EinBlick Dezember 2022 bis Februar 2023 Thema: "Gott bleibt treu" - Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Evangelische ...

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EinBlick
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon
   Dezember 2022 bis Februar 2023 Thema: „Gott bleibt treu“
EinBlick Dezember 2022 bis Februar 2023 Thema: "Gott bleibt treu" - Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Evangelische ...
2 EinBlick

  In eigener Sache
  Um Verständnis bitten wir, weil nicht immer alle Gemeindebriefe ihr Ziel erreichen. Die Ge-
  meindegliederdaten, die uns von einer zentralen Stelle übermittelt werden, sind leider nicht
  immer auf dem aktuellen Stand. Mit Hilfe der ehrenamtlichen Verteiler*innen, die „ihre“
  Haushalte kennen, können wir einige, aber leider nicht alle Probleme spontan lösen. Des-
  halb bitten wir Sie herzlich: Sollten Sie Menschen kennen, die evangelisch sind und keinen
  EinBlick erhalten, ermutigen Sie sie, im Gemeindebüro anzurufen.

  Datenschutz
  Im EinBlick werden regelmäßig Seniorengeburtstage, die 18. Geburtstage sowie kirchliche
  Amtshandlungen von Gemeindegliedern veröffentlicht. Sofern Sie mit der Veröffentlichung
  Ihrer Daten nicht einverstanden sind, können Sie Ihren Widerspruch schriftlich im Gemein-
  debüro an der Kreuziger Mauer 2 oder direkt bei Pfarrerin Jäkel erklären.
  Wir bitten, diesen Widerspruch möglichst frühzeitig, also vor dem Redaktionsschluss zu
  erklären, da ansonsten die Berücksichtigung Ihres Wunsches nicht garantiert werden kann.
  Bitte teilen Sie uns auch mit, ob dieser Widerspruch nur einmalig oder dauerhaft zu beach-
  ten ist.

  Adventssammlung der Diakonie
  Diesem EinBlick liegt wieder ein Überweisungsträger bei. Wir sammeln für die Arbeit
  der Diakonie-Ruhr-Hellweg e.V. In Brilon ist die Diakonie Trägerin der Schwangeren- und
  Schwangerschaftskonfliktberatung. 78% der Spenden fließen der regionalen und 25% der
  gemeindlichen diakonischen Arbeit zu. Wir bedanken uns jetzt schon für Ihr Spenden.

  Flyer Kirche und Kino
  Diesem Gemeindebrief liegt ein Flyer des aktuellen Projektes Kirche und Kino bei.

  Danke sagen wir für folgende Spenden
  Renovierung Kirchturm -Stadtkirche 2.356,53 €
  Diakonie eigene Gemeinde 50 €
  Gemeindebrief 70 €
  Diakonie Sommersammlung 160 €

  Impressum
  Die Gemeindenachrichten werden im Auftrag der Evange-
  lischen Kirchengemeinde Brilon, Kreuziger Mauer 2, 59929
  Brilon herausgegeben.
  VisdP: Pfarrer Rainer Müller
  Redaktionsteam: J. Fiebich, H. Fritz, M. Kretzschmar, R. Mül-
  ler, S. Paschkewitz, R. Plauth, B. Prolingheuer, I. Reupke,
  M. Rudolph
  Layout: B. Strenger
  Redaktionsschluss des nächsten Gemeindebriefs:
  31.1.2023
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Aus dem Inhalt                                Editorial
Seite
2    Verschiedenes in eigener Sache           Liebe Leser*innen,
2    Impressum
3    Editorial                                In die Zukunft schauen heißt sich auf Ver-
4    Wenn Engel wieder auf die Reise          änderungen einstellen. Veränderungen
     gehen                                    brauchen Kreativität. Kreativität braucht
                                              Freiräume. Freiräume entstehen durch Frei-
5    Schritt in die Mitte
                                              räumen. Freiräumen heißt, manches been-
6    Es endet eine Strophe, aber nicht        den, Platz schaffen, Platz machen, erst mal
     mein Lied                                durchatmen und den freien Raum wahr-
 7   Noch eine Veränderung                    nehmen und genießen. Und dann achtsam
 8   Drei Frauen und eine kreative Idee       sein für das, was Not wendend, Hoffnung
 9   Gemeindeleben, Teil1                     stärkend, Seelen berührend, Menschen er-
12   Der Turm                                 mutigend und für Begegnungen öffnend
14   Kinderseite                              ist.
15   Rezept
16   Gemeindeleben, Teil 2                    In dieser Ausgabe erzählen wir von dem
17   Andacht                                  einen und anderen Abschied, von den
                                              freiwerdenden Stellen am Kirchturm, von
18   Predigtplan
                                              neu Entstehendem. Es gibt aber auch Ver-
20   Laufplan Fenstergrüße im Advent          trautes und Wiederkehrendes wie die Ak-
23   Meditation                               tion Briloner Fenstergrüße im Advent und
24   Rückblick                                die Aktion „1 Teil mehr“ für den Briloner
29   Hinweise                                 Warenkorb.
33   Gruppen und Kreise
38   Informationen auf einen Blick            Anmerkung: Beim Schreiben machte ich
                                              einen kleinen Tippfehler: da entstand statt
                                              Freiräume das Wort Freuräume. Ei, dacht
                                              ich, was für ein schöner Gedanke, der sich
               Homepage                       da ans Tageslicht geschmuggelt hat. Krea-
                                              tivität braucht auch Freu-räume. Es braucht
 Unter kirche-brilon.de finden Sie Berichte   eben Achtsamkeit.
 über Veranstaltungen aus den letzten
 Monaten und Hinweise auf aktuelle Er-        Das Redaktionsteam wünscht Ihnen eine
 eignisse. Außerdem finden Sie Informati-     Adventszeit mit kleinen freudigen Entde-
 onen über alles, was Sie zur Vorbereitung    ckungen der Liebe Gottes und ein geseg-
 von Taufen, Trauungen und Beerdigungen       netes Weihnachtsfest, das Zuversicht und
 brauchen, wichtige Adressen, die Gottes-
                                              Hoffnung nährt.
 diensttermine und Beschreibungen un-
 serer Gemeindeangebote.
                                              Lassen Sie sich einladen zu einem interes-
 Auch die Versionen älterer Gemeinde-
                                              santen „Stöbergang“ durch die aktuelle
 briefe stehen für Sie dort im Pdf-Format
                                              Ausgabe.
 zum Download bereit,

Der auf der Titelseite abgebildete go-
                                              Ihr Pfr. Rainer Müller
tische Engel ist im Original in der Wie-
senkirche in Soest zu sehen.
Bild: B. Strenger
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4 EinBlick

    Wenn Engel
   wieder auf die
   Reise gehen …
  Was ihr Abschied für die Ge-
  meinde bedeutet, wird man erst
  mit der Zeit spüren. Nach knapp
  30 Jahren verlässt Marianne Ru-
  dolph mit ihrem Mann in einigen
  Wochen Brilon. Des einen Freud
  ist des andern Leid. Während die                    Marianne Rudolph auf Reisen, Bild privat
  Familie sich auf die Großeltern
  freut, verliert die Kirchengemeinde eine erfahrene, langjährige und hoch engagierte ehren-
  amtliche Mitarbeiterin.
  1994 kam sie mit ihrer Familie nach Brilon. Seit 1997 engagierte sie sich zunächst als Sän-
  gerin im Kirchenchor und kurz darauf auch in der sich neu aufstellenden Jugendarbeit.
  Schon drei Jahre später übernahm sie zusätzlich Verantwortung in der Kirchengemeinde
  und ließ sich ins Presbyterium wählen. Bis 2016 hat sie dort verantwortungsvoll und enga-
  giert mitgearbeitet, in den letzten Jahren in der Rolle als stellvertretende Vorsitzende des
  Presbyteriums. In ihrer besonderen, ruhigen aber sehr aufmerksamen Art dachte sie mit,
  setzte an wichtigen Stellen Impulse und fragte nach, wenn etwas nicht genügend geklärt
  war. Manches Mal gab sie noch etwas zu Bedenken, was im Eifer des Diskutierens aus dem
  Blick geraten war.
  Besonders wichtig war ihre Rolle, als innerhalb kurzer Zeit vom Dezember 2010 bis zum
  Frühjahr 2011 alle Pfarrstelleninhaber entweder durch Frühpensionierung oder einen Stel-
  lenwechsel Brilon verlassen hatten. Zusammen mit der Gemeindesekretärin und Mitgliedern
  des Presbyteriums setzte sie alles daran, das „Gemeindeschiff auf Kurs und über Wasser zu
  halten“. Als die Pfarrstellen 2012 wieder besetzt waren, war sie eine wichtige Anlaufstelle für
  Informationen und Fragen der „Neuen“.
  Sie hat über 25 Jahre die Entwicklung der Kirchengemeinde erlebt und mitgestaltet. Ihre
  Erinnerungen und gesammelten Dokumente stellen ein entsprechendes Archiv dar. Dazu
  hat beigetragen, dass sie viele Jahre die Homepage betreute und stets mit aktuellen In-
  formationen versorgte, sobald sie die zur Verfügung bekam. Engagiert arbeitete sie auch
  von Anfang an in der Redaktion des Gemeindebriefes, mittlerweile „EinBlick“ mit, von der
  thematischen Idee bis zur aufmerksamen Korrekturlesung vor dem Druck.
  Persönlich, im Namen des Presbyteriums und stellvertretend für die Kirchengemeinde
  möchte ich Marianne Rudolph für das großartige Engagement und ihre Präsenz in der Kir-
  chengemeinde ganz herzlich danken. Für den weiteren Lebensweg wünschen wir ihr, ihrem
  Mann und ihrer Familie Gottes behütenden Segen und viel Freude an gemeinsamer Zeit.
                                                                             Pfr. Rainer Müller
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Schwerpunktthema: „Gott bleibt treu“

