Book of Abstracts 2013 - Bachelor/Master
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Book of Abstracts 2013 Bachelor/Master BASPO / OFSPO Bundesamt für Sport BASPO 2532 Magglingen / Macolin Office fédéral du sport OFSPO
Vorwort Préface Liebe Absolventinnen, liebe Absolventen, Chers diplômés, Vergleicht man einmal die Herausforderungen, die ein Hochschulstu- Si les études supérieures s’apparentaient à un polyathlon, le travail dium bereit hält, mit denen eines sportlichen Mehrkampfs, so stellt scientifique en serait la discipline reine. Car, tout comme l’exploit die Anfertigung einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit ohne Zwei- sportif, le travail scientifique est une performance complexe – l’une fel die Königsdisziplin dar: Die eingereichte Arbeit, gewissermassen des plus complexes qu’un étudiant ait à fournir durant ses études. das Wettkampfergebnis, ist eine der komplexesten akademischen Leistungen, die Sie im Rahmen Ihres Studiums erbringen mussten. Ce travail nous a permis d’apprécier votre capacité à avoir une acti- Sie zeugt davon – und wurde auch so bewertet – wie gut oder weni- vité scientifique autonome. Il nous a montré dans quelle mesure ger gut Sie eigenständig wissenschaftlich arbeiten können. Mit Ihrer vous êtes capable de vous familiariser avec un sujet et de le déve- wissenschaftlichen Abschlussarbeit haben Sie uns also gezeigt, wie lopper, de mettre au point une question de recherche adéquate et gut Sie sich ein Thema erarbeiten und erschliessen können, wie gut d’y répondre avec la rigueur requise, et enfin de rendre compte par Sie daraus eine angemessene Fragestellung entwickeln und den wis- écrit, de façon structurée et dans les règles de l’art, des connais- senschaftlichen Ansprüchen genügend bearbeiten können und wie sances que vous avez acquises par vous-mêmes. gut Sie Ihr selbstständig angeeignetes Wissen in eine regelgerechte, strukturierte und ansprechende schriftliche Form bringen können. Si l’aboutissement d’un travail scientifique peut se comparer à l’obtention d’une médaille, c’est aussi parce que sa réussite dépend Ebenso wie der Erfolg im sportlichen Wettkampf, so basiert auch die de toute une série de facteurs de performance: faculté d’analyse, Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit auf einer Vielfalt von créativité, capacité à structurer son savoir, courage de formuler des Leistungsfaktoren: Dazu gehören insbesondere Ihre intellektuellen réflexions personnelles et courage aussi, au fil du travail, de reve- Fähigkeiten zum kreativen und analytischen Denken oder zum Struk- nir, quoi qu’il en coûte, sur les propositions devenues caduques; turieren von Wissen. Dazu gehört der Mut, eigene Überlegungen motivation pour la rédaction – qui naît de l’intérêt que l’on porte zu formulieren oder bereits formulierte, für Ihre aktuelle Argumen- à son sujet; et enfin, capacité à respecter, en tant que chercheur, tation jedoch inzwischen überflüssige Gedanken zu streichen – so les «règles du jeu» scientifiques. schmerzlich dies auch manchmal ist. Dazu gehört aber vor allem Ihre Schreibmotivation, die Sie über Ihr Interesse an den spannenden Même si avec le temps, le souvenir de ce travail s’estompe, même sportwissenschaftlichen Themen gewinnen. Ihre akademische Leis- si vous en oubliez le contenu, les conditions de réalisation et le tung wurde nicht zuletzt davon beeinflusst, ob und wie gut Sie sich déroulement, plusieurs choses vous resteront acquises: d’abord, an die geltenden wissenschaftlichen «Spielregeln» gehalten haben. les compétences que vous avez développées pour le mener à terme – compétences que vous allez pouvoir exploiter et continuer Auch wenn die Erinnerungen an die konkreten Inhalte Ihrer Ab- «d’entraîner» durant votre vie professionnelle; ensuite, la certitude schlussarbeit sowie an die Bedingungen und an den Verlauf ihrer d’être capable de fournir des performances académiques de bon Entstehung zunehmend verblassen werden: Was Ihnen bleibt, sind niveau; et enfin, je l’espère, la fierté bien légitime qui en découle. die zur Leistungserbringung ausgebildeten Kompetenzen, die Sie nun auch in zukünftigen, so etwa beruflichen Leistungssituationen Des compétences, un sentiment d’efficacité et une forte moti- nutzen und weiter trainieren können. Was Ihnen bleibt, ist die vation au travail – si vous conservez ces trois atouts, alors vous Gewissheit, auch akademische Leistungen auf einem guten Niveau détiendrez les clés de ce à quoi nous aspirons tous profondément erzielen zu können. Und was Ihnen bleiben wird, ist hoffentlich dans la vie: la plénitude et la réussite. Puissent-elles devenir réalité der Stolz, den Sie angesichts des Erreichens Ihrer akademischen pour chacun et chacune d’entre vous! Leistung durchaus empfinden dürfen. Prof. André Gogoll Kompetenzen, Selbstwirksamkeitserwartung und Leistungsmoti- Chef Recherche et développement à la HEFSM vation – wenn Ihnen diese drei Dinge bleiben, dann haben Ihnen Ihre akademischen Lehrerinnen und Lehrer alles Wesentliche bei- gebracht, damit Sie das realisieren können, was wir alle im tiefsten Innern anstreben: ein erfolgreiches und erfülltes Leben. Ich wünsch Ihnen dazu von Herzen alles Gute! Prof. Dr. André Gogoll Leiter Forschung und Entwicklung an der EHSM Book of Abstracts 2013 – Bachelor/Master 3
Bachelorarbeiten 2013 Travaux de bachelor 2013 Lukas Abt 6 Marcel Hächler 15 Die durchschnittlichen Kosten für Erziehungsberechtigte, Die Beziehung der Dimension des Perfektionismus zwischen deren Kinder in der Jugend+Sport-Nachwuchsförderung dem Auftreten von Lebenskonflikten sowie dem Grad der erfasst sind und in der Disziplin Half-Pipe, Slopestyle und Selbstbestimmung der Motivation bei jungen Leistungssportlern Big Air in der Saison 2012/2013 antraten Heinz Hardegger 16 Damien Bidlingmeyer 7 Auswirkung von verschiedenen Gleichgewichtstrainings Un entraînement spécifique permet-il de limiter les douleurs methoden auf den Gleichgewichtsfortschritt dorsales chez les ambulancières et les ambulanciers? Nicola Valentin Hungerbühler 17 Bruno Bosshard 8 Die Einführung des Schulturnens in der Schweiz. Vergleich des Local Position Measurement Systems mit Eine historische Untersuchung über die Diskursführung in einem Global Positioning Measurement System bei linearen der Schweizerischen Turnzeitung 1858–1874 spielsportspezifischen Laufwegen bezüglich Geschwindig- keiten und Beschleunigungen Manuel Kläusli 18 Auswirkungen eines exzentrischen Trainings auf Severin Diener 9 die Kreatinkinase und auf das Schmerzempfinden folgend Beweggründe von Migranten für einen Vereinswechsel in einen auf eine exzentrische B elastung eigenethnischen Fussballverein Meret Kleimann 19 Jordan Eschmann 10 Förderdiagnose im Sportunterricht – Entwicklung eines Comparaison de deux méthodes