Bericht über die 12. Amtszeit der synodalen Gremien im Bezirk Main-Taunus (2012 - 2016)
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Inhalt Vorwort 3 Übersicht über die Themen der Sitzungen des Bezirkssynodalrates Main-Taunus 3 Presseartikel „Hans-Joachim Hampel für die Stimme der Katholiken“ 6 Konstituierende Bezirksversammlung mit Wahl (28.2.2011) 7 Schritte auf dem Weg zu den vier großen Pastoralen Räumen (27.03.2012) 7 Stellungnahme des Bezirkssynodalrats Main-Taunus zur Integrationsförderung im Main-Taunus-Kreis (5.6.2012) 8 Klausurtagung (31. 8. 2012) 10 Vorstellung der Planung zur Visitation des Bischofs 2013 (18.9.2012) 10 Presseartikel „Die Außenwirkung ist peinlich und schlimm“ 11 Neujahrsempfang 2013 und Rede des BSR-Vorsitzenden, Hans-Joachim Hampel 12 28. Februar 2013 Papst Benedikt tritt zurück. 13. März 2013 Papst Franziskus wird gewählt 14 Persönliche Begegnung und offener Austausch Bischof Tebartz-van Elst im Gespräch mit kommunalen Spitzenvertretern 15 Einführung des BV-Vorsitzenden Hans-Joachim Hampel in das Visitationsgespräch des Bezirkssynodalrates MT mit unserem Bischof (26.6.2013) 16 BSR-Sitzung nach der Beurlaubung des Bischofs mit Generalvikar Wolfgang Rösch, Johannes Weuthen und Dr. Gerhard Buballa (21.11.2013) 19 Neujahrsempfang 2014 und Rede des BSR-Vorsitzenden, Hans-Joachim Hampel 19 Planung der weiteren Arbeit des BSR (11.3.2014) 22 Podiumsdiskussion mit Europapolitikern (7.5.2014) 23 Erklärung des BSR und der BV Main-Taunus zum Thema „Folgen der Europäischen Flüchtlingspolitik“ (8.5.2014) 24 Ergebnisse der Klausurtagung des BSR „Hauptamtliche und Ehrenamtliche – Im Zusammenwirken Gemeinde leiten (13.6.2015) 26 Gespräch mit dem Apostolischen Administrator Manfred Grothe 26 Flüchtlingsarbeit im Bezirk: Vorstellung der neu entwickelten Homepage 1
www.fluechtlinge-mtk.de (18.11.2014) 28 Neujahrsempfang 2015 und Rede des BSR-Vorsitzenden, Hans-Joachim Hampel 28 Einstimmiger Vorschlag des BSR: 5 pastorale Räume im Bezirk (25.2.2015) 30 Misereor Solidaritätsgang 2015 der Bezirke Main-Taunus und Hochtaunus (14.3.23015) 30 Votum aufgrund der Vorschläge von Weihbischof Dr. Löhr zur Neustrukturierung des Bezirks (14.10.2015) 31 Klausurtagung des BSR (20.11.2015) 32 2
Vorwort Die 12. Amtszeit des BSR und der BV Main-Taunus war eine mit den schwierigsten Beratungen für unseren Bezirk Main-Taunus. Die Neustrukturierung der Kirchengemeinden war zwar schon in der letzten Amtszeit vom Bischöflichen Ordinariat eingebracht worden und auf großen Widerspruch gestoßen; durch die Visitation des Bischofs Franz-Peter Tebartz van Elst wurde der Widerstand in intensiven Diskussionen mit den synodalen Gremien deutlich. Durch den Rücktritt des Bischofs kurz vor dem Ende der Visitation blieb die Entscheidung über die Zahl der Pfarreien neuen Typs weiter offen. Immerhin wurde in den Gesprächen mit dem Apostolischen Administrator Weihbischof Manfred Grothe eine zeitliche Verlängerung für die Errichtung der Pastoralen Räume erreicht. Eine neue aktuelle Entscheidung der Bistumsleitung soll Anfang Februar 2016 dem Bezirk bekannt gegeben werden und damit diesen Beratungspunkt abschließen. Trotz der innerkirchlichen Themen (Neustrukturierung des Bezirks, neuer Papst mit einem neuen inhaltlichen Programm usw.) hat sich der BSR Main-Taunus den gesellschaftlichen neuen Herausforderungen gestellt und sich der Unterstützung der Flüchtlinge, die in noch nie dagewesener Zahl zu uns gekommen sind, zum Ziel gesetzt. Mit Hilfe der Mitarbeiter/innen des Kath. Bezirksbüros wurden die ehrenamtlichen Asylarbeitskreise mit aufgebaut und inhaltlich in ihrer Arbeit beraten und weitergebildet. Die neue Homepage bietet ein Forum zur Vernetzung der Arbeitskreise, eine breite Informationsplattform und aktuelle Nachrichten (www.fluechtlinge-mtk.de ). Der nachfolgende Bericht macht den Diskussionsprozess zu den genannten Schwerpunkt- themen nachvollziehbar. Günter Adam, Geschäftsführer Zusammenfassung von Aktionen und Ereignissen in der 12. Amtszeit des Bezirkssynodalrates Main-Taunus 28.02.2012 Konstituierende Sitzung der BV und des BSR Main-Taunus 27.03.2012 Bildung eines Sachausschusses Caritas und Soziales Benennung eines Mitglieds für den Caritasrat Main-Taunus Benennung eines Mitglieds für den Vorstand des Kath. Bildungswerkes Main- Taunus Schritte auf dem Weg zu den vier großen Pastoralen Räumen 05.06.2012 Weitere Schritte auf dem Weg zu den vier großen Pastoralen Räumen: Austausch über Erfahrungen im Bereich der Katechese (Erstkommunion, Firmungen, Glaubenskurse, etc.) Bericht über die Konstituierung des Sachausschusses Caritas und Soziales Beschlussfassung „Stellungnahme zur Integrationsförderung im Main-Taunus- Kreis“ 31.08.2012 Woraus leben wir / Quellen, aus denen ich für mein Leben Kraft schöpfen kann Zukunftsbild / Arbeit im BSR 3
Wie kann die katholische Kirche mit ihren Gemeinden und Einrichtungen als Ort der Glaubensverkündung in einer säkularen Gesellschaft präsent sein? 18.09.2012 Weitere Schritte auf dem Weg zu den vier großen Pastoralen Räumen: Weiterführung des Austausches über Erfahrungen im Bereich der Glaubenskurse, Tauf- und Ehevorbereitung Das Zusammenwirken von Charismen und Diensten im priesterlichen, prophetischen und königlichen Volk Gottes – Erste Diskussion der Thesen Vorstellung der Planungen zur Visitation des Bischofs in 2013 Kurzbericht zur Diskussion unserer Stellungnahme zur Integrationsförderung im Integrationsbeirat des Main-Taunus-Kreises 28.11.2012 Vorstellung der Kath. Familienbildungsstätte Taunus, Leiterin Ellen Steyer Visitation des Bischofs in 2013, Besprechung des Visitationsberichtes und Wünsche an das Gespräch am 26.06.2013 Brief der Bischöfe an die Priester Personelles, u. a. Verabschiedung von Jacqueline Schlesinger 26.02.2013 Vorstellung der Kath. Fachstelle für Jugendarbeit Taunus, Thorsten Klug, Leiter Bericht vom Gespräch des Vorstandes mit dem Bischof am 31.01.13 Antwort der Dezernentin auf den Beschluss des BSR das Projekt „welcome“ der Kath. Familienbildungsstätte Taunus finanziell zu unterstützen 18.04.2013 Vorstellung des Religionspädagogischen Amtes Taunus Selbstverpflichtungserklärung im Rahmen der Präventionsordnung 26.06.2013 (mit Bischof Dr. Tebartz-van Elst) Eindrücke des Bischofs zu seinen bisherigen Visitationsgesprächen Was tut die Bistumsleitung um hauptamtlich pastorale Mitarbeiter/innen zu gewinnen? Wo und wie will uns die Bistumsleitung helfen, ehrenamtliche Mitarbeiter/innen zu gewinnen? 18.09.2012 Vorstellung der KFJ Gespräch mit der Präsidentin der Diözesanversammlung Ingeborg Schillai zur aktuellen Situation des Bistums Revision der Synodalordnung mit Blick auf die Pfarrei neuen Typs – Diskussion des Vorschlages des Diözesansynodalamtes Anmerkungen zum Entwurf Rahmenleitbild für katholische Kindertageseinrichtungen im Bistum Limburg 21.11.2013 Aktuelle Situation im Bistum Limburg Revision der Synodalordnung Beschlussfassung zur Weiterführung der Sozialpastoralstelle im Bezirk (s. Beschlussantrag) 11.03.2014 Planung der weiteren Arbeit des BSR Stärkung der Sozialpastoral im Main-Taunus – Vorstellung von Pastoralreferentin Susanne Schuhmacher-Godemann 4
