BACHELORARBEITEN 2019 - Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik STUDIUM - HSR Hochschule für Technik ...
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Vorwort der Rektorin Sehr geehrte Damen und Herren Ich freue mich, Ihnen die Bachelorarbeiten des Herbstsemesters 2018/2019 und des Früh- jahrssemesters 2019 vorzustellen. Sie wurden von hochmotivierten Bachelorabsolventinnen und Bachelorabsolventen erarbeitet, die mit Stolz auf eine intensive und arbeitsreiche Zeit zurückblicken dürfen. Vor rund drei Jahren entschlossen sich knapp 400 junge Leute, ihr Studium an der HSR in einem der acht Bachelorstudiengänge in den Bereichen Technik, Informationstechnologie oder Bau- und Planungswesen aufzunehmen. Heute halten Sie das Resultat ihrer Abschluss- arbeiten in Ihren Händen. Es ist ein Einblick in die Vielfalt der Wissensgebiete, die unsere Studierenden als Themen ihrer Diplomarbeiten gewählt und zu einem wertvollen Ergebnis gebracht haben. Die HSR richtet sich kontinuierlich am Puls der Wissenschaft und der Praxis aus. Unsere enge Zusammenarbeit in der angewandten Forschung und Entwicklung mit der Wirtschaft und öffentlichen Institutionen liefert ein Spiegelbild der zukünftigen Bedürfnisse und der Herausforderungen in der Industrie und im Bau- und Planungswesen. Studierende aller Studienrichtungen erhalten im Rahmen des Unterrichts die Möglichkeit, in praxisorientier- ten Projekten mitzuwirken. Das schärft ihren Sinn für aktuelle Themen, für die Erarbeitung Foto: Timo Rüegg praxisnaher und zielorientierter Lösungsansätze und ermöglicht es ihnen, wichtige Kontakte für ihr berufliches Netzwerk bereits während des Studiums aufzubauen. Auch die Abschlussarbeiten befassen sich mit Lösungen für die Praxis. Die Studierenden wenden die gelernten Methoden und Kompetenzen an und beweisen ihre Fähigkeit, kom- plexe Aufgabenstellungen umfassend zu bearbeiten. Die Unternehmen und die öffentlichen Institutionen können also auf Fachkräfte zählen, die mit den aktuellen Herausforderungen vertraut sind und ihr Wissen für eine innovative Schweizer Wirtschaft einbringen können. Ich wünsche den Bachelorabsolventinnen und Bachelorabsolventen einen gelungenen Start ins Berufsleben und viel Erfolg, Freude sowie die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung auf ihrem weiteren beruflichen Weg Prof. Dr. Margit Mönnecke Rektorin HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 3
4 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Vorwort des Studiengangleiters Sehr geehrte Damen und Herren Kürzlich erschien in der Neuen Zürcher Zeitung ein Gastkommentar mit dem Titel «Die echte Emanzipation der Frauen erfolgt über die Mint-Fächer». Der Kommentator meint, dass generell in Westeuropa eine im Vergleich zu Ostasien starke Skepsis gegenüber Technik und Naturwissenschaft herrsche. Unverdrossen sei die Präferenz der Frauen für Geistes- und Sozialwissenschaften und diese Präferenz erweise sich als gesellschaftliches und lohntechnisches Handicap. Er begründet dies damit, dass die Frauen nach einem Abschluss in den Geistes- und Sozialwissenschaften kaum eine Stelle in ihrem Fachgebiet finden würden, sondern nur in einem Gebiet, in dem sie nicht die notwendigen Kompe- tenzen besitzen. Dieses Fehlen von Fachkompetenz in Recht, Ökonomie, Management, IT oder Engineering verschlechtere die weiblichen Aufstiegschancen und schlage sich auf den Lohn nieder. In dieser Broschüre finden Sie die Abstracts der diesjährigen Bachelorarbeiten des Studiengangs Elektrotechnik. Mit dem Abschluss als Bachelor of Science in Elektro technik weisen die Diplomanden ihre Fachkompetenz als Elektroingenieure nach. Die Absolventen werden keinerlei Mühe haben, eine Stelle in ihrem Fachgebiet zu finden, zu gross ist weiterhin der Ingenieurmangel. Leider befindet sich keine einzige Frau unter den Absolventen. Ich hoffe sehr, dass Technik und Naturwissenschaften auch in der westlichen Welt wieder ihren verdienten Stellenwert erlangen. Wenn die Mint-Fächer in der Volksschule interessant vermittelt werden und in der Gesellschaft angesehen sind, wählen Knaben und auch Mädchen wieder vermehrt technische Berufslehren und Ingenieurstudien. Wir benötigen diese Fachleute dringend. Ich gratuliere den Diplomierten herzlich zu ihrem erfolgreichen Abschluss und wünsche ihnen im Namen aller Dozentinnen und Dozenten für ihre berufliche und private Zukunft alles Gute. Ich hoffe, dass sie ihrer Hochschule weiterhin freundschaftlich verbunden blei- ben. Rapperswil, im September 2019 Prof. Reto Bonderer Studiengangleiter Elektrotechnik HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 5
Preisstifter Sensirion AG, Stäfa, ZH Sonova AG, Stäfa, ZH Swiss Engineering STV, Zürich 6 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Examinatoren Prof. Erwin Brändle 23–25 Dr. Turhan Demiray 26, 27 Prof. Guido Keel 36–41 Fabian Knutti 44 Prof. Dr. Markus Kottmann 19, 20, 33–35 Dr. Hans-Dieter Lang 42 Prof. Dr. Heinz Mathis 21, 42–45 Dan Mugioiu43 Nicola Ramagnano 21, 45 Prof. Dr. Guido Schuster 17, 18, 22 Prof. Dr. Jasmin Smajic 14, 15, 16, 28–30 Roman Willi 31 Prof. Dr. Paul Zbinden 31, 32 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 7
Experten Dr. Martin Geidl 26, 27 Stefan Hänggi 43–45 Dr. Petr Korba 14, 15, 16, 28–30 Dr. Markus A. Müller 19, 20, 33–35 Robert Reutemann 31, 32, 38, 41 Mischa Sabathy 21, 42 Theo Scheidegger 23, 24, 25 Arthur Schwilch 36, 37, 39, 40 Gabriel Sidler 17, 18, 22 8 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Themen Angewandter Elektromagnetismus: Felder und Wellen Auslegung eines synchronen Reluktanz-Linearmotors 14 Entwicklung eines kleinen asynchronen Linearmotors 15 Statorentwicklung einer PM-Synchronmaschine mit Hairpin Wicklungsverfahren 16 Artificial Intelligence Automatic Shot Transition Detection 17 Embedded Real Time Computer Vision 18 Control Theory Optimized MIMO-Control for Magnetic Bearing Systems 19 Trajectory control and waypoint guidance for a blimp 20 Digital Image Processing Automated Non-Destructive Structural Testing for Airspace Applications 21 Gestensteuerung für Haushaltgeräte 22 Embedded Systems Eurobot 2019 «Atom Factory» 23, 24 Indoor Localization 25 Energiesysteme Dynamische Verteilnetzkomponenten 26 Vergleich von Grid-Forming und Grid-Feeding Umrichtern in trägheitsarmen Energiesystemen 27 Leistungselektronik Auslegung und Aufbau der Leistungselektronik für einen asynchronen Linearmotor (ALIM) 28 Autokalibration des Encoder-Fehlers 29 Voltage Source Inverter für eine Solid State Transformer Anwendung 30 Mikroelektronik FPGA-basierter Analog-Digital-Wandler 31 Stream-basierte Bild-Skalierung im FPGA 32 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 9
