Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz

Die Seite wird erstellt Mats Barth
 
WEITER LESEN
Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz
Rheinland-pfälzische Schule
                                                            4/2012
                                                    Zeitschrift des
                                 Verbandes Bildung und Erziehung
                                                  Rheinland-Pfalz
                                       03. 04. 2012 / 63. Jahrgang

Mehr Gerechtigkeit wa(a)gen.
Damit Lehrer nicht sitzen bleiben.

Augen auf für integrierte Schulen
n Integration heißt auch: Individuelle Förderung
n Der VBE im Gespräch
Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz
Inhalt
                Kommentar                                           2
                wörtlich                                            3
                                                                                 Integrierte Gesamtschule –
                Nachrichten                                         4
                                                                                 Schule der Zukunft ?
– Kommentar –

                VBE bundesweit                                      6
                Bildung in Rheinland-Pfalz                          8                                              Johannes Müller, Landesvorsitzender des VBE Rheinland-Pfalz

                Recht                                             18                                    J edes Jahr ist zu
                                                                                                          konstatieren, dass
                                                                                                                                    hier kein Fremdwort. Kinder mit und ohne son-
                                                                                                                                    derpädagogischen Förderbedarf werden nach
                Studium & Seminar                                 20                                 bestehende Integrierte         o. g. Zielvorstellung gemeinsam unterrichtet.
                Bildung & Erziehung                               21                                 Gesamtschulen (IGS)
                                                                                                     Schüler/-innen ableh-          Dies allerdings unter Bedingungen, die nicht im-
                Infos & Technik                                   23
                                                                                                     nen müssen, weil die           mer optimal sind. Laut Statistik 2011 stellt man
                Wir gratulieren                                   25                                 Aufnahmekapazitäten            einen strukturellen Unterrichtsausfall von 3 %
                                                                                                     restlos erschöpft sind.        fest. Beileibe kein Pappenstiel, denn notwendi-
                Aus den Kreisverbänden                            26
                                                                                                     Das Interesse der Eltern       ge Förderstunden und Arbeitsgemeinschaften
                                                                        Archiv

                Medien                                            28                                 an dieser Schulart, die        fallen möglicherweise unter den Tisch. Nicht nur
                Kurz vor Schluss                                  30             alle Bildungsgänge umfasst, scheint ungebro-       ein Problem der IGS, aber doch ganz besonders!
                                                                                 chen – besonders in einer Zeit der zurückge-
                Zum Schluss                                       32             henden Schülerzahlen, in der es nicht einfach      Da ja Lehrkräfte mit den Lehrämtern Haupt-
                                                                                 sein wird, die Schularten des gegliederten         schule, Realschule und Gymnasium gleicher-
                                                                                 Schulsystems überall anzubieten.                   maßen unterrichten sollen, kann es ganz
                            Impressum                                            Im Koalitionsabkommen der rot-grünen Lan-
                                                                                                                                    schön schwierig sein, eine adäquate Vertei-
                                                                                                                                    lung zu erreichen. Vor allem Gymnasiallehr-
                03. April 2012, 63. Jahrgang                                     desregierung steht zwar die Absicht, mehr In-      kräfte sollen – dem Vernehmen nach – nicht
                                                                                 tegrierte Gesamtschulen einzurichten, letzt-       immer „amused“ sein, an einer Integrierten
                Herausgeber
                Verband Bildung und Erziehung (VBE),                             lich ist seither außer einem etwas ungestü-        Gesamtschule zu unterrichten.
                Landesverband Rheinland-Pfalz                                    men Vorstoß der Grünen wenig passiert.
                Adam-Karrillon-Str. 62, 55118 Mainz
                Telefon 0 61 31 - 61 64 22, Telefax: 61 64 25                                                                       Wenigstens das gleiche Deputat an Wochen-
                info@vbe-rp.de                                                   54 Integrierte Gesamtschulen in Rheinland-         stunden sollten alle Lehrkräfte der Integrierten
                Redaktion                                                        Pfalz, hauptsächlich im Norden und Süden           Gesamtschule unterrichten, wenn sie schon
                Martin Monjour mm                                                des Landes, bemühen sich, alle Schüler/-in-        nicht das Gleiche an Besoldung erhalten. Ein
                (verantwortlicher Schriftleiter)
                Alemannenstraße 19a, 56072 Koblenz                               nen individuell zu fördern und fordern sowie       solches Tun fördert sicher nicht die soziale Ein-
                Telefon: 02 61- 5 79 38 83, Telefax: 8 76 75 82                  eine allzu frühe Selektion zu vermeiden.           heit in einem Kollegium, wenn auch die Lehr-
                rps@vbe-rp.de
                                                                                                                                    kräfte dies professionell akzeptieren. Gleich-
                Hjalmar Brandt br                                                Denn heutzutage wollen Eltern eine Schule, die     stellung ist hier unbedingt angesagt! Was für
                Adam-Karrillon-Straße 62, D-55118 Mainz
                Telefon: 0 61 31 / 61 64 22, Telefax: 61 64 25                   den Bildungsweg für ihre Kinder möglichst lan-     Schüler/-innen gilt, nämlich soziale Gerechtig-
                h.brandt@vbe-rp.de                                               ge offenhält und alle gängigen Abschlüsse bis      keit, muss auch für das Personal gelten. Da
                Fotos                                                            zum Abitur hin anbietet. Dabei wird oft unter-     muss seitens der Verantwortlichen dringend
                Jan Roeder (Titel); Andrea Damm (4) / pixelio.de;                schätzt, dass die gymnasiale Oberstufe einer In-   nachgearbeitet werden!
                Thomas Max Müller (32) / pixelio.de; kfs (15/16);
                br; Archiv                                                       tegrierten Gesamtschule kongruent der eines
                                                                                 Gymnasiums ist. Die alten Vorurteile, dass den     Gerade in Zeiten eines demografischen Wan-
                Die rps erscheint elfmal im Jahr.
                Für VBE-Mitglieder ist der Bezugspreis durch den                 Schüler(inne)n von Gesamtschulen weniger An-       dels, wo viele Schulen aufgrund der zurück-
                Mitgliedsbeitrag abgegolten. Nichtmitglieder                     strengungen abverlangt werden, um das Abitur       gehenden Schülerzahlen in ihrem Bestand ge-
                bestellen beim Verlag zum Preis von 4,80 Euro
                vierteljährlich einschließlich Vermittlungs-                     abzulegen, sind nicht auszurotten.                 fährdet sind, kann die Integrierte Gesamt-
                gebühren.                                                                                                           schule stabilisierend wirken, da unter einem
                Redaktionsschluss                                                Vielleicht erregt auch die Art und Weise, wie      Dach alle Schulabschlüsse angeboten wer-
                10.04.2012 für Heft 05/2012. Den Inhalt                          Integrierte Gesamtschulen arbeiten, den Arg-       den. Als Sicherung eines Schulstandortes
                namentlich gezeich­neter Artikel verantworten
                deren Verfasser.                                                 wohn anderer Schulen. „Gemeinsames Ler-            kann sie sich aber nur dann bewähren, wenn
                Nachdruck ist nur mit Zustimmung der Redaktion                   nen und individuelle Förderung von                 möglichst viele Schüler/-innen aus dem eige-
                und Quellenangabe zulässig. Für unverlangt
                eingesandte Manuskripte besteht keine Gewähr.                    Schüler(inne)n mit unterschiedlichen Voraus-       nen Sprengel aufgenommen werden können.
                                                                                 setzungen, Begabungen und Fähigkeiten“             Also kein Schülertourismus in die Nachbaror-
                Gesamtherstellung, Anzeigenverwaltung
                Gebrüder Wilke GmbH, Druckerei und Verlag                        formuliert beispielsweise die IGS Mutterstadt      te – sondern die Integrierte Gesamtschule als
                Oberallener Weg 1, 59069 Hamm                                    als Ziel.                                          Mittelpunkt einer Kommune. „Unsere Schule
                E-Mail: info@wilke-gmbh.de
                                                                                                                                    für unseren Ort!“ – muss die Devise lauten.
                ISSN: 1869 3717
                                                                                 Naheliegend ist es, dass dies im Rahmen eines
                Die nächste RpS ­erscheint am 04.05.2012                         Ganztagskonzepts geschieht, damit mehr Zeit        Dann besitzt die Integrierte Gesamtschule die
                                                                                 für die Schüler/-innen zur Verfügung steht und     Chance, als Schule der Zukunft langfristig ein
                                                                                 rhythmisiertes Lernen möglich ist.                 qualifiziertes Schulangebot wohnortnah zu
                                                                                                                                    sichern. n
                                                                                 Ebenso sind viele Integrierte Gesamtschulen
                                                         Info                    auch Schwerpunktschulen. Inklusion bedeutet

                  2                                                                                                                       Rheinland-pfälzische Schule 4/2012
Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz
–––– wörtlich –––––

                                                                                                                                                    – Editorial –
                                                         Martin Monjour, Schriftleiter der Rheinland-pfälzischen Schule

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Ihr Berufsverband, der Verband Bildung und Erziehung          zum Rand voll besetzt. Lesen Sie
(VBE) Rheinland-Pfalz, ist Ihr engagierter Partner und Ihr    in unserem Heftschwerpunkt über
Sprachrohr – auch und immer mehr in den Integrierten          die Bedingungen, die Sorgen und
Gesamtschulen. Der VBE ist kompetent, wenn es um inte-        Forderungen in einer Integrierten
grierte Schulsysteme geht. Das zeigt auch der Anstoß zur      Gesamtschule als Schwerpunkt-
Schulstrukturreform, den der VBE 2007 gegeben hat. In-        schule.
tegrierte Systeme sind pädagogisch und methodisch für
die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sehr wert-        Ihr Berufsverband ist in vielen

