Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar

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Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar
Ausgabe 1-2023 · Dezember bis Februar
Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar
Augenblick

        „Und Friede auf Erden“
        Wenn durch den Glauben Versöhnung möglich wird

                       Liebe Gemeinde,                    Kirchentagen, etc. ein. Für mich ein großer
                       lieber Leserinnen und Leser!       Skandal!

                       Oktober 2017: Mit einer            Nun steht auch Bethlehem auf unserem
                       Gruppe aus meiner alten            Programm. Bethlehem gehört zu den
                       Gemeinde        in     Driedorf    sogenannten palästinensischen Autono-
                       (Lahn-Dill-Kreis) sind wir nach    miegebieten. Unsere jüdische Reiseleiterin
                       Israel geflogen. „Auf den          darf die Grenze nicht passieren. In
                       Spuren Jesu“ wollten wir uns       Bethlehem angekommen bekommen
Pfr. Michael Zlamal
                      die Orte anschauen, an denen        wir einen arabischen Reiseleiter, einen
                      sich die biblische Geschichte       griechisch-orthodoxen Christen. Überhaupt
         ereignet hat.                                    ist Bethlehem bis heute mehrheitlich eine
                                                          christliche Stadt.
        Den See Genezareth haben wir bereits mit
        einem Boot befahren, an der vermuteten            Als Erstes besuchen wir die Hirtenfelder.
        Taufstelle Jesu am Jordan eine Tauferin-          Dort haben die Engel in der Heiligen Nacht
        nerung erfahren und immer wieder an               den Hirten die Geburt des Herrn verkündigt:
        verschiedenen Orten miteinander das               „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf
        Heilige Abendmahl gefeiert. Auch die              Erden bei den Menschen seines Wohlge-
        Holocaust-Gedenkstätte „Yad Vashem“               fallens“ (Lukas 2,14)
        haben wir besucht. Keine leichte Kost,
        gerade für eine deutsche Reisegruppe, aber        Von den Hirtenfeldern aus blickt man direkt
        eine klare Erinnerung daran, sich gegen           nach Jerusalem. Einen kurzen Augen-
        jede Art von Antisemitismus, sei er rechts,       blick denke ich mir: Wie wunderbar wäre
        links oder islamisch motiviert, mit ganzer        es, wenn genau diese Region hier den
        Kraft zu stellen!                                 Frieden erfahren würde, den die Engel
                                                          in der Heiligen Nacht besungen haben.
        Den Gottesdienst einer messianisch-jü-            Dann fallen mir die Abkündigungen in der
        dischen Gemeinde durften wir mitfeiern.           messianisch-jüdischen Gemeinde wieder
        Messianische Juden glauben unter                  ein: „Am nächsten Samstag treffen wir uns
        Wahrung ihrer jüdischen Identität daran,          mit der arabisch-christlichen Gemeinde
        dass Jesus der Messias (= Christus) ist, so wie   und feiern gemeinsam Gottesdienst im
        fast alle Gläubigen im Neuen Testament.           Freien“. Ich merke: Dort, wo Menschen an
        Leider sieht unsere Kirche messianische           Jesus glauben, wird dieser Friede Realität.
        Gemeinden als Bedrohung für den interreli-        Jüdische und arabische Christen feiern
        giösen Dialog und lädt sie deshalb nicht zu       gemeinsam, die Herkunft spielt keine

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         Titelbild: Waldweihnachten 2021
Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar
Augenblick

                                                                      Inhalt
                                                                      Augenblick
                       Rolle mehr, weil sie in Christus den Frieden    Andacht                            2-3
                       haben, den die Engel einst besangen.
                                                                      Einblick
                       Heute im Jahr 2022 haben wir keinen             Was mich bewegt                    4-5
                       Frieden in Europa, haben Krieg in der
                                                                       Was bedeutet mir die Bibel?         5
                       Ukraine und wir haben keinen Frieden in
                                                                       Neuer Dekanatsjugendreferent       6-7
                       zahlreichen anderen Regionen unserer
                       Welt. Die Energiekrise löst bei vielen Angst    Tor zur Bibel 2023                  7
                       vor der Zukunft aus. Ich bitte Gott um          Kommentar zu EKHN2030              8-9
                       seinen Frieden für die Ukraine, für seinen      Zusammen schaffen wir das!       10-11
                       Frieden in den Herzen von allen Menschen.       Predigtreihe im Advent             11
                       Jeder Mensch braucht den Frieden, den           Gedenken an Hartmut Nitzsche       12
                       Gott uns durch seinen Messias, durch Jesus
                                                                       Rückenwind                         13
                       Christus, anbietet. Damals auf den Hirten-
                                                                       Wort zur Jahreslosung 2023       14-15
                       feldern in Bethlehem haben wir es uns
                       nach einer kurzen Andacht nicht nehmen
                       lassen, wir haben gesungen, auch wenn es       Überblick
                       erst Oktober war:                               Weihnachtsgeschichte             18-19
                                                                       Weihnachten 2022                   19
                       Hört, der Engel helle Lieder / klingen das      Gottesdienste                      20
                       weite Feld entlang, / und die Berge hallen      Veranstaltungen                    21
                       wider / von des Himmels Lobgesang:/ Gloria
                                                                       Freud und Leid                     17
                       in excelsis Deo! (EG 54,1)

                       Ich wünsche Ihnen allen eine besinnliche       Blick in die Mission
                       Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest!      Weihnachtsspendenaktion          22-23
                       Und ich wünsche der ganzen Welt den             Gebet ist alles!                 24-25
                       Frieden, den die Engel in der Heiligen          Wenn man weit genug wandert 26-27
                       Nacht besungen haben.
                                                                      Rückblick
                       Es grüßt Sie/Euch                               Eine gute Art zu herrschen?      28-29
                       Ihr/Euer Pfarrer                                Besuch bei den Marienschwestern 30
                                                                       Treff International mit Gästen     31
                                                                       Judy Bailey in der Waldkirche    32-33
                                                                       Tag der Deutschen Einheit        34-35
                                                                       Willow Leitungskongress            36
Blick auf Jerusalem.

                                                                      Ausblick
                                                                       Weltgebetstag 2023               38-39

                                                                      Impressum & Ansprechpartner         16
                                                                                                                3
Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar
Einblick

       Was mich bewegt
       Das erste Jahr des „neuen“ Kirchenvorstands

                      Seit gut einem Jahr arbeitet    Ansonsten war der „KV-Alltag“ zu Beginn
                      der aktuelle Kirchenvorstand    vom Nichtalltäglichen bestimmt. Ich
                      (KV) nun schon zusammen.        habe das Team um Tobias Kurz, das sich
                      Ich       empfinde        die   um die Corona-Regelungen gekümmert
                      Zusammensetzung als sehr        hat, nicht um ihre Aufgabe beneidet.
                      interessant: Es sind ganz       Sie konnten die Vorgaben gar nicht so
                      verschiedene Altersgruppen      schnell verschicken, wie sie sich schon
                      vertreten,   „alte    Hasen“,   wieder verändert hatten. Mit den vom KV
                      Junge      und     ich    als   getroffenen Entscheidungen denke ich, ist
Elke Gamer-Dölker
                     „Gemeindeneuling“. Dadurch       es wie mit den politischen Entscheidungen
                     ist die Gruppe im positiven      in der Pandemiezeit: Man kann darüber
        Sinn inhomogen, es sind verschiedene          diskutieren, ob man manches hätte anders
        Blickwinkel auf die Gemeindearbeit            machen können, aber: Unsere Gemeinde
        vertreten. Dies spiegelt auch die Vielfalt    ist gut und ohne große Ausbrüche
        unserer Gemeinde wider. Entscheidungen        durch das letzte Jahr gekommen. Die
        sind dadurch nicht immer ganz einfach,        Coronazeit empfand ich zwiespältig: In den
        aber im Diskutieren aus verschiedenen         vergangenen zwei Jahren sind manche
        Blickwinkeln     heraus    werden     mehr    Aktivitäten zum Erliegen gekommen.
        Ansichten einbezogen, als wenn immer alle     Das ist schade, aber vielleicht hilft die
        sofort einer Meinung sind.                    aufgezwungene Ruhe auch, um Konzepte
        Die KV-Klausur im vergangenen Jahr war        zu überdenken, Neues zu entwickeln. Die
        zum einen dem besseren Kennenlernen           Entwicklung des Livestreams empfinde ich
        gewidmet, was besonders für mich wichtig      als großen Gewinn. Mag sein, dass dadurch
        und interessant war, aber auch dem            der eine oder andere weniger „präsent“
        Entwickeln neuer Gemeindestrukturen.          ist, unterm Strich haben wir aber eine
        Mir hat das Konzept, Aktiven in der           zeitgemäße Form entwickelt, Menschen
        Gemeinde auch mehr Selbstständigkeit          mit dem Evangelium anzusprechen.
        und Eigenverantwortung zu übertragen,         Erstaunt hat mich schon, wie viele
        gut gefallen. Wo in der Praxis dann           Entscheidungen im „ganz normalen
        Nachbesserungen erforderlich sind, werden     Tagesgeschäft“ zu treffen sind, ob es nun
        wir uns in Zukunft anschauen müssen.          um Finanzen, Positionen, die besetzt
        Auch die Einführung von ChurchTools habe      werden müssen, Gespräche mit der Stadt
        ich in der derzeitigen Erprobungsphase        oder benachbarte Gemeinden uvm. geht.
        schätzen gelernt. Gottesdienstplanungen       Die Sitzungen macht das nicht unbedingt
        und Kommunikation sind dadurch sehr viel      kürzer und man muss aufpassen, dadurch
        leichter geworden. (Zugegebenermaßen          nicht das Wesentliche aus dem Blick zu
        war auch ich erst einmal skeptisch, da        verlieren. Sehr positiv habe ich dabei erlebt,
        mir neue Tools erst einmal etwas Angst        dass unser KV sich Zeit für Gebet nimmt
        einflößen!)                                   und im Hören auf Gott am Wachsen ist.