08.05.2014 Flüchtlinge im Main-Taunus – Information und Aufbau von Flüchtlingsinitiativen (Arbeitskreise vor Ort) Erklärung zur Europawahl in Bezug auf den Umgang mit Flüchtlingen Anregungen für die Arbeitsgruppe des Bistums „Dialog und Beteiligung 13.06.2014 Wie können Hauptamtliche und Ehrenamtliche vertrauensvoll zusammenarbeiten, um den synodalen Auftrag zu erfüllen, „im Zusammenwirken gemeinsam Gemeinde leiten“ (§ 14 Synodalordnung)? 10.09.2014 Vorbereitung des Gesprächs mit dem Apostolischen Administrator Weihbischof Manfred Grothe am 15.10.2014 15.10.2014 Gespräch mit dem Apostolischen Administrator Weihbischof Manfred Grothe Kurze Vorstellung des sozialpastoralen Schwerpunktes des Bezirks Zukünftige Struktur der Pfarreien des Bezirks – Darstellung der aktuellen Situation in den Pfarreien und Pastoralen Räumen Information und Austausch: Was geschieht – was ist geplant im Prozess der Aufarbeitung? 18.11.2014 Feedback und Austausch zur letzten Sitzung (15.10.14) Aktuelle Informationen - Kath. Familienbildungsstätte Taunus - Sachausschuss Caritas und Soziales - Flüchtlingsarbeit im Bezirk - Referat Sozialpastoral 25.02.2015 Unser Vorschlag zur Neustrukturierung des Bezirks Bericht aus dem DSR Rückmeldungen aus den Pfarreien Unser Vorschlag Verabschiedung von Pfarrer Franz Lomberg 15.04.2015 Die Errichtung der Pastoralen Räume im Main-Taunus Wie kann die Bildung der Pastoralen Räume sinnvoll begleitet werden? Beispiele aus anderen Bezirken des Bistums Aktueller Stand der Flüchtlingsunterbringung und –Begleitung durch die Arbeitskreise in den Kommunen Personelles 27.05.2015 Stand der Gespräche über unseren Vorschlag zur Neustrukturierung der Pastoralen Räume Neuwahl der synodalen Gremien, z. B. unsere Vorstellungen zur Zusammenstellung der BV- und des BSR 2016, PGR-Wahl Aktuelles aus der Flüchtlingsarbeit 5
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Am 28. Februar 2012 fand die konstituierende Bezirksversammlung der Katholiken im Main-Taunus-Kreis statt, bei der der neue Vorstand von den Vertretern der neuen Pastoralen Räume im Bezirk Main-Taunus gewählt wurde. Vorsitzender der Bezirksversammlung ist wieder Hans-Joachim Hampel aus Bad Soden, stellvertretende Vorsitzende Annette Zwaack aus Hochheim. Als Vertreterin des Bezirkssynodalrates Main-Taunus wurde Frau Beate Müller aus Eppstein gewählt. Bezirksdekan Klaus Waldeck ist kraft Amtes Vorsitzender des Bezirkssynodalrates Main-Taunus und Günter Adam Geschäftsführer der beiden Gremien. 27.03.2012 Schritte auf dem Weg zu den vier großen Pastoralen Räumen Hans-Joachim Hampel stellt noch einmal die Herausforderung für die Arbeit des BSR in den nächsten vier Jahren vor, nämlich die Begleitung der Pastoralen Räume auf dem Weg zu den vier großen Pastoralen Räumen, die dann die Pfarreien neuen Typs bis spätestens 2019 werden sollen. Im nächsten Frühjahr wird uns der Bischof visitieren und Gespräche in den vier großen Pastoralen Räumen führen. Dazu ist es notwendig, dass die jetzigen Pastoralen Räume aufeinander zugehen, sich kennenlernen und das Gespräch vorbereiten. Er lädt heute ein zu einem Rundgespräch über den derzeitigen Stand der Pastoralausschüsse, die ja hier im Synodalrat vertreten sind. Es beginnt der Pastorale Raum Schwalbach-Eschborn, der die nächsten vier Jahre strukturell in den drei Pfarreien weiter arbeitet. Der Pastoralausschuss hat erst seit zwei Jahren richtig seine Arbeit aufgenommen und Kooperationen in die Wege geleitet, so gibt es eine gemeinsame Firm Vorbereitung. Informell sind erste Kontakte mit dem Pastoralen Raum Bad Soden aufgenommen. Der Pastorale Raum Bad Soden ist seit 01.01.2012 die Pfarrei St. Marien und St. Katharina. Die Fusionierung ist noch nicht bei vielen Gemeindemitgliedern angekommen, so dass ein weiterer Schritt die Fusionierung mit dem Pastoralen Raum Schwalbach-Eschborn viel zu früh wäre. Der Pfarrgemeinderat versucht jetzt vier Ortsausschüsse in den Kirchorten zu bilden, jeweils ein Pfarrgemeinderatsmitglied aus diesen Kirchorten ist beauftragt Mitarbeiter dafür zu gewinnen. Der Pastoraler Raum Kelkheim-Fischbach-Liederbach hat bereits die Zusammensetzung des großen Pastoralen Raumes. Im Pastoralausschuss herrscht eine positive Grundstimmung. Man ist bereit das Auseinanderzugehen selbst zu gestalten. In den vier Pfarrgemeinderäten soll im nächsten halben Jahr folgende Fragen besprochen werden: Was ist die Stärke und das Besondere unserer Gemeinde? Was könnte auch den anderen Gemeinden Nutzen bringen? Was hätte in welcher Kirche Platz? Der Pastorale Raum ist auch vom Bistum beauftragt kleine christliche Gemeinschaften aufzubauen. Ein gerade stattgefundener Klausurtag des Pastoralen Raumes Hofheim-Kriftel mit den drei Pfarrgemeinderäten mit dem Schwerpunkt Bibelarbeit hat zum gegenseitigen Kennenlernen beigetragen und die Mitglieder untereinander nähergebracht. Seit einiger Zeit wird die Firm Vorbereitung gemeinsam durchgeführt. Ein gemeinsamer Internetauftritt soll verbessert werden und die Vernetzung untereinander verstärken. Ein erster Kontakt zum Pastoralen Raum Eppstein ist für Herbst geplant. Der Pastorale Raum Eppstein ist seit 01.01.2012 eine neue Pfarrei. Auch hier versucht man in den bisherigen fünf Kirchorten Ortsausschüsse aufzubauen. Die nächsten vier Jahre werden gebraucht um die Gemeindemitglieder zu einer Pfarrei zusammenzuführen. Der Pastorale Raum Flörsheim besteht noch aus vier Pfarreien. Der Pastoralausschuss hat sich konstituiert und einen Zeitplan der Fusionierung der vier Gemeinden entwickelt. Die Pfarreiwerdung ist 7