                                                                                                   Archiv
voll – wenn sie funktionieren.                                Richtungen aktiv. Der VBE arbei-
                                                              tet zusammen mit verschiedenen Institutionen und Grup-
Zu Recht klagt Ihr VBE über die unzureichende Ausstattung     pierungen, die im Bildungsbereich wirken. Interessant
der neuen Schulart Realschule plus. Das System, in dem        sind die Gespräche mit der Interessengemeinschaft der
Integration besonders großgeschrieben wird, in dem Kin-       Hauptschullehrer (IGHL) und mit dem Landeselternbeirat
der mit sonderpädagogischem Förderbedarf inklusiv unter-      (LEB) in unserer Rubrik Bildung in Rheinland-Pfalz.
richtet werden und Kinder/Jugendliche in den Bildungsgän-
gen mit den Zielen Berufsreife, Qualifizierter Sek.-l-Ab-     Nachrichten aus dem Bereich Bildung und Erziehung und
schluss und Abitur binnendifferenziert unterrichtet werden,   unsere Serviceangebote wie zum Beispiel Veranstaltun-
die IGS, wird noch schlechter versorgt als die Realschule     gen zur Pflege- und zur Rentenversicherung sowie VBE-
plus. Darüber hinaus werden dort die Lehrkräfte durch die     interne Beiträge runden auch diese Ausgabe der RpS ab.
intensivere Differenzierung besonders in Anspruch genom-
men. Dafür sind immerhin die Klassen mit 30 Schülern bis                                                               n

                                                                        –––– Wort & Bild –––––

IGS startet durch
   60                                       40000                                   3000

                                            35000
                                                                                                                           n 2001/2002
   50                                                                               2500
                                            30000
                                                                                                                           n 2006/2007
   40
                                            25000
                                                                                    2000                                   n 2011/2012
   30                                       20000                                   1500

   20
                                            15000
                                                                                    1000                                   Quelle: Stat. Landesamt
                                            10000
   10                                                                                500
                                            5000

     0                                         0                                       0

                                                    Schülerinnen u.
         Schulen/Einrichtungen                      Schüler insgesamt                      Hauptamtliche/-berufliche
                                                                                           Lehrkräfte insgesamt

 I
     nsgesamt wechselten zum             Prozent der Neuzugänge besuchen           samtschulen verdreifacht und die        Weitere Informa­tionen
     Schuljahr 2011/12 rund 36.600       eine Realschule plus, knapp 17 Pro-       Zahl an Schülerinnen und Schülern       finden Sie unter
Grundschulabsolventen in die fünfte      zent eine Integrierte Gesamtschule.       hat um 250 % zugenommen.
Klassenstufe der weiterführenden         Dieser Anteil ist in kürzester Zeit auf                                             Info
Schulen, die meisten von ihnen an        diesen Wert angewachsen. Seit 2002
Gymnasien (gut 39 Prozent). Rund 31      hat sich die Zahl der Integrierten Ge-

Rheinland-pfälzische Schule 4/2012                                                                                                      3
Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz
–––––––– Nachrichten ––––––––
– Nachrichten –

                                    Diagnose ADHS wegen                                         des ADHS. Konzentrationsunfähigkeit,         künftig Informationen zu den Ange-
                                    schulischer Unreife                                         Unruhe und Impulsivität, die Merkma-         boten vor Ort gebündelt vorfinden.
                                                                                                le des ADHS, seien nun einmal stark

                                    E
                                         ine Studie in Kanada hat gezeigt,                      altersabhängig. „Lehrer und Ärzte            Die 100 Modellstandorte „Elternbe-
                                         dass Kinder, die bei der Einschu-                      sollten daher bei der Beurteilung von        gleitung Plus“ sind Teil des Bundes-
                                    lung gerade erst schulpflichtig gewor-                      Kindern deren genaues Alter im Be-           programms „Elternchance ist Kinder-
                                    den sind, fast eineinhalbmal so oft                         wusstsein haben“, empfiehlt Döpfner.         chance – Elternbegleitung der Bil-
                                    Medikamente gegen das Aufmerk-                                                                           dungsverläufe der Kinder“, das vom
                                    samkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syn-                        Die psychosoziale Entwicklung von            Bundesfamilienministerium bis Ende
                                    drom ADHS verschrieben bekommen                             ADHS-Kindern sei verzögert, ergänzt          2014 getragen wird. Jeder der 100
                                    wie ältere Klassenkameraden.                                der Forchheimer Kinderarzt Klaus             Modellstandorte „Elternbegleitung
                                                                                                Skrodzki, ebenfalls Mitautor der Leitli-     Plus“ wird mit 10.000 Euro jährlich
                                    Die Forscher haben Daten von elf Jahr-                      nien; das bleibe oft bis ins Teenageral-     von März 2012 bis Ende 2014 geför-
                                    gängen mit fast einer Million Schul-                        ter so. Diese Kinder sollten daher kei-      dert. Mit bundesweit 4.000 Elternbe-
                                    kindern ausgewertet (Canadian Medi-                         nesfalls zu früh eingeschult werden.         gleitern zielt das Programm darüber
                                    cal Association Journal online). „Of-                                                      n SZ/Red      hinaus darauf ab, Eltern mehr Rat
                                    fenbar werden weniger reife Kinder                                                                       und Kompetenz zu Erziehungs- und
                                    häufiger ADHS-Kinder genannt“, sagt                                                                      Bildungsfragen zu bieten. Elternbe-
                                    der Erstautor Richard Morrow von der
                                                                                                Elternbegleitung                             gleiter sind qualifizierte Fachkräfte
                                    University of British Columbia. „Es ist                                                                  der Familienbildung, die Familien jen-
                                    aber wichtig, Kinder nicht den Gefah-                       Plus: 100 neue Bil-                          seits des Kita- und Schulalltags für
                                    ren von unnötigen Diagnosen und Me-                         dungsnetzwerke für                           Bildungsbelange sensibilisieren.
                                    dikamenten auszusetzen.“                                                                                 www.elternchance.de und
                                                                                                Familien starten                             www.bmfsfj.de n

                                                                                                 1
                                    Die Mittel gegen ADHS könnten sich                                00 Einrichtungen der Familien-
                                    negativ auf Schlaf und Wachstum aus-                              bildung werden als „Elternbe-
                                    wirken und das Risiko für Herzproble-                       gleitung Plus“ in den kommenden
                                                                                                                                             Kinder der Reichen
                                    me heraufsetzen. Würde die Situation                        drei Jahren vom Bundesministerium
                                    in Deutschland untersucht, ergäbe                           für Familie, Senioren, Frauen und Ju-        trinken mehr Alkohol
                                                                                                                                              B schicht trinken weniger Alkohol
                                    sich wohl ein ähnlicher Zusammen-                           gend gefördert, um Eltern mehr Unter-              ielefeld. Kinder aus der Unter-
                                    hang zwischen ADHS-Diagnose und                             stützung in Bildungsfragen zu geben.
                                    relativem Alter im Klassenverband,                                                                       als Kinder aus reichen Elternhäusern.
                                    befürchtet der Psychologe Manfred                           „Eltern wollen, dass ihre Kinder auf ih-     Kinder aus Migrantenfamilien trinken
                                    Döpfner von der Universität Köln, Mit-                      rem Bildungs- und Lebensweg erfolg-          weniger als deutsche. Das geht aus
                                    autor der Leitlinien zur Behandlung                         reich sind. Oft fehlen ihnen aber prakti-    einer neuen Studie der Universität
                                                                                                sche Hinweise, auf welche vorhande-          Bielefeld für die Weltgesundheitsor-
                                                                                                nen Mittel und Wege sie für eine gute        ganisation WHO hervor.
                                                                                                frühe Förderung in ihrem direkten Um-
                                                                                                feld zugreifen können", sagte Bundes-        Die Forscher hatten bundesweit mehr
                                                                                                ministerin für Familie, Senioren, Frauen     als 5.000 Jungen und Mädchen befragt.
                                                                                                und Jugend, Kristina Schröder.               Die Interviewten stammten aus fünften,
                                                                                                                                             siebten und neunten Schulklassen.
                                                                                                Das Bundesfamilienministerium er-
                                                                                                weitert die klassische Familienbil-          „Interessanterweise ist der Alkohol-
                                                                                                dung um den Aspekt der elterlichen           konsum in wohlhabenden Familien von
                                                                                                Bildungsbegleitung. Wo es möglich            Jungen deutlich häufiger und auch das
                                                                          Andrea Damm/pixelio

                                                                                                ist, gehen Fachkräfte auf die Eltern         rauschhafte Trinken tritt in diesen Fa-
                                                                                                zu und sprechen sie von sich aus an.         milien häufiger auf“, berichtete Studi-
                                                                                                Ob es um die frühe Förderung, um             en-Koordinatorin Petra Kolip weiter.
                                                                                                den Spracherwerb oder um Bildungs-
                  Und rein damit.                                                               übergänge geht: Eltern sollen zu-                                       n dpa/Red

                        4                                                                                                                   Rheinland-pfälzische Schule 4/2012
Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz
–––––––– Nachrichten ––––––––

                                                                                                                                                     – Nachrichten –
Kinder klagen ihre                         müssten die bestehenden Ausbildungs-      an den Start gehen. Das Gesetz dafür      Weitere Informa­

Rechte ein                                 kapazitäten verdoppelt bis verdreifacht   wird im Juni und Oktober im Landtag       tionen zum Text
                                           werden“, heißt es in dem Gutachten.       beraten, von Dezember an können           „Kinder klagen ihre
Bundesfamilienministerin unterzeich-       Die Bezahlung studierter Frühpädago-      sich dann Schulen um diese Schul-         Rechte ein“ finden
net neues Fakultativprotokoll zur VN-      gen solle auf das Niveau vergleichbarer   form bewerben. Diesen Zeitplan teil-      Sie unter
Kinderrechtskonvention in Genf             Studienabschlüsse angehoben werden.       ten Regierungschef Reiner Haseloff