de mesure de masse Erfassungsinstrumentes grasse corporelle; pince à plis cutanés vs. scanner DEXA sur des gymnastes féminines suisses Marielle Krause 20 Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln Malik Fatnassi 11 im Schweizer Sport Consensus entre paramètres psychiques, biologiques et suivi de l’entraînement Ramon Krebs 21 Zusammenhänge zwischen der im Feld erhobenen Wilhelm Franc 12 Critical Power und den Labor-Leistungsparametern aus Mögliche Entwicklungsgebiete portabler Sport einer Mountainbike-Testbatterie informationssysteme zur Optimierung der Lauftechnik bei Ausdauerläufern Daniela Kyburz 22 Altersunterschied beim erstmaligen Erreichen einer Welt Sami Götz 13 meisterschaftslimite zwischen Finalisten und restlichen Qualitative Verbesserung der individuellen Reflexivität Teilnehmenden an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 zur Entwicklung kompetenzprofilbasiertem Professionswissens durch den Einsatz von Unterrichtsvideos in der Ausbildung Daniel Lienhard 23 von Sportlehrpersonen Prävalenz von Übertraining und dessen Vorformen bei erwachsenen Schweizer Spitzensportlern Matthias Gutzwiller 14 Pilotstudie zur Erfassung erfahrungsbasierter Unterschiede Kevin Luy 24 der Funktionalisierung des Unterrichtseinstiegs im Sport Ressenti des athlètes qui utilisent le tapis de course anti gravité Alter G 4 Book of Abstracts 2013 – Bachelor
Raphaël Mathis 25 Karin Wahrenberger 35 Hat der Sportunterricht einen Einfluss auf die kurzfristige Die physische und psychische Zufriedenheit bei Kunstturnerin- Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler? nen, Kunstturnern und Rhythmischen Gymnastinnen der Schwei- zerischen Nationalmannschaft nach dem Karriereende Olivier Meier 26 Zusammenhang zwischen dispositioneller Achtsamkeit Franziska Wick 36 und leistungsrelevanten psychologischen Konstrukten im Koordinative Fähigkeiten von Sportlerinnen und Sportlern, leitungsorientierten Nachwuchs-Spitzenfussball die ein Musikinstrument spielen Daniel Moser 27 Sabrina Windmüller 37 Wirksamkeit und Akzeptanz eines Messgerätes Validierung des ActiSmiles für Kinder zur Verbesserung der körperlichen Aktivität Cyril Zanoni 38 Dat Nguyen 28 Strategischer Umgang mit Zwischenfällen von Sportlehrperso- Zusammenhang zwischen habitueller Achtsamkeit und nen als Professionalisierung der eigenen Handlungskompetenz leistungsrelevanten psychologischen Variablen bei männlichen U18-Unihockeyspielern Eliane Zbinden 39 Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Wettkampfangst Marc Rothenbühler 29 sowie Achtsamkeit und Grübeln bei Sportkletterern Veränderung des Schulklimas in Berner Schulen und Sportklettererinnen der Regionalkader des Schweizerischen durch die Teilnahme beim Programm «schule bewegt» Alpenclubs (SAC) des Bundesamtes für Sport Nina Zbinden 40 Claudio Scherrer 30 Einfluss von verschiedenen Strategien der Emotionsregulation Evaluation einer Leichtathletik-Notentabelle als Empfehlung auf die biologische Stressreaktion für die Leistungsbewertung in der Schule Pirmin Scheuber 31 Masterarbeiten 2013 Speedklettern – Anteil der Explosivkraft der oberen Travaux de Master 2013 und unteren Extremitäten an der Wettkampfzeit Matthias Berg 41 Manuel Schnellmann 32 Vergleich zwischen einer klassischen und der differenziellen Unterschiede in Bezug auf die Belastungsempfindlichkeit Lernmethode beim Handstandtraining im Leistungssport zwischen Handball U21-Nationalspielern aus der Schweiz und Deutschland Peter Fritsch 42 Effekte von Ausdauertraining auf die V̇O2max bei m ännlichen Robin Troxler 33 Ausdauerathleten im Alter von 16 bis 19 Jahren Die Elternrolle bei Nationalkader-C-Juniorinnen und -Junioren auf dem Weg zum Spitzentennis: Sichtweise von beteiligten Cédric Progin 43 Trainerpersonen in der Schweiz Effekte einer HIT-Intervention über zwei Wochen verglichen mit einer zweiwöchigen «unihockeyspezifischen» Trainingsinter- Petra Wägeli 34 vention auf die Faktoren Ausdauer & repetitive Sprintfähigkeit Evaluation der Effekte durch Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren bei Kindern und Jugendlichen mit Trisomie 21 Arnaud Rapillard 44 Ventilatory and cardiovascular responses to exercise in hypoxia in well-trained vs. trained mountain bikers Book of Abstracts 2013 – Bachelor/Master 5
Bachelor Die durchschnittlichen Kosten für Erziehungsberechtigte, deren Kinder in der Jugend+Sport-Nachwuchsförderung erfasst sind und in der Disziplin Half-Pipe, Slopestyle und Big Air in der Saison 2012/2013 antraten Autor Einleitung Resultate Lukas Abt Zeit und Kosten, investiert von Seiten der Er- Die Resultate zeigten, dass sich die durchschnittlichen Kos- ziehungsberechtigten (Eltern), sind die zwei ten der Erziehungsberechtigten in der Saison 12 /13 (Mai Referent Schlüsselfaktoren einer Sportlerkarriere. Sie 2012 – April 2013) auf 11 077.00 Schweizer Franken belie- Daniel Friedli haben grossen Einfluss auf die positive Ent- fen. Der durchschnittliche Zeitaufwand (Transport und/oder wicklung eines Nachwuchssportlers oder einer Anwesenheit im Training und/oder beim Wettkampf) der Ko-Referent Nachwuchssportlerin (Kirk et al., 1997). Bauer Erziehungsberechtigten in der Saison 12/13 war cirka 68 Andreas Christoph (1997) spricht von folgenden Faktoren, die für Stunden. Dies entspricht ca. 4 vollen Tagen. Weber die Erziehungsberechtigten entstehen: Zeitauf- wand, Zeit kostet Geld und Sport kostet Geld. Diskussion und Konklusion Verschiedene Studien kommen zum selben Die Resultate zeigen, dass es bei den Kosten eine allgemein Ergebnis: Ohne ein unterstützendes Umfeld grosse Streuung gibt. Die Untersuchung verstärkt die An- ist der Weg zum Spitzensportler sehr steinig nahme, dass der Zeitaufwand der Erziehungsberechtigten (Bette, Schimank, Wahlig & Weber, 2002; Kay, der kostenintensivste Faktor ist. Die Resultate zeigen auch 2000; Müller, 1991). Die zitierten Studien be- auf, dass die höchsten Kosten für die Eltern in der Wett- fassten sich mit verschiedenen Sportarten. Der kampfsphase (Januar 2013 – April 2013) anfallen. Aufwand für das Snowboarden wurde jedoch noch nie systematisch erhoben. Aus diesem Referenzen Grund hat Swiss Snowboard eine Studie ange- Bauer, T. (1997). Kinder, Zeit und Geld. (Unveröffentlichte regt, welche den Aufwand der Eltern für eine arbeits- und sozialpolitische Studie). Zentralstelle für Fa- Snowboardkarriere ihres Kindes transparent milienfragen des Bundesamtes für Sozialversicherung BSV. macht. Bern. Kirk, D., Carlson, T., O’Connor, A., Burke, P., Davis, K. & Glo- Methode ver, S. (1997). The economic impact on families of children’s Es wurde eine quantitative Umfrage auf der Ba- participation in junior sport. Australian Journal of Science sis eines qualitativen Interviews durchgeführt. & Medicine in Sport, 29(2), 27-33. Dabei wurde das «The Exploratory Sequential Kay, T. (2000). Sporting Excellence: A Family Affair? Euro Design» verwendet (Creswell & Plano Clark, pean Physical Education Review, 6(2), 151–169. 2011). 64 Erziehungsberechtigte wurden in der Bette, K.-H., Schimank, U., Wahlig, D., & Weber, U. (2002). quantitativen Umfrage befragt, deren Kinder (M Biographische Dynamiken im Leistungssport – Möglich = 15.01. SD = 2.25, Altersbereich = 9–19) fol- keiten der Dopingprävention im Jugendalter. Aachen: Buch genden Snowboardorganisationen angehören: & Sport Strauss. Boarding Association Bern (BABE), Boarding Müller, J. (1991). Tenniseltern – auch das noch. Tennissport, Association Switzerland East (BASE), Bündner 2(4), 8–9. Skiverband (BSV), Central-Station (ZSSV), Style- Valais (SVAL), ZSV North (Iceripper). 6 Book of Abstracts 2013 – Bachelor
