CU Die Mitarbeiterzeitung - AUSGABE 28 - Juli 2021 - Fachbereich Chemie
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CU Chemie Universität Hamburg Die Mitarbeiterzeitung AUSGABE 28 - Juli 2021 Runde Geburts- SFB - Maßgeschneiderte Multiskalige Material- Prof. W. Francke Do you remember? tage ab S. 6 systeme - M3 S. 11 verstorben S. 13 Fußballturniere S. 26
2 Inhalt Inhaltsverszeichnis Grußwort 3 Habilitation Dr. Axel T. Neffe 4 Habilitation Prof. Dr. Tobias Beck 4 Vorgestellt: Dr. Skadi Kull 5 Der IT-Service im neuen Gewande -die neue Homepage 5 Geburtstagsreigen in der Anorganischen Chemie 6 Professor Walter Kaminsky zum 80. Geburtstag 9 Des Rätsels Lösung 9 Freud und Leid im Homeoffice 10 Neues Fachbereichsauto: Oranger Stadtflitzer 10 Dritte Förderperiode des Sonderforschungsbereichs gestartet 11 Prof. Dr. Peter Grunwald verstorben 12 Andreas Kornowski verstorben 12 Dr. Theo Schotten verstorben 13 Erinnerungen an Professor Wittko Francke 13 Auf der Überholspur: Fast Track Studium und Promotion 15 Aromatische Verbindungen aus dem nachwachsenden Rohstoff Lignin 16 Elektrische Energie durch Befeuchtung und Trocknung nanoporöser Materialien 17 Auf einen Kaffee: mit dem Studienbüro 18 Austausch der Trockenschränke 20 Einblick in die bunte Welt der Chemie 21 Ringvorlesung -„Fern-sehen“ um dabei zu sein 22 Berufungsverfahren 22 Digitales Info-Grillen 2021 23 Deutschlandstipendien 2021 23 Alexander Gladkov im Zentrallager 24 Carolin Schmitt im AK Hermann und AK Bester 24 Robin Dammann im AK Fischer 24 Fahrradstellplätze am Fachbereich 25 Do you remember? Die Fußballturniere 26 GDCh-Stipendiatinnen: Kathrin Thomsen und Emelie Scheer 28 Weiterbildung im Homeoffice für technische Mitarbeiter*innen 29 Neues Rätsel 29 Goldene Doktorurkunden für die 50. Wiederkehr der Promotion 30 Auszeichnung der besten Absolventen 2020/2021 31 Beste Promotionen 2020/2021 31 Laudatio zur Dissertation von Felix Lauterbach 31 Preisträger für beste Studienabschlüsse und Promotionen 32 CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
Grußwort 3 Liebe Ehemalige, Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Studentinnen und Studenten, auch in diesem Jahr müssen größerem Personaleinsa� in Leider haben uns in den wir erneut auf unsere kleinen Gruppen sta�. le�ten Monaten ein paar Festveranstaltung verzichten Die finanziellen Lücken der Schicksalsschläge ereilt. So und unsere Preisverleihung Hansestadt Hamburg verstarben mit Herrn Prof. virtuell durchführen. Leider aufgrund der Pandemie Dr. h.c. mult. Wi�ko Francke können wir unseren werden bedauerlicherweise und Prof. Dr. Peter Grunwald Absolventen nicht im dazu führen, dass sich der zwei Kollegen, denen der feierlichen Rahmen ihre Neubau der Chemie in Fachbereich viel zu Urkunden überreichen und ist Bahrenfeld vermutlich verdanken hat und die bis zu auch die Vergabe der verzögern wird. Ein wichtiger ihrem Tod aktiv waren und Goldenen Doktorurkunden Punkt wird sein, dass wir als eine große Lücke anlässlich der 50. Wiederkehr Fachbereich Chemie an einem hinterlassen. Mit Andreas der Promotion nicht möglich. Ort mit kurzen Wegen Kornowski verstarb nach Über alle Preisträger und die zusammen sind, und das kurzer, schwerer Krankheit wichtigsten Ereignisse im Gebäude möglichst in einem der Leiter der TEM- Fachbereich der le�ten sechs Bauabschni� fertiggestellt Abteilung. Wir werden sie in Monate können Sie aber wie wird. Die Nachteile, die sich guter Erinnerung behalten gewohnt hier in unserer bei einer Verteilung auf dem und unsere Gedanken sind Mitarbeiterzeitung nachlesen. Gelände in kleine Einheiten bei Ihren Familien. Die Corona-Pandemie hat ergeben werden, müssen Abschließend wünsche ich weiterhin einen großen unbedingt vermieden werden. Ihnen einen erholsamen Einfluss auf unsere Forschung Sommer und viel Spaß bei der und Lehre. Auch wenn wir Lektüre dieser Zeitung. schon seit einigen Monaten wieder fast vollständig vor Ort forschen, sind Vorlesungen in Präsenz vermutlich erst zum Wintersemester 2021/22 möglich und die Praktika finden unter erheblich ZUM TITELBILD: Screening-Versuchsanlage für bis zu zehn parallel laufende Hochdruck-Oxidationsreak- tionen. Die Batch-Reaktoren bestehen aus korrosionsbeständigem Hastelloy C-276 und haben jeweils ein Fassungsvolumen von 20 mL. Mit dieser Anlage ist es möglich in kurzer Zeit eine große Anzahl an Experi- menten mit z.B. unterschiedlichen Substraten, Katalysatoren oder auch Lösungsmi�eln durchzuführen. (Foto: Anna Bukowski, AK Albert) CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
4 Habilitationen Thema Habilitation Dr. Axel T. Neffe A m 3. Dezember 2020 wur- de Herr Dr. rer. nat Axel T. Neffe nach Abschluss des dem Studium der Chemie an der Universität Hamburg (1993-1998) promovierte er dort 2004 im Arbeitskreis von Herrn Prof. Dr. Bernd Mey- virtuellen Habilitationskollo- er zu HIV-Entry-Inhibitoren. Die Themengebiet quiums mit dem Titel „Das De- der Arbeiten von Herrn Dr. Neffe umfassen vor sign von biobasierten und allem die Synthese von polymeren Materialien bioinspirierten Polymersyste- auf Biopolymer-Basis, die Nu�ung der moleku- men für Anwendungen in der laren Erkennung im Design von Materialien Biomedizin“ für das Fach Ma- und die Anwendung von Polymeren in der Bio- kromolekulare Chemie habili- medizin. Seit dem Ende der Vertretungsprofes- tiert. Der Titel seiner Arbeit sur arbeitet Herr Dr. Neffe weiter auf diesen lautet „Bio-Based and Bioin- Themengebieten am Institut für Aktive Polyme- spired Polymer Systems – De- Axel Neffe re des HZG in Teltow. (TB) sign, Synthesis and Tailoring of Properties and Applications“. Die Arbeiten wurden haupt- sächlich während seiner Zeit als Leiter der Abteilung „Bio- leiter Herrn Prof. Dr. Andreas mimetische Materialien“ am Lendlein durchgeführt. Herr Institut für Biomaterialfor- Dr. Neffe nu�te die Zeit einer schung des Helmhol�-Zen- Vertretungsprofessur bei uns, trum Geesthacht (HZG) 2006- um die Arbeit an seiner Habili- 2018 in Teltow unter Instituts- tation abzuschließen. Nach Habilitation Prof. Dr. Tobias Beck N ach Abschluss des virtu- ellen Habilitationskollo- quiums und der virtuellen hier am Institut für Physikali- sche Chemie und am Institut für Anorganische Chemie tätig. tät Gö�ingen und die Monash University in Melbourne. Die Arbeitsgruppe von Herrn Beck beschäftigt sich mit dem Au�au von hochge- Lehrprobe wurde Prof. Dr. To- Vorherige Stationen seiner wis- ordneten Biohybrid-Strukturen, die aus Protein- bias Beck an seiner vorherigen senschaftlichen Lau�ahn wa- containern und Nanopartikeln bestehen. Außer- Wirkungsstä�e, der RWTH Aa- ren neben der RWTH Aachen dem erforschen