Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-180 - Das Thema Großbanken erwarten beschleunigte Branchenkonsolidierung - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-180

 Das Thema

 Großbanken erwarten beschleunigte
 Branchenkonsolidierung
 Die Konsolidierung der europäischen Bankenbranche dürfte nach
 Einschätzung der Vorstände und Chefs von Großbanken an Fahrt gewinnen.
 Der Finanzvorstand der Deutschen Bank, James von Moltke, sagte heute, sein
 Geldhaus bereite sich auf mögliche Fusionen vor. "Wir fokussieren uns auf die
 Umsetzung unserer eigenen Strategie und wir sind der Überzeugung, dass uns
 diese Strategie auf Fusionen vorbereitet, wenn die Zeit gekommen ist und
 sich die richtigen Gelegenheiten ergeben", sagte von Moltke bei einer Online-
 Analystenkonferenz. Das Institut arbeite hart daran, sich auf eine Fusionswelle
 vorzubereiten. "Die Konsolidierung wird in Europa an Fahrt aufnehmen." Der
 Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse, Thomas Gottstein, erklärte, er
 sehe in Zusammenschlüssen von Banken "sehr viel Sinn". Der scheidende
 Chef der Schweizer Großbank UBS, Sergio Ermotti, sagte: "Der Zug hat den
 Bahnhof verlassen, und eine Konsolidierung ist unvermeidlich." Dies sei gut
 für die Märkte. Laut Medienberichten spielt der Schweizer Branchenriese UBS
 ein Zusammengehen unter anderem mit Credit Suisse sowie der Deutschen
 Bank durch. Gottstein verwies auf Hürden bei Zusammenschlüssen innerhalb
 der Landesgrenzen. Solche Vorhaben seien mittlerweile komplizierter als
 früher, weil Aufsichtsbehörden Bedenken gegen zu große heimische Banken
 hegten. Doch die anhaltend niedrigen Zinsen belasteten die Erträge und
 erhöhten den Fusionsdruck auf die Banken. Der für die Bankenaufsicht
 zuständige Exekutivdirektor der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsauf‐
 sicht (BaFin), Raimund Röseler, mahnte indes, dass Fusionen kein Allheilmittel
 seien. Sie könnten helfen, Kosten zu senken und mehr Spielräume für Preiser‐
 höhungen geben. "Aber glauben wir wirklich, dass sich die Probleme des
 deutschen Bankenmarktes lösen würden, wenn wir statt 1.400 nur noch 700
 oder 500 Banken haben? Ich glaube nicht", sagte der BaFin-Direktor. Banken
 müssten sich vielmehr darum kümmern, neue Strategien umzusetzen.

 [handelsblatt.com]
 [fuw.ch]

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 [de.reuters.com]
 [finanzen.net]

 Meldungen

 Deutsche Bank reduziert Filialnetz
 Die Deutsche Bank will jede fünfte ihrer Filialen vor allem in städtischen
 Regionen Deutschlands schließen. "Wir planen, das Filialnetz im Laufe des
 kommenden Jahres möglichst rasch auf die Zielgröße von 400 zurückzu‐
 bauen", sagte ein Sprecher des größten deutschen Geldhauses heute in
 Frankfurt. Ende vergangenen Jahres zählte die Deutsche Bank 511 Filialen,
 aktuell sind es nach Angaben der Bank etwas mehr als 500. Zusätzlich stehen
 den Kunden für einfache Bankgeschäfte wie Überweisungen die 800 Filialen
 der zum Konzern gehörenden Postbank zur Verfügung. Der Sprecher betonte:
 "Wir werden uns nicht aus der Fläche zurückziehen." Für die Kundenberatung
 will die Bank zusätzlich sogenannte DB Anlagezentren einrichten. Wie Philipp
 Gossow, Leiter des Privatkundengeschäfts der Marke Deutsche Bank, heute in
 Frankfurt auf einem Bankenkongress erklärte, ist mit den Schließungen auch
 ein Stellenabbau verbunden. Die Zahl der Berater solle aber stabil bleiben.
 Die wegfallenden Arbeitsplätze gehören zu den 18.000 Stellen, die im
 Rahmen der neuen Konzernstrategie abgebaut werden sollen.

 [faz.net]

 EZB will mehr Green Bonds erwerben
 Die Europäische Zentralbank (EZB) akzeptiert ab Anfang 2021 grüne Anleihen
 als Pfand für geldpolitische Kreditgeschäfte. Sollten diese Papiere die übrigen
 Zulässigkeitskriterien für Anleihekäufe erfüllen, könnten sie auch im Rahmen
 des Krisenprogramms Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP)
 sowie des Asset Purchase Programme (APP) erworben werden, kündigte die
 Notenbank heute in Frankfurt an.

