Ausgabe 274 1/21 - Seelsorgeeinheit Rosenstein
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Inhalt Impressum SPIRALE ist die Pfarrfamilien Grußwort 3 zeitung der katholischen Kirchengemeinde St. Josef in Aus der Gemeinde Böbingen. Sie erscheint vier Segen 4 Mal jährlich und wird kostenlos Segenswort am Erscheinungsfest 6 an alle Familien der Kirchenge- „Bestimmt.Gut!“ 7 meinde ausgeteilt Wohnviertelapostolat / Senioren 7 Auflage Glaube gefragt 8 1.450 Exemplare zfor- Weihnachten 2020 9 Jede und jeder ist eingeladen, Krippenspielfeier am Hl. Abend 10 mit Berichten und anderen ben Sternsingeraktion 2021 10 Beiträgen die SPIRALE mit zu Ministranten-Hauptversammlung 2021 12 gestalten. Abgabe von Beiträgen Erstkommunionvorbereitung 2020 und 2021 12 im Pfarramt oder per E-Mail an ilen, Firmung 2021 14 spirale@st-josef-boebingen.de n Spirale zu Gast beim Corona-Chor 14 Herausgeber Gott und die Welt Katholische Kirchengemeinde Böbingen, Kirchberg 9 MISEREOR-Fastenaktion 2021 19 Misereor Hungertuch 24 Redaktions-Team Vanuatu – Worauf bauen wir? 25 Joachim Brenner, Dr. Egon Dick, Weihnachtsgrüße aus Indien 28 Beate Fauser, Annette Feix, Tukolere Wamu und ein Brunnenbau in Togo 29 Michael Hohler Verwendung Missionsgelder 30 Layout Katholischer Aufbruch 31 Dr. Egon Dick Jüdisches Leben in Deutschland 34 Titelgestaltung Marcus Mantel Kreuz und quer - Infos Druck Neues aus dem Kirchengemeinderat 35 Gemeindebriefdruckerei, Spirale auf se-rosenstein.de 36 Groß Oesingen Jahreskrippe Online 37 Good News To Go 38 Die nächste SPIRALE Fastenplan 2021 38 erscheint im Juli 2021 Termine 39 Redaktionsschluss für SPIRALE 275: 31.05.2021 Titelmotiv: Konten der Kirchengemeinde Titelbild zum Weltgebetstag 2021 Vanuatu: Raiba Rosenstein - IBAN: „Cyclon PAM II. 13th of March 2015“ © Juliette Pita DE20 61361722 0075270005 Das Bild der vanuatuischen Künstlerin stellt die Si- KSK Ostalb - IBAN: tuation dar, als der Zyklon Pam 2015 über Vanuatu DE64 61450050 0440068530 zog. Das Bild zeigt eine Frau, die sich schützend Stiftung St. Josef über ihr kleines Kind beugt und betet. Eine Palme KSK Ostalb - IBAN: mit starken Wurzeln kann sich dem Wind beugen DE43 61450050 1000450130 und schützt beide so vor dem Zyklon. Im Hintergrund Homepage d. Kirchengemeinde: sind Kreuze für die Todesopfer des Sturms zu sehen. www.st-josef-boebingen.de
Grußwort Bild: Peter Weidemann in: Pfarrbriefservice.de Liebe Böbinger*innen, die Fasnet/ der Fasching ist in diesem Jahr stiller als sonst an uns vorbeigegangen. Keine großen und gemeinsamen Umzüge, Partys und Bälle, keine Auftritte und Veran- staltungen, um gemeinsam miteinander zu feiern und zu genießen. Und nun sind wir schon (wieder) in der Fastenzeit angekommen. Doch an fasten will wohl kaum jemand denken: Ich faste nun schon seit einem guten Jahr Menschen, Nähe und Kontakte, Konzerte und Partys und so vieles mehr. Dinge, die mir eigentlich sehr wichtig sind. Warum sollte ich jetzt zusätzlich noch etwas fasten? Vielleicht um mit allen Sinnen zu erfahren, was ich habe und was nicht. Eine Zeit, um bewusst auf meinen Alltag zu schauen: neue Dinge zu starten oder auch das Ein oder Andere zu lassen. Vielleicht kann die Fastenzeit auch die Möglichkeit geben, sich über sich und seine Beziehung zu Gott Gedanken zu machen – vielleicht sogar auch mit allen Sinnen: Wie und wo begleitet mich Gott durch meinen Alltag, geht mit und steht mir zu Seite? Gibt es auch Momente, in denen ich mich allein fühle? Wann habe ich das Gefühl, da ist jemand bei mir? Was hilft mir in der Beziehung zu Gott? Die Fastenzeit nicht als Zeit des Verzichtes zu sehen, sondern um sich mit sich selber und seinem Glauben zu beschäftigen. Ist sie doch gleichzeitig auch die Zeit der Vorbereitung auf Tod und vor allem Auferstehung Jesu. Das größte und wichtigste Fest unseres Glaubens. GR Patrick Grazer
Aus der Gemeinde Zum Jahresthema 2021 Über Segen schreiben. Einfach. Und ganz So vielfältig. Inspirierend. Wärmend. Erinn Fülle, Freude, Geschenk, Verheißung, Zusa … in der Bibel „Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn“ (Gen 2,3 - „Ich will dich segnen ... ein Segen sollst du sein“ (Gen 12,2) - „Der Herr segne dich und behüte dich“ (Num 6,24) - „Und er nahm die Kinder in seine Arme, dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie“ (Mk 10,16) - „Segnet die, die euch verfluchen“ (Lk 6,28) - „Da nahm er Brote und Fi- sche und segnete sie“ (Lk 9,16) Segen begegnet uns in der Bibel vielfältig, bei Begegnungen und Abschieden, er ist eine freundliche Zuwendung zum Gegenüber, er zeugt von Fülle, er kann nicht gemacht oder sich selbst zugesprochen werden. Segen öffnet den Horizont des menschlichen Lebens auf die göttliche Verheißung hin und ist eine Zusage an uns. So darf er uns zur Lebenseinstellung und Aufgabe werden, er darf geteilt und weitergegeben werden. … in persönliche Erfahrungen Eine Bekannte hat nach langjähriger Ausbildung ihre Prüfung zur Yogalehrerin erfolgreich abgelegt und lädt seither wöchentlich zu 1,5 Stunden Yoga online ein. Umsonst und mit der Bitte, diese von ihr verschenkte Zeit in Zeit- oder Spendenform weiterzugeben. Knapp 100 Frauen nehmen teil und verbreiten so, was unsere christliche Religion ‚Segen‘ nennt und die Herzen vieler weit machen kann. Liebe Spirale-Leserin, lieber Spirale-Leser, von was möch Vom Brauchtum in Böbingen? Persönlichen Segenserfahrungen? Vom S Bitte schreiben Sie uns o
Aus der Gemeinde . Und ganz schön schwer. Weil er mehr ist als Worte. mend. Erinnerungen weckend. Sehnsucht auslotend. ßung, Zusage, Aufgabe, äußeres Zeichen, innere Gnade. … in der Liturgie und im Brauchtum zwischen Weihnachten und Ostern Segen kann ein wenig sichtbar gemacht werden in den Segensriten unserer Kir- che. Durch die Kindersegnung am Fest der Heiligen Familie; am Dreikönigstag, wird in den Kirchen Wasser, Weihrauch und Kreide gesegnet, an Lichtmess werden die Kerzen gesegnet, die das Jahr über in unseren Kirchen brennen, am Fest des Heili- gen Blasius wird uns Gesundheit und Heil an Leib und Seele zugesprochen. Rein äußerlich könnten einige dieser Segenshandlungen wohl ‚magisch‘ wirken. Wenn Dinge wie Kerzen oder Kreide gesegnet werden, soll uns ihr Gebrauch auf das Größere in unserem Leben hinweisen. Wir Menschen brauchen aber die Erfahrung durch die Sinne, sei es das Hören der Worte oder das Fühlen wie beim Hand auflegen, um ganz zu spüren „du bist gesegnet“. … in der Sprache Das deutsche Wort ‚segnen‘ geht zurück auf die altgermanischen und alt- und mittelhochdeutschen Verben, die das Zeichen (des Kreuzes) machen bedeuten. Das kirchenlateinische spricht von ‚benedicere‘ - ‚gut sagen, Heil (zu-) sagen‘. Im Hebräischen bedeutet ‚baruch‘ die ‚lebensfördernde, Heil schaffende Kraft‘. Worte, die Gutes wünschen gibt es auch in vielen anderen Kulturen und Religionen: Namaste, Salam, Schalom ... n was möchten Sie in der nächsten Ausgabe der Spirale mehr lesen? gen? Vom Segen in der Bibel oder seiner Bedeutung in der heutigen Zeit? n Sie uns oder sprechen Sie uns an! Annette Feix