D
      ie Bundesministerin für Fami-                                                  (CDU) und Kultusminister Stephan            Info
      lie, Senioren, Frauen und Ju-        Der Aktionsrat Bildung ist ein Gremi-     Dorgerloh (SPD) am 22. Februar nach
gend, Kristina Schröder, hat für           um von Bildungsforschern, das von         Beratungen von CDU und SPD mit.
Deutschland bei den Vereinten Natio-       der Vereinigung der bayerischen
nen in Genf das neue Fakultativpro-        Wirtschaft getragen wird. Vorsitzen-      Die SPD hatte die Gemeinschafts-
tokoll zum Übereinkommen über die          der ist Dieter Lenzen, Präsident der      schulen im Koalitionsvertrag durch-
Rechte des Kindes unterzeichnet.           Uni Hamburg. Für bereits im Beruf tä-     gesetzt. Das Ziel sei eine Gemein-
                                           tige Erzieherinnen und Erzieher soll-     schaftsschule, die alle allgemeinbil-
Das Fakultativprotokoll regelt ein Indi-   ten berufsbegleitende Studiengänge        denden Schulabschlüsse anbiete
vidualbeschwerdeverfahren, mit dem         ausgebaut werden.                         und die Schüler individuell fördere,
Kinder und Jugendliche Verletzungen                                                  sagte Dorgerloh. Sie soll mit der 5.
ihrer Rechte aus der VN-Kinderrechts-                                 n dpa/Red      Klasse beginnen, im Laufe der Jahre
konvention und den beiden ersten Fa-                                                 soll schrittweise klar werden, wel-
kultativprotokollen beim VN-Aus-                                                     chen Abschluss der Schüler anstrebt.
schuss für die Rechte des Kindes rü-
                                           Hitzefrei                                 Völlig offen ist noch, wie viele Schu-
gen können. Neben Deutschland                                                        len sich für eine Umwandlung in eine

                                           D tungsgericht hat Sachsens Lan-
haben noch 17 andere Staaten das Fa-             resden. Das Dresdner Verwal-        Gemeinschaftsschule entscheiden.
kultativprotokoll unterzeichnet.                                                     Haseloff kann sich nach eigenen An-
                                           deshauptstadt verpflichtet, im Som-       gaben auch vorstellen, dass seine ei-
„Dies ist ein bedeutender Tag für alle     mer für erträgliche Temperaturen in       genen Enkel auf Gemeinschaftsschu-
Kinder und Jugendlichen weltweit: Sie      Schulgebäuden zu sorgen. Das Ge-          len gehen.
bekommen ein eigenes Instrument            richt entsprach damit Eilanträgen
zur Durchsetzung ihrer Rechte“, sagte      von Eltern. Die Stadt als Schulträger                                n dpa/Red
Kristina Schröder. „Es ist deshalb         müsse für zumutbare Lernbedingun-
wichtig, dass Deutschland unter den        gen sorgen, hieß es. „In der Regel“
Erstunterzeichnerstaaten ist.“ n           müssten Schutzmaßnahmen getrof-
                                                                                     Sekundarschulen am
                                           fen werden, wenn die Raumtempera-
                                           tur 26 Grad überschreite, so das Ge-      beliebtesten
„Kitas sind pädago-                                                                   B Berlin bekommt immer mehr
                                           richt. Dann müssten die Räume                   erlin. Die Sekundarschule in
                                           nachts unter Aufsicht ausgiebig ge-
gisch Mittelmaß“                           lüftet werden. Bei Bedarf seien für       Fans, der Andrang auf die Gymnasien
Studie fordert bessere Ausbildung          den Sommer 2013 weitere Vorkeh-           geht weiter zurück. Rund 58 Prozent
der Erzieher                               rungen gegen zu hohe Temperaturen         der Eltern hätten ihr Kind für das kom-

D
       eutschlands Kindergärten sind       in den Klassenzimmern zu treffen.         mende Schuljahr an einer integrierten
       nach Einschätzung des Aktions-      (Az: 5 L 1563/11 u. a.)                   Sekundarschule angemeldet, teilte
rats Bildung pädagogisch nur mittelmä-                                               die Bildungsverwaltung mit. Am 22.
ßig. Die Wissenschaftler mahnen in ih-                                n dpa/Red      Februar endete die zweiwöchige An-
rem neuen Jahresgutachten dringend                                                   meldefrist für die künftigen Siebt-
eine gemeinsame Anstrengung von                                                      klässler. „Das neue Anmeldeverfahren
Bund und Ländern an, um die Ausbil-
                                           Gemeinschaftsschul-                       hat sich gut etabliert, die Sekundar-
dung des Personals zu verbessern –                                                   schulen haben erneut an Akzeptanz
und es besser zu bezahlen als bisher.      start 2013                                gewonnen“, bilanzierte Bildungssena-

                                           M schaftsschulen in Sachsen-An-
Bis 2020 sollte an jeder Kindertagesein-         agdeburg. Die ersten Gemein-        torin Sandra Scheeres (SPD).
richtung mindestens eine Fachkraft mit
Hochschulstudium tätig sein. „Dazu         halt sollen im August nächsten Jahres                                n dpa/Red

Rheinland-pfälzische Schule 4/2012                                                                                                           5
Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz
–––– VBE bundesweit ––––
– VBE bundesweit –

                                                                                                                                                    dung und                 Erziehun g
                                                                                                                                     V   erband Bil
                                Es ist normal,
                                verschieden nzu
                                              g
                                                sein
                                                            ziehu                                                                                       VBE
                                                                                       Newsletter
                                   d  B il d u n g un–dja,Eraber
                         Ve
                               VBE:
                              rban   Inklusion                   richtig!
                                                                                                                 derung, vor allem im Förderbereich Lernen (206.703).

                                D ten und nichtbehinderten Kindern, muss zügig, aber
                                       ie Inklusion, das gemeinsame Lernen von behinder-                         Aber auch die Bereiche Sprache (52.087 Kinder) und emo-
                                                                                                                 tionale und soziale Entwicklung (59.200 Kinder) müssen

