Akute Diarrhoe Initiale Diagnostik und Abklärung - Dr. Michael Sulz - Klinik für Gastroenterologie/Hepatologie
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Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Dr. Michael Sulz Akute Diarrhoe Initiale Diagnostik und Abklärung Dr. Michael Sulz Leitender Arzt, Stv. Leiter Fachbereich IBD Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Dr. Michael Sulz Sie sehen Patienten mit akuter Diarrhoe und möchten wissen: ...Wann sollte ich Stuhldiagnostik machen? ...Wann sollte ich empirisch Antibiotika geben? ...Wie häufig ist eine traveler’s diarrhea? Welche Erreger sind am häufigsten? ...Gibt es eine Chemoprophyaxe bei traveler’s diarrhea? ... ... Dann sind Sie hier genau richtig!
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Dr. Michael Sulz Akute Diarrhoe ist häufig Farthing M. WGO Practice Guidelines 2008
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Dr. Michael Sulz Akute Diarrhoe ist häufig Farthing M. WGO Practice Guidelines 2008
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Dr. Michael Sulz Akute Diarrhoe ist häufig Farthing M. WGO Practice Guidelines 2008
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Dr. Michael Sulz Kindersterblichkeit & akute Diarrhoe Jahr 2013, Alter
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Dr. Michael Sulz Definition Diarrhoe • Akute Diarrhoe: < 2 Wochen • Persistierende Diarrhoe: 2-4 Wochen • Chronische Diarrhoe: > 4 Wochen
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Dr. Michael Sulz Definition Diarrhoe • Akute Diarrhoe: < 2 Wochen • Persistierende Diarrhoe: 2-4 Wochen • Chronische Diarrhoe: > 4 Wochen
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Unterschiedliche epidemiologische settings in ,entwickelten‘ Ländern: 1. Community-aquired diarrhea 2. Hospital-aquired diarrhea 3. Traveler‘s diarrhea 4. Persistent diarrhea
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Erregerübersicht – infektiöse Diarrhoe Farthing M. WGO Practice Guidelines 2008
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Community-acquired diarrhea Häufigster Erreger in der Schweiz ? Häufigkeit Meldepflicht 2015 7’456/J 1’221/J 141/J Norovirus ca. 400’000/J BAG
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Gastroenteritis - Norovirus • 50% der Ausbrüche mit Diarrhoe • 26% der Notfallkonsultationen wegen Diarrhoe • 13% der Hausarztkonsultationen wegen Diarrhoe Gastanaduy PA et al. J Infect Dis 2013
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Gastroenteritis - Norovirus Wieviele Fälle jährlich am KSSG? 50 100 150 500 ?
[AJPH Dec 1982, Vol 72, No.12; NEJM. 2009 Oct 29;361(18); Disaster Manage Response 2004;2:4; Norovirus-Infektion Sidler E. et al, Clinical Microbiology and Infection 2014, epub only] Daran denken bei akutem Erbrechen und/oder Diarrhoe Ziel: Vermeiden einer Epidemie Kontaktisolation ohne Verzögerung Definition Einzelfall akutes Auftreten (innert Stunden) von Nausea, schwallartigem Erbrechen und/oder wässriger, nicht blutiger Diarrhoe - Temperatur < 38.5 C - Dauer der Symptome < 60 Stunden Übertragungswege, Inkubationszeit (12-48 h), Begleitsymptome, Komplikationen, Dauer der Erkrankung Diagnostik: BB, Chemogramm, venöse BGA Virus-RNA-Nachweis durch RT-PCR aus Stuhl oder Erbrochenem (falls >2h nicht verfügbar: alternativ Rektalabstrich) Massnahmen/Therapie Ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution (Kalium, evtl. Bicarbonat), Analgesie, Antiemetikum Kontaktisolation gemäss Hygienerichtlinien, eigene Toilette oder Nachtstuhl, Händedesinfektion mit Sterillium Gel Dauer der Isolation: bis 48 h nach Abklingen der Symptome (Ausscheiderphase: bis 7 d nach Ende der Symptome, d.h. allgemeine Vorsichtsmassnahmen weiterhin notwendig) Indikationen Hospitalisation; Patienteninfo bei Entlassung Bei betroffenem Personal: Wiederaufnahme der Arbeit nach Ende der Symptome, möglichst mit entsprechenden Massnahmen (Händedesinfektion, falls möglich separate Toilette, Sitzfläche mit Ethanol 80% V/V desinfizieren) Meldung an den Spitalhygiene oder DA Infektiologie bei Verdacht oder bestätigter Infektion Quelle: medstandards.ch 2014/06
[AJPH Dec 1982, Vol 72, No.12; NEJM. 2009 Oct 29;361(18); Disaster Manage Response 2004;2:4; Norovirus-Infektion Sidler E. et al, Clinical Microbiology and Infection 2014, epub only] Daran denken bei akutem Erbrechen und/oder Diarrhoe Ziel: Vermeiden einer Epidemie Kontaktisolation ohne Verzögerung Definition Einzelfall akutes Auftreten (innert Stunden) von Nausea, schwallartigem Erbrechen und/oder wässriger, nicht blutiger Diarrhoe - Temperatur < 38.5 C - Dauer der Symptome < 60 Stunden Übertragungswege, Inkubationszeit (12-48 h), Begleitsymptome, Komplikationen, Dauer der Erkrankung Diagnostik: BB, Chemogramm, venöse BGA Virus-RNA-Nachweis durch RT-PCR aus Stuhl oder Erbrochenem (falls >2h nicht verfügbar: alternativ Rektalabstrich) Massnahmen/Therapie Ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution (Kalium, evtl. Bicarbonat), Analgesie, Antiemetikum Kontaktisolation gemäss Hygienerichtlinien, eigene Toilette oder Nachtstuhl, Händedesinfektion mit Sterillium Gel Dauer der Isolation: bis 48 h nach Abklingen der Symptome (Ausscheiderphase: bis 7 d nach Ende der Symptome, d.h. allgemeine Vorsichtsmassnahmen weiterhin notwendig) Indikationen Hospitalisation; Patienteninfo bei Entlassung Bei betroffenem Personal: Wiederaufnahme der Arbeit nach Ende der Symptome, möglichst mit entsprechenden Massnahmen (Händedesinfektion, falls möglich separate Toilette, Sitzfläche mit Ethanol 80% V/V desinfizieren) Meldung an den Spitalhygiene oder DA Infektiologie bei Verdacht oder bestätigter Infektion Quelle: medstandards.ch 2014/06
[AJPH Dec 1982, Vol 72, No.12; NEJM. 2009 Oct 29;361(18); Disaster Manage Response 2004;2:4; Norovirus-Infektion Sidler E. et al, Clinical Microbiology and Infection 2014, epub only] Daran denken bei akutem Erbrechen und/oder Diarrhoe Ziel: Vermeiden einer Epidemie Kontaktisolation ohne Verzögerung Definition Einzelfall akutes Auftreten (innert Stunden) von Nausea, schwallartigem Erbrechen und/oder wässriger, nicht blutiger Diarrhoe - Temperatur < 38.5 C - Dauer der Symptome < 60 Stunden Übertragungswege, Inkubationszeit (12-48 h), Begleitsymptome, Komplikationen, Dauer der Erkrankung Diagnostik: BB, Chemogramm, venöse BGA Virus-RNA-Nachweis durch RT-PCR aus Stuhl oder Erbrochenem (falls >2h nicht verfügbar: alternativ Rektalabstrich) Massnahmen/Therapie Ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution (Kalium, evtl. Bicarbonat), Analgesie, Antiemetikum Kontaktisolation gemäss Hygienerichtlinien, eigene Toilette oder Nachtstuhl, Händedesinfektion mit Sterillium Gel Dauer der Isolation: bis 48 h nach Abklingen der Symptome (Ausscheiderphase: bis 7 d nach Ende der Symptome, d.h. allgemeine Vorsichtsmassnahmen weiterhin notwendig) Indikationen Hospitalisation; Patienteninfo bei Entlassung Bei betroffenem Personal: Wiederaufnahme der Arbeit nach Ende der Symptome, möglichst mit entsprechenden Massnahmen (Händedesinfektion, falls möglich separate Toilette, Sitzfläche mit Ethanol 80% V/V desinfizieren) Meldung an den Spitalhygiene oder DA Infektiologie bei Verdacht oder bestätigter Infektion Quelle: medstandards.ch 2014/06
