AUS STELLUNGS KATALOG - LASS ZUKUNFT DA - Jugend forscht Baden ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
LASS Z UKUNF T DA . AUS STELLUNGS KATALOG 56. Landeswettbewerb Jugend forscht Baden-Württemberg 22. bis 24. März 2021
3 L ASS ZUKUNF T DA . Das Motto der 56. Wettbewerbsrunde von Jugend forscht appelliert an alle Jung forscherinnen Das Motto der und Jungforscher, Verant 56. Wettbewerbsrunde von wortung zu übernehmen Jugend forscht appelliert undaneigene alle Ideen Jung für die zukunftsfähige forscherinnen Gestaltung unseres und Jungforscher, Verant Planeten zu entwickeln. wortung zu übernehmen und Gefragt eigenesind ihr Ideen Erfindergeist und ihre Vision der für die zukunftsfähige Gestaltung unseres Welt von morgen. PlanetenBundesweit zu entwickeln.sind MINT-begeisterte Gefragt sind ihr Kinder und Jugendliche Erfindergeist und ihre Vision der Aufforderung der Welt von „Lass Zukunft da!“ in den vergangenen morgen. Bundesweit sind MINT-begeisterte Mo naten auf vielfältige und beeindruckende Kinder und Jugendliche der Aufforderung Weise nachgekommen. „Lass Zukunft da“ in denIhre Forschungs vergangenen Mo projekte zeigen ein starkes Bewusstsein naten auf vielfältige und beeindruckende für Weisedie Themen, die aktuell nachgekommen. IhreaufForschungs der Agenda unserer Gesellschaft stehen. Neugierig projekte zeigen ein starkes Bewusstsein und kreativ entwickelten sie innovative für die Themen, die aktuell auf der Agenda und nachhaltige Lösungenstehen. unserer Gesellschaft – und das in schwie Neugierig und rigen kreativ entwickelten sie innovative wir, Zeiten. Doch gerade jetzt erleben und welche zentrale nachhaltige Bedeutung Lösungen – und das diein Wissen schwie schaft, im Kleinen wie im Großen, rigen Zeiten. Doch gerade jetzt erleben für wir, die Bewältigung großer gesellschaftlicher welche zentrale Bedeutung die Wissen He rausforderungen schaft, im Kleinen hatwie – und was Forschung im Großen, für die zu leisten imstande ist. Bewältigung großer gesellschaftlicher He rausforderungen hat – und was Forschung zu leisten imstande ist.
4 GRUSSWORT Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Jugendliche, mittlerweile zum 56. Mal zeigen uns im Wettbewerb „Jugend forscht“ Nachwuchsfor- scherinnen und Nachwuchsforscher aus Baden-Württemberg ein breites Spektrum an kreativen Ideen, forscherischem Spürsinn und Können. „Lass Zukunft da“ ist das weg- weisende Motto für das Wettbewerbsjahr 2021. Ich bin mir sicher: Die Überzeugung, die Zukunft positiv mitgestalten zu können, ist für viele Jugendliche gerade jetzt wich- tiger als je zuvor. Ich freue mich deswegen ganz besonders, dass der Landeswettbewerb „Jugend forscht“ auch in diesem Jahr stattfinden kann. Die Corona-Pandemie hat uns besondere Herausforderungen beschert und auch die Welt der Jugendlichen auf den Kopf gestellt. Unter diesen Umständen war es sicher nicht einfach, eine Projektidee für den Forschungswettbewerb zu entwickeln und dann auch in die Tat umzusetzen: Lehrerinnen und Lehrer mussten auf Online-Beratungen zurückgreifen, Schülerforschungszentren wa- ren nur eingeschränkt oder gar nicht geöffnet. Dabei zeigen sich bei den Teilnehmerinnen und Teilneh- mern wichtige Forscherqualitäten: Durchhaltewille, eine Portion Ehrgeiz, der Umgang mit Rückschlägen und die Fähigkeit, eine zukunftsträchtige Idee zu verfolgen, sodass am Ende tatsächlich ein Stückchen Zukunft „da“ bleiben kann. Ich bin überzeugt, dass Sie dieses Stückchen Zukunft finden werden, wenn Sie die folgenden Seiten des Ausstellungskatalogs durchgehen. Jahr für Jahr überraschen und beeindrucken uns die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs „Jugend forscht“ mit ihren außergewöhnlichen Ideen, ihrem techni- schen und methodischen Geschick und ihrem Erfindungsreichtum. Ich bin mir sicher, dass auch der diesjährige Wettbewerb wieder ein Highlight ist! Es ist im letzten Jahr für uns alle deutlich geworden, welche große Bedeutung Forschung und Wissen- schaft in unserem Leben haben. Einer der ersten Impfstoffe gegen Sars-CoV-2 wurde in Deutschland mitentwickelt. Ein deutliches Zeichen dafür, dass wir in Forschung und Wissenschaft ganz vorn mit dabei sind – auch in Baden-Württemberg. Damit dies so bleibt, brauchen wir auch die Ideen der Nachwuchs- forscherinnen und -forscher, die Sie auf den nächsten Seiten kennenlernen werden. Sie stellen mit ihren Wettbewerbsbeiträgen ihren Blick auf die Zukunft dar und sind selbst dabei schon ein Stück Zukunft. Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg unterstützt deswegen besonders gerne den Wettbewerb „Jugend forscht“ als lebendige Talentförderung. Mein besonderer Dank gilt dem Science Center experimenta und dem Landesverband für naturwissen- schaftlich-technische Jugendbildung natec als neue Organisatoren des Landeswettbewerbs sowie den vielen engagierten Projektbetreuerinnen und Projektbetreuern. Alle gemeinsam tragen dazu bei, dass die Jugendlichen unter diesen schwierigen Bedingungen ihre Projekte verwirklichen können und der Wettbewerb auch in diesem Jahr möglich wird. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Wettbewerbs „Jugend forscht“ viel Erfolg beim Landesentscheid und Ihnen allen viel Freude mit der Veranstaltung. Dr. Susanne Eisenmann Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg
GRUSSWORT 5 Liebe Jungforscherinnen und Jungforscher, Ihr habt es mit Eurer Kreativität und Eurem Durchhaltevermögen bis zum Lan- deswettbewerb von Jugend forscht geschafft. Das ist eine großartige Leistung und wer weiß, vielleicht auch ein wichtiger Baustein für Euren zukünftigen Werdegang. Denn die Liebe zum Forschen erlischt nicht so schnell und so hat das diesjährige Wettbewerbsmotto „Lass Zukunft da“ eigentlich zwei Bedeutungen – eine sehr per- sönliche und eine mit Blick auf Eure Projekte. Mit Euren Arbeiten zeigt Ihr, wie die Zukunft innovativ gestaltet und Probleme an- gegangen und gelöst werden können. Außerdem schaffen viele der diesjährigen Projekte auch erst ein Bewusstsein für Themen, die wichtig, aber bisher noch nicht in der breiten Öffentlichkeit angekommen sind. Auch das ist eine wichtige und großartige Leistung. Insgesamt haben sich in Baden-Württemberg zum Landeswettbewerb Jugend forscht 1.067 Zukunftsmacherinnen und -macher mit 587 Projekten angemeldet. Das sind beachtliche Zahlen – besonders wenn man die schwierigen Rahmenbe- dingungen in diesem und im vergangenen Jahr sowie die damit einhergehenden Herausforderungen bedenkt. Entsprechend war die Konkurrenz bei den Regional- wettbewerben groß. Neu an Bord sind die beiden Patenunternehmen des Wettbewerbs Jugend forscht in Baden-Württemberg: Das Science Center experimenta in Heilbronn und der Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung (natec) möch- ten ihre Faszination für Wissen mit Euch teilen. Nun aber freuen wir uns auf die gemeinsame Zeit, wenn auch in diesem Wett- bewerbsjahr rein virtuelle Zeit mit Euch und den vielen Unterstützern des Wett- bewerbs. Wir drücken Euch die Daumen für die Präsentation Eurer Projekte und wünschen viel Erfolg bei Jugend forscht. Dr. Marianne Rädle Landeswettbewerbsleiterin Dr. Thomas Wendt Landespatenbeauftragter experimenta gGmbH Martina Forstreuter-Klug Landespatenbeauftragte natec
6 EXPERIMENTA Ein außergewöhnlicher Ort für außergewöhnliche Talente Zukunftsorientierung und außergewöhnliche Förderung – mit dieser Intention fin- det Jugend forscht in Deutschlands größtem Science Center experimenta einen adäquaten Partner für den Landeswettbewerb Baden-Württemberg und einen besonderen Austragungsort des Bundeswettbewerbs 2021 zugleich. Die Wissens- und Erlebniswelt in Heilbronn überrascht mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Angeboten und steht in besonderer Weise für Experimentierfreude, Wissen und Innovation. An über 275 Mitmachstationen können Besucherinnen und Besucher die Welt und ihre Geheimnisse entdecken. Raum für Experimente bieten die Forscherwel- ten, in denen junge Tüftler acht moderne Labore, eine Experimentierküche, das Schülerforschungszentrum und den Maker Space vorfinden. Außergewöhnliches bieten auch die Erlebniswelten mit Sternwarte und Experimentaltheater sowie dem Science Dome, einer weltweit einzigartigen Kombination aus Planetarium und Theater. In der experimenta erfahren die Menschen etwas über sich selbst und finden nicht zuletzt Orientierung, um Veränderungen positiv und mit Wissbegierde zu begeg- nen. Sie steht damit wie kaum eine andere Einrichtung für die Förderung junger Talente und für lebenslanges Lernen. Das Heilbronner Science Center ist eine Ein- richtung der Dieter Schwarz Stiftung, die zu den größten deutschen Stiftungen im Bildungs- und Wissenschaftsbereich zählt.