                                                                Schritt in die
                                                                  Mitte…
                                                            „Brilon war eine schöne, interes-
                                                            sante Zeit und ein wichtiger Teil
                                                            meines Lebens. Aber nun ist wie-
                                                            der eine neuer Schritt dran,“ sagt
                                                            Andrea Neuberger mit einem la-
                                                            chenden und einem weinenden
                                                            Auge.
                                                            Dieser Schritt führt Andrea Neu-
        Andrea Neuberger auf Reisen, Bild: Rainer Müller    berger nun nach Mainz. Durch
                                                            die beruflichen Erfordernisse
ihres Mannes werden jetzt die „Zelte“ in Brilon abgebrochen. 1997 war sie mit ihrer Familie
nach Brilon gekommen. Schnell nahm sie Kontakt zur hiesigen Kirchengemeinde auf und
man erkannte, dass hier jemand Engagiertes zugezogen war. So wundert es nicht, dass sie
rasch Mitglied des Presbyteriums, des Leitungsgremiums der Kirchengemeinde, wurde. Ihm
gehörte sie bis 2016 an.
Als Presbyterin engagierte sie sich insbesondere für die Jugendarbeit und war Mitglied im
Jugendausschuss. In der Redaktion des Gemeindebriefes arbeitete sie seit der ersten Aus-
gabe des „EinBlick“ mit. Dabei betreute sie nicht nur die „Kinderseite“, sondern prägte mit
ihrer besonderen Art des Nachfragens und Anregens die kreative Atmosphäre in der Re-
daktionsarbeit. Ihre spontane und direkte Art belebte viele Gespräche und ihr Engagement
bildete eine besondere Farbe im Gemeindeleben. Dazu trug sicher auch das Temperament
ihrer hessischen Wurzeln bei. So manches Mal wurde mit ihr die Freude und das Leid ge-
teilt, je nach Erfolg oder Misserfolg ihres Fußballvereins des Herzens „Eintracht Frankfurt“.
Das Presbyterium schaut dankbar auf die Zeit mit Andrea Neuberger und ihrer Familie zu-
rück. Das geknüpfte Netz an Bekanntschaften und Freundschaften bleibt und es wird eine
Freude sein, wenn ab und zu ein Abstecher nach Brilon zurückführt. Für den Aufbau des
neuen Lebensabschnittes in Mainz wünschen wir Gottes schützenden und ermutigenden
Segen.
                                                                            Pfr. Rainer Müller

 Einladung zum Gnadenbund Gottes                               Die Liebe Gottes und die Lie-
                                                               be untereinander
 Jesaja 55, Verse 1 und 3
 1: Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum          1. Joh. 4, 16
 Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her,                Und wir haben erkannt und
 kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld                 geglaubt die Liebe, die Gott
 und umsonst Wein und Milch!                                   zu uns hat: Gott ist Liebe; und
 3: Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Hö-             wer in der Liebe bleibt, der
 ret, so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen ewi-        bleibt in Gott und Gott in ihm.
 gen Bund schließen, euch die beständigen Gnaden
 Davids zu geben.
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6 EinBlick

   Es endet eine
     Strophe,
    aber nicht
    mein Lied
  Petra Klompmaker, Mitglied im
  Presbyterium seit 2016, beendet
  ihre Mitarbeit im Presbyterium
  zum 30.11. dieses Jahres. „Mir ist
  der Entschluss sehr schwer gefal-       Petra Klompmaker in Aktion, Bild: K. Koppe-Bäumer
  len, weil ich gerne mitgearbeitet
  habe. Und es hat wirklich Freude macht, miteinander gute Entscheidungen für die Ge-
  meinde zu finden.“ bedauert die Musiktherapeutin ihren Entschluss. „Aber aus persönlichen
  Gründen muss ich Prioritäten setzen. Das macht diese Entscheidung erforderlich,“ begrün-
  det sie ihren Schritt.
  In Gedanken bleibt sie der Kirchengemeinde stark verbunden. „Ich werde weiter im Mini-
  gottesdienstteam dabei sein. Und in die neu aufzubauende Arbeit der Kulturkirche werde
  ich mich mit meinen Fähigkeiten auch sehr gerne einbringen.“ Und man kann entdecken,
  wie die Augen vor Freude leuchten bei diesen Worten. „Meine Zuversicht finde ich in einem
  Bibelwort, das mir sehr ans Herz gewachsen ist und das mich durch viele schwere Zeiten
  getragen hat.“ Und sie zitiert aus dem 1. Korintherbrief des Apostel Paulus die Worte „Nun
  aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“
  (1.Korinther 13,13)
  Daher sehe ich es so, dass jetzt zwar meine „Strophe“ im Presbyterium endet, aber nicht
  mein Lied in der Kirchengemeinde.“
                                                                            Pfr. Rainer Müller

   Das Evangelium als Kraft Gottes                            Das kommende Heil

   Römer 1, 16 und 17                                         Zefanja 3, 17
   16: Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht;            Denn der HERR, dein Gott, ist
   denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle,       bei dir, ein starker Heiland. Er
   die glauben, die Juden zuerst und ebenso die               wird sich über dich freuen und
   Griechen.                                                  dir freundlich sein, er wird dir
   17: Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit,           vergeben in seiner Liebe und
   die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in             wird über dich mit Jauchzen
   Glauben; wie geschrieben steht: »Der Gerechte              fröhlich sein.
   wird aus Glauben leben.
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Schwerpunktthema: „Gott bleibt treu“

