Anpacken beim nachhaltigen Gemeindeaufbau - GEMEINDEENTWICKLUNG - UND AUSSERDEM: Ökologie in der Jugendarbeit - Danke sagen am Tag der ...

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Anpacken beim nachhaltigen Gemeindeaufbau - GEMEINDEENTWICKLUNG - UND AUSSERDEM: Ökologie in der Jugendarbeit - Danke sagen am Tag der ...
Nr. 9 November 2021
                                                                       Zeitschrift für die Mitarbeitenden der
                                                                                        Zürcher Landeskirche

              GEMEINDEENTWICKLUNG
Anpacken beim nachhaltigen Gemeindeaufbau

                                  UND AUSSERDEM:
Ökologie in der Jugendarbeit — Danke sagen am Tag der Freiwilligen — Heizen mit dem Handy
Anpacken beim nachhaltigen Gemeindeaufbau - GEMEINDEENTWICKLUNG - UND AUSSERDEM: Ökologie in der Jugendarbeit - Danke sagen am Tag der ...
2   EDITORIAL

                                                     3
                                                     AKTUELL
                                                     Nachrichten
                                                     4
                                                     NACHGEFRAGT
                                                     Freiwilligenarbeit –
                                                     unschätzbar wertvoll
                CHRISTIAN SCHENK
                 Redaktor «notabene»
                                                     6
    Liebe Leserin, lieber Leser                      SCHWERPUNKT
    Eine lebendige Kirchgemeinde aufzubauen          Das Buch über den
    braucht Zeit. Viel Zeit. Davon könnten Sie als
    Kirchenprofi oder Behördenmitglied ein Lied
                                                     kirchlichen Aufbruch
    singen. Und meint man einmal, man sei –
    beispielsweise nach einer nervenaufreiben­
    den Fusion – endlich gut eingerichtet, ent­
                                                     8
    deckt man neue Baustellen oder Brachland,        Gemeinsam bauen an
    das es eigentlich längst zu beackern gälte.
         Darob könnte man verzweifeln. Oder aber
                                                     der Biodiversität
    man packt munter an. Tag für Tag, mit den
    Mitteln und Ideen, die einem gegeben sind,
    mit den Mitmenschen, die einen unterstützen
                                                     10
    und herausfordern. Und immer mit einer           ÖRK-Vollversammlung
    grossen Portion Hoffnung und Vertrauen,
    dass dies auch gelingen kann. Nicht erst am
                                                     – Generationenereignis
    jüngsten Tag, sondern in nützlicher Frist.
         Davon erzählen die Macherinnen und
    Macher eines jüngst erschienenen Buches,
                                                     13
    das die Gemeindeentwicklung der letzten          PORTRÄT
    Jahre in den Kirchgemeinden der Zürcher
    Landeskirche vielfältig und eindrücklich
                                                     Ein Sigrist als digitaler
    dokumentiert und dafür plädiert, solche          Pionier
    Umbauten und Entwicklungen in sieben (7!)
    Tagen (so der Titel) umzusetzen. Das ist eine
    sehr sportliche, aber auch biblische Ansage.     14
    Sie ist mit Augenzwinkern formuliert (man
    weiss ja heute, wie lange sich so ein bibli­
                                                     Themen und Termine
    scher Schöpfungstag hinziehen kann). Der
    Titel und die Machart sind aber auch als gut
    begründeter Mutmacher zu verstehen, weil
                                                     16
    sie auf reale Aufbrüche und gelungene            IMPRESSUM &
    Entwicklungsprozesse aus dem Zürcher
    Kirchenleben verweisen können. Und auf
                                                     CARTOON
    Menschen wie Sie liebe Leserin, lieber Leser,
    die sie anstossen und umsetzen und damit in
    ihren Kirchgemeinden dafür sorgen, dass die
    Kirche lebendig, innovativ und nahe bei den
    Menschen bleibt.
         Lesen Sie mehr davon im Artikel auf Seite
    6 und immer wieder auch auf vielen anderen
    Seiten im «notabene», wo es uns eine Freude
    ist, über Ihr inspirierendes Schaffen und
    Wirken berichten zu können.
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AKTUELL   3

KIRCHENSYNODE                                                KLOSTER KAPPEL
—Weitere Gemeindefusion                                      —Kirchensynode bewilligt
besiegelt                                                    Investition
KOM. Die Kirchensynode sagte an ihrer Sitzung vom            KOM. An ihrer Septembersitzung genehmigte die
28. September mit 72 Stimmen deutlich Ja zum Zu­             Kirchensynode ohne Gegenstimmen eine statische
sammenschluss der Kirchgemeinden Stäfa und                   Sanierung sowie den Umbau und die Erweiterung
Hombrechtikon. Damit besiegelte das Kirchenpar­              des Wohngeschosses im Amtshaus des Klosters
lament den Fusionsprozess, den die beiden Gemein­            Kappel. Der Kirchenrat hatte dafür einen Objekt­
den im Frühjahr 2019 begonnen hatten und der nach            kredit von CHF 1,387 Mio. beantragt. Gerhard
einem emotional geführten Abstimmungskampf                   Hubmann, Präsident der Finanzkommission, em­
2021 schliesslich sowohl bei den Stäfner wie auch            pfahl die Annahme des Kredits und betonte, dass
den Hombrechtiker Mitgliedern eine Mehrheit fand.            das Kloster von strategischer Bedeutung für die re­
    Mittlerweile sei eine konstruktive Ruhe einge­           formierte Landeskirche sei. Die Investition sei nötig
kehrt, schreibt der Kirchenrat in seinem Antrag zum          und ermögliche eine bessere Nutzung.
Zusammenschluss. Er streicht heraus, dass die Ver­               Die nächste Kirchensynode findet am 23. No­
einigung von Kirchgemeinden auf der Linie liege,             vember statt. Interessierte können sie im Livestream
wie sie das Projekt KirchGemeindePlus verfolgt               online auf zhref.ch verfolgen. Die zu behandelnden
und wie sie in den letzten Jahren zahlreiche Kirch­          Geschäfte finden sich auf zhref.ch/kirchensynode.
gemeinden vollzogen haben. Die Fusion sei im                 Lesen Sie mehr zur Aussprachesynode auf Seite 11.
Blick auf die Herausforderungen, denen sich die
Kirchgemeinden bei der Erfüllung des kirchlichen
Auftrags und hinsichtlich der zur Verfügung stehen­
den Ressourcen zu stellen haben, ein Schritt in die
beabsichtigte Richtung. Brigitte Henggeler, Präsi­           FILMPREIS DER KIRCHEN
dentin der Geschäftsprüfungskommission, bestätig­
te diese Sicht und sprach von Aufbruchstimmung,
                                                             —«La Mif» ab März im Kino
die in der neuen, künftig rund 8000 Mitglieder um­           KOM. Der von den Zürcher Kirchen im Rahmen des
fassenden Gemeinde spürbar sei.                              Zurich Film Festivals prämierte Film kommt im
                                                             März 2022 in die Schweizer Kinos. Die katholische
                                                             und die reformierte Kirche hatten die Arbeit des
ORGANSPENDE                                                  Genfer Regisseurs Fred Baillif im Rahmen ihrer
                                                             Preisverleihung im September mit einen Preisgeld
—Kritik aus dem Spital                                       von 10 000 Franken ausgezeichnet.
KOM/REF.CH. Die von National- und Ständerat verab­               Der Film «La Mif» (umgangssprachlich für Fa­
schiedete Neuregelung der Organspende stösst bei             milie) spielt in einem Heim, in dem junge Frauen
Spitalseelsorgenden auf Kritik. Gegenüber dem                aus prekären Elternhäusern eine neue Art von Ge­
Newsportal «ref.ch» sagte Susanna Meyer Kunz,                meinschaft erleben, aber auch mit ihren unter­
Leiterin der reformierten Spitalseelsorge am Zürcher         schiedlichsten Temperamenten aufeinanderprallen.
Universitätsspital, die Regelung, wonach jeder zum           «Der Film verleiht den Frauen, die sonst nicht gese­
Organspender werde, der sich nicht explizit dagegen          hen werden, Sichtbarkeit. Er hebt mit einer dringli­
ausgesprochen habe und dessen Angehörigen keine              chen Stimme die Wichtigkeit solcher Institutionen
Einwände vorbringen, sei unausgewogen und bringe             für unsere Gesellschaft hervor», so Jurypräsidentin
Angehörige in eine schwierige Situation. Besser              und Filmdozentin Lucie Bader.
wäre laut der Pfarrerin eine explizite Zustimmung            Reportagen und Bilder der Preisverleihung sowie eine
seitens der Spender vor dem Tod. Spitalseelsorgerin          Filmbesprechung auf filmpreis-der-kirchen.ch
Barbara Oberholzer, ebenfalls am Unispital tätig,
hätte die erweiterte Zustimmungslösung favorisiert,
kann aber mit der Neuregelung leben. Es sei aber
völlig verständlich, wenn Hinterbliebene eine
Organ­entnahme ablehnen würden. Sowohl Meyer
als auch Oberholzer halten die Organspende für eine
gute Sache und haben sich selbst dazu entschieden.
    Die EKS hat sich bereits 2019 gegen die auto­
matische Weitergabe von Organen ausgesprochen.
Sie nennt die Organspende «keine Pflicht», sondern
«einen Akt der Barmherzigkeit». Ein überparteili­
ches Komitee hat gegen die Vorlage das Referend­                    Regisseur des Siegerfilms, Fred Baillif.
                                                                    Foto: Gion Pfander
um ergriffen. Der Kirchenrat wird sich in den kom­
menden Wochen mit dem Thema befassen.
Die Stellungnahme der EKS finden Sie auf: evref.ch/themen/
theologie-ethik/bioethik/organspende
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4   AKTUELL