für den 01.01.2014 geplant. Das Pastoralteam tritt gemeinsam mindestens einmal im Jahr in jeder Gemeinde auf, auch die Firm Vorbereitung geschieht gemeinsam. Ein großer gemeinsamer Gottesdienst ist an Christi Himmelfahrt geplant. Der Pastorale Raum Hattersheim ist auch ab 01.01.2012 die neue Pfarrei St. Martinus. Gemeinsamer Fronleichnamsgottesdienst, gemeinsame Firm Vorbereitung und ein Gemeindetag aller drei Pfarreien ist bereits seit der letzten Amtszeit eingeführt. Der Pastorale Raum Hochheim ist schon seit 2006 eine Pfarrei. Die Erstkommunion und die Firm Vorbereitung werden gemeinsam geleistet. Die Gottesdienste finden jeweils in den beiden Kirchorten statt. Die Gemeindemitglieder sind noch sehr an ihren alten Kirchen orientiert. Der BSR beschließt einstimmig wieder einen Sachausschuss Caritas und Soziales zu bilden mit dem Auftrag, die sozialpolitische Situation im Main-Taunus-Kreis zu beobachten und Stellungnahmen für den Bezirkssynodalrat vorzubereiten. Als Mitglieder werden Bettina Lassak und Beate Steinmetz aus dem PR Hofheim-Kriftel, Dr. Margarete Peters aus dem PR Kelkheim-Fischbach-Liederbach und Petra Kunz aus dem PR Hochheim. Es soll jeweils ein Platz aus den anderen Pastoralen Räumen zur Mitarbeit freigehalten werden. Die Anwesenden werden das in ihren Pastoralausschüssen besprechen. Marita Thum als Geschäftsführerin des Ausschusses, Ottmar Vorländer und Günter Adam sind ebenfalls dabei. Hans-Joachim Hampel wird in den Aufsichtsrat des Caritasverbandes, den Caritasrat, gewählt. Ernst-Dieter Racky wird ernannt, den Bezirkssynodalrat im Vorstand des Katholischen Bildungswerkes zu vertreten. 5. Juni 2012 Stellungnahme des Bezirkssynodalrats Main-Taunus zur Integrationsförderung im Main-Taunus-Kreis „Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott“ Lev 19,34. Seit Jahrzehnten engagieren sich christliche Kirchen im Main-Taunus für Asylbewerber in den Gemeinschaftsunterkünften des Main-Taunus-Kreises mit großem ehrenamtlichen Engagement, organisieren Hausaufgabenhilfen für die Kinder, Orientierungs-Deutschkurse für noch nicht zu Integrationskursen zugelassenen Personen, begleiten Familien bei Behördengängen, gestalten gemeinsame Feste, helfen manchmal finanziell. Ziel dieses christlich motivierten Einsatzes für diese Menschen ist es, ihnen eine sichere Zukunft zu ermöglichen. Dieses Anliegen verfolgt auch der Runde Tisch: „Viele Kulturen – eine Zukunft“, der vom katholischen Bezirksbüro und dem evangelischen Dekanat koordiniert wird, der sich auch als Interessenvertretung zusammen mit dem Caritasverband und dem Diakonischen Werk versteht. Aufgrund dieses langjährigen vielfältigen Engagements spricht sich der Bezirkssynodalrat für eine Weiterentwicklung der Integrationspolitik im Main-Taunus-Kreis durch folgende Empfehlungen aus: 8
Das Ziel der Weiterentwicklung der kommunalen Integrationspolitik im Main-Taunus- Kreis ist eine vertrauensvolle Kooperation und Vernetzung der maßgeblichen Institutionen im Main-Taunus-Kreis. Dabei soll von einem Leitbild der Integrationsunterstützung und der Integrationsförderung ausgegangen werden. Konkrete Empfehlungen: I Zusammenlegung von Ausländeramt und Integrationsdiensten des Amtes für Arbeit und Soziales zu einem Ausländer- und Migrationsamt II Räumliche Zusammenlegung III Eine gemeinsame Amtsleitung IV Einrichtung einer Funktionsstelle: Ausländerbeauftragte zur Koordination aller integrationsfördernden Maßnahmen V Die Migrationsdienste der Ligaverbände erhalten einen Beratungsraum und eine Beratungszeit innerhalb der Räumlichkeiten des Ausländer- und Migrationsamtes VI Aufbau einer Beratungsstelle für qualifizierte Zuwanderer VII Regelhafte Arbeitsbesprechungen zwischen Ausländeramt, Integrationsdiensten des Kreises sowie der Ligaverbände VIII Interkulturelle Besetzung der Dienste Weitere Anregungen für integrationsfördernde Maßnahmen, die von einer Funktionsstelle Ausländerbeauftragte umgesetzt werden könnten: - Ausweitung des Angebots: Integrationslotsen auf andere Kommunen im Main- Taunus-Kreis - Interkulturelle Trainings für Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter - Förderung eines Netzwerkes der verschiedenen islamischen Gruppierungen - Veranstaltungen zum christlich-islamischen Dialog - Koordination und Aufbau zielgruppenspezifischer Integrationskurse - Regelhafter Runder Tisch der Ausländerbeiräte auf Kreisebene - Migrationsorientierte Altenhilfeplanung - Sprachförderung in Deutsch für Migrantenkinder - Sprachkurse für Senioren - Arbeitskreis für Erzieherinnen aus Kindertagesstätten zum Thema Migration - Selbstorganisation der Migrantenvereine Eppenhain, den 05.06.2012 9
Unsere Mitglieder in der Diözesanversammlung und im Diözesansynodalrat Agnes Spießmann ist in die DV zu gewählt worden. Weiterhin wurden Pfarrer Alexander Brückmann, Klaus Gierse und Annette Zwaack aus unserem Bezirk in den Diözesansynodalrat gewählt. Klaus Gierse kandidiert wieder für den Kirchensteuerrat. Bei der Klausurtagung am 31. August 2012 setzte sich der BSR mit folgenden Fragen auseinander: Woraus leben wir? / Quellen, aus denen wir für unser Leben Kraft schöpfen können Zukunftsbild / Arbeit im BSR - Welche Hoffnungen und Befürchtungen haben wir in Bezug auf die Zukunft des kirchlichen Lebens in unseren Pfarrgemeinden, im Bezirk, im Bistum? Wo liegen unsere Stärken, wo unsere Schwächen? Wie kann die katholische Kirche mit ihren Gemeinden und Einrichtungen als Ort der Glaubensverkündung in einer säkularen Gesellschaft präsent sein? 18. Sept. 2012 Vorstellung der Planung zur Visitation des Bischofs 2013 Austausch über Erfahrungen im Bereich der Glaubenskurse, Tauf- und Ehevorbereitung. Dieser Punkt wurde in den vergangenen Sitzungen bereits begonnen und diente u. a. auch dem besseren Kennenlernen der Pastoralen Räume und Kirchengemeinden im Bezirk. Diskussion unserer Stellungnahme zur Integrationsförderung im Integrationsbeirat des Main-Taunus-Kreises. Sie stieß auf ein positives Echo. Alle Kreistagsfraktionen unterstützen unser Anliegen, eine Willkommenskultur im Main-Taunus-Kreis und in der Kreisverwaltung zu fördern und werden demnächst ein Gespräch mit dem Landrat führen. 10
Den Missbrauchsskandal erschüttert Kirchen und Gesellschaft 11
21. Januar 2013 Neujahrsempfang Aus der Neujahrsansprache 2013 des BV-Vorsitzenden Hans-Joachim Hampel am 21. Januar 2013 Feier und Erinnerung : 50 Jahre ( 1962-1965) Beginn des 2. Vatikanischen Konzils Den Beginn des 2. Vatikanischen Konzils haben sicher einige hier im Raum persönlich erleben können, bzw. es wurde Ihnen davon berichtet. In unserem Bezirk fanden im Gedenken an dieses besondere Ereignis im letzten Jahr vielfältige Veranstaltungen statt. Mit Vorträgen und anschließenden Diskussionen konnten wir uns dazu austauschen. Ein besonderes Ereignis war sicher die Konziliare Versammlung vom 18.