EinBlick Dezember 2022 bis Februar 2023 Thema: "Gott bleibt treu" - Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Evangelische ...
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EinBlick Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon Dezember 2022 bis Februar 2023 Thema: „Gott bleibt treu“
2 EinBlick In eigener Sache Um Verständnis bitten wir, weil nicht immer alle Gemeindebriefe ihr Ziel erreichen. Die Ge- meindegliederdaten, die uns von einer zentralen Stelle übermittelt werden, sind leider nicht immer auf dem aktuellen Stand. Mit Hilfe der ehrenamtlichen Verteiler*innen, die „ihre“ Haushalte kennen, können wir einige, aber leider nicht alle Probleme spontan lösen. Des- halb bitten wir Sie herzlich: Sollten Sie Menschen kennen, die evangelisch sind und keinen EinBlick erhalten, ermutigen Sie sie, im Gemeindebüro anzurufen. Datenschutz Im EinBlick werden regelmäßig Seniorengeburtstage, die 18. Geburtstage sowie kirchliche Amtshandlungen von Gemeindegliedern veröffentlicht. Sofern Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Daten nicht einverstanden sind, können Sie Ihren Widerspruch schriftlich im Gemein- debüro an der Kreuziger Mauer 2 oder direkt bei Pfarrerin Jäkel erklären. Wir bitten, diesen Widerspruch möglichst frühzeitig, also vor dem Redaktionsschluss zu erklären, da ansonsten die Berücksichtigung Ihres Wunsches nicht garantiert werden kann. Bitte teilen Sie uns auch mit, ob dieser Widerspruch nur einmalig oder dauerhaft zu beach- ten ist. Adventssammlung der Diakonie Diesem EinBlick liegt wieder ein Überweisungsträger bei. Wir sammeln für die Arbeit der Diakonie-Ruhr-Hellweg e.V. In Brilon ist die Diakonie Trägerin der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung. 78% der Spenden fließen der regionalen und 25% der gemeindlichen diakonischen Arbeit zu. Wir bedanken uns jetzt schon für Ihr Spenden. Flyer Kirche und Kino Diesem Gemeindebrief liegt ein Flyer des aktuellen Projektes Kirche und Kino bei. Danke sagen wir für folgende Spenden Renovierung Kirchturm -Stadtkirche 2.356,53 € Diakonie eigene Gemeinde 50 € Gemeindebrief 70 € Diakonie Sommersammlung 160 € Impressum Die Gemeindenachrichten werden im Auftrag der Evange- lischen Kirchengemeinde Brilon, Kreuziger Mauer 2, 59929 Brilon herausgegeben. VisdP: Pfarrer Rainer Müller Redaktionsteam: J. Fiebich, H. Fritz, M. Kretzschmar, R. Mül- ler, S. Paschkewitz, R. Plauth, B. Prolingheuer, I. Reupke, M. Rudolph Layout: B. Strenger Redaktionsschluss des nächsten Gemeindebriefs: 31.1.2023
Aus dem Inhalt Editorial Seite 2 Verschiedenes in eigener Sache Liebe Leser*innen, 2 Impressum 3 Editorial In die Zukunft schauen heißt sich auf Ver- 4 Wenn Engel wieder auf die Reise änderungen einstellen. Veränderungen gehen brauchen Kreativität. Kreativität braucht Freiräume. Freiräume entstehen durch Frei- 5 Schritt in die Mitte räumen. Freiräumen heißt, manches been- 6 Es endet eine Strophe, aber nicht den, Platz schaffen, Platz machen, erst mal mein Lied durchatmen und den freien Raum wahr- 7 Noch eine Veränderung nehmen und genießen. Und dann achtsam 8 Drei Frauen und eine kreative Idee sein für das, was Not wendend, Hoffnung 9 Gemeindeleben, Teil1 stärkend, Seelen berührend, Menschen er- 12 Der Turm mutigend und für Begegnungen öffnend 14 Kinderseite ist. 15 Rezept 16 Gemeindeleben, Teil 2 In dieser Ausgabe erzählen wir von dem 17 Andacht einen und anderen Abschied, von den freiwerdenden Stellen am Kirchturm, von 18 Predigtplan neu Entstehendem. Es gibt aber auch Ver- 20 Laufplan Fenstergrüße im Advent trautes und Wiederkehrendes wie die Ak- 23 Meditation tion Briloner Fenstergrüße im Advent und 24 Rückblick die Aktion „1 Teil mehr“ für den Briloner 29 Hinweise Warenkorb. 33 Gruppen und Kreise 38 Informationen auf einen Blick Anmerkung: Beim Schreiben machte ich einen kleinen Tippfehler: da entstand statt Freiräume das Wort Freuräume. Ei, dacht ich, was für ein schöner Gedanke, der sich Homepage da ans Tageslicht geschmuggelt hat. Krea- tivität braucht auch Freu-räume. Es braucht Unter kirche-brilon.de finden Sie Berichte eben Achtsamkeit. über Veranstaltungen aus den letzten Monaten und Hinweise auf aktuelle Er- Das Redaktionsteam wünscht Ihnen eine eignisse. Außerdem finden Sie Informati- Adventszeit mit kleinen freudigen Entde- onen über alles, was Sie zur Vorbereitung ckungen der Liebe Gottes und ein geseg- von Taufen, Trauungen und Beerdigungen netes Weihnachtsfest, das Zuversicht und brauchen, wichtige Adressen, die Gottes- Hoffnung nährt. diensttermine und Beschreibungen un- serer Gemeindeangebote. Lassen Sie sich einladen zu einem interes- Auch die Versionen älterer Gemeinde- santen „Stöbergang“ durch die aktuelle briefe stehen für Sie dort im Pdf-Format Ausgabe. zum Download bereit, Der auf der Titelseite abgebildete go- Ihr Pfr. Rainer Müller tische Engel ist im Original in der Wie- senkirche in Soest zu sehen. Bild: B. Strenger
4 EinBlick Wenn Engel wieder auf die Reise gehen … Was ihr Abschied für die Ge- meinde bedeutet, wird man erst mit der Zeit spüren. Nach knapp 30 Jahren verlässt Marianne Ru- dolph mit ihrem Mann in einigen Wochen Brilon. Des einen Freud ist des andern Leid. Während die Marianne Rudolph auf Reisen, Bild privat Familie sich auf die Großeltern freut, verliert die Kirchengemeinde eine erfahrene, langjährige und hoch engagierte ehren- amtliche Mitarbeiterin. 