Un entraînement spécifique permet-il de limiter les douleurs dorsales chez les ambulancières et les ambulanciers? Introduction Résultats Auteur Ambulancière ou ambulancier est un métier Les résultats ont montré que la pratique de l’entraînement Damien Bidlingmeyer contraignant qui affecte la santé physique et spécifique pendant les heures de service a amélioré significa- mentale. Le dos est mis à rude épreuve notam- tivement la force du tronc (p < 0.01), la technique de portage Conseillère ment par le port de lourdes charges. La pratique (p
Vergleich des Local Position Measurement Systems mit einem Global Positioning Measurement System bei linearen spielsportspezifischen Laufwegen bezüglich Geschwindigkeiten und Beschleunigungen Autor Einleitung Methode Bruno Bosshard Um das Anforderungsprofil zu erstellen oder Vier Probanden absolvierten jeweils dreimal sechs unter- um Trainings- oder Spielleistungen von Athleten schiedliche lineare, spielsportspezifische Läufe. Sie trugen Referentin zu überwachen, werden im Sport computerge- dabei simultan einen LPM-Sender und einen GPS-Empfän- Karin Sonderegger stützte Analysesysteme verwendet. Das Global ger. Gemessen wurden Durchschnitts- (vØ) und Maximal- Positioning System (GPS) wird im Spielsport oft geschwindigkeiten (vmax), sowie maximale Beschleunigun- Ko-Referent eingesetzt. Es konnte jedoch gezeigt werden, gen (amax). Zur Bestimmung der Genauigkeit von vØ und Martin Rumo dass das GPS bei vielen schnellen Richtungs- vmax diente ein Laser (LDM 4301, Jenoptik, Deutschland) als wechseln ungenau misst. Als Grund dafür wird Goldstandard. Die erreichte amax wurde zwischen den LPM- die tiefe Abtastrate angegeben (Jennings, Cor- und GPS-Geräten verglichen. Laser-, LPM- und GPS-Daten mack, Coutts, Boyd, & Aughey, 2010) Coutts, wurden jeweils mit einem t-Test verglichen. Boyd, & Aughey, 2010a. Das Local Positioning Measurement System (LPM) hat eine Abtast- Resultate rate von maximal 1000 Hz, dividiert durch die Das LPM ergibt bei einem Lauf (vmax aus 10.8km/h Startge- Anzahl Spieler. Was zur Annahme führt, dass schwindigkeit) ein signifikant unterschiedliches Resultat im die höhere Abtastrate die Genauigkeit verbes- Vergleich zum Laser (–1.8 % tiefere vmax als mit Laser), an- sert. Ziel dieser Studie ist a) unter Verwendung sonsten unterscheiden sich die LPM- und Laser-Daten nicht des Lasers als Goldstandard die Genauigkeit voneinander. Bei kontinuierlichem Lauf mit 8 km/h hat das des LPM-Systems (Inmotion Object Tracking, GPS im Vergleich zum Laser signifikant unterschiedliche Er- Amsterdam, Holland) und des GPS (GPSports, gebnisse geliefert bezüglich vØ (– 4.4 % tiefere vØ als mit SPI pro X2, 15Hz, Canberra, Australien) bei li- Laser). Ebenso unterscheidet sich das GPS vom Laserergebnis nearen, spielsportspezifischen Laufwegen zu bei vmax bei abwechselnd schnellen und langsamen Aktionen messen sowie b) die Geräte untereinander zu (-3.8 % tiefere vmax als mit Laser). vergleichen. Werden die GPS- und LPM-Resultate miteinander verglichen, unterscheiden sie sich sowohl in vØ bei 8 km/h als auch in vØ bei 15 km/h, ebenfalls gibt es in vmax bei 2 von 4 Läufen sig- nifikant unterschiedliche Ergebnisse (GPS misst meist leicht tiefere Geschwindigkeiten als LPM). Diskussion und Konklusion Das LPM misst vØ genauer als das GPS. GPS unterschätzt die Geschwindigkeiten (vmax und vØ ) im Vergleich zum L aser. Auf Grund der vorliegenden Resultate und Ergebnisse aus ähnlichen Studien wird empfohlen, auf intersystemische Ver- gleiche in der Praxis (Training/Spiel) zu verzichten. Referenzen Jennings, D., Cormack, S., Coutts, A. J., Boyd, L., & Aughey, R. J. (2010). The validity and reliability of GPS units for measuring distance in team sport specific running patterns. International journal of sports physiology and performance, 5(3), 328–341. 8 Book of Abstracts 2013 – Bachelor
Beweggründe von Migranten für einen Vereinswechsel in einen eigenethnischen Fussballverein Einleitung Methode Autor Heutzutage weist rund ein Drittel der Schwei- Die Forschungsfrage wurde mittels 8 Interviews untersucht. Severin Diener zer Bevölkerung einen Migrationshintergrund Die befragten Personen gehörten zur zweiten Einwande- auf (Comtesse, 2009). Die Zuwanderung bildet rungsgeneration, hatten einen kosovo-albanischen Mig- Referent sowohl national als auch international ein ak- rationshintergrund und wechselten von einem Schweizer Jonas Steiger tuelles Thema in der Öffentlichkeit, wodurch Fussballverein in einen eigenethnischen Fussballverein. Die der Begriff Integration kontrovers diskutiert Untersuchung wurde mit Hilfe eines Interviewleitfadens Ko-Referentin wird. Der Sport, dem nachgesagt wird, dass durchgeführt und anhand der qualitativen Inhaltsanalyse Karin Moser er alle Sprachen spricht, erlangt deshalb be- ausgewertet. sondere Bedeutung im Integrationsprozess. Eigenethnische Fussballvereine bilden im Sport Resultate die grösste Selbstorganisation von Migranten Aus den Interviews ging hervor, dass die Hälfte der Befrag- und doch liegen kaum Befunde von subjekti- ten aufgrund von Trainingsabwesenheiten den Schweizer ven Motiven über deren Mitgliedschaften vor. Fussballverein verlassen hatte. Als Beweggrund, einem ei- Ziel dieser Arbeit ist, herauszufinden, weshalb genethnischen Verein beizutreten, erwähnten alle befragten Migranten der zweiten Generation von einem Personen folgende subjektiven Motive: das Zugehörigkeits- Schweizer Fussballverein in einen eigenethni- gefühl zur ethnischen Gemeinschaft, die Imageverbesse- schen Fussballverein gewechselt haben und rung, die Anfrage durch Freunde und das gemeinsame welche Zufriedenheit daraus resultiert. Fussballspielen. Die Zufriedenheit war sowohl im Schweizer Fussballverein wie auch im eigenethnischen Fussballverein gleichermassen vorhanden. Diskussion und Konklusion Die Resultate zeigen, dass die Migranten den Schweizer Fussballverein nicht wegen erlebten Negativerfahrungen in der Aufnahmegesellschaft verlassen haben, sondern um mit Freunden Fussball spielen zu können. Sie möch- ten zugleich gemeinsam mit sportlichen Leistungen dem schlechten Image der Kosovo-Albaner in der Öffentlichkeit entgegenwirken. Die Migranten waren sowohl im Schweizer Fussballverein wie auch im eigenethnischen Fussballverein gleichermassen zufrieden. Die Untersuchungsgruppe, bestehend aus Mitgliedern eines eigenethnischen Fussballvereins, ergibt noch keine differen- zierte Sicht. Deshalb sind weitere Auseinandersetzungen mit ethnischen Vereinen und deren Mitgliedern notwendig, um generalisierbare Aussagen zu machen. Referenzen Comtesse, X. (2009, April). Die neue Zuwanderung – Die Schweiz zwischen Brain-Gain und Überfremdungsangst. [La lettre, Nr. 36]. Heruntergeladen von http://www.geneva- privatebankers.com/gbpg/ch/de/file.cfm?contentid=1918 Book of Abstracts 2013 – Bachelor 9