                                                            SPITALSEELSORGE
     NACHGEFRAGT
     —«Ohne Freiwil-                                        —Kapelle im Spital
     lige läuft nichts»                                     Limmattal wird eingeweiht
                                                            SCH. Am 13. November wird die neue Kapelle des
     sch. Freiwillige waren in der Zeit                     Limmattal-Spitals eingeweiht. Bereits im März
     der Pandemie gefragt und gefordert.                    dieses Jahres war mit dem Aufzug der Glocke die
     Nachgefragt bei Simone Siegenthaler,                   Fertiggestellung des Baus eingeläutet worden.
     Fachmitarbeiterin der Landeskirche für                 Die ökumenische Spitalkapelle musste wegen
     Partizipation und Freiwillige, zum Tag der             des Baus des neuen Pflegezentrums des Spitals
     Freiwilligen am 5. Dezember.                           2015 abgerissen werden. Der in den 1970er Jah­
                                                            ren erstellte Sakralbau stand unter Denkmal­
     Die Zeit der Pandemie bedeutete für die                schutz und wurde deshalb wieder möglichst ori­
     Freiwilligenarbeit Ausnahmezustand.                    ginalgetreu aufgebaut. An der Einweihung wirkt
     Aufgaben brachen weg, andernorts war                   das ökumenische Seelsorgeteam des Spitals mit,
     Hilfe auf neue Weise gefragt. Wie mei­                 ebenso Kirchenratspräsident Michel Müller und
     sterten die Freiwilligen diese Zeit?                   Bischof Joseph Maria Bonnemain, der während
          Wir erlebten die Freiwilligen als äusserst        über 30 Jahren Seelsorger im Spital Limmattal
          flexibel. Es entstanden schnell neue              war. Im sechsköpfigen Seelsorgeteam arbeiten
          Netzwerke, welche Freiwilligenarbeit              reformierterseits die Pfarrerinnen Annegret Bort­
          vermittelten, vor allem auch online. Zu           lik und Regula Metzenthin.
          Beginn engagierten sich vermehrt die
          Jüngeren für die Älteren, zum Beispiel in
          der Einkaufshilfe. Freiwilligenarbeit war
          während der Pandemie systemrelevant,
          die Leute zeigten sich sehr solidarisch.

     Wie kann man dieses Engagement
     wertschätzen? Reicht ein Schulterklopfen
     am Tag der Freiwilligen?
        Es braucht mehr als das, denn Freiwilli­
        genarbeit ist für unsere Gesellschaft von
        unschätzbarem Wert. Am besten gefällt
        mir persönlich der Dank in Form einer
                                                            STADT ZÜRICH
        grosszügigen Einladung zu einem feinen              —Die grösste Kirchgemein-
        Essen oder Apéro, mit Musik oder einem
        anderen Rahmenprogramm. Da kommen
                                                            de wählt ihre Behörden
        alle freiwillig Engagierten zusammen, da            KOM. Am 3. April 2022 finden die Gesamterneue­
        kann man sich vernetzen, es entstehen               rungswahlen der Behörden der Kirchgemeinde
        neue Kontakte und neue Ideen.                       Zürich statt. Dies teilt die Geschäftsstelle der
                                                            grössten Kirchgemeinde der Schweiz im Oktober
     Welche Lehren ziehen Sie für die künftige              mit. Das Wahlprozedere bleibt dabei gleich wie
     Gestaltung der Freiwilligenarbeit?                     2019, als fast 70 000 reformierte Stimmberechtig­
        Die Menschen und ihre Motivation für ein            te der Stadt Zürich und der Gemeinde Obereng­
        freiwilliges Engagement verändern sich              stringen erstmals zur Behördenwahl an die Urne
        laufend. Aber der Anteil an Personen, die           gerufen wurden. Für die Wahl der sieben Mitglie­
        sich freiwillig engagieren, bleibt laut             der der Kirchenpflege inklusive des Präsidiums
        Freiwilligenmonitor seit Jahren etwa                bildet die Kirchgemeinde Zürich den Wahlkreis.
        gleich. Das beruhigt mich. Wichtig ist,             Die Wahl des 45-köpfigen Kirchgemeindeparla­
        dass Institutionen und Organisationen den           ments erfolgt in den Wahlkreisen, die für die
        Wandel nicht verpassen und entsprechend             Wahl des Kantonsrats auf Stadtgebiet gelten. Für
        reagieren. Wir haben heute andere Moti­             die Wahl der Kirchenpflege steht fest, dass die
        vationsgründe für Freiwilligenarbeit als            bisherigen Mitglieder der Kirchenpflege sowie
        vor 20 Jahren. Menschen möchten sich                die Präsidentin sich zur Wiederwahl stellen.
        punktuell engagieren. Da ist es wichtig,            Mehr Infos: reformiert-zuerich.ch
        dass man offen ist für neue Ideen, dass
        man sich interessiert, was Menschen an
        Ressourcen mitbringen, und vor allem auf
        Augenhöhe interagiert.
     Kontakt, Bildungsangebote und Infos auf: zhref.ch/
     partizipation und zhref.ch/intern/freiwilligenarbeit
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AKTUELL      5

