ENSEMBLE ASCOLTA - MÄRZ 2020 ELBPHILHARMONIE KLEINER SA AL

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ENSEMBLE ASCOLTA - MÄRZ 2020 ELBPHILHARMONIE KLEINER SA AL
ENSEMBLE
ASCOLTA

            4. M Ä R Z 20 20
EL BPHIL H A RMONIE K L EINER S A A L
ENSEMBLE ASCOLTA - MÄRZ 2020 ELBPHILHARMONIE KLEINER SA AL
THE 7

BMW IST LANGJÄHRIGER PARTNER DER ELBPHILHARMONIE

Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
ENSEMBLE ASCOLTA - MÄRZ 2020 ELBPHILHARMONIE KLEINER SA AL
Mittwoch, 4. März 2020 | 19:30 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal
State of the Art | 3. Konzert

18:30 Uhr | Einführung mit Verena Mogl im Kleinen Saal

ENSEMBLE ASCOLTA
MARKUS SCHWIND TROMPE TE
ANDREW DIGBY POSAUNE
HUBERT STEINER PERFORMANCE
ERIK BORGIR VIOLONCELLO
FLORIAN HOELSCHER KL AVIER
BORIS MÜLLER SCHL AGZEUG
JULIAN BELLI SCHL AGZEUG

HEIKKO DEUTSCHMANN                       SPRECHER

Elena Mendoza (*1973)
Fremdkörper / Variationen (2015)
für Violoncello, Schlagzeug, Klavier und Performer
ca. 20 Min.

Jennifer Walshe (*1974)
Violetta Mahon’s Dream Diaries (1998–2008)
für Ensemble und Video-Projektion
ca. 25 Min.

Pause

Francesco Filidei (*1973)
L’Opera (forse) / Acht Skizzen in einem Akt
nach einem Text von Pierre Senges (2009)
Für sechs Spieler und Sprecher
ca. 25 Min.

Ende gegen 21:15 Uhr
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ELBPHILHARMONIE
HAMBURG PRE SEN T S

OSTERFESTIVAL

SEIDENSTRASSE
EINE MUSIKALISCHE ENTDECKUNGSREISE
         VON VENEDIG BIS CHINA
    9.–14.4.2020

                                          © Nadeem A. Khan
ELBPHILHARMONIE
TICKETS 040 357 666 66
WWW.ELBPHILHARMONIE.DE

                         Projektpartner
ENSEMBLE ASCOLTA - MÄRZ 2020 ELBPHILHARMONIE KLEINER SA AL
WILLKOMMEN

  »Schlicht überragend«, nennt die Frankfurter
  Allgemeine Zeitung das experimentier­freudige
  Ensemble Ascolta. Mit mehr als 250 Urauffüh-
  rungen und grenzüberschreitenden Projekten
  zwischen Musik, Performance und Multi­media,
  bei denen gerne auch mal gelacht werden
  darf, gehören die sieben Instrumentalisten zu
  den wichtigen Impulsgebern zeitgenössischer
  Musik. Ihr Debüt in der Elbphilharmonie feiern
  sie mit drei so großartigen wie kuriosen Werken
  aus der Feder elektrisierender zeitgenössischer
  Komponisten: Francesco Filidei, Elena Mendoza
  und Jennifer Walshe. Alle Stücke stammen aus
  den vergangenen zwölf Jahren; alle laden dazu
  ein, sich für einen Abend von Gewohntem zu
  lösen – um etwas ganz Neues zu entdecken.
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DIE MUSIK