-21. Oktober 2012 in Frankfurt , zu der eine Vielzahl von Organisationen, Gruppen, Initiativen eingeladen hatten. Nach der Eröffnung in der vollbesetzten Paulskirche fanden weitere Gesprächs- und Diskussionsforen in der Gallus Gemeinde, Frankfurt statt. Intensiv eingebracht bei der Organisation der Durchführung hatte sich hier die „Kommission für Gesellschaftliche Aufgaben“ aus der Gemeinde Christ-König, Eschborn. Das Miterleben der Auftaktveranstaltung in der Paulskirche – ich war mit einigen Kollegen hier aus dieser Runde dabei- war eindrucksvoll. Die Berichte von damaligen Konzils- Teilnehmern, u.a. Hans Küng, in vielleicht seinem letzten öffentlichen Auftritt, waren emotional bewegend. Ich frage mich, was ist aus all dem damaligen Aufbruch der Kirche geworden, die ja ganz wesentlich von den Deutschen Bischöfen vorangebracht wurde. Wie geht es weiter, können wir die derzeitige Rückwärtsbewegung unserer Amtskirche stoppen und wieder auf den Pfad der Hoffnung nach Erneuerung zurück finden?? Was können wir als Laien dazu tun?? Ich denke die Diskussionen zum 2. Vatikanischen Konzil werden auch in diesem Jahr weitergehen und ich habe die Hoffnung, dass auch die positiven Entwicklungen weitergehen. Kirche in der öffentlichen Wahrnehmung Im letzten Jahr und schon wieder in diesen Tagen hat Kirche keine gute Presse erhalten. Seien es Vorkommnisse in Rom, wie Vatileaks, Finanzen des Vatikans, Interne Intrigen im Vatikan, Prozess und Verurteilung des Sekretärs des Papstes. Seien es Ereignisse in Limburg, wie Kosten für das Haus des Bischofs, Flüge nach Indien, Entlassung des Frankfurter Leiters des Hauses der Begegnung Herrn Dehm. Sei es in diesen Tagen das Ereignis, dass die Deutschen Bischöfe den Vertrag mit dem kriminologischen Instituts, Prof. Pfeiffer zur Aufklärung des Sexuellen Missbrauchs in der Katholischen Kirche gekündigt haben. Zumindest dieses letzte Ereignis ist derzeit schwer einzuordnen. Aber unabhängig davon, was bei diesem Ereignis, den Ereignissen in Rom oder Limburg konkret vorgefallen ist, es führt dazu, dass das leider schon erheblich angeschlagenen Image der Katholischen Kirche in der deutschen Öffentlichkeit leider noch schlechter geworden ist. Darunter leiden wir persönlich und als Gemeinden ganz besonders. Hoffentlich wird das bald besser!!!! 1. Ausblick auf die pastorale und synodale Entwicklung in unserem Bezirk in 2013 Nach diesem ereignisreichen Jahr 2012 blicken wir nach vorne auf 2013, was wird dieses Jahr uns hier im Bezirk bringen. 12
Da steht ganz klar im Mittelpunkt die Visitation unseres Bischofs hier im Bezirk Main- Taunus. Visitationen durch den Bischof oder den Weihbischof finden alle 4-5 Jahre statt und sind ein ganz normaler Vorgang in der Kath. Kirche. Es geht nicht darum zu kontrollieren oder die Gemeinden auf Linie zu bringen, es geht vielmehr um Begegnung und Ermutigung, um Zuhören und voneinander lernen. Die Gespräche dienen der Kontaktpflege und der Verbindung zwischen Bistumsleitung und den Gläubigen in den Gemeinden. In unserer besonderen Situation im Bezirk geht es natürlich auch und insbesondere um die Strukturreform. Der Bischof will sich selbst ein Bild verschaffen, wie es in den Gemeinden aussieht und wie der Struktur-Prozess sich entwickelt. Es sind vielfältige Gespräche mit dem Bischof geplant, insbesondere mit den Hauptamtlichen und den Ehrenamtlichen in den aktuellen und den künftigen Pastoralen Räumen. Ich denke, das ist unsere Chance dem Bischof direkt aus dem Gemeindeleben zu berichten über das was gut läuft, aber auch wo es klemmt, was problematisch ist und ihm unsere Vorschläge für alternative Aktionen, Maßnahmen zu unterbreiten. Es sind folgende Gespräche vorgesehen: Gespräche mit dem BSR-Vorstand Gespräche mit dem Bezirksbüro Gespräche mit den Hauptamtlichen und Priestern Gespräche mit den Pastoral-Ausschüssen der aktuellen und künftigen Pastoral-Räume Weiterhin wird der Bischof in allen Pastoralen Räumen die Firmungen in diesem Jahr vornehmen. Beim diesjährigen Misereor-Solidaritätsgang, den wir traditionsgemäß mit dem Bezirk Hochtaunus durchführen, wird der Bischof zusammen mit dem Misereor Pfarrer Pirmin Spiegel teilnehmen, zumindest wird er den Abschlussgottesdienst halten. Begleitung Strukturprozess, inhaltliche Begleitung: Wir haben uns als BSR für die 12. Amtszeit vorgenommen, aktiv an der nachhaltigen Gestaltung von Kirche vor Ort teilzunehmen. Im Hinblick auf die größer werdenden Pastoralen Räume und später Pfarreien neuen Typs, wird das Leben/Überleben unserer Kirchengemeinden vor Ort ganz wesentlich davon abhängig sein, wie wir Gemeinden vor Ort gestalten. Das beinhaltet ganz wesentlich Mitwirkung der Ehrenamtlichen bei: Gottesdiensten Erstkommunion und Firm Katechese Glaubenskurse Caritasarbeit Dies kann nur erfolgreich werden, wenn es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt auch im Bereich der Pastorale geben wird. Im Oktober letzten Jahres habe ich in einem Brief der Deutschen Bischöfe an die Priester ermunternde Worte gelesen: „Die aktuelle kirchliche Situation bringt uns dazu, eine zentrale theologische Einsicht des 2. Vatikanischen Konzils neu zu entdecken: Das Konzil hat mit dem Zueinander von gemeinsamem Priestertum der Gläubigen und Priestertum des Dienstes den königlichen, priesterlichen und prophetischen Charakter des ganzen Gottesvolkes wieder betont. Die Bischöfe schreiben weiter: 13
Priesterlicher Leitungsdienst ist nicht auf die Vermehrung der eigentlichen Macht oder zur Herrschaft über die anderen ausgerichtet, sondern darauf, dass alle Gläubigen ihre je eigene Verantwortung für die Sendung in der Kirche erkennen und wahrnehmen können. Also ergreifen wir das Angebot der Mitarbeit in der Pastoral. 2. Fazit: Es wird also ein spannendes Jahr werden. Die Begegnungen mit dem Bischof bieten uns die Chance direkt aus dem Gemeindeleben zu berichten und unsere Fragen und Vorschläge vorzubringen. Nutzen wir diese Gelegenheiten. Genauso wichtig ist es aber, dass wir weiterhin als BSR mit Ihnen in den Gemeinden zusammen arbeiten in den Struktur-Prozessen und insbesondere in der nachhaltigen Weiterentwicklung der Pastoralen Strukturen in den Ortsgemeinden. Dazu wünsche ich uns allen gutes Gelingen, gute Zusammenarbeit und Gottes Segen. Hans-Joachim Hampel, Vorsitzender der Bezirksversammlung Main-Taunus 28. Februar 2013 Papst Benedikt tritt zurück. 13. März 2013 Papst Franziskus wird gewählt. aus „Die Welt“ v. 21.08.2013 Foto: dpa 14