                                       Hattichdasschongesagt
                                      ...noch eine Veränderung
                                      Gernot Hattig zog im Jahr 2000 nach Scharfenberg.
                                      Aufgrund des Kontaktes zum damaligen Gemeinde-
                                      pfarrer trat er in die Evangelische Kirche ein. Die Erfah-
                                      rungen rund um die Taufe seines Sohnes im Jahr 2002
                                      motivierten ihn, sich stärker in der Kirchengemeinde
                                      zu engagieren. 2005 war er im Rahmen eines Famili-
                                      entages Gründungsmitglied der Gruppe „Die köcheln-
                                      den Kerle“, die bis heute bei verschiedensten Anlässen
                                      im Gemeindeleben mit ihren Leckereien und Koch-
                                      künsten aufwarten. Seit einigen Ausgaben gestalten
                                      sie auch das Rezept im Gemeindebrief.
2006 wurde er Mitglied des Presbyteriums und kümmerte sich viele Jahre bis 2014 als
Kirchbaumeister um die baulichen Angelegenheiten rund um die Kapellen in Brilon-Wald
und Hoppecke sowie die Kirche in Gudenhagen, die Stadtkirche und das Gemeindezentrum
in Brilon.
Er gründete einen Gesprächskreis, der sich wöchentlich trifft und im Rahmen des Briloner
Mosaiks einen Gesprächskreis „Gott und die Welt“, der sich 14-tägig trifft.
Im Projekt „GemeindeSchwester“ war er ein starker Befürworter und kontinuierlicher Ge-
sprächsbegleiter. Intensiv hat er im Ausschuss für die Neuentwicklung der Gemeindekon-
zeption mitgearbeitet. Im Kommunikationsausschuss hat er das Konzept „Wir bauen eine
neue Kirche“ mitentwickelt. Daraus entstand seine Idee, mobiler und mit neuen Wegen auf
die Menschen in Brilon zuzugehen. So gestaltete er mit dem Ausschuss das „KircheMobil“,
mit dem er seit Oktober 2021 regelmäßig samstags neben dem Rathaus das Bild des Bri-
loner Wochenmarktes mitprägt und zu einem „Aushängeschild“ der Kirchengemeinde und
vertrauten Bestandteil des Samstagvormittags geworden ist.
Nun scheidet er zum 31.12.2022 aus dem Presbyterium aus. „Bei all den anstehenden in-
haltlichen und strukturellen Veränderungen will ich meinen Platz lieber für jüngere frei
machen,“ so seine Begründung. „Denn die müssen das ja für die kommenden Jahre so
gestalten, dass das Evangelium auch zukünftig im hiesigen Raum gelebt werden kann und
die Menschen ermutigend begleitet.“ Das Presbyterium wird über eine Nachbesetzung ent-
scheiden.
Er selbst wird sich weiter mit den Köchelnden Kerlen engagieren, das Rezept im Gemeinde-
brief betreuen, mit dem KircheMobil auf dem Marktplatz ansprechbar sein, zu Gesprächs-
kreisen einladen und offen sein, für Neues und Überraschendes.
                                                                            Pfr. Rainer Müller
EinBlick Dezember 2022 bis Februar 2023 Thema: "Gott bleibt treu" - Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Evangelische ...
8 EinBlick
                                         Drei Frauen und eine
                                          kreative Idee – die
                                             Kleiderstube
                                        Pfarrerin Barbara Siegel-Müller, Sabine Hase und An-
                                        gelika Metzen hatten zunächst eine Idee. Dann kam
                                        dazu Begeisterung und tatkräftiges Handeln. Und
                                        viele Gespräche, die das Projekt bekannt machten.
  Daraus entwickelte sich im Jahr 1976 die Kleiderstube. Zunächst wurde der große Sitzungs-
  saal im Erdgeschoss des damaligen Pfarrhauses mit Hilfe von gebrauchten Regalbrettern
  und ausgedienten Schrankelementen zum Kleiderdepot umgestaltet. Im Laufe der Zeit
  sprach sich die Gelegenheit herum und Menschen brachten nicht mehr benötigte und
  ausgediente Kleidung säckeweise heran. Und umgekehrt waren viele Menschen froh, sich
  preisgünstig mit Kleidung ausstatten zu können. Man kann gar nicht mehr berechnen, wie
  viele Tonnen an Kleidung in den 46 Jahren angeliefert, durch die Hände des Teams aussor-
  tiert, in Regale gepackt und wieder gegen kleine Geldbeträge an Menschen weitergegeben
  wurden, die die Unterstützung gut gebrauchen konnten. Zwei Mal im Jahr wurde das Klei-
  dungsangebot jahreszeitlich angepasst. Was bis dahin nicht verwendet wurde, fand seinen
  Weg in die große Kleidersammlung der Stiftung in Bethel.
  Nach der Zeit im Pfarrhaus wechselte die Kleiderstube ins Gemeindezentrum in den Keller,
  nachdem das Gemeindezentrum 1976 erbaut worden war. Als dann dort die Küsterwoh-
  nung im Obergeschoss frei wurde, bezog die Kleiderstube dort Räumlichkeiten.
  Mit dem Erlös aus dem Kleiderverkauf wurde in den ersten Jahren vorwiegend der Aufbau
  der Jugendarbeit unterstützt. Später konnten auch andere benötigte Anschaffungen in der
  Gemeindearbeit unterstützt werden. Dazu diente über lange Zeit auch der jährliche ge-
  meinsame Basar von Kleiderstube und der Gemeindebücherei. Bei der großen Sanierung
  des Gemeindezentrums 2015 ermöglichte die Kleiderstube die Anschaffung der neuen
  Saalbestuhlung zu einem großen Teil.
  Nun endet nach 46 Jahren diese Arbeit der Kleiderstube. Noch immer dabei, von Anfang
  an, ist Angelika Metzen. Ihr wurde, zusammen mit Sabine Hase, 2015 für ihre langjährigen
  Verdienste und ihr Engagement das goldene Kronenkreuz der Diakonie überreicht. Immer
  unterstützend mit dabei war ihr Mann Willy Metzen. Zum engagierten Kleiderstubenteam
  gehören Christel Neuhaus, Monika Jannasch, Helga Sendler und Linda Hollenberger. Ihnen
  allen gilt der große Dank seitens des Presbyteriums für dieses langjährige regelmäßige
  Engagement, das zu einem Erkennungszeichen der Evangelischen Kirchengemeinde auch
  über die Gemeindegrenzen hinweg geworden war.
                                                                         Pfr. Rainer Müller
EinBlick Dezember 2022 bis Februar 2023 Thema: "Gott bleibt treu" - Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Evangelische ...
Gemeindeleben
Ende Projekt Gudenhagen
Die Projektarbeit ist weitergegangen. Ab April konn-
ten die seit Januar 2022 zugeteilten Fördergelder von
Tiny Teams der EKvW beansprucht werden: rd 2500
Euro. Damit haben wir die Begleitung der Dorfvernet-
zungsgespräche durch Mitarbeiterinnen des Instituts
für Kirche und Gesellschaft finanziert. Ergebnis: Eine
Dorfversammlung Runder Tisch „Dorfverein“. Die
Stimmung war offen für die Gründung eines Vereins,
es sind Interessierte für den Vorstand gefunden wor-
den, Ideen für Projekte sind ebenfalls da. Die an der
Vorstandsarbeit interessierten Frauen wollten gern
den Dorfverein mit den Räumen des Albert-Schweit-
zer-Zentrums angehen. Der Renovierungsstau dort
würde hohe Kosten verursachen. Die Gemeinde kann
sie nicht tragen. Ein Dorfverein kann sich nicht um fünfstellige Spendensummen bewerben,
wenn nicht klar ist, wie es mit dem Gebäude weitergeht. Die Frauen sind von der Idee „Dorf-
verein“ zurückgetreten und bringen sich in den Schützen-und Heimatverein mit den im
Prozess entstandenen Ideen ein. Die Kirchengemeinde Brilon muss jetzt entscheiden, wie
es mit dem Zentrum weitergeht. Für die Regionalpfarrerin ist die Mitarbeit dort beendet.

Projekt GemeindeSchwester
GemeindeSchwester Annika Kersting hat dem Presbyterium mitgeteilt, dass sie ihre ehren-
amtliche Tätigkeit als GemeindeSchwester zum 31.10.22 einstellt.
2017 hatten Pfarrer Rainer Müller und Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer das Projekt auf einer
Pfarrkonferenz des Kirchenkreises kennengelernt. Begeistert von der Idee erzählten sie es
dem Briloner Presbyterium und suchten nach interessierten Menschen, die sich bereit er-
klärten, die dreijährige theologische und diakonische Weiterbildung zu machen. In Annika
Kersting fanden sie ein engagiertes Gemeindeglied, das dazu bereit war. Das Presbyterium
unterstützte dieses Projekt und finanzierte die Weiterbildung.
Im Januar 2021 schloss Frau Kersting die Weiterbildung mit einer erfolgreichen Hausarbeit
zum Thema „Arbeit im Sozialraum“ und einem Kolloquium ab und wurde für ein Jahr befri-
stet als GemeindeSchwester mit geringem Stundenumfang angestellt. Im Mai wurde sie in
die Diakonenschaft des Diakoniewerk Witten aufgenommen.
Leider konnte das Presbyterium aus finanziellen Gründen den Vertrag im Frühjahr 2022
nicht verlängern. Frau Kersting erklärte sich zunächst bereit, eine Zeitlang weiter ehren-
amtlich für die Menschen, die sich inzwischen an sie als GemeindeSchwester gewandt hat-
ten, als Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen. Allerdings führten kommunikative und
inhaltlich unterschiedliche Auffassungen im Leitungsgremium zu einer Situation, die ein
weiteres Engagement nicht sinnvoll erscheinen ließ.
Das Presbyterium bedauert diese Entscheidung. Allerdings wird es weiter an der Idee des
Konzeptes festhalten und überlegen, wie es in der Gemeinde neu belebt und umgesetzt
werden kann.
EinBlick Dezember 2022 bis Februar 2023 Thema: "Gott bleibt treu" - Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Evangelische ...
10 EinBlick
                                                   Es müssen aber keine mit Flügeln sein. Denn
  „Engel“ gesucht….                                uns würden schon ein paar mithelfende
  Menschen aus unserer Kirchengemeinde helfen, um ein aktuelles Problem lösen zu können.
  Leider erhalten nicht alle evangelischen Menschen unseren Gemeindebrief. In einigen Orts-
  teilen wie z.B. in Alme, Bontkirchen, Gudenhagen/Petersborn, Hoppecke, Messinghausen
  und Radlinghausen fehlen uns Ehrenamtliche, die vierteljährlich den neuen Gemeindebrief
  in die jeweiligen Haushalte verteilen. Aber auch in Teilen der Innenstadt fehlen uns Verteile-
  rinnen und Verteiler. Fragen Sie gerne nach, wo Sie gebraucht werden.
  Die Aufgabe sieht so aus, dass Freiwillige alle 3 Monate jeweils in ca. 1 Stunde 50 bis 70 Ge-
  meindebriefe - manchmal auch weniger - im Gemeindezentrum abholen und entsprechend
  der jeweiligen Adress- und Namensliste verteilen. Wer uns helfen möchte, meldet sich bitte
  bei Frau Fiebich. Telefon: 02961 50020 oder per
  E-Mail: gemeindeamt@kirchebrilon.de.
  Wenn sich nicht genügend Leute bei uns melden, müssen wir nach einer anderen Lösung
  suchen. Die Idee ist, dann die aktuellen Gemeindebriefe an einem bestimmten Ort z.B. einer
  Bäckerei auszulegen, wo sie dann abgeholt werden könnten. Z.B. in Hoppecke bei Blumen
  Holze und Fleischerei Ester, in Alme in der Bäckerei Lange, in Messinghausen in der Fleische-
  rei Ester und in Bontkirchen in der Fleischerei Ester und im Dorfladen.
  Zusätzlich bieten wir allen interessierten Leserinnen und Lesern an, dass diese jährlich 10
  Euro im Gemeindebüro bezahlen und dann den Gemeindebrief per Post viermal zugeschickt
  bekommen. Natürlich können Sie diesen auch einfach im Gemeindebüro abholen.
  Das Redaktionsteam wünscht Ihnen allen frohe Weihnachten in diesen heute nicht ganz ein-
  fachen Zeiten und hofft auf Ihre Unterstützung und Mithilfe. Vorab schon mal vielen Dank!
                                                                                    Rolf Plauth

