Forschung für Dienstleistung - Liste der Vorhaben - BMBF Produktion ...

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Forschung für Dienstleistung
Liste der Vorhaben
Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................................. 2
Forschung für Dienstleistung ................................................................................................................ 4
Pilotmaßnahmen .................................................................................................................................... 5
   Überblick .............................................................................................................................................. 5
   Verbundprojekte................................................................................................................................... 6
Förderschwerpunkt „Dienstleistungsinnovationen durch Digitalisierung“................................... 10
   Überblick ............................................................................................................................................ 10
   Verbundprojekte................................................................................................................................. 11
Förderschwerpunkt „Gesundheits- und Dienstleistungsregionen von morgen“ .......................... 31
   Überblick ............................................................................................................................................ 31
   Metaprojekt........................................................................................................................................ 32
   Verbundprojekte................................................................................................................................. 33
Förderschwerpunkt „Dienstleistungsinnovationen für Elektromobilität“..................................... 37
   Überblick ............................................................................................................................................ 37
   Metaprojekt........................................................................................................................................ 38
   Verbundprojekte................................................................................................................................. 39
Förderschwerpunkt „Digitalisierung von personennahen Dienstleistungen. Förderung deutsch-
griechischer Forschungsprojekte“ ...................................................................................................... 53
   Überblick ............................................................................................................................................ 53
   Verbundprojekte................................................................................................................................. 54
Förderschwerpunkt „Produktivität von Dienstleistungen“.............................................................. 57
   Überblick ............................................................................................................................................ 57
   Metaprojekt........................................................................................................................................ 58
   Arbeitskreis „Produktivität von Dienstleistungssystemen“ ................................................................... 59
   Arbeitskreis „Controlling für die Dienstleistungsproduktivität“ ........................................................... 62
   Arbeitskreis „Produktivität in der Dienstleistungsentwicklung“ ........................................................... 65
   Arbeitskreis „Dienstleistungsproduktivität mit KMU“ .......................................................................... 68
   Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Aspekte der Dienstleistungsproduktivität“...................................... 70
   Arbeitskreis: „Wissenschaftliche Basis und Service Science“ ................................................................ 71
   Arbeitskreis „Dienstleistungsproduktivität mit Technologien“ ............................................................. 73
   Arbeitskreis „Produktivität von Dienstleistungsarbeit“ ........................................................................ 76
Transfer, Sonstige Vorhaben .............................................................................................................. 78
Zusammenarbeit mit der BMBF-Energieforschung ........................................................................... 81

Stand: Juni 2016

                                      © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                                      Stand: Juni 2016                                                                                                     2
Weitere Informationen zu Projekten der Dienstleistungsforschung finden Sie unter
www.dl2100.de
pt-ad.pt-dlr.de/de/707.php
www.dienstleistungstagung.de
Bei Verbundvorhaben übernimmt das erstgenannte Vorhaben die Koordination des Verbundes.

                       © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                       Stand: Juni 2016                                                         3
Forschung für Dienstleistung

Dienstleistungen haben unsere Gesellschaft grundlegend verändert. Sie sind zum größten Wert-
schöpfungssektor geworden und stellen die meisten Arbeitsplätze. Dieser Trend wird nach Mei-
nung aller Experten auch langfristig anhalten, so dass die Dienstleistungen eine der großen Hoff-
nungen des 21. Jahrhunderts hinsichtlich Innovation, Wachstumspotenzialen und Arbeitsmarkt
darstellen. Auch die Dienstleistung hat sich deutlich verändert. Zunehmend werden Dienstleistung
und Technolog systematisch zu einer Leistungseinheit verbunden, so dass daraus ein hoher Kun-
dennutzen entspringt.
Das neue Förderprogramm mit dem Titel "Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Ar-
beit von morgen" löst das erfolgreiche Programm "Innovationen mit Dienstleistungen" ab und
wird dieses in vielen Bereichen erkennbar fortschreiben. Es adressiert neue Forschungsfelder, die
Aufgaben und Herausforderungen für die jetzige Förderperiode definieren. Zentral wird die stärkere
Hinwendung zur Prozessorientierung der Dienstleistung sein: wie funktionieren sie, wie kann Stabi-
lität der Leistungserstellung garantiert werden, welche Rolle spielt Digitalisierung und wie kann
Dienstleistung simuliert und visualisiert werden. Eine große Rolle ist die Anwendungsorientierung,
so dass Forschung auch einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen stiftet.
Die Themen der aktuellen Förderschwerpunkte sind "Produktivität von Dienstleistungen", "Dienst-
leistungsinnovationen für Elektromobilität" sowie der Wettbewerb "Gesundheits- und Dienstleis-
tungsregionen von morgen". Hinzu kommt eine Reihe von weiteren Verbundprojekten und Vorha-
ben, die einen förderstrategischen Charakter haben. Ein Merkmal der Dienstleistungsforschung ist
die Zusammenarbeit mit anderen Fachprogrammen umgesetzt durch den 2009 der Öffentlichkeit
vorgestellten Aktionsplan DL 2020 - Zukunft gestalten mit Dienstleistungen. Gemeinsam mit
der Gesundheitsforschung wird der Wettbewerb "Gesundheits- und Dienstleistungsregionen von
morgen" ausgerichtet, in Kooperation mit der Energieforschung wird die Begleitforschung zum
BMBF-Wettbewerb "Energieeffiziente Stadt" gefördert. Zudem wurden Forschungsfelder für die
Digitalisierung von personennahen Dienstleistungen und für IKT-Anwendungsdienstleistungen im
Rahmen einer deutsch-griechischen Bekanntmachung der internationalen Abteilung des BMBF ein-
gebracht.