Comparaison de deux méthodes de mesure de masse grasse corporelle; pince à plis cutanés vs. scanner DEXA sur des gymnastes féminines suisses Auteur Introduction Méthode Jordan Eschmann Les appareils de mesure de masse grasse cor- 10 gymnastes féminines suisses ont été mesurées avec la porelle sont nombreux. La pince à plis cutanés pince à plis cutanés et avec le scanner DEXA. Elles faisaient Conseillère est l’une des plus communes (Eston, Rowlands, toutes partie du cadre national et étaient âgées de 17.3 ± Dr Silvia Albrecht Charlesworth, Davies, & Hoppitt, 2005). Le 1.2 ans. Les données ont été traitées avec un T-test pour scanner DEXA, d’abord utilisé pour mesurer le échantillon dépendant et le coefficient de Pearson a été Co-conseiller contenu minéral osseux, peut également mesu- calculé. Dr Samuel Mettler rer la masse grasse corporelle (Daniels et al., 2000; Salamone et al., 2000). L’objectif prin- Résultats cipal de ce travail est de définir le niveau de Les résultats ont montré que le niveau de corrélation corrélation entre ces deux méthodes de mesure était élevé (r =.80). La formule permettant d’estimer les de masse grasse corporelle sur des gymnastes valeurs de la pince à partir de celles du scanner DEXA féminines suisses. était y=0.5974x-1.1723. Elle impliquait une marge d’erreur moyenne de 11.1 % entre les valeurs de la pince réelles et les valeurs estimées. La p-valeur (p
Consensus entre paramètres psychiques, biologiques et suivi de l’entraînement Introduction Méthode Auteur Le plan d’entraînement amène le sportif d’élite 11 athlètes de l’équipe suisse de ski-alpinisme ont été suivis Malik Fatnassi à la compétition. L’alternance entre travail et pendant 16 semaines. Chaque semaine, les athlètes ont rem- récupération fait progresser l’athlète. Le bon pli le questionnaire psychologique d’Abele-Brehm et Brehm Conseiller dosage entre charge et repos amène le spor- (1986), ont donné un échantillon de salive et ont rempli Daniel Birrer tif à son pic de forme pour la phase de com- un carnet d’entraînement selon la méthode de suivi de la pétition. Afin d’effectuer ce dosage, il faut charge par Foster (1996). Une variante de régression linéaire Co-Conseiller connaître l’état de forme de l’athlète. Trois appelée modèle à effet mixte a été utilisée pour démontrer Bertrand Léger axes permettent ce monitoring: les paramètres les liens entre les axes. psychologiques, les paramètres biologiques et le suivi de l’entraînement. Chacun de ces axes Résultats observe l’athlète sous un angle différent. Cette Les paramètres biologiques sont fortement liés aux para- étude a eu pour but de montrer le lien entre les mètres psychologiques (p
Mögliche Entwicklungsgebiete portabler Sport informationssysteme zur Optimierung der Lauftechnik bei Ausdauerläufern Autor Einleitung Methode Wilhelm Franc Die Optimierung des Laufstils kann Ausdauer- Sieben Experten wurden mittels teilgeleitetem Interview- läufern Vorteile bringen. Wie Studien zeigen, leitfaden zu bestehenden und zukünftigen SiS hinsichtlich Referent dauert diese Optimierung viele Jahre und ist der Messung laufstilrelvanter Daten befragt. Die Interviews Marco Stopper aufwändig (Jones, 2006). Zukünftige Sportin- wurden transkribiert und in themenspezifische und inhalt- formationsysteme (SiS) versprechen diesen Op- liche Kategorien aufgeschlüsselt. Gefundene Themenkreise Ko-Referent timierungsprozess zu unterstützen und schnel- waren: Stand aktueller SiS, bekannte Messmethoden in SiS, Thomas Roth ler, günstiger und einfacher ermöglichen zu Verwendungszweck aktueller SiS, Feedbackstrukturen in SiS, können. Ziel der Arbeit ist, Entwicklungsfelder Verbesserung der Wirksamkeit von SiS sowie mögliche Ent- und Dimensionen eines solchen Systems auf- wicklungen in SiS. zuzeigen, um mit den gewonnenen Daten in einem zweiten Schritt eine Konsumentenbefra- Resultate gung bei Läufern zu SiS durchführen zu können. Aufgrund der Marktdaten war die anzusprechende Käufer- schicht männlich, zwischen 30 und 59 Jahre alt, urban und körperbewusst. Das Marktvolumen wurde zwischen 35 und 50 Mio. CHF eingeschätzt. Experten gehen davon aus, dass es sinnvoll ist, wenn Läufer ihren Laufstil verbessern (7/7). Video wurde von allen als sehr relevant angesehen, wenn es um die Laufökonomisierung geht (7/7). Diskussion und Konklusion Im Feld sind Feedbacks von Experten und Coaches zum Lauf- stil eines Läufers akustisch, visuell und manchmal taktiler Art. Die heute in Lauflabors erfassbaren Daten (Video, Atemgas, Kraft- und Beschleunigungswerte) zu interpretieren, bedarf Expertenwissen. Ein Bedarf und Markt für SiS, welche helfen könnten den Laufstil zu ökonomisieren, wäre vorhanden. Bisherige Systeme decken diesen Bedarf laut Experten nicht. Teilsysteme, welche Funktionen erfüllen, sind in Entwicklung. Referenzen Jones, A. M. (2006). The physiology of the world record holder for the women’s marathon. International Journal of Sports Science and Coaching 1,101–116. 12 Book of Abstracts 2013 – Bachelor
