Deutsche Biotechnologietage 2011 - Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche

Die Seite wird erstellt Lennja Prinz
 
WEITER LESEN
Deutsche Biotechnologietage 2011 - Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche
25. und 26. Mai 2011 | München

Deutsche
Biotechnologietage
2011
Das nationale Forum für
die deutsche Biotech-Branche
Hilton Munich Park, München

                                 Dokumentation
Deutsche Biotechnologietage 2011 - Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche
Deutsche Biotechnologietage 2011 - Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche
Vorwort        3

Vorwort

Der erfolgreiche Neustart des nationalen Branchentreffens
gelang 2010 in Berlin trotz Vulkanausbruch auf Island
und gesperrter Flugrouten. Die Deutschen Biotechnologie­
tage 2011 in München knüpften an diesen Erfolg an und
bescherten den Veranstaltern einen neuen Teilnehmer­
rekord.

Die Palette der Inhalte und eingeladenen Sprecher deckte
auch in diesem Jahr das gesamte und vielfältige Spektrum
der Biotech-Branche ab: Symposien mit Querschnitts­
themen wie Internationalisierung, Technologietransfer,      Dr. Viola Bronsema,           Prof. Dr. Horst Domdey
Finanzierung und gesetzliche Rahmenbedingungen              BIO Deutschland e. V.         BioM Biotech Cluster
wechselten sich mit spezialisierten Workshops zu Ernäh­                                   Development GmbH
rung, personalisierter Medizin, Pflanzen- und Weißer
Biotechnologie ab. Gut 700 Teilnehmer waren ein Beleg
für ein interessant und ausgewogen zusammengestelltes
Programm.

Staatssekretäre, Vorstandsvorsitzende und Geschäfts­        die „BioIndustrie2021“-geförderten Konzepte ihren Status
führer von Chemie-, Pharma- und Biotech-Unternehmen,        dar, sondern im Abgleich mit nationalen und europäi­
Vertreter aus Bundesverwaltung, Forschungseinrichtun­       schen Forschungsstrategien diskutierten die Teilnehmer
gen und Hochschulen sowie eine Vielzahl von weiteren        über den besten Weg zum Ziel einer wissensbasierten
Fachexperten gaben als Sprecher und Referentinnen,          Bioökonomie.
­Moderatorinnen und Impulsvortragende aktuelle Einbli­
 cke in die Welt der Biotechnologie.                        Was bei Grüner Biotechnologie national noch möglich, in­
                                                            ternational aber immer nötiger ist und welche Bedeutung
Die Eröffnungsveranstaltung am 25. Mai bot neben Vor­       die Biotechnologie im Bereich der Ernährung und Nah­
trägen über die Rolle der akademischen Grundlagenfor­       rungsmittelproduktion jetzt schon hat und künftig haben
schung, die Mechanismen des erfolgreichen Technologie­      wird, wurde am zweiten Konferenztag näher beleuchtet.
transfers über Start-up-Unternehmen bis zur Anwendung
in der Großindustrie auch den Rahmen für die feierliche     Die in Symposien und Workshops erarbeiteten Antworten
Verleihung des „Innovationspreises der Bioregionen“.        auf die dringendsten Fragen der Branche sowie Einsichten
Beim Abschlussplenum am 26. Mai wurden zusätzlich           aus den Diskussionsrunden konnten bereits während der
die Gewinner der aktuellen Prämierung der Gründungs­        Tagung in einem kurzen „wrap up“ allen Teilnehmern
offensive Biotechnologie (GO-Bio) des Bundesforschungs­     präsentiert werden – für eine gebündelte Darstellung
ministeriums ausgezeichnet.                                 ist jedoch insbesondere die vorliegende Dokumentation
                                                            gedacht.
Großen Raum nahmen dieses Jahr die Hauptfelder der
biotechnologischen Anwendungen ein. So wurde im             Die Mischung und Programmzusammenstellung haben
Bereich der „personalisierten Medizin“ einerseits der       die Deutschen Biotechnologietage schon heute von einer
Frage nachgegangen, ob schon genügend Know-how              „must“– zu einer jährlichen „want it“-Veranstaltung der
vorhanden ist und Erkenntnisse gewonnen wurden, um          Branche gemacht. Allen Teilnehmern sei an dieser Stelle
mit den richtigen „Biomarkern“ den entscheidenden           nochmals herzlich für die engagierte Beteiligung in den
Schlüssel für die Umsetzung aller Ideen und Konzepte        Workshops und Diskussionsrunden gedankt.
in Händen zu halten, die beispielsweise in den Spitzen­
cluster- und Gesundheitsregionen momentan angestrebt
werden. In der Weißen Biotechnologie stellten nicht nur

                                                            Dr. Viola Bronsema            Prof. Dr. Horst Domdey
Deutsche Biotechnologietage 2011 - Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche
4   Inhalt

    Inhalt

    Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  3   Sy m p osi e n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  34

    Die Veranstalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  6      Technologietransfer und Gründung:
                                                                                       Was leisten neue Modelle?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  34
    Die Sponsoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  8
                                                                                       Weiße Biotechnologie und BioIndustrie 2021 (I):
    Programm. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  10      Strukturwandel im Lande und international
                                                                                       vorbildliche Cluster?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  36

                                                                                       Personalisierte Medizin (I):
    E röf f n u ng u n d Be grüß u ng* . . . . . . . . . . . . . .  14                 Biomarker – Treiber oder Flaschenhals
                                                                                       der Diagnostik?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  38
    Grußwort
    Dr. Hans Schleicher,                                                               Finanzierung:
    Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft,                                      Wachstum auch ohne Risikokapital?. . . . . . . . . . . . .  40
    Infrastruktur, Verkehr und Technologie. . . . . . . . . . .  16
                                                                                       Weiße Biotechnologie und BioIndustrie 2021 (II):
    Grußwort                                                                           Strukturwandel im Lande und international
    Dr. Peter Heinrich, BIO Deutschland e. V.. . . . . . . . . .  19                   vorbildliche Cluster? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  42

    Innovation durch Grundlagenforschung                                               Personalisierte Medizin (II):
    Prof. Dr. Herbert Jäckle, Max-Planck-Gesellschaft . . .  21                        Was leisten regionale Konzepte im Rahmen
                                                                                       des BMBF-Schwerpunktes? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  44
    Biotechnologie als wesentlicher Katalysator
    für Innovation und Nachhaltigkeit in der                                           Neue Therapieformen:
    chemischen Industrie                                                               Welche Trends und Innovationen sind
    Dr. Gerhard Schmid, Wacker Chemie AG. . . . . . . . . .  29                        zukunftsweisend und -fähig? . . . . . . . . . . . . . . . . . .  46

    Verleihung des Innovationspreises der Bioregionen . .  32                          Internationalisierung:
                                                                                       Neue Märkte für die Biotechnologie?. . . . . . . . . . . . .  48

                                                                                       Pflanzenzucht:
                                                                                       Welche Optionen bietet die Biotechnologie?. . . . . . . .  50

                                                                                       Regulatorik:
                                                                                       Innovationsbremse für Biopharmazeutika? . . . . . . . .  52

                                                                                       Biotechnologie von morgen:
                                                                                       Wo sind die Herausforderungen,
                                                                                       was sind die Perspektiven? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  54

                                                                                       Ernährung:
                                                                                       Bessere Qualität durch Biotechnologie?. . . . . . . . . . .  56

    *S
      ie finden in dieser Dokumentation die freigegebenen
     Vorträge und Grußworte.
Deutsche Biotechnologietage 2011 - Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche
Inhalt   5

A bsch lusspl e n u m . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  58

Rede des Staatssekretärs im Bundesministerium
für Bildung und Forschung, Dr. Georg Schütte . . . . .  58

Gründungsoffensive Biotechnologie – GO-Bio . . . . . .  62

Podiumsdiskussion: Biotechnologie – quo vadis?. . . .  64

Deutsche Biotechnologietage 2011
Das Treffen der Branche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  66

A n h a ng . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  68

Angemeldete Teilnehmer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  68

Programmbeirat/Projektteam 2011 . . . . . . . . . . . . . .  75

Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  75
Deutsche Biotechnologietage 2011 - Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche
6   Die Veranstalter