NATEC 7 Der Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung in Baden-Württemberg (natec) Unter dem Motto „verbinden, unterstützen, fördern“ engagiert sich der Landes- verband seit der Gründung am 11.11.2011 für die MINT-Bildung in Baden- Württemberg. Seit diesem Jahr setzt er sich im Rahmen einer „Doppelpatenschaft“ gemeinsam mit der experimenta gGmbH Heilbronn auch für den Landeswett- bewerb „Jugend forscht“ und damit für junge Nachwuchsforscher/-innen ein. Mit über 60 Mitgliedseinrichtungen der außerschulischen Jugendbildung greift der Landesverband auf geballte MINT-Kompetenz zurück. Schülerforschungszentren, Hochschulen, Schülerlabore, Vereine, Museen, Science Center etc. bieten jungen Menschen ein vielseitiges und innovatives Angebot, um sie für MINT-Themen zu begeistern und langfristig sowie nachhaltig zu fördern. Viele Mitglieder sind seit Langem im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend forscht“ aktiv. Eine gute Voraussetzung, sich auch für die „Jugend forscht-Patenschaft“ und den Landeswettbewerb als Ganzes zu engagieren. Ein professionelles Netzwerk mit lang- jährigen fachlichen und pädagogisch-didaktischen Erfahrungen freut sich, diesen renommierten Wettbewerb zukünftig mitzutragen! Ab 2022 wird das Finale des Lan- deswettbewerbs im rollierenden System bei einem Mitglied des Landesverbandes ausgetragen. Unterstützt wird dieses Vorhaben auch besonders von den Jugend- beiräten des Landesverbandes, die zum Teil selbst schon zu den Preisträgern des Wettbewerbs gehörten und heute Botschafter/-innen des Verbandes sind. Wir freuen uns, die Jungforscherinnen und Jungforscher Baden-Württembergs kennenzulernen und sie auf ihrem Weg bei „Jugend forscht“ zu begleiten.
8 DANKSAGUNG Jugend forscht Baden-Württemberg bedankt sich für 35 Jahre Patenschaft der Robert Bosch GmbH 1985 übernahm die Robert Bosch GmbH die Patenschaft des Landeswettbewerbs Jugend forscht in Baden-Württemberg. In den ersten Jahren fand der Wettbewerb in der Stadthalle Gerlingen statt, jedoch brauchte es nach dem starken Anstieg der Teilnehmerzahlen und der damit verbundenen Regionalwettbewerbe einen größeren Austragungsort. Das Haus der Wirtschaft in Stuttgart und die Schwabenlandhalle in Fellbach haben die räumlichen Möglichkeiten und auch das passende Ambiente für viele Jugend forscht-Projekte geboten. Es sollte genügend Platz für gute Projekte der inzwischen elf Regionalwettbewerbe geben. Das Besondere an den Landeswettbewerben war die gesamte Organisation der Wettbewerbstage durch die Ausbildungsabteilung der Robert Bosch GmbH, insbe- sondere durch die angehenden Organisationsassistent/-innen mit Unterstützung durch Praktikant/-innen. Diese haben in all den Jahren bravourös mit jugendlichem Flair und eigenen Ideen die Grundeinstellung der Robert Bosch GmbH unterstützt, dass die jungen Forscher/-innen im Mittelpunkt eines gut organisierten Landes- wettbewerbs stehen sollen. So können die Gespräche mit der Jury ungestört statt- finden, aber auch persönliche Kontakte unter den Jugendlichen geknüpft werden. Dabei soll die Freude am Forschen nicht zu kurz kommen. In den letzten sieben Jahren übernahm Michael Fecker als Patenbeauftragter der Robert Bosch GmbH die Gesamtorganisation des Wettbewerbs. Er hat gezeigt, wie eine Patenfirma Hand in Hand mit Organisationsteam und Wettbewerbsleitung einen solchen großen Wettbewerb mit all seinen Herausforderungen und individu- ellen Problemen und den vielen verschiedenen Akteuren meistern kann.
DANKSAGUNG 9 Besonders deutlich wurde es im Jahr 2020, als sich durch die Corona-Pandemie alles schlagartig geändert hatte. Bevor der Landeswettbewerb letztendlich leider ausfallen musste, hatten Herr Fecker und sein Team bis zuletzt immer wieder neue reduzierte und an die aktuelle Corona-Lage angepasste Programmabläufe gefunden. Hier wurde nochmals deutlich, wie flexibel die Organisation war, um den Wunsch realisieren zu können, den jungen Forscher/-innen einen, wenn auch reduzierten, Landeswettbewerb unter den aktuellen hygienekonformen Umstän- den zu bieten. Neben der Durchführung der Landeswettbewerbe war die Robert Bosch GmbH in all den Jahren Gastgeber für landesweite Sitzungen aller Wettbewerbsleiter/-innen und Patenvertreter/-innen aus Baden-Württemberg, die auf dem Firmengelände in Feuerbach oder auf der Schillerhöhe stattgefunden haben. Herr Fecker und all die vielen Azubis und Praktikant/-innen haben uns immer gezeigt, wie perfekt und gastfreundlich diese Veranstaltungen, insbesondere die großen Landeswettbewerbe, ablaufen können. Im Namen der ganzen Jugend forscht-Familie Baden-Württemberg bedanke ich mich ganz herzlich für diese langjährige, vorbildliche Patenschaft der Robert Bosch GmbH und das stets freundliche und harmonische Miteinander. Der Landeswettbewerb der Robert Bosch GmbH hatte seinen eigenen und im Gedächtnis bleibenden Stil, was ich mit meinem Schlusssatz zum Ausdruck bringen will: Man ging nicht zum Landeswettbewerb – man ging zu Bosch! Dr. Marianne Rädle Landeswettbewerbsleiterin
10 KURZFASSUNGEN DER PROJEKTE Für den Inhalt der Kurzfassungen sind die Jungforscherinnen und Jungforscher verantwortlich. 22 12 32 42 50 62 70 JURY ORGANISATION 20 Jury Arbeitswelt 88 Landeswettbewerbsleiterin Sponsorpoolverwalter 30 Jury Biologie 89 Organisationsteam 40 Jury Chemie 48 Jury Geo- und Raumwissenschaften 60 Jury Mathematik/Informatik 68 Jury Physik 80 Jury Technik 84 Jury Interdisziplinär
INHALT 11 SCHULPREISE 92 Hohenloher Förderpreis 2021 93 Schulpreis für langjährige erfolgreiche Teilnahme an Jugend forscht 2021 93 Jugend forscht-Schule B aden-Württemberg 2021
L ASS ZU KU N F T DA .