Persönliche Begegnung und offener Austausch Bischof Tebartz-van Elst im Gespräch mit kommunalen Spitzenvertretern HOFHEIM. – Das soziale Engagement der katholischen Kirche im Main-Taunus war eines der Gesprächsthemen einer Begegnung von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst mit den Spitzenvertretern der Kommunalpolitik im Main-Taunus-Kreis. Im Rahmen seiner Visitation des Bezirks tauschte sich der Limburger Bischof am Donnerstag, den 18.April 13, im Vincenzhaus mit Landrat Michael Cyriax, dem Vorsitzenden des Kreistages, Wolfgang Männer, und den Kreisbeigeordneten aus. Der Einladung von Bezirksdekan Klaus Waldeck waren auch fast alle Bürgermeister der zwölf Kommunen gefolgt. Bei seinen Besuchen in sozialen Projekten habe er viele Kooperationen zwischen katholischer Kirche und Caritas mit dem Kreis wahrgenommen, sagte der Bischof. Von Seiten der Politik wurde diese intensive Zusammenarbeit bestätigt und ausdrücklich wertgeschätzt. Ausführlich begründete Bischof Tebartz-van Elst im Gespräch mit den Politikern die Notwendigkeit einer Neustrukturierung der Kirchengemeinden im Main-Taunus zu größeren Einheiten. Habe es 1982 noch knapp eine Million Katholiken im Bistum Limburg gegeben, so seien es heute rund 645.000, wobei allein aufgrund der demografischen Entwicklung mit einem weiteren Rückgang gerechnet werde. Zudem gebe es weniger pastorale Mitarbeiter und Priester. Es gehe jetzt darum, eine Organisation zu schaffen, die die nächsten 25 Jahre halte, damit es nicht immer neue Strukturdiskussionen gebe, warb der Bischof um Verständnis für die geplanten Maßnahmen. Die nötige Nähe der Kirche vor Ort zu den Menschen dürfe dabei nicht verloren gehen, antwortete er auf entsprechende Nachfragen. Im Rahmen seiner Visitation werde er sich ein genaues Bild machen und dann den synodalen Gremien einen konkreten Vorschlag unterbreiten. Ein lobendes Feedback gab es von den Bürgermeistern für die Arbeit der katholischen Kirche im Bereich der Kindertagesstätten. Ihr Angebot bedeute auch eine finanzielle Entlastung für die Städte. Der Bischof versprach in diesem Zusammenhang, sich weiterhin für junge Familien zu engagieren, unter anderem mit Einrichtungen für unter Dreijährige (U3), bei denen die katholische Kirche mit der Eröffnung der ersten Gruppen Vorreiter im Main- Taunus gewesen sei. Auf den Fachkräftemangel angesprochen, machte er deutlich, dass es keine Abstriche bei den Einstellungskriterien für Erzieher in katholischen Kindertagesstätten geben könne. Die Kitas seien aus Sicht der Kirche pastorale Orte, für deren katholisches Gepräge es entsprechend geprägte Erzieher brauche. Die notwendige Unterstützung einkommensschwacher Familien gehörte ebenfalls zu den angesprochenen Themen. Dazu gehört der Ausbau von Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren, wie sie der Caritasverband in Hofheim und Eschborn in Planung hat. Einig waren sich Kirche und Politik darin, dass es zu wenige bezahlbare Mietwohnungen im Kreis gibt. Einige Bürgermeister berichteten in Bezug darauf von ihren Bemühungen, Neubaugebiete auszuweisen, wo preiswerte Wohnungen gebaut werden sollen. Positiv fiel zum Abschluss das Resümee aller Beteiligten aus. Ihm sei das Gespräch sehr wichtig gewesen, sagte Bischof Tebartz-van Elst. Im Gegenzug bekundeten die Politiker einhellig ihren Dank für die Gelegenheit zu ausführlicher Begegnung und offenem Austausch. 15
Einführung des BV-Vorsitzenden Hans-Joachim Hampel in das Visitationsgespräch des Bezirkssynodalrates Main-Taunus mit unserem Bischof am 26. Juni 2013 in Niederhöchstadt „Sehr geehrter Herr Bischof, bei unserem letzten Gespräch mit Ihnen, am 7. Dezember 2011, im Pfarrzentrum St. Dionysius, Kelkheim Münster, hatten wir ihnen ausführlich unsere Bedenken über die auch in unserem Bezirk Main-Taunus anstehende Strukturreform dargelegt: Ich möchte kurz zitieren: Die Absicht des Herrn Bischofs, die geplanten vier pastoralen Räume zu jeweils einer Großpfarrei zu machen, wird von allen Gremien grundsätzlich abgelehnt. Wie wir in der letzten BSR Sitzung am 18. April 2013 abgefragt haben, wird diese Position nach wie vor von der Mehrheit der Pfarreien und Pastoralen Räume in unserem Bezirk geteilt. Ich bin mir sicher, dass bei den verschiedenen Visitationsgesprächen in diesen Wochen, dies auch Thema war und Sie die aktuellen und auch unterschiedlichen Positionen der Gremien erfahren und auch diskutieren konnten, bzw. dies bei den noch ausstehende Gesprächen behandelt werden wird. Deshalb schlage ich vor, dass dieser Punkt heute Abend nicht im Mittelpunkt unseres Gesprächs stehen sollte. Wir haben uns als BSR Gremien für die 12. Amtszeit vorgenommen die Pfarreien und Pastoralen Räume auf dem Weg der bis 2019 abzuschließenden Fusionen organisatorisch und vor allem inhaltlich zu begleiten. Uns ist es wichtig, die Nähe vor Ort in den Gemeinden (nicht Kirchorten) zu erhalten und weiter zu gestalten. Wenn dies nicht gelingt, dann werden die Pfarreien neuen Typs scheitern, das ist meine feste Überzeugung. Es ist uns wichtig uns darüber heute Abend mit Ihnen auszutauschen. Sicher werden Sie gleich antworten, dass die Notwendigkeit der Gestaltung von Nähe vor Ort erkannt ist und natürlich an Lösungen gearbeitet wird. In unserem Eingangsgespräch zur Visitation haben wir ja auch schon darüber gesprochen. Ich möchte aber kurz einige Problempunkte aufführen, die mir und vielen Mitgliedern des BSR so im täglichen Engagement in unseren Gemeinden präsent sind. Diese Probleme kommen nicht erst, wenn wir die Pfarreien neuen Typs etablieren, sie sind auch heute schon in den kleine Pastoralen Räumen präsent, und werden folglich in der Zukunft noch größer werden, wenn hier nicht gegengesteuert wird. Nähe vor Ort ist sicher vielfältig zu beschreiben. Für die weitere Eigenständigkeit der Gemeinden in einer großen Pfarrei neuen Typs gibt es in den Bereichen, Veranstaltungen, Vorträge, Musik, auch bei der Verwaltung Lösungsansätze, wenn auch nicht immer einfache zu realisieren. Wir haben uns hier im BSR Gremium zu Beginn unserer Amtszeit zur Situation und Zukunft der Erst-Kommunion, der Firm-Katechese, der Glaubens- und Bibelarbeit ausgetauscht und festgestellt, dass wir in diesem wichtigen Bereich der Glaubensvermittlung und missionarischen Tätigkeit zur Gewinnung neuer Gemeindemitglieder die größten Probleme sehen. 16
Es ist nachzuvollziehen, dass in einem größeren Raum kategoriales Arbeiten des pastoralen Teams notwendig ist, jedoch muss dabei mit Augenmaß die Situation in den einzelnen Gemeinden berücksichtigt werden. Schon im Statut Nr. 327 vom 15. August 2006, für die Seelsorge in Pfarreien und Pastoralen Räumen des Bistums Limburgs heißt es: Gewachsene und lebendige pastorale Aktivitäten in den ehemals eigenständigen Kirchengemeinden sollen gefördert und nicht eingeebnet werden. Jeder möge selbst beurteilen, wie es dazu in seiner Pfarrei, Pastoralem Raum aussieht. Wenn es uns gelingt (man verzeihe mir den populistischen Begriff) die XXL Katechese zu vermeiden, dann brauchen wir weniger Sorgen vor einer XXL Pfarrei zu haben. Ich glaube wir sind uns alle darüber einig, dass der Zusammenarbeit zwischen Pfarrer, Pastoral Team und den Ehrenamtlichen dabei eine große Bedeutung zukommt. Die künftigen Aufgaben, sind neu und herausfordernd für alle Gruppierungen. Neben einer Anpassung der Synodalordnung, an der ja schon gearbeitet wird, ist sicher Weiterbildung, Begleitung und Moderation von Seiten des Bistums dringend notwendig. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Synodalamt und den synodalen Gremien ist ebenso erforderlich. Ich möchte diesen Einstieg in unsere Gesprächsrunde schließen mit einigen Gedanken, die ich einem Vortrag von Melanie Zillig, der Leiterin der Kommission für Gemeindebildung in meiner Gemeinde Christ-König, Eschborn entnommen habe und die weitere wichtige Aspekte zum Thema „Nähe vor Ort“ aufzeigen: Bei Markus 20 heißt es: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen , da bin ich in ihrer Mitte. Was bedeutet dass heute für Kirche, Diözese, Bezirk, Pastoraler Raum, Gemeinde?? 2 oder 3 Menschen, sind nicht viele, da waren die Apostel ja schon mehr! Es wird nicht so wichtig sein, wie viele genau gemeint sind. Aber interessant zu überlegen, mit wie vielen Menschen ich eigentlich wie in Beziehung stehen kann und wo dies stattfindet. Ganz intensive Beziehung leben wir in Ehen, Partnerschaften, zwischen Eltern und Kind, unter besten Freunden. Nicht ganz zufällig findet Zusammenleben in Kleingruppen von 2 oder 3 statt, mit Gesprächen, mit Zeit zum Reden und zum Zuhören, mit Geborgenheit und tiefem Vertrauen. 20-30 Menschen, finden wir in der Großfamilie, bei der Arbeit, in der Schulklasse, in Gemeindegruppen, im BSR heute Abend hier in diesem Raum. Das sind überschaubare Personengruppen und Räume, das erzeugt Nähe und Bekanntheit, die Vertrauen schaffen und Beziehungen ermöglichen. Menschen, von denen wir wissen, wie sie leben, was sie bewegt. Und das Hinausgehen aus den privaten 4 Wänden bringt dabei Chancen, das Leben zusammen zu gestalten: Feste feiern, Gesellschaft erleben, verschiedene Meinungen hören, neue Ideen ausprobieren, sich gegenseitig helfen und Mut zusprechen, Glauben erleben und gemeinsam über den Tellerrand blicken, das alles geht sogar besser als mit einer knappen Handvoll Menschen. 200 – 300 Menschen, überschauen wir noch, so wie Sonntags in der Kirche, wir kennen uns vom Sehen, zum Teil auch mit Namen. Auch hier kann Gemeinschaft gelingen. Aber schon 17
hier wird deutlich, wie verschieden wir und unsere Lebenssituationen sind. Hier ist bewusstes Wahrnehmen nötig, Offenheit und Auseinanderzugehen, ins Gespräch kommen 2000-3000 Menschen, ist eine anspruchsvoll große Menge Menschen. Wir tun uns schwer, hier in Kontakt zu kommen. Hier können wir den Anderen nicht gleich einschätzen, da verursacht der Abstand Unsicherheit und Fremdheit. Das ist die Größenordnung Menschen, die - auf dem Papier – in unserer Stadt Eschborn wohnen und zu unserer katholischen Gemeinde Christ-König zählen. Immerhin kann man die Stadt, in der wir wohnen, noch zu Fuß erlaufen. Und wir können uns an erreichbaren Orten zusammenfinden, Treffpunkten wie z. B. im Gemeindezentrum. Werden die Menschenmengen und Räume noch größer, lassen sich wohl Synergien nutzen und Ressourcen sparen. Aber lässt es sich im Großen auch miteinander leben? Geborgenheit schaffen, aus der heraus sich Ideen ausprobieren lassen? Je größer die Menschenzahl, desto mehr verliere ich den Blick auf den Einzelnen, desto unpersönlicher und unüberschaubarer wird das Geflecht der Beziehungen, mit dem Abstand nimmt die Anonymität zu und gemeinsames Leben wird schwieriger. Wider dieses Wissen geht aber der Trend in der globalisierten Welt und auch in unserer Kirche weiter zum Vergrößern und in der für uns angestrebten Großpfarrei sollen an die 20.000 Katholiken zusammengefasst werden. Die leben in einem Umkreis, deren Entfernungen sich nicht mehr einfach überwinden lassen, wo Anforderungen an die Mobilität zu Herausforderungen werden. Wo wir für Begegnungen zu Reisenden werden und dabei unser Zuhause zurücklassen müssen. Dann fehlt der Ort der Nähe und Vertrautheit, wo wir und andere Menschen Halt finden und Kraft schöpfen können. Auch und gerade wenn sich Strukturen erweitern, erweitert werden müssen, wird die Basis vor Ort umso wichtiger. Große Gemeinschaften erfahren ihre Kraft immer wieder von Keimzellen im Kleinen, wo persönlicher Austausch stattfindet. Gerade heute hängt also für die große Kirche und damit auch für die Pfarreien neuen Typs viel davon ab, ob die kleine Gemeinde vor Ort lebendiger Ort des Glaubens und Heimat für die Menschen vor Ort sein kann. Weil nur dann Kirche als Ganzes Heimat für Menschen überhaupt sein wird.“ Die Nähe vor Ort zu bewahren, war das große Anliegen aller Vertreterinnen und Vertreter der Pastoralen Räume in dem anschließenden Rundgespräch mit dem Bischof. „Die Nähe zu den Menschen und die vielen positiven Initiativen, die ich bei meinen Besuchen bisher kennenlernen konnte, sollen und dürfen nicht verloren gehen“ betonte Bischof Franz- Peter Tebartz-van Elst in seiner Stellungnahme. Die Pfarrei neuen Typs bildet die Struktur für ein neu zu bauendes Netzwerk, an deren Knotenpunkten die Gemeinden vor Ort weiterhin die lebendigen Zellen der Pfarrei bleiben sollen. Es wird unser aller Aufgabe sein, dies den vielen engagierten Ehrenamtlichen zu vermitteln. Die Caritas hat bereits gute Erfahrung im Aufbau von Netzwerken gemach, wovon die Pastoral sicher lernen kann. 18
Am 2. Oktober 2013 wird Bischof Tebartz-van Elst beurlaubt. BSR-Sitzung nach der Beurlaubung des Bischofs mit Generalvikar Wolfgang Rösch, Johannes Weuthen und Dr. Gerhard Buballa am 21. November 2013 Aktuelle Situation im Bistum Zuerst bittet Hans-Joachim Hampel die Anwesenden sich kurz vorzustellen, um den Gästen aus dem Bischöflichen Ordinariat einen Eindruck über die Zusammensetzung des BSR zu geben. Im anschließenden Gespräch informiert der Generalvikar über den augenblicklichen Stand der schwierigen Situation im Bistum und erklärt seine Rolle als Generalvikars eines Bischofs, der laut päpstlichen Dekret zurzeit nicht in der Lage ist, das Bistum zu führen. Er selbst ist nur der Bischofskongregation des Vatikans rechenschaftspflichtig. Der Generalvikar sieht es als seine erste Aufgabe an, die Verwaltungsabläufe im Bistum wieder in einen geordneten Gang zu bringen und für Ruhe zu sorgen, bis die Prüfungskommission der Bischofskonferenz ihr Ergebnis vorlegt und daraufhin eine Entscheidung des Vatikans erwartet wird. Hans-Joachim Hampel berichtet von der Stellungnahme der Diözesanversammlung, die klar benennt, dass das Vertrauen in den Bischof nicht mehr vorhanden und eine Rückkehr von Bischof Dr. Tebartz-van Elst nicht mehr vorstellbar ist. Von den Anwesenden werden Konsequenzen aus der schlimmen Krise gefordert. Verschiedene Gruppen haben Vorschläge erarbeitet, die in den synodalen Gremien bearbeitet werden sollen. Der Generalvikar warnt vor überstürztem Handeln in der gegenwärtigen Lage und bittet um Ruhe und Gelassenheit. Er selbst wird in der nächsten Woche nach Rom fahren, um zu berichten und seine Kompetenzen abzuklären. In der Diözese stehen einige Pfarreien neuen Typs vor der Errichtung, was eigentlich nur der Bischof vollziehen kann. Der