    Die Veranstalter

    AK BioRegio                                                 BIO Deutschland

    Der Arbeitskreis der Bioregionen in Deutschland              Der Branchenverband der Biotechnologie-Industrie,
    (AK BioRegio) ist der Zusammenschluss der deutschen          BIO Deutschland e. V., setzt sich mit seinen mehr als
    Bioregionen. Er hat sich Anfang 2004 in Leipzig gegrün­      290 Mitgliedern – dazu gehören Technologie-Unter­
    det und hat seine Geschäftsstelle seit Januar 2009 bei       nehmen, Bioregionen und Branchen-Dienstleister –
    der BIO Deutschland in Berlin, um als Sprecher der          für die Verbesserung der Rahmenbedingungen der
    regio­nalen Cluster zur Stärkung der Biotechnologie-Bran­   Biotech-Branche in Deutschland ein. Speziell die ­Belange
    che in Deutschland beizutragen.                             der innovativen kleinen und mittleren Unternehmen
                                                                ­werden über die Arbeit der Experten in den Arbeits­
    In ihm haben sich etwa 30 Mitglieder zusammengeschlossen,    gruppen des Verbandes adressiert.
    um ihre regionalen Aktivitäten im Interesse der deutschen
    Biotechnologie zu optimieren und zu koordinieren. Neben     Die Mitgliedsunternehmen arbeiten unter dem Dach der
    den klassischen Themen wie Finanzierung, Gründung           BIO Deutschland gemeinsam dafür, die deutsche Biotech­
    und Ausbildung beschäftigt sich der AK BioRegio mit dem     nologie-Industrie zum entscheidenden Erfolgsfaktor für
    Technologietransfer und im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit   die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas zu
    mit der Außendarstellung der deutschen Biotechnologie.      machen und unterstützen die weitere Etablierung eines
                                                                innovativen, erfolgreichen und solide finanzierten starken
    Die Bioregionen sind die Akteure vor Ort:                   Industriezweiges auf der Basis moderner Biowissenschaf­
    • Regionaler Ansprechpartner und Multiplikator in          ten innerhalb der deutschen Wirtschaft.
       ­Sachen Biotechnologie
    • A rbeit an der Basis, Support für Forscher, Gründer,     www.biodeutschland.org
        Jungunternehmer

    Seit Januar 2009 ist der AK BioRegio Mitglied der
    BIO Deutschland e. V.

    www.biodeutschland.org/ak-bioregio.html
Die Veranstalter                                                          7

BioM

Als Netzwerkagentur sowie Service- und Beratungsgesell­         Angebote:
schaft ist die BioM seit gut 15 Jahren die erste Anlaufstelle   Die BioM bietet Services in vorrangig drei Bereichen: Busi­
für Biotechnologie-Unternehmen und Firmengründer im             ness-Consulting, Seed-Finanzierung, Clustermanagement.
Münchner Biotech-Cluster – und darüber hinaus. Das              BioM bietet eine jährlich erscheinende Übersicht zur baye­
Team aus Spezialisten verschiedener Fachbereiche arbeitet       rischen Biotechnologie- und Pharmabranche mit aktuellen
daran, die Biotechnologie Branche am Standort München           Geschäftszahlen und einem ausführlichen Firmenlisting,
näher zur Weltspitze zu bringen und international noch          deren Grundlage aus einer umfangreichen Firmenbefra­
sichtbarer zu machen.                                           gung stammt.

Darüber hinaus ist die BioM mit dem Management des              Darüber hinaus bietet die BioM online mehrere öffentlich
„Bayerischen Clusters Biotechnologie“ des Freistaates           zugängliche Datenbanken an:
beauftragt worden, alle bayerischen Biotech-Regionen zu         • Firmendatenbank
einem großen Bayerischen Netzwerk zu verbinden.                 • Termindatenbank
                                                                • Jobbörse
Im Januar 2010 gewann der Münchner Biotech Cluster              • Geräte-, Labor- und Immobilienbörse
unter der Führung von BioM im „BMBF-Spitzencluster-
Wettbewerb“, und ist nun Koordinator der erfolgreichen          In der Unterstützung des Business Development der
Umsetzung der neuen, fokussierten Strategie in der „per­        Start-ups organisiert BioM (Mini-)Partnerings mit globalen
sonalisierten Medizin“, die über 100 Partner aus Akade­         und lokalen Unternehmen sowie den wissenschaftlichen
mie, Kliniken sowie der Pharma- und Biotechindustrie            Einrichtungen. In eigenen Veranstaltungsreihen werden
einschließt aber auch für neue Akteure jederzeit offen ist.     Seminare, Workshops, Kongresse oder auch berufsbeglei­
Insgesamt geht es dabei um ein rund 100 Mio a großes            tende Trainings angeboten.
Förderprogramm für die nächsten fünf Jahre
(www.m4.de).                                                    Die BioM ist in zwei rechtlich unabhängige Geschäftsein­
                                                                heiten mit spezifischen Aufgabenbereichen unterteilt: Die
                                                                BioM GmbH leistet das Clustermanagement mit den oben
                                                                beschriebenen Serviceangeboten, die BioM AG ist im Be­
                                                                reich Seed-Finanzierung tätig und investiert in innovative
                                                                Gründungskonzepte.

                                                                www.bio-m.org

                                                                Das Programm wurde mit Unterstützung von folgenden
                                                                Verbänden und Interessensvertretungen realisiert:

                                                                                                                                                  Verband der Diagnostica-Industrie e.V.

                                                                                       PRESSEMITTEILUNG

                                                                                                                                                                        10. Mai 2011

                                                                                       Labormediziner: „Innovationen werden nicht optimal genutzt“
                                                                                       Berlin – Auf Defizite in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung haben heute (10.) in
                                                                                       Berlin führende Labormediziner aufmerksam gemacht. Die enormen Fortschritte der Labordi-
                                                                                       agnostik der letzten Jahre würden häufig weder medizinisch, noch wirtschaftlich optimal ge-
                                                                                       nutzt, betonte der Präsident der Deutschen Vereinten Gesellschaft für Klinische Chemie und
                                                                                       Laboratoriumsmedizin (DGKL), Prof. Dr. Karl Lackner, aus Anlass des Weltkongresses der
                                                                                       Labormedizin, der IFCC WorldLab 2011, der Mitte Mai in Berlin beginnt.
8   Die Sponsoren

    Die Sponsoren

    Platin-Sponsoren

    Gold-Sponsoren
Die Sponsoren   9

Silber-Sponsoren

Medienpartner

Aussteller

Beckman Coulter Genomics                 High-Tech Gründerfonds
Biametrics                               HWI Analytik/i.DRAS GmbH
BIOBANK                                  IGZ Würzburg
BioCampus Cologne                        iThera Medical
BioM WB GmbH/BioIndustrie 2021           KPMG AG
BioM München/Bayern Biotech Cluster      Messe München – analytica
BioPark Regensburg                       metabion international
CMS Hasche Sigle                         MorphoSys
Conelis e. V.                            probior
Dechema e. V.                            Projektträger Jülich
Eurofins DNA Campus                      Ricerca Biosciences
Evoscience Leasing                       Ritter
FGK Clinical Research                    Roche Diagnostics
Fördergesellschaft IZB                   Sirion Biotech
Gilupi                                   Siro Clinpharm Germany
Hapila                                   Transinsight
Harrison Clinical Research Deutschland   Vossius & Partner
Heppe Medical Chitosan                   X-Pert Med
10                   Programm

          Mittwoch, 25. Mai 2011
      8.00 – 10.00 Registrierung: Hotel-Lobby
                                   Ballsaal A+B
                                   Biotechnologie als Katalysator neuer Partnerschaften
                                   von Industrie und Wissenschaft
                                   Moderation:
                                   Prof. Dr. Horst Domdey, BioM Biotech Cluster Development GmbH

                                   Grußwort
                                   Dr. Hans Schleicher, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
                     E röffnung

                                   Grußwort
     10.00 – 12.15

                                   Dr. Peter Heinrich, BIO Deutschland e. V.

                                   Innovation durch Grundlagenforschung
                                   Prof. Dr. Herbert Jäckle, Max-Planck-Gesellschaft

                                   Ein Biotech-KMU zwischen Wissenschaft und Markt
                                   Dr. Christian Itin, Micromet AG

                                   Biotechnologie als wesentlicher Katalysator für Innovation und Nachhaltigkeit
                                   in der chemischen Industrie
                                   Dr. Gerhard Schmid, Wacker Chemie AG

                                   Verleihung des Innovationspreises der Bioregionen
                                   Dr. Kai Uwe Bindseil, BioTOP Berlin-Brandenburg
                                   Dr. Bernward Garthoff, BIO.NRW

      12.15 – 13.30 Mittagspause: Foyer Ballsaal, Ballsaal C und Foyer Mezzanine
               Ballsaal A+B                       Raum Cézanne/van Gogh          Raum Rumford
                                   Technologietransfer                         Weiße Biotechnologie                       Personalisierte Medizin (I):
                                   und Gründung:                               und BioIndustrie 2021 (I):                 Biomarker – Treiber oder
                                   Was leisten neue Modelle?                   Strukturwandel im Lande und                Flaschenhals der Diagnostik?
                                                                               international vorbildliche Cluster?
                                   Moderation und Einführung:                  Moderation:                                Moderation und Einführung:
                                   Dr. Thomas Diefenthal,                      Prof. Dr. Karl-Heinz Maurer,               Dr. Martin Walger,
                                   BioPark Regensburg GmbH                     AB Enzymes GmbH                            VDGH e. V.
                                   Was verstehen wir eigentlich unter          Einsatz maßgeschneiderter poröser          Biotechnologie in der Medizin ist
                                   dem Begriff Technologietransfer?            Adsorbentien in der enzymatischen          innovativ – wenn man sie lässt
                                   Dr. Kathrin Ballesteros Katemann,           Katalyse; Projekt im Cluster Biokatalyse   Matthias Baedecker,
                                   BioRegio STERN Management GmbH              2021                                       Boston Consulting Group GmbH
                                                                               Dr. Ulrich Sohling,
                                   Die derzeitige Landschaft im                                                           Herausforderungen in der Entwicklung
                     S y mposien

