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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-107 Das Thema Fed stellt Märkte auf mehrjährige Nullzins-Phase ein – trübe Prognosen belasten Börsen Düstere Konjunkturaussichten der US-Notenbank Fed und die Furcht vor einem Wiederaufflammen der Coronavirus-Krise in den USA haben heute die Anleger an den europäischen und asiatischen Börsen verunsichert. Die Märkte notierten deutliche Abschläge. Auf die Stimmung schlugen die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell. Er hatte am Vorabend erklärt, die Corona-Pandemie laste schwer auf der US-Wirtschaft. Die Fed rechne damit, dass die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 6,5 Prozent schrumpft und die Arbeitslosenquote zum Jahresende bei 9,3 Prozent liegt. 2021 dürfte das Wachstum bei 5,0 Prozent liegen. Zugleich kündigte die Federal Reserve (Fed) an, die Zinsen noch lange nahe Null zu lassen. Derzeit liegt der geldpolitische Schlüsselsatz in der Spanne von null bis 0,25 Prozent. In ihrem Ausblick deuteten die Währungshüter mehrheitlich an, dass auch in den beiden kommenden Jahren keine Zinserhöhungen zu erwarten sind. "Vor der Wirtschaft liegt ein sehr unsicherer Weg", warnte Powell. Erst in den nächsten Monaten werde sich herausstellen, wohin die Reise wirklich gehe. Die US-Notenbank werde ihr Anleihekaufprogramm im bisherigen Umfang zunächst fortführen. Die Fed von New York, die für die Abwicklung der Käufe zuständig ist, fügte hinzu, etwa 80 Milliarden US-Dollar (70 Milliarden Euro) pro Monat in amerikanische Staatsanleihen zu investieren. Zur Debatte um eine Forward Guidance und eine Zinskurvenkontrolle sagte Powell, es sei eine offene Frage, ob die Fed solche Instrumente brauche. Bei den nächsten Sitzungen der Notenbank werde die Diskussion über eine Zinskurvenkontrolle fortgeführt. Die Fed befinde sich derzeit zwischen Krisenmodus und Aufbau‐ hilfe, erklärte DWS-Ökonom Christian Scherrmann. "Die Unsicherheiten sind nach wie vor groß, und die Aussichten implizieren einen langen Weg zur endgültigen Erholung." Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank meinte, weltweit seien die Anleger enttäuscht, dass es keine Ausweitung der expansiven US-Geldpolitik durch die Fed gegeben habe. [handelsblatt.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [finanzen.net] [bloomberg.com] [tagesschau.de] [finanznachrichten.de] Meldungen DIW schlägt weiteres Konjunkturprogramm vor Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hält angesichts der schwerwiegenden Corona-Folgen für Deutschland ein weiteres Konjunktur‐ paket für nötig. Vorgeschlagen wird, rund 192 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren zu investieren, etwa in Kitas und Ganztagsschulen, in Schlüssel‐ technologien, in die Digitalisierung, in Unternehmensgründungen, in die Entschuldung der Kommunen und in Umstiegsprämien vom Auto aufs Fahrrad, auf Bus und Bahn. Für die Industrienation Deutschland sei ein digitaler, ressourcen- und klimaschonender Umbau erforderlich. Das Wachstum würde damit jährlich um durchschnittlich 0,5 Prozent erhöht und die Beschäftigung um mehr als 800.000 Arbeitsplätze gesteigert. Das von der Bundesregierung beschlossene Konjunkturprogramm von 130 Milliarden Euro bis 2021 reiche nicht aus. "Wir sollten nicht nur die nächsten zwei Jahre einen Konjunkturimpuls haben, sondern für die nächsten zehn Jahre das Wachstum verstetigen", erklärte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. Das Institut rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 8,1 Prozent schrumpft und im nächsten Jahr um 4,3 Prozent wächst, wenn das Konjunkturpaket der Bundesregierung wie geplant umgesetzt wird. [de.reuters.com] [finanzen.net] World Retail Banking Report: Plattformbasierte Anbieter haben es leichter Banken mit einer Plattformstrategie haben es einer Studie zufolge in diesen schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie wesentlich einfacher, einen höheren Betriebsgewinn zu erzielen, ihre Effizienz zu steigern und neue Erlös‐ quellen zu erschließen. Wie aus dem World Retail Banking Report 2020, der Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief von Capgemini und Efma veröffentlicht wird, hervorgeht, setzen neue Anbieter mit ihren Plattformen auf ein optimiertes Kundenerlebnis und befördern so den rasanten Wandel in der Finanzbranche. Kunden würden aufgrund der Corona-Krise verstärkt digital mit den Geldhäusern agieren. Banking via Internet bevorzugten nun 57 Prozent der Kunden, nachdem es vor dem Ausbruch der Pandemie rund 49 Prozent waren. Die Präferenz von Apps stieg ebenfalls um 8 Prozentpunkte, von 47 auf 55 Prozent. [it-finanzmagazin.de] [worldretailbankingreport.com] (Studie) UBS sieht Wachstumschancen in der Vermögensverwaltung Die Schweizer Großbank UBS kann nach eigener Einschätzung im Vermögensverwaltungsgeschäft mehr Wachstumspotenzial ausschöpfen. Das Institut könne den Anteil am Gesamtvermögen der einzelnen Kunden steigern, sagte Divisions-Co-Chef Iqbal Khan in einer Video-Konferenz. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Bank ihre Produktivität weiter steigern kann. [cash.ch] Ina Invest erster Neuzugang an der Schweizer Börse Erstmals in diesem Jahr wird ein Unternehmen den Start an der Schweizer Börse SIX wagen. Der Handel mit Aktien der Immobiliengesellschaft Ina Invest Holding wird morgen am Parkett in Zürich aufgenommen. Falls die Aktien zum Höchstpreis von 22,42 Franken platziert werden können, würde das Unter‐ nehmen, das ein Spin-Off des Baukonzerns Implenia ist, auf einen Marktwert von fast 200 Millionen Schweizer Franken (186 Millionen Euro) kommen. Weltweit sind Börsengänge angesichts der Corona-Krise und Marktturbu‐ lenzen in diesem Jahr rar. [de.reuters.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Umfrage: Deutsche Verbraucher kommen besser durch die Krise Die deutschen Verbraucher sind einer Umfrage zufolge bislang besser durch die Corona-Krise gekommen als andere Europäer. Etwa ein Drittel der Haushalte berichtete über Einkommenseinbußen im Zuge der Pandemie. Das ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC). In Italien mussten hingegen 57 Prozent und in Spanien 61 Prozent der Menschen in den vergangenen Monaten mit weniger Geld auskommen. Auch bei den geplanten Konsumausgaben sieht es in Deutschland positiver aus. Etwa ein Viertel der Bundesbürger will in den kommenden Monaten zwar weniger ausgeben, 38 Prozent wollen aber sogar wieder mehr einkaufen. In Italien planen dagegen 42 Prozent der Menschen, weniger Geld für Konsum‐ zwecke auszugeben, in Spanien sind es sogar 56 Prozent. [zeit.de] Deutsche Kreditwirtschaft kritisiert den Gesetzentwurf zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat den Referentenentwurf eines "Gesetzes zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft" des Bundesministe‐ riums der Justiz und für Verbraucherschutz in einer Stellungnahme kritisiert und eigene Vorschläge eingebracht, wie die im Koalitionsvertrag formulierten Ziele der wirksamen Verfolgung von Wirtschaftskriminalität besser erreicht werden können. Der Entwurf geht nach Meinung der DK deutlich über die Zielsetzung des Koalitionsvertrags hinaus und belastet die deutsche Wirtschaft inmitten der Corona-Krise zusätzlich. Sinnvoller wäre es, in dieser für viele Firmen schwierigen Phase zusätzliche Anforderungen, die in den Unternehmen erheblichen Aufwand auslösen, im Sinne eines Belastungsmo‐ ratoriums zur Unterstützung der Wirtschaft zu vermeiden. Die vollständige Stellungnahme lesen Sie hier: [die-dk.de] Die Köpfe Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief EZB-Chefvolkswirt Lane: Notenbank wird Kreditklemme verhindern EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hat versichert, dass die Europäische Zentralbank (EZB) alles tun werde, um in dieser Zeit der Corona-Pandemie eine etwaige Kreditklemme zu vermeiden. Die aktuelle Krise dürfe sich nicht auch noch durch Engpässe bei der Vergabe von Darlehen verschärfen. Darauf sei die Notenbank bedacht, erklärte Lane in einem Interview der italienischen Zeitung "Il Sole 24 Ore", das heute veröffentlicht wurde. Im Fall einer Kredit‐ klemme würden die Institute weniger Darlehen an Verbraucher und Unter‐ nehmen vergeben, weil sie ihre liquiden Mittel dazu benötigten, ihre Zahlungsfähigkeit zu sichern. [de.reuters.com] Spanierin Calviño Favoritin für Chefposten der Eurogruppe Nach dem Rückzug von Mário Centeno könnte Medienberichten zufolge die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calviño neue Vorsitzende der Eurogruppe werden. Damit würde erstmals eine Frau an die Spitze rücken und versuchen, die 19 Euro-Länder unter einen Hut zu bringen. Der bisherige Eurogruppen-Chef Centeno wird nach eigenen Angaben heute beim Finanzmi‐ nistertreffen seinen Rücktritt erklären. Er