2016/17 Donau-Universität Krems. Die Universität für Weiterbildung - Donau-Universität Krems
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www.donau-uni.ac.at/forschung Forschungsbericht 2016/17 Donau-Universität Krems. Die Universität für Weiterbildung.
Vorwort 3 Herausforderungen aufgreifen, Brücken bauen Die Donau-Universität Krems hat in den beiden vergangenen Jahren ihre Forschung weiter ausgebaut und ein klares Forschungs- profil in den vier Bereichen Gesundheit und „Wir schaffen Brücken Medizin, Bildungsforschung und Lifelong Learning, Europäische Integration, Migration zwischen der Grundlagen- und Wirtschaft sowie Kunst, Kultur und Architektur entwickelt. forschung und der Anwen- Gerade diese Profilbildung hat es uns ermög- dung, zwischen einzelnen licht, wesentliche Entwicklungsschritte zu setzen. Als Beispiel sei die Akkreditierung und Disziplinen und insbeson- der erfolgreiche Start unserer ersten beiden dere auch Brücken zur PhD-Studien, Regenerative Medizin und Migration Studies, genannt. Gesellschaft.“ Die Donau-Universität Krems beschäftigt sich in ihrer Forschung mit aktuellen und künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen. Im Sinne der Transdisziplinarität schaffen wir Brücken zwischen der Grundlagenforschung und der Anwendung, zwischen einzelnen Disziplinen und, gerade als öffentliche Universität für Weiterbildung, insbesondere auch Brücken zur Gesellschaft. Die wichtigste Grundlage für unseren Erfolg sind die Kompetenz und Motivation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihre stetige Bereitschaft zur Innovation. In diesem Sinne dürfen wir Sie einladen, die Forschung an der Donau-Universität Krems so- wie die Menschen dahinter kennenzulernen. Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber Vizerektorin für Forschung
4 Einleitung 5 Im Überblick Anwendungsnah, transdisziplinär: Forschung an der Donau-Universität Krems Die Donau-Universität Krems widmet sich in Der Forschungsbericht 2016/17 der Donau- „Gesellschaftliche Wirksamkeit ist die der Forschung aktuellen und künftigen gesell- Universität Krems fasst die Forschungsakti- Im gleichen Jahr haben auch die beiden Prämisse unserer Forschungstätigkeit an schaftlichen Herausforderungen: von der Su- vitäten in den vier Hauptkapiteln Gesundheit ersten Interdisziplinären Forschungsgruppen der Fakultät für Gesundheit und Medizin. che nach neuen Therapieansätzen, regenerati- und Medizin, Offene Gesellschaft, Bauen und an der Donau-Universität Krems nach einem Durch die enge Zusammenarbeit mit Kli- ven Methoden und vorsorgenden Praktiken in Kulturelles Erbe sowie Bildungsforschung und Auswahlverfahren ihre Tätigkeit aufgenom- niken können aktuelle Forschungsergeb- der Medizin, über die Digitalisierung und ihre Lifelong Learning zusammen. men. Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen nisse in vielen Fällen unmittelbar in den Chancen für Unternehmen und die öffentliche Dabei ist klar erkennbar: Die Forschung der aus verschiedenen Departments und Fakul- medizinischen Alltag transferiert werden; Verwaltung, von der Kohäsion der Gesellschaft Donau-Universität Krems hat sich auf dem täten führen ihre Expertisen zusammen, um Kooperationen mit nationalen und interna- in Zeiten zunehmender Migrationsbewegun- starken strukturellen und organisatorischen gesellschaftlichen Herausforderungen zu tionalen Partner/innen aus der Industrie gen bis hin zum Erhalt des kulturellen Erbes Fundament in den vergangenen zwei Jahren begegnen: in der Erforschung der Wirksamkeit fördern den Transfer unserer Innovationen und der Nachhaltigkeit beim Bauen. weiter entwickelt und vertieft. Die Zahl der von Weiterbildung gegen Demenz und in der in die Wirtschaft.“ Publikationen hat sich im Vergleich zum For- Untersuchung der sozialen und ökonomischen Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer Wechselseitiger Wissenstransfer schungsbericht 2014/15 auf 503 erhöht, davon Auswirkungen der Migration auf das Gesund- Dekan der Fakultät für Gesundheit und Medizin Im Sinne des Ansatzes der Transdisziplinarität 157 erstveröffentlichte Beiträge in SCI-, SSCI- heitssystem. verbindet die Donau-Universität Krems Grund- und AHCI-Fachzeitschriften. „Globale Veränderungsprozesse – bei- lagenforschung und Anwendung und integriert Wissenschaft und Gesellschaft spielsweise im Zuge der Digitalisierung Wissen, das außerhalb des akademischen Be- PhD-Studien und Interdisziplinäre Ausdruck der Verantwortung öffentlicher oder durch Migrationsbewegungen – be- reiches entstanden ist. Dieser Ansatz sichert Forschungsgruppen Universitäten gegenüber der Gesellschaft ist inhalten auch die Chance auf Innovation. einen hohen Wissenstransfer, der nicht nur Einen wesentlichen Entwicklungsschritt es, Menschen Einblick in die Forschungstätig- Um diesen Prozess nachhaltig zu gestal- in eine Richtung – von der Forschung in die kann die Forschung an der Donau-Universität keit zu geben, sie einzubinden, sowie junge ten, verfolgt die Fakultät für Wirtschaft Praxis – verläuft, sondern wechselseitig auch Krems in struktureller Hinsicht verzeichnen: Menschen für Wissenschaft und Forschung zu und Globalisierung in Lehre und For- als Lernen von der Praxis angelegt ist. Nach der Akkreditierung durch die AQ-Austria gewinnen. schung über alle Departments hinweg den im Jahr 2015 wurden 2016 die beiden ersten Die Donau-Universität Krems hat daher auch Grundsatz der Transdisziplinarität im Sinne Forschung auf starkem Fundament PhD-Studien der Donau-Universität Krems, im Jahr 2016 an Veranstaltungen zur Wissen- eines wechselseitigen Lernprozesses von Das organisatorische Fundament der For- nämlich „Regenerative Medizin“ und „Migrati- schaftskommunikation – etwa der Langen Wissenschaft und Gesellschaft.“ schung an der Donau-Universität Krems bilden on Studies“ erfolgreich gestartet. Nacht der Forschung – teilgenommen, parti- Univ.-Prof. Dr. Gerald Steiner ihre drei Fakultäten. Die thematische Ausrich- zipiert an der Jungen Uni und gibt jährlich am Dekan der Fakultät für Wirtschaft und Globalisierung tung folgt einem klaren Forschungsprofil in Girls‘ Day Schülerinnen die Möglichkeit, den den Feldern Gesundheit und Medizin, Bil- Beruf Forscherin aktiv zu erleben. „Die Forschungsaktivitäten an der Fakultät dungsforschung und Lifelong Learning, Euro- für Bildung, Kunst und Architektur zeich- päische Integration, Migration und Wirtschaft nen sich in besonderem Maße durch die sowie Kunst, Kultur und Architektur. symbiotische Verknüpfung von Anwen- dungs- und Grundlagenforschung aus. Unsere Bestrebungen zielen darauf ab, Antworten auf aktuelle und zukünftige ge- sellschaftliche Fragestellungen zu finden – sei es beispielsweise in der Bewahrung und Erschließung des materiellen und immateriellen kulturellen Erbes, in der Entwicklung neuer Bildungstechnologien und -konzepte oder in der Nutzbarma- chung von Bau- und Siedlungsstrukturen nach Gesichtspunkten ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit.“ Univ.-Prof. Dr. Christian Hanus Dekan der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