Themen (Fortsetzung) Regelungstechnik Aufrechtes Pendel mit zwei Freiheitsgraden 33 Dynamisches Manövrieren eines Quadrokopters 34 Reibkraftmodell für die Systemsimulation von Ventilen 35 Sensorik Exhaled Air Analysis 36 Auswerteelektronik für induktiven Drehmoment-Sensor 37 Durchflussmessung mit Coriolis-Prinzip 38 Handtracking mit Ultraschall 39, 40 Optische Spektroskopie mittels Wellenlängenmodulation 41 Wireless Communications 3D-Printed Antenna for Automotive Radar Applications 42 Automatic EV Charging-Point Authentication Using V2X Communication 43 Drahtloser Gurtschlossschalter 44 Energieautarke Sensorik für Haushaltgeräte 45 10 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Bachelors, Diplomandinnen und Diplomanden Roman Peter Abt37 Albrecht Wendelin33 Angehrn Dominik42 Barbisch Lukas39 Bilous Igor14 Blickenstorfer Markus15 Boog Manuel39 Braun Alex32 Bresina Nicholas32 Burkhalter Fabian45 Caspar Tino Andreia 19 Cerny Michael33 Da Silva Alexandre Filipe Carvalhal 21 Denzler Daniel37 Efrem Daniel41 Egger Marco18 Engeler Pascal45 Geisser David38 Giger Marcel20 Gmünder Lukas28 Grab Tobias35 Gründler Jonas30 Gschwend Jonas Loris 43 Hauser Joel18 Horat Pascal19 Iten Marcel24 Jauch Pascal Melchior 25 Kaya Gökhan31 Keller Florian24 Kenel Stefan26 Knezevic Petar23 Küttel Kristian36 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 11
Bachelors, Diplomandinnen und Diplomanden (Fortsetzung) Ledermann Lukas22 Leutenegger Raphael23 Marti Silvio20 McDonald Jérôme 36 Merz Alex34 Müller Patrik44 Neurohr Florian29 Nyffenegger Michel André 35 Pantic Boris21 Riedi Gion Luis 27 Savic Dragan34 Schneider Matthias16 Schnider Dino22 Sprecher David40 Stamm Jonas Colin 30 Stgier Selina40 Suter Fabian26 Tobler Nicolas17 Unterer Raphael17 Wettstein Marcel38 Widmer Pascal44 Wiher Gian-Reto 43 Zanetti Gianluca28 Zimmermann Michael25 Zvyagin Alexandr41 12 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
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Diplomand Igor Bilous Examinator Prof. Dr. Jasmin Smajic Experte Dr. Petr Korba, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, ZH Themengebiet Angewandter Elektromagnetismus: Felder und Wellen Igor Bilous Auslegung eines synchronen Reluktanz-Linearmotors Aufgabenstellung: Das Ziel der Arbeit war es, einen synchronen Linearmotor mit Reluktanz-Stator und einer mechanischen Leistung von 200 Watt zu entwerfen. Die Konstruktion erfolgte in zwei Schritten. Im ersten Schritt sollten die Geometrie des Motors und die nötigen Parameter der Wicklungen berechnet werden. Der zweite Teil bestand darin, den Linearmotor mittels transienter 2D-Simulation mit Bewegung in MagNet (Infolytica) zu simulieren. Mithilfe der Simulation sollte dann der Motor opti- miert werden. Zum Schluss sollte eine magneto-quasistatische 3D-Simulation der Wi- ckelköpfe durchgeführt werden. Vorgehen: Zu Beginn der Arbeit wurde ein Matlab-Programm erstellt, in dem alle Parameter des Motors definiert wurden. Mithilfe des Programms konnten verschiedene Simulationsmodell Geometrien des Motors automatisch generiert werden. Die erste Auslegung des Mo- Eigene Darstellung tors bestand aus 12 Stator- und 8 Rotorzähnen, wobei dann bei der Spulengeomet- rie eine Zweischichtwicklung gewählt wurde. Die ersten Simulationen zeigten, dass der Motor die nötige Leistung nicht erbringen konnte. Die erste Optimierungsmassnahme bestand darin, die Geometrie des Motors zu verändern. Die Anzahl der Zähne wurde re- duziert. Im nächsten Schritt wurde die Polschuhgeometrie untersucht. Die zeitaufwen- dige Einstellung der Schaltzeiten für den Beschleunigungsprozess wurde mit einer ande- ren M ethode gelöst. Das grösste Hindernis bestand darin, eine konstante Geschwindigkeit zu halten. Für ei- nen sauberen Betrieb muss die Geschwindigkeit des Feldes im Stator gleich sein wie die im Rotor, ansonsten oszilliert die Geschwindigkeit oder der Motor wird abgebremst. Ein bewegendes Magnetfeld zu erzeugen, gestaltete sich als sehr aufwendig. Die passende Frequenz für die Synchrongeschwindigkeit wurde berechnet und anschliessend experi- Schema einer Phase mentell angepasst. Zum Schluss wurden die Induktivitäten und die Effizienz des Motors Eigene Darstellung berechnet. Ergebnis: Der 2-polige Linearmotor wird in vier Phasen betrieben und besitzt 8 Stator- und 6 Rotorzähne. Aktuell kann die Geschwindigkeit nur mithilfe von Stromquellen kon- stant gehalten werden. Die Oszillation der Geschwindigkeit konnte nicht vollständig ent- fernt werden, jedoch wurde diese stark gedämpft. Die zeitaufwendige Einstellung der Schaltzeiten für die Beschleunigung wurde durch den Einsatz von Positionsschaltern ge- löst. Diese sind abhängig von der Position des Rotors und schalten nur in der richtigen Stellung die Quellen ein bzw. aus. Nach der transienten 2D-Simulation mit Bewegung weist der Motor im belasteten Zustand eine Kraft von 109,7 N bei einer Geschwindigkeit von 1,97 m/s auf. Die mechanische Leistung beträgt 216 W. Mit einer elektrischen Leis- tung von 695 W kann eine Effizienz von 31 % erzielt werden. Grafik B – Feld und Fluss Eigene Darstellung 14 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Diplomand Markus Blickenstorfer Examinator Prof. Dr. Jasmin Smajic Experte Dr. Petr Korba, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, ZH Themengebiet Angewandter Elektromagnetismus: Felder und Wellen Markus Blickenstorfer Entwicklung eines kleinen asynchronen Linearmotors Einleitung: Für viele Anwendungen in der Industrie werden lineare Bewegungen benö- tigt. Mit konventionellen rotierenden Motoren ist das nur mit einem Getriebe möglich, was zusätzlichen Aufwand und Kosten nach sich zieht. Aus der Arbeit sollte ein kleiner Asynchron-Linearmotor (ALIM) mit einer Leistung von 100 W entstehen. Dieser soll eine maximale Geschwindigkeit von 3 m/s erreichen. Vorgehen: Der ALIM wird mittels FEM-Simulationen ausgelegt. Eine Parameteroptimie- rung findet in 2D-Simulationen statt, aus denen anschliessend ein komplexes 3D-Modell erstellt wird. Dieses 3D-Modell wird zur Bestimmung der Streuinduktivität der Wick- lungsenden verwendet. Diese werden anschliessend wieder in die 2D-Simulation ein- fliessen, um genauere Ergebnisse zu erhalten. Das optimierte Design wird anschliessend CAD Modell des asynchronen Linearmotors für die 3D-Simulation als Prototyp hergestellt. Eigene Darstellung Ergebnis: Das Wickeln eines ALIM bringt andere Probleme als die eines rotierenden Asynchronmotors. Es gibt deutlich mehr Überkreuzungen, deshalb brauchen die Wick- lungsendköpfe mehr Platz. Die Wicklungen sind jedoch einfacher zu platzieren. We- gen dieser Probleme musste der Kupferquerschnitt angepasst werden. Das sollte aber zu keinen grossen Änderungen in der Leistung führen. Das gelieferte Blechpaket hatte über die gesamte Breite einen Kurzschluss. Entgegen der Erwartung führte dies nicht zu einem grösseren Stromfluss. Die ersten Versuche im Prüfstand sahen sehr vielverspre- chend aus. Zum genauen Vergleich mit der Simulation sind weitere Tests nötig, die mit dem momentanen Testaufbau jedoch nicht möglich sind. B-Feld des asynchronen Linearmotors nach der FEM-Simulation Eigene Darstellung Der fertig gewickelte asynchrone Linearmotor Eigene Darstellung HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 15