Beck und seine Mitarbeiter die chen University, am 14. Mai die ETH Zürich, die Universi- Synthese von anorganischen Nanopartikeln un- 2021 habilitiert und ihm wurde ter Einsa� von Biotemplaten. Hierbei werden die Venia Legendi für das Fach unter anderem computergestü�tes Protein-Re- Chemie verliehen. Der Titel design und Protein-Kristallographie eingese�t. seiner Arbeit lautet „Biohybrid Entwickelte Protein-Polymer-Hybridmateriali- materials based on protein con- en werden außerdem zur Anwendung in der tainers and inorganic nanopar- Wirkstofffreise�ung untersucht. ticles”. Die Arbeiten, die zur Die Arbeitsgruppe trägt zur aktuellen Corona- Habilitation führten, wurden Forschung bei, an der zahlreiche Gruppen aus von Herrn Beck von 2014 bis dem Fachbereich, der Universität und dem 2019 im Umfeld von Prof. Dr. DESY beteiligt sind. Aktuelle Ergebnisse wur- Ulrich Simon an der RWTH den vor kurzem im Fachjournal Science ver- Aachen durchgeführt. öffentlicht. (TB) Seit 2019 ist Herr Beck am Fachbereich Chemie der Uni- versität Hamburg W1-Profes- sor mit Tenure-Track, und ist CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
Thema Aus dem Fachbereich 5 Vorgestellt: Dr. Skadi Kull Seit April 2019 koordiniere ich habe ich von Mai 2012 bis März 2019 am For- wechslungsreich und macht das Schullabor Molecules & schungszentrum Borstel in der Allergiefor- mir viel Spaß. Ich freue mich, Schools in der Arbeitsgruppe schung gearbeitet. dass ich meine Begeisterung von Prof. Horst Weller. Ur- Sowohl im Studium als auch später gab ich für die Chemie nun im Rahmen sprünglich stamme ich aus Ber- Nachhilfe und betreute Schülerinnen und Schü- von Molecules & Schools an die lin, wo ich an der Humboldt Schülerinnen und Schüler wei- Universität Chemie studiert tergeben kann. Insofern bin ich habe. Nach meiner Diplomar- auch immer auf der Suche nach beit an der Bundesanstalt für neuen Kooperationen und Materialforschung und -prü- spannenden aktuellen For- fung (BAM) begann ich 2008 schungsthemen, um sie für mit meiner Promotion am Ro- Schülerinnen und Schüler in bert Koch-Institut in Koopera- Modulen aufzubereiten und tion mit der Freien Universität weiterzuvermi�eln. Berlin im bioanalytischen Be- (Skadi Kull) reich und entwickelte ein mas- senspektrometrisches Verfah- ler, Auszubildende, technisches Personal und ren zur simultanen Detektion Studierende. Das Schullabor hat sich also sehr von pflanzlichen und mikrobi- gut angeschlossen. Die Arbeit mit den Schüle- ellen Toxinen. Im Anschluss rinnen und Schülern ist sehr vielseitig und ab- Der IT-Service im neuen Gewande - die neue Homepage W ie bekomme ich chemie- spezifische Software? Gibt es eine datenschu�kon- forme Möglichkeit online einen gemeinsamen Termin für Mee- tings oder Prüfungen zu fin- den? Wie beantrage ich eine E- Mail-Adresse? Ab sofort finden Sie auf der neuen Homepage des IT-Service übersichtlich und wohlgeordnet viele Ant- worten auf IT-Fragen. Für spe- ziellere Fragen und Anliegen gibt es je�t die zentrale Anruf- nummer -4444. Jedoch ist es aus technischen Gründen nicht möglich diese Zentral- nummer auf die mobilen Tele- fone der einzelnen IT-Mitarbei- ter weiterzuleiten. So wird die- se Nummer sicher erst bei ver- stärkter Präsenz seine volle Effektivität entfalten können. (KE) Die neue Homepage des IT-Service CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
6 Jubilare Geburtstagsreigen in der Anorganischen Chemie S eit der le�ten Ausgabe dieser Zeitung hat es einen Reigen runder Geburtstage ehemaliger Professoren aus dem Institut für Anorganische Z u Weihnachten folgte dann der nächste Jubilar. Am 26. In der Lehre war seine Vorle- sungsreihe zur Koordinations- Dezember feierte Reinhard chemie legendär, in der er u.a. und Angewandte Chemie (AC) gegeben. Günter Kramolowsky seinen 85. Ge- in das Verständnis der nicht Klar, Reinhard Kramolowsky, Rainer Dieter Fi- burtstag. sehr geliebten Orgel- und Tana- scher und Arndt Knöchel durften ihre 85. Ge- Herr Kramolowsky wurde in be-Sugano-Diagramme kompe- burtstage feiern. Der Jüngste im Bunde, Dieter München geboren, studierte tent und didaktisch gut ein- Rehder, beging seinen 80. Geburtstag. dann Chemie an der TH Mün- führte. Auch war er in der aka- Allen Jubilaren sei zunächst recht herzlich gra- chen und promovierte dort demischen Selbstverwaltung tuliert und alles Gute für die nächsten Lebens- 1962 bei Prof. Walter Hieber, aktiv und u.a. Mitglied im aka- jahre gewünscht. den Studierende heute als Be- demischen Senat. Reinhard Aber der Reihe nach. Noch im le�ten Jahr, am gründer der Metallcarbonyl- Kramolowsky war mit den 12. Dezember, feierte Günter Klar das Wiegen- Chemie und der Hieberschen Profs Klar und Dannecker in fest. Als geborener Heidelberger studierte er an Basenreaktion kennen. Im Jah- der AC als „Die drei Herren“ der dortigen Universität und promovierte bei re 1963 wechselte er mit Prof. bekannt, die gut zusammen- dem späteren Chemie-Nobelpreisträger Georg Nast nach Hamburg und wur- hielten. So teilten die drei nach Wi�ig. Im Jahr 1964 kam er zur Habilitation de 1977 zum Professor am In- ihrer Pensionierung ein nach Hamburg und wurde 1977 zum Professor stitut berufen. Diens�immer, möglicherweise am Institut AC berufen. Dort war er bis zu sei- Auch Herr Kramolowsky, von ein Vorbild für die heu�utage nem Ruhestand im Jahr 2000 tätig. vielen gerne und liebevoll diskutierten shared-space-Kon- „Kramo“ genannt, war ein zepte. Mann der Komplexe. Sein Herrn Kramolowsky kann man Schwerpunkt lag auf 4d- und weiterhin regelmäßig am Insti- 5d-Metallen der Gruppe 6-10 tut treffen. Nach einem langen und Hybrid-Liganden. Struk- Wissenschaftlerleben gibt es turuntersuchungen mit Rönt- für ihn immer noch genügend genbeugung oder der Multi- Ergebnisse, die aufgearbeitet kern-NMR-Spektroskopie er- und ggf. veröffentlicht werden möglichten dann detaillierte müssen. Einblicke in die molekulare In seiner Forschung hat sich Herr Klar unter an- derem mit Charge-Transfer-Komplexen be- Struktur dieser Verbindungen. A m 22. Februar feierte dann Prof. Dieter Rehder seinen 80. Geburtstag. schäftigt. Neben der jeweiligen Bestimmung der Dieter Rehder wurde in Ham- Kristallstruktur interessierten ihn insbesondere burg geboren, studierte im die elektrischen Eigenschaften dieser komple- Hamburg und promovierte xen Systeme, die von seiner Arbeitsgruppe um- dort 1970 in der Arbeitsgruppe fangreich untersucht wurden. von Reinhard Nast. Schon da- Herr Klar war auch sehr aktiv in der Lehre. So mals galt sein Interesse den Va- hat er über viele Jahre die Experimentalvorle- nadiumkomplexen, die ihn sung zur Allgemeinen und Anorganischen Che- Zeit seines Lebens nicht mehr mie sowie die Spezialvorlesung zur Nichtme- losließen. Bis 1972 war Rehder tallchemie gehalten und viele Studentinnen und als Assistent am Institut und Studenten in die Grundlagen der Anorgani- parallel als Dozent an der Fach- schen Chemie aber auch in die Besonderheiten hochschule für Tabaktechnolo- der Nichtmetalle eingeführt. Herr Klar war mit gie und Bioingenieurwesen in seiner immer freundlichen und dem Menschen Hamburg-Bergedorf tätig. zugewandten Art am Institut und bei den Stu- Dann wechselte er für drei Jah- dierenden sehr beliebt. Als profunder Kenner re an das Institute of Sugar Tech- von Weinen aus der ganzen Welt und der badi- nology in Kingston (Jamaica). schen Lebensart waren und sind Treffen mit ihm Nach der Rückkehr nach Ham- immer äußerst angenehm. burg habilitierte er, war bis CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
