Filmmusik wie „Fluch der Karibik“ auf dem Programm stehen, Monika Kordowich. Als Kind hatte sie diese gendlichen. „Das Spielen im Ensemble unterschei- hält die jugendlichen Streicher bei Laune. Geige ständig vor Augen. So verwundert es det sich deutlich vom Einzelspiel, es ist etwas völlig Neben ihrer Musikschularbeit spielt Monika Kordo- nicht, dass bei Monika Kordowich der Wunsch Anderes. Man lernt das mehrstimmige Spielen. Das wich in regionalen Orchestern mit – seit 24 Jahren aufkam, Geige zu lernen. Mit sieben Jahren hat Spielen im Orchester trägt einen über Tage, an de- im Orchesterverein Rheinfelden/Schweiz und seit sie mit dem Geigenunterricht angefangen, an nen es nicht so gut läuft. der Musikschule ihrer Heimatstadt Würzburg. Das gemeinsame Spiel Der Violine ist die Musikerin bis heute treu ge- motiviert und spornt an“. blieben: als Geigenlehrerin an der Musikschule Rheinfelden, wo sie seit 24 Jahren unterrichtet, Heute hat Monika und als begeisterte Orchestermusikerin. Kordowich 40 Schüler Ein gerader Weg führte die Fränkin zu ihrer Lauf- innen und Schüler, von bahn an der Musikschule. „Ich wollte immer Lehre- Fünfjährigen bis zu Ab- rin werden“, erzählt sie. Schon früh zeichnete sich iturienten. „Ob es die ab, „dass es ernst ist mit der Musik“. So war Monika Kleinen sind, die ihre Kordowich Mitglied im Bayerischen Landesjugend- ersten Töne aus dem In- orchester und hat an der Staatlichen Hochschule strument herauslocken, für Musik in Würzburg Schulmusik studiert, dann oder die fortgeschritte- ein zweites Diplom in Orchestermusik gemacht. nen Schüler, es hat alles Sie studierte bei Professor Boris Goldstein, der auch seinen Reiz“, erklärt die eine Meisterklasse hatte. „Für ihn war die Geige das engagierte Geigenpädagogin, die individuell auf 1990 im Projektorchester der Fricktaler Bühne, die Wichtigste auf der Welt“, erinnert sie sich, „es war ihre Schüler eingeht und in ihrer Aufgabe als Mu- alle zwei Jahre eine Operette inszeniert. Eine Zeit- ein relativ hoher Druck, aber ich habe unendlich siklehrerin aufgeht. „Das Schöne ist, dass man die lang wirkte sie beim Bartholdy Ensemble Rheinfel- viel bei ihm gelernt“. Auch von Goldsteins offenem Kinder und Jugendlichen auf einem Weg begleitet“, den und im Collegium Musicum Basel mit. Unterricht hat sie profitiert: „Man lernt auch durch beschreibt Monika Kordowich, wie sie ihre Schüler Auch bei kirchenmusikalischen Anlässen unter Lei- Zuhören und Zuschauen“. In Würzburg, der Stadt ans Geigenspiel heranführt. „Technik muss sein, das tung von Kantor Rainer Marbach übernimmt sie der Kirchen, hatte sie viele Auftritte in Ensembles ist klar. Aber Musik zu machen, heißt nicht nur Töne gelegentlich Geigenparts. Für Monika Kordowich und Orchestern, unter anderem im Domorches- zu erzeugen. Es geht auch darum, einen eigenen ist das eine schöne Abwechslung. Sie setzt zwei ter. Schon zu Beginn des Studiums unterrichtete Ausdruck, einen eigenen Ton zu finden. Das Atmen verschiedene Geigen ein: eine moderne Geige und sie nebenher an der Würzburger Musikschule. So ist wichtig, die Bewegung, es muss alles zusammen- eine mit Darmsaiten bespannte Barockgeige mit wuchs die Geigerin früh in die Rolle