Aus der Gemeinde Segenswort im Gottesdienst am Erscheinungsfest Möge das Licht von Bethlehem deinen Weg erleuchten. Was auch kommt – du darfst getrost und zuversichtlich sein. Möge die Fürsorge Gottes dich begleiten. Wo du auch hingehst – dein Leben soll unter einem guten Stern stehen. Möge der Frieden Gottes dein Herz erfüllen. Wer dir auch begegnet – es sollen Zeichen der Liebe von dir ausgehen. Möge die Barmherzigkeit Gottes deine Freude sein. Was du auch zu bewältigen hast – Trost und Hoffnung werden dich nicht verlassen. Möge Jesus Christus dir zur Seite stehen; nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern an jedem Tag. So möge all unser Tun, Denken und Reden erfüllt sein von deinem Segen. Dies gewähre uns der menschenfreundliche und gütige Gott der + Vater und der Sohn und der Heilige Geist A: Amen
Aus der Gemeinde Jugendsonntag der Diözese Rottenburg- Wohnviertelapostolat/ Stuttgart am 21./22. November 2020 Senioren „Bestimmt.Gut!“ Liebe Wohnviertelverantwortliche, Unter dem Motto „Bestimmt.Gut!“ stand liebe Senioren, der Gottesdienst am 22. November 2020, dem Christkönigssonntag bzw. dem Ju- „Hände, die helfen beim Verteilen der gendsonntag der Diözese Rottenburg. Spirale, der Geburtstags- und der Weih- Vorbereitet und gestaltet wurde er – wie nachtspost, sind ein Segen für unsere auch in den letzten Jahren – von einer Kirchengemeinde.“ – Die Hände dürfen Gruppe Böbinger Jugendlicher gemein- wir uns in diesen Tagen nicht reichen, sam mit Christoph Huber. Auch musika- aber trotzdem wollen wir Dankeschön und lisch wurde der Gottesdienst durch die Ju- Vergelt’s Gott sagen. gendlichen sehr ansprechend bereichert. Wozu bin ich bestimmt? Was soll ich tun? Wohin führt mein Weg? Was ist mein Auftrag in der Welt? Mit diesen und anderen Fragen setzten sich die jungen Menschen auseinander. Auf besondere Resonanz bei den Gottesdienstbesuchern stieß die Visualisierung des Evangeli- entextes (Mt 25,31-46) durch passende Piktogramme. Bild: Martha Gahbauer In: Pfarrbriefservice.de So wie im letzten Jahr und auch in nächster Zeit werden wir uns wegen den Einschränkungen durch Corona nicht wie gewohnt sehen. Die Weihnachtsfeiern im Dezember und auch der Faschings- nachmittag im Februar konnten nicht stattfinden. Das ist schade, aber es gilt weiterhin Abstand zu halten, um das In- fektionsrisiko gering zu halten. Unsere Wohnviertelverantwortlichen können kei- nen Besuchsdienst bei unseren Senioren machen, jedoch die Weihnachts- und Ge- burtstagsgrüße wurden und werden in die Briefkästen verteilt. Der Kontakt zu Ihnen ist uns sehr wichtig. Gerne sind Sie, liebe Leser, eingela- Wenn es aber um die Begegnung mit den, in Ihrer Bibel nachzuschlagen um Jesus Christus geht, gibt es keine Ab- welche Textstelle es sich dabei handelt standsregel zu beachten. Er möchte, dass – oder haben Sie es vielleicht bereits ohne wir ihm immer näher kommen, und er nachzuschlagen erkannt? bewegt sich auf uns zu, kommt zu uns.
Aus der Gemeinde In unserem Team gab es einige Verän- Tagespost vom 11. Januar derungen: Frau Elisabeth Brucker hat viele Jah- Glaube gefragt re die Verteilung der Geburtstagsbriefe Sind Online-Gottesdienste ein Not- und der Informationsbroschüren für die nagel oder ein Zukunftstrend? Neuzugezogenen organisiert. Sie hat ihr Sie sind beides! Die Online-Gottes- Amt zum Jahresende abgeben. Wir freu- dienste sind Sofortmaßnahmen im Coro- en uns, dass wir mit Birgit Mezger eine na-Lockdown, die die Menschen zu errei- Nachfolgerin für dieses Amt gefunden chen versuchen, die eigentlich gerne in haben. den Gottesdienst gegangen wären. Aber Herzlichen Dank an Frau Elisabeth sie brauchen beim Empfänger die techni- Brucker für ihr Engagement – dem Team sche Ausstattung und die entsprechende der Wohnviertelverantwortlichen bleibt sie Offenheit. Wertgeschätzt werden vertraute trotzdem treu, sie wird weiterhin in ihrem Akteure und Orte, auch der beeindrucken- Wohngebiet tätig sein. de Einsatz und die Experimentierfreude Ausgeschieden beim Wohnviertelapo- von oft jungen Gemeindemitgliedern. stolat sind auch Frau Klara Bohner, Frau Die katholische Liturgie sperrt sich Theresia Körbel und Frau Rosa Kuhn jedoch gegen ein Zurechtstutzen auf ein in Beiswang. Herzlichen Dank von der smartes Internetangebot. Diejenigen, die Kirchengemeinde für ihre treuen Dienste. einfach eine „gelesene Messe“ hören Sobald es uns wieder möglich ist, werden möchten, sind längst - sehr niederschwel- wir die Verabschiedung im würdigen Rah- lig - bei dem DAB+Radio mit der blauen men nachholen. Taste gelandet. Für die Nachfolge haben wir noch nicht überall Verantwortliche gefunden, jedoch Online-Angebote sind jedoch ein haben wir kommissarisch eine Lösung. Zukunftstrend. Sollte sich jemand in dieses Amt berufen Es wird sicher reizvoll bleiben, große Feiertagsgottesdienste mit ihren unbe- fühlen, darf er/sie sich gerne im Pfarrbüro (Tel. 6389) melden. Im Voraus schon herz- streitbaren Showeffekten als Livestream lichen Dank. zu übertragen. Unsere Ansprechpartnerin im Kirchen- Dass Gottesdienste in der Kirche allein gemeinderat wird zukünftig Frau Hedwig keine Zukunft haben, dafür hat der Coro- Gold sein. na-Lockdown die Augen geöffnet. Impulse Wir hoffen, dass wir Sie, liebe Wohn- im Internet brauchen jedoch eigene For- viertelverantwortliche und liebe Senioren men. Die Kürze der Beiträge in den sozi- und alle aus der Kirchengemeinde bald alen Netzwerken braucht eine Zuspitzung wieder bei unseren Veranstaltungen be- auf die Zielgruppe, längst gibt es auch in grüßen dürfen. der Glaubensverkündigung „Influencer“. Eine gut funktionierende Gruppe in der Herzliche Grüße Gemeinde hat meist auch eine gut funktio- nierende Vernetzung im Internet. Aber es Annemarie Wörz, Birgit Mezger, geht auf Dauer nicht ohne den Menschen Hedwig Gold, Silvia Brenner, neben mir, nicht ohne das gemeinsame Gisela Titze Lied mit der echten Gitarre und der Ker- ze, die wirklich brennt, ohne Batterie und Fernbedienung. Pfr. Bernhard Weiß