                VERTRAUT UND DOCH ANDERS
                Elena Mendoza: Fremdkörper/Variationen

                2019 war für die spanische, mittlerweile in Berlin lebende und lehrende Kom-
                ponistin Elena Mendoza ein besonderes Jahr. In Schwetzingen wurde ihre Oper
                Babel mit großem Erfolg uraufgeführt; wenige Monate zuvor erhielt die ehe-
                malige Kompositionsschülerin von Manfred Trojahn und Hanspeter Kyburz den
                Heidelberger Künstlerinnenpreis. In seiner Laudatio bezeichnete der Musik-
                wissenschaftler Egbert Hiller Mendozas Werke als »pulsierende Organismen«
                und »glühende Fantasiegebilde«, die der Macht der Gewohnheit entfliehen und
                Grenzbereiche ausloten.
                   Beispielhaft steht dafür das Quartett Fremdkörper / Variationen, das Mendoza
                2015 dem Ensemble Ascolta widmete. Von einem dumpfen Klavierton ange-
                spornt, erkunden die vier Musiker ihre Instrumente nach Klängen, die in keiner
                Lehrfibel stehen: Die mit Schrauben präparierten und mit einer Wein­fl asche
                                               bearbeiteten Klaviersaiten werden von den Hän-
Elena Mendoza                                  den eines zweiten Pianisten unter ein Trommel-
                                               feuer gesetzt, das Cello vollführt Haarspangen-­
                                               Pizzicati, durch den Klang des Schlagwerks
                                               schwingt das Echo eines angeschlagenen Glases.
                                                  So erforscht das Stück die Grenze zwischen
                                               musikalischem Geschehen und theatralischer
                                               Handlung, zwischen vertrautem Musikinstru-
                                               ment und fremdem Alltagsobjekt. »Aus einem
                                               Kern mit heterogenen Klangmaterialien ent-
                                               wickeln sich vier Variationen, die prozesshaft
                                               ineinander übergehen«, so Mendoza. »Gemein-
                                               sam ist ihnen, dass sie Alltagsgegenstände in
                                               die Komposition integrieren. Während der vier-
                                               ten Variation sammelt sie der zweite Klavier­
                                               spieler allmählich ein. In Nr. 5 ändert sich dann
                                               die Situation: Der zweite Pianist rückt in den Vor-
                                               dergrund und wird zum Performer, der mit den
                                               Objekten Aktionen an einem Tisch durchführt.«
                                               Ein Stück, das geschickt mit der Kluft zwischen
                                               Erwartung und Realität spielt.
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Jennifer Walshe – oder Violetta Mahon?

TAGEBÜCHER EINER PAKETZUSTELLERIN
Jennifer Walshe: Violetta Mahon’s Dream Diaries

Die Kreativität der Komponistin Jennifer Walshe beschränkt sich nicht auf Töne.
Oh nein, was in ihrem Kopf vor sich geht, braucht umfassendere Kanäle. So
dachte sie sich insgesamt zwölf unterschiedliche Künstleridentitäten mit detail-
lierten, teils bizarren Biografien aus, die gemeinsam das Grúpat-Kollektiv bil-
den. Zum Beispiel Violetta Mahon: Angeblich ist sie etwa so alt wie Walshe
selbst und ebenfalls in Dublin geboren. Als Bildende Künstlerin erschafft sie
unter anderem surreale, bisweilen albtraumhafte Puppen-Objekte (siehe Foto
nächste Seite), die in Top-Museen von New York und London ausgestellt wer-
den. Weil sie davon allein trotzdem nicht leben kann, arbeitet sie parallel als
Paketzustellerin und Telefonistin. Ihre beste Freundin ist die fingerlose Kon-
zertpianistin Flor Hartigan, ebenfalls Teil von Grúpat. Alles klar?
   Jennifer Walshe jedenfalls scheint Spaß zu haben an ihren Fantasie-Kol-
leginnen. Regelmäßig schlüpft sie in die Rolle eines der fiktiven Grúpat-­
Mitglieder, um sich künstlerisch ganz offen bewegen und betätigen zu können.
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»Als ich Ende der 90er Jahre
                                                             in Chicago studierte, zeichnete
                                                             meine Mutter zu Hause Ge-
                                                             räusche auf einem Diktier-
Installationen, Filme, Bücher, Fotografien, Mode und Skulptu-gerät auf und schickte mir die
ren haben die zwölf Alter Egos von Walshe mittlerweile pro-  Kassetten per Post. Beim
                                                             Aufnehmen erklärte sie die
duziert. Und bisweilen lässt Walshe sie sogar in ihren Kom-
                                                             Geräusche parallel: ›Das ist
positionen auftreten, die oft die Grenzen zur multimedialen  der Pinsel, der gegen den
Performance überschreiten. Damit gastiert Walshe regelmä-    Gasbehälter schlägt … und das
ßig auf den weltweit wichtigsten Neue-Musik-Festivals; 2000  ist der Hund von nebenan‹.
wurde sie mit dem renommierten Kranichsteiner Musikpreis     Dies sind wahrscheinlich die
                                                             Klänge, die mir am meisten
der Darmstädter Ferienkurse ausgezeichnet.
                                                             am Herzen liegen.«
   In ihrem riesigen musikalischen Schaffen, das von einer
                                                                 – Jennifer Walshe
Oper für Barbie-Puppen bis hin zum Duo für Harfe und Waffen
reicht, finden sich auch die Traumtagebücher von Violetta Mahon.
Inspirationsquelle für diese Dream Diaries für Ensemble,
Szene, Zuspielband und Video waren die von André Breton in
seinem berühmten Manifest des Surrealismus angestellten
Traum-Reflexionen. In die Traumwelten ihres Alter Egos ist
Walshe nun hineingetaucht und macht sie hör- und sichtbar.
   In nahezu vollständiges Dunkel gehüllt, pulsieren vom Kunst von Violetta Mahon
Podium aus immer wieder geheimnisvolle Klanggesten in die
Stille hinein. Lautlose Videoprojektionen von rituell anmuten-
den Aktionen werden von einem merkwürdigen Geklicker und
Geklacker kommentiert. Ein Pianist kämpft mit sich und sei-
nem Instrument; aus einem Soundgebräu flackert die Melodie
Amazing Grace hervor. Und während zwischendurch geheimnis­
volle Pflanzengebilde zu sehen sind, die Violetta Mahon laut
ihres von Walshe kuratierten Werkkatalogs fotografiert haben
soll, erwacht zum Schluss, nach einer dreistimmigen Litanei,
das verspielte Kind im Manne. Mit Logik geht hier nichts zu.
Wie soll es auch – schließlich hat Violetta Mahon ihre Traum-
tagebücher ja zudem noch in zwei unterschiedlichen Alphabe-
ten notiert: in dem von den Mormonen entwickelten »Desert-­
Alphabet« sowie im musikalischen Alphabet »Solresol«. Wer
da nicht mitkommt, ist absolut auf der richtigen Fährte.
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DIE MUSIK

