BACHELORARBEITEN 2019 - Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik STUDIUM - HSR Hochschule für Technik ...

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BACHELORARBEITEN 2019 - Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik STUDIUM - HSR Hochschule für Technik ...
STUDIUM

BACHELORARBEITEN 2019
Bachelor of Science FHO in
Elektrotechnik
BACHELORARBEITEN 2019 - Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik STUDIUM - HSR Hochschule für Technik ...
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Vorwort der Rektorin
                                                                       Sehr geehrte Damen und Herren

                                                                       Ich freue mich, Ihnen die Bachelorarbeiten des Herbstsemesters 2018/2019 und des Früh-
                                                                       jahrssemesters 2019 vorzustellen. Sie wurden von hochmotivierten Bachelorabsolventinnen
                                                                       und Bachelorabsolventen erarbeitet, die mit Stolz auf eine intensive und arbeitsreiche Zeit
                                                                       zurückblicken dürfen.

                                                                       Vor rund drei Jahren entschlossen sich knapp 400 junge Leute, ihr Studium an der HSR in
                                                                       einem der acht Bachelorstudiengänge in den Bereichen Technik, Informationstechnologie
                                                                       oder Bau- und Planungswesen aufzunehmen. Heute halten Sie das Resultat ihrer Abschluss-
                                                                       arbeiten in Ihren Händen. Es ist ein Einblick in die Vielfalt der Wissensgebiete, die unsere
                                                                       Studierenden als Themen ihrer Diplomarbeiten gewählt und zu einem wertvollen Ergebnis
                                                                       gebracht haben.

                                                                       Die HSR richtet sich kontinuierlich am Puls der Wissenschaft und der Praxis aus. Unsere
                                                                       enge Zusammenarbeit in der angewandten Forschung und Entwicklung mit der Wirtschaft
                                                                       und öffentlichen Institutionen liefert ein Spiegelbild der zukünftigen Bedürfnisse und der
                                                                       Heraus­forderungen in der Industrie und im Bau- und Planungswesen. Studierende aller
                                                                       Studien­richtungen erhalten im Rahmen des Unterrichts die Möglichkeit, in praxisorientier-
                                                                       ten Projekten mitzuwirken. Das schärft ihren Sinn für aktuelle Themen, für die Erarbeitung
Foto: Timo Rüegg                                                       praxisnaher und zielorientierter Lösungsansätze und ermöglicht es ihnen, wichtige Kontakte
                                                                       für ihr berufliches Netzwerk bereits während des Studiums aufzubauen.

                                                                       Auch die Abschlussarbeiten befassen sich mit Lösungen für die Praxis. Die Studierenden
                                                                       wenden die gelernten Methoden und Kompetenzen an und beweisen ihre Fähigkeit, kom-
                                                                       plexe Aufgabenstellungen umfassend zu bearbeiten. Die Unternehmen und die öffentlichen
                                                                       Institutionen können also auf Fachkräfte zählen, die mit den aktuellen Herausforderungen
                                                                       vertraut sind und ihr Wissen für eine innovative Schweizer Wirtschaft einbringen können.

                                                                       Ich wünsche den Bachelorabsolventinnen und Bachelorabsolventen einen gelungenen Start
                                                                       ins Berufsleben und viel Erfolg, Freude sowie die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung auf
                                                                       ihrem weiteren beruflichen Weg

                                                                       Prof. Dr. Margit Mönnecke
                                                                       Rektorin

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                                                       3
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4   HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
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Vorwort des Studiengangleiters

                                                                       Sehr geehrte Damen und Herren

                                                                       Kürzlich erschien in der Neuen Zürcher Zeitung ein Gastkommentar mit dem Titel «Die
                                                                       echte Emanzipation der Frauen erfolgt über die Mint-Fächer». Der Kommentator meint,
                                                                       dass generell in Westeuropa eine im Vergleich zu Ostasien starke Skepsis gegenüber
                                                                       Technik und Naturwissenschaft herrsche. Unverdrossen sei die Präferenz der Frauen für
                                                                       ­Geistes- und Sozialwissenschaften und diese Präferenz erweise sich als gesellschaftliches
                                                                        und lohntechnisches Handicap. Er begründet dies damit, dass die Frauen nach einem
                                                                        ­Abschluss in den Geistes- und Sozialwissenschaften kaum eine Stelle in ihrem Fachgebiet
                                                                         finden würden, sondern nur in einem Gebiet, in dem sie nicht die notwendigen Kompe-
                                                                         tenzen besitzen. Dieses Fehlen von Fachkompetenz in Recht, Ökonomie, Management,
                                                                         IT oder Engineering verschlechtere die weiblichen Aufstiegschancen und schlage sich auf
                                                                         den Lohn nieder.

                                                                       In dieser Broschüre finden Sie die Abstracts der diesjährigen Bachelorarbeiten des
                                                                       Studiengangs Elektrotechnik. Mit dem Abschluss als Bachelor of Science in Elektro­
                                                                       ­
                                                                       technik weisen die Diplomanden ihre Fachkompetenz als Elektroingenieure nach.
                                                                       Die Absolventen werden keinerlei Mühe haben, eine Stelle in ihrem Fachgebiet zu finden,
                                                                       zu gross ist weiterhin der Ingenieurmangel.

                                                                       Leider befindet sich keine einzige Frau unter den Absolventen. Ich hoffe sehr, dass Technik
                                                                       und Naturwissenschaften auch in der westlichen Welt wieder ihren verdienten Stellen­wert
                                                                       erlangen. Wenn die Mint-Fächer in der Volksschule interessant vermittelt werden und in
                                                                       der Gesellschaft angesehen sind, wählen Knaben und auch Mädchen wieder vermehrt
                                                                       technische Berufslehren und Ingenieurstudien. Wir benötigen diese Fachleute dringend.

                                                                       Ich gratuliere den Diplomierten herzlich zu ihrem erfolgreichen Abschluss und wünsche
                                                                       ihnen im Namen aller Dozentinnen und Dozenten für ihre berufliche und private Zukunft
                                                                       alles Gute. Ich hoffe, dass sie ihrer Hochschule weiterhin freundschaftlich verbunden blei-
                                                                       ben.

                                                                       Rapperswil, im September 2019

                                                                       Prof. Reto Bonderer
                                                                       Studiengangleiter Elektrotechnik

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                                                      5
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Preisstifter

                        Sensirion AG, Stäfa, ZH

                        Sonova AG, Stäfa, ZH

                        Swiss Engineering STV, Zürich

6             HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
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Examinatoren

                                                                       Prof. Erwin Brändle                              23–25
                                                                       Dr. Turhan Demiray                              26, 27
                                                                       Prof. Guido Keel                                 36–41
                                                                       Fabian Knutti                                       44
                                                                       Prof. Dr. Markus Kottmann                19, 20, 33–35
                                                                       Dr. Hans-Dieter Lang                                42
                                                                       Prof. Dr. Heinz Mathis                       21, 42–45
                                                                       Dan Mugioiu43
                                                                       Nicola Ramagnano                                21, 45
                                                                       Prof. Dr. Guido Schuster                     17, 18, 22
                                                                       Prof. Dr. Jasmin Smajic               14, 15, 16, 28–30
                                                                       Roman Willi                                         31
                                                                       Prof. Dr. Paul Zbinden                          31, 32

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                   7
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Experten

                    Dr. Martin Geidl                                                                       26, 27
                    Stefan Hänggi                                                                           43–45
                    Dr. Petr Korba                                                             14, 15, 16, 28–30
                    Dr. Markus A. Müller                                                           19, 20, 33–35
                    Robert Reutemann                                                               31, 32, 38, 41
                    Mischa Sabathy                                                                         21, 42
                    Theo Scheidegger                                                                   23, 24, 25
                    Arthur Schwilch                                                                36, 37, 39, 40
                    Gabriel Sidler                                                                     17, 18, 22

8         HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
BACHELORARBEITEN 2019 - Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik STUDIUM - HSR Hochschule für Technik ...
Themen

                                                                       Angewandter Elektromagnetismus: Felder und Wellen
                                                                       Auslegung eines synchronen Reluktanz-Linearmotors                               14
                                                                       Entwicklung eines kleinen asynchronen Linearmotors                              15
                                                                       Statorentwicklung einer PM-Synchronmaschine mit Hairpin Wicklungsverfahren      16

                                                                       Artificial Intelligence
                                                                       Automatic Shot Transition Detection                                             17
                                                                       Embedded Real Time Computer Vision                                              18

