Institutsbericht 2012 - Institut für sozial-ökologische Forschung - Institut für sozial-ökologische Forschung

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Institutsbericht 2012 - Institut für sozial-ökologische Forschung - Institut für sozial-ökologische Forschung
Institut für
                          sozial-ökologische
                                  Forschung

Institutsbericht   2012
Institutsbericht 2012 - Institut für sozial-ökologische Forschung - Institut für sozial-ökologische Forschung
Institut für
                                 sozial-ökologische
                                         Forschung

Übergänge   in eine nachhaltige Entwicklung
Institutsbericht 2012 - Institut für sozial-ökologische Forschung - Institut für sozial-ökologische Forschung
Inhalt
 6   Vorwort

10   Das ISOE

11   Ihre Ansprechpartner

12   Forschungsschwerpunkte

14   Wasserressourcen und Landnutzung
15   CuveWaters – Innovative Wasserversorgung
     in Namibia
16   Integriertes Wasserressourcen-Management
     in Isfahan
17   SASSCAL – Forschungsinfrastruktur in Afrika

20   Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen
21   KREIS – Regenerative Energiegewinnung
     gekoppelt mit innovativer Stadtentwässerung
22   Sauber+ – Innovative Konzepte für Abwasser aus
     Einrichtungen des Gesundheitswesens
22   TransRisk – Risiken durch neue Schadstoffe im
     Wasserkreislauf
23   PHARMAS – Risikobewertung von Antibiotika
     und Krebsmedikamenten in der Umwelt
23   Spurenstoffe im Wasserkreislauf – Vermeiden
     oder entfernen?
24   Kohlenstoffbilanz von Wäldern
24   Semizentral: Infrastrukturen für schnell wach-
     sende Städte der Zukunft
Institutsbericht 2012 - Institut für sozial-ökologische Forschung - Institut für sozial-ökologische Forschung
Institut für
                                                                                     sozial-ökologische
                                                                                             Forschung

26   Energie und Klimaschutz im Alltag                   42   Bevölkerungsentwicklung und Versorgung
27   EiMap – Kommunikationsstrategie zur Sanierung       43   micle – Klimawandel, Umweltveränderungen und
     beim Eigenheimerwerb                                     Migration im Sahel
28   Deutschland im Klimawandel                          44   Biodiversität und Versorgung
28   Klima-Alltag – CO2-arme Lebensstile in der Stadt
                                                         46   Transdisziplinäre Methoden und Konzepte
29   Intelliekon – Feedback beim Stromverbrauch
                                                         47   Nachhaltigkeitsforschung und Politikberatung im
29   Synergien zwischen Umwelt- und Sozialpolitik             Spannungsfeld
30   Wahrnehmung und Akzeptanz des Blauen Engel          48   Biodiversität und Gesellschaft
30   Nachhaltig handeln in Beruf und Alltag              50   tdPrax2 – Forschungskolleg für transdisziplinäre
31   EUPOPP – Strategien und Instrumente für                  Forschung
     nachhaltigen Konsum                                 51   IMPACT – Corporate Social Responsibility in der EU

34   Mobilität und Urbane Räume                          54   Lehre und wissenschaftlicher Nachwuchs
35   COMPAGNO – Personalisierter Begleiter für Mobi-
     lität bis ins hohe Alter                            56   Beratung, Wissenskommunikation
36   car2go electric drive – Elektromobilität im
                                                         57   Netzwerke und Mitgliedschaften
     Car-Sharing
36   OPTUM – Umweltentlastung durch Elektromobilität     58   Wissenschaftlicher Beirat
37   Future Fleet – Erfolgreicher E-Flottenversuch mit
     null Emission                                       59   Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
37   REZIPE – Europäer testen Fahrzeuge mit Nullemis-
                                                         63   Praktikantinnen und Praktikanten,
     sion
                                                              Studentische Hilfskräfte
38   Mobile2020 – Know-how zum Radverkehr verviel-
     fachen                                              64   Highlights 2011/2012
38   Dialogprozess für den Ulmer Straßenbahnausbau
39   Emissionsfreie Elektromobilität
39   Mobilitätsstile und Mobilitätsorientierungen
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Liebe Leserinnen und Leser,

                       das diesjährige Wissenschaftsjahr steht unter dem Titel »Zukunftsprojekt
                       ERDE« und damit ganz im Zeichen der Nachhaltigkeitsforschung. Die Ent-
                       scheidung, zwanzig Jahre nach dem legendären »Erdgipfel« von Rio de
                       Janeiro Nachhaltigkeit als Thema des diesjährigen Wissenschaftsjahres zu
                       wählen, zeigt: Das Leitbild Nachhaltigkeit wird als Taktgeber für Politik,
                       Gesellschaft und Wirtschaft wieder ernst genommen. Dies ist umso bemer-
                       kenswerter, als die Ergebnisse der UN-Umweltkonferenzen in Johannes-
                       burg 2007 und Rio de Janeiro in diesem Jahr enttäuschend waren und in
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    Teilen als Rückschläge auf dem politischen Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung bezeich-
    net werden müssen. Die Auseinandersetzungen um die Energiewende oder die Debatte zum
    Thema »Bio-Sprit« und damit um neue Konzepte zur Nutzung natürlicher Ressourcen ganz
    allgemein – sie alle sind ein weiterer Ausdruck dafür, dass der Nachhaltigkeitsdiskurs im All-
    tag der Menschen angekommen ist. Daraus ergeben sich auch für das ISOE zahlreiche neue
    Impulse und Herausforderungen.

    Das Thema des 13. Wissenschaftsjahres macht auch deutlich, dass Nachhaltigkeitsthemen
    den Wissenschaftsalltag immer stärker prägen. Als Ende letzten Jahres der Wissenschaftliche
    Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen das Gutachten
                                                                               Damit steht heute die Frage, wie eine
    mit dem Titel »Die Große Transformation« vorlegte, fand der Begriff der transdisziplinäre Forschung aussehen
    »Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft« Eingang in die aktuelle muss, die die großen Aufgaben eines
    Diskussion. Damit steht heute die Frage, wie eine transdisziplinäre For- nachhaltigen Umbaus der Gesellschaft
                                                                               befördert, prominent auf der Tages-
    schung aussehen muss, die die großen Aufgaben eines nachhaltigen Um- ordnung vieler wissenschaftlicher und
    baus der Gesellschaft befördert, prominent auf der Tagesordnung vieler wissenschaftspolitischer Diskurse.
    wissenschaftlicher und wissenschaftspolitischer Diskurse.

    Erfreulich ist dabei, dass sich die Wissenschaft zunehmend auch für Fragen und Methoden
    der sozial-ökologischen Forschung öffnet. Mit dem Förderschwerpunkt Sozial-ökologische
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Das ISOE hat bereits frühzeitig damit
                                                                           begonnen, seine Forschungsarbeit an
                                                                           den grundlegenden Polen auszurichten,
                                                                           zwischen den sich die Nachhaltigkeits-
                                                                           forschung heute bewegt.

Forschung (SÖF) hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr
2000 erstmals ein Programm zur Förderung dieses innovativen Forschungsansatzes aufge-
legt. Im Sommer dieses Jahres legte nun eine Expertengruppe, an der auch das ISOE maß-
geblich beteiligt war, ein Memorandum zur Weiterentwicklung der sozial-ökologischen For-
schung in Deutschland vor. Die VerfasserInnen fordern, die Basis dieser Forschung in den
kommenden Jahren konsequent auszubauen mit dem Ziel, transdisziplinäres Wissen für eine
nachhaltige Gesellschaft zu schaffen.

Das Wissenschaftsjahr 2012 wirft schließlich auch ein Schlaglicht auf die tiefgreifenden Ver-                       7
änderungen, die in vielen Teilen der Gesellschaft anstehen, wenn nachhaltige Entwicklung
tatsächlich zum Leitbild für praktisches Entscheiden und Handeln werden soll. Themen wie
Energieeffizienz im Alltag und soziale Ungleichheit kommen in den politischen und wissen-
schaftlichen Konzepten zur Energiewende bislang kaum vor – obwohl hier der Schlüssel für
einen nachhaltigen Umbau unserer Energiewirtschaft liegt. Noch immer werden fast aus-
schließlich technische Aspekte wie der Netzausbau diskutiert. Gleichzeitig wird vor enormen
Kostensteigerungen gewarnt, ohne die Potenziale des Effizienzansatzes zu berücksichtigen.

