Bericht der Nachhaltigkeitsstrategie hesseN 2008-2013 - LAG 21 NRW
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Bericht der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen 2008—2013 1. Nachhaltigkeitskonferenz 2. Nachhaltigkeitskonferenz 1. Jugendkongress 2. Jugendkongress am Edersee in Lauterbach Start der Konsultations- phase Berufung des Jugendbeirats Berufung 2008 des Beirats 2009 Januar Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November
2 | Zeitleiste Zeitleiste | 3 1. Hessischer Tag 2. Hessischer Tag der Nachhaltigkeit der Nachhaltigkeit 4. Nachhaltigkeitskonferenz Hessentag in Wetzlar Summer School Jugendwettbewerb: »Mit und Summer Camp Blaulicht in die Zukunft!« 3. Nachhaltigkeits- 5. Nachhaltigkeits- Fachkonferenz konferenz Jugendforum konferenz Energieeffizienz Energie Cup Hessen Hessentag in Oberursel 2010 2011 2012 2013 Januar Januar Januar Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
4 | Inhalt Inhalt | 5 Inhalt »Das Thema Nachhaltigkeit bewegt die Menschen weltweit und hat Editorial — Gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung in Hessen 6 für die Hessische Landesregierung einen hohen Stellenwert. Deshalb GruSSwort — Nachhaltigkeit lebt vom Mitmachen 8 haben wir bereits im Jahr 2008 die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen ins Leben gerufen. 1. Hintergrund und Arbeitsweise 10 Wir alle müssen uns bewusst machen, an welchen Werten wir uns 2. Start und Konsultationsphase 12 ausrichten und was wir für kommende Generationen bewahren wollen. 3. Gremien und ihre Aufgaben 18 Daher werden wir mit der »Bildungsinitiative Nachhaltigkeit« verstärkt 4. Strategisches Dach: Ziele und Indikatoren 23 die Jugend ansprechen, damit sie die ökonomischen, ökologischen 5. Umsetzungsebene: Themenfelder und Projekte 29 und sozialen Herausforderungen in unserer globalisierten Welt 6. Jugendengagement: Die Generation von morgen einbinden 56 gleichermaßen in den Blick nimmt.« Volker Bouffier Hessischer Ministerpräsident 7. Die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen in der Öffentlichkeit 64 8. Schwerpunktthemen und Zielgruppen im Fokus 84 9. Anhang 93 Impressum 95 2014 2015 2016 2017 Januar Januar Januar Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
6 | Editorial Editorial | 7 Editorial Gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung in Hessen Liebe Leserinnen und Leser, Hessen bietet eine hohe Lebensqualität und ist eine der attraktivsten und wirt- Unser innovativer Politikansatz ist ausgesprochen erfolgreich: Die Nachhaltig- schaftlich stärksten Regionen im Zentrum Europas. Um dies auch für nachfol- keitsstrategie Hessen ist mit ihrer Arbeitsweise, zukunftsweisenden Projekten und gende Generationen zu bewahren, hat die Hessische Landesregierung die Nach- konkreten Ergebnissen sowie bei der kontinuierlichen Einbindung von Bürge- haltigkeitsstrategie Hessen im Jahr 2008 ins Leben gerufen. Sie dient dazu, unser rinnen und Bürgern in die Nachhaltigkeitsdebatte ein Vorreiter in Deutschland. Leben und Handeln heute und in Zukunft ökologisch verträglich, wirtschaftlich Einige unserer Projekte belegen das mit eindrucksvollen Zahlen: 100 Unterneh- leistungsfähig und sozial gerecht zu gestalten. Hier stellt sich die Landesregierung men, 100 Kommunen, 100 Sportvereine und 80 Schulen in Hessen engagieren den Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenverknappung, Globalisie- sich für den Klimaschutz, mehr als 11.000 Bürgerinnen und Bürger machen rung, Integration und demografischer Wandel, um daraus Chancen für die Zu- sich ganz persönlich in ihrem Alltag als Klimatisten für Klimaschutz stark. Und kunft entstehen zu lassen. auch in den anderen Themenfeldern haben die Projekte wichtige Weichen für eine nachhaltige Entwicklung in Hessen gestellt: Es wurden beispielsweise zu- Besonders erfreulich ist es, wenn die Bemühungen auch wahrgenommen und von kunftsweisende Bildungs- und Integrationsprojekte ausgezeichnet, die Landes- außen für gut befunden werden. Daher freue ich mich, dass Hessens Nachhal- verwaltung ist auf einem guten Weg, bis zum Jahr 2030 CO2-neutral zu arbeiten tigkeitsstrategie Hessen als Best Practice-Beispiel von der Bertelsmann-Stiftung und ihre Beschaffung konsequent an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten. Und gewürdigt wird. Die im Sommer 2013 erschienene Studie zeigt, dass die Lan- nicht zuletzt haben unsere Aktionstage – der 1. und 2. Tag der Nachhaltigkeit im desregierung mit der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen Vorreiter in den Bereichen Herbst 2010 und 2012 – ganz Hessen für nachhaltiges Engagement mobilisiert. Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist. Die Bertelsmann-Stiftung hatte im Juli ihre Studie »Nachhaltigkeitsstrategien erfolgreich entwickeln – Untersuchung von In diesem Bericht zur Arbeit der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen in den letzten Nachhaltigkeitsstrategien in Deutschland und auf EU-Ebene« veröffentlicht. Die sechs Jahren erhalten Sie einen Einblick in die Ergebnisse der Projekte und alle Studie der Bertelsmann-Stiftung lobt die Zielsetzung, Durchführung und das weiteren Aktivitäten unter dem Dach der Strategie. Der Bericht versteht sich als Monitoring sowie die Einbindung der verschiedenen politischen Institutionen im aktualisierte und ergänzte Auflage des Zwischenberichts vom März 2012. Es wur- Rahmen der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie. den zum Beispiel die Ergebnisse der fünften Nachhaltigkeitskonferenz im April 2013, Eindrücke aus der Arbeit in den priorisierten Zielgruppen sowie Ergebnisse Der Landesregierung war von Anfang an neben den konkreten und messbaren des 2. Hessischen Tags der Nachhaltigkeit aufgenommen. Zielen die möglichst umfassende Verankerung des Themas Nachhaltigkeit auf den unterschiedlichen politischen Ebenen wichtig. Die Hessische Landesregierung hat in all den Jahren deutlich gemacht, wie wich- tig die gemeinsame Arbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Bereits im Jahr 2008 haben wir als Landesregierung mit der Nachhaltigkeits- Gesellschaft unter dem Dach der Nachhaltigkeitsstrategie ist: Auch in Zukunft strategie Hessen eine Plattform geschaffen, auf der wir gemeinsam an neuen Lö- werden wir die Nachhaltigkeit als wichtiges Querschnittsthema weiter verfolgen. sungswegen und innovativen Ideen für eine nachhaltige Entwicklung arbeiten. Ich freue mich, wenn auch Sie sich weiterhin aktiv in die gemeinsame Arbeit Mit der Konsultation in der Startphase der Strategie haben wir gezeigt, was die einbringen und an der Gestaltung einer lebenswerten Zukunft in Hessen mitar- Zusammenarbeit in der Nachhaltigkeitsstrategie auszeichnet: Die ressort- und beiten. fachbereichsübergreifende Debatte schuf ein solides fachliches Fundament, auf dem die weitere Arbeit aufbauen konnte. Die definierten Ziele und Indikatoren dienen als Leitlinien für alle Aktivitäten innerhalb der Nachhaltigkeitsstrategie, aber auch darüber hinaus im politischen Alltag und in der Verwaltung. Ihr Volker Bouffier Hessischer Ministerpräsident