Jubilare 7 damit nicht genug, ihn interessiert darüber hin- ter folgte Herr Fischer dann ei- aus auch die Chemie im interstellaren Raum. nem Ruf an die Universität Das zeigt sich auch in seiner Bibliographie. Die- Hamburg und war hier bis ter Rehder hat ein Lehrbuch zur Bioanorgani- 2002 als Professor im Fachbe- schen Chemie (2014), eines zur Bioanorganischen reich Chemie tätig. Während Chemie des Vanadiums (2008), ein Buch zur Che- dieser Zeit war er auch Gast- mie im Weltraum (2010) und zur Frage von Leben professor an der Universität in auf Exoplaneten (2014) geschrieben. Padua (1985) und an der Tanta Als akademischer Lehrer hat Rehder hat über Universität in Ägypten (1993). viele Jahre hinweg die Experimentalvorlesung Schwerpunkt seiner Forschung für das Nebenfach sowie die zur Bioanorgani- war die Synthese und Charak- schen Chemie gehalten und viele Studierende in terisierung neuartiger Koordi- die Besonderheiten der biologisch relevanten nationspolymere auf der Basis Komplexverbindungen eingeführt. Auch in der von Cyaniden. Einige dieser Ausbildung der Lehramtsstudierenden war er Verbindungen bilden dreidi- sehr engagiert tätig. mensionale Ne�werke aus, die Dieter Rehder ist mit seiner immer freundlichen z. T. Porositäten im Bereich der und menschlich sehr angenehmen Art am Insti- Mikroporen aufweisen. Diese tut sehr beliebt und war es auch bei den Studie- Ne�werkstrukturen entwi- 1984 als Assistent tätig und renden. Gelassenheit und ein offenes Ohr für an- ckelten sich erst einige Jahre wurde dann zum Professor ans dere Menschen zeichnen ihn aus. Regelmäßig ist später zu dem dann sehr Institut berufen. Im Jahre 1988 er in der Uni anzutreffen, auch um mit den alten schnell wachsenden For- war er Gastprofessor an der Kollegen in der Mensa zu essen. Seinen 35 km schungsgebiet der Metal-Orga- University of Indiana in Bloo- langen Arbeitsweg fährt er bei jedem We�er mit nic Frameworks (MOFs). Beson- mington (USA), von 2008-2009 dem Fahrrad – sicher ein Grund für seine Fitness ders interessant waren seine Gastprofessor an der Universi- auch im vorgeschri�enen Alter. Arbeiten zu „Super-Berliner tät in Lund (Schweden) und Blau Derivaten“, in denen Mo- hat mehr als 330 wissenschaft- liche Publikationen veröffent- licht. A m 13. April feierte dann Prof. Rainer Dieter Fischer seinen 85. Geburtstag. Herr Fischer wurde in Berlin geboren, er absol- leküle es ermöglichen, Metall- Metall-Wechselwirkungen im unteren Nanometerbereich zu Dieter Rehder war der erste vierte sein Chemiestudium an der LMU in Mün- kontrollieren. Chemiker in Hamburg, der chen und promovierte dort 1961 bei dem späte- Weiterhin forschte er zur Orga- sich der Bioanorganischen ren Chemie-Nobelpreisträger E.O. Fischer. nometallchemie der Lanthano- Chemie widmete. Sein Fokus Nach kurzer Tätigkeit als wissenschaftlicher As- ide. Schwerpunkt waren der lag auf der Chemie des Vanadi- sistent ging er dann für zwei Jahre als NATO-Re- Einfluss der 4f-Elektronen auf ums, das in Tieren und Pflan- chiroptische Eigenschaften der zen vorkommt und wichtige Moleküle. Neben Röntgen- biochemische Aufgaben über- strukturanalysen und NMR- nimmt. In seiner Arbeitsgrup- Spektroskopie wurden an die- pe wurden vanadiumhaltige sen Verbindungen auch um- Koordinationsverbindungen fangreiche Studien zum Circu- untersucht, die Strukturele- lardichroismus durchgeführt mente enthielten, wie sie in den und die Kristallfeldaufspaltun- Haloperoxidasen und Nitroge- gen in den Fokus genommen. nasen zu finden sind. Er eta- Herr Fischer hielt über viele blierte die 51V-NMR-Spektro- Jahre hinweg Vorlesungen zur skopie für die strukturchemi- search Fellow an die Universität Kopenhagen. Als Organometall- und Koordina- sche Au�lärung dieser Verbin- Stipendiat der Deutschen Forschungsgemein- tionschemie von f-Elementen dungen. Auch widmete er sich schaft habilitierte er anschließend an der TU und führte viele Studierende in den medizinischen Anwen- München. Bereits nach drei Jahren schloss er die Besonderheiten dieser Ver- dungen von vanadiumhaltigen diese mit dem Thema „Elektronenstruktur und bindungen ein. Verbindungen, z.B. im Zusam- Bindungsverhältnisse in metallorganischen Sys- Herr Fischer war immer sehr menhang mit dem Hormon In- temen mit 4f-Elektronen“ ab. Nach einer Zeit als energiegeladen, was sich nicht sulin. Dieter Rehder ist einer wissenschaftlicher Rat an der TU München wur- nur in einer hohen wissen- der weltweit anerkanntesten de er dann 1972 zum Professor an der Universi- schaftlichen, sondern auch Fachleute für Vanadium. Aber tät Erlangen-Nürnberg berufen. Vier Jahre spä- physischen Aktivität äußerte. CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
8 Jubilare Den Weg zu seinem Büro, das dann zum Professor ans Institut berufen und schung der Arbeitsgruppen seinerzeit im 4. OG lag, legte er war dort bis zu seinem Ruhestand 2001 tätig. teilzunehmen. nie im Fahrstuhl, sondern im- Herr Knöchel forschte in der Analytischen Che- Abschließend sei allen Jubila- mer in einem Sprint über die mie und der Radiochemie. Hierbei standen neue ren nochmals herzlich gratu- Treppen zurück. Herr Fischer analytische Methoden zur Detektion von Spu- liert und Ihnen alles Gute zu war und ist über sein Fach hin- renelementen sowie die Lösung komplexer ana- den runden Geburtstagen ge- aus sehr vielfältig interessiert; lytischer Probleme im Zusammenhang mit Um- wünscht. Die damit normaler- an Kunst, Musik, Theater, Ge- weltproben im Fokus der Arbeiten. In seinem weise verbundenen Feste und schichte und war immer sport- Arbeitskreis wurden Methoden zur Kopplung Begegnungen werden hoffent- lich aktiv. So ist er ein beliebter von chromatographischen Trennverfahren mit lich in der nächsten Zeit nach- Gesprächspartner für vielfache der