Aus der Gemeinde um Florian Kuf- ner und Lukas Maier. In vielen Stunden haben sie die Kirche „verkabelt“, haben immer weiter daran gefeilt, die Auf- nahmen in einer besseren Qua- lität „streamen“ zu können. Das Miniräumle, in dem sich sonst die Ministranten herrichten für den Gottes- dienst, wurde kurzerhand zum Weihnachten 2020 „Regieraum“ umfunktioniert und als Laie blieb einem schlichtweg die Luft weg als Das Weihnachtsfest 2020 in dieser man sah, wie viele Knöpfe, Kabel, Geräte, Form – hätten wir uns das vor einem Maschinen…. nötig waren, um das alles Jahr vorstellen können? Nein, vermutlich hinzukriegen. Aber – das Ergebnis war niemals. Gottesdienste mit Anmeldung super – toll – perfekt! Auch jetzt, mehrere und auf Abstand, mit Mundschutz, Des- Wochen danach, stehen uns diese Auf- infektionsmittel und ohne Gemeinde- nahmen als kleine Highlights zur Verfü- gesang. Und immer auch begleitet mit gung. einem Quäntchen Unsicherheit, ob nicht Auch unser Kirchenchor, und hier vor das Virus Teil der Begegnung wird. Dank allem die engagierte Arbeit unseres Diri- vieler Vorausplanungen und dank vieler genten Thomas Schäfer, hat einen großen Helfer durften wir trotz dieser Umstände Teil dazu beigetragen, dass die Gottes- feierliche Gottesdienste in unserer Kirche dienste einen feierlichen musikalischen feiern. Und wir haben auch hinzugewon- Rahmen bekamen. nen: Zuhause, im Kreise der Familie einen Sie merken schon – wir können auch Gottesdienst gemeinsam zu erleben, viel- mit guten Gedanken an das Weihnachts- leicht vorbereitet mit Kerzen, einem religi- fest 2020 zurückdenken, freuen uns aber ösen Symbol, zusammen beten, vielleicht natürlich auch schon auf Weihnachten auch singen. Eine neue Möglichkeit Got- 2021. Wie es wohl aussehen wird? Wer- tesdienste, Krippenspiel, Impulsandachten den wir auch so manche Erfahrung dieser mitzufeiern. Auf diese Weise ließen sich Zeit in die Zukunft mitnehmen können? auch die anderen Gemeinden unserer Seelsorgeeinheit besuchen, auch ein Zu- Beate Fauser gewinn in dieser Zeit. Möglich gemacht hat das zu großen Teilen unser Böbinger „Technik-Team“
Aus der Gemeinde Krippenspielfeier ein gemeinsames Saitenwürstle-Essen am Hl. Abend machen können, wenn uns das Streich- und Flötenorchester begleiten kann – und wenn die Kirche wieder mit rund 400-500 „Was für eine Krippenspielsaison“… Gottesdienstbesuchern fast aus allen – so könnte man die Zeit von Anfang Nähten platzt. Oktober bis Hl. Abend beschreiben. Onli- Andrea Schneider ne-Besprechungen via Skype, nur sieben Krippenspielkinder anstatt 45, eine einzige Probe, kein Streichorchester, nur zwei Mi- nistranten, kein Gemeindegesang – sowie „Segen bringen, Segen sein – Anmeldung, Ordner, Mundschutz, Ab- Kindern Halt geben – in der Ukraine stand, Platzkarten, viele Abstimmungsge- und weltweit.“ spräche und ganz viel Technik. Wir hoffen, dass wir mit dem Stück „Auf dem Hirten- Sternsingeraktion feld“ von Susanne Paetzold den rund fünf- 2021 zig anwesenden Gottesdienstbesuchern und den vielen Zuschauern zu Hause (der Unter diesem Leitwort stand die dies- Link wurde über 600 Mal aufgerufen!) jährige, bundesweite Aktion Dreikönigs- eine stimmungsvolle und ansprechende singen. Krippenspielfeier ermöglichen konnten. Da es den Sternsingern dieses Jahr Herzlichen Dank an die vielen Beteiligten, leider nicht möglich war, wie jedes Jahr die zum Gelingen beigetragen haben! zuvor, drei Tage lang von Haus zu Haus Das Krippenspielteam freut sich schon zu ziehen, wurde der Segen anders, auf Herbst 2021 – wenn wir hoffentlich jedoch sicher in die Häuser gebracht. wieder mit über 45 Kinder und Jugendli- Nachdem die einzelnen Haushalte sich chen jeden Samstagvormittag in der Kir- angemeldet hatten, bekamen sie ein che proben können, wenn wir im Coloman „Segenspaket“ nach Hause geliefert. Das 10
Aus der Gemeinde Paket beinhaltete den Segen, eine kleine auch in diesem Jahr eine, jedoch etwas Botschaft von den Sternsingern und eine andere, Sternsingeraktion zustande kam. Beschreibung der Möglichkeiten, wie man Vor allem auch ein großes Dankeschön an in diesem Jahr spenden kann. Somit hat- alle Spenderinnen und Spendern, die zu ten die Menschen die Möglichkeit, trotz diesem Ergebnis beigetragen haben. den Umständen, den Segen zu erhalten. Louisa Marton Die Sternsinger sammelten insgesamt 7.630,81 Euro und durch ihr zusätz- liches Engagement sind sie, gemäß des Leitwortes der Sternsingerakti- on, zugleich ein Segen für bedürfti- ge Kinder in dieser Welt. Ein herzlicher Dank gilt allen Sternsingern, die mitwirkten, dass 11
Aus der Gemeinde Bild: Omi-Team (Aufnahme nach der Wahl 2020) Ministranten- kam, in dem viele versäumte Aktionen von hauptversammlung 2021 2020 aufgeholt werden wollen, war die alljährliche Ministrantenhauptversamm- Zu Beginn des neuen Jahres trafen lung zu Ende. Die Minis zeigten sich das sich auch dieses Jahr die Ministranten der letztes Jahr sehr engagiert, trotz der Lage, Kirchengemeinde St. Josef am 30. Januar und so kann man durchaus von einem 2021 zur wichtigen Hauptversammlung. erfolgreichen kommenden Jahr ausgehen, Jedoch war nichts so wie gewohnt, denn ganz nach dem Motto: Wer mitmacht er- sie trafen sich über eine Videokonferenz, lebt Gemeinschaft. da es die Lage anders nicht möglich Louisa Marton machte. Es haben sich 60 Ministranten zusammengefunden, welche die wichtig- Vertrau mir, ich bin da! ste Entscheidung für das kommende Jahr treffen wollten: Die Wahl des Omi-Teams. Erstkommunion- Natürlich wurde zuerst ein kurzer Jah- vorbereitung 2021 resrückblick gezeigt, der in Form einer Bildpräsentation stattfand und den einen Coronabedingt starten wir mit der Erst- und anderen zum Schmunzeln verlockte. kommunionvorbereitung in diesem Jahr Danach wurden die aktuellen Regeln und erst im März. Den gemeinsamen Start- Hinweise zum Ministrieren vorgestellt gottesdienst feiern wir am 6. März um und daraufhin wurde das ehemalige 18.30 Uhr. Zu diesem Gottesdienst ist die Omi-Team, welches aus Florian Kufner, Gemeinde herzlich eingeladen. Um An- Louisa Marton, Adrian Neufeld und Paula meldung im Pfarramt wird aber gebeten! Krätschmer besteht, einstimmig für ein In diesem Jahr haben wir die Vorbe- weiteres, hoffentlich aktionenreicheres, reitung auf die Erstkommunion etwas ge- Jahr gewählt. ändert und versucht diese an die aktuelle Nachdem alle Fragen geklärt wurden Situation anzupassen. So wird die Hälfte und es zu einer kleinen Jahresvorschau der Themen der Gruppenstunden in der 12
