Ausstellungsinformation Kaari Upson - DOOR, OPEN, SHUT - Kunstverein Hannover

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Ausstellungsinformation Kaari Upson - DOOR, OPEN, SHUT - Kunstverein Hannover
Ausstellungsinformation
Kaari Upson
DOOR, OPEN, SHUT
07.09.–
17.11.2019
Ausstellungsinformation Kaari Upson - DOOR, OPEN, SHUT - Kunstverein Hannover
Kaari Upson
DOOR, OPEN, SHUT                                                            4                        5

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07.09.–                                                             1a                           6

17.11.2019                                                                              7
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                                                      2

Die Ausstellung DOOR, OPEN, SHUT versam-           Über den gesamten Ausstellungsparcours ver­
melt rund fünfundzwanzig Werke der US-             teilt, begegnet man einer Auswahl filmischer
amerikanischen Künstlerin Kaari Upson              Arbeiten, die auf Monitoren oder in Form von
(*1972 in San Bernardino, lebt in Los Angeles).    Projektionen Upson als Protagonistin zeigen
Zu sehen ist ein Querschnitt der letzten zehn      und einmal mehr ihre Beschäftigung mit Rollen­
Jahre an skulpturalen, zeichnerischen und          bildern vergegenwärtigen: Ihr Werk kreist um
filmischen Arbeiten, die als eine Art »rite de     Fragen des Amerikanisch-, Frau-, Kind-, Mutter-
passage« im Ausstellungsraum miteinander           und wiederum Künstlerin-»Seins«. Die Frauen­
verwoben werden. Die Künstlerin arbeitet           rollen, in welche die Künstlerin in ihren meist mit
inhaltlich in Werkzyklen, die sich über meh-       einfacher Handkamera gefilmten Videos schlüpft,
rere Jahre erstrecken.                             sind exzessiv und treiben bisweilen karikativ
                                                   Vorstellungen von gesellschaftlichem »Rollen­
Fast schon tagebuchartig notiert Kaari Upson       spiel« sowie sexuellen und psychologisierenden
Gedanken, Portraits oder Räume, die sie            Spannungen auf die Spitze. Hinter all dem
beispielsweise zu großformatigen, an Land­         schimmern nicht zuletzt die Traumfabrik Holly­
karten erinnernden Zeichnungen verbindet. Für      wood, das Leben in Los Angeles ebenso wie
ihre skulpturalen Werke arbeitet sie mit Abfor­    die Abgründig- und Schaurigkeiten hervor,
mungen realer Orte und nähert sich durch die       die sich hinter der Haustür des Nachbarn oder
so entstehenden Latex-Skulpturen häuslichen        an anderen Orten verbergen können.
Räumen ihrer eigenen Vergangenheit; dabei
kreist sie oftmals um ihre Heimatstadt San
Bernardino, die von ihr selbst als mittelmäßige
Kleinstadt beschrieben wird. Upson schält Er­
innerungen hervor und nutzt Geschichten ihres
Heimatortes: McDonalds, die Hells Angels, aber
auch die Droge Crystal Meth haben ihren Ur­
sprung dort und spiegeln allesamt einen Teil
der amerikanischen Konsumwelt wider. Mittels
der Ab- und Umformungen und der Erweiterun­
gen in ihren Silikonreliefs verarbeitet Upson
die Er­innerungen zu künstlerischen Werken,
die, bevor sie hierzu werden, vielschichtige Be­
arbeitungsprozesse durchlaufen haben.
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»DOOR, OPEN, SHUT«, 2019
Installationsansicht Kunstverein Hannover
Foto: Raimund Zakowski
Courtesy die Künstlerin, Sprüth Magers und Massimo De Carlo
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Raum 1                                                        sen, nie handelt es sich um Readymades, viel­
                                                              mehr kann man – betrachtet man die subtil
Upsons früheste Arbeiten kreisen um eine Figur                gestalteten Oberflächen ihrer Materialien – von
namens »Larry«, ihren Nachbarn in ihrer Ge­                   Malereien sprechen, die nicht selten auch
burtsstadt San Bernardino, dessen Haus wie so                 wie im Falle der »Toxic Titties« (2017) in die­
viele andere in der kalifornischen Nachbar­                   sem Raum von hinten bemalt oder im Spray
schaft abbrannte. Über die Erinnerungen an                    Paint-Verfahren behandelt wurden. Die Patina
diesen und andere Brände hinaus notiert Upson                 der Objekte ist stets vielschichtig, wie bspw.
durch ihre künstlerische Herangehensweise                     bei dem stuhlartigen Objekt »Him/Him« (2017),
auch die Obsessionen eines Mannes, der dem                    das als Positivform vor dessen Weiterbearbei­
Playboy-Gründer Hugh Hefner und dessen                        tung ein Konglomerat aus Einzelteilen war. Auch
Lebensstil nacheiferte. Die Reste von Larrys                  an der Arbeit »Trashole Trashole« (2015), die
Wohnhaus kommen bereits im ersten Ausstel­                    sich im Zwischenraum (1a) befindet, ist erkenn­
lungsraum zur Geltung: so etwa mit »Balcony«                  bar, wie sehr Kaari Upson eine klassische Ateli­
(2011), dem abgeformten und anschließend                      erkünstlerin ist, die ihre Objekte in langwierigen
mit Latex modifizierten Balkongeländer des                    Prozessen überarbeitet, bis sie die richtige Form
Hauses, und gleichfalls in der Arbeit »Barrier                und Firnis haben, die letztendlich das Aurati­
Barrier« (2011–2018). Upson behandelt ihre                    sche ihres künstlerischen Werkes ausmachen.
Werke immer in mehrschichtigen Arbeitsprozes­
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Raum 2