                                                                               Biokatalyse 2021/Süd-Chemie AG
     13.30 – 15.00

                                   Technologietransfer                                                                    prädiktiver Biomarker in der Onkologie
                                   Dr. Jürgen Walkenhorst,                     Chemie trifft Biotechnologie:              Prof. Dr. Hartmut Juhl,
                                   PROvendis GmbH                              Innovationen aus dem Netzwerk der BioM     Indivumed GmbH
                                                                               Dr. Günter Wich,
                                   Die Suche nach dem Gründer-Gen              BioM WB GmbH/Wacker Chemie AG              Personalisierte Medizin für
                                   Dr. Thomas Heck, DIWA GmbH                                                             lebensbedrohliche Erkrankungen
                                                                               Systembiologie und synthetische Biologie   Dr. Gerd Maass,
                                   Was hat ein Biotech-KMU                     als Grundlage für die Industrielle         Roche Diagnostics GmbH
                                   vom Techtransfer?                           Biotechnologie
                                   Dr. Florian von der Mülbe,                  Prof. Dr. Ralf Takors,                     Flaschenhals CRO – sind wir in
                                   CureVac GmbH                                BioPro/Universität Stuttgart               den klinischen Studien schon bereit
                                                                                                                          für companion diagnostics?
                                   TRON – Ein Modell aus Mainz                 Graduierter-Cluster CLIB 2021              Dr. Francisco Harrison,
                                   Michael Kring, BioNTech AG                  Dr. Jens Klabunde,                         Harrison Clinical Research Group GmbH
                                   Die aktuelle Evaluierungsstudie der         CLIB 2021
                                                                                                                          Companion diagnostic als Chance
                                   KMU-Förderprogramme                         Natürliche Wirkstoffe gegen Krebs,         für Biotech und den pharmazeutischen
                                   Dr. Georg Licht,                            Tuberkulose, Schmerz – Genetic             Mittelstand – Neue Partnerschaften
                                   Zentrum für Europäische Wirtschafts­        Engineering von Naturstoffproduzenten      braucht das Land
                                   forschung GmbH                              Dr. Mark Brönstrup, CIB Frankfurt/         Dr. Stefan Müllner,
                                   Neuigkeiten bei GO-Bio und                  Sanofi Aventis Deutschland GmbH            Protagen AG
                                   KMU Innovativ
                                   Dr. Jan Strey,
                                   Forschungszentrum Jülich GmbH
Programm    11

 15.00 – 15.45 Pause: Foyer Ballsaal, Ballsaal C und Foyer Mezzanine
                              Ballsaal A+B                              Raum Cézanne/van Gogh                 Raum Rumford
                              Finanzierung:                             Weiße Biotechnologie und              Personalisierte Medizin (II):
                              Wachstum auch ohne                        BioIndustrie 2021 (II):               Was leisten regionale
                              Risikokapital?                            Strukturwandel im Lande und           Konzepte im Rahmen des
                                                                        international vorbildliche Cluster?   BMBF-Schwerpunktes?

                              Moderation:                               Moderation und Einführung:            Moderation:
                              Dr. Jan Schmidt-Brand,                    Dr. Christian Patermann,              Peter Hassenbach,
                              Heidelberg-Pharma AG                      Bioökonomierat                        Bundesministerium für
                                                                                                              Bildung und Forschung
                              Prof. Dr. Dirk Honold,
                              BRAIN AG                                  Podium:
                                                                        Prof. Dr. Karl-Erich Jäger,           m4
                                                                        Universität Düsseldorf                Prof. Dr. Horst Domdey,
                              Statemens und Diskussion:                                                       BioM Biotech Cluster
                              Wagniskapital 2.0 – neue Finanzierungs­   Dr. Matthias Kölbel,                  Development GmbH
                              möglichkeiten durch privates Geld         Bundesministerium für
                              Dr. Matthias Kromayer,                    Bildung und Forschung                 Medical Valley
                              MIG Verwaltungs AG                                                              Prof. Dr. Erich Reinhardt,
                                                                        Dr. Ralf Kelle,                       Siemens AG
                              „Der Spinnovator“                         Evonik GmbH
                              Dr. Christian Schneider,                                                        BioRN & CI3
                              Vesalius Capital                          Dr. Holger Zinke,                     Dr. Rainer Wessel,
                                                                        BRAIN AG                              CI3 e. V.
                              Neue Meilensteine für Unternehmen
                              und Investoren                            Peter Pohl,                           Gani_Med
                              Dr. Annegret de Baey-Diepolder,           GATC Biotech AG                       Prof. Dr. Wolfgang Lieb,
                              Gimv                                                                            Universität Greifswald
                              Neue Finanzierungsmodelle                                                       REGINA
                              Dr. Axel Polack,                                                                Dr. Klaus Eichenberg,
                S y mposien

                              TVM Capital GmbH                                                                Bioregio STERN Management GmbH
15.45 – 17.45

                              Die richtige Finanzierung von
                              Biotechnologieunternehmen in
                              der Seedphase
                              Dr. Michael Brandkamp,
                              High-Tech Gründerfonds Management
                              GmbH
                              FuE-Förderung bei KMU durch
                              das Bundeswirtschaftsministerium
                              Dr. Uwe Sukowski,
                              Bundesministerium für Wirtschaft
                              und Technologie
                              Start-up-Finanzierung heute
                              Michael Steinmetzer,
                              kfw Bankengruppe
                              Finanzierung von Biotech-Unternehmen –
                              Anpassung an neue Realitäten
                              Dr. Siegfried Bialojan,
                              Ernst & Young GmbH
                              Investoren kehren nach Europa zurück
                              Dr. Sven Rohmann,
                              Burill & Company

 17.45 – 18.00 Pause: Foyer Ballsaal, Ballsaal C und Foyer Mezzanine
 18.00 – 19.00 Transfer zur Abendveranstaltung: Vor dem Hilton Munich Park Hotel
 19.00 – 22.00 Abendveranstaltung im Hofbräukeller am Wiener Platz
12                   Programm

          Donnerstag, 26. Mai 2011
      8.30 – 9.00 Begrüßungskaffee: Foyer Ballsaal, Ballsaal C und Foyer Mezzanine
                Ballsaal A+B                    Raum Cézanne/van Gogh            Raum Rumford
                                   Neue Therapieformen:                      Internationalisierung:                      Pflanzenzucht:
                                   Welche Trends und                         Neue Märkte für die                         Welche Optionen bietet
                                   Innovationen sind zukunfts­               Biotechnologie?                             die Biotechnologie?
                                   weisend und -fähig?
                                   Moderation:                               Moderation und Einführung:                  Moderation und Einführung:
                                   Prof. Dr. Felicia Rosenthal,              Internationalisierung der                   Prof. Dr. Kristina Sinemus,
                                   CellGenix GmbH                            deutschen Biotechnologie                    Genius GmbH
                                                                             Dr. Albrecht Läufer,
                                   Anforderungen an die Nutzenbewertung      Corvay GmbH                                 Kautschuk aus Löwenzahn:
                                   neuartiger Therapien durch den                                                        Neue Quellen für bewährte Werkstoffe
                     S y mposien

                                   Gemeinsamen Bundesausschuss               Geeignete Geschäftsmodelle für              Prof. Dr. Dirk Prüfer,
     9.00  – 10.30

                                   Dr. Matthias Perleth,                     den Weg ins Ausland                         Universität Münster
                                   G-BA                                      Antje Strom,
                                                                             KPMG AG                                     Sammlungen alter Kulturpflanzen –
                                   Klassische Wirkstofffindung –                                                         Genreservoir für die Zukunft?
                                   innovative Targetidentifizierung          Internationalisierung als Erfolgsfaktor –   Dr. Ulrike Lohwasser,
                                   Dr. Lars Kattner,                         Das Beispiel QIAGEN                         IPK Gatersleben
                                   Endotherm GmbH                            Benedikt von Braunmühl,
                                                                             Qiagen GmbH                                 Biotechnologie und die züchterische
                                   Zelluläre Therapien                                                                   Pflanzenoptimierung
                                   Dr. Kai Pinkernell,                       Das japanische Paradoxon:                   Dr. Gunhild Leckband,
                                   Miltenyi Biotec GmbH                      innovationsfreudig, aber konservativ        Norddeutsche Pflanzenzucht
                                                                             Prof. Dr. Rolf Schmid,                      Hans-Georg Lembke KG
                                   RNAi-Technologien                         Bio4Business
                                   Thomas Christély,                                                                     Biotechnologie in der Zierpflanzen­
                                   Silence Therapeutics AG                   ScanBalt borderless biotech – Erfahrungen   züchtung – Motor für innovative Produkte?
                                                                             aus der Kooperation im Ostseeraum           Dr. Robert Boehm,
                                                                             Dr. Wolfgang Blank,                         Ornamental Bioscience GmbH
                                                                             BioCon Valley GmbH