elementspezifischen Detektion von Metallen geholt werden können und Themen. entwickelt. Diese Methoden wurden zur Unter- auch ein Wiedersehen auf den suchungen von Schadstoffen in der Atmosphäre Festveranstaltungen am Fach- A ls le�ter in diesem Reigen feierte Prof. Arndt Knö- chel am 6. Juni seinen 85. Ge- und in Gewässern angewendet. Nach der Wie- dervereinigung Deutschlands war er zeitweise Vorsi�enden eines großen internationalen For- bereich bald wieder möglich sein. (CW) burtstag. schungsprojektes, das die Belastung der Oder Arndt Knöchel wurde in Ro- untersuchte. PS: Die ausführlichen Würdi- stock geboren. Er studierte In der Radioanalytik wurden ebenfalls Trenn- gungen der Jubilare durch den Chemie an der TU Berlin und und Nachweisverfahren miteinander gekoppelt, Institutsleiter, Prof. Fröba, sind promovierte an der Universität um so z.B. die Bestimmungszeit von Isotopen auf unseren Webseiten hinter- des Saarlandes 1971 in der Ar- des Strontiums in Lebensmi�eln und Umwelt- legt. beitsgruppe von Ewald Blasi- proben verkürzen zu können. Herr Knöchel us. Dieser ist vielen auch heute baute außerdem am Institut ein leistungsfähiges noch als Autor des grundle- Isotopenlabor auf, dass besonders nach dem genden Lehrbuchs zur Anorga- Nuklearunfall in Tschernobyl wertvolle Dienste nischen Chemie, dem Jander/ leistete. Er war in der Fachgruppe „Nuklearche- Blasius bekannt. mie“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) mehrere Jahre als Vorstandsmitglied Impressum aktiv und leitete außerdem die Arbeitsgruppe „Analytik von Radionukliden mit Hochleis- Mitarbeiterzeitung des Fachbereichs tungsstrahlungsquellen“. Chemie der Universität Hamburg Eine stärkere Nu�ung der Synchrotronstrah- Herausgeber: Fachbereich Chemie Adresse: Martin-Luther-King-Platz 6, lung in der Chemie förderte er ebenfalls und eta- 20146 Hamburg, Tel. 040 42838 6719 blierte am HASYLAB, auf dem DESY-Gelände bzw. 4173, Mail: in Bahrenfeld, die ortsaufgelöste Röntgenfluo- redaktion@chemie.uni-hamburg.de reszenzspektroskopie. Sein Interesse galt außer- Redaktion: Dr. Th. Behrens (TB), Dr. B. dem den Metallbindungseigenschaften von Hu- Werner (BW), Dr. Ch. Wittenburg minsäuren und deren Transportkapazitäten in (CW), Klaus Eickemeier (KE) küstennahen Gewässern, die in seinem Arbeits- Konzeption und Gestaltung: Th. Beh‐ kreis untersucht wurden. rens, B. Werner, Ch. Wittenburg, Prof. Knöchel hat über lange Jahre die Analyti- K. Eickemeier sche Chemie mit einer großen Arbeitsgruppe Druck: print & mail (Prima), Allende‐ auf hohem Niveau betrieben. Auch in der Lehre platz 1, 20146 Hamburg Nach der Promotion wechselte hat sich Prof. Knöchel stark engagiert. Seine Se- Auflage von 200 Exemplaren ge‐ Herr Knöchel dann an die Uni- minare und Vorlesungen zu Umwel�hemen druckt auf circleoffset Premium versität Hamburg, um dort zu waren innovativ, insbesondere der Schwer- white 120 g/m2 habilitieren. Der Abschluss er- punkt auf „dem Analytischen Prozess“, über Für den Inhalt der Artikel sind die folgte dann 1980 mit dem The- Probenahme, Messung und Auswertung ist vie- Verfasser verantwortlich. Die in den ma „Die Bedeutung von nukle- len am Fachbereich in guter Erinnerung. Auch Beiträgen vertretenen Auffassungen aren Methoden für die Spuren- das „Integrierte Fortgeschri�enenpraktikum für stimmen nicht unbedingt mit denen analyse der Elemente und von Lehramtsstudierende“ hat Herr Knöchel ins Le- der Redaktion überein. Die Redakti‐ makrocyclischen Polyethern ben gerufen und lange Jahre geleitet. In diesem on behält sich sinnwahrende Kürzun‐ für anwendungsorientierte Be- sehr beliebten Praktikum wird es den angehen- gen vor. reiche der Nuklearchemie“. Im den Lehrerinnen und Lehrern ermöglicht für Bildrechte: Sofern nicht anders ange‐ Jahr 1982 wurde Herr Knöchel eine Zeit aktiv an der wissenschaftlichen For- geben: Fachbereich Chemie, UHH CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
Verschiedenes 9 Professor Walter Kaminsky zum 80. Geburtstag mit homogenen Katalysatoren taktische Poly- A m 7. Mai 2021 jährte sich der Geburtstag von Pro- fessor Walter Kaminsky zum propylene zu erzeugen, welche zum Teil auch zu kommerziell verwendete Technologie weiter- 80. Mal. Dieses ist nicht nur ein entwickelt wurde und die Grundlage für das Grund für herzliche Gratulati- Verständnis der „enantiomorphischen“ Stereo- onen, sondern auch ein Mo- kontrolle bildete. Walter Kaminsky erhielt in ment, um seine Verdienste für dem Kontext zahlreiche Auszeichnungen und die chemischen Wissenschaf- Forschungspreise, darunter die Alwin-Mi�asch- ten im Allgemeinen mit der be- Medaille für die Metallocen-Katalysatoren (zu- sonderen Ausstrahlung für die sammen mit Professor Brin�inger und Profes- Chemie des Fachbereichs Che- sor Hansjörg Sinn), die Benjamin Franklin Me- mie an der Universität Ham- daille, den Hermann Staudinger Preis und den burg zu würdigen. Auch wei- Förderpreis für die Europäische Wissenschaft terhin ist Professor Kaminsky der Körberstiftung. Die heutige Kritik an der ein vielgefragter Redner und Verwendung von Plastik wird Professor Ka- Panelgast auf Konferenzen und treute Doktoranden nehmen minsky sicher nicht ganz verstehen. Würde man bei der Industrie, und somit heute wichtige Positionen in die Abfälle sorgfältig einsammeln, könnte man weiterhin auch ein wichtiger Forschung, Lehre und der In- mit dem „Hamburger Pyrolyseverfahren“ diese Botschafter für uns. Er begann dustrie ein. Herr Kaminsky bis zu den Monomere recyclen. Diese For- sein Studium der Chemie an zeichnet maßgeblich für die schungsarbeiten waren das Thema seiner Habi- der Universität Hamburg, wo Entdeckung des MAOs, wel- litation und wurden ebenfalls im Institut für er 1971 über „Die Reaktion ches, wie sich herausstellte, der Technische und Makromolekulare Chemie zur zwischen Bis(cyclopentadie- Universalaktivator für homo- industriellen Reife verfolgt. Damals war ihm nyl)-zirkon-dichlorid und Alu- gene Olefin-Polymerisations- schon klar, dass Verantwortung nicht bei der miniumtriäthyl“ promovierte. katalysatoren ist. Wenn ein Me- Herstellung (der Polyolefine) au�ört, sondern Nach einem kurzen For- tallkomplex in der Kombinati- auch die Entsorgung betrachtet werden muss. schungsaufenthalt in Olden- on mit MAO Ethylen nicht po- Dieses von ihm entwickelte Pyrolyseverfahren burg nahm er 1979 einen Ruf lymerisiert, dann wird das für die Rohstoffzurückgewinnung ist auch heu- an die Universität Hamburg nichts mehr, kann man sagen. te noch eine der effektivsten Lösungen, um die an, wo er das Institut für Tech- Die Kombination von Zirkono- komplexen Abfallgemische zu vereinfachen und nische und Makromolekulare cenen