Im Anschluss an das »Larry-Projekt« recherchier­              ziehen, fängt sie an, die schier endlose Liste an
te Kaari Upson das Leben ihrer eigenen Mutter,                Produkten aufzuzählen, die in Costco oder
die der Künstlerin in schriftlicher Form ihr vor              ähnlichen Einkaufsmärkten erhältlich sind. Das
der Geburt der Tochter erlebtes »German Life«                 Verlangen nach Konsum­g ütern, das nie befrie­
übergeben hatte. In mehreren Filmen und Ins­                  digt werden kann, legt die dunkle Seite der
tallationen thematisiert Upson ihre deutsche                  amerikanischen Kultur offen.
Mutter Karin Upson (geborene Kuhlemann), die
1965 von Hannover in den Heimatort ihrer Brief­               Die Pepsi-Dose steht im Werk von Upson als
freundin San Bernardino emigrierte. Die Auto­                 synästhetische Erinnerung ähnlich dem
biografie der Mutter wurde von der Tochter im                 »Madelaine-Effekt«, bei welchem durch einen
Kontext ihrer Werkserie »My Mum Drinks Pepsi«                 bestimmten Geruch oder Geschmack die
(MMDP) in filmischen und skulpturalen Werken                  entsprechenden Bilder der Kindheit lebendig
verarbeitet sowie in einem Buch publiziert.                   werden. Kaari Upson greift ein Ritual ihrer
Mutter-Tochter-Beziehungsfragen sowie Zitate                  Mutter auf: das Öffnen einer Dose Pepsi, die sie
aus diesem Text tauchen in ihren folgenden                    täglich verzehrte und laut Upson voller Freude
Werken immer wieder auf. Aus dieser Serie                     genoss. Das in diesem Raum platzierte Relief
stammt das Video »Pepsi Chair« (2016), in dem                 aus Pepsi-Dosen mit dem Titel »MMDP III
die Künstlerin in der prototypischen US-ameri­                (Vertical Slit)« (2015–2016) mutet an wie Fossi­
kanischen Kom­b ination Jeans und Karohemd                    lien oder Relikte einer postkapitalistischen
ihre eigene Mutter ver­körpernd auf einem                     Dystopie. Die Dosen wurden geleert und erhitzt,
»Thron« aus unzähligen Pepsi-Kartons inmitten                 um die Flüssigkeit zu entfernen, und mit Alumi­
von Costco, der weltweit zweitgrößten US-                     nium gefüllt, wodurch sie ihre patinöse Ober­
amerikanischen Großhandelskette, sitzt. Wäh­                  fläche bekommen haben. Es handelt sich hier­
rend sie dort teilnahmslos verharrt und die                   bei also um das Original und zugleich eine
Kunden mit ihren Einkaufs­wagen an ihr vorbei­                Bearbeitung desselben. Es geht hier um eine