der Musikleh- spielen“. Barockbogen. Überhaupt beschäftigt sich Kordo- rerin hinein. Monika Kordowich leitet auch den Spielkreis für wich intensiv mit historischer Aufführungspraxis. Ihr Wunsch war eine feste Stelle an einer Musik- Kinder, in dem kleine Kanons und einfache Stücke „Mein Hobby ist Gambespielen“, lacht die Violi- schule. Von zwei Stellenangeboten entschied sie geübt werden, und das Vororchester für Dritt- bis nistin, deren 18-jährige Tochter Franziska ebenfalls sich für Rheinfelden. „Mein Bauch hat mir gesagt, Fünftklässler, die sich schon an drei- bis vierstimmi- Geige spielt. Sogar im Sommerurlaub hat Monika dass es in Rheinfelden besser ist“, lacht sie. Ihre ge Stücke herantrauen. Im Jahr 2000 übernahm sie Kordowich ihr Instrument eingepackt – zum Üben Entscheidung war goldrichtig, ihr Bauchgefühl das Streichorchester der Musikschule, das mit elf- bis für die Auftritte beim Jubiläum „50 Jahre Musik- hat nicht getrogen, „sonst wäre ich nicht so lange 18-jährigen Schülern besetzt ist. Mit dem Orchester schule Rheinfelden“. Sie spielt im Schüler-Lehrer- geblieben“. Was einen Ausschlag für Rheinfelden hat sie zwei Auftritte pro Jahr – beim Gesamtjahres Orchester beim Festakt am 11. Oktober und im gab, war auch die Nähe zu Basel, zur Alte-Musik- konzert in Grenzach-Wyhlen sowie beim Sommer- Lehrersalonorchester beim Jubiläumsball am 19. Szene der Schola Cantorum Basiliensis. konzert in Rheinfelden. Kordowich überlegt sich da- Oktober mit. Ebenso beim Wunschkonzert am 17. Als Monika Kordowich im April 1989 an der Mu- für gerne ein Motto oder einen Länderschwerpunkt, Oktober, bei dem sich die Rheinfelder Lieblingsstü- sikschule Rheinfelden anfing, hatte sie 20 Schüler. wie zuletzt „Very british“ mit Werken von Händel, cke wünschen dürfen. „Eine meiner ersten Schülerinnen hat nun selbst Holst, Boyce, aber auch der Beatles und der Rock- Roswitha Frey Mein Rheinfelden 15
Die IBA BASEL 2020 präsentiert sich zum zweiten Mal in Rheinfelden I m Dreiländereck der Agglomeration Basel blickt die grenzüberschreitende Zusammen- arbeit auf eine lange Geschichte zurück, aber auch voraus. Als neuen prestigeträchtigen Meilenstein wurde 2010 beschlossen, für das Jahr 2020 die erste grenzüberschreitende Internationale Bauausstellung ins Auge zu fassen. Bis dahin leistet die Internationale Bauausstellung IBA BASEL 2020 durch die Umsetzung qualitativ hochwertiger, modell- hafter Projekte aus den Bereichen Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung sowie Kul- tur einen sichtbaren Beitrag zur Entwicklung des trinationalen Raums Basel. Im Fokus der Projekte steht dabei der Nutzen für die ganze Region. Die beiden Städte Rheinfelden-Baden und Rhein- felden Schweiz spielen bereits heute in der IBA BASEL 2020 eine wichtige Rolle. Ihr Projekt, den gemeinsamen Rheinuferrundweg aufzuwerten, hat schon früh den Status eines IBA-Projekts erhalten. Der Rheinuferrundweg …verbindet die Uferpartien beider Rheinfelden über eine grosse Strecke des Flussabschnittes. Er vernetzt naturnahe Uferabschnitte, moderne und Arbeitsgruppe Rheinfelder Rheinuferrundweg Mittel- bis langfristiges Ziel ist die Aufwertung des historische Promenaden und