Francesco Filidei

                    NACHTIGALL LIEBT KARPFEN
                    Francesco Filidei: L’Opera (forse)

                    Zunächst eine Vor warnung: Diese etwas andere, aber herzzerreißende
                    Kammer­oper ist nichts für Vegetarier. Gegen Ende passiert es nämlich, das
                    große Dinieren und Verspeisen der beiden Protagonisten. Bis dahin aber dürfte
                    sich niemand dem Charme, Witz und Humor entziehen können, mit dem Fran-
                    cesco Filideis Ein-Akter L‘Opera (forse) auf das kulinarische Finale zusteuert.
                       Dass ein zeitgenössischer Komponist vom Rang dieses Italieners sich auch
                    auf das burlesk-unterhaltsame Fach versteht, ist nicht unbedingt selbstver-
                    ständlich. Schließlich gelten solche führenden Neue-Musik-Köpfe oftmals als
                    allzu verkopft. Doch der aus Pisa stammende Filidei ist anders, zumal in sei-
                    ner Musikerbrust schon seit jeher verschiedene Herzen aktiv sind.
                       Als Organist etwa, der vom legendären Franzosen Jean Guillou ausgebildet
                    wurde, schlägt Filidei ganz selbstverständlich den Bogen von der Renaissance
                    bis zu komplexesten Partituren, die namhafte Kollegen für ihn schreiben. Und
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als Komponist, der bei Salvatore Sciarrino studierte, sind für Filidei Epochen-
und Gattungsgrenzen ebenfalls irrelevant. Am besten zeigt dies ein Blick auf
sein breites und originelles Œuvre. So schrieb Filidei etwa eine Oper über den
Astronomen und Ketzer Giordano Bruno; im Orchesterwerk Killing Bach dage-
gen kommen Klangerzeuger wie Elektroschocker, Spraydosen und Vogel­pfeifen
zum Einsatz. Und mit einer ganzen Batterie solcher Vogelpfeifen legte sich Fili-
dei in seiner Humoreske über den leidenschaftlichen Jäger Giacomo Puccini
musikalisch auf die Lauer.