Diplomand Matthias Schneider Examinator Prof. Dr. Jasmin Smajic Experte Dr. Petr Korba, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, ZH Themengebiet Angewandter Elektromagnetismus: Felder und Wellen Matthias Schneider Statorentwicklung einer PM-Synchronmaschine mit Hairpin Wicklungsverfahren Ausgangslage: In Zusammenarbeit mit dem Industriepartner soll eine neue Wicklungs- methode für eine bestehende Spindel getestet werden. Der Antrieb der Maschine ist ein permanent erregter Synchron-Motor. Die modulare Bauweise der Maschine erlaubt, dass ein neues Wicklungskonzept in der bestehenden Maschine getestet werden kann. Die neue Wicklung soll mit dem Hair-Pin-Verfahren erstellt werden. Ausschlaggebend für die Wahl dieses Verfahrens ist das hohe Potenzial zur industriellen Fertigung, die ein indirektes Ziel der Arbeit ist. Im Rahmen dieser Arbeit soll die neue Wicklung mit elek- tromagnetischen Simulationen geprüft werden, und auf Basis dieser Ergebnisse soll ein Prototyp gefertigt werden. Eckdaten der Maschine: Abb. 1: 2D Modell des Stators mit Windungen und Rotor Die konstante abgegebene mechanische Leistung der Maschine liegt bei 2 kW bei einem Drehzahlbereich von 45 000 bis 50 000 rpm. Der Umrichter liefert einen Strom von maxi mal 15 A bei einer Spannung von 100 V. Vorgehen: Für die Modellierung der Maschine wurde ein Python-Skript geschrieben, das ein 2D-Modell der Maschine generiert. Das Design, das sich aus den Anforderungen an die Maschine und den geometrischen Einschränkungen ergab, wurde mit S imulationen getestet und weiter optimiert. Um die Modelle zu erstellen und zum Lösen der elektro- magnetischen Simulationen wurde die Software Ansys Maxwell verwendet. Mit dem 2D-Modell wird nebst der abgegebenen mechanischen Leistung der Maschine die magnetische Feldverteilung im Stator ermittelt. Aus den Simulationen wird ebenfalls die Spannung ermittelt, die benötigt wird, damit sich ein Strom von 15 A einstellt. Zum Ermitteln der Hauptinduktivität wurde eine Simulation durchgeführt, bei der der Motor Abb. 2: Oberflächen-3D-Mesh des Modells, das zum Bestimmen der im Reluktanzbetrieb ist, d. h., die Erregung durch den Permanentmagneten wird wegge- Streuinduktivität verwendet wurde lassen. Auf Basis des 2D-Modells wurde ein 3D-Modell des Stator-Paketes generiert, der Wickelkopf zum Bestimmen der Streuinduktivität wurde nachträglich designt und dahin- gehend optimiert, dass sich ein minimaler Wert für den Kupferwiderstand und die Streu- induktivität ergibt. Die Abb. 2 zeigt das vollständig vernetzte Modell mit Wickelkopf und Welle, aus dem die Streuinduktivität ermittelt wurde. Ergebnis: Auf Basis der Simulationen wurde die Maschine optimiert und ein Prototyp des Stators gefertigt. Die Abb. 3 zeigt das aus der Simulation ermittelte abgegebene mechanische Drehmoment abhängig vom Polradwinkel. Die Maschine wird bei einem Polradwinkel von 60° betrieben, was durch den Umrichter geregelt wird. Das erzeugte Drehmoment bei entsprechendem Winkel liegt bei 309 mNm, die abgegebene Leistung beträgt somit 1,62 kW. Die ermittelte Spannung liegt bei 51,7 V bei einem Strom von 15 A, die aufgenommene elektrische Leistung beträgt so 1,86 kW. Dementsprechend Abb. 3: Aus der Simulation ermittelte Drehmomentkurve der Maschine liegt der Wirkungsgrad der Maschine bei 87 %. bei 50 000 rpm Aufgrund der geometrischen Einschränkungen entspricht die Leistung der Maschine nicht den geforderten 2 kW. Das Hauptziel der Arbeit war die Entwicklung eines neuen Wicklungsverfahrens für die bestehende Maschine, was erfolgreich realisiert werden konnte. 16 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Graduate Candidates Nicolas Tobler, Raphael Unterer Examiner Prof. Dr. Guido Schuster Co-Examiner Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Zürich Subject Area Artificial Intelligence Nicolas Raphael Tobler Unterer Automatic Shot Transition Detection Introduction: VisuMAX is a medical laser device for refractive surgery built by Zeiss. Each surgery outputs a video clip that depicts the whole surgical procedure. Every video con- sists of a consecutive sequence of six different surgical steps. The goal of this work is to automatically segment the eye surgery videos into these classes using a deep learning approach. The segmentation is required to enable further video-based analysis of the surgery. This task is closely related to the shot boundary detection problem, which finds boundaries between two video shots. Approach: Two different approaches have been implemented in order to solve this prob- lem. At first, a 3D convolutional neural network has been trained on artificially generated Simplified graph of the whole algorithm video sequences taken from a TV data set. This neural network is able to detect shot Source: Own illustration boundaries accurately on TV clips. However, it has a poor performance on the surgical videos. Consequently, a second deep convolutional neural network has been designed to per- form a content classification on every frame. Six possible classes have been defined, where each represents a part of the surgery. First, each frame is pre-processed and fed through this frame classification network. Then, the most probable class sequence is evaluated by post-processing the class probabilities. The neural network has been trained end-to-end using a provided batch of 30 eye surgery videos. In order to provide ground truth, each video frame has been labeled by a human operator using a dedicated labeling tool. A Python API using Google Tensorflow has been built. It includes components for Outcome of post-processing shown on an example training and inference of the neural network, as well as tools for statistics and data set Source: Own illustration handling. Conclusion: The deep convolutional neural network in combination with a Viterbi or long short-term memory (LSTM) neural network based post-processing algorithm is able to segment the videos properly. Over 90% of the predicted boundaries have less than two seconds deviation from the labeled data. Less than 10% poorly detected transitions remain. These outliers can be partly attributed to a low amount of training data. Histograms of deviations from ground truth in seconds Source: Own illustration HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 17