Parkanlagen, Tech- (Deutschland-Schweiz) Rheinuferrundwegs und seiner Nahumgebung. nikobjekte regenerativer Energiegewinnung mit Auf städtischer Ebene bearbeitet die «AG Rhein- Über die Verbesserung der Wegverbindungen Industriegeschichte und mittelalterliche Altstadt mit felder Rheinuferrundweg» die Weiterentwicklung hinaus geht es um die Inszenierung der Bauten moderner Baukultur an erlebnisstarken Brücken. des Rheinufers als Bindeglied der gemeinsamen an den Brückenköpfen als besondere kulturelle Der Weg berichtet somit von den geschichtlichen, Stadtentwicklung. Die Arbeitsgruppe besteht aus Orte, die künstlerische Aufwertung der Industrie- naturräumlichen und industriekulturellen Beson- einem Vertreter aus Rheinfelden (CH), sowie silhouette, die Thematisierung der unterschied- derheiten beider Städte. Er bietet Bewohnern und aus der Stabsstelle Stadtmarketing / Tourismus lichen (Industrie-) Geschichten beider Städte Gästen einen besonderen Erlebniswert, steigert die und dem Stadtbauamt aus Rheinfelden (Ba- sowie die Projektierung eines neuen Übergangs Lebensqualität in den beiden Städten und bietet den). Fachlich wird die Arbeitsgruppe durch den über den Rhein, als Ersatz für den abgebroche- ein großes touristisches Potenzial. Es geht indes- Kanton Aargau (Freiraumentwicklung) begleitet nen Eisensteg. Dieses langfristig angelegte Pro- sen nicht nur um den eigentlichen Rheinuferweg und unterstützt, zumal das Einzugsgebiet um jekt bildet den östlichsten Teil im Einzugsbereich und die Übergänge: Im Einzugsbereich liegen die Nachbargemeinden Grenzach-Wyhlen und der IBA Basel Projektgruppe Rheinufer, der nörd- zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und Schwörstadt sowie Möhlin und Kaiseraugst er- lich bis nach Bad Bellingen reicht. Besonderheiten. Diese «Perlen» aufgereiht am weitert wird. Rheinuferweg sollen besser zugänglich gemacht werden. Dadurch entsteht ein vielseitiger Abschnitt Ein Projekt im Rahmen der IBA-Basel am oberen Ende des grossräumigen Rheinparks in der Agglomeration Basel. IBA Basel 2020 16
IBA Basel Projektgruppe Rheinufer IBA-Roadshow und IBA-Wortwechsel an der Die IBA Basel «Projektgruppe Rheinufer» besteht Rheinfelder «Gewerbeschau Grenzenlos 13» derzeit aus folgenden Gebietskörperschaften Am Sonntag, 8. September 2013 stellt die IBA ihre und Vereinen: Commune de Huningue, Conseil Roadshow auf dem Gelände der Rheinfelder «Ge- General du Haut Rhin, Grenzach-Wyhlen, Bad- werbeschau Grenzenlos 13» auf. Damit haben alle, Bellingen, Kanton Basel-Stadt, Kanton Aargau, welche nicht an den Brückensensationen teilneh- Landkreis Lörrach, Rheinfelden (Baden) und men konnten, die Gelegenheit, die Vorschau auf Rheinfelden (CH), Verein Entdeckung Rhein. die spannende Forschungsausstellung der IBA vom Innerhalb der IBA Projektgruppe Rheinufer exis- 19. und 20. Oktober 2013 in Basel zu besuchen. tieren aktuell sechs Projekte entlang des Rheins, Am Sonntag, 8. September 2013 beginnt um 14 Uhr die unter dem Motto „Rheinliebe entfachen“ wei- auf der Hauptbühne der Gewerbeschau der IBA- terentwickelt werden sollen. Ziel ist es, den Rhein Wortwechsel zum Thema «Tourismus Grenzen- stärker mit seiner Umgebung zu verbinden und los». Stadtammann