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Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar
Einblick

Nach einem Jahr im KV kann ich als Fazit       noch alles mit uns und unserer Gemeinde
sagen: Die Arbeit macht mir unterm Strich      vorhat!
viel Freude und ich bin gespannt, was Gott

Was bedeutet mir die Bibel?
Die Bibel so aktuell wie nie

„Freut euch mit den Fröhlichen! Weint          grundlegend geändert zu
aber auch mit den Trauernden! Seid             haben. Gemeinschaft erleben,
einmütig untereinander! Strebt nicht           für einander da sein und
hoch hinaus und seid euch auch für             Menschen unabhängig ihres
geringe Aufgaben nicht zu schade. Hütet        Backgrounds mit offenen
euch davor, auf andere herabzusehen!“          Armen zu empfangen und
(Römer 12,15) Das schreibt Paulus in einem     sie in ihrem Glauben zu
Brief an die Gemeinde in Rom. Und diesen       stärken sind immer noch
Bibelvers will ich bei meiner Einführung als   wichtige        Bestandteile,
                                                                                   Stefan Seib-Melk
Dekanatsjugendrefent in den Mittelpunkt        zumindest für mich und
stellen.                                       besonders in meinem Beruf
                                               als Dekanatsjugendreferent.
Mein Name ist Stefan Seib-Melk und ich
wurde am 26.10. in eurer Kirche in Oberts-     Warum diese Bibelstelle, mögen sich
hausen in mein Amt eingeführt. Als das         vielleicht manche fragen. Sie ist nicht
Angebot von Pfarrerin Kornelia Kachunga        locker oder verbreitet Zuversicht und
und Pfarrer Michael Zlamal kam, meine          gute Laune. Ja, es gibt Sprüche, die mehr
Einführung in Obertshausen zu feiern, habe     Mut machen als diese Textstelle, aber sie
ich mich sehr gefreut, erst recht, nachdem     spiegelt wider, wie ich für das Dekanat da
ich auf der Website gesehen habe, wie aktiv    sein will. Mit Menschen schöne Erlebnisse
Jugendliche in der Gemeinde sind. Danke        teilen, aber auch in schweren Momenten
für die Einladung!                             seelsorgerisch für sie da sein. Konstruktiv
                                               diskutieren zu können, aber auch immer
Jedes Mal aufs Neue bin ich darüber            einen Kompromiss zu suchen und sich
erstaunt, welche Aktualität die Bibel hat:     mit den schwachen in unserer Mitte zu
Geschichten und Auslegungen sind so            solidarisieren. Und auch Bodenständigkeit
aktuell wie nie, sei es Klimaschutz, Gender    und Authentizität sind für mich persönlich
oder gar als moralischer Anker unserer         aber auch als Pädagoge zwei wichtige
Gesellschaft, und trotz Digitalisierung,       Säulen meines Tuns. Daher blicke ich mit
Globalisierung,      etc.   scheinen    die    viel Vorfreude auf die gemeinsame Zeit im
Grundbedürfnisse der Menschen sich nicht       evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau.

                                                                                                5
Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar
Einblick

     Zurück im Heimatdekanat
     Stefan Seib-Melk ist neuer Dekanatsjugendreferent

     Es war ein Neustart direkt vor der eigenen                          einen Master an. Parallel dazu arbeitete
     Haustür: Anfang Oktober nahm Stefan                                 er von 2017 bis zu seinem Wechsel in
     Seib-Melk seinen Dienst als Dekanatsju-                             den Kreis Offenbach als Dekanatsju-
     gendreferent im Evangelischen Dekanat                               gendreferent und Gemeindepädagoge im
     Dreieich-Rodgau auf. Die stellvertretende                           Dekanat Kronberg. Gleichzeitig fungierte
     Dekanin Birgit Schlegel hat den Egels-                              er als Jugendkoordinator der Taunusstadt.
     bacher in einem festlichen Gottesdienst am                          Während seines Studiums hatte ihn ein
     26. November in der evangelischen Kirche                            Praxissemester ins Jugendreferat des
     Obertshausen offiziell ins Amt eingeführt.                          früheren Dekanats Dreieich geführt. In
                                                                         dieser Zeit bekam er Einblick in die Arbeit
     Aufgewachsen in Egelsbach, war der                                  des Langener Jugendtreffs Café 46 und der
     Sozialpädagoge schon früh in seiner                                 Jugendarbeit in Sprendlingen, Offenthal
     Heimatkirchengemeinde aktiv, beispiels-                             und Götzenhain. Auch an der Planung der
     weise als Teamer bei den Kinderbibeltagen.                          „Juleica“-Schulung für angehende Jugend-
     Gleichzeitig engagierte er sich ehren-                              leiter, die mehrere Dekanate gemeinsam
     amtlich und als Honorarkraft an Schulen,                            durchführen, war er beteiligt. Zudem
     kommunalen Einrichtungen und bei                                    begleitete er Dekanatsjugendreferent
     Wohlfahrtsverbänden. Schon als Kind                                 Carsten Preuß bei der jugendpolitischen
     musikbegeistert, gestaltete er Musikfrei-                           Gremienarbeit des evangelischen Dekanats
     zeiten und musikpädagogische Angebote                               im Kreis Offenbach sowie den Organen der
     für die Stadt Neu-Isenburg, arbeitete in                            evangelischen Kirche. Dieser begrüßt die
     Offenbach für die Bachschule und die                                Unterstützung durch den neuen Kollegen:
     Lebenshilfe sowie für das Diakonische                               „Ich habe Stefan als engagierten Netzwerker
     Werk in Frankfurt und das Egelsbacher                               für die Anliegen von Kindern und Jugend-
     Jugendzentrum.                                                      lichen kennengelernt und bin sicher, dass
     An seinen Bachelor der Sozialen Arbeit                              er die evangelische Jugendarbeit bei uns im
     mit gemeindepädagogisch-diakonischer                                Dekanat überzeugend und kompetent nach
     Zusatzqualifikation an der Evangelischen                            innen und außen vertreten kann.“
     Hochschule Darmstadt (EHD) schloss er

       v.l.n.r: stellv. Dekanin Birgit Schlegel, Dekanatsjugendreferent Stefan
6      Seib-Melk, ehem. Jugendreferent Carsten Preuß, Dekan Steffen Held
Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar
Einblick