8 | GruSSwort GruSSwort | 9 Grußwort Nachhaltigkeit lebt vom Mitmachen Liebe Leserinnen und Leser, Das Thema Bildung steht für uns an erster Stelle. Über 150 Nachhaltigkeitsak- teure und Bildungsexperten trafen sich auf Einladung der Hessischen Landesre- Im Jahr 2008 hat das Land seine Nachhaltigkeitsstrategie Hessen ins Leben ge- gierung in Frankfurt am Main zum 10. Runden Tisch der UN-Dekade »Bildung rufen und seither liefert sie wichtige Impulse für unser Bundesland. Sie zeigt auf für nachhaltige Entwicklung (2005–2014)«. Am 25. und 26. November 2013 dis- welche Vielfalt und welch breites Engagement hier in Hessen hinter dem oftmals kutierten die Fachleute über das Jahresthema 2014 »Brücken in die Zukunft«, das abstrakten Begriff der Nachhaltigkeit stehen. Hessen geht in Punkto Nachhaltig- bevorstehende Ende der Dekade und über mögliche nationale und internationale keit mit gutem Beispiel voran. Folgeaktivitäten. Auf der 5. Nachhaltigkeitskonferenz im April 2013 wurden die Weichen für die In einem Festakt wurden sechs Städte und Gemeinden als »Offizielle Kommu- weitere Arbeit unter dem Dach der Nachhaltigkeitsstrategie gestellt. Als kon- nen der UN-Dekade« ausgezeichnet. Außerdem wurden 39 Bildungsinitiativen krete Maßnahmen wurden unter anderem der Wettbewerb »Mit Blaulicht in die als Offizielle Dekade-Projekte geehrt, darunter auch zahlreiche Kampagnen und Zukunft« in Kooperation mit der Hessischen Jugendfeuerwehr sowie die »Bil- Aktionen aus Frankfurt und Hessen. dungsinitiative Nachhaltigkeit« beschlossen. Gerade diese Beispiele zeigen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie bestehende Aktivitäten bündelt, miteinander ver- In den kommenden Monaten werden wir die Menschen in Hessen noch stärker in zahnt und so zu einer größeren Schlagkraft und Sichtbarkeit beiträgt. Für alle die gemeinsame Arbeit einbeziehen. Denn ohne das Engagement der Bürgerinnen beteiligten Akteure entsteht so ein großer Mehrwert, wie am Beispiel des Wett- und Bürger ist der langfristige Erfolg der Nachhaltigkeitsstrategie undenkbar. bewerbs deutlich wird: Die Jugendfeuerwehren tragen, als einer der wichtigsten Besonders die junge Generation wird dabei wieder im Mittelpunkt stehen: Die Akteure im Ehrenamt, die Idee eines nachhaltigen Lebensstils in die Breite. Die Umsetzung der Preisträgerideen aus dem Wettbewerb »Mit Blaulicht in die Zu- Nachhaltigkeitsstrategie Hessen unterstützt bei der Gewinnung und Bindung kunft« und die Bildungsinitiative Nachhaltigkeit werden hierzu einen wichtigen von engagierten Mitgliedern der Jugendfeuerwehren sowie beim Wechsel in die Beitrag leisten. Darüber hinaus haben die Mitglieder der Nachhaltigkeitskon- Einsatzabteilungen – so wird ehrenamtliches Engagement junger Menschen in ferenz auch die Vervollständigung der Agenda unserer Nachhaltigkeitsstrategie Hessen gefördert. angeregt, unter anderem zu den Zielindikatoren »Ausgaben für Forschung und Entwicklung« und »Bildungsgerechtigkeit«. In den nächsten Monaten wollen wir Die Akteure und ihr Einsatz stehen bei unseren Hessischen Tagen der Nachhal- zudem über einen hessischen Indikator für eine nachhaltige Wirtschaftsleistung tigkeit regelmäßig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Deshalb haben wir uns in einen Austausch treten. Dieser Indikator könnte/sollte auch alternative As- auch sehr über das große Interesse am 2. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit ge- pekte von Wohlstand umfassen. Es wird dabei an die internationale und nationale freut. Mit 555 Aktionen konnten wir gemeinsam einen Rekord feiern – es gab fast Debatte angeknüpft, unter anderem an die Ergebnisse der Enquete-Kommission doppelt so viele Veranstaltungen wie beim 1. Aktionstag. Für die Bürgerinnen und »Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften Bürger gab es dabei wieder Nachhaltigkeit zum Anfassen und Mitmachen. Die und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft«. Aktionen vor Ort am 2. Tag der Nachhaltigkeit erzeugten ein großes Interesse bei den Besuchern und regten zu Diskussionen mit den Organisatoren an. Mit dem Ich hoffe weiterhin auf Ihre Unterstützung für das wichtige Feld der Nachhaltig- »MainSofa« haben wir eine Idee der Veranstalter des 1. Aktionstages aufgegriffen: keit und wünsche Ihnen eine interessante Lektüre des Berichts der Nachhaltig- Bereits eine Woche vor dem Tag der Nachhaltigkeit wurde das riesige Grassofa keitsstrategie Hessen. eingeweiht und hat – vor Ort in Frankfurt und in den Medien – auf den Aktions- tag hingewiesen. Darüber hinaus war das „MainSofa“ auch selbst ein Botschafter für Nachhaltigkeit: Es bestand ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen Ihre Priska Hinz und konnte nach der Aktion problemlos und umweltschonend recycelt werden. Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
10 | Hintergrund und Arbeitsweise »Hessen hat Stärken, sie gilt es weiterzuentwickeln. Ich würde ganz entschieden Hintergrund und Arbeitsweise | 11 den Schwerpunkt auf Bildung und Innovation legen. Gerade vor der Herausforde- rung der demografischen Entwicklung brauchen wir eine familiengerechte Hoch- »Die Zivilgesellschaften müssen sich in einem wissenschaftlich »Hessen kann Beispiele geben und Vorreiter sein schulpolitik und eine gezielte Begabtenförderung. Um die Stärken von Hessen als gestützten Diskurs über Nachhaltigkeit mit den wesentlichen Fakten 1. Hintergrund und für einen neuen, nachhaltigen Energiekonsens. interkulturellem Schmelztiegel auszuschöpfen, muss eine aktive Zuwanderungs- und den möglichen Handlungsoptionen auseinandersetzen, sie be- Es geht um eine nachhaltige Energieversorgung, politik jungen, begabten Menschen den Weg nach Deutschland ebnen.« werten und dann entscheiden, welche Welt von morgen sie möchten.