      10.30 – 11.00 Pause: Foyer Ballsaal, Ballsaal C und Foyer Mezzanine
               Ballsaal A+B                       Raum Cézanne/van Gogh                                                  Raum Rumford
                                   Regulatorik:                              Biotechnologie von morgen:                  Ernährung:
                                   Innovationsbremse für                     Wo sind die Herausforderungen,              Bessere Qualität durch
                                   Biopharmazeutika?                         was sind die Perspektiven?                  Biotechnologie?
                                   Moderation und Einführung:                Moderation:                                 Moderation und Einführung:
                                   Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz    Dr. Karsten Schürrle,                       Biotechnologie und Ernährung:
                                   (AMNOG): politischer Hintergrund und      Dechema e. V.                               Wahrnehmung, Wirklichkeit und Bedarfe
                                   Entstehung eines Spargesetzes;                                                        Prof. Dr. Hannelore Daniel,
                                   AMNOG: neue Spielreglen für innovative    Impulse:                                    Technische Universität München
                                   Arzneimittel – eine Übersicht             Prof. Dr. Vera Meyer,
                                   Dr. Norbert Gerbsch,                      Technische Universität Berlin               Herausforderung Ernährung –
                                                                                                                         Lösungen durch Biotechnologie
                     S y mposien

                                   BPI e. V.
     11.00 – 13.00

                                                                             Prof. Dr. Antje C. Spiess,                  Prof. Dr. Peter Weber,
                                   Daten, Daten, Daten – nicht nur für die   RWTH Aachen                                 DSM Nutritional Products
                                   Zulassung. Auswirkungen des AMNOG
                                                                             Dr. Marco Oldiges,                          Nachweis von Allergenen in Lebens­
                                   auf Arzneimittelstudien vor und nach
                                                                             Forschungszentrum Jülich                    mitteln – Problematik und neue Ansätze
                                   Markteintritt
                                   Dr. Simone Breitkopf,                                                                 am Beispiel „Sellerie“
                                                                             Dr. Lars Blank,
                                   BPI e. V.                                                                             Dr. Wolfgang Rudy,
                                                                             Technische Universität Dortmund
                                                                                                                         MicroMol GmbH
                                   Zulassung und Erstattung nach AMNOG –
                                   neue Herausforderungen für Biotech-                                                   Ich bin was ich esse – Wie Gene
                                   Arzneimittel aus Unternehmenssicht                                                    die Nahrungsauswahl beeinflussen
                                   Dr. Ann-Katrin Gonschior,                                                             Dr. Maik Behrens,
                                   Fresenius Biotech GmbH                                                                Deutsche Institut für Ernährungs­
                                                                                                                         forschung
                                   Orphan Drugs: besondere Spielregeln
                                   im AMNOG – oder auch nicht                                                            Carboxylesterasen ersetzen Emulgatoren
                                   Dr. Andreas Jäcker,                                                                   in Backanwendungen
                                   Celgene GmbH                                                                          Dr. Lutz Popper,
                                                                                                                         SternEnzym GmbH & Co.KG
Programm   13

 13.00 – 14.00 Mittagspause: Foyer Ballsaal, Ballsaal C und Foyer Mezzanine
          Ballsaal A+B
14.00 – 14.30

                                   Ergebnisse und Einsichten der Symposien
                                   und Workshops

                                   Biotechnologie – quo vadis?
                                   Programmatische Rede
                                   Dr. Georg Schütte, Bundesministerium für Bildung und Forschung

                                   Prämierung
                A bschlussplenum

                                   Gründungsoffensive Biotechnologie – GO-Bio

                                   Podiumsdiskussion
14.30 – 16.20

                                   Dr. Viola Bronsema, BIO Deutschland e. V.
                                   Prof. Dr. Ralf Huss, Roche Diagnostics GmbH
                                   Dr. Andre Koltermann, Süd-Chemie AG
                                   Dr. Werner Lanthaler, Evotec AG
                                   Prof. Dr. Günther Wess, Helmholtz Zentrum München
                                   Moderation:
                                   Siegfried Hofmann, Handelsblatt

                                   Stabübergabe zu den Biotechnologietagen 2012
16.20 – 16.30

                                   Prof. Dr. Horst Domdey, BioM Biotech Cluster Development GmbH
                                   Dr. Thomas Niemann, Hessen Biotech

                Bitte Termin schon jetzt vormerken!

                Am 9. und 10. Mai 2012
                finden in Frankfurt/Main die Deutschen Biotechnologietage 2012 statt.
                Anmeldung unter: www.biotechnologie-tage.de
14   Eröffnung und Begrüßung

     Eröffnung und Begrüßung

     Moderiert von Prof. Dr. Horst Domdey, Geschäftsführer       Dr. Christian Itin von der Micromet AG unterstützte
     der Gastgeberregion BioM Biotech Cluster Development        Jäckles These, dass nur eine starke Grundlagenforschung
     GmbH, befasste sich das Eröffnungspanel der Deutschen       den notwendigen Innovationssprung für die Medizin
     Biotechnologietage 2011 mit der Frage nach der Rolle der    bewirken kann und beschrieb die Herausforderungen für
     Biotechnologie als Katalysator neuer Partnerschaften von    kleine und mittelständische Biotechnologieunternehmen,
     Industrie und Wissenschaft.                                 eine Brücke zwischen Wissenschaft und Markt zu bauen.
                                                                 Er rief dazu auf, dass Biotechnologieunternehmen ihre
     Eröffnet wurde die Konferenz mit Grußworten von Dr. Hans    traditionelle Rolle als Innovationsmotor der biopharma­
     Schleicher, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums     zeutischen Industrie nicht vergessen dürften.
     für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie,
     sowie von Dr. Peter Heinrich, Vorstandssprecher des mit­    Im Anschluss beschäftigte sich Dr. Gerhard Schmid von
     organisierenden Branchenverbandes BIO Deutschland e. V.     der Wacker Chemie AG mit der Bedeutung der Biotech­
                                                                 nologie als wesentlicher Katalysator für Innovation und
     Als erster Redner sprach Prof. Dr. Herbert Jäckle von der   Nachhaltigkeit in der chemischen Industrie. Er wies darauf
     Max-Planck-Gesellschaft zum Thema Innovation durch          hin, dass die Erschließung und Nutzung nachhaltiger
     Grundlagenforschung. Dabei betonte er, dass eine starke     Energie- und Rohstoffquellen die zentralen Themen der
     akademische wissenschaftliche Basis auch in Zukunft         Zukunft sein werden – eine Aufgabe, für deren Bewäl­
     entscheidend für die Innovationskraft der deutschen Bio­    tigung biotechnologische Verfahren unabdingbar sind.
     technologie sein wird – insbesondere im internationalen     Somit wird die Biotechnologie nicht nur für die chemische
     Vergleich. Er plädierte für die Förderung von kleineren,    Industrie zunehmend an Bedeutung gewinnen, sondern
     (selbst)organisierenden Einheiten, die ohne Bürokratie      die Grundlagen für eine Bioökonomie schaffen, in der alle
     den besten Köpfen die notwendige Autonomie ermögli­         Aspekte der Wertschöpfungskette – von den Rohstoffen bis
     chen, um Grundlagenforschung und viel versprechende         zum innovativen Produkt – direkt oder mittelbar auf der
     Anwendungen zu verfolgen.                                   Biotechnologie beruhen.
Eröffnung und Begrüßung   15

Moderation:
                                       Grußwort

                                       Dr. Hans Schleicher,
              Prof. Dr. Horst Domdey   Bayerisches Staatsministerium
              BioM Biotech Cluster     für Wirtschaft, Infrakstruktur,
              Development GmbH         Verkehr und Technologie

                                       Grußwort

                                       Dr. Peter Heinrich,
                                       BIO Deutschland e. V.