JUGEND FORSCHT LANDESWETTBEWERB BADEN-WÜRTTEMBERG 2021
14 ARBEITSWELT Luis Teufel (17), Nagold Mika Enderich (16), Weissach Otto-Hahn-Gymnasium Nagold, Nagold Gymnasium Rutesheim, Rutesheim Anna Kunzmann (14), Heimsheim Projektbetreuung Gymnasium Rutesheim, Rutesheim Marcel Quintus Tabea Hettenbach (18), Rutesheim Gymnasium Rutesheim, Rutesheim Partnerinstitution Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch e. V., Projektbetreuung Nagold Bert Sautter Stand A001 Stand A002 Automatische Objekterkennung Bananenschalen in Becherform – für eine Sortieranlage wie kann das gehen? Da auch heute noch viele Menschen in Fabriken mit dem Um eine Alternative zu Plastikbechern und Gläsern, aber Ein- oder Aussortieren von Teilen beschäftigt sind, stellte ich auch zu den jährlich allein in Deutschland 2,8 Milliarden mir die Frage, ob man diese nicht durch einen Roboter er- verbrauchten Einwegbechern zu schaffen, erarbeiten wir setzen kann. Mithilfe der in meinem vorherigen Projekt ge- in unserem Projekt die Herstellung eines Bechers aus dem bauten Roboterversuchsanlage möchte ich in diesem Projekt Abfallprodukt Bananenschale. Hierfür wurde zunächst die mithilfe einer Kamera Objekte erkennen, sodass diese dann optimale Konservierung der Bananenschale experimentell vom Roboter sortiert werden können. Dazu werden über untersucht. Danach überlegten wir an verschiedenen Auf- die an einen Raspberry-Controller angeschlossene Kamera baumöglichkeiten und recherchierten gleichzeitig nach um- verschiedene Bauteilparameter wie projizierte Fläche oder weltfreundlichen Klebstoffen und Lacken. Nach einigem Hin Umrisslänge ermittelt. Diese werden dann über ein mehr- und Her können wir nun einen dichten Becher aufweisen, stufiges Vergleichsprogramm mit gespeicherten Bauteilen aus dem man Wasser trinken kann. In weiteren Forschungs- verglichen und das passende digitale Pendant ermittelt. Die schritten untersuchen wir, wie er auf andere Flüssigkeiten Bauteildatenbank kann einfach mit einem dafür erarbeiteten reagiert, wie man ihn sinnvoll industriell herstellen kann, Verwaltungsprogramm gepflegt und der Prozess überwacht stellen uns der Frage, ob auch ein Einwegbecher auf diese werden. Weise hergestellt werden kann, und verbessern den Aufbau des Bechers.
ARBEITSWELT 15 Henning Abel (20), Krautheim Ann-Sophie Kling (18), Gerstetten ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG, Mulfingen Buigen-Gymnasium, Herbrechtingen Timo Reimer (20), Schrozberg ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG, Mulfingen Projektbetreuung Sven Schmieg Stand A003 Stand A004 ChimneyBot Ergonomische Schreiberweiterung „SCHIBO“ Beim ChimneyBot handelt es sich um einen Roboter, welcher Wer auf der Suche nach ergonomischen Produkten ist, wird das Reinigen und Inspizieren senkrechter Kaminrohre über- schnell fündig. Heutzutage sind viele Gegenstände an die nehmen soll. Wir haben das Projekt ChimneyBot von unse- menschliche Hand angepasst. Von Messern über Türklin- ren Arbeitskollegen nach der Teilnahme am Regionalwettbe- ken bis zu Zahnbürsten … Vor allem in der Arbeitswelt gibt werb 2020 übernommen, weiterentwickelt und verbessert. es eine Vielzahl solcher Produkte. Beim Blick in ein Schul- Unser Roboter soll den Arbeitsalltag und die Arbeitsabläufe mäppchen entdeckt man viele runde oder sechseckige Stifte; eines Schornsteinfegers unter den Gesichtspunkten Sicher- Schreibgeräte, die die Schreibhaltung weder vorgeben noch heit, Ergonomie und Gesundheit verbessern. Der Chimney- sie verbessern oder bequemer machen. SCHIBO löst dieses Bot ist nun modular aufgebaut und soll durch eine ganze Problem, in dem er durch seinen dreieckigen Griff eine gesun- Produktfamilie die Funktionalität und das Anwendungsfeld de Schreibhaltung ermöglicht. Er macht herkömmliche Stifte des Roboters erweitern. Dadurch soll der Arbeitsalltag des greifbarer für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik, Schornsteinfegers vereinfacht, gesünder und sicherer ge- Kinder und andere Personen. Die Entwicklung zielte darauf macht werden. Nach der Übernahme des Projektes nahmen ab, eine ergonomische und intuitive Benutzung zu ermög- wir neben dem modularen Aufbau mit Bussystem Verbesse- lichen, welche viele Stifte mit einschließt. Hierbei wurde eine rungen in der Energieeffizienz, Zuverlässigkeit, Handling und Vielzahl herkömmlicher Stifte verglichen und beurteilt sowie an dem Akkusystem vor. Über eine App wird der Roboter deren Ergonomie geprüft. Die gewonnenen Erkenntnisse gesteuert, überwacht und eine Abrechnung mit Ergebnissen dienten als Grundlage zur Optimierung und Fertigstellung der Inspektion erstellt. des Produktes.
16 ARBEITSWELT Linus Gäckle (14), Spaichingen Marius Gaus (18), Fluorn-Winzeln Gymnasium Spaichingen, Spaichingen Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim Berkay Süzgün (15), Aldingen Gymnasium Spaichingen, Spaichingen Projektbetreuung Jürgen Gräber, Dieter Blocher Projektbetreuung Manuel Vogel, Hendrik Schwarz Partnerinstitution Leibniz-Gymnasium, Rottweil Stand A005 Stand A006 Gut gelüftet? Vernetzte CO 2 - Local Light Absorber Messung in Klassenzimmern Durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Maß- Bei dem Projekt Local Light Absorber handelt es sich um nahmen in Schulen messen wir mit unserem Projekt die eine Windschutzscheibe für Autos, die starke Lichtquellen, Luftqualität in Klassenzimmern, verarbeiten das Ergebnis die den Fahrer blenden können, erkennt und diese auto- und stellen es auf mobilen Endgeräten dar. Hierzu nehmen matisch verdunkelt. Es gibt bereits Windschutzscheiben wir mithilfe von selbst gebauten intelligenten Sensoren die in Autos, die sich verdunkeln lassen, um eine Blendung zu Daten von CO2-Gehalt, Temperatur und Luftfeuchtigkeit der vermeiden. Das Problem ist aber, dass dabei die komplette Raumluft auf und aggregieren diese für die weitere Analyse Windschutzscheibe dunkler wird, was die Sicht des Fahrers in einer zentralen Plattform. Durch die permanente Messung erheblich verschlechtert, weil das komplette Sichtfeld, auch können die Auswirkungen des Lüftens auf die Luftqualität er- dunkle Stellen, abgeblendet werden. Ich habe mich mit dem mittelt und Signale auf Handys oder Tablets geschickt wer- Problem befasst und überlegt, was man machen kann, um den. Durch die ständige Auswertung der Luftqualität können Blendungen zu verhindern. Ich habe eine Technik entwickelt, die Lüftungszeiten in den Klassenzimmern optimiert wer- die es ermöglicht, die Windschutzscheibe nur an kleinen Be- den. Unabhängig von der aktuellen Infektionsgefahr durch reichen abzudunkeln, wodurch eine blendende Lichtquelle Corona-Viren steigern eine angemessene Temperatur und verdunkelt wird. Das restliche Sichtfeld wird dabei aber nicht Luftqualität mit einem niedrigen CO2-Gehalt die Konzentra- beeinflusst. Dies erhöht die Fahrsicherheit enorm in Situatio- tionsfähigkeit. Zusätzlich werden mit diesem Projekt Möglich- nen mit tief stehender Sonne, entgegenkommenden Autos keiten von intelligenten Sensoren und verteilten kostengüns- mit Fernlicht oder allen anderen blendenden Lichtquellen. tigen IOT-Set-ups untersucht.