„Für mich ist es etwas ganz Besonderes,        Darüber hinaus will er schauen, wo er
nun in meinem Heimatdekanat arbeiten           Kooperationen anregen kann, gemeinsam
zu können“, gibt der Gemeindepädagoge          etwas auf die Beine zu stellen. Dies hält er im
offen zu. Aktuell will er sich erst einmal     Hinblick auf den landeskirchlichen Zukunfts-
einen Überblick verschaffen, welche            prozesses „EKHN 2030“ für wesentlich, „um
Angebote es gibt, wo Unterstützungs-           gemeindepädagogisch weiterhin arbeits-
bedarf besteht und mit den Menschen in         fähig sein zu können“. Doch darf aus seiner
Kontakt kommen. Und er freut sich darauf,      Sicht neben erforderlichen Einsparungen
mit den Akteuren in den Gemeinden ein          und neuen Gebäudenutzungskonzepten
neues Konzept für die kirchliche Kinder-       eines nicht aus dem Blick geraten: „Die
und Jugendarbeit zu entwickeln und somit       Menschen sollen sich in der Kirche geborgen
„Kirche im direkten Nachbarschaftsraum –       fühlen und unsere Angebote wahrnehmen.“
vor meiner Haustür – aktiv mitzugestalten.“                               gekürzte Pressemitteilung des
                                                                          Ev. Dekanats Dreieich-Rodgau
Tor zur Bibel 2023
Glaube für sich (neu) entdecken?
„Was ist eigentlich Glaube und was heißt            Freund
das für mich persönlich?“ Haben Sie sich       •    Vergebung      -     heilt
mit dieser Frage schon einmal ausein-               unsere Beziehung zu
andergesetzt? Wir laden Sie herzlich ein,           Gott und den Menschen
eingebunden in kleine Gruppen, Antworten       • Die Bibel - Gott sagt
auf Lebens- und Glaubensfragen für sich zu          uns, was wichtig ist
entdecken. Anfang des neuen Jahres startet     • Gebet - Reden mit Gott
wieder unser Glaubensgrundkurs „Tor zur        • Heiliger Geist - erfüllt
Bibel“. Der Kurs beginnt am 28. Januar 2023         uns mit Gottes Kraft
und findet an acht aufeinanderfolgenden        • Vertrauen - Gott Raum           Ingrid Klein
Samstagvormittagen statt (die letzte Einheit        geben für ein erfülltes
am 18. März findet abends statt). Nach der          Leben
Begrüßung gegen 10.00 Uhr beginnen wir         Weitergehende Informationen erhalten
mit einem musikalischen Beitrag; es folgt      Sie auf unserer Homepage oder auf dem
das Referat zu dem jeweiligen Tagesthema.      Flyer „Tor zur Bibel“ am Eingang unserer
Im Anschluss ist viel Raum für persönliche     Waldkirche und im Gemeindehaus.
Fragen und Gespräche in kleinen Gruppen.
                                               Wir möchten Sie ermutigen, sich
Die Themen der einzelnen Einheiten lauten:     anzumelden und freuen uns auf alle, die mit
• Glaube - unsere Beziehung zu Gott            uns gemeinsam überlegen und Antworten
• Gott - der liebende Vater                    finden wollen auf die Frage „Glaube, was
• Jesus - Gottes geliebter Sohn, unser         heißt das für mich?“

                                                                                                    7
Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar
Einblick

       Der Prozess EKHN2030
       Ein kritischer Kommentar

                      Bereits seit dem letzten        wird in diesem Prozess in ihrer Bedeutung
                      Jahr taucht ein Begriff         relativiert und die Befugnisse des
                      immer wieder auf und            Kirchenvorstands, der nach unserer
                      beschäftigt die Landeskirche,   Kirchenordnung (KO) die Aufgabe hat, die
                      die Dekanate und die            Gemeinde in allen Bereichen „nach Schrift
                      Gemeinden: „Der Prozess         und Bekenntnis“ (KO Art 6 (1)) zu leiten,
                      EKHN 2030“ (EKHN= Ev.           werden eingeschränkt. Während man
                      Kirche in Hessen und Nassau).   auf Ebene der Gemeinden spart, kann ich
                      Wie soll die Evangelische       Einsparungen im Bereich der Verwaltung
Pfr. Michael Zlamal
                     Kirche in unserer Region im      leider nicht wirklich erkennen. Während
                     Jahr 2030 aussehen? Dieser       Pfarrstellen in Gemeinden reduziert
         Prozess wurde von der Kirchensynode, dem     werden, wurden Pfarrstellen außerhalb der
         höchsten Entscheidungsgremium unserer        Gemeinden errichtet.
         Landeskirche, angestoßen.
                                                      Ich habe den Eindruck, dass Kirche
       Fakt ist: Der Schwund von Mitgliedern          sich immer mehr wie ein wirtschaftlich
       wird kurz- und mittelfristig größere           denkendes Unternehmen versteht: Bleiben
       Einsparungen nötig machen. Auch wenn in        die „Kunden“ aus, wird Personal abgebaut.
       unserer Gemeinde die Gottesdienste und         Wäre es im Sinne unseres Missionsauftrages
       Veranstaltungen immer noch gut besucht         nicht wesentlich geistlicher gedacht, gerade
       und lebendig sind, so verlieren auch wir       dort, wo Mitgliederzahlen zurückgehen,
       massiv Mitglieder. Die Pfarrstellen einer      in besonderer Weise missionarisch und
       Gemeinde werden nach Mitgliederzahlen          evangelistisch aktiv zu werden? Und das mit
       bemessen und früher oder später wird es        unseren Kernthemen (Die Beziehung zum
       auch bei uns zur Kürzung von Pfarrstellen      dreieinigen Gott, Rettung, Versöhnung)
       kommen.                                        und nicht mit den Thematiken, mit denen
                                                      man momentan erfolglos versucht, die
       Meines Erachtens ist der „Prozess EKHN         Relevanz der Kirche für die Gesellschaft neu
       2030“ in erste Linie ein visionsloser          zu begründen. Man scheint sich mit der
       Sparprozess, der möglichst positiv             Situation abgefunden zu haben und ist zu
       an die Gemeinden verkauft werden               einer „Konkursverwaltung“ übergegangen,
       soll: Gemeinden müssen sogenannte              anstatt den Missionsauftrag in dieser
       Nachbarschaftsräume bilden, in denen           Situation zu fördern: Jeder Mensch braucht
       Gebäude und Personal eingespart werden         Jesus Christus und wir haben die beste
       soll. Zuweisungen sollen nur noch an           Botschaft aller Zeiten, die Menschen
       Nachbarschaftsräume erfolgen und im            retten und die ganze Gesellschaft positiv
       Extremfall kann es passieren, dass auch die    verwandeln kann.
       Pfarrstellen einem Nachbarschaftsraum
       zugewiesen werden. Die Ortsgemeinde

 8
Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar
Einblick

Ich wünsche mir hier eine Umkehr, die das    sind aber weiter davon überzeugt „Die
Wort Gottes wieder ernst nimmt und es        Ortsgemeinde ist die Hoffnung der Welt“ (Bill
nicht an den zeitgeistlichen Mainstream      Hybles, Gründer der Willow Creek Community
anpasst.                                     Church). In diesem Sinne erscheint es uns
                                             wichtig, dass Gemeinden vor Ort weiterhin
Auch wir in Obertshausen sind vom „Prozess   selbständig bleiben und als selbständige
EKHN 2030“ betroffen und herausgefordert:    Gemeinden den Nachbarschaftsraum
Eine Delegation unseres Kirchenvorstands     gestalten und leben. Im Kirchenvorstand
hat sich bereits zwei Mal mit Vertretern     werden wir weiter darüber beraten und um
der Kirchenvorstände der Ev. Dietrich-       die Führung durch Gottes Geist bitten.
Bonhoeffer- und der Ev. Friedensgemeinde
in Mühlheim getroffen, um über einen         Dabei gilt vor allem:
möglichen     Nachbarschaftsraum      und    „Das Fundament, das bei euch gelegt
dessen Ausgestaltung zu beraten. Wir sind    wurde, ist Jesus Christus. Niemand kann
gerne bereit, die bereits bestehende gute    ein anderes legen.“ (1. Korinther 3,11)
Zusammenarbeit mit den Geschwistern in
Mühlheim auszubauen und zu intensivieren,

                                                                                             9
Ausgabe 1-2023 Dezember bis Februar
Einblick

           Zusammen schaffen wir das!
           Aufbau einer neuen Lebensmittelausgabe für Obertshausen