                                       Innovation durch
                                       Grundlagenforschung

                                       Prof. Dr. Herbert Jäckle,
                                       Max-Planck-Gesellschaft

                                       Ein Biotech-KMU zwischen
                                       Wissenschaft und Markt

                                       Dr. Christian Itin,
                                       Micromet AG

                                       Biotechnologie als wesentlicher
                                       Katalysator für Innovation und
                                       Nachhaltigkeit in der chemischen
                                       Industrie
                                       Dr. Gerhard Schmid,
                                       Wacker Chemie AG
16   Eröffnung und Begrüßung

     Grußwort
     Dr. Hans Schleicher, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

     Innovationen sind Zukunft!                                     hier vor Ort bieten. In den letzten Jahren haben wir über
     Das gilt in ganz besonderer Weise für die Biotechnologie.      600 Mio. a in die Life Sciences investiert. Schwerpunkte
                                                                    waren
     Wir stehen global vor drängenden Fragen, auf die uns die
     Biotechnologie als Schlüsseltechnologie neue und zukunfts­     • der Ausbau der Hochschullandschaft. Die LMU in Mün­
     weisende Antworten geben kann:                                    chen und die Uni Würzburg belegen in den Life Sciences
                                                                       deutschlandweit Spitzenplätze.
     • Wie können wir immer mehr Menschen mit Nahrungs­
       mitteln versorgen?                                           • Wir haben den Technologietransfer zwischen Forschung
                                                                       und Unternehmen intensiviert.
     • Wie heilen wir Krankheiten wie Krebs, Diabetes und
        Demenz? und                                                 • Und wir haben noch stärker auf die Förderung von
                                                                       Unternehmensgründungen gesetzt. Ich nenne hier nur
     • Wie schaffen wir es unsere internationale Wettbewerbs­         die Gründerzentren in Martinsried, Weihenstephan,
        fähigkeit zu erhalten?                                         Regensburg und Würzburg oder unsere Businessplan-
                                                                       Wettbewerbe.
     Bei der Suche nach Antworten auf diese wichtigen Fragen
     werden uns die Deutschen Biotechnologietage 2011 weiter        Meine Damen und Herren!
     voranbringen. Damit darf ich Sie alle ganz herzlich bei        Vor dem Hintergrund der weiter erforderlichen Haushalts­
     uns in München begrüßen!                                       konsolidierung muss die Politik sehr genau prüfen, wie
                                                                    und wofür Steuergelder eingesetzt werden. Ich bin über­
                                                                    zeugt: Die Förderung der Biotechnologie ist gut angelegtes
     Ergebnisse Biotechnologie-Report 2010                          Geld.

     Meine Damen und Herren!                                        1. Ernährung
     Der Ort für die Deutschen Biotechnologietage könnte            Moderne biotechnologische und gentechnische Methoden
     kaum besser gewählt sein. Letztes Jahr fanden die ersten       sind ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Ernährung
     Deutschen Biotechnologietage in der Bundeshauptstadt           einer weiter wachsenden Weltbevölkerung. Auch in
     Berlin statt. Als „Hauptstadt der Biotechnologie“ ist          Deutschland dürfen wir nicht die Augen vor folgenden
     München eine gute Wahl. Das bestätigt der druckfrische         Tatsachen verschließen:
     bayerische Biotechnologie-Report 2010:
                                                                    • Die Anbaufläche für gentechnisch verbesserte Pflanzen
     •2
       0–25% aller deutschen Biotechnologiefirmen finden              steigt weltweit.
      sich in Bayern. Wir zählen alleine im Großraum München
      über 120 Biotech-KMU.                                         • 80% des erzeugten Sojas und 50% der Baumwolle sind
                                                                       bereits gentechnisch verändert.
     • Trotz der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise ist die
        Zahl der Unternehmen durch vielversprechende Neu­           Pflanzen können optimiert werden, um Rohstoffe für die
        gründungen und Neuansiedlungen auch in den letzten          Herstellung von Wirkstoffen und Arzneimitteln oder von
        Jahren weiter gestiegen.                                    technischen Produkten zu liefern.

     • Die Hälfte der bundesweiten Neugründungen fand in           Wirtschaftsministerium und Wissenschaftsministerium
        München statt.                                              unterstützen daher insbesondere die Forschung in diesem
                                                                    Bereich. Etwa mit dem neuen Verbundvorhaben „ForPlan­
     • In den vergangenen fünf Jahren haben die bayerischen        ta“ zur Trocken- und Stresstoleranz von Pflanzen.
        Biotech-KMUs ihre Beschäftigtenzahl um 24% steigern
        können.                                                     Die gentechnische Veränderung von Organismen erfüllt
                                                                    manche Bürger mit Bedenken und Sorgen. Dafür habe ich
     • Es gibt mehr Projekte in Klinischen Phasen – die Zahl der   Verständnis.
        Projekte in Phase I, II und III hat sich fast verdoppelt.
                                                                    Aber: Wir sollten uns davor hüten, einseitig die Risi­
     • Die Hälfte der externen Biotechnologie-Investitionen, die   ken zu betonen und die Chancen zu vernachlässigen!
        2010 in Deutschland getätigt wurden, sind an bayerische     Erforderlich ist eine ehrliche Diskussion über die großen
        Biotechnologie-Unternehmen gegangen.                        Potentiale und vielfältigen Chancen der Biotechnologie.
                                                                    Dass dabei auch über bestehende Risiken gesprochen
     Darauf sind wir stolz. Denn die Ergebnisse verdeutlichen       werden muss, ist für mich selbstverständlich. Und
     die herausragende Qualität unserer Unternehmen und die         diese Risiken müssen abgeschätzt und richtig bewertet
     guten Rahmenbedingungen, die wir der Biotechnologie            ­werden.
Eröffnung und Begrüßung                   17

                                                              große Demonstrationsanlage der Süd-Chemie AG zur Bio­
                                                              ethanolgewinnung aus Stroh in Straubing gebaut wird.

                                                              In Straubing kommen Pflanzenreste zum Einsatz und
                                                              letztlich in den Tank. Das erinnert an das Märchen vom
                                                              Rumpelstilzchen, in dem Stroh zu Gold wird. In Straubing
                                                              wird aus dem Märchen Realität; aus Stroh wird Ethanol
                                                              und damit Geld!

                                                              Wir müssen darauf achten, es nicht zur Konkurrenz
                                                              zwischen Lebensmittelproduktion und Energieversorgung
                                                              kommen zu lassen. Daher ist uns die Anlage in Straubing
                                                              so wichtig, die genau diesen Weg ermöglicht.

                                                              Perspektiven

Wir stimmen darin überein, dass Innovationen für die          Meine Damen und Herren!
Zukunft unseres Landes von entscheidender Bedeutung           Was ist zu tun, um die Biotechnologie noch besser als
sind. Dann müssen wir uns aber auch zu einer echten           bisher für die Zukunft aufzustellen?
Innovationskultur bekennen und für diese eintreten. Ohne
Innovationen werden wir die großen Herausforderungen          Vier Handlungsfelder
der Zukunft kaum meistern. Daher sollte die Forschung         Die Wirtschaftspolitik ist hier insbesondere in vier Hand­
innerhalb eines ethischen Grundkonsenses frei sein.           lungsfeldern gefordert.

2. Gesundheit                                                 Erstens muss es darum gehen, die exzellente Grundlagen­
Dass es möglich ist, die herausragenden Innovationspo­        forschung als Basis für wirtschaftliche Anwendungen
tentiale der Biotechnologie positiv darzustellen, sehen wir   weiter auszubauen.
im Bereich Gesundheit. Hier hat die Biotechnologie bisher
ihre größten Erfolge vorzuweisen und zugleich auch eine       Die herausragende wissenschaftliche Kompetenz Mün­
hohe Akzeptanz.                                               chens zeigt sich beispielsweise daran, dass Münchner For­
                                                              schungseinrichtungen an allen sechs Deutschen Zentren
Der Anteil alter Menschen an der Bevölkerung nimmt ste­       für Gesundheitsforschung beteiligt sind.
tig zu. Diese Folgen des demographischen Wandels haben
weitreichende Konsequenzen für die Gesundheitssysteme         Mit unserer Zukunftsstrategie Aufbruch Bayern setzen
und stellen die Forschung vor große Herausforderungen.        wir neue Impulse in der Innovations- und Forschungspo­
Völlig neue Strategien für Prävention, Diagnose und The­      litik. Im Zentrum stehen Technologiefelder wie Bio- und
rapie sind notwendig.                                         Gentechnologie, Medizintechnik, Grüne Technologien,
                                                              Biosystemforschung, IuK oder Neue Werkstoffe. Neu
Wir dürfen stolz auf das bisher Erreichte sein:               hinzu kommen die Energieeffizienztechnologien und die
Von acht zugelassenen deutschen Biotech-Medikamenten          Entwicklung erneuerbarer Energien.
stammen vier von bayerischen Unternehmen.
                                                              Technologietransfer
3. Industrielle Biotechnologie                                Daneben müssen wir aber auch in anderen Feldern aktiv
Eine wirtschaftliche Schlüsselrolle kommt der industri­       am Ball bleiben und Wachstumsbremsen lösen. Ich denke
ellen Biotechnologie zu. Hier können Grundstoffe für die      dabei beispielsweise an das Thema Technologietransfer,
chemische Industrie umweltverträglicher, kosten- und          der noch stärker professionalisiert werden muss.
energieeffizienter hergestellt werden als mit konventionel­
len petrochemischen Verfahren.                                Als Vorbild könnten dabei die beiden erfolgreichen
                                                              Technologietransfer-Einrichtungen Max-Planck-Innovation
Der Freistaat Bayern unternimmt vielfältige Anstrengungen     oder Ascenion dienen. Die Bayerische Patentallianz GmbH
zur Förderung der industriellen Biotechnologie. Hier gehen    ist hier ein weiterer wichtiger Player.
wir Hand in Hand mit dem Bund. Ich darf dem BMBF für
die großartige Kooperation in diesem Bereich danken.          Zweitens brauchen wir noch mehr Hightech-Gründungen.