Francesco Filidei probt mit dem Ensemble Ascolta
DIE MUSIK

All die Lerchen und Enten, Eulen und Haselhühner, Turteltäubchen und sogar
Teichrallen lassen jetzt ebenfalls wieder von sich hören – in Filideis L’Opera
(forse). Dass der Komponist auch hier keine Oper von der Stange geschrieben
hat, unterstreicht allein schon der in Klammern gesetzte Titelzusatz »forse«
(vielleicht). In der Besetzung zum Beispiel gehorcht dieses Musiktheaterstück
überhaupt nicht den Konventionen: Das Ensemble besteht aus einem Sprecher
und sechs Spielern. In der kommenden halben Stunde wird also nicht gesun-
gen; zumindest nicht in der üblichen Form.
   In insgesamt acht Skizzen beziehungsweise Kapitelchen erzählt L’Opera
von der schicksalhaften Liebe zwischen einer Nachtigall und einem Karpfen,
die auf einer Textvorlage des zeitgenössischen französischen Schriftstellers
Pierre Senges basiert. Und kaum hat der Sprecher seine Überlegungen, ob er
nicht besser mit tiefschürfenden Gedanken aus der Feder Machiavellis oder
Novalis’ beginnen solle, wieder verworfen, erklingt auch schon – wie es sich
für eine Oper gehört – eine Ouvertüre. Wild krächzt es da durcheinander aus
sechs sogenannten Krähen-Pfeifen, mit denen die Instrumentalisten in die freie
Natur ausbrechen. Daraufhin wird die männliche Haubennachtigall namens
Battibecco vorgestellt, die sich über beide Flügelspitzen in das Karpfenweib-
chen Abboccata verliebt.
   Wie aber macht nun ein Vogel einem Fisch eine Liebes­erklärung? Und wie
mag sich wohl im schalldichten Element Wasser die Liebesarie eines Karpfens
anhören? Um das zu illustrieren, ziehen die sechs Spieler pantomimisch alle
Register. Ein poetischer Moment ist etwa, wenn zu den wundersam sphärischen
Klängen einer Glasharfe ein Ensemblemitglied nur lautlos den Mund auf- und
zureißt, statt vernehmbare Liebesschwüre zu artikulieren. Irgendwie klappt es
aber letztendlich doch mit dem Werben: Battibecco und Abboccata finden in
einem sich furios steigernden Liebestaumeltanz zueinander.
   Wie viele der schönsten Lovestorys hängt aber auch diese an einem gefähr-
lich seidenden Faden. Tatsächlich erleiden die beiden Liebenden ein tragi-
sches Schicksal durch die Angelschnur des Fischers und die Flinte des Jägers.
Immerhin erweist Filidei ihnen einen würdigen Abschied mit einem innigen
Requiem. Das wahrhaft Versöhnliche am Schicksal der Protagonisten aber ist,
dass Battibecco und Abboccata nun in alle Ewigkeit vereint sind. In der Brat-
pfanne.
                                                               GUIDO FISCHER
GESANGSTEXT
FRANCESCO FILIDEI
L’Opera (forse)
nach einem Text von Pierre Senges (*1968) / Übersetzung: Markus Merz
Abdruck mit freundlicher Genehmigung von RAI Com, vertreten durch
Alkor-Edition Kassel

1.                                                    2.

Wie Machiavelli sagte …                               Diese Liebesgeschichte wird traurig sein,
Letzten Endes, nein, nicht Machiavelli:               sie wird herzzerreißend sein, aber ich ver-
nicht jetzt, nicht heute, ein anderes Mal.            spreche Ihnen, es wird Gezwitscher geben
                                                      – ich könnte Ihnen sogar sagen, wie viel.
Wie sagte Friedrich Leopold Freiherr von
Hardenberg, sagt Novalis.                             Haben Sie die Krähe gehört? Gut – und Sie
Nein, mit Novalis geht es auch nicht.                 werden, wenn Sie sie hören, den Gesang
                                                      des Kuckucks, der pfeifenden Amsel und
Ich würde es gern mit William Shakespeare
                                                      den Ge­s ang des Ochsenfroschs erkennen.
versuchen, aber habe den Eindruck, das
                                                      Aber darüber sprechen wir später.
Problem liegt woanders: Lassen wir das »wie
sagte schon Karl Maier« beiseite. Sie werden          Später, weil dann erscheint der Vogel.
eine Liebesgeschichte hören, alles in allem:         Ein Vogel, das ist poetisch, es ist musikalisch,
eine Geschichte über Liebe, Vögel und Fische,        man kann nicht das Gegenteil behaupten:
in einer Landschaft voll kleiner Zweige und           alle Vögel, außer vielleicht das Huhn und
frischer Algen. Was würde Machiavelli tun            vielleicht der Strauß und vielleicht der Emu
zwischen einem Vogel und einem Fisch?                 – wenn der Emu überhaupt ein Vogel ist.

Stellen sie sich vielmehr einen kleinen               Der Vogel heißt Battibecco, er ist eine
Fluss vor, den Himmel, den tiefen Wald,               Nachtigall, eine Haubennachtigall, aber es
alles, was man in einem dieser Wälder                ist ein Männchen, behalten Sie das gut
findet, verstehen Sie, was ich meine?                 im Hinterkopf: die Haubennachtigall in ihrer
Pilze, Nacktschnecken, Eichhörnchen,                 männlichen Version. Jedes Mal, wenn ich
Wanderungen, was noch? Blätter, das heißt            sage »die Nachtigall«, dann müssen Sie
mehrere Blätter, in mehreren Schichten.              denken »der junge Mann«.
Pilze – das sagte ich bereits.
                                                      Battibecco ist verliebt, schauen Sie, wie er
Und nun, spitzen Sie die Ohren, hören Sie            bebt, wie er zittert, auf ein Zeichen lauernd.
unsere Liebesgeschichte. Sie beginnt – was            Die Liebe macht ihn entzückend idiotisch,
wäre natürlicher? – mit einer Ouvertüre:           nur ein kleiner Tropfen – und er erklärt seine
Die Ouvertüre der Krähe.                            Liebe einem Fisch.
3.                                                4.