[AJPH Dec 1982, Vol 72, No.12; NEJM. 2009 Oct 29;361(18); Disaster Manage Response 2004;2:4; Norovirus-Infektion Sidler E. et al, Clinical Microbiology and Infection 2014, epub only] Daran denken bei akutem Erbrechen und/oder Diarrhoe Ziel: Vermeiden einer Epidemie Kontaktisolation ohne Verzögerung Definition Einzelfall akutes Auftreten (innert Stunden) von Nausea, schwallartigem Erbrechen und/oder wässriger, nicht blutiger Diarrhoe - Temperatur < 38.5 C - Dauer der Symptome < 60 Stunden Übertragungswege, Inkubationszeit (12-48 h), Begleitsymptome, Komplikationen, Dauer der Erkrankung Diagnostik: BB, Chemogramm, venöse BGA Virus-RNA-Nachweis durch RT-PCR aus Stuhl oder Erbrochenem (falls >2h nicht verfügbar: alternativ Rektalabstrich) Massnahmen/Therapie Ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution (Kalium, evtl. Bicarbonat), Analgesie, Antiemetikum Kontaktisolation gemäss Hygienerichtlinien, eigene Toilette oder Nachtstuhl, Händedesinfektion mit Sterillium Gel Dauer der Isolation: bis 48 h nach Abklingen der Symptome (Ausscheiderphase: bis 7 d nach Ende der Symptome, d.h. allgemeine Vorsichtsmassnahmen weiterhin notwendig) Indikationen Hospitalisation; Patienteninfo bei Entlassung Bei betroffenem Personal: Wiederaufnahme der Arbeit nach Ende der Symptome, möglichst mit entsprechenden Massnahmen (Händedesinfektion, falls möglich separate Toilette, Sitzfläche mit Ethanol 80% V/V desinfizieren) Meldung an den Spitalhygiene oder DA Infektiologie bei Verdacht oder bestätigter Infektion Quelle: medstandards.ch 2014/06
[AJPH Dec 1982, Vol 72, No.12; NEJM. 2009 Oct 29;361(18); Disaster Manage Response 2004;2:4; Norovirus-Infektion Sidler E. et al, Clinical Microbiology and Infection 2014, epub only] Daran denken bei akutem Erbrechen und/oder Diarrhoe Ziel: Vermeiden einer Epidemie Kontaktisolation ohne Verzögerung Definition Einzelfall akutes Auftreten (innert Stunden) von Nausea, schwallartigem Erbrechen und/oder wässriger, nicht blutiger Diarrhoe - Temperatur < 38.5 C - Dauer der Symptome < 60 Stunden Übertragungswege, Inkubationszeit (12-48 h), Begleitsymptome, Komplikationen, Dauer der Erkrankung Diagnostik: BB, Chemogramm, venöse BGA Virus-RNA-Nachweis durch RT-PCR aus Stuhl oder Erbrochenem (falls >2h nicht verfügbar: alternativ Rektalabstrich) Massnahmen/Therapie Ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution (Kalium, evtl. Bicarbonat), Analgesie, Antiemetikum Kontaktisolation gemäss Hygienerichtlinien, eigene Toilette oder Nachtstuhl, Händedesinfektion mit Sterillium Gel Dauer der Isolation: bis 48 h nach Abklingen der Symptome (Ausscheiderphase: bis 7 d nach Ende der Symptome, d.h. allgemeine Vorsichtsmassnahmen weiterhin notwendig) Indikationen Hospitalisation; Patienteninfo bei Entlassung Bei betroffenem Personal: Wiederaufnahme der Arbeit nach Ende der Symptome, möglichst mit entsprechenden Massnahmen (Händedesinfektion, falls möglich separate Toilette, Sitzfläche mit Ethanol 80% V/V desinfizieren) Meldung an den Spitalhygiene oder DA Infektiologie bei Verdacht oder bestätigter Infektion Quelle: medstandards.ch 2014/06