Das ISOE hat bereits frühzeitig damit begonnen, seine Forschungsarbeit an den grundlegen-
den Polen auszurichten, zwischen denen sich die Nachhaltigkeitsforschung heute bewegt:
Als praxisbezogenes Forschungsinstitut sucht das ISOE nach nachhaltigen Lösungen in kon-
kreten gesellschaftlichen Handlungsfeldern wie Wasser, Mobilität oder Energie und Klima-
schutz. Gleichzeitig versucht das ISOE, auch wissenschaftliche Innovationen voranzubringen.
Die Spannung zwischen diesen beiden Polen setzt das Forscherteam mit seinem transdiszipli-
nären Forschungsansatz produktiv um.

Ein Beispiel dafür ist ein mehrjähriges Forschungsprojekt im Norden Namibias. Ein ISOE-
Projektteam leitet und koordiniert hier ein internationales Verbundprojekt mit dem Ziel, ein
Integriertes Wasserressourcen-Management (IWRM) für das Cuvelai-Etosha-Einzugsgebiet
aufzubauen. Neben Grundlagenforschung werden Wissenschaft und Technologie mit dem
    Alltags- und Praxiswissen der Menschen vor Ort verknüpft. Mit diesem Forschungsansatz
    trägt das ISOE dazu bei, dass Lösungskonzepte in der Praxis besser angenommen und umge-
    setzt werden. Das macht das Projekt CuveWaters in der Forschung zur praktischen Entwick-
    lungszusammenarbeit zu einem Leuchtturmprojekt.

    Parallel zu seinen langjährigen Forschungsschwerpunkten baut das ISOE konsequent neue
    Forschungslinien auf und etabliert diese erfolgreich in der nationalen und internationalen
8   sozial-ökologischen Forschung. Dringender Handlungsbedarf zeigt sich etwa bei der Biodi-
    versitätsforschung: Im LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) unter-
    sucht das ISOE gemeinsam mit Partnern, wie sich die Veränderung der Ar- Parallel zu seinen langjährigen For-
    tenvielfalt und der Klimawandel gegenseitig beeinflussen. Das ISOE koor- schungsschwerpunkten baut das ISOE
                                                                                 konsequent neue Forschungslinien auf
    diniert darin den Wissenstransfer und untersucht die sozial-ökologische und etabliert diese erfolgreich in der
    Dimension der Thematik. Dabei geht es konkret um die Frage, welche Fol- nationalen und internationalen sozial-
    gen der Verlust der Artenvielfalt für die Versorgung der Menschen hat. ökologischen Forschung.
    Ziel des Projekts ist es, belastbare Projektionen für die Zukunft sowie Entscheidungsgrund-
    lagen zu entwickeln. Hervorzuheben ist die innovative Verbindung aus bio- und geowissen-
    schaftlicher sowie sozial-ökologischer Grundlagenforschung.

    Die Weiterentwicklung der sozial-ökologischen Forschung ist ein weiterer zentraler Schwer-
    punkt der Arbeit des ISOE. Zwei Ansätze stehen dabei im Vordergrund: die inhaltliche Stär-
    kung der Forschung und die gezielte Entwicklung von Forschungsstrukturen. Beides ist in
    der sozial-ökologischen Forschung nicht voneinander zu trennen. Das ISOE setzt sich daher
    in Kooperationen mit den Universitäten in Frankfurt am Main und Lüneburg gezielt für die
    Verankerung der Sozialen Ökologie und der Transdisziplinarität als innovativem For-
    schungsmodus in der Lehre ein. Es unterstützt außerdem konsequent die Förderung des wis-
    senschaftlichen Nachwuchses.
Zum Abschluss des Wissenschaftsjahres wird das ISOE – auch im Sinne einer Bilanz des bis-
her Erreichten – mit der Tagung »wahrhaft nützlich. Was kritische Nachhaltigkeitsforschung
ausmacht« in die Zukunft blicken. Die Tagung ist Teil der Reihe »Transformatives Wissen
schaffen« und steht unter der Leitfrage, welche Nachhaltigkeitsforschung wir heute brauchen
und in welchem Verhältnis diese zu Gesellschaft, Wirtschaft und Politik stehen muss, um die
globalen sozial-ökologischen Herausforderungen der Zukunft besser bewältigen zu können.

Dieser kurze Überblick zeigt, dass die Nachhaltigkeitsforschung in den kommenden Jahren
vor großen Herausforderungen steht – sowohl inhaltlich als auch methodisch. Das ISOE ist            9
mit Blick auf die anstehenden Debatten und Aufgaben sehr gut aufgestellt. Im Namen aller
MitarbeiterInnen des ISOE bedanke ich mich herzlich bei unseren Kooperationspartnern,
Freunden, Förderern und KollegInnen. Sie alle haben uns in dem zurückliegenden Jahr bei
unseren Projekten und Erfolgen unterstützt und begleitet. Persönlich danke ich besonders al-
len MitarbeiterInnnen des ISOE für ihre geleistete Arbeit und ihre außerordentliche Motiva-
tion. Dazu gehören auch die wissenschaftlichen Hilfskräfte und PraktikantInnen, die uns mit
großem Engagement unterstützen. Dem Land Hessen gilt unser ausdrücklicher Dank für die
geleistete institutionelle Förderung. Und schließlich gebührt der Stadt Frankfurt am Main
unser Dank für ihre Unterstützung.

Thomas Jahn
Sprecher der Institutsleitung

                                                                                               ISOE.de
Das ISOE

     Das ISOE entwickelt als unabhängiges Forschungs-
                                                           Wir leben Kooperation. Für unsere Partner und
     institut sozial-ökologische Konzepte für eine nach-
                                                           unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
     haltige Entwicklung. Wir arbeiten transdisziplinär
     für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft und lie-     Derzeit arbeiten 44 MitarbeiterInnen am ISOE,
     fern fundierte Entscheidungsgrundlagen.               davon sind 31 WissenschaftlerInnen. Wir sind
                                                           aktiver Partner in unterschiedlichen Netzwerken
                                                           und Kooperationen. Bei unserer Arbeit werden
     Wir finden für komplexe Probleme nachhaltige
                                                           wir von einem internationalen und fachüber-
     Lösungen. Für Mensch und Umwelt.
                                                           greifenden Wissenschaftlichen Beirat unterstützt.
     Wir behandeln zielgerichtet und fallspezifisch die     Als gemeinnütziges Institut finanzieren wir uns
10
     drängenden globalen Probleme Wasserknappheit,         hauptsächlich durch öffentliche Projektmittel und
     Klimawandel, Umweltzerstörung, Biodiversitäts-        Aufträge. Darüber hinaus erhalten wir eine insti-
     verlust und Landdegradation. Für konkrete Kon-        tutionelle Förderung durch das Land Hessen und
     flikte finden wir nachhaltige Lösungen – im öko-        werden von der Stadt Frankfurt unterstützt.
     logischen, sozialen und ökonomischen Sinne. Die
     Soziale Ökologie ist dafür die theoretische Grund-
                                                           Wir schaffen Denkräume. Für einen
     lage.
                                                           grundlegenden Wandel in Gesellschaft und
                                                           Wissenschaft.
     Wir integrieren Akteure und deren Wissen.
                                                           Wir nehmen eine kritische Position ein, denn nur
     Für praxisnahe, zukunftsfähige Konzepte.
                                                           so können wir erreichen, dass die Lösungen von
     Wir beziehen die verschiedenen Interessenlagen        heute nicht die Probleme von morgen werden.
     der Akteure und ihr Wissen in den Forschungs-         Statt starre Ziele zu verfolgen, sehen wir Verän-
     prozess ein. So tragen wir dazu bei, dass Lösungs-    derung als Korridore möglicher und wünschens-
     konzepte in der Praxis besser angenommen und          werter Entwicklungen. Erst auf diese Weise kön-
     umgesetzt werden.                                     nen Alternativen entstehen. Im Denken wie im
                                                           Handeln.
Ihre Ansprechpartner

                                      Institutsleitung
                                      Thomas Jahn (Sprecher)
                                      Thomas Kluge
                                      Irmgard Schultz
                                                                        Wissenschaftskoordination
                                                                        Vanessa Aufenanger