Qualitative Verbesserung der individuellen Reflexivität zur Entwicklung kompetenzprofilbasiertem Professionswissens durch den Einsatz von Unterrichtsvideos in der Ausbildung von Sportlehrpersonen Einleitung Methode Autor Die Schwierigkeit beim Handeln von Lehrperso- Studierende (n=6) des Bachelorstudiums der Eidgenössi- Sami Götz nen in Unterrichtssituationen liegt darin, dass schen Hochschule für Sport in Magglingen wurden zu zwei das Handeln nicht einfach aus Regeln abgelei- Zeitpunkten mittels Interview zu ihren eigenen videogra- Referent tet werden kann. Lehrpersonen müssen über phierten Unterrichtsvideos zum Feedback der Lehrperson Matthias Baumgartner die verschiedenen Wissensbereiche verfügen befragt. Zwischen T0 und T1 fand während acht Semester- und das Professionswissen in ihre Handlungen wochen eine Intervention zum Professionswissen Feedback Ko-Referent umsetzen. Um von Kompetenzen zu sprechen, statt. Bei den Interviews wurde die Qualität der individuellen Dr. Eric Jeisy bedarf es nach Oser (2013) Handlungserfahrun- Reflexivität zu Feedback verglichen. Die Daten wurden nach gen in spezifischen Situationen. Die Fähigkeit der strukturierten qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet über komplexe Unterrichtssituationen zu reflek- und qualitativ sowie quantitativ dargestellt. tieren, stellt einen zentralen Teil in der Profes- sionalität von Lehrpersonen dar (Sherin & van Resultate Es, 2009). Die Literatur zeigt, dass durch den Aus den Ergebnissen wurde ersichtlich, dass die Qualität der Einsatz von Video die Qualität von Reflexivität individuellen Reflexivität von Unterrichtssituationen während im Bezug auf das Professionswissen gefördert acht Semesterwochen zunahm. Die Auswertungen zeigten, werden kann. Daraus stellt sich die Frage, ob dass die Probanden zum Zeitpunkt T1 auf einer qualitativ die Qualität der individuellen Reflexivität von höheren Stufe reflektiert haben. Feedback durch eine Intervention gesteigert werden kann. Diskussion und Konklusion Die Daten zeigten, dass die Probanden nach der Intervention über mehr theoretisches Professionswissen verfügten. Alle der sechs Probanden nannten mindestens zwei der vier in der Intervention vermittelten Qualitätskriterien von Feedback. Ob das Professionswissen auch die professionelle Handlungs- kompetenz beeinflusst, wird sich in einer noch laufenden Studie zeigen. Referenzen Oser, F. (2013). Vorwort: Auf der Suche nach Ausbildungs- kompetenzen. In F. Oser, T. Bauder, P. Salzmann, & S. Hein- zer (Hrsg.), Ohne Kompetenz keine Qualität: Entwickeln und Einschätzen von Kompetenzprofilen bei Lehrpersonen und Berufsbildungsverantwortlichen (S. 7–8). Bad Heil- brunn: Klinkhardt. Sherin, M. G., & van Es, E. A. (2009). Effects of Video Club Parti- cipation on Teachers’ Professional Vision. Journal of Teacher Education, 60(1), 20–37. doi:10.1177/0022487108328155 Book of Abstracts 2013 – Bachelor 13
Pilotstudie zur Erfassung erfahrungsbasierter Unterschiede der Funktionalisierung des Unterrichtseinstiegs im Sport Autor Einleitung Methode Matthias Gutzwiller Die erfolgreiche Inszenierung der Lehr- und Im Rahmen dieser Pilotstudie wurden vier Sportlehrpersonen Lernprozesse im schulischen Unterrichtsge- (N = 4, m = 4) bezüglich der Funktionalisierung des Unter- Referent schehen ist das Ziel jeder Lehrperson. Hierfür richtseinstiegs befragt. Das fokussierte Interview basiert auf Dr. Dominique leistet der Unterrichtseinstieg einen wichtigen dem vorab videographierten Unterrichtseinstieg, welcher als Fankhauser Beitrag. In der Einstiegsphase gilt es, die Lern- Stimulus für das Interview verwendet wurde. Die Untersu- gruppe zu disziplinieren, um ein lernförderndes chungsgruppe bestand aus zwei Novizen, welche weniger Ko-Referent Unterrichtsklima zu erzeugen, den Klassen- als drei Jahre Berufserfahrung ausgewiesen haben, und zwei Matthias Baumgartner verband zu organisieren und den Unterricht Experten, die 16 bzw. 35 Jahre im Lehramt tätig waren. Die nachvollziehbar zu strukturieren. Infolgedes- Transkriptionen wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse sen kann umgehend in die Erarbeitungsphase ausgewertet. übergegangen werden. Aufgrund der infra- strukturellen Spezifitäten im Sport kommt den Resultate Funktionen während des Einstiegs eine noch Die Resultate der Pilotstudie zeigten, dass die Novizen sich grössere Bedeutung zu. Neben den erwähnten von den Experten in der Funktionalisierung der Unterricht- didaktisch-pädagogischen Funktionen kann der seinstiege im Sportunterricht unterscheiden. Unterrichtseinstieg auch thematisch und lern- psychologisch funktionalisiert werden (Brühne Diskussion und Konklusion & Sauerborn, 2011). Infolge der Komplexität Die Novizen bedienten sich in der Stundeneröffnung einer der Unterrichtsereignisse ist die Anwendung stark ritualisierten Sozialform. Zudem erachteten die Be- der verschiedenen Funktionsweisen herausfor- rufseinsteiger die kommunikativen Prozesse als wichtiger dernd und bedingt professionelle Kompeten- Bestandteil des Einstiegs. Im Gegensatz zu den Experten, zen. Diesbezüglich vollzieht jede Lehrperson welche dies vernachlässigten und auf die effektive Nutzung eine Entwicklung, um sich diese anzueignen. der Bewegungszeit verweisen. Die Berufseinsteiger (Novizen) sind nur auf sich selbst fokussiert und versuchen in der Turnhalle Referenzen zu überleben. Im Gegensatz dazu haben er- Brühne, T., & Sauerborn, P. (2011). Der Unterrichtseinstieg. fahrene Lehrpersonen (Experten) durch ihr Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren. routiniertes Handeln die Kapazität, sich dem Fuller, F. F., & Brown, O. H. (1975). Becoming a teacher. In Lernprozess und dem Erfahrungszuwachs der Ryan, K. (Hrsg.). Teacher Education (S. 25–52). Chicago. Schülerinnen und Schülern zu widmen (Fuller & Brown, 1975). Demnach stellt sich die Frage, ob die Sportlehrpersonen den Unterrichtseinstieg unterschiedlich funktionalisieren? 14 Book of Abstracts 2013 – Bachelor
Die Beziehung der Dimension des Perfektionismus zwischen dem Auftreten von Lebenskonflikten sowie dem Grad der Selbst- bestimmung der Motivation bei jungen Leistungssportlern Einleitung Resultate Autor Das Ziel dieser Arbeit war es, bei jungen Leis- Die Untersuchung zeigte, dass Lebenskonflikte signifikant Marcel Hächler tungssportlern festzustellen, ob ein Zusammen- positiv mit maladaptivem Perfektionismus und signifikant hang zwischen der Dimension des Perfektionis- negativ mit adaptivem Perfektionismus korrelierten. Zudem Referent mus und dem Auftreten von Lebenskonflikten wurde eine signifikant negative Korrelation zwischen Le- Gareth Morgan sowie dem Grad der Selbstbestimmung der benskonflikten im Zusammenhang mit Sport und dem Grad Motivation für den Sport besteht. der Selbstbestimmung der Motivation für den Sport gefun- Ko-Referent den. Weiter zeigte sich in dieser Untersuchung, dass der Daniel Birrer Methode Grad der Selbstbestimmung der Motivation für den Sport Die Untersuchung wurde im Querschnittde- mit maladaptivem Perfektionismus signifikant negativ und sign durchgeführt. Die Probanden bestanden mit adaptivem Perfektionismus positiv korrelierte, die letztere aus 73 jungen, männlichen Spitzensportlern Messung jedoch nicht signifikant war. (Durchschnittsalter = 17.03 Jahren, SD = 2.00 Jahre, Altersbereich = 13–22, Durchschnittlich Diskussion und Konklusion aktiv seit = 9.11 Jahren, Spannbreite aktiv seit Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Dimension des Per- = 1–16 Jahre). Dabei füllten die Probanden fektionismus sowohl einen Zusammenhang mit dem Grad nacheinander folgende drei Fragebogen aus: der Selbstbestimmung der Motivation für den Sport, sowie Multidimensional Perfectionism Scale 2 (MPS-2; auch mit dem Auftreten von