Erst kürzlich haben wir die Einweihung eines neuen For­       Leuchttürme wie Morphosys und GeneArt freuen uns
schungszentrums der TU München in Garching gefeiert.          sehr. Wichtig sind aber auch die zahlreichen kleineren
Die bayerische Förderung führte auch dazu, dass die           Unternehmen, von denen wir uns noch mehr wünschen.
18   Eröffnung und Begrüßung

     Grußwort
     Dr. Hans Schleicher, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

     Sie alle wissen, dass „Zeit“ in der Biotechnologie ein         Globaler Wettbewerb um die besten Köpfe
     bedeutender Faktor ist. Zehn Jahre bis zur Marktreife sind     Das allein wird zur Bewältigung dieser großen Zukunfts­
     eine lange Zeit. Das gilt für Forscher gleichermaßen wie       aufgabe aber nicht ausreichen. Entscheidend ist:
     für Kapitalgeber.
                                                                    • Wir müssen uns im globalen Wettbewerb um die
     Wir brauchen in der Biotechnologie daher nicht nur das            besten Köpfe besser positionieren.
     Gründer-Gen, hier ist auch das Marathon-Gen gefragt.
     Biotechnologie-Gründer brauchen Hartnäckigkeit und             • Wir müssen offen sein für gut ausgebildete Arbeit­
     dürfen nicht locker lassen. Kurzfristige Erfolge sind in der      nehmer aus dem Ausland.
     Biotechnologie kaum zu erreichen.
                                                                    Gerade eine Branche wie die Biotechnologie ist auf
     Der Hype der New Economy und falsche Erwartungen               Internationalisierung angewiesen. Unsere Unternehmen
     führten im Biotech-Bereich leider oft dazu, dass VC mit        exportieren in alle Welt. Wenn aber junge Menschen aus
     „vergebene Chancen“ übersetzt werden musste. Wegen             Nicht-EU-Staaten zu uns kommen wollen, um bei diesen
     dieser Erfahrung fällt es der VC-Branche jetzt umso            Unternehmen zu arbeiten, dann bauen wir Hürden auf
     schwerer, Geld für Frühphasenfinanzierung einzusam­            wie kaum ein anderes Land. Das muss sich rasch ändern!
     meln. Gerade deshalb ist auch die staatliche PreSeed
     Finanzierung ein so wichtiger Baustein.                        Meine Damen und Herren!
                                                                    Offenheit brauchen wir für die besten Köpfe aus aller
     Daher ist GoBio ein wichtiges Programm.                        Welt. Offenheit im Sinne von Neugier brauchen wir auch
                                                                    für Innovationen. Wir müssen wieder stärker bereit sein,
     Unser m4 Award, ein neues Förderprogramm für Biotech­          in Innovationen neue Chancen zu sehen.
     nologie-Gründungen aus dem Münchner Spitzencluster,
     zielt in diese Richtung. Wir versuchen, Gründungsideen
     aus der Wissenschaft mit Fördermitteln, Beratungsange­         Grundsätze/Schluss
     boten und Gründerzentren reif zu machen. Wir wünschen
     uns, dass aus den zarten Pflanzen, die wir damit hegen         Deutschland muss offen für neue Technologien sein.
     und pflegen eines Tages stattliche Pflanzen entstehen, die     Das hat uns in der Vergangenheit stark gemacht und ist
     reichen Ertrag abwerfen.                                       auch künftig der Schlüssel für Wachstum und Zukunft.
                                                                    Wir müssen Zukunftsentwicklungen mit anstoßen und
     Mit dem Spinnovator von Ascenion und Vesalius gibt es          jede Zukunftschance beherzt aufgreifen.
     ein neues Finanzierungs-Instrument. Mehr dazu erfahren
     Sie am Nachmittag beim Vortrag von Dr. Christian               Für uns in Bayern gilt die Devise: „Fortschritt durch
     Schneider.                                                     Freiheit“. Der wirtschaftliche Fortschritt beruht auf dem
                                                                    freien Unternehmertum und auf unserer freiheitlichen
     Drittens setzen wir uns für bessere steuerliche Rahmen­        Wirtschaftsordnung. Der wissenschaftliche Fortschritt
     bedingungen ein, um bestehende Unternehmen zu stärken.         beruht auf der Freiheit der Wissenschaften. Lassen Sie
                                                                    uns gemeinsam dafür sorgen, dass innovative Ideen bei
     Unsere Anstrengungen würden noch besser greifen, wenn          uns – und damit meine ich nicht nur Bayern – die besten
     auch auf Bundesebene die Rahmenbedingungen für die             Chancen haben, zu reifen und sich durchzusetzen.
     Biotech- und Pharmabranche noch innovationsfreundlicher
     würden. Ich denke z. B. an die steuerliche Förderung von       Sehr geehrter Herr Prof. Domdey, abschließend möchte
     Forschung und Entwicklung.                                     ich Ihnen und der BioM als Motor des Biotech-Clusters
                                                                    München und Bayern Dank sagen für die immens
     Hier besteht die Chance, unserer Wirtschaft neue Spiel­        wichtige und äußerst erfolgreiche Vernetzungsarbeit der
     räume für Investitionen und Innovationen zu eröffnen!          letzten Jahre, für die umfangreiche und professionelle
                                                                    Daten-Erhebung im Rahmen des aktuellen Biotechnolo­
     Das vierte strategischen Handlungsfeld ist die Fachkräfte­     gie-Reports und für die Organisation und Durchführung
     sicherung.                                                     der deutschen Biotechnologie-Tage gemeinsam mit BIO
                                                                    Deutschland.
     Der Arbeitsmarkt für Fachkräfte ist in weiten Teilen
     ­Bayerns leergefegt. Zwei Drittel der Unternehmen in           Ich wünsche den Biotechnologie-Tagen 2011 einen guten
      Bayern haben bereits heute Schwierigkeiten, qualifizierte     Verlauf und Ihnen allen einen schönen Aufenthalt in
      Mitarbeiter zu finden.                                        München.

     Wir werden nichts unversucht lassen, das bereits               Vielen Dank!
     ­vorhandene Arbeitskräftepotential noch besser zu
      ­erschließen.
Eröffnung und Begrüßung                    19

Grußwort
Dr. Peter Heinrich, BIO Deutschland e. V.

Sehr verehrter Herr Schleicher,
lieber Horst Domdey,
lieber Herr Professor Jäckle,
meine Damen, meine Herren,

seit Beginn des Jahres stehen alle Zeichen auf Optimismus:
Die Indikatoren der Biotechnologie-Branche sind wieder
auf Vorkrisenniveau gestiegen. Die deutschen Biotechno­
logie-Unternehmen gehen davon aus, dass sich ihre Lage
im laufenden Jahr weiter verbessern wird. Frühindikato­
ren lassen eine günstigere zukünftige Geschäftslage sowie
einen Beschäftigungsaufbau und steigende Investitionen
in Forschung- und Entwicklung (F&E) erwarten.

Positive Signale erhalten wir derzeit auch weltweit. Und
Deutschlands Biotechnologie hat sich tendenziell und
prozentual genau so wie in den USA weiter entwickelt.              Die meisten dieser Unternehmen sind auf dem Gebiet der
                                                                   kapitalintensiven Erforschung und Entwicklung innova­
Die Deutsche Branche hält, was sie verspricht. Das zeigen          tiver Therapien und diagnostischer Produkte tätig. Zu
die Ergebnisse aus der Umfrage im Jahr zuvor1 und die              ­d ieser Gruppe gehört fast die Hälfte der rund 540 dedi­
jüngst publizierten Daten von biotechnologie.de2: 2009              zierten Biotech-Unternehmen Deutschlands.
hatte die Mehrheit der befragten Unternehmen angegeben,
ihre F&E-Investitionen 2010 unverändert zu lassen (etwa            Das Volumen der 2010 in deutsche Biotechnologie-Unter­
49 Prozent) oder gar zu verringern (rund sechs Prozent).           nehmen investierten Mittel sprengte einige Rekorde: Die
Dennoch gaben fast 60 Prozent der Firmen an, weiterhin             Unternehmen konnten mit insgesamt 321 Millionen Euro
Personal einstellen zu wollen.                                     so viel Kapital (von VCs und Family offices) wie nie zuvor
                                                                   einwerben. Weitere 335 Millionen Euro sind den Unter­
Die diesjährigen Ergebnisse von biotechnologie.de zeigen,          nehmen über die Börse zugeflossen. Der Kapitalzufluss
dass sich die F&E-Investitionen 2010 im Vergleich zum              wird vor allem zur Entwicklung neuer Medikamente
Vorjahr kaum verändert haben. Die Statistik zeigt aber             genutzt.
ebenfalls einen Mitarbeiterzuwachs von etwa drei Prozent
auf etwa 32.500.                                                   Da aber der Großteil der im vergangenen Jahr investier­
                                                                   ten Mittel aus wenigen Investorenquellen stammte und
Auch die Einschätzung der aktuellen politischen Rahmen­            diese Finanzierungen lediglich einer geringen Zahl von
bedingungen in Deutschland hat sich verbessert. Bei der            Biotechnologiefirmen zugute kam, benötigt das Gros der
Analyse der Antworten konnte festgestellt werden, dass             iKMU in der Therapeutika- und Diagnostika-Entwicklung
Unternehmen mit 20 oder weniger Mitarbeitern ihre Lage             weiterhin Wagniskapital im erheblichen Umfang, um in
und das aktuelle Klima deutlich pessimistischer ein­               der Lage zu sein, die F&E-Projekte zügig vorantreiben und
schätzten als größere Firmen.                                      im Wettbewerb bestehen zu können.