1994 kam sie mit ihrer Familie nach Brilon. Seit 1997 engagierte sie sich zunächst als Sän- gerin im Kirchenchor und kurz darauf auch in der sich neu aufstellenden Jugendarbeit. Schon drei Jahre später übernahm sie zusätzlich Verantwortung in der Kirchengemeinde und ließ sich ins Presbyterium wählen. Bis 2016 hat sie dort verantwortungsvoll und enga- giert mitgearbeitet, in den letzten Jahren in der Rolle als stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums. In ihrer besonderen, ruhigen aber sehr aufmerksamen Art dachte sie mit, setzte an wichtigen Stellen Impulse und fragte nach, wenn etwas nicht genügend geklärt war. Manches Mal gab sie noch etwas zu Bedenken, was im Eifer des Diskutierens aus dem Blick geraten war. Besonders wichtig war ihre Rolle, als innerhalb kurzer Zeit vom Dezember 2010 bis zum Frühjahr 2011 alle Pfarrstelleninhaber entweder durch Frühpensionierung oder einen Stel- lenwechsel Brilon verlassen hatten. Zusammen mit der Gemeindesekretärin und Mitgliedern des Presbyteriums setzte sie alles daran, das „Gemeindeschiff auf Kurs und über Wasser zu halten“. Als die Pfarrstellen 2012 wieder besetzt waren, war sie eine wichtige Anlaufstelle für Informationen und Fragen der „Neuen“. Sie hat über 25 Jahre die Entwicklung der Kirchengemeinde erlebt und mitgestaltet. Ihre Erinnerungen und gesammelten Dokumente stellen ein entsprechendes Archiv dar. Dazu hat beigetragen, dass sie viele Jahre die Homepage betreute und stets mit aktuellen In- formationen versorgte, sobald sie die zur Verfügung bekam. Engagiert arbeitete sie auch von Anfang an in der Redaktion des Gemeindebriefes, mittlerweile „EinBlick“ mit, von der thematischen Idee bis zur aufmerksamen Korrekturlesung vor dem Druck. Persönlich, im Namen des Presbyteriums und stellvertretend für die Kirchengemeinde möchte ich Marianne Rudolph für das großartige Engagement und ihre Präsenz in der Kir- chengemeinde ganz herzlich danken. Für den weiteren Lebensweg wünschen wir ihr, ihrem Mann und ihrer Familie Gottes behütenden Segen und viel Freude an gemeinsamer Zeit. Pfr. Rainer Müller
Schwerpunktthema: „Gott bleibt treu“ Schritt in die Mitte… „Brilon war eine schöne, interes- sante Zeit und ein wichtiger Teil meines Lebens. Aber nun ist wie- der eine neuer Schritt dran,“ sagt Andrea Neuberger mit einem la- chenden und einem weinenden Auge. Dieser Schritt führt Andrea Neu- Andrea Neuberger auf Reisen, Bild: Rainer Müller berger nun nach Mainz. Durch die beruflichen Erfordernisse ihres Mannes werden jetzt die „Zelte“ in Brilon abgebrochen. 1997 war sie mit ihrer Familie nach Brilon gekommen. Schnell nahm sie Kontakt zur hiesigen Kirchengemeinde auf und man erkannte, dass hier jemand Engagiertes zugezogen war. So wundert es nicht, dass sie rasch Mitglied des Presbyteriums, des Leitungsgremiums der Kirchengemeinde, wurde. Ihm gehörte sie bis 2016 an. Als Presbyterin engagierte sie sich insbesondere für die Jugendarbeit und war Mitglied im Jugendausschuss. In der Redaktion des Gemeindebriefes arbeitete sie seit der ersten Aus- gabe des „EinBlick“ mit. Dabei betreute sie nicht nur die „Kinderseite“, sondern prägte mit ihrer besonderen Art des Nachfragens und Anregens die kreative Atmosphäre in der Re- daktionsarbeit. Ihre spontane und direkte Art belebte viele Gespräche und ihr Engagement bildete eine besondere Farbe im Gemeindeleben. Dazu trug sicher auch das Temperament ihrer hessischen Wurzeln bei. So manches Mal wurde mit ihr die Freude und das Leid ge- teilt, je nach Erfolg oder Misserfolg ihres Fußballvereins des Herzens „Eintracht Frankfurt“. Das Presbyterium schaut dankbar auf die Zeit mit Andrea Neuberger und ihrer Familie zu- rück. Das geknüpfte Netz an Bekanntschaften und Freundschaften bleibt und es wird eine Freude sein, wenn ab und zu ein Abstecher nach Brilon zurückführt. Für den Aufbau des neuen Lebensabschnittes in Mainz wünschen wir Gottes schützenden und ermutigenden Segen. Pfr. Rainer Müller Einladung zum Gnadenbund Gottes Die Liebe Gottes und die Lie- be untereinander Jesaja 55, Verse 1 und 3 1: Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum 1. Joh. 4, 16 Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, Und wir haben erkannt und kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld geglaubt die Liebe, die Gott und umsonst Wein und Milch! zu uns hat: Gott ist Liebe; und 3: Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Hö- wer in der Liebe bleibt, der ret, so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen ewi- bleibt in Gott und Gott in ihm. gen Bund schließen, euch die beständigen Gnaden Davids zu geben.
6 EinBlick Es endet eine Strophe, aber nicht mein Lied Petra Klompmaker, Mitglied im Presbyterium seit 2016, beendet ihre Mitarbeit im Presbyterium zum 30.11. dieses Jahres. „Mir ist der Entschluss sehr schwer gefal- Petra Klompmaker in Aktion, Bild: K. Koppe-Bäumer len, weil ich gerne mitgearbeitet habe. Und es hat wirklich Freude macht, miteinander gute Entscheidungen für die Ge- meinde zu finden.“ bedauert die Musiktherapeutin ihren Entschluss. „Aber aus persönlichen Gründen muss ich Prioritäten setzen. Das macht diese Entscheidung erforderlich,“ begrün- det sie ihren Schritt. In Gedanken bleibt sie der Kirchengemeinde stark verbunden. „Ich werde weiter im Mini- gottesdienstteam dabei sein. Und in die neu aufzubauende Arbeit der Kulturkirche werde ich mich mit meinen Fähigkeiten auch sehr gerne einbringen.“ Und man kann entdecken, wie die Augen vor Freude leuchten bei diesen Worten. „Meine Zuversicht finde ich in einem Bibelwort, das mir sehr ans Herz gewachsen ist und das mich durch viele schwere Zeiten getragen hat.“ Und sie zitiert aus dem 1. Korintherbrief des Apostel Paulus die Worte „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1.Korinther 13,13) Daher sehe ich es so, dass jetzt zwar meine „Strophe“ im Presbyterium endet, aber nicht mein Lied in der Kirchengemeinde.“ Pfr. Rainer Müller Das Evangelium als Kraft Gottes Das kommende Heil Römer 1, 16 und 17 Zefanja 3, 17 16: Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; Denn der HERR, dein Gott, ist denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, bei dir, ein starker Heiland. Er die glauben, die Juden zuerst und ebenso die wird sich über dich freuen und Griechen. dir freundlich sein, er wird dir 17: Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, vergeben in seiner Liebe und die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in wird über dich mit Jauchzen Glauben; wie geschrieben steht: »Der Gerechte fröhlich sein. wird aus Glauben leben.