Lebenskonflikten aufweist. Die Gotwals & Dunn, 2009), Behavioral Regulation Hypothese, dass maladaptiver Perfektionismus zu einem er- in Sport Questionnaire (BRSQ; Lonsdale, Hodge, höhten Auftreten von Lebenskonflikten führt und adaptiver & Rose, 2008), Sport-Life Domain Questionnaire Perfektionismus diese verringert, wurde durch die Untersu- (SLDQ; Morgan, Hardy, Markland, & Birrer, in chung bestätigt. Der Einfluss der Dimension des Perfektio- Entwicklung). nismus auf den Grad der Selbstbestimmung der Motivation hingegen konnte nur für den maladaptiven Perfektionismus definitiv festgestellt werden; maladaptiver Perfektionismus geht mit einer verringerten Selbstbestimmung der Motiva- tion für den Sport einher. Schliesslich wurde noch festge- stellt, dass ein erhöhter Grad an Selbstbestimmung für den Sport die Lebenskonflikte im Allgemeinen verringert. Referenzen Gotwals, J. K., & Dunn, J. G. (2009). A multi-method multi- analytic approach to establishing internal construct validity evidence: The Sport Multidimensional Perfectionism Scale 2. Measurement in Physical Education and Exercise Science, 13, 71– 92. Lonsdale, C., Hodge, K., & Rose, E. A. (2008). The Behavio- ral Regulation in Sport Questionnaire (BRSQ): Instrument Development and Initial Validity Evidence. Journal of Sport and Exercise Psychology, 30, 323–355. Morgan, G., Hardy, J., Markland, D., & Birrer, D. (in Entwick- lung). The Sport-Life Domain Questionnaire. Book of Abstracts 2013 – Bachelor 15
Auswirkung von verschiedenen Gleichgewichtstrainingsmethoden auf den Gleichgewichtsfortschritt Autor Einleitung Tabelle 1 Heinz Hardegger Gleichgewichtstraining kann zur Förderung der Veränderung der Testergebnisse in drei Gleichgewichtstests (prozentuale Verbesserung relativ zum Ausgangsniveau) der Konzentration und Reaktionsfähigkeit sowie drei Untersuchungsgruppen Referentin zur Reduktion des Verletzungsrisikos dienen Gruppe n MFT S3 Check, Einbein- Heel-Toe-Walk Barbara Bechter (Moser, 2009). Noch ungeklärt ist aber, mit Stabilität stand, Links [Qualitätspunkte] Wüthrich welchen Methoden Gleichgewicht am besten [Strafpunkte] und Rechts trainiert werden soll. Ziel dieser Arbeit war es, [Sekunden] Ko-Referent die Gleichgewichtssteigerung unterschiedlicher Trampolin 17 –0.55 3.96 (9.9 %) 0.53b,c (22.5 %)* Dr. Thomas Wyss Trainingsmethoden bei 10–12-jährigen Kindern (13.1 %)* zu untersuchen. Balken 20 –0.20 (4.8 %) 3.35 (8.2 %) –0.05a (–2.1 %) Kontrolle 19 – 0.45 (8.3 %)* 2.49 (6.5 %) – 0.47a (–19.6 %)† Methode *signifikante (p
Die Einführung des Schulturnens in der Schweiz. Eine historische Untersuchung über die Diskursführung in der Schweizerischen Turnzeitung 1858–1874 Einleitung Methode Autor Anhand der Hermeneutischen Methode wurde primär die Nicola Valentin «Licht im Kopf, Muth im Schweizerische Turnzeitung zwischen 1858 und 1874 ge- Hungerbühler Herz, Kraft im Arm.» nauer betrachtet. Dank dieses kulturhistorischen Ansatzes, (Schweizerische Turnzeitung, 1858–1869). der gegen die im Rahmen einer allein selbstbezüglichen Zei- Referent tungslektüre antritt und ein Verständnis anstrebt, das die Dr. Dominique Das oben erwähnte Motto der STZ basiert auf zeitgenössischen Bedeutungsfelder der Turnbewegung und Fankhauser der aufklärerischen Maxime der erzieherischen des Schulturnens aufeinander zu beziehen und erkenntnis- Gleichgewichtung von Körper, Geist und Seele. trächtig zu machen versucht, soll mehr Erkenntnis über die Ko-Referent Es steht exemplarisch für die Einsicht in die Dop- Einbindung von Turnen und Sport ins Schweizer Schulwesen Dr. Eric Jeisy pelnatur des Menschen, also nicht nur Körper- erlangt werden. lichkeit bestehend aus «Fleisch und Knochen», sondern auch als vernunftbegabtes Geisteswe- Resultate sen. Es ist ein ganzheitlicher Erziehungsansatz. Körperliche Leistungsfähigkeit wird im 19. Jahrhundert zu Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die ver- einem Bestandteil des Bürgerlichen Selbstverständnisses. Be- meintlich fortschrittliche und zukunftsträchtige reits 1826 finden in Basel die auf Körper und Geist abzielen- Orientierung der STZ kritisch zu beleuchten und den Erziehungslehren den Weg in die Schulpläne. Nach der die tatsächlichen Auswirkungen ihrer «avant- helvetischen Bundesstaatsgründung 1848 sind Erziehungs- gardistischen» Schlagkraft auf den Schulsport und Militärfragen weitgehend kantonal geregelt. Dadurch zu untersuchen. ist eine gesamtstaatliche Entwicklung nach wie vor unmög- lich. Dank kluger, propagandistischer Vorgehensweise durch Turnvater Johann Niggeler ist es hierzulande möglich, Turnen und Sport für Schule und Militär in der Bundesverfassung von 1874 zu verankern. Diskussion und Konklusion Die ganzheitliche Erziehung mittels der Schweizerischen Turnzeitung zu propagieren, war ursprünglich das Primärziel von Johann Niggeler. Mit seiner Schweizerischen Turnzeitung verfolgte Niggeler ab den 1860er-Jahren allerdings einen Kurs, welcher der Umsetzung seiner ursprünglichen Ideale – gelinde ausgedrückt – nicht gerade förderlich war. Fortan setzte er nicht mehr auf das Individuum, sondern auf Ver- gesellschaftung. Freiheit und Selbstständigkeit sollten zwar von einer starken und wehrfähigen Eidgenossenschaft, aber nicht mehr von den Eidgenossen – und schon gar nicht von den Eidgenossinnen – angestrebt werden. Referenzen Niggeler, Johann: (Hg.): Schweizerische Turnzeitung. National organ für Pflege und Bildung des Leibes, Zürich/Bern (1858–1869). Book of Abstracts 2013 – Bachelor 17
Auswirkungen eines exzentrischen Trainings auf die Kreatinkinase und auf das Schmerzempfinden folgend auf eine exzentrische Belastung Autor Einleitung Methode Manuel Kläusli Auf eine ungewohnte, exzentrische Belastung Sechs männliche Versuchspersonen (V̇O2max = 62.7 ml⋅kg folgt oft eine belastungsinduzierte Muskelschä- · 1, ± 5.8) absolvierten einen pre-Test und einen post-Test. Referent digung (Cockburn, Hayes, French, Stevenson, Zuerst wurde in diesen ein Laufbandstufentest durchgeführt. Dr. Urs Mäder & St. Clair Gibson, 2008). Die Symptome die- Im Anschluss liefen die Probanden für 30 Minuten mit einem ser Beschädigung reichen von Schmerzen im Gefälle von –15 % auf dem Laufband. Jeweils 48 Stunden Ko-Referent belasteten Muskel (DOMS) über Beeinträchti- nach pre- und post-Test sowie vor dem pre-Test wurde der Dr. Samuel Mettler gung der Muskelfunktionen bis hin zu Verlust CK-Wert im Blut bestimmt. Zwischen pre- und post-Test ab- der maximalen Kraft-Generierungs-Kapazität solvierten die Probanden eine sechswöchige Trainingsinter- (Smith et al., 1994). Als biochemischer Indi- vention mit exzentrischen Ausdauerbelastungen. Zusätzlich kator für die Muskelbeschädigungen dient die zu den CK-Werten wurde das subjektive Schmerzempfinden Konzentration der Kreatinkinase (CK) im Blut. während jeweils sieben