Außenwirtschaft aktuell 09/2021 - IHK Braunschweig
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1 Veranstaltungen/Unternehmerreisen 3 Seminar Compliance und Organisation im Zollbereich am 23. September ........................................ 3 Online-Seminar Export- und Zollabwicklung EU und Drittländer am 27. September ....................... 3 Seminar: Die neuen INCOTERMS in der täglichen Praxis am 28. September ..................................... 4 Seminar: Warenursprung und Präferenzen, 07. Oktober ........................................................................ 4 Seminar: Export im Vertrieb am 08. Oktober ............................................................................................ 5 China Day 2021 digital am 15. September ................................................................................................. 5 IHK-AHK Online-Beratungstage Subsahara-Afrika am 16. & 17. September ....................................... 6 ...................................... 6 WACEE21: Digitale Messe für saubere Energie und Umwelt vom 29. bis 30. September ................ 7 Zoll- und Außenwirtschaftsrecht 7 EU: Neue Einreihungen in die Kombinierte Nomenklatur ...................................................................... 7 EU: Zentrale Zollabwicklung bei der Einfuhr (centralised clearance) in Deutschland ....................... 8 EU: Neue Ursprungsregeln in der Pan-Europa-Mittelmeer-Zone ab 01. September 2021 .............. 9 EU: Merkblätter zur neuen EU-Dual-Use-VO (Verordnung (EU) 2021/821) veröffentlicht .............. 9 EU: Neufassung Dual-Use-VO: Neue AGG und Unterlagencodierungen ......................................... 10 Türkei: Mitteilung bzgl. der Vorlage von UZs zusätzlich zur A.TR ....................................................... 10 VK: Informationen der britischen Regierung zur Einreise aus geschäftlichen Gründen .................. 11 Ländernotizen 12 China: Förderung künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen.......................................................... 12 EU: Deutsch-britischer Außenhandel erholt sich nur langsam ............................................................ 12 Georgien: Bioproduktion auf dem Vormarsch ........................................................................................ 13 Griechenland: Aufbauplan schafft Chancen für deutsche Präsenz..................................................... 13 Israel: ÖPNV wird auf Elektrobusse umgestellt ....................................................................................... 14 Japan: Papier- und Pappindustrie investiert in strukturelle Veränderung .......................................... 14 Mexiko: Wirtschaft entwickelt sich besser als erwartet ......................................................................... 14 Norwegen: Norden soll attraktiver werden ............................................................................................. 15 Polen: kräftige Investitionen in das Glasfasernetz .................................................................................. 15 Russland: Ölindustrie setzt auf nachhaltige Lösungen .......................................................................... 15 Außenwirtschaft aktuell 09/2021
2 Serbien: zahlreiche Solar-Projekte in Planung ........................................................................................ 16 Südkorea: Deutscher Handel profitiert vom EU-Abkommen............................................................... 16 Türkei: Grüne Stromproduktion wird sich bis 2030 mehr als verdoppeln ..........................................17 Kooperationsangebote 18 Bulgarischer Hersteller von hochwertigen kaltgepressten Direktsäften sucht Geschäftspartner in Deutschland ................................................................................................................................................... 18 Veröffentlichungen 19 DIHK-Umfrage zu Lieferengpässen und Rohstoffknappheit ................................................................ 19 Deutsche Elektroausfuhren wachsen weiter kräftig ............................................................................... 19 Verschiedenes 20 Bundeswirtschaftsministerium unterstützt KMU bei der Erschließung neuer Märkte ..................... 20 Bund unterstützt Aussteller bei Neustart auf Messen in Deutschland ................................................ 20 Außenwirtschaft aktuell 09/2021
3 Veranstaltungen/Unternehmerreisen Seminar Compliance und Organisation im Zollbereich am 23. September IHK Braunschweig, 09:00 17:00 Uhr, 40 In den hochkomplexen und international verwobenen Lieferketten deut- scher Unternehmen sind die Anforderungen an das in diesem Bereich ar- beitende Personal durch zollrechtliche Bestimmungen und Bewilligungen hoch und erfordern regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen. Dieses Semi- nar zielt darauf ab, den Teilnehmern unmittelbar umsetzbares und vor al- lem prozessorientiertes Wissen an die Hand zu geben. Neben der Vermittlung von rechtlichen Grundlagen, vermittelt Thorsten Goebel, langjährige Führungskraft im Zollbereich der ZF Friedrichshafen AG und erfahrener Dozent für Zollseminare, den Teilnehmern konsequent, wie sie effiziente und kennzahlenbasierte Steuerungssysteme in der Zollabtei- lung als Schnittstellenfunktion ihres Unternehmens etablieren. Das