Diejenigen unter Ihnen, die schon einmal, nur     Der Regenbogen, das Blattwerk, die
einmal in einen Fisch verliebt waren, werden      Wassertröpfchen: Hier sind wir im Herzen
für den Inhalt dieser Geschichte empfänglich    des Themas, hier ist die Liebe präsent,
sein. Ich weiß, wovon ich spreche.                zwischen dem von Vögeln bevölkerten Wald
                                                  und dem mit dickköpfigen Karpfen gefüllten
Der Vogel kam gerade angeflattert. Nun
                                                  Fluss. Und die Liebe wird harmonisch sein,
kommt der Fisch angeschwommen: Er glänzt
                                                  sie wird die Hochzeit der Federn und Flossen
auf beiden Seiten, der Rand seiner Kiemen
                                                  sein, sie wird den Gesang der Sirenen in
ist von einem schönen Rosa, welches sich
                                                  den Rang des Quietschens einer Feder
von der Blässe seines Gesichtes abhebt.
                                                  abschieben. Fragen Sie mich nicht, wie oder
Im Allgemeinen vernachlässigt man zu sehr
                                                  durch welches Wunder, aber Abboccata, der
die verführerische Kraft eines Kiemens,
                                                  Karpfen, welcher eine junge Frau ist, wie
wenn dieser rosa ist.
                                                  wir wissen, bietet seine Lippen Battibecco
Zu ganz nützlichen Zwecken öffnen und           an, der Nachtigall, welche ein junger Mann
schließen sich die Kiemen mit Hilfe eines         ist, wir haben es gesagt, und sie hat einen so
Kiemendeckels.                                    feinen Schnabel, dass sie den Mund Abboc-
                                                  catas kosten kann, ohne ihn zu zerbrechen.
Unser Fisch ist ein Karpfen, um genauer zu
sein, ein Karpfen mit einem dicken Kopf. Er       Im Augenblick danach ist es an Battibecco,
trägt den Namen Abboccata, da es sich um ein     seinen Schnabel der verliebten Abboccata
Weibchen handelt: Jedes Mal, wenn ich »der        anzubieten, welche so weiche Lippen und
Karpfen mit dem dicken Kopf« sagen werde,         ein so weiches Gewissen hat und wenn nötig,
müssen Sie verstehen »die junge Dame«.           den Schnabel eines Vogels mit einem
                                                  weichen Wattwurm zu vertauschen weiß.
Abboccata ist verliebt, jede ihrer Schuppen
trägt das Zeichen der Leidenschaft, als wären   Sie werden entdecken, wie ein Fisch spritzt,
es die mit einem glühenden Eisen eingebrann-     wenn er sich in einen Vogel verliebt – und
ten Buchstaben des Namens ihres Geliebten.        umgekehrt. Sie werden die Zahl der Ehe-
Ich übertreibe ein wenig, damit Sie verstehen.   schließungen hören. In einer Tierdokumenta-
Und ihre Leidenschaft adressiert sie Blase für   tion würde man Ihnen nicht so viele zeigen.
Blase an ihren Vogel Battimbecco.
5.                                                6.