EKS
—20 Jahre Ökumenische
                                                           Blog
Konsultation
KOM.  In einem kurzen Rückblick thematisiert die
EKS auf ihrer Website die 20-jährige Geschichte
der Ökumenischen Konsultation: Im September
2001 legten die Schweizer Bischofskonferenz
(SBK) und der damalige Schweizerische Evangeli­
sche Kirchenbund (SEK, heute EKS) das «Wort der
Kirchen. Miteinander in die Zukunft» vor. Das Do­
kument bildete das Ergebnis eines mehrjährigen                        LUCA ZACCHEI
Konsultationsprozesses. Im Januar 1998 hatten bei­                 Slam-Poet und Kolumnist
de Kirchen die «Ökumenische Konsultation zur so­
zialen und wirtschaftlichen Zukunft der Schweiz»
lanciert und die schweizerische Bevölkerung aufge­             Transzendenz auf der
rufen, ihre Überlegungen zur Gestaltung der sozia­                    Vespa
len und wirtschaftlichen Zukunft mitzuteilen. Die
                                                           Ich halte mich stehend am Lenker der
1046 Antworten von Personen und Institutionen
                                                           Vespa und habe das Gefühl, ich würde
wurden strukturiert aufgearbeitet und in dem «Aus­
                                                           selbst steuern. Meine braungebrannten
wertungsbericht. Welche Zukunft wollen wir?» im
                                                           Füsse schlittern in den abgenutzten
September 2000 publiziert.
                                                           Sandalen, deshalb strecke ich meine
    Die Ökumenische Konsultation reiht sich laut
                                                           Zehen und kralle diese auf der gerillten
EKS ein in eine weltweite kirchliche Diskussion
                                                           Fussmatte aus Gummi fest. In der Luft
über die globale wirtschaftliche Entwicklung. Das
                                                           liegt Benzin- und Motorölduft.
Wort der Kirchen habe auch zwanzig Jahre nach sei­
                                                               Grossvater fährt langsam, und vor
nem Erscheinen nichts von seiner Aktualität verlo­
                                                           den Kurven drückt er kurz mit seinem
ren, hält die EKS fest.
                                                           rechten Fuss auf die Hinterradbremse.
https://www.evref.ch/themen/oekumene/schweizer-bi-         Der Geschwindigkeitsanzeiger bewegt
schofskonferenz-sbk/20-jahre-oekumenische-konsultati-
on-welche-zukunft-wollen-wir/                              sich in sonderlichen Sprüngen, als
                                                           würden wir während der Fahrt Luftlö­
                                                           cher durchbrechen. Mein schmunzeln­
                                                           des Gesicht zittert im Rückspiegel,
                                                           Grossvater trägt einen Strohhut und
30 JAHRE KABEL                                             eine dunkle Brille. Sein Schnurrbart
Video von Lernenden über die                               bewegt sich leicht nach rechts und
                                                           links, je nachdem, welche Kurve wir
Beratungsstelle                                            nehmen. Ob ihm das bewusst ist?
                                                               Grossvaters Vespa ist crèmefarben,
KOM. Zu ihrem 30-jährigen Bestehen hat die Lehrlings­
                                                           der Zweiersitz schwarz und warm, weil
beratungsstelle kabel bei ihren Lernenden ein Video in
                                                           er zuvor an der Morgensonne gestan­
Auftrag gegeben, das sie und ihre Angebote präsen­
                                                           den hat. Nun sind sind wir seit ein paar
tiert. Was im Jahr 1991 klein begonnen hat, hat sich in
                                                           Minuten unterwegs und fast beim
diesen 30 Jahren zu einer anerkannten professionellen
                                                           Dorfeingang angelangt. Manchmal gibt
Beratungsstelle rund um die Berufslehre entwickelt.
                                                           es auf dem Asphalt kleine Gruben, die
An wen sich die Angebote richten und in welchen Si­
                                                           Nonno gekonnt umfährt, was uns leicht
tuationen man sich an kabel wenden kann, verraten die
                                                           zum Schaukeln bringt. Nonno schaltet
Mediamatiker-Lernenden Carolina Duarte, Jessica
                                                           die Gänge mit der linken Hand. Jedes
Bühler und Kim Graf im aussagekräftigen Video, das
                                                           Mal, wenn er das tut, legt die Vespa eine
sie als Projektarbeit im dritten Lehrjahr gedreht haben.
                                                           Verschnaufpause ein, um dann brum­
Die kabel-Mitarbeitenden sind ab sofort auch über
                                                           mend einen Satz nach vorne zu ma­
Handy, WhatsApp und Co erreichbar.
                                                           chen. Dann halte ich mich noch fester
Weitere Informationen unter www.kabel-berufslehre.ch       am Lenkrad und lache vergnügt.
                                                               Mit Grossvaters Vespa fahren wir
                                                           nirgendwohin und sind doch ganz nah
                                                           bei uns.
                                                           Mehr lesen zu ganz alltäglichen Transzen-
                                                           denzerfahrungen in einer neuen
                                                           RefLab-Blogreihe auf reflab.ch
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6   SCHWERPUNKT

                                KIRCHENENTWICKLUNG

         Tagebuch eines
           Aufbruchs
    Die Zürcher Landeskirche und ihre Kirchgemeinden sind
     seit Jahren in Aufbruchsstimmung: Sie spannen zusam­
    men, organisieren und gestalten Kirche neu. Ein Buch do­
       kumentiert diesen Prozess und macht Lust auf mehr.
                                              Von Christian Schenk

    Was geschieht, wenn ein Garten einer kirchlichen       Veränderung erhalten die Kirchen aber auch von
    Liegenschaft brachliegt und zugleich das Bedürfnis     aussen: Gesellschaftliche Trends, losere oder ab­
    nach einem Treffpunkt im Quartier wächst? Die          reissende Bindungen der Mitglieder, kleiner wer­
    Kirchgemeinde Illnau-Effretikon, allen voran Mit­      dende Ressourcen verlangen nach einer Weiterent­
    arbeitende der Sozialdiakonie, haben die ungenutz­     wicklung dessen, wie man in Zukunft Kirche sein
    te Ressource mit dem Bedürfnis verbunden: Sie          kann. Die Zürcher Landeskirche hat diesen Verän­
    starteten mit einer Gruppe von Menschen mit Mi­        derungsprozess, den Kirchgemeinden reihum mit­
    grationshintergrund, psychischer Beeinträchtigung      tragen und gestalten, 2012 unter dem Titel KirchGe­
    und Freiwilligen die Bepflanzung des Grundstücks       meindePlus angestossen. Ein Mittel dazu sind dabei
    und nannten es «Treffpunkt Garten». Daraus wuch­       auch Zusammenschlüsse von Gemeinden, die einer­
    sen nicht nur Gurken und Tomaten, sondern gute         seits helfen, Ressourcen zu bündeln, andererseits
    Beziehungen und eine lockere Gemeinschaft, die         aber auch einen anspruchsvollen Weg der Integra­
    sich auch zu Festen und Teilete-Gottesdiensten         tion nach sich ziehen und nach einer Neuausrich­
    trifft.                                                tung der Gemeindeentwicklung rufen.
         Oder: Was passiert, wenn eine Kirchgemeinde
    beschliesst, eine Kirchenbank aus ihrem festge­        Neuausrichtung nach der Fusion
    schraubten Kontext zu lösen und vor die Käsi, in die       Wie beispielsweise im Furttal, ebenfalls festge­
    Alterssiedlung oder auf den Dorfplatz an der Chilbi    halten in der Beispielsammlung der Publikation:
    zu stellen? Bäretswil hat dieses Experiment gewagt.    Dort setzte sich das Pfarrteam nach der Fusion von
    Während sieben Monaten wurde die Bank zum mo­          drei Kirchgemeinden zusammen und fragte pro­
    bilen Treffpunkt, zum Denkanstoss, zum Kunstob­        grammatisch: «Was heisst ‹das Evangelium verkün­
    jekt und zu einem Signal, dass kirchliches Leben       den› im Furttal?» Eine Standortanalyse machte
    nicht nur in alten Gemäuern stattfinden kann.          deutlich, dass die Lebenswelten sehr unterschied­
                                                           lich sind: von grossen Wohnblock-Siedlungen über
    Zündende Ideen                                         gewachsene Dorfstrukturen bis hin zu Einfamilien­
        Die zwei Beispiele, dokumentiert und erzählt       haussiedlungen und Weilern mit Bauernhöfen. Das
    im jüngst von der Zürcher Landeskirche und dem         Pfarrteam wollte diese Vielfalt betonen. So entstand
    TVZ publizierten Buch «Gemeindeentwicklung in          aus der Pfarrteam-Retraite der Leitsatz «vielfalt mit
    7 Tagen», zeigen: Es braucht manchmal eine kleine      gott in liebe». Um diesen nicht nur als Papiertiger
    zündende Idee, die im Kirchgemeindeleben einiges       enden zu lassen, gestaltete man ihn als Würfel und
    in Gang setzen kann. Sie entsteht dort, wo Men­        deklarierte eben diese Vielseitigkeit der Gemeinde
    schen es wagen, Kirche neu zu denken, mit neuen        spielerisch und fassbar zum Impulsgeber für die
    Formen auf Menschen zuzugehen, sie beteiligen          künftige Gemeindeentwicklung.
    und Räume für sie öffnen.
        Das ist, wenn man es so anpackt wie in den ge­     Inspiration aus der Praxis
    schilderten Beispielen, ein lustvoller und motivie­       Gemeinde entwickeln in 7 Tagen – mit der fast
    render Prozess. Anstösse zu einer Entwicklung und      schon übermütigen Ansage überschreiben die Her­
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                                                                      Was zeichnet unsere Kirchge-
                                                                      meinde aus? Und wie entwi-
                                                                      ckeln wir sie weiter? Die
                                                                      Publikation hilft, diese Fragen
                                                                      zu beantworten. Illustration:
                                                                      Katrin von Niederhäusern