                                           VBE
                                mit Augenmaß umgesetzt werden. Dabei müssen die Län-                             die Lehrer verstärkt fördern.
                                der die Voraussetzungen schaffen, damit die Inklusion
                                weder auf dem Rücken der Kinder noch aufwww.vbe.de           dem der Leh-    | presse@vbe.de
                                                                                                                      didacta 2012 in Hannover
                                rer ausgetragen wird. Das forderte VBE-Bundesvorsitzen-                               „Jeder Euro, der in die Bildung unserer Kinder und Ju-
                                der Udo Beckmann. Dazu gehören u. a. kleinere Klassen-                                gendlichen fließt, rentiert sich mehrfach.“ Mit diesen
                                verbände und weniger Wochenstunden für die Lehrer, da-                                Worten eröffnete Kultusminister Dr. Bernd Althus-                           02
                                          Es ist normal, verschieden zu sein
                                mit sie sich auf den Unterricht vorbereiten können.
                                Außerdem müssen zusätzliche Lehrer eingestellt werden,
                                                                                                                      mann als Gastgeber des Landes Niedersachsen die
                                                                                                                      weltgrößte Bildungsmesse didacta am 14. Februar in
                                um den VBE:           Inklusion –anja,den
                                              Anforderungen               aber   richtig! gerecht zu Hannover. Er wies indirekt auf den Finanzierungsstau
                                                                              Lehrauftrag
                                werden. „Deswegen ist in diesen Klassen eine Doppelbe-                                hin, der sich angesichts des Umbaus der deutschen
                                             Die  Inklusion,  das   gemeinsame    Lernen
                                setzung erforderlich, von einem Lehrer der allgemeinbil-   von  behinderten    und    nichtbehinderten      Kindern, muss zügig,
                                                                                                                      Unterrichtshalbtagsschule                      aber mit
                                                                                                                                                              zu einer     Ganztagsschule,
                                             Augenmaß      umgesetzt   werden.   Dabei
                                denden Schule und von einem Lehrer mit sonderpädago-     müssen    die Länder    die  Voraussetzungen
                                                                                                                      des bildungstechnologischen Wandelsweder
                                                                                                                                            schaffen,  damit  die Inklusion    zum digitalen
                                             auf dem Rücken der Kinder noch auf dem der Lehrer ausgetragen wird. Das forderte VBE-Bundesvorsitzender
                                gischer Qualifikation. Darüber hinaus müssen die Schu-                                „mobilen Lernen“, des frühkindlichen und inklusiven
                                             Udo Beckmann. Dazu gehören u. a. kleinere Klassenverbände und weniger Wochenstunden für die Lehrer, damit
                                len Unterstützung von Netzwerken verschiedener                                        gesellschaftlichen Bildungsauftrags und des globalen
                                             sie sich auf den Unterricht vorbereiten können. Außerdem müssen zusätzliche Lehrer eingestellt werden, um den
                                Professionen          bekommen“,
                                             Anforderungen      an denbetonte     Beckmann.
                                                                        Lehrauftrag    gerecht zu werden. „Deswegen   Wissens-ist inund
                                                                                                                                     diesenberuflichen
                                                                                                                                              Klassen eineWettbewerbs
                                                                                                                                                             Doppelbesetzungin Kommunen,
                                                                                                                      Ländern      und    Bund     gebildet
                                             erforderlich, von einem Lehrer der allgemeinbildenden Schule und von einem Lehrer mit sonderpädagogischer        hat. Althusmann plädierte
                                Auf der Bildungsmesse            didacta,   die Mitte   Februar    in Hanno-          für  klare    Regeln     einer
                                             Qualifikation. Darüber hinaus müssen die Schulen Unterstützung von Netzwerken verschiedener Professionen  möglichen      Zusammenarbeit mit
                                ver stattfand,        sprachbetonte
                                             bekommen“,        er sichBeckmann.
                                                                        auf einer Podiumsdiskussion                   dem Bund, insbesondere einer besseren Finanzaus-
                                des Verbandes Bildungsmedien e. V. für eine zeitnahe Um-                              stattung der Länder, um ein leistungsfähiges und in-
                                setzung Auf  der der   Bildungsmesse didacta, die Mitte Februar
                                                   UN-Behindertenrechtskonvention                       in Hannover
                                                                                               aus. Voraus-              stattfand, sprach
                                                                                                                      ternational              er sich auf einer Podiumsdiskussion
                                                                                                                                        konkurrenzfähiges          Schul- und Hochschul-
                                             des  Verbandes    Bildungsmedien     e.V.
                                setzung müsse aber sein, dass sowohl die Kinder mit alsfür eine  zeitnahe   Umsetzung      der  UN-Behindertenrechtskonvention
                                                                                                                      system zu garantieren.                            aus. Voraus-
                                             setzung    müsste  aber  sein, dass sowohl
                                auch ohne Behinderung zu Gewinnern des Systems würden.     die Kinder   mit  als auch    ohne  Behinderung      zu  Gewinnern   des  Systems  würden.
                                                                                                                      Wilmar Diepgrond, Vorsitzender des Verbandes Bildungs-
                                                                                                                    Gemeinsames Lernen schule beide Gruppen, so
                                                                                                                      medien e. V., sprach auf der didacta in seinem Grußwort
                                                                                                                    Beckmann.      Sie lernen voneinander nicht nur den Spaß
                                                                                                                    amKlartext:    „Bildung
                                                                                                                         Neuen, sondern         ist heute
                                                                                                                                              auch,         Deutschlands
                                                                                                                                                     dass „anders             wichtigste
                                                                                                                                                                    sein“ normal   ist.    Res-
                                                                                                                      source.    Damit     Bildungsreformen       gelingen,
                                                                                                                    Respekt und Rücksichtnahme finden so fließend Einzug       müssen   jedoch
                                                                                                                    indie
                                                                                                                        dieentsprechenden
                                                                                                                            persönliche Entwicklungfinanziellen   Mittel zur Verfügung ste-
                                                                                                                                                          der Kinder.
                                                                                                                      hen.“ Davon könne aber angesichts der tatsächlichen
                                                                                                                    Bundesweit
                                                                                                                      4,8 % desbrauchen         laut der letzten Erhebung
                                                                                                                                     Bruttoinlandprodukts                    der statt der bis
                                                                                                                                                                   für Bildung
                                                                                                                    Kultusministerkonferenz
                                                                                                                      2015 versprochenen397.554             Kinder
                                                                                                                                                     7 % nicht   dieeine  spezielle
                                                                                                                                                                       Rede   sein, kritisierte
                                                                                                                    Förderung,     vor allem   im  Förderbereich   Lernen  (206.703).
                                                                                                                      Diepgrond. Dabei verwies er auf die dringend notwendige
                                  Inklusion
                                Inklusion       Thema
                                            Thema         im VBE-Bundesvorstand
                                                     im VBE-Bundesvorstand               Anfang Februar;
                                                                              Anfang Februar.                       Aber auch die Bereiche Sprache (52.087 Kinder) und
                                  v. l. n. r. Dr.  Marianne    Hirschberger,    Deutsches     Institut  für           Professionalisierungsoffensive der Frühpädagogen und
                                V.l.n.r. Dr. Marianne Hirschberger, Deutsches Institut für Menschen-                emotionale und soziale Entwicklung (59.200 Kinder)
                                  Menschenrechte, VBE-Bundesvorsitzender Udo Beck-                                    Grundschullehrkräfte einschließlich deren Vergütung. Den
                                rechte,
                                  mann,  VBE-Bundesvorsitzender      Udo Beckmann, Gerhard Brand,
                                            Gerhard Brand, VBE-Bundesschatzmeister                                  müssen die Lehrer verstärkt fördern.
                                VBE-Bundesschatzmeister                                                               Bund-Länder-Kommunen-Streit um Kompetenzen halte er
                                                                                                                      für überholt, es gelte „konstruktiv miteinander zu koope-
                                Gemeinsames  didactaLernen2012 inschule
                                                                     Hannover
                                                                            beide Gruppen, so Beck-                   rieren“.
                                             „Jeder Euro, der in die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen fließt, rentiert sich mehrfach.“ Mit diesen Worten
                                mann. Sie lernen voneinander nicht nur den Spaß am
                                             eröffnete Kultusminister Dr. Bernd Althusmann als Gastgeber des Landes Niedersachsen die weltgrößte Bildungs-
                                Neuen, sondern auch, dass „anders sein“ normal ist.                                   Die Bildungsforen und Fortbildungsangebote auf der di-
                                             messe didacta am 14. Februar in Hannover. Er wies indirekt auf den Finanzierungsstau hin, der sich angesichts des
                                RespektUmbaus und Rücksichtnahme          finden so fließend Einzug
                                                        der deutschen Unterrichtshalbtagsschule                       dacta 2012 haben
                                                                                                             in Ganztagsschule,
                                                                                                         zu einer                                die angerissenen Themen
                                                                                                                                          des bildungstechnologischen      Wandelsmit Wissen-
                                die persönliche         Entwicklung
                                             zum digitalen    „mobilender     Kinder.
                                                                         Lernen“,   des frühkindlichen und inklusiven schaftlern,     Bildungsverantwortlichen
                                                                                                                              gesellschaftlichen     Bildungsauftrags und     Schulpolitikern
                                                                                                                                                                         und des
                                             globalen Wissens- und beruflichen Wettbewerbs in Kommunen,               aufLändern
                                                                                                                           vielfältige
                                                                                                                                     und Weise      beleuchtet.
                                                                                                                                           Bund gebildet            Der Auftrag zur inklusi-
                                                                                                                                                            hat. Althusmann
                                Bundesweit   plädierte   für klarelaut
                                                    brauchen        Regeln
                                                                       der einer  möglichen
                                                                            letzten    ErhebungZusammenarbeit
                                                                                                     der Kul- mit     vendem    Bund,war
                                                                                                                            Bildung      insbesondere
                                                                                                                                              dabei eineiner   besseren Finanz-
                                                                                                                                                           Schwerpunktthema.
                                             ausstattung der 397.554
                                tusministerkonferenz             Länder, umKinder
                                                                              ein leistungsfähiges
                                                                                      eine spezielle   undFör-
                                                                                                            international konkurrenzfähiges Schul- und Hochschulsystem
                                          zu garantieren.

                     6                    Wilmar Diepgrond, Vorsitzender des Verbandes Bildungsmedien e.V., sprach auf der   didacta in seinem Grußwort
                                                                                                                         Rheinland-pfälzische       Schule 4/2012
                                          Klartext: „Bildung ist heute Deutschlands wichtigste Ressource. Damit Bildungsreformen gelingen, müssen jedoch
                                          die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.“ Davon könne aber angesichts der tatsächlichen 4,8 %
Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz
–––– VBE bundesweit –––––