Diplomanden Marco Egger, Joel Hauser Examinator Prof. Dr. Guido Schuster Experte Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Zürich Themengebiet Artificial Intelligence Marco Joel Egger Hauser Embedded Real Time Computer Vision Einleitung: Bei Computer Vision geht es darum, dass eine Maschine Bilder verstehen kann. Kombiniert man eine Kamera mit Deep-Learning-Algorithmen, verleiht man einem Rechner eine neue Form der Wahrnehmung. Anwendungen finden sich zum Beispiel in der Automatisierungs-, Verkehrs- oder Sicherheitstechnik. Computer Vision ist sehr rechenintensiv, was für gewisse Anwendungen eine Hürde dar- stellt. Jedoch öffnen sich dank den enormen Fortschritten in der Technik neue Möglich- keiten. Leistungsfähige Rechner werden immer kleiner, und somit sinken Platz-, Ener- gie- und Kostenbedarf. Der Grafikkarten-Hersteller Nvidia veröffentlichte seit 2017 die Embedded Modelle Jetson TX2, Xavier und Nano speziell für KI-Anwendungen. Im Rah- men dieser Arbeit wollen wir diese eingebetteten Systeme für Computer Vision näher Nvidia Jetson TX2 (links), Xavier (rechts oben), Nano (rechts unten) betrachten. Ausserdem schneidet diese Arbeit das Thema Tiefenbilder für Computer Vi- Eigene Darstellung sion an. Bei Tiefendaten handelt es sich um Bilder, bei denen der Wert eines Pixels der Distanz zwischen Kamera und fotografiertem Gegenstand entspricht. Mit diesen Daten erhält man weitere Informationen über die Umgebung und ermöglicht es, Objekte zu unterscheiden, die man mit Farbbildern alleine nicht klassifizieren könnte. Zum Beispiel ist es in einem Farbbild schwierig, eine weisse runde Scheibe von einer weissen Kugel zu unterscheiden. Ziel der Arbeit: Das Ziel dieses Projekts ist es, einen Ablauf zu schaffen, wie man von einem neuronalen Netzwerk, das auf einem Personal Computer trainiert wurde, auf einen Jetson TX2 portieren kann. Es werden zwei Abläufe beschrieben: Beim ersten wird das neuronale Netzwerk mit Matlab und beim zweiten mit TensorFlow trainiert. Der Ablauf soll gut nachvollziehbar dokumentiert werden, damit er für spätere Anwen- dungen einfach übernommen und abgeändert werden kann. Zusätzlich soll der Jetson Ablauf Portierung von Host (grün) auf Jetson (blau) mit Matlab TX2 mit seinen Nachfolgermodellen Xavier und Nano verglichen werden, um das pas- Eigene Darstellung sende G erät für die jeweilige Anwendung zu finden. Für Computer Vision sollen Bilder und Videostreams aufgenommen werden können. Dafür wird in dieser Arbeit mit der Realsense-D415-Kamera von Intel gearbeitet. Diese Kamera ist fähig, Farb- und Tiefen- bilder mit bis zu 60 Frames pro Sekunde zu streamen. Ein neuronales Netzwerk soll so erweitert werden, dass es nicht nur Farb-, sondern auch Tiefenbilder verarbeiten kann. Eine Klassifizierung auf dem Nvidia Jetson soll in Echtzeit, dies bedeutet mit mindestens 10 Frames pro Sekunde, möglich sein. Ergebnis: Es ist gelungen, einen Ablauf zu schaffen, in dem man den Deep-Learning- Algorithmus auf den Jetson TX2 portieren kann. Dieser Ablauf ist Schritt für Schritt in den jeweiligen Projektordner beschrieben. Es kann je nach Anwendung Matlab oder P ythons TensorFlow-Framework verwendet werden. Auch wurde der Trade-off von Leis- Computer Vision mit Farb- und Tiefendaten auf Nvidia Jetson TX2 tungsfähigkeit und Preisklasse der verschiedenen Jetson-Maschinen verglichen; somit Eigene Darstellung kann das bestmögliche Modell für die gewünschte Anwendung gebraucht werden. Wir haben es geschafft, die Intel-Realsense-D415-Kamera auf dem Nvidia Jetson in Betrieb zu nehmen und sie via Python und C++ anzusteuern. Eine mögliche Ansteuerung ist do- kumentiert. Ausserdem haben wir ein neuronales Netz für Farb- und Tiefendaten erstellt, das eine Kugel von einer runden Scheibe unterscheiden kann. 18 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Graduate Candidates Tino Andreia Caspar, Pascal Horat Examiner Prof. Dr. Markus Kottmann Co-Examiner Dr. Markus A. Müller, Frei Patentanwaltsbüro AG, Zürich Subject Area Control Theory Project Partner Mecos AG, Zürich, ZH Tino Andreia Pascal Caspar Horat Optimized MIMO-Control for Magnetic Bearing Systems Introduction: Fast spinning machinery such as turbo pumps, compressors, turbo blow- ers or centrifuges are used in many applications across different industries. The main advantages of the high rotational speeds (which can amount to tens of thousands of revolutions per minute) include an overall greater efficiency and a similar power output at a reduced system size. The major drawback though, is the increased performance re- quirement of the shaft bearings. Above certain rates of rotation, conventional methods like sleeve or roller bearings are no longer applicable due to friction and abrasion. This is where so-called active magnetic bearings (AMBs) come into play. In AMBs, the turning arbor is levitated and positioned by means of electromagnets. Since there is no direct contact between moving parts of the machinery, magnetic bearings represent a Generalized Notch Filter inserted into Control Loop sophisticated, wear-free alternative to conventional systems. Source: IEEE Trans. on CST, ID: 1063-6536(96)06624-9 By letting the shaft hover freely, it can be rotated around its inertial axis instead of its geometric one. In this way, almost no mass unbalances occur, leading to a minimization of possible vibrations. One way to achieve this is by inserting a notch filter into the con- trol loop that removes unbalance disturbances from the measured position signals. Objective: For the above mentioned filter to work, the different frequency responses of the magnetic bearing have to be measured and stored before deployment. This data is used to parametrize the rotational speed dependent notch filter. The amount of metered data can be quite extensive. If the quantity of the data is reduced, demands for the hard- ware capabilities decrease and potential cost savings arise. In the current solution, the frequency responses are approximated by third order poly nomials, and only their coefficients are kept. The frequency responses are then recalcu- Robustness