                                                                                                                         11
Forschungsschwerpunkte
Wasserressourcen und Landnutzung Stefan Liehr
Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen Engelbert Schramm
Energie und Klimaschutz im Alltag Immanuel Stieß                                Interne Dienstleistungen
Mobilität und Urbane Räume Jutta Deffner                                        Finanzen und Personalverwaltung;
Bevölkerungsentwicklung und Versorgung Diana Hummel                             Sekretariat, Layout und Publikationen;
                                                                                IT, Organisation und Bibliothek
Transdisziplinäre Methoden und Konzepte Thomas Jahn
                                                                                Frank Schindelmann

                    Wissenskommunikation                       Querschnittsfunktionen
                    und Öffentlichkeitsarbeit                  Strategische Beratung Konrad Götz
                    Nicola Schuldt-Baumgart                    Hochschulkooperation und Wissenschaftlicher
                                                               Nachwuchs Diana Hummel
Forschungs-
     schwerpunkte

     Wasserressourcen und Landnutzung                      Trinkwasser gemessen werden. Das ISOE erarbei-
                          Wasser prägt das gesamte         tet innovative Konzepte, wie Infrastrukturen nach-
                          System Erde: Land und Bo-        haltig umgebaut und an veränderte Rahmenbe-
                          den, das Klima, die Men-         dingungen angepasst werden können. Außerdem
                          schen, die Biodiversität und     entwickeln wir Methoden, um komplexe Risiken
                          die Energie. Deshalb ist es      abzuschätzen, und Strategien, um sie zu minimie-
     wichtig, Wasserressourcen-Management integriert       ren. Dabei spielt die zielgruppenspezifische Kom-
     zu betrachten, das heißt, die Einflüsse der lokalen,   munikation eine wichtige Rolle.
     regionalen und globalen Dynamiken zu sehen.
12   Und Wasser ist knapp. Daher muss diese Res-
     source nachhaltig genutzt und gemanagt werden,        Energie und Klimaschutz im Alltag
     vor allem in wasserarmen Ländern. Das ISOE                                 Es sind die alltäglichen Rou-
     macht hierfür sozial-ökologische Folgenabschät-                            tinen und Konsummuster,
     zungen und Modellierungen und entwickelt Sze-                              die den CO2-Ausstoß in un-
     narien. Außerdem leiten und koordinieren wir                               serer Gesellschaft in die
     internationale Projekte zum Integrierten Wasser-                           Höhe treiben. Um die Treib-
     ressourcen-Management (IWRM).                         hausgas-Emissionen zu senken, ist es wichtig,
                                                           klimafreundliche Lebensstile durchzusetzen und
                                                           gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen zu
     Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen                erhalten. Umwelt- und Sozialpolitik gehören für
                          Weltweit steht die Wasser-       uns dabei zusammen. Das ISOE untersucht, wie
                          wirtschaft vor großen He-        die Verbreitung und die Akzeptanz CO2-armer
                          rausforderungen: Überalterte     Technologien und damit verbundene Alltagsprak-
                          und unzureichende Infra-         tiken zielgruppengerecht gefördert werden können:
                          strukturen gefährden die Ef-     zum Beispiel beim Energieverbrauch oder bei der
     fizienz und Nachhaltigkeit. Hinzu kommen um-           Ernährung. Dafür erstellen wir sozialempirische
     strittene Substanzen, die vermehrt im Grund- und      Studien, Evaluationen und Wirkungsanalysen.
Mobilität und Urbane Räume                              die Wechselwirkungen zwischen demografischen
                     Der Wunsch nach Mobilität          Veränderungen und der Transformation von Ver-
                     nimmt weiter zu – mit Fol-         sorgungssystemen. Dazu führen wir empirische
                     gen für Mensch und Umwelt.         Untersuchungen und Konzeptstudien durch. Wir
                     Deshalb erforscht das ISOE,        konzentrieren uns auf Entwicklungsländer, wo der
                     wie Mobilitätssysteme nach-        Klimawandel die Versorgung besonders gefährdet
haltig und klimaneutral transformiert werden            und Migration eine Folge sein kann.
können. Mit unserer Forschung zu Mobilitäts-
stilen entwickeln wir dazu zielgruppenspezifische
Konzepte. Da immer mehr Menschen in Städten             Transdisziplinäre Methoden und Konzepte                   13
leben, entwerfen wir außerdem Szenarien für die                              Transdisziplinäre Forschungs-
zukunftsorientierte Entwicklung urbaner Räume.                               prozesse sind in der Regel
Neben Analysen zu Bedürfnissen und Akzeptanz                                 geprägt durch eine sehr hete-
der Bewohner entwickeln wir auch Kommunika-                                  rogene Zusammensetzung der
tionsmaßnahmen, um die Veränderungen in der                                  Forschungspartner. Daher ist
Stadt- und Mobilitätskultur zu begleiten.               es besonders wichtig, ein integrierendes For-
                                                        schungsdesign und passende transdisziplinäre
                                                        Methoden anzuwenden. Das ISOE entwickelt hier-
Bevölkerungsentwicklung und Versorgung                  für wissenschaftliche Grundlagen. Sie werden in
                       Die Weltbevölkerung wächst       das Gesamtinstitut vermittelt und in transdiszipli-
                       und muss auch in Zukunft         nären Projekten umgesetzt. Wir konzipieren au-
                       nachhaltig mit natürlichen       ßerdem Strategien für den Wissenstransfer, damit
                       Ressourcen versorgt werden.      das entstandene Wissen auch von den beteiligten
                       Ob das gelingt, hängt nicht      Akteuren geteilt und praktisch umgesetzt werden
nur von der Zahl der Menschen und ihren Lebens-         kann. Als eine unserer Kernaufgaben sehen wir es
stilen ab. Es ist ebenfalls entscheidend, wie gut die   an, die Soziale Ökologie als Grundlage unserer
Versorgungssysteme für Wasser, Nahrung oder             Arbeit stetig weiterzuentwickeln.
Energie funktionieren. Das ISOE untersucht deshalb