ARBEITSWELT 17 Marie Weber (15), Neuler Miriam Warken (19), Karlsruhe Peutinger-Gymnasium Ellwangen, Ellwangen Karlsruher Institut für Technologie Fabio Briem (19), München Projektbetreuung Technische Universität München Anna Walter, Martin Kerschis Lukas Bohnacker (20), Blaubeuren Technische Hochschule Ulm Projektbetreuung Dieter Münz Partnerinstitution Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (SFZ), Standort Ulm, Ulm Stand A007 Stand A008 Lüftungsanlage für Klassenzimmer Physik statt Chemie: Hygiene 2.0 und Büroräume Bei meinem Projekt ,,Lüftungsanlage fürs Klassenzimmer Humanpathogene Stäbchenbakterien wie Legionellen, Pseu- und Büroräume“ geht es darum, dass man sich trotz Coro- domonas und E. Coli stellen eine ernstzunehmende Gefahr na sicher in Klassenzimmern und Büroräumen aufhalten dar. Vor allem in pandemiegezeichneten Zeiten ist es wichtig, kann, ohne das Virus weiterzuverbreiten. Schulen, Büros und besonders die Risikogruppen vor den Auswirkungen dieser Kindergärten könnten sofort wieder geöffnet werden. Dazu Krankenhauskeime zu schützen. Mithilfe unseres bereits habe ich eine Lüftungsanlage entwickelt, welche die ver- zum Patent angemeldeten Verfahrens töten wir die Bakte- brauchte Luft mit den Aerosolen aus dem Klassenzimmer ins rien in Rohrleitungen erfolgreich mittels Ultraschall ab und Freie leitet. Hierzu werden Schirme über den Schülern aufge- entfernen zudem den hartnäckigen Biofilm von Rohrwän- hängt, in welchen Lüfter installiert sind, über die verbrauchte den, um nachhaltiger und umweltschonender als chemische Luft angesaugt und dann durch Rohre abtransportiert wird. Alternativen gegen die Bedrohung vorzugehen. Nach dem Im Gegenzug wird Frischluft in die Zimmer geblasen. Ein Wär- Abschluss unserer Laborphase forschen wir nun in Koopera- metauscher wird dazwischen geschaltet. Dieser sorgt dafür, tion mit dem Alb-Donau-Klinikum Ehingen weiter und testen dass die Außenluft vorgewärmt in die Klassenzimmer strömt. unsere Ultraschallsonotrode unter Realbedingungen. Durch Die Lüftungsanlage besteht überwiegend aus Bauteilen, die Optimieren der Sonotrode und der Anzahl an Beschallungs- man im Baumarkt kaufen kann. Es wäre sicher denkbar, sätzen wollen wir eine Reduktion der Bakterienzahl um einen Baukasten zusammenzustellen, welcher dann in der 90 Prozent und eine Anzahl unter der Nachweisgrenze errei- Schule im NWT-Unterricht zusammengebaut wird. chen. Die Entwicklung eines Produktes zur effizienteren und nachhaltigeren Reinigung ist unser Ziel.
18 ARBEITSWELT Angelika Koch (21), Öhringen Daniel Grasmehr (17), Karlsruhe Hochschule Heilbronn, Campus Künzelsau Carl-Engler-Schule, Karlsruhe Pascal Boschet (20), Blaufelden Leon Baumgaertner (15), Kandel ZIEHL-ABEGG SE, Künzelsau Integrierte Gesamtschule Kandel, Kandel Projektbetreuung Projektbetreuung Erich Kamleiter, Steven Karsten Martin Stöckel Partnerinstitution Partnerinstitution Hochschule Heilbronn, Campus Künzelsau, Künzelsau Schülerakademie Karlsruhe e. V., Karlsruhe Stand A009 Stand A010 SecuGlove! Teambot – wie einfach ist zu zweit? In unserem Projekt geht es darum, die Sicherheit bei Arbeiten Wir wollten etwas bauen, mit dem man Teamarbeit verbes- an unter Spannung stehenden Geräten/Teilen zu erhöhen. sern kann und das gleichzeitig Spaß macht. Der Teambot ist Wir haben einen Handschuh entwickelt, der mittels einer ei- ein ferngesteuertes Kranfahrzeug, das nur von zwei Perso- gens kreierten Sensorschaltung die Stärke des elektrischen nen gemeinsam bedient werden kann. Ermöglicht wird dies Feldes bestimmen kann. Im Gefahrenfall, also wenn eine Per- durch die getrennte Steuerung der Motoren für die Räder son z. B. eine Steckdose berühren will, wird rechtzeitig über und Kranachsen, d. h., jede Person bedient nur ein Rad SecuGlove! Alarm geschlagen. Der Benutzer bekommt zu- (rechts oder links) und eine Achse des Krans (auf/ab oder sätzlich über ein OLED-Display alle wichtigen Informationen hin/her). Um damit einen Parcours abzufahren, ein Objekt angezeigt und kann so schnell reagieren. Außerdem kann die aufzuheben und ins Ziel zu bringen, müssen die Personen Schaltung jederzeit vom Anwender einfach kalibriert werden. ihre Aktionen möglichst exakt aufeinander abstimmen, also gut als Team arbeiten, zumal sich die Funktionen während der Fahrt auch plötzlich ändern können. Bei praktischen Ein- sätzen konnten wir feststellen, dass die Teilnehmer/-innen z. T. recht unterschiedlich vorgingen. Außerdem sah man sehr schnell, wer im Team welche Rolle einnimmt und wie diese ausgefüllt wird, wer wie geduldig, reaktionsschnell oder kooperativ ist. Vor allem aber zeigte sich eins: Teambuilding kann richtig Spaß machen!
ARBEITSWELT 19 Felix Südland (19), CH - Baden-Rütihof Gabriel Ben Freudenberg (17), Dossenheim Gewerbliche Schulen Waldshut, Waldshut-Tiengen St. Raphael-Gymnasium, Heidelberg Tristan Menzel (19), Görwihl Gewerbliche Schulen Waldshut, Waldshut-Tiengen Projektbetreuung Peter Emmerich, Gerhard Straub Stand A011 Stand A012 Trilix AED-Drohne Urban smart support 2.0 In unserem Projekt widmen wir uns der Umsetzung und Wie können sich Blinde und seheingeschränkte Menschen Wirkung einer AED-Drohne im Landkreis Waldshut. Da der in unbekannten Umgebungen freier bewegen? Ohne etwas Landkreis von einer unglücklichen Topografie geprägt ist, ist sehen zu können, ist es ziemlich schwierig, Hindernissen die Rettung im Falle eines akuten Herzinfarktes schwieriger. auszuweichen. Bestehende Hilfen, wie Taststöcke, können Um lange Rettungszeiten bei einem Herzinfarkt vermeiden nicht alle Hindernisse erkennen (z. B. schrankenartige Bar- zu können, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, eine rieren) und zeigen nur einen beschränkten Teil der Umge- AED-Drohne zu entwickeln und ihre praktische Integration bung auf. Mein Projekt soll hier Abhilfe schaffen: Eine selbst in das Rettungswesen zu analysieren. Die Umsetzung einer programmierte Künstliche Intelligenz, verpackt in eine Smart- solchen AED-Drohne birgt in Deutschland zudem juristische phone-App, erkennt automatisch relevante Hindernisse. und technische Herausforderungen, die der Klärung bedür- Die Positionen und Abstände dieser Hindernisse werden fen. Aus diesem Grund war es nötig, nicht nur einen Prototyp physisch über Vibrationen an den Blinden zurückgemeldet. zu bauen, sondern auch medizinethische Fragen zu beant- Zusätzlich kann eine Spracherkennung auf Fragen des Blin- worten sowie juristische Herausforderungen zumindest im den reagieren und so beispielsweise auch den Hindernistyp Blick zu behalten. Darüber hinaus soll das Projekt unmit- ausgeben. telbar in der Realität verankert sein, weswegen es sich auf eine von uns erstellte empirischen Analyse des Landkreises Waldshut stützt. Trotzdem stand jedoch der Fokus maßgeb- lich auf dem Bau der AED-Drohne.