Seminar richtet sich an Fach- und Führungskräfte im Zollbereich. Die Teilnehmer erwartet ein interaktives und auf aktuellen Praxisbeispielen basiertes Lehr- format. Details und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier. Online-Seminar Export- und Zollabwicklung EU und Drittländer am 27. September online, 09:00 17:00 Uhr, 20 Gerade für Anfänger im internationalen Geschäft ist die Vielzahl von unter- schiedlichen Dokumenten oft verwirrend. Im Seminar werden die wichtigs- ten Exportpapiere vorgestellt und die Teilnehmer lernen anhand von kon- kreten Praxisfällen, wie diese Dokumente ordnungsgemäß ausgefüllt wer- den. Die umfangreichen Seminarunterlagen enthalten neben allen wichtigen Dokumenten zahlreiche Checklisten, Ausfüllanleitungen und Beispielfor- mulare mit vielen nützlichen Hinweisen aus der Praxis. Dabei werden ins- besondere die Regelungen des Unionszollkodex behandelt. Details und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
4 Seminar: Die neuen INCOTERMS in der täglichen Praxis am 28. September IHK Braunschweig, 09:00 - 16:30 Uhr, 220 Zum 1. Januar 2020 sind die neuen Incoterms® 2020 in Kraft getreten. Die Incoterms® (International Commercial Terms) sind international anerkannt und im Außenhandel von großer Bedeutung. Die Klauseln werden in 90% aller internationalen Kaufverträge verwendet. Sie regeln die Rechte und Pflichten von Käufern und Verkäufern im internationalen Handel: Dazu ge- hören der Übergang einer Ware an den Käufer, aber auch Transportkosten, die Haftung für Verlust und Beschädigung der Ware, die Versicherungskos- ten sowie Fragen rund um das Thema Zollabwicklung und Umsatzsteuern. Inhalte: − Sinn und Zweck sowie der Rolle der Incoterms® 2020 − Überblick über die grundsätzlichen Änderungen der neuen In- coterms® 2020 im Verhältnis zu den alten 2010 neuer Katalog der Incoterms® Einführung/Definitionen − Gesamtüberblick mit Details der einzelnen Incoterms®-Klauseln, Block-Übersichten nach Incoterms®-Gruppen und nach Transport- arten − Kosten- und Risikotragung der Vertragsparteien im Rahmen der In- coterms® 2020 − Zollrechtliche Relevanz der Incoterms® 2020 bei Ausfuhrgeschäf- ten (Defini -DA) − Umsatzsteuerliche Relevanz der Incoterms® 2020 bei Reihenge- schäften/ Dreieckverkehren (innergemeinschaftlich, international) − Praxisfälle Hier geht es zur Anmeldung. Seminar: Warenursprung und Präferenzen, 07. Oktober IHK Braunschweig, 09:00 16:30 Uhr, Zollpräferenzen sind wichtige Exportförderungsmittel. Aufgrund von Ab- kommen der Europäischen Gemeinschaft (EG) mit verschiedenen Ländern, insbesondere mit den Ländern der Paneuropäischen Freihandelszone (Ru- mänien, Bulgarien, Schweiz, Norwegen, Island) und bestimmten Mittel- meerländern (z.B. Ägypten, Algerien, Tunesien, Marokko, Israel, Jordanien), Südafrika, Chile und Mexiko können Waren mit Präferenzursprungseigen- schaft zollbegünstigt aus der EG in diese Bestimmungsländer eingeführt werden. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
5 Inhalte: − − Vorstellung ausgewählter Präferenzabkommen der EG einschließlich Einbindung in die neue PAN-Euro-Med-Zone − Systematik der Ursprungsregeln, dargestellt anhand eines Ur- sprungsprotokolls zu einem aktuellen Freihandelsabkommen der EG mit einem Partnerland − vollständiges Gewinnen und Herstellen − ausreichende, sog. ursprungsbegründende Be- und Verarbeitung (Verarbeitungsliste) − Besonderheiten außerhalb der Verarbeitungsliste (Toleranzen, Ver- lagerung von Produktionsschritten in ein Partnerland mit Kumulie- rungsmöglichkeiten) − Nachweis der Präferenzursprungseigenschaft einer Ware Hier geht es zur Anmeldung. Seminar: Export im Vertrieb am 08. Oktober IHK Braunschweig, 09:00 16:30 Uhr, 220 Auslandsmärkte eröffnen neue Absatzchancen und versprechen lukrative Geschäfte. Sie lernen die wichtigsten Grundlagen kennen, um kompetent auftreten zu können. Dieses Seminar vermittelt kompakt und strukturiert ein übergreifendes Wissen über wesentliche Zusammenhänge von A (Auf- tragsabwicklung) bis Z (Zoll). Inhalte: − Angebotserstellung − Grundkenntnisse der Versandabwicklung − Einführung in die Ursprungsbereiche und deren Regeln − Besonderheiten bei der Umsatzsteuer Hier geht es zur Anmeldung. China Day 2021 digital am 15. September Der China Day 2021 findet auch in diesem Jahr als virtuelles Online-Event unter dem Titel "Krise als Chance? Zur Zukunft der chinesisch-deutschen Wirtschaftszusammenarbeit" statt. Der China Day 2021 digital wird von der Chinesischen Handelskammer in Deutschland (CHKD) in Kooperation mit dem Bundesverband der Deut- schen Industrie e.V. (BDI) und dem Deutschen Industrie- und Handels- Außenwirtschaft aktuell 09/2021