                       © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                       Stand: Juni 2016                                                             4
Pilotmaßnahmen

Überblick
Ansprechpartner: Jonas Keller

Unsere Gesellschaft wird zunehmend durch die fortschreitende Digitalisierung, wachsende
Individualisierung und den demografischen Wandel geprägt. Dies bedingt einen zuneh-menden
Fokus der Wirtschaft auf Dienstleistung und völlig neuartige Herausforderungen in der neuen
Arbeitswelt. Unterstützt werden diese Veränderungen durch neue, smarte Technolo-gien, deren
Auswirkungen und Konsequenzen für Individuen, Unternehmen und Gesellschaft noch nicht
absehbar sind und somit der anwendungs-bezogenen wissenschaftlichen Erforschung bedürfen.
Ziel der vordringlichen Maßnahmen ist es daher, aus dem Zusammenspiel von Wirtschaft mit der
Arbeitsforschung und der Forschung für Dienstleistung weiterführende Erkenntnisse zu gewinnen,
um angesichts der schnell voranschreitenden Veränderungen in den beiden Förderfeldern die
Handlungsbedarfe zukünftiger Forschungs- und Entwicklungsprogramme abzustecken.
Insbesondere werden neue Forschungsfelder im Zusammenwirken zwischen Menschen,
Organisation und Technik erschlossen. Diese Maßnahmen greifen somit sowohl die Forderungen
des Koalitionsvertrages unter „Forschung für die Arbeit von morgen“ als auch die der
Forschungsagenda „Das Alter hat Zukunft“ sowie des Aktionsplans „Dienstleistung 2020“ auf und
unterstreichen die Bedeutung der Arbeitsgestaltung und der Forschung für Dienstleistung als
prioritäre Forschungs- und Handlungsfelder.

                       © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                       Stand: Juni 2016                                                         5
Verbundprojekte

Verbundprojekt:      Servicerobotik zur Unterstützung bei personenbezogenen Dienstleis-
                     tungen (SeRoDi)
Projektpartner       Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
                     (01FG14011D)
                     Universität Stuttgart (01FG14012D)
                     Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (01FG14013D)
                     Altenpflegeheime Mannheim GmbH (01FG14014D)
                     Klinikum Mannheim GmbH Universitätsklinikum Medizinische Fakultät Mann-
                     heim der Universität Heidelberg (01FG14015D)
Fördervolumen        3,1 Mio. Euro
Laufzeit             01.11.2014 - 31.10.2018

Angesichts zunehmenden Fachkräftemangels öffnet sich der Bereich der personenbezogenen
Dienstleistungssysteme in zunehmendem Maße für technologisch innovative Problemlösungen,
insbesondere in den hochgradig vernetzten Feldern der Gesundheitsversorgung. Während IT-
gestützte Pflegeplanungs- und Dokumentationssysteme bereits in der Praxis zum Einsatz kommen,
bietet die Servicerobotik das Potenzial, nicht nur informatorisch sondern auch physisch Unterstüt-
zung zu leisten. Davon können sowohl Dienstleistungsanbieter als auch -nutzer, also vermehrt älter
werdende Pflegefachkräfte und deren Patienten profitieren: Für die Beschäftigten kann moderne
Robotertechnik Entlastung von Routinetätigkeiten und Unterstützung bei körperlich belastenden
Tätigkeiten leisten. Für den Patienten kann der Einsatz von Servicerobotern von hohem Nutzen sein,
wenn diese z. B. Hilfestellung im Alltag bieten oder kognitive Anregungen geben.
Im Rahmen des Projekts werden mehrere kommerziell verfügbare Serviceroboter-Lösungen be-
schafft und in verschiedenen Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege in Betrieb genommen.
Die beschafften Roboter sind bereits mit grundlegenden Navigations- und Transportfunktionen
ausgestattet, die z. B. für die bedarfsgerechte Bereitstellung von Pflegeutensilien vor den Patienten-
zimmern genutzt werden. Im Rahmen des Projekts werden diese um komplexe Erkennungs- und
Interaktionsfunktionen erweitert und die Roboter damit zu persönlichen Assistenzsystemen für
Pflegekräfte und Patienten bzw. Bewohner weiterentwickelt. Daran schließt sich eine Untersuchung
des Service Systems im Hinblick auf die Dienstleistungsprozesse und -qualität an. Es wird z. B. ana-
lysiert, welche Auswirkungen und Gestaltungsoptionen sich für die interaktive Dienstleistungsarbeit
sowie für die Prozessabläufe in den Organisationen ergeben und welche Auswirkungen die techno-
logischen Entwicklungen auf die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte und auf die Lebenslagen der
Patienten und Bewohner haben.
Ergebnisse des Projekts beinhalten nicht nur die für den Praxiseinsatz optimierter Roboter selbst,
sondern auch die damit verknüpften Anpassungen von Infrastruktur, Pflegeprozessen und Arbeits-
bedingungen in den beteiligten Einrichtungen. Darauf aufbauend lassen sich Transferpotenziale
sowohl in anderen Stationen der Anwendungspartner als auch bei den Umsetzungspartnern er-
schließen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse in den Diskurs über die Weiterentwicklung von
Servicerobotern mit Herstellern eingebracht. Zudem fließen die Ergebnisse in die Forschungs- und
Lehraktivitäten des interdisziplinären Antragskonsortiums ein. Die im Industriekreis vereinigten Um-
setzungs- und Herstellungspartner werden die Weiterentwicklung und die Implementierung der
Ergebnisse in andere Anwendungsfelder über die Projektlaufzeit hinweg begleiten.
Weitere Informationen: www.serodi.de