Radius of decoupled Adaption Matrix lated from the coefficients in real time during operation. Own Depiction The objective of this thesis is to investigate further data reduction, one strategy being a decoupling of the system channels. For evaluating the usefulness of the developed algorithms, the primary cost function is the resulting robustness of the whole system and not the actual Goodness of fit. Result: Several different approaches to approximate the frequency responses are pur- sued. They include iterative as well as non-iterative solutions. Various strategies are em- ployed and combined to find the most effective one in terms of results and calculation time. It is shown that a substantial reduction in the amount of data is indeed possible, while maintaining robustness, stability and convergence time. The best outcomes are achieved by solving an optimization problem based on the eigendecomposition of the system. Third order Polynomial Approximation of Phase Response Own Depiction HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 19
Graduate Candidates Marcel Giger, Silvio Marti Examiner Prof. Dr. Markus Kottmann Co-Examiner Dr. Markus A. Müller, Frei Patentanwaltsbüro AG, Zürich Subject Area Control Theory Marcel Silvio Giger Marti Trajectory control and waypoint guidance for a blimp Introduction: The development in recent years has shown several different use-cases for zeppelins and other lighter-than-air airships. HSR has developed its own airship, which has to operate energy self-sufficiently and autonomously. The airship’s board controller is a wePilot4000 of weControl SA, which contains a GPS module, a magnetometer, a 9 axis accelerometer and a barometer and is able to drive all actuators. The wePilot is programmed in Oberon, a programming language developed at the ETH. Objective: The position and flight attitude of the airship is to be calculated from the raw sensor data. The main goal of this thesis is to develop the control algorithm for an auto- pilot, which is able to navigate through a set of waypoints in a given sequence. In order Planned trajectory calculation visualisation to achieve this, test flights have to be performed and the data obtained has to be utilized Own illustration to create a model of the plant. Result: The controllers were developed with a model-based approach and its parameters were found with the LQR method and verified with test flights. The HSaiR airship is now able to estimate its own flight attitude and position accurately out of raw sensor data. These parameters allow the airship to successfully navigate along a given set of waypoints without external assistance. These capabilities have been prov- en in extensive tests in the area around the HSR and over Lake Zurich. Planned (red) compared to flown (blue) course Own illustration The airship over Lake Zurich Own picture 20 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Graduate Candidates Alexandre Filipe Carvalhal Da Silva, Boris Pantic Examiners Prof. Dr. Heinz Mathis, Nicola Ramagnano Co-Examiner Mischa Sabathy, Ampegon AG, Turgi, AG Subject Area Digital Image Processing Project Partner IMITec GmbH, Meilen, ZH Alexandre Filipe Boris Carvalhal Da Silva Pantic Automated Non-Destructive Structural Testing for Airspace Applications Introduction: A common problem of airplanes is the accumulation of water inside the honeycomb structure of the rudder. While the airplane is on the ground, it is affected by climate conditions, especially by humidity. During the flight, the humidity condenses inside the structure and additional water finds its way to the inside. That is problematic because the temperature drops below the freezing point. As the water freezes, its vol- ume increases. The honeycomb structure cannot withstand the pressure and breaks. To find such damages, non-destructive testing is used. The testing is usually done manually by two technicians on a crane. This method has a high-risk factor for damaging the air- plane structure and is time demanding. Objective: The detection of potential damages is done by analyzing thermography im- Concept of the functionality of the robot ages of the airplane structure. The idea is to improve such testing, by using a robot. Moreover, the robot should be able to climb automatically on the airplane, define its own position, take thermography images and store them. The goal of this thesis is to create two algorithms: a positioning algorithm and a pro- cessing algorithm, which merges all thermography images and provides the means for damage and feature detection. In addition to the algorithms, a graphical user interface should be created for analyzing the features and give the user the possibility of changing its attributes and creating a log file with all the information. Procedure / Result: The hardware used to capture the thermography images was pro- vided by IMITec, hence the focus of this project is mainly on the algorithm. For the posi- tioning, a prototype is created and various camera types and camera positions under dif- ferent light conditions are compared, to provide an optimal resolution for the calculation. Calculation of the robot’s position through optical cameras A graphical user interface is designed to display the detected features, damages, and the merged images. Additional features are implemented, allowing the user to analyze all the images, to add, change or remove features, and to create a log file. Evaluation of the thermal images and structural features (blue: water, red: feature) HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 21
Diplomanden Lukas Ledermann, Dino Schnider Examinator Prof. Dr. Guido Schuster Experte Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Zürich Themengebiet Digital Signal Processing Lukas Dino Ledermann Schnider Gestensteuerung für Haushaltgeräte Aufgabenstellung: Der Industriepartner möchte die Bedienung eines Dunstabzuges über Gestensteuerung evaluieren. Dieser soll als Funktionsmuster so umgebaut werden, dass mit verschiedenen Gesten die Funktionalität gesteuert werden kann. Um dies zu errei- chen, bedarf es geeigneter Sensoren und dazugehörender Gesten. Diese Handbewe- gungen werden darauf in einer Gestendatenbank mit dazugehörenden Videoströmen abgespeichert. Das Funktionsmuster soll in Echtzeit (weniger als eine Sekunde nach dem Beenden der Geste) angesteuert werden. Es wird eine Erkennungsrate von 90 % angestrebt. Vorgehen / Technologien: In einem ersten Schritt wurden verschiedene Sensortypen analysiert. Es wurde festgelegt, dass sowohl eine kapazitive als auch eine