                                                                                                                                                                                                                           – VBE bundesweit –
                                                                                             auf dem sie die Eindrücke des Besuches in Auschwitz für
                                                                                            Auch
                                                                                             ihre am  VBE-Stand
                                                                                                  Tätigkeit     war dieund
                                                                                                            in Schule   Umsetzung  der Inklusion
                                                                                                                           Gesellschaft  verarbeiten wol-
                                                                                            Gesprächsthema.   Der Umgang   mit Heterogenität
                                                                                             len. Es sollen auch Vertreterinnen und Vertreterver- der AdJ
                                                                                            langt die Umorganisation  unserer Schulen zu echten
                                                                                             eingeladen werden. Ein Teilnehmer erweiterte das Motto
                                                                                            Ganztagsschulen.
                                                                                             dieser sehr intensiven Veranstaltung treffend zu „Never
                                                                                             again, nowhere“.
                                                                                            Die 35 Workshops, Diskussionsrunden und musisch-
                                                                                            kreativen Events am VBE-Stand fanden großen Zuspruch.
                                                                                             Hochschulen
                                                                                            Die Standbesucher aus auf   den
                                                                                                                     vielen   Prüfstand
                                                                                                                            Bundesländern  nutzten
                                                                                             Die Grundgehälter von Hochschulprofessoren sind zu
                                                                                            die Gelegenheit, mit „ihren“ VBE-Repräsentanten ins
                                                                                             niedrig und
                                                                                            Gespräch        gehören
                                                                                                       zu kommen.   Derdeshalb  bundesweit
                                                                                                                         gemeinschaftliche     auf den Prüf-
                                                                                                                                           Stand-
    Am VBE-Stand v. l. n. r. KMK-Präsident Ties Rabe,                                        stand, von
                                                                                                     so das   Urteil desverbänden
                                                                                                                          Bundesverfassungsgerichts          vom
Am Ministerin
   VBE-Stand v.l.n.r. KMK-Präsident Ties Rabe, Ministerin für Schule
               für Schule und Weiterbildung NRW Sylvia
                                                                                            auftritt     elf VBE-Landes            machte deutlich,
undLöhrmann,
    WeiterbildungVBE-Bundesvorsitzender
                  NRW Sylvia Löhrmann, VBE-Bundesvorsitzender                                14.Kooperation
                                                                                            wie  Februar 2012.über„Mit   der Umstellung
                                                                                                                   Ländergrenzen           des Besoldungs-
                                                                                                                                   erfolgreich
                                             Udo Beckmann,
UdoDr.
    Beckmann,   Dr. Bernd Althusmann,
       Bernd Althusmann,              Niedersächsischer
                              Niedersächsischer          Kultusminister
                                                   Kultusminister                            systems
                                                                                            gelingen    im Wissenschaftsbereich in Auch
                                                                                                      kann.                                2005“,     so Jutta
                                                                                                                                               am VBE-Stand war die Umsetzung der Inklusion
                                                                                                                                            Gesprächsthema. Der Umgang mit Heterogenität ver-
                                                                    Endrusch, Vorsitzende der VBE-Bundesfrauenvertretung,                   langt die Umorganisation unserer Schulen zu echten
  Auch am VBE-Stand war die Umsetzung der Inklusion Ge-             „wurde das Grundgehalt der ProfessorenGanztagsschulen.                     um 25 % abge-
         Holocaust-Gedenktag 2012 in Krakau
  sprächsthema. Der Umgang mit Heterogenität verlangt               senkt. Dies ist ein Skandal angesichts der                                 Tatsache,          dass
         Auch in diesem Jahr nahmen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus Israel, Polen und Deutschland die                            Die 35 Workshops, Diskussionsrunden   und musisch-
  die Umorganisation   unserer  Schulen   zu echten Ganztags-       die  Betroffenen            im    Schnitt       42     Jahre      alt   kreativen
                                                                                                                                          sind,  wenn  Eventssie
                                                                                                                                                              am VBE-Stand
                                                                                                                                                                  end-      fanden großen Zuspruch.
         Gelegenheit wahr, am 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, der Opfer des Naziterrors zu gedenken. Sie legten                                   in aus vielen Bundesländern nutzten
                                                                                                                                            Die Standbesucher
         Auschwitz-Birkenau einen Kranz nieder, auf dessen Schleife lich
  schulen.                                                                eine Professur
                                                                    die Worte       „Never again“      erhalten.
                                                                                                              zu lesen   Trotzwaren.derZurständig      steigenden
                                                                                                                                            die Gelegenheit,
                                                                                                                                             Gruppe           mit „ihren“ VBE-Repräsentanten ins
                                                                                                                                            Gespräch zu kommen. Der gemeinschaftliche Stand-
                                                                    Studierendenzahl
                                                                    Am VBE-Stand v.l.n.r. KMK-Präsidentbleibt
         gehörten zum ersten Mal auch junge Kolleginnen und Kollegen.                                              die Zahl
                                                                                                        Ties Rabe, Ministerin        der Professuren
                                                                                                                              für Schule                         prak-verbänden machte deutlich,
                                                                                                                                            auftritt von elf VBE-Landes
  Die 35 Workshops, Diskussionsrunden und musischkrea-              tisch    unverändert.“
                                                                    und Weiterbildung                    Überfüllte
                                                                                      NRW Sylvia Löhrmann,                    Hörsäle und
                                                                                                              VBE-Bundesvorsitzender              Seminare
                                                                                                                                            wie Kooperation          so-
                                                                                                                                                              über Ländergrenzen erfolgreich
                                                                    Udo Beckmann, Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Kultusminister gelingen kann.
  tiven Events am VBE-Stand fanden großen Zuspruch. Die             wie parallel laufende Pflichtveranstaltungen seien die Fol-
  Standbesucher aus vielen Bundesländern nutzten die Ge-            ge – das       führe letztlich2012
                                                                             Holocaust-Gedenktag              zu ineiner
                                                                                                                      Krakau   Überschreitung der Regel-
                                                                             Auch in diesem Jahr nahmen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus Israel, Polen und Deutschland die
  legenheit, mit „ihren“ VBE-Repräsentanten ins Gespräch            studienzeit.
                                                                             GelegenheitDie wahr,umgehende              Streichung des
                                                                                                  am 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag,     derBAföGs         ist fürzu gedenken. Sie legten in
                                                                                                                                                   Opfer des Naziterrors
  zu kommen. Der gemeinschaftliche Standauftritt von elf            Endrusch Auschwitz-Birkenau     einen Kranz nieder, auf dessen Schleife die Worte „Never again“ zu lesen waren. Zur Gruppe
                                                                                      nicht hinnehmbar.
                                                                             gehörten zum ersten Mal auch junge Kolleginnen und Kollegen.
  VBE-Landesverbänden machte deutlich, wie Kooperation
  über Ländergrenzen erfolgreich gelingen kann.

  Holocaust-Gedenktag 2012 in Krakau
  Auch in diesem Jahr nahmen Gewerkschafterinnen und
  Gewerkschafter aus Israel, Polen und Deutschland die Ge-
  legenheit wahr, am 27. Januar, dem Holocaust-Gedenk-
  tag, der Opfer des Naziterrors zu gedenken. Sie legten in
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
  Auschwitz-Birkenau           in Auschwitz
                             einen   Kranz nieder, auf dessen              Teilnehmerinnen
                                                                         Teilnehmerinnen und Teilnehmer inund    Teilnehmer in Auschwitz
                                                                                                           Auschwitz
  Schleife die Worte „Never again“ zu lesen waren. Zur
          Im Anschluss fanden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem                Seminar
                                                                                   Im Anschluss              zusammen,
                                                                                                   fanden sich                   dasund
                                                                                                                die Teilnehmerinnen    vonTeilnehmer
                                                                                                                                              der zu einem Seminar zusammen, das von der
  Gruppe gehörten zum ersten Mal auch junge Kolleginnen                            Friedrich-Ebert Stiftung unterstützt worden war. Hier ging es darum, gemeinsam auch zukünftig zu gewährleisten,
          Friedrich-Ebert Stiftung unterstützt worden war. Hier ging es darum,     dass gemeinsam
                                                                                        sich so ein Geschehenauch     zukünftig
                                                                                                                 niemals  wiederhole. zu  gewährleisten,
                                                                                                                                      In der Diskussion wurde deutlich, wie wichtig die Zeitzeugen waren,
  und Kollegen.                                                          „Die Verantwortlichen                     sollten       einen     Blick     indass
                                                                                                                                                         den nun,1.nachdem
                                                                                                                                                                    Gleich-
          dass sich so ein Geschehen niemals wiederhole. In der Diskussion wurde            deutlich,
                                                                                   die aus eigenem          wie
                                                                                                      Erleben     wichtig
                                                                                                               berichten       dieentwickelt
                                                                                                                          konnten.   Zeitzeugen
                                                                                                                                   Einig war  man sich, waren,              die Zahl der Zeitzeugen immer
                                                                         stellungsbericht
                                                                                   mehr abnimmt, andere derUnterrichtsmodelle
                                                                                                                Bundesregierung                 werfen.
                                                                                                                                              werden  müssten.Die Sach-
          die aus eigenem Erleben berichten konnten. Einig war man sich, dass nun, nachdem die Zahl der Zeitzeugen immer
  Im Anschluss    fanden andere
          mehr abnimmt,     sich die  Teilnehmerinnen
                                    Unterrichtsmodelle                   verständigen
                                                           und Teil-werden
                                                         entwickelt                               empfehlen
                                                                                   Gerade die jüngeren
                                                                             müssten.                     Kolleginnenein     Erwachsenen-BAföG
                                                                                                                        und Kollegen  wünschen sich, einen Beitragohne     Al-„Never again“ zu leisten.
                                                                                                                                                                     zum Motto
                                                                                   Sie wollen noch in diesem Jahr ein Treffen organisieren, auf dem sie die Eindrücke des Besuches in Auschwitz für ihre
  nehmer zu einem Seminar zusammen, das von der Fried-                   tersbegrenzung,                 aber
                                                                                   Tätigkeit in Schule und        mit Teilzeitstudiengängen.
                                                                                                             Gesellschaft                                          Die Um-
                                                                                                                           verarbeiten wollen. Es sollen auch Vertreterinnen und Vertreter der AdJ einge-
  rich-Ebert-Stiftung    unterstützt
          Gerade die jüngeren           worden
                                Kolleginnen   undwar.   Hierwünschen
                                                   Kollegen ging es sich,setzung
                                                                              einenladenund
                                                                                          werden.Finanzierung
                                                                                       Beitrag       zum     Motto         dieser
                                                                                                   Ein Teilnehmer erweiterte
                                                                                                                        „Never         Empfehlungen
                                                                                                                                das Motto
                                                                                                                                    again“                        könnten treffend zu „Never again,
                                                                                                                                           dieser sehr intensiven Veranstaltung
                                                                                                                                                zu   leisten.
                                                                                   nowhere“.
  darum,Sie gemeinsam      auch
              wollen noch in       zukünftig
                              diesem           zu gewährleisten,
                                      Jahr ein Treffen                   ein erster
                                                       organisieren, auf dem               Schritt zurdes
                                                                                sie die Eindrücke                Geschlechtergleichwertigkeit
                                                                                                                    Besuches in Auschwitz für ihre sein.“
          Tätigkeit
  dass sich   so einin Geschehen
                       Schule und Gesellschaft   verarbeiten wollen.
                                     niemals wiederholt.      In derEs sollen    auch
                                                                         Angesichts       Vertreterinnen
                                                                                              der    demografischen
                                                                                   Hochschulen auf den Prüfstand    und    Vertreter      der AdJ einge
                                                                                                                                    Entwicklung            könne- damit
          laden werden.   Ein Teilnehmer  erweiterte  das
  Diskussion wurde deutlich, wie wichtig die Zeitzeugen   Motto dieser sehr   intensiven       Veranstaltung
                                                                         ein Beitrag zum Lernen im Lebensverlauf sowie zu
                                                                                   Die Grundgehälter     von             treffend
                                                                                                             Hochschulprofessoren     zu
                                                                                                                                     sind  „Never
                                                                                                                                          zu niedrig undagain,
                                                                                                                                                          gehören      einer
                                                                                                                                                                   deshalb bundesweit auf den Prüfstand,
                                                                                   so das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Februar 2012. „Mit der Umstellung des Besoldungssystems im
          nowhere“.
  waren, die aus eigenem Erleben berichten konnten. Einig                besseren          Vereinbarkeit
                                                                                   Wissenschaftsbereich     in 2005“, von
                                                                                                                      so JuttaFamilie       mit Aus-
                                                                                                                               Endrusch, Vorsitzende        und Weiter- Weitere
                                                                                                                                                       der VBE-Bundesfrauenvertretung,    „wurdeInforma­
                                                                                                                                                                                                   das
                                                                                   Grundgehalt der Professoren um 25 % abgesenkt. Dies ist ein Skandal angesichts der Tatsache, dass die Betroffenen
  war man sich, dass nun, nachdem die Zahl der Zeitzeugen                bildung        geleistet         werden,         betonte        Endrusch.                                  tionen     zum     VBE
                                                                                   im Schnitt 42 Jahre alt sind, wenn sie endlich eine Professur erhalten. Trotz der ständig steigenden Studierendenzahl
                                                                                                                                                                                                              VBE Bundesgesc häftss
  immer mehr abnimmt, andere Unterrichtsmodelle entwi-                             bleibt die Zahl der Professuren praktisch unverändert.“ Überfüllte Hörsäle und Seminare sowie    Bundesverband
                                                                                                                                                                                        parallel laufende
          Hochschulen
  ckelt werden    müssten.auf den Prüfstand
                                                                                   Pflichtveranstaltungen seien die Folge – das führe letztlich zu einer Überschreitung der Regelstudienzeit. Die
                                                                                   umgehende Streichung des BAföGs ist für Endrusch nicht hinnehmbar.                               finden Sie unter
                                                                                                                                                                                                              Behrenstraße 23/24
                                                                                                                                                                                                              10117 Berlin
          Die Grundgehälter von Hochschulprofessoren sind zu niedrig und gehören deshalb bundesweit auf den Prüfstand,                                                                                        T. + 49 30 - 726 19 66 0
                                                                                                                                                                                                              presse@vbe.de
          so das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Februar 2012.„Die   „Mit     der Umstellung
                                                                                      Verantwortlichen sollten einendes
                                                                                                                     BlickBesoldungssystems
                                                                                                                          in den 1. Gleichstellungsberichtimder Bundesregierung werfen. Die Sach-             www.vbe.de
  Gerade die jüngeren Kolleginnen und Kollegen wünschen                         verständigen empfehlen ein Erwachsenen-BAföG ohne Altersbegrenzung, aber mit Teilzeitstudiengängen. Die
          Wissenschaftsbereich in 2005“, so Jutta Endrusch, Vorsitzende der Umsetzung
                                                                                 VBE-Bundesfrauenvertretung,
                                                                                            und Finanzierung dieser Empfehlungen„wurde
                                                                                                                                     könnten das                                  Info
                                                                                                                                              ein erster Schritt zur Geschlechtergleichwertigkeit
  sich, einen Beitrag zum Motto „Never again“ zu leisten.                                                                                                                                                           ldung und Er
                                                                                sein.“ Angesichts der demografischen   Entwicklung  könne  damit  ein Beitrag zum   Lernen im Lebensverlauf sowie zu     Verband Bi
          Grundgehalt der Professoren um 25 % abgesenkt. Dies ist ein Skandal          angesichts      der    Tatsache,      dass     die  Betroffenen
                                                                                einer besseren Vereinbarkeit von Familie mit Aus- und Weiterbildung geleistet werden, betonte Endrusch.
  Sie wollen   noch 42
          im Schnitt  in diesem
                         Jahre alt Jahr
                                   sind, ein
                                         wennTreffen  organisieren,
                                               sie endlich eine Professur erhalten. Trotz der ständig steigenden Studierendenzahl
          bleibt die Zahl der Professuren praktisch unverändert.“ Überfüllte Hörsäle und Seminare sowie parallel laufende
                                                                                                                                                                      VB E Bu nd e sge s c hä ftsstel l e        VBE
          Pflichtveranstaltungen seien die Folge – das führe letztlich zuVerantwortlich  für den Inhalt: Mira Futász | Fotos: Friedhelm Windmüller, Helge Dietrich | Gestaltung: www.typoly.de
                                                                            einer Überschreitung            der Regelstudienzeit. Die                                 Behrenstraße 23/24
  Rheinland-pfälzische       Schule    4/2012
          umgehende Streichung des BAföGs ist für Endrusch nicht hinnehmbar.                                                                                          10117 Berlin                   7
                                                                                     VBE_News_02|12_120228+.indd 2
                                                                                                                                                                             T. + 49 30 - 726 19 66 0                                           2