                                                                       Control Theory
                                                                       Optimized MIMO-Control for Magnetic Bearing Systems                             19
                                                                       Trajectory control and waypoint guidance for a blimp                            20

                                                                       Digital Image Processing
                                                                       Automated Non-Destructive Structural Testing for Airspace Applications          21
                                                                       Gestensteuerung für Haushaltgeräte                                              22

                                                                       Embedded Systems
                                                                       Eurobot 2019 «Atom Factory»                                                  23, 24
                                                                       Indoor Localization                                                             25

                                                                       Energiesysteme
                                                                       Dynamische Verteilnetzkomponenten                                               26
                                                                       Vergleich von Grid-Forming und Grid-Feeding Umrichtern
                                                                       in trägheitsarmen Energiesystemen                                               27

                                                                       Leistungselektronik
                                                                       Auslegung und Aufbau der Leistungselektronik für einen asynchronen
                                                                       Linearmotor (ALIM)                                                              28
                                                                       Autokalibration des Encoder-Fehlers                                             29
                                                                       Voltage Source Inverter für eine Solid State Transformer Anwendung              30

                                                                       Mikroelektronik
                                                                       FPGA-basierter Analog-Digital-Wandler                                           31
                                                                       Stream-basierte Bild-Skalierung im FPGA                                         32

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                                               9
BACHELORARBEITEN 2019 - Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik STUDIUM - HSR Hochschule für Technik ...
Themen (Fortsetzung)

                                Regelungstechnik
                                Aufrechtes Pendel mit zwei Freiheitsgraden                                                  33
                                Dynamisches Manövrieren eines Quadrokopters                                                 34
                                Reibkraftmodell für die Systemsimulation von Ventilen                                       35

                                Sensorik
                                Exhaled Air Analysis                                                                        36
                                Auswerteelektronik für induktiven Drehmoment-Sensor                                         37
                                Durchflussmessung mit Coriolis-Prinzip                                                      38
                                Handtracking mit Ultraschall                                                           39, 40
                                Optische Spektroskopie mittels Wellenlängenmodulation                                       41

                                Wireless Communications
                                3D-Printed Antenna for Automotive Radar Applications                                        42
                                Automatic EV Charging-Point Authentication Using V2X Communication                          43
                                Drahtloser Gurtschlossschalter                                                              44
                                Energieautarke Sensorik für Haushaltgeräte                                                  45

10                    HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Bachelors, Diplomandinnen und Diplomanden

                                                                       Roman Peter Abt37
                                                                       Albrecht Wendelin33
                                                                       Angehrn Dominik42
                                                                       Barbisch Lukas39
                                                                       Bilous Igor14
                                                                       Blickenstorfer Markus15
                                                                       Boog Manuel39
                                                                       Braun Alex32
                                                                       Bresina Nicholas32
                                                                       Burkhalter Fabian45
                                                                       Caspar Tino Andreia                   19
                                                                       Cerny Michael33
                                                                       Da Silva Alexandre Filipe Carvalhal   21
                                                                       Denzler Daniel37
                                                                       Efrem Daniel41
                                                                       Egger Marco18
                                                                       Engeler Pascal45
                                                                       Geisser David38
                                                                       Giger Marcel20
                                                                       Gmünder Lukas28
                                                                       Grab Tobias35
                                                                       Gründler Jonas30
                                                                       Gschwend Jonas Loris                  43
                                                                       Hauser Joel18
                                                                       Horat Pascal19
                                                                       Iten Marcel24
                                                                       Jauch Pascal Melchior                 25
                                                                       Kaya Gökhan31
                                                                       Keller Florian24
                                                                       Kenel Stefan26
                                                                       Knezevic Petar23
                                                                       Küttel Kristian36

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik    11
Bachelors, Diplomandinnen und Diplomanden (Fortsetzung)

                                       Ledermann Lukas22
                                       Leutenegger Raphael23
                                       Marti Silvio20
                                       McDonald Jérôme 36
                                       Merz Alex34
                                       Müller Patrik44
                                       Neurohr Florian29
                                       Nyffenegger Michel André                                                                    35
                                       Pantic Boris21
                                       Riedi Gion Luis                                                                             27
                                       Savic Dragan34
                                       Schneider Matthias16
                                       Schnider Dino22
                                       Sprecher David40
                                       Stamm Jonas Colin                                                                           30
                                       Stgier Selina40
                                       Suter Fabian26
                                       Tobler Nicolas17
                                       Unterer Raphael17
                                       Wettstein Marcel38
                                       Widmer Pascal44
                                       Wiher Gian-Reto                                                                             43
                                       Zanetti Gianluca28
                                       Zimmermann Michael25
                                       Zvyagin Alexandr41

12                           HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik    13
Diplomand              Igor Bilous
                                              Examinator             Prof. Dr. Jasmin Smajic
                                              Experte                Dr. Petr Korba, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften,
                                                                     Winterthur, ZH
                                              Themengebiet           Angewandter Elektromagnetismus: Felder und Wellen

                            Igor
                            Bilous

Auslegung eines synchronen Reluktanz-Linearmotors

                                              Aufgabenstellung: Das Ziel der Arbeit war es, einen synchronen Linearmotor mit
                                              ­Reluktanz-Stator und einer mechanischen Leistung von 200 Watt zu entwerfen. Die
                                               Konstruktion erfolgte in zwei Schritten. Im ersten Schritt sollten die Geometrie des
                                               ­Motors und die nötigen Parameter der Wicklungen berechnet werden. Der zweite Teil
                                                bestand darin, den Linearmotor mittels transienter 2D-Simulation mit Bewegung in
                                                MagNet (­Infolytica) zu simulieren. Mithilfe der Simulation sollte dann der Motor opti-
                                              miert werden. Zum Schluss sollte eine magneto-quasistatische 3D-Simulation der Wi-
                                              ckelköpfe durchgeführt werden.

                                              Vorgehen: Zu Beginn der Arbeit wurde ein Matlab-Programm erstellt, in dem alle
                                              ­Parameter des Motors definiert wurden. Mithilfe des Programms konnten verschiedene
Simulationsmodell                              Geometrien des Motors automatisch generiert werden. Die erste Auslegung des Mo-
Eigene Darstellung                             tors bestand aus 12 Stator- und 8 Rotorzähnen, wobei dann bei der Spulengeomet-
                                               rie eine Zweischichtwicklung gewählt wurde. Die ersten Simulationen zeigten, dass der
                                               ­Motor die nötige Leistung nicht erbringen konnte. Die erste Optimierungsmassnahme
                                                bestand darin, die Geometrie des Motors zu verändern. Die Anzahl der Zähne wurde re-
                                                duziert. Im nächsten Schritt wurde die Polschuhgeometrie untersucht. Die zeitaufwen-
                                                dige Einstellung der Schaltzeiten für den Beschleunigungsprozess wurde mit einer ande-
                                                ren M
                                                    ­ ethode gelöst.

                                              Das grösste Hindernis bestand darin, eine konstante Geschwindigkeit zu halten. Für ei-
                                              nen sauberen Betrieb muss die Geschwindigkeit des Feldes im Stator gleich sein wie die
                                              im Rotor, ansonsten oszilliert die Geschwindigkeit oder der Motor wird abgebremst. Ein
                                              bewegendes Magnetfeld zu erzeugen, gestaltete sich als sehr aufwendig. Die passende
                                              Frequenz für die Synchrongeschwindigkeit wurde berechnet und anschliessend experi-
Schema einer Phase
                                              mentell angepasst. Zum Schluss wurden die Induktivitäten und die Effizienz des Motors
Eigene Darstellung
                                              berechnet.