Schwerpunktthema: „Gott bleibt treu“ Hattichdasschongesagt ...noch eine Veränderung Gernot Hattig zog im Jahr 2000 nach Scharfenberg. Aufgrund des Kontaktes zum damaligen Gemeinde- pfarrer trat er in die Evangelische Kirche ein. Die Erfah- rungen rund um die Taufe seines Sohnes im Jahr 2002 motivierten ihn, sich stärker in der Kirchengemeinde zu engagieren. 2005 war er im Rahmen eines Famili- entages Gründungsmitglied der Gruppe „Die köcheln- den Kerle“, die bis heute bei verschiedensten Anlässen im Gemeindeleben mit ihren Leckereien und Koch- künsten aufwarten. Seit einigen Ausgaben gestalten sie auch das Rezept im Gemeindebrief. 2006 wurde er Mitglied des Presbyteriums und kümmerte sich viele Jahre bis 2014 als Kirchbaumeister um die baulichen Angelegenheiten rund um die Kapellen in Brilon-Wald und Hoppecke sowie die Kirche in Gudenhagen, die Stadtkirche und das Gemeindezentrum in Brilon. Er gründete einen Gesprächskreis, der sich wöchentlich trifft und im Rahmen des Briloner Mosaiks einen Gesprächskreis „Gott und die Welt“, der sich 14-tägig trifft. Im Projekt „GemeindeSchwester“ war er ein starker Befürworter und kontinuierlicher Ge- sprächsbegleiter. Intensiv hat er im Ausschuss für die Neuentwicklung der Gemeindekon- zeption mitgearbeitet. Im Kommunikationsausschuss hat er das Konzept „Wir bauen eine neue Kirche“ mitentwickelt. Daraus entstand seine Idee, mobiler und mit neuen Wegen auf die Menschen in Brilon zuzugehen. So gestaltete er mit dem Ausschuss das „KircheMobil“, mit dem er seit Oktober 2021 regelmäßig samstags neben dem Rathaus das Bild des Bri- loner Wochenmarktes mitprägt und zu einem „Aushängeschild“ der Kirchengemeinde und vertrauten Bestandteil des Samstagvormittags geworden ist. Nun scheidet er zum 31.12.2022 aus dem Presbyterium aus. „Bei all den anstehenden in- haltlichen und strukturellen Veränderungen will ich meinen Platz lieber für jüngere frei machen,“ so seine Begründung. „Denn die müssen das ja für die kommenden Jahre so gestalten, dass das Evangelium auch zukünftig im hiesigen Raum gelebt werden kann und die Menschen ermutigend begleitet.“ Das Presbyterium wird über eine Nachbesetzung ent- scheiden. Er selbst wird sich weiter mit den Köchelnden Kerlen engagieren, das Rezept im Gemeinde- brief betreuen, mit dem KircheMobil auf dem Marktplatz ansprechbar sein, zu Gesprächs- kreisen einladen und offen sein, für Neues und Überraschendes. Pfr. Rainer Müller
8 EinBlick Drei Frauen und eine kreative Idee – die Kleiderstube Pfarrerin Barbara Siegel-Müller, Sabine Hase und An- gelika Metzen hatten zunächst eine Idee. Dann kam dazu Begeisterung und tatkräftiges Handeln. Und viele Gespräche, die das Projekt bekannt machten. Daraus entwickelte sich im Jahr 1976 die Kleiderstube. Zunächst wurde der große Sitzungs- saal im Erdgeschoss des damaligen Pfarrhauses mit Hilfe von gebrauchten Regalbrettern und ausgedienten Schrankelementen zum Kleiderdepot umgestaltet. Im Laufe der Zeit sprach sich die Gelegenheit herum und Menschen brachten nicht mehr benötigte und ausgediente Kleidung säckeweise heran. Und umgekehrt waren viele Menschen froh, sich preisgünstig mit Kleidung ausstatten zu können. Man kann gar nicht mehr berechnen, wie viele Tonnen an Kleidung in den 46 Jahren angeliefert, durch die Hände des Teams aussor- tiert, in Regale gepackt und wieder gegen kleine Geldbeträge an Menschen weitergegeben wurden, die die Unterstützung gut gebrauchen konnten. Zwei Mal im Jahr wurde das Klei- dungsangebot jahreszeitlich angepasst. Was bis dahin nicht verwendet wurde, fand seinen Weg in die große Kleidersammlung der Stiftung in Bethel. Nach der Zeit im Pfarrhaus wechselte die Kleiderstube ins Gemeindezentrum in den Keller, nachdem das Gemeindezentrum 1976 erbaut worden war. Als dann dort die Küsterwoh- nung im Obergeschoss frei wurde, bezog die Kleiderstube dort Räumlichkeiten. Mit dem Erlös aus dem Kleiderverkauf wurde in den ersten Jahren vorwiegend der Aufbau der Jugendarbeit unterstützt. Später konnten auch andere benötigte Anschaffungen in der Gemeindearbeit unterstützt werden. Dazu diente über lange Zeit auch der jährliche ge- meinsame Basar von Kleiderstube und der Gemeindebücherei. Bei der großen Sanierung des Gemeindezentrums 2015 ermöglichte die Kleiderstube die Anschaffung der neuen Saalbestuhlung zu einem großen Teil. Nun endet nach 46 Jahren diese Arbeit der Kleiderstube. Noch immer dabei, von Anfang an, ist Angelika Metzen. Ihr wurde, zusammen mit Sabine Hase, 2015 für ihre langjährigen Verdienste und ihr Engagement das goldene Kronenkreuz der Diakonie überreicht. Immer unterstützend mit dabei war ihr Mann Willy Metzen. Zum engagierten Kleiderstubenteam gehören Christel Neuhaus, Monika Jannasch, Helga Sendler und Linda Hollenberger. Ihnen allen gilt der große Dank seitens des Presbyteriums für dieses langjährige regelmäßige Engagement, das zu einem Erkennungszeichen der Evangelischen Kirchengemeinde auch über die Gemeindegrenzen hinweg geworden war. Pfr. Rainer Müller
Gemeindeleben Ende Projekt Gudenhagen Die Projektarbeit ist weitergegangen. Ab April konn- ten die seit Januar 2022 zugeteilten Fördergelder von Tiny Teams der EKvW beansprucht werden: rd 2500 Euro. Damit haben wir die Begleitung der Dorfvernet- zungsgespräche durch Mitarbeiterinnen des Instituts für Kirche und Gesellschaft finanziert. Ergebnis: Eine Dorfversammlung Runder Tisch „Dorfverein“. Die Stimmung war offen für die Gründung eines Vereins, es sind Interessierte für den Vorstand gefunden wor- den, Ideen für Projekte sind ebenfalls da. Die an der Vorstandsarbeit interessierten Frauen wollten gern den Dorfverein mit den Räumen des Albert-Schweit- zer-Zentrums angehen. Der Renovierungsstau dort würde hohe Kosten verursachen. Die Gemeinde kann sie nicht tragen. Ein Dorfverein kann sich nicht um fünfstellige Spendensummen bewerben, wenn nicht klar ist, wie es mit dem Gebäude weitergeht. Die Frauen sind von der Idee „Dorf- verein“ zurückgetreten und bringen sich in den Schützen-und Heimatverein mit den im Prozess entstandenen Ideen ein. Die Kirchengemeinde Brilon muss jetzt entscheiden, wie es mit dem Zentrum weitergeht. Für die Regionalpfarrerin ist die Mitarbeit dort beendet. Projekt GemeindeSchwester GemeindeSchwester Annika Kersting hat dem Presbyterium mitgeteilt, dass sie ihre ehren- amtliche Tätigkeit als GemeindeSchwester zum 31.10.22 einstellt. 2017 hatten Pfarrer Rainer Müller und Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer das Projekt auf einer Pfarrkonferenz des Kirchenkreises kennengelernt. Begeistert von der Idee erzählten sie es dem Briloner Presbyterium und suchten nach interessierten Menschen, die sich bereit er- klärten, die dreijährige theologische und diakonische Weiterbildung zu machen. In Annika Kersting fanden sie ein engagiertes Gemeindeglied, das dazu bereit war. Das Presbyterium unterstützte dieses Projekt und finanzierte die Weiterbildung. Im Januar 2021 schloss Frau Kersting die Weiterbildung mit einer erfolgreichen Hausarbeit zum Thema „Arbeit im Sozialraum“ und einem Kolloquium ab und wurde für ein Jahr befri- stet als GemeindeSchwester mit geringem Stundenumfang angestellt. Im Mai wurde sie in die Diakonenschaft des Diakoniewerk Witten aufgenommen. Leider konnte das Presbyterium aus finanziellen Gründen den Vertrag im Frühjahr 2022 nicht verlängern. Frau Kersting erklärte sich zunächst bereit, eine Zeitlang weiter ehren- amtlich für die Menschen, die sich inzwischen an sie als GemeindeSchwester gewandt hat- ten, als Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen. Allerdings führten kommunikative und inhaltlich unterschiedliche Auffassungen im Leitungsgremium zu einer Situation, die ein weiteres Engagement nicht sinnvoll erscheinen ließ. Das Presbyterium bedauert diese Entscheidung. Allerdings wird es weiter an der Idee des Konzeptes festhalten und überlegen, wie es in der Gemeinde neu belebt und umgesetzt werden kann.