Papst könnte aber für jeden Einzelfall dem Generalvikar die Vollmacht zur Errichtung der Pfarrei übertragen. Was den Main-Taunus betrifft, stehen aktuell keine Entscheidungen dieser Art an. Die Visitation des Bischofs ist ohne Ergebnis abgeschlossen. Dem Dezernat liegen keine Ergebnisse des Bischofs vor. Um nicht von vorne später beginnen zu müssen, werden alle Gremien gebeten, ihre Protokolle über die Visitationsgespräche aufzuheben oder dem Dezernat Pastorale Dienste zuzusenden. Aus der Ansprache des BV-Vorsitzenden Hans-Joachim Hampel beim Neujahrsempfang des Bezirks am 20. Januar 2014 Rückblick auf die Ereignisse in der katholischen Kirche Im Februar tritt Papst Benedikt zurück, das ist erst der 2. Rücktritt eines Papstes in der fast 2.000 Jahre alten Kirchengeschichte. Er erfährt großen Respekt für diese Entscheidung. Im März wird der neue Papst, Papst Franziskus gewählt o Der erste Papst aus Lateinamerika, der erste Jesuit als Papst und der erste Papst, der den Namen Franziskus wählt o Er wendet sich besonders den Armen zu o Er überrascht mit klarer Zeichensetzung zur Bescheidenheit und Nähe zu den Menschen: 19
Keine pompöse Kleidung Er wohnt im Gästehaus des Vatikans Fahrt zu den Flüchtlingen nach Lampedusa Fußwaschung im Jugendgefängnis am Gründonnerstag Klare einfach verständliche Ansprachen Neustrukturierung der Vatikanbank Weltweite Umfrage zu Ehe und Familie, als Vorbereitung der Bischofssynode im Oktober 2014 Im Dezember erscheint das Apostolisches Schreiben Evangelii Gaudium, das überrascht und ermutigt. Inhalte sind Aussagen zu u.a.: Die missionarische Umgestaltung der Kirche Seelsorge in der Neuausrichtung Eine Kirche im Aufbruch Krise des gemeinschaftlichen Engagements Versuchungen der in der Seelsorge tätigen Die soziale Dimensionierung der Evangelisierung Dieses Schreiben wird uns sicher in den nächsten Jahren sehr beschäftigen und ich werde darauf noch zurückkommen. 3. Rückblick auf die Ereignisse im Bistum und im Bezirk Bistum: Im Bistum erlebten wir eine schwere Zeit, die uns alle sehr belastet hat. Ich möchte nicht detailliert darauf eingehen, nur die wesentlichen Ereignisse nennen: Im August eskaliert die Situation mit Bischof Tebartz-van Elst. Der offene Brief der Frankfurter Stadtversammlung wird von vielen Menschen in der Diözese unterschrieben. Die explodierten Kosten des Bischofshauses werden veröffentlicht. Im Oktober stellt die Bischofskongregation in Rom fest: Bischof Tebartz-van Elst ist derzeit nicht in der Lage sein Amt auszuführen. Tebartz-van Elst zieht sich zu einer Auszeit in das Benediktinerkloster Metten in Niederbayern zurück. 20
Im Dezember verabschiedet die DV eine Erklärung, in der festgestellt wird, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Bischof Tebartz-van Elst und seiner Diözese so zerstört ist, dass ein Neubeginn mit dem Bischof nicht möglich erschien. Der Bericht der von der deutschen Bischofskonferenz eingesetzten Untersuchungskommission wird für Ende Januar erwartet. Generalvikar Rösch tritt sein Amt an, versucht die Verwaltungsabläufe im Ordinariat wieder in Gang zu setzen und Vertrauen wieder aufzubauen. Wir warten alle mit Sorge auf die Entscheidung des Papstes, wie es in Limburg weiter geht. Visitation: In 2013 fand die Visitation des Bischofs in unserem Bezirk statt. Über 150 Gespräche mit den Gremien, den Mitarbeitern, sowie sozialen Einrichtungen fanden statt, sowie Gottesdienste in allen Pfarreien. Unser soziales Engagement im Bezirk Main Taunus wurde vom Bischof anerkannt und in der Presse gewürdigt. Wir haben dem Bischof in mehreren Gesprächen deutlich gemacht, dass die Gremien nach wie vor mehrheitlich die Bildung der Pfarreien neuen Typs ablehnen und statt- dessen eines System von eigenständigen Pfarreien in den neuen großen Pastoralen Räumen favorisieren. Der Bischof hat aufmerksam zugehört, aber keine Aussagen dazu gemacht, in welche Richtung er entscheiden wird. Durch die Auszeit des Bischofs ist die Visitation nicht abgeschlossen und Ergebnisse sind von ihm auch nicht offiziell dokumentiert worden. Über den Zuschnitt der neuen Räume in unserem Bezirk ist somit noch nicht entschieden worden. Neue Pfarreiwerdungsprozesse benötigen derzeit eine Entscheidung von Rom. Die Einrichtung neuer Pastoraler Räume wird derzeit nicht vorgenommen. Weitere Aktionen im Bezirk: Der neunte Misereor-Solidaritätsgang war wieder ein großer Erfolg. Mit uns gewandert ist der neue Leiter von Misereor, Pfarrer Pirmin Spiegel, der auch den Abschlussgottesdienst zusammen mit dem Bischof gestaltet hat. Wir konnten knapp 30.000 € erwandern, die für ein Misereor Projekt in Niger zur Verbesserung der dortigen Nahrungsmittelversorgung verwendet werden soll. Das Sozialbüro Main-Taunus hat zu seinem 15järigen Bestehen am 6. September 2013 in Anwesenheit unseres Bischofs den Kurt-Graulich-Preis für seine wertvolle Arbeit verliehen bekommen. Was haben wir uns im BSR nun im Einzelnen für 2014 vorgenommen: Stabilisierung der Pfarreiarbeit in den bereits fusionierten Kirchengemeinden Aufbau und Unterstützung der Ortsausschüsse 21
Neuorientierung der Verwaltungsräte und Pfarrgemeinderäte Sich finden und Neuaufteilung der Aufgaben im Pastoralteam Klare Regeln für die Zusammenarbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen Weiterführung der sozialpastoralen Arbeit im Bezirk Aufbau und Unterstützung der Flüchtlingsarbeitskreise vor Ort, wesentlich gefordert durch die Zunahme der Zahl der Flüchtlinge Bereitstellung von nicht mehr genutzten Immobilien und Grundstücken für den Ausbau von Sozialwohnungen Zuwendung und Unterstützung der Armen im Bezirk durch konkrete Projekte wie Tafel, Hausaufgabenhilfe, Beratung usw. Stärkung der caritativen und sozialpolitischen Arbeit (Sozialbüro, Wohnhilfe usw.) Einsatz für Projekte in den armen Regionen dieser Welt: Förderung der Partnerschaften auf Augenhöhe Vertiefung unseres Glaubens und der frohmachenden biblischen Botschaft vom Reich Gottes, das Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen zum Ziel hat offene Gesprächskreise für alle Menschen, die auf der Suche sind Aufbau von kleinen christlichen Basisgemeinden mit Bibelteilen und christlichem Einsatz für die Ärmsten Ausbau der theologischen Erwachsenenbildung und Bibelarbeit gutes Gelingen, gute Zusammenarbeit und Gottes Segen. 11. März 2014 Planung der weiteren Arbeit des BSR Hans-Joachim Hampel erläutert die schon beim Neujahrsempfang von ihm vorgetragenen Vorschläge: 1. Stabilisierung der Pfarreiarbeit in den bereits fusionierten Kirchengemeinden und Unterstützung beim Prozess neuer Zusammenschlüsse. Konkret schlägt der Vorstand dazu vor: Fortführung der Information in den Sitzungen durch jeweils einen Vertreter aus den Gemeinden, bzw. Pastoralen Räumen über den aktuellen Stand der Strukturreform. Individuelle Unterstützung durch das Bezirksbüro Information durch das Bezirksteam aus dem Hochtaunuskreis über die dort gewonnene Erfahrung in den Strukturprozessen bei einer der nächsten Sitzungen Klausurtagung mit dem Schwerpunkt: Stärkung der Zusammenarbeit Haupt- und Ehrenamt. Termin wird heute Abend noch abgestimmt. 22