und MAO Katalysatoren so Wertstoffe in einem Kreislauf zu halten. Die- Chemie übernahm und in dem trägt sogar den Namen Profes- ses heu�utage als „zirkulare Chemie“ bezeich- er bis seiner Emeritierung 2006 sor Kaminsky‘s. Dadurch wur- nete Vorgehen zeigt, wie Professor Kaminsky aktiv war. Viele von ihm be- de es möglich, zum ersten Mal seine Zeit voraus war. (Gerrit Luinstra) Des Rätsels Lösung I nsgesamt 56 Rückmeldungen erreichten uns zu unserem Suchspiel aus Ausgabe 27. Gesucht war ein „kleiner Gast“. Es war nicht das Coronavirus, wie einige dachten, sondern der niedliche kleine Marienkäfer im Apothekergarten. Viele von Ihnen haben die richtige Lösung gefunden. Die erste Einsendung kam, wie schon auf das Rätsel in der le�ten Ausgabe, wieder von Herr Prof. Margaretha. Die Hauptpreise, Gutscheine für das Unikontor, Ein kleiner Nachtrag: Die Preisträger aus CU-Ausgabe 26 waren dem Uni-Shop unserer Universität, haben Ingke Prof. Margaretha und Dr. Charlo�e Ruhmlieb. Sie erhielten ein Buch Klemm, Skadi Kull und Melanie Mosler über die Kunstwerke in der Universität Hamburg. Amir Zadeh (rechtes erhalten. (TB) Bild) hat einen der beliebten Uni-Schals gewonnen. CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
10 Verschiedenes Freud und Leid im Homeoffice A lle Kinder aus dem Haus, interessanter neuer Job, kleine Zweitwohnung in Ham- chentlichen digitalen Team- si�ungen ist man auch nicht völlig abgescho�et. Merkwür- Daher mein Fazit: Homeoffice ist klasse, wenn ein schneller Glasfaser-Anschluss vorhanden ist – aber nicht ausschließlich. Und so geht es mir burg – es warten unbegrenzte dig gestalten sich allerdings die wie meinem Hund, der sich an meinen Bürota- Möglichkeiten: Konzerte besu- Bürotage – teilweise trifft man, gen auf seine Kumpel im Hundekindergarten chen, neue Leute kennenler- nachdem man ein Schwä�chen freut – es wird schön sein, sich wieder mal mit nen, Musik machen, Reisen – mit der ne�en Pförtnerin ge- den Kolleg*innen zum Mi�agessen zu verabre- so habe ich mir das Jahrzehnt halten hat, den ganzen Tag den oder einen Klönschnack in der Teeküche zu bis zur Rente vorgestellt. Doch über keine Menschenseele… halten. Und, wer weiß – vielleicht gelingt es mir dann schlägt Corona zu und, Wenigstens bleibt mir das Ho- nach Corona sogar, eine Konzertkarte für die El- wie Mick Jagger singt: „Life meschooling erspart, doch es phi zu erga�ern? was so beautiful, now we all gibt andere Widrigkeiten wie (Uta Fischer) got locked down!“ z.B. die Verwandtschaft, die Nach gerade mal vier Wochen gerne unangekündigt (wie das im Büro, die mir immerhin die auf dem Land so üblich ist) Möglichkeit gaben, das Team und zu den ungeschicktesten ein wenig kennenzulernen, Zeiten vor der Tür steht, nach geht‘s ins Homeoffice. Ich rich- dem Mo�o: „du bist ja sowieso te es in unserem Haus, in der zu Hause, könntest du nicht tiefsten niedersächsischen mal eben…“ oder die Schwie- Pampa, ein - mehr Pla� und rigkeit, sich zu dri� einen In- die Möglichkeit, mal schnell an ternetanschluss zu teilen, der die frische Luft zu gehen. Nach gerade mal 6-8 MBit erreicht. einem eher mühsamen Anfang Nach über einem Jahr at home mit kümmerlicher Internetver- kommt dann doch in der gan- bindung, einem unzulängli- zen Familie der Corona-Blues chen eigenen Laptop und der auf, und auch der junge Hund, Schwierigkeit, mich sowohl auf der anfangs während der Ar- den neuen Job als auch auf die beit noch brav auf seinem Pla� Digitalisierung einzuschießen, lag, macht seinem Unmut klappt es ganz gut. Ich lerne durch Anknabbern des Büro- per Mail und Telefon Promo- stuhls oder Diebstahl von vierende aus aller Welt kennen Hausschuhen und Kissen Luft und erfahre die erstaunlichsten - bevorzugt während langer Lebensläufe. Durch die wö- ZOOM-Meetings. Stormbringer in „seinem“ Homeoffice Neues Fachbereichsauto: Oranger Stadtflitzer F ür die nächsten drei Jahre wird ein oranger Opel Corsa zu unserem Fuhrpark gehören. Er ist ein schöner Stadtfli�er mit einem 1,2 Liter Mo- tor und 55 kW (75 PS). Er erfüllt die umweltfreundliche Euro 6d Norm und hat ein 5-Gang Getriebe. Maximal finden 5 Personen Pla�. Er darf mit dem Führerschein (alt) Klasse 3 oder Klasse B,BE,C1 gefahren werden. Wie un- sere Leasingfahrzeuge zuvor haben wir eine Kilometerbegrenzung und die Nu�ung ist somit für innerstädtische Fahrten, wie z.B. zu Kooperations- partnern zum DESY, eingeschränkt. Weitere Information zur Verfügbarkeit und Buchung findet man auf unseren Webseiten unter Service/Weitere Ser- viceaufgabe/Fahrzeugverwaltung. Gegen Ende des Jahres soll auch wieder ein LKW zur Verfügung stehen. Der Transporter ist leider defekt. (Frank Meyer) CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
Forschung 11 Dritte Förderperiode des Sonderforschungsbereichs gestartet D er Sonderforschungsbereich 986 „Maßge- schneiderte Multiskalige Materialsysteme - M3“ ist Anfang Januar 2021 in die 3. Förderperi- ode gestartet. Vorbildern der Natur folgend, werden in diesem Verbundprojekt hierarchisch strukturierte Hochleistungsmaterialien mit maßgeschneiderten physikalischen Eigenschaf- ten entwickelt. Zum Au�au dieser neuartigen Materialklasse werden funktionalisierte Nano- kristalle als Bausteine der untersten Hierarchie- ebne verwendet. Durch speziell entwickelte As- semblierungsverfahren werden diese Schri� für Schri� zur Bildung der höheren Hierarchieebe- nen zusammengefügt, sodass schließlich hoch- Tobias Vossmeyer Volker Abe� strukturierte Verbundmaterialien entstehen. Die mechanischen, elektrischen und photonischen cher Formen und Größen syn- Nanokristallfunktionalisierung Eigenschaften dieser Materialien lassen sich thetisiert. Um diese Nanokris- benötigten organischen Ver- durch Variation der Form, Größe, Zusammen- talle für den Au�au eines hier- bindungen sowie Polymere, se�ung und Verknüpfung der Nanokristalle so- archisch strukturierten Hoch- die für den Au�au der höhe- wie durch Anpassung der Strukturparameter leistungswerkstoffes zu verbin- ren Hierarchiestufen benötigt der höheren Hierarchieebenen zielgenau ein- den, werden ihre Oberflächen werden, synthetisiert. Insbe- stellen. Somit sind die im SFB entwickelten Ma- mit speziellen funktionellen sondere sollen thermoreversi- terialsysteme für ein breites Spektrum technolo- Gruppen ausgesta�et. Durch ble Kopplungsreaktionen eine gischer Anwendungen von großem Interesse. diese Funktionalisierung las- besonders effiziente Verknüp- Hierzu zählen hochbelastbare kra�feste Be- sen sich die Nanokristalle zu fung der Nanokristalle und der schichtungen, photonische Wärmedämmbe- einem nanostrukturierten Ver- Struktureinheiten höherer Hi- schichtungen, Strukturfarben, künstliche Mus- bundmaterial der ersten Hier- erarchieebenen ermöglichen. keln und Katalysatoren. archieebne in Form dünner Durch diese Art der chemi- An der nun begonnenen dri�en Förderperiode Schichten oder kugelförmiger schen Verne�ung soll darüber ist der Fachbereich Chemie mit zwei For- Supercluster zusammenfügen hinaus eine thermoplastische schungsprojekten beteiligt: Im Teilprojekt A1 (s. Abbildung). Im Teilprojekt Formgebung der hergestellten werden unter der Leitung von Dr. Tobias Voss- A2 werden unter der Leitung Werkstoffe gewährleistet wer- meyer Metalloxid-Nanokristalle unterschiedli- von Prof. Volker Abe� die zur den. (Tobias Vossmeyer) Bildnachweis: UHH/ Kampferbeck CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