Trotz des steigenden politischen Stimmungsindex sei                Leider ist der Trend der letzten Jahre, dass die klassischen
noch hinzugefügt, dass immer noch lediglich ein Drittel            VC-Finanzierungsrunden weiter zurückgehen, noch nicht
aller Unternehmen das gegenwärtige politische Klima als            gebrochen und scheint sich auch in diesem Jahr weiter fort­
gut erachten. Etwa 60 Prozent halten es weiterhin nur für          zusetzen. Auffallend ist ebenso, dass zwischen 2006–2010
befriedigend. Dennoch, der Anteil der Optimisten ist ge­           in Deutschland keinem Unternehmen ein Börsengang
stiegen: Zwölf Prozent der befragten Unternehmen halten            glückte und so den VC-Investoren diese Exitmöglichkeit
das aktuelle politische Klima für schlecht – 2010 waren es         nicht geboten wurde. Erfreulicherweise haben in anderen
immerhin fast 20 Prozent.                                          europäischen Ländern in 2010 schon wieder zehn kleinere
                                                                   Börsengänge stattgefunden. Diese positive Entwicklung
Der Großteil der innovativ arbeitenden kleinen und mitt­           sollte auch auf Deutschland übergreifen und den VC-
leren Unternehmen (iKMU) der Biotechnologie-Branche ist            Investoren wieder Auftrieb geben.
weiterhin zwingend auf die Unterstützung von Eigen­
kapital (Wagniskapital/Venture Capital/VC) angewiesen.             Die deutschen Biotechnologie-Unternehmen haben in den
1	BIO Deutschland und Transkript 2010: Trends in der deutschen
                                                                   vergangenen Jahren bereits acht Therapeutika zur Markt­
   Biotechnologie-Branche 2010:                                    zulassung gebracht, was sehr beachtlich ist. Leider finden
   http://www.biodeutschland.org/trendumfrage-20092010.html        diese Erfolge nicht die entsprechende Aufmerksamkeit
2	biotechnologie.de: Firmenumfrage 2011: Biotechnologie-Branche
   wächst: http://www.biotechnologie.de/BIO/Navigation/DE/         in der Presse und im Kapitalmarkt, da es sich bei diesen
   Hintergrund/studien-statistiken,did=122362.html                 Medikamenten zumeist um Medikamente für kleinere
20   Eröffnung und Begrüßung

     Grußwort
     Dr. Peter Heinrich, BIO Deutschland e. V.

     Märkte handelt und eben nicht um sogenannte spektaku­                   Die Kommission wies darüber hinaus auf einen weiteren
     läre Blockbuster-Medikamente.                                           innovationsfeindlichen Aspekt der deutschen Steuerpolitik
                                                                             hin, der die Biotechnologiebranche besonders hart treffe:
     Aber es ist als ein Positivum zu verzeichnen, dass die Me­              die derzeitige Regelung zur steuerlichen Verlustverrech­
     dikamentenpipeline der deutschen Biotech-Unternehmen                    nung. Die aktuelle Gesetzgebung behindere insbesondere
     gut gefüllt ist. Gemäss des jüngsten Biotechnologiereports              Investitionen von Wagniskapitalgebern in junge, innovati­
     von Ernst&Young befinden sich 15 Medikamentenkan­                       ve Unternehmen.
     didaten in der Phase 3 der klinischen Entwicklung und
     sogar 90 Kandidaten in der Phase 2.                                     BIO Deutschland fordert daher die dringend notwendige
                                                                             Schaffung besserer, innovationsfreundlicher Rahmenbedin­
     Bei der Analyse der Medikamentenpipeline deutscher                      gungen durch die Politik. Deutschland kann sich als „Land
     Biotech-Unternehmen fällt auf, dass diese im europäischen               der Ideen“, das seine technologische Innovationskraft rühmt,
     Vergleich ein hohes Innovationspotential birgt. So ist über             nicht noch mehr Fortschrittsfeindlichkeit leisten. Das geht
     die Hälfte der Therapeutika auf sog. Biologicals basierend,             schließlich zu Lasten einer besseren Gesundheitsversorgung
     wie zum Beispiel Monoklonale Antikörper, rekombinante                   mit neuen Medikamenten und Diagnostik-Methoden, von
     Proteine; RNA und DNA sowie zellbasierte Therapeutika.                  gesünderer Ernährung und einer Schonung der Umwelt.
     Auch bemerkenswert ist, dass über die Hälfte der klin­
     siche Programme im Bereich der Onkologie angesiedelt                    Verstehen Sie mich nicht falsch. Wir schaffen es auch so –
     sind. Aber es gibt auch eine beachtliche Reihe profitabel               irgendwie. Diese Branche ist schließlich eine besondere. Das
     arbeitender Unternehmen, die mit innovativen Produkten                  haben auch Sie, meine Damen, meine Herren, im vergange­
     und Dienstleistungen sogar zur Weltspitze gehören. Hier­                nen Jahr gezeigt. Trotz Aschewolke haben sich fast 500 Teil­
     bei handelt es sich beispielsweise um:                                  nehmerinnen und Teilnehmer und über 100 Referentinnen
                                                                             und Referenten zu den Deutschen Biotechnologietagen nach
     Zum einen um Diagnostika-Produkte, die zum Bespiel                      Berlin durchgekämpft, um an den Biotchnologietagen im
     bei Krebserkrankungen und Infektionen sowie bei                         neuen Gewand teilzunehmen. Wie Sie wissen zeichnet die
     Lebenmittel­u nverträglichkeiten zum Einsatz kommen.                    BIO Deutschland seit letztem Jahr für die Organisation der
                                                                             deutschen Biotechnologietage verantwortlich, und es ist
     Zum zweiten um Substanzen, die in der Kosmetik und                      unser großes Anliegen, Ihnen allen, die sich im akademi­
     Körperpflege sowie im Haushalt, aber auch in der Chemie-                schen Umfeld oder im Unternehmen mit der Biotechnologie
     Industrie eingesetzt werden.                                            befassen, eine Plattform für einen wissenschaftlichen sowie
                                                                             wirtschaftlichen Erfahrungsaustausch auf allen Ebenen zu
     Und drittens um Dienstleistungen wie Auftragsforschung                  bieten. Auf diese Weise möchten wir dazu beitragen, dass
     und -produktion sowie vielfältige Service-Angebote, unter               sich unsere Branche stärker vernetzt, um sich so zu einem
     anderem auf den Gebieten der DNA-Sequenzierung, der                     wissenschaftlich und volkswirtschaftlich starken Faktor in
     Biobanken oder der Gewebezucht.                                         unserem Land entwickelt. Ich hoffe sehr, dass Sie in diesem
                                                                             Jahr ohne größere Behinderungen zu den diesjährigen
     Darüber hinaus hat die deutsche Branche angefangen, sich                Biotechnologietagen anreisen konnten, obgleich sich seit
     gegenseitig zu helfen. Größere Unternehmen geben Start-                 gestern mit der neuen Aschewolke ja fast schon ein Déjà-vu-
     up-Unterstützung3 und über Zusammenschlüsse werden                      Erlebnis ankündigte.
     größere Einheiten mit mehr kritischer Masse gebildet4. Diese
     Aktivitäten sind durchaus als erste Anzeichen einer längst              Schließlich ist es für die Unternehmerinnen und Unterneh­
     fälligen Konsolidierung in unserer Branche zu deuten.                   mer förderlich, wenn sie mehr Energie darauf verwenden
                                                                             können, ihre Innovationen zu entwickeln und auf den
     Das positive Bild darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,             Markt zu bringen als ständig gegen unnötige Hindernisse
     dass die Bundes- und Landesregierungen mehr für den                     und drohende Existenznot ankämpfen zu müssen. – In
     innovativen Mittelstand tun könnten – Parteienkrise hin und             diesem Sinne, wünsche ich uns allen angenehme, eben­
     Landtagswahlen her. Die Expertenkommission für For­                     so mühelose wie anregende Biotechnologietage. Und ich
     schung und Innovation, die die Bundesregierung berät, hat               möchte mich an dieser Stelle bei den Organisatoren der
     in seinem jüngst erschienenen Bericht dringend die Wieder­              BIO Deutschland und der BioM, dem diesjährigen Gastge­
     aufnahme der Einführung einer steuerlichen F&E-Förderung                ber, sowie dem Programmteam ganz herzlich für die orga­
     in die aktuelle Agenda der Politik vorgeschlagen. Dasselbe              nisatorischen sowie inhaltlichen Vorbereitungen bedanken
     treffe, so der Bericht, auf die immer noch ausstehende ge­              sowie dem Ministerium für Bildung und Forschung für die
     setzliche Regelung zur Verbesserung der Rahmenbedingun­                 großartige Unterstützung.
     gen für Business Angels und VC-Investoren zu.5
     3	Qiagen-Alacris
     4	Wilex-Heidelberg-Pharma, Evotec-Develogen und Kinaxo,
        MorphoSys-Sloning
     5	E xpertenkommission Forschung und Innovation (EFI) (Hrsg.) (2011):
        Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungs­
        fähigkeit Deutschlands 2011, EFI, Berlin
Eröffnung und Begrüßung                                                21