                                                                                                              ISOE.de
Forschungsschwerpunkt   Wasserressourcen und
                             Landnutzung
                             Im vergangenen Jahr haben wir uns besonders
                             damit beschäftigt, die Pilotanlagen im Projekt
                             CuveWaters in Namibia zu begleiten und auszu-
14                           werten. Mit dem Projekt zu Sanitär- und Abwas-
                             seranlagen setzen wir vor Ort nun einen weiteren
                                                                                Ansprechpartner
                             Baustein für ein Integriertes Wasserressourcen- Stefan Liehr
                             Management (IWRM) um. Auf einer Delegations- liehr@isoe.de
                             reise mit Vertretern des BMBF präsentierten wir
                             im Juni 2012 unsere bisherigen Erfolge in Cuve-
                             Waters. Sehr deutlich wurde dabei die große Be-
                             deutung der sozial-ökologischen Begleitforschung
                             mit sozio-ökonomischen Abschätzungen. Die Er-
                             fahrung aus CuveWaters kommt uns im zweiten
                             IWRM-Projekt in Isfahan/Iran zugute. Instituts-
                             übergreifend sind wir am Projekt micle in Mali
                             und Senegal beteiligt. Darin entwickeln wir un-
                             sere Kompetenzen in der integrierten Modellie-
                             rung weiter – hier in Bezug auf Landnutzung, Kli-
                             mawandel und Migration. Nicht zuletzt wegen
                             der Initiative SASSCAL sind wir Teil eines dichten
                             Netzwerks von Akteuren in der gesamten Region
                             des südlichen Afrika und darüber hinaus. Im ver-
                             gangenen Jahr waren wir zudem weiterhin im
                             Forschungszentrum BiK-F aktiv.
CuveWaters – Innovative                                          Frisch entsalztes Wasser durch Sonnenenergie
Wasserversorgung in Namibia                                      Vier kleinskalige, solarbetriebene Anlagen zur
                                                                 Grundwasserentsalzung haben an einem weiteren
Namibia, der trockenste Staat im südlichen                       Standort die Produktion von Trinkwasser aufge-
Afrika, ist von Wassermangel und Klimawandel                     nommen. Bislang verfügten die umliegenden
besonders betroffen. Im zentralen Norden setzt                    Dörfer nur über traditionelle offene Brunnen, die
CuveWaters gemeinsam mit anderen Akteuren in                     mikrobiologisch stark belastet sind. Durch das
der Region ein Integriertes Wasserressourcen-Ma-                 Wasser aus den Anlagen wird die Gesundheit der
nagements (IWRM) um. Dafür wurden vier ver-                      Menschen verbessert.
schiedene Techniklinien und begleitende gesell-
schaftliche Komponenten entwickelt. Grundlage                    Wissen für die Praxis
ist ein Multi-Ressourcen-Mix, bei dem Wasser aus                 CuveWaters bietet im Sinne eines »Capacity De-
verschiedenen Quellen für unterschiedliche Zwe-                  velopment« akademische und nicht-akademische
cke genutzt wird. Inzwischen sind an verschiede-                 Schulungen vor Ort an. Darüber hinaus entwi-
nen Standorten Pilotanlagen in Betrieb genom-                    ckelt das Team Instrumente zur Unterstützung
men. Eine Anlage zur Abwasseraufbereitung und                    von zukünftigen Planungs- und Entscheidungs-
-wiedernutzung startet Ende 2012.                                prozessen: Ein »Digitaler Multimedia-Atlas« gibt                  15
                                                                 Überblick über räumliche Informationen. Soge-
Gemüseanbau im »Green Village«                                   nannte Toolkits – Werkzeugkästen im übertrage-
Für mehrere Haushalte eines Dorfes sind Tanks                    nen Sinne – verbreiten Wissen über das IWRM-
und Becken für die Regenwassersammlung instal-                   Konzept, aber auch über Konstruktion, Kosten
liert. Die BewohnerInnen nutzen das Wasser zum                   und Nutzung von Regenwassersammelanlagen.
Gartenbau oder für Gewächshäuser. Sie können                     ➜ www.cuvewaters.net
so ihre Ernährung verbessern und durch den Ver-
kauf von Obst und Gemüse ein Einkommen er-
wirtschaften. Ihr Dorf ist deshalb in der Region                 Ansprechpartner Alexia Krug von Nidda, cuvewaters@isoe.de;
                                                                 Thomas Kluge, kluge@isoe.de
bereits als »Green Village« bekannt. An einem
                                                                 Projektverbundpartner Technische Universität Darmstadt,
weiteren Standort hat das Team eine Anlage für                   Institut WAR, Fachgebiete Wasserversorgung und Abwasser-
die subterrestrische Wasserspeicherung aufge-                    technik; Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE,
baut. Darin wird lokales Flutwasser gesammelt,                   Freiburg; pro|aqua GmbH, Mainz; Terrawater GmbH, Kiel;
                                                                 Solarinstitut Jülich und Ingenieurbüro für Energie- und Um-
für die Trockenzeit gespeichert und ebenfalls im                 welttechnik, Jülich; Roediger Vacuum GmbH, Hanau
Gartenbau genutzt.                                               Laufzeit 11/2006 – 06 /2013
                                                                 Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung
                                                                 (BMBF), Fördermaßnahme Integriertes Wasserressourcen-
  »Livelihoods in a changing climate scenario are central to a   Management (IWRM)
                           climate-resilient green economy.«
 ›Water in a Green Economy‹ – A Statement by UN-Water for
        the UN Conference on Sustainable Development 2012
                                              (Rio+20 Summit)

                                                                                                                               ISOE.de
Integriertes Wasserressourcen-                                ten Wasserbedarf. Daher erarbeiten die ISOE-
     Management in Isfahan                                         ForscherInnen Vorschläge, wie sich der Bedarf an
                                                                   Bewässerungswasser verringern lässt. Die Wis-
     Ansprechpartner Engelbert Schramm, schramm@isoe.de
                                                                   senschaftlerInnen haben zudem die vorhandenen
     Projektpartner inter 3 – Institut für Ressourcenmanagement;   nachhaltigen Tourismuskonzepte für das Ein-
     p2mberlin; DHI-Wasy; Institut für Umwelttechnik und Manage-
     ment an der Universität Witten/Herdecke; PassavantRoediger;   zugsgebiet des Zayandeh Rud analysiert. Grund-
     German Water Partnership e. V.; Wasserwirtschaftsbehörde      lage ist der gegenwärtige Stand der touristischen
     Isfahan
                                                                   Entwicklung.
     Laufzeit 09/2010– 08 /2014
     Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung         Szenarien und Tools für Entscheider
     (BMBF), Fördermaßnahme Integriertes Wasserressourcen-
     Management (IWRM)                                             Aufbauend auf diesen Analysen und den Sektor-
                                                                   analysen zu Industrie und Siedlungswasserwirt-
                                                                   schaft entwickelt das Projektteam mögliche
     Im Projekt entwickeln die WissenschaftlerInnen
                                                                   Zukunftsvorstellungen. In einem Dialog mit allen
     ein Konzept für ein Integriertes Wasserressourcen-
                                                                   Beteiligten wird daraus über ein partizipatives
     Management (IWRM) für den iranischen Binnen-
                                                                   Szenario ein integriertes Bewirtschaftungskon-
     fluss Zayandeh Rud. Dieser ist für die wirtschaft-
16                                                                 zept für den Fluss erarbeitet. Die Wissenschaftle-
     liche Entwicklung des semi-ariden Zentraliran
                                                                   rInnen erarbeiteten für die Entscheider außerdem
     sehr bedeutend. Derzeit ist der Fluss stark über-
                                                                   Wasserbewirtschaftungstools, um deren zukünf-
     nutzt und kann den Salzsee Gav Khuni nicht
                                                                   tige Arbeit zu erleichtern. Dazu werden konkrete
     mehr speisen, ein international als schützenswert
                                                                   Zeit- und Aktionspläne für eine mittel- und
     anerkanntes Ökosystem. Auch für die landwirt-
                                                                   langfristig nachhaltige Ressourcenbewirtschaf-
     schaftliche Bewässerung ist derzeit nicht mehr
                                                                   tung erstellt. Weiterhin setzt das Team beglei-
     genügend Wasser vorhanden. In Zukunft soll der
                                                                   tende Fortbildungsmaßnahmen um.
     Fluss nachhaltig genutzt werden. Dazu sind die
                                                                   ➜ www.iwrm-isfahan.com
     verschiedenen Ansprüche an die Wassernutzung
     so zu gestalten, dass die knappe Ressource Wasser
     besser verteilt werden kann. Zunächst analysieren
     die WissenschaftlerInnen die Ausgangssituation
     und den gegenwärtigen Bedarf von Industrie,
     Siedlungswasserwirtschaft, Landwirtschaft und
     Tourismus.

     Wassermanagement in Tourismus und
     Landwirtschaft
     Das ISOE ist unter anderem für die Erhebungen
     im Bereich der Landwirtschaft und des Tourismus
     verantwortlich. Die Landwirtschaft hat den größ-
SASSCAL – Forschungsinfrastruktur
in Afrika
Ansprechpartnerin Julia Röhrig, roehrig@isoe.de
Projektpartner Konsortium aus elf deutschen Institutionen
sowie weiteren afrikanischen Partnern

Laufzeit 2009 – 10/2012 (Vorphase)

Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF), Förderinitiative Klimawandel und angepasstes Land-
management in Afrika

Das ISOE beteiligt sich seit 2009 an der BMBF-
Initiative »Klimawandel und angepasstes Land-
management in Afrika«. Das Southern African
Science Service Centre for Climate Change and
Adaptive Land Management (SASSCAL) will mit
regionalen Kompetenzzentren eine langfristige
                                                                 17
Forschungsinfrastruktur im südlichen Afrika auf-
bauen. Dazu stellt das Bundesforschungsministe-
rium in den kommenden fünf Jahren 50 Mio.
Euro zur Verfügung. Zu den afrikanischen Part-
nerländern gehören Angola, Botswana, Namibia,
Sambia und Südafrika. Das ISOE ist Teil des
deutschen Konsortiums und koordiniert gleich-
zeitig die deutschen Beiträge zum Schwerpunkt-
thema Wasser. Die Umsetzung der ersten Förder-
maßnahmen ist für November 2012 geplant.
Dazu gehören ausgewählte Forschungsaktivitä-
ten, Maßnahmen zum Capacity Development und
der Aufbau von Infrastruktur – vor allem von
Gebäuden, Personal und Messstationen. Das ISOE
untersucht in einem Projekt die Verwundbarkeit
der Bevölkerung und die Risiken, die durch die
begrenzten Wasserressourcen entstehen. Dafür
will das Team im Norden von Namibia den Was-
serbedarf für alle wichtigen Nutzungsbereiche
analysieren. Die Ergebnisse sollen ein nachhal-
tiges Ressourcenmanagement unterstützen.
➜ www.sasscal.org