2. Weiterführung der sozialpastoralen Arbeit im Bezirk Sie hat knapp 10 Jahre im Pastoralen Raum Schwalbach-Eschborn gearbeitet und ist seit 1. März 2014 im Bezirksbüro als Referentin für Sozialpastoral mit einer 50 %- Stelle angestellt. Als erstes will sie die Flüchtlingskreise vor Ort unterstützen, da zurzeit sehr viele neue AsylbewerberInnen in die Kommunen verteilt werden. Weiterhin will sie die Pastoralen Räume und Pfarreien bei der sozialen Arbeit unterstützen und wird deshalb bis zu den Sommerferien alle Pastoralteams besuchen. Dort will sie über die Möglichkeit sprechen, einen Runden Tisch Sozialpastoral ins Leben zu rufen, in dem folgende Vertreter im Pfarreigebiet oder Pastoralen Raum zusammen kommen sollen: Pfarrer/HPM´s, Caritasausschuss, Kindertagesstätten, Einrichtungen des Caritasverbandes und städtische Vertreter mit dem Ziel, die Lebenssituation der Menschen in Not zu verbessern. Sie will eng mit der Referentin für Gemeindecaritas Marita Thum zusammen arbeiten und sich mit ihr die Arbeit vor Ort aufteilen. 7. Mai 2014 Podiumsdiskussion mit Europapolitikern HOFHEIM. – „Asyl in Europa“ – zu diesem Thema werden am Mittwoch, 7. Mai, Europapolitiker im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Katholischen Gemeindezentrum St. Peter und Paul (Pfarrgasse 4) befragt. Teilnehmen werden Verena David (CDU), Jennifer Bartelt (Die Grünen) sowie Timo Scherenberg vom Hessischen Flüchtlingsrat. Die Fragen stellen Günter Adam, Katholisches Bezirksamt Main-Taunus, und Elke Lentz, Flüchtlingsberaterin des Evangelischen Dekanats Kronberg, die die Veranstaltung im Vorfeld der Europawahl (am 25. Mai) initiiert haben. Im Fokus der Diskussion soll das sogenannte Dublin Verfahren und seine Folgen stehen, kündigt Günter Adam an. Im Dublin Verfahren soll festgestellt werden, welcher europäische Staat für die Prüfung eines Asylantrags zuständig ist. Entscheidend ist dafür bislang, wo Flüchtlinge zum ersten Mal europäischen Boden betreten haben. Wenn sie dort per Fingerabdruck registriert seien, bliebe ihnen in Deutschland nur sieben Tage Zeit, ein Eilverfahren einzuleiten, um der drohenden Abschiebung zu entgehen, berichtet Adam. Der „unglaubliche Aufwand an Beratung“, der dadurch entstehe, sei nicht zu leisten. Letztlich würden alle abgeschoben, vielfach nach Italien, da hier sehr viele Asylbewerber über das Mittelmeer ankämen, allein 18.000 in diesem Jahr. Die Menschen lebten dort in völlig überfüllten Lagern unter schlechten hygienischen Verhältnissen oder gleich auf der Straße, wo sich manche jahrelang alleine durch schlügen, so der Bezirksreferent. Eine menschenwürdige Unterbringung, wie es das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofes fordere, sei dort nicht gewährleistet. „Wir sind daher der Meinung, die Flüchtlinge sollten frei entscheiden können, in welchem Land sie in Europa einen Asylantrag stellen wollen.“ (rei) 23
Die Veranstaltung wurde mit fast 100 Teilnehmern gut besucht. Darunter waren viele betroffene Asylbewerber aus Eritrea, Somalia und Syrien, die ihre, die zumeist über die gefährliche Bootsfahrt übers Mittelmeer gekommen sind und aufgrund der fehlenden sozialen Versorgung in Italien, Malta und Spanien, gezwungen waren, weiter nach Norden zu wandern. 8. Mai 2015 Erklärung des BSR und der BV Main-Taunus zum Thema „Folgen der Europäischen Flüchtlingspolitik“ Täglich erreichen Menschen, die auf der Flucht sind, unser Land. Sie verlassen Haus und Hof, ihre Wohnung, das Dorf oder die Stadt, in der sie gelebt haben. Sie fliehen vor Gewalt und Verfolgung, vor Krieg und Repression, vor Hunger und Elend, vor Krankheit und Tod. Sie gehen weder leichtfertig noch freiwillig aus ihren Heimatländern fort. Der Weg zu uns ist gefährlich: Viele ertrinken, werden gewaltsam aufgehalten oder fallen Schleusern und Menschenhändlern in die Hände, die sie ausbeuten. Die Kinder, Frauen und Männer, die bei uns ankommen, sind an Leib und Seele erschöpft, teils krank, teils traumatisiert. Sie kommen in eine ihnen fremde Kultur mit einer fremden Sprache, fremden Bräuchen und fremden Menschen. Sie sind voll Hoffnung, dass das Leben besser wird. Es liegt an uns, ob wir sie willkommen heißen oder ihre Hoffnung enttäuschen. Die Bezirksversammlung Main-Taunus steht unmissverständlich auf der Seite der Flüchtlinge, Asylbewerber/innen und Migranten/innen und erklärt sich solidarisch mit ihnen. Sie erkennt in ihnen nicht nur einen humanitären Auftrag für unsere ganze Gesellschaft, sondern auch einen Anruf Gottes an unsere Zeit: „Ich war fremd und obdachlos und Ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25, 35). Die Präambel des Vertrags von Lissabon hält ausdrücklich fest, dass die EU aus dem „kulturellen, religiösen und humanistischen Erbe Europas, aus dem sich die unverletzlichen und unveräußerlichen Rechte des Menschen sowie Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit als universelle Werte entwickelt haben“ schöpft. Für die synodalen Bezirksgremien des katholischen Bezirks Main-Taunus ist es ein Skandal, dass in der EU ein großer finanzieller, organisatorischer und personeller Aufwand zur Abschreckung von Flüchtlingen betrieben wird, für ihre Würde dagegen kaum ein Bruchteil. Europa braucht dringend eine neue, gerechtere und seinen Grundwerten entsprechende Flüchtlingspolitik. Die Bundesregierung fordert von den EU-Mitgliedsstaaten mehr Solidarität im Umgang mit Flüchtlingen. Die Bezirksversammlung Main-Taunus unterstützt diese Forderung und fordert die Bundesregierung auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und zum Wohle der Flüchtlinge eine Revision des sogenannten Dublin-Verfahrens anzustreben, das vorschreibt, Asylverfahren nur in dem Land zuzulassen, welches der Asylbewerber zuerst in Europa betreten hat. So werden Tausende von Asylbewerber/innen von Deutschland wieder nach Italien, Malta, Spanien usw. abgeschoben, wo eine menschenwürdige Versorgung und ein rechtmäßiges Asylverfahren nicht möglich sind. Nur für Griechenland gibt es einen Abschiebestopp wegen unmenschlichen Bedingungen für die Asylbewerber/innen. So schlagen wir z.B. vor: - Jeder Flüchtling, der Europa erreicht, soll das Land wählen dürfen, in dem er sein Asylverfahren durchführen will (z. B. weil er dort Verwandte oder Freunde hat). 24
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