Die Hochzeitstänze sind sehr schön – aber       Der Jäger besitzt zwei Federn: Wir wissen
Mutter Natur birgt ebenso viele Gefahren.         zumindest, dass eine der beiden dazu
                                                  dient, seinen Hut zu schmücken. Ansonsten
Karl Marx hat uns erhabene Seiten über
                                                  erkennt man ihn schon von Weitem, nicht
die Fischerei hinterlassen. Uns fehlt die Zeit,
                                                  nur wegen der beiden Federn, die ihn
darüber zu sprechen, wir würden Stunden
                                                  schmücken, sondern dank seiner Tarn-
brauchen und der Fischer ist bereits unter-
                                                  kleidung. Durch seine Tarnkleidung auf sich
wegs: Der Fischer ist ein Frühaufsteher,
                                                  aufmerksam zu machen, wenn man bedenkt,
das macht ihn manchmal enervierend.
                                                  ist ein schönes Paradoxon. Aber der Jäger
Der Fischer ist stolz darauf, Stiefel an den      hat nicht die Zeit, an solche Albernheiten
Füßen zu haben, die ihm bis zum Kinn             zu denken; er liegt schon auf der Lauer.
reichen, sie verleihen ihm eine gummihafte
                                                  Ah, es ist so bukolisch, die Nachtigall jagen
Eleganz. In seinem Taschentuch hat er ein
                                                  zu gehen – wie soll ich sagen? Es ist ländlich
Bündel Regenwürmer, unter denen er den
                                                  und forstlich zugleich, und ein wenig herbst-
besten auswählt, als wäre es ein kleiner
                                                  lich, wenn Sie mir den Ausdruck gestatten.
Ofen auf dem Cocktailtablett.
                                                  Vor Tagesanbruch aufstehen, auf herabge-
Hier ist er schon am Flussufer, er trotzt         fallenen Blättern laufen, Humus bis zu
dem Brombeergestrüpp, er betrachtet den          den Knien, ein Stück Kautabak zum Essen,
Tagesanbruch über irgendwelchen Bergen,          die Meute in der Ferne hören, das Parfüm
er schüttelt mit ausgestreckten Armen            der Patronen einatmen, heben, senken,
einen Halm, der dreimal höher ist als er.        die Sicherheitsraste entfernen, zuletzt nach
                                                  dem Leder seiner Schultertasche tasten.
Er verliert dann Stunden in der Betrachtung
einer Schnur, die in zwanzig Zentimeter           Um zum Ende zu kommen, füge ich an: Ein
tiefem Wasser eingetaucht ist.                    Jäger, der dieses Namens würdig ist, geht
                                                  auch nicht ohne Fußwärmer und ohne Horn
                                                  hinaus – Sie werden es selbst feststellen.
GESANGSTE X T

7.                                              Lacrimosa

In Gegenwart des Todes kann man mit             Lacrimosa dies illa,
offenem Mund dastehen. Genau dies tut           Lacrimosa crocodilis
Abboccata, der Fisch. Der Karpfen mit dem       Qua resurget ex laguna
dicken Kopf hatte auch einen dicken Mund:       Voluptatus ucello reus
Sie reißt den Mund weit auf, einen Haken        Voluptatus pesco reus
an der Seite und lässt das Nichts hindurch,    Huic ergo parce, Venator,
nichts weniger, in beide Richtungen.            Huic ergo parce, Piscator
                                                Acephalum bovem filii
Angesichts ihres bevorstehenden Todes
                                                Dona eis semper pacem.
ziehen es manche vor, faltig zu werden: eine
                                                Amen, amen, amen, amen,
ehrenhafte Wahl, nicht wirklich mutig, aber
                                                Amen, amen, et cætera.
ehrenhaft und, wenn bedenkt man’s, schreck-
lich menschlich. Wir anderen, Lebendigen, die
teils aus geringerem Grunde faltig werden,
                                                9. Nachtigall an Karpfen
sollten die Wahl der Toten respektieren.
                                                – Eine ausgewachsene Nachtigall
Verkümmern ist genau das, was Battibecco
                                                – Ein Karpfen mit dickem Kopf ohne Kopf,
tut, die Nachtigall, auf einem Haufen alter
                                                  vorzugsweise tot, aber das erklärt sich
Blätter, ein Blei in der Brust. Vor weniger
                                                  von selbst.
als einer Minute war er ein Vogel, war er die
                                                – Ein Pfund Butter; manche verwenden zwei
Flüchtigkeit selbst; und jetzt schrumpft
                                                – Drei rasierte Suppenlöffel Mehl
er zusammen, er sieht aus wie ein kleines
                                                  Verstehen Sie es so, dass die Löffel rasiert
Häufchen. Schade für ihn.
                                                  sein sollen, nicht das Mehl.
                                                – Salz, Pfeffer – unnötig, das zu erwähnen.
                                                  Würzen je nach Geschmack oder nach
8.
                                                  Verfügbarkeit.
Requiem
                                                Entfernen Sie das Blei aus der Nachtigall.
Lombricum æternam dona eis, Piscator,           Entfernen Sie auch den Haken. Rollen und
Et aqua perpetua abluat eis.                    braten Sie den Vogel und den Fisch jeweils im
Te decet ludibrium pisces, et tu quoque avis,   Mehl, anschließend in Butter. Salzen, mit
Et reddetur vaguletta sub ventus                dem Spatel vermischen; pfeffern, vermischen
Exaudi friturem nostram,                        – immer mit demselben Spatel, immer.
Ad nos omnis condimenti conveniet               Wenn man die Nachtigall und den Karpfen
Lombricum æternam dona eis,                     geschmacklich nicht mehr unterscheiden
Venator, Et aqua perpetua abluat eis.           kann, servieren. Dieses Gericht schmeckt
                                                aufgewärmt am folgenden Tag noch besser.
                                                Mit einem Vernaccia di San Gimignano
                                                vielleicht sogar am übernächsten Tag.
DIE KÜNSTLER