                                              Ergebnis: Der 2-polige Linearmotor wird in vier Phasen betrieben und besitzt 8 Stator-
                                              und 6 Rotorzähne. Aktuell kann die Geschwindigkeit nur mithilfe von Stromquellen kon-
                                              stant gehalten werden. Die Oszillation der Geschwindigkeit konnte nicht vollständig ent-
                                              fernt werden, jedoch wurde diese stark gedämpft. Die zeitaufwendige Einstellung der
                                              Schaltzeiten für die Beschleunigung wurde durch den Einsatz von Positionsschaltern ge-
                                              löst. Diese sind abhängig von der Position des Rotors und schalten nur in der richtigen
                                              Stellung die Quellen ein bzw. aus. Nach der transienten 2D-Simulation mit Bewegung
                                              weist der Motor im belasteten Zustand eine Kraft von 109,7 N bei einer Geschwindigkeit
                                              von 1,97 m/s auf. Die mechanische Leistung beträgt 216 W. Mit einer elektrischen Leis-
                                              tung von 695 W kann eine Effizienz von 31 % erzielt werden.
Grafik B – Feld und Fluss
Eigene Darstellung

14                                  HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Diplomand             Markus Blickenstorfer
                                                                        Examinator            Prof. Dr. Jasmin Smajic
                                                                        Experte               Dr. Petr Korba, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften,
                                                                                              Winterthur, ZH
                                                                        Themengebiet          Angewandter Elektromagnetismus: Felder und Wellen

                                                       Markus
                                                       Blickenstorfer

Entwicklung eines kleinen asynchronen Linearmotors

                                                                        Einleitung: Für viele Anwendungen in der Industrie werden lineare Bewegungen benö-
                                                                        tigt. Mit konventionellen rotierenden Motoren ist das nur mit einem Getriebe möglich,
                                                                        was zusätzlichen Aufwand und Kosten nach sich zieht.

                                                                        Aus der Arbeit sollte ein kleiner Asynchron-Linearmotor (ALIM) mit einer Leistung von
                                                                        100 W entstehen. Dieser soll eine maximale Geschwindigkeit von 3 m/s erreichen.

                                                                        Vorgehen: Der ALIM wird mittels FEM-Simulationen ausgelegt. Eine Parameteroptimie-
                                                                        rung findet in 2D-Simulationen statt, aus denen anschliessend ein komplexes 3D-Modell
                                                                        erstellt wird. Dieses 3D-Modell wird zur Bestimmung der Streuinduktivität der Wick-
                                                                        lungsenden verwendet. Diese werden anschliessend wieder in die 2D-Simulation ein-
                                                                        fliessen, um genauere Ergebnisse zu erhalten. Das optimierte Design wird anschliessend
CAD Modell des asynchronen Linearmotors für die 3D-Simulation           als Prototyp hergestellt.
Eigene Darstellung
                                                                        Ergebnis: Das Wickeln eines ALIM bringt andere Probleme als die eines rotierenden
                                                                        Asynchronmotors. Es gibt deutlich mehr Überkreuzungen, deshalb brauchen die Wick-
                                                                        lungsendköpfe mehr Platz. Die Wicklungen sind jedoch einfacher zu platzieren. We-
                                                                        gen dieser Probleme musste der Kupferquerschnitt angepasst werden. Das sollte aber
                                                                        zu ­keinen grossen Änderungen in der Leistung führen. Das gelieferte Blechpaket hatte
                                                                        über die gesamte Breite einen Kurzschluss. Entgegen der Erwartung führte dies nicht zu
                                                                        einem grösseren Stromfluss. Die ersten Versuche im Prüfstand sahen sehr vielverspre-
                                                                        chend aus. Zum genauen Vergleich mit der Simulation sind weitere Tests nötig, die mit
                                                                        dem momentanen Testaufbau jedoch nicht möglich sind.

B-Feld des asynchronen Linearmotors nach der FEM-Simulation
Eigene Darstellung

Der fertig gewickelte asynchrone Linearmotor
Eigene Darstellung

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                                                        15
Diplomand              Matthias Schneider
                                                                      Examinator             Prof. Dr. Jasmin Smajic
                                                                      Experte                Dr. Petr Korba, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte
                                                                                             Wissenschaften, Winterthur, ZH
                                                                      Themengebiet           Angewandter Elektromagnetismus: Felder und Wellen

                                                        Matthias
                                                        Schneider

Statorentwicklung einer PM-Synchronmaschine mit Hairpin Wicklungsverfahren

                                                                      Ausgangslage: In Zusammenarbeit mit dem Industriepartner soll eine neue Wicklungs-
                                                                      methode für eine bestehende Spindel getestet werden. Der Antrieb der Maschine ist
                                                                      ein permanent erregter Synchron-Motor. Die modulare Bauweise der Maschine erlaubt,
                                                                      dass ein neues Wicklungskonzept in der bestehenden Maschine getestet werden kann.
                                                                      Die neue Wicklung soll mit dem Hair-Pin-Verfahren erstellt werden. Ausschlaggebend
                                                                      für die Wahl dieses Verfahrens ist das hohe Potenzial zur industriellen Fertigung, die ein
                                                                      indirektes Ziel der Arbeit ist. Im Rahmen dieser Arbeit soll die neue Wicklung mit elek-
                                                                      tromagnetischen Simulationen geprüft werden, und auf Basis dieser Ergebnisse soll ein
                                                                      Prototyp gefertigt werden.

                                                                      Eckdaten der Maschine:
Abb. 1: 2D Modell des Stators mit Windungen und Rotor                 Die konstante abgegebene mechanische Leistung der Maschine liegt bei 2 kW bei einem
                                                                      Drehzahlbereich von 45 000 bis 50 000 rpm. Der Umrichter liefert einen Strom von maxi­
                                                                      mal 15 A bei einer Spannung von 100 V.

                                                                      Vorgehen: Für die Modellierung der Maschine wurde ein Python-Skript geschrieben, das
                                                                      ein 2D-Modell der Maschine generiert. Das Design, das sich aus den Anforderungen an
                                                                      die Maschine und den geometrischen Einschränkungen ergab, wurde mit S­ imulationen
                                                                      getestet und weiter optimiert. Um die Modelle zu erstellen und zum Lösen der elektro-
                                                                      magnetischen Simulationen wurde die Software Ansys Maxwell verwendet.

                                                                      Mit dem 2D-Modell wird nebst der abgegebenen mechanischen Leistung der Maschine
                                                                      die magnetische Feldverteilung im Stator ermittelt. Aus den Simulationen wird ebenfalls
                                                                      die Spannung ermittelt, die benötigt wird, damit sich ein Strom von 15 A einstellt. Zum
                                                                      Ermitteln der Hauptinduktivität wurde eine Simulation durchgeführt, bei der der Motor
Abb. 2: Oberflächen-3D-Mesh des Modells, das zum Bestimmen der
                                                                      im Reluktanzbetrieb ist, d. h., die Erregung durch den Permanentmagneten wird wegge-
Streuinduktivität verwendet wurde                                     lassen. Auf Basis des 2D-Modells wurde ein 3D-Modell des Stator-Paketes generiert, der
                                                                      Wickelkopf zum Bestimmen der Streuinduktivität wurde nachträglich designt und dahin-
                                                                      gehend optimiert, dass sich ein minimaler Wert für den Kupferwiderstand und die Streu-
                                                                      induktivität ergibt. Die Abb. 2 zeigt das vollständig vernetzte Modell mit Wickelkopf und
                                                                      Welle, aus dem die Streuinduktivität ermittelt wurde.

                                                                      Ergebnis: Auf Basis der Simulationen wurde die Maschine optimiert und ein Prototyp
                                                                      des Stators gefertigt. Die Abb. 3 zeigt das aus der Simulation ermittelte abgegebene
                                                                      mechanische Drehmoment abhängig vom Polradwinkel. Die Maschine wird bei einem
                                                                      Polradwinkel von 60° betrieben, was durch den Umrichter geregelt wird. Das erzeugte
                                                                      Drehmoment bei entsprechendem Winkel liegt bei 309 mNm, die abgegebene Leistung
                                                                      beträgt somit 1,62 kW. Die ermittelte Spannung liegt bei 51,7 V bei einem Strom von
                                                                      15 A, die aufgenommene elektrische Leistung beträgt so 1,86 kW. Dementsprechend
Abb. 3: Aus der Simulation ermittelte Drehmomentkurve der Maschine
                                                                      liegt der Wirkungsgrad der Maschine bei 87 %.
bei 50 000 rpm
                                                                      Aufgrund der geometrischen Einschränkungen entspricht die Leistung der Maschine
                                                                      nicht den geforderten 2 kW. Das Hauptziel der Arbeit war die Entwicklung eines neuen
                                                                      Wicklungsverfahrens für die bestehende Maschine, was erfolgreich realisiert werden
                                                                      konnte.

16                                                          HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Graduate Candidates    Nicolas Tobler, Raphael Unterer
                                                                       Examiner               Prof. Dr. Guido Schuster
                                                                       Co-Examiner            Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Zürich
                                                                       Subject Area           Artificial Intelligence

                                          Nicolas       Raphael
                                          Tobler        Unterer

Automatic Shot Transition Detection

                                                                       Introduction: VisuMAX is a medical laser device for refractive surgery built by Zeiss. Each
                                                                       surgery outputs a video clip that depicts the whole surgical procedure. Every video con-
                                                                       sists of a consecutive sequence of six different surgical steps. The goal of this work is to
                                                                       automatically segment the eye surgery videos into these classes using a deep learning
                                                                       approach. The segmentation is required to enable further video-based analysis of the
                                                                       surgery. This task is closely related to the shot boundary detection problem, which finds
                                                                       boundaries between two video shots.