                                                             ISOE.de
Veröffentlichungen                                                 Rainwater Harvesting for Micro-Scale Gardening within the
                                                                        Frame of the CuveWaters Project Alexander Jokisch, Isaac Ka-
                                                                        riuki, Laura Woltersdorf, Martin Zimmermann, Marian Brenda
     Stakeholder Participation and Capacity Development during
                                                                        und Mathias Polak (2011). Internal Working Paper. Darmstadt,
     the Implementation of Rainwater Harvesting Pilot Plants in
                                                                        Frankfurt am Main
     Central Northern Namibia Martin Zimmermann, Alexander Jo-
     kisch, Jutta Deffner, Marian Brenda und Wilhelm Urban (2012).
                                                                        Modellbasierte Wirkungsabschätzung von Integriertem Was-
     Water Science & Technology: Water Supply, H. 12.4, 540–548
                                                                        serresourcenmanagement auf Ökosystemdienstleistungen in
                                                                        semi-ariden Gebieten Fallstudie aus dem Cuvelai-Etosha Ein-
     Results of the Second Socio-Cultural Monitoring at the Rain-
                                                                        zugsgebiet im Norden Namibias. Robert Lütkemeier (2011). Di-
     water Harvesting Pilot Site Epyeshona CuveWaters Internal
                                                                        plomarbeit, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
     Project Report. Barbara Birzle-Harder, Irene Nunes und Jutta
     Deffner (2011). Frankfurt am Main, Windhoek/Namibia

     First Socio-Cultural Monitoring at the Small Scale Desalination
     Sites in Amarika and Akutsima CuveWaters Internal Project          Vorträge
     Report. Jutta Deffner und Monika Sander (2011). Frankfurt am
     Main                                                               Urbanisation and Sustainable Sanitation Development by
                                                                        Adapted Participatory Planning World Water Week, 21.–27. Au-
     CuveWaters: Water and Sanitation for Arid Northern Namibia         gust 2011, Stockholm/Schweden (Jutta Deffner, Thomas Kluge)
     Alexia Krug von Nidda und Thomas Kluge (2011). Digital Deve-
     lopment Debates. Issue 06 Innovation                               How to Provide and Transmit Project Outcomes to Support De-
18                                                                      cision Makers in the Long Run? Approach and Instruments of
     Klimabedingte Biodiversitätsveränderungen in limnischen            the CuveWaters project IWRM-Konferenz »Management of
     Systemen – eine Diskursfeldanalyse Stefan Liehr und Katha-         Water in a Changing World: Lessons Learnt and Innovative Per-
     rina Selbmann (2011). Knowledge Flow Paper Nr. 12. Frankfurt       spectives«, 13. Oktober 2011, Dresden (Julia Röhrig)
     am Main
                                                                        Integriertes Wasserressourcen-Management (IWRM) im nörd-
     Application of Indicator Systems for Monitoring and Assess-        lichen Namibia – Cuvelai-Delta (CuveWaters) Statusseminar
     ment of Desertification from National to Global Scales Stefan      des BMBF-Förderschwerpunkts Integriertes Wasserressour-
     Sommer, Claudio Zucca, Alan Grainger, Michael Cherlet, Robert      cen-Management, 14. Oktober 2011, Dresden (Thomas Kluge)
     Zougmore, Youba Sokona, Joachim Hill, Raniero Della Peruta,
     Julia Roehrig und Guosheng Wang (2011). Land Degradation &         Transdisciplinarity in IWRM Research: Experiences and Pro-
     Development, Vol. 22, Issue 2, 184–197                             blems IWRM-Konferenz »Management of Water in a Changing
                                                                        World: Lessons Learnt and Innovative Perspectives«, 12.–13.
     Policy Framework for Small-Scale Gardening Wolfgang Wer-           Oktober 2011, Dresden (Engelbert Schramm)
     ner (2011), Julia Röhrig (Hg.): CuveWaters Papers, Nr. 8. Frank-
     furt am Main                                                       Strategic Fundamentals Water Workshop SASSCAL-Projekt,
                                                                        10.–18. September 2011, Windhoek/Namibia (Oliver Schulz)
     Social-Ecological Impact Assessment of the Rainwater Har-
     vesting, Groundwater Desalination, Sanitation and Water Re-        Community Health Club Approach in CuveWaters WATSAN
     use, and Subsurface Water Storage in the Cuvelai Water Basin:      Forum, 25. Januar 2012, Windhoek/Namibia (Jutta Deffner und
     Thematic Study on Ecology, Land Use, Hydro-Geological Cycle        Anthony Waterkeyn)
     and Eco-Hydrology Patrik Klintenberg, Heike Wanke und Martin
     Hipondoka (2012). Project Report, Windhoek/Namibia                 Sub-Project 6: Water Management – Increased Water Use Ef-
                                                                        ficiency and Agricultural Productivity by the Development of
     Social-Ecological Impact Assessment for the CuveWaters Pro-        Adapted Rainwater Harvesting Concepts and Systems African-
     ject – Sanitation Tariffs for Sanitation Facilities and Services   German Project Preparation Workshop »Food Security in West
     of the Outapi Town Council Detlof von Oertzen (2012). Project      African Cities by Increased Resource Use Efficiency in Urban
     Report, Swakopmund/Namibia                                         and Peri-Urban Agriculture«, 22.–26. März 2012, Ouagadougou/
                                                                        Burkina Faso (Stephan Liehr)
     Social-Ecological Impact Assessment (SEIA) – Concept and
     Terms of Reference Stefan Liehr (2011). Project Report, Frank-
     furt am Main
Sub-Project 7: Gouvernance et Politique African-German Pro-          Veranstaltungen
ject Preparation Workshop »Food Security in West African
Cities by Increased Resource Use Efficiency in Urban and Peri-
                                                                     Community Participation and Sanitation CuveWaters Stakehol-
Urban Agriculture«, 22.– 26. März 2012, Ouagadougou/Burkina
                                                                     der-Workshop mit regionalen Vertretern aus den Bereichen
Faso (Julia Röhrig)
                                                                     Gesundheit, Stadtverwaltung und Bildung, 7. November 2011,
                                                                     Outapi /Namibia (Jutta Deffner, Alexia Krug von Nidda)
Wasser und Sicherheit Erster Workshop der Initiative »Wasser
und Sicherheit«, Institut für Geobotanik der Leibnitz Universität,
                                                                     Modellierung der oberflächennahen Grundwasserneubildung
13. April 2012, Hannover (Oliver Schultz)
                                                                     im Cuvelaibecken (Nordnamibia) Vortrag Harald Zandler (Di-
                                                                     plomand, Universität Wien), ISOE, 18. Januar 2012, Frankfurt am
Model Based Impact Assessment of an Integrated Water
                                                                     Main
Management Strategy on Ecosystem Services Relevant to Food
Security in Namibia European Geosciences Union – General
                                                                     UrbanFood-Plus Kick-off Workshop, 20.–24. März 2012, Ouaga-
Assembly 2012, 23.–25. April 2012, Wien/Österreich (Robert Lüt-
                                                                     dougou/Burkina Faso (Stefan Liehr, Julia Röhrig)
kemeier)
                                                                     German Water Partnership Jahreskonferenz 2012 Teilnahme
Urbanisation and Sustainable Sanitation Development: A Re-
                                                                     am Arbeitskreis »Capacitiy Development«, 26. – 28. März 2012,
search Based Participatory Planning Method in a Sub-Sahel
                                                                     Berlin (Thomas Kluge, Alexia Krug von Nidda)
Case EWA European Water Association 16th International Sym-
posium, IFAT 2012, 8. Mai 2012, München (Jutta Deffner)
                                                                     IFAT ENTSORGA 2012 Teilnahme an der Podiumsdiskussion
                                                                     »Special Capacity Development – Capacity Development der
The Technology Toolkit for Rainwater Harvesting – an Instru-
                                                                     deutschen Wasserwirtschaft auf internationalen Märkten«,
ment to Support Decision Making and Planning Processes on
                                                                     10. –11. Mai 2012, München (Thomas Kluge)
                                                                                                                                           19
the Local Scale The 3rd International Water Association – Rain-
water Harvesting Management International Conference & Ex-
                                                                     Capacity Development and Infrastructure – Prerequisites for
hibition, 20.– 24. Mai 2012, Goseong/Korea (Julia Röhrig)
                                                                     Business Growth Konferenz der Frankfurt Global Business
                                                                     Week. Mitglied im Steering Committee und Teilnahme an der
Assessing the Sustainability of a System Composed of Sanita-
                                                                     Podiumsdiskussion »The Impact of Global Climate Change
tion, Waste Water Treatment Plant, and Urban Waste Water
                                                                     WASCAL und SASSCAL – Key Projects of the German Ministry
Re-Use in Agriculture: An Example from Namibia European
                                                                     of Education and Research, 21. – 25. Mai 2012, Frankfurt am
Science Foundation Junior Summit »Water: Unite and Divide.
                                                                     Main (Thomas Kluge)
Interdisciplinary approaches for a sustainable future«, 27. –
31. August 2012, Stresa/Italien (Laura Woltersdorf)