Aus der Gemeinde Familie gemeinsam besprochen. Dadurch bekommt die Fami- lie als Glaubensgemeinschaft mehr Raum. Trotzdem soll der zweite Teil der Gruppenstunden in Gemeinschaft mit anderen Kommunionkindern stattfinden. Darüber hinaus werden vier Schüler*innen-Gottesdienste thematisch auf die Erstkommu- nionvorbereitung hin vorbereitet sein. Die feierliche Erstkommu- nion ist für das Wochenende 19./20. Juni geplant. Abhängig von den Corona-Regelungen kann es sein, dass wir das Fest in zwei Gruppen feiern werden. In diesem Jahr bereiten sich diese Kinder auf die Erstkommu- nion vor: In der Gruppe von Frau Wie- dersich und Frau Donadia: Noah Dlask, Tom Kölbl, Mika Rieg, Florian Wiedersich In der Gruppe von Herr Weller und Frau Gatzka: Paula Apprich, ontermin in den Gemeinden unserer Seel- Lukas Wagner, Luisa Gatzka, Charlotte sorgeeinheit. So wollen wir, wenn möglich, Seitzer, Ylvi Weller, Leona Widmann die Erstkommunion am Wochenende In der Gruppe von Frau Baur und Frau 10./11. April gemeinsam feiern. Auch hier Rieg: Nele Baur, Lisa Buck, Mandy Ciupa, kann es abhängig von den aktuellen Co- Thea Junkert, Isabella Rauh, Lina Rieg rona-Regelugen sein, dass wir das Fest in In der Gruppe von Herr Gold und Herr zwei Gruppen feiern werden. Ohnewald: Celine Fahr, Hellen Grimm, Le- vin Gold, Lukas Lein, Gianna-Ina Mücke, Diese Kinder haben sich 2020 auf ihre Alexis Theophanelis, Lukas Uhl Erstkommunion vorbereitet: Theresa Achatz, Hanna Baur, Jose- phine von Entress-Fürsteneck, Alessis Deine Farbe – Gemeinschaft mit Jesus Friedel Espirito Santo, Maximilian Koch, – ein buntes Bild Ida Krieg, Vida Kucharczyk, Jan Müller, Erstkommunion- Fabian Nagel, Lennard Pöschko, Simon vorbereitung 2020 Schnackig, Jonah Schneider, Benedikt Schumacher, Bastian Stempfle, Paulina Wamsler, Mina Weidenbacher, Marie Wer- Für die Erstkommunionkinder vom ner, Lasse Widmann. letzten Jahr planen wir die feierliche Erst- GR Patrick Grazer kommunion auf den regulären Kommuni- 13
Aus der Gemeinde „Get in contact…“ Firmung 2021 Bisher ist für den Sonntag, 25. April 2021 in Heubach und in Mögglingen ein feierlicher Firmgottesdienst mit Domka- pitular Dr. Detlev Stäps vorgesehen. Die Jugendlichen und ihre Familien haben im Januar eine Einladung zur Vorbereitung auf dieses große Fest erhalten. In welcher Form es stattfinden wird, orientiert sich an den Möglichkeiten, die gegeben sind. Eventuell muss die Firmspendung in klei- nere Gruppen aufgeteilt werden. Für die Böbinger Jugendlichen startet die Firmvorbereitung am 20. Februar mit einem Gottesdienst mit Übergabe der Firmbibel. Interview mit unserem Kirchenmusiker Thomas Schäfer Spirale zu Gast beim Corona-Chor Seit bald einem Jahr leben wir im Aus-dessen haben wir dann z.B. an Ostern nahmezustand der Corona-Pandemie. unsere ersten Livestream-Gottesdienste Sie hat viele Bereiche unseres Lebens gehabt. Eine tolle Erfahrung. Es waren verändert. Natürlich betrifft das auch densehr wertvolle Gottesdienste. Schön auch, religiösen Bereich. Wir sprachen über die dass diese erhalten sind im Internet. Erfahrungen in dieser Zeit mit unserem Trotzdem habe ich den Eindruck, dass Kirchenmusiker und Chorleiter Thomas man die Leute damit nicht so unmittelbar Schäfer. erreicht, wie wenn man gemeinsam in einem Raum ist, und dass man auch nicht Spirale: Im ersten Lockdown im letzten alle erreichen kann, weil nicht alle den Frühjahr gab es zunächst nicht einmal Zugriff zum Internet haben. mehr Gemeindegottesdienste. Auch der Von daher habe ich den Tag herbeige- Kirchenchor durfte nicht mehr singen und sehnt, wieder in der Kirche live, echt und sich zum Proben treffen. Was hat das mit in Farbe Musik machen zu dürfen und Dir gemacht? muss an der Stelle einen ganz großen Schäfer: Ich hatte zu Beginn des Lock- Dank loswerden an Thomas Wörner und downs tatsächlich erst einmal einen rie- an unseren Pfarrer Bernhard Weiß, die sengroßen Stress mit all den Absagen, die beide nach den Pfingstferien, als die Öff- ich managen musste. Es war eine große nungen wieder möglich waren, vorange- Orchestermesse auf Ostern geplant. Statt- prescht sind und gesagt haben: „Ja, wenn 14
Aus der Gemeinde das zulässig ist und wir dürfen, dann machen wir unsere Türen auch wieder auf“. Und ich glaube, dass wir mit der sehr frühen Öffnung – immer mit der notwendigen Vorsicht – einen sehr gu- ten Weg gegangen sind. Spirale: Du hast dich also einfach der Herausforderung gestellt und ver- sucht, das Beste daraus zu machen… Schäfer: Ja, und wirklich versucht, wenn Menschen wieder zusammen- kommen dürfen, dann muss das auch möglich sein, dann muss man dieses Angebot machen. Wo zwei oder drei in deinem Namen versammelt sind… Spirale: Wie ging das denn mit dem Kirchenchor? Schäfer: Die ersten Chorproben wa- ren nicht so üppig besucht wie ein paar Wochen später, als sich dann schon die Erfahrungswerte herumgesprochen hatten: Wir haben einen großen Kir- ganz viel Unterstützung von den Sängern chenraum, wir können Abstände halten, zurückschlägt. Der Gemeindegesang war es fühlt sich nicht bedrückend an, sondern verboten. Wir hatten aber die Möglichkeit, es ist einfach schön, dass man wieder mit einer kleinen Sängergruppe auf der miteinander singen darf. Auch wenn das Empore Gottesdienste zu gestalten, so ganz anders war als die Probensituation, wie es jetzt auch wieder der Fall ist. Und die man über Jahre gewohnt war: Man ist diese Gestaltung haben wir seit Juli bis im Coloman zusammen, man hat seinen jetzt durchgehalten. Das gab es, glaube Nachbarn direkt neben sich, man kann ich, in der Geschichte der Gemeinde sich dranhängen, und jetzt plötzlich in der noch nie – jetzt tatsächlich eine Phase Kirche mit 3 Meter Abstand in alle Rich- von mehr als einem halben Jahr, in der tungen – das waren unsere ersten Vorga- wirklich fast jeder Sonntagsgottesdienst ben. Ein Sänger aus dem Kirchenchor hat vom Kirchenchor mitgestaltet wurde! Und gesagt: „Da sitzen 16 Solisten einzeln in das ist natürlich eine unheimliche Unter- der ganzen Kirche verteilt“. stützung. Ich bin ja seither quasi nie mehr allein auf der Orgelempore gesessen, Spirale: Wie hat der Kirchenchor mit- sondern es waren immer Sänger bei mir. gezogen – motiviert oder hast du auch Es war eine tolle Bereicherung, dieses mal das Gefühl gehabt, dass Dich Deine musikalische Miteinander so unmittelbar Sänger hängen lassen? und direkt zu haben. Und ja, die Kirchen- Schäfer: Überhaupt nicht. Also tat- chorsänger haben sich abgewechselt, sächlich habe ich mich angestrengt, in der aber ich glaube, dass es für jeden Ein- frühen Phase alles möglich zu machen, zelnen auch eine große Herausforderung was geht und dann gemerkt, dass mir da war, sich so oft dem hörenden Publikum 15