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Hospital-aquired diarrhea Welcher Erreger ist am häufigsten Ursache? In Westeuropa und USA/Canada: Clostridium difficile Bildquelle: Aslam S et al. Lancet Infect Dis 2005
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Clostridium difficile Wie häufig kommen asymptomatische Träger vor? • Asymptomatische Träger • 0–3% Normalbevölkerung • 20–40% Hospitalisierte Patienten + • 7.5–15.5% bei Krankenhausaufnahme * • USA: 453.000 Infektionen und 29.000 Todesfälle/Jahr («urgent threat»: 12,1% der ‘healthcare-associated infections‘ in USA) % + Hell M et al. Am J Infect Control 2012; * Zacharioudakis IM et al. Am J Gastroenterol 2015; % Centers for Disease Control and Prevention (2015) Antibiotic/Antimicrobial Resistance Solbach P et al. Internist 2017
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Clostridium difficile in SG Graphik überlassen von Dr. Matthias Schlegel, Spitalhygiene, Kantonsspital St. Gallen
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Clostridium difficile Solbach P et al. Internist 2017
[Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20 Suppl 2:1-26; Clin Microbiol Infect. 2016 Aug;22 Suppl 4:S63-81] Diarrhoe: Clostridien variable Klinik: Patient mit z.B. Diarrhoe, Fieber, Bauchschmerzen, Erbrechen, AZ Minderung HRL 01.03, HRL 03.15 Anamnese: Schweregrade der Clostridieninfektion Dauer? Dysenteriesymptome? Fieber? Bauchschmerz? Antibiotika? Frühere Episoden Clostridien? Risikofaktoren Rezidiv Immunsuppression Risikofaktoren schwere Episode BB, CRP, Krea, Elektrolyte Mikrobiologische Stuhluntersuchung auf Bakt und Clostridien Antigen (initial Antigennachweis, falls positiv: PCR (Toxin B, binäres Toxin, TcdC Mutation) Interpretation Clostridiennachweise hier) bei akutem Abdomen: CT Abdomen Komplikationen suchen: Ileus, toxisches Megakolon, Perforation, Dehydratation, Nierenversagen, Sepsis Interpretation Clostridiennachweise Empirische Antibiotika diskutieren Verdacht auf Clostridien hoch? Allgemeinmassnahmen Schwere Episode oder Risikofaktoren? Nach Möglichkeit: Antibiotikastop Keine Opiate oder Antiperistaltika Spezifische Therapie bei bestätigten Fällen PPI Indikation überprüfen und stoppen falls nicht klar indiziert Megakolon: viszeralchirurgisches Konsil Rehydratation HRL 01.03 und HRL 03.15; Keine Probiotika, keine Aktivkohle Cave hypervirulente Stämme: Indikation Isolation * PCR wird durch unser Labor automatisch veranlasst Infektkonsil Quelle: medstandards.ch 2017/12
[Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20 Suppl 2:1-26; Clin Microbiol Infect. 2016 Aug;22 Suppl 4:S63-81] Diarrhoe: Clostridien variable Klinik: Patient mit z.B. Diarrhoe, Fieber, Bauchschmerzen, Erbrechen, AZ Minderung HRL 01.03, HRL 03.15 Anamnese: Schweregrade der Clostridieninfektion Dauer? Dysenteriesymptome? Fieber? Bauchschmerz? Antibiotika? Frühere Episoden Clostridien? Risikofaktoren Rezidiv Immunsuppression Risikofaktoren schwere Episode BB, CRP, Krea, Elektrolyte Mikrobiologische Stuhluntersuchung auf Bakt und Clostridien Antigen (initial Antigennachweis, falls positiv: PCR (Toxin B, binäres Toxin, TcdC Mutation) Interpretation Clostridiennachweise hier) bei akutem Abdomen: CT Abdomen