6 kammertag e.V. (DIHK) organisiert und am 15. September 2021, 9.00 - 12.00Uhr MESZ online übertragen. Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf der Homepa- ge www.chk-de.org sowie auf dem Linkedin-Kanal der CHKD. Die Anmeldung für den China Day 2021 digital ist ab sofort online möglich. IHK-AHK Online-Beratungstage Subsahara-Afrika am 16. & 17. September Subsahara-Afrika bietet Geschäftschancen für deutsche Unternehmen. Der afrikanische Markt öffnet sich und wirbt weltweit um Handelspartner und Investoren. Die Covid-19 Pandemie bringt Herausforderungen und zugleich Chancen und Potentiale für Geschäftsaktivitäten auf dem afrikanischen Kontinent mit sich. Am 16. und 17. September 2021 bietet Ihnen das Netzwerk der Deutschen Auslands-handelskammern in Subsahara-Afrika (AHK-Netz) in Zusammen- arbeit mit Industrie- und Handelskammern aus ganz Deutschland kostenlo- se Individual-Beratungen. Ca. 30 AHK-Expert*innen beantworten im Rah- men von 45-minütigen virtuellen Einzelgesprächen Ihre konkreten Fragen zu allgemeinen und branchenbezogenen Themen zu den verschiedenen Märkten in Westafrika, Ostafrika und im Südlichen Afrika. Zum Auftakt der Beratungsgespräche findet zudem ein einstündiges virtu- elles Event zu den Geschäftschancen in Subsahara-Afrika statt. Die Anmel- dung für die Beratungen und das Eröffnungsevent erfolgt über eine Ter- minbuchungsplattform, auf der Sie die Profile der AHK-Berater*innen ein- sehen und anhand der jeweiligen Branchen- und Länderexpertise Ihre indi- viduellen Termine buchen können. Hier können Sie sich kostenlos registrie- ren: https://ahk-subsahara-afrika.ascrion.com/ am 21. September Die Vereinigten Staaten sind die größte Volkswirtschaft der Welt und der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Produkte außerhalb Europas. Auf- grund des enormen Marktpotenzials zeigen deutsche Unternehmen wei- terhin starkes Interesse am US-Markt und sehen dort großes Potenzial für ihre Waren oder Dienstleistungen. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
7 Welche Geschäftsmöglichkeiten bieten sich in den USA? Auf welche Be- sonderheiten des amerikanischen Marktes sollten sich Unternehmen ein- stellen? Und mit welchen rechtlichen und steuerlichen Auswirkungen ist nach der US-Wahl zu rechnen? Diese und weitere Fragen beantworten Ihnen Hans-Michael Kraus, Partner in der Anwaltskanzlei Smith, Gambrell & Russell, sowie Arnold Servo, Partner bei Rödl & Partner, bei unserer Prä- senzveranstaltung in Wolfsburg. Weitere Informationen sowie die Möglich- keit zur kostenfreien Anmeldung unter: USA nach der Wahl WACEE21: Digitale Messe für saubere Energie und Um- welt vom 29. bis 30. September Vom 29. bis zum 30. September 2021 lädt die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana zur 9. West African Clean Energy & Environment Trade Fair & Conference (WACEE) ein. Die WACEE hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2012 zu einer der wichtigsten Plattformen für den Austausch über saubere Energie, Wasser und Kreislaufwirtschaft in Westafrika entwickelt. Deutschen Unternehmen bietet das Event die Gelegenheit, ihre Produkte vorzustellen und Kontakte für den Markteinstieg bzw. -ausbau in Westafrika zu knüpfen. Den Link zur Anmeldung und weiteren Informationen finden Sie hier. Zoll- und Außenwirtschaftsrecht EU: Neue Einreihungen in die Kombinierte Nomenklatur (Europäisches Amtsblatt) Die Europäische Kommission hat mit den Durch- führungsverordnungen neue Einreihungen in die Kombinierte Nomenklatur (KN) vorgenommen. Diese gelten ab dem 06. September. Betroffen sind: − ein elektrisches vierrädriges Fahrzeug mit der KN 87031018 als Spe- zialfahrzeug zur Personenbeförderung und nicht speziell für Behin- derte, − eine Clip-on-Kameralinse mit der KN KN 90021100, die z. B. in Ver- bindung mit einem Smartphone zur Verbreiterung des Sichtfeldes dient, Außenwirtschaft aktuell 09/2021
8 − eine medizinische Bandage aus elastischem Gewebe mit einer Breite von etwa 5 cm, einseitig mit Klebematerial aus synthetischem Kaut- schuk überzogen und mit einem Quadratmetergewicht von 1.500 Gramm oder weniger mit der KN 59061000 − und eine Seitenwand als eigenständiges Zeltzubehör mit KN 63079098. EU: Zentrale Zollabwicklung bei der Einfuhr (centralised clearance) in Deutschland (Zoll) In seiner Fachmeldung vom 11. August 2021 informiert der Zoll, dass in Deutschland ab sofort eine mitgliedsstaatenübergreifende Zentrale Zoll- abwicklung im Rahmen der Einfuhr (centralised clearance import, CCI) auch für Anmeldungen zum zollrechtlich freien Verkehr möglich ist. Bei- spiel: Eine Zollanmeldung zum zollrechtlich freien Verkehr wird in Deutschland zentral abgegeben. Die Ankunft der Ware, deren Gestellung und deren Überführung in die vorübergehende Verwahrung erfolgt jedoch in einem anderen EU-Mitgliedsstaat. Die Zentrale Zollabwicklung kann sowohl auf Grundlage einer Stan- dardzollanmeldung als auch im Verfahren der vereinfachten Zollanmel- dung/Anschreibung in der Buchführung des Anmelders erfolgen und ist nun für alle gemäß Art. 149 Abs. 1 UZK-DA zulässigen Einfuhrverfahren möglich. Die Bewilligung für die Zentrale Zollabwicklung bei der Einfuhr ist analog zu den übrigen mitgliedsstaatenübergreifenden zollrechtlichen Be- willigungen über das EU-Trader-Portal zu stellen. Gemäß Art. 179 Abs. 2 UZK (Zentrale Zollabwicklung) muss das antragstellende Unternehmen zu- gelassener Wirtschaftsbeteiligter für zollrechtliche Vereinfachungen sein (Authorised Economic Operator, AEO-C). Die Möglichkeit, die mitgliedsstaatenübergreifende Zentrale Zollabwicklung bei Zollanmeldungen zur Überlassung in den freien Verkehr nun auch in Deutschland nutzen zu können, trägt zu einer weiteren Verfahrensvereinfa- chung für Unternehmen bei. Sie ermöglicht Unternehmen mit EU-weiten Wareneingängen, ihre einfuhrbezogenen Zollprozesse in Deutschland wei- ter zu bündeln. Allerdings erfolgt die Kommunikation zwischen den betei- ligten Mitgliedsstaaten dabei zunächst weiterhin manuell. Das bedeutet, dass z.B. die Information über die Warengestellung und Schließung des Verfahrens der Vorübergehenden Verwahrung von Mitgliedsstaat A an Mit- gliedsstatt B nicht automatisch erfolgt, sondern manuell von der Zollstelle in Mitgliedsstaat A ausgelöst werden muss. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