Still aus »Pepsi Chair«, 2016
Video, Ton, 32:19 Min.
Courtesy die Künstlerin, Sprüth Magers und Massimo De Carlo
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Raum 3

kindliche Erinnerung und gleichsam ein seltsa­      Wie eine Detektivin recherchiert Kaari Upson
mes oder prototypisch US-amerikanisches             und umkreist Tat- und Erinnerungsorte. Obsses­
Konsumverhalten, das greifbar und körperlich        siv und beinahe forensisch nimmt sie persön­
veranschaulicht wird.                               liche Spuren auf, sucht nach Zusammenhängen
                                                    und nimmt uns mit auf diese Spurensuche,
Laut Freud war das Unheimliche einst etwas          bei der wir nie wissen, ob es um fiktive oder
Vertrautes, wie ein kindlicher Glaube oder          dokumentarische Spuren handelt, die wir nach­
Wunsch, das jedoch ins Unbewusste verdrängt         vollziehen. Das in einer Publikation zusammen­
wurde. So kehrt es in unheimlichen Erlebnissen      gefasste Langzeitprojekt »Larry« taucht auch in
und Vorstellungen in entfremdeter Form wieder.      diesem Raum wieder auf: Im Oktober 2003
Das Vertraute wird mit dem Familiären, dem          brannte das Haus von »Larry« (erfundener Name)
»Heimeligen« verbunden und somit auch mit           nieder, das in der Nachbarschaft von Upsons
dem Wohnhaus, in dem das Bewusste auf               Elternhaus lag und deren Erzählungen zufolge
der Oberfläche und das Unbewusste hingegen          ein mysteriöses Partyhouse gewesen sein soll.
vielleicht eher im Keller oder Unbewussten zu       Die Feuerwehr hatte die Türen des Hauses
hausen scheint.                                     gewaltsam öffnen müssen; so konnte die Künst­
                                                    lerin später ins Innere gelangen und das hinter­
In dem hier ebenfalls gezeigten Film »In Search     lassene Eigentum des Besitzers mitnehmen,
of the Perfect Double« (2016) begibt sich die       darunter Fotografien und diverse Notizbücher
Künstlerin erneut in Jeans und Karohemd auf         mit aufgeschriebenen Träumen und Tage­
die vergebliche Suche nach einem Haus, einem        bücher. Aus diesen lernte sie, dass »Larry« den
perfekten Nachbild eines Kindheitshauses einer      Gründer des US-amerikanischen Männermaga­
Freundin (Kristine). Da es sich bei diesem          zins Playboy Hugh Hefner vergötterte und
Haustyp um ein sogenanntes »Tract Housing«,         so sein wollte wie er. In einem investigativen
also ein seriell gefertigtes Reihenhaus handelt,    Prozess dringt Upson invasiv in die Privatsphäre
besucht Upson eine Reihe dieser leeren              des Fremden ein, arbeitet allerdings nicht sach­
Häuser, die auf den ersten Blick identisch er­      lich mit den Quellen, sondern verwebt diese mit
scheinen. Indem sie an den Außen- und Innen­        ihrer Fan­tasie, eignet sich die Figur des fremden
wänden, Ecken, Türen, Kühlschränken, Wasch­         Mannes an und schafft ein eigenes Narrativ aus
becken und somit an der Architektur der Häuser      den Fragmenten.
mit ihrem eigenen Körper entlangfährt, erkundet
sie diese Wohnräume und stößt auf die Un­           Die künstlerische Auseinandersetzung mit Larry
stimmigkeiten, Fehler, Reparaturen und Verän­       besteht aus Skulpturen, Videos, einem Künstler­
derungen in jedem Raum im Vergleich zu der          buch und Grafit-Zeichnungen. Die letzteren
Erinnerung an das Ursprungshaus der Freundin.       begleiten jeden Werkzyklus der Künstlerin und
In einigen Szenen schreitet Upson mit einer eng     erinnern an Gedankenlandkarten wie beispiels­
an ihren eigenen Körper geschmiegten Puppe,         weise »eternal return« (2015–2018). Upson
die dieselbe Kleidung trägt wie sie, und ver­       zeichnet dicht gepackt mit realistischen Elemen­
schmilzt mit dieser zu einer Person. So erforscht   ten, die in Schrift und abstrakte Muster über­
die Künstlerin als ihre Mutter verkleidet das       gehen. Die lesbaren Bruchstücke sind roh,
unheimliche »Double«, das Private und Öffentli­     tief persönlich und kommen ungefiltert auf das
che, das Innere und Äußere, das Ich und das         Papier, wie in einem Bewusstseinsstrom der
Es, indem sie sich filmen lässt, wie sie diese      freien Gedankenwiedergabe.
Ebenen real und psychologisch durchwandelt
wie eine Schauspielerin, die ihr Bühnenbild         Einem Raum mit einem Kronleuchter aus Larrys
erkundet und zugleich die Rollen ihrer Familien     Haus begegnet man ganz buchstäblich in
und Nachbarn inkorporiert.                          diesem Raum: »Chandelier Inversion« (2011)
                                                    ist eine künstlerische Arbeit, die als Rekonstruk­
                                                    tionen anhand von Fotos des Nachbarhauses
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»Chandelier Inversion«, 2011
Verschiedene Materialien
Foto: Raimund Zakowski