6 Inhalt 7 Vorwort Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber, Vizerektorin für Forschung 3 Im Überblick Anwendungsnah, transdisziplinär: Die Forschung an der Donau-Universität Krems 4 Gesundheit und Medizin 8 Regenerative Medizin 10 Inflammation 16 Magnetische Sensorik und Materialien 22 Neurowissenschaften und Prävention 28 Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit 32 Offene Gesellschaft 34 Sicherheit 36 Data Driven Governance 40 Migration und Integration 44 Demokratieforschung 50 Epidemiologie und evidenzbasierte Medizin 52 Rechtswissenschaften 56 Bauen und Kulturelles Erbe 58 Nachhaltiges Bauen 60 Bildwissenschaften und Medienkunstforschung 66 Sammlungswissenschaften 68 Bildungsforschung und Lifelong Learning 70 Unterstützung von Qualität und Professionalität 72 Technologieunterstützte Lern-Arrangements 76 Professionalisierung im Hochschulmanagement 80 Transfer und Validierung informellen Lernens 84 Forschung im Verbund 86 WasserCluster Lunz 88 Interdisziplinäre Forschungsgruppen 90 Zahlen, Daten, Fakten 92 Wissenschaft und Gesellschaft 94 Forschungsservice und Internationales 96 Neue Professor/innen 97 Kennzahlen und Diagramme 98 Ausgewählte Publikationen 100 Impressum 102 __ Donau-Universität Krems, Altbau und Loops, aufgenommen August 2015 Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
8 Forschungsbericht 2016/17 Gesundheit und Medizin Regenerative Medizin Inflammation Magnetische Sensorik und Materialien Neurowissenschaften und Prävention Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit www.donau-uni.ac.at/forschung
10 Regenerative Medizin Gesundheit und Medizin > Regenerative Medizin 11 Im Fokus PhD-Studium „Regenerative Medizin“ Im Sommersemester 2016 startete an der Das PhD-Studium „Regenerative Medizin“ Fakultät für Gesundheit und Medizin das umfasst folgende Themenbereiche: PhD-Studium „Regenerative Medizin“. • Methoden der Organunterstützung und der Damit fördert die Donau-Universität extrakorporalen Blutreinigung Krems in Lehre und Forschung ein • Pathophysiologie der Sepsis und Erfor- wichtiges Zukunftsfeld der Medizin. schung inflammatorischer Mechanismen • Wechselwirkungen von Blut beziehungs- Die gegenwärtige medizinische Praxis zielt weise Gewebe und Biomaterialien über weite Strecken auf die Reparatur von • Regeneration von Gelenksoberflächen Schäden und die therapeutische Begleitung (Knorpelzelltransplantation, Therapie mit von Symptomen ab. Die Regeneration geschä- Wachstumsfaktoren und mesenchymalen digter Zellen, Gewebe und Organe ist hinge- Stammzellen) gen ein vergleichsweise junger Ansatz – und • Immunregulatorische Mechanismen der einer der wissenschaftlichen Schwerpunkte an mesenchymalen Stammzellen der Donau-Universität Krems. • Gewebe- und Organersatz/Regeneration durch Stammzellen Wiederherstellung gestörter Funktionen • Neurorehabilitation Die Regenerative Medizin befasst sich mit der • Geriatrische Rehabilitation Die Regeneration geschädigter Zellen, Gewebe und Organe ist Wiederherstellung der Funktion geschädigter Organe oder Gewebe. Dies kann durch den ein junger Ansatz der Medizin – und einer der wissenschaft- Ersatz von Geweben oder Organen, durch lichen Schwerpunkte an der Donau-Universität Krems. Der extrakorporale Therapien sowie durch die Anregung körpereigener Regenerations- und Fokus liegt auf der Entwicklung alternativer beziehungsweise Reparaturprozesse geschehen. Dadurch kön- nen nicht nur Folgeschäden von Erkrankungen der Verbesserung bestehender Therapien bei orthopädischen verhindert, sondern auch bislang schwierig oder nicht behandelbare Krankheiten therapier- Problemen des Bewegungsapparates. Verschiedene Zellkultur- bar werden. methoden und Zellressourcen werden wissenschaftlich bear- beitet und Biomaterialien hinsichtlich ihrer Biokompatibilität und der Zell-Matrix- Interaktionen untersucht. Die aktuell an der Fakultät für Gesundheit und Medizin inskribierten PhD-Student/innen sind an folgenden Forschungsprojekten beteiligt: • Computersimulationsmodelle zur Osteoporose-Früherkennung (Seite 15) Im Bild • Etablierung eines in vitro-Arthrosemodells (v. l. n. r.) (Seite 12) Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer • Next Generation Sepsis Diagnosis (Seite 17) Tobias Haftner, MSc • Cell-based Therapies for Regenerating Bone Dipl. BTA Daniela Kern (Seite 13) Mag.a Eugenia Niculescu-Morzsa • Immunregulatorische Fähigkeiten von Mag.a Andrea De Luna-Preitschopf, PhD mesenchymalen Stammzellen Vivek Jeyakumar, MSc DI Christoph Bauer, BSc Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
12 Regenerative Medizin Gesundheit und Medizin > Regenerative Medizin 13 In-vitro-Modell Verbesserung der Knochenheilung für die Arthroseforschung mit Blutprodukten Eine intakte Knorpeloberfläche und eine Die Behandlung von Knochendefekten mit optimal zusammengesetzte „Gelenkschmiere“ Etablierung eines in-vitro- Transplantaten und Ersatzstoffen stellt einen Cell-based therapies (Synovialflüssigkeit) sind Voraussetzungen da- Arthrosemodells/Biotribology III langwierigen Prozess dar, der in der Mehrheit for regenerating bone für, dass ein Gelenk seine Funktionen erfüllen der Fälle nicht optimal verläuft. Wie Studien FÖRDERGEBER FÖRDERGEBER kann. In diesen beiden Bereichen kann es im zeigten, kann die Knochenheilung durch den NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. Zuge von degenerativen Gelenkserkrankungen (NFB) – Life Science Call Einsatz bestimmter Blutprodukte, wie mit (NFB) – Life Science Call zu Veränderungen kommen, welche zu einer plättchenreichem Plasma und Serumalbumin, PROJEKTLAUFZEIT PROJEKTLAUFZEIT erhöhten Reibung der Knorpelfläche und zu deutlich verbessert werden. Die biologischen 2016 – 2018 2013 – 2017 einer verminderten Lastenaufnahmefähigkeit Prozesse der Transplantat-Integration sind aber des betroffenen Gelenks führen. Abnützungen DEPARTMENT bisher nicht ausreichend erforscht und stehen DEPARTMENT und Entzündungsreaktionen bis hin zum voll- Gesundheitswissenschaften und Biomedizin nun im Fokus eines Projektteams am Zentrum