Aus der Gemeinde als Sänger zu präsentieren. Es sind ja den ist. Also was bei mir wirklich hängen wirklich alles Laienmusiker und es war geblieben ist, ist ganz, ganz viel Lob, das für jeden Kirchenchorsänger ein mutiger an mich und an die Sänger herangetragen Schritt. An dieser Stelle auch nochmal ein worden ist. Und es tut einfach auch gut zu ganz, ganz dickes Lob an den Kirchen- sehen: Ja, den Leuten, die da jetzt gerade chor, dass erstens aus dem Chor so viele mit Masken stumm unten drinsitzen müs- Impulse kamen, Ideen an mich herange- sen und nur hin und wieder ein paar Ge- tragen worden sind, aber auch dass der bete sprechen dürfen, denen haben wir et- Kirchenchor bereit war, verrückte Ideen, was Gutes getan, dadurch, dass wir Musik die ich mir ausgedacht habe oder auch machen. Das ist ein sehr schönes Gefühl. Herausforderungen, die vielleicht nicht Und es zeigt vielleicht auch, wie wichtig es ganz so leicht waren, mitzutragen. Mir zu ist, dass ein Gottesdienst Musik hat. vertrauen und zu sagen „Ja, wenn Du uns das zutraust, dann probieren wir das!“. Spirale: Da sind jetzt ja aus der Not Und das hat auch alles geklappt, so ist geboren einige neue Dinge entstanden, mein Eindruck. die es vorher so noch nicht gab, neue Gottesdienstformen – ich denke ans Mu- Spirale: Und wie kam diese Kirchen- sikalische Abendlob – neue Formen von musik während der Pandemie bei den Gesang, z. B. gemischte Schola. Gibt es Gottesdienst-Feiernden an? Dinge, die das Potential haben, auch nach Schäfer: Ich glaube, dass das Engage- der Pandemie fortgeführt zu werden? ment von der Gemeinde sehr belohnt wor- Schäfer: Die Chance in dieser Krise 16
Aus der Gemeinde ist, glaube ich, dass der Scholagesang die Spirale: Von Kirchenchor-Sängern hört Möglichkeit bietet, unbekanntes Reper- man, dass ihnen das Singen in der Ge- toire aus unserem Fundus Gotteslob so meinschaft zurzeit wirklich fehlt und auch in den Gottesdienst mit hineinzunehmen, die Freitag-Abende, an denen sie in die wie es mit einer Gemeinde, die ein neues Singstunde gehen dürfen. Hat denn Coro- Lied nicht kennt, einfach aus dem Stand na den Wert des gemeinsamen Singens nicht möglich ist. Mit einer Schola kann neu bewusst gemacht? ich neues Repertoire vorbereiten. Im Som- Schäfer: Ja, ich glaube schon. Es ist mer und im Herbst war das komfortabel ja so ein psychologischer Klassiker, dass möglich mit unseren Freitagsproben. Die man sagt, wie wichtig etwas ist, merkst dürfen wir seit Dezember nicht mehr ma- du erst, wenn es dir fehlt. Ich glaube aber chen. Von daher ist auch die Möglichkeit, auch, dass jeder Sänger, der bei diesem komplexe neue Sachen anzugehen, ein Kleingruppen-Singen dabei war und es bisschen reduziert. Aber immer noch ist Mittragen konnte, dadurch auch an Selbst- die Chance, Lieder einzubringen, die in bewusstsein gewonnen hat: eben gute den letzten 7 Jahren bereits in unserem Musik auch im kleinen Kreis machen zu Gesangbuch sind, die man aber irgendwie können. Trotzdem ist ganz klar, dass das nie in die Hand – oder vielleicht muss ich Miteinander fehlt und auch wiederkommen besser sagen: in die Stimme genommen muss. Das ist wichtig. Das ist viel mehr hat. Und diese Chance haben wir in den als nur ein anspruchsvolles Hobby. Es ist letzten Monaten sehr viel genützt. Und ich auch einfach gelebtes soziales Miteinan- glaube, dass es darüber dann die Chance der. gibt, diese neu entdeckten Lieder Schritt für Schritt nach der Pandemie auch mit Spirale: Siehst Du die Chance, dass der Gemeinde zu singen und somit einer man, wenn man wieder im Chor singen singenden Gemeinde einen neuen Hori- darf, durch die guten Erfahrungen wäh- zont eröffnet zu haben. Und dann sind es rend der Pandemie auch noch ein paar natürlich auch andere Formen, wie zum neue Sänger gewinnen könnte… Beispiel, dass man die Stimmfarben ab- Schäfer: Das wäre natürlich schön. Ich wechselt, die Frauen singen eine Strophe, nehme an, dass die Öffnungsschritte ganz die Männer antworten mit einer anderen, ähnliche sein werden, wie es nach Pfing- oder vorsichtige Mehrstimmigkeit. Wir hat- sten war, dass man, wenn man wieder ten Gottesdienste, in die wir Taizé-Gesän- proben darf, unseren großen Kirchenraum ge eingebunden hatten. Und was wir auch dafür nützt und das auf Abstand tut. Da sehr regelmäßig und intensiv gemacht wir natürlich auch einige Sängerinnen und haben, ist etwas, das man in Böbingen Sänger haben, die aus ganz unterschied- aus den Gottesdiensten mit der Männer- lichen persönlichen und guten Gründen schola gut kennt, nämlich der gesungene die letzten Monate zuhause geblieben Psalm. Der hatte in vielen Gottesdiensten sind, habe ich immer wieder versucht, seinen Platz, und das sind sicherlich Din- diese über das Internet zu erreichen, über ge, die auch bleiben dürfen. Ich kann mir Aufnahmen, die ich gemacht habe. Das ist durchaus vorstellen – vielleicht nicht jeden etwas, das ich in den nächsten Wochen Sonntag – dass wenn wieder alles ganz auch wieder angehen möchte. Ich habe normal ist, doch auch regelmäßig Kanto- eine wunderschöne einstimmige Messe ren oder kleine Chorscholagruppen den gefunden, die richtig gut ins Ohr geht, Gottesdienst bereichern können. fast mit popmusikalischem Touch. Der 17
Aus der Gemeinde Böbinger Kirchenchor braucht vielleicht liest und sagt: Komm, ich versuch’s mal, auch wieder eine musikalische Heraus- ich guck mir mal die Videos von Herrn forderung! Dadurch, dass diese Messe Schäfer an und ich gehe auch mal sonn- nur eine Stimme hat, kann ich Aufnahmen tags mit auf die Empore. Die Chance ist: machen – vielleicht sogar auch mal eine Man muss nicht sofort der ausgefuchste Videochorprobe – die jeder sich daheim Chorsänger sein, sondern es ist momen- anhören und anschauen und auf diese tan ein etwas reduziertes Niveau an musi- Weise Stück für Stück diese mehrteilige kalischer Komplexität, ein Super-Einstieg Messe lernen kann. Und dann haben wir auch für jemanden, der nicht viel Chorer- auch die Chance, mit so einer Messe wie- fahrung hat. Die Türe steht offen. der mal ein festliches Ostern zu machen. Ich lade alle aus der Gemeinde ein, die Spirale: Lieber Thomas, vielen Dank Lust haben, vielleicht gerade jetzt, wo es für Dein großartiges Engagement und keinen Kirchenchor gibt, der sich jeden natürlich für dieses interessante Interview. Freitag trifft, zu sagen: „Ach, das finde ich eigentlich auch spannend, ich habe Das Interview führte Michael Hohler noch kein C(h)orona-Hobby und wenn der Herr Schäfer da jetzt was angeht und mit Kontakt: Thomas Schäfer Videomaterial Musik vermittelt, das wür- (Telefon 0160 6715537) de mich interessieren!“. Dann ist das ja oder Annemarie Wörz vielleicht einmal eine ganz ungewöhnliche (Telefon 07173 3579). Möglichkeit, in den Kirchenchor einzu- steigen. Vielleicht gibt es jemand, der das 18