                                                                                                                                                                             presse@vbe.de
            „Die Verantwortlichen sollten einen Blick in den 1. Gleichstellungsbericht der Bundesregierung werfen. Die Sach-                                                 www.vbe.de
Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz
– Bildung in Rheinland-Pfalz –

                                 –––– Bildung in Rheinland-Pfalz ––––

                                       „Kein Kind darf verloren gehen!“
                                        Z
                                             u einem konstruktiv geführten Gespräch in freundli-
                                             cher Atmosphäre trafen sich Vertreter des Landesel-
                                       ternbeirates (LEB), an der Spitze Vorsitzender Rudolf
                                       Merod sowie seine Vorstandskollegen Ralf Quirbach und
                                       Dr. Thorsten Ralle, mit dem VBE, vertreten durch den Lan-
                                       desvorsitzenden Johannes Müller, den stellvertretenden
                                       Vorsitzenden Gerhard Bold sowie den Landesgeschäftsfüh-
                                       rer Hjalmar Brandt. Intensiv wurde über die Notwendigkeit
                                       einer Wertediskussion gesprochen. Erst im Konfliktfall wer-
                                       de dies an den Schulen zwischen Eltern und Lehrkräfte the-
                                       matisiert. Dabei müssten eigentlich die Zuständigkeiten
                                       geklärt werden, wer wofür verantwortlich ist.
                                                                                                       v. l. n. r.: Dr. Thorsten Ralle, Gerhard Bold, Johannes Müller,
                                       In der Beurteilung der vom VBE vorgeschlagenen Kompe-           Ralf Quirbach, Rudolf Merod;               Foto: Hjalmar Brandt
                                       tenzstufenzeugnisse im Grundschulbereich war man sich
                                       einig, dass dies ein gangbarer Weg sein könnte. Der LEB        der Schülerzahlen im Sekundar-I-Bereich, die Umsetzung
                                       möchte gerne dazu das Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräch           der Inklusion sind Probleme, die zu meistern sind. Bil-
                                       auf alle Klassenstufen ausdehnen und sieht hier eine hilf-     dungsausgaben sind keine Ausgaben – sondern Investitio-
                                       reiche und zielführende Verknüpfung.                           nen in die Zukunft. Wenn kein Kind verloren gehen soll,
                                                                                                      müssen alle Anstrengungen unternommen werden.
                                       Landeselternbeirat und VBE lehnen das Einsparen von
                                       2.000 Planstellen in den nächsten Jahren ab. Der Einsatz       Weitere Gespräche zwischen VBE und LEB sind geplant,
                                       der demografischen Rendite in das Schulsystem wäre bei         um den begonnenen Dialog fortzusetzen.
                                       den zahlreich zu leistenden Aufgaben wesentlich wichtiger.
                                       Die immer kleiner werdenden Grundschulen, der Rückgang                                                                 n RED

                                        Vertretungsverträge: neue Engpässe?
                                       W letzten Jahr. Seinerzeit wurden – unmittelbar nach der
                                            ir erinnern uns noch an die „Vertretungslehreraffäre“im   rium die Behauptung des Verbandes Bildung und Erziehung
                                                                                                      (VBE), die Landesregierung habe den Abschluss von Vertre-
                                       Landtagswahl – Vertretungsverträge an den Schulen nicht        tungsverträgen „gestoppt. Von einem Stopp kann keine
                                       mehr verlängert. Die Folge waren erhebliche Planungsunsi-      Rede sein." Zum Stichtag 1. März waren in den Schulen lan-
                                       cherheiten für die Schulorganisation, Unterrichtsausfall und   desweit 2.832 Vertretungslehrkräfte tätig. Es stehe außer
                                       auch Existenznöte bei den betroffenen Lehrkräften.             Frage, dass auch in Zukunft notwendige Vertretungsverträge
                                       Anfang März 2012 erreichten den VBE Meldungen von              abgeschlossen werden könnten, unterstrich Vera Reiß.
                                       Schulen, insbesondere aus dem Süden und Norden des             Der VBE hat daraufhin eine kurze Recherche an den rhein-
                                       Landes Rheinland-Pfalz, die darauf schließen lassen, dass      land-pfälzischen Schulen durchgeführt. Die Antworten
                                       keine Mittel mehr für aktuell abzuschließende Vertre-          von 190 Schulen, die sich an der Recherche beteiligt ha-
                                       tungsverträge zur Verfügung stehen. Ein Anstieg des Un-        ben, ergibt folgendes Bild:
                                       terrichtsausfalls bis zum Ende des Schuljahres in vier Mo-     n Wegen aktuell auftretender Unterrichtsversorgungs-
                                       naten ist dann wohl kaum zu vermeiden.                            engpässe müssen an 75 Schulen (entspr. knapp 40 %)
                                                                                                         zusätzliche Vertretungslehrkräfte angefordert werden.
                                       Eine entsprechende VBE-Pressemitteilung quittierte das         n D er Umfang der erforderlichen Vertretung beträgt
                                       Mainzer Bildungsministerium mit folgender Meldung: „Ent-          2.243 Lehrerwochenstunden, das sind grob gerechnet
                                       schieden zurückgewiesen hat das Mainzer Bildungsministe-          knapp einhundert Lehrerstellen an diesen 189 Schulen.