Gesundheitswissenschaften und Biomedizin ständigen Knorpelabbau sind die Folgen, die für Regenerative Medizin. PROJEKTVERANTWORTLICH PROJEKTVERANTWORTLICH bei jedem Menschen, insbesondere aber im Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer fortgeschrittenen Alter auftreten können. So Dabei werden beispielsweise Knochenex- sind etwa unter den 60-Jährigen schon 30 bis BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE plantate, die mit plättchenreichem Plasma BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE 40 Prozent von Arthrose betroffen. MITARBEITER/INNEN und Serumalbumin beschichtet waren, auf MITARBEITER/INNEN DI Christoph Bauer, BSc Vivek Jeyakumar, MSc ihre Fähigkeit zur Vaskularisierung, also zur Mag.a Eugenia Niculescu-Morzsa Mag.a Eugenia Niculescu-Morzsa Um die Faktoren, die dabei zusammenspielen, Neubildung von Blutgefäßen, untersucht. Die näher zu erforschen, arbeitet ein Forschungs- KOORDINATION Gewinnung der entsprechenden Blutprodukte KOORDINATION team am Department für Gesundheitswissen- Donau-Universität Krems aus humanem Blut sowie deren Einfluss auf Donau-Universität Krems schaften und Biomedizin an der Etablierung Knorpelzellen unter verschiedenen Bedingun- PARTNER PARTNER eines in-vitro-Arthrosemodells. Untersucht AC²T Research GmbH gen sind weitere Themen der aktuellen For- OrthoSera. Dr. Zsombor Lacza werden soll unter anderem, wie ein Knorpel (Univ.-Prof. DI Dr. Friedrich Franek) schung. Auf Basis der gewonnenen Erkennt- mit oder ohne tribologische Beanspruchung nisse sollen künftig Behandlungsprotokolle für (Reibung) auf entzündungsfördernde bezie- den klinischen Einsatz von Blutprodukten für hungsweise entzündungshemmende Mediato- die Knochenheilung bereitgestellt werden. ren reagiert. Auch der Einfluss verschiedener Schmiermittel wie zum Beispiel Hyaluronsäure auf den Knorpel soll mit dem in-vitro-Arthose- modell untersucht werden. Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
14 Regenerative Medizin Gesundheit und Medizin > Regenerative Medizin 15 Im Fokus Trainingsprogramm Computersimulationsmodelle zur Prävention von Arthrose zur Früherkennung von Osteoporose Übergewicht im Kindes- und Jugendalter ist Mit Hilfe von digitalen Analyseverfahren ein weltweit zunehmendes Problem mit vielfäl- Training induced reduction of soll die Diagnose der weit verbreiteten Computersimulationsmodelle tigen Folgen für die Gesundheit unter anderem lower-limb joint loads during Knochenerkrankung Osteoporose weiter- zur Osteoporose-Früherkennung/ des Bewegungsapparats. So haben Untersu- locomotion in obese children entwickelt werden. Darüber hinaus zielen OsteoSIM chungen des Kniegelenks gezeigt, dass die FÖRDERGEBER Forschungsprojekte am Department für FÖRDERGEBER durch Übergewicht bedingten konstant intensi- NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB) Gesundheitswissenschaften und Biome- Österreichische Forschungsförderungs- vierten Gelenksbelastungen zu einem erhöhten dizin im Rahmen eines aktuellen Projekts gesellschaft (FFG) Arthroserisiko führen können. Weitere Studien LAUFZEIT mit der Karl Landsteiner Privatuniversität 2015 – 2018 LAUFZEIT konnten wiederum nachweisen, dass sich für Gesundheitswissenschaften auf einen 2015 – 2018 durch ein gezieltes Trainingsprogramm mit DEPARTMENT möglichen Zusammenhang zwischen neuromuskulären Übungen und Krafttraining Gesundheitswissenschaften und Biomedizin Osteoporose und Arthrose ab. DEPARTMENT für die unteren Extremitäten bereits bestehen- Gesundheitswissenschaften und Biomedizin PROJEKTVERANTWORTLICH de Arthrosesymptome im Kniegelenk lindern Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer Osteoporose ist eine weit verbreitete Alters- PROJEKTVERANTWORTLICH lassen. erkrankung des Knochens. Dabei kommt es Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer KOORDINATION nach und nach zu einer Verringerung der Kno- Ob dieses Training dabei helfen kann, die Ge- Fachhochschule St. Pölten (Prof. Dr. Brian Horsak) chendichte und damit zu einer Erhöhung des BETEILIGTER WISSENSCHAFTLICHER MITARBEITER lenksbelastungen beim Gehen und Treppen- PARTNER Frakturrisikos. Angesichts der demografischen Tobias Haftner, MSc steigen zu reduzieren und damit der Entste- Zentrum für Sportwissenschaft und Entwicklung stellt Osteoporose eine zuneh- hung von Arthrose vorzubeugen, wird derzeit Universitätssport, Universität Wien mende auch ökonomische Herausforderung KOORDINATION am Department für Gesundheitswissenschaf- Department Gesundheit, Fachhochschule dar, die dadurch verschärft wird, dass beste- Karl Landsteiner Privatuniversität für ten und Biomedizin erforscht. Ziel des Projekts St. Pölten hende diagnostische Verfahren eine relativ Gesundheitswissenschaften Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, (Assoc.-Prof. DI Dr. Dieter H. Pahr) ist nicht nur die Prävention von Kniegelenks- geringe Vorhersagekraft aufweisen. Früher- Medizinische Universität Wien arthrose, sondern auch die Entwicklung von kennung spielt aber gerade bei Erkrankungen PARTNER Übungsprogrammen für übergewichtige des Bewegungsapparats eine entscheidende Karl Landsteiner Privatuniversität für Kinder und Jugendliche. Rolle. Diese Früherkennung voranzutreiben, Gesundheitswissenschaften ist das Ziel von Forscher/innen am Depart- Technische Universität Wien Braincon Handels-GmbH ment für Gesundheitswissenschaften und Biomedizin. Beurteilung von Knochenqualität und Knochendichte Dazu sollen im Rahmen einer klinischen Studie auf Basis unterschiedlicher Messmethoden Computersimulationsmodelle entwickelt und zur Beurteilung von Knochenqualität und -dichte validiert werden. Ziel ist es, die digitale Information von Röntgenbildern besser nutzen und so die Befundung von Osteoporose opti- mieren zu können. Gleichzeitig soll ein mögli- cher Zusammenhang zwischen Osteoporose und Arthrose untersucht werden, letztere eine Gelenkserkrankung mit steigender Prävalenz, bei der es ebenfalls zu Veränderungen des Knochens kommt. Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