20 JURY Dr.-Ing. Lorenz Günther Kahn Ulrich Lauterbach Hagenmeyer Wohnort: Ostfildern Wohnort: Remseck Wohnort: Untermünkheim 1996 – 2007 Studium 1973 – 1976 Ausbildung im 1985 – 1989 Studium an der FH Maschinenwesen Universität Stuttgart Fernmeldehandwerk Darmstadt (Dipl.-Ing. Elektrotechnik) & Purdue University (USA), Promotion Fraunhofer IAO 1990 – 1996 Kontaktstudium an der 1989 – 1994 verschiedene Tätigkeiten PH Ludwigsburg in Produktmanagement, Entwicklung 2004 – 2008 Lehrbeauftragter und Service von Investitionsgütern für Arbeitswissenschaft an der 1980 – 1992 Fortuna Werke GmbH Fachhochschule für Technik Esslingen Aus- und Weiterbildung 1994 – 2020 Adolf Würth GmbH (FHTE) in Künzelsau, Gruppenleiter im 1992 – 2001 WMF AG Ausbildung Produktmanagement 2007 – 2013 Global Technical seit 2001 Andreas STIHL AG & Co. KG seit 2020 Adolf Würth GmbH in Manager Entwicklung Ausbildung Künzelsau, Strategisches Business Fahrerassistenzsysteme bei Robert Bosch GmbH Development seit 2009 Juror im Fachgebiet Arbeitswelt Jugend forscht seit 2011 Juror bei Jugend forscht LW 2013 – 2017 Director User Experience Landeswettbewerb Baden- Baden-Württemberg Enabling / User Experience Württemberg International bei Robert Bosch GmbH seit 2017 Director Vorentwicklung Cross-Domain Computing Solutions bei Robert Bosch GmbH
JURY 21 Stephanie von Harald Widlroither Gottfried Zeiler Jakubowski Wohnort: Abstatt Wohnort: Sindelfingen Wohnort: Wolfschlugen 1991 – 1996 Studium der 1989 – 1995 Studium des 1992 Erstes Staatsexamen an der Sicherheitstechnik an der Bergischen Maschinenbaus an der Universität Universität Stuttgart: Elektrotechnik, Universität/Gesamthochschule Stuttgart Sport, Erziehungswissenschaft Wuppertal und an der Université de Haute Alsace (Frankreich) 1996 – 2000 Institut für 1994 Zweites Staatsexamen an der Arbeitswissenschaft und Friedrich-Ebert-Schule Esslingen 1997 – 2000 Tätigkeiten im Bereich Technologiemanagement der Arbeitssicherheit bei der TÜV Bau und Universität Stuttgart 1994 bis heute Lehrtätigkeit an der Betrieb GmbH Gewerbl. Schule Tübingen: Elektro-/ seit 2001 Fraunhofer-Institut für Informationstechnik, Mechatronik, 2000 – 2002 Sicherheitsingenieurin Arbeitswirtschaft und Organisation Sport bei der Robert Bosch GmbH am IAO Standort Feuerbach 2000 – 2008 Juror im Fachgebiet seit 2013 Juror im Fachgebiet Technik, Landeswettbewerb Jugend 2003 – 2019 Leitung der Abteilung Arbeitswelt bei Landeswettbewerb forscht Arbeits-/Umweltschutz am Bosch Jugend forscht Entwicklungsstandort Abstatt 2008 bis heute Juror im Fachgebiet seit 2014 Leiter Ergonomics & Vehicle Arbeitswelt, Landeswettbewerb seit 2003 Jurorin im Fachgebiet Interaction am Fraunhhofer IAO Jugend forscht Arbeitswelt beim Jugend forscht Landeswettbewerb Baden- Württemberg seit 2019 Leitung des Arbeits-/ Umweltschutzes im Bosch Geschäftsbereich Chassis Systems Control
L ASS ZU KU N F T DA .
JUGEND FORSCHT LANDESWETTBEWERB BADEN-WÜRTTEMBERG 2021
24 BIOLOGIE Joshua Brosi (18), Gengenbach Jakob Ziehms (17), Haslach im Kinzigtal Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach, Robert-Gerwig-Gymnasium, Hausach Gengenbach Projektbetreuung Projektbetreuung Tobias Stadelmann, Daniel Heid Dr. Jörn Buse, Dr. Stephan Elge Partnerinstitution Partnerinstitution Xenoplex Schülerforschungszentrum Gengenbach, Xenoplex Schülerforschungszentrum Gengenbach, Ohlsbach Ohlsbach Stand B001 Stand B002 Abbau von Dung durch Käfer Abbau von Polyethylenterephthalat durch kunststoffdegradiende Enzyme aus C. reinhardtii Ich habe während des Zeitraums von mehreren Wochen In der modernen Welt ist Plastikmüll ein Problem, dem nicht den Abbau von Dung zum einen im Wald als auch im Grün- genug Aufmerksamkeit geschenkt wird. Einer der meist- land untersucht. Durch verschiedene Abdeckungen konnte produzierten Kunststoffe ist Polyethylenterephthalat (PET), ich ermitteln, in welchem Stadium welche Art den Abbau am ein Polymer, das vor allem in der Verpackungsindustrie ein- stärksten beeinflusst. Somit konnte ich auch Rückschlüsse gesetzt wird. Jedoch kann es in der Natur bis zu 100 Jahre darauf machen, wie ein Abbau ohne Dungkäfer ablaufen dauern, um eine einzige PET-Flasche zu zerlegen. In meinem würde. Projekt möchte ich diesen Vorgang durch mikrobiologische Prozesse beschleunigen, indem ich die Grünalge C. reinhard- tii so optimiere, dass diese in der Lage ist, die PET-abbauen- den Enzyme PETase, MHETase und LCC zu produzieren, und möglicherweise sogar eines der Abbauprodukte verstoff- wechseln kann. Im Laufe meines Projektes habe ich erfolg- reich ein expressionsfähiges Plasmid zur Produktion von PE- Tase in C. reinhardtii kloniert und außerdem die Effekte der PET-Monomere auf das Wachstum der Grünalge untersucht.