                           Als ich im Herbst 2021 vom       vorgelegten Rahmenkonzeption des DRK,
                           DRK     Ortsverein   Hausen      die auf die Stadt Obertshausen angepasst
                           gebeten      wurde,   meine      werden sollte. Wir nannten dies den
                           Expertise zum Aufbau einer       „Obertshäuser Weg“.
                           neuen Lebensmittelausgabe        Gemeinsam mit Helga Kennerknecht
                           für     Obertshausen     mit     (Flüchtlingshilfe), die schnell begeistert
                           einzubringen, musste ich         davon war, das ganze Projekt etwas
                           nicht lange überlegen. Über      umfassender mitzudenken, konnte schon
                           Vorerfahrungen verfügte ich      nach wenigen Arbeitssitzungen das
Beatrix Duttine-Eberhardt
 Ehrenamtliche im DRK     bereits  durch meine Arbeit       Konzeptpapier vorgelegt werden. Für den
   Ortsverein Hausen      an der Konzeption von „Tante      Finanzplan engagierten sich Elmar Fuß vom
                          Emma“ in Jügesheim sowie          DRK und Rudolf Schulz vonseiten der AWO.
             „Lebensmittel & mehr“ in Ober-Roden.           In mehreren Informationsveranstaltungen
             Beide Einrichtungen habe ich im Rahmen         wurden inzwischen die Bürgerinnen und
             meiner beruflichen Tätigkeit in der            Bürger und die politisch Verantwortlichen
             Aufbauzeit zudem auch fachlich begleitet.      in Obertshausen über das Projekt
             Hier in Obertshausen wird dies allerdings      informiert.
             anders sein. Die Zeit und Arbeit, die ich      Eine      zunächst      fast    unlösbare
             hier einbringen werde, wird für mich           Herausforderung war eine Heimat für die
             ehrenamtlich sein.                             neue Lebensmittelausgabe zu finden, da
             Etwas Mut gehört schon dazu, wenn neben        die beteiligten Träger keine geeigneten
             einer neuen Einrichtung auch gleich noch       Räume zur Verfügung hatten. Durch die
             ein neuer Kooperationsverbund gegründet        Entdeckung von geeigneten Räumen in der
             werden soll, der sowohl den Aufbau der         Friedensstraße 26 durch Elmar Fuß und den
             Einrichtung, als auch die Zusammenarbeit       unermüdlichen Einsatz von Bürgermeister
             schultern wird. Doch schnell war sichtbar,     Manuel Friedrich, 1. Stadtrat Michael
             dass es einen großen Willen an einer           Möser, Jürgen Aulbach (DRK) und weiteren
             erfolgreichen Zusammenarbeit gibt.             Engagierten gelang es, die Stadt für die
             So fand sich nach einigen Präsentationen       Anmietung der Räume zu begeistern.
             im Online-Format und Teilnahme an              Schließlich ging Ende August ein Bescheid
             Videokonferenzen        die    sogenannte      über die Gewährung von Stiftungsmitteln
             „Allianz der Willigen“ zu einer ersten         der „Deutschen Stiftung für Engagement
             Arbeitssitzung in Präsenz zusammen.            und Ehrenamt“ in Höhe von mehr als 40.000
             Beteiligt waren die Engagierten aus            € für den Aufbau der Kooperation zwischen
             den Reihen der AWO, des DRK, der               den Trägern, die Erstausstattung der
             Flüchtlingshilfe, von „Obertshausen hilft!“,   Lebensmittelausgabe, Qualifizierung von
             den beiden Kirchengemeinden und aus            Ehrenamtlichen, ergänzenden Angeboten
             der Stadtverwaltung. Einigen konnte sich       und den barrierefreien Zugang zu den
             die Runde auf die Übernahme der von mir        Räumen ein.

   10
Einblick

Seit dem 15. Oktober ist nun bereits das DRK    erfolgt und für Januar ist der Einzug
mit seinen Angeboten und insbesondere mit       der AWO in das Gebäude geplant. Ich
der Kleiderstube, einem Integrationsprojekt     freue mich auf viele gute Begegnungen,
und      einem     Ehrenamtsprojekt       der   die Zusammenarbeit der engagierten
Bundesintegrationsbeauftragten in den           Ehrenamtlichen und auf die Anregungen
neuen Räumen beheimatet. Im November            für die Weiterentwicklung unseres
ist die Eröffnung der Lebensmittelausgabe       gemeinsamen Projektes.

    Wer Interesse hat, bei der Lebensmittelausgabe mitzuarbeiten,
              kann sich bei Pfarrerin Kachunga melden
        oder eine E-Mail an machmit@drkhausen.de schicken.

Predigtreihe an den Adventssonntagen
„Maria – Der Weg der Mutter des Herrn“
Maria hat in der evangelischen Kirche           Herzliche     Einladung     zu      den
keinen einfachen Stand: Man sieht ihre          Adventssonntagen (27.11., 04.12., 11.12.
übergroße Verehrung, wie sie in der             und 18.12.) jeweils um 10.00 Uhr in der
katholischen Kirche oft geschieht, kritisch.    Waldkirche.
Und doch sagt Maria selbst in der Heiligen
Schrift: „Siehe, von nun an werden mich
seligpreisen alle Generationen“ (Lukas
1,48) Feststellen können wir ohne Zweifel:
Weihnachten würden wir ohne Maria
nicht feiern. Deshalb wollen wir in einer
Predigtreihe im Advent einen Blick auf die
biblische Maria werfen und darauf hören,
wie sie ihren Sohn Jesus als Retter dieser
Welt bezeugt. „Maria – Der Weg der Mutter
des Herrn“ lautet der Titel eines kleinen
Büchleins von Mutter Basilea Schlink, der
Gründerin der Ev. Marienschwesternschaft,
das Maria biblisch nachgeht und passend
zur Predigtreihe in der Bücherkiste
erhältlich sein wird.

                                                                                           11
Einblick

     Im Gedenken an Hartmut Nitzsche
     „Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn“

     Wir trauern um den Heimgang unseres           gewissenhaften Bruder und Mitarbeiter
     langjährigen Gemeindemitglieds Hartmut        verloren, der einen Großteil seiner Zeit in
     Nitzsche, Ehemann von Ruth und Vater von      der Gemeinde verbracht hat, besonders
     Tobias, Christian und Kerstin, dreifacher     in der 40-jahre langen Leitung der so
     Schwiegervater           und                                 genannten        Bücherkiste
     vierfacher Großvater.                                        und in seiner 12-jährigen
     Hartmut gehörte zu den                                       Tätigkeit als Mitglied des
     einst jungen Erwachsenen,                                    Kirchenvorstandes.     Aber
     die in Eigeninitiative aus                                   auch die Organisation
     einem Jugendkreis (unter                                     von Konzerten lag ihm am
     der Leitung von Pfr.i.R.                                     Herzen oder die tatkräftige
     Volker Lotz) heraus den                                      Unterstützung bei der
     ersten „Hauskreis junger                                     Durchführung von Gemein-
     Erwachsener“        in    der                                defesten oder anderen
     Waldkirche        gegründet                                  Veranstaltungen. Hartmut
     haben, dem noch viele                                        war immer mit dabei und
     weitere      Hauskreisgrün-                                  hat fleißig mit angepackt.
     dungen gefolgt sind. Der                                     Wir sind sehr dankbar
     Hauskreis Nitzsche, der                                     für sein treues Wirken in
     bis heute Bestand hat, war neben seiner       unserer Gemeinde und wir werden ihn
     eigenen Familie auch „Familie“ für ihn. All   sehr vermissen. Dennoch wissen wir ihn
     seinen Angehörigen und engen Freunden         geborgen in Jesu guten Händen und
     gilt unser aufrichtiges Beileid!              vertrauen auf ein Wiedersehen in Gottes
     Mit Hartmut haben wir einen treuen und        Gegenwart.

12
Einblick

Rückenwind
Lasten ablegen und auftanken

Befinden Sie sich gerade in einer belas-      Stimmen            ehemaliger
tenden Lebenssituation oder leiden            Teilnehmer:
Sie seelisch so stark, dass Sie sich nicht
vorstellen können, so weiter zu machen?       „„Rückenwind“ hat für mich die
Eventuell fühlen Sie sich von diesem          Rückkehr zum Glauben und
Bibelvers angesprochen:                       Hoffnung in einer schweren Zeit
                                              bedeutet.“
,,Kommt her zu mir alle, die ihr
mühselig und beladen seid; ich will euch      „Das Aufgefangen werden
                                                                                   Claudia Becker
erquicken.“ (Matthäus 11,28)                  und die Möglichkeit zu innerer
                                              Einkehr hat mir gut gefallen.“
Dann sind Sie in unserer Gruppe herzlich
willkommen! Die Treffen sind in Form          „In    einer offenen   und
einer Selbsthilfegruppe geplant. Wir          entspannten      Atmosphäre
wünschen uns eine Gruppengröße von bis        konnte ich einen Ort für
zu 6 Teilnehmern. Jede Einheit bietet kurze   Verständnis und Zuspruch
Inputs und Denkanstöße, gemeinsamen           finden.“
Austausch und Gebet. Beispiele für Inhalte
des Kurses sind:                              „Ich empfehle den Kurs mental/        Anika Gebara
                                              seelisch belasteten Menschen;
- Sich seiner Gefühle hinsichtlich der        auch denen, die Zweifel am Glauben haben.“
Situation bewusst werden
- Die Situation in Gottes Gegenwart bringen
- Vergebung
                                              Die Anmeldung erfolgt per E-Mail über
Unser Ziel ist, dass die Teilnehmer während   Claudia Becker (claudileonore@googlemail.
des Kurses erleben, dass Gott sie trägt und   com) oder Anika Gebara (agebara@online.
sie seine heilende Gegenwart erleben.         de).