16 Inflammation Gesundheit und Medizin > Inf lammation 17 Im Fokus Sepsis: Mit verbesserter Diagnostik zu gezielter Therapie Im Rahmen eines EU – Horizon 2020 For- werden kann, und ein Laborgerät, das ein schungsprojekts arbeiten zehn internatio- größeres Keimspektrum inklusive möglicher nale Partner, darunter die Donau-Universi- Antibiotikaresistenzen innerhalb von zirka vier tät Krems, an der Entwicklung verbesserter Stunden identifiziert. Methoden zum Nachweis von Pathogenen in Blut. Ziel ist es, die Zeit bis zum Vor- An dem Projekt, das im Rahmen des EU-For- liegen eines Ergebnisses von Tagen auf schungsförderungsprogramms Horizon 2020 Stunden zu reduzieren und ein Verfahren durchgeführt wird, sind neben der Donau-Uni- zu entwickeln, das direkt dort eingesetzt versität Krems Universitäten und Unterneh- werden kann, wo Sepsis eine der häufigs- men aus Dänemark, Schweden, Tschechien ten Todesursachen darstellt: auf den Inten- und Deutschland beteiligt. sivstationen in Krankenhäusern. Sepsis ist die außer Kontrolle geratene Entzün- dungsreaktion des Körpers auf eine Infektion mit Bakterien, Pilzen oder Viren. Dabei bleibt die Entzündung nicht lokal begrenzt, sondern breitet sich auf den gesamten Kreislauf aus. Die Entwicklung von Systemen und Verfahren für extrakorpo- Eine Aktivierung der Blutgerinnung sowie die Schädigung von Blutgefäßen und Organen rale Therapien ist eine Kernkompetenz des Zentrums für Bio- sind die Folgen. Diese können bis zum Organ- Next Generation Sepsis Diagnosis/ SmartDiagnos medizinische Technologie und des Christian Doppler Labors für versagen und letztlich zum Tod der Betrof- fenen führen. Zwei Drittel aller Sepsis-Fälle FÖRDERGEBER Innovative Therapieansätze in der Sepsis. Gegründet auf eine treten in Krankenhäusern auf, die Prävalenz EU – Horizon 2020 dieser Erkrankung ist nicht zuletzt aufgrund zu- mehr als 20-jährige Forschungs- und Entwicklungstätigkeit der nehmender Antibiotikaresistenzen im Steigen PROJEKTLAUFZEIT 2016 – 2020 begriffen. Auf den Intensivstationen ist Sepsis Donau-Universität Krems in Kooperation mit Fresenius Medical eine der häufigsten Todesursachen. DEPARTMENT Gesundheitswissenschaften und Biomedizin Care, weltweit führend auf dem Gebiet der Dialyse und der extra- Erregernachweis binnen Stunden PROJEKTVERANTWORTUNG korporalen Therapien, sind daraus bereits mehrere Produkte und Wichtig für eine gezielte Sepsis-Therapie Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber ist ein rascher, binnen Stunden vorliegen- Verfahren für die klinische Anwendung hervorgegangen. der Erregernachweis, der mit den derzeit WISSENSCHAFTLICHE MITARBEIT gängigen Methoden der Labordiagnostik Matthias Pilecky, MSc Im Bild nicht erreicht werden kann. Im Rahmen des KOORDINATION (v. l. n. r.) Projekts „SmartDiagnos“ arbeiten Wissen- Dänische Technische Universität Dr. Vladislav Semak DIin Birgit Fendl, BSc schaftsteams in zehn internationalen Partner- einrichtungen, darunter das Zentrum für Bio- PARTNER Claudia Schildböck Dänische Technische Universität, Nanotech Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber medizinische Technologie, an der Entwicklung DI Stephan Harm Dänische Technische Universität, Food einer neuen Generation von Geräten für die Deutsche Industrie Norm Eva Rossmanith Univ.-Prof. Dr. Michael B. Fischer schnellere Sepsis-Diagnostik. Unilabs Dr.in Carla Tripisciano Scandinavian Micro Biodevices Mag.a Karin Strobl Dafür sollen zwei Ausführungen entwickelt CubeDX Margit Schinerl Högskolan i Skövde DIin Anita Schildberger, PhD werden: ein Point-of-Care-System für kleinere Karls-Universität Prag Tanja Eichhorn, MSc Kliniken ohne 24-Stunden-Labor, das zur Iden- Tataa Biocenter Dr. Jens Hartmann tifikation der wichtigsten Sepsis-Erreger direkt Kopenhagen Business School Matthias Pilecky, MSc am Krankenbett (Point of Care) eingesetzt Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
18 Inflammation Gesundheit und Medizin > Inf lammation 19 Im Fokus Die Mechanismen der Sepsis erforschen Pro Jahr erleiden weltweit etwa 20 Mil- Vesikel im Visier lionen Menschen eine Sepsis, 30 bis 50 Extrazelluläre Vesikel bilden einen weiteren CD-Labor für Innovative Extrazelluläre Vesikel in der Sepsis/ Prozent versterben daran. Die Erforschung Forschungsschwerpunkt des Christian Dopp- Therapieansätze in der Sepsis Vesikel innovativer Ansätze für die Behandlung die- ler Labors. Diese Vesikel, die unter anderem FÖRDERGEBER FÖRDERGEBER ser Erkrankung ist einer der Schwerpunkte bei Entzündungen von aktivierten Zellen Christian Doppler Forschungsgesellschaft, Technologieförderung NÖ/Technopolprogramm am Department für Gesundheitswissen- freigesetzt werden, haben sich in jüngster Fresenius Medical Care schaften und Biomedizin. Aktuelle Untersu- Zeit zu einem eigenen Forschungsgebiet LAUFZEIT PROJEKTLAUFZEIT 2015 – 2017 chungen beschäftigen sich unter anderem entwickelt, denn ihre vielfältigen Rollen als 2013 – 2019 mit den Mechanismen, die bei der Entwick- Signalüberträger zwischen Zellen sowie als DEPARTMENT lung einer Sepsis eine Rolle spielen. Marker für die Aktivierung von Zellen wurden DEPARTMENT Gesundheitswissenschaften und Biomedizin in den letzten Jahren zusehends erkannt. Im Gesundheitswissenschaften und Biomedizin PROJEKTLEITUNG Die große Heterogenität septischer Patient/ Rahmen des CD-Labors wurde in Kooperation LABORLEITUNG Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber innen stellt eine besondere Herausforderung mit der Medizinischen Universität Wien ein Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber bei der Suche nach zielgerichteten Therapie- breites Methodenspektrum zur Isolierung und BETEILIGTER WISSENSCHAFTLICHER möglichkeiten dar. Als Basis innovativer Ansät- Charakterisierung von extrazellulären Vesikeln BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER ze werden am Christian Doppler Labor für In- entwickelt. In weiterer Folge soll deren Rolle MITARBEITER/INNEN Dr. René Weiss Birgit Fendl novative Therapieansätze in der Sepsis (www. bei Entzündungsvorgängen und ihre Interakti- Tanja Eichhorn KOORDINATION sepsisresearch.at) untersucht, Mechanismen on mit Immunzellen untersucht werden. Dr.in Carla Tripisciano Donau-Universität Krems, also, die bei der Entstehung der Krankheit eine Dr.in Anita Schildberger Zentrum für Biomedizinische Technologie Rolle spielen. Ein Fokus liegt auf der innersten Diese Arbeiten haben maßgeblich zur Grün- Lucia Lauková PARTNER Zellschicht von Blutgefäßen (dem Endothel), dung einer nationalen Fachgesellschaft für ext- Dr.in Ingrid Linsberger Fresenius Medical Care Deutschland GmbH Univ.-Prof. Dr. Michael B. Fischer das im Zuge der Sepsis ihre Barrierefunktion razelluläre Vesikel beigetragen: www.asev.at. Sepsis-Unit am Universitätsklinikum St. Pölten zwischen Blutkreislauf und Gewebe verliert. KOORDINATION Core Facility Flow Cytometry, Medizinische Die Wissenschafter/innen gehen dabei unter Donau-Universität Krems, Universität Wien anderem der Frage nach, ob und bei welchen Zentrum für Biomedizinische Technologie Gruppen von Patient/innen die Entfernung PARTNER von Entzündungsmediatoren aus dem Blut mit Medizinische Universität Wien Hilfe extrakorporaler Adsorptionsverfahren die Fresenius Medical Care Deutschland GmbH Aktivierung und Schädigung des Endothels unterdrücken kann. Es wurden Zellkulturmo- delle entwickelt, um die Einflussfaktoren auf die Aktivierung des Endothels identifizieren zu können. Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