Courtesy die Künstlerin, Sprüth Magers und Massimo De Carlo
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gefertigt wurde. Unmittelbar auf die Skulptur                 Raum 4
pro­jiziert wird das Video »Split Eye« (2018), das
ein Zitat des surrealistischen Films »Ein an­d a­             Bei der Verfolgung der Figur von Larry spielt die
lusischer Hund« (1929) von Luis Buñuel und                    Künstlerin unterschiedliche Rollen, u. a. ver­
Salvador Dalí ist, insbesondere der bekannten                 körpert sie seine sexuellen Fantasien in der
Szene, in der ein Mann einer vor ihm sitzenden                Videoarbeit »Shadow Work« (2009). Wie in der
Frau mit dem Rasiermesser durchs Auge schnei­                 grotesken Parodie eines Pornofilms trägt die
det. In Upsons Version wird das Auge nicht ver­               Künstlerin Brüste und eine Vagina aus Silikon.
letzt, sondern, indem die Künstlerin einen Spiegel            Diese Fake-Pornografie verfolgt nicht den
auf Augen und Wange drückt, lediglich gespiegelt.             Zweck, die Betrachter*innen mit den gezeigten
                                                              Bildern und dem monotonen, gefühllosen und
Mit dem an der Wand platzierten Objekt »TK                    wiederholenden Monolog der Darstellerin zu
(Internal Pocket #2)« (2011–2019) hingegen                    befriedigen. Stattdessen wird die »toxische
nähert sich die Künstlerin dem Haus, indem sie                Männlichkeit« in dieser überspitzten Sprache
einzelne Gegenstände nicht direkt konstruiert,                vorgeführt. Gerade aufgrund der Exzessivität
sondern ihre Ausformungen wie von einer Haut                  und Überdrehtheit in ihren filmischen Arbeiten
verborgen aus der Wand hervortreten lässt:                    wird die ehemalige CalArts-Absolventin mit
so ragen ein Tennisschläger und ein Schuh aus                 Paul McCarthy und Mike Kelley in Verbindung
dem Faltenwurf dieser »inneren Tasche«                        gebracht, die für Upsons Werk eine bedeutende
heraus.                                                       Rolle spielen.
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Wie aufgebahrt liegen in diesem Oberlichtsaal                              selbst wiederum von intensiver Materialität ge­
zwei lange große horizontale Latex-Stücke,                                 prägt, da hier als Malmittel feinster Kohlestaub
an denen Erdreste vom Garten des Nachbar­                                  verwandt wurde. Die Grundform der »Bilder«
hauses in San Bernardino haften: »Mirrored                                 entstand in Korrelation zu dem Körpermaß der
Staircase Inversion (San Bernardino)«                                      Künstlerin selbst, die den Bilduntergrund ge­
(2012). Es handelt sich hier um eine Negativab­                            knautscht und verformt hat, bis die richtige Form
bildung der Treppe aus dem Larry-Haus, die in                              gefunden war.
Polyurethan (Kunststoff) gegossen und mit Erde
überdeckt wurde. Auf dem Grundstück, auf                                   Raum 5
dem das Haus einst stand, grub Upson ein Loch
in die Erde und formte nach ihren Erinnerungen                             Die Landeroberung oder das Sich-Aneignen von
die Treppe nach, um anschließend eine Nega­                                Land spielt natürlich im US-amerikanischen
tivform zu produzieren. Durch Befeuchtung                                  Kontext eine wichtige Rolle. Künstlerinnen und
haben diese Erd-Latex-Skulpturen im Raum ihre                              Künstler haben sich manigfaltige Projekte ein­
Form bekommen. Nun stehen sie hier als Remi­                               fallen lassen, um »Räume zu vermessen« oder
niszenzen in der Ausstellung und erinnern über                             sich diese anzueignen, sei es in performativer,
das persön­liche Referenzsystem der Künstlerin                             skulpturaler, filmischer oder anderer Form.
hinaus an Künstler wie Robert Smithson, die                                In dem halbstündigen Video »There are things
die US-amerikanischen Stein- und Wüstenland­                               one can do to oneself (Super Moon)« (2012)
schaften als Austragungsorte ihrer Kunst ver­                              sieht man Upson erneut im »Kostüm« ihrer
standen und nicht zuletzt einflussreich waren für                          Mutter, doch taucht auch eine zweite Frau auf.
alle folgenden Künstlergenerationen.                                       Territoriales Aneignen, Begraben, Ausgraben
                                                                           und die Andeutung einer märtyrerischen Hand­
Die schwarzen Bildobjekte an den Wänden um­                                lung in pittoresker Landschaft wie jener um
rahmen die Erdarbeiten, sind aber zugleich                                 San Bernardino, das wie auch das eine Auto-