                                                                                              13
Einblick

       „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (Genesis 16,13)
       Geistliches Wort zur Jahreslosung 2023

                       „Einmal Schoko und Vanille,      Genesis im Rahmen der Erzählung von
                       bitte.“ Eine kleine Hand         Abraham und Sara in der Bibel überliefert
                       schiebt sich über den            wird, war solch ein besonderer Moment
                       hohen, gläsernen Tresen der      gekommen, als der Engel Gottes ihr
                       Eisdiele, die abgezählten        erschien und mit ihr sprach.
                       Münzen       bereit     zur
                       Übergabe. „In der Waffel“,       Als Magd und Fremde hatte sie keinen
                       legt die zarte Stimme des        hohen Stand im Leben. Und doch schien
                       Kindes in froher Erwartung       Gott Großes mit ihr vorzuhaben. Sie war
Dekan Steffen Held     des süßen Genusses nach.         an einem Wendepunkt angekommen. Ihr
                      Kaum zu hören im Stimmen-         Herz, zwischen Hochmut und Erschöpfung
        gewirr, und leicht wäre der junge Kunde         zerrissen, hatte sie in die Wüste geführt.
        in der Menschenmenge zu übersehen               An einer Quelle machte sie Rast. Am Ort
        gewesen.                                        von neuem Leben inmitten tödlicher
                                                        Umgebung, dem Ende nahe und doch
       Nicht so bei Angelo! Er hat sie alle im Blick.   einen Anfang in sich tragend, erschien ihr
       Angelo ist eine Institution in der Stadt,        Gottes Bote. Hagar erkennt, dass Gott es
       seine Eisdiele „Paradiso“ ein Treffpunkt für     tatsächlich gut mit ihr meint, und so spricht
       Jung und Alt. Angelo kennt seine Leute,          sie die Worte, welche uns 2023 als Jahres-
       er übersieht keinen, auch die ganz Kleinen       losung begleiten werden: „Du bist ein
       nicht. Angelo hat nicht nur das beste Eis im     Gott, der mich sieht.“ (Genesis 16,13)
       Quartier, er hat auch stets ein offenes Ohr
       und ein gutes Wort für die Menschen, die         Ich höre diese Worte einer mutigen Frau
       zu ihm kommen.                                   als tröstlichen Zuspruch auch für uns, als
       Nur zu gut kenne ich Situationen, in denen       wunderbares Geschenk, welches allen
       ich mich wie das kleine, übersehene Kind an      Menschen gilt: Gott sieht mich an, er nimmt
       der Theke fühle. Immer wieder werden wir         mich wahr – denn: Ich bin es ihm wert.
       - anscheinend mehr oder weniger bewusst          Nicht am Rande übersehen, von Wichti-
       - übersehen im Leben. Von anderen außer          geren an die Seite gedrängt – nein: ganz
       Acht gelassen, überholt oder an die Seite        und gar im Mittelpunkt, geliebt so wie ich
       gedrängt zu werden, hinterlässt kein gutes       bin, stehe ich im Rampenlicht bei Gott.
       Gefühl. Mit den Jahren lernen die meisten,       Es ist für mich kein Blick von oben herab.
       auch ungesehen auf sich aufmerksam               Es ist der Blick meines Gottes, der mir
       zu machen, ihr Recht einzufordern und            auch in den Wüstenstunden des Lebens
       wahrgenommen zu werden. Viel schöner             zur Seite steht, und der in Jesus Christus
       ist es jedoch, wenn ich mir Wahrnehmung          uns Menschen auf Augenhöhe begegnet,
       und Wertschätzung nicht erst erkämpfen           Tag für Tag, immer wieder neu. Es ist der
       muss, sondern sie mir geschenkt werden.          Mensch gewordene Gott, der mich mit dem
       Für Hagar, deren Geschichte uns im Buch          Blick der Liebe gnädig betrachtet.

14
Einblick

Diese Erkenntnis stärkt mich im Glauben               verschließen würden und vielleicht gerne
und gibt mir die Kraft, als Christ die                einmal unsichtbar wären.
Augen nicht zu verschließen vor Unrecht               Möge Gottes Segen uns begleiten auf allen
und Leiden in der Welt. Als geliebte und              unseren Wegen in das neue Jahr hinein.
angesehene Kinder Gottes sind wir aufge-              Mögen wir Gutes erwarten und auch
rufen, hinzuschauen, wahrzunehmen, die                empfangen können.
Stimme zu erheben und uns für unsere                  Möge Gottes frohe Botschaft unsere Herzen
Nächsten voller Liebe einzusetzen – bei uns           erfüllen, so dass auch wir voller Freude und
und in aller Welt.                                    Dankbarkeit sagen: „Du bist ein Gott, der
Möge uns dies gelingen, in Zeiten, in denen           mich sieht.“
wir vor so manchem viel lieber die Augen

Das Leben der
»Mutter aller Diakonissen«
Es ist das Verdienst von Friederike und ihrem
Mann Theodor Fliedner, dass ledige Frauen vor
gut 200 Jahren mit verheirateten Frauen gleich-
gestellt wurden. Mit der Erfindung des Diakonis-
senamtes fanden sie eine Antwort auf die
gesellschaftlichen Herausforderungen
des beginnenden Industriezeitalters.
                                           Jetzt am

                                          erhältlich

   Ein biografischer Roman über                           Brigitte Liebelt
    die Pionierin der Diakonie                            Im Dienst der Hoffnung
                                                          € 20,–
                                                          Gebunden, 352 S.
                                                          Nr. 817.917

                                                                                                     15
Überblick

       Ihre Ansprechpartner
                                    Gemeindebüro – (Tel.: 06104 41059)
                                      Bettina Anton und Vroni Wisotzke
                                         Schönbornstraße 42, Obertshausen
                Öffnungszeiten: Di und Fr: 10.00 – 12.00, Mi 16.00 – 18.30 Uhr
                                           info@waldkirche-obertshausen.de

                       Pfarramt Hausen – Pfarrer Michael Zlamal (Tel.: 06104 41537)
                       Stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands
                       Im Hasenwinkel 4, Obertshausen
                       Sprechzeiten: jederzeit nach Vereinbarung, außer montags.
                       pfarramt.hausen@waldkirche-obertshausen.de
       Pfarramt Obertshausen – Pfarrerin Kornelia Kachunga (Tel.: 06104 41561)
                                                     Theodor-Körner-Str. 10, Obertshausen
                                Sprechzeiten: jederzeit nach Vereinbarung, außer montags.
                                   pfarramt.obertshausen@waldkirche-obertshausen.de

                      Leiter Jugend und junge Erwachsene
                      Boris Brosche (mobil: 0176 45796571)
                      boris.brosche@waldkirche-obertshausen.de

                                                       Vorsitzende des Kirchenvorstands
                                                         Liz Krause (Tel.: 01578 9298706)
                                                   liz.krause@waldkirche-obertshausen.de

                       Gemeindepädagogin – Corinna Seger (Tel.: 069 8484 9349)
                       corinna.seger@waldkirche-obertshausen.de

                                              Impressum
     Herausgeber                   Ev. Kirchengemeinde Obertshausen, der Kirchenvorstand
                                   Schönbornstr. 42, 63179 Obertshausen
     Redaktion:                    Pfarrerin Kornelia Kachunga (verantwortlich), Pfarrer Michael Zlamal,
                                   Elke Bonitz, Tobias Kurz
     Erscheinungsweise:            vierteljährlich, kostenfrei an alle evangelischen Haushalte
                                   in Obertshausen
     Auflage:                      3.000 Exemplare
     Bildnachweis:                 alle nicht bezeichneten Fotos sind Privateigentum
     Druck:                        »GemeindebriefDruckerei« www.gemeindebriefdruckerei.de
     Wir freuen uns über Beiträge und Feedback unserer Leser, schreiben Sie an:
                                        redaktion@waldkirche-obertshausen.de
     Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Beiträge nötigenfalls zu bearbeiten.