optische Me- Verwendeter Dunstabzug thode zu verfolgen ist. Handelsübliches Modell Optisch: Zu Beginn der Arbeit wurden verschiedene Kameras analysiert. Die besten Ergebnisse versprach eine Farbkamera mit Fischauge von 120° Sichtfeld. Diese ist mittig auf der Vorderseite des Dampfabzuges befestigt und nach unten gerichtet. Es wurden zwei Varianten implementiert. In der ersten Variante wird alle 66 ms ein Differenzbild zwi- schen dem aktuellen und dem Hintergrundbild berechnet. Dieses Differenzbild wird mit dem vergangenen Differenzbild kreuzkorreliert, um die Veränderung auszuwer- ten. In der zweiten Variante wurde die Bewegungserkennung erweitert, sodass kom- plexere B ewegungen (zweidimensional) ausgeführt werden können. Die Hand wird als Ausschnitt gespeichert, im nächsten Bild zweidimensional kreuzkorreliert und der neue Ausschnitt wieder gespeichert. Empfangene Signale des kapazitiven Sensors pro Geste (normalisiert) Kapazitiv: Eigene Darstellung Als Erstes wurde ein PCB gefräst. Es besteht aus zwei kapazitiven Feldern, die auf der Unterseite abgeschirmt sind. Als Kapazitiv-zu-Digital-Wandler wird der FDC 1004 von Texas Instruments verwendet. Um Trainingsdaten zu erhalten, wurde ein Satz von vier Gesten mit je 100 Wiederholungen aufgezeichnet. Aus diesen Datenströmen wurde eine Zeichenabfolge generiert, um ein Hidden-Markov-Modell (HMM) zu trainieren. Dieses berechnet aus der Zeichenabfolge die Wahrscheinlichkeit einer Geste. Für beide Methoden wurde ein Matlab-Programm entwickelt, um die Daten auszuwer- ten und grafisch darzustellen. Da die Abzugshaube nicht direkt angesteuert werden kann, wird dies über eine Fernbedienung gelöst. Diese wird von einer Arduino geschal- tet. Das hat jedoch den Nachteil, dass eine zusätzliche Verzögerung von 600 ms im System auftritt. Signalpfad zur Ansteuerung des Dampfabzuges Ergebnis: Beide Ansätze funktionieren, wenn die Gesten nach Definition ausgeführt Matlab, Arduino werden. Es können jeweils vier verschiedene Gesten erkannt werden. Dies ist noch ausbaufähig. Kapazitiv könnten die Gesten nach Geschwindigkeit unterschieden wer- den, o ptisch gäbe es weitere Möglichkeiten mit einem neuronalen Netzwerk. 22 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Diplomanden Petar Knezevic, Raphael Leutenegger Examinator Prof. Erwin Brändle Experte Theo Scheidegger, Swens GmbH, Schänis, SG Themengebiet Embedded Systems Petar Raphael Knezevic Leutenegger Eurobot 2019 «Atom Factory» Subteam B Einleitung: Eurobot ist ein Robotikwettbewerb, der auf nationaler und internationa- ler Ebene ausgetragen wird. Dabei messen sich die teilnehmenden Studententeams und Roboterclubs mit ihren autonom agierenden Robotern im Lösen von anspruchsvol- len Aufgaben. Wie in den vergangenen Jahren war die HSR auch im Frühjahr 2019 mit einem Team am Eurobot-Wettbewerb vertreten. An den SwissEurobotopen vom 9. bis 10. Mai 2019 strebte das HSR-Team einen Podestplatz an, um sich so für die anschlies- senden internationalen Eurobotopen in Frankreich zu qualifizieren. Das Thema des Eurobot-Wettbewerbs 2019 lautete «Atom Factory». Gegenstand der verschiedenen Aufgaben waren Atome in Form von Eishockeypucks. Durch das erfolg reiche Lösen verschiedener Teilaufgaben konnten die Roboter Punkte erringen. Die ver- Grosser Roboter (links) und kleiner Roboter (rechts) bindlichen Eurobot-Spielregeln wurden wiederum in einem umfassenden Regelwerk Eigene Darstellung festgelegt und waren unter www.eurobot.org publiziert. Das HSR-Team 2019 «Highly Scientific Robot» konstituierte sich aus vier Studierenden der Fachrichtung Elektrotechnik sowie drei Studierenden der Fachrichtung Maschinen- technik | Innovation. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit sowie der vorausgehenden Studien- arbeit wurden in den jeweiligen Sub-Teams unterschiedliche Themengebiete bearbeitet. Vorgehen: In intensiver interdisziplinärer Zusammenarbeit haben die jeweiligen Sub- Teams der beiden Fachrichtungen gemeinsam einen kleinen und einen grossen Roboter entworfen, konstruiert und für den Eurobot-Wettbewerb optimiert. Die vorliegende Bachelorarbeit baute auf den in der vorangegangenen Studienarbeit erarbeiteten Konzepten und Komponenten auf. Dabei wurden die einzelnen Subsysteme schrittweise erweitert und ergänzt sowie schliesslich zu einem funktionierenden Ge- Strategie Grosser Roboter samtsystem vereint. Spielfeld aus Eurobot Rules 2019 (www.eurobot.org) Die verschiedenen Komponenten wurden erfolgreich in Betrieb genommen, mittels Unit- Tests verifiziert und zuverlässig in das System eingebunden. Die internen Abläufe in den Robotern wurden weitgehend als Finite State Machines (FSM) in der Firmware umge- setzt. Die Strategieeinheit wurde aufgrund ihrer Komplexität vollständig neu konzipiert, implementiert und ebenfalls erfolgreich getestet. Damit können neue Strategien schnell definiert und einfach über das Touch-Display ausgewählt werden. Ergebnis: Die beiden Roboter wurden termingerecht auf die SwissEurobotopen fertig gestellt. Die verschiedenen Module in Hard- und Software sowie die Strategieeinheit funktionierten zuverlässig. Das ambitionierte Ziel, sich für die internationalen Eurobotopen zu qualifizieren, wurde lei- der nicht erreicht. Im Viertelfinal schied das HSR-Team gegen den Roboter Club Rappers- HSR-Team 2019: «Highly Scientific Robot» wil aus – den späteren Schweizer Meister. Bei der Kollision mit einem Gegner erlitt der Eigene Darstellung grosse Roboter zudem einen mechanischen Defekt. In der Folge konnte das Team ledig- lich den kleinen Roboter einsetzen. Das HSR-Team 2019 «Highly Scientific Robot» be endete den SwissEurobotopen-Wettbewerb schliesslich auf dem sechsten Rang. HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 23