20 Inflammation 21 Extrakorporale Blutreinigung Sepsis – die zweithäufigste Todesursache auf Intensivstationen – ist eine systemische, außer Antimikrobielle Peptide für Kontrolle geratene Entzündungsreaktion des Anwendungen in extrakorporalen Körpers auf eine Infektion. Dabei spielt das Adsorptionsverfahren Zusammenwirken von Infektion und Immun- FÖRDERGEBER antwort eine entscheidende Rolle: Es kommt Land NÖ, Technopol, WST-3 zu einer Aktivierung von Immunzellen und zur Ausschüttung von Entzündungsmediatoren PROJEKTLAUFZEIT 2016 – 2018 ins Blut. Die dadurch verursachte Schädigung der Gefäßoberflächen führt zum Austritt von DEPARTMENT Flüssigkeit ins Gewebe, zur Aktivierung der Gesundheitswissenschaften und Biomedizin, Blutgerinnung sowie zu Störungen der Blut- ZMBT zirkulation in feinen Gefäßen und letztlich zum PROJEKTLEITUNG Organversagen. Dr. Jens Hartmann Endotoxine, Zellwandbestandteile gramnega- KOORDINATION Donau-Universität Krems tiver Bakterien, sind häufig ursächlich an der Entwicklung von Inflammation und von Sepsis PARTNER beteiligt. Antimikrobielle Peptide sind in der Karl-Franzens-Universität Graz, Lage, durch ihre starke Bindungsaffinität zu Institut für Molekulare Biowissenschaften Endotoxinen diese zu inaktivieren. (Univ.-Prof. Dr. Karl Lohner), pba3 BioMed GmbH (Geschäftsführer: Dr. Peter Hecht) Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, einen auf antimikrobiellen Peptiden basierenden Endotoxin-Adsorber für die unterstützende extrakorporale Therapie von Leberversagen, Inflammation und Sepsis zu entwickeln. Dazu werden die Peptide auf bioverträglichen Trä- germaterialien immobilisiert. Die Umsetzung der Idee soll konventionelle Blutreinigungsver- fahren nicht ersetzen, sondern ergänzen. __ Donau-Universität Krems, Biomedizinisches Labor, aufgenommen August 2015 Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
22 Magnetische Sensorik und Materialien Gesundheit und Medizin > Magnetische Sensorik und Materialien 23 Im Fokus Mission dauermagnetische Werkstoffe Vom Handy-Akku über Stähle bis zu magnetische Werkstoffe mit stark reduziertem Leuchtdioden: Viele Produkte benötigen Anteil an kritischen Elementen zu entwickeln, bei der Herstellung seltene Erden, die die den aktuellen Standards entsprechen. Me- Europa fast vollständig zu hohen Preisen thodisch spielt dabei die Computersimulation importieren muss. Das Projekt Novamag eine große Rolle. Ausgehend von der chemi- will durch die Entwicklung dauermagne- schen Zusammensetzung werden die lokale tischer Werkstoffe mit geringem Anteil Anordnung der Atome, die Gefügestruktur und seltener Erden die Industrie in Europa un- die magnetischen Eigenschaften berechnet. abhängiger von den sich verknappenden Das Zentrum für integrierte Sensorsysteme Rohstoffen machen. der Donau-Universität Krems untersucht dazu, wie sich durch eine Optimierung der Struktur Europäische Länder sind fast vollständig vom des Materials die im Magnet gespeicherte Import von strategischen Rohstoffen abhän- Energie erhöhen lässt. Dazu werden mit der gig, die den Kern von High-Tech Produkten wie Methode der Finiten Elemente die magneti- Akkus, Lasertechnik, Dauermagneten, Stählen schen Eigenschaften des Materials berechnet. und hochwertigen Legierungen, leitfähigen Im Computermodell wird der Magnet einem Schichten oder Leuchtdioden bilden. Diese magnetischen Feld ausgesetzt. Dadurch lässt Elemente können in der Regel nicht durch ein sich die kritische Feldstärke, die zum Schalten Magnetische Materialien finden vielfältige Einsatzmöglichkei- anderes Material ersetzt werden. Gleichzeitig des Magneten führt, numerisch ermitteln. ist die Verfügbarkeit dieser Elemente wichtig ten in Sensoren, Navigationsgeräten, Festplattenlaufwerken für die europäische Wirtschaft. oder Windkrafträdern. Auch in der Medizin werden die Vor- Projekt NOVel, critical materials Einsatz für Schlüsseltechnologien free, high Anisotropy phases for züge magnetischer Teilchen oder Felder (MRI) bereits genutzt Ziel des Projektes ist daher die Entwicklung permanent MAGnets, by design/ einer neuen Generation von dauermagneti- Novamag und an Verbesserungen und weiteren Applikationen wird schen Werkstoffen mit einem geringen Anteil von seltenen Erden. Dauermagnete sind von FÖRDERGEBER geforscht. Aktuelle Forschungsthemen betreffen das grundle- entscheidender Bedeutung, denn sie sind ein EU – Kommission, Horizon 2020 wichtiges industrielles Produkt, das in vielen gende Verständnis zum Magnetismus und Magnetotransport Schlüsseltechnologien wie der von sauberen LAUFZEIT 2016 – 2019 sowie die Ressourcenknappheit und neue Anwendungsfelder. Energien (Windkraft), dem Transport (Hybrid- DEPARTMENT und Elektrofahrzeuge), der Informationstech- Gesundheitswissenschaften und Biomedizin, nologie (Festplatten) oder der Medizin (Kern- Zentrum für Integrierte Sensorysteme spinresonanz) verwendet wird. PROJEKTLEITUNG Computersimulation mit wichtiger Rolle Univ.-Doz. DI Dr. Thomas Schrefl Expert/innen aus den Bereichen der Com- BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE putersimulation, der Materialherstellung und MITARBEITER Im Bild Materialcharakterisierung arbeiten eng mit DI (FH) Johann Fischbacher, MSc (v. l. n. r.) Endanwender/innen zusammen, um neuartige DI (FH) Dr. Markus Gusenbauer Alexander Waldemar Kovacs, MSc BSc Alexander Waldemar Kovacs, MSc BSc DI (FH) Dr. Markus Gusenbauer DI (FH) Johann Fischbacher, MSc KOORDINATION DI Dr. Martin Brandl BCMaterials, Spanien Dipl.-Phys. Dr.in Astrit Shoshi Lisa-Marie Wagner, BSc PARTNER Univ.-Doz. DI Dr. Thomas Schrefl Priv.-Doz. Dr. Hubert Brückl 15 Universitäten, Forschungseinrichtungen und Ing. Harald Özelt, MSc Unternehmen aus Europa, den USA und Japan Pia Schneeweiß, BSc Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