 [finanzen.net]

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 Ifo: Corona-Krise dämpft Wachstum weniger als
 Finanzkrise
 Die Corona-Pandemie lässt die deutsche Wirtschaft nach Angaben des Ifo
 Instituts für Wirtschaftsforschung nicht so stark schrumpfen wie die globale
 Finanzkrise 2008/2009. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte in diesem Jahr
 um 5,2 Prozent sinken, erklärten die Münchner Forscher heute. Im Sommer
 waren sie noch von minus 6,7 Prozent ausgegangenen, womit der bisherige
 Rekordrückgang aus der Finanzkrise von 5,7 Prozent übertroffen worden wäre.
 "Der Absturz der deutschen Wirtschaft verläuft glimpflicher als gedacht",
 betonten die Ifo-Ökonomen nun. Für das kommende Jahr erwartet das Ifo
 Institut ein Wachstum von 5,1 Prozent. Zuvor hatten die Experten für 2021 ein
 Wachstum von 6,4 Prozent prognostiziert.

 [spiegel.de]

 Santander will 2021 Dividende von 10 Cent zahlen
 Die spanische Großbank Santander will 2021 eine Dividende von 10 Cent pro
 Aktie ausschütten. Über diesen Vorschlag sollen die Aktionäre am 27. Oktober
 auf einer Hauptversammlung abstimmen, teilte das Geldhaus gestern Abend
 in Madrid mit. Zudem hänge die Ausschüttung davon ab, ob die
 EZB zustimme, ob die CET1-Kapitalquote in oder über der Bandbreite von 11
 bis 12 Prozent liege und ob die Dividende nicht mehr als die Hälfte des
 Gewinns betrage.

 [finanzen.net]

 Studie: Sparquote in Deutschland steigt 2020 auf 16
 Prozent
 Die Corona-Krise dürfte die Sparquote in Deutschland nach Einschätzung der
 DZ Bank in diesem Jahr auf einen Rekordwert treiben. Nachdem die
 Verbraucher bereits im ersten Halbjahr 2020 deutlich mehr Geld auf die hohe
 Kante legten als üblich, erwarten die Experten des genossenschaftlichen
 Spitzeninstituts dies auch für die nächsten Monate. "Auch in der zweiten
 Jahreshälfte dürfte die Sparquote hoch bleiben und im Gesamtjahr auf rund
 16 Prozent steigen, verglichen mit 10,9 Prozent in 2019", heißt es in einer
 Studie der DZ Bank, die heute veröffentlicht wurde.

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 [boerse-online.de]

 Die Köpfe

 Von Moltke: Deutsche Bank auf Kurs für Kostenziel
 Der Finanzvorstand der Deutschen Bank, James von Moltke, hat sich zuver‐
 sichtlich zum erwarteten Geschäftsverlauf seines Geldhauses bis Jahresende
 geäußert. Es gebe ermutigende Zeichen im Privatkundengeschäft, auch im
 Investmentbanking laufe es weiterhin gut, sagte von Moltke heute bei einer
 Analystenkonferenz. Die Geschäfte in der Vermögensverwaltung entwickelten
 sich im Rahmen der Erwartungen. Die Deutsche Bank sei auf Kurs, ihr
 Kostenziel in diesem Jahr zu erreichen.

 [boersen-zeitung.de]

 Röseler: BaFin prüft aufsichtsrechtliche Instrumente
 bei Grenke
 Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) will die Vorgänge
 um die Leasing-Gruppe Grenke genau untersuchen. "Wirecard hängt uns
 noch nach, natürlich", sagte der für Bankenaufsicht zuständige BaFin-Exeku‐
 tivdirektor Raimund Röseler heute in Frankfurt. "Es hat auch dazu geführt,
 dass wir jetzt bei Grenke ganz sensibel sind." Anders als bei Wirecard gehe es
 bei Grenke um ein Unternehmen, das komplett unter BaFin-Aufsicht stehe. Die
 Behörde werde alle aufsichtsrechtlichen Instrumente prüfen. Details nannte
 Röseler nicht.

 [finanztreff.de]

 Fed-Chef Powell bekräftigt geldpolitische Hilfen in
 Corona-Krise
 Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will nach den Worten ihres Präsi‐
 denten Jerome Powell alles tun, was in ihrer Macht steht, um die konjunkturelle
 Erholung zu unterstützen. Laut gestern veröffentlichten schriftlichen Bemer‐
 kungen des Notenbankchefs für einen Kongressauftritt am heutigen
 Tag bekräftigte Powell zudem den Wirtschaftsausblick der Fed. Dieser sei

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 durch hohe Unsicherheit gekennzeichnet. Eine vollständige Konjunkturer‐
 holung sei erst denkbar, wenn die Menschen sicher sein könnten, ihre
 wirtschaftlichen Aktivitäten wieder wie gewohnt aufnehmen zu können. Dies
 wiederum werde davon abhängen, das Coronavirus unter Kontrolle zu
 bringen.

 [bazonline.ch]

 BoE-Chef Bailey sieht kein Signal für Negativzinsen
 Die Bank of England (BoE) steht nach Angaben ihres Gouverneurs Andrew
 Bailey offenbar nicht kurz vor der Einführung negativer Leitzinsen. Zwar
 gehöre das Instrument zu den Möglichkeiten, die man in der Corona-Krise in
 Erwägung ziehe, sagte Bailey heute bei einer Online-Veranstaltung.
 Technische Vorarbeiten dienten aber eher der Untersuchung, ob negative
 Leitzinsen überhaupt eingeführt werden könnten. Ein Signal, dass sie bald
 kämen, sei darin nicht zu sehen. Vergangene Woche hatte die Notenbank
 angekündigt, die Möglichkeit negativer Leitzinsen näher zu prüfen.