                                                                       Approach: Two different approaches have been implemented in order to solve this prob-
                                                                       lem.

                                                                       At first, a 3D convolutional neural network has been trained on artificially generated
Simplified graph of the whole algorithm                                ­video sequences taken from a TV data set. This neural network is able to detect shot
Source: Own illustration
                                                                        boundaries accurately on TV clips. However, it has a poor performance on the surgical
                                                                        videos.

                                                                       Consequently, a second deep convolutional neural network has been designed to per-
                                                                       form a content classification on every frame. Six possible classes have been defined,
                                                                       where each represents a part of the surgery. First, each frame is pre-processed and
                                                                       fed through this frame classification network. Then, the most probable class sequence
                                                                       is evaluated by post-processing the class probabilities. The neural network has been
                                                                       trained end-to-end using a provided batch of 30 eye surgery videos. In order to provide
                                                                       ground truth, each video frame has been labeled by a human operator using a dedicated
                                                                       labeling tool.

                                                                       A Python API using Google Tensorflow has been built. It includes components for­
Outcome of post-processing shown on an example                         training and inference of the neural network, as well as tools for statistics and data set
Source: Own illustration
                                                                       handling.

                                                                       Conclusion: The deep convolutional neural network in combination with a Viterbi or
                                                                       long short-term memory (LSTM) neural network based post-processing algorithm is able
                                                                       to segment the videos properly. Over 90% of the predicted boundaries have less than
                                                                       two seconds deviation from the labeled data. Less than 10% poorly detected transitions
                                                                       ­remain. These outliers can be partly attributed to a low amount of training data.

Histograms of deviations from ground truth in seconds
Source: Own illustration

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                                                      17
Diplomanden            Marco Egger, Joel Hauser
                                                                          Examinator             Prof. Dr. Guido Schuster
                                                                          Experte                Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Zürich
                                                                          Themengebiet           Artificial Intelligence

                                         Marco             Joel
                                         Egger             Hauser

Embedded Real Time Computer Vision

                                                                          Einleitung: Bei Computer Vision geht es darum, dass eine Maschine Bilder verstehen
                                                                          kann. Kombiniert man eine Kamera mit Deep-Learning-Algorithmen, verleiht man einem
                                                                          Rechner eine neue Form der Wahrnehmung. Anwendungen finden sich zum Beispiel in
                                                                          der Automatisierungs-, Verkehrs- oder Sicherheitstechnik.

                                                                          Computer Vision ist sehr rechenintensiv, was für gewisse Anwendungen eine Hürde dar-
                                                                          stellt. Jedoch öffnen sich dank den enormen Fortschritten in der Technik neue Möglich-
                                                                          keiten. Leistungsfähige Rechner werden immer kleiner, und somit sinken Platz-, Ener-
                                                                          gie- und Kostenbedarf. Der Grafikkarten-Hersteller Nvidia veröffentlichte seit 2017 die
                                                                          Embedded Modelle Jetson TX2, Xavier und Nano speziell für KI-Anwendungen. Im Rah-
                                                                          men dieser Arbeit wollen wir diese eingebetteten Systeme für Computer Vision näher
Nvidia Jetson TX2 (links), Xavier (rechts oben), Nano (rechts unten)      betrachten. Ausserdem schneidet diese Arbeit das Thema Tiefenbilder für Computer Vi-
Eigene Darstellung                                                        sion an. Bei Tiefendaten handelt es sich um Bilder, bei denen der Wert eines Pixels der
                                                                          Distanz zwischen Kamera und fotografiertem Gegenstand entspricht. Mit diesen Daten
                                                                          erhält man weitere Informationen über die Umgebung und ermöglicht es, Objekte zu
                                                                          unterscheiden, die man mit Farbbildern alleine nicht klassifizieren könnte. Zum Beispiel
                                                                          ist es in einem Farbbild schwierig, eine weisse runde Scheibe von einer weissen Kugel zu
                                                                          unterscheiden.

                                                                          Ziel der Arbeit: Das Ziel dieses Projekts ist es, einen Ablauf zu schaffen, wie man von
                                                                          einem neuronalen Netzwerk, das auf einem Personal Computer trainiert wurde, auf
                                                                          einen Jetson TX2 portieren kann. Es werden zwei Abläufe beschrieben: Beim ersten
                                                                          wird das neuronale Netzwerk mit Matlab und beim zweiten mit TensorFlow trainiert.
                                                                          Der Ablauf soll gut nachvollziehbar dokumentiert werden, damit er für spätere Anwen-
                                                                          dungen einfach übernommen und abgeändert werden kann. Zusätzlich soll der Jetson
Ablauf Portierung von Host (grün) auf Jetson (blau) mit Matlab
                                                                          TX2 mit seinen Nachfolgermodellen Xavier und Nano verglichen werden, um das pas-
Eigene Darstellung
                                                                          sende G­ erät für die jeweilige Anwendung zu finden. Für Computer Vision sollen Bilder
                                                                          und Videostreams aufgenommen werden können. Dafür wird in dieser Arbeit mit der
                                                                          Realsense-D415-Kamera von Intel gearbeitet. Diese Kamera ist fähig, Farb- und Tiefen-
                                                                          bilder mit bis zu 60 Frames pro Sekunde zu streamen. Ein neuronales Netzwerk soll so
                                                                          erweitert werden, dass es nicht nur Farb-, sondern auch Tiefenbilder verarbeiten kann.
                                                                          Eine Klassifizierung auf dem Nvidia Jetson soll in Echtzeit, dies bedeutet mit mindestens
                                                                          10 Frames pro Sekunde, möglich sein.

                                                                          Ergebnis: Es ist gelungen, einen Ablauf zu schaffen, in dem man den Deep-Learning-­
                                                                          Algorithmus auf den Jetson TX2 portieren kann. Dieser Ablauf ist Schritt für Schritt in
                                                                          den jeweiligen Projektordner beschrieben. Es kann je nach Anwendung Matlab oder
                                                                          ­P ythons TensorFlow-Framework verwendet werden. Auch wurde der Trade-off von Leis-
Computer Vision mit Farb- und Tiefendaten auf Nvidia Jetson TX2            tungsfähigkeit und Preisklasse der verschiedenen Jetson-Maschinen verglichen; somit
Eigene Darstellung                                                         kann das bestmögliche Modell für die gewünschte Anwendung gebraucht werden. Wir
                                                                           haben es geschafft, die Intel-Realsense-D415-Kamera auf dem Nvidia Jetson in Betrieb
                                                                           zu nehmen und sie via Python und C++ anzusteuern. Eine mögliche Ansteuerung ist do-
                                                                           kumentiert. Ausserdem haben wir ein neuronales Netz für Farb- und Tiefendaten erstellt,
                                                                           das eine Kugel von einer runden Scheibe unterscheiden kann.

18                                                              HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Graduate Candidates    Tino Andreia Caspar, Pascal Horat
                                                                       Examiner               Prof. Dr. Markus Kottmann
                                                                       Co-Examiner            Dr. Markus A. Müller, Frei Patentanwaltsbüro AG, Zürich
                                                                       Subject Area           Control Theory
                                                                       Project Partner        Mecos AG, Zürich, ZH

                                      Tino Andreia       Pascal
                                      Caspar             Horat

Optimized MIMO-Control for Magnetic Bearing Systems

                                                                       Introduction: Fast spinning machinery such as turbo pumps, compressors, turbo blow-
                                                                       ers or centrifuges are used in many applications across different industries. The main
                                                                       advantages of the high rotational speeds (which can amount to tens of thousands of
                                                                       revolutions per minute) include an overall greater efficiency and a similar power output
                                                                       at a reduced system size. The major drawback though, is the increased performance re-
                                                                       quirement of the shaft bearings. Above certain rates of rotation, conventional methods
                                                                       like sleeve or roller bearings are no longer applicable due to friction and abrasion.