Gott und die Welt Es geht anders MISEREOR und das gute Leben für alle Seit drei Jahrzehnten begleitet die Organisation CEJIS Indigene in Bolivien Was wir während der Corona-Pande- bei ihrem Kampf um Land und Autonomie. mie in unserem Alltag erleben, gilt auch CEJIS berät sie vor allem, wie sie ihre weltweit: Wir brauchen den sozialen Zu- Rechte und ihr Land schützen, wie sie sammenhalt. Wo Menschen aufeinander selbst-bestimmt ihre naturgewachsenen achten und füreinander einstehen, da Rohstoffe nachhaltig pflegen können. kann Zukunft gelingen. Wir brauchen auch Dafür müssen sie Verwaltungsstrukturen Achtung vor Gottes Schöpfung. Die MI- aufbauen, die den Gesetzen entsprechen. SEREOR-Fastenaktion 2021 steht unter Für Juan Carlos Semo ist der Regenwald dem Leitwort „Es geht! Anders.“ Sie stellt des Amazonas sein Lebensraum. „Der Menschen in den Mittelpunkt, die im Ein- Berg, der Fluss, die Lagunen, die Bäche, klang mit indigenen Gemeinschaften im die Tiere und die Pflanzen verstehen wir Amazonasgebiet Boliviens eine bessere als unsere Geschwister“, so erklärt er Zukunft auf den Weg bringen. Ihr Lebens- die Weltanschauung der indigenen Ge- raum wird aber durch die wirtschaftlichen meinschaft der Mojeños in San Miguel Interessen der Agrarindustrie, durch Berg- im Nordosten Boliviens. Er ist überzeugt: bau und Gasförderung bedroht. „Für Leute aus Westbolivien ist der Boden Was zählt wirklich für ein gutes Le- hier vor allem ein Geschäft. Je mehr sie ben, ein Leben in Fülle (Joh 10, 10)? Bäume abholzen und die Erde ausbeu- ten, desto mehr Geld verdienen sie. Für MISEREOR lädt mit der Fastenaktion Menschen, die im und vom Urwald leben, „Es geht! Anders.“ zu einer Neuaus- ist das eine Katastrophe.“ Deshalb ist er richtung unserer Lebensweise ein - mit für seine Gemeinde politisch aktiv. Immer Respekt für das Gemeinwohl und für den mehr der rechtlich anerkannten Gebiete Schutz der Natur. Beispielhaft zeigen das indigener Gemeinschaften werden zer- MISEREOR-Partnerorganisationen im stört. Die Profiteure halten sich nicht an Amazonastiefland von Bolivien: Das das Recht, sondern treiben Waldrodung, Zentrum für rechtliche Studien u. Sozial- Agrarindustrie oder illegalen Goldbergbau forschung CEJIS, das Institut für Mensch- voran. Die Regierung baut Stauseen und Landwirtschaft-Ökologie IPHAE und die erlaubt Erdöl- und Gasförderung, sie alle Sozialpastoral Caritas Reyes arbeiten am zerstören die Lebensgrundlage der Indi- sozialen und ökologischen Wandel. genen. 19
Gott und die Welt Ureinwohner macht. „Dafür müssen wir viel stärker werden und besser zusam- menarbeiten“, sagt Bailon. „Wir brau- chen Transportmittel, um z.B. zu einer Versammlung in der nächsten Stadt zu gelangen. Wir alle müssen bei der Ernte mit anpacken, damit die Gemein- den versorgt sind.“ CEJIS hilft bei der Verbesserung der agroforstwirtschaftli- chen Produktion und beim Ausbau der Infrastruktur. „Die Gemeinschaften sind schon lange autonom“, sieht es Manuel Menacho optimistisch. „Unsere Vision ist: dass sie ihre Ressourcen selbst verwalten und wirklich unabhängig werden.“ „Eine Beziehung auf Augenhöhe mit Das Projekt „Jenseits von Morgen“ der indigenen Gruppen ist wichtig“, erklärt Organisation IPHAE zeigt, dass gemein- Manuel Menacho, Leiter der CEJIS Work- wohlorientierte Formen des Fortschritts im shops für die Gemeinde San Miguel. Sie und mit dem Wald möglich sind. Manuel entwickeln mit Kommunen politische und Tananta und Matilde Muñoz leben in ei- juristische Strukturen. Alle bringen sich ner Dorfgemeinde im bolivianischen Teil ein, treffen Entscheidungen gemeinsam. Amazoniens. Vor 30 Jahren gründeten sie Die Anwälte von CEJIS helfen, sie gegen- mit sieben anderen Familien die Siedlung. über dem Staat durchzusetzen. Wichtig Heute leben hier 60 Familien. Jede bear- ist CEJIS die Ausbildung junger Indigener beitet eine Regenwaldparzelle von etwa zu Politikern, die die Interessen ihrer Ge- 50 Hektar. Viele kamen aus dem Anden- meinschaft gegen die Profitmaximierer hochland, der hier übliche Landbau war verteidigen. Bailon Ortiz (33J.) ist der ihnen fremd. Das Land ist Gemeinschafts- erste, der für das Parlament kandidiert besitz, keine der Familien kann es einfach und Politik für einen Autonomiestatus der verkaufen. „Die ersten Jahre hier waren 20
Gott und die Welt sehr hart“, erinnert sich Manuel. „Man hat deutlich gestiegen. „Ernährungssouverä- den Hochwald gerodet, dann Reis, Mais, nität“ ist das Konzept, das Caritas Reyes Kochbananen und Maniok angepflanzt.“ mit indigenen Gruppen umsetzt. Durch die Das unterbricht den Nährstoffkreislauf und Vielfalt ihrer Produkte leben diese unab- senkt die Bodenfruchtbarkeit. Eine Fami- hängig und können sich gesund ernähren. lie musste ein weiteres Stück roden und „Ich meiner Frauenkooperative“, erzählt abbrennen, um sich ernähren und etwas Antonia (52Jahre alt), „lernen wir, Milch verkaufen zu können. Agroforstsysteme und Früchte weiter zu verarbeiten, die frü- sind hier die Lösung. Man ahmt die na- her einfach schlecht geworden wären. Wir türlichen Bedingungen des Waldes nach, stellen Joghurt und Marmelade her. Die um Pflanzen zur Nahrungs- und forstwirt- Produkte verkaufen wir in umliegenden schaftlichen Produktion anzubauen. Heute Dörfern.“ Aber die Lebensgrundlagen der lebt die Großfamilie recht gut von sechs Gemeinschaften werden weiter von Groß- Parzellen. Vor zwölf Jahren setzte Ma- unternehmen und Regierung bedroht, die nuel viele Paranussbäume, die jetzt eine ihnen den Wald abholzen. Das Land wird zusätzliche Einkommensquelle sind. „Die anfällig für Erosion, Überschwemmungen, Paranussbäume sind meine Lebensversi- den Klimawandel. Dazu kam auch noch cherung“, erklärt Manuel. „Was ich geplant die Corona-Pandemie. Die wird durch den und gepflanzt habe, ist aufgegangen.“ Kontakt mit Siedlern und Regierungsmit- Jede Pflanze übt eine Funktion aus: Ge- arbeitenden in die verletzliche indigene müse hilft bei der Bodenfeuchtigkeit, die Bevölkerung getragen. Sie braucht Unter- Palmen ziehen Grundwasser an und sind stützung, um dem etwas entgegenzuset- Nistplätze der Vögel. Durch die familiäre zen. Auch daran wird in den Caritas-Schu- Agroforstwirtschaft kann man nachhaltig lungen gearbeitet. und im Einklang mit der Natur wirtschaften Mit Bolivien stellt MISEREOR ein Land ohne soziale oder Umweltschäden auszu- in den Mittelpunkt, von dessen indigenen lösen. Völkern wir lernen können, zum Beispiel, Wenn Antonia Lurisi den fruchtbaren dass wir selbst – als Gemeinschaft – die Waldboden um Salat und Tomaten jätet, Quelle unserer Kraft zur Veränderung sein ist auch sie Teil eines einzigartigen Ökosy- können. Stärken wir die Kraft der Gemein- stems. Unter dem Schutz der Baumriesen schaft in Bolivien und in Deutschland, des Urwalds leben sie und ihre Familie, damit eine andere Welt möglich wird. Es zwischen den Pflanzen des Regenwalds liegt in unserer Hand, diese zu gestalten, baut sie Obst, Gemüse und Kräuter an zu teilen macht uns reicher. Die Zeit ist reif – so wie sich die Pflanzen gegenseitig für eine Welt, die das Gemeinwohl aller stärken. „Früher“, sagt Antonia, „haben Menschen im Blick hat und die Schöpfung wir einfach alles abgebrannt, um darauf bewahrt. Die Menschen in Bolivien gehen anzubauen. Die Mitarbeiter der Caritas hier mit gutem Beispiel voran. Reyes haben uns gezeigt, wie wir die „Es geht! Anders.“ Ernte verbessern, und dabei die Umwelt Bitte tragen Sie mit einer Spende zur schützen.“ Seit sie und ihr Mann an den Fastenaktion bei! Workshops der Caritas teilnehmen, nutzt IBAN DE75 3706 0139 0000 1010 10 sie Anbaumethoden, die Menschen, Tiere Kennwort Fastenaktion S07810 und den Regenwald schonen. Die Le- bensqualität im Örtchen in der Gemeinde Zusammengestellt von Reyes nördlich von La Paz ist dadurch Jutta Greimel-Gäkle 21