                                                                                                                                       ISOE.de
Forschungsschwerpunkt   Wasserinfrastruktur
                             und Risikoanalysen
                             In einem neuen Stadtteil der chinesischen Stadt
                             Qingdao wird eine semizentrale Infrastruktur er-
                             richtet. Die Forschungsministerien von Deutsch-
20                           land und China kooperieren dabei und unser
                             Forschungsbereich wird die neuartige Wasserin-
                                                                                 Ansprechpartner
                             frastruktur in den ersten Jahren begleiten. Bereits Engelbert Schramm
                             im Frühjahr 2014 werden hier 10.000 Menschen schramm@isoe.de
                             anders als bisher mit Wasser versorgt – neben
                             Trinkwasser erhalten die Haushalte zum Betrieb
                             der Toiletten Brauchwasser, das aus leicht ver-
                             schmutztem Abwasser gewonnen wird. Ähnlich
                             sind wir auch im Projekt KREIS in Hamburg ver-
                             treten. Ein weiteres Projekt, in dem neuartige Sa-
                             nitärsysteme erstmals weltweit nicht in einer klei-
                             nen Pioniersiedlung, sondern im großen Maßstab
                             erprobt werden. Gefragt sind beide Male sozial-
                             ökologische Bewertungen und die Kompetenz, die
                             Wünsche und Anliegen der in den neuen Stadt-
                             vierteln lebenden Menschen empirisch aufzuneh-
                             men. Nur eine integrierte Forschungsperspektive
                             erlaubt die nachhaltige, nutzerfreundliche und
                             ressourcenschonende Weiterentwicklung der neu-
                             artigen Wasserinfrastrukturen.
KREIS – Regenerative Energiege-
                                                    Die WissenschaftlerInnen des ISOE erheben auch
winnung gekoppelt mit innovativer                   die Einstellungen der BewohnerInnen gegenüber
Stadtentwässerung                                   dem neuartigen Sanitärkonzept HAMBURG WA-
Im Stadtgebiet von Hamburg entsteht auf einem       TER Cycle. Beispielsweise klären sie, wie die Nut-
ehemaligen Kasernengelände das neue Stadtquar-      zerInnen die Vakuumtoiletten und die getrennte
tier Jenfelder Au mit ca. 770 neuen Wohnein-        Ableitung von Grauwasser bewerten: Ob sie die
heiten. Im neuen Entwässerungskonzept soll das      Technologie akzeptieren, als »fortschrittlich« be-
Toilettenabwasser (Schwarzwasser) und sonstiges     merken, als eine besondere Komfortausstattung
häusliches Abwasser (Grauwasser) getrennt abge-     empfinden oder eher ungewöhnlich finden. Früh-
leitet werden. Daran ist ein innovatives Energie-   zeitig sollen Erkenntnisse und Erfahrungen ge-
gewinnungskonzept gekoppelt. Ziel des Projekts      sammelt und analysiert werden, die sowohl direkt
ist es, den Planungs- und Bauprozess sowie die      in Hamburg verwertbar als auch auf ähnliche
Inbetriebnahme der technischen Systeme mit vor-     Umsetzungen übertragbar sind.
bereitenden Untersuchungen zu unterstützen.

Vakuumtoiletten wie im Zug                          Ansprechpartner Engelbert Schramm, schramm@isoe.de
                                                    Projektpartner Institut für Siedlungswasserwirtschaft der Bau-
                                                                                                                         21
Im neuen Quartier werden Wassertechniken ver-
                                                    haus-Universität Weimar (Wissenschaftliche Koordination);
wendet, die sich in anderen Zusammenhängen          Hamburger Stadt-Entwässerung (Projektleitung); Otterwasser,
bereits bewährt haben. Die Vakuumtechnologie,       Lübeck; Hochschule Ostwestfalen-Lippe; Technische Univer-
der man bisher auf Reisen begegnet ist – im ICE     sität Hamburg-Harburg; Öko-Institut e. V.; Solar- und Wärme-
                                                    technik Stuttgart; VacuSaTec® Vacuum Sanitärtechnik GmbH
ebenso wie im Flugzeug oder auf dem Kreuzfahrt-     & Co. KG; buhck GmbH & Co KG; Consulaqua Hamburg GmbH
schiff –, wird dort erstmals in einem großen Maß-    Laufzeit 11 /2011– 10/2014
stab im Haushaltsbereich eingesetzt, um ressour-    Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung
ceneffizient zu wirtschaften.                         (BMBF), Förderschwerpunkt Nachhaltiges Wassermanage-
                                                    ment

Die Meinung der BewohnerInnen
Das ISOE ist für die sozio-technische Analyse des
Nutzerverhaltens zuständig. Dazu erhebt das Team
frühzeitig die Wünsche, Erwartungen und beson-
deren Ansprüche der künftigen BewohnerInnen –
nach Möglichkeit bereits vor dem Einzug, um sie
in der Planung zu berücksichtigen. Zudem ist nur
wenig über die Wassernutzung in den Haushalten
bekannt. Über die sozio-empirische Befragung al-
ler Haushalte kann früh erkannt werden, inwie-
weit sich die alltäglichen Nutzungsmuster durch
die neue Wasserinfrastruktur verändern.