                                         Helfen macht Spaß!
                                         Ich bin Thilo. Ich bin drei Jahre alt und gehe in Bri-
                                         lon in den Evangelischen Kindergarten am Kurpark.
                                         Manchmal bekommt meine Mama eine Kiste nach
                                         Hause gebracht mit vielen bunten Heftchen, die
                                         wir dann gemeinsam verteilen. Manchmal sogar im
                                         Schnee. Oder auch im Sommer. Ich habe dann im-
                                         mer eine große Tasche um und darf die Heftchen
                                         in die Briefkästen reinstecken. Mein großer Bruder
                                         hilft auch mit. Der kann schon lesen; der weiß genau,
                                         wo die Hefte reinmüssen und kommt schon überall
                                         dran. Manchmal sind die Leute auch im Garten und
     Bild und Text: Marie Kretzschmar
                                         ich kann ihnen das Heft direkt geben. Alle freuen
                                         sich immer über das Heft. Und auch über mich.

  Pro Klima: Am 26. 11. ist Kauf-nix-Tag!
  Ja, den gibt es tatsächlich in Europa (am letzten Samstag im November) und Nordame-
  rika (einen Tag früher). 1992 von einer kanadischen Medienagentur erfunden, soll er zu
  einer kritischen Betrachtung unserer Konsumgewohnheiten aufrufen, indem wenigstens an
Hinweise
einem verkaufsoffenen Tag im Jahr auf jegliches „shopping“ verzichtet wird – verzichtet,
nicht die Einkäufe auf einen anderen Tag verschoben! Der Kauf-nix-Tag stellt damit einen
harten Kontrapunkt zum „Black Friday“ dar, der in den USA am gleichen Tag stattfindet und
die Kunden scharenweise mit Sonderangeboten in die Geschäfte treibt, um den vorweih-
nachtlichen Kaufrausch auszulösen. Der entsprechende Impuls für den Online-Handel ist
der „Cyber Monday“ oder „Blue Monday“ am Montag darauf, und längst sind diese selt-
samen Riten in Europa angekommen.
Ich gestehe, ein „Geh-mal-einkaufen-Tag“ würde mich Einkaufsmuffel wesentlich härter
treffen – dass jemand täglich Geschäfte aufsucht und „shopping“ als Freizeitbeschäftigung
betreibt, kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen. Und einen Job als Einflüsterer („Influ-
encer“), der die Leute im Internet zum Kaufen antreibt, schon gar nicht. Wie fremd müs-
sen solche Gedanken erst den Menschen sein, die jeden Tag darum kämpfen müssen, ihre
menschlichen Grundbedürfnisse Nahrung - Kleidung - Wohnung zu befriedigen?
Dass der Konsumrausch kein langfristig haltbares Zukunftsmodell ist, wissen wir doch alle.
Aber wir sind Weltmeister im Verdrängen von unbequemen Wahrheiten und schaffen es,
Wissen und Handeln säuberlich zu trennen („Normalitätssimulation“ nennt das der Mainzer
Chemieprofessor und Klimaschützer Sebastian Seiffert). Als Nico Paech im November 2016
beim 53. Briloner Wirtschaftsforum das Modell der „Postwachstumsökonomie“ vorstellte,
rief er dazu auf, die täglichen Routinen zu ändern, um dem angeblichen Zwang zum ste-
tigen Wirtschaftswachstum an erster Stelle eine Reduktion der Nachfrage – noch vor der
Angebotsreduktion – entgegenzusetzen.
Wie das gelingen kann, hat die schwedische Stadt Vimmerby (genau, die mit Astrid Lind-
gren…) vor ein paar Jahren anlässlich der Neuaufstellung ihres Müllsammelkonzepts ihren
Bürgern in einer begleitenden Broschüre deutlich gemacht:
Tipps zur Müllverminderung
      • Kauf weniger Sachen!
      • Gib alte Dinge in den second-hand-Verkauf oder verkaufe sie selbst!
      • Kauf Sachen, die länger halten!
      • Repariere Dinge, die kaputt gehen!
      • Plane den Essenseinkauf so, dass alles zubereitet ist, bevor es alt wird!
      • Verschenke Erlebnisse statt gewöhnlicher Pakete!
      • Denk nach vor einem Kauf - muss ich das wirklich haben?
      • Kauf wenn möglich unverpackt!
      • Kauf gebrauchte Dinge!
      • Verwende Stoffbeutel zum Einkaufen und dünne Abfallbeutel für Restmüll!
      • Mach aus Essensresten gutes neues Essen!
      • Häng ein „Bitte keine Reklame“-Schild an deinen Briefkasten!
      • Leiht euch Dinge untereinander aus oder kauft sie gemeinsam!
Das sind doch mal interessante Anregungen für die vorweihnachtliche Routine, und mit
„verschenke Erlebnisse…“ würde wenigstens ein Teil des ausfallenden Handelsumsatzes un-
serer gebeutelten Kulturszene zugute kommen…
Übrigens: Sollten Sie eine neue Lampe kaufen wollen, achten Sie darauf, dass die LED aus-
gewechselt werden können – sonst werfen Sie nur wegen ausfallender „Birnchen“ dem-
nächst die gesamte Lampe weg!
                                   Ulrich Prolingheuer
12 EinBlick

                                         Kalender
                                                 ungewöhnliche
                                                   Turmbilder
                                       Jetzt ist er da. Drei Presbyter haben sich mit der Ka-
                                       mera auf die Suche nach interessanten Bildmotiven im
                                       Kirchturm gemacht. Davon sind einige zu einem im-
                                       merwährenden Kalender zusammengestellt worden.
                                       Dieser Kalender mit außergewöhnlichen Fotos und
                                       unerwarteten Perspektiven ist gegen eine Spende von
                                       10 € zu bekommen. Ebenso gibt es Postkarten mit den
                                       Fotomotiven. Diese sind gegen eine Spende von 1 €
                                       zu haben.
                                       Ausgabestellen für Kalender und Postkarten sind der
                                       Anhänger KircheMobil auf dem samstäglichen Wo-
                                       chenmarkt und das Gemeindebüro Kreuziger Mauer 2.
                                       Der Erlös kommt der Finanzierung der Sanierung
                                       der Stadtkirche zugute. Wer das Projekt unterstützen
                                       möchte, kann daher auch gerne mehr spenden. Eine
                                       Spendenbescheinigung kann gegebenenfalls ausge-
                                       stellt werden.
                                                                           Pfr. Rainer Müller

  UFO über Stadtkirche
  Ein Ungewohntes Flugobjekt konnte jetzt im Rahmen der Sanierung der Stadtkirche beo-
  bachtet werden. Eigentlich als stabiles Rückgrat im Kirchturm vorgesehen, um die verschie-
  denen Etagen des Turmes vom Orgelmotor über die mechanische Uhr bis zum Glockenstuhl
  zu erreichen, schwebte die gußeiserne Wendeltreppe nun sanft am Haken eines Kranes aus
  dem Turmgemäuer. Nach kurzer Besichtigung am Boden neben der Kirche, ob auch keine
  weiteren Schäden aufgetreten seien, wurde sie behutsam auf einen Tieflader gehoben und
  festgezurrt. Dann begann die Fahrt der Heimkehr nach Hoppecke.
  Dort hatte sie ihren Ursprung in der Villa Hoppecke. Der damalige Direktor der Spreng-
  stofffabrik, Herr Elsner, ließ die aus Stufen der Isselburger Hütte gefertigte Treppe in der
  Villa losschweißen und im Kirchturm wieder aufbauen. Als Dr. Marc Zoellner, Chef der Firma
  HOPPECKE, von der Geschichte der Treppe hörte, war er schnell bereit, dies ehrwürdige
  Stück Heimatgeschichte vor der Verschrottung zu retten. „Wir nehmen sie gerne bei uns
  auf und werden einen würdigen Platz für sie finden.“ So kehrt die Treppe nach 100 Jahren
  Dienst im Kirchturm der evangelischen Stadtkirche zurück.
Der Turm