                                                                       This is where so-called active magnetic bearings (AMBs) come into play. In AMBs, the
                                                                       turning arbor is levitated and positioned by means of electromagnets. Since there is no
                                                                       direct contact between moving parts of the machinery, magnetic bearings represent a
Generalized Notch Filter inserted into Control Loop                    sophisticated, wear-free alternative to conventional systems.
Source: IEEE Trans. on CST, ID: 1063-6536(96)06624-9
                                                                       By letting the shaft hover freely, it can be rotated around its inertial axis instead of its
                                                                       geometric one. In this way, almost no mass unbalances occur, leading to a minimi­zation
                                                                       of possible vibrations. One way to achieve this is by inserting a notch filter into the con-
                                                                       trol loop that removes unbalance disturbances from the measured position signals.

                                                                       Objective: For the above mentioned filter to work, the different frequency responses of
                                                                       the magnetic bearing have to be measured and stored before deployment. This data is
                                                                       used to parametrize the rotational speed dependent notch filter. The amount of metered
                                                                       data can be quite extensive. If the quantity of the data is reduced, demands for the hard-
                                                                       ware capabilities decrease and potential cost savings arise.

                                                                       In the current solution, the frequency responses are approximated by third order poly­
                                                                       nomials, and only their coefficients are kept. The frequency responses are then recalcu-
Robustness Radius of decoupled Adaption Matrix                         lated from the coefficients in real time during operation.
Own Depiction
                                                                       The objective of this thesis is to investigate further data reduction, one strategy being
                                                                       a decoupling of the system channels. For evaluating the usefulness of the developed
                                                                       ­algorithms, the primary cost function is the resulting robustness of the whole system and
                                                                        not the actual Goodness of fit.

                                                                       Result: Several different approaches to approximate the frequency responses are pur-
                                                                       sued. They include iterative as well as non-iterative solutions. Various strategies are em-
                                                                       ployed and combined to find the most effective one in terms of results and calculation
                                                                       time.

                                                                       It is shown that a substantial reduction in the amount of data is indeed possible, while
                                                                       maintaining robustness, stability and convergence time. The best outcomes are achieved
                                                                       by solving an optimization problem based on the eigendecomposition of the system.
Third order Polynomial Approximation of Phase Response
Own Depiction

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                                                      19
Graduate Candidates    Marcel Giger, Silvio Marti
                                                                    Examiner               Prof. Dr. Markus Kottmann
                                                                    Co-Examiner            Dr. Markus A. Müller, Frei Patentanwaltsbüro AG, Zürich
                                                                    Subject Area           Control Theory

                                         Marcel   Silvio
                                         Giger    Marti

Trajectory control and waypoint guidance for a blimp

                                                                    Introduction: The development in recent years has shown several different use-cases for
                                                                    zeppelins and other lighter-than-air airships. HSR has developed its own airship, which
                                                                    has to operate energy self-sufficiently and autonomously.

                                                                    The airship’s board controller is a wePilot4000 of weControl SA, which contains a GPS
                                                                    module, a magnetometer, a 9 axis accelerometer and a barometer and is able to drive all
                                                                    actuators. The wePilot is programmed in Oberon, a programming language developed
                                                                    at the ETH.

                                                                    Objective: The position and flight attitude of the airship is to be calculated from the raw
                                                                    sensor data. The main goal of this thesis is to develop the control algorithm for an auto-
                                                                    pilot, which is able to navigate through a set of waypoints in a given sequence. In order
Planned trajectory calculation visualisation                        to achieve this, test flights have to be performed and the data obtained has to be utilized
Own illustration
                                                                    to create a model of the plant.

                                                                    Result: The controllers were developed with a model-based approach and its parameters
                                                                    were found with the LQR method and verified with test flights.

                                                                    The HSaiR airship is now able to estimate its own flight attitude and position accurately
                                                                    out of raw sensor data. These parameters allow the airship to successfully navigate along
                                                                    a given set of waypoints without external assistance. These capabilities have been prov-
                                                                    en in extensive tests in the area around the HSR and over Lake Zurich.

Planned (red) compared to flown (blue) course
Own illustration

The airship over Lake Zurich
Own picture

20                                                        HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Graduate Candidates   Alexandre Filipe Carvalhal Da Silva, Boris Pantic
                                                                         Examiners             Prof. Dr. Heinz Mathis, Nicola Ramagnano
                                                                         Co-Examiner           Mischa Sabathy, Ampegon AG, Turgi, AG
                                                                         Subject Area          Digital Image Processing
                                                                         Project Partner       IMITec GmbH, Meilen, ZH

                                        Alexandre Filipe     Boris
                                        Carvalhal Da Silva   Pantic

Automated Non-Destructive Structural Testing for Airspace Applications

                                                                         Introduction: A common problem of airplanes is the accumulation of water inside the
                                                                         honeycomb structure of the rudder. While the airplane is on the ground, it is affected
                                                                         by climate conditions, especially by humidity. During the flight, the humidity condenses
                                                                         inside the structure and additional water finds its way to the inside. That is problematic
                                                                         because the temperature drops below the freezing point. As the water freezes, its vol-
                                                                         ume increases. The honeycomb structure cannot withstand the pressure and breaks. To
                                                                         find such damages, non-destructive testing is used. The testing is usually done manually
                                                                         by two technicians on a crane. This method has a high-risk factor for damaging the air-
                                                                         plane structure and is time demanding.

                                                                         Objective: The detection of potential damages is done by analyzing thermography im-
Concept of the functionality of the robot                                ages of the airplane structure. The idea is to improve such testing, by using a robot.
                                                                         Moreover, the robot should be able to climb automatically on the airplane, define its own
                                                                         position, take thermography images and store them.

                                                                         The goal of this thesis is to create two algorithms: a positioning algorithm and a pro-
                                                                         cessing algorithm, which merges all thermography images and provides the means for
                                                                         damage and feature detection. In addition to the algorithms, a graphical user interface
                                                                         should be created for analyzing the features and give the user the possibility of changing
                                                                         its attributes and creating a log file with all the information.

                                                                         Procedure / Result: The hardware used to capture the thermography images was pro-
                                                                         vided by IMITec, hence the focus of this project is mainly on the algorithm. For the posi-
                                                                         tioning, a prototype is created and various camera types and camera positions under dif-
                                                                         ferent light conditions are compared, to provide an optimal resolution for the calculation.
Calculation of the robot’s position through optical cameras              A graphical user interface is designed to display the detected features, damages, and the
                                                                         merged images. Additional features are implemented, allowing the user to analyze all
                                                                         the images, to add, change or remove features, and to create a log file.

Evaluation of the thermal images and structural features (blue: water,
red: feature)

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                                                       21
Diplomanden            Lukas Ledermann, Dino Schnider
                                                                       Examinator             Prof. Dr. Guido Schuster
                                                                       Experte                Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Zürich
                                                                       Themengebiet           Digital Signal Processing

                                       Lukas            Dino
                                       Ledermann        Schnider

Gestensteuerung für Haushaltgeräte

                                                                       Aufgabenstellung: Der Industriepartner möchte die Bedienung eines Dunstabzuges über
                                                                       Gestensteuerung evaluieren. Dieser soll als Funktionsmuster so umgebaut werden, dass
                                                                       mit verschiedenen Gesten die Funktionalität gesteuert werden kann. Um dies zu errei-
                                                                       chen, bedarf es geeigneter Sensoren und dazugehörender Gesten. Diese Handbewe-
                                                                       gungen werden darauf in einer Gestendatenbank mit dazugehörenden Videoströmen
                                                                       abgespeichert.

                                                                       Das Funktionsmuster soll in Echtzeit (weniger als eine Sekunde nach dem Beenden der
                                                                       Geste) angesteuert werden. Es wird eine Erkennungsrate von 90 % angestrebt.

