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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-109 Das Thema Creditreform befürchtet Insolvenzwelle im zweiten Halbjahr Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform befürchtet wegen des von der Corona- Krise ausgelösten massiven Konjunktureinbruchs eine Insolvenzwelle in der zweiten Jahreshälfte. Mit dem Auslaufen der Aussetzung der Insolvenzantrags‐ pflicht Ende September werde sich die Zahl der Insolvenzanträge deutscher Unternehmen "erheblich erhöhen", prognostizierten die Experten heute in Düsseldorf. Im ersten Halbjahr verringerte sich die Zahl der Unternehmensin‐ solvenzen in der Bundesrepublik allerdings im Vergleich zum Vorjahres‐ zeitraum um 8,2 Prozent auf 8.900 Fälle. Das Insolvenzgeschehen habe sich damit von der tatsächlichen Situation abgekoppelt, betonten die Creditreform-Experten. Hier machten sich vor allem die staatlichen Unterstüt‐ zungsmaßnahmen und die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bemerkbar. Die Insolvenzwelle sei damit aber nur vertagt worden, urteilten die Fachleute. Das Risiko einer deutlichen Verschärfung des Insolvenzge‐ schehens in der zweiten Jahreshälfte und im kommenden Jahr steige. Kaum einen Effekt der Corona-Krise sieht Creditreform bislang bei den Verbraucher‐ insolvenzen. Die Zahl der Privatpleiten verringerte sich in den ersten sechs Monaten weiter um 6,4 Prozent auf 30.800. Die schwieriger werdende Situation auf dem Arbeitsmarkt werde sich aber mit Verzögerung auch bei den Verbraucherinsolvenzen bemerkbar machen, prognostizierten die Experten. Den Angaben zufolge ist die Insolvenzgefahr für Unternehmen in Nordrhein-Westfalen größer als in fast allen anderen Bundesländern. Mit 76 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen gehörte das bevölkerungsreichste Bundesland in den ersten sechs Monaten dieses Jahres erneut zu den Spitzen‐ reitern im Ranking der Wirtschaftsauskunftei. Schlechter schnitten im bundes‐ weiten Vergleich nur Bremen mit 116 und Berlin mit 92 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen ab. [tagesschau.de] [rp-online.de] [sueddeutsche.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [berliner-zeitung.de] [finanzen.net] Meldungen Wirtschaftsministerium: Deutschland erholt sich nur langsam Die Bundesregierung rechnet seit Mai – einhergehend mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Einschränkungen – mit einer konjunkturellen Aufhellung. Der weitere Erholungsprozess im zweiten Halbjahr und auch danach werde schleppend erfolgen und sich länger hinziehen, schreibt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) in seinem heute veröffentlichten Monatsbericht. Die außenwirtschaftlichen Impulse für die exportabhängige Industrie dürften angesichts der schweren Rezession bei vielen Handels‐ partnern "noch über längere Zeit niedrig bleiben". Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde in dem zu Ende gehenden zweiten Quartal "noch einmal sehr viel stärker zurückgehen" als im ersten Vierteljahr, als es mit minus 2,2 Prozent den zweitgrößten Rückgang seit der Wiedervereinigung gab. [faz.net] Bericht: Deutschlands Beitrag zum EU-Haushalt steigt Deutschlands jährlicher Beitrag zum Haushalt der Europäischen Union (EU) soll nach Plänen der Europäischen Kommission in den nächsten Jahren deutlich wachsen. Das habe die Bundesregierung auf Grundlage des aktuellen Vorschlags der Kommission für den kommenden Langfristhaushalt der EU berechnet, berichteten Medien heute. Der sogenannte Mehrjährige Finanzrahmen (MFR) deckt sieben Jahre von 2021 bis 2027 ab. Bliebe es auch nach den Verhandlungen der Mitgliedstaaten bei der Größenordnung des Kommissionsvorschlags, würde Deutschland nach Schätzungen des Bundesfinanzministeriums von 2021 an jedes Jahr im Schnitt 13 Milliarden Euro mehr als bisher in den EU-Haushalt einzahlen. Zuletzt hatte die Bundes‐ regierung jedes Jahr durchschnittlich 31 Milliarden Euro nach Brüssel überwiesen. Am Freitag beraten die Staats- und Regierungschef der EU in einer Videokonferenz über den aktuellen MFR-Vorschlag. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [tagesschau.de] Baader Bank wird Partner für Neo-Broker von Scalable Capital Der Robo-Advisor Scalable Capital hat einen Neo-Broker für Privatanleger gestartet. Die Preisstellung der handelbaren Wertpapiere erfolge durch die Baader Bank, bei der auch die Konto- und Depotführung für die Neo-Broker- Kunden liege, teilten beide Finanzdienstleister heute mit. Die Abwicklung laufe über die elektronische Handelsplattform gettex der Börse München. [finanz-szene.de] ZKB kündigt Dividende an Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) will trotz Corona-Krise eine Millionen- Dividende an Kanton und Gemeinden ausschütten. Dies entschied der Kantonsrat heute. 2019 erzielte die ZKB einen Gewinn in Höhe von 845 Millionen Franken (790 Millionen Euro). Infolge dessen kündigte die Bank nun eine Ausschüttung von insgesamt 506 Millionen Franken (473 Millionen Euro) an. [fuw.ch] Chinas Industrie erholt sich nur langsam Chinas Wirtschaft hat sich im Mai nicht so stark von dem virusbedingten Konjunktureinbruch erholt wie erhofft. Die Industrieproduktion legte zwar im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent zu, wie das nationale Statis‐ tikamt heute in Peking mitteilte. Volkswirte hatten allerdings mit einem Plus von 5 Prozent gerechnet. Im April war die Industrieproduktion um knapp 4 Prozent gestiegen. Die Lage der Weltwirtschaft sei schwieriger und kompli‐ zierter geworden, teilte das Statistikamt mit. Die Binnenkonjunktur sehe sich nach wie vor mit vielen Risiken und Herausforderungen konfrontiert. [boersen-zeitung.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Zielke: Mittelständler müssen einfacher an Staatshilfen kommen Bankenpräsident Martin Zielke pocht auf Erleichterungen für Firmen, die in der Corona-Krise staatliche Eigenkapitalhilfen in Anspruch nehmen wollen. Bestehende Auflagen hätten auf viele Unternehmen eine abschre‐ ckende Wirkung, betonte Zielke in einem heute veröffentlichten Gastbeitrag. Sie sollten daher gelockert werden. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesregierung sei ein gutes und notwendiges Instrument. "Er müsste aber noch um einen Baustein ergänzt werden, der stärker die Bedürfnisse der weniger großen Unternehmen, speziell des Mittelstands berücksichtigt", mahnte der BdB-Präsident und Vorstandsvorsitzende der Commerzbank. Der WSF solle ein standardisiertes Programm für börsen- und nicht-börsennotierte Gesellschaften auflegen. Letztere benötigten einen raschen Zugang zu Nachrangkapital. Den vollständigen Gastbeitrag des Bankenpräsidenten lesen Sie hier: [bankenverband.de] Die Köpfe DIHK-Chef Schweitzer: EU-Grenzöffnungen liefern Wachstumsimpulse Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, erwartet durch die Grenzöffnungen innerhalb der EU positive Effekte auf die globale Wirtschaft. "Von der europäischen Grenzöffnung können auch weltweit Impulse ausgehen – damit der internationale Handel wieder in Gang kommen und Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland sichern kann", sagte Schweitzer laut Medienberichten von heute. Damit die deutsche Wirtschaft wieder Fahrt aufnehme, sei es wichtig, dass die Nachfrage nach deutschen Produkten und Dienstleistungen weltweit wieder anspringe. "Die ab Montag geltenden EU-Grenzöffnungen können für die deutsche Wirtschaft deshalb wie ein zweites Konjunkturpaket wirken – und zwar ohne, dass es den Staat einen einzigen Cent kostet", betonte der DIHK- Präsident. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [finanzen.net] Ver.di-Vertreter Wittmann: Commerzbank-Belegschaft ist verunsichert Die Gewerkschaft Ver.di warnt nach den Worten des Ver.di-Vertreters und Commerzbank-Aufsichtsratsmitglieds Stefan Wittmann vor harten Einschnitten bei der Commerzbank. "Es wird deutlich mehr Filialschließungen und mehr Arbeitsplatzverluste geben als bisher angekündigt", erklärte Wittmann heute. Die Belegschaft sei "sehr unruhig und verunsichert". Gewerkschaft und Betriebsräte würden versuchen, Maßnahmen zu vermeiden, die nicht notwendig seien. "Aus unserer Sicht hat die Bank eine Zukunft und deshalb werden wir alles unterstützen, was diese sichert und möglichst vielen Beschäftigten eine gute Perspektive gibt", unterstrich er. [de.reuters.com] Von der Leyen fordert britische Impulse für Brexit- Gespräche EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Großbritannien aufge‐ fordert, neuen Schub in die Verhandlungen über die künftigen Handelsbezie‐ hungen zu bringen. "Die EU ist bereit, die Gespräche zu intensivieren, wir stehen rund um die Uhr bereit", schrieb von der Leyen heute auf Twitter. "Lasst uns neue Bewegung in die Verhandlungen bringen." Von der