« Arbeitsweise die klimafreundlich, weniger importabhängig und Dr. Ingrid Hamm Klaus Wiegandt wettbewerbsfähig ist. Die verstärkte Nutzung von Robert bosch Stiftung / Stiftung Forum für Verantwortung / Biogas und Geothermie sind dabei zwei Ansätze, die Beirätin der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen Beirat der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen ich insbesondere mit Hessen verbinde. Außerdem Unter dem Motto »Lernen und Handeln für unsere Zukunft« gestaltet die Hessische Landes- ist Energieeffizienz ein Hebel, an dem gemeinsam regierung gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und angesetzt werden sollte. Und eben dieses gemein- Gesellschaft die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes. Sie setzt auf partnerschaftliche und same Vorgehen, die Einbeziehung aller Akteure und ein voneinander Lernen ist wichtig, um am Ende interdisziplinäre Zusammenarbeit, unterstützt die Vernetzung aller Beteiligten und stößt erfolgreich zu sein.« einen breit angelegten Dialog- und Lernprozess an. Das Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie Professor Dr. Fritz Vahrenholt RWE Innogy GmbH / Hessen: Aus den Herausforderungen unserer Zeit sollen Chancen für eine lebenswerte Beirat der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen Zukunft entstehen — für unsere und für künftige Generationen. Hessen steht, wie alle Regionen und Länder weltweit, vor enormen Herausforderungen: »Ökologische Nachhaltigkeit heißt Umwelt Der Klimawandel, knapper werdende Ressourcen, die demografische Entwicklung und viele und Natur für nachfolgende Generationen zu erhalten. Auch wenn diesem abstrakten Ziel andere Themen erfordern umfassende und aufeinander abgestimmte Anstrengungen auf al- die meisten Menschen zustimmen, erleben len gesellschaftlichen Ebenen. Das Land Hessen ist eingebunden in die nationalen, euro- Nachhaltigkeit als Leitbild des Handelns verankern wir doch täglich, wie kurzfristige ökonomische päischen und weltweiten Aktivitäten für nachhaltige Entwicklung. Dabei steht es vor der Interessen dazu in Konflikt geraten. Die größten Herausforderungen liegen beim Schutz unseres Aufgabe, die eigenen Maßnahmen anschlussfähig an die globalen Entwicklungen zu kon- Die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen ist darauf ausgerichtet, Nachhaltigkeitsdenken und Klimas und der Artenvielfalt. Beide Probleme zipieren. Darüber hinaus gilt es, die vielfältige Struktur des Landes zu beachten – von der Handeln langfristig in den beruflichen und privaten Alltag einzubinden. Nur wenn es ge- haben eine globale Dimension, erfordern Metropolregion Rhein-Main als Wirtschafts- und Dienstleistungszentrum bis hin zu den lingt, nachhaltige Entwicklung als selbstverständliche Voraussetzung in allen Entschei- aber ein entschiedenes Handeln vor Ort. Beim Klimaschutz kommt der Energiepolitik eine ländlichen Regionen mit großer Bedeutung für Naturschutz, Tourismus und für nachwach- dungen und Handlungen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern, Schlüsselrolle zu. Eine Nachhaltigkeitsstrategie sende Rohstoffe. Nachhaltigkeit ist hierfür nicht nur der zentrale Lösungsansatz, sondern sind die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie zu erreichen. für Hessen sollte durchbuchstabieren, wie Einsparung, Effizienz und der Umstieg auf gleichzeitig auch ein Querschnittsthema, das alle gesellschaftlichen Bereiche gleichermaßen erneuerbare Quellen konsequent umgesetzt berührt. werden.« Verzahnung von Strategie und Umsetzung: das Erfolgsrezept der Nachhaltig- Rainer Baake Direktor der »Agora Energiewende« einer keitsstrategie Hessen Initiative der Stiftung Mercator und der Grundprinzipien der gemeinsamen Arbeit: dialogorientiert, interdisziplinär European Climate Foundation und vernetzend Neben der dialogorientierten, interdisziplinären und vernetzenden Arbeitsweise ist eine enge Verzahnung des strategischen Dachs mit der konkreten Maßnahmenebene ein zentrales Im Fokus der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen stehen neben einer integrativen Betrach- Merkmal der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Das strategische Dach bilden die gemein- tungsweise aller Dimensionen der Nachhaltigkeit vor allem konkrete Lösungen mit lang- sam erarbeiteten Ziele und Indikatoren zu zentralen Fragestellungen, die den beteiligten fristiger Perspektive. Dialog auf Augenhöhe und Kooperation sind dabei Schlüsselfaktoren, Akteuren eine Orientierung und Planungssicherheit in Sachen nachhaltiger Entwicklung die den Ausgleich unterschiedlicher Interessen im Sinne des gemeinsamen, übergeordneten bieten. Regelmäßig werden diese Ziele und Indikatoren mit den sich verändernden Rah- Ziels der Generationengerechtigkeit ermöglichen. Die Nachhaltigkeitsstrategie hat seit ih- menbedingungen abgeglichen und gemeinsam in den Gremien der Nachhaltigkeitsstrategie rem Start im Jahr 2008 einen neuen Politikstil in Hessen etabliert: Sie steht für einen inno- weiterentwickelt. vativen, dialogorientierten Ansatz und bindet Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Ver- waltung und Gesellschaft ein. Dazu bietet die Nachhaltigkeitsstrategie den Raum für einen Die konkrete Ausgestaltung der Maßnahmen auf der Umsetzungsebene wird in den Gre- gemeinsamen gesellschaftlichen Such- und Lernprozess. Diese Form der Zusammenarbeit mien der Nachhaltigkeitsstrategie beraten und beschlossen, die Umsetzung erfolgt unter schafft Transparenz und sichert ein breites Engagement für die Umsetzung gemeinsam ge- Einbeziehung aller Akteure im Land. Bereits in der Startphase wurden auf der Umsetzungs- fundener Lösungen. Alle Akteure aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen ebene Projekte konzipiert und aufgesetzt. Diese Projekte bildeten in den ersten Jahren das sind eingeladen, die für sie drängendsten Fragestellungen sowie ihre jeweiligen Erfahrungen Herzstück der gemeinsamen Arbeit. Die Nachhaltigkeitskonferenz hat als oberstes Gremi- und Sichtweisen in die Debatte einzubringen. Damit wird die Qualität der Debatte gesi- um der Nachhaltigkeitsstrategie im Juni 2011 beschlossen, einzelne Themenschwerpunkte chert und deren Ergebnisse werden auf eine breite Basis gestellt. So wird Nachhaltigkeit herauszugreifen, um diese intensiver und fokussierter bearbeiten zu können. So soll außer- nicht von oben verordnet, sondern als Initiative eines ganzen Landes verstanden. Mit der dem eine höhere Sichtbarkeit dieser Schwerpunkte in der breiten Öffentlichkeit erreicht erfolgreichen Implementierung dieses innovativen Politikansatzes positioniert sich Hessen werden. Als erstes Thema wurde »Energie« ausgewählt. Dieses fand sich unter anderem auch als Vorreiter und zeigt, dass zukunftsweisende Ergebnisse realisierbar sind. Der Ministerprä- beim 2. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit 2012 unter dem Motto »Vielfältig – Nachhaltig sident ist Schirmherr der Nachhaltigkeitsstrategie und macht das Thema Nachhaltigkeit in – Hessisch: Bei uns hat Energie Zukunft« wieder. Hessen damit zur »Chefsache«.