10 EinBlick Es müssen aber keine mit Flügeln sein. Denn „Engel“ gesucht…. uns würden schon ein paar mithelfende Menschen aus unserer Kirchengemeinde helfen, um ein aktuelles Problem lösen zu können. Leider erhalten nicht alle evangelischen Menschen unseren Gemeindebrief. In einigen Orts- teilen wie z.B. in Alme, Bontkirchen, Gudenhagen/Petersborn, Hoppecke, Messinghausen und Radlinghausen fehlen uns Ehrenamtliche, die vierteljährlich den neuen Gemeindebrief in die jeweiligen Haushalte verteilen. Aber auch in Teilen der Innenstadt fehlen uns Verteile- rinnen und Verteiler. Fragen Sie gerne nach, wo Sie gebraucht werden. Die Aufgabe sieht so aus, dass Freiwillige alle 3 Monate jeweils in ca. 1 Stunde 50 bis 70 Ge- meindebriefe - manchmal auch weniger - im Gemeindezentrum abholen und entsprechend der jeweiligen Adress- und Namensliste verteilen. Wer uns helfen möchte, meldet sich bitte bei Frau Fiebich. Telefon: 02961 50020 oder per E-Mail: gemeindeamt@kirchebrilon.de. Wenn sich nicht genügend Leute bei uns melden, müssen wir nach einer anderen Lösung suchen. Die Idee ist, dann die aktuellen Gemeindebriefe an einem bestimmten Ort z.B. einer Bäckerei auszulegen, wo sie dann abgeholt werden könnten. Z.B. in Hoppecke bei Blumen Holze und Fleischerei Ester, in Alme in der Bäckerei Lange, in Messinghausen in der Fleische- rei Ester und in Bontkirchen in der Fleischerei Ester und im Dorfladen. Zusätzlich bieten wir allen interessierten Leserinnen und Lesern an, dass diese jährlich 10 Euro im Gemeindebüro bezahlen und dann den Gemeindebrief per Post viermal zugeschickt bekommen. Natürlich können Sie diesen auch einfach im Gemeindebüro abholen. Das Redaktionsteam wünscht Ihnen allen frohe Weihnachten in diesen heute nicht ganz ein- fachen Zeiten und hofft auf Ihre Unterstützung und Mithilfe. Vorab schon mal vielen Dank! Rolf Plauth Helfen macht Spaß! Ich bin Thilo. Ich bin drei Jahre alt und gehe in Bri- lon in den Evangelischen Kindergarten am Kurpark. Manchmal bekommt meine Mama eine Kiste nach Hause gebracht mit vielen bunten Heftchen, die wir dann gemeinsam verteilen. Manchmal sogar im Schnee. Oder auch im Sommer. Ich habe dann im- mer eine große Tasche um und darf die Heftchen in die Briefkästen reinstecken. Mein großer Bruder hilft auch mit. Der kann schon lesen; der weiß genau, wo die Hefte reinmüssen und kommt schon überall dran. Manchmal sind die Leute auch im Garten und Bild und Text: Marie Kretzschmar ich kann ihnen das Heft direkt geben. Alle freuen sich immer über das Heft. Und auch über mich. Pro Klima: Am 26. 11. ist Kauf-nix-Tag! Ja, den gibt es tatsächlich in Europa (am letzten Samstag im November) und Nordame- rika (einen Tag früher). 1992 von einer kanadischen Medienagentur erfunden, soll er zu einer kritischen Betrachtung unserer Konsumgewohnheiten aufrufen, indem wenigstens an
Hinweise einem verkaufsoffenen Tag im Jahr auf jegliches „shopping“ verzichtet wird – verzichtet, nicht die Einkäufe auf einen anderen Tag verschoben! Der Kauf-nix-Tag stellt damit einen harten Kontrapunkt zum „Black Friday“ dar, der in den USA am gleichen Tag stattfindet und die Kunden scharenweise mit Sonderangeboten in die Geschäfte treibt, um den vorweih- nachtlichen Kaufrausch auszulösen. Der entsprechende Impuls für den Online-Handel ist der „Cyber Monday“ oder „Blue Monday“ am Montag darauf, und längst sind diese selt- samen Riten in Europa angekommen. Ich gestehe, ein „Geh-mal-einkaufen-Tag“ würde mich Einkaufsmuffel wesentlich härter treffen – dass jemand täglich Geschäfte aufsucht und „shopping“ als Freizeitbeschäftigung betreibt, kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen. Und einen Job als Einflüsterer („Influ- encer“), der die Leute im Internet zum Kaufen antreibt, schon gar nicht. Wie fremd müs- sen solche Gedanken erst den Menschen sein, die jeden Tag darum kämpfen müssen, ihre menschlichen Grundbedürfnisse Nahrung - Kleidung - Wohnung zu befriedigen? Dass der Konsumrausch kein langfristig haltbares Zukunftsmodell ist, wissen wir doch alle. Aber wir sind Weltmeister im Verdrängen von unbequemen Wahrheiten und schaffen es, Wissen und Handeln säuberlich zu trennen („Normalitätssimulation“ nennt das der Mainzer Chemieprofessor und Klimaschützer Sebastian Seiffert). Als Nico Paech im November 2016 beim 53. Briloner Wirtschaftsforum das Modell der „Postwachstumsökonomie“ vorstellte, rief er dazu auf, die täglichen Routinen zu ändern, um dem angeblichen Zwang zum ste- tigen Wirtschaftswachstum an erster Stelle eine Reduktion der Nachfrage – noch vor der Angebotsreduktion – entgegenzusetzen. Wie das gelingen kann, hat die schwedische Stadt Vimmerby (genau, die mit Astrid Lind- gren…) vor ein paar Jahren anlässlich der Neuaufstellung ihres Müllsammelkonzepts ihren Bürgern in einer begleitenden Broschüre deutlich gemacht: Tipps zur Müllverminderung • Kauf weniger Sachen! • Gib alte Dinge in den second-hand-Verkauf oder verkaufe sie selbst! • Kauf Sachen, die länger halten! • Repariere Dinge, die kaputt gehen! • Plane den Essenseinkauf so, dass alles zubereitet ist, bevor es alt wird! • Verschenke Erlebnisse statt gewöhnlicher Pakete! • Denk nach vor einem Kauf - muss ich das wirklich haben? • Kauf wenn möglich unverpackt! • Kauf gebrauchte Dinge! • Verwende Stoffbeutel zum Einkaufen und dünne Abfallbeutel für Restmüll! • Mach aus Essensresten gutes neues Essen! • Häng ein „Bitte keine Reklame“-Schild an deinen Briefkasten! • Leiht euch Dinge untereinander aus oder kauft sie gemeinsam! Das sind doch mal interessante Anregungen für die vorweihnachtliche Routine, und mit „verschenke Erlebnisse…“ würde wenigstens ein Teil des ausfallenden Handelsumsatzes un- serer gebeutelten Kulturszene zugute kommen… Übrigens: Sollten Sie eine neue Lampe kaufen wollen, achten Sie darauf, dass die LED aus- gewechselt werden können – sonst werfen Sie nur wegen ausfallender „Birnchen“ dem- nächst die gesamte Lampe weg! Ulrich Prolingheuer
12 EinBlick Kalender ungewöhnliche Turmbilder Jetzt ist er da. Drei Presbyter haben sich mit der Ka- mera auf die Suche nach interessanten Bildmotiven im Kirchturm gemacht. Davon sind einige zu einem im- merwährenden Kalender zusammengestellt worden. Dieser Kalender mit außergewöhnlichen Fotos und unerwarteten Perspektiven ist gegen eine Spende von 10 € zu bekommen. Ebenso gibt es Postkarten mit den Fotomotiven. Diese sind gegen eine Spende von 1 € zu haben. Ausgabestellen für Kalender und Postkarten sind der Anhänger KircheMobil auf dem samstäglichen Wo- chenmarkt und das Gemeindebüro Kreuziger Mauer 2. Der Erlös kommt der Finanzierung der Sanierung der Stadtkirche zugute. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann daher auch gerne mehr spenden. Eine Spendenbescheinigung kann gegebenenfalls ausge- stellt werden. Pfr. Rainer Müller UFO über Stadtkirche Ein Ungewohntes Flugobjekt konnte jetzt im Rahmen der Sanierung der Stadtkirche beo- bachtet werden. Eigentlich als stabiles Rückgrat im Kirchturm vorgesehen, um die verschie- denen Etagen des Turmes vom Orgelmotor über die mechanische Uhr bis zum Glockenstuhl zu erreichen, schwebte die gußeiserne Wendeltreppe nun sanft am Haken eines Kranes aus dem Turmgemäuer. Nach kurzer Besichtigung am Boden neben der Kirche, ob auch keine weiteren Schäden aufgetreten seien, wurde sie behutsam auf einen Tieflader gehoben und festgezurrt. Dann begann die Fahrt der Heimkehr nach Hoppecke. Dort hatte sie ihren Ursprung in der Villa Hoppecke. Der damalige Direktor der Spreng- stofffabrik, Herr Elsner, ließ die aus Stufen der Isselburger Hütte gefertigte Treppe in der Villa losschweißen und im Kirchturm wieder aufbauen. Als Dr. Marc Zoellner, Chef der Firma HOPPECKE, von der Geschichte der Treppe hörte, war er schnell bereit, dies ehrwürdige Stück Heimatgeschichte vor der Verschrottung zu retten. „Wir nehmen sie gerne bei uns auf und werden einen würdigen Platz für sie finden.“ So kehrt die Treppe nach 100 Jahren Dienst im Kirchturm der evangelischen Stadtkirche zurück.