Franco Mazzi, sein Badischer eine mit dem trinationalen Raum verbundene Amtskollege Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, Marke zu schaffen. Mittelfristig wird die Projekt- Eric Lefebvre vom Tourismus Sundgau und weitere gruppe „Rheinufer“ gemeinsam mit den IBA Fachleute präsentieren ihre Vorstellungen zu einem Projektgruppen „3Land“ und „Landschaftsraum umfassenden Tourismusraum am Rheinknie im Wiese“ zusammenarbeiten. Dreiländereck. Gewiss ein spannender Anlass, um Nach dem Auftritt im Rahmen der «Brückensen- aus erster Hand Neues zum Thema Tourismus zu sationen» zeigt sich die IBA erneut an der «Ge- erfahren. werbeschaum Grenzenlos 13» Ursula Philipps, Henri Leuzinger Info: IBA Projektschau 2013 – 19.10. - 19.11.2013 IBA Haus Basel, Voltastrasse 30 Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-19 Uhr, Mi 10-20 Uhr, Sa 10-17 Uhr Führungen (ca. 1 Std.) Di 12.15 Uhr + Mi 18.30 Uhr ➔ www.iba-basel.net IBA Basel 2020 17
Brückenschlag zwischen Jazz und Kirche Die Evangelische Kantorei Rheinfelden und das Big Sound Orchestra führen erstmals David Grottschreibers Messe für Jazzorchester und Chor auf E s ist für beide Seiten Neuland. Die Evan- gelische Kantorei Rheinfelden und das Big Sound Orchestra (BSO) aus Lörrach wagen ein spannendes und außergewöhnliches Projekt: die Uraufführung einer Messe für Jazzorches- ter und Chor. Komponiert hat dieses Auftrags- werk der Dirigent und musikalische Leiter des BSO, David Grottschreiber, der in Luzern lebt und sich als Komponist, Arrangeur und Do- zent einen hervorragenden Namen gemacht hat. Grottschreiber wird die Uraufführung in Rheinfelden auch selbst leiten. Jazz und Kirche, Jazz und geistliche Messe? Diese Verbindung klingt zunächst sehr unge- wöhnlich und wagemutig. Doch der Rheinfelder Kantor Rainer Marbach hatte auf einer CD Stücke von Grottschreiber gehört und war so begeistert, dass er sich sagte: „Wir sind dabei, wir wagen das jetzt“. Als Grundlage für Grottschreibers „Missa brevis“ wurden Ausschnitte der Messe in lateini- scher Sprache ausgewählt: Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei. Das Credo wird ausgespart. Für alle insgesamt 60 beteiligten Sängerinnen, Sänger, Musikerinnen und Musiker ist diese Mes- se für Jazzorchester und Chor eine spannende Herausforderung und ein Novum. Eine Missa brevis für diese Besetzung ist eine absolute Ra- rität. Es gibt in der modernen Musikgeschichte nur wenige Beispiele für diesen Brückenschlag zwischen Jazz und Kirche, etwa Duke Ellingtons Jazzoratorium „Sacred Concert“ für Bigband und richtig schön, es sind auch neue Klänge aus der gend einstudierter und neuen Ideen gegenüber Chor. zeitgenössischen Musik enthalten. Und es gibt immer aufgeschlossener Chor erwiesen. Die Kan- David Grottschreiber ist nun der ideale Mann, im festgelegten Rahmen Raum für improvisierte torei hat viel Alte Musik interpretiert, berühmte um eine „Missa brevis“ im jazzigen Stil zu sch- Passagen, die stimmig in das Gesamtwerk einge- Kirchenmusikwerke wie Mozarts Requiem oder reiben. Der Komponist und Orchesterleiter ist als bettet sind. In der Essenz entsteht daraus etwas Bachs Johannespassion aufgeführt, aber auch Sohn eines Kirchenmusikers