12 | Start und Konsultationsphase Start und Konsultationsphase | 13 2. Start und Konsultationsphase Die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen startete im Frühjahr 2008 mit einer Sondierungsphase und einem breit angelegten Die Online-Befragung: Aktive Beteiligung im ganzen Land gesellschaftlichen Konsultationsprozess, ausgehend von den Themen und Schwerpunkten der europäischen Nachhaltig- keitsstrategie. Das Ziel der Konsultation war die Erarbeitung der thematischen Ausrichtung für die Nachhaltigkeitsstrategie Interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten über die Internetseite www.hessen-nachhaltig.de Hessen. Die Bürgerinnen und Bürger, Jugendliche sowie Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik die Möglichkeit, Informationen über die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen zu erhalten und waren aufgerufen, ihre Vorstellungen und Anregungen in den Prozess einzubringen. sich mittels einer Online-Befragung am Konsultationsprozess zu beteiligen. Ziel der Um- frage war es, Themenschwerpunkte für die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen zu identifizieren Nachhaltigkeit ist eine parteiübergreifende Aufgabe. Bereits vor dem offiziellen Startschuss und Ideen für konkrete Projekte zur Förderung nachhaltiger Entwicklung zu sammeln. Die der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen wurden in einer Sondierungsphase die Fraktionsvor- Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung konnten außerdem angeben, in welchem sitzenden der im Hessischen Landtag vertretenen Parteien zu persönlichen Gesprächen Rahmen sie sich zukünftig in die weitere Arbeit der Nachhaltigkeitsstrategie einbringen eingeladen, um bestehende Differenzen aufzuzeigen – aber vor allem, um gemeinsame möchten. Insgesamt beteiligten sich rund 1.000 Personen an der Online-Befragung. Beson- Standpunkte und Handlungsfelder zu identifizieren. Die Nachhaltigkeitsstrategie sollte so ders die Themen Klimawandel und zukunftsfähige Energie, nachhaltige Mobilität, Bildung, ganz bewusst neue gemeinsame Handlungsoptionen abseits des politischen Tagesgeschäfts soziale Eingliederung, Demografie und Migration sowie nachhaltiger Konsum und nachhal- ermöglichen. tige Produktion wurden für die nachhaltige Entwicklung in Hessen als wichtig eingestuft. Eine interministerielle Arbeitsgruppe mit Vertretern/innen aller Ressorts schuf die konzeptio- nellen Grundlagen für einen schnellen und effizienten Start der Nachhaltigkeitsstrategie Hes- Auf Bestehendem aufbauen: Sammlung von Projektideen »Unser heutiges Wirtschaftsverständnis ist ge- sen. Als Basis für die Struktur diente das bereits erfolgreich in Baden-Württemberg etablierte prägt von einem technologischen Fortschrittsge- Modell der Nachhaltigkeitskonferenz. Ein Entscheidungsgremium mit hochrangigen Persön- Insgesamt 130 Projektvorschläge von Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft danken: Ökonomisches Wachstum wird gleich gesetzt mit Wohlstand und Lebensqualität. Und lichkeiten der relevanten gesellschaftlichen Institutionen sorgte für die strategische Ausrich- und Verwaltung gingen in der Geschäftsstelle der Nachhaltigkeitsstrategie ein, wurden ge- Wohlstand wird festgemacht am Bruttosozial- tung und die Einrichtung von Projektgruppen für den zeitnahen Start der Umsetzungsebene. sichtet, gebündelt, den priorisierten Themenfeldern zugeordnet und an die Gremien der produkt. Aber diese Sichtweise allein kann viele Nachhaltigkeitsstrategie zur Diskussion und Entscheidung weitergegeben. Bei den Projekt- Phänomene nicht mehr erklären. Wohlstand bedeutet heute bei vielen alternativen Lebens- Im Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vorschlägen der Akteure standen die Themenfelder Klimawandel und zukunftsfähige Ener- entwürfen gerade nicht mehr ökonomisches wurde die Geschäftsstelle für die Nachhaltigkeitsstrategie eingerichtet, die von Beginn an gie, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion sowie Bildung, soziale Eingliederung, ›› Mehr zu den Themenfeldern und Wachstum. Wir brauchen deshalb ein alterna- eng mit der Gruppe Projektplanung in der Hessischen Staatskanzlei zusammenarbeitet. Demografie und Migration im Vordergrund. Projekten lesen Sie ab Seite 29. tives Maß für unsere Wohlstandsmessung. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Diskussion auch in Hessen einen interessanten Austausch Am 28. Mai 2008 startete der damalige Ministerpräsident Roland Koch die Nachhaltigkeits- anregen und neue Impulse setzen könnte.« Prof. Dr. Uwe Schneidewind strategie Hessen offiziell mit einer Pressekonferenz. Bereits in seiner Regierungserklärung Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, am 9. April hatte er diesen Pakt für eine nachhaltige Entwicklung in Hessen vorgeschlagen Das Expertengespräch: Ratgeber in Sachen Nachhaltigkeit Umwelt, Energie GmbH und den Start angekündigt. Mit der Pressekonferenz begann die Konsultationsphase: Alle Bürgerinnen und Bürger in Hessen, alle Institutionen und Akteure wurden zur Mitarbeit in Auch Experten/innen wurden vom Ministerpräsidenten dazu eingeladen, ihre Anregungen der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen eingeladen. zur Gestaltung der Nachhaltigkeitsstrategie in einem persönlichen Austausch einzubrin- gen. Das Expertengespräch fand im August 2008 in der Hessischen Staatskanzlei statt. Eckpunkte der Diskussion waren die Erwartungen der elf Teilnehmerinnen und Teilneh- Die Konsultationsphase mer an die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen sowie prioritäre Ziele, Themen und Projekte: »Unternehmen und Finanzmärkte müssen ihren Blick für zukunftsfähiges Wirtschaften schärfen, sich untereinander mehr austauschen und Wo liegen die Schwerpunkte für die nachhaltige Entwicklung in Hessen? Welche Themen • Erwartungen: Wie kann der Prozess gestaltet werden? Wie sollen Akteure ein- neue Instrumente wirksam einführen – dies sollen mit Priorität behandelt werden? Welche Ideen und konkreten Vorschläge gibt es? Zu gebunden werden? Auf welche Weise soll die Anbindung an Entscheidungsprozesse von gilt in Bezug auf Lieferketten, Rohstoffver- brauch, Produkte und Dienstleistungen. Der diesen und weiteren Fragen wurden ab Mai 2008 landesweit Vorschläge und Ideen gesam- Politik und Verwaltung erfolgen? Markt muss stärker nach sozial-ökologischen melt. Bausteine des Dialogs waren eine Online-Umfrage, ein Aufruf an 3.000 Akteure aus • Ziele: Welche Ziele braucht die Nachhaltigkeitsstrategie, an welchen Zielen kann sie Gesichtspunkten ausgerichtet werden. Dazu gehört unbedingt, Investitionen dort zu tätigen, Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung, ihr Wissen und ihre Vorschläge in sich orientieren? Wie können Nachhaltigkeitsziele für Hessen festgelegt werden? wo längerfristig gedacht wird und wo Rohstoffe den Prozess einzubringen, Expertengespräche, Interviews sowie Sitzungen der Nachhaltig- • Themen: Welche Themen sollen in Hessen vorrangig bearbeitet werden? und Ressourcen effizient eingesetzt werden. So ›› Mehr zur Jugendeinbindung lesen keitsgremien. Über 100 Jugendliche arbeiteten außerdem in einem zweitägigen Kongress an • P rojekte: Welche konkreten, zeitlich überschaubaren Projekte empfehlen Sie für die können nachhaltige Geschäftsmodelle die Un- terstützung erfahren, die sie im Markt etabliert.« Sie ab Seite 56. Zukunftsideen für ein nachhaltiges Hessen. Nachhaltigkeitsstrategie Hessen? Wo gibt es spannende Ideen, die Hessen voranbringen Marlehn Thieme könnten? Wer soll daran beteiligt werden? Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Ent- wicklung