Komplikationen suchen: Ileus, toxisches Megakolon, Perforation, Dehydratation, Nierenversagen, Sepsis Interpretation Clostridiennachweise Empirische Antibiotika diskutieren Verdacht auf Clostridien hoch? Allgemeinmassnahmen Schwere Episode oder Risikofaktoren? Nach Möglichkeit: Antibiotikastop Keine Opiate oder Antiperistaltika Spezifische Therapie bei bestätigten Fällen PPI Indikation überprüfen und stoppen falls nicht klar indiziert Megakolon: viszeralchirurgisches Konsil Rehydratation HRL 01.03 und HRL 03.15; Keine Probiotika, keine Aktivkohle Cave hypervirulente Stämme: Indikation Isolation * PCR wird durch unser Labor automatisch veranlasst Infektkonsil Quelle: medstandards.ch 2017/12
[Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20 Suppl 2:1-26; Clin Microbiol Infect. 2016 Aug;22 Suppl 4:S63-81] Diarrhoe: Clostridien variable Klinik: Patient mit z.B. Diarrhoe, Fieber, Bauchschmerzen, Erbrechen, AZ Minderung HRL 01.03, HRL 03.15 Anamnese: Schweregrade der Clostridieninfektion Dauer? Dysenteriesymptome? Fieber? Bauchschmerz? Antibiotika? Frühere Episoden Clostridien? Risikofaktoren Rezidiv Immunsuppression Risikofaktoren schwere Episode BB, CRP, Krea, Elektrolyte Mikrobiologische Stuhluntersuchung auf Bakt und Clostridien Antigen (initial Antigennachweis, falls positiv: PCR (Toxin B, binäres Toxin, TcdC Mutation) Interpretation Clostridiennachweise hier) bei akutem Abdomen: CT Abdomen Komplikationen suchen: Ileus, toxisches Megakolon, Perforation, Dehydratation, Nierenversagen, Sepsis Interpretation Clostridiennachweise Empirische Antibiotika diskutieren Verdacht auf Clostridien hoch? Allgemeinmassnahmen Schwere Episode oder Risikofaktoren? Nach Möglichkeit: Antibiotikastop Keine Opiate oder Antiperistaltika Spezifische Therapie bei bestätigten Fällen PPI Indikation überprüfen und stoppen falls nicht klar indiziert Megakolon: viszeralchirurgisches Konsil Rehydratation HRL 01.03 und HRL 03.15; Keine Probiotika, keine Aktivkohle Cave hypervirulente Stämme: Indikation Isolation * PCR wird durch unser Labor automatisch veranlasst Infektkonsil Quelle: medstandards.ch 2017/12
[Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20 Suppl 2:1-26; Diarrhoe: Clostridien Klinik Clin Microbiol Infect. 2016 Aug;22 Suppl 4:S63-81] HRL 01.03 Variable Klinik HRL 03.15 Diarrhoe: meist wässrig, stinkend Komplikation: schwere Kolitis, mit/ohne Sepsis/septischen Schock Ileus Toxisches Megakolon: radiologisch Kolon >6cm plus systemische Zeichen der Entzündung Schweregrade der Clostridieninfektion Leicht (=nicht schwer, keine RF) Schwer: zusätzlich mindestens eines der klinischen Zeichen mit fehlender alternativer Erklärung Fieber, Schüttelfrost, hämodynamische Instabilität respiratorisches Versagen Peritonitis, Ileus Labor: Leukozytose >15 x109/l, Linksverschiebung, Kreatininerhöhung um 50%, Lakat ≥5, Albumin 6cm, Wandverdickung, perikolonische Fettimbibierung, Aszites Risikofaktoren schwere Episode Alter >65 Jahre Leukozytose >15 x109/l Neue Kreatininerhöhung (>133umol/l, oder x1.5 Ausgangswert Komorbiditäten (Immunsuppression) Risikofaktoren Rezidiv Alter >65 Jahre Weiterführen der Antibiotika trotz Clostridien Frühere Episode PPI Schwere Episode Quelle: medstandards.ch 2017/10
[Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20 Suppl 2:1-26; Diarrhoe: Clostridien Klinik Clin Microbiol Infect. 2016 Aug;22 Suppl 4:S63-81] HRL 01.03 Variable Klinik HRL 03.15 Diarrhoe: meist wässrig, stinkend Komplikation: schwere Kolitis, mit/ohne Sepsis/septischen Schock Ileus Toxisches Megakolon: radiologisch Kolon >6cm plus systemische Zeichen der Entzündung Schweregrade der Clostridieninfektion Leicht (=nicht schwer, keine RF) Schwer: zusätzlich mindestens eines der klinischen Zeichen mit fehlender alternativer Erklärung Fieber, Schüttelfrost, hämodynamische Instabilität respiratorisches Versagen Peritonitis, Ileus Labor: Leukozytose >15 x109/l, Linksverschiebung, Kreatininerhöhung um 50%, Lakat ≥5, Albumin 6cm, Wandverdickung, perikolonische Fettimbibierung, Aszites Risikofaktoren schwere Episode Alter >65 Jahre Leukozytose >15 x109/l Neue Kreatininerhöhung (>133umol/l, oder x1.5 Ausgangswert Komorbiditäten (Immunsuppression) Risikofaktoren Rezidiv Alter >65 Jahre Weiterführen der Antibiotika trotz Clostridien Frühere Episode PPI Schwere Episode Quelle: medstandards.ch 2017/10
[Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20 Suppl 2:1-26; Diarrhoe: Clostridien Klinik Clin Microbiol Infect. 2016 Aug;22 Suppl 4:S63-81] HRL 01.03 Variable Klinik HRL 03.15 Diarrhoe: meist wässrig, stinkend Komplikation: schwere Kolitis, mit/ohne Sepsis/septischen Schock Ileus Toxisches Megakolon: radiologisch Kolon >6cm plus systemische Zeichen der Entzündung Schweregrade der Clostridieninfektion Leicht (=nicht schwer, keine RF) Schwer: zusätzlich mindestens eines der klinischen Zeichen mit fehlender alternativer Erklärung Fieber, Schüttelfrost, hämodynamische Instabilität respiratorisches Versagen Peritonitis, Ileus Labor: Leukozytose >15 x109/l, Linksverschiebung, Kreatininerhöhung um 50%, Lakat ≥5, Albumin 6cm, Wandverdickung, perikolonische Fettimbibierung, Aszites Risikofaktoren schwere Episode Alter >65 Jahre Leukozytose >15 x109/l Neue Kreatininerhöhung (>133umol/l, oder x1.5 Ausgangswert Komorbiditäten (Immunsuppression) Risikofaktoren Rezidiv Alter >65 Jahre Weiterführen der Antibiotika trotz Clostridien Frühere Episode PPI Schwere Episode Quelle: medstandards.ch 2017/10
[Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20 Suppl 2:1-26; Antibiotische Therapie bei Clostridien Clin Microbiol Infect. 2016 Aug;22 Suppl 4:S63-81] 1. Komplikationen suchen: Ileus, toxisches Megakolon, Perforation, Dehydratation, Nierenversagen, Sepsis 2. Cave hypervirulente Stämme: Isolation und Infektkonsil Diagnostikalgorithmus Empirische Therapie nur bei schwerer Diarrhoe und V.a. Clostridien: bei möglicher Clostriden-Kolitis: zusätzlich Metronidazol (Flagyl®) 3x500mg/d p.o.* bis Erhalt der Stuhlkultur Allgemeinmassnahmen Spezifische Therapie bei bestätigten Fällen (Algorithmus): Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad Leichte Fälle/mittelschwere Fälle: 1. Wahl: Metronidazol (Flagyl®) 3x500mg/d p.o. (wann immer möglich*) x 10-14 d 2. Wahl: Vancomycin (Vancocin®) 4x125mg/d p.o. x 10-14 d Rezidive: immer infektiologisches Konsil** Schwere Fälle: Vancomycin (Vancocin®) 4x125mg/d p.o. x 10-14 d, bei H.a. Komplikationen (Ileus) ggf. mit Applikation per Magensonde und Einlauf, infektiologisches Konsil empfohlen Zusätzlich Allgemeinmassnahmen * Falls perorale Therapie nicht möglich: infektiologisches Konsil ** bei zahlreichen Rezidiven: Stuhltransplantation diskutieren Quelle: medstandards.ch 2017/11
[Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20 Suppl 2:1-26; Antibiotische Therapie bei Clostridien Clin Microbiol Infect. 2016 Aug;22 Suppl 4:S63-81] 1. Komplikationen suchen: Ileus, toxisches Megakolon, Perforation, Dehydratation, Nierenversagen, Sepsis 2. Cave hypervirulente Stämme: Isolation und Infektkonsil Diagnostikalgorithmus Empirische Therapie nur bei schwerer Diarrhoe und V.a. Clostridien: bei möglicher Clostriden-Kolitis: zusätzlich Metronidazol (Flagyl®) 3x500mg/d p.o.* bis Erhalt der Stuhlkultur Allgemeinmassnahmen Spezifische Therapie bei bestätigten Fällen (Algorithmus): Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad Leichte Fälle/mittelschwere Fälle: 1. Wahl: Metronidazol (Flagyl®) 3x500mg/d p.o. (wann immer möglich*) x 10-14 d 2. Wahl: Vancomycin (Vancocin®) 4x125mg/d p.o. x 10-14 d Rezidive: immer infektiologisches Konsil** Schwere Fälle: Vancomycin (Vancocin®) 4x125mg/d p.o. x 10-14 d, bei H.a. Komplikationen (Ileus) ggf. mit Applikation per Magensonde und Einlauf, infektiologisches Konsil empfohlen Zusätzlich Allgemeinmassnahmen * Falls perorale Therapie nicht möglich: infektiologisches Konsil ** bei zahlreichen Rezidiven: Stuhltransplantation diskutieren Quelle: medstandards.ch 2017/11
[Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20 Suppl 2:1-26; Antibiotische Therapie bei Clostridien Clin Microbiol Infect. 2016 Aug;22 Suppl 4:S63-81] 1. Komplikationen suchen: Ileus, toxisches Megakolon, Perforation, Dehydratation, Nierenversagen, Sepsis 2. Cave hypervirulente Stämme: Isolation und Infektkonsil Diagnostikalgorithmus Empirische Therapie nur bei schwerer Diarrhoe und V.a. Clostridien: bei möglicher Clostriden-Kolitis: zusätzlich Metronidazol (Flagyl®) 3x500mg/d p.o.* bis Erhalt der Stuhlkultur Allgemeinmassnahmen Spezifische Therapie bei bestätigten Fällen (Algorithmus): Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad Leichte Fälle/mittelschwere Fälle: 1. Wahl: Metronidazol (Flagyl®) 3x500mg/d p.o. (wann immer möglich*) x 10-14 d 2. Wahl: Vancomycin (Vancocin®) 4x125mg/d p.o. x 10-14 d Rezidive: immer infektiologisches Konsil** Schwere Fälle: Vancomycin (Vancocin®) 4x125mg/d p.o. x 10-14 d, bei H.a. Komplikationen (Ileus) ggf. mit Applikation per Magensonde und Einlauf, infektiologisches Konsil empfohlen Zusätzlich Allgemeinmassnahmen * Falls perorale Therapie nicht möglich: infektiologisches Konsil ** bei zahlreichen Rezidiven: Stuhltransplantation diskutieren Quelle: medstandards.ch 2017/11
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Riddle M et al. J Travel Medicine 2017
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Traveler’s diarrhea: Wie häufig? Inzidenz:10-40% innerhalb der ersten 2 Wochen Steffen R. JAMA 2015
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Welche Erreger erwarten Sie? Tropenreisende • 80-90% bakteriell • 5- 8% viral • 10% Protozoen (Langzeitreisende) Persistierende Diarrhoe / Auftreten nach Tropenrückkehr • Protozoen • Helminthen • Selten bei Reisediarrhoe (massiver Befall) • Schistosomen 2-3 Wo nach Ansteckung (febriler Durchfall)
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Welche Erreger erwarten Sie? Regionale Unterschiede im Erregerspektrum Steffen R. JAMA 2015
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Welche Erreger erwarten Sie? Regionale Unterschiede im Erregerspektrum Entamoeba histolytica Malaria! Steffen R. JAMA 2015
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Chemoprophylaxe Ja oder Nein?