     Redaktionsschluss Heft 2/2023 (März bis Mai): 27.01.2023
16
Kasualien (Taufen, Trauungen, Beerdigungen)
sind nur in der Print-Ausgabe enthalten.

                                                 Photo by Aaron Burden on Unsplash

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                                                  Photo by Uwe Conrad on Unsplash
Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium
Kapitel 2, 1-20 (Luther 2017)
1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser
Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese
Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius
Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich
schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. 4 Da machte sich auf
auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische
Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass
er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 auf dass er
sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war
schwanger. 6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie
gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte
ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst
keinen Raum in der Herberge. 8 Und es waren Hirten in derselben
Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts
ihre Herde. 9 Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit
des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich
verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;
11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus,
der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen:
Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer
Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge
der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen
seines Wohlgefallens. 15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel
fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen
gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist,
die uns der Herr kundgetan hat.
16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu
das Kind in der Krippe liegen. 17 Da sie es aber gesehen hatten,
breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde
gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die
Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle
diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten
kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie
gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Weihnachten 2022
Die Gottesdienste im Überblick
Heiligabend:
16 Uhr und 17 Uhr		 „Waldweihnachten“-Familiengottes
				                dienst auf dem Lava-Feld. Der
				                Gottesdienst dauert etwa 30 Minuten.
				                Wer nicht stehen will, bringt sich
				bitte einen Klappstuhl mit.

18 Uhr				Christvesper in der aWaldkirche

23 Uhr 			„MORE Christmas - von Backbone

1.Weihnachtsfeiertag:
17 Uhr				CelePray Christmas

2.Weihnachtsfeiertag:
10 Uhr				Orgelgottesdienst mit Abendmahl

Obertshäuser Krippenweg am 2. Weihnachtsfeiertag
Am 26. Dezember öffnen alle Obertshäuser Kirchen ihre Türen
von 14-17 Uhr und laden zum Verweilen ein. Alle interessierten
Besucher*innen haben die Möglichkeit an diesem Nachmittag die
Krippen in den Obertshäuser Kirchen zu besichtigen.

                                                                 Pixabay.com
Überblick

     Gottesdienste
                        Waldkirche                      Haus Jona
     DEZEMBER
     So.     4.   10.00 Uhr   2. Advent mit Abendmahl
     So.    11.   10.00 Uhr   3. Advent
                              Seniorengottesdient mit
     Mi.    14.   15.00 Uhr   dem Flötenkreis
                              (Weihnachtsfeier)
     So.    18.   10.00 Uhr   4. Advent
                  16.00 Uhr   Waldweihnachten
                  17.00 Uhr   Waldweihnachten
     Sa.    24.
                  18.00 Uhr   Christvesper
                  23.00 Uhr   MORE Christmas
     So.    25.   17.00 Uhr   CelePray Christmas
                              Orgelgottesdienst
     Mo.    26.   10.00 Uhr
                              mit Abendmahl
     Sa.    31.   18.00 Uhr
     JANUAR
     So.     1.   17.00 Uhr
     So.     8.   10.00 Uhr   mit Abendmahl
     Mi.    11.   15.00 Uhr   Orgelgottesdienst
     So.    15.   10.00 Uhr
     So.    22.   10.00 Uhr
                  10.00 Uhr   Orgelgottesdienst
     So.    29.
                  11.30 Uhr   Taufen
     FEBRUAR
     So      5.   10.00 Uhr   mit Abendmahl
     Mi.     8.   15.00 Uhr   Orgelgottesdienst
     So.    12.   10.00 Uhr
     So.    19.   10.00 Uhr
                  10.00 Uhr
     So.    26.
                  11.30 Uhr   Taufen

20
Überblick

  Veranstaltungen
   Zeit                                  Art
   DEZEMBER
                                         Weihnachtsmarkt rund um die Kirche inkl. Programm
    Sa.-So.     10.-11.      3. Advent
                                         (s. Rückseite)
       Mo.         26.      14 - 17 Uhr Obertshäuser Krippenweg
   JANUAR
          Sa.      28.       10.00 Uhr Start Glaubenskurs „Tor zur Bibel“ (siehe Seite 7 )
   FEBRUAR
          Sa.        4.      10.00 Uhr Glaubenskurs „Tor zur Bibel“
          Sa.       11.      10.00 Uhr Glaubenskurs „Tor zur Bibel“
          Di.      14.       19.00 Uhr ökum. Gottesdienst zum Valentinstag in St. Josef
          Sa.      18.       10.00 Uhr Glaubenskurs „Tor zur Bibel“
          Fr.      24.       18.00 Uhr Synodentagung des Ev. Dekanats Dreieich-Rodgau
          Sa.      25.       10.00 Uhr Glaubenskurs „Tor zur Bibel“

                Wir haben einen Telefonservice für Sie!
                Unter der Telefonnummer 06104-6896580 können Sie die aktuellen Predigten
                (Menütaste 1), die kirchlichen Nachrichten (Menütaste 2) oder den aktuellen
                Newsletter (Menütaste 3) anhören.

Hinweise:

Bis auf Weiteres finden die Gottesdienste im Haus Jona als Andachten mit Abendmahl
wöchentlich freitags um 10.00 Uhr auf den Stationen wohnbereichsintern statt.
Ebenso wird der Gottesdienst an Heiligabend um 16 Uhr im Haus Jona nur für
BewohnerInnen der Einrichtung sein.

In den Ferien findet keine Kinderkirche statt. Kinderbetreuung während des Gottes-
dienstes wird möglich gemacht.

Es gilt folgende Regelung für die Uhrzeit des Gottesdienstes an Feiertagen: „Wenn ein
Feiertag auf einen Sonntag fällt, gilt die Gottesdienst-Uhrzeit des Feiertags.“ (Beschluss
des Kirchenvorstandes) Darum finden am 25.12.2022 und am 1.1.2023 die Gottesdienste
nicht um 10 Uhr statt, sondern jeweils um 17 Uhr.
Wir bitten um Ihr Verständnis.

Das Abendmahl im Januar wird auf den zweiten Sonntag im Monat verschoben.

Die Termine des Kirchenvorstandes für 2023 standen zum Drucktermin noch nicht fest.

                                                                                                   21
Blick in die Mission

        Familien weltweit stark machen
        Vorstellung der Projekte der diesjährigen Weihnachtsspendenaktion

                        Liebe Freunde in der
                        Waldkirche Obertshausen,
                        wir freuen uns, dass wir
                        in diesem Jahr für die
                        Weihnachtsspendenaktion
                        ausgewählt wurden. Gerne
                        stellen wir Euch unsere
                        derzeitigen Projekte vor,
                        mit der Bitte als Partner an
Angela & Andreas Frész unsere Seite zu kommen.
                       Gemeinsam können wir
         viel bewegen! Herzliche Grüße und Gottes
         Segen!

        Projekt 1: 100 Häuser für Kriegsopfer in
        der Ukraine bauen und instand setzen
        Seit Kriegsbeginn sind wir stark in die
        Ukraine-Hilfe involviert. Wir haben 27
        Ukrainer in unserem JMEM1-Zentrum
        in Hainichen aufgenommen und Mitte
        Oktober den 12. Hilfsgüter-Transport
        in die Ukraine geschickt. Wir stehen in
        direktem Kontakt mit JMEM Ternopil und
        JMEM Kiev, bekommen wöchentliche
        Updates und Listen was gebraucht wird.
        Das Team in Kiev errichtet im Rahmen
        unseres Arbeitszweiges Homes of Hope
        100 Mini-Häuser, um Menschen, die alles
        verloren haben, eine Unterkunft für den
        Winter zu schaffen. Außerdem gehen
        Reparatur-Trupps zu alten Menschen und
        Familien, die
        sich      nicht
        selbst helfen                                                Bild oben & unten:
        können,     um                                               Durch den Krieg
                                                                     zerbombte Häuser.
        deren Häuser
        winterfest zu                                                Bild Mitte:
        machen.                                                      Provisorische
                                                                     Unterkunft für den
                                                                     Winter
        1JMEM = Jugend
        mit einer Mission
 22
Blick in die Mission
Projekt 2: 3x1.000 Weiterbildungspakete für Ostafrika
Vor drei Jahren hatten wir die Gelegenheit, 10 afrikanische
Ehepaare als Seminarleiter für den PePP-Eheworkshop
auszubilden. Die Waldkirche hat dieses Projekt großzügig
unterstützt. Diese Leiter haben um weiteres Material für
die sozial-missionarische Arbeit mit Familien gebeten.
Das von uns entwickelte Kursmaterial wurde seither in
Swahili übersetzt, mehrfach lektoriert, und ist jetzt für den
Druck bereit. Allerdings fehlen uns dafür die Ressourcen.
Wir würden gerne jeweils 1.000 Exemplare für Uganda,
Tansania und Kenia drucken lassen, um Familien zu stärken
und somit in die nächste Generation zu investieren, die in
diesen Familien heranwächst.