Gott und die Welt Zwischenrufe Es geht! Anders. Verkündet im Namen Gottes verheißungs- zur MISEREOR-Fastenaktion 2021 voll der Prophet Jesaja: „Ich mache die Wüste zum Wasserteich Von Bischof Heiner Wilmer SCJ, und das ausgetrocknete Land zu spru- Bistum Hildesheim: delnden Wassern.“ (Jes 41,18) Es geht! Anders. Dazu sind wir gerufen, unseren Teil beizu- Schreibt uns die Bibel ins Stammbuch: tragen. Verantwortung wahrzunehmen für „Damit er den Garten bearbeite und hüte.“ die Lebensgrundlagen und die Schöpfung (Gen 2,15) für künftige Generationen zu bewahren. Dazu sind wir Menschen als Adams und Das fängt bei uns an: Wenn wir Menschen Evas Kinder in der Schöpfung berufen. Emissionen reduzieren, damit der Planet Verantwortung wahrzunehmen als Got- nicht erstickt. tes Ebenbilder. Das fängt im Kleinen an: Dann geht es! Anders. Wenn Menschen recyceln, damit wertvolle Es geht! Anders. Rohstoffe für künftige Generationen be- Denn das Leben kommt uns entgegen: wahrt werden. „Dann sah ich einen neuen Himmel und Dann geht es! Anders. eine neue Erde.“ (Offb 21,1) Darum geht es! Anders. Es geht! Anders. Muss sich Kain von Gott fragen lassen: Von Andreas Paul, MISEREOR: „Wo ist Abel, dein Bruder? … Das Blut deines Bruders erhebt seine Es geht! Anders. Stimme und schreit zu mir vom Erdbo- Nein den.“ (Gen 4,9f.) Nicht jetzt Ja, wir sollen Hüterinnen und Hüter Nicht ich unserer Brüder und Schwestern sein. Nein, es geht nicht. Verantwortung wahrnehmen füreinander. Es geht! Anders. Das gemeinsame Wohlergehen über den Zuerst die Anderen eigenen Profit stellen. Die da oben Das muss nicht schwer sein: Wenn Men- Die Mächtigen schen faire Preise bezahlen, damit andere Die Wirtschaft von ihrer Arbeit leben können. Dann geht es! Anders. Es geht! Anders. Es ist doch gut so. Es geht! Anders. Wer weiß, ob es anders besser ist. Ruft uns Jesus motivierend entgegen: Die vielen Stimmen… „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist Die vielen Meinungen… nahe. Kehrt um und glaubt an das Evan- Es geht! Anders. gelium!“ (Mk 1,15) Es geht! Mit dir! Wir können immer anders, wenn wir nur Es geht Schritt für Schritt. wollen. Auch Verantwortung wahrnehmen Es geht im Miteinander. für unsere Mitgeschöpfe. Das kann jede und jeder: Wenn Men- Dein Wort in Gottes Ohr! schen sich bewusst ernähren, damit die Es geht! Anders. Würde der Geschöpfe zählt. Glaub mir. Dann geht es! Anders. Mein Sohn hat es dir vorgelebt. 22
Gott und die Welt Von Padre Fabio Garbari SJ, Hier finden wir dich als Schmied der SAN IGNACIO DE MOXOS, BOLIVIEN Geschichte und der Zukunft, der an Übersetzung: Lucia Werbick, MISEREOR unserer Seite wandelt in den Herausfor- derungen, vor die das Leben uns stellt, Amazonien und in den Bedrohungen, die von außen Großes Haus, Gottes Haus kommen. Du gibst uns Kraft, weil die Welt Vater des Lebens! fest in deinen Händen liegt, und erfüllst In der Geschichte unserer Völker finden uns mit Vertrauen, weil wir deine Liebe zu wir deine Gegenwart an unserer Seite. Du uns spüren. Deshalb danken wir dir und hast uns als unzählige Völker geschmie- gehen mit dir. Du hast uns in diesem Wald det, und wir haben uns in dem Wald das Leben geschenkt, und wir bekräftigen: vermehrt, den du uns als großes Haus Unser Leben liegt in deinen Händen. Wir geschenkt hast; durch den Wald hast du hören deine Stimme, wenn du mit uns im uns geformt und wir leben in ihm als sei- Garten spazieren gehst. Wir wissen, dass ne Schützlinge und Beschützer zugleich. du uns dieses große Haus gegeben hast, Wir haben deine Anwesenheit dank des damit wir darin leben und es Leben für die Lebens entdeckt, das in dem Gebiet, das ganze Welt sei. uns beherbergt, harmonisch wächst und Amen. sich verwandelt: In der Natur – den Flüs- sen, den Pflanzen, den unendlich vielen P. Fabio Garbari SJ lebt und arbeitet Tieren, dem Gesang der Vögel; in der unter anderem mit dem Volk der Mojeños Harmonie der Schöpfung, die du uns als in San Ignacio de Moxos, Bolivien und Garten hinterlassen hast, damit wir uns kooperiert dort mit der MISEREOR Part- um sie kümmern und mit dir in der abend- nerorganisation CEJIS. lichen Brise spazieren gehen. 23
Gott und die Welt Du stellst meine Füße auf weiten Raum Misereor Hungertuch Das Hungertuch ist zentraler Be- chen. Die Botschaft dahinter: Inmitten der standteil der MISEREOR-Fastenaktion. ersten globalen Pandemie dieses Jahrtau- Alle zwei Jahre gestaltet eine Künstlerin sends, die soziale Ungleichheiten aufge- oder ein Künstler ein neues Kunstwerk. deckt und verschärft hat, sollten wir uns In diesem Jahr stellte die Chilenin Lilian auf Nächstenliebe und Solidarität berufen Moreno Sánchez das neue Hungertuch und die Kraft des Wandels begreifen. für 2020/2021 vor. Unter dem Titel „Du Nutzen wir das Fenster, das sich gerade stellst meine Füße auf weiten Raum“ öffnet, den „weiten Raum“, der sich auftut, entstand das Werk zu Beginn der Corona- um den Blick hin zu neuen Perspektiven Pandemie. Basis des Bildes ist eine Rönt- und der Idee des Wandels zu öffnen. genaufnahme, die den gebrochenen Fuß Eine andere Welt ist möglich. MISEREOR eines Menschen zeigt, der in Santiago de und Brot für die Welt setzen mit diesem Chile bei Demonstrationen gegen soziale Hungertuch ein Zeichen für die Ökumene: Ungleichheit durch die Staatsgewalt ver- Gemeinden beider Konfessionen nutzen letzt worden ist. Das Kunstwerk ist auf drei das Bild und machen Mut, weiter an der mit Bettwäsche bespannten Keilrahmen Einen Welt zu bauen. entstanden. Der Stoff ist nicht glatt und Die Künstlerin Lilian Moreno Sánchez, makellos, graue Flecken mit Straßenstaub geboren 1968 in Buin/Chile, studierte Bil- vom Ort der Proteste in Chile und Falten dende Kunst an der Universität von Chile überziehen ihn. Er ist vielfach übereinan- in Santiago de Chile und kam nach ihrem dergelegt, an Schnittmuster erinnernd, Diplom durch ein DAAD-Stipendium nach auseinanderklaffend wie verletzte Haut Deutschland, wo sie ihre Studien an der und mit goldenem Zickzack wieder zu- Akademie der Bildenden Künste in Mün- sammengenäht, um Heilung zu ermögli- chen fortsetzte; seit Mitte der 90-er Jahre 24