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Chemoprophylaxe • Probiotika: Keine Empfehlung (keine Evidenz) • Antibiotika: Keine Empfehlung • Ausnahme: Selektive Hochrisiko-Patienten • Vermeiden von Dehydratation (St.n. Stroke, insulinpflichtiger Diabetes mellitus, chron. Niereninsuffizienz) • Schlecht kontrollierte chron. entzündliche Darmerkrankung • HIV • Ileostoma/Kolostoma • Wahl: Rifaximin empfohlen Riddle M et al. J Travel Medicine 2017
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Allgemeine Therapie Orale Rehydratationslösungen (WHO-Empfehlung) • Senkt Mortalität um 90% • i.v. Rehydrierungsbedarf um 30% Loperamid: Hemmung der Peristaltik • Nicht bei: blutiger Diarrhoe, Fieber, Kindern
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Allgemeine Therapie Orale Rehydratationslösungen (WHO-Empfehlung) • Senkt Mortalität um 90% • i.v. Rehydrierungsbedarf um 30% Loperamid: Hemmung der Peristaltik • Nicht bei: blutiger Cl Na 75mmol/l, Diarrhoe, Fieber, Gluc 65 mmol/l, Kindern
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Allgemeine Therapie Orale Rehydratationslösungen (WHO-Empfehlung) • Senkt Mortalität um 90% • i.v. Rehydrierungsbedarf um 30% Loperamid: Hemmung der Peristaltik • Nicht bei: blutiger Diarrhoe, Fieber, Kindern
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Allgemeine Therapie Orale Rehydratationslösungen (WHO-Empfehlung) • Senkt Mortalität um 90% • i.v. Rehydrierungsbedarf um 30% Loperamid: Hemmung der Peristaltik • Nicht bei: blutiger Diarrhoe, Fieber, Kindern
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Antibiotika-Therapie www.guidelines.ch Steffen R. JAMA 2015
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Mikrobiologische Stuhldiagnostik Meist unnötig • Ca. 50% aller Diarrhoe-Episoden
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Mikrobiologische Stuhldiagnostik Meist unnötig • Ca. 50% aller Diarrhoe-Episoden
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Mikrobiologische Stuhldiagnostik Meist unnötig • Ca. 50% aller Diarrhoe-Episoden
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Stuhlbakteriologie – Wann ? • Schwere Diarrhoe • Blutig, schleimig, profus wässrig, Tenesmen • Diarrhoe >1 Woche • Fieber T ≥38.5° • Hospitalisation • Immunsuppression, schwere Begleiterkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen DD: Schub, Superinfektion • Kürzliche antibiotische Therapie • Clostridium difficile-Toxin • Epidemie Dupont HL. NEJM 2014
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Diagnostik auf Parasiten – Wann ? • Diarrhoe >2 Wochen (persistierend) • MSM • HIV • Blutige Diarrhoe • Epidemie Thielman NM et al. NEJM 2004
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe Dr. Michael Sulz Take home messages Indikation Stuhluntersuchung Bakteriologie (1x) • Schwere Erkrankung, Immunsuppression • Diarrhoe >1 Woche, blutig, Fieber Parasitologie (3x) • Persistierende Diarrhoe >2 Wochen Indikation antibiotische Therapie Schwere Erkrankung Immunsuppression
Gastro Update St. Gallen 5.7.2018: Akute Diarrhoe
[Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20 Suppl 2:1-26; Clin Microbiol Infect. 2016 Aug;22 Suppl 4:S63-81] Diarrhoe: Interpretation Clostridien Nachweise Ag Nachweis pos nein Positiver Ag Nachweis: bedeutet Nachweis von Clostridien, Kein weiterer Test jedoch nicht unbedigt Toxinbildung. PCR zum Nachweis Toxin B = toxinbildender Stamm Nachweis binäres Toxin = Hypervirulenz Nachweis TcdC Mutation = Ribotyp 027 pos nein Positiver Toxin B-Nachweis = Toxinbildner Behandlung indiziert Zusätzlich pos? PCR: zusätzlich Nachweis binäres Toxin (= hypervirulenter Ribotyp) oder TcdC Mutation (Ribotyp 027) (öfter toxinbildend, mehr Rezidive, häufigere Übertragung) pos negativ Therapie Kein Toxinnachweis = Therapie Carrierzustand plus Isolation nach HRL 03.15 Plus Einhalten der Vorsichtsmassnahmen bei Erregerausscheidung im Stuhl oder Urin nach Clostridien nachgewiesen, HRL 01.03 jedoch ohne Toxinbildung Eigene Toilette Behandlung nicht indiziert, kein Isolation solange Patient nicht inkontinent Konsil in unklaren Situation Quelle: medstandards.ch 2017/12
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