Der Turm Kindermund tut Wahrheit kund Eine aktuelle Variante eines alten Kinderliedes ist derzeit am Kirchturm der evangelischen Stadtkir- che zu beobachten: „Wer will fleißige Handwerker sehen? Der muss jetzt zur Stadtkirche gehen. Stein für Stein, Stein für Stein, der Kirchturm wird bald nicht mehr sein.“ Die Schutznetze, die Passanten vor herabfallenden Mörtelstücken schützen sollten, sind von der Turm- wand entfernt. Jetzt geht es Abschnitt für Abschnitt von oben nach unten ans Mauerwerk. Zunächst lassen die Handwerker die Steine nach innen in die ausgeräumte Steinhülle des Turmes fallen. Wenn dann das Mauerwerk auf eine für Bagger erreichbare Höhe abgetragen ist, wird größeres technisches Gerät eingesetzt. Allerdings sind auch Spezialisten dabei, die das alte Eingangsportal vor- sichtig bergen, damit es dann in die neu sanierte Westfassade wieder eingebaut werden kann. Collage und Text von Siegmar Paschkewitz
14 EinBlick Kinderseite Liebe Kinder, freut ihr euch auch schon so sehr auf Weihnachten? Wenn ihr dieses Heft in den Händen haltet oder gemeinsam mit euren Eltern euch die Kinderseite hier im Gemeindebrief anschaut, ist es gar nicht mehr so lange hin! Verkürzt wird euch die Wartezeit in diesem Jahr vielleicht durch einen Besuch an einem der schönen Adventsfenster, durch gemütliche Stunden zuhause mit Kerzenschein und Plätzchenduft oder durch die ein oder andere Weihnachtsbastelei. Hier auf der Kinderseite dürft ihr auch wieder kreativ sein und die dicke Weihnachtskugel anmalen oder schöne Dinge, die euch an Weihnachten besonders gut gefallen, auf die Kugel schreiben. Wenn ihr möchtet, könnt ihr sie anschließend ausschneiden und im Ge- meindehaus abgeben. Dort wird sie dann passend zum Kinder-Weihnachtsgottesdienst am 24.12. aufgehängt. Fröhliche Weihnachten und eine schöne Winterzeit für euch und eure Familien! Marie Kretzschmar
Rezept Über- backene Spinat- pfann- kuchen Die Köchelnden Kerle wünschen guten Appetit! Herstellung: Zutaten: Spinat auftauen und abtropfen lassen. Mehl, Eier, eine 500 g Spinat, tiefgekühlt Prise Salz und Milch zu einem Teig verrühren. Das Öl 2 geh. EL Mehl in einer Pfanne erhitzen und aus dem Teig vier dünne 2 Eier Pfannkuchen backen. 200 ml Milch Knoblauch schälen und auspressen. Butter in einer 3 EL Rapsöl Pfanne erhitzen. Darin den Knoblauch, dann den Spinat 2 Knoblauchzehen für ca. 5 Min. andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen. 1 EL Butter Gouda würfeln, zusammen mit dem Spinat auf den 2 Scheiben Gouda, mittelalt Pfannkuchen verteilen und diese aufrollen. Dann 1 kl. Dose geschälte Tomaten schräg in etwa 1,5 cm dicke Scheiben schneiden und in 200 g Creme fraiche eine Auflaufform legen. Die Tomaten zerkleinern, mit Salz, Pfeffer Creme fraiche vermischen und mit Salz und Pfeffer ab- 100 g geriebener Käse schmecken. Die Masse über die Pfannkuchen geben. Petersilie zum Garnieren Das Ganze mit dem geriebenen Käse bestreuen und auf mittlerer Schiene im Backofen 25 - 30 Minuten bei 180 C überbacken. Vor dem Servieren mit gehackter Petersilie bestreuen.
16 EinBlick Gemeindeleben Liebe Schwestern und Brüder in Brilon, „ein jegliches hat seine Zeit!“ Das können wir schon im Buch Kohelet lesen. Und nun ist es auch für mich an der Zeit. Ich bin Pfarrerin Antje Jäkel und einigen von Ihnen bin ich durch meine Arbeit hier in Brilon bekannt, denn nach meinem ersten Examen 2016 absolvierte ich hier in der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon mein Vi- kariat. Auch nach meinem zweiten Examen im Februar 2020 blieb ich mit einzelnen Aufgaben Brilon verbun- den. Nun freue ich mich, dass es für mich an der Zeit ist wieder „vollzeit“ in die Evangelischen Kirchengemein- de Brilon zurückzukehren. Ab dem 1. Dezember bin ich für Sie als Pfarrerin hier tätig. Ich freue mich auf die gemeinsamen Gottesdienste, die Minigottesdienste, die Kirchenjahresfeste und die Kasualien. Aber auch auf die ehrenamtliche Zusam- menarbeit. Nur gemeinsam lässt sich eine lebendige, Foto: privat offene Gemeinde leben. Lassen Sie uns gemeinsam auf den Weg gehen, um das kirchliche und gesellschaftliche Leben in Brilon und Umgebung zu gestalten. Eine gesegnete Weihnachtszeit wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin Antje Jäkel Presbyterium aktuell Personelle Veränderungen: Der Ruhestand von Pfarrer Rainer Müller ab dem 1. Dezember hat folgende personellen Veränderungen zur Folge: Zum Vorsitzenden im Presbyterium, dem Leitungsorgan der Kirchengemeinde, hat das Presbyterium Presbyter Benedikt Meckel gewählt. Stellvertreterin ist weiterhin Presbyte- rin Elke Hinz und die Finanzen betreut weiterhin Presbyter Burkhard Lamotte. Die pastorale Versorgung übernimmt ab dem 1. Dezember Pfarrerin Antje Jäkel. Das Presbyterium ist sich mit ihr einig, dass sie als Nachfolgerin in die erste Pfarrstelle der Kirchengemeinde Brilon gewählt wird. Über den Zeitpunkt der Wahl und den Termin der offiziellen Einführung ist das Presbyterium im Gespräch mit dem Superintendenten Dr. Manuel Schilling vom Kirchenkreis und den zuständigen Dezernenten im Landeskir- chenamt. Über die neue Verteilung der Verantwortung und der Aufgaben im Presbyterium werden wir im kommenden Gemeindebrief berichten.