                 Still aus »There are things one can do to oneself (Super Moon)«, 2012
                 Video, Ton, 31:31 Min
                 Courtesy die Künstlerin, Sprüth Magers und Massimo De Carlo
                 		­	                                                                                                          ­
Ausstellungsinformation Kaari Upson - DOOR, OPEN, SHUT - Kunstverein Hannover
Stunde entfernte Los Angeles entsprechend nah                 da sie Masken tragen, auf die Kaari Upson ihrer
am pazifischen Ozean liegt – es wachsen Palmen,               beider Gesichter gemalt hat, und ertasten ein
und im Winter kann man in den nahegelegenen                   real gewordenes Puppenhaus, in dem die
Bergen skifahren.                                             beiden nun als Krankenschwestern gekleidet
                                                              herumtapsen und in ihren Erinnerungen for­
Als weitere Videoarbeit wird in diesem Raum                   schen. Um diese Szenen drehen zu können,
»Recluse Brown« (2015) präsentiert, die durch                 hat die Künstlerin die Puppenhäuser beider mit­
die rasche Abfolge der einzelnen Szenen an ei­                einander verbunden und lebensgroß nachge­
nen Traum erinnert und grundsätzliche Themen,                 baut. Dieses Set ist derzeit parallel zu ihrer
die Upson in ihren Werken verfolgt, bündelt:                  Ausstellung im Kunstverein Hannover auf der
das Ich und das bzw. die/der Andere, Innen und                58. Biennale in Venedig im Arsenale
Außen und die stetige Frage nach den Rollen,                  zu sehen.
die man im Leben einnimmt.
                                                              Vor ihrem europäischen Auftakt in Venedig war
Raum 6                                                        Kaari Upson mit weiteren großen Installationen
                                                              war 2017 bei der Whitney Biennale und der
Erinnerungen an Häuser in Form von Puppen­                    15. Istanbul Biennale vertreten. Im selben
häusern, von den eigenen Müttern hergestellt,                 Jahr hatte sie eine Einzelausstellung im New
durchwandert die Künstlerin gemeinsam mit                     Museum in New York. Parallel zu ihrer breit
ihrer heute in Las Vegas lebenden Jugendfreun­                angelegten Werkschau in Hannover zeigt die
din Kristine, mit der sie in einer Reihe von neue­            Kunsthalle Basel die Ausstellung »Go Back
ren Filmen zusammenarbeitet. Hiervon zeigen                   the Way You Came«. Gemeinsam mit der Kunst­
wir den Film »House Worry« (2019), der in                     halle Basel sowie der Künstlerin ist ein fiktional
diesem schwarzen Raum projiziert wird: Man                    angelegtes Künstlerbuch in Planung. Die Künst­
sieht Kaari Upson gemeinsam mit Kristine,                     lerin wird von den Galerien Sprüth Magers
die sich gegenseitig spielen. Sie sehen nichts,               und Massimo De Carlo vertreten.