BIOLOGIE 25 Noah Hohenfeld (17), Lörrach Christina Mona Miller (17), Bad Saulgau Hans-Thoma-Gymnasium, Lörrach Störck-Gymnasium, Bad Saulgau Julia Kernbach (16), Lörrach Caro Miller (15), Bad Saulgau Hans-Thoma-Gymnasium, Lörrach Störck-Gymnasium, Bad Saulgau Projektbetreuung Projektbetreuung Dr. Christiane Talke-Messerer, Dr. Ulla Plappert-Helbig Dr. Rudolf Binder Partnerinstitution Partnerinstitution phaenovum Schülerforschungszentrum Lörrach- Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (SFZ), Dreiländereck, Lörrach Standort Bad Saulgau, Bad Saulgau Stand B003 Stand B004 Blattschneiderameisen – Clean your smartphone smarter Gourmets oder schlaue Gärtner? Wir interessieren uns für die Frage, ob und wie Blattschnei- Hand und Handy gehören zusammen, das sollte auch für derameisen ihre Nahrung auswählen. In Versuchen mit der Hand- und Handyhygiene gelten. Wir haben verschiedene Kolonie des Naturhistorischen Museums Basel konnten wir Reinigungsmethoden sowie neue Desinfektionsboxen für zeigen, dass diese eine hohe Präferenz für Rosenblüten- Handys getestet. Vor der Pandemie untersuchten wir quanti- blätter gegenüber Laubblättern hat. Dies korreliert mit dem tativ. Jetzt haben wir die Bakterien identifiziert und sind dabei höheren Zuckergehalt der Blütenblätter. Wir haben weitere auf antibiotikaresistente Stämme gestoßen. Multiresistente Fütterungsversuche mit Atta colombica durchgeführt, um zu Keime können für immungeschwächte Personen gefährlich klären, ob die Ameisen diese Präferenz bestimmen oder ob sein und sollten regelmäßig entfernt werden. Die Virenlast sie instinktiv «wissen», was der Pilz für ein optimales Wachs- haben wir nach gezielter Kontamination mit dem für Men- tum benötigt. Den Ameisen wurden mit verschiedenen schen ungefährlichen IPN-Virus untersucht, das als behülltes Lösungen präparierte Liguster-Blätter angeboten. Gluko- RNA-Virus dem SARS-CoV-2-Virus ähnlich ist. Infektiöse und se-Blattscheiben wurden am häufigsten abtransportiert. Der inaktivierte Viren konnten wir unterscheiden, indem wir die von uns subkultivierte Pilz der Ameisen wächst schnell auf Virenlast mit rtPCR und mit Virusanzucht in der Zellkultur un- Medien mit Malzextrakt oder Glukose, langsamer auf Medien tersuchten. Schon ein preiswertes Brillenputztuch ist effek- mit Stärke, Cellulose oder Lipiden. Dies wiederum korreliert tiv. Desinfektionsmitteltuch, Sonnenlicht und UV-C-Strahlung mit den Ergebnissen der Fütterungsversuche. Die Identität mit Ozon kombiniert funktionierten ebenfalls. Mikrofaser- des kultivierten Pilzes wurde mikroskopisch und genetisch tuch, Papiertaschentuch und die getestete Ozonbox waren nachgewiesen. unzureichend.
26 BIOLOGIE Nemea Holme (16), Mannheim Julian Kehm (15), Lörrach Ludwig-Frank-Gymnasium, Mannheim Hans-Thoma-Gymnasium, Lörrach Clara Legner (16), Mannheim Ludwig-Frank-Gymnasium, Mannheim Projektbetreuung Renate Spanke Projektbetreuung Stephanie Sprinz, Dennis Hoffmann Partnerinstitution phaenovum Schülerforschungszentrum Lörrach- Dreiländereck, Lörrach Stand B005 Stand B006 Kippen: Harmloser Dreck Lörrach – eine „Bat City“? oder doch giftige Umwelt Eine Kartierung von Fledermaus verschmutzung? 2.0 rufen im Stadtgebiet Diese Arbeit ist eine Erweiterung des Projekts „Zigaretten- Damit eine Verbesserung der Lebensbedingungen der heimi- kippen – harmloser Dreck oder gefährliche Umweltver- schen Fledermäuse umgesetzt werden kann, ist es notwen- schmutzung“ vom letzten Jahr. Dabei hatten wir herausge- dig, die vorhandenen Fledermausarten zu bestimmen und funden, dass weggeworfene Zigarettenstummel Keimung deren bevorzugte Aufenthaltsorte zu kennen. Aus diesem und Wachstum von Pflanzen hemmen. Außerdem war es Grund wurden das Stadtgebiet von Lörrach in 19 Quadran- unser Ziel, Raucher mit verschiedenen Methoden – Plakaten, ten zu je 1 km² unterteilt und vergleichend im Sommer wie Umfragen, einem Kippen-Entsorgungskasten – zu einem auch im Herbst eine Bestandsaufnahme der Fledermausrufe umweltfreundlicheren Verhalten zu bewegen. Dass das ge- vorgenommen. Die 1.718 aufgenommenen Rufe wurden mit lungen war, konnten wir durch Zählungen an verschiedenen einer Auswertungssoftware analysiert. Es konnten 21 Fleder- Straßenbahnhaltestellen belegen. Dieses Jahr haben wir mit mausarten geortet und für alle untersuchten Lokalitäten ein weiteren Pflanzversuchen die Schädlichkeit der Kippen un- Fledermaus-Qualitäts-Index bestimmt werden. Zudem wur- termauert. Zudem haben wir mit Hefe als einem Vertreter de eine leicht bedienbare Fledermaus-App programmiert, aus dem Reich der Pilze einen weiteren Organismus unter- die zeigt, welche Fledermausart wo im Stadtgebiet vorkommt sucht und konnten auch hier eine Schädigung nachweisen. und welche Lebensbedingungen für die jeweilige Art not- Schließlich haben wir uns aktiv an Regionalpolitiker und Ver- wendig sind. Mit diesem nun vorhandenen Wissen ist es der waltungen gewendet, damit wir die Aktionen gegen Kippen Bevölkerung, der Stadtplanung und der Naturschutzbehörde ausweiten und auf breitere Füße stellen können. Unsere An- gezielt möglich, Maßnahmen zur Verbesserung der Lebens- träge sind noch in der Bearbeitung, es sieht aber gut aus. bedingungen der verschiedenen Arten umzusetzen.
BIOLOGIE 27 Luca Brösamle (18), Wildberg-Sulz am Eck Marin Keimer (16), Hirschberg Otto-Hahn-Gymnasium Nagold, Nagold Kurfürst-Friedrich-Gymnasium, Heidelberg Projektbetreuung Projektbetreuung Katharina Steiner, Klaus Steiner Thomas Rödler, Dr. Christoph Gölz Partnerinstitution Partnerinstitution Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch e. V., Hector Seminar, Standort Heidelberg, Heidelberg Nagold Stand B007 Stand B008 Mit einem selbst gebauten Modulation der extrazellulären Thermocycler Veränderungen durch Matrix zur Krebstherapie CRISPR/Cas im Genom nachweisen Für mein Projekt habe ich einen Thermocycler gebaut, mit Bevor ich mein Projekt begann, hatte die Forschungsgruppe, dem ich Proben in kleinen Reaktionsgefäßen erhitzen kann. in der ich das Projekt bearbeiten durfte, Untersuchungen an Der Thermocycler wird mit dem Arduino gesteuert. Um die Patienten und Mäusen durchgeführt und festgestellt, dass DNA in den Proben zu vervielfältigen, werden Zyklen mit eine geringe Konzentration eines Proteins namens Fibronek- drei verschiedenen Temperaturen immer wieder wiederholt: tin mit einem verlangsamten Wachstum von Krebstumoren beispielsweise 94 °C, 52 °C und 72 °C. Diese Temperaturen einhergeht. Da Fibronektin in der extrazellulären Matrix vor- müssen für bestimmte Zeiten gehalten werden, damit die kommt, habe ich in meinem Projekt Fibroblasten kultiviert, Polymerase-Kettenreaktion, kurz PCR, stattfindet. Zudem die auf die Bildung der Matrix spezialisiert sind. Mir gelang es, habe ich mir überlegt, weshalb CRISPR/Cas die Gentechnik die Fibronektinkonzentration auf zwei unterschiedliche Wei- so revolutioniert und habe deshalb einen CRISPR/Cas-Ansatz sen zu modulieren. Zu den Fibroblast-Kulturen habe ich die zur Behebung von Hämophilie B – einer Erbkrankheit – de- Peptide pUR4 und R1R2 gegeben und beobachtet, dass die- signt. Schließlich habe ich CRISPR/Cas auch noch an Bakte- se die Einlagerung von Fibronektin und Kollagen in die Matrix rien angewendet. Die Veränderung an den Bakterien habe hemmen. Außerdem habe ich festgestellt, dass das Peptid ich mit meinem Thermocycler nachgewiesen. Der Test des GLQGE die Aktivierung der Fibroblasten und somit die Fibro- Thermocyclers hat ergeben, dass dieser DNA vervielfachen nektinkonzentration vermindert. Aufgrund dieser Ergebnisse kann und hervorragende Ergebnisse liefert. CRISPR/Cas ist erscheint insbesondere die Matrixmodulation durch GLQGE deshalb so revolutionär, da es sehr schnell und einfach an- als eine vielversprechende Strategie für die Krebstherapie. gewendet werden kann.