                                                                       Vorgehen / Technologien: In einem ersten Schritt wurden verschiedene Sensortypen
                                                                       ­analysiert. Es wurde festgelegt, dass sowohl eine kapazitive als auch eine optische Me-
Verwendeter Dunstabzug                                                  thode zu verfolgen ist.
Handelsübliches Modell
                                                                       Optisch:
                                                                       Zu Beginn der Arbeit wurden verschiedene Kameras analysiert. Die besten Ergebnisse
                                                                       versprach eine Farbkamera mit Fischauge von 120° Sichtfeld. Diese ist mittig auf der
                                                                       Vorderseite des Dampfabzuges befestigt und nach unten gerichtet. Es wurden zwei
                                                                       ­Varianten implementiert. In der ersten Variante wird alle 66 ms ein Differenzbild zwi-
                                                                        schen dem aktuellen und dem Hintergrundbild berechnet. Dieses Differenzbild wird
                                                                        mit dem vergangenen Differenzbild kreuzkorreliert, um die Veränderung auszuwer-
                                                                        ten. In der zweiten Variante wurde die Bewegungserkennung erweitert, sodass kom-
                                                                        plexere B
                                                                                ­ ewegungen (zweidimensional) ausgeführt werden können. Die Hand wird als
                                                                        Ausschnitt gespeichert, im nächsten Bild zweidimensional kreuzkorreliert und der neue
                                                                        ­Ausschnitt wieder gespeichert.
Empfangene Signale des kapazitiven Sensors pro Geste (normalisiert)    Kapazitiv:
Eigene Darstellung
                                                                       Als Erstes wurde ein PCB gefräst. Es besteht aus zwei kapazitiven Feldern, die auf der
                                                                       ­Unterseite abgeschirmt sind. Als Kapazitiv-zu-Digital-Wandler wird der FDC 1004 von
                                                                        Texas Instruments verwendet. Um Trainingsdaten zu erhalten, wurde ein Satz von vier
                                                                        Gesten mit je 100 Wiederholungen aufgezeichnet. Aus diesen Datenströmen wurde eine
                                                                        Zeichenabfolge generiert, um ein Hidden-Markov-Modell (HMM) zu trainieren. Dieses
                                                                        berechnet aus der Zeichenabfolge die Wahrscheinlichkeit einer Geste.

                                                                        Für beide Methoden wurde ein Matlab-Programm entwickelt, um die Daten auszuwer-
                                                                        ten und grafisch darzustellen. Da die Abzugshaube nicht direkt angesteuert werden
                                                                        kann, wird dies über eine Fernbedienung gelöst. Diese wird von einer Arduino geschal-
                                                                        tet. Das hat jedoch den Nachteil, dass eine zusätzliche Verzögerung von 600 ms im
                                                                       ­System auftritt.

Signalpfad zur Ansteuerung des Dampfabzuges                            Ergebnis: Beide Ansätze funktionieren, wenn die Gesten nach Definition ausgeführt
Matlab, Arduino                                                        ­werden. Es können jeweils vier verschiedene Gesten erkannt werden. Dies ist noch
                                                                        ausbau­fähig. Kapazitiv könnten die Gesten nach Geschwindigkeit unterschieden wer-
                                                                        den, o
                                                                             ­ ptisch gäbe es weitere Möglichkeiten mit einem neuronalen Netzwerk.

22                                                           HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Diplomanden            Petar Knezevic, Raphael Leutenegger
                                                                       Examinator             Prof. Erwin Brändle
                                                                       Experte                Theo Scheidegger, Swens GmbH, Schänis, SG
                                                                       Themengebiet           Embedded Systems

                                         Petar         Raphael
                                         Knezevic      Leutenegger

Eurobot 2019 «Atom Factory»
Subteam B

                                                                       Einleitung: Eurobot ist ein Robotikwettbewerb, der auf nationaler und internationa-
                                                                       ler Ebene ausgetragen wird. Dabei messen sich die teilnehmenden Studententeams
                                                                       und ­Roboterclubs mit ihren autonom agierenden Robotern im Lösen von anspruchsvol-
                                                                       len Aufgaben. Wie in den vergangenen Jahren war die HSR auch im Frühjahr 2019 mit
                                                                       einem Team am Eurobot-Wettbewerb vertreten. An den SwissEurobotopen vom 9. bis
                                                                       10. Mai 2019 strebte das HSR-Team einen Podestplatz an, um sich so für die anschlies-
                                                                       senden internationalen Eurobotopen in Frankreich zu qualifizieren.

                                                                       Das Thema des Eurobot-Wettbewerbs 2019 lautete «Atom Factory». Gegenstand der
                                                                       verschiedenen Aufgaben waren Atome in Form von Eishockeypucks. Durch das erfolg­
                                                                       reiche Lösen verschiedener Teilaufgaben konnten die Roboter Punkte erringen. Die ver-
Grosser Roboter (links) und kleiner Roboter (rechts)                   bindlichen Eurobot-Spielregeln wurden wiederum in einem umfassenden Regelwerk
Eigene Darstellung                                                     festgelegt und waren unter www.eurobot.org publiziert.

                                                                       Das HSR-Team 2019 «Highly Scientific Robot» konstituierte sich aus vier Studierenden
                                                                       der Fachrichtung Elektrotechnik sowie drei Studierenden der Fachrichtung Maschinen-
                                                                       technik | Innovation. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit sowie der vorausgehenden Studien-
                                                                       arbeit wurden in den jeweiligen Sub-Teams unterschiedliche Themengebiete bearbeitet.

                                                                       Vorgehen: In intensiver interdisziplinärer Zusammenarbeit haben die jeweiligen Sub-
                                                                       Teams der beiden Fachrichtungen gemeinsam einen kleinen und einen grossen Roboter
                                                                       entworfen, konstruiert und für den Eurobot-Wettbewerb optimiert.

                                                                       Die vorliegende Bachelorarbeit baute auf den in der vorangegangenen Studienarbeit
                                                                       ­erarbeiteten Konzepten und Komponenten auf. Dabei wurden die einzelnen Subsysteme
                                                                        schrittweise erweitert und ergänzt sowie schliesslich zu einem funktionierenden Ge-
Strategie Grosser Roboter                                               samtsystem vereint.
Spielfeld aus Eurobot Rules 2019 (www.eurobot.org)
                                                                       Die verschiedenen Komponenten wurden erfolgreich in Betrieb genommen, mittels Unit-
                                                                       Tests verifiziert und zuverlässig in das System eingebunden. Die internen Abläufe in den
                                                                       Robotern wurden weitgehend als Finite State Machines (FSM) in der Firmware umge-
                                                                       setzt. Die Strategieeinheit wurde aufgrund ihrer Komplexität vollständig neu konzipiert,
                                                                       implementiert und ebenfalls erfolgreich getestet. Damit können neue Strategien schnell
                                                                       definiert und einfach über das Touch-Display ausgewählt werden.

                                                                       Ergebnis: Die beiden Roboter wurden termingerecht auf die SwissEurobotopen fertig­
                                                                       gestellt. Die verschiedenen Module in Hard- und Software sowie die Strategieeinheit
                                                                       funktionierten zuverlässig.

                                                                       Das ambitionierte Ziel, sich für die internationalen Eurobotopen zu qualifizieren, wurde lei-
                                                                       der nicht erreicht. Im Viertelfinal schied das HSR-Team gegen den Roboter Club Rappers-
HSR-Team 2019: «Highly Scientific Robot»
                                                                       wil aus – den späteren Schweizer Meister. Bei der Kollision mit einem Gegner erlitt der
Eigene Darstellung
                                                                       grosse Roboter zudem einen mechanischen Defekt. In der Folge konnte das Team ledig-
                                                                       lich den kleinen Roboter einsetzen. Das HSR-Team 2019 «Highly Scientific Robot» be­
                                                                       endete den SwissEurobotopen-Wettbewerb schliesslich auf dem sechsten Rang.

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                                                       23
Diplomanden            Marcel Iten, Florian Keller
                                                             Examinator             Prof. Erwin Brändle
                                                             Experte                Theo Scheidegger, Swens GmbH, Schänis, SG
                                                             Themengebiet           Embedded Systems

                                     Marcel   Florian
                                     Iten     Keller

Eurobot 2019 «Atom Factory»
Subteam A

                                                             Ausgangslage: Eurobot ist ein internationaler Roboterwettbewerb, an dem sich jedes
                                                             Jahr Studententeams und Roboterclubs mit ihren autonom agierenden Robotern messen
                                                             können. Dabei haben die selbst gebauten Roboter klar definierte Aufgaben zu lösen, um
                                                             damit möglichst viele Punkte zu erzielen.

                                                             Auch im Frühjahr 2019 nahm die HSR mit einem siebenköpfigen Team an den Euro-
                                                             bot-Wettkämpfen teil. Die vier Elektrotechnik-Studenten konstituierten sich in zwei Sub-
                                                             Teams und lösten primär die elektrotechnischen Herausforderungen, während sich drei
                                                             Maschinentechnik-Studenten mit der Konstruktion der Roboter beschäftigten.

                                                             Die Eurobot-Projektarbeit an der HSR erstreckt sich jeweils über zwei Semester. Im
                                                             ­vorangegangenen Herbstsemester wurden im Rahmen von Studienarbeiten einzelne
Eurobot-Team 2019                                             Teilsysteme für die Roboter vorbereitet und die wesentlichen Konzepte ausgearbeitet.
Eigene Darstellung
                                                              Die vorliegende Bachelorarbeit stellt damit den zweiten Teil des Eurobot-Projektes dar
                                                              und umfasst die Fertigstellung der Roboter sowie die Teilnahme am Wettbewerb.