14 | Start und Konsultationsphase Start und Konsultationsphase | 15 Die teilnehmenden Expertinnen und Experten in ihren aktuellen Positionen im Jahr 2013: »Mit der Strategie soll in Hessen eine nachhaltige Entwicklung • Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rats für Nachhaltige Entwicklung angestoßen werden, die in beispielhafter Weise wirtschaftliche • Eberhard Brandes, Geschäftsführer World Wide Fund for Nature • Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin Robert Bosch Stiftung GmbH Leistungsfähigkeit mit sozialen und ökologischen Belangen in • Dr. h.c. Beate Heraeus, Vorsitzende der Heraeus Bildungsstiftung und Präsidentin der Einklang bringt. Nachhaltigkeit kann nicht einfach von oben Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung • Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung Deutsche Energie-Agentur GmbH verordnet werden. Politik braucht das Engagement von Men- • Sascha Müller-Kraenner, Gründer und Gesellschafter des Ecologic Instituts in Berlin, schen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Gesell- stellvertretender Vorsitzender des Ecologic Instituts in Washington DC, Senior Advisor und Europarepräsentant von The Nature Conservancy schaft, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu meistern. • Cornelia Richter, Vorstandsmitglied Deutsche Gesellschaft für Internationale Dazu lade ich die Bürgerinnen und Bürger, alle Verbände und Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Bonn / Eschborn • Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer Institutionen und alle Parteien des Landes ein.« Roland Koch ehemaliger hessischer Ministerpräsident Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH zum Start der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen • Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rats für Nachhaltige Entwicklung, Mitglied des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland, Direktorin der Deutsche Bank AG • Christiane Underberg, Mitinhaberin Semper idem Underberg AG • Dr. Rainer Walz, Leiter des Competence Centers Nachhaltigkeit und Infrastruktursy- steme Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI Überblick: von der Konsultation bis zur 1. Nachhaltigkeitskonferenz Fokussierung und Entscheidung durch die Gremien der Nachhaltigkeitsstrategie Konsultation Fokussierung Entscheidung Die Anregungen und Vorschläge des breit angelegten Konsultationsprozesses wurden in der Geschäftsstelle der Nachhaltigkeitsstrategie gesammelt und ausgewertet sowie im Anschluss ›› Id een generieren, Themenschwer- ›› E rgebnisse auswerten, ›› P rozess abstimmen, punkte und Projektvorschläge Auswahl treffen, Projekte Projekte verabschieden den Gremien der Nachhaltigkeitsstrategie vorgelegt. Im ersten Schritt diskutierten der Stra- sammeln vorbereiten tegische Koordinierungskreis und der Beirat der Nachhaltigkeitsstrategie die Ergebnisse und trafen eine Vorauswahl für Projektvorschläge, die im Anschluss weiter ausgearbeitet wurden. Die so weiter verdichteten Ergebnisse der Konsultations- und Fokussierungsphase bildeten die Allgemeine Öffentlichkeit Strategischer Grundlage für die erste Sitzung der Nachhaltigkeitskonferenz im Oktober 2008. Die Nach- Anschreiben an 3.000 Akteure Koordinierungskreis ›› M ehr zu den Gremien der Nachhaltig- haltigkeitskonferenz beschloss in ihrer ersten Sitzung neun prioritäre Themenfelder, zu denen (Mai 2008) Vertreter der Mitglieder der keitsstrategie lesen Sie ab Seite 18. Ziele und Indikatoren festgelegt sowie konkrete Projekte auf den Weg gebracht werden sollten. Online-Konsultation, Gespräche Nachhaltigkeitskonferenz (Juni–Sept. 2008) (29. 8. & 29.9. 2008) Folgende Themenfelder wurden für die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen ausgewählt: 1. Klimawandel und zukunftsfähige Energie 1. Nachhaltigkeitskonferenz 2. Erhaltung und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen Expertengespräch Geschäftsstelle Oberstes Entscheidungsgremium 3. Nachhaltige Mobilität Ministerpräsident im Dialog mit Ausarbeitung der Projekte (20. Oktober 2008) 4. Bildung, soziale Eingliederung, Demografie und Migration Experten (21. August 2008) 5. Zukunftsfähige Arbeit und Beschäftigung 6. Globale Herausforderungen ›› M ehr zu den Zielen und Indikatoren der Jugendkongress Beirat 7. Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion Nachhaltigkeitsstrategie Hessen lesen 8. Gesundheit und Ernährung Ministerpräsident im Dialog mit Ministerpräsident im Gespräch Sie ab Seite 23. 9. Staat und Verwaltung Jugendlichen mit dem Beirat (19.–21. September 2008) (3.9. & 8.10. 2008) Auch der Vorschlag zur Erarbeitung der Ziele und Indikatoren wurde angenommen und eine Task-Force »Ziele und Indikatoren« als besondere Projektgruppe eingerichtet.