9 Das volle Potential der mitgliedsstaatenübergreifenden Zentralen Zollab- wicklung bei der Einfuhr wird erst mit der vollständigen Automatisierung der Prozesse ausgeschöpft werden können. Hierfür müssen die EU und ihre Mitgliedstaaten jedoch zuerst gemeinsame IT-Spezifikationen entwickeln, die anschließend noch von den Mitgliedsstaaten umzusetzen sind. Das UZK-IT-Work-Programme sieht für das diesbezügliche IT-Projekt Clearance Import vor. EU: Neue Ursprungsregeln in der Pan-Europa- Mittelmeer-Zone ab 01. September 2021 (DIHK) Unternehmen, die Waren mit der Schweiz, Norwegen, Island, den Faröer-Inseln oder Jordanien austauschen, können ab September von ver- einfachten Ursprungsregeln profitieren. Weitere Länder könnten bald fol- gen. Internationale Handelsabkommen beinhalten für Unternehmen teils enor- me Zollvorteile wenn sie denn genutzt werden. Doch gerade kleinere Be- triebe scheitern oft an bürokratischen Hürden bei der Ermittlung und An- wendung der präferenziellen Ursprungsregeln, also der Vorschriften zur Bestimmung des für die Zollbemessung maßgeblichen Warenur- sprungs. Vor diesem Hintergrund hatten sich 2019 die EU-Mitglieder und 22 weitere Partner darunter etwa die EFTA-Staaten, die Mittelmeeranrai- ner, die westlichen Balkanstaaten oder die Türkei im "Regionalen Über- einkommen über Pan-Europa-Mittelmeer-Präferenzursprungs-regeln", kurz PEM, auf modernisierte Ursprungsregeln geeinigt. In Kraft treten sollen die neuen PEM-Ursprungsregeln am 1. September 2021, zunächst aller- dings voraussichtlich nur mit der Schweiz, Norwegen, Island, den Faröer- Inseln und Jordanien. Die EU geht davon aus, dass die übrigen PEM-Länder bis Ende 2021/Anfang 2022 nachziehen. Lediglich Marokko, Algerien und Syrien haben den neuen Regeln bislang nicht zugestimmt. EU: Merkblätter zur neuen EU-Dual-Use-VO (Verord- nung (EU) 2021/821) veröffentlicht (BAFA) In Vorbereitung auf das Inkrafttreten der EU-Dual-Use-VO am 9. September 2021 hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zwei neue Merkblätter veröffentlicht. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
10 Eine ausführliche Darstellung der ab dem 9. September 2021 geltenden Rechtslage bietet das Merkblatt Die neue EU-Dual-Use-Verordnung (Ver- ordnung (EU) 2021/821). Das Merkblatt zum Art. 5 der neuen EU-Dual-Use- Verordnung bietet den Unternehmen eine Hilfestellung bei der Anwendung des neu eingeführten Art. 5 EU-Dual-Use-VO. EU: Neufassung Dual-Use-VO: Neue AGG und Unterla- gencodierungen (GZD) Am 11.06.2021 wurde die Verordnung (EU) 2021/821 des Europäi- schen Parlaments und des Rates vom 20. Mai 2021 über eine Unionsrege- lung für die Kontrolle der Ausfuhr, der Vermittlung, der technischen Unter- stützung der Durchfuhr und der Verbringung betreffend Güter mit doppel- tem Verwendungszweck veröffentlicht. Die Verordnung tritt nach einer Übergangsfrist von 90 Tagen nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union am 9. September 2021 in Kraft. Die Verordnung sieht im Anhang II die neue Allgemeine Ausfuhrgenehmi- gung der Union Nr. EU007 für die konzerninterne Ausfuhr von Software und Technologien und die neue Allgemeine Ausfuhrgenehmigung der Uni- on Nr. EU008 für Verschlüsselung vor. Für die Anmeldung stehen in ATLAS-Ausfuhr folgende Codierungen zur Verfügung: − − Türkei: Mitteilung bzgl. der Vorlage von UZs zusätzlich zur A.TR (DIHK) Seit 1. Januar 2021 ist die Vorlage von Ursprungszeugnissen bei der Wareneinfuhr in die Türkei zusätzlich zur A.TR gemäß Artikel 205 (4) ç der türkischen Zollverordnung nur noch in begründeten Ausnahmefällen erfor- derlich. Das türkische Handelsministerium hat die Zollstellen hierrüber nun erneut informiert. Die Türkei hatte am 10. Dezember 2020 eine Änderung der Zollverordnung im offiziellen Amtsblatt Nr. 31330 veröffentlicht. Die Änderung trat zum 1. Januar 2021 in Kraft und betrifft Artikel 205 (4) ç über die Ausnahmen vom Erfordernis der Vorlage eines Ursprungszeugnisses (UZ). Außenwirtschaft aktuell 09/2021
11 Die Formulierung wurde dahingehende angepasst, dass UZ nur noch in solchen Fällen zusätzlich zur A.TR vorgelegt werden müssen, bei denen die betreffenden Waren handelspolitischen Maßnahmen (vgl. Artikels 47 des Beschlusses 1/95 über handelspolitische Maßnahmen) unterliegen. Der DIHK hatte sich für diese Eingrenzung wiederholt bei den politischen Ent- scheidungsträger:innen in Berlin, Brüssel und Ankara eingesetzt. In einem Schreiben vom 22. Juni 2021 informiert das türkische Handelsmi- nisterium die EU-Kommission, dass es die Zollstellen und Zolldienstleister in der Türkei in einer Mitteilung vom 21. Juni 2021 nochmals darüber unter- richtet hat, dass UZs zusätzlich zur A.TR i.d.R. nicht mehr erforderlich sind, sondern nur noch in begründeten Ausnahmefällen verlangt werden sollen. VK: Informationen der britischen Regierung zur Einreise aus geschäftlichen Gründen (DIHK) Die britische Regierung hat Informationen für die Einreise und Ein- wanderung ins Vereinte Königreich veröffentlicht. Der Leitfaden Guide for EEA business travellers möchte Klarheit darüber schaffen, was Geschäftsreisende im Vereinigten Königreich mit oder ohne Visum tun können, damit diese vor ihrer Reise in das Vereinigte Königreich gegebenenfalls ein entsprechendes Visum beantragen können. Das Pa- pier Common queries leaflet for au pairs, business travellers, Erasmus+ stu- dents and those looking to come to the UK for an internship, liefert wichti- ge Informationen, für die genannten Gruppen für ihre Reise ins Vereinigte Königreich. Zudem finden EU-Bürger unter dem Link https://www.gov.uk/guidance/the-uks-points-based-immigration-system- information-for-eu-citizens.de ausführliche Informationen über das briti- sche Einwanderungssystem inkl. Themen wie EU Settlement Scheme, Ar- beiten und Studieren in Großbritannien. Zusätzliche aktuell geltende Corona-bedingte Regeln zu Einreise, Trans- port, Logistik u.a. finden sich zudem auf der Webseite der AHK Großbritan- nien: https://grossbritannien.ahk.de/coronavirus. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
12 Ländernotizen China: Förderung künstliche Intelligenz im Gesund- heitswesen (GTAI) Wer zum Arzt muss, wird in China immer öfter digital betreut. Sei es durch ein Internet-Krankenhaus, das in leichteren Fällen online ärztlich be- raten, Medikamente verschreiben und diese meist über Drittanbieter liefern kann. Oder man bedient einen Gesundheitsautomaten mit angeschlossener Medikamentenausgabe im eigenen Wohnviertel. Als Pilotprojekt stellt diese der große Versicherer Ping An im Shanghaier Stadtviertel Changning auf. Ping An gilt manchem Kenner nicht ohne Grund als Chinas heimlicher KI- Riese im Gesundheitsbereich. Im Sinne und mit Unterstützung der Regie- rung verfolgt er mit seinen KI-basierten smarten Lösungen mehrere Ziele: So will er dadurch Kosten einsparen beispielsweise durch frühzeitiges Er- kennen von Risikogruppen durch Vorsorgeuntersuchungen (mit möglichst wenig Personaleinsatz), die Effizienz erhöhen bei Patientenversorgung und Krankenhausmanagement sowie Ressourcen besser nutzen beispielsweise durch telemedizinische Ansätze. EU: Deutsch-britischer Außenhandel erholt sich nur langsam (GTAI) Das Vereinigte Königreich erholt sich nach dem Coronaschock nur langsam vom starken Einbruch im Außenhandel. In den ersten fünf Mona- ten 2021 lag der britische Handel mit der EU bei den Importen 0,5 Prozent und bei den Exporten 3,8 Prozent über dem Corona-bedingt niedrigen Ni- veau aus dem Vorjahr. Im Handel mit Deutschland zeigten sich die Importe mit 9,2 Prozent deutlich über dem Tiefpunkt im letzten Jahr, während die Warenexporte in die Bundesrepublik noch 4,0 Prozent zurückliegen. Vergleicht man aber die Handelsentwicklung von Januar bis Mai 2021 mit den Durchschnitten von 2018 bis 2020, zeigt sich, wie weit der britische Außenhandel zurückliegt. Während die Exporte in die EU und Deutschland dann noch 10,5 Prozent beziehungsweise 12,4 Prozent niedriger sind, sind es bei den Importen sogar 16,6 Prozent beziehungsweise 13,5 Prozent. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
13 Georgien: Bioproduktion auf dem Vormarsch (GTAI) Das im Südkaukasus gelegene Georgien ist stolz auf seine lange Agr- artradition mit einer Vielzahl an Erzeugnissen wie Wein, Honig, Tee, Obst und Gemüse. Abwechslungsreiche natürliche Bedingungen lassen den An- bau verschiedenster landwirtschaftlicher Kulturen zu, wenn auch nur in kleinem Maße. Denn das bergige Relief und der karge Boden lassen keinen Raum für die Massenproduktion von billigen Agrarprodukten. Doch gerade darin liegt Georgiens Chance für Biolandbau. "Grüne" Landwirtschaft steckt in Georgien bisher noch in den Kinderschu- hen. In den letzten zehn Jahren wurde in der Kaukasusrepublik eine Fläche von 51 Hektar (+3,6 Prozent) auf Ökolandbau umgestellt, sodass Anfang 2020 gerade einmal auf 1.452 Hektar Biolandwirtschaft betrieben wurde. Das entsprach lediglich 0,1 Prozent des gesamten Agrarlandes. Zum Ver- gleich: Im globalen Maßstab machte Bio zum gleichen Zeitpunkt 1,5 Pro- zent der Agrarnutzfläche aus, in der Europäischen Union sogar 8,1 Prozent. Doch es geht bergauf mit der Bioproduktion im Südkaukasus: Eine Fläche von 484 Hektar wird aktuell auf organische Landwirtschaft umgestellt. Den jährlichen durchschnittlichen Gewinnzuwachs aus Bioprodukten in Georgi- en bemisst USAID in der Studie Horticulture Biomarket Survey auf stolze 20 Prozent. Am lukrativsten sind Gemüse, Trockenfrüchte und Fruchtsäfte. Griechenland: Aufbauplan schafft Chancen für deutsche Präsenz (GTAI) Deutschland ist der wichtigste griechische Handelspartner. Im Jahr 2019 war es auch deren größter Investor mit einer Summe in Höhe von 8,2 Milliarden Euro, so die griechische Zentralbank. Vor Ort sind 130 deutsche Unternehmen tätig, die zusammen einen Jahresumsatz von 10,2 Milliarden Euro erwirtschaften. In der Studie des griechischen Instituts für Wirtschaft- deutschen Unternehmer- tums in der griechischen Wi Auslandshan- delskammer (AHK) Griechenland im April 2021 erstellt wurde, wird die Be- deutung Deutschlands für die griechische Wirtschaft ausführlich erörtert. titionen sind unabdingbar, wenn es um die wirtschaftli- che Entwicklung Griechenlands geht, genauso wie die Förderung der Ex- schäftsführer des IOBE, in einem Interview gegenüber Germany Trade & In- vest. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