                                                       Das Buch
                                                       Monika Wilhelm,
                                                       Matthias Bachmann:
                                                       Gemeindeentwick­
                                                       lung in 7 Tagen.
                                                       Geschichten, Tools, Methoden.
                                                       Herausgegeben von der Evange­
                                                       lisch-reformierten Landeskirche
                                                       des Kantons Zürich. TVZ, 2021.
                                                       264 Seiten, Fr. 36.–
                                                       Folgende Personenkreise bekommen das
                                                       Buch als Geschenk zugestellt: Präsidien und
ausgeber die Publikation. Sie haben diesen Titel au­   Vizepräsidien der Kirchenpflegen; Gemein-
genzwinkernd gesetzt, aber auch mit dem Hinweis,       dekonventsleiterinnen und -leiter; Gemeinde-
dass sich mit «inspirierter, gezielter und gekonnter   pfarrämter; Kirchgemeindeschreiberinnen
                                                       und -schreiber.
Arbeit» in nützlicher Frist Gemeindeentwicklung in
Gang setzen lässt. Und eben dazu ist die Publikation
praxisorientiert aufgebaut und gespickt mit realen     Die 7 Tage
Beispielen aus der Zürcher Kirchenlandschaft. Da­      1. Tag: Was ist die gemeinsame
neben enthält jeder Tag einen methodischen Teil, er        Grundlage unserer Kirchge­
referiert Theorien der Organisationsentwicklung            meinde, die gelebte Vielfalt
und verankert die Entwicklungsschritte theologisch         erlaubt?
und soziologisch. Immer auch kommen die Mache­         2. Tag: Wie verändert sich Kirche
rinnen und Macher vor Ort zu Wort und erzählen             in nachmodernen Zeiten?
ihre Geschichte: Zum Thema Nutzung von Kirchen­        3. Tag: Welche Visionen stärken
räumen erzählt beispielsweise der Stadtzürcher Kir­        unsere Kirchgemeinde in der
chenpfleger Michael Braunschweig, wie es dazu              Veränderung?
kam, dass das riesige Kirchgemeindehaus in Wip­        4. Tag: Wie nutzen wir als Kirche
kingen der Klimabewegung zur Zwischennutzung               unsere Ressourcen nachhal­
angeboten wurde und was das bei den jungen Akti­           tig?
vistinnen auslöst. Oder man erfährt von der            5. Tag: Wie können Menschen
Kirchenpflege in Stammheim, was es heisst, eine            Kirche mitgestalten?
malerische Hochzeitskapelle nicht nur in der Hei­      6. Tag: Wie leiten wir die Kirche
ratshochsaison gut zu nutzen.                              von heute?
    Wer praxisnahe Anregung für die eigene Kirch­      7. Tag: Wie vernetzen wir uns vor
gemeindeentwicklung sucht, findet in dieser Publi­         Ort, in der Region und welt­
kation eine Fülle von Anknüpfungspunkten. Sie              weit?
kann für Mitarbeitende und Behörden als gemeinsa­
me Diskussions- und Arbeitsgrundlage beispiels­
weise in sieben Tageslektionen verwendet werden.       Das Gespräch dazu
Damit lässt sich gemäss den Herausgebern und He­       Online auf Zoom am 25. 11.,
rausgeberinnen auch der Titel beim Wort nehmen.        17.15 bis 18.15 Uhr, mit Monika
«Dann entfalten nicht nur die inspirierenden Ge­       Wilhelm, Texterin des Buchs;
schichten ihre Wirkung, sondern Tools und Metho­       Michel Müller, Kirchenratspräsi­
den lassen sich direkt und mit sichtbaren Ergebnis­    dent; Matthias Bachmann, Pro­
sen anwenden.»●                                        jektleiter
                                                       Infos auf www.in7tagen.ch
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    JUGENDARBEIT ÜBER GEMEINDEGRENZEN

     Bauen an der
     Biodiversität
    Mit Ökologie befassen sich derzeit viele Kirch­
     gemeinden. Im Weinland setzten Jugendliche
    das Thema besonders kreativ und handfest um
    und realisierten mit ihrem «Lebensturm» auch
       ein nachhaltiges Stück Gemeindeaufbau.
              Von Marianne Hablützel und Christian Schenk
Anpacken beim nachhaltigen Gemeindeaufbau - GEMEINDEENTWICKLUNG - UND AUSSERDEM: Ökologie in der Jugendarbeit - Danke sagen am Tag der ...
ÖKOLOGIE       9

                                                                             Umweltbildung mit Ju-
                                                                             gendlichen und Familien
                                                                             Weitere Ideen zur Umweltbildung
                                                                             hat das Team des Bereichs Eltern-
                                                                             und Erwachsenenbildung der
                                                                             Zürcher Landeskirche für die Eltern-
                                                                             und Familienarbeit in der Kirche
                                                                             zusammengestellt. 16 erlebnisori­
                                                                             entierte Bausteine für einen Fami­
Handfester und nachhaltiger Gemeindeaufbau: Weinländer Jugendliche           lien-Stationenweg stehen im Hand­
arbeiten am «Lebensturm». Fotos: zVg Kirchgemeinde Weinland Mitte
                                                                             buch bereit.
                                                                             Auch zum Thema Mensch und Tier
       Nicht nur über Umweltthemen reden, sondern diese                      stehen Module für die Konfarbeit
       auch handfest umsetzen, dies nahmen sich Jugend­                      bereit. «Tiere sind Mitgeschöpfe –
       liche der Kirchgemeinden Benken, Ossingen, Mar­                       Nachdenken über die Beziehung
       thalen, Rheinau-Ellikon, Trüllikon-Truttikon diesen                   von Mensch und Tier. Drei Baustei­
       Sommer vor. Im Rahmen eines gemeinsam ausge­                          ne für die Konfirmationsarbeit», in
       schriebenen Lagers planten sie den Bau eines rund                     Zusammenarbeit mit AKUT Arbeits­
       vier Meter hohen Lebensturms, ausgestattet mit                        kreis Kirche und Tiere.
       Nisthilfen für verschiedene heimische Tierarten.
                                                                             • zhref.ch/intern/erwachsenen-und-elternbildung­/
       Einzelne Teams holten Lehm, sammelten Steine                          downloads
       und suchten Äste, damit der Lebensturm mit den                        • zhref.ch/intern/religionspaedagogik/
       verschiedenen Bereichen für Insekten, Igel, Eidech­                   konfirmation/­material
       sen und Schlangen gefüllt werden konnte. Andere                       • zhref.ch/intern/umwelt/kirchliche-bildungsarbeit
       schraubten die Vogel- und Fledermaushäuschen zu­
       sammen, schleppten Steine und passten die ver­                        Umweltbewusst handeln
       schiedenen Bestandteile in den Turm ein. Es gab                       Die Bewahrung der Schöpfung ist
       Elemente aus Ton, gefüllt mit Schilf und Bambus,                      der Landeskirche ein Anliegen und
       Tontöpfe mit Stroh, Kisten mit Rinde und Ästen.                       in der Kirchenordnung verankert.
                                                                             Für die Legislaturperiode von 2020
       Biologie trifft Theologie                                             bis 2024 ist das umweltbewusste
           Um den Jugendlichen der zukünftigen Kirchge­                      Handeln eines der Ziele des Kir­
       meinde Weinland Mitte neben der praktischen Ar­                       chenrates: «Die Bedrohung der
       beit das nötige Hintergrundwissen zum Thema zu                        natürlichen Lebensgrundlagen ist
       vermitteln, kam jeden Morgen eine Biologin auf                        eines der Kernprobleme unserer
       den Lagerplatz bei Wildensbuch und erklärte ver­                      Zeit. Die Vielfalt des Lebens auf
       schiedene Aspekte von Biodiversität. Das Pro­                         unserem Planeten und die Überle­
       gramm war straff, die Anforderungen an die 14 Ju­                     bensfähigkeit der Menschheit und
       gendlichen und die Leitung beträchtlich, schliesslich                 ihrer Mitwelt sind in Frage gestellt
       musste man in vier Tagen fertig sein. Dem Enthusi­                    – es besteht höchste Dringlichkeit
       asmus der Teenager tat das keinen Abbruch, sie fan­                   für Massnahmen gegen den Klima­
       den auch nach der Arbeit noch die Energie, bis spät                   wandel.» Entsprechend stellen die
       in die Nacht am Feuer zu sitzen.                                      Gesamtkirchlichen Dienste Impulse,
           Auch geistliche Inputs waren Teil des Lagers.                     Infos und Angebote zum umweltbe­
       Die Jugendlichen beschäftigten sich mit dem The­                      wussten Handeln in Kirchgemein­
       ma «bauen». Zum Beispiel, wie Gott dem Men­                           den zur Verfügung. Auch die Kap­
       schen aufgetragen hatte, die Erde zu verwalten und                    peler Kirchentagung 2022 widmet
       zu bebauen. Oder auch, dass egoistisches Sich-sel­                    sich dem Thema (Infos dazu S. 14)
       ber-erhöhen-wollen beim Turmbau zu Babel zum
                                                                             • Eine Fülle von Angeboten, Predigt­anregungen
       Chaos führte. Dies im Gegensatz zur Teamarbeit,                       und Ideen aus den Kirchgemeinden finden Sie
       als Nehemia die Stadtmauern von Jerusalem inner­                      auf zhref.ch/intern/umwelt
       halb von 52 Tagen wieder aufbaute.                                    • Kappeler Kirchentagung: Nach uns die
                                                                             Schöpfung! zhref.ch/kirchentagung
       Gemeinschaftswerk
           Am Ende der Lagerwoche galt es, das Dach des
       Lebensturms aufzusetzen. Mit blosser Körperkraft
       wäre das nicht möglich gewesen. Ein Unternehmer               den den Sinn für die Wichtigkeit von Umweltfragen
       aus der Gegend stellte die nötige Maschine zur Ver­           geschärft hat, steht ausser Frage. Ebenso, dass das
       fügung. Um das Ganze gebührend zu feiern, waren               gemeinsam Geschaffene echt nachhaltig ist: Der
       Eltern, Sponsoren und Interessierte aus allen Dör­            Turm bleibt stehen, man wird ihn und das Leben,
       fern eingeladen. Dass das Projekt die Jugendlichen            das sich in ihm einnisten wird, noch lange Zeit be­
       zusammengeschweisst und bei allen Teilnehmen­                 sichtigen können.●
Anpacken beim nachhaltigen Gemeindeaufbau - GEMEINDEENTWICKLUNG - UND AUSSERDEM: Ökologie in der Jugendarbeit - Danke sagen am Tag der ...
10   ÖRK-VOLLVERSAMMLUNG