Tagen nach pre- und post-Test er- In der Literatur werden verschieden Arten von mittelt. Belastungen und ihre Auswirkungen auf DOMS und CK-Konzentration beschrieben. Ziel dieser Resultate Arbeit ist, die Auswirkungen von einem exzen- Sowohl die CK-Konzentration als auch die Werte des subjek- trischen Ausdauertraining auf CK und DOMS tiven Schmerzempfindens waren nach dem post-Test tiefer zu untersuchen. als nach dem pre-Test. Bei den CK-Werten unterschied sich CK0 von CK1 (p = 0.002) sowie CK1 von CK2 (p = 0.009) signifikant. Diskussion und Konklusion Die Werte der CK-Konzentration und die des subjektiven Schmerzempfindens waren nach dem post-Test tiefer als nach dem pre-Test. Aufgrund der inter- und intra-individu- ellen Variabilität von CK, der geringen Probandenanzahl und dem Fehlen der Kontrollgruppe sind die erhaltenen Daten noch zu wenig aussagekräftig. Referenzen Cockburn, E., Hayes, P. R., French, D. N., Stevenson, E., & St. Clair Gibson, A. (2008). Acute milk-based protein–CHO supplementation attenuates exercise-induced muscle da- mage. Applied Physiology, Nutrition, and Metabolism, 33(4), 775–783. doi:10.1139/H08-057 Smith, L. L., Fulmer, M. G., Holbert, D., McCammon, M. R., Houmard, J. A., Frazer, D. D., … Israel, R. G. (1994). The impact of repeated bout of eccentric exercise on muscular strength, muscle soreness and cratine kinase. British Journal of Sports Medicine, 28(4), 267–271. 18 Book of Abstracts 2013 – Bachelor
Förderdiagnose im Sportunterricht – Entwicklung eines Erfassungsinstrumentes Einleitung Methode Autorin Traditionell sind möglichst homogene Klassen Das Erfassungsinstrument von Lienhard und Hollenweger Meret Kleimann im Unterricht gewünscht. Die Idee von integ- (2007) wird mit Hilfe von Literatur und der Internationa- rativem Unterricht steht der Tradition von ho- len Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Referentin mogenen Klassen entgegen. Ein Blick in die Gesundheit (ICF) für den Sportunterricht angepasst. Sechs Karin Moser Regelklassen hat jedoch gezeigt, dass die He- Lehrpersonen sollen mit dem entwickelten Instrument je terogenität in den Klassen hoch ist (Grunder, drei Kinder im Sportunterricht erfassen. Danach soll das In- Ko-Referent 2010). Integrativ und individuell soll und wird strument mittels halbstrukturierten Interviews mit den Pro- Matthias Grabherr heute unterrichtet. banden für die weitere Ausarbeitung evaluiert werden. Zur Untersuchungsauswertung dienten die Transkriptionen der Um Kinder je nach ihren Bedürfnissen zu för- Interviews, welche die Rohdaten für die qualitative Inhalts- dern, muss zuerst eine individuelle Lernstander- analyse lieferten. Die Auswertung erfolgte in Anlehnung an fassung gemacht werden. Dieser neue Ansatz die von Gläser und Laudel (2010) festgelegten Regeln der wird als Förderdiagnostik bezeichnet. Lienhard Inhaltsanalyse. und Hollenweger (2007) haben ein Formular für individuelle Standortbestimmung erarbeitet. Resultate Der Sportunterricht wird mit diesem Instrument Die Untersuchung hat gezeigt, dass die befragten Lehrper- aber wenig abgedeckt. sonen sehr unterschiedliche Meinungen haben. Einige sind sehr zufrieden mit dem Erfassungsinstrument und schätzen dessen Nutzen hoch ein. Sie empfinden das Instrument als sinnvoll und anwendbar. Andere hingegen finden es für den Sportunterricht überflüssig und nicht notwendig. Diskussion und Konklusion Die Lehrpersonen versuchen, ihre Schülerinnen und Schü- ler nach Gutdünken individuell zu fördern. Dies geschieht zurzeit ohne Leitplanken. Für den Regelunterricht stehen einige unterstützende Mittel zur Verfügung. Der Sportun- terricht weist in dieser Hinsicht Potential auf. Das erstellte Erfassungsinstrument für den Sportunterricht könnte dies- bezüglich einen Beitrag leisten. Referenzen Grunder, H.-U. (2010). Zum Umgang mit Heterogenität in der Schule. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. Lienhard, P. & Hollenweger, J. (2007). Schulische Standort gespräche. Ein Verfahren zur Förderplanung und Zuwei sung von sonderpädagogischen Massnahmen. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons Zürich. Gläser, J. & Laudel, G. (2010). Experteninterviews und qua litative Inhaltsanalyse. Wiesbaden: VS Verlag für Sozial- wissenschaften. Book of Abstracts 2013 – Bachelor 19
Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln im Schweizer Sport Autorin Einleitung Resultate Marielle Krause Die Gefahren, welche Nahrungsergänzungsmit- Von 15 Läufer und Läuferinnen nahmen zwölf Athleten tel (NEM) mit sich bringen, sind sich viele Sport- mindestens ein NEM. Bei den Seilzieher und Seilzieherin- Referent ler im Breiten- wie im Leistungssport nicht be- nen nahmen 16 von 19 Athleten mindestens ein NEM. Die Dr. Samuel Mettler wusst. Zum Beispiel kann ein NEM verschmutzt Läufer und Läuferinnen bezogen Informationen grösstenteils sein und zu einer positiven Dopingprobe führen. von Apotheker/Drogisten und von Trainings-/Sportkollegen. Ko-Referent Aus unterschiedlichen Studien ist bekannt, dass Zum Kauf überzeugten mehrere Informationsquellen. Zur Dr. Paolo Colombani die Verwendung von NEM weit verbreitet ist. Bewertung des Fachwissens der Informationsquellen konnte Trotz des grossen Interesses ist wenig Wissen keine klare Aussage gemacht werden. Gekauft wurden NEM über die Verwendung und Wirkung von NEM in der Apotheke/Drogerie (56 %), in Supermärkten (17 %) vorhanden. Mit dieser Arbeit soll mehr über das und in Reformhäuser (15 %). Kein Läufer und Läuferin gab Konsumverhalten, den Bezug von Informatio- an, sich von einer Fachperson beraten zu lassen. Seilzie- nen über NEM, die Beurteilung der Informati- her und Seilzieherinnen bezogen Informationen über NEM onsquellen, den Bezug von NEM, die finanziel- grösstenteils bei den Trainern und Trainings-/Sportkollegen. len Ausgaben für NEM und den Wissenstand Diese beiden Informationsquellen wurden als gut bis sehr gut über NEM der Läufer und Läuferinnen sowie bezeichnet. Zum Kauf von NEM überzeugten vor allem Infor- Seilzieher und Seilzieherinnen herausgefunden mationsquellen aus dem näheren Umfeld (Trainer, Trainings-/ werden. Sportkollegen, Freunde und Familie). Die Seilzieher und Seil- zieherinnen kauften NEM hauptsächlich im Direktvertrieb bei Methode Vertriebspersonen, im Fitnessstudio oder bekamen die NEM Für die Umfrage wurden zwei verschiedene Pro- durch den Verein zur Verfügung gestellt. Zwei von 14 Fragen bandengruppen ausgewählt. Der Fragebogen wurden mehrheitlich korrekt beantwortet. Die restlichen wurde an die Läufer und Läuferinnen (n=120) zwölf Fragen zeigten, dass eine gewisse Unsicherheit und des Turnvereins Unterstrass (TVU) sowie an Sorglosigkeit im Umgang mit NEM besteht. die Seilzieher und Seilzieherinnen (n= 28) des Seilziehclubs Ebersecken gesendet. Die Daten Diskussion und Konklusion wurden mittels eines an der Eidg. Hochschule Zusammengefasst verschaffte die Arbeit einen ersten Über- für Sport Magglingen entwickelten Onlinefra- blick über das Konsumverhalten von NEM im Schweizer gebogens erhoben. Schlussendlich konnten die Sport. Die Resultate zeigten klar, dass trotz unbefriedigen- Daten von 15 Läufer und Läuferinnen sowie von dem Wissen über NEM ein Interesse an NEM vorhanden ist. 19 Seilzieher und Seilzieherinnen ausgewertet Die Informationsquellen stammten mehrheitlich aus dem werden. näheren Umfeld, aus Fachartikeln oder aus dem Internet. Um die Qualität von NEM sicherzustellen, sollte die Zusammen- arbeit mit Fachpersonen bei Sportlern vermehrt einbezogen werden. Um die Resultate aussagekräftiger zu repräsentie- ren, müsste die Probandenanzahl grösser gewählt werden. 20 Book of Abstracts 2013 – Bachelor