    ENSEMBLE ASCOLTA
    »Wer bisher nicht verstanden hat, was zeitgenössische Musik leisten kann,
    erlebte ein eindrucksvolles Beispiel«, schreibt die Westdeutsche Allgemeinen
    Zeitung über das Ensemble Ascolta. Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat
    es sich schnell einen Namen in der europäischen Neue-Musik-Landschaft
    gemacht – sowohl mit außergewöhnlichen Projekten als auch mit seiner spezi-
    ellen Besetzung und dem Schwerpunkt auf Blech- und Rhythmusinstrumenten.
       Über 250 Werke hat Ascolta bereits angeregt und uraufgeführt, darunter von
    Pierluigi Billone, Beat Furrer, Gordon Kampe, Isabel Mundry, Olga Neuwirth
    und Jennifer Walshe. Regelmäßig gastiert es bei großen internationalen Festi-
    vals für Neue Musik, unter anderem bei den Donaueschinger Musiktagen, den
    Wittener Tagen für neue Kammermusik, beim Lucerne Festival, Ultima Oslo,
    Ultraschall Berlin und Wien Modern, und folgte Konzerteinladungen etwa in
    die USA, nach Singapur und Israel.
       Szenische Konzertformate interessieren die sieben Musiker ebenso wie die
    Grenzgebiete zwischen neuer, alter und populärer Musik. In Zusammenarbeit
    mit Künstlerinnen und Künstlern aus den Bereichen Video, Performance und
    Multimedia entstanden Projekte wie Der absolute Film und Schatten (in Koope-
    ration mit ZDF/arte), Simon Steen-Andersens Inszenierte Nacht und die musik­
    thea­tralische Produktion Vor dem Gesetz von Martin Smolka und Jiří Adámek.
Dieses Jahr soll ein neues Werk der Siemens-Preisträgerin
Rebecca Saunders für Ascolta und die So­pranistin Juliet Fraser
in Zusammenarbeit mit den Festivals in Witten, ’s Hertogen-
bosch, Huddersfield, Genf und Warschau entstehen. Und für
2022 steht ein Projekt mit den Literatinnen Felicitas Hoppe und
Anja Kampmann sowie Musik von Milica Djordjević und Iris ter
Schiphorst in den Startlöchern, das bei den Schwetzinger SWR
Festspielen, in der Philharmonie Luxemburg, in Innsbruck und
Stuttgart zur Aufführung kommen wird, gefördert von der Kul-
turstiftung des Bundes.
   Neben seinen überregionalen und internationalen Engage-
ments pflegt das Ensemble Ascolta die Zusammenarbeit mit
den Stuttgarter Institutionen Musik der Jahrhunderte, Akade-
mie Schloss Solitude, der Internationalen Bachakademie, der
Staatsoper und den Stuttgarten Neuen Vocalsolisten.

Ascolta wird gefördert von der Landeshauptstadt Stuttgart
und vom Land Baden-Württemberg.
ELBPHILHARMONIE
HAMBURG PRE SEN T S

JAZZ IM
  KLEINEN SAAL
22.03.2020    SYLVIE COURVOISIER TRIO
09.05.2020    STEFANO BOLLANI
10.05.2020    LIEBMAN / BRECKER / COPLAND QUINTET
13.05.2020    MYRA MELFORD’S SNOWY EGRET
23.05.2020    FLAT EARTH SOCIETY
19.06.2020    ANTHONY BRAXTON ZIM MUSIC

ELBPHILHARMONIE
                                                                      © Daniel Dittus
TICKETS 040 357 666 66
WWW.ELBPHILHARMONIE.DE

                                                    Projektförderer
DIE KÜNSTLER

HEIKKO DEUTSCHMANN                           SPRECHER

Nach der Schauspielausbildung an der Berliner Hochschule
der Künste erhielt Heikko Deutschmann sein erstes Theater-
engagement unter Peter Stein an der Berliner Schaubühne und
spielte in der Folge unter Regiegrößen wie Robert Wilson, Jür-
gen Flimm, Ruth Berghaus und Alexander Lang. Parallel dazu
startete der vielseitige Schauspieler seine Film- und Fern-
sehkarriere. Den Auftakt dazu machte 1985 der Film Walkman
Blues in der Regie von Alfred Behrens. Es folgten zahlreiche
Fernseh- und Kinoproduktionen wie die Literaturverfilmung
Der Laden, die 1999 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet
wurde. Darüber hinaus übernahm Heikko Deutschmann Gast-
rollen in diversen deutschen Krimireihen, darunter Der letzte
Zeuge, Rosa Roth, Ein starkes Team und Tatort. Zu den jüngsten
Produktionen zählen etwa die Märchenverfilmung Schlaraffen-
land und Inga Lindströms Zurück ins Morgen.
   Seit einigen Jahren steht Heikko Deutschmann wieder häu-
figer auf der Theaterbühne, unter anderem im Renaissance
Theater Berlin und im Théâtre National du Luxembourg. Da­­
rüber hinaus war er in Das Blau in der Wand von Tankred Dorst
bei den Ruhrfestspielen und am Düsseldorfer Schauspielhaus
zu erleben. Erfolgreich ist er auch als Regisseur und als Spre-
cher von Hör­büchern, etwa für die Hörbuch-Edition der Zeit-
schrift Brigitte. 2015 verwirklichte er den vielfach ausgezeich-
neten Kurzfilm Noch ein Seufzer und es wird Nacht.
GL AUBEN