Gott und die Welt lebt und arbeitet sie in Süddeutschland. seine Überwindung durch Solidarität. Oft Ihre Kunst durchbricht die Oberfläch- verarbeitet sie Röntgenbilder und trägt lichkeiten des Lebens und kreist, die ihre Zeichnungen auf Krankenbettwäsche Erfahrungen während der chilenischen auf. Militärdiktatur verarbeitend, um Leid und Link: https://youtu.be/KY-221-IqGA Weltgebetstag der Frauen 2021 Vanuatu – Worauf bauen wir? Der Weltgebetstag wird dieses Jahr leider nicht stattfinden können. Das Organisati- onsteam hat Verantwortung und entschied aus Vernunft, dies aufgrund der Entwicklung der Corona-Pandemie leider ausfallen zu lassen. Stand Veröffentlichungsdatum planen Mögglingen und Bartholomä trotzdem einen WGT-Gottesdienst abzuhalten. Näheres entnehmen Sie bitte entsprechend der Presse. Vanuatu auf einen Blick Zyklon Pam: Im März 2015 fegte der Hauptstadt: Port Vila auf der Insel Efaté. Zyklon Pam mit über 300 km/h über die Land: Inselstaat bestehend aus 83 In- Inseln hinweg. Durch den Sturm kamen seln im pazifischen Ozean, östlich von mindestens 24 Menschen ums Leben, Australien, westlich von Fidschi; 67 Inseln zahlreiche Menschen wurden verletzt sind bewohnt, Vanuatu liegt auf dem pa- oder obdachlos, 90 % der Häuser waren zifischen Feuerring und ist deshalb zerstört. besonders von Vulkanausbrüchen, Bevölkerung: Knapp 300.000 Ein- Erdbeben und Tsunamis gefährdet. wohnerinnen/Einwohner (Ni-Vanuatu), Auch Wirbelstürme sind eine große in der Hauptstadt leben 50.000 Men- Gefahr. Durch den Klimawandel schen, in der zweiten Stadt, Luganvil- bedroht zudem der steigende le, 15.000. Meeresspiegel die Inseln. Religion: Rund 83 % Chri- Größe: 12.000 km² Land; sten, 17 % praktizieren 860.000 km² Meer, das ist traditionelle oder andere ungefähr 2,5 Mal so groß Religionen z. B. Bahai, eine wie Deutschland. Minderheit sind sunnitische Klima: Tropisch, zwei Muslime. Jahreszeiten: Oktober Politisches System: bis März ist Regenzeit, Parlamentarische Re- April bis September Troc- publik, Präsident ist seit kenzeit. 2017 Obed Moses Tallis. 25
Gott und die Welt wir uns daran orientieren, haben wir ein festes Fundament – wie der kluge Mensch im biblischen Text. Unser Handeln ist entscheidend“, sagen die Frauen in ihrem Gottesdienst. Ein Ansatz, der in Vanuatu in Bezug auf den Klimawandel bereits verfolgt wird. Denn die 83 Inseln im pazifischen Oze- an sind vom Klimawandel betroffen, wie kein anderes Land, und das, obwohl es keine Industrienation ist und auch sonst kaum CO2 ausstößt. Die steigenden Wassertemperaturen gefährden Fische und Korallen. Durch deren Absterben treffen die Wellen mit voller Wucht auf die Inseln und tragen sie Stück für Stück ab. Sprache: Mehr als 100 lokale Sprachen, Steigende Temperaturen und veränderte Hauptsprachen sind Bislama, Englisch Regenmuster lassen Früchte nicht mehr und Französisch. so wachsen wie früher. Zudem steigt nicht Währung: Vatu nur der Meeresspiegel, sondern auch die Unabhängigkeit: 30. Juli 1980 tropischen Wirbelstürme werden stärker. Besonderheiten: Seit 2018 strengstes So zerstörte zum Beispiel 2015 der Zy- Plastikverbot weltweit; Sandroing sind klon Pam einen Großteil der Inseln, 24 rituelle Sandzeichnungen, um Botschaf- Menschen starben im Zusammenhang ten zu hinterlassen, diese sind seit 2003 mit dem Wirbelsturm. An den Stränden UNESCO Kulturerbe. werden große Mengen Plastikmüll ange- schwemmt. Um dem entgegenzuwirken, Vanuatu - worauf bauen wir? gilt seit zwei Jahren in Vanuatu ein ri- VANUATU – ein Paradies weit draußen goroses Plastikverbot. Die Nutzung von im Pazifik, besteht aus 83 Inseln. Aber Einwegplastiktüten, Trinkhalmen und wie lange wird es dieses Paradies noch Styropor ist verboten. Wer dagegen ver- geben? stößt muss mit einer Strafe von bis zu 900 Felsenfester Grund für alles Handeln Dollar rechnen. sollten Jesu Worte sein. Dazu wollen die Frauen aus Vanuatu in ihrem Gottesdienst Keine Frau im Parlament zum Weltgebetstag 2021 ermutigen. „Wor- Doch nicht alles in dem Land ist so auf bauen wir?“, ist das Motto des Welt- vorbildlich. So sitzt im vanuatuischen Par- gebetstags aus Vanuatu, in dessen Mittel- lament keine einzige Frau, obwohl sich punkt der Bibeltext aus Matthäus 7, 24 bis 15 im Jahr 2020 zur Wahl stellten. Frauen 27 stehen wird. Denn nur das Haus, das sollen sich „lediglich“ um das Essen, die auf festem Grund stehe, würden Stürme Kinder und die Pflege der Seniorinnen nicht einreißen, heißt es in der Bibelstelle und Senioren kümmern. Auf sogenannten bei Matthäus. Dabei gilt es Hören und Mammas-Märkten verkaufen viele Frau- Handeln in Einklang zu bringen: „Wo wir en das, was sie erwirtschaften können: Gottes Wort hören und danach handeln, Gemüse, Obst, gekochtes Essen und wird das Reich Gottes Wirklichkeit. Wo einfache Näharbeiten. So tragen sie einen 26
Gott und die Welt Großteil zum Familieneinkommen bei. Auch hier in Deutschland will der Welt- Die Entscheidungen treffen die Männer, gebetstag in diesem Jahr für das Klima denen sich Frauen traditionell unterordnen tätig werden. Deshalb sind bienenfreund- müssen. Machen Frauen das nicht, dro- liche Samen im Sortiment, die dazu bei- hen ihnen auch Schläge. Das belegt die tragen sollen, Lebensraum für Bienen zu einzige Studie über Gewalt gegen Frauen schaffen und die Artenvielfalt zu erhalten in Vanuatu, die 2011 durchgeführt wurde: (https://www.eine-welt-shop.de/ 60 Prozent der befragten 2.300 Frauen weltgebetstag/). gaben demnach an, dass ihr Mann schon einmal gewalttätig geworden sei. Der Weltgebetstag Mit seiner Projektarbeit unterstützt Über Länder- und Konfessionsgrenzen der Weltgebetstag Frauen und Mädchen hinweg engagieren sich Frauen seit über weltweit: Zum Beispiel im pazifischen 100 Jahren für den Weltgebetstag und Raum, auch auf Vanuatu. Dort lernen machen sich stark für die Rechte von Frauen sich über Medien eine Stimme zu Frauen und Mädchen in Kirche und Ge- verschaffen, damit ihre Sichtweisen und sellschaft. Alleine in Deutschland werden Probleme wahrgenommen werden. Oder rund um den 5. März 2021 hunderttau- in Indonesien, wo Frauen neben ökologi- sende Menschen die Gottesdienste und schem Landbau lernen, welche Rechte sie Veranstaltungen besuchen. haben und wie sie um deren Einhaltung Mehr Informationen: kämpfen. www.weltgebetstag.de 27
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