12 Verstorben Prof. Dr. Peter Grunwald verstorben 1974 im gleichen Arbeitskreis metallen demonstrieren eindrucksvoll, dass und blieb der Universität Ham- man edle Metalle mit Hefe effektiv aus stark ver- burg treu, zunächst als Dozent dünnten Lösungen rückgewinnen kann, und und ab 2000 als Professor. dass man Mikroorganismen erfolgreich zur De- In der Forschung widmete er toxifizierung von schwermetallbelasteten Ab- sich der Biokatalyse, einem Ge- wässern einse�en kann. biet, das über die Jahrzehnte Neben seinen maßgeblichen Beiträgen zur For- immer größere Bedeutung er- schung hat sich Peter Grunwald intensiv mit langte. Peter Grunwald er- modernen Aspekten der Lehre auseinanderge- kannte früh die Bedeutung ge- se�t. Als Leiter des PC Grundpraktikums ver- trägerter Biokatalysatoren, die stand er es, aktuelle Themen aus der Forschung im Bereich der weißen Biotech- schon früh in die praktische Lehre zu überfüh- nologie in der industriellen An- ren und so viele Studenten für das Studium zu A m 28. Dezember 2020 ist Prof. Dr. Peter Grunwald nach kurzer, schwerer Krank- wendung als umweltfreundli- che und energiesparende Kata- lysatoren nicht mehr wegzu- begeistern. Besonders engagiert war er auch in der Chemie-Lehramtsausbildung sowie der Chemielaborantenausbildung. heit verstorben. Geboren 1941 denken sind. Auch im Bereich Peter Grunwald war auch nach seiner Pensionie- in Oldenburg studierte Herr der Analytik zeigte Peter rung bis zu seinem Tode wissenschaftlich aktiv Grunwald von 1961 bis 1965 Grundwald, dass Biokatalysa- und schrieb mehrere Fachbücher. Seine Freund- Chemie in Saarbrücken und toren aufgrund ihrer hohen lichkeit, gepaart mit zuvorkommender Hilfsbe- anschließend in Hamburg. Substratspezifität ein großes reitschaft, Fachkenntnis und stetigem Einsa� Nach seinem Diplom (1969) in Potenzial besi�en. Seine Arbei- für die Belange der Studenten machten ihn zu der Physikalischen Chemie bei ten zur Wechselwirkung von einem hochgeschä�ten Kollegen. Wir werden Prof. Gunßer promovierte er Mikroorganismen mit Schwer- ihn sehr vermissen. (Horst Weller) Andreas Kornowski verstorben T ief erschü�ert erreichte uns die Nachricht, dass Andre- as Kornowski am 9.4. 2021 im technischen und wissenschaftlichen Bereich ei- nen Experten, um den uns viele Kollegen ande- rer Einrichtungen beneideten. Wissenschaftliche Alter von 57 Jahren gestorben Ungenauigkeit oder das geschickte Hinwegge- ist. Mit ihm verlieren wir einen hen über Kleinigkeiten, die nicht hundertpro- hochkompetenten und liebens- zentig passten, gab es für ihn nicht. Ein Manu- werten Mitarbeiter. skript ging erst raus, wenn alles sauber geklärt Andreas kam 1994 zusammen war. Er hat damit viel zur Qualität der Publika- mit mir nach Hamburg von tionen beigetragen. Andreas liebte das Leben Berlin, wo wir schon einige und war für vieles zu begeistern. Viele Kollegin- Jahre bestens zusammengear- nen und Kollegen erinnern sich an vergnügliche beitet ha�en. Ihm, als Berliner Elektronenmikroskop beka- Abende, Spiele und sportliche Aktivitäten. durch und durch, war dieser men, entschied sich Andreas, Unser Institut wird ohne ihn nicht mehr dassel- Schri� nicht leichtgefallen, sein geliebtes Chemielabor ge- be sein. Wir vermissen ihn schmerzlich und un- liebte er seine Heimat doch gen einen dunklen Kellerraum sere Gedanken sind bei seiner Familie. über alles. In Hamburg stürzte zu tauschen und die Mikrosko- (Horst Weller) er sich mit vollem Eifer in die pie von Grund auf zu lernen. Au�auarbeit meiner Gruppe Mit inzwischen sieben aufein- und so wurde aus einem spär- ander abgestimmten Elektro- lich ausgesta�eten Arbeitskreis nenmikroskopen haben wir wieder ein Team, das im inter- weit und breit die beste Aus- nationalen Vergleich ganz vorn sta�ung für materialwissen- mitspielen konnte. Als wir schaftliche Fragestellungen zwei Jahre später unser erstes und mit Andreas ha�en wir im CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
Verstorben 13 Dr. Theo Schotten verstorben W ir trauern um unseren Kollegen Dr. Theo Scho�en. Er verstarb am 29. Ja- Scho�en war von ganzem Her- zen Wissenschaftler. Mit gro- ßer Begeisterung initiierte er nuar 2021 im Alter von 63 Jah- viele zukunftsträchtige Projek- ren. Wir nehmen Abschied von te. Seine Hilfsbereitschaft, sein einem sehr geachteten, humor- enormes Allgemeinwissen und vollen und liebenswerten Men- seine Liebe zu Sport und Mu- schen. Seit 2008 arbeitete Dr. sik machten ihn zu einem sehr Theo Scho�en bei der CAN geschä�ten und interessanten GmbH in Hamburg, die später Gesprächspartner. Unser tiefes Forschungsbereich des Fraun- Mitgefühl gilt besonders seiner hofer IAP wurde. Hier leitete Frau und seinen Angehörigen. Bildnachweis: Till Budde der medizinische Chemiker die (Horst Weller) Abteilung »Nanomedizinische Anwendungen«. Dr. Theo Erinnerungen an Professor Wittko Francke A m 27.12.2020 verstarb Pro- fessor Dr. Dr. h.c. mult. Wi�ko Francke im 81. Lebens- Jahre 1979 folgte die Habilitation und 1985 er- hielt er eine Professur auf Lebenszeit am Institut für Organische Chemie, wo er auch nach seiner jahr an einer COVID-19-Infek- Pensionierung in Forschung und Lehre tätig tion. Die Mitglieder des Fach- war. bereichs sind traurig und be- Wi�ko Francke erhielt zwei Rufe auf Professu- stürzt über diesen schweren ren an die Universitäten in Gießen und Heidel- Verlust. Tragischerweise hä�e berg, die er ablehnte. Bleibeverhandlungen eine nur wenige Wochen spä- führten zur Gründung der Abteilung für Orga- ter verfügbare Impfung ihm nomeereschemie am Fachbereich. Mit der Wie- dieses Schicksal möglicherwei- dervereinigung Deutschlands engagierte er sich se erspart. im Fachbeirat des Max-Planck-Institutes für che- Noch in der le�ten Ausgabe mische Ökologie in Jena. dieser Zeitung hat Chris Meier, Sein wissenschaftlicher Werdegang ist mit vie- Fachbereichsleiter und langjäh- len Auszeichnungen und Würdigungen