                                                                Bild oben: Kursmaterial auf Swahili (Buchcover)
                                                                Bild links: Ehe- und Familientraining in Afrika

                                                                Bild unten rechts: Seminarleiter Ehe-Workshop
                                                                Bild unten links : PePP-Workshop in Brasilien

Projekt 3: 20 Personen zu Seminarleitern ausbilden in
Brasilien
Im Mai 2022 haben wir in Brasilien 7 Ehepaare zu
Seminarleitern für den PePP-Eheworkshop ausgebildet.
Seither wurden 3 Workshops durchgeführt und weitere
geplant. Damit diese Ehe-Arbeit in Zukunft auf eigenen
Beinen stehen kann, wollen wir im Frühjahr 2023 neben
weiteren Seminarleitern auch Ausbilder schulen.

                                                                                                                23
Blick in die Mission

           Gebet ist alles!
           Unsichere Zeiten in Haiti

                           Liebe Beter und Missions-      Mitarbeiter und ihre Familien, die nicht nur
                           freunde,                       damit zu kämpfen haben, das Krankenhaus
                           mit Sorge verfolgen wir die    zu erreichen, sondern auch damit, für die
                           Lage in Haiti. Zwar hört man   Bedürfnisse ihrer Familien zu sorgen. Es sind
                           nur wenig in den Medien, das   schwierige Zeiten, aber wir verlassen uns auf
                           ist auch nicht verwunderlich   Gottes Güte und sind zuversichtlich, dass Er
                           bei den schier unlösbaren      auch uns zu seinem Zeitpunkt wieder sicher
                           Problemen, die sich über die   nach Haiti bringen wird.“
                           ganze Welt verbreiten.
Luise & Johannes Schürer
                           Unsere        Ausreise
                           Anfang November war
            unsicher. Einige mussten ihre Flüge
            verschieben, da innerhalb Haitis
            keine Beförderung möglich ist. Wir
            sind fast täglich mit den verblei-
            benden Missionaren und den
            haitianischen Leitern in Kontakt. Sie
            schreiben:
            „Die Unruhen in Haiti haben in letzter
            Zeit auch die Gegend um Les Cayes
            erreicht, was viele Probleme schuf,
            und die Proteste haben ein Ausmaß
            erreicht, wie wir es bisher noch nicht
            erlebt haben. Die Straße von Port-au-Prince   Wie könnt ihr beten und mittragen? Es
            nach Les Cayes ist seit einiger Zeit total    ist gut zu wissen, dass wir Gott nicht
            blockiert, sodass keine Lebensmittel, kein    vorschlagen müssen, wie er eingreifen
            Treibstoff, keine Grundversorgung etc. mehr   soll. ER weiß, er sieht und wir vertrauen,
            geliefert werden können. Wir haben eine       dass er Wege hat, wo wir keinen Ausweg
            Renovierung der Operationssäle geplant        sehen. Wir müssen planen, das ist gut und
            und versucht, das benötigte Material zu       richtig, aber er schenkt das Gelingen nach
            versenden. Es steht bereit, um in einen       seinem Plan (Sprüche 16,9). Wir konnten
            Container verladen zu werden. Wir müssen      einen großen Geldbetrag an den Gemein-
            jedoch warten, bis die Straße von Port-au-    deverband überweisen, zur Linderung der
            Prince nach Les Cayes wieder offen ist und    allgegenwärtigen Not, sie ist immens! Für
            sicher für den Lkw-Verkehr…. Bitte betet      die Zukunft des Centre Lumière konnte die
            intensiv für das Krankenhaus. Haiti braucht   wichtige Entscheidung der zukünftigen
            eine neue Regierung, die Proteste müssen      Leitung, in Verbindung mit der Übergabe
            aufhören, die Banden die Straßen öffnen,      noch nicht getroffen werden. Wir sind
            damit die Patienten ins Krankenhaus           dankbar, wenn ihr intensiv dafür weiter
            kommen können. Betet auch für unsere          betet.

   24
Blick in die Mission

Wir werden immer wieder gefragt, ob wir         mutig bekannt, dass es Gott allein ist, der
denn unter den gegebenen Umständen              uns in allen Lebenslagen Kraft und Hilfe
wieder ausreisen wollen. Vor langer             schenkt. Johannes Schürer hat dies in
Zeit wurde uns ein wertvoller Ratschlag         seiner Predigt eindrücklich an Psalm 84
gegeben, der uns seit einem halben              festgemacht. Diese Predigt ist in unserem
Jahrhundert begleitet und vielfach              Predigtarchiv (auf der Homepage unter
geholfen hat: Folge dem Weg, den Gott           der Rubrik Gottesdienste ganz nach unten
klar gezeigt hat, auch wenn es Wider-           scrollen und Datum suchen bzw. eingeben)
stände oder andere Angebote gibt, wenn          oder auch auf unserem YouTube-Kanal zu
Er eindeutig einen neuen Weg, eine neue         finden und zu hören.
Berufung aufzeigt, folge mit Vertrauen.
Bisher sehen wir diese eindeutige Führung
noch nicht.

Dankbar in der Verbundenheit mit euch,
bleibt gesegnet und bewahrt!

Anmerkung: Am 9. Oktober waren
Luise und Johannes Schürer bei uns im
Gottesdienst und haben von der prekären
Lage in Haiti erzählt. Sie haben ihre Not und
ihre Sorgen mit uns geteilt und gleichzeitig

       Sie möchten unsere Gemeindearbeit unterstützen?
Einmalig oder regelmäßig – wir freuen uns auf Ihre Spende! Wir stellen Ihnen gerne eine
Zuwendungsbescheinigung (Spendenquittung) aus, wenn Sie uns Ihre Anschrift auf dem
Überweisungsbeleg mitteilen.

Spenden zur Finanzierung unserer Gemeindearbeit
(Kollektenkasse):
Frankfurter Volksbank IBAN: DE11 5019 0000 4103 1026 48 – BIC: FFVBDEFF

Spenden zur Förderung der Arbeit mit Jugendlichen und Kindern
(über den Verein zur Unterstützung der Jugendarbeit in der
Ev. Kirchengemeinde Obertshausen):
Frankfurter Volksbank IBAN: DE43 5019 0000 4103 1053 70 – BIC: FFVBDEFF
Vorsitzender des Fördervereins ist Uwe Klein (Tel.: 06104-5950).

Spenden für Projekte (z. B. Bauvorhaben) oder unsere Missionare
(über die Stiftung Lebenswerte):
Frankfurter Volksbank IBAN: DE61 5019 0000 0000 0973 90 – BIC: FFVBDEFF
                                                                                              25
Vorsitzende des Kuratoriums ist Ingrid Klein (Tel.: 06104-5950).
Blick in die Mission

         Manchmal, wenn man weit genug wandert...
         ...findet man den Weg zu seiner Berufung