                        24.4.— 25.5.2020

                                               Gefördert durch

W W W. M U S I K FE S T- H A M B U R G . D E
TIPP

DECODER ENSEMBLE UNTERDECK
Wenn Ihnen der heutige Abend gefallen hat, dann kommen Sie
nächsten Dienstag am besten gleich wieder. Im Sou­terrain
der Elbphilharmonie findet dann nämlich die nächste Aus-
gabe der berühmt-berüchtigten Reihe »Unterdeck« statt. Gast­-
geber ist das Ensemble Decoder (Foto), eines der innovativsten
und unberechen­barsten Kollektive der internationalen Neue-­
Musik-Szene, dessen ganz eigene, energetische Klänge in
Konzerthäusern ebenso begeistern wie in angesagten Clubs.
Ihr Programm entführt diesmal in eine post-apokalyptische
Zukunft voll absurder Schönheit und Gefahr. Als Gast reist
eigens das Experimentalduo Popebama aus New York an.

10. März 2020 | Decoder Ensemble

                 Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

                 IMPRESSUM
                 Herausgeber: HamburgMusik gGmbH
                 Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant
                 Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, François Kremer, Laura Etspüler
                 Lektorat: Reinhard Helling
                 Gestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer
                 Druck: Flyer-Druck.de
                 Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

                 Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur-anzeigen.com

                 BILDNACHWEIS
                 Elena Mendoza (Guillermo Mendo); Jennifer Walshe (unbezeichnet); Kunst von Violetta
                 Mahon (Jennifer Walshe); Francesco Filidei (Instituto Italiano di Cultura Stoccarda); Probe
                 Francesco Filidei / Ensemble Ascolta (Ensemble Ascolta); Ensemble Ascolta (Klaus
                 Steffes-Holländer); Heikko Deutschmann (Stefan Klüter); Decoder Ensemble (Richard
                 Stöehr / Lorin Strohm)
WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

PRINCIPAL SPONSORS   PRODUCT SPONSORS                   FÖRDERSTIFTUNGEN
BMW                  Coca-Cola                          Kühne-Stiftung
Montblanc            Hawesko                            Körber-Stiftung
SAP                  Lavazza                            Hans-Otto und
Julius Bär           Meßmer                             Engelke Schümann Stiftung
Deutsche Telekom     Ricola                             Haspa Musik Stiftung
                     Ruinart                            Hubertus Wald Stiftung
                     Störtebeker                        G. u. L. Powalla Bunny’s Stiftung
                                                        Commerzbank-Stiftung
                                                        Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung
                     CLASSIC SPONSORS                   Mara & Holger Cassens Stiftung
                     Aurubis                            Programm Kreatives Europa
                     Bankhaus Berenberg                 der Europäischen Union
                     Commerzbank AG                     Stiftung Elbphilharmonie
                     DZ HYP
                     Edekabank                          Freundeskreis Elbphilharmonie
                     GALENpharma                        + Laeiszhalle e.V.
                     Gossler, Gobert & Wolters Gruppe
                     Hamburg Commercial Bank
                     Hamburger Feuerkasse
                     Hamburger Sparkasse
                     Hamburger Volksbank
                     HanseMerkur
                     Jyske Bank A /S
                     KRAVAG-Versicherungen
                     Wall GmbH
                     M.M.Warburg & CO

                     ELBPHILHARMONIE
                     CIRCLE
Es ist das Besondere,
das Wellen schlägt.

    Der offizielle Weinpartner
      der Elbphilharmonie

                                   Mehr Infos unter:
                                 hawesko.de/elphi
MODERNE KULTUR IN
          EINZIGARTIGER GESTALT.

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    PRINCIPAL SPONSOR

                   Julius Bär ist Principal Sponsor
                   der Elbphilharmonie Hamburg.

                                   juliusbaer.com
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