verbun- riger Kollege von Wi�ko Fran- den, inoffiziell wurde auch der Titel „Mozart cke, ihm zum 80. Geburtstag tätsinstitut für Forst- und Holz- der Moleküle“ genannt. gratuliert, seinen wissenschaft- wirtschaft und spätere Profes- Als akademischer Lehrer hat Wi�ko Francke tie- lichen Werdegang nachge- sorin an der Universität Ham- fe Spuren hinterlassen und ein großes Ne�werk zeichnet und seine großen Ver- burg, lernte Wi�ko früh die von Forscherinnen und Forschern mit aufge- dienste gewürdigt. Ein Nach- Liebe zur Natur und Einblicke baut. Ich kann mich, als Student in den 1980er ruf findet sich auf unseren in wissenschaftliche Arbeits- Jahren, gut an die Stunden der Vorlesung Syn- Fachbereichsseiten. weisen. theseplanung erinnern, die intellektuell sehr an- Aufgewachsen ist Wi�ko Fran- Im Jahre 1960 begann er das spruchsvoll mit vielen Seitenbezügen und per- cke als Kind zweier Forstwis- Studium der Chemie zu einer sönlichen Ausschmückungen mit einer komple� senschaftler im waldreichen Zeit, als Studentenproteste mit gefüllten Tafel endeten. Auch durfte ich als Reinbek vor den Toren Ham- dem Slogan „Unter den Tala- Schwerpunktpraktikant in seiner sehr agilen Ar- burgs. Sein seltener Vorname ren der Muff von tausend Jah- beitsgruppe ein Spiroketal synthetisieren. bedeutet „der im Wald Gebore- ren“ die Universität aufmisch- Sein besonderes Forschungsinteresse galt der ne“. Sein Vater starb im zwei- ten. Er promovierte 1973 bei chemischen Kommunikation der Insekten. In ei- ten Weltkrieg. Von seiner Prof. Kurt Heyns mit einer Ar- ner Zeit, als die chemische Industrie mit Poly- Mu�er, Helene Francke-Gros- beit zu Aggregationssubstan- meren ihren Siegeszug in allen Bereichen des mann, Dozentin am Universi- zen des Ambrosiakäfers. Im Lebens antrat, beschäftigte sich Wi�ko Francke CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
14 Verstorben mit Umweltchemie und grund- mende aus der gesamten Welt Großmu�er Helene war es gute Si�e, dass es zu legenden Fragestellungen zum dabei, was aufgrund der Zeit- einem Auftri� einer entfernten Bekannten kam, Bau der Moleküle und ihrer verschiebung für einige Freun- Frau Daaks. Diese wurde gerne gespielt vom Wirkungsweise. Die interdiszi- de aus Asien eine Herausforde- verkleideten Wi�ko. Hier könnte ein Grund für plinäre, von wissenschaftlicher rung war. Nachzusehen und - den oftmals beschriebenen tiefgründigen Hu- Neugier geprägte Zusammen- hören unter: mor von Wi�ko Francke liegen. Nun bleibt die- arbeit war für ihn gelebte Pra- h�ps://www.youtube.com/wat- ser Name hoffentlich noch lange in dieser Memo- xis. ch?v=HHQzvaJB33U rial Lecture erhalten. Geographisch zog es Wi�ko In den Erinnerungen zieht sich Im Freundes- und Förderverein Chemie des Francke in den hohen Norden. die große Gastfreundschaft Fachbereichs werden seine Impulse sowie seine Er ging auf Insektenfang in der und menschliche Nähe Wi�ko kompetente Kassenprüfung schmerzlich ver- kargen Alvaret auf Öland, re- Franckes bei gutem Wein und misst. Gerne hä�en wir auch in dieser Zeitung gelmäßig wurde mit der Fami- Essen wie ein roter Faden noch ein Interview mit Wi�ko Francke über sein lie Urlaub in einer Hü�e in durch die Beiträge. Im Rahmen Leben am Fachbereich Chemie gebracht - die Finnland gemacht. So ist es nur der Veranstaltung wurde der Planungen waren bereits angelaufen, als die folgerichtig, dass er zwei Eh- Daaks-Chemicals Fund gegrün- Nachricht seines Todes uns erreichte. rendoktorwürden der schwe- det, für den durch Spenden un- Der Fachbereich verliert eine herausragende dischen Universitäten in Lund ter Kollegen und Freunden Persönlichkeit, die in 60 Jahren hier studiert, ge- und Göteborg verliehen be- mi�lerweile über $25.000 zu- arbeitet, gewirkt und diesen maßgeblich mitge- kam. Auch der Musik war er sammengekommen sind. Zu- prägt hat- und ihm sehr viel zu verdanken hat. verbunden und spielte selbst künftig soll damit die Wi�ko (CW) Flöte. Francke's Daaks-Chemicals Me- Wi�ko Francke war eine Per- morial Lecture auf dem jährli- PS: sönlichkeit mit vielen Interes- chen Treffen der ISCE finan- Ein filmisches Wiedersehen mit Wi�ko Franke, sen, gepaart mit großem Enga- ziert werden, beginnend 2022 eine Laudation auf seinen Kollegen Wendell gement. Ein Mensch mit Ecken in Malaysia. Roelofs, anlässlich des ISCE-meetings 2008 und Kanten und einem großen Erstmals tauchte diese „Firma“ (Länge 20 min) findet sich hier: Selbstbewusstsein. auf der Sponsorenliste des h�ps://www.youtube.com/watch?v=xS5QlhQYVAk Besonders verbunden war er ISCE-Treffens 2002 in Ham- der International Society of Che- burg auf, dessen Veranstalter Ein Nachruf von Konrad De�ner, Stefan Schulz mical Ecology (ISCE), zu deren Wi�ko Francke war. Er ha�e und Jürgen Gross findet sich hier: Ehrenmitglied er 2016 ernannt eine private Spende für die h� ps://onlinelibrary.wiley.com/share/author/ wurde. Zur Ehrung und Erin- Veranstaltung gegeben, diese YDSMZJSKTIMMVZU7WGXW?target=10.1111/ nerung an Wi�ko Francke, der erschien in der Sponsorenliste jen.12900 noch aus dem Krankenhaus unter dem Pseudonym Publikationen redigierte, fand „Daaks-Chemicals“ neben Fir- am Ostersamstag dem 3. April, men wie der Bayer AG und der eine digitale Gedenkveranstal- Beiersdorf AG. tung sta�. Während des virtuellen Treffens am 3. April enthüllte Initiiert von seinem Freund Christian Francke, einer seiner und Kollegen, Prof. Walter beiden Söhne, wie es zur Be- Leal, University of California- zeichnung „Daaks“ kam. Auf Davis, waren über 300 Teilneh- Familienfesten im Hause von CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
Verschiedenes 15 Auf der Überholspur: Fast Track Studium und Promotion A m Fachbereich Chemie gibt es seit 2010 das soge- nannte Fast Track Studium. Masterstudium regulär bereits zwei Jahre dau- ert, spart man beim Fast Track also mindestens ein Jahr Zeit ein, um das Ziel, den Erwerb des dieses besonderen Studiums besteht in der Finanzierung der Promovierenden, denn diese Gehört hat das sicher jeder Doktortitels, zu erreichen. Den Masterabschluss kann aufgrund des fehlenden schon einmal, aber was genau macht man dabei quasi unterwegs. Masterabschlusses zu Beginn ist das eigentlich? Dieser Weg steht allerdings nicht allen Studie- des Promotionsvorhabens Fast Track bedeutet überse�t renden zur Verfügung. Man benötigt dafür nicht über die üblichen E13 „auf der Überholspur“, im Zu- überdurchschni�lich gute Noten im Bachelor- Doktorandenstellen erfolgen, sammenhang mit dem Studi- studium (am Fachbereich Chemie muss man zu da dieses dem Hamburgischen um versteht man darunter aber den besten 15% seines Abschlussjahrgangs ge- Hochschulgese� widerspricht. die