Kindermund tut Wahrheit kund
Eine aktuelle Variante eines alten Kinderliedes ist
derzeit am Kirchturm der evangelischen Stadtkir-
che zu beobachten: „Wer will fleißige Handwerker
sehen? Der muss jetzt zur Stadtkirche gehen. Stein
für Stein, Stein für Stein, der Kirchturm wird bald
nicht mehr sein.“
Die Schutznetze, die Passanten vor herabfallenden
Mörtelstücken schützen sollten, sind von der Turm-
wand entfernt. Jetzt geht es Abschnitt für Abschnitt
von oben nach unten ans Mauerwerk. Zunächst
lassen die Handwerker die Steine nach innen in
die ausgeräumte Steinhülle des Turmes fallen.
Wenn dann das Mauerwerk auf eine für Bagger
erreichbare Höhe abgetragen ist, wird größeres
technisches Gerät eingesetzt. Allerdings sind auch
Spezialisten dabei, die das alte Eingangsportal vor-
sichtig bergen, damit es dann in die neu sanierte
Westfassade wieder eingebaut werden kann.
     Collage und Text von Siegmar Paschkewitz
14 EinBlick
                                                            Kinderseite

  Liebe Kinder,
  freut ihr euch auch schon so sehr auf Weihnachten?
  Wenn ihr dieses Heft in den Händen haltet oder gemeinsam mit euren Eltern euch die
  Kinderseite hier im Gemeindebrief anschaut, ist es gar nicht mehr so lange hin! Verkürzt
  wird euch die Wartezeit in diesem Jahr vielleicht durch einen Besuch an einem der schönen
  Adventsfenster, durch gemütliche Stunden zuhause mit Kerzenschein und Plätzchenduft
  oder durch die ein oder andere Weihnachtsbastelei.
  Hier auf der Kinderseite dürft ihr auch wieder kreativ sein und die dicke Weihnachtskugel
  anmalen oder schöne Dinge, die euch an Weihnachten besonders gut gefallen, auf die
  Kugel schreiben. Wenn ihr möchtet, könnt ihr sie anschließend ausschneiden und im Ge-
  meindehaus abgeben. Dort wird sie dann passend zum Kinder-Weihnachtsgottesdienst am
  24.12. aufgehängt.
  Fröhliche Weihnachten und eine schöne Winterzeit für euch und eure Familien!
                                                                       Marie Kretzschmar
Rezept

                                                               Über-
                                                              backene
                                                              Spinat-
                                                               pfann-
                                                              kuchen

                                                            Die Köchelnden
                                                            Kerle wünschen
                                                            guten Appetit!

Herstellung:                                             Zutaten:
Spinat auftauen und abtropfen lassen. Mehl, Eier, eine   500 g Spinat, tiefgekühlt
Prise Salz und Milch zu einem Teig verrühren. Das Öl     2 geh. EL Mehl
in einer Pfanne erhitzen und aus dem Teig vier dünne     2 Eier
Pfannkuchen backen.                                      200 ml Milch
Knoblauch schälen und auspressen. Butter in einer        3 EL Rapsöl
Pfanne erhitzen. Darin den Knoblauch, dann den Spinat    2 Knoblauchzehen
für ca. 5 Min. andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.   1 EL Butter
Gouda würfeln, zusammen mit dem Spinat auf den           2 Scheiben Gouda, mittelalt
Pfannkuchen verteilen und diese aufrollen. Dann          1 kl. Dose geschälte Tomaten
schräg in etwa 1,5 cm dicke Scheiben schneiden und in    200 g Creme fraiche
eine Auflaufform legen. Die Tomaten zerkleinern, mit     Salz, Pfeffer
Creme fraiche vermischen und mit Salz und Pfeffer ab-    100 g geriebener Käse
schmecken. Die Masse über die Pfannkuchen geben.         Petersilie zum Garnieren
Das Ganze mit dem geriebenen Käse bestreuen und
auf mittlerer Schiene im Backofen 25 - 30 Minuten bei
180 C überbacken.
Vor dem Servieren mit gehackter Petersilie bestreuen.
16 EinBlick                                                                    Gemeindeleben

  Liebe Schwestern und Brüder in Brilon,
  „ein jegliches hat seine Zeit!“
  Das können wir schon im Buch Kohelet lesen. Und nun
  ist es auch für mich an der Zeit.
  Ich bin Pfarrerin Antje Jäkel und einigen von Ihnen bin
  ich durch meine Arbeit hier in Brilon bekannt, denn
  nach meinem ersten Examen 2016 absolvierte ich hier
  in der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon mein Vi-
  kariat. Auch nach meinem zweiten Examen im Februar
  2020 blieb ich mit einzelnen Aufgaben Brilon verbun-
  den.
  Nun freue ich mich, dass es für mich an der Zeit ist
  wieder „vollzeit“ in die Evangelischen Kirchengemein-
  de Brilon zurückzukehren. Ab dem 1. Dezember bin
  ich für Sie als Pfarrerin hier tätig.
  Ich freue mich auf die gemeinsamen Gottesdienste,
  die Minigottesdienste, die Kirchenjahresfeste und die
  Kasualien. Aber auch auf die ehrenamtliche Zusam-
  menarbeit. Nur gemeinsam lässt sich eine lebendige,                    Foto: privat
  offene Gemeinde leben.
  Lassen Sie uns gemeinsam auf den Weg gehen, um das kirchliche und gesellschaftliche
  Leben in Brilon und Umgebung zu gestalten.
  Eine gesegnete Weihnachtszeit wünscht Ihnen
                                                                   Ihre Pfarrerin Antje Jäkel

                            Presbyterium aktuell
   Personelle Veränderungen:
   Der Ruhestand von Pfarrer Rainer Müller ab dem 1. Dezember hat folgende personellen
   Veränderungen zur Folge:
   Zum Vorsitzenden im Presbyterium, dem Leitungsorgan der Kirchengemeinde, hat das
   Presbyterium Presbyter Benedikt Meckel gewählt. Stellvertreterin ist weiterhin Presbyte-
   rin Elke Hinz und die Finanzen betreut weiterhin Presbyter Burkhard Lamotte.
   Die pastorale Versorgung übernimmt ab dem 1. Dezember Pfarrerin Antje Jäkel. Das
   Presbyterium ist sich mit ihr einig, dass sie als Nachfolgerin in die erste Pfarrstelle der
   Kirchengemeinde Brilon gewählt wird. Über den Zeitpunkt der Wahl und den Termin
   der offiziellen Einführung ist das Presbyterium im Gespräch mit dem Superintendenten
   Dr. Manuel Schilling vom Kirchenkreis und den zuständigen Dezernenten im Landeskir-
   chenamt.
   Über die neue Verteilung der Verantwortung und der Aufgaben im Presbyterium werden
   wir im kommenden Gemeindebrief berichten.
Andacht
„Aufhören, Herr Becker, aufhören, aufhören….“ so begann das Ende jeder Sendung „Mitter-
nachtsspitzen“, damals noch unter der Leitung von Jürgen Becker. Der Kabarettist Winfried
Schmickler mit seiner markanten kräftigen Stimme schreckte jeden aus seiner abendlichen
Wochenendstimmung hoch, um zum Schluss der Sendung noch einmal den Finger in die
verrückten Wunden unseres Alltags zu legen. Kein tröstendes, sondern eher ein beunruhi-
gendes alternatives Wort zum Sonntag.
Ich sehe ihn da in der Tradition der alttestamentlichen Propheten, die ihren Königen und
Führungseliten, aber mitunter auch ihren Zeitgenossen insgesamt mit markigen Worten
ins Gewissen redeten und eindrückliche Zeichen setzten. Ich erinnere an den wichtigen
Weggefährten Jesu, Johannes der Täufer. Mit seiner aufrüttelnden Predigt erreichte er viele,
die sich auf den Weg zu ihm an den Jordan machten. „Es ist höchste Zeit, umzukehren!“,
war seine Antwort auf die aufgestörte Ratlosigkeit der Zuhörerschaft. Der „Schmickler vom
Jordan“ redete Klartext. „Hört auf mit eurer bisherigen Lebensweise, die zerstört, was ei-
gentlich zum Leben dienen soll. Gebt eurem Denken eine neue Richtung. Orientiert euch an
dem, der euch zeigt, wie Leben gelingen kann.“ Und verweist damit auf den kommenden
Christus.
Genau das ist Advent. Umkehr vom Zerstörenden und Neuausrichtung auf das, was zum
gelingenden Leben dient. Wir haben uns damit abgefunden, die Adventszeit als gemüt-
liche, kerzenbeleuchtete und durch Leckereien versüßte Zeit zu gestalten. Diese „Süßstoffe“
haben uns die seelischen Sinne betäubt und verkleistert. Und unsere tiefe Sehnsucht unter
adventlichen Sonderangeboten ab September verschüttet.
Advent ist die Einladung, sich unseren Ängsten und Sorgen zu stellen, ihnen Raum zu ge-
ben, unsere Ratlosigkeit und Orientierungsverwirrung offen anzusprechen. „Was sollen wir
tun?“, die Frage damals an Johannes, wie heute. Angst vor unbezahlbaren Energiekosten,
Sorge um erneute Infektionen mit mutierten Viren, der Schrecken einer möglichen Auswei-
tung des Krieges, persönliche Existenzsorgen und hinter allem wie ein unüberwindbares,
unaufhaltsam auf uns zu rollendes Verhängnis: die Klimakatastrophe.
Der Schlüssel zur Lösung der Erstarrung sind weder lautstarke Spaziergänge mit destruk-
tiven Parolen, die unsere Demokratie diffamieren und zerstören wollen, noch übergriffige
vegetarische Kommentare auf Kunstwerken.
Die einen fordern es, die anderen befürchten es: unser Weg, unser bisheriger Lebensstil
geht so nicht mehr weiter. Es muss sich vieles verändern, damit wir überhaupt eine Chance
haben, unseren Planeten als Lebensraum für die Menschheit zu bewahren. In der Bibel
finden wir dazu den weisen Hinweis Jesu: Denn wer sein Leben erhalten will, der wird‘s
verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird‘s finden. (Matthäus 16,25)
Der Dichter Erich Fried hat es so formuliert: Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der
will nicht, dass sie bleibt.“ Leben verlieren heißt nicht sterben, sondern anders leben. Anders
leben und sich an der Botschaft Jesu, der Botschaft der Liebe Gottes zur Schöpfung orien-
tieren. So beginnt ein Weg zu Frieden in Gerechtigkeit. Schritt für Schritt. Gehen Sie mit?
                                                                   fragt Ihr Pfr. Rainer Müller
18 EinBlick