28 BIOLOGIE Eleonora Abel (17), Mittelbiberach Judith Lutz (17), Hilzingen Pestalozzi-Gymnasium Biberach, Biberach an der Riß Hegau-Gymnasium, Singen Reyhan Betül Albayrak (18), Biberach an der Riß Sarah Lichtenstein (17), Neuhausen am Rheinfall Pestalozzi-Gymnasium Biberach, Biberach an der Riß Hegau-Gymnasium, Singen Lenny Herrmann (20), Biberach an der Riß Pestalozzi-Gymnasium Biberach, Biberach an der Riß Projektbetreuung Dr. Martin Stübig Projektbetreuung Norbert Huck, Johanna Brückner Partnerinstitution Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Landkreis Biberach, Biberach an der Riß Stand B009 Stand B010 Nitratjagd Wildbienen zwischen Reiat und Hegau „Bakterium mit Nutzen – Nitratjagd“. Große Mengen an Nitrat Wildbienen übernehmen die bedeutsame Aufgabe der Be- belasten Boden und Gewässer und können für den Mensch stäubung und doch wird trotz steigenden politischen und gesundheitsschädlich sein. Deshalb forschen wir an einer öffentlichen Interesses noch immer zu wenig gegen ihren Möglichkeit, die Nitratkonzentration in z. B. Gewässern oder Rückgang unternommen. In unserem Projekt „Wildbienen Gülle zu reduzieren. Unsere Idee dafür ist es, ein Bakterium zwischen Reiat und Hegau“ haben wir uns zwei Jahre lang auf gentechnisch zu verändern, sodass es durch eine erhöhte Exkursionen begeben, um die Lebensräume verschiedener Anzahl an Nitrattransportern in der Membran mehr Nitrat Wildbienenarten grenzüberschreitend im Raum Hegau und aufnimmt. Dabei haben wir uns für das Bodenbakterium Reiat zu kartografieren. Zusätzlich dokumentierten und ana- Bacillus subtilis entschieden. Da dieses Bakterium schon na- lysierten wir ihr Verhalten, Flugzeiten, Flugaktivität und ihre türlicherweise Nitrattransporter ausbilden kann, wollen wir Nahrungsquellen. Dabei konnten wir insgesamt 46 Wildbie- mit molekularbiologischen Methoden die Expression des nenarten und 90 Pflanzenarten als Futterquellen identifizie- entsprechenden Gens erhöhen. Bis jetzt konnten wir das ren. Mit unserer Arbeit wollen wir auf den Artenreichtum der Gen aus dem Bakteriengenom isolieren und werden es im Wildbienen hinweisen, ihre extrem wichtige Rolle im kom- Folgenden in größerer Zahl in das Bakterium einbringen. Au- plexen Ökosystem akzentuieren und die aktuelle öffentliche ßerdem sind wir dabei, unsere Methode zu verbessern, mit Diskussion zum Insektensterben durch die erhobenen Daten der wir die Nitratkonzentration einer Lösung präzise messen unterstützen. Ergänzend geben wir Hinweise, mit welchen können. Maßnahmen ihre Lebensräume erhalten und aufgewertet werden können.
30 JURY Dr. Joanna Fietz Prof. Dr. Sibylle Gaisser Dr. Christian Grumaz Wohnort: Tübingen Wohnort: Ansbach Wohnort: Waiblingen 1987 – 1995 Studium Diplom-Biologie, 1982 – 1987 Teilnahme an Jugend 2003 – 2008 Studium der Biologie an Eberhard Karls Universität Tübingen forscht, 1987 Bundessiegerin im der Universität Hohenheim Bereich Arbeitswelt 1996 – 2000 Promotion, Dr. rer. nat., 2009 – 2013 Promotion über Wirt- Eberhard Karls Universität Tübingen 1988 – 1994 Studium der Technischen Pathogen-Interaktionen an der & Deutsches Primatenzentrum Biologie an der Universität Stuttgart Universität Stuttgart Göttingen 1994 – 1998 Promotion in der 2013 – 2019 Postdoc am Fraunhofer- 2003 – 2009 Habilitation in den Pharmazeutischen Biologie an der Institut für Grenzflächen- und Fächern Ökologie und Zoologie am Universität Tübingen Bioverfahrenstechnik in Stuttgart Institut für Experimentelle Ökologie, Universität Ulm 1998 – 2009 Projektleiterin am seit 2019 Entwicklungsingenieur in Fraunhofer-Institut für System- und Life Science bei der Robert Bosch 2011 – 2014 Heisenbergstipendiatin Innovationsforschung, Karlsruhe GmbH am Institut für Nutztierwissenschaften, Universität seit 2010 Professorin für Hohenheim Biotechnologie an der Hochschule Ansbach seit 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Biologie, Fg. Zoologie an der Universität Hohenheim
JURY 31 Dr. Tilmann Roos Prof. Dr. Ralf J. Sommer Victor Wischnewski Wohnort: Kusterdingen Wohnort: Tübingen Wohnort: Karlsruhe 1989 – 2000 Studium und Promotion 1984 – 1989 Studiengang Biologie 2009 – 2010 Studium Albert-Ludwigs- Universitäten Mainz, Kiel, Karlsruhe (1986 – 1989 Master, Eberhard Karls Universität Freiburg und Hohenheim Universität, Tübingen; 1984 – 1986 Bachelor, RWTH Aachen) 2010 – 2017 Studium Karlsruher 2000 – 2007 Gruppenleiter mPhasys Institut für Technologie Tübingen 1989 – 1992 PhD-Fellow, Institute of Genetics/Zoology, LMU Munich 2017 – 2018 Referendariat 2007 – 2009 Hochschuldozent HS Eichendorff-Gymnasium Ettlingen Esslingen und Universität Hohenheim 1993 – 1995 Research Fellow, Division of Biology, CALTECH, Pasadena, seit 2018 Lehrer für Biologie, 2009 – 2012 Assessor Paul-Ehrlich- California, USA NWT und Sport am Copernicus- Institut Gymnasium Philippsburg 1995 – 1999 Young Investigator seit 2012 Senior Director Early am Max-Planck-Institut für Process Development CureVac AG Entwicklungsbiologie, Tübingen seit 1999 Direktor am Max-Planck- Institut für Entwicklungsbiologie, Tübingen
L ASS ZU KU N F T DA .