                        So ist es mir ergangen.           Stand gebracht hatte. Ich beendete mein
                        Nachdem        ich     meinen     Telefonat und machte mich daran, mich
                        Bachelor of Arts im               auf den Tag und den Unterricht vorzube-
                        Zementdschungel           von     reiten, der vor mir lag. Im Laufe des Tages
                        Chicago        abgeschlossen      wurde mir klar, dass die Arbeit, die ich in
                        hatte, sehnte ich mich nach       Samoa leistete, zwar sehr wertvoll war, dass
                        der Natur. Eine Freundin          aber die Menschen, die mir am nächsten
                        fragte mich, ob ich auf einer     standen, ebenso viel Unterstützung
                        abgelegenen samoanischen          benötigten. Das war das erste Mal, dass ich
     Jeanette Kern       Insel als Lehrerin aushelfen     mich danach sehnte, nach Indien zurückzu-
                         könnte und ich ergriff die       kehren, um in irgendeiner Weise zu helfen.
         Gelegenheit. Nach vielen Gebeten fand ich
         mich schließlich auf einer äußeren samoa-        Vielleicht habe ich einen langen Weg
         nischen Insel wieder, acht Bootsstunden          zurückgelegt, indem ich einen Großteil
         vom Festland entfernt. In meiner neuen           meiner Energie in so viele verschiedene
         Heimat lebten vierhundert Menschen.              Entwicklungsprojekte an so vielen
         Dieses Jahr verbrachte ich damit, jeden          verschiedenen Orten gesteckt habe - sei
         Morgen vom Rauschen der Wellen geweckt           es die Arbeit mit Flüchtlingen auf Lesbos,
         zu werden und an der einzigen örtlichen          mit Kindern in der South Side von Chicago
         Highschool zu arbeiten. Ich unterrichtete        usw. Doch als ich wieder in Indien ankam,
         Algebra, Geschichte, englische Literatur         brachte mir jede Abzweigung, die mir zuvor
         und Kunst für Oberstufenschüler. Die             als Umweg erschienen war, ein tieferes
         verschiedenen Herausforderungen, mit             Verständnis dafür, wie ich die Herausfor-
         denen die Gemeinden konfrontiert waren,          derungen meistern kann, die sich mir beim
         waren der Mangel an Ressourcen, psycho-          Leben und Arbeiten im sozialen Bereich
         logischer Unterstützung und Inspiration für      in Indien stellen. Bis zu diesem Zeitpunkt
         ihre Zukunft. Obwohl der Ort so idyllisch ist,   war ich sieben Jahre lang umhergezogen,
         hat die Kolonialgeschichte viele Schäden         und diese sieben Jahre haben mir die
         bei den Einheimischen hinterlassen. Sie          nötige Widerstandsfähigkeit und Erfahrung
         versuchen immer noch, nach bestimmten            vermittelt, die ich benötige. Jetzt befinde
         Systemen zu arbeiten, die dadurch                ich mich in Indien, wo ich mit gefährdeten
         entstanden sind, dass sie ein Gebiet einer       Kindern mit schweren psychologischen
         anderen Nation waren.                            Traumata, Frauen aus schwierigen Verhält-
         Eines Tages telefonierte ich mit meinem          nissen usw. arbeite und ihnen durch die
         Vater, der mich über alle Aktivitäten unserer    Entwicklung von Fähigkeiten und Bildungs-
         Organisation in Südindien, die Entwicklung       möglichkeiten eine Zukunft in Freiheit und
         des Kinderheims und der Schule sowie             Unabhängigkeit biete. Zusätzlich kann ich
         die Herausforderungen, die sich in               ihnen geistliche Ermutigung in Christus
         unserer Kultur stellen, auf den neuesten         geben.

26
Blick in die Mission

                       Die letzten Jahre       und ein Privileg. Ich bin sehr glücklich
                       gehörten zu den         die verschiedenen Geschichten, die Gott
                       schwierigsten           schreibt, aus nächster Nähe zu beobachten
                       meines       Lebens,    und manchmal sogar einen kleinen Beitrag
                       in denen ich mich       dazu leisten zu können. Am meisten freut
                       mit        religiöser   es mich gemeinsam mit meiner Schwester,
                       Intoleranz, Diskri-     die das Kinderheim leitet, den Heraus-
                       minierung        und    forderungen zu begegnen. Es gibt nichts
                       systemischen            Schöneres zu sehen als Kinder, die sich
                    Problemen ausein-          durch die Bemühungen von mitfühlenden
andersetzen musste. Aber ich habe mich         Menschen in einem schwierigen Umfeld
noch nie so nah an der Bestimmung              entwickeln und wachsen. Das ist wirklich
gefühlt für die ich geschaffen wurde. Je       bereichernd.
größer der Kampf war, desto größer war
auch die Freude. Zu sehen, wie Kinder, die     Vielen Dank für alle Unterstützung in
absolut keine Chance im Leben haben, in        den letzten Jahren, die wir als Familie,
Armut und ohne Eltern oder Erziehungs-         die Gemeinden, das Kinderheim, unsere
berechtigte aufs College gehen oder das        Schulen und viele Menschen in Kolar Gold
Autofahren lernen, war einfach unglaublich     Fields im Süden Indien erfahren haben.

                                                                                           27
Rückblick

         Gibt es eine gute Art zu herrschen?
         Ausflug des Seelsorgeteams auf eine Pferdekoppel

                           Was         haben        der   auch bei Worten wie Verantwortung,
                           Schöpfungsbericht der Bibel    Rechtsprechung,       Respekt,    Fürsorge,
                           und das Seelsorgeteam          Kreativität und mehr. Wir überlegten, wie
                           unserer           Gemeinde     Gott sich selbst als Herrscher in der Bibel
                           gemeinsam? So könnte die       beschreibt und fanden all diese positiven
                           Frage lauten, die man sich     und hilfreichen Eigenschaften heraus.
                           stellt, wenn man hört, dass    Und plötzlich merkten wir, dass herrschen
                           das Seelsorgeteam unserer      durchaus      eine     verantwortungsvolle
                           Gemeinde sich zu einem         Aufgabe ist, die viel mit nötigem Respekt
Pfrn. Kornelia Kachunga    „Schöpfungstag“ auf dem        und Feingefühl zu tun hat. Und das
                          Gelände von Kathrin Schäfer     wiederum hat auch etwas damit zu tun,
           in Offenbach-Bieber mit ihren Pferden          wie wir Seelsorge leisten. Wir wollen nicht
           getroffen hat.                                 übergriffig sein, nicht manipulieren, nicht
           Ich muss zugeben, obwohl ich schon             beherrschen oder vorgeben. Im Gegenteil:
           so lange hauptamtlich in der Seelsorge         Wir wollen nötigen Abstand (Respekt)
           unterwegs bin, war dieses Erlebnis, sowohl     wahren, Raum und Zeit geben, kreative
           inhaltlich als auch sinnlich, eine ganz        Methoden anwenden und fürsorglich mit
           großartige Erfahrung und ich glaube, da        den Ratsuchenden umgehen.
           spreche ich im Namen aller Teilnehmenden.
           Wir saßen im Freien und beschäftigten          Ganz konkret durften wir im natürlichen
           uns mit dem Schöpfungsbericht der Bibel        Umgang mit den Pferden genau dies lernen
           und gingen den bekannten Worten aus 1.         und uns dabei selbst reflektieren. Es war
           Mose 1, 28 auf den Grund: „Gott segnete        wunderbar, wie selbstverständlich Marvin
           sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar        (Mischling aus bayrischem Warmblut und
           und mehret euch und füllt die Erde und         Paso Peruano aus Südamerika) mitten
           macht sie euch untertan und herrscht           unter uns stand, während Kathrin referierte
           über die Fische im Meer und über die           und wir uns zum Thema austauschten. Es
           Vögel unter dem Himmel und über alles          war, als ob er zuhörte und genoss, frei zu
           Getier, das auf Erden kriecht.“                sein und dazu gehören zu dürfen. Kathrin
           Wir bewegten miteinander die Frage: Was        gab uns den Rat, ihn nicht mit unseren
           assoziieren wir eigentlich mit dem Wort        Berührungen oder Worten „zu überfallen“
           „herrschen“ und welche Eigenschaften           (wie Menschen es schon mal gerne tun,
           braucht ein/e Herrscher/in, um gut             wenn sie etwas oder jemanden schön
           herrschen zu können? Wir merkten, dass         oder anziehend finden). Wir sollten den
           nicht alles nur negativ ist, was mit diesem    Sicherheitsabstand wahren und einfach
           Wort verbunden ist (was evtl. naheliegend      mal schauen, was passiert, wenn wir gar
           wäre, wenn wir an Machtmissbrauch,             nichts tun außer Marvin einfach „sein zu
           Unterdrückung          oder     Ausbeutung     lassen“.
           denken). Aber ganz schnell waren wir

  28
Rückblick

Und das Ergebnis war, dass ganz viel          und der respektvollen Freiheit denken.
Nähe entstand, die ich persönlich dann        Wenn Nähe zwischen Menschen auch
als großes Geschenk empfunden habe,           auf diese freiwillige und respektvolle
eben weil sie nicht erwartet, erpresst oder   Weise geschehen kann, ist Heilung und
mutwillig herbeigeführt wurde. Ich werde      Neuanfang möglich. Diese Erkenntnis
noch lange an diesen gemeinsamen Tag          möchte ich in meine Seelsorgepraxis
mit dem Seelsorgeteam, den Pferden            mitnehmen.

                                                                                       29
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