  Predigtplan Dezember 2022 - Januar - Februar 2023
 Aufgrund der aktuellen Situation finden alle Gottesdienste unter Be-
 rücksichtigung der geltenden Corona-Schutzrichtlinien statt.
 Wegen der Arbeiten am Kirchturm finden die Gottesdienste bis
 zur Wiedereröffenung in Brilon im Evangelischen Gemeindezentrum
 statt.
 Sonntag                     10 Uhr Gemeindezentrum Brilon
                    4.12.
 2. Advent                          GD mit Abendmahl R. Reuter
 Sonntag            11.12.   10 Uhr Gemeindezentrum K K. Koppe-Bäumer
 3. Advent                   16 Uhr candle light I. Bauer-Jungmann
 Sonntag            18.12.   10 Uhr Gemeindezentrum A. Jäkel
 4. Advent
                             10.00 Uhr Christophorushaus K. Koppe-Bäumer
 Freitag            23.12.
                             14.30 Uhr Wachkoma Oase R. Müller
                             11.15 Uhr Wachkoma Oase R. Müller
                             13.30 Uhr kath. Kirche Scharfenberg R. Piontek
                             15.30 Uhr Ev. GZ Brilon Familien-Gottesdienst
                                                         A. Jäkel und Team
                             16 Uhr Ev. Kirche Gudenhagen
 Heiligabend        24.12.                     K. Koppe-Bäumer und Team
                             17 Uhr Propsteikirche Ökum. GD R. Müller
                             17.30 Uhr Ev. Kapelle Hoppecke R. Reuter
                             18 Uhr Ev. GZ Brilon Christvesper
                                                        K. Koppe-Bäumer
                             23 Uhr Ev. GZ Brilon Christmette W. Milstein

 1. Weihnachtstag   25.12.   10 Uhr Gemeindezentrum Brilon A. Jäkel
                             10 Uhr Gemeindezentrum Brilon A. Jäkel
 2. Weihnachtstag   26.12.   15.30 Uhr Seniorenzentrum St. Engelbert
                                                     K. Koppe-Bäumer
                             16 Uhr Seniorenzentrum Schönschede
                                                         K. Koppe-Bäumer
 Silvester          31.12.
                             18 Uhr Gemeindezentrum Brilon GD mit
                             Abendmahl                  K. Koppe-Bäumer
01.01.   18 Uhr Gemeindezentrum Brilon
Neujahr       2023            GD mit Abendmahl A. Jäkel

Sonntag       08.01.   10 Uhr Gemeindezentrum A. Jäkel

Sonntag       15.01.   10 Uhr Gemeindezentrum GD A. Jäkel

                       10 Uhr Gemeindezentrum GD K. Koppe-Bäu-
Sonntag       22.01.
                       mer

Sonntag       29.01.   10 Uhr Gemeindezentrum GD A. Hammer

Sonntag       05.02.   10 Uhr Gemeindezentrum GD mit Abm A. Jäkel

Sonntag                10 Uhr Familien-Gottesdienst
              12.02.
                       Gemeindezentrum K        K. Koppe-Bäumer

Sonntag       19.02.   10 Uhr Gemeindezentrum GD A. Hammer

Sonntag       26.02.   10 Uhr Gemeindezentrum GD R. Reuter

                       Weltgebetstags -Gottesdienst A. Jäkel
Freitag       03.03.   15.30 Uhr kath. Pfarrzentrum - aktuelles ent-
                       nehmen Sie bitte der Presse
                       10 Uhr Gemeindezentrum GD mit Abm.
Sonntag       05.03.                              A. Jäkel

Legende: K = Konfirmanden und Konfimandinnen im Gottes-
			dienst beteiligt
20 EinBlick

                                                                      18 Uhr

  Auch in diesem Jahr lädt das Minigottesdienstteam der Evangelischen Kirchengemeinde
  Brilon wieder alle dazu ein, die 24 Tage bis Weihnachten zu zählen. Bei den „Briloner Fen-
  stergrüßen“, steht ein besonders geschmücktes Fenster im Mittelpunkt, das Freiwillige aus
  Brilon hergerichtet haben.
  An einigen Tagen wartet auf Sie manch klangvolle, köstliche oder kreative Überraschung:
  Lauschen Sie dem Chor „Just for Joy“, der um 18 Uhr an den jeweiligen Fenstern auf Sie
wartet oder besuchen Sie einen Weihnachtsmarkt. Erfreuen Sie sich an den unterschiedlich
geschmückten Fenstern von großen Einrichtungen (Stadtbibliothek, Caritas, BWT-Lädchen),
von Kindern (Hollenkindergarten, Kindertagespflege Pillefuß) oder Privatpersonen.
Schaffen Sie sich mit einem kleinen Spaziergang Tag für Tag einen Moment der Besinnung,
der auf das bevorstehende Fest der Geburt Jesu Christi vorbereitet und schauen Sie sich die
Fenster an. Für einen Moment der Besinnung, der (Vor-)Freude, des Innehaltens.
22 EinBlick
  „Wir zünden ein Licht für Dich an“
  Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder am Sonntag, den 11.12.2022
                                               Am weltweiten Gedenktag für
                                               verstorbene Kinder, immer am
                                               zweiten Sonntag im Dezember,
                                               dem „Worldwide Candlelighting“
                                               werden Gottesdienste gefeiert, in
                                               denen für jedes Kind eine Kerze
                                               angezündet wird. So entsteht
                                               weltweit ein Lichterband, das
                                               Trost und Hoffnung spenden
                                               kann.
                                               Im Hochsauerland laden die ka-
                                               tholischen und evangelischen
                                               Kirchen und der Kinderhospiz-
                                               dienst „Sternenweg“ alle ver-
                                               waisten    Eltern,  Geschwister,
                                               Großeltern und Freunde zu Ge-
                                               denkgottesdiensten
                                               am 11. Dezember um 16.00 Uhr
                                               ein, so auch in
                                               Brilon, Ev. Gemeindehaus,
                                               Kreuziger Mauer 2
                                               Im Anschluss besteht die Gele-
                                               genheit zur Begegnung. Bei Kaf-
                                               fee oder Tee können Erfahrungen
                                               ausgetauscht werden, Bekannt-
                                               schaften zu anderen verwaisten
                                               Eltern sind möglich und der
                                               Nachmittag kann so einen ad-
                                               ventlichen Ausklang finden.
Meditation