Andacht „Aufhören, Herr Becker, aufhören, aufhören….“ so begann das Ende jeder Sendung „Mitter- nachtsspitzen“, damals noch unter der Leitung von Jürgen Becker. Der Kabarettist Winfried Schmickler mit seiner markanten kräftigen Stimme schreckte jeden aus seiner abendlichen Wochenendstimmung hoch, um zum Schluss der Sendung noch einmal den Finger in die verrückten Wunden unseres Alltags zu legen. Kein tröstendes, sondern eher ein beunruhi- gendes alternatives Wort zum Sonntag. Ich sehe ihn da in der Tradition der alttestamentlichen Propheten, die ihren Königen und Führungseliten, aber mitunter auch ihren Zeitgenossen insgesamt mit markigen Worten ins Gewissen redeten und eindrückliche Zeichen setzten. Ich erinnere an den wichtigen Weggefährten Jesu, Johannes der Täufer. Mit seiner aufrüttelnden Predigt erreichte er viele, die sich auf den Weg zu ihm an den Jordan machten. „Es ist höchste Zeit, umzukehren!“, war seine Antwort auf die aufgestörte Ratlosigkeit der Zuhörerschaft. Der „Schmickler vom Jordan“ redete Klartext. „Hört auf mit eurer bisherigen Lebensweise, die zerstört, was ei- gentlich zum Leben dienen soll. Gebt eurem Denken eine neue Richtung. Orientiert euch an dem, der euch zeigt, wie Leben gelingen kann.“ Und verweist damit auf den kommenden Christus. Genau das ist Advent. Umkehr vom Zerstörenden und Neuausrichtung auf das, was zum gelingenden Leben dient. Wir haben uns damit abgefunden, die Adventszeit als gemüt- liche, kerzenbeleuchtete und durch Leckereien versüßte Zeit zu gestalten. Diese „Süßstoffe“ haben uns die seelischen Sinne betäubt und verkleistert. Und unsere tiefe Sehnsucht unter adventlichen Sonderangeboten ab September verschüttet. Advent ist die Einladung, sich unseren Ängsten und Sorgen zu stellen, ihnen Raum zu ge- ben, unsere Ratlosigkeit und Orientierungsverwirrung offen anzusprechen. „Was sollen wir tun?“, die Frage damals an Johannes, wie heute. Angst vor unbezahlbaren Energiekosten, Sorge um erneute Infektionen mit mutierten Viren, der Schrecken einer möglichen Auswei- tung des Krieges, persönliche Existenzsorgen und hinter allem wie ein unüberwindbares, unaufhaltsam auf uns zu rollendes Verhängnis: die Klimakatastrophe. Der Schlüssel zur Lösung der Erstarrung sind weder lautstarke Spaziergänge mit destruk- tiven Parolen, die unsere Demokratie diffamieren und zerstören wollen, noch übergriffige vegetarische Kommentare auf Kunstwerken. Die einen fordern es, die anderen befürchten es: unser Weg, unser bisheriger Lebensstil geht so nicht mehr weiter. Es muss sich vieles verändern, damit wir überhaupt eine Chance haben, unseren Planeten als Lebensraum für die Menschheit zu bewahren. In der Bibel finden wir dazu den weisen Hinweis Jesu: Denn wer sein Leben erhalten will, der wird‘s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird‘s finden. (Matthäus 16,25) Der Dichter Erich Fried hat es so formuliert: Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.“ Leben verlieren heißt nicht sterben, sondern anders leben. Anders leben und sich an der Botschaft Jesu, der Botschaft der Liebe Gottes zur Schöpfung orien- tieren. So beginnt ein Weg zu Frieden in Gerechtigkeit. Schritt für Schritt. Gehen Sie mit? fragt Ihr Pfr. Rainer Müller
18 EinBlick Predigtplan Dezember 2022 - Januar - Februar 2023 Aufgrund der aktuellen Situation finden alle Gottesdienste unter Be- rücksichtigung der geltenden Corona-Schutzrichtlinien statt. Wegen der Arbeiten am Kirchturm finden die Gottesdienste bis zur Wiedereröffenung in Brilon im Evangelischen Gemeindezentrum statt. Sonntag 10 Uhr Gemeindezentrum Brilon 4.12. 2. Advent GD mit Abendmahl R. Reuter Sonntag 11.12. 10 Uhr Gemeindezentrum K K. Koppe-Bäumer 3. Advent 16 Uhr candle light I. Bauer-Jungmann Sonntag 18.12. 10 Uhr Gemeindezentrum A. Jäkel 4. Advent 10.00 Uhr Christophorushaus K. Koppe-Bäumer Freitag 23.12. 14.30 Uhr Wachkoma Oase R. Müller 11.15 Uhr Wachkoma Oase R. Müller 13.30 Uhr kath. Kirche Scharfenberg R. Piontek 15.30 Uhr Ev. GZ Brilon Familien-Gottesdienst A. Jäkel und Team 16 Uhr Ev. Kirche Gudenhagen Heiligabend 24.12. K. Koppe-Bäumer und Team 17 Uhr Propsteikirche Ökum. GD R. Müller 17.30 Uhr Ev. Kapelle Hoppecke R. Reuter 18 Uhr Ev. GZ Brilon Christvesper K. Koppe-Bäumer 23 Uhr Ev. GZ Brilon Christmette W. Milstein 1. Weihnachtstag 25.12. 10 Uhr Gemeindezentrum Brilon A. Jäkel 10 Uhr Gemeindezentrum Brilon A. Jäkel 2. Weihnachtstag 26.12. 15.30 Uhr Seniorenzentrum St. Engelbert K. Koppe-Bäumer 16 Uhr Seniorenzentrum Schönschede K. Koppe-Bäumer Silvester 31.12. 18 Uhr Gemeindezentrum Brilon GD mit Abendmahl K. Koppe-Bäumer
01.01. 18 Uhr Gemeindezentrum Brilon Neujahr 2023 GD mit Abendmahl A. Jäkel Sonntag 08.01. 10 Uhr Gemeindezentrum A. Jäkel Sonntag 15.01. 10 Uhr Gemeindezentrum GD A. Jäkel 10 Uhr Gemeindezentrum GD K. Koppe-Bäu- Sonntag 22.01. mer Sonntag 29.01. 10 Uhr Gemeindezentrum GD A. Hammer Sonntag 05.02. 10 Uhr Gemeindezentrum GD mit Abm A. Jäkel Sonntag 10 Uhr Familien-Gottesdienst 12.02. Gemeindezentrum K K. Koppe-Bäumer Sonntag 19.02. 10 Uhr Gemeindezentrum GD A. Hammer Sonntag 26.02. 10 Uhr Gemeindezentrum GD R. Reuter Weltgebetstags -Gottesdienst A. Jäkel Freitag 03.03. 15.30 Uhr kath. Pfarrzentrum - aktuelles ent- nehmen Sie bitte der Presse 10 Uhr Gemeindezentrum GD mit Abm. Sonntag 05.03. A. Jäkel Legende: K = Konfirmanden und Konfimandinnen im Gottes- dienst beteiligt
20 EinBlick 18 Uhr Auch in diesem Jahr lädt das Minigottesdienstteam der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon wieder alle dazu ein, die 24 Tage bis Weihnachten zu zählen. Bei den „Briloner Fen- stergrüßen“, steht ein besonders geschmücktes Fenster im Mittelpunkt, das Freiwillige aus Brilon hergerichtet haben. An einigen Tagen wartet auf Sie manch klangvolle, köstliche oder kreative Überraschung: Lauschen Sie dem Chor „Just for Joy“, der um 18 Uhr an den jeweiligen Fenstern auf Sie
wartet oder besuchen Sie einen Weihnachtsmarkt. Erfreuen Sie sich an den unterschiedlich geschmückten Fenstern von großen Einrichtungen (Stadtbibliothek, Caritas, BWT-Lädchen), von Kindern (Hollenkindergarten, Kindertagespflege Pillefuß) oder Privatpersonen. Schaffen Sie sich mit einem kleinen Spaziergang Tag für Tag einen Moment der Besinnung, der auf das bevorstehende Fest der Geburt Jesu Christi vorbereitet und schauen Sie sich die Fenster an. Für einen Moment der Besinnung, der (Vor-)Freude, des Innehaltens.
22 EinBlick „Wir zünden ein Licht für Dich an“ Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder am Sonntag, den 11.12.2022 Am weltweiten Gedenktag für verstorbene Kinder, immer am zweiten Sonntag im Dezember, dem „Worldwide Candlelighting“ werden Gottesdienste gefeiert, in denen für jedes Kind eine Kerze angezündet wird. So entsteht weltweit ein Lichterband, das Trost und Hoffnung spenden kann. Im Hochsauerland laden die ka- tholischen und evangelischen Kirchen und der Kinderhospiz- dienst „Sternenweg“ alle ver- waisten Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde zu Ge- denkgottesdiensten am 11. Dezember um 16.00 Uhr ein, so auch in Brilon, Ev. Gemeindehaus, Kreuziger Mauer 2 Im Anschluss besteht die Gele- genheit zur Begegnung. Bei Kaf- fee oder Tee können Erfahrungen ausgetauscht werden, Bekannt- schaften zu anderen verwaisten Eltern sind möglich und der Nachmittag kann so einen ad- ventlichen Ausklang finden.