14 Israel: ÖPNV wird auf Elektrobusse umgestellt (GTAI) Das israelische Verkehrsministerium (Ministry of Transportation and Road Safety) hat einen Plan zur Elektrifizierung der Busflotte im öffentli- chen Verkehr vorgelegt. Im Juli 2021 erklärte Verkehrsministerin Merav Mi- chaeli, bereits im kommenden Regierungshaushalt würden die erforderli- chen Mittel für den Aufbau eines Netzes von Ladestationen und für den Er- werb von Bussen mit Elektroantrieb bereitgestellt. Ziel des Verkehrsministeriums ist es, den Anteil von Elektrobussen an der Gesamtzahl der im innerstädtischen Verkehr eingesetzten Linienbusse bis 2026 auf 60 Prozent zu erhöhen. Bis 2035 sollen alle im öffentlichen Ver- kehr verwendeten Busse mit elektrischem Antrieb ausgerüstet sein. Japan: Papier- und Pappindustrie investiert in strukturel- le Veränderung (GTAI) Die Nachfrage nach Papier- und Pappeerzeugnissen hat aufgrund der Coronapandemie weiter nachgelassen. Sie hat sich laut Angaben der Japan Paper Association 2020 auf rund 22,9 Millionen Tonnen verringert, dürfte sich 2021 jedoch leicht erholen. Der Branchenverband erwartet auf- grund der Konjunkturbelebung und des gestiegenen Transportbedarfs vor allem im Pappebereich einen Mehrverbrauch. Vom Nachfragerückgang ist vor allem der Papierverbrauch betroffen, was sich bei den größten Abnehmersegmenten Büropapiere und Druckerzeug- nisse niederschlägt. Dafür ist sowohl die Covid-19-Entwicklung verant- wortlich, die Arbeit im Home-Office und papierloses Arbeiten gefördert hat, als auch die seit mehreren Jahren anhaltende digitale Transformation in vielen Branchen. Mexiko: Wirtschaft entwickelt sich besser als erwartet (GTAI) Da sich die ersten Monate des Jahres 2021 besser entwickelten als angenommen, hat die mexikanische Zentralbank Banxico (Banco de Méxi- co) ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum deutlich angehoben: An- statt um 3,3 Prozent soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2021 nun um 6 Prozent zulegen, so Banxico. Für das kommende Jahr erwartet die Bank immerhin ein Plus von 3 Prozent, gleichauf mit der Prognose des Internati- onalen Währungsfonds (IWF). Gründe für die optimistischere Einschätzung der Zentralbank sind rasch abnehmende Covid-19-Fallzahlen und die bislang relativ erfolgreiche Impf- kampagne. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
15 Mit Stand Mitte Juni wurden knapp 40 Millionen Dosen verabreicht, bis März 2022 soll nach Angaben der Regierung das Impfprogramm abge- schlossen sein. Mexiko verlässt sich dabei vor allem auf Impfstoffe der An- bieter AstraZenecea und Pfizer/Biontech, bezieht jedoch auch Impfdosen aus China (CanSino, Sinovac) und Russland (Gamaleya). Norwegen: Norden soll attraktiver werden (GTAI) Die beiden nördlichen Regionen Norwegens Troms og Finnmark und Nordland sowie Spitzbergen beheimateten 2020 mit 487.000 Ein- wohnern weniger als jeden zehnten Norweger, Tendenz fallend. Im Ge- gensatz dazu wird die Gesamtbevölkerung des Königreichs Prognosen zu- folge bis 2050 um 12 Prozent zunehmen. Diesem gegenläufigen Trend will die Regierung entgegenwirken, unter an- derem mit einer Sonderförderung für Unternehmen im Norden. Im Jahr 2020 waren in den beiden nördlichen Regionen mehr als 32.000 von den landesweiten 428.000 Unternehmen tätig, 99 Prozent von ihnen hatten weniger als 50 Angestellte. Jeweils etwa ein Fünftel der Arbeitsplätze schaf- fen dort der Handel sowie der Bau- und Immobiliensektor. Der drittgrößte Arbeitgeber ist der Transport- und Logistiksektor, der etwa jedem zehnten Beschäftigten einen Job bietet. Polen: kräftige Investitionen in das Glasfasernetz (GTAI) Polen baut die Glasfasernetze aus. Dafür stehen im Rahmen des Programms Digitales Polen (Program Operacyjny Polska Cyfrowa; POPC), das von der Europäischen Union (EU) mitfinanziert wird, zunächst 1,02 Mil- liarden Euro zur Verfügung. Den größten Förderbetrag erhält nach Angaben des Projektzentrums Digi- tales Polen (Centrum Projektów Polska Cyfrowa; CPPC), das die Regierung etabliert hat, die polnische Firma Fiberhost S.A. (früher: Inea S.A.). Sie stellt Dienstleistungen in den Bereichen Internet und Fernsehen zur Verfügung. Russland: Ölindustrie setzt auf nachhaltige Lösungen (GTAI) Eine altersschwache Infrastruktur und Unfälle führen in Russland jährlich zu mindestens 10.000 Öllecks, schätzt Greenpeace. Häufig werden die Defekte und ihre Folgen erst spät oder gar nicht bemerkt. Rund 9.000 Tonnen Öl entwichen im Mai 2021 aus einer Pipeline der Lukoil-Lagerstätte Oshskoye in der Republik Komi und gelangten über die Flüsse Kolwa und Petschora in die Barentssee. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
16 Der globale Klimawandel verschärft die Situation. Rund 45 Prozent der Öl- und Erdgasfelder in der Arktis stehen auf instabilem Grund, meldet der zwi- schenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC). Der auftauende Permafrostboden kann zum Absacken von Bohrtürmen und Pipelines füh- ren. Weitere Öllecks sind die Folge. Die Behörden in Russland reagieren mit der Einführung neuer Haftungsregeln für die Erdölbranche. Konzerne müs- sen Rücklagen für Schadenersatz bilden und Pläne mit Maßnahmen zur Vermeidung und Beseitigung von Ölunfällen vorlegen. Serbien: zahlreiche Solar-Projekte in Planung (BMWi) Die serbische Regierung will mit verschiedenen Projekten den Anteil von Solarenergie an der Stromproduktion erhöhen - Hersteller und Projek- tierer von PV-Anlagen profitieren von diesem positiven Signal. Die Regie- rung Serbiens will den Ausbau von PV-Anlagen vorantreiben. Für Anfang September plant das Energieministerium ein Programm zur Förderung von Solaranlagen. Privathaushalte sollen über das neue