Still aus »House Worry« (2019)
Video, Ton, 9:06 Min.
Courtesy die Künstlerin, Sprüth Magers und Massimo De Carlo
		­	                                                                                                               ­
Ausstellungsinformation Kaari Upson - DOOR, OPEN, SHUT - Kunstverein Hannover
Programm zur Führungen                                              Kunstparkett
Ausstellung
Künstlergespräch                 Dialogführung                      Kunstsalon
Fr. 06.09., 18.00 Uhr            Mi. 30.10., 19.00 Uhr              Mo. 23.09., 19.00 Uhr
mit Kaari Upson                  mit Laura Berman                   Wer wird Kulturhauptstadt
                                 (Intendantin,                      Europas 2025? Zum Potential
                                 Staatsoper Hannover)               von Hannover in Geschichte
Vorträge
                                                                    und Gegenwart
Mi. 23.10., 19.00 Uhr            Kuratorische                       Dr. Ralf Beil (Ausstellungs­
Eskalationen und Abgründig-      Führungen                          kurator, Kulturhistoriker,
keiten im Werk von Kaari         Mi. 11.09., 19.00 Uhr              Braunschweig)
Upson                            mit Kathleen Rahn (Direktorin)
Silke Hohmann                    		                                 Sophie’s Afterwork
(Redakteurin,                    Mi. 02.10., 19.00 Uhr              Zum Feierabend Kunst genießen
Monopol, Berlin)                 mit Sergey Harutoonian (Kurator)
                                 		                                 Do. 07.11., 19.00 Uhr

Mi. 06.11., 19.00 Uhr            Mi. 16.10., 19.00 Uhr              Teilnahme: 10 € / 7 € für
                                 mit Sergey Harutoonian (Kurator)   Mit­g lieder inkl. Kurzführung
»Go Back the Way You Came«       		                                 und Snack / Ohne Anmeldung
zu Kaari Upsons Ausstellung in   Mi. 13.11., 19.00 Uhr
der Kunsthalle Basel             mit Kathleen Rahn (Direktorin)
                                                                    Atelierbesuch
Dr. Elena Filipovic
(Direktorin, Kuratorin,          Sonntagsführung                    Mo. 14.10., 18.00 Uhr
Kunsthalle Basel)                                                   organisiert vom Beirat des
                                 wöchentlich um 15.00 Uhr           Kunstvereins

Open Space                                                          Besuch des projektKLUB
Die generationsübergreifende     Feiertagsführung
                                                                    Exklusiv für Mitglieder!
Mitmach-Werkstatt in der         Do. 03.10., 15.00 Uhr              Anmeldung bis Do. 10.10.
Ausstellung

freitags 15.00–18.00 Uhr         Augenschmaus                       Reisen zur Kunst
Ohne Anmeldung,                  mittwochs um 12.30 Uhr             25.–28.10.2019
Einstieg jederzeit möglich
Materialgebühr: 3 € /            Kurzführung zur Mittagspause       2. Besuch der 58. Biennale
unter 18 Jahren 1 € pro Person                                      von Venedig
                                 Videorundgang                      Verbindliche Anmeldung
Katalog                          In Kooperation mit der Hoch­       Exklusiv für Mitglieder
Zur Ausstellung erscheint in     schule Hannover und Prof.
Kooperation mit der Kunsthalle   Wilfried Köpke (Professor für      Stufen zur Kunst
Basel ein Künstlerbuch.          Journalistik, Hochschule
                                 Hannover)                          »Pontracost«, Sebastian Kuhn
                                                                    29.08.2019–01.08.2020

                                                                    www.stufenzurkunst.de
                                                                    In Zusammenarbeit mit der Stiftung
                                                                    Niedersachsen.
Ausstellungsinformation Kaari Upson - DOOR, OPEN, SHUT - Kunstverein Hannover
Kunstkontakte