Diplomanden Marcel Iten, Florian Keller Examinator Prof. Erwin Brändle Experte Theo Scheidegger, Swens GmbH, Schänis, SG Themengebiet Embedded Systems Marcel Florian Iten Keller Eurobot 2019 «Atom Factory» Subteam A Ausgangslage: Eurobot ist ein internationaler Roboterwettbewerb, an dem sich jedes Jahr Studententeams und Roboterclubs mit ihren autonom agierenden Robotern messen können. Dabei haben die selbst gebauten Roboter klar definierte Aufgaben zu lösen, um damit möglichst viele Punkte zu erzielen. Auch im Frühjahr 2019 nahm die HSR mit einem siebenköpfigen Team an den Euro- bot-Wettkämpfen teil. Die vier Elektrotechnik-Studenten konstituierten sich in zwei Sub- Teams und lösten primär die elektrotechnischen Herausforderungen, während sich drei Maschinentechnik-Studenten mit der Konstruktion der Roboter beschäftigten. Die Eurobot-Projektarbeit an der HSR erstreckt sich jeweils über zwei Semester. Im vorangegangenen Herbstsemester wurden im Rahmen von Studienarbeiten einzelne Eurobot-Team 2019 Teilsysteme für die Roboter vorbereitet und die wesentlichen Konzepte ausgearbeitet. Eigene Darstellung Die vorliegende Bachelorarbeit stellt damit den zweiten Teil des Eurobot-Projektes dar und umfasst die Fertigstellung der Roboter sowie die Teilnahme am Wettbewerb. Das erklärte Ziel des ganzen HSR-Teams war es, mit den selbst entwickelten Robotern an der Schweizer Meisterschaft im Frühling 2019 erfolgreich teilzunehmen und einen Podestplatz zu erreichen. Aufgabenstellung: In einem ersten Schritt wurden die vorbereiteten Teilsysteme im Rah- men dieser Bachelorarbeit vervollständigt. Dies umfasste unter anderem die Program- mierung eines Displays, die Integration und Inbetriebnahme diverser Aktoren und Sen- soren sowie die Einbindung der Gegnererkennung in das Gesamtsystem. Zusätzlich war ein neues PCB zu entwickeln, das als Adapterboard die verschiedenen Schnittstellen des Maincontrollers bereitstellt. Elektrische Komponenten kleiner Roboter Im nächsten Schritt wurden die vorbereiteten Module in die Roboter verbaut und in Eigene Darstellung Betrieb genommen. Dabei konnten diverse Aktoren und Sensoren in Baugruppen zu- sammengefasst und in der Roboter-Firmware abstrahiert werden. Die komplexen Ab- läufe wurden in individuell angepassten Finite State Machines (FSM) umgesetzt. Abschliessend folgten ausgiebige Tests und das Vorbereiten der Roboter für den Euro- bot-Wettbewerb. Ergebnis: Das HSR-Eurobot-Team 2019 «Highly Scientific Robot» konnte mit gut funk- tionierenden Robotern an der Schweizer Meisterschaft teilnehmen. Die beiden Roboter vermochten sich in den Gruppenspielen erfolgreich gegen diverse Gegner zu behaupten und konnten schliesslich in der Finalrunde teilnehmen. Mit dem sechsten Schlussrang an den SwissEurobot 2019 wurde das Ziel eines Podestplatzes leider verfehlt, da ein Robo- ter bei einer Kollision beschädigt wurde. Dennoch ist das HSR-Team mit dem erreichten Fertige Roboter Ergebnis zufrieden, es konnten zwei technisch ausgereifte und konkurrenzfähige Robo- Eigene Darstellung ter entwickelt werden. Die in der Bachelorarbeit bearbeiteten Teilsysteme wie das Adapterboard zum Main controller, das Display oder auch die Implementierung der unterschiedlichen FSM haben sich bewährt und arbeiten zuverlässig. 24 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Diplomanden Pascal Melchior Jauch, Michael Zimmermann Examinator Prof. Erwin Brändle Experte Theo Scheidegger, Swens GmbH, Schänis, SG Themengebiet Embedded Systems Pascal Melchior Michael Jauch Zimmermann Indoor Localization System zur Positionsbestimmung bei Eurobot Einleitung: Eurobot ist ein internationaler Wettbewerb für autonom agierende Roboter. Dabei bewegen sich die Roboter der beteiligten Teams auf einem eng bemessenen Spiel- tisch, und die gestellten Aufgaben sollten kollisionsfrei bewältigt werden. Die HSR stellt regelmässig Teams, die mit ihren Robotern an Eurobot teilnehmen. Um die eigenen Roboter-Bewegungen und -Spielzüge optimal planen zu können, ist es vorteilhaft, zu wissen, wo sich die gegnerischen Roboter auf dem Spielfeld befinden. Zu diesem Zweck erlauben es die Eurobot-Regeln, eine eigene Hardware auf jedem gegne- rischen Roboter sowie an drei Positionen am Spielfeldrand anzubringen. Damit kann eine Bestimmung der Gegnerpositionen umgesetzt werden. Ausgangslage: Frühere studentische Projektarbeiten bewerkstelligten die Positions Systemaufbau des «Indoor Localization System» bestimmung mit Linienlasern, die um die eigene Hochachse rotieren und auf den geg- Eigene Darstellung nerischen Robotern angebracht werden (Laser-Beacons). Die Fixed-Beacons am Spiel- feldrand beinhalten Sensoren, um den rotierenden Laserstrahl der Laser-Beacons zu detektieren. Mit einem Mikrocontroller werden aus den Zeitdifferenzen zwischen den einzelnen Laserimpulsen die Winkel bestimmt, die der Roboter mit den Fixed-Beacons aufspannt. Mit der Formel von Tienstra kann aus diesen Winkeln die Position des Robo- ters berechnet werden. Die bis anhin bestehenden Lösungen funktionieren gut mit einem Roboter. Sollen je- doch mehrere Roboter gleichzeitig geortet werden, wird die berechnete Position fehler- haft. Der Grund liegt darin, dass sich die einzelnen Laserimpulse nicht mehr eindeutig dem jeweiligen Laser-Beacon zuordnen lassen. Ziel dieser Arbeit ist es, das System so zu erweitern, dass eine zuverlässige Positionsbestimmung von mehreren Robotern ermög- Prinzip der Infrarotidentifikation parallel zum Laserimpuls licht wird. Eigene Darstellung Ergebnis: Das Hauptproblem, das in der Identifikation der einzelnen Laserimpulse liegt, wurde durch gleichzeitiges Übertragen eines modulierten Infrarotsignals gelöst. Dabei wird jedem Laser-Beacon ein eigenes Identifikationsmuster zugeordnet. Dazu musste das bestehende Fixed-Beacon-System um die nötigen Sensoren und die Auswerte elektronik erweitert werden. Die Laser-Beacons wurden so realisiert, dass sie in der Lage sind, Infrarotdaten zu generieren und parallel zum Laserimpuls auszusenden. Die bestehende Software für die Fixed-Beacons wurde dahingehend ergänzt, dass die Infrarotdaten im Hintergrund verarbeitet und das empfangene Identifikationsmuster ent- schlüsselt werden kann. Die eigentliche Positionsbestimmung wird periodisch für alle zu ortenden Laser-Beacons mithilfe der gemessenen Zeitdifferenzen durchgeführt. Die be- rechneten Positionsdaten werden anschliessend über WLAN den eigenen Robotern zu- gänglich gemacht sowie auf einem Webserver dargestellt. Dadurch können die Positi- Systemkomponenten: Laser-Beacon (links) und Fixed-Beacon (rechts) Eigene Darstellung onsdaten auf einem browserfähigen Gerät angezeigt werden. HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 25