24 Magnetische Sensorik und Materialien Gesundheit und Medizin > Magnetische Sensorik und Materialien 25 Im Fokus Magnete nutzen Neue Sensoren für durch präzise Simulation Biomedizin dienstbar machen Um die Schlüsseltechnologie Magnete für überbrücken. Zur genauen Berechnung der Sensoren auf Basis magnetischer Widerstands- die Energieumwandlung optimal nutzbar Schaltvorgänge in Magneten muss das ma- änderungen sind in Festplatten derzeit Stand Zukünftige magnetische zu machen, müssen Schaltvorgänge in gnetische Feld auf einer Länge von wenigen der Technik. Sie beruhen auf den Sensorprin- Materialien und Sensoren Magneten genauestens berechnet wer- Milliardstel Metern nahe der Oberfläche der zipien des Riesenmagnetowiderstands sowie FÖRDERGEBER den. Voraussetzung ist die Anpassung der Kristallite berechnen werden. Andererseits des Tunnelmagnetowiderstands. Diese neuen Christian Doppler Gesellschaft in Computersimulationen verfügbaren können die Kristalle der Magnete mehr als Sensoren nutzen nicht nur die Ladung, son- Skalen an das Material. Das Zentrum für tausendmal so groß als diese typische Länge dern auch den Spin von Leitungselektronen in LAUFZEIT 2014 – 2020 Integrierte Sensorsysteme steuert für das sein. Im Zentrum für Integrierte Sensorsystem dünnen Schichten. Das von der Technischen FWF-Projekt VICoM passende Simulati- werden daher Methoden zur Modellreduktion Universität Wien geleitete Christian Doppler DEPARTMENT onsmodelle bei. getestet und implementiert. Der Schaltvor- Labor Zukünftige magnetische Materialien und Gesundheitswissenschaften und Biomedizin gang der Magnetisierung lässt sich damit Sensoren arbeitet daran, diese Technik auch auf PROJEKTVERANTWORTLICH Computersimulationen sind ein unverzicht- besser beschreiben als mit herkömmlichen Anwendungen im Automobilsektor und in der Priv.-Doz. Dr. Hubert Brückl bares Instrument in der Erforschung und Makromodellen. Diese Verfahren werden zur Biomedizin – Forschungsfeld an der Donau-Uni- Entwicklung von Materialien. Multiskalen- und Simulation von Spin-Elektronik-Sensoren und versität Krems – ausdehnen zu können. Die KOORDINATION Multiphysiksimulationen gestatten, das Verhal- Dauermagneten mit reduziertem Anteil von Kombination von experimentellen Daten mit Technische Universität Wien ten von neuen Werkstoffen sehr genau vorher- schweren seltenen Erden verwendet. numerischen Simulationen und der Entwicklung PARTNER zusagen. Im Rahmen des Spezialforschungs- von Modellen soll zum einen zu einem detail- Technische Universität Wien bereichs ViCoM werden die verfügbaren lierten Verständnis der neuen Sensoren und Infineon AG, Villach Erfahrungen und Kompetenzen vereint, um die zum anderen zu Neuentwicklungen funktionaler Magnetfabrik Bonn Simulationsverfahren der computergestützten Sensorsysteme führen. Ziel ist es, Vorhersagen Materialwissenschaft weiterzuentwickeln. Ein zum Verhalten der Sensoren zu treffen und zentrales Ziel ist die Entwicklung von neuen neue Designs vorzuschlagen – und so letztend- Multiskalensimulationen, um Skalen realer lich Entwicklungszeiten und Entwicklungskos- Materialien an Zeit- und Längenskalen der ten für neue Sensoren zu reduzieren. Computersimulationen heranzuführen. Wei- teres daran anschließendes Ziel, an dem die Donau-Universität Krems mitarbeitet, ist die Projekt Vienna Computational Simulation von dauermagnetischen Werkstof- Materials Laboratory/VICoM fen mit realistischen Abmessungen. FÖRDERGEBER Schlüsseltechnologie Magnete FWF, Sonderforschungsbereich SFB ViCOM Die Anwendung von Magneten reicht von Sen- LAUFZEIT soren im Auto bis hin zur nachhaltigen Energie- 2016 – 2019 versorgung, in der Magnete eine wesentliche Rolle bei der Energieumwandlung spielen. Im DEPARTMENT Projekt werden Modelle mit reduzierter Ord- Gesundheitswissenschaften und Biomedizin, Zentrum für Integrierte Sensorysteme nung zur Beschreibung der Magnetisierungs- dynamik entwickelt, um die Längenskalen von PROJEKTLEITUNG atomaren Abständen bis zu den typischen Univ.-Doz. DI Dr. Thomas Schrefl Längen der Mikrostruktur des Materials zu KOORDINATION Universität Wien PARTNER Donau-Universität Krems Technische Universität Wien Technische Universität Graz Wolfgang Pauli Institut Wien Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
26 Magnetische Sensorik und Materialien Gesundheit und Medizin > Magnetische Sensorik und Materialien 27 Schonende Pumpe für Neuartige Nanoteilchen stressfreie Blutzellen für patientennahe Labordiagnostik Für Labor- und Forschungszwecke werden Patientennahe Labordiagnostik (Point- Blutzellen möglichst genau in jenem Zustand Cell Gentle Pumping/Gentle Pump of-Care-Testing) ist ein stark wachsen- Magnetic Lab-on-a-Bead benötigt, in dem sie im menschlichen Körper der Zweig in der Medizin. Dafür werden for Biomolecular Diagnostics FÖRDERGEBER vorkommen. Darin allerdings liegt das Prob- NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB) – tragbare Analysegeräte benötigt, die als FÖRDERGEBER lem: Die Zellen verändern sich bei der Blutab- Life Science Call Alternative zur Standarddiagnostik direkt NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB) – nahme. Sei es durch den Druck, dem sie beim auf der Krankenstation, in der ärztlichen Life Science Call Durchfließen der Nadel ausgesetzt sind, durch LAUFZEIT Ordination, der Apotheke oder auch zu 2014 – 2017 LAUFZEIT hohe Scherkräfte, die im Pumpsystem auf sie Hause eingesetzt werden können, um 2015 – 2017 einwirken, oder durch die Bedingungen im DEPARTMENT möglichst rasch zu einer Diagnose zu Röhrchen, in das sie gepumpt werden – die Gesundheitswissenschaften und Biomedizin, kommen. DEPARTMENT Zellen sind mechanischem Stress ausgesetzt Zentrum für Integrierte Sensorsysteme Gesundheitswissenschaften und Biomedizin und reagieren darauf. Am Zentrum für Inte- PROJEKTLEITUNG Um dieses Ziel zu unterstützen, arbeiten For- PROJEKTLEITUNG grierte Sensorsysteme des Departments für Univ.-Doz. DI Dr. Thomas Schrefl scher/innen an der Entwicklung eines Lab-on- PD Dr. Hubert Brückl Gesundheitswissenschaften und Biomedizin DI Dr. Martin Brandl a-Bead für die biomolekulare Diagnostik. Dafür konnten Forscher im Rahmen eines Projekts wurden multifunktionelle, sogenannte hybride BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER/INNEN eine zellschonende Pumpe entwickeln und Nanoteilchen generiert, die aufgrund ihrer MITARBEITER/INNEN DI Dr.in Astrit Shoshi mittels 3D-Druck-Verfahren realisieren. Mit Dr.in Giulia Mazza, MSc magnetischen Eigenschaften hochempfindlich Thomas Glatzl, MSc Hilfe von Computersimulationsmodellen und DI (FH) Dr. Markus Gusenbauer reagieren und das Herzstück dieser einfach Pia Schneeweiß, BSc Biokompatibilitätstests wurde die Geometrie umsetzbaren und kompakten Nachweisme- der Pumpe optimiert, mit Testaufbauten im KOORDINATION thode bilden. Die Umsetzung dieser Idee wird KOORDINATION Donau-Universität Krems Donau-Universität Krems Labormaßstab wurden die Designparameter in einem Folgeprojekt weiter verfolgt: Dabei laufend verbessert. Parallel zur Entwicklung sollen Nanosonden für die Immundiagnostik PARTNER der Pumpe wurden auch Verfahren zur Mes- zur Früherkennung der Schwangerschaftser- Profactor GmbH sung von mechanischem Stress auf Zellen er- krankung Präeklampsie entwickelt werden. Technische Universität Wien forscht und etabliert. Weitere Tests sollen sich Universität Augsburg OFI Technologie & Innovation, Wiener Neustadt mit dem Transfer der Forschungsergebnisse in die praktische Anwendung beschäftigen. Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