                                                                                                                     ISOE.de
Sauber+ – Innovative Konzepte für                               TransRisk – Risiken durch neue
     Abwasser aus Einrichtungen des                                  Schadstoffe im Wasserkreislauf
     Gesundheitswesens                                               Ansprechpartner Konrad Götz, goetz@isoe.de
     Ansprechpartner Engelbert Schramm, schramm@isoe.de              Projektpartner Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz
     Projektpartner Institut für Siedlungswasserwirtschaft der       (Koordination); Goethe-Universität Frankfurt am Main; Techni-
     RWTH Aachen (Projektleitung); Institut für Umweltchemie         sche Universität Dresden; Technische Universität Darmstadt;
     und Institut für Umweltkommunikation, Leuphana Universität      Ludwig-Maximilians-Universität München; Technische Uni-
     Lüneburg; DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommu-        versität Berlin; Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
     nikations- und Kooperationsforschung mbH, Stuttgart; Institut   Praxispartner Zweckverband Landeswasserversorgung, Stutt-
     für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Universitäts-         gart; ECT Oekotoxikologie GmbH, Flörsheim; Konrad-Zuse-Zen-
     klinikum Freiburg; Emschergenossenschaft/Lippeverband,          trum für Informationstechnik, Berlin; ITT Water & Wastewater
     Essen; Ortenau Klinikum, Offenburg; Carbon Service & Con-       Herford AG; Stulz-Planaqua GmbH, Bremen; Deutsche Verei-
     sulting GmbH & Co.KG, Vettweiß; Microdyn-Nadir GmbH,            nigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)
     Wiesbaden; Umex GmbH, Dresden
                                                                     Laufzeit 11 /2011– 10/2014
     Laufzeit 10 /2011 – 09/2014
                                                                     Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung
     Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung           (BMBF), Fördermaßnahme »Risikomanagement von neuen
     (BMBF), Fördermaßnahme »Risikomanagement von neuen              Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf
     Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf          (RiSKWa)«
     (RiSKWa)«
22
                                                                     In Gewässern werden immer wieder neue Schad-
     Nach ihrem Gebrauch gelangen zahlreiche Arz-                    stoffe nachgewiesen – beispielsweise Pflanzen-
     neimittel in den Wasserkreislauf, wo sie auch                   schutzmittel, Tenside, Arzneimittel, Hormone
     in Spurenkonzentrationen ein Risiko darstellen                  oder kosmetische Zusatzstoffe. In TransRisk er-
     können. Im Unterschied zu den Emissionen aus                    forscht das Projektteam Möglichkeiten des Risi-
     Krankenhäusern sind Abwässer aus Spezialklini-                  komanagements solcher Substanzen. ISOE-Wis-
     ken, Seniorenresidenzen, Pflegeheimen und Hos-                   senschaftlerInnen untersuchen sozialempirisch,
     pizen bis heute unzureichend untersucht. Im Pro-                wie die potenziellen Risiken in unterschiedlichen
     jekt erfassen und bewerten die WissenschaftlerIn-               Lebensstilgruppen wahrgenommen werden. Da-
     nen diese Einträge und entwickeln Handlungs-                    rauf aufbauend erarbeiten sie ein zielgruppenspe-
     strategien. Gemeinsam mit Stakeholdern aus                      zifisches Kommunikationskonzept. Die Risiko-
     Gesundheitswesen, Wissenschaft, Wirtschaft und                  kommunikation soll die Menschen für das Thema
     Gesellschaft entwerfen die ForscherInnen Szena-                 sensibilisieren und eine Verhaltensänderung un-
     rien über zukünftige Risiken. Dabei berücksich-                 terstützen. Für das Risikomanagement erfasst das
     tigen sie auch Bedingungen wie Demografie,                       Projektteam zudem die toxikologisch relevanten
     Arzneimittelmarkt, soziokulturelle Wahrnehmun-                  Schadstoffgruppen und bewertet sie hinsichtlich
     gen oder technologische Entwicklungen. Das                      ihrer Wirkungen und Risiken. Darüber hinaus
     ISOE ist für den Stakeholderprozess verantwort-                 analysieren die WissenschaftlerInnen, welche
     lich. Aufbauend auf den Szenarien entwickelt                    Maßnahmen schon an den Eintragsquellen und
     das Projektteam umfassende Handlungsstrategien                  welche bei der kommunalen Abwasserreinigung
     für die verschiedenen Abfall- und Abwasser-                     sinnvoll sind. Dabei vergleichen sie etablierte
     ströme und eine sozial-ökologische Wirkungs-                    Verfahren mit innovativen Ansätzen.
     abschätzung.                                                    ➜ www.transrisk-projekt.de
PHARMAS – Risikobewertung von                                   Spurenstoffe im Wasserkreislauf –
Antibiotika und Krebsmedikamenten                               Vermeiden oder entfernen?
in der Umwelt                                                   Ansprechpartner Engelbert Schramm, schramm@isoe.de
Ansprechpartner Konrad Götz, goetz@isoe.de                      Projektpartner Institut für Energie- und Umwelttechnik, Duis-
                                                                burg (Projektkoordination); Emschergenossenschaft/Lippe-
Projektpartner Brunel University, London (Gesamtprojektlei-     verband, Essen; Fachhochschule Nordwestschweiz Basel,
tung); Armines École des Mines d’Alès; Goteborg University;     Muttenz; Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft
Radboud University Nijmegen; Swedish Environmental Re-          an der RWTH Aachen; Grontmij GmbH, Köln; Institut für Sied-
search Institute (IVL), Stockholm; Natural Environment Re-      lungswasserwirtschaft der RWTH Aachen; Institut für Wasser-
search Council, Swindon; École des hautes etudes en santé       forschung, Schwerte; Ruhrforschungsinstitut für Innovations-
publique (EHESP), Rennes; Institute for Environmental Stu-      und Strukturpolitik, Bochum; Ruhrverband, Essen; Universität
dies, Amsterdam; Ecologic Institut, Berlin; Danmarks Tekniske   Duisburg-Essen, Umweltwirtschaft und Controlling
Universitet, Lyngby; Veolia Environnement, Paris; Leuphana
Universität Lüneburg                                            Laufzeit 05 /2010– 03/2012
Laufzeit 01 /2011 – 12 /2013                                    Förderung Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirt-
                                                                schaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-
Förderung Europäische Kommission, 7. Rahmenprogramm             Westfalen (MKULNV)

In PHARMAS untersuchen zwölf Projektpartner                     Arzneimittelrückstände und organische Spuren-
                                                                                                                                    23
aus sechs Ländern, ob von Medikamentenrück-                     stoffe in Gewässern sind seit einigen Jahren im-
ständen im Wasser Risiken für Mensch und Um-                    mer wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit.
welt ausgehen. Beispielhaft erforscht das Team                  Hauptsächlich gelangen Spurenstoffe über häus-
Antikrebsmedikamente und Antibiotika. Deren                     liche und industrielle Abwässer in den Wasser-
Wirkung auf besonders empfindliche Lebewesen                     kreislauf. In Nordrhein-Westfalen begegnet man
testen die WissenschaftlerInnen an embryonalen                  diesem Problem seit 2007 mit dem »Investitions-
Zebrafischen. Angesichts der Unsicherheiten über                 programm Abwasser«. Begleitend dazu findet ein
die Umwelt- und Gesundheitsrisiken wird ein                     Forschungsprojekt zum volkswirtschaftlichen
Klassifikationssystem diskutiert, das Ärzte, Wis-                Nutzen der Elimination von Spurenstoffen statt.
senschaftlerInnen und Wasserexperten nutzen                     Am Beispiel ausgewählter Problemstoffe unter-
können. Darin soll das bisherige Wissen zusam-                  sucht das ISOE, wie der Eintrag von Spurenstof-
mengefasst und Medikamente klassifiziert werden.                 fen ins Abwasser von vornherein zu vermeiden
Das ISOE untersucht mithilfe einer Delphi-Studie                ist, und bestimmt, inwieweit diese Strategie
das Wirkungspotenzial eines solchen Systems.                    ergänzend neben den Ausbau der Kläranlagen
Dazu befragen die WissenschaftlerInnen Experten                 treten sollte.
aus Deutschland, Großbritannien und Ungarn.                     ➜ http://spurenstoffe.net (Teilprojekt 9)
➜ www.pharmas-eu.org