                                                             Das erklärte Ziel des ganzen HSR-Teams war es, mit den selbst entwickelten Robotern
                                                             an der Schweizer Meisterschaft im Frühling 2019 erfolgreich teilzunehmen und einen
                                                             ­Podestplatz zu erreichen.

                                                             Aufgabenstellung: In einem ersten Schritt wurden die vorbereiteten Teilsysteme im Rah-
                                                             men dieser Bachelorarbeit vervollständigt. Dies umfasste unter anderem die Program-
                                                             mierung eines Displays, die Integration und Inbetriebnahme diverser Aktoren und Sen-
                                                             soren sowie die Einbindung der Gegnererkennung in das Gesamtsystem. Zusätzlich war
                                                             ein neues PCB zu entwickeln, das als Adapterboard die verschiedenen Schnittstellen des
                                                             Maincontrollers bereitstellt.
Elektrische Komponenten kleiner Roboter
                                                             Im nächsten Schritt wurden die vorbereiteten Module in die Roboter verbaut und in
Eigene Darstellung
                                                             ­Betrieb genommen. Dabei konnten diverse Aktoren und Sensoren in Baugruppen zu-
                                                              sammengefasst und in der Roboter-Firmware abstrahiert werden. Die komplexen Ab-
                                                              läufe wurden in individuell angepassten Finite State Machines (FSM) umgesetzt.

                                                             Abschliessend folgten ausgiebige Tests und das Vorbereiten der Roboter für den Euro-
                                                             bot-Wettbewerb.

                                                             Ergebnis: Das HSR-Eurobot-Team 2019 «Highly Scientific Robot» konnte mit gut funk-
                                                             tionierenden Robotern an der Schweizer Meisterschaft teilnehmen. Die beiden Roboter
                                                             vermochten sich in den Gruppenspielen erfolgreich gegen diverse Gegner zu behaupten
                                                             und konnten schliesslich in der Finalrunde teilnehmen. Mit dem sechsten Schlussrang an
                                                             den SwissEurobot 2019 wurde das Ziel eines Podestplatzes leider verfehlt, da ein Robo-
                                                             ter bei einer Kollision beschädigt wurde. Dennoch ist das HSR-Team mit dem erreichten
Fertige Roboter
                                                             Ergebnis zufrieden, es konnten zwei technisch ausgereifte und konkurrenzfähige Robo-
Eigene Darstellung
                                                             ter entwickelt werden.

                                                             Die in der Bachelorarbeit bearbeiteten Teilsysteme wie das Adapterboard zum Main­
                                                             controller, das Display oder auch die Implementierung der unterschiedlichen FSM haben
                                                             sich bewährt und arbeiten zuverlässig.

24                                                 HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Diplomanden            Pascal Melchior Jauch, Michael Zimmermann
                                                                       Examinator             Prof. Erwin Brändle
                                                                       Experte                Theo Scheidegger, Swens GmbH, Schänis, SG
                                                                       Themengebiet           Embedded Systems

                                         Pascal Melchior Michael
                                         Jauch           Zimmermann

Indoor Localization
System zur Positionsbestimmung bei Eurobot

                                                                       Einleitung: Eurobot ist ein internationaler Wettbewerb für autonom agierende Roboter.
                                                                       Dabei bewegen sich die Roboter der beteiligten Teams auf einem eng bemessenen Spiel-
                                                                       tisch, und die gestellten Aufgaben sollten kollisionsfrei bewältigt werden. Die HSR stellt
                                                                       regelmässig Teams, die mit ihren Robotern an Eurobot teilnehmen.

                                                                       Um die eigenen Roboter-Bewegungen und -Spielzüge optimal planen zu können, ist es
                                                                       vorteilhaft, zu wissen, wo sich die gegnerischen Roboter auf dem Spielfeld befinden. Zu
                                                                       diesem Zweck erlauben es die Eurobot-Regeln, eine eigene Hardware auf jedem gegne-
                                                                       rischen Roboter sowie an drei Positionen am Spielfeldrand anzubringen. Damit kann eine
                                                                       Bestimmung der Gegnerpositionen umgesetzt werden.

                                                                       Ausgangslage: Frühere studentische Projektarbeiten bewerkstelligten die Positions­
Systemaufbau des «Indoor Localization System»                          bestimmung mit Linienlasern, die um die eigene Hochachse rotieren und auf den geg-
Eigene Darstellung
                                                                       nerischen Robotern angebracht werden (Laser-Beacons). Die Fixed-Beacons am Spiel-
                                                                       feldrand beinhalten Sensoren, um den rotierenden Laserstrahl der Laser-Beacons zu
                                                                       detektieren. Mit einem Mikrocontroller werden aus den Zeitdifferenzen zwischen den
                                                                       einzelnen Laserimpulsen die Winkel bestimmt, die der Roboter mit den Fixed-Beacons
                                                                       aufspannt. Mit der Formel von Tienstra kann aus diesen Winkeln die Position des Robo-
                                                                       ters berechnet werden.

                                                                       Die bis anhin bestehenden Lösungen funktionieren gut mit einem Roboter. Sollen je-
                                                                       doch mehrere Roboter gleichzeitig geortet werden, wird die berechnete Position fehler-
                                                                       haft. Der Grund liegt darin, dass sich die einzelnen Laserimpulse nicht mehr eindeutig
                                                                       dem jeweiligen Laser-Beacon zuordnen lassen. Ziel dieser Arbeit ist es, das System so zu
                                                                       erweitern, dass eine zuverlässige Positionsbestimmung von mehreren Robotern ermög-
Prinzip der Infrarotidentifikation parallel zum Laserimpuls
                                                                       licht wird.
Eigene Darstellung
                                                                       Ergebnis: Das Hauptproblem, das in der Identifikation der einzelnen Laserimpulse liegt,
                                                                       wurde durch gleichzeitiges Übertragen eines modulierten Infrarotsignals gelöst. Dabei
                                                                       wird jedem Laser-Beacon ein eigenes Identifikationsmuster zugeordnet. Dazu musste
                                                                       das bestehende Fixed-Beacon-System um die nötigen Sensoren und die Auswerte­
                                                                       elektronik erweitert werden. Die Laser-Beacons wurden so realisiert, dass sie in der Lage
                                                                       sind, Infrarotdaten zu generieren und parallel zum Laserimpuls auszusenden.

                                                                       Die bestehende Software für die Fixed-Beacons wurde dahingehend ergänzt, dass die
                                                                       Infrarotdaten im Hintergrund verarbeitet und das empfangene Identifikationsmuster ent-
                                                                       schlüsselt werden kann. Die eigentliche Positionsbestimmung wird periodisch für alle zu
                                                                       ortenden Laser-Beacons mithilfe der gemessenen Zeitdifferenzen durchgeführt. Die be-
                                                                       rechneten Positionsdaten werden anschliessend über WLAN den eigenen Robotern zu-
                                                                       gänglich gemacht sowie auf einem Webserver dargestellt. Dadurch können die Positi-
Systemkomponenten: Laser-Beacon (links) und Fixed-Beacon (rechts)
Eigene Darstellung                                                     onsdaten auf einem browserfähigen Gerät angezeigt werden.

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                                                    25
Diplomanden            Stefan Kenel, Fabian Suter
                                                                         Examinator             Dr. Turhan Demiray
                                                                         Experte                Dr. Martin Geidl, FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz, Windisch, AG
                                                                         Themengebiet           Energiesysteme

                                       Stefan          Fabian
                                       Kenel           Suter

Dynamische Verteilnetzkomponenten
Modellierung, Simulation und Regelung

                                                                         Ausgangslage: Die sich ändernde Struktur der Energiesysteme zeigt, dass sich mit dem
                                                                         Trend zu erneuerbaren Energieformen die Anforderungen an die Netzstabilität substan-
                                                                         ziell verändert haben. Dieser Umschwung bringt neue Herausforderungen mit sich. Die
                                                                         zeitliche und räumliche Leistungsbilanz sowie die dynamische Netzsicherheit müssen zur
                                                                         Aufrechterhaltung unserer Energieversorgung nach wie vor gewährleistet sein.

                                                                         Durch den Ausbau erneuerbarer Energiequellen und die damit schwindenden Massen-
                                                                         trägheiten hat sich die Regelung umrichterbasierter Einheiten als zusätzliche Herausfor-
                                                                         derung entpuppt.