             Generationenereignis
                 Unter dem Motto «Die Liebe Christi bewegt,
                  versöhnt und eint die Welt» findet 2022 in
                     Karlsruhe die Vollversammlung des ÖRK
                         statt. Auch Schweizer Beteiligung ist
                                        gefragt.
                       rod. An diesem internationalen        EKS finanziell unterstützt. Ausserdem besteht die
                       Anlass des Ökumenischen Rates         Möglichkeit, sich einer interkantonalen Reisegrup­
                       der Kirchen (ÖRK) werden sich         pe der Kantonalkirchen Zürich, Bern-Jura-Solo­
                       Christinnen und Christen aus der      thurn oder St. Gallen anzuschliessen und gemein­
                      ganzen Welt austauschen und            sam den ersten oder zweiten Teil der
                    Workshops zu relevanten Themen           Vollversammlung zu besuchen. Ein pwb-Weiterbil­
                 wie etwa Interreligiöse Arbeit, Migrati­    dungsangebot für Pfarrpersonen, Sozialdiakoninnen
     onskirchen und Mission in der säkularisierten Ge­       und Sozialdiakone umfasst die Teilnahme an der
     sellschaft besuchen. Besucherinnen und Besucher         ganze Vollversammlung. Gesucht werden auch
     können die Diskussionen, Bible Studies und Gottes­      Freiwillige, die am Programm der Vollversamm­
     dienste miterleben und an internationalen Work­         lung mitwirken und sich im Swiss Hub auf dem
     shops teilnehmen. Das Treffen der 1500 Delegierten      Campus ehrenamtlich engagieren.
     der weltweiten Kirchengemeinschaft findet alle sie­
     ben oder acht Jahre statt; es war ursprünglich auf      Ein Pavillon im Herzen
     September 2021 angesetzt, musste aber verschoben            Im Herzen des Geländes stellt ein Pavillon der
     werden. Die letzte Vollversammlung fand 2013 in         EKS eine dynamische Infrastruktur zur Verfügung,
     Busan, Korea, statt; der letzte europäische Tagungs­    die eine hohe Sichtbarkeit und gleichzeitig vielfälti­
     ort war im Jahr 1968 die Stadt Uppsala.                 ge Angebote ermöglicht. Die Bereiche «Begrüs­
         In einer Mitteilung auf ihrer Homepage erklärt      sen», «Begegnen», «Informieren» und «Mitma­
     die EKS, die 11. Vollversammlung des ÖRK sei            chen/sich beteiligen» ermöglichen zahlreiche
     «eine einmalige Chance und ein Generationenereig­       bereichernde Interaktionen.
     nis». Die Gelegenheit, eine solche Versammlung              Für die Teilnehmenden aus der Schweiz ist im
     mit rund 4000 Teilnehmenden aus allen Ecken der         ersten Semester 2022 eine Vorbereitungstagung ge­
     Welt an einem Ort vereint und so nahe an der            plant. Ansprechperson für Beteiligungsmöglichkei­
     Schweiz zu erleben, sei einmalig. «Sie ist eine ein­    ten und für die Organisation von Gemeinde-Reise­
     zigartige Möglichkeit für die Kirchen, ihr Engage­      gruppen ist in der Zürcher Landeskirche Bettina
     ment für die sichtbare Einheit und das gemeinsame       Lichtler, Verantwortliche für Beziehungen und
     Zeugnis auszudrücken», schreibt die EKS. Eine           Ökumene.●
     ÖRK-Vollversammlung sei «die umfassendste Zu­           Informationen: www.oeme.ch/karlsruhe.
     sammenkunft von Christinnen und Christen welt­          Kontakt: bettina.lichtler@zhref.ch
     weit».

     Horizonterweiterung
         Die Horizonterweiterung durch geistliche und
     biblische Inputs, zahlreiche Begegnungsmöglich­
     keiten mit anderen Kirchenrealitäten, qualitativ
     hochstehende Referate und Dokumente sei in der
     Schweiz «für die Bearbeitung unserer kirchlichen
     Herausforderung nützlich». Daher strebe die EKS
     eine breite Beteiligung auch von Interessierten aus
     der Schweiz an. Die Synode der EKS hat an ihrer
     Versammlung vom 5./6. September 2021 beschlos­
     sen, sich gemäss ihrem Mitwirkungskonzept an
     Karlsruhe 2022 inhaltlich zu beteiligen; ihren finan­
     ziellen Gesamtaufwand veranschlagt sie auf
     362 200 Franken.
         Einzelpersonen und Gruppen aus Kirchgemein­
     den sind eingeladen, individuell oder als Gemein­
     de-Reisegruppe nach Karlsruhe zu reisen. Bei einer
                                                             Der ÖRK sorgt immer wieder dafür, dass Christinnen
     Mindestzahl von zehn Personen und drei Übernach­        und Christen aus aller Welt sich begegnen (Arusha
     tungen werden Gemeinde-Reisegruppen von der             2018). Foto: Albin Hillert/WCC
AUSSPRACHESYNODE            11

            Als Kirche auf die
           Menschen zugehen
 Wie die Kirchensynode mit einer Aussprachesynode über
             das Tagesgeschäft hinausblickt.