Meditation Berühre mich mit dem Glanz deines Lichtes Wenn der Tag beginnt und die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht behutsam streifen, dann möge mir vom Himmel her ein Engel mitten ins Herz fallen, so dass ich all das Schöne, das an diesem Tag auf mich wartet, voll auszukosten vermag, damit ich alles Lästige gelassen nehmen kann und den Klängen des Himmels einen Resonanzboden zu geben vermag mit Leib und Seele, ja, dass die Hand der Freude mich an diesem Tag hält Christa Spilling-Nöker Gefunden und zusammengstellt von Heike Fritz
24 EinBlick Segen und Frieden schmecken – der Heimat auf der Spur Leckere Vielfalt – Buffet ohne Grenzen Leckere Düfte begrüßten die zahlreichen Besucher und Be- sucherinnen des Gemeindezen- trums, Kreuziger Mauer 2, am Sonntag zur Eröffnung der inter- kulturellen Tage 2022 in Brilon. Die viele verschiedenen Düfte und Aromen in den mitgebrach- Bilder:Heike Fritz ten Speisen auf dem reichhaltig gedeckten Buffet waren ebenso Ausdruck der herzlichen Vielfalt wie der Klang der zahl- reichen Sprachen, in denen die Menschen sich begrüßten. Herzliche Vielfalt feiern, das war der Wunsch mit dem Pfarrer Rainer Müller im Namen des Organisationsteams diesen Tag eröffnete. Ein Mitarbeiterteam des Caritasverbandes Brilon, Frau Vollmer von der Stadt Brilon, eine Mitarbeiterin des Kommunalen Integrationszentrums Hochsauerland, Mitglieder des Tür- kisch Islamischen Kulturvereins Brilon, Familienzentrum Leuchtturm Brilon, VHS Brilon- Marsberg-Olsberg und die Evangelische Kirchengemeinde hatten diese beiden Tage ge- plant und vorbereitet. Glücklich und zufrieden erlebte man nun die positive Resonanz auf die Einladung zu diesem gemeinsamen Tag. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Integrationsagentur NRW und KOMM AN Mitteln der Bezirksregierung. „Öfter wurde ich gefragt, wann wir uns wieder einmal zum miteinander Kochen und Essen treffen können,“ spiegelte Frau Vollmer die Resonanz wieder, die sie im Vorfeld von zahlreichen Menschen gehört hatte. Etwa 150 Menschen, davon 30 Kinder unterschiedlichen Al- ters genossen das muntere Miteinander. Zumal auch das Wetter ab der Mittagszeit gut mitspielte. In seiner Eröffnung lenkte Pfarrer Müller die Aufmerksamkeit auf die aktuellen Erfahrungen von Gewalt, die demonstrierende Menschen im Iran erleiden müssen, weil sie sich für ihre Freiheit einsetzen. Anders als 1989, als die Menschen in der DDR ihren Wunsch nach Frei- heit über ihre Angst siegen ließen und friedlich eine grundlegende Veränderung in Gang setzten, erfahren dort derzeit die Demonstrierenden die brutale Gewalt der Machthaber. Als Ausdruck der Verbundenheit erklang ein Gebet, gesungen auf Farsi. Es berührte die Herzen der Anwesenden zutiefst. Auch an den derzeitigen Krieg in der Ukraine erinnerte Pfr. Müller. Er zitierte dabei eine Zeile aus einem Lied des Autors Lars Reichow: Dieser Krieg zerreißt uns das Herz. Die mei- sten der Anwesenden haben ebenfalls Erfahrung mit Krieg, Vertreibung und Flucht. Diese persönliche Betroffenheit nahm er auf, indem er gegen die Zerstörung des Krieges den alle verbindenden Wunsch nach Frieden formulierte. „Es geht nicht darum, woher wir kommen,
Rückblick wo wir geboren sind und welche Sprache wir sprechen! Uns alle verbindet, dass wir Men- schen sind, die sich nach Frieden sehnen. Dazu gibt Gott uns seinen Segen.“ Als Ausdruck dieses weltumspannenden Segens erklang ein musikalischer Segen rund um die Welt. Un- ter dem Motto „Vereint im Heiligen Geist in einer geteilten Welt“ hatten Menschen aus 154 Nationen und in 257 Sprachen ihre Videobotschaft des Segens zusammengefügt. Etwas von der Kraft dieses Segens war auch an diesem Sonntag im Gemeindezentrum zu spüren. Niklas Hilkenbach, Mitarbeiter der Caritas Brilon, stellte die Ausstellung zum Thema Heimat vor, die auf Initiative der Caritas Paderborn verschiedene Menschen gebeten hatte, ihr Ver- ständnis von Heimat in Fotos und kurzen Texten auszudrücken. So war eine eindrückliche und anregende Sammlung von unterschiedlichen Fotografien zusammengetragen worden, die einmal mehr die vielfältigen Gedanken und Gefühle erfahrbar machten, die Menschen mit dem Wort „Heimat“ verknüpfen. Diese Bilder, in verschiedenen Säulen im Raum verteilt, gaben dem Tag einen zusätzlichen inhaltlichen wichtigen Impuls. Rainer Müller Tag der offenen Moschee 3. Oktober 2022 Im Zusammenhang der interkulturellen Tage 2022 in Brilon waren sie am Sonntag zu Gast beim internationalen Buffet im Gemeindezentrum, Kreuziger Mauer. Einen Tag später, am 3. Oktober, galt die Einladung im Rahmen des Tages der offenen Moschee in die umgekehrte Richtung. Herzlich wurde man von Mitgliedern des Moschee- vereins willkommen geheißen. Der wunderbar gestaltete Gebetsraum, das Herzstück der Moschee, wurde in seinen liebevoll und kunstvoll gestalteten Details den Gästen erläutert. Anschließend erwartete die Gäste eine herzliche Einladung zu Tee, wunderbarem Gebäck und leckeren würzigen Speisen. In freundlicher Atmosphäre ergaben sich Gespräche, um sich besser kennen zu lernen und zu entdecken, welche ähnlichen Herausforderungen in den jeweiligen Gemeinden bewältigt werden müssen. So wurde dieser Tag zu einem rich- tigen Schritt zu guter Nachbarschaft. Östlich der Sonne und Westlich des Mondes Wohin führt der Weg, wenn man diese Angabe ins Navi eingibt? Ins Gemeindezentrum Kreuziger Mau- er 2. Denn dort erzählte Irmela Kopp zusammen mit der Sängerin und Instrumentalistin Bernadette Pack und den Flötistinnen Christa Schmelter und Mariola Mühlenbein das gleichnamige norwegische Märchen um einen von Trollen verzauberten Prinz und ein lie- bendes Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen. Sie macht sich auf den schwierigen Weg zur Erlösung des Prinzen und erhält dabei die Unterstützung von drei alten weisen Frauen und den vier Windbrüdern. Einige wunderschön gezeichnete Bilder werden als Hintergrund projiziert, während die Märchenerzählerin Irmela Kopp eindrücklich und spannend mit viel Ausdruckskraft die große Zuhörerschar in den Zauber des Märchens hineinholt. Mit ihrer langjährigen Thea-