Programm Subventio- nen für den Einbau von Solarkollektoren zur Energieerzeugung erhalten. Außerdem investiert die Regierung in den Bau mehrerer großer Solarkraft- werke. Geplant ist unter anderem eine gemeinsame Photovoltaikanlage mit einer Kapazität von insgesamt 700 MW mit Nordmazedonien und Albanien. Südkorea: Deutscher Handel profitiert vom EU- Abkommen (DIHK) Rundes Jubiläum für einen erfolgreichen Vertrag: Am 1. Juli 2011 trat das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Südko- rea in Kraft. Eine Bilanz nach zehn Jahren zeigt: Das Abkommen hat die Handelsbeziehungen gestärkt und das Korea-Geschäft auch für deutsche Unternehmen geöffnet. Doch es gibt auch Modernisierungsbedarf. Das EU-Abkommen mit Korea war das erste der neuen Generation die beispielsweise Nachhaltigkeitskapitel umfassen und auch das erste seiner Art mit einem asiatischen Land. Es brachte unter anderem eine weitgehen- de Abschaffung von Zöllen für Ursprungswaren der beteiligten Länder oder auch Marktzugang in den Bereichen Dienstleistungen und Investitionen. Zudem entfielen dank der stärkeren regulatorischen Kooperation zwischen der EU und Korea kostspielige Prüf- und Zertifizierungsverfahren. In Folge ist der bilaterale Handel seit 2011 um 50 Prozent auf jährlich über 110 Milli- arden Euro gestiegen, der Dienstleistungshandel hat sogar um 86 Prozent auf 20 Milliarden Euro pro Jahr zugelegt. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
17 Es gibt jedoch aus Sicht der Wirtschaft auch Verbesserungsbedarf. So sind etwa die Ursprungs- und Zollbestimmungen teilweise sehr komplex, sodass insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen vielfach auf die Nutzung der Vorteile des Abkommens verzichten. REX & Co. könnten die Akzeptanz beim Mittelstand erhöhen Erleichterung würde es deutschen Unternehmen zum Beispiel bringen, den Nachweis des "Ermächtigten Ausführers" durch eine einfache Erklärung zum Ursprung als "Registrierter Ausführer" (REX) zu ersetzen, das Direktbe- förderungsprinzip abzuschaffen sowie auch reparierte Waren zolltariflich zu begünstigen. Deutschland ist mit einem bilateralen Handelsvolumen von 29,1 Milliarden Euro (2020) innerhalb der EU der mit Abstand wichtigste Handelspartner für Korea. Umgekehrt ist die Republik Deutschlands drittwichtigster Export- markt in Asien. Rund 500 deutsche Unternehmen mit etwa 100.000 Be- schäftigten sind vor Ort aktiv, und seit 40 Jahren gibt es eine Auslandshan- delskammer (AHK), die sich für alle Belange zur Stärkung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen einsetzt. Potenzial für eine vertiefte Zusammenar- beit sieht sie auch in Zukunft unter anderem in den Bereichen Mobilität, Gesundheit, Erneuerbare Energien, Infrastruktur oder Industrie (4.0). Türkei: Grüne Stromproduktion wird sich bis 2030 mehr als verdoppeln (BMWi - Exportinitiative Energie) Die Gesamtkapazität von Erneuerbare- Energie-Anlagen in der Türkei wird in den kommenden zwanzig Jahren deutlich steigen, erwarten Analystinnen und Analysten. Für Hersteller und Projektierer solcher Anlagen ist das ein gutes Signal. Bis zum Jahr 2030 wird sich die Gesamtkapazität von Erneuerbare- Energie-Anlagen in der Türkei mehr als verdoppeln. Das ist das Ergebnis ei- nes Berichts des Beratungs- und Analyseunternehmens GlobalData. Dem- nach wird die Leistung grüner Stromerzeugung in der Türkei von derzeit rund 19 GW voraussichtlich auf rund 49 GW im Jahr 2030 steigen. Das wä- re ein jährliches Wachstum von etwa zehn Prozent. Anbietende von Erneu- erbare-Energie-Anlagen könnten demnach künftig von einer steigenden Nachfrage nach ihren Produkten profitieren. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
18 Kooperationsangebote Bulgarischer Hersteller von hochwertigen kaltgepressten Direktsäften sucht Geschäftspartner in Deutschland Die Firma FRESHKO 2020 OOD (GmbH) ist ein etablierter bulgarischer Hersteller von hochwertigen kaltgepressten und hochdruckbehandelten Direktsäften. Sie ist durch die Zusammenarbeit von zwei Unternehmen entstanden, die ihr Fachwissen für die Ern- te qualitätsvoller Rohstoffe (Obst und Gemüse) sowie die Anwendung der innovativen Hochdruckpasteurisierung in einem gemeinsamen Getränke- portfolio kombinieren. Das Ergebnis sind gekühlte Säfte von höchster Qua- lität, deren Haltbarkeit ohne Hitze oder Konservierungsstoffe um mehrere Monate verlängert wird, während Qualität, Geschmack und Vitamine für den gesamten Zeitraum erhalten bleiben. Detaillierte Informationen zum Unternehmen und zu den innovativen hochdruckbehandelten Produkten erhalten Sie unter https://freshko.bg sowie in der Broschüre. Nach dem lokalen Erfolg ist die Firma FRESHKO 2020 OOD auf der Suche nach Partnerunternehmen in Deutschland, um die Säfte als fertiges Endprodukt zu vertreiben oder unter einem privaten Label herzustellen. Die Kommunikation kann sowohl in deutscher als auch in englischer Spra- che erfolgen. Sollten Sie Interesse an einer Kooperation mit FRESHKO 2020 OOD haben, schicken Sie bitte das Anmeldeformular zu. Wir werden Ihr Anmeldefor- mular an die bulgarische Firma weiterleiten und unmittelbar danach wird ein Firmenvertreter Kontakt mit Ihnen aufnehmen. Für Rückfragen steht Frau Tatyana Delcheva (Tel.: +359 894 646 718, E- Mail: tatyana.delcheva(at)ahk.bg) Ihnen gerne zur Verfügung. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