28 Neurowissenschaften und Prävention Gesundheit und Medizin > Neurowissenschaften und Prävention 29 Im Fokus Demenz: Datenerhebung für Pflegemodelle der Zukunft Internationale epidemiologische Unter- Um Fakten zu gewinnen, untersuchen die suchungen zeigen, dass mittlerweile bis Forscher/innen sieben Pflegeinstitutionen mit zu 90 Prozent aller Bewohner/innen in insgesamt 644 Bewohner/innen in Österreich Pflegeheimen von Demenz betroffen sind. und zwölf entsprechende Einrichtungen mit Fundierte Pflegemodelle sind gefragt, 730 Bewohner/innen in der Tschechischen Re- doch die dazu nötige Datenlage ist un- publik. Im Mittelpunkt steht dabei die Ermitt- zureichend. Ein Forschungsprojekt des lung der tatsächlichen Häufigkeit demenzieller Zentrums für Demenzstudien will diese Erkrankungen in Pflegeheimen. Untersucht Lücke schließen. werden aber auch Parameter, die sich auf die speziellen Bedürfnisse des Pflegepersonals, Weltweit sind derzeit mehr als 46 Millionen der Bewohner/innen und der Angehörigen Menschen an Demenz erkrankt. Bis 2030 wird beziehen. Alle gewonnenen Daten werden in die Zahl der Betroffenen auf 74,4 Millionen, bis einer gemeinsamen, an der Donau-Universität 2050 auf 131,5 Millionen ansteigen. Mit der Krems gehosteten, Datenbank gesammelt; die zunehmenden Prävalenz steigt nicht nur der Ergebnisse liegen Anfang 2018 vor. Bedarf an institutionalisierter Langzeitpflege, sondern auch die Notwendigkeit einer wissen- schaftlich fundierten und kritischen Analyse Neurologische und vaskuläre Erkrankungen nehmen zu. von Pflegemodellen. Schließlich sind interna- tionalen epidemiologischen Untersuchungen Die Forschung des Departments für Klinische Neurowissen- zufolge mittlerweile 70 bis 90 Prozent aller Projekt The Czech-Austrian Long- schaften und Präventionsmedizin richtet sich daher auf die Pflegeheim-Bewohner/innen von Demenz Term Care Research Database/ betroffen. DEMDATA Vorbeugung von Gefäßerkrankungen – Schlaganfall, Demenz Pflegestrukturen anpassen FÖRDERGEBER und Diabetes – und deren Folgeschäden sowie auf den Ein- Um die Strukturen der Langzeitpflege an FWF gegenwärtige und künftige Herausforderun- LAUFZEIT satz neuer Therapiemethoden in der Neurorehabilitation. gen anpassen zu können, braucht es fundierte 2016 – 2018 Grundlagendaten, die bisher in Europa weit- Wichtiger Schwerpunkt: der Erhalt kognitiver Leistungs- gehend fehlen. Die Datenlücke in Österreich DEPARTMENT Klinische Neurowissenschaften und fähigkeit nach Schlaganfall und Diabetes sowie der Einsatz und der Tschechischen Republik zu schließen, Präventionsmedizin ist Ziel des Forschungsprojekts DEMDATA, von nicht-pharmakologischer therapeutischer Intervention das die Donau-Universität Krems gemeinsam PROJEKTLEITUNG mit der Karls-Universität Prag durchführt. Das Univ.-Prof.in Dr.in Stefanie R. Auer bei Demenzerkrankten. Forschungsteam greift dabei die Schätzung auf, BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE dass nur knapp ein Drittel aller von Demenz MITARBEITER/INNEN betroffenen Personen in österreichischen und MAS Alzheimerhilfe, Österreich: tschechischen Pflegeheimen eine entsprechen- Paulina Ratajczak, Bakk.a de Diagnose und damit eine adäquate medizini- Mag.a Elisabeth Linsmayer Mag.a Doris Prischl sche und psychosoziale Begleitung erhalten. Karls-Universität Prag, Tschechische Republik: Univ.-Prof.in Dr.in Iva Holmerova Mag.a Anna Berankova Im Bild (v. l. n. r.) Dr.in Dana Hradcova Hana Vankova Martina Weber, MA BEd Martina Matlova Dr.in Yvonne Teuschl Univ.-Prof.in Dr.in Stefanie R. Auer Katerlina Machacova Univ.-Prof. Dr. Michael Brainin Eva Jaolimova Paulina Ratajczak, Bakk.a Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
30 Neurowissenschaften und Prävention Gesundheit und Medizin > Neurowissenschaften und Prävention 31 World Stroke Academy: Mit Lebensstiländerungen eLearning-Plattform für Ärzt/innen Folgeschäden von Diabetes verhindern Ärzt/innen im Bereich Schlaganfall wei- Im Rahmen des EU-Projektes ePREDICE terzubilden und auf dem aktuellen Stand World Stroke Academy wird unter Mitwirkung von Forscher/innen Projekt Early Prevention of Diabetes wissenschaftlicher Erkenntnisse zu halten, ist des Departments für Klinische Neurowissen- Complications in People with FÖRDERGEBER Hyperglycaemia in Europe/ das Ziel der World Stroke Academy (WSA). World Stroke Organisation schaften und Präventionsmedizin untersucht, ePREDICE Das Projekt der Welt-Schlaganfall-Gesell- wie sich frühzeitige Lebensstiländerungen auf schaft WSO wird unter der Leitung von LAUFZEIT die Prävention von diabetologischen Kompli- FÖRDERGEBER Univ.-Prof. Dr. Michael Brainin in Form einer seit 2009 laufend kationen auswirken. Für die Teilnahme an der EU eLearning-Plattform umgesetzt. Lernmodule DEPARTMENT Langzeitstudie vorgesehen sind mehr als 3000 rund um die Therapie und Prävention von Personen mit gestörtem Zuckerstoffwechsel PROJEKTLAUFZEIT Klinische Neurowissenschaften und 2012 – 2018 Schlaganfall, Expert/innen-Interviews zu Präventionsmedizin in zwölf Ländern. 34 Partnereinrichtungen in Spezialthemen, Links zu wissenschaftlichen 17 Ländern, darunter die Donau-Universität DEPARTMENT PROJEKTLEITUNG Artikeln und zu Guidelines diverser Fachge- Univ.-Prof. Dr. Michael Brainin Krems, sind an dem EU-Projekt beteiligt, das Klinische Neurowissenschaften sellschaften bilden Bestandteile der WSA. Mit von einer Forschungsinstitution in Spanien und Präventionsmedizin der für 2017 beim Accreditation Council for BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE koordiniert wird. PROJEKTLEITUNG Continuing Medical Education angestrebten MITARBEITER/INNEN Univ.-Prof. Dr. Michael Brainin Martina Weber, MA BEd Akkreditierung sollen Ärzt/innen auch die Dr. Raoul Eckhardt BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE Möglichkeit bekommen, durch die Absol- MITARBEITER/INNEN vierung von WSA-Weiterbildungsmodulen KOORDINATION Mag.a Alexandra Dachenhausen Fortbildungspunkte zu erwerben. World Stroke Academy Office mit Sitz Dr.in Yvonne Teuschl an der Donau-Universität Krems Univ.-Prof. Dr. Dr. Jaako Tuomilehto KOORDINATION FIRCAVA, Spanien PARTNER 34 Institutionen in 17 Ländern Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