Zusammenhänge zwischen der im Feld erhobenen Critical Power und den Labor-Leistungsparametern aus einer Mountainbike-Testbatterie Einleitung Resultate Autor Leistungsmessgeräte kommen im Radsport im Die Leistungsparameter des Kapazitätstests korrelierten am Ramon Krebs Training und Wettkampf vermehrt zum Einsatz stärksten mit den CP-Test-Leistungsparametern (relative Leis- und bieten eine einfache Möglichkeit der Leis- tung: r = 0.78, absolute Leistung: r = 0.92) im Vergleich zum Referent tungskontrolle im Feld. Ob Zusammenhänge V̇O2max-Test (relativ: r = 0.70, absolut: r = 0.84) und dem Beat Müller zwischen den im Feld ermittelten Parametern Laktatstufentest (relativ: r = 0.66, absolut: r = 0.82). Die eines spezifischen Feldtests (Critical Power Test stärksten Zusammenhänge mit den geringsten Mittelwert- Ko-Referent [CP]; Hill, 1993) und den ermittelten Leistungs- unterschiede wurden für folgende Parameter beobachtet: Dr. Thomas Steiner parametern der zweimal jährlich vom Moun- CP vs. Leistung an der anaeroben Schwelle aus dem Laktat- tainbike-Nationalkader (MTB) durchgeführten stufentest (r = 0.83, d = 0.79), mittlere maximale Leistung spezifischen Labor-Testbatterie (Laktatstufen- im Feld über 3 min (MMP3min) vs. Abbruchleistung aus dem test, V̇O2max-Test, sportartspezifischer Kapazi- V̇O2max-Test (r = 0.86, d =0.78), MMP8min vs. Durchschnitts- tätstest) bestehen, wurde bis anhin noch nicht leistung ohne Nullwerte aus dem Kapazitätstest (r = 0.84, untersucht. d = 0.30), sowie MMP15min vs. normalisierte Leistung aus dem Kapazitätstest (r = 0.77, d = 0.31). Methode Eine Athletin (V̇O2max 65.4 ml·min-1·kg-1) und Diskussion und Konklusion fünf Athleten (V̇O2max 78.8 ± 3.3 ml·min-1·kg-1) Die Studie zeigt Zusammenhänge zwischen den Labor- und absolvierten die MTB-Testbatterie (Labor) und Feldtests auf. Es bestanden mittlere bis sehr starke Korrelatio einen CP-Test (Feld) innerhalb von 4.8 ± 1.5 nen, jedoch waren die Mittelwertunterschiede zu gross, um Tagen. Der CP-Test wurde auf zwei spezifischen praxisrelevante Zusammenhänge herzustellen. Auch wenn Strecken mit durchschnittlich 9.9 % Steigung die Mittelwertunterschiede statistisch gering waren, gab es durchgeführt. Über Korrelationen (Korrelati- beim direkten Vergleich der absoluten Werte eine sehr gro- onskoeffizient r) und Mittelwertunterschiede sse Streuung. Beim stärksten Zusammenhang zwischen der (Effektstärke d) wurden die Zusammenhänge MMP8min und der Durchschnittsleistung ohne Nullwerte aus zwischen den wichtigsten Leistungsparametern dem Kapazitätstest (Pavg_gewichtet) (r = 0.84, d = 0.30) betrugen aus dem Labor und Feld untersucht. die Differenzen der absoluten Werte zwischen 0.5 und 8 %. Dies ist für den Transfer in die Praxis nicht tolerierbar. Weitere Studien mit mehr Testpersonen und einem heteroge- nen Leistungsniveau sind erforderlich, um das Studiendesign weiter zu optimieren und gefundene Zusammenhänge zu bestätigen. Referenzen Hill, D. W. (1993). The critical power concept. A review. Sports Medicine, 16(4), 237–254. Book of Abstracts 2013 – Bachelor 21
Altersunterschied beim erstmaligen Erreichen einer Weltmeister- schaftslimite zwischen Finalisten und restlichen Teilnehmenden an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 Autorin Einleitung Methode Daniela Kyburz Die Leistungsentwicklung der Athletinnen und Die Untersuchungsgruppe bestand aus allen Teilnehmenden Athleten ist in der Sportwissenschaft und der der leichtathletischen Disziplinen (exklusive Marathon und Referent Sportpraxis von grossem Interesse. In der Leicht- Gehen) an der Leichtathletik-WM 2011. Es wurde das Alter Louis Heyer athletik sind zum genannten Sachverhalt nur beim erstmaligen Erreichen der WM-Limite der Teilnehmen- wenige Studien zu finden und die Forschungs- den mittels Datenbank All-Athletics.com ermittelt. Mit dem Ko-Referent ergebnisse oft allgemein gehalten. Diese Arbeit Wilcoxon-Test wurde untersucht, ob sich das Alter beim Dr. Adrian Bürgi soll mittels einer Analyse der Leichtathletik- erstmaligen Erreichen der WM-Limite zwischen den Finalis- Wertmeisterschaft (Leichtathletik-WM) 2011 ten und den restlichen Teilnehmenden (Rest-TN) signifikant die aktuelle Situation in den leichtathletischen unterscheidet. Disziplinen aufzeigen. Es wird verglichen, ob die Finalisten (Plazierung 1–8) der Leichtathletik- Resultate WM 2011 in ihrer Karriere früher Erfolg hatten, Das Alter beim erstmaligen Erreichen der WM-Limite war als die restlichen Teilnehmenden (Teilnehmende zwischen Finalisten und Rest TN in folgenden Disziplinen ohne Finalplazierung). signifikant unterschiedlich (p < 0.05): • Männer: 100 m, 200 m, 400 m, 800 m, 3000 m Steeple, 10000 m, Dreisprung, Diskuswerfen • Frauen: Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoss, Hammer- wurf • Männer und Frauen: Siebenkampf/Zehnkampf, 5000 m, Speerwurf Diskussion und Konklusion Tendenziell zeigte sich, dass die Finalisten der Leichtathletik- WM 2011 die WM-Limite signifikant früher erreicht hatten als die Rest-TN. Einige Disziplinen wichen von diesem Bild ab. Zudem waren teils Differenzen zwischen Männern und Frauen festzustellen. Die Resultate könnten auf die unter- schiedlichen Leistungsdichten im Jahr 2011 oder das Leis- tungsniveau in den einzelnen Disziplinen zurückzuführen sein. Weiter ist es möglich, dass technische und geschicht- liche Aspekte oder das Regelwerk eine Rolle spielen. In einer weiteren Arbeit sollten mehrere Leichtathletik-WMs betrachtet werden, um die Datenmenge zu erhöhen und somit aussagekräftigere Resultate zu erhalten. Diese Arbeit hat insofern eine Bedeutung für die Praxis, als dass Leistungs- entwicklungen der aktuellen Weltspitze in der Leichtathletik aufgezeigt werden. Erkenntnisse aus dieser Arbeit bieten Anhaltspunkte für mögliche Leistungsentwicklungen oder können als Grundlage für die potentialorientierte Förderung der Verbände genutzt werden. 22 Book of Abstracts 2013 – Bachelor
Sie können auch lesen