rod. Die Mitglieder der kirchlichen Synode trafen             Vier Feststellungen
sich Mitte September zu einer Aussprachesynode                Den schriftlichen Voten entnahm
und nahmen sich unter anderem der Frage eines                 Jürg Schoch vier Feststellungen:
Stadt-Land-Grabens an. Die Erkenntnisse wurden                ● Einen Stadt-Land-Graben kann
an der Sitzung Ende September unter Leitung von               man aus den Dialogen nicht her­
Jürg Schoch, einem ehemals langjährigen Mitglied              auslesen, im Gegenteil.
des Kirchenparlaments, beleuchtet. Im Folgenden
kommentiert Jürg Schoch einige Ergebnisse.                    ● Die Herausforderungen in den
                                                              Kirchgemeinden sind in den Augen
Halten Sie die Aussprachesynode für wert­                     der Synodemitglieder beträchtlich,
voll und wenn ja, in welcher Hinsicht?                        sie sind erkannt und benannt.
     Ich gebe zu: In meiner Aktivzeit als Synodaler           Bezüglich Abhilfen herrscht weitge­
     habe ich die Aussprachesynode selten als                 hend Ratlosigkeit.
     gewinnbringend erlebt. Heute denke ich: Ja, es           ● Die Aktivierung selbst der noch
     ist wertvoll, einmal gemeinsam darüber                   vorfindlichen Gemeindeglieder
     nachzudenken, was das Wichtige und das                   gelingt schlecht. Sie würde persön­
     Richtige ist in der aktuellen Kirche. Meiner             lichen Kontakt, Mut für Freiheit und
     Meinung nach ist die Aussprachesynode eine               Experimentierfreude brauchen. Und
     gute Möglichkeit, einen Schritt zurückzutre­             die Anerkennung der Grundbedürf­
     ten; ein moment de réflexion. Als Synodaler              nisse der Menschen: Autonomie,
     oder Synodalin will man seine Sache ja richtig           Zugehörigkeit und das Gefühl, den
     machen. Aber im Alltag der Parlaments-Me­                Aufgaben gewachsen zu sein.
     chanik geht dann oft die Frage unter, ob man             ● Die Digitalisierung könnte der
     auch das Richtige macht. Nicht nur die Dinge             Kirche neue Chancen eröffnen.
     richtig machen, sondern die richtigen Dinge              Dazu müsste man grundsätzliche
     machen. Darum muss es doch gehen.                        Grundlagen schaffen. Wäre es eine
                                                              Aufgabe der Synode, das anzustos­
Welche Faktoren belegen, dass es keinen                       sen?
kirchlichen Stadt-Land-Graben gibt?
    Die Äusserungen der Synodemitglieder aus
    allen Kantonsteilen! Für die meisten Diskussi­
    onsteilnehmenden scheint es zumindest
    bezüglich der gestellten Fragen nicht wirklich        Quartieren möglich. Als Möglichkeiten der
    einen kategorialen Unterschied zwischen Stadt         Mitgliederaktivierung wurden etwa genannt:
    und Land zu geben. Bei allen drei diskutierten        persönliche Kontakte pflegen, Vorbild sein,
    Fragen überwiegen Aussagen wie «Wir haben             projektbezogen und experimentierfreudig
    alle dieselben Herausforderungen in unseren           arbeiten und mitgestalten lassen.
    Kirchgemeinden, ob Land oder Stadt». Zu
    diesen Herausforderungen gehören etwa             Was schlagen Sie Kirchgemeinden vor?
    Mitgliederschwund, Säkularisierung und               Es ist empfehlenswert, Erstkontakte und
    Individualisierung.                                  -informationen für die Menschen am Ort über
                                                         die gängigen digitalen Medien anzubieten und
Wie unterscheiden sich die Herausforderun­               dafür die Jungen ins Boot zu holen! Sie
gen bezüglich Mitgliederbindung und -einbe­              wissen, wie das geht.
zug in urbanen und ländlichen Gebieten?
   Im Grundsatz scheinen sie sich nicht zu            Welche Möglichkeiten des Teilens von kreati­
   unterscheiden: Wir als Kirche müssen auf die       ven Ideen sehen Sie?
   Menschen zugehen. Du bist gemeint, du bist             Wichtig ist der Austausch von «good practice»
   gebraucht! Das ist graduell vielleicht in              zwischen Kirchgemeinden mithilfe der
   überschaubaren ländlichen Gegenden etwas               Fragen: «Was funktioniert bei euch? Können
   einfacher; es ist aber auch in städtischen             wir das bei uns adaptiert auch praktizieren?»●
12   TIPPS

     BUCHTIPP                                                BILDUNGSTIPP
     —Für eine neue Theologie                                —Heilig – oder was uns über
     der Gastlichkeit                                                     die Grenzen
                                                                          unseres Selbst
                         ROD.Spannende Entdeckungen
                        zwischen «Kreuzfahrt und
                                                                          hinaus reisst
                        Klosterküche» ermöglicht der                                  ED. Was ist es, das uns bis
                        aussergewöhnliche Sammel­            in unseren Kern berührt? Was reisst uns über die
                        band mit fünfjähriger Entste­        Grenzen unseres Selbst hinaus? Und warum erleben
                        hungsgeschichte zuhauf. Da ist       wir diese Momente als heilig? Hans Joas forscht
                        etwa das Projekt «Himmlische         zum Heiligen – oder zur Erfahrung der Selbsttrans­
                        Wege» des Vereins Sakralland­        zendenz. Wie können wir als Kirche an die Erfah­
                        schaft Innerschweiz, der herrli­     rung der Selbsttranszendenz anknüpfen, um Men­
                        che Alpenpanoramen mit wert­         schen das Evangelium zu vermitteln? Dazu erhalten
                        vollen Kirchenbauten und             wir Impulse von Hans Joas und Niklaus
     kulinarischen Köstlichkeiten aus der Klosterkü­         Peter.
     che verbindet. Da berichtet ein Pfarrer von der             Hans Joas ist Soziologe und Philosoph. Er lehrt
     Präsenz der Kirchen an der Ski-WM in St. Moritz         auf der Ernst-Troeltsch-Honorarprofessur an der
     und dort wird von Kapellenwanderungen und               Humboldt-Universität zu Berlin. Niklaus Peter war
     Berggottesdiensten rund um Zermatt erzählt.             Pfarrer am Zürcher Fraumünster. Er setzt bei den
         Die ebenso neuartige wie bestechende Idee,          religiösen Interessen der Menschen an und vertieft
     Analogien zwischen Kirche und Tourismus theo­           das Thema aus Sicht der Kirche. Profilierte Prakti­
     retisch und beispielhaft zu erörtern, erwächst in       kerinnen und Praktiker berichten, wie sie an trans­
     diesem touristisch-kirchlichen Reiseführer zu ei­       zendente Erfahrungen im Sufismus, outdoor und in
     nem pionierhaften Brückenschlag. Dieser er­öffnet       erotischen Begegnungen anknüpfen.
     bereichernde Perspektiven, etwa im abschliessen­        Der A+W Impuls findet am 22. November von 15 bis 18 Uhr
     den Plädoyer des Autors Christian Cebulj für eine       in der Bullingerkirche in Zürich statt und richtet sich
     «neue Theologie der Gastlichkeit», die Kirche           gleichermassen an Pfarrerinnen, Sozialdiakone, kirchliche
                                                             Mitarbeitende, Studierende und Interessierte. Im Anschluss
     und Gasthaus – als Wellness-Hotel – «in ihrer           findet ein Vernetzungsapéro statt. bildungkirche.ch/impuls11
     postmodernen Form» miteinander verschmelzen
     lässt. «Im Rahmen des Prinzips der Gastlichkeit
     wäre es die Aufgabe der Kirchen und der Seelsor­        BUCHTIPP
     ge, an den Orten heutiger Gastlichkeit und in den
     Philosophien der Gasthäuser unserer Tage die
                                                             —Rückkehr der Delfine – Blog­
     Sehnsüchte und Bedürfnisse der Menschen von             sammlung aus dem RefLab
     heute kennen zu lernen und von den Antworten
     der Wirtinnen und Wirte für die Kirchenentwick­                            SCH. Das RefLab, das reformierte
     lung zu profitieren.»                                                      Medien-Labor, war mit seiner
     Christian Cebulj, Thomas Schlag (Hg), Zwischen Kreuz-                      Blog- und Podcast-Plattform
     fahrt und Klosterküche, Formen kirchlicher Präsenz im                      kaum auf Sendung gegangen, da
     Tourismus, TVZ 2021, 234 Seiten, Fr. 32.80.                                brach die Pandemie aus und dik­
                                                                                tierte und dominierte unweiger­
                                                                                lich die Themen, mit denen sich
                                                                                die Redaktion befassen sollte.
                                                                                Eine Sammlung von Blogbeiträ­
                                                                                gen aus diesem Krisenjahr ist
                                                                                jetzt in Buchform erschienen und
                       ST E L                                verleiht den bisher vor allem online verbreiteten
                                 LEN
               Offen IM W                                    Texten und Kommentaren ein gebundenes, fassba­
               in de e Pfarrste EB
                                                             res Format. Die Texte sind von persönlicher Betrof­
                    n          l                             fenheit geprägt und berühren auch deshalb, weil sie
              Dien Gesamt len, Stell
             geme sten und kirchlich en                      grosse Fragen nach Krankheit, Tod, Solidarität be­
                  in          de      en                     handeln, die in dieser Zeit in einer seltenen Dring­
              zhref den finde n Kirch­                       lichkeit gestellt wurden. Bei aller Tiefe sprechen die
                   .ch/o        n Sie
                 offen rganisati auf:                        Beiträge auch von neuen Erkenntnissen, von hoff­
                       e-ste       o
                             llen n/                         nungsvollen Erfahrungen und witzigen Absurditä­
                                                             ten.
                                                             Rückkehr der Delfine. Blogbeiträge aus dem Jahr, in dem
                                                             wir «normal» neu definierten. Hg. von Johanna Di Blasi,
                                                             Stephan Jütte, Manuel Schmid, Luca Zacchei. TVZ, 2021.
                                                             177 Seiten, Fr. 19.80.
PORTRÄT              13

                                                                                       MARKUS WÜRZER
                                                                                      Sigrist in Winterthur Seen
                                                                                       Als IT-Verantwortlicher hält er
                                                                                       die Kirchgemeinde technisch
                                                                                      immer auf dem neusten Stand
                                                                                        und sorgt für gute Bild- und
                                                                                          Tonqualität bei Gottes-
                                                                                           dienstübertragungen.