mit sakraler Musik ganz Neues in einer modernen Klangästhetik. Strawinsky und Britten gesungen und mit der aufgewachsen. Später wandte er sich der Jazz- Kantor Marbach freut sich jedenfalls sehr auf die- Carmina Burana von Carl Orff einen durchschla- musik zu, studierte Jazzposaune und Kompositi- ses besondere Klangerlebnis, zumal es die erste genden Publikumserfolg erreicht. Nun ziehen sie on, und er ist auch in der Neuen Musik zuhause. Uraufführung in seiner 20-jährigen Amtszeit als mit großem Engagement bei dieser neu kompo- In seiner „Missa brevis“ treffen verschiedene Mu- Kantor in Rheinfelden ist. Die Evangelische Kan- nierten Messe für Chor und Jazzorchester mit. sikströmungen, Einflüsse und Stile zusammen. torei hat sich unter seiner Leitung in dieser Zeit „Es haben alle Lust darauf, einmal so etwas Un- Der Sound ist durch und durch jazzig, es groovt als höchst flexibler, gesangstechnisch hervorra- gewöhnliches zu machen“, sagt Marbach, „aber Klassik meets Jazz 18
BSO, das sich aus hervorragenden leiden- schaftlichen Musikern aus dem Jazzsektor und auch fortgeschrittenen Musikern, die in der Blasmusikszene aktiv sind, zusammen- setzt und auf sehr hohem Niveau spielt. Wie der von Anfang an mitspielende Saxo- fonist und Klarinettist Markus Felber erzählt, liegt Grottschreiber viel daran, nicht nur Standards zu spielen, sondern mit seinen Musikern innovativ und experimentell zu arbeiten, aktuelle Literatur zu bringen und neue Repertoirepfade abseits des Main- streams zu beschreiten. Dazu passt diese Messe für Jazzorchester und Chor. Auch für das BSO ist die Zusammenarbeit mit einem Kirchenchor Neuland. „Wir haben in der Evangelischen Kantorei einen sehr starken Partner gefunden“, freut sich Felber, dass die Chorsänger so versiert und motiviert bei diesem regioweit aufgeführten Projekt mit- ziehen. Roswitha Frey Info: Uraufführung der Messe für Jazzorchester und Chor von David Grottschreiber 3. November, 17 Uhr Christuskirche Rheinfelden es ist durchaus schwierig und anspruchsvoll für jekt ging vom Big Sound Orchestra (BSO) aus, Weitere Aufführungen uns“. Aber es mache den 40 Sängerinnen und das mit 19 Musikern aus der Region zwischen 8. November, 20 Uhr Sängern enorm viel Freude, einmal so groovige Rheinfelden, Grenzach-Wyhlen, Lörrach und Christuskirche Rheinfelden Musik zu singen. Das stark rhythmische Singen Basel besetzt und seit 2010 im Jazztone Lörrach (als Benefizkonzert zugunsten der Orgel empfindet der Chor als echte Bereicherung. „daheim“ ist – die Musiker proben im Jazztone in St. Josef) Die Initiative für dieses Genre übergreifende Pro- und haben dort auch regelmäßige Auftritte. Die 9. November, 20 Uhr Wurzeln des in klassischer Big Band Besetzung Katholische Kirche Grenzach-Wyhlen antretenden Orchesters liegen in Rheinfelden, „Es haben alle Lust darauf, wo der Jazzenthusiast und Lehrer Gerhard Gut- 10. November, 17 Uhr einmal so etwas Ungewöhn- fleisch vor 35 Jahren eine Combo gründete, die Evangelische Kirche Altweil in Weil am Rhein dann immer weiter bis zur Big Band Besetzung liches zu machen…“ wuchs. Seit 2009 leitet David Grottschreiber das Klassik meets Jazz 19
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