                                                                         Die Fallstudien sollen dabei den Einfluss verschiedener Umrichtertechnologien auf unter-
                                                                         schiedliche Formen des Netzbetriebs untersuchen.
Konverteraufbau einer erneuerbaren Energiequelle
Grid Forming Converter Control For Low Inertia Power Grids
                                                                         Vorgehen: Das Aufbauen des CIGRE-Benchmark-Netzes für Mittelspannung gehörte
                                                                         nebst dem Erstellen neuer Regelstrukturen und Komponenten zu den Hauptaufgaben.
                                                                         So kamen virtuelle Synchronmaschinen (VSM) als Reglerstruktur (bei Windkraftwerken
                                                                         und Batteriespeichern) und Stromregler (bei Photovoltaikanlagen und Brennstoffzellen)
                                                                         zum Einsatz.

                                                                         Sobald der gesamte Netzaufbau bereitgestellt war, konnten mit dem Verteilnetzmodell
                                                                         und dem korrespondierenden Verbundsystemmodell verschiedene Szenarien, beispiels-
                                                                         weise ein Inselbetrieb und dessen Resynchronisation, an das Verbundsystem simuliert
                                                                         werden.

                                                                         Ergebnis: Die Fallstudien zeigten die Tendenz auf, dass im erstellten CIGRE-Benchmark-
                                                                         Netz dank der VSM-Regelung (Grid-Supporting-Umrichter) eine Resynchronisation beim
                                                                         Trennen wie auch beim Zuschalten des Microgrids stattfindet. Das Microgrid arbeitet
Simulation des Frequenzverhaltens ausserhalb des Microgrid (blau) und
                                                                         dabei autonom und stabil weiter. Werden wie heutzutage nur Grid-Feeding-Umrichter
innerhalb des Microgrid (rot)
Eigene Darstellung                                                       eingesetzt, kann keine stabile Lage in einem künftigen System gewährleistet werden.
                                                                         Dies bedeutet, dass die zukünftigen Energiesysteme auf die neue Regelstruktur ange-
                                                                         wiesen sind.

Netzaufbau mit erneuerbaren Energiequellen
Benchmark Systems for Network Integration of Renewable and Distributed Energy Resources

26                                                             HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Diplomand            Gion Luis Riedi
                                                                         Examinator           Dr. Turhan Demiray
                                                                         Experte              Dr. Martin Geidl, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Windisch, AG
                                                                         Themengebiet         Energiesysteme

                                                          Gion Luis
                                                          Riedi

Vergleich von Grid-Forming und Grid-Feeding Umrichtern in trägheitsarmen
Energiesystemen
                                                                         Einleitung: Die weltweite Energieproduktion befindet sich im Wandel. Die konventio-
                                                                         nellen Synchrongeneratoren werden immer häufiger von auf Umrichtern basierenden,
                                                                         erneuerbaren Energien verdrängt. Dieser Wandel hat zur Folge, dass sich der Anteil der
                                                                         rotierenden Trägheit der Synchrongeneratoren stetig verringert. Denn bei der Leistungs-
                                                                         elektronik in den Umrichtern fehlt diese Trägheit gänzlich, was einen negativen Einfluss
                                                                         auf das elektrische Netz hat. Ohne diese Trägheit reagiert die Netzfrequenz sensibler
                                                                         auf Störungen, was zu Instabilität führen kann. Um diese Instabilität zu vermeiden, wird
                                                                         den Umrichtern eine virtuelle Trägheit beigefügt, die diejenige der Synchronmaschinen
                                                                         emulieren soll.

                                                                         Vorgehen: Um diese virtuelle Trägheit beizufügen, werden Regler implementiert, die das
Abb. 1: Frequenzveränderung bei einer Störung:                           Schwingungsverhalten der Synchrongeneratoren nachahmen. In dieser Arbeit werden
(A) Synchrongenerator, (B) Umrichter ohne, (C) mit virtueller Trägheit   drei Regler implementiert, nämlich Active Power Droop Control, Virtual Inertia Emulation
                                                                         und Matching Control. Mit diesen Reglern ausgerüstet, werden die Umrichter in ein Test-
                                                                         netz (Abb. 3) integriert und miteinander verglichen. Im Testnetz werden die Synchron-
                                                                         generatoren G2 und G4 jeweils mit einem dieser Umrichter ersetzt. Um einen fairen Ver-
                                                                         gleich zu gewährleisten, sind alle physikalischen Testbedingungen identisch, wobei auch
                                                                         Zeitkonstanten und Trägheitskonstanten der Regler in Beziehung zueinander stehen.

                                                                          Ergebnis: Werden die Umrichter mit einem dieser Regler und dadurch mit virtueller Träg-
                                                                         heit ausgerüstet, nimmt die Stabilität im elektrischen Netz messbar zu. Mit zunehmen-
                                                                         der Trägheit verringert sich die Änderungsrate der Frequenz (ROCOF), wobei sich auch
                                                                         der Höchst- und Tiefststand der Frequenz (Nadir) verringert. Erstaunlich ist ebenfalls,
                                                                         wie schnell diese Regler arbeiten und sich nach einer Störung bei einem neuen Wert der
                                                                         ­Frequenz stabilisieren. In Anbetracht der sinkenden rotierenden Trägheit im elektrischen
Abb. 2: Frequenzverhalten bei einer Leistungserhöhung im Netz der
                                                                          Netz wird der Einsatz dieser Regler in der zukünftigen Energieproduktion einen immer
verschiedenen Umrichter
                                                                          grösseren Stellenwert haben.

Abb. 3: Testnetz

HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik                                                          27
Diplomanden            Lukas Gmünder, Gianluca Zanetti
                                                                 Examinator             Prof. Dr. Jasmin Smajic
                                                                 Experte                Dr. Petr Korba, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften,
                                                                                        Winterthur, ZH
                                                                 Themengebiet           Leistungselektronik

                                         Lukas     Gianluca
                                         Gmünder   Zanetti

Auslegung und Aufbau der Leistungselektronik für einen asynchronen Linearmotor (ALIM)

                                                                 Aufgabenstellung: Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist, die Positionsregelung für einen
                                                                 asynchronen Linearmotor zu entwerfen. Zudem soll die dazu notwendige Leistungs­
                                                                 elektronik ausgelegt und in Form eines PCB hergestellt werden.

                                                                 Vorgehen: Zu Beginn wurde eine Steuerung implementiert, um das Verhalten des ­Motors
                                                                 besser zu verstehen. Verschiedene Methoden der Regelung wurden evaluiert. Dabei hat
                                                                 die feldorientierte Regelung (FOC) am meisten überzeugt und wurde deshalb in dieser
                                                                 Arbeit verwendet. Für die Ausarbeitung der FOC wurde ein Asynchronmotor eingesetzt,
                                                                 da zu diesem Zeitpunkt kein Linearmotor vorhanden war. Mithilfe von PLECS und Simu-
                                                                 link wurde ein Modell der Regelung entworfen und durch Messungen am Asynchron-
                                                                 motor verifiziert. Bei der Ausarbeitung des PCB wurden als Erstes die Systemgrenzen
Leistungselektronik PCB mit Launchpad                            festgelegt, um die benötigten Bauteile bestimmen zu können. Das PCB wurde so aus-
Eigene Darstellung                                               gelegt, dass es mit der Realtime-Box von PLECS oder einem Microcontroller Launchpad
                                                                 von T­ exas Instruments angesteuert werden kann. Schliesslich konnte der Prototyp erfolg-
                                                                 reich getestet werden.

                                                                 Ergebnis: Die Regelung reagierte sehr sensibel auf die Motorparameter. Dies konnte
                                                                 ­jedoch durch sorgfältiges Ausmessen des Motors ausgeglichen werden. Die ausgeleg-
                                                                  ten Regler funktionierten wie gewünscht, und die Drehzahlrampe konnte erwartungsge-
                                                                  mäss abgefahren werden. Beim PCB wurden alle Bereiche erfolgreich auf ihre Funktion
                                                                  geprüft. Anhand von Versuchen mit Lastwiderständen konnte das PCB optimiert wer-
                                                                  den. Durch die Versuche mit dem Linearmotor wurde aufgezeigt, dass das PCB korrekt
                                                                  funktioniert.

Messversuch Drehzahlrampe am Asynchronmotor
Eigene Darstellung

Blockschaltbild Field Oriented Control
Eigene Darstellung

28                                                     HSR Hochschule für Technik Rapperswil  Bachelorarbeiten 2019  Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
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