hatte ihn diese Woche angekündigt und zuvor sein Amt als portugiesischer Finanzminister zur Verfügung gestellt. Die Entscheidung über seine Nachfolge an der Spitze der Eurogruppe soll am 9. Juli erfolgen. Calviño ist seit Mitte 2018 Wirtschaftsministerin Spaniens; seitdem vertritt sie ihr Land in der Eurogruppe. Spanien spekuliert allerdings auch auf den Führungsposten bei der Welthandelsorganisation WTO. [de.investing.com] Allianz-Ökonom Naumer: Deutschland kann Schuldenberg bewältigen Kapitalmarktexperte Hans-Jörg Naumer hegt keinen Zweifel daran, dass Deutschland seinen durch die Corona-Krise aufgehäuften Schuldenberg absehbar wieder abtragen kann. "Deutschland schafft den Abstieg vom Schul‐ dengipfel – aber hauptsächlich dank extrem niedriger/negativer Zinsen", heißt es in einer aktuellen Studie des Allianz-Volkswirts. "Wer sich billigst refinan‐ Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief zieren oder – bei negativen Zinsen – gar mit neuen Schulden alte Schulden teilweise tilgen kann, braucht das Abtragen des Schuldenbergs wenig zu fürchten." Auch bei einer niedrigen Inflation von durchschnittlich einem Prozent sind nach Einschätzung Naumers die Chancen gut, dass die Schulden‐ quote Deutschlands 2036 wieder die Marke von 60 Prozent unterschreitet. Dies sei auch ohne zusätzliche Steuern möglich. [boerse-online.de] DIHK-Chef Schweitzer für Moratorium zur Aussetzung von Zwangsvollstreckungen Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, plädiert für Maßnahmen zum Schutz vor der Insolvenz. Viele Unternehmen könnten mit rechtzeitigen Sanierungsmaßnahmen gerettet werden, sagte er in einem Interview. Bislang sei das Insolvenzrecht darauf aber nicht eingestellt. Deshalb wolle er sich für ein Moratorium einsetzen, wodurch es gelinge, in dieser Zeit Maßnahmen zur Zwangsvollstreckung auszusetzen. Das ermögliche es angeschlagenen Unternehmen, mit seinen größten Gläubigern Sanierungsmaßnahmen abzuschließen, wie beispiels‐ weise einen Schuldenerlass. [wallstreet-online.de] Der Tweet des Tages Der @BMJV_Bund-Entwurf des "Gesetzes zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft" geht nach Meinung der Deutschen #Kreditwirtschaft über die Zielsetzung des Koalitionsvertrages hinaus und belastet die deutsche Wirtschaft in der #Coronakrise zusätzlich. bit.ly/3e5C2yp [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Rätsel: Ein Bild und zwei Nägel Die Topologie ist ein Begriff aus der Mathematik und beinhaltet unter anderem die Knotentheorie – oder knifflige Rätsel wie dieses: Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Bild mit einer Schnur an zwei Nägeln an der Wand aufge‐ hängt. Die Schnur schwingt sich so um die Nägel, dass das Bild herunterfällt, sobald einer der beiden Nägel aus der Wand gezogen wird. Wie ist das möglich? Die Lösung lesen Sie hier: [spiegel.de] Was morgen wichtig wird Im EU-Parlament wird in einem Online-Pressegespräch des Auswärtigen Ausschusses zur Position des Parlaments im Zusammenhang mit den Post- Brexit-Verhandlungen für einen Handelsvertrag mit Großbritannien Stellung genommen. – Die US-Investmentbank Goldman Sachs veranstaltet ihre 24th Annual European Financials Virtual Conference. – In Russland sind die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. – In der Schweiz erfolgt die Erstnotierung der Ina-Invest-Aktie an der SIX Swiss Exchange. – In den USA werden die von der Uni Michigan erhobenen Daten zum Verbrauchervertrauen im Juni bekanntgegeben. Der Nachschlag Wie Lachen und Humor bei der Karriere helfen Mit Humor zu motivieren, ihn als Stimmungsaufheller in Krisensituationen einzusetzen oder damit Hemmungen zu beseitigen – das kann äußerst hilfreich bei der Karriere sein. Vielfach wird unterschätzt, was man mit Wortwitz, lustigen Vergleichen und sogar intelligenten Albernheiten im Arbeit‐ salltag alles erreichen kann. Humor und Lachen kann man quasi als Allzweck‐ waffe einsetzen, wenn man es richtig anstellt. Menschlichkeit, Teamgeist und Lebensfreude werden gesteigert, wie US-Forscher der Universitäten Florida und Wilmington herausfanden. Humor hilft auch einen kühlen Kopf zu Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief bewahren, um angemessen auf kritische Situationen zu reagieren. Wie Sie dabei am besten vorgehen, lesen Sie hier: [karriere.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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