                                 8                                                                                       Rheinland-pfälzische Schule 4/2012
Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz
– Bildung in Rheinland-Pfalz –
                                                  –––– Bildung in Rheinland-Pfalz –––––

n 64 dieser Schulen haben den Vertretungsbedarf der         nes Müller, in einer Pressemitteilung Meldungen aus den
   Schulaufsicht bereits angezeigt; 14 Schulen erhielten     Schulen des Landes, die auf einen durch das Land verfüg-
   eine Ablehnung, bei 18 Schulen stand eine Antwort         ten Stopp bei den Unterrichtsvertretungsverträgen schlie-
   noch aus.                                                 ßen lassen.
n Viele Schulen (79 absolut, entspr. 42 %) regulieren ih-
   ren Unterrichtsausfall „systemintern“, also z. B. durch   Hintergrund dafür ist offensichtlich, dass eine Ausschüt-
   Mehrarbeit im Kollegium. Diese Schulen geben dafür        tung der im gesamten Kalenderjahr 2012 zur Verfügung
   825 Lehrerwochenstunden an.                               stehenden Mittel von insgesamt knapp 100 Mio € für das
                                                             noch laufende Schuljahr 2010/2011 nur anteilig vorgese-
„Das bedeutet per saldo: Die von der Landesregierung         hen ist. Dieser Anteil scheint nun verbraucht zu sein. „Je
für Unterrichtsvertretungen bereitgestellten Mittel          nachdem, wo eine Schule in unserem Land liegt“, so der
reichen hinten und vorne nicht!“                             VBE-Landeschef weiter, „sind zurzeit die Chancen auf
                                                             Unterrichtsvertretung offenbar besser oder schlechter.
Mit diesen Worten kommentierte der Landesvorsitzende
der rheinland-pfälzischen Lehrergewerkschaft VBE, Johan-                                                        n RED

Individuell beraten – kompetent informiert
Der VBE Rheinland-Pfalz bietet im ersten Schulhalbjahr 2011/12 Auskunft, Beratung, Hilfe oder Unterstützung zu
folgenden Themen bzw. Problembereichen:

 Einstellung                              Abordnung                             Versetzung
 Ländertausch                             Probezeit                             Planstelle
 Personalvertretung                       Rechtsfragen                          Frauen und Beruf

Region Rheinhessen-Pfalz
Wann?                           Wo?
25. April 2012 16:00–18:00      Kusel             Jakob-Muth-Schule (FöS), Hollerstr. 2, 66869 Kusel
26. April 2012 16:00–18:00      Mainz             Grundschule Leibniz, Leibnizstraße 13, 55118 Mainz
30. Mai 2012 14:00–16:00        Landau            Grundschule Horstring, Helmbachstraße 100, 76829 Landau

Region Koblenz
Wann?                           Wo?
24. April 2012 16:00–18:00      Wirges            Realschule plus, Theodor-Heuss-Ring, 56422 Wirges
15. Mai 2012 16:00–18:00        Mülheim-          Realschule plus, Reihe Bäume 21, 56218 Mülheim-Kärlich
                                Kärlich

Region Trier
Wann?                           Wo?
11. Mai 2012 16:00–18:00        Lutzerath         Grundschule Lutzerath, Schulstr. 2, 56826 Lutzerath

Als Ansprechpartner/-in stehen Kolleginnen und Kollegen aus den Bezirkspersonalräten aller Schularten bei der ADD in
Trier zur Verfügung. Bitte rechtzeitig telefonisch oder per E-Mail in der VBE-Landesgeschäftsstelle anmelden.

                                                                       Der VBE. Ganz auf Ihrer Seite.

Rheinland-pfälzische Schule 4/2012                                                                                        9
Augen auf für integrierte Schulen - des VBE Rheinland-Pfalz
– Bildung in Rheinland-Pfalz –

                                  –––– Bildung in Rheinland-Pfalz ––––

                                        Integrierte Systeme:
                                        Was bewegt die Lehrkräfte?
                                         S
                                              onntagsarbeit und das tägliche Arbeitsende nach       gemeinsame Unterrichtsplanung wird über den Haufen
                                              20.00 Uhr sind heute bei den Lehrkräften in integ-    geworfen. Unabhängig davon erwartet die Gesellschaft
                                        rierten Systemen durchaus üblich. Sie fühlen sich von       von ihren Lehrerinnen und Lehrern in allen Systemen bei
                                        ständig steigenden Forderungen, die von allen Seiten an     Extremismus, Sucht, Gewalt, Mobbing oder allgemeinem
                                        sie herangetragen werden, immer mehr überrollt. Sind sie    Erziehungsnotstand ein möglichst schnelles und erfolg-
                                        nicht belastbar und genügend qualifiziert? Organisieren     reiches Agieren. Durch den Ganztagsschulbetrieb ist die
                                        sie sich falsch? Tatsachen und Fragen, die Kolleginnen      Unterrichtsverpflichtung mitunter über den Tag (meist bis
                                        und Kollegen immer stärker verunsichern und zu lehrerty-    16.00 Uhr) verteilt, Lernzeiten, aktive Pausen und die Auf-
                                        pischen Erkrankungen bis zur Dienstunfähigkeit führen       sicht bei der Mittagspause füllen aber zusätzlich den Ta-
                                        können.                                                     gesablauf. Freie Zeiten können die Lehrkräfte meist nicht
                                                                                                    zur Vorbereitung von Unterricht und Absprachen mit Kol-
                                        Gerade in den integrierten Systemen (Realschulen plus       leginnen und Kollegen im Tagesverlauf nutzen, da die
                                        und Integrierte Gesamtschulen) mit Ganztagsschulbe-         Stundenpläne oft nur wenig parallelen Freiraum ermögli-
                                        trieb im Sekundarstufenbereich sind die Anforderungen       chen. Für die persönliche Vorbereitung Einzelner stehen
                                        und die Erwartungen von Eltern, Politikern und überneh-     in der Regel auch keine geeigneten Räume und Einrich-
                                        menden Ausbildungsinstitutionen besonders hoch. Inte-       tungen in der Schule zur Verfügung, sodass eine umfang-
                                        grative Systeme stehen in Rheinland-Pfalz unter beson-      reiche Nutzung ungebundener Arbeitszeit von daher sehr
                                        derer Beobachtung.                                          eingeschränkt wird.

                                        Die allermeisten der Lehrkräfte in diesen Systemen neh-     Immer seltener ergibt sich die Gelegenheit zu freien sozi-
                                        men die Herausforderung der heterogenen Lerngruppen         alen Kontakten unter den Lehrkräften einer Schule, bei
                                        bewusst und gerne an. Daraus ergibt sich aber auch ein      denen informell und ohne eine zielgerichtete Vorgabe von
                                        hohes Maß an beruflichem Engagement und ein entspre-        außen wichtige pädagogische Fragen zu Lerngruppen und
                                        chender Zeitaufwand, um den Schülerinnen und Schülern       einzelnen Schülerinnen und Schülern offen erörtert wer-
                                        dieser Einrichtungen gerecht zu werden. In den Integrier-   den können.
                                        ten Gesamtschulen kommt dazu noch die hohe Klassen-
                                        messzahl (30 Schüler pro Klasse). Diesen Herausforde-       Diese Stufe der Kommunikation ist zum Gelingen von Be-
                                                                                rungen versucht     sprechungen im größeren Kreis (Teamsitzungen, Fach-
                                                                                man mit Teambe-     konferenzen, Klassenkonferenzen, Stufenkonferenzen
                                                                                setzungen insbe-    und Gesamtkonferenzen wie auch Lehrer-Schüler-Eltern-
                                                                                sondere im Un-      Gesprächen usw.) aber durchaus notwendig.
                                                                                terricht der Ori-   Letztendlich finden viele dieser Veranstaltungen am spä-
                                                                                entierungsstufe     ten Nachmittag und in den Abendstunden statt, selbst bei
                                                                                zu begegnen.        großem Engagement der Lehrkräfte ist dann mitunter die
                                                                                Doch die Praxis     Leistungsfähigkeit vieler Kollegen und Kolleginnen er-
                                                                                zeigt etwas ande-   schöpft.
                                                                                res. Häufig wird
                                                                                der Teamkollege/    Kommen sie dann nach einem langen Tag in der Schule
                                                                                die Teamkollegin    nach Hause, müssen sie sich noch auf den kommenden
                                                                                für Vertretungen    Unterricht vorbereiten. Dabei muss der Differenzierungs-
                                                                                abgezogen. Die      aspekt und die sicher komplexere Vermittlung von Kom-
                                                                                Differenzierungs-   petenzen in der unterrichtlichen Vorbereitung Berücksich-
                                                                                möglichkeiten       tigung finden. Für Projekte, längerfristige Planungen,
                                                                                werden dadurch      Korrekturen und für die Erstellung von verbalen Beurtei-
                                          Individuelle Förderung                stark einge-        lungen bleiben den Lehrkräften oft nur Wochenenden üb-
                                                                                schränkt. Die       rig. Viele Kolleginnen und Kollegen verzichten zuneh-

                                 10                                                                                   Rheinland-pfälzische Schule 4/2012
– Bildung in Rheinland-Pfalz –
                                                   –––– Bildung in Rheinland-Pfalz –––––

mend auf Fortbildung und kommen trotz Erkrankung an           Will man in Zukunft leistungsfähige, hoch motivierte Lehr-
ihren Arbeitsplatz, um das mittlerweile hochkomplexe in-      kräfte in zweifellos schülergerechten gesellschaftstragen-
tegrative System ihrer Schule am Laufen zu halten.            den integrierten Systemen, muss über die Wertschätzung
                                                              und Belastung der Lehrerinnen und Lehrer in diesen Schu-
Sicher kann das ein oder andere in den Ferien vorbereitet     len nachgedacht werden. In diesem Zusammenhang ist
werden. Aber wie weit sich diese insgesamt hohe Belas-        auch über die Unterrichtsverpflichtung und die Besol-
tung auf die Lehrergesundheit und Leistungsbereitschaft       dung/Bezahlung nachzudenken.
der Lehrkräfte auswirkt, lässt sich derzeit noch nicht ent-   Kooperative Halbtagssysteme wie in der Vergangenheit
gültig beurteilen. Tendenzen sind aber schon zu erken-        sind da wesentlich billiger zu haben.
nen.
                                                                                                       n Wolfram Geib

Einziger Förderlehrer
 F
     rank Klöckner ist Förderlehrer. Seit Beginn dieses Schuljahres arbeitet er an der IGS Bad Kreuznach. Seine
     Stammschule ist die Förderschule am Ellerbach. Er ist ausschließlich in der Klasse 5a der IGS Bad Kreuznach
eingesetzt und gemeinsam mit seiner Kollegin Klassenleiter auf Augenhöhe, wie es der Schulleiter formuliert hat.