Leyen will heute Nachmittag mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in einer Video‐ konferenz eine Zwischenbilanz zu den bisherigen Gesprächen über ein Handels- und Partnerschaftsabkommen ziehen. Seit März haben die Unter‐ händler kaum Fortschritte erreicht. Nun soll auf Chefebene erörtert werden, wie es weitergeht. Ratspräsident Charles Michel und Parlamentspräsident David Sassoli nehmen an der Konferenz teil. [zeit.de] Sánchez plädiert für Calviño als neue Eurogruppen- Chefin Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat sich Medienberichten zufolge für seine Wirtschaftsministerin Nadia Calviño als neue Vorsitzende der Eurogruppe ausgesprochen. Der Posten muss mitten in der Corona-Krise neu Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief besetzt werden. Der bisherige Vorsitzende Mário Centeno war vergangenen Dienstag als Finanzminister seines Landes zurückgetreten. Über die Nachfolge Centenos soll in der Juli-Sitzung der Eurogruppe entschieden werden. [finanzen.net] Die Tweets des Tages "Unternehmen brauchen Spielraum für Investitionen in der Phase des Wieder‐ aufschwungs", mahnte Bankenpräsident Martin Zielke heute im @handels‐ blatt. Die Auflagen bei staatlichen Eigenkapitalhilfen in der #Coronakrise hätten auf viele #Firmen eine abschreckende Wirkung und sollten gelockert werden. Hier lesen Sie den kompletten Gastbeitrag: go.bdb.de/6eWd5 [twitter.com] Beim nächsten Banken ON SCREEN geht es Donnerstag um Europas Antwort auf @Libra_: Potenzial und Bedingungen eines programmierbaren Euro. Darüber diskutieren @joergkukies, Ulrich Bindseil @ecb, Carsten Bittner @commerzbank und Heinz-Günter Lux @Evonik. Mehr: go.bdb.de/OYRIo [twitter.com] Am Freitag meistgeklickt Greifen Sie im Job auch gelegentlich zur Notlüge? Authentisch zu sein, wird in der heutigen Arbeitswelt als Erfolgsfaktor gesehen. Doch wie eine Umfrage des Forschungsinstituts YouGov Deutschland im Auftrag der Arbeitgeberbewertungs-Website Glassdoor zeigt, zweifeln viele daran, ob es viel bringe, die eigene, unverstellte Persönlichkeit im Berufs‐ leben herauszustellen. Ebenso viele scheuen sich, im Job Gefühle zu zeigen. Mehr als ein Viertel hält es überdies für unwahrscheinlich, dass authentische Menschen erfolgreicher sind als diejenigen, die etwas vorgaukeln. 45 Prozent der Befragten räumten in der Umfrage ein, im Job gelegentlich die Wahrheit zu verdrehen oder zu beschönigen. Immerhin 28 Prozent greifen nach eigenem Bekunden sogar zu kleineren Notlügen wie "da bin ich dran" oder Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief "das ist schon erledigt", obwohl dies nicht der Wahrheit entsprach. Welche Gründe sie dafür angaben und warum der Führungsstil in vielen Unternehmen dieses Verhalten begünstigt, lesen Sie hier: [businessinsider.de] Was morgen wichtig wird In Halle will das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) seine Konjunkturprognose zum Sommer 2020 veröffentlichen. – In Mannheim präsentiert das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung die Konjunkturerwartungen für Juni. – In Wiesbaden legt das Statistische Bundesamt die Inflationsrate für Mai 2020 vor. – In Tokio gibt die japanische Notenbank ihren Beschluss zur Geldpolitik bekannt. – In Washington sagt der Präsident der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, bei der Anhörung des Bankenausschusses des Senats aus. Der Nachschlag New Work wird langsam erwachsen Die Corona-Krise hat die New-Work-Idee im Schnelltempo Realität werden lassen. Nicht nur Arbeitnehmer, auch Führungskräfte mussten sich kurzfristig neu justieren und im virtuellen Arbeitsleben zurechtfinden. Während Mitar‐ beiter neue Freiräume gewinnen, selbstbestimmter und eigenverantwortlicher zu agieren, können Chefs ihre Teams nur noch digital führen. Dieses Rad lässt sich nach Ansicht von Regina Frey-Cordes, Leiterin des New-Work-Studien‐ gangs der IUBH Internationalen Hochschule, nach der Krise kaum wieder zurückdrehen. "Es wird ein großes Stück mehr Selbstbestimmung übrig bleiben", prognostiziert Frey-Cordes. Im Podcast erläutert sie, wie sich das Wertesystem für Führungskräfte gerade verändert, wie Teams auch aus der Entfernung am besten geführt werden und wieviel Eigenverantwortung Mitar‐ beitern zugetraut werden kann: [manager-magazin.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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