       Heizen mit dem Handy
                    Seen treibt die Digitalisierung voran.
                                           Von Christian Schenk

Die Floristin will noch ein Gesteck in der Kirche       schaft ist das Zusammenspiel von Verowa mit dem
deponieren, die Türe ist aber bereits geschlossen:      Programm Syneos. Letzteres erlaubt die Steuerung
Noch vor einigen Jahren hätte Markus Würzer in          von Geläut, Türschlössern und der Heizung. Wird
diesem Fall auf sein Velo steigen und zur Kirche        ein Trauergottesdienst gebucht, sind das Raumkli­
strampeln müssen. Heute zückt er sein Handy und         ma und das Geläut gleich mitprogrammiert. Markus
öffnet die Türe mit zwei Klicks auf die entsprechen­    Würzer hat auch hier bei der Justierung der Abläufe
de App. Auch das Raumklima in der Kirche oder           mitgearbeitet und dafür gesorgt, dass seine Kirchge­
den Buchungsplan der Sitzungszimmer im Kirchge­         meinde Pionierarbeit geleistet hat, von der auch an­
meindehaus kann der Sigrist und IT-Verantwortli­        dere profitieren können.
che der Kirchgemeinde Winterthur Seen auf diese             Mittlerweile sind in der Kirchgemeinde Win­
Weise steuern. Möglich machen dies zwei auf kirch­      terthur Seen alle Mitarbeitenden geschult und Dop­
liche Bedürfnisse zugeschnittene Raumverwal­            pelspurigkeiten bei den einst unterschiedlichen
tungs- und Systemsteuerungsprogramme, eine in­          Agendaführungen ausgemerzt. Natürlich brauche es
novationsfreudige Kirchenpflege und ein Sigrist mit     am Anfang Zeit und auch die Bereitschaft der Mit­
Begeisterung für technisch schlaue Lösungen.            arbeitenden, sich auf die Neuerungen einzulassen,
     Die Software für die Raumverwaltung (Verowa)       sagt Markus Würzer. In Seen sei man aber traditio­
ist seit einem Jahr in Betrieb. Mit ihr managt die      nell innovativ und technikaffin. Das habe er bereits
Kirchgemeinde nicht nur die Buchungen in der für        bei seinem Jobantritt vor 14 Jahren gespürt. Seither
alle Mitarbeitenden benutzbaren Agenda, sondern         seien immer wieder technische Neuerung einge­
definiert Verantwortlichkeiten und Arbeitsabläufe.      führt worden. Einen grossen Sprung zur Digitalisie­
Das geht von der Türöffnung und Bereitstellung von      rung habe die Kirche in der Pandemie-Zeit gemacht.
Beamer und Laptop bis zur To-do-Liste für Öffent­       «Schon in der ersten Woche nach dem Lockdown
lichkeitsarbeit. Trägt ein Sozialdiakon beispiels­      streamten wir den ersten Online-Gottesdienst», sagt
weise die Reservation eines Zimmers für Deutsch­        Würzer. Damals noch höchst improvisiert mit einer
unterricht für Flüchtlinge ein, sind die Daten gleich   Handykamera. Heute steuert Markus Würzer eine
auch auf der Website einsehbar. Auch der Infobild­      rundum schwenkbare Kamera, blendet Liedtexte
schirm beim Eingang wird mit den Informationen          ein und projiziert sie gleichzeitig für die Gottes­
gespiesen.                                              dienstgemeinde. Auch heute schauen um die 50 Per­
                                                        sonen wöchentlich den Gottesdienst online. Für sie
Digitale Pioniere                                       könnte man die Tonqualität optimieren, sagt der
    Die nächste, vom Stadtverband Winterthur ge­        57-Jährige und erzählt freudig, wie dies mit einem
förderte und in Seen erprobte technische Errungen­      digitalen Mischpult zu schaffen wäre…
14   AGENDA

                       Themen & Termine
     Woche der                                   Ein Notfall?                               Kappeler Kirchen­
     Religionen                                  THEATER AUF ANFRAGE                        tagung: Nach uns
                                                                                            die Schöpfung!
                                                 Die Kirche liegt im Spitalbett. Niemand
     6. BIS 14. NOVEMBER                         weiss, wer sie ins Spital eingewiesen
     In Zürich lebt eine multireligiöse          hat. Von verschiedenen Fachärztinnen
     Gesellschaft, die in der Woche der          und Fachärzten wird sie gründlich          JANUAR BIS APRIL
     Religionen Entdeckungsfreudigen ihre        untersucht – mit erstaunlichem             Gemeinsam für die Rettung des
     Türen öffnet. Das Zürcher Forum der         Ergebnis!                                  Weltklimas und den Erhalt der
     Religionen lädt Sie ein, am interreligiö-   Ensemble: Andres Boller, Pfarrer, Edith    Biodiversität. Der sechste Teilbericht
     sen Dialog teilzunehmen und Einblicke       Bodmer-Götte, Pflegefachfrau und           des Weltklimarats IPCC zeigt, dass die
     in die Weltanschauungen und                 Sprachlehrerin, Dietmar Max Burger,        Ursachen gegenwärtiger Krisen
     Glaubensformen religiöser Traditionen       Gesundheitsclown und Psychothera-          menschengemacht sind. Die prognos-
     zu gewinnen. Den Abschluss der              peut, Daniela Jerusalem-Stucki,            tizierten Folgen bis zum Jahr 2050:
     Woche bildet die Veranstaltung              Spitalpfarrerin.                           Hitzewellen, Brände, Sturmfluten und
     «Mosaik der Religionen». Dieser             Ein Stück zum Mieten vom Cabaret           Überschwemmungen nehmen zu,
     Abend wird vom Zürcher Forum der            Chilemüüs. Dauer: rund eine Stunde.        zugleich wird es Süsswassermangel
     Religionen durchgeführt und steht           Infos: Edith Bodmer-Götte Tel. 044 761     geben; Millionen von Menschen
     dieses Jahr ganz im Zeichen der             98 67, ebodmer@bluemail.ch                 werden zu Klimaflüchtlingen auf der
     Musik – tauchen Sie ein in die Klänge                                                  Suche nach Wasser und Nahrung;
     und Gesänge verschiedener Religions-                                                   täglich sterben rund 150 Arten aus.
     traditionen.                                                                           Das Programm der Kappeler Kirchen-
     Infos: 044 252 46 32                                                                   tagung ist zusammen mit jungen
     forum-der-religionen.ch                                                                Menschen aus der Klimabewegung
                                                                                            entstanden. Sie arbeiten mit, weil sie

     Sancta Corona
                                                                                            überzeugt sind, dass auch die
                                                                                            Reformierte Kirche mithelfen kann, den
                                                                                            globalen Temperaturanstieg zu
     8. NOVEMBER                                                                            bremsen. Ziel der Tagung ist es,
     Corona – das kronenartige Virus – hat                                                  methodisch angeleitet konkrete
     weltweit das Leben der Menschen                                                        Schritte zu skizzieren.
     verändert. «Corona» ist auch der Name                                                  21./22. und 28./29. Januar, 4./5.
     einer einst hochverehrten frühchristli-                                                Februar, 18./19. März, 1./2. April
                                                                                            Info: kirchentagung@klosterkappel.ch
                                                 Wars, Societies
     chen Märtyrerin. Als unfreiwillige
     Namenspatronin der Pandemie zieht                                                      klosterkappel.ch
                                                                                            Anmeldung: zhref.ch/kirchentagung
                                                 and Neon
     sie wieder Interesse auf sich. Wer war
     die heilige Corona? Was verraten
     Kunstwerke, Wallfahrten, Kirchen,
     Lieder und Texte über die Entwicklung       AB 27. NOVEMBER
     des Kultes um die heilige Corona über       Die walisische Künstlerin Bethan Huws
     die Jahrhunderte hinweg? Und welche         präsentiert im November in der Krypta
     Rolle nahmen Märtyrerinnen im frühen        des Zürcher Grossmünsters die
     Christentum generell ein? Leitung:          Kunstinstallation «Wars, Societies and
     Barbara Acklin, Referentin: Magdalen        Neon». Sie stellt Bezüge zur spätgoti-
     Bless-Grabher, Historikerin.14 bis 17       schen Sitzfigur von Karl dem Grossen,
     Uhr, St. Anna-Kappelle, St. Annagasse       den Wandmalereien mit Szenen aus
     11, Zürich. Anmeldung: info@                dem Leben der Heiligen Felix und
     frauenbund-zh.ch                            Regula und den Motiven aus mittelal-
     stiftung-eg.ch/esf_event/sancta-coro-
     na/
                                                 terlichen Reliefs des Kreuzgangs im
                                                 Grossmünster her. Vernissage am 26.        Das 2 x 1 der
                                                                                            Liebe
                                                 November, 18 Uhr. Expertengespräch
     My Body, my                                 am 4. Februar, 18 Uhr. Treffpunkt in der
                                                 Krypta des Grossmünsters, an-
     Choice                                      schliessende Diskussion in der
                                                 Helferei, Kirchgasse 13.
                                                                                            20. BIS 21. NOVEMBER
                                                                                            Die Paarkommunikation gilt als
                                                 Mit Konrad Bitterli, Matthias Halde-
     12. NOVEMBER                                mann, Angelika Affentranger-Kirchrath,
                                                                                            Schlüsselstelle für ein konstruktives
                                                                                            Paarleben. Dazu gibt es weitherum
     Vom Aufbegehren gegen religiöse             Marc Bundi, Pfr. Martin Rüsch, Patricia    anerkannte Tools, die im Kurs gezeigt
     Normen. Der vieldiskutierte Dokumen-        Jegher                                     und eingeübt werden. Paarkonflikte
     tarfilm Female Pleasure wird gezeigt.                                                  sind Chancen zu mehr Lebendigkeit.
     Anschliessendes Gespräch mit der                                                       Mit Hans-Peter Dür und Melanie
     Regisseurin Barbara Miller (per Skype)                                                 Bischofberger.
     und Islamwissenschaftlerin Rifa’at                                                     klosterkappel.ch
     Lenzin (vor Ort). 19 bis 22 Uhr,
     St. Anna-Kappelle, St. Annagasse 11,
     Zürich. stiftung-eg.ch/esf_event/
     filmdebatte-female-pleasure/
15