Kunsttauchkurse                   Schulprogramm                       Kunststoff
Spielerisches Eintauchen in die   Verschiedene kreative Workshop-     für junge Kunstinteressierte im
Ausstellung mit Künstlerinnen     Formate für alle Schul­formen der   Alter von 18 bis 30 Jahren
                                  Klassenstufen 1–13.
Für Kinder im Alter von                                               Fr. 27.09., 18.00 Uhr
                                  Teilnahme inkl. Materialkosten:
5 bis 8 Jahren
                                  2,50 € pro Schüler*in               Getagged wird später
jeweils 12.00 –13.30 Uhr
                                  Dauer: 120 Min.                     Graffiti-Workshop mit
                                                                      Ole Görgens
Sa. 14.09.                        Spezial-Workshop
Dosendampf & Sofagewinde          digiTOUR – Schüler*innen ab         Teilnahmegebühr: 10 €
                                  Klasse 11 haben mit diesem          Anmeldung bis 23.09.
Sa. 28.09.                        innovativen Vermittlungs-Tool
Geheime Geflechte                 die Möglichkeit, einen Video­       Fr. 25.10., 19.00 Uhr
                                  rundgang zur Ausstellung und        (Eröffnung)
Sa. 12.10.                        zum Kunstverein zu entwickeln.
                                                                      Pop Up Showroom I
Krokodilsträne im Karohemd        Die Ergebnisse werden an­
                                                                      Kunststoff außerhäusig
                                  schließend online präsentiert.
                                                                      25.10.–27.10.
Sa. 26.10.
Sofaeckentanz der Gefühle                                             Studierende aus kreativen
                                  Informationsabend
                                                                      Studiengängen zeigen ihre
                                  für Lehrkräfte
Für Kinder im Alter von                                               Projekte im Kunstlabor »Tanke«
8 bis 11 Jahren                   Mi. 11.09., 18.00 Uhr               (Sonnenweg 25). Kuratiert vom
jeweils 14.30–16.00 Uhr                                               Kunststoff-Team.

                                  Herbstferien-Workshop               Eintritt: 3 € / frei für Mitglieder
Sa. 14.09.
Crocodile Rock                    Mo. 07. – Fr. 11.10.                Weitere Informationen:
                                                                      www.facebook.com/kunststoff.
                                  Einmal alles
Sa. 12.10.                                                            kunstverein.hannover
                                  für Kinder im Alter
Matratzenwunder                                                       https://www.instagram.com/
                                  von 8 bis 12 Jahren
                                                                      kunststoff_kunstvereinhannover/
                                  Aus Ton und Knete können die
Kunsttauchkurs-
                                  Kinder Skulpturen und Objekte       Anmeldung und Information
Spezial
                                  der Ausstellung nachkneten und      zu »Kunstkontakte«:
Für Kinder und Erwachsene
                                  die Kunst »fassbar« machen.         vermittlung@
Sa. 09.11., 12.00 –15.00 Uhr                                          kunstverein-hannover.de
                                  Teilnahme inkl. Materialkosten:
                                                                      T. +49(0)511.16 99 278-17
Graf Grafit erzählt (keine)       25 € pro Teilnehmer*in
Märchen                           Anmeldung bis 30.9.

Teilnahme inkl. Materialkosten:
5 € / 3 € für Mitglieder und
Mitgliederkinder
Kunstverein Hannover                  Die Ausstellung wird gefördert durch
Sophienstraße 2
D-30159 Hannover
T: +49(0)511.16 99 278-0
F: +49(0)511.16 99 278-278
mail@kunstverein-hannover.de
www.kunstverein-hannover.de

Öffnungszeiten                        Der Kunstverein wird vom Kulturbüro der
Dienstag–Samstag                      Landeshauptstadt institutionell gefördert

12.00–19.00 Uhr
Sonn- und Feiertag
11.00–19.00 Uhr

Bibliothek                            das Vermittlungsprogramm wird
nach Vereinbarung                     außerdem gefördert durch

Eintritt
6 € / ermäßigt 4 € /
Mitglieder frei

Führungen und Veranstal­t ungen
sind im Eintrittspreis inbegriffen,
für Mitglieder des Kunstvereins
Hannover frei.
Veranstaltungseintritt für Mit­       Die digiTOUR wird gefördert durch
glieder anderer Kunstvereine
(ADKV) ermäßigt.

Bei den Veranstaltungen wird          Kooperationspartner

zu Zwecken der Öffentlichkeits­
arbeit fotografiert. Bitte infor­
mieren Sie uns, wenn Sie nicht
möchten, dass Bilder, auf denen
Sie erscheinen, veröffentlicht
werden.

                                      Kaari Upson, »eternal return«, 2015–2018
                                      Courtesy die Künstlerin,
                                      Massimo De Carlo und Sprüth Magers
                                      Foto: Todd-White Art Photography
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