Herr Klöckner, Sie sind Förderlehrer an dieser Schule,        Welche Veränderungen wünschen Sie sich für kommen-
wie sehen Sie die Rahmenbedingungen für Integration/          de „I-Kinder“?
Inklusion von Kindern an dieser Schule?
                                                              Mein größter Wunsch ist, dass auch Schüler mit Körper-
Die Schule ist erst seit Beginn dieses Schuljahres Schwer-    behinderung einen Platz an dieser Schule bekommen
punktschule, sodass sich die Rahmenbedingungen für die        können. Für die I-Kinder habe ich Fördermaterialien be-
inklusive/integrative Förderung von sog. I-Kindern ver-       antragt und z. T. auch bekommen. Es ist nötig, dass ein
ständlicherweise noch im Aufbaustadium befinden.              breiter Bestand an bewährten Fördermaterialien aufge-
Ein wichtiger organisatorischer Schritt ist jedoch aus mei-   baut wird, um wirklich Lernschwierigkeiten individuell be-
ner Sicht, dass sich alle 3 aufgenommenen I-Kinder in ei-     gegnen zu können. Ich wünsche mir, dass diese Förder-
ner Klasse befinden. Dazu kommt aus personaler Sicht,         materialien auch in einem Raum für alle Klassen offen
dass ich mit allen meinen Stunden in dieser Klasse arbei-     sein können.
te. Die Schüler haben allesamt ein Förderbedürfnis im Be-
reich Lernen. Durch meine kontinuierliche Präsenz kann        Sie führen sicher auch Gespräche mit Eltern von Kindern
ich den Schülern ermöglichen, einerseits am allgemeinen       mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
Unterricht Anteil zu nehmen. Andererseits gibt es aber in     Welche Vorteile hat der Besuch der IGS Bad Kreuznach
jedem Unterricht auch Phasen, in denen ich eng mit den        für ein solches Kind? Wo sind möglicherweise aus Ihrer
Schülern arbeiten kann, um sie gezielt auf ihrem Lernni-      Sicht Grenzen gesetzt?
veau anzusprechen.
Ich bin der Schulleitung der IGS Bad Kreuznach dankbar,       Aus Gesprächen mit Eltern erfahre ich, was die Schüler zu
dass sie wichtige Grundlagen für eine gelingende Inklusi-     Hause über die Schule berichten. Wir haben hier gemein-
on/Integration von Anfang an im Blick gehabt hat. Aller-      sam nach Möglichkeiten gesucht, wie die Schüler hier Hil-
dings ist es der Schulleitung nicht gelungen, von der ADD     fe aus dem Umfeld der Familien oder von älteren Schülern
eine pädagogische Fachkraft genehmigt zu bekommen,            erhalten können. Meine Vorschläge sind jedoch nur so
obwohl diese eigentlich zur personellen Grundausstat-         gut, wie die Eltern mit den Kindern diese auch umsetzen
tung einer Schwerpunktschule gehört.                          können.

Rheinland-pfälzische Schule 4/2012                                                                                         11
– Bildung in Rheinland-Pfalz –

                                  –––– Bildung in Rheinland-Pfalz ––––

                                                                                                     praktischen Anteile von Arbeitslehre in den Bereichen
                                                                                                     Hauswirtschaft und Technik. Für alle übrigen Fächer muss
                                                                                                     jedoch ein Förderplan erarbeitet werden. Dieser beinhal-
                                                                                                     tet die didaktischen und methodischen Voraussetzungen,
                                                                                                     die diese Kinder brauchen, um effektiv lernen zu können.
                                                                                                     Vor allem dürfen sie nicht überfordert werden, indem sie
                                                                                                     an den Leistungen der anderen Schüler gemessen wer-
                                                                                                     den. Der Förderplan bietet in den Fächern Deutsch und
                                                                                                     Mathematik die Möglichkeit, die Leistungen der I-Kinder
                                                                                                     am Lehrplan der Förderschule mit dem Förderschwer-
                                                                                                     punkt Lernen in der jeweiligen Stufe zu messen. In den
                                                                                                     anderen Fächern, wie Englisch, Naturwissenschaften und
                                                                                                     Gesellschaftslehre existieren diese Lehrpläne an der För-
                                         Der Förderlehrer der IGS Bad Kreuznach:                     derschule nicht. Hier ist die Möglichkeit gegeben, die
                                         Kollege Frank Klöckner
                                                                                                     Schüler nach dem individuellen Leistungsfortschritt und
                                                                                                     der Leistungsbereitschaft mit einer sog. individuellen
                                        Wie viele Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf        Note zu beurteilen. Beispielsweise haben die Schüler
                                        sollten Ihrer Meinung nach maximal in einer Klasse sein?     noch Schwierigkeiten mit dem kleinen 1 x 1. Diese Reihen
                                                                                                     sind noch Gegenstand des LP Mathematik der Klasse L 5,
                                        Ich halte aus heutiger Sicht und für unsere momentane        während Grundschüler bereits in der 2. Klasse mit diesen
                                        Schulsituation die Zahl von 3 Schüler(inne)n für angemes-    Reihen beginnen.
                                        sen, weil zum einen die Integration dieser Schüler in die
                                        Klassengemeinschaft nachhaltig gefördert werden kann.        Wie gestaltet sich der Alltag in Bezug auf die Zusam-
                                        Zum anderen kommen diese Schüler in der Kleingruppe          menarbeit mit den Kollegen mit Regelschulausbildung?
                                        bei dieser Anzahl sehr oft zu Wort und kommen somit bei-
                                        spielsweise auf eine sehr hohe Übungsfrequenz bei Ma-        Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich die Zusam-
                                        theaufgaben. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass     menarbeit mit den Kolleg(inn)en an dieser Schule sehr
                                        sich an der IGS auch sehr viele Schüler mit sog. Teilleis-   schätze. Sie ist natürlich nicht immer einfach, weil die Ar-
                                        tungsschwächen befinden, die ebenfalls Unterstützung         beit an der IGS insgesamt eine andere Organisation des
                                        brauchen. Im Sinne des gemeinsamen Lernens können            Unterrichtes erfordert. Die Frage der Individualisierung
                                        diese Schüler ebenfalls gezielt Fördermaterialien erhalten   des Unterrichtes ist jedoch aus meiner Sicht ein Schlüs-
                                        oder personell unterstützt werden, etwa im Bereich der       sel, der für eine effektive Unterrichtsgestaltung gelten
                                        LRS-Förderung. Hier sehe ich ebenfalls meine Aufgabe als     sollte. Hier kann ich aus meiner Perspektive Materialien
                                        Förderschullehrer, zumal ich auch deren Klassenleiter bin.   und Methoden beisteuern, um Lernschwierigkeiten zu be-
                                        Die Frage nach der Anzahl von I-Kindern richtet sich aber    gegnen.
                                        auch nach den Lernvoraussetzungen dieser Gruppe. Soll-
                                        te beispielsweise ein Schüler mit dem Förderbedarf ganz-     Was braucht die Schule aus Ihrer Sicht‚ um in Zukunft
                                        heitliches Lernen aufgenommen werden, so stellen sich        eine erfolgreiche Schwerpunktschule zu sein?
                                        personell ganz andere Anforderungen, um Inklusion/Inte-
                                        gration sinnvoll und erfolgreich zu ermöglichen.             Die Schule braucht momentan eine offene Diskussion und
                                        Auch ein sinnesbehindertes Kind würde intensivere För-       ein großes Ringen um den geeigneten Weg für eine gute
                                        derung und Betreuung benötigen.                              Förderung unserer Schülerschaft insgesamt. Ich wünsche
                                        Insgesamt muss sich die Frage nach der Anzahl jedoch an      mir, dass diese Diskussion mehr und mehr sich versach-
                                        der Zusammensetzung der Klasse und dem Vorhanden-            licht und eine intensivere Zusammenarbeit einsetzt.
                                        sein von dafür ausgebildetem Personal messen lassen.         Ich halte das praktische Tun für einen Schlüssel zum Er-
                                                                                                     folg dieser Schule. Praktische Ergebnisse lassen sich auf
                                        Könnten Sie an einem Beispiel die Entstehung und die         verschiedenen Abstraktionsniveaus theoretisch unter-
                                        Handhabung/Umsetzung eines Förderplans erläutern?            mauern und bieten so auch für stärkere Schüler einen zu-
                                                                                                     sätzlichen Lernanreiz.
                                        Manche Fächer bieten eine gute Möglichkeit zum gemein-
                                        samen Tun; es sind Sport, Musik, Bildende Kunst und die                n Für das Interview bedankt sich Wolfram Geib

                                 12                                                                                    Rheinland-pfälzische Schule 4/2012
Sie können auch lesen