Ein Engel schwebt
über der Welt
21. NOVEMBER
Musik und Wort. Ensemble Chamäleon
mit Tobias Steymans, Violine; Luzius
Gartmann, Violoncello; Madeleine
Nussbaumer, Klavier: Werke von
Peteris Vasks, Ludwig van Beethoven
und Gabriel Fauré. Lesungen:
Pfr. Volker Bleil. 17.15 Uhr.
klosterkappel.ch

Taizé – Nacht der
Lichter
27. NOVEMBER
Eine Lichter-Feier mit Liedern und
Gebeten aus Taizé in der mittelalterli-
chen Kappeler Klosterkirche. 19.30
Uhr, Vorprogramm «Taizé kennenler-
nen» ab 17.30 Uhr, Abschluss bei Tee
und Snack. klosterkappel.ch

Vernissage
Farb-Ikonen
28. NO V EMBER                                                                       Martini-Tag
Ausstellung «Wenn ich male, bete ich».
Farb-Ikonen und Farb-Tafeln zur                                                      Im letzten Jahr haben die
Bilderdecke von Zillis von Matthias                                                  katholische, die reformierte und
Müller Kuhn. Die Vernissage wird
musikalisch umrahmt. Vernissage um
                                                                                     die christkatholische Kirche in
15.30 Uhr. Ausstellung bis 23. Januar,                                               der Stadt Zürich ein Verspre­
8 bis 22 Uhr. klosterkappel.ch
                                          Doch es wachte                             chen abgelegt, wonach sie in
                                                                                     der Corona-Pandemie für die
Maria on Tour                             mein Herz                                  Betroffenen da sein wollen.
28. NOVEMBER                              17. BIS 19. D EZEMBER                      Was wurde umgesetzt?
Um Unversöhntes zu versöhnen. Die         Zielgruppe dieser Adventsretraite mit      Weltliches Panel: Ernst Stocker,
Theologin Claudia Mehl aus Ma-            dem Hohelied der Liebe sind Men-           Regierungsrat; Christian Jott
schwanden und die Zuger Pianistin         schen, die aus der Hektik der Vorweih-
Veronica Hvalic stellen in Musik und      nachtszeit ins Kloster einkehren wollen.   Jenny, Gemeindepräsident von
Wort die wohl berühmteste, unge-          Interesse an theologischen Fragen und      St. Moritz und Entertainer; Vreni
wöhnlichste und faszinierendste Frau      Vertrautheit mit Stille sind wünschens-    Giger, Geschäftsführerin Res­
vor: Maria, Mutter Gottes. 17.15 Uhr.     wert. Mit Andreas Fischer und Jutta
klosterkappel.ch                          Wurm. klosterkappel.ch                     taurant Rigiblick
                                                                                     Interreligiöses Panel: Ariane
Und er trat bei ihr                       KlosterTage zu                             Stöcklin, Diakonie; Sakib Halilo­
ein                                       Weihnachten                                vic, Imam; Michel Müller,
                                                                                     Kirchenratspräsident; Noam
3. BIS 5. DEZEMBER                        24. BIS 26. DEZEMBER                       Hertig, Rabbiner
Das stille Wochenende ist eine            «Von Gott umarmt». Für alle, die die
Einladung, im Advent bei sich und Gott    Festtage individuell gestalten und         Protokoll von Patti Basler,
einzukehren. Es schafft einen äusseren    gleichzeitig in Gemeinschaft – mit         Kabarettistin. Kulturelle Einlage
und inhaltlichen Rahmen, um aus der       einem vielseitigen Rahmenprogramm          mit Vera Ka
Zerstreuung des Alltags in die Samm-      – verbringen möchten. Leitung: Pfr.
lung und zur Ruhe zu kommen. Mit          Volker Bleil, Pfrn. Regula Eschle Wyler    Vermissage des Films «Ver_
Ruth Maria Michel. klosterkappel.ch       klosterkappel.ch
                                                                                     Luscht: Es Nahtänke über
Engel im Grego-                           KlosterTage zum                            Corona in Bild, Tanz und Wort»
                                                                                     Einführung: Christoph Sigrist
rianischen Choral                         Jahreswechsel                              Moderation: Esther Girsberger
10. BIS 12. DEZEMBER                      30. DEZ. BIS 2. JANUAR                     11. November, 10 bis 13 Uhr, Grossmüns-
Zielsetzung des Kurses ist ein singen-    «Engel an der Pforte». Für alle, die die   ter Zürich. zhref.ch/agenda/martini-tag
des Beten anhand ausgewählter             Festtage individuell gestalten und
Beispiele des gregorianischen             gleichzeitig in Gemeinschaft – mit
Repertoires, vor allem der über           einem vielseitigen Rahmenprogramm
tausendjährigen St. Galler Tradition,     – verbringen möchten. Leitung:
ergänzt durch klassische Advents­         Pfrn. Regula Eschle Wyler, Pfr. Volker
lieder. Mit Christof Nikolaus Schröder.   Bleil. klosterkappel.ch
klosterkappel.ch
CH-8001 Zürich
                                                                                     P. P. / Journal
                                                                                     Post CH AG
                                                                                       notabene

                                                                                           AZB
                                                                                    8024 Zürich, notabene@zhref.ch
                                                                                    Hirschengraben 7, Postfach 673,
                                                                                    Kommunikation
                                                                                    Evang.-ref. Landeskirche,
                                                                                    Adressberichtigung an:
                                                                                    Hirschengraben 7, 8024 Zürich
                                                                                    Kantons Zürich
                                                                                    Evang.-ref. Landeskirche des
                                                                                    Absender: notabene
Wie in der Kirche nachhaltige Ideen spriessen – lesen Sie dazu den Artikel ab
Seite 8. Illustration: Anna Sommer www.annasommer.ch

IMPRESSUM                                   DRUCK UND DESIGN
«notabene» ist die Zeitschrift aller, die   Robert Hürlimann AG, Zürich
beruflich, ehrenamtlich oder regel­         Raffinerie AG, Zürich
mässig freiwillig als Mitglieder in der
Zürcher Landeskirche mitarbeiten.           AUFLAGE
                                            6500 Exemplare. Erscheint monatlich
HERAUSGEBERIN                               mit Doppelnummern im Juli und
Evangelisch-reformierte Landeskirche        Dezember.
des Kantons Zürich. Abteilung
Kommunikation (KOM),                        NÄCHSTE AUSGABE
Hirschengraben 7, 8024 Zürich
                                            Nr. 10 / 2021/2022 (Dezember/Januar)
REDAKTION UND
                                            NOTABENE IM WEB
GESTALTUNG
                                            www.zhref.ch / notabene
Christian Schenk (SCH),
Madeleine Stäubli-Roduner (ROD)
Tel. 044 258 92 97, notabene@zhref.ch       TITELBILD
Redaktionssekretariat:                      Bauen an Nistplätzen für Fledermäuse.
franziska.schellenberg@zhref.ch             Jugendlager im Weinland. Foto: zVg
Tel. 044 258 92 13                          Kirchgemeinde Weinland Mitte

AUTORINNEN
Esther Derendinger (ED), Marianne
Hablützel (MH)
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