                                                                                                                                ISOE.de
Kohlenstoffbilanz von Wäldern                              Semizentral: Infrastrukturen für
                                                                schnell wachsende Städte der Zukunft
     Ansprechpartner Engelbert Schramm, schramm@isoe.de
                                                                Ansprechpartner Engelbert Schramm, schramm@isoe.de
     Projektpartner LOEWE Biodiversität und Klima Forschungs-
     zentrum BiK-F                                              Projektpartner TU Darmstadt, Fachgebiet Abwassertechnik
                                                                (Projektleitung); Kocks Consult GMBH, Koblenz; Endress+
     Laufzeit 02 /2011 – 10 /2011                               Hauser Conducta, Gerlingen; Roediger Vakuum, Hanau;
     Auftraggeber HEAG Südhessische Energie AG (HSE)            m+p consulting, München; Emscher Wassertechnik, Essen;
                                                                Cosalux, Offenbach; Far Eastern GmbH, Essen; Gebr. Heyl
                                                                Vertriebsgesellschaft, Hildesheim; Gummersbach Environ-
                                                                mental Computing Center, FH Köln
     Als eine Maßnahme zum Klimaschutz wird ver-                Laufzeit voraussichtlich 01/2013– 03 /2016
     sucht, die Emissionen von Treibhausgasen durch             Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung
     Wälder zu kompensieren: indem aufgeforstet                 (BMBF), Fördermaßnahme CLIENT
     wird oder Wälder erhalten bleiben. Der Nutzen
     von solchen Waldprojekten ist jedoch umstritten.           In der chinesischen Hafenstadt Qingdao entsteht
     In diesem Projekt wurden Vorschläge erarbeitet,            eine neues Stadtviertel für 10.000 Menschen.
     wie ein allgemein anerkannter Standard für                 Darin soll eine semizentrale Wasserinfrastruktur
24   Waldprojekte entwickelt werden kann. Für allge-            für Ressourceneffizienz und Flexibilität sorgen.
     mein geteilte Kriterienkataloge, mit denen die             Gerade in schnell wachsenden Siedlungsräumen
     Nachhaltigkeitsleistung dieser Projekte erfasst            ist das von Vorteil, denn Ver- und Entsorgungs-
     werden kann, ist eine Konzentration auf die                strukturen mit einzelnen Einheiten können mit
     Kohlenstofflagerung nicht ausreichend. Vielmehr              der Stadt mitwachsen. Zudem werden Ressourcen
     müssen neben der Kohlenstofflagerung auch an-                gespart, indem Wasserversorgung und Abwasser-
     dere ökologische und auch soziale Dimensionen              behandlung in Kreisläufen geplant werden. Das
     betrachtet und gemessen werden. Diese lassen               Projektteam begleitet die Umsetzung und prüft,
     sich über die Ökosystemdienstleistungen der Wäl-           ob sich die erwarteten Vorteile in Qingdao reali-
     der gut erfassen. Die Ergebnisse des Projekts hat          sieren lassen. Die WissenschaftlerInnen des ISOE
     das ISOE in zwei BiK-F Knowledge Flow Papers               analysieren dabei die Stoffströme, die sich durch
     veröffentlicht.                                             die semizentralen Strukturen und eine dadurch
                                                                auch mögliche Grauwassernutzung verändern.
                                                                Zudem untersuchen sie die Akzeptanz des
                                                                Systems über empirische Befragungen der Be-
                                                                wohnerInnen. Mit einer Vulnerabilitätsanalyse
                                                                identifizieren sie außerdem Schwachstellen, um
                                                                eventuell zunächst vorhandene instabile Infra-
                                                                strukturzustände und Risiken zu verringern.
Welchen Mehrwert bietet der Wald im Klimaschutz? – Bedeu-
Veröffentlichungen                                                  tung und Besonderheiten von waldbasierten Emissionsminde-
Wege zu einer nachhaltigen und exportstarken Wasserwirt-            rungsprojekten Lasse Loft und Engelbert Schramm (2011). BiK-F
schaft Thomas Kluge, Silke Beck, Bernd Hansjürgens, Harald          Knowledge Flow Paper Nr. 13. Frankfurt am Main
Hiessl, Christian Sartorius und Engelbert Schramm (2012). ISOE-     Perspektiven eines nachhaltigen Tourismus in Isfahan. Eine
Materialien Soziale Ökologie, Nr. 35. Frankfurt am Main             Ressourcenanalyse Engelbert Schramm und Arash Davoudi
Effizienz und Nachhaltigkeit kommunaler Wasser-Infrastruktu-        (2012). ISOE-Diskussionspapiere, Nr. 33. Frankfurt am Main
ren Jörg Felmeden, Thomas Kluge und Bernhard Michel (2011).
KA Korrespondenz Abwasser, Abfall, Vol. 58, Nr. 9, 850–859
Towards More Resilient Water Infrastructures Jörg Felmeden
und Engelbert Schramm (2012) in: K.-O. Zimmermann (Hg.): Re-        Vorträge
silient Cities 2. Cities and Adaptation to Climate Change – Pro-    Environmental Hormones: Risk, Fate and Potential Measures
ceedings of the Global Forum. Dordrecht, 177–186                    to Reduce their Entry into the Water Cycle World Water Week,
Handbuch Kommunikationsstrategien zur Schärfung des Um-             21.–27. August 2011, Stockholm /Schweden (Konrad Götz)
weltbewusstseins im Umgang mit Arzneimitteln Konrad Götz,           Transitions to More Resilient Urban Water Infrastructures In-
Corinne Benzing, Jutta Deffner und Florian Keil (2011). Unter       ternational Water Week »Water Cities in Transition«, 31.Oktober
Mitarbeit von Barbara Birzle-Harder, Linda Strelau, Christoph       2011, Amsterdam /Niederlande (Jörg Felmeden)
Siegl. ISOE-Studientexte, Nr. 16. Frankfurt am Main
                                                                    Transitions of Urban Water Infrastructure Systems and Impacts
Energie- und ressourceneffiziente kommunale Wasserinfra-            on Water and Energy Balance IWA World Congress on Water, Cli-
struktur. Forschungsverbund netWORKS legt Handreichung zur          mate and Energy, 13.–18. Mai 2012, Dublin/Irland (Jörg Felmeden)
Realisierung neuartiger Infrastrukturlösungen im Bereich                                                                                   25
Wasser und Abwasser vor Thomas Kluge und Jens Libbe (2011).         Wie lange reicht die Ressource Wasser? Seminarreihe »Nach-
Kommunalwirtschaft 03/2011, 155–157                                 haltige Entwicklung – Die globale Herausforderung dieses Jahr-
                                                                    hunderts«, Europäische Akademie Otzenhausen und Stiftung
Effiziente Kommunale Wasserinfrastruktur. Ressourceneffi-           Forum für Verantwortung, 27. Juni 2012, Otzenhausen (Engelbert
zienz und Energiegewinnung Thomas Kluge und Jens Libbe              Schramm)
(2011). Planerin, H. 3/11, 10–12
Before the Curtain Falls: Endocrine-Active Pesticides – A Ger-
man Contamination Legacy Ulrike Schulte-Oehlmann, Jörg              Veranstaltungen
Oehlmann und Florian Keil (2011). Reviews of Environmental
Contamination and Toxicology 213, 137–159                           Focus Ecosystem Temperate Forests Workshop des LOEWE
                                                                    Biodiversität und Klima Forschungszentrums BiK-F, 10. Novem-
Plant Protection: The Risk Mitigation of Endocrine Disrupting       ber 2011, Frankfurt am Main (Engelbert Schramm, Nina Stiehr)
Pesticides Use Demands the Shared Responsibility of All wit-
hin the Agricultural System Karin Jürgens, Andrea Fink-Kessler,     Agricultural Irrigation in Zayandeh Rud Basin, with Decision-
Florian Keil und Konrad Götz (2011). Journal of Agricultural Sci-   Makers of Catchment Area ISOE und Stadt Isfahan, 20. Novem-
ence and Technology A 1, 629–640                                    ber 2011, Isfahan/Iran (Engelbert Schramm, Jörg Felmeden)
Lokale Expertise als ungenutzte Ressource im CSR-Prozess            Current Status, Problems and Possible Solutions of Farming in
öffentlicher Unternehmen Thomas Kluge und Engelbert Schramm         Zayandeh Rud Basin, with Farmers from the Eastern and Wes-
(2011) in: Berit Sandberg und Klaus Lederer (Hg.): Corporate So-    tern Part of Catchment Area Stadt Isfahan und ISOE, 22.–23. No-
cial Responsibility in kommunalen Unternehmen. Wiesbaden,           vember 2011, Isfahan/Iran (Engelbert Schramm, Jörg Felmeden)
373–391
                                                                    Wasserinfrastrukturen der Zukunft. Sozial und ökologisch ver-
Konzeption und Durchführung eines Stakeholder-Involvements          trägliche Lösungen bei Bevölkerungsrückgang Teilnahme am
in BiK-F (am Beispiel der ersten Phase von »Wald- und Forstsys-     Abschlusspanel »Welches Leitbild benötigt eine zukunftsfähige
teme der Zukunft«) Johannes Litschel und Engelbert Schramm          Wasserver- und Abwasserentsorgung«, Institute for Advanced
(2011). BiK-F Knowledge Flow Paper Nr. 9. Frankfurt am Main         Sustainability und Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwick-
                                                                    lung, 14.–15. März 2012, Potsdam (Thomas Kluge)
Bewertung von Waldprojekten zur Emissionsminderung hin-
sichtlich des gesamtökologischen und des sozialen Nutzens:          Oomycetenerkrankungen als Risiko für den Wald in der Folge
Vorarbeiten für allgemein akzeptierte Leistungsindikatoren          des Klimawandels BiK-F-Workshop, ISOE und Goethe-Univer-
Lasse Loft und Engelbert Schramm (2011). BiK-F Knowledge            sität, 29. Mai 2012, Frankfurt am Main (Engelbert Schramm)
Flow Paper Nr. 14. Frankfurt am Main

                                                                                                                                       ISOE.de
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