  Berühre mich mit dem Glanz deines Lichtes
                      Wenn der Tag beginnt
                 und die ersten Sonnenstrahlen
 mein Gesicht behutsam streifen, dann möge mir vom Himmel
               her ein Engel mitten ins Herz fallen,
                    so dass ich all das Schöne,
 das an diesem Tag auf mich wartet, voll auszukosten vermag,
damit ich alles Lästige gelassen nehmen kann und den Klängen
    des Himmels einen Resonanzboden zu geben vermag
                        mit Leib und Seele,
                  ja, dass die Hand der Freude
                     mich an diesem Tag hält
                                              Christa Spilling-Nöker

                         Gefunden und zusammengstellt von Heike Fritz
24 EinBlick

              Segen und Frieden schmecken –
                 der Heimat auf der Spur
                                                            Leckere Vielfalt – Buffet ohne
                                                            Grenzen
                                                            Leckere Düfte begrüßten die
                                                            zahlreichen Besucher und Be-
                                                            sucherinnen des Gemeindezen-
                                                            trums, Kreuziger Mauer 2, am
                                                            Sonntag zur Eröffnung der inter-
                                                            kulturellen Tage 2022 in Brilon.
                                                            Die viele verschiedenen Düfte
                                                            und Aromen in den mitgebrach-
                                        Bilder:Heike Fritz  ten Speisen auf dem reichhaltig
  gedeckten Buffet waren ebenso Ausdruck der herzlichen Vielfalt wie der Klang der zahl-
  reichen Sprachen, in denen die Menschen sich begrüßten. Herzliche Vielfalt feiern, das war
  der Wunsch mit dem Pfarrer Rainer Müller im Namen des Organisationsteams diesen Tag
  eröffnete.
  Ein Mitarbeiterteam des Caritasverbandes Brilon, Frau Vollmer von der Stadt Brilon, eine
  Mitarbeiterin des Kommunalen Integrationszentrums Hochsauerland, Mitglieder des Tür-
  kisch Islamischen Kulturvereins Brilon, Familienzentrum Leuchtturm Brilon, VHS Brilon-
  Marsberg-Olsberg und die Evangelische Kirchengemeinde hatten diese beiden Tage ge-
  plant und vorbereitet. Glücklich und zufrieden erlebte man nun die positive Resonanz auf
  die Einladung zu diesem gemeinsamen Tag. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von
  der Integrationsagentur NRW und KOMM AN Mitteln
  der Bezirksregierung.
  „Öfter wurde ich gefragt, wann wir uns wieder einmal
  zum miteinander Kochen und Essen treffen können,“
  spiegelte Frau Vollmer die Resonanz wieder, die sie im
  Vorfeld von zahlreichen Menschen gehört hatte. Etwa
  150 Menschen, davon 30 Kinder unterschiedlichen Al-
  ters genossen das muntere Miteinander. Zumal auch
  das Wetter ab der Mittagszeit gut mitspielte.
  In seiner Eröffnung lenkte Pfarrer Müller die Aufmerksamkeit auf die aktuellen Erfahrungen
  von Gewalt, die demonstrierende Menschen im Iran erleiden müssen, weil sie sich für ihre
  Freiheit einsetzen. Anders als 1989, als die Menschen in der DDR ihren Wunsch nach Frei-
  heit über ihre Angst siegen ließen und friedlich eine grundlegende Veränderung in Gang
  setzten, erfahren dort derzeit die Demonstrierenden die brutale Gewalt der Machthaber.
  Als Ausdruck der Verbundenheit erklang ein Gebet, gesungen auf Farsi. Es berührte die
  Herzen der Anwesenden zutiefst.
  Auch an den derzeitigen Krieg in der Ukraine erinnerte Pfr. Müller. Er zitierte dabei eine
  Zeile aus einem Lied des Autors Lars Reichow: Dieser Krieg zerreißt uns das Herz. Die mei-
  sten der Anwesenden haben ebenfalls Erfahrung mit Krieg, Vertreibung und Flucht. Diese
  persönliche Betroffenheit nahm er auf, indem er gegen die Zerstörung des Krieges den alle
  verbindenden Wunsch nach Frieden formulierte. „Es geht nicht darum, woher wir kommen,
Rückblick
wo wir geboren sind und welche Sprache wir sprechen! Uns alle verbindet, dass wir Men-
schen sind, die sich nach Frieden sehnen. Dazu gibt Gott uns seinen Segen.“ Als Ausdruck
dieses weltumspannenden Segens erklang ein musikalischer Segen rund um die Welt. Un-
ter dem Motto „Vereint im Heiligen Geist in einer geteilten Welt“ hatten Menschen aus 154
Nationen und in 257 Sprachen ihre Videobotschaft des Segens zusammengefügt. Etwas
von der Kraft dieses Segens war auch an diesem Sonntag im Gemeindezentrum zu spüren.
Niklas Hilkenbach, Mitarbeiter der Caritas Brilon, stellte die Ausstellung zum Thema Heimat
vor, die auf Initiative der Caritas Paderborn verschiedene Menschen gebeten hatte, ihr Ver-
ständnis von Heimat in Fotos und kurzen Texten auszudrücken. So war eine eindrückliche
und anregende Sammlung von unterschiedlichen Fotografien zusammengetragen worden,
die einmal mehr die vielfältigen Gedanken und Gefühle erfahrbar machten, die Menschen
mit dem Wort „Heimat“ verknüpfen. Diese Bilder, in verschiedenen Säulen im Raum verteilt,
gaben dem Tag einen zusätzlichen inhaltlichen wichtigen Impuls.
                                                                             Rainer Müller

Tag der offenen Moschee 3. Oktober 2022
Im Zusammenhang der interkulturellen Tage 2022 in Brilon waren sie am Sonntag zu Gast
beim internationalen Buffet im Gemeindezentrum, Kreuziger Mauer.
Einen Tag später, am 3. Oktober, galt die Einladung im Rahmen des Tages der offenen
Moschee in die umgekehrte Richtung. Herzlich wurde man von Mitgliedern des Moschee-
vereins willkommen geheißen. Der wunderbar gestaltete Gebetsraum, das Herzstück der
Moschee, wurde in seinen liebevoll und kunstvoll gestalteten Details den Gästen erläutert.
Anschließend erwartete die Gäste eine herzliche Einladung zu Tee, wunderbarem Gebäck
und leckeren würzigen Speisen. In freundlicher Atmosphäre ergaben sich Gespräche, um
sich besser kennen zu lernen und zu entdecken, welche ähnlichen Herausforderungen in
den jeweiligen Gemeinden bewältigt werden müssen. So wurde dieser Tag zu einem rich-
tigen Schritt zu guter Nachbarschaft.

Östlich der Sonne und Westlich des Mondes
Wohin führt der Weg, wenn man diese Angabe ins
Navi eingibt? Ins Gemeindezentrum Kreuziger Mau-
er 2. Denn dort erzählte Irmela Kopp zusammen mit
der Sängerin und Instrumentalistin Bernadette Pack
und den Flötistinnen Christa Schmelter und Mariola
Mühlenbein das gleichnamige norwegische Märchen
um einen von Trollen verzauberten Prinz und ein lie-
bendes Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen. Sie
macht sich auf den schwierigen Weg zur Erlösung des
Prinzen und erhält dabei die Unterstützung von drei alten weisen Frauen und den vier
Windbrüdern.
Einige wunderschön gezeichnete Bilder werden als Hintergrund projiziert, während die
Märchenerzählerin Irmela Kopp eindrücklich und spannend mit viel Ausdruckskraft die
große Zuhörerschar in den Zauber des Märchens hineinholt. Mit ihrer langjährigen Thea-
26 EinBlick
  tererfahrung lässt sie das Hier und Jetzt vergessen und erzeugt phantasievolle berührende
  und spannende Bilder in den Zuhörenden.
  Zwischen den einzelnen Erzählabschnitten erklingen Musik und Lieder aus dem 13. und 14.
  Jahrhundert. Die Musikerin Bernadette Pack hat sich auf die Musik dieser Zeit spezialisiert
  und trägt sie, begleitet von einem Nachbau eines mittelalterlichen Organettos und einer
  meditativ erklingenden indischen Shruti-Box in den Sprachen des Alt-Französischen, Alt-
  Italienischen und Alt-Englischen vor. Die wunderbar weichen dunklen Klänge der verschie-
  denen Flöten bilden dazu einen geheimnisvollen Klangraum. So führt auch diese musika-
  lische Begegnung mit der inzwischen fremd gewordenen eigenen kulturellen europäischen
  Musikgeschichte zu einer interessanten Erfahrung im Rahmen der diesjährigen Interkultu-
  rellen Tage in Brilon.
  Langanhaltender Applaus im vollbesetzten großen Saal des Gemeindezentrums lockt noch
  einige Zugaben aus den Musikerinnen hervor. Verbunden werden diese mit einigen Infor-
  mationen zu den doch nur den wenigsten vertrauten fremden Instrumenten. Die märchen-
  hafte Verzauberung nehmen viele mit hinaus in den Abend auf den Heimweg.
                                                                               Rainer Müller