16 | Gremien und ihre Aufgaben Gremien und ihre Aufgaben | 17 Ergebnisse der Sitzungen der Nachhaltigkeitskonferenz (2008—2013) 4. Nachhaltigkeitskonferenz 3. Nachhaltigkeitskonferenz Juni 2011, Oberursel 1. Nachhaltigkeitskonferenz 2. Nachhaltigkeitskonferenz Mai 2010, Wiesbaden Oktober 2008, Wiesbaden Juni 2009, Eltville Die Ergebnisse im Überblick Die Ergebnisse im Überblick • Im Rahmen einer Neuausrichtung der Nachhaltig- • Die Initiative »Die Klimatisten« erhält eine konzepti- Die Ergebnisse im Überblick Die Ergebnisse im Überblick • Vier weitere Projektgruppen werden beauftragt, um- • Umsetzung von vier weiteren Projekten gemäß Prüfauftrag keitsstrategie Hessen wird die Fokussierung auf vier • Ergebnisse der Konsultationsphase werden vorgestellt. • Die Umsetzung von 13 Projekten und ein Prüfauftrag werden onelle Neuausrichtung und dient als verbindendes setzungsreife Projektkonzepte in den Themenfeldern Erhalt der 2. Sitzung wird beschlossen: Akzente und deren Maßnahmen mit Themenschwer- Element der einzelnen Bausteine. • 14 Projektgruppen werden beauftragt, umsetzungsreife Pro- beschlossen: und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen, nachhaltige ›› Nachhaltiges Flächenmanagement punkt Energie verabschiedet: • Drei Ziele werden verabschiedet: jektkonzepte in den folgenden Themenfeldern auszuarbeiten: ›› Energie-Forum Hessen 2020 Mobilität, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion ›› Mobilität 2050 ›› Nachhaltige Kommunen ›› Nachhaltige Mobilität (Beschluss gemäß Prüfauftrag ›› Klimawandel und zukunftsfähige Energie ›› Hessen aktiv: 10.000 Bürgerinnen und Bürger für den Klima- sowie Gesundheit und Ernährung auszuarbeiten. ›› Beschaffung in Hessen — nachhaltig und fair ›› Nachhaltige Unternehmen der 3. Sitzung) ›› Erhalt und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen schutz (Die Klimatisten) • Beschlossene Ziele (ausführlich auf Seite 27): ›› Gesund Leben — Gesund Bleiben ›› Nachhaltige Vereine ›› Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung ›› Nachhaltige Mobilität ›› Hessen aktiv: 100 Kommunen für den Klimaschutz ›› Innovationen sichern • Außerdem wird gemäß Prüfauftrag der 2. Sitzung das Projekt ›› Nachhaltige Verwaltung (Beschluss gemäß Prüfauftrag der 3. Sitzung) ›› Bildung, soziale Eingliederung, Demografie und Migration ›› Hessen aktiv: 100 Unternehmen für den Klimaschutz ›› Hohe Effizienz »Hessen für nachhaltige Waldbewirtschaftung« beschlossen. • Die Nachhaltigkeitskonferenz sieht weiterhin einen ›› Artenvielfalt ›› Zukunftsfähige Arbeit und Beschäftigung ›› Hessen aktiv: 100 Schulen für den Klimaschutz ›› Schuldenfreie Zukunft • Drei Ziele werden verabschiedet: großen Bedarf, Bürgerinnen und Bürger für einen • Die Einrichtung einer Expertengruppe »Energieversor- ›› Globale Herausforderungen ›› Hessen aktiv: CO2-neutrale Landesverwaltung ›› Hohes Beschäftigungsniveau ›› Nachhaltige Mobilität (Beschluss und Prüfauftrag) nachhaltigen Lebensstil zu sensibilisieren und gungssicherheit und -preisstabilität« mit dem Auftrag, • Eine Task-Force »Ziele und Indikatoren« unter Leitung des ›› Artenvielfalt in Hessen – auf Acker, Weiden und in Gärten ›› Musterland für erneuerbare Energien ›› Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung beschließt folgende Maß-nahmen: geeignete Indikatoren zu erarbeiten, wird beschlossen. Hessischen Statistischen Landesamtes erhält den Auftrag, ›› Hessen für nachhaltige Waldbewirtschaftung (Prüfauftrag) ›› Klimaschutz (Beschluss und Prüfauftrag) ›› Tag der Nachhaltigkeit (alle zwei Jahre) Ziele und Indikatoren als strategisches Dach der gemein- ›› Modellland für eine nachhaltige Nutzung von Elektroautos ›› Nachhaltige Flächennutzung ›› Nachhaltige Flächennutzung ›› Regelmäßige Präsenz am Hessentag samen Arbeit zu entwickeln. ›› Kompetenznetz Vitale Orte 2020 ›› Integration • Der Vorschlag für einen landesweiten Aktionstag, den ›› Flankierende Maßnahmen zur Nachhaltigkeitskonfe- ›› B ildung für nachhaltige Entwicklung in der frühen Kindheit ›› Bildungsniveau »1. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit«, findet Zustimmung. renz der Vereinten Nationen 2012 ›› Potenziale entfalten: Bildung für Integration in Hessen ›› Gesundheit ›› Übergänge managen ›› Hessen meets Vietnam — Vietnam meets Hessen 5. Nachhaltigkeitskonferenz April 2013, Wiesbaden Die Ergebnisse im Überblick »Wir wollen dabei alle Akteure aus Politik, Wirtschaft, Bildung, • Die geplanten Aktivitäten für die vier spezifischen Zielgruppen sind: • Außerdem wurden folgende, weiterführende Ergebnisse erzielt: ›› Nachhaltige Unternehmen: Gezielte Bearbeitung von Schwerpunktthemen nachhaltigen Wirt- ›› Sichtbarkeit und Bewusstsein für Nachhaltigkeit: Aktionsstand der Nachhaltigkeitsstrategie Umwelt- und Naturschutz, Gewerkschaften, Kirchen, Sozialver- schaftens mit Vorreiterunternehmen; langfristiger Ausbau zu einem Netzwerk »Nachhaltiges am Hessentag 2013; 3. Hessischer Tag der Nachhaltigkeit 2014 Wirtschaften« ›› Hessische Bildungsinitiative: Vielfalt an qualitätsgesicherten Bildungsangeboten unter bänden, Vereinen und Kommunen zur aktiven Mitarbeit aufrufen. ›› Nachhaltige Verwaltung: Fortsetzung der Reduzierung des Energieverbrauchs in den Bereichen einem Dach bündeln; Vernetzung von Akteuren und damit Etablierung und Festigung einer nachhaltigen Bildungslandschaft in Hessen Gebäude, Mobilität und Nutzerverhalten; Entwicklung eines Konzepts zur vollständigen CO2- Die Nachhaltigkeitsstrategie wird Teil einer lebendigen Bürger- Neutralstellung; Vorteile einer nachhaltigen Beschaffung weiter herausarbeiten, konkretisieren und kommunizieren; Überprüfung und Aktualisierung der Produktleitfäden • Beschluss zur Erstellung eines weiteren Fortschrittsberichts 2014 • Abstimmung zur Erweiterung und weiteren Anpassung von Indikatoren gesellschaft. Mit einer klar definierten Dialogstruktur, klar um- ›› Nachhaltige Kommunen: Weiterführung der regionalen Foren zur Information und Unterstüt- zung der beteiligten Kommunen; Konzentration auf die Erstellung und Umsetzung der Aktions- • Diskussion zur weiteren strategischen Ausrichtung der Nachhaltigkeitsstrategie ›› Themen nachhaltiger Konsum, Elektromobilität, ÖPNV, Bildung und Wirtschaft sollen rissenen, zeitlich begrenzten Projekten und einer entsprechenden pläne durch individuelle Beratung; Maßnahmenpakete »to go« zur einfachen Umsetzung ›› Nachhaltige Vereine: Landesweiter Wettbewerb der Hessischen Jugendfeuerwehren mit beglei- im Mittelpunkt stehen Organisation wollen wir in einem breiten gesellschaftlichen Dialog teter Umsetzungsphase der Projektideen zu Ergebnissen kommen.« Auszug aus der Regierungserklärung vom April 2008
18 | Gremien und ihre Aufgaben Gremien und ihre Aufgaben | 19 3. Gremien und ihre Aufgaben Beirat: Nachhaltigkeit ist eine Querschnittsaufgabe, die ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte ein- schließt und miteinander verzahnt. Die Komplexität der Herausforderungen verlangt neue Strukturen der Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Gruppen. Die Gremien der Nachhaltigkeitsstrategie bie- ten hierfür die geeigneten Plattformen. Die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen setzt seit ihrem Start auf aktive Beteiligung und Engagement im ganzen Land und bindet die gesellschaftlichen Akteure gezielt in Entscheidungsstrukturen und Arbeitsabläufe ein. Dr. Ingrid Hamm Rainer Baake Eberhard Brandes Professor Dr. Fritz Vahrenholt Klaus Wiegandt Entscheiden und Handeln im Dialog: Die Nachhaltigkeitskonferenz Geschäftsführerin der Direktor der »Agora Energie- Geschäftsführer des World Vorsitzender der Geschäfts- Vorstand der Stiftung »Forum Robert Bosch Stiftung wende« einer Initiative der Wide Fund for Nature (WWF) führung der RWE Innogy GmbH für Verantwortung« Stiftung Mercator und der Deutschland Die Nachhaltigkeitskonferenz ist das oberste Entscheidungsgremium der Nachhaltigkeits- European Climate Foundation strategie Hessen und tagt in regelmäßigen Abständen unter Vorsitz des Ministerpräsi- denten. Die Nachhaltigkeitskonferenz setzt sich aus führenden Persönlichkeiten aus Poli- tik, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft zusammen und bildet so die Vielzahl der im Themenfeld Nachhaltigkeit aktiven Institutionen ab. Sie entscheidet über die strategische »Für kleine Schritte haben wir keine Zeit, vielmehr müssen wir in Quanten- und thematische Ausrichtung und legt fest, an welchen Zielen sich eine nachhaltige Ent- sprüngen denken und die vorhandene Aufmerksamkeit viel stärker nutzen, wicklung orientiert sowie welche Schwerpunkte vertieft bearbeitet werden sollen. Darüber ›› Einen Überblick zu den Mitgliedern der hinaus hat das Gremium insbesondere in der Startphase entschieden, in welchem Umfang als das bisher geschehen ist. Erst wenn das Bewusstsein für einen nachhaltigen Nachhaltigkeitskonferenz finden Sie im Finanzmittel für die Umsetzung der einzelnen Projekte und der weiteren Aktivitäten bereit- Lebensstil geschaffen ist, können die Menschen auch konkret handeln. Anhang ab Seite 93. gestellt werden sollen. Wir brauchen jetzt eine umfassende Strategie mit konkreten Projekten. Dabei sollte auch der Erhalt der biologischen Vielfalt – denken Sie nur an den unglaublichen Schatz an Buchenwäldern in Hessen – eine besondere Bedeutung besitzen.« Eberhard Brandes WWF Deutschland »Nachhaltiges Handeln beginnt im Alltag. Darum braucht die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen die Unterstützung aller Bür- Entscheidungen konstruktiv vorbereiten: Der Strategische Koordinierungskreis gerinnen und Bürger. Gefragt ist auch die junge Generation: Gerade die Jugend hat ein großes Interesse daran, auch künftig Um eine effiziente Entscheidungsfindung auch bereits in der Startphase der Nachhaltig- Übersicht der Sitzungen des in einem Land mit einer intakten Umwelt, einer Ausbildung keitsstrategie sicherzustellen, wurde die Nachhaltigkeitskonferenz durch den Strategischen Koordinierungskreis ergänzt. Jedes Mitglied der Nachhaltigkeitskonferenz entsandte einen Strategischen Koordinierungskreises: 1. Sitzung: 29. August 2008, Wiesbaden und Arbeitsplätze sichernden Wirtschaft und einem Vertreter in dieses Gremium, das unter der Leitung des Chefs der Staatskanzlei und des 2. Sitzung: 29. September 2008, Wiesbaden gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leben.« Lucia Puttrich Umweltministers /der Umweltministerin tagte. Die Mitglieder diskutierten über Ziele und Ausrichtung der Strategie, gaben Empfehlungen zur Gestaltung und Umsetzung der Pro- 3. Sitzung: 8. Mai 2009, Eltville 4. Sitzung: 24. Februar 2010, Wiesbaden Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz jekte und bereiteten damit die konkreten Entscheidungsvorlagen für die Nachhaltigkeits- konferenz vor.
20 | Gremien und ihre Aufgaben Gremien und ihre Aufgaben | 21 »Wenn Nachhaltigkeit ein Tier wäre, dann wäre sie ein Schmetterling, weil Schmetterlinge am Anfang kleine Raupen mit Startschwierigkeiten sind, die sich verpuppen und am Ende etwas ganz Neues sind. Sie zeigen, dass man sich weiterentwickeln kann, auch wenn es am Anfang Jugendbeirat: nicht den Anschein hat.« Johanna Bückner (seit 2011) Nachhaltige Entwicklung voranbringen: Die Projektgruppen Die Mitglieder der Projektgruppen entwickelten aus den Projektideen der Nachhaltigkeits- konferenz Konzepte und setzen diese nach dem Beschluss der Konferenz um. Auf diese Weise wurden 18 Projekten gestartet, 14 Projekte wurden erfolgreich bearbeitet und die Projektinhalte und -ergebnisse in etablierten Strukturen verstetigt. Die übrigen Projekte wurden in die aktuelle, zielgruppenorientierte Arbeit der Nachhaltigkeitsstrategie integriert. Eine besondere Projektgruppe ist die Task-Force »Ziele und Indikatoren«: Sie entwickelt Vorschläge für Nachhaltigkeitsziele und -indikatoren. »Wenn Nachhaltigkeit eine Farbe »Wenn Nachhaltigkeit eine Farbe wäre, »Wenn Nachhaltigkeit ein Tier wäre, »Wenn Nachhaltigkeit ein Tier wäre, dann wäre sie Weiß, weil, wenn man wäre, dann wäre sie Blau, weil ich dann wäre es der Luchs, weil er nach dann wäre es ein Elefant, weil diese weißes Licht durch ein Prisma führt, die- bei der Farbe an die Erde denken Die Projektgruppen bringen viele Aktive unter einem gemeinsamen Dach zusammen und langer Zeit den Weg in die hessischen Tiere Ruhe ausstrahlen, sich sehr um se uns ein Farbspektrum zeigt, welches muss und diese beständig bleiben machen damit innovative Lösungen für mehr Nachhaltigkeit möglich, die breit getragen Wälder zurückgefunden hat und der andere Mitglieder ihrer Herde kümmern sollte, auch für die nächsten alle Farben beinhaltet. Genauso ist es und umgesetzt werden. Direkt im Anschluss an die Beschlüsse der 1. Nachhaltigkeitskonfe- Umgang jetzt mit dem Luchs für mich und friedliebende Lebewesen sind. mit der Nachhaltigkeit, hinter diesem Generationen.« exemplarisch das neue Verantwortungs- Viele Eigenschaften und Lebensweisen, Begriff steckt so viel mehr, das uns erst Nadine Kleutsch (seit 2011) renz wurden beispielsweise alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Befragung des bewusstsein der Menschen der Natur die sich auf die Strategie übertragen bewusst wird, wenn wir uns intensiv mit Konsultationsprozesses zur Mitarbeit in den Projekten eingeladen. So beteiligten sich mehr gegenüber darstellt.« lassen.« ihm auseinandersetzen.« als 650 Akteure an der Ausarbeitung und Umsetzung der ersten 14 Projekte. Irfan Ahmed Bhatti (seit 2009) Bastian Buchmann (seit 2011) Dragana Gerovac (seit 2009) »Wenn Nachhaltigkeit ein Gericht wäre, dann wäre es Obst und Gemüse aus dem Garten, weil es gesund und klimaschonend ist.« Ratgeber in Sachen Nachhaltigkeit: Der Beirat und der Jugendbeirat Eva Zimmermann (seit 2011) Dem Ministerpräsidenten und der Umweltministerin stehen Persönlichkeiten aus verschie- denen Bereichen der Nachhaltigkeit beratend zur Seite. Zu strategisch wichtigen Fragestel- lungen in der Nachhaltigkeitsstrategie geben die fünf Mitglieder des Beirats Anregungen und inhaltliche Impulse. Ein Beispiel hierfür ist der 1. Hessische Tag der Nachhaltigkeit: Die Idee für diesen landesweiten Aktionstag zum Thema Nachhaltigkeit entstand im Rah- men einer Beiratssitzung. Die Perspektive der jungen Generation bringt der Jugendbeirat in die Nachhaltigkeitsstra- tegie ein. Jugendliche aus ganz Hessen beraten den Ministerpräsidenten und die Umwelt- »Wenn Nachhaltigkeit eine Farbe wäre, »Wenn Nachhaltigkeit ein Tier wäre, »Ich engagiere mich im Jugendbeirat »Wenn Nachhaltigkeit eine Farbe ministerin sowie die Gremien der Nachhaltigkeitsstrategie bei ihren Entscheidungen und dann wäre es ein Chamäleon, das immer der Nachhaltigkeitsstrategie, weil nicht wäre, dann wäre es Gelb, weil ich dann wäre es bunt, weil die Nachhal- ›› M ehr zur Jugendeinbindung lesen Sie gestalten aktiv die Jugendinitiative der Nachhaltigkeitsstrategie mit. bemüht ist, sich so gut wie möglich an nur ich, sondern noch viele nachfol- diese Farbe mit der Sonne assozi- tigkeit jeden etwas angeht, der auf der Erde lebt. Nachhaltigkeit ist bunt, die Natur anzupassen.