JUGEND FORSCHT LANDESWETTBEWERB BADEN-WÜRTTEMBERG 2021
34 CHEMIE Jonathan Zehender (18), Schönaich Benedikt Kaltenbach (18), Remchingen Albert-Einstein-Gymnasium, Böblingen Gymnasium Remchingen, Remchingen Timo Nonner (18), Böblingen Albert-Einstein-Gymnasium, Böblingen Projektbetreuung Dr.-Ing. Joachim Götz, Ingmar Oehme Projektbetreuung Tom Laudes Partnerinstitution Hector Seminar, Standort Pforzheim, Pforzheim Stand C001 Stand C002 Die Povidon-Iod-Probe – Entwicklung eines alternativen ein ungefährlicher Aldehyd- Erfrischungsgetränks auf der Nachweis für die Schule Basis von Traubensaft Kann man reduzierende Zucker auch nur mit im Supermarkt Es gibt in Deutschland und Europa ein Überangebot von und rezeptfrei in der Apotheke erhältlichen Produkten nach- Traubensaft, da weniger Alkohol konsumiert wird. Aber auch weisen und so auf die Fehling-Probe oder das Benedict-Re- nicht alkoholische Getränke stehen in der Kritik: Viele Frucht- agenz verzichten? Diese Frage stellten wir uns, als wir im säfte wie Traubensaft, aber auch andere Erfrischungsgeträn- Internet auf die Iod-Probe der Uni Göttingen aufmerksam ke werden für ihren hohen Zuckergehalt kritisiert. Daher wurden. Wir fanden in mehreren Versuchen heraus, durch wurde untersucht, ob es möglich ist, auf Traubensaftbasis ein welche Stoffe man die verschiedenen Chemikalien aus die- Erfrischungsgetränk herzustellen, das einen deutlichen nied- ser Iod-Probe ersetzen kann. Des Weiteren reduzierten wir rigeren Zuckergehalt aufweist und gleichzeitig erfrischend die Menge der benötigten Stoffe, um die Iod-Probe noch ef- schmeckt. Dabei ist es die Grundidee, die natürlich im Trau- fizienter zu gestalten. Schlussendlich kamen wir zu dem Er- bensaft vorhandene Glucose mittels enzymatisch katalysier- gebnis, dass es möglich ist, einen Aldehyd-Nachweis mit nur ter Reaktionen während eines Fermentationsprozesses zu zwei Produkten aus dem Supermarkt und der Apotheke und Gluconsäure umzubauen. Diese Säure schmeckt erfrischend ohne Gesundheitsrisiko durchzuführen. Wir zeigen auf, wie und ist beispielsweise in Bionade enthalten. Ein wesentlicher viel ungefährlicher und einfacher dieser Test für reduzieren- Teil des Projekts besteht darin, diese Reaktion in Bezug auf de Zucker gegenüber den üblichen Reagenzien ist, vor allem Dauer, Einfluss der Enzyme und deren Konzentration sowie im Hinblick auf Schüler/-innen der Unter- und Mittelstufe, die den Einfluss weiterer Parameter zu untersuchen. diesen Versuch in der Biologie anwenden.
CHEMIE 35 Lea Salome Marquardt (17), Ebhausen Lukas Hamm (19), Rheinau Otto-Hahn-Gymnasium Nagold, Nagold Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe Projektbetreuung Projektbetreuung Prof. Dr. Uwe Klein Tobias Stadelmann, Daniel Heid Partnerinstitution Partnerinstitution Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch e. V., Xenoplex Schülerforschungszentrum Gengenbach, Nagold Ohlsbach Stand C003 Stand C004 K.-o. durch Gamma-Butyrolacton Mobile Metallindikator- – Nachweis von K.-o.-Tropfen Ionenspektroskopie: Die mittels Raman-Spektroskopie Wasseranalytik der Zukunft? Nahezu jeder Jugendliche geht gerne feiern und will in dieser Die fortschreitende Verschmutzung der Gewässer, bedingt Zeit eigentlich ungehindert Spaß haben. Dieses unbeschwer- durch Überdüngung, ist ein großes Problem. So führt ein te Feiern wird allerdings immer häufiger durch die unsicht- großer Eintrag überschüssiger Düngemittel in die Umwelt bare Gefahr von K.-o.-Tropfen beeinträchtigt. K.-o.-Tropfen zu großen ökologischen Schäden. Um dies zu vermeiden, sind farb- und geschmacklose Betäubungsmittel, die vom Tä- müsste eine dauerhafte, zeitlich hochaufgelöste Analyse der ter in die Getränke der Opfer gegeben werden und schon in Grund- und Oberflächengewässer stattfinden, um mögliche geringen Mengen den Konsumenten bewusstlos und somit Probleme frühzeitig erkennen zu können. Dies ist allerdings wehrlos machen. Besonders in der Party-Szene werden sol- mit den aktuell eingesetzten Verfahren nicht möglich. In ei- che Tropfen häufig missbraucht und die Fallzahlen der ver- nem neuartigen Verfahren werden im Wasser vorkommen- gangenen Jahre zeigen, dass diese Problematik zunimmt. Als de Metallionen durch eine Komplexbildung optisch sicht- Fortsetzung des letztjährigen Projekts ist mein diesjähriges bar gemacht. Somit kann deren Konzentration durch eine Ziel, eine spezifische und praxistaugliche Nachweismethode photometrische Messung bestimmt werden. Durch eine Re- für K.-o.-Tropfen mit der chemischen Bezeichnung Gam- generation der eingesetzten Komplexbildner wird der Che- ma-Butyrolacton (GBL) mithilfe der Raman-Spektroskopie zu mikalienaufwand des Verfahrens minimiert. Das Verfahren entwickeln. Schlussendlich ist es gelungen, einen GBL-Tester ist für die Anwendung in autonomen Messsonden geeignet. zu bauen, der durch seine schnelle und einfache Bedingung Mit der technischen Umsetzung der Methode wurde bereits im Alltag GBL sogar in sehr geringen Konzentrationen nach- begonnen. So soll es in Zukunft möglich sein, Wasserwerte weisen kann. zuverlässig und in Echtzeit zu messen.
36 CHEMIE Katharina Köppe (18), Gärtringen Aileen Girschik (17), Spaichingen Landesgymnasium für Hochbegabte, Schwäbisch Gmünd Gymnasium Spaichingen, Spaichingen Lewin Tu (17), Leonberg Lorena Koch (17), Hausen ob Verena Landesgymnasium für Hochbegabte, Schwäbisch Gmünd Gymnasium Spaichingen, Spaichingen Projektbetreuung Projektbetreuung Dr. Wasiliki Tsalastra-Greul Manuel Vogel, Eva Schneider Partnerinstitution Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (SFZ), Standort Tuttlingen, Tuttlingen Stand C005 Stand C006 Ohne Suche der Nadel im Heu Power-to-X: Alkane, Alkene haufen – neue Methode zur Mikro und Wasserstoff aus biologischen plastikbestimmung in Sedimenten Quellen Der Fokus des Projekts liegt auf dem ubiquitären Stressfaktor Speicherung von nicht verbrauchtem, regenerativ gewonne- der Meere: Mikroplastik. Unser Ziel ist der Vergleich der Mik- nem Strom in Form von Power-to-X gilt für die Energiewende roplastikbelastung in Sedimenten an diversen Orten, um die als Schlüsseltechnologie. Zu den viel diskutierten Möglich- Verteilungsdynamik der Kunststoffpartikel in Gewässern zu keiten zählt die aktuell angewendete Wasserelektrolyse, wel- verstehen. Da unser Schullabor für das herkömmliche Ver- che jedoch Sauerstoff freisetzt. Dieser ist energetisch nicht fahren nicht ausreichend ausgestattet war, haben wir eine nutzbar. Aus diesem Grund forschten wir nach Lösungen, neue Methode zur Quantifizierung des Mikroplastikgehalts durch die die Sauerstoffabscheidung unterdrückt wird. Das entwickelt. Diese basiert auf der Adsorption und Desorption von uns entwickelte Verfahren ermöglicht durch Hinzugabe des hydrophoben Fluoreszenzfarbstoffs Nilrot am isolierten von Additiven aus biologischen Quellen bereits unter Ein- Mikroplastik. Die Quantifizierung der Kunststoffpartikel er- satz geringer elektrischer Leistung die Unterdrückung der folgt durch die photometrische Konzentrationsbestimmung Sauerstoffabscheidung bei gleichzeitiger Gewinnung von des zuvor gebundenen Farbstoffs. Damit haben wir die bis- Kohlenwasserstoffen neben Wasserstoff, wodurch der Wir- herige zeit- und kostenintensive spektroskopische Einzel- kungsgrad deutlich gesteigert wird. Zudem haben wir die partikelanalyse durch eine simple photometrische Messung Elektrolysebedingungen in unserem selbst entwickelten Re- ersetzt. Die neue Methode ermöglicht Parallelbestimmungen aktor modifiziert und eine Steigerung des Wirkungsgrads um und Einsätze in portablen Laboren. Zudem haben wir Sedi- weitere 30 Prozent erreicht. Unser Verfahren kann in ein von mentproben der Elbe, Elbmündung und Nordsee auf Mikro- uns konzipiertes realistisches Nutzungskonzept integriert plastik untersucht. werden.
Sie können auch lesen