26 EinBlick tererfahrung lässt sie das Hier und Jetzt vergessen und erzeugt phantasievolle berührende und spannende Bilder in den Zuhörenden. Zwischen den einzelnen Erzählabschnitten erklingen Musik und Lieder aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Die Musikerin Bernadette Pack hat sich auf die Musik dieser Zeit spezialisiert und trägt sie, begleitet von einem Nachbau eines mittelalterlichen Organettos und einer meditativ erklingenden indischen Shruti-Box in den Sprachen des Alt-Französischen, Alt- Italienischen und Alt-Englischen vor. Die wunderbar weichen dunklen Klänge der verschie- denen Flöten bilden dazu einen geheimnisvollen Klangraum. So führt auch diese musika- lische Begegnung mit der inzwischen fremd gewordenen eigenen kulturellen europäischen Musikgeschichte zu einer interessanten Erfahrung im Rahmen der diesjährigen Interkultu- rellen Tage in Brilon. Langanhaltender Applaus im vollbesetzten großen Saal des Gemeindezentrums lockt noch einige Zugaben aus den Musikerinnen hervor. Verbunden werden diese mit einigen Infor- mationen zu den doch nur den wenigsten vertrauten fremden Instrumenten. Die märchen- hafte Verzauberung nehmen viele mit hinaus in den Abend auf den Heimweg. Rainer Müller Salon „F“ in der Region 8 Am 12. November 2022 koch- ten die köchelnden Kerle der evangelischen Kirchenge- meinde Brilon für den erstma- lig stattfindenden Salon „F“ in Medebach. Kathrin Koppe- Bäumer, Annika Kersting und Irmtraud Ruder haben 25 Interessierte zum Essen, Reden und Zuhören eingeladen. Um 17:00 Uhr begann der Empfang und mit musikalischer Begleitung von Kerstin Engel nahm man an mit Goldrandgeschirr gedeckten Tischen Platz. Marianne Anschütz, Oberin des Diakoniehauses Ruhr-Witten, bewegte die Herzen mit einem Vortrag zum Thema “Salon „F“ - Goldrand für die Seele“. Das „F“ steht für vieles, was Frauen bewegt und doch oft zu kurz kommt in unserer Gesell- schaft. Mit dem Salon „F“ {siehe auch ‚EinBlick‘ März bis Mai} wird in lockerer Reihenfolge ein Ort gefunden, wo Frau zu Wort & Tat kommt. Der nächste Salon „F“ findet am 11. März 2023 zum Thema „Liebes- und Lebensgeschichte von Astrid Lindgens Eltern“ statt. Kochen werden wieder die köchelnden Kerle. Gernot Hattig
Rückblick Impressionen vom Kreativ- und Kleider-Basar im Evangelischen Gemeindehaus am 6. November Bilder: Anna Guntermann
28 EinBlick Mit dem Herzen sehen und seine Mitmenschen entdecken Medebach, Marsberg, Ols- berg-Bestwig und Brilon feiern regionalen Wandergot- tesdienst „Tenaque - ich sehe dich“ – mit diesem freundlichen Satz be- grüßen sich die Maori auf Neu- seeland. Ich werde gesehen, das erlebten die Gemeindeglieder aus Medebach, Marsberg, Ols- berg-Bestwig und Brilon, als sie Foto: Andrea Haase sich an der SGV- Hütte in Siedlinghausen zum Regionalen Wandergottesdienst trafen. Freundlich wurden sie von der gastgebenden Gemeinde Olsberg-Bestwig begrüßt und mit leckerem Proviant ausgestattet. Pfarrer Burkhard Krieger und seine Frau hatten zuvor die Strecke erprobt und vier Stationen bestimmt, wo Teile des Gottesdienstes gefeiert wurden. Pfarrer Krieger selbst begrüßte die Wandergruppe an der Marienkapelle. Pfarrer Uwe Stein- mann predigte unterwegs mitten im Wald und Pfarrer Dirk Schmäring teilte das Abendmahl auf dem schönen Außengelände an der evangelischen Kirche in Siedlinghausen aus. Die Marsberger brachten sich mit Psalm- und Evangeliumslesung ein, die Briloner mit zwei Gebeten. Pfarrer Steinmann mit seiner Gitarre war der mobile Musiker. Unterwegs wurde die Natur mit ihren weiten Ausblicken bewundert und aufmerksam Pfar- rer Steinmanns Gedanken gelauscht. Wer ist mein Mitmensch? wiederholte er eine Frage aus der Bibel. Nicht nur die Menschen, mit denen ich nah verwandt bin oder eng zusam- menlebe. Nein, die, die Gott mir unterwegs schickt. Die mein Herz ansprechen und denen ich helfen will. Auf´s Sehen mit Herz kommt es an. Mit offenem Herzen sehe ich, was andere nicht se- hen. Nämlich Menschen, die mich brauchen und für die ich da sein kann. Jeder Mensch, den ich begrüße, kann mein Mitmensch sein. Uwe Steinmann hatte das auf der Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe we- nige Tage zuvor in der Predigt Foto: Hans-Jürgen Grosche eines Maori gehört. Er erklärte, was „Tenaque“ bedeutet: „Ich sehe dich mit einem ganzen Dasein. Ich bin für dich da“. Wer sich so begegnet, kann auch gut zusammen wandern und ist bereit, unterwegs stehen zu bleiben und auf die zu warten, die langsamer wandern. Echte Begegnungen braucht eben Zeit. Zeit hatten freundliche Menschen in Siedlinghausen schon zuvor in die Vorberei- tung des Mittagessens gesteckt, das allen gut schmeckte. Wandern und dabei Gottesdienst feiern macht aufmerksam für Gottes Schöpfung, die Mit- menschen und die Natur. Deshalb feiern die vier Gemeinden der Region 8 im Ev. Kirchen- kreis Soest-Arnsberg gerne einmal im Jahr ihren regionalen Wandergottesdienst, 2023 in Marsberg. Kathrin Koppe-Bäumer
Rückblick Seminar „Hinschauen-Helfen-Handeln“ am 18.10.22 Die evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) nimmt das Thema der sexuellen Selbstbe- stimmung sehr ernst. Am 01. März 2021 wurde das Kirchenge- setz zum Schutz vor sexualisier- ter Gewalt (KGSsG) beschlossen und in Kraft gesetzt. Zum 1. April 2021 trat die Ausführungsver- ordnung zum KGSsG (Kirchenge- setz) in Kraft. Das Gesetz enthält die wesentlichen Grundentscheidungen für die EKvW zur Haltung und zum Umgang mit sexualisierter Gewalt. Vor diesem Hintergrund fand am 18. 10. 22 eine Schulung im evangelischen Gemeinde- zentrum in Brilon zu dem Thema „Hinschauen-Helfen-Handeln “statt. In dieser vom KGSsG vorgesehenen Schulung ließen sich beruflich und ehrenamtlich Tätige aus den Gemeinden Warstein, Marsberg und Brilon von geschulten Multiplikatorinnen des Kirchenkreises er- läutern, was unter sexualisierter Gewalt verstanden wird, wie man Grenzüberschreitungen hinsichtlich dieses Themas erkennen kann und wie dann eine empfohlene Handlungsstra- tegie aussieht. Leider gehörten auch traurige Beispiele zu den Inhalten der Schulung, die den Teilnehmern sehr nahe gingen. Inhalt war auch, wie schwierig es häufig ist, Übergriffe zu erkennen, mit welchen Strategien Täter vorgehen und wie problematisch es für Opfer sein kann, sich hil- fesuchend an Dritte zu wenden. Praktische Übungen verdeutlichten, wie wichtig es ist, eigene Grenzen aufzuzeigen und eine Sensibilität für die Grenzen des Anderen zu entwickeln. Nicht nur für die Anwendung im kirchlichen Kreis hat die Schulung bereichernde und wichtige Inhalte geliefert. Weitere Schritte auf dem Weg zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Kirchenkreis Soest- Arnsberg sind die Einrichtung einer Stelle für eine Präventionsfachkraft. Im August 2022 hat Nina M. Neuhaus, praevention@evkirche-so-ar.de, ninamareike.neuhaus@evkirche-so-ar. de ihre Arbeit aufgenommen. Sie wird mit jeder Gemeinde ein Schutzkonzept entwickeln, dass die Rahmenbedingungen, die sexualisierte Gewalt ermöglichen, deutlich reduziert und eine Kultur des „Hinschauens und Handelns“ lebendig werden lässt. Ein weiterer Baustein, der schon erfolgt ist, ist für alle Haupt- und Ehrenamtlichen in den Gemeinden die Vorlage eines Führungszeugnisses, um die Minimalanforderung der Unbe- denklichkeit für die Arbeit in der Kirche in Bezug auf dieses Thema zu erfüllen. Elke Hinz Wichtige Kontaktstellen: Meldestelle: bei der alle Verdachtsfälle zu melden sind: Interventionsfachkraft Jelena Kracht, Tel.: 0521-54-381, Jelena.Kracht@ekvw.de, Funktionspostfach: Meldestelle@ekvw.de Ansprechstelle für Betroffene sexueller Gewalt innerhalb der Kirche: Landeskirchenrätin Daniela Fricke, Tel.: 0521-594-308, Daniela Fricke@ekvw.de
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