« gende Generationen noch hier auf der iere und die Sonne als umwelt- ab Seite 56. denn jeder kann etwas für seine Umwelt Theresa Neumann (seit 2011) Erde leben wollen. Der Jugendbeirat freundliche Energiequelle für die bildet eine gute Plattform, um über die Zukunft unserer Energieversorgung tun und so leben, dass nachfolgende daraus folgenden Fragen zu diskutieren eine immer größere Rolle spielt.« Generationen es einmal genauso gut und Lösungen zu finden.« Tamara Vogel (seit 2011) haben wie wir heute.« Hans-Martin Reissner (seit 2011) Christoph Völzke (seit 2011) ehemalige Mitglieder des Jugendbeirats: »Oft kommen uns die Herausfor- derungen unserer Zeit so groß und unüberwindbar vor, aber wir dürfen deshalb nicht einfach aufgeben und wegschauen. Wir besitzen bereits heute alle technischen Mittel und innovative Ideen, um nachhaltige Verbesserungen zu bewirken. Im Jugendbeirat möchte ich meinen Teil dazu beitragen.« Torben Kruhmann (seit 2009) Nadia Bohajra Yannick Horas Verena Walther
22 | Gremien und ihre Aufgaben Strategisches Dach: Ziele und Indikatoren | 23 4. strategisches 4. strategisches Dach:Dach: Ziele Ziele und Indikatoren und Indika- Anlaufstelle für alle Beteiligten: Die Geschäftsstelle toren Die Ziele und Indikatoren der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen sind Ergebnis eines intensiven Aus- Der gesamte Prozess wird von der Geschäftsstelle der Nachhaltigkeitsstrategie im Hes- tauschs zwischen Politik und Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung sowie der Gesellschaft. sischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz koordi- Entstanden ist ein Indikatorenset, das die ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimensionen niert und begleitet. Die Geschäftsstelle unterstützt die Mitglieder aller Gremien dabei, die einer nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft gleichermaßen abbildet. Strategie zu entwickeln, führt Ideen, Meinungen und Konzepte zusammen und fördert so Dazu zählen unter anderem konkrete Vorgaben zum Klimaschutz, zu Ressourceneffizienz, Bildung, den Gesamtprozess. Dabei achtet die Geschäftsstelle darauf, dass die Nachhaltigkeitsstrate- Integration, Arbeitsmarkt und zum Finanzhaushalt. gie Hessen bestehende Aktivitäten miteinander vernetzt, Synergien nutzt und anschlussfä- hig an die europäische und die nationale Strategie bleibt. Die Geschäftsstelle ist auch Anlaufstelle für die Bevölkerung. Im Rahmen des 1. und 2. Hessischen Tags der Nachhaltigkeit, des Hessentags und weiterer Veranstaltungen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner Eine klare strategische Ausrichtung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor von Nachhaltigkeits- rund um die Themen nachhaltiger Entwicklung und rund um die Nachhaltigkeitsstrategie aktivitäten. Langfristig angelegte Ziele stellen einen Orientierungsrahmen für alle Akteure Hessen zur Verfügung. dar und geben sowohl Planungssicherheit als auch Handlungsorientierung. Mit Hilfe geeig- neter Indikatoren wird der Umsetzungsstand der Ziele überprüft. Bereits in der ersten Sitzung im Oktober 2008 beschloss die Nachhaltigkeitskonferenz die Auswahl und Festlegung von Zielen und Indikatoren als strategisches Dach der Nachhal- tigkeitsstrategie Hessen. Für die Entwicklung der Ziele und Indikatoren vereinbarte das Jugendbeirat Nachhaltigkeitskonferenz Beirat Gremium die Bildung der Task-Force »Ziele und Indikatoren«. Ihre Aufgabe bestand da- unter Vorsitz des rin, geeignete Indikatoren auszuwählen, die im Hinblick auf die Themenfelder der Nach- Ministerpräsidenten haltigkeitsstrategie die Ausgangslage in Hessen beschreiben und den Fortschrittsprozess nachvollziehbar machen. Für ausgewählte Indikatoren sollte die Task-Force darüber hinaus ›› berät Ministerpräsidenten ›› Entscheidungsgremium: Setzt Schwer- ›› berät Ministerpräsidenten Ziele formulieren. Daraus ergibt sich die Unterscheidung zwischen sogenannten Ziel- und und Umweltministerin punkte, entscheidet über Vorgehen in und Umweltministerin der Nachhaltigkeitsstrategie sowie über Reportingindikatoren: Im Gegensatz zu Reportingindikatoren umfassen Zielindikatoren ›› engagiert sich in Aktivitäten Finanzierung von Projekten und weiteren neben der Darstellung der relevanten Daten auch Ziele mit Zielwerten. In Anlehnung an und Projekten massnahmen international und national getroffene Festlegungen richten sich die Zielvorgaben überwie- gend auf das Jahr 2020. koordiniert alle Prozesse Geschäftsstelle Die Leitung der Task-Force mit Mitgliedern aus Wirtschafts-, Umwelt-, Verbraucher- und Task-Force Sozialverbänden sowie Wissenschaft und Ministerien liegt bei der Präsidentin des Hes- Ziele und Indikatoren sischen Statistischen Landesamts, Dr. Christel Figgener. Die Task-Force konstituierte sich Strategische Ebene berät fachlich Anfang 2009 und tagte fünf Mal, um das Ziele- und Indikatorenset aufzusetzen. Folgende Vorgaben aus der Nachhaltigkeitskonferenz hatte das Gremium dabei zu berücksichtigen: • Auf Bestehendem aufbauen: Die Ziele und Indikatoren für die Nachhaltigkeitsstrategie Projektgruppen -> 18 Projekte (teilweise abgeschlossen) Hessen sollen sich an den Zielen und Indikatoren übergeordneter Nachhaltigkeitsstrate- bearbeiten Nachhaltigkeitsprojekte und erarbeiten konkrete Lösungen gien der Europäischen Union oder des Bundes orientieren und damit die Vergleichbarkeit in den Themenfeldern der Nachhaltigkeitsstrategie von Hessen und anderen Regionen wie Nationen ermöglichen. Neue Akzente • Hessenspezifische Besonderheiten berücksichtigen: Ausgewählt werden sollen Indika- greifen das Schwerpunktthema Energie auf und stellen Kommunen, Unternehmen, toren mit Relevanz für Hessen, bei denen auf Landesebene Handlungsspielraum besteht. Verwaltung, Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt Gegebenenfalls müssen dazu auch Anpassungen an den Zielen und Indikatoren überge- ordneter Nachhaltigkeitsstrategien vorgenommen werden. umsetzungsEbene
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