32 Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit Gesundheit und Medizin > Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit 33 Von Schlafforschung bis zur Prävention von Menschenhandel Die Bandbreite der Forschung am Department für Psychotherapie und Prävention und Intervention Biopsychosoziale Gesundheit reicht von bei Menschenhandel zum Zweck den Grundlagen bis zur klinisch ange- sexueller Ausbeutung/PRIMSA wandten Forschung mit besonderen FÖRDERGEBER Schwerpunkten in Psychotherapiefor- (ÖSTERREICHISCHER PROJEKTTEIL) schung und Psychosomatischer Medizin. Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft Zwei Beispiele dafür sind die SleePa- (FFG), KIRAS- Sicherheitsforschungsprogramm Studie zum Zusammenhang von Schmerz des bmvit und Schlaf sowie das Projekt PRIMSA zur LAUFZEIT Vorbeugung gegen Menschenhandel. 2014 – 2017 Der Forschungsschwerpunkt Schlaf- und DEPARTMENT Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit Schmerzforschung beschäftigt sich insbeson- dere mit dem somatoformen Schmerz. Die PROJEKTVERANTWORTLICH dazu durchgeführte SleePa-Studie analysierte in Univ.-Prof. Dr. Christoph Pieh mehreren Untersuchungen den Zusammenhang BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE zwischen Schlaf und Schmerz. Im Mittelpunkt Das Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale stand die Frage nach den Auswirkungen von MITARBEITER/INNEN Mag.a Dr.in Katharina Gerlich Schmerz auf Schlaf und die Veränderung der Heidemarie Hinterwallner, MA MA Gesundheit forscht zu Grundlagen und klinischer Anwendung Schmerzschwelle durch gestörten Schlaf. Erste Dr.in Edith Huber, zSPM Mag.a Martha Schneider biopsychosozialer Fragen. Schwerpunkte sind Psychothera- Ergebnisse konnten zeigen, dass mangelnder Schlaf, wie beispielsweise in der Schichtarbeit, KOORDINATION pieforschung und Psychosomatische Medizin. Das Spektrum das Schmerzempfinden verstärkt. Verminderte Universität Vechta, Institut für Soziale Arbeit, Qualität des Schlafes hat somit einen Einfluss Bildungs- und Sportwissenschaften umfasst Wirksamkeitsstudien zu Psychotherapie, Beratung, Su- darauf, den gleichen Schmerzreiz deutlich PARTNER schmerzhafter wahrzunehmen. pervision und psychosomatische Medizin, Schlafforschung und Research Institute AG & Co KG – Zentrum für digitale Menschenrechte, Wien; CCS AKAtech Betroffenen von Menschenhandel helfen somatoforme Schmerzforschung sowie Integrative Therapie. Die interdisziplinäre Erarbeitung von Präven- Produktions- und HandelsGmbH, Oberösterreich; Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik, St. tions- und Interventionsmöglichkeiten bei Ingbert Kriminologisches Forschungsinstitut; Nied- ersachsen e. V., Hannover; Universität des Saarlan- Betroffenen von Menschenhandel und von des, Homburg; Eberhard Karl Universität Tübingen, damit verbundener sexueller Ausbeutung ist Juristische Fakultät; SOLWODI Deutschland e. Ziel des österreichisch-deutschen Koopera- V.; Hope for Freedom e. V.; CEMEC – Intelligente tionsprojekts PRIMSA. Neben Maßnahmen, Mechanik GmbH; die die Ermittlungsarbeit unterstützen, werden Österreichisches Bundesministerium für Inneres, im Projekt vor allem Konzepte für verbesserte vertreten durch das Bundeskriminalamt Österreich und die Sicherheitsakademie; Hilfsangebote sowie neue Weiterbildungspro- Deutsches Bundeskriminalamt, Polizeidirektion gramme für Polizist/innen, Sozialarbeiter/innen Hannover (assoziierte Partner) und psychosoziale Fachkräfte erstellt. Im Bild (v. l. n. r.) Mag. Robert Jank Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Claudia Höfner, MSc Mag.a Sabine Fiegl Univ.-Prof. Dr. Christoph Pieh Mag.a Dr.in Katharina Gerlich Mag.a Martha Schneider Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
34 Forschungsbericht 2016/17 Offene Gesellschaft Sicherheit Data Driven Governance Migration und Integration Demokratieforschung Epidemiologie und evidenzbasierte Medizin Rechtswissenschaften www.donau-uni.ac.at/forschung
36 Sicherheit Offene Gesellschaft > Sicherheit 37 Zukünftige Verkehrssysteme gegen Cyber-Attacken schützen Selbstfahrende Fahrzeuge der Zukunft werden zum einen untereinander, zum anderen mit Cyber Sicherheit für zukünftige Ampeln, Stoppschildern und anderer Verkehrs- Verkehrssysteme/CybSiVerkehr infrastruktur kommunizieren, um die Sicherheit FÖRDERGEBER aller Verkehrsteilnehmer/innen zu gewährleis- Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft ten. Gerade durch diese Vernetzung entstehen (FFG), bmvit-Programm KIRAS jedoch potenzielle Sicherheitslücken, da die LAUFZEIT notwendige IT-Infrastruktur wie C-ITS und 2016 – 2017 Cyber-Systeme aufgrund ihrer Komplexität und Konnektivität besonders anfällig für Cyber-An- DEPARTMENT griffe ist. Ausfälle von Verkehrssystemen E-Governance in Wirtschaft und Verwaltung könnten jedoch verheerende Folgen auf kriti- PROJEKTLEITUNG sche Branchen und die Gesellschaft haben. Mag. Dr. Walter Seböck, MSc MBA Die Studie CybSiVerkehr stellt in Österreich einen ersten systematischen Ansatz dar, diese BETEILIGTE WISSENSCHAFTLICHE Problemstellung zu verstehen und zu behan- MITARBEITER/INNEN Bettina Pospisil, BA deln. Neben einer Analyse der Herausforde- Dr.in Ingeborg Zeller rungen für die Cyber-Sicherheit in Österreich Die Daseinsvorsorge für die Bevölkerung und die Attraktivität und möglichen Auswirkungen auf die österrei- KOORDINATION chische Gesellschaft werden in CybSiVerkehr, Austrian Institute of Technology eines Wirtschaftsstandorts bauen auf der ständigen Verfügbar- auf der Basis von Expert/innen-Interviews, PARTNER keit vielfältiger Infrastrukturen auf – von der Lebensmittelver- auch Handlungsempfehlungen für Stakeholder Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) erarbeitet. Bundesministerium für Landesverteidigung sorgung, über Verkehrs-, Energie-, Telekommunikations- und und Sport Finanzdienstleistungen bis hin zur Versorgung mit Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen. Für den Schutz dieser kritischen Infrastrukturen entwickelt die Donau-Universität Krems in mehreren Fachgebieten Lösungen für die öffentliche Hand. Im Bild (v. l. n. r.) Bettina Pospisil, BA Mag. Dr. Walter Seböck, MSc MBA Dr.in Edith Huber, zSPM Dr.in Ingeborg Zeller Donau-Universität Krems, Forschungsbericht 2016/17
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