                                                               Salon „F“
                                                            in der Region 8
                                                            Am 12. November 2022 koch-
                                                            ten die köchelnden Kerle der
                                                            evangelischen          Kirchenge-
                                                            meinde Brilon für den erstma-
                                                            lig stattfindenden Salon „F“
                                                            in Medebach. Kathrin Koppe-
                                                            Bäumer, Annika Kersting und
  Irmtraud Ruder haben 25 Interessierte zum Essen, Reden und Zuhören eingeladen.
  Um 17:00 Uhr begann der Empfang und mit musikalischer Begleitung von Kerstin Engel
  nahm man an mit Goldrandgeschirr gedeckten Tischen Platz.
  Marianne Anschütz, Oberin des Diakoniehauses Ruhr-Witten, bewegte die Herzen mit
  einem Vortrag zum Thema “Salon „F“ - Goldrand für die Seele“.
  Das „F“ steht für vieles, was Frauen bewegt und doch oft zu kurz kommt in unserer Gesell-
  schaft. Mit dem Salon „F“ {siehe auch ‚EinBlick‘ März bis Mai} wird in lockerer Reihenfolge
  ein Ort gefunden, wo Frau zu Wort & Tat kommt.
  Der nächste Salon „F“ findet am 11. März 2023 zum Thema „Liebes- und Lebensgeschichte
  von Astrid Lindgens Eltern“ statt. Kochen werden wieder die köchelnden Kerle.
                                                                              Gernot Hattig
Rückblick

Impressionen vom Kreativ- und
Kleider-Basar im Evangelischen
Gemeindehaus am 6. November

                                 Bilder: Anna Guntermann
28 EinBlick
  Mit dem Herzen sehen und seine Mitmenschen entdecken
  Medebach, Marsberg, Ols-
  berg-Bestwig und Brilon
  feiern regionalen Wandergot-
  tesdienst
  „Tenaque - ich sehe dich“ – mit
  diesem freundlichen Satz be-
  grüßen sich die Maori auf Neu-
  seeland. Ich werde gesehen, das
  erlebten die Gemeindeglieder
  aus Medebach, Marsberg, Ols-
  berg-Bestwig und Brilon, als sie                                       Foto: Andrea Haase
  sich an der SGV- Hütte in Siedlinghausen zum Regionalen Wandergottesdienst trafen.
  Freundlich wurden sie von der gastgebenden Gemeinde Olsberg-Bestwig begrüßt und mit
  leckerem Proviant ausgestattet. Pfarrer Burkhard Krieger und seine Frau hatten zuvor die
  Strecke erprobt und vier Stationen bestimmt, wo Teile des Gottesdienstes gefeiert wurden.
  Pfarrer Krieger selbst begrüßte die Wandergruppe an der Marienkapelle. Pfarrer Uwe Stein-
  mann predigte unterwegs mitten im Wald und Pfarrer Dirk Schmäring teilte das Abendmahl
  auf dem schönen Außengelände an der evangelischen Kirche in Siedlinghausen aus. Die
  Marsberger brachten sich mit Psalm- und Evangeliumslesung ein, die Briloner mit zwei
  Gebeten. Pfarrer Steinmann mit seiner Gitarre war der mobile Musiker.
  Unterwegs wurde die Natur mit ihren weiten Ausblicken bewundert und aufmerksam Pfar-
  rer Steinmanns Gedanken gelauscht. Wer ist mein Mitmensch? wiederholte er eine Frage
  aus der Bibel. Nicht nur die Menschen, mit denen ich nah verwandt bin oder eng zusam-
  menlebe. Nein, die, die Gott mir unterwegs schickt. Die mein Herz ansprechen und denen
  ich helfen will.
  Auf´s Sehen mit Herz kommt es an. Mit offenem Herzen sehe ich, was andere nicht se-
                                                           hen. Nämlich Menschen, die
                                                           mich brauchen und für die ich da
                                                           sein kann. Jeder Mensch, den ich
                                                           begrüße, kann mein Mitmensch
                                                           sein. Uwe Steinmann hatte das
                                                           auf der Vollversammlung des
                                                           Weltkirchenrats in Karlsruhe we-
                                                           nige Tage zuvor in der Predigt
                              Foto: Hans-Jürgen Grosche    eines Maori gehört. Er erklärte,
                                                           was „Tenaque“ bedeutet: „Ich
  sehe dich mit einem ganzen Dasein. Ich bin für dich da“.
  Wer sich so begegnet, kann auch gut zusammen wandern und ist bereit, unterwegs stehen
  zu bleiben und auf die zu warten, die langsamer wandern. Echte Begegnungen braucht
  eben Zeit. Zeit hatten freundliche Menschen in Siedlinghausen schon zuvor in die Vorberei-
  tung des Mittagessens gesteckt, das allen gut schmeckte.
  Wandern und dabei Gottesdienst feiern macht aufmerksam für Gottes Schöpfung, die Mit-
  menschen und die Natur. Deshalb feiern die vier Gemeinden der Region 8 im Ev. Kirchen-
  kreis Soest-Arnsberg gerne einmal im Jahr ihren regionalen Wandergottesdienst, 2023 in
  Marsberg.                                                        Kathrin Koppe-Bäumer
Rückblick

Seminar „Hinschauen-Helfen-Handeln“ am 18.10.22
Die evangelische Kirche von
Westfalen (EKvW) nimmt das
Thema der sexuellen Selbstbe-
stimmung sehr ernst. Am 01.
März 2021 wurde das Kirchenge-
setz zum Schutz vor sexualisier-
ter Gewalt (KGSsG) beschlossen
und in Kraft gesetzt. Zum 1. April
2021 trat die Ausführungsver-
ordnung zum KGSsG (Kirchenge-
setz) in Kraft. Das Gesetz enthält die wesentlichen Grundentscheidungen für die EKvW zur
Haltung und zum Umgang mit sexualisierter Gewalt.
Vor diesem Hintergrund fand am 18. 10. 22 eine Schulung im evangelischen Gemeinde-
zentrum in Brilon zu dem Thema „Hinschauen-Helfen-Handeln “statt. In dieser vom KGSsG
vorgesehenen Schulung ließen sich beruflich und ehrenamtlich Tätige aus den Gemeinden
Warstein, Marsberg und Brilon von geschulten Multiplikatorinnen des Kirchenkreises er-
läutern, was unter sexualisierter Gewalt verstanden wird, wie man Grenzüberschreitungen
hinsichtlich dieses Themas erkennen kann und wie dann eine empfohlene Handlungsstra-
tegie aussieht.
Leider gehörten auch traurige Beispiele zu den Inhalten der Schulung, die den Teilnehmern
sehr nahe gingen. Inhalt war auch, wie schwierig es häufig ist, Übergriffe zu erkennen, mit
welchen Strategien Täter vorgehen und wie problematisch es für Opfer sein kann, sich hil-
fesuchend an Dritte zu wenden.
Praktische Übungen verdeutlichten, wie wichtig es ist, eigene Grenzen aufzuzeigen und
eine Sensibilität für die Grenzen des Anderen zu entwickeln. Nicht nur für die Anwendung
im kirchlichen Kreis hat die Schulung bereichernde und wichtige Inhalte geliefert.
Weitere Schritte auf dem Weg zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Kirchenkreis Soest-
Arnsberg sind die Einrichtung einer Stelle für eine Präventionsfachkraft. Im August 2022 hat
Nina M. Neuhaus, praevention@evkirche-so-ar.de, ninamareike.neuhaus@evkirche-so-ar.
de ihre Arbeit aufgenommen. Sie wird mit jeder Gemeinde ein Schutzkonzept entwickeln,
dass die Rahmenbedingungen, die sexualisierte Gewalt ermöglichen, deutlich reduziert und
eine Kultur des „Hinschauens und Handelns“ lebendig werden lässt.
Ein weiterer Baustein, der schon erfolgt ist, ist für alle Haupt- und Ehrenamtlichen in den
Gemeinden die Vorlage eines Führungszeugnisses, um die Minimalanforderung der Unbe-
denklichkeit für die Arbeit in der Kirche in Bezug auf dieses Thema zu erfüllen.
                                                                                  Elke Hinz
 Wichtige Kontaktstellen:
 Meldestelle: bei der alle Verdachtsfälle zu melden sind:
 Interventionsfachkraft Jelena Kracht, Tel.: 0521-54-381, Jelena.Kracht@ekvw.de,
 Funktionspostfach: Meldestelle@ekvw.de
 Ansprechstelle für Betroffene sexueller Gewalt innerhalb der Kirche: Landeskirchenrätin
 Daniela Fricke, Tel.: 0521-594-308, Daniela Fricke@ekvw.de
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