19 Veröffentlichungen DIHK-Umfrage zu Lieferengpässen und Rohstoffknapp- heit Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen bei Vorprodukten und Roh- stoffen machen derzeit nicht nur der international orientieren deutschen Industrie zu schaffen sie treffen Betriebe sämtlicher Branchen und Grö- ßenklassen. Das zeigt eine aktuelle Blitzumfrage des DIHK unter knapp 3.000 deutschen Unternehmen im In- und Ausland. Der wirtschaftliche Erholungsprozess nach der Krise wird dadurch er- schwert. Als Gründe für Rohstoffengpässe nennen die Unternehmen vor al- lem eine gestiegene Nachfrage sowie angesichts der unterschiedlichen Entwicklung des Pandemiegeschehens in der Welt zu geringe Produkti- onskapazitäten (70 Prozent) und Transportprobleme (53 Prozent). Die Folge sind höhere Einkaufspreise, längere Wartezeiten bis hin zu Produktions- stopps. Zwei Drittel sehen sich gezwungen, Preiserhöhungen an Kunden weiterzugeben oder planen dies. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier Deutsche Elektroausfuhren wachsen weiter kräftig (ZVEI) Mit 18,5 Milliarden Euro haben die Exporte der deutschen Elektroin- dustrie ihren Vorjahreswert im Juni 2021 insgesamt um 19,0 Prozent über- troffen. Der kräftige Anstieg dürfte allerdings zumindest teilweise darauf zurückzuführen sein, dass die Exporte im Vergleichsmonat Juni 2020 ‒ vor allem aufgrund der Corona-Pandemie ‒ noch um 6,4 Prozent gefallen wa- ren. chenausfuhren auf 108,3 Milliarden Euro. Das waren 13,0 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2020 und 1,8 Prozent mehr als im Vorkrisenjahr -Konjunkturexperte Jürgen Polzin. Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland konnten im Juni um 19,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 17,3 Milliarden Euro zulegen. Kumuliert von Januar bis Juni 2021 stiegen die Einfuhren um 17,6 Prozent auf 103,9 Milliarden Euro. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
20 Verschiedenes Bundeswirtschaftsministerium unterstützt KMU bei der Erschließung neuer Märkte (BMWi) In einer europaweiten Ausschreibung wurden in einer 1.Tranche insgesamt 107 Maßnahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für KMU (MEP) für das Projektjahr 2022 veröffentlicht. Die Ausschreibung um- fasst die Formate Informationsveranstaltung, Markterkundung, Geschäfts- anbahnung, digitale Geschäftsanbahnung, Leistungsschau, Informationsrei- se und Webinar. Die für eine Vielzahl unterschiedlicher Branchen und Fachthemen relevan- ten Projekte sollen 2022 durchgeführt werden. Die Ausschreibung umfasst auch Projekte der Exportinitiative Umwelttechnologien, zivile Sicherheits- technologien und -dienstleistungen sowie Gesundheitswirtschaft. Das BMWi-Markterschließungsprogramm erleichtert kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in neue Märkte. Das Programm ist für Fachthe- men mit unterschiedlichen Branchenschwerpunkten ausgerichtet. Ausge- nommen sind die Bereiche Energie und Ernährungswirtschaft, für die eige- ne Förderangebote bestehen. Die Ausschreibung der verschiedenen Formate kann hier abgerufen wer- den. Bund unterstützt Aussteller bei Neustart auf Messen in Deutschland (AUMA) Kleine und mittelständische Unternehmen erhalten bei ihrer Teil- nahme als Aussteller auf deutschen internationalen Messen in diesem Jahr finanzielle Unterstützung. In Zusammenarbeit mit dem AUMA Verband der deutschen Messewirtschaft hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) jetzt ein entsprechendes Förderprogramm aufgesetzt. Damit will die Bundesregierung gezielt das Exportmarketing der Unterneh- men hierzulande stärken und fördern. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
21 Das Programm startet im Oktober 2021 und soll bis Ende 2022 laufen. Es fördert Einzelbeteiligungen von Ausstellern an ausgewählten Messen. Teilnehmen können Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die nach der EU-Definition zu den kleinen und mittleren Unternehmen gehören und damit weniger als 250 Mitarbeiter haben und höchstens 50 Mio. Euro Jah- resumsatz erwirtschaften. Die Förderung umfasst einen Zuschuss bei den Kosten für Standmiete und Standbau von bis zu 12.500 Euro. Detaillierte Informationen zur Beantragung der Förderung erteilt das Bun- desamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter www.bafa.de. Die Liste der internationalen Messen, auf denen Aussteller von der Bundesför- derung profitieren können, ist beim BAFA im Bereich "Wirtschaftsförderung und Mittelstand" und beim AUMA unter https://www.auma.de/Documents/fuer-aussteller/bafa-Foerderliste-2021- KMU-2021-07-26.pdf abrufbar. Außenwirtschaft aktuell 09/2021
Impressum Herausgeber: Industrie- und Handelskammer Braunschweig Fachbereich Außenwirtschaft Brabandtstraße 11 38100 Braunschweig Die Informationen werden mit größter Sorgfalt in einer Gemeinschaftsproduktion mit anderen IHKs zusammengetragen, recherchiert und verarbeitet. Eine Gewähr für die Richtigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Weitere Informationen zu den einzelnen Meldungen können bei der IHK angefordert werden. Tagesaktuelle Veranstaltungsinformationen finden Sie unter: www.braunschweig.ihk.de/system/vstsuche Ansprechpartnerin der Industrie- und Handelskammer Braunschweig: Doreen Weisheit Tel.: 0531 4715-256 E-Mail: doreen.weisheit@braunschweig.ihk.de Layout: ©2020 Industrie- und Handelskammer Braunschweig Grafik Titelblatt: Prasit Rodphan/123rf.com
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