 [uk.reuters.com]

 Feldgoise und Sorrell neue Leiter des M&A-Geschäfts
 bei Goldman Sachs
 Die US-Investmentbank Goldman Sachs vollzieht Medienberichten zufolge im
 wichtigen Geschäft mit Fusionen und Übernahmen (M&A) einen Generations‐
 wechsel: Wie mehrere Medien heute unter Berufung auf ein Memo der Bank
 berichteten, sollen Stephan Feldgoise in New York sowie Mark Sorrell in
 London die M&A-Abteilung der Bank übernehmen. Die bisherigen globalen
 M&A-Chefs Michael Carr, Dusty Philip und Gilberto Pozzi würden Chairmen des
 Geschäftsbereichs. Sie würden ihre administrative Tätigkeit aufgeben, um sich
 auf das Neugeschäft zu konzentrieren.

 [fnlondon.com]

 Europa-Minister Roth: London soll "Spielereien" beim
 Brexit lassen
 Europa-Staatsminister Michael Roth hat Großbritannien zu einem Kurswechsel
 in den Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zur Europäischen

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 Union (EU) aufgefordert. "Liebe Freunde in London, lasst die Spielereien sein",
 mahnte Roth heute in seiner Eigenschaft als Vertreter der deutschen EU-
 Ratspräsidentschaft in Brüssel. Die EU sei bereit, einen fairen Deal
 abzuschließen, die Zeit dafür laufe aber ab. Über die bisherigen Verhand‐
 lungsergebnisse sei man wirklich enttäuscht. Scharfe Kritik übte Roth zudem
 an den Plänen der britischen Regierung für ein neues Binnenmarktgesetz, das
 den 2019 mit der EU ausgehandelten Brexit-Vertrag zum Teil aushebeln
 würde. Eine Verletzung der Leitprinzipien des Austrittsabkommens sei absolut
 inakzeptabel, betonte Roth.

 [boerse-online.de]

 Die Tweets des Tages

 Wir freuen uns morgen um 12.00 Uhr auf den Konjunkturausblick der
 Chefvolkswirte der privaten Banken, den Stefan Schneider, @Deutsche‐
 BankAG und BdB-Chef Christian Ossig präsentieren werden: go.bdb.de/
 Q62s5 #Livestream

 [twitter.com]

 Die Standortwahl ist für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend. Dazu
 heute im Newsletter die "Unterrichtsstunde" mit interaktiver Übung. Findet
 heraus, welches Unternehmen sich wo ansiedeln sollte, welche Faktoren für
 den jeweiligen Standort sprechen. go.bdb.de/CIyik

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Alles Mist – So umschiffen Sie Streitauslöser
 Die richtigen Worte zu finden, ist im normalen Berufsalltag schon schwierig –
 besonders kniffelig wird es in angespannten Situationen. Wenn kleine
 Konflikte im Team schnell eskalieren, liegt das häufig an provokanten
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 unterstellen, dass er ständig etwas falsch macht oder die gesamte Person zu

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 verurteilen, sollten Sie Ihre Kritik lieber an einer bestimmten Situation
 aufhängen. Pauschalurteile wie "Das ist doch alles Mist" sollten Sie ebenfalls
 vermeiden. Formulieren Sie Ihr Feedback lieber sachlich und lösungsorien‐
 tiert. Wie Sie Streitauslöser noch umgehen können, lesen Sie hier:

 [impulse.de]

 Was morgen wichtig wird

 In Berlin legt Bundesfinanzminister Olaf Scholz den Regierungsentwurf zum
 Bundeshaushalt 2021 sowie zum Finanzplan bis 2024 vor. – Der Bundes‐
 verband deutscher Banken (BdB) veröffentlicht seinen Konjunkturausblick. – In
 Nürnberg präsentiert das Marktforschungsinstitut GfK seinen Index zum
 Verbrauchervertrauen für Oktober. – In Frankfurt stellt die Allianz ihre Vermö‐
 gensstudie "Allianz Global Wealth Report 2020" vor. – In London gibt IHS
 Markit seinen Einkaufsmanagerindex für Deutschland und die Eurozone im
 September bekannt.

 Der Nachschlag

 Tipps gegen Langeweile im Büro
 Wer seinen Job als monoton empfindet, wird schnell unzufrieden. Höchste
 Zeit, etwas zu ändern, empfiehlt Job-Coach Tanja Herrmann-Hurtzig. Dafür
 braucht es keine bahnbrechenden Neuerungen: Manchmal reicht schon eine
 andere Reihenfolge der Arbeitsschritte oder die Mitarbeit an verschiedenen
 Projekten. Schauen Sie einfach über Ihren Tellerrand hinaus und knüpfen Sie
 neue Kontakte zu Kunden oder Kollegen. Hier lesen Sie weitere Tipps, wie Sie
 Ihre Jobroutine spannender gestalten können:

 [karriere.de]

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