Diplomanden Stefan Kenel, Fabian Suter Examinator Dr. Turhan Demiray Experte Dr. Martin Geidl, FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz, Windisch, AG Themengebiet Energiesysteme Stefan Fabian Kenel Suter Dynamische Verteilnetzkomponenten Modellierung, Simulation und Regelung Ausgangslage: Die sich ändernde Struktur der Energiesysteme zeigt, dass sich mit dem Trend zu erneuerbaren Energieformen die Anforderungen an die Netzstabilität substan- ziell verändert haben. Dieser Umschwung bringt neue Herausforderungen mit sich. Die zeitliche und räumliche Leistungsbilanz sowie die dynamische Netzsicherheit müssen zur Aufrechterhaltung unserer Energieversorgung nach wie vor gewährleistet sein. Durch den Ausbau erneuerbarer Energiequellen und die damit schwindenden Massen- trägheiten hat sich die Regelung umrichterbasierter Einheiten als zusätzliche Herausfor- derung entpuppt. Die Fallstudien sollen dabei den Einfluss verschiedener Umrichtertechnologien auf unter- schiedliche Formen des Netzbetriebs untersuchen. Konverteraufbau einer erneuerbaren Energiequelle Grid Forming Converter Control For Low Inertia Power Grids Vorgehen: Das Aufbauen des CIGRE-Benchmark-Netzes für Mittelspannung gehörte nebst dem Erstellen neuer Regelstrukturen und Komponenten zu den Hauptaufgaben. So kamen virtuelle Synchronmaschinen (VSM) als Reglerstruktur (bei Windkraftwerken und Batteriespeichern) und Stromregler (bei Photovoltaikanlagen und Brennstoffzellen) zum Einsatz. Sobald der gesamte Netzaufbau bereitgestellt war, konnten mit dem Verteilnetzmodell und dem korrespondierenden Verbundsystemmodell verschiedene Szenarien, beispiels- weise ein Inselbetrieb und dessen Resynchronisation, an das Verbundsystem simuliert werden. Ergebnis: Die Fallstudien zeigten die Tendenz auf, dass im erstellten CIGRE-Benchmark- Netz dank der VSM-Regelung (Grid-Supporting-Umrichter) eine Resynchronisation beim Trennen wie auch beim Zuschalten des Microgrids stattfindet. Das Microgrid arbeitet Simulation des Frequenzverhaltens ausserhalb des Microgrid (blau) und dabei autonom und stabil weiter. Werden wie heutzutage nur Grid-Feeding-Umrichter innerhalb des Microgrid (rot) Eigene Darstellung eingesetzt, kann keine stabile Lage in einem künftigen System gewährleistet werden. Dies bedeutet, dass die zukünftigen Energiesysteme auf die neue Regelstruktur ange- wiesen sind. Netzaufbau mit erneuerbaren Energiequellen Benchmark Systems for Network Integration of Renewable and Distributed Energy Resources 26 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
Diplomand Gion Luis Riedi Examinator Dr. Turhan Demiray Experte Dr. Martin Geidl, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Windisch, AG Themengebiet Energiesysteme Gion Luis Riedi Vergleich von Grid-Forming und Grid-Feeding Umrichtern in trägheitsarmen Energiesystemen Einleitung: Die weltweite Energieproduktion befindet sich im Wandel. Die konventio- nellen Synchrongeneratoren werden immer häufiger von auf Umrichtern basierenden, erneuerbaren Energien verdrängt. Dieser Wandel hat zur Folge, dass sich der Anteil der rotierenden Trägheit der Synchrongeneratoren stetig verringert. Denn bei der Leistungs- elektronik in den Umrichtern fehlt diese Trägheit gänzlich, was einen negativen Einfluss auf das elektrische Netz hat. Ohne diese Trägheit reagiert die Netzfrequenz sensibler auf Störungen, was zu Instabilität führen kann. Um diese Instabilität zu vermeiden, wird den Umrichtern eine virtuelle Trägheit beigefügt, die diejenige der Synchronmaschinen emulieren soll. Vorgehen: Um diese virtuelle Trägheit beizufügen, werden Regler implementiert, die das Abb. 1: Frequenzveränderung bei einer Störung: Schwingungsverhalten der Synchrongeneratoren nachahmen. In dieser Arbeit werden (A) Synchrongenerator, (B) Umrichter ohne, (C) mit virtueller Trägheit drei Regler implementiert, nämlich Active Power Droop Control, Virtual Inertia Emulation und Matching Control. Mit diesen Reglern ausgerüstet, werden die Umrichter in ein Test- netz (Abb. 3) integriert und miteinander verglichen. Im Testnetz werden die Synchron- generatoren G2 und G4 jeweils mit einem dieser Umrichter ersetzt. Um einen fairen Ver- gleich zu gewährleisten, sind alle physikalischen Testbedingungen identisch, wobei auch Zeitkonstanten und Trägheitskonstanten der Regler in Beziehung zueinander stehen. Ergebnis: Werden die Umrichter mit einem dieser Regler und dadurch mit virtueller Träg- heit ausgerüstet, nimmt die Stabilität im elektrischen Netz messbar zu. Mit zunehmen- der Trägheit verringert sich die Änderungsrate der Frequenz (ROCOF), wobei sich auch der Höchst- und Tiefststand der Frequenz (Nadir) verringert. Erstaunlich ist ebenfalls, wie schnell diese Regler arbeiten und sich nach einer Störung bei einem neuen Wert der Frequenz stabilisieren. In Anbetracht der sinkenden rotierenden Trägheit im elektrischen Abb. 2: Frequenzverhalten bei einer Leistungserhöhung im Netz der Netz wird der Einsatz dieser Regler in der zukünftigen Energieproduktion einen immer verschiedenen Umrichter grösseren Stellenwert haben. Abb. 3: Testnetz HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik 27
Diplomanden Lukas Gmünder, Gianluca Zanetti Examinator Prof. Dr. Jasmin Smajic Experte Dr. Petr Korba, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, ZH Themengebiet Leistungselektronik Lukas Gianluca Gmünder Zanetti Auslegung und Aufbau der Leistungselektronik für einen asynchronen Linearmotor (ALIM) Aufgabenstellung: Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist, die Positionsregelung für einen asynchronen Linearmotor zu entwerfen. Zudem soll die dazu notwendige Leistungs elektronik ausgelegt und in Form eines PCB hergestellt werden. Vorgehen: Zu Beginn wurde eine Steuerung implementiert, um das Verhalten des Motors besser zu verstehen. Verschiedene Methoden der Regelung wurden evaluiert. Dabei hat die feldorientierte Regelung (FOC) am meisten überzeugt und wurde deshalb in dieser Arbeit verwendet. Für die Ausarbeitung der FOC wurde ein Asynchronmotor eingesetzt, da zu diesem Zeitpunkt kein Linearmotor vorhanden war. Mithilfe von PLECS und Simu- link wurde ein Modell der Regelung entworfen und durch Messungen am Asynchron- motor verifiziert. Bei der Ausarbeitung des PCB wurden als Erstes die Systemgrenzen Leistungselektronik PCB mit Launchpad festgelegt, um die benötigten Bauteile bestimmen zu können. Das PCB wurde so aus- Eigene Darstellung gelegt, dass es mit der Realtime-Box von PLECS oder einem Microcontroller Launchpad von T exas Instruments angesteuert werden kann. Schliesslich konnte der Prototyp erfolg- reich getestet werden. Ergebnis: Die Regelung reagierte sehr sensibel auf die Motorparameter. Dies konnte jedoch durch sorgfältiges Ausmessen des Motors ausgeglichen werden. Die ausgeleg- ten Regler funktionierten wie gewünscht, und die Drehzahlrampe konnte erwartungsge- mäss abgefahren werden. Beim PCB wurden alle Bereiche erfolgreich auf ihre Funktion geprüft. Anhand von Versuchen mit Lastwiderständen konnte das PCB optimiert wer- den. Durch die Versuche mit dem Linearmotor wurde aufgezeigt, dass das PCB korrekt funktioniert. Messversuch Drehzahlrampe am Asynchronmotor Eigene Darstellung Blockschaltbild Field Oriented Control Eigene Darstellung 28 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik
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