gleichzeitige Durchfüh- hören), einen Studienpla� in einem Masterstu- Die Hamburg Research Acade- rung des Masterstudiums und dium am Fachbereich Chemie, ein Promotions- my (HRA) hat deshalb im le�- der Promotion. Im Ausland thema inklusive zwei Betreuern, die das Vorha- ten Jahr erstmalig Stipendien gibt es durchaus auch andere ben unterstü�en, und natürlich eine Finanzie- für Fast Track Studierende aus- Fast Track Modelle, bei denen rung. Außerdem werden die Kandidaten vor der geschrieben. Drei Kandidaten die Promotion direkt nach dem Zulassung von einer Prüfungskommission des unseres Fachbereiches waren Bachelorabschluss ohne die Fach-Promotionsausschusses auf ihre Eignung mit ihren Bewerbungen erfolg- Vergabe eines Masterabschlus- zum Fast Track geprüft. reich und haben inzwischen ses angestrebt wird. Auch nach erfolgreicher Zulassung zum Fast das erste Jahr des Fast Track Masterstudium und Promoti- Track wird die Eignung weiterhin kritisch ver- Studiums absolviert. Hierzu on? Beides ist doch ein Voll- folgt: Im ersten Jahr der Promotion sind 60 Leis- gab es auch einen kurzen Be- zeitstudium. Wie also soll das tungspunkte aus dem entsprechenden Master- richt in der le�ten CU. gehen? studiengang zu erbringen. Bei sehr guten Leis- Zum 1. Oktober 2021 sollen die Das Fast Track Promotionsstu- tungen wird das Promotionsstudium direkt nächsten Stipendien für eine dium richtet sich an besonders fortgeführt und weitere 30 Leistungspunkte ver- Förderdauer von zwei Jahren gute und ambitionierte Studie- teilt auf die verbleibende Promotionsphase er- starten. Bewerbungen sind rende, die sich der Herausfor- worben. Die Masterarbeit wird dann als Zwi- noch bis zum 15. Juli möglich. derung der Doppelbelastung schenbericht der Promotion verfasst und bewer- Informationen dazu sind auf stellen möchten, um frühzeitig tet. Werden die Erwartungen nach dem ersten den Webseiten der Chemie und in die wissenschaftliche For- Jahr nicht erfüllt, wird das Studium ab dem 2. MIN-Fakultät zu finden. Au- schung einzusteigen. Jahr im Masterstudium fortgeführt und die Pro- ßerdem ist eine Beratung durch Das Fast Track Studium sieht motion abgebrochen. das Studienbüro natürlich je- in der MIN-Fakultät insgesamt Obwohl der Fast Track bereits seit 2010 möglich derzeit möglich. eine Dauer von 4 Jahren vor. ist, gibt es bis je�t am Fachbereich Chemie erst (Franca Fuchs) Wenn man bedenkt, dass das einen einzigen Absolventen. Ein großes Problem Ruhestand Bernd Diller U nser langjähriger Mitar- beiter, Herr Bernd Diller, hat zum 31.12.2020 seinen technischen Betrieb bei uns zu gewährleisten. Ob bei der Instandhaltung der elektrischen An- lagen, der Müllentsorgung oder der Fahrstuhl- unermüdlichen Einsa�, wir wünschen ihm alles Gute für den neuen Lebensabschni�. wohlverdienten Ruhestand an- und Notbeleuchtungsprüfung war er immer äu- (Jens Ihde) getreten. Herr Diller hat über ßerst gewissenhaft und ausgesprochen zuver- 30 Jahre durch seine mensch- lässig. Herr Diller war stets mit Engagement lich angenehme und fachlich und Leidenschaft bei seinen Aufgaben. Es ist sehr kompetente Art maßgeb- nicht übertrieben zu sagen, dass die Chemie sein lich mit dafür gesorgt, die Si- Zuhause war. Die Haustechnik sowie der Fach- cherheit sowie einwandfreien bereich Chemie danken Herrn Diller für seinen CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
16 Forschung Aromatische Verbindungen aus dem nachwachsenden Rohstoff Lignin B eginnend ab April 2021 wird das Projekt „Kontinu- ierliche selektive oxidative De- Aromaten von großem Interesse. Derzeit gibt es jedoch noch kein industrielles Verfahren zur se- lektiven Gewinnung der im Lignin enthaltenen len, ligninhaltigen Nebenpro- duktströmen. Dabei gilt es ne- ben der Optimierung des Kata- polymerisierung von Lignin zu aromatischen Verbindungen. Demnach werden lysatorsystems auch eine soge- wertvollen Monoaromaten niedermolekulare Aromaten zum heutigen Zeit- nannte just-in-time Entnahme mi�els Polyoxometallat-basier- punkt hauptsächlich petrochemisch hergestellt. der Zielprodukte aus dem Re- ten Katalysatoren und just-in- Die Produktion ist dadurch zum einen nicht res- aktionsmedium zu etablieren. time Produktentnahme (POM- sourcenschonend und zum anderen auch direkt Dadurch sollen weitere unge- Lig)“ von Prof. Dr.-Ing. Jakob von der Verfügbarkeit fossiler Rohstoffe und wünschte Folgereaktionen Albert aus der Technischen dem Erdölpreis abhängig. Das nachwachsende zwischen den Zielprodukten Chemie durch die Fachagentur Biopolymer Lignin hingegen fällt vor allem in und dem Katalysator unter- Nachwachsende Rohstoffe e.V. der Papier- und Zellstoffindustrie, sowie bei Be- bunden und demnach die Aus- (FNR) und die Siemens AG für trieben, die biogene Fasern verarbeiten als Ne- beuten der Wunschprodukte drei Jahre gefördert. benproduktstrom an. Sta� diese Nebenprodukt- maximiert werden. Lignin ist ein komplexes, hy- ströme wie derzeit lediglich energetisch zu ver- Der Abbau der ligninhaltigen drophobes aromatischen Ma- werten, sollen die ligninhaltigen Ströme im Rah- Nebenproduktströme zu wert- kromolekül und stellt eines der men des geförderten Projektes oxidativ zu nie- vollen monoaromatischen Ma- häufigsten nachwachsenden, dermolekulare Aromaten depolymerisiert wer- terialien soll somit zur ange- biobasierten Polymere auf der den. strebten Unabhängigkeit von Erde dar. Aufgrund der vielen Ziel des Projektes ist eine effiziente und konti- fossilen Rohstoffen beitragen. aromatischen Gruppen ist Li- nuierliche Produktion von Monoaromaten, wie (Jakob Albert) gnin vor allem für die Produk- beispielsweise Vanillin, Methylvanillat, Sy- tion von niedermolekularen ringaldehyd und Methylsyringat aus industriel- Drittmittelprojekte N achfolgend sind die be- willigten und gemeldeten Dri�mi�elprojekte von Januar Prof. Albert, TMC, Kontinuierliche selektive oxida- tive Depolymerisierung von Lignin zu wertvollen Prof. Bester, PC, NanoQiQO (Horizon 2020, CSA), EU - Ko- Monoaromaten mi�els Polyoxometallat-basierten ordination: Russian-Armenian bis Mai 2021 aufgeführt: Katalysatoren und just-in-time Produktentnahme Slavonic University, 219 T€; (POMlig); Fachagentur Nachwachsende Roh- Defect-induced Modification on Prof. Abe�, PC, Maßgeschnei- stoffe e.V. (FNR) + Siemens AG; 320 T€; Sach- Ultrafast of Photo-excited 2D derte Multiskalige Materialsyste- mi�elzuschuss f. DAAD-Forschungsstipendiaten, Layered Semiconductors: A Theo- me - M3 (SFB 986/4 TP A02), DAAD, 2.500 €; retical and Experimental Joint TUHH, 365 T€; Study, CU, Chemie, Uni-Hamburg, Die Mitarbeiterzeitung, Ausgabe 28, Juli 2021
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