Innovation durch Grundlagenforschung
Prof. Dr. Herbert Jäckle, Max-Planck-Gesellschaft

                     Innovation durch                                                      Innovation durch
                  Grundlagenforschung ?                                                 Grundlagenforschung !

  Deutschen Biotechnologietage 2011
  25. Mai 2011
  München
         MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT                                               MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT

                                                                 1                                                                                                        2

         Grundlagenforschung durch Innovation                          Grundlagenforschung ist ein Wirtschaftsfaktor

                                                                             > 50% des Wirtschaftswachstums basiert auf
                                                                             Grundlagenforschung (ca. 20% auf Arbeit und/oder Kapital)

       Fakten und Hintergrund
                                                                                                  increased          opened new         improved           reduced unit
            ... am repräsentativen Beispiel Pharma/Biotech                                        range of           market or          quality of         labor costs
                                                                                                  goods and          increased          goods and
                                                                                                  services           market share       services
       Tendenzen und Maßnahmen
                                                                      Enterprises which do
            … in anderen Ländern                                      not use universities
                                                                                                       42%                40%                46%              33%
                                                                      as a partner
       Notwendigkeit einzelner Maßnahmen                              Enterprises which do
                                                                      use universities as a
                                                                      partner
                                                                                                       82%                81%                85%              65%

                                                                            From: Lambert Review of Business-University Collaboration, HM Treasury, 2003
         MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT                                               MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT
   3                                                                  4
                                                                 3                                                                                                        4

   Grundlagenforschung ist wesentlich für Patente                    Verbund von Industrie und nationaler Wissenschaft

                 Citations in (bio-)pharmaceutical US-patents
                                                                          Industriepatente zitieren Wissenschaftler des eigenen Landes
                                                                          durchschnittlich 2-4 Mal häufiger als andere
                                   Public Science

                                       79%                                Narin et al. conclude:
                                                                           „... a strong scientific base is necessary for a strong national
                                                                          technology ...“

                               21%

                       Industry                                       => Nationaler Verbund bleibt vorherrschend - trotz Globalisierung
                                              Data for ‘93/‘94

                                                                               From: Narin et al. 1997.
   => Industrieforschung allein reicht nicht für Innovation                    The increasing linkage between U.S. technology and public science

         MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT                                               MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT
   5                                                                  6
                                                                 5                                                                                                        6
22   Eröffnung und Begrüßung

                                                                                                   From: Nature Biotechnology 2007, Vol. 25 (10), page 1073                                                                                                           From: Nature Biotechnology 2007, Vol. 25 (10), page 1073

                                                    F&E Ausgaben: David versus Goliath                                                                            Schlüssel zum Erfolg: wissenbasierte Ansätze

                                                                                                                                                                                                                      Big Pharma & Biotech Productivity
                                               Big Pharma & Biotech Productivity                                                                                                                                       Big Pharma  & Biotech Productivity
                                                                                                                                                                                                                               (new molecular entities)

                                                                                                                                                                    R&D expenditures (US$ billion)
              R&D expenditures (US$ billion)

                                               70                                                                                                                                                     70                                                                                          30
                                                                                                                                        63                                                                                                                                             63
                                                                                                                         61                                                                                                                                                 61

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Number of NME approvals
                                               60                                                                                                                                                     60                                                                                          25

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                NME=New Molecular Entities
                                                                                                            53                                                                                                    24                                             53
                                                                                                                                                                                                      50                      22         22
                                               50                                                                                                                                                                                                                                 20              20
                                                                                                                                                                                                                                              40 19   40               18                    18
                                                                                    40        40                                                                                                      40
                                               40                                                                                                                                                                                  34                       16         16
                                                                          34                                                                                                                                                                                                                      15
                                                                 29                                                                                                                                   30
                                               30    27
                                                                                                                                                                                                                  11                     11                                       11         11
                                                                                                                                                                                                                                                                                                10
                                                                                                                                                                                                      20     27                                 9          168                   16         16
                                                                                                                                                                                                                              8                                       14
                                               20                                                  16                         16             16                                                                         29                     12
                                                                                                                 14                                                                                                                     10
                                                                                         12                                                                                                           10          7          7                                                                    5
                                                                               10
                                               10         7           7
                                                                                                                                                                                                       0                                                                                          0
                                               0                                                                                                                                                            1998        1999       2000       2001    2002       2003       2004       2005
                                                     1998        1999     2000      2001      2002          2003         2004            2005
                                                                                                                                                                          Big Pharma R&D                                     Biotech R&D        Big Pharma NME approvals               Biotech NME approvals
                                                                                    Big Pharma R&D       Biotech R&D

                                                                                                                                                                                                           => Kleine Boote sind effektiver als Tanker

                          MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT                                                                                                                                 MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT
      7                                                                                                                                                       8
                                                                                                                                                         7                                                                                                                                                                                                   8

                                                    Bedarf: in der Pharmaindustrie                                                                                                                          Patientenpotential

       Pharmaunternehmen verlieren Patentschutz: > 70 M$ (2007-2012)
                                                                                                                                                                                                            Population nimmt von 6.5 M (2005) auf 7.6 M (2020) zu

           Pfizer                                             18,2 M$                                                                                                                                       Alterspyramide dreht sich weiter
           Sanofi-Aventis 11,0 M$                                                                                                                                                                           Anstieg von Krankheiten, die nicht mehr terminal sondern
           AstraZeneca                                        10,6 M$                                                                                                                                       chronisch sind
           Merck                                               8,3 M$                                                                                                                                       Neue (identifizierte) Krankheiten wie
           BMS                                                 8,2 M$                                                                                                                                                  - Stoffwechsel-bedingte Syndrome
           Novartis                                            7,1 M$                                                                                                                                                  - Depression und andere neurologische Krankheiten
           GSK                                                 6,3 M$                                                                                                                                                  (Demenz, chronische Müdigkeitssyndrome, etc)
           Eli Lilly                                           4,8 M$                                                                                                                                                   - SARS und H5N1 Vogelgrippe-Virus ...
                                                                                    0%        20%           40%           60%             80%     100%

                                                                                                    loss of patent protection      "safe" sales

                                                                                                                                                                                                     United Nations Department of Economic and Social Affairs,
                                                                                                                                                                                                     Population Division. World Population Prospects 2005.

                          MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT                                                                                                                                 MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT
      9                                                                                                                                                       10
                                                                                                                                                         9                                                                                                                                                                                                   10

                                                     Und: Markt nimmt weltweit zu                                                                                                                                       Was wird sich ändern ?

                                                Das Bruttoinlandsprodukt der E7 Länder (China,
                                                India, Brazil, Russia, Indonesia, Mexico and Turkei)
                                                wird sich verdreifachen
                                                von US$ 5,1 Billionen im Jahr 2004 auf US$ 15,7 Billionen im Jahr 2020
                                                                                                                                                               Verschärfter Kampf um die Pfründe
                                                China wird 2020 der zweit-/drittgrösste Markt für                                                                                                                                => G8, O5, Tigerstaaten, Schwellenländer
                                                Medikamente sein; Indien and Türkei werden in der
                                                “Top 10 Gruppe” vertreten sein

                          MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT                                                                                                                                 MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT
      11                                                                                                                                                      12
                                                                                                                                                         11                                                                                                                                                                                                  12
Sie können auch lesen