                        © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                        Stand: Juni 2016                                                             6
Verbundprojekt:      Smart Urban Services: Evidenz-basierte Dienstleistungen für die urba-
                     ne Wertschöpfung von morgen (SUS)
Projektpartner:      Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
                     (01FG14016D)
                     Universität Stuttgart (01FG14017D)
                     Input Consulting GmbH Beratungsgesellschaft für Innovationstransfer, Post
                     und Telekommunikation (01FG14019D)
                     Stadt Reutlingen (01FG14020D)
                     Stadt Chemnitz (01FG14021D)
Fördervolumen:       2,46 Mio. Euro
Laufzeit:            01.11.2014 - 30.04.2018

Im Zuge der voranschreitenden Urbanisierung stehen deutsche Städte vor großen Herausforderun-
gen: Die Transformation der Städte hin zu nachhaltigen, wandlungsfähigen und lebenswerten
Räumen wird durch sinkende Einnahmen bei steigenden Ausgaben erschwert. Gleichzeitig zeichnet
sich ein verschärfter Wettbewerb mit nationalen und internationalen Städten um die Ansiedlung
von Unternehmen und den Zuzug von qualifizierten Arbeitskräften ab. Um diese Herausforderun-
gen zukünftig bewältigen zu können, wird es für Städte immer bedeutsamer das urbane Wert-
schöpfungssystem effizienter, effektiver und flexibler zu gestalten. Die Pilotmaßnahme untersucht
daher, wie durch eine evidenz-basierte Analyse bestehender Dienstleistungsprozesse sowie der
Entwicklung von innovativen Dienstleistungsangeboten („Smart Urban Services“) eine intelligent
vernetzte und integrativ ausgerichtete Wertschöpfung in Städten etabliert werden kann.
Mit Hilfe einer prototypisch aufzubauenden Sensor-Infrastruktur sowie einer interoperablen Service-
Plattform werden Zustands- und Bedarfsdaten zu städtischen Dienstleistungen in den bisher isoliert
betrachteten Sub-Systemen systemübergreifend gesammelt und bereitgestellt. Durch die Analyse
und Auswertung der urbanen Datenstämme über die einzelnen Sub-Systeme hinweg werden Po-
tenzialfelder zur Nutzung von Synergien identifiziert und innovativer Dienstleistungsangebote für
die urbane Wertschöpfung von morgen entwickelt. Diese werden prototypisch in den beiden Pilot-
städten umgesetzt. Das Gesamtziel ist es, neue und tragfähige Ansätze für Wertschöpfungs- und
Dienstleistungsinnovationen für die Städte von morgen zu identifizieren, zu validieren und beispiel-
haft zu realisieren. Um belastbare Lösungen zu entwickeln, die sowohl für Unternehmen und
Kommunen als auch für Beschäftigte, Bürgerinnen und Bürger einen Nutzen haben, werden neben
den Aspekten der technischen Umsetzung und der kollaborativen Dienstleistungsentwicklung auch
die Auswirkungen auf die Arbeit und die gesellschaftlichen Belange des Systems „Stadt“ unter-
sucht.
Die Ergebnisse bilden eine Ausgangsbasis für den Diskurs und Transfer mit den Umsetzungspart-
nern und der Nationalen Plattform Zukunftsstadt. Um eine möglichst große Ergebnisreichweite zu
erzielen, werden bereits frühzeitig zielgruppengerechte, abbildbare Konzepte für den Transfer neu-
er Erkenntnisse über innovative Dienstleistungen für die Städte der Zukunft entwickelt. Die Ergeb-
nisse fließen zudem in weitere Forschungs- und Lehraktivitäten des interdisziplinären Antragskon-
sortiums ein.
Weitere Informationen: www.smart-urban-services.de

                        © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                        Stand: Juni 2016                                                           7
Verbundprojekt:      Smarte Dienstleistungs-Fabrik (SmartDIF)
Projektpartner:      Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (01FG15001D)
                     Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS (01FG15002D)
                     Siemens AG (01FG15003D)
                     Schaeffler Technologies AG & Co. KG (01FG15004D)
Fördervolumen:       2,3 Mio. Euro
Laufzeit:            01.08.2015 - 31.07.2019

Industrielle Werkzeuge, Werkzeugmaschinen und Produktionsanlagen, ebenso wie zahlreiche im
Produktionsprozess entstehende Werkstücke sowie Produktions- und Dienstleistungsprozesse mit
Anbindung an entsprechende Informationssysteme generieren heute bereits kontinuierlich Daten.
„Data Clouds“ sammeln und bündeln solche Daten und eröffnen Zugänge. Smart Data-Ansätze
zielen auf Wertschöpfung mittels Data Analytics, Data Visualization und Anwendungsentwicklung.
Eine offene, selbstbestimmte und zugleich faktenbasierte Dienstleistungsentwicklung für
unterschiedliche Akteure wie Maschinenhersteller, Logistiker, mittelständische Industriedienstleister
oder Start-ups auf der Basis dieser Infrastrukturen bedarf einer einfachen, sicheren und
handhabbaren Methodik und Werkzeugunterstützung für ein faktenbasiertes Service Engineering.
Eine systematische, faktenbasierte Innovationsunterstützung, die unterschiedliche Akteure
einbezieht und sowohl Schnelligkeit als auch Qualität des Service Engineering über
Unternehmensgrenzen hinweg zulässt, ist bislang nicht vorhanden. Diese Lücke schließt das
vorliegende Vorhaben ausgehend von „Data Clouds“ (insbes. der Siemens Industry Cloud) als
prototypischer Entwicklungsumgebung.
Im Vorhaben werden im ersten Schritt auf Basis von „Data Clouds“ (wie z. B. der Siemens Industry
Cloud) in Pilotfeldern produktionsnah Dienstleistungsinnovationen entwickelt und grundlegende
Werkzeuge sowie ein tragfähiger Methodenrahmen für ein faktenbasiertes Service Engineering
industrieller Dienstleistungen erarbeitet, erprobt. Der Entwicklungskontext ist in diesem ersten
Schritt unternehmensübergreifend, jedoch innerhalb eines etablierten Partnernetzwerks. Schritt 1
liefert den Demonstrator einer smarten Dienstleistungsfabrik für den Kontext abgesicherter Part-
nerkonstellationen. In einem zweiten Schritt folgt die Öffnung des Entwicklungskontext für weitere
Unternehmen und Partner. In offenen Laboren (wie z. B. der L.I.N.K-Halle sowie der Service-
Manufaktur JOSEPHS®) erfolgt in diesem Schritt die Erweiterung und iterative Fortentwicklung von
Werkbank und Methodenrahmen für externe und selbstselektierte Anbieter. Schritt 2 liefert damit
den Demonstrator einer smarten Dienstleistungsfabrik für den Kontext einer offener
Partnerkonstellationen.
Die „Smarte Dienstleistungs-Fabrik“ befähigt perspektivisch die Akteure, insbesondere KMU, mit
Hilfe einer physisch-digitalen Werkbank sowie einer erprobten Methodik eines faktenbasierten Ser-
vice Engineering gemeinschaftlich smarte Dienstleistungen zu entwickeln, einzuführen und zu be-
treiben. Sie bietet Methodenrahmen, Handhabungswissen und Werkbankunterstützung für ein
stringent prozessorientiertes Vorgehen zur Entwicklung von faktenbasierten und digital geprägten
Dienstleistungsangeboten. Im Zentrum steht die systematische Entwicklung von Wertbeiträgen und
Wertschöpfung aus vorhandenen und entstehenden Smart Data-Ressourcen. Im Projekt werden
sowohl Lösungen konkret auf der Basis realer „Data Clouds“ (wie z.B. der Siemens Industry Cloud)
als auch Mechanismen sowie Herausforderungen und Grenzen der Übertragung der Methodik des
faktenbasierten Service Engineering auf andere Felder datenintensiver Dienstleistungsinnovation
erarbeitet.
Weitere Informationen: www.smartdif.de

                        © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                        Stand: Juni 2016                                                            8
Verbundprojekt:     Entwicklung eines Frühwarnsystems für ältere Menschen auf der Basis
                    der Analyse von Strom- und Wasserverbrauchsdaten - Zuhause eigen-
                    ständig leben im Alter (ZELIA)
Projektpartner:     Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt mbH (01XZ14002)
                    Westfälische Hochschule am Standort Bocholt (WHS) (01XZ14003)
                    Bocholter Energie- und Wasserversorgung GmbH (BEW) (01XZ14004)
                    Leben im Alter e.V. (L-i-A) (01XZ14005)
                    Evangelische Hochschule Darmstadt (01XZ14006)
Fördervolumen:      1,22 Mio. Euro
Laufzeit:           01.01.2015 - 31.12.2016

Das Verbundprojekt „Zuhause eigenständig leben im Alter“ (ZELIA) entwickelt und testet ein Früh-
warn-/Alarmierungssystem für ältere Menschen auf Basis der Analyse von Strom- und Wasserver-
brauchsdaten in Echtzeit. Durch die Analyse der Verbrauchsdaten kann ein vom üblichen Tages-
rhythmus abweichendes Verhalten identifiziert werden. Wird ein atypisches Verhalten (z. B. Betrieb
des Herds zur Nachtzeit, kein Betätigen der Toilettenspülung bis zu einer bestimmten Uhrzeit am
Morgen) erkannt, kann entweder der Kontakt mit der betroffenen Person gesucht, ein Angehöriger
oder Nachbarn benachrichtigt oder gegebenenfalls sogar ein Krankenwagen auf den Weg ge-
schickt werden.
Unter Beachtung ethischer Aspekte und eines rechtskonformen und verantwortlichen Umgangs mit
Prozess- und Kundendaten werden auf der Basis von Smart-Meter-Daten typische Tagesverläufe der
Haushalte modelliert und simuliert. Anhand definierter Algorithmen werden Standards für Abwei-
chungen entwickelt und Hilfe eingeleitet. Die ZELIA-Idee zeichnet sich durch geringen Hardware-
Aufwand und eine konsequente Nutzerorientierung aus. Die benötigten smarten (digitalen) Mess-
geräte (= Smart Meter) stehen Haushalten zunehmend zur Verfügung. ZELIA kann für diese Mess-
geräte ein neues Geschäftsfeld schaffen und zugleich den Bedarf älterer Menschen nach einer
technisch einfachen, doch effizienten und effektiven Lösung der diskreten „Überwachung“ auf
einfache Weise decken. Das Vorgehen bietet den Nutzern, sowohl Senioren als auch deren Ange-
hörigen, Sicherheit und schnelle Hilfe. Der Alltag und das Wohnumfeld der Senioren bleiben von
dem Einsatz der Technologie unberührt, da dieses „Sicherheitsnetz“ unsichtbar über einen Sensor
am zentralen Wasser- oder Stromnetz aufgespannt wird. Ein Gefühl der Überwachung, wie z. B.
bei kamera- oder sensorbasierten Kontrollsystemen, wird somit vermieden. ZELIA reagiert in Echt-
zeit auf atypische Verbrauchsdaten.
In Zusammenarbeit mit der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt GmbH wird
der Verein „Leben im Alter“ das neue Dienstleistungsfeld aufbauen und die Bocholter Energie- und
Wasserversorgung GmbH ihr Geschäftsfeld um die Vermarktung von Smart Meter-Daten für smarte
Hilfesysteme erweitern. Der Charakter der technologischen Grundlage des Frühwarnsystems erlaubt
es, das Geschäftsfeld rasch auf einen breiten Nutzerkreis ausdehnen zu können.
Weitere Informationen: www.projekt-zelia.de

                       © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                       Stand: Juni 2016                                                          9
Förderschwerpunkt
„Dienstleistungsinnovationen durch Digitalisierung“

Überblick
Ansprechpartner für den Förderschwerpunkt im PT: Jonas Keller

Digitalisierung ist der zentrale Wachstums- und Innovationstreiber der Gegenwart. Sie verändert
Wertschöpfungsmuster und -zusammenhänge nachhaltig und rasant. Dienstleistung in diesem
Rahmen neu zu gestalten ist eine zentrale Herausforderung für unsere Wirtschaft. Die Digitalisie-
rung erschließt Ressourcen wie Prozess- und Betriebsdaten für neue Dienstleistungen, verändert die
Interaktion in Dienstleistungsprozessen und trägt direkt zur Verknüpfung bislang getrennter Dienst-
leistungssysteme bei. Dienstleistung wird zeit- und ortsunabhängig, skalierbar und einfacher zu
standardisieren. Auf dieser Grundlage lässt sich auch die fortlaufende Entwicklung hin zu komple-
xen Systemen von Dienstleistung besser abbilden, so dass ein umfassenderes und qualitativ hoch-
wertiges Engineering dieser Systeme möglich wird.
Ziel des Förderschwerpunktes ist es, einen Schritt in Richtung hocheffizienter Dienstleistungssyste-
me zu gehen und eine bessere Einbeziehung der Konsumenten in die Kreation und Produktion von
Dienstleistung zu erreichen. Im Ergebnis stehen Möglichkeiten für Unternehmen und Kunden,
Dienstleistung je nach Präferenzen und Lebensgewohnheiten individuell gestalten und umsetzen zu
können.

                        © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                        Stand: Juni 2016                                                          10
Verbundprojekte

Verbundprojekt:      Offene Software-Plattform für Dienstleistungsinnovationen in einem
                     Wertschöpfungsnetz der Landwirtschaft (ODiL)
Projektpartner:      Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (01FJ16001)
                     m2Xpert (01FJ16002)
                     Competence Center ISOBUS e.V. (01FJ16003)
                     Hochschule Osnabrück (01FS16004)
                     Universität Osnabrück (01FJ16005)
                     Universität Würzburg (01FJ16006)
                     Universität Bonn (01FJ16007)
Fördervolumen:       1,9 Mio. Euro
Laufzeit:            01.07.2016 - 30.06.2019

Die Digitalisierung verändert die Landwirtschaft nachhaltig durch die umfangreiche Erfassung und
Verarbeitung von Hofdaten, durch die Steuerung von Maschinen der Stall- und Landtechnik und
durch die Erbringung von Dienstleistungen durch Lohnunternehmen. Zur Verwaltung und Verarbei-
tung der Daten gibt es zwar eine gewachsene Infrastruktur von Softwaresystemen diverser Anbie-
ter. Diese decken aber jeweils nur Ausschnitte der Wertschöpfungskette ab: Farm-Management-
Informationssysteme, Telemetriesysteme, Logistiksysteme, Software von Lohnunternehmern und
weitere. Diese Heterogenität erschwert derzeit den Aufbau optimaler Wertschöpfungsketten und
die Entwicklung und Implementierung neuer Dienstleistungen in die bestehenden Strukturen. Ins-
besondere der Schutz von Betriebsdaten und personenbezogenen Daten im Übergang zwischen
Teilsystemen sind unzureichend sichergestellt.
ODiL entwickelt eine offene Plattform zur integrierten, skalierbaren, vernetzten und sicheren Reprä-
sentation, Kommunikation und Bearbeitung von Daten und Diensten im Umfeld von Landwirt-
schaftsbetrieben. Diese ermöglicht es den Akteuren des landwirtschaftlichen Wertschöpfungsnetz-
werks sich zu vernetzen um Dienste, Anforderungen und Daten gezielt und selektiv zu teilen und
sicher auszutauschen. Bereits vorhandene Maschinen und Informationssysteme können in die Platt-
form integriert werden, sodass umfangreiche Investitionen der Betriebe in neue Technik nicht er-
forderlich sind. Die Architektur der ODiL-Plattform ermöglicht die Integration von Komponenten zur
Datenkommunikation, Datenhaltung und Interaktion. Dabei werden auch Mechanismen zur Defini-
tion und systemweiten Durchsetzung von Eigentums- und Zugriffsrechten an den Daten entwickelt.
Die offene, modulare, dezentrale Architektur ermöglicht dabei einen breiten Einsatz und eine her-
stellerübergreifende Marktdurchdringung ODiL-basierter Produkte und Wertschöpfungsnetze. Zur
Evaluation wird im Projektverlauf eine Längsschnittstudie über den Einsatz der Plattform am Beispiel
Controlled Traffic Farming (CTF) realisiert. Die Sicherheit personenbezogener und werthaltiger Da-
ten sowie die Akzeptanz des Systems werden dabei als integrierte Querschnittsthemen bearbeitet.
Die offene Plattform ermöglicht den Aufbau wirtschaftlich hoch relevanter Wertschöpfungsnetze in
der Landwirtschaft. Durch Open-Source-Lizenzen für die wesentliche Plattform-Software unter-
stützt ODiL die Verbreitung, da die Verwendung über das Projekt nicht nur den Projektpartnern
sondern auch externen Betrieben und Unternehmen ermöglicht wird. Somit kann die Plattform
nach Projektende auch universell weiterentwickelt werden. Die über das CCI direkt eingebundenen
Partner wie Grimme, Lemken und Amazone sowie die m2Xpert GmbH werden die durch die Platt-
form entstehenden Wertschöpfungsnetze nutzen, um eigene Produkte und Dienstleistungen dort
aufzusetzen und zu realisieren. Weiterer Transfer findet über die als Umsetzungspartner beteiligten
Verbände statt. Zudem bietet ODiL eine offene, modulare Forschungsplattform mit direktem
Marktzugang als technologische Basis etwa für Smart-Farming-Projekte.

                        © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                        Stand: Juni 2016                                                          11
Verbundprojekt:      Innovative Serviceprodukte für individualisierte, verfügbarkeits-
                     orientierte Geschäftsmodelle für Investitionsgüter (InnoservPro)
Projektpartner:      Schaeffler Technolgies GmbH & Co. KG (01FJ15008); Technische Universität
                     Kaiserslautern (01FJ15009); John Deere GmbH (01FJ15010); Grimme Landma-
                     schinenfabrik GmbH & Co. KG (01FJ15011); Anedo Ltd. (01FJ15012); SENSi-
                     TEC GmbH (01FJ15013); bhn Dienstleistungs GmbH & Co. KG (01FJ15014);
                     :em engineering methods AG (01FJ15015); xPLM Solution GmbH
                     (01FJ15016); enbiz engineering and business solutions GmbH (01FJ15017);
                     Bechtle GmbH (01FJ15019); T-Systems International GmbH (01FJ15020); UNI-
                     TY Aktiengesellschaft für Unternehmensführung und Informationstechnologie
                     (01FJ15139)
Fördervolumen:       3,63 Mio. Euro
Laufzeit:            01.10.2015 - 30.04.2019

Investitionsgüter, wie z.B. Maschinen oder landwirtschaftliche Nutzgeräte, unterliegen hohen An-
forderungen an Verfügbarkeit und Produktivität. Zur Erfüllung dieser Anforderungen bieten die
Hersteller ihren Kunden längst nicht mehr nur technische Wartung, sondern zusätzlich individuell
zusammengestellte Serviceprodukte an. Bei der Verfolgung verfügbarkeitsorientierter Services wird
dann nicht mehr das Produkt Maschine verkauft sondern die Verfügbarkeit des Maschinentyps über
einen bestimmten Zeitraum garantiert und der Hersteller hiernach entlohnt. Obwohl die Nachfrage
nach garantierten Verfügbarkeiten für Investitions-güter steigt, scheuen sich Hersteller, solche
weitgehenden Servicemodelle mitanzubieten und Leistungsgarantien auszusprechen. Gründe dafür
sind insbesondere mangelnde Transparenz über den Zustand der Maschinen (Betriebsdaten), man-
gelnde Kenntnisse über das Kundenverhalten, unzureichendes Datenmanagement im Service und
darauf nicht abgestellter Geschäftsmodelle. Gerade Industrie 4.0 erfordert neue, umfassende War-
tungs- und Verfügbarkeitskonzepte von den Herstellern – sie müssen sich neu ausrichten – für die
sichere „Datenschnittstellen“ eingerichtet werden müssen. In diesem Kontext bieten heute verfüg-
bare Technologien neue Möglichkeiten, um Innovationen im Dienstleistungsbereich zu realisieren
und damit die zuvor genannten Defizite zu beseitigen.
Das Gesamtziel im Projekt „InnoServPro“ ist die Entwicklung innovativer Serviceprodukte für das er-
weiterte Wertschöpfungsnetzwerk, um individualisierte verfügbarkeitsorientierte Geschäftsmodelle
für Investitionsgüter realisieren zu können. Zur Erreichung werden drei Teilziele definiert. Teilziel 1
befasst sich mit der Konzeption individualisierter verfügbarkeitsorientierter Geschäftsmodelle und der
zugehörigen Serviceprodukte. Die hierfür benötigten Felddaten werden durch die in Teilziel 2 entwi-
ckelten kommunikationsfähigen Komponenten gesammelt und intelligent verarbeitet. Die Bereitstel-
lung und der Austausch sämtlicher servicerelevanter Informationen wird durch Teilziel 3, Gestaltung
des Informationsmanagements für individualisierte verfügbarkeitsorientierte Geschäftsmodelle, garan-
tiert. Durch geeignete Use-Cases werden die Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems und das Zusam-
menwirken der Subsysteme aufgezeigt und die Erkenntnisse prototypisch umgesetzt.
Die breite unternehmensseitige Zusammenstellung des Konsortiums gewährleistet die Über-
tragbarkeit der Ergebnisse aus dem Projekt auf unterschiedliche Unternehmenstypen. Die Ergebnisse
werden zudem direkt durch die beteiligten Industriepartner und die Forschungseinrichtungen verwer-
tet. Durch „InnoServPro“ erhalten die Investitionsgüterhersteller John Deere und Grimme Lösungen,
die die Entwicklung innovativer Serviceprodukte und damit die Realisierung von individualisierten
verfügbarkeitsorientierte Geschäftsmodellen ermöglichen. Die Modul- und Komponentenhersteller
Schaeffler, bhn, Sensitec und Anedo weiten ihre Portfolios ebenfalls durch innovative Serviceprodukte
aus. Die IKT-Unternehmen T-Systems, Bechtle und xplm erweitern ihr Leistungsspektrum um Lösun-
gen für das Servicegeschäft in erweiterten Wertschöpfungsnetzwerken. Durch die Beratungsunter-
nehmen :em, enbiz und Unity halten die Ergebnisse Einzug in zahlreiche weitere Unternehmen.
Weitere Informationen: www.innoservpro.de

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                        Stand: Juni 2016                                                             12
Verbundprojekt:      Sicherung intersektoraler Versorgung durch ein IT-gestütztes Dienst-
                     leistungskonzept für multimorbide Patienten mit Demenz (SimPat)
Projektpartner:      AGAPLESION gAG (01FJ15021)
                     AGAPLESION ELISABETHENSTIFT gGmbH (01FJ15022)
                     Deutsche Stiftung für chronisch Kranke (01FJ15023)
                     Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Innovationsforschung
                     (01FJ15024)
                     Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der TU Braunschweig
                     und der Medizinischen Hochschule Hannover (01FJ15025)
                     Sector5 GmbH (01FJ15026)
Fördervolumen:       1,34 Mio. Euro
Laufzeit:            01.12.2015 - 30.04.2019

Menschen mit Demenz leiden häufig an mehreren Krankheiten gleichzeitig. Daher haben diese
Menschen neben den unmittelbar von ihrer Demenz ausgehenden Unterstützungsbedürfnissen
vielfältige, oft in unterschiedlichen Sektoren des Gesundheitswesens angesiedelte Dienstleistungs-
bedarfe. Dies führt häufig zum Verlust von Informationen und zu Fehlern in der Versorgung der
Erkrankten, zumal diese sich im Verlauf der Erkrankung nicht mehr selbst zum Stand der Erkran-
kung, Medikamenten etc. äußern können.
Die Leistungserbringer der verschiedenen Sektoren arbeiten häufig nicht ausreichend zusammen.
Daher werden Instrumente entwickelt um eine vernetze Versorgung im Sinne des Patienten zu
etablieren. Darüber hinaus werden die bestehenden Strukturen wie etablierte Hierarchien und eine
starre Abgrenzung zwischen den Berufsgruppen und zwischen Gesundheitsdienstleistern und An-
gehörigen aufgebrochen werden.
Das Verbundprojekts SimPat wird ein computergestütztes Fallmanagement für Patienten mit Demenz
zu entwickeln, implementieren und evaluieren. Das Fallmanagement verknüpft die Demenz-kranken
und Angehörigen sowie die Pflegenden und Ärzte im gesamten Versorgungsprozess miteinander. Ein
E-Learning-Ansatz erweitert das Angebot, um die Fähigkeiten zur Steuerung der ein-
richtungsübergreifenden Versorgung zu stärken. Gemeinsam mit den Anwendern werden Instrumen-
te zum Fallmanagement und E-Learning pilothaft entwickelt und anschließend in der Versorgungsrea-
lität implementiert und evaluiert. Damit wird ein ganzheitliches Konzept für die Versorgung multi-
morbider Patienten im medizinischen Versorgungsalltag umgesetzt, das der komplexen, durch hohen
Arbeitsdruck, steigende Ansprüche und individuell unterschiedliche Bedürfnisse geprägten Pflegesitu-
ation Rechnung trägt. Die systematische Entwicklung und Evaluation der Gesundheitsdienstleistung
deckt Potenziale zuverlässig auf, und bildet die Basis für eine stetige und nachhaltige Weiterentwick-
lung des vernetzten Dienstleistungssystems. Mit dem Dienstleistungskonzept wird die Leistungs-
fähigkeit der Versorgung sowie die Lebensqualität der Patienten und der betreuenden Angehörigen
gesteigert und die professionell Pflegenden werden eine Entlastung erfahren.
Die Projektergebnisse werden durch die AGAPLESION gAG weiterentwickelt und in ihren Einrich-
tungen umgesetzt. Durch die enge Nähe des Anwendungspartners zu anderen diakonischen Ein-
richtungen besteht die Möglichkeit der Übertragung der Lösungen auch auf diese. Die Dt. Stiftung
für chronisch Kranke wird die Ergebnisse in Versorgungsprogramme einbringen. Um die Übertra-
gung auf andere Anbieter und Krankheitsbilder zu ermöglichen wird ein Leitfaden zur methodi-
schen Unterstützung der Dienstleistungsentwicklung erarbeitet. Die wissenschaftlichen Partner
übernehmen die Verbreitung der Projektergebnisse und des Leitfadens über Fachkonferenzen,
Lehrveranstaltungen und Weiterbildungsmaßnahmen und wissenschaftlichen Qualifikationsarbei-
ten. Die geschaffene technische Lösung wird insbesondere durch den Partner Sector5 in dessen
Produktportfolio integriert. Gemeinsame Ausgründungen der Projektpartner sind angestrebt. Dazu
werden bereits im Projekt Geschäftsmodelle entwickelt und pilotiert.
Weitere Informationen: simpat-demenz.de

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                        Stand: Juni 2016                                                             13
Verbundprojekt:      Prozessinnovation in Planung und Steuerung von Wertschöpfungs-
                     netzwerken durch Integration von Smart Objects und Smart Finance
                     Ansätzen (SOFiA)
Projektpartner:      Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) (01FJ15027)
                     CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH (01FJ15028)
                     Ekol Logistik GmbH (01FJ15029)
                     Wincor Nixdorf International GmbH (01FJ15030)
Fördervolumen:       2,55 Mio. Euro
Laufzeit:            01.11.2015 - 30.04.2019

Mit einem branchenübergreifenden Umsatz von rd. 235 Milliarden Euro ist die Logistik einer der
treibenden Wirtschaftsfaktoren in Deutschland. Die zunehmende Technisierung bedeutet, dass
inzwischen enorme Datenmengen zur Logistiksteuerung fließen. Viele Menschen und IT-Systeme
müssen zusammenwirken, um bspw. einen verspätet am Hafen von Shanghai eingetroffenen Con-
tainer via Luftfracht noch rechtzeitig nach Deutschland zu bringen und so Produktionsausfall zu
vermeiden. Dies bindet Ressourcen und kostet Zeit. Um die steigende Komplexität zu beherrschen
und die Entscheidungs- und Umsetzungsgeschwindigkeit zu er-höhen, beschäftigen sich Unter-
nehmen verstärkt mit der Automatisierung und Autonomisierung der Logistik. Ein Szenario könnte
in Zukunft so aussehen: Ein Container „bemerkt frühzeitig selbst“, dass er verspätet ist, wählt eine
geeignete Transportalternative und beauftragt diese bei einer Plattform für logistische Dienstleis-
tungen. Mittels Mobile Payment erfolgt die Bezahlung bei Abholung durch den Container selbst
und er erreicht rechtzeitig den Zielort, während zeitgleich die Bezahlung erfolgt.
Im Verbundprojekt SOFiA wird Prozessinnovation in Planung und Steuerung von Wertschöpfungs-
netzwerken durch die Integration intelligenter Objekte und einer intelligenten Einbindung automa-
tischer Bezahlfunktionen angestrebt. Die logistischen Objekte (z. B. Container) werden durch einen
Technologie-Demonstrator zur dezentralen Entscheidungsfindung ausgestattet. Hierzu wird ein IT-
Modell der Supply Chain am Container gespeichert, das mit dem aktuellen physischen Zustand der
Supply Chain autonom abgeglichen werden kann (bspw. per Mobil-funk). Mittels Simulation erfolgt
eine automatische Bewertung, ob der aktuelle Zustand kritisch für die Produktionsversorgung ist.
Im Bedarfsfall kann der Container autonom mit Plattformen für Logistik-Dienste kommunizieren
und dort Dienste einkaufen und bezahlen. Zur Realisierung verbindet das Konsortium Technologie-,
Forschungs- & Anwendungspartner und strebt die Schaffung eines funktionsfähigen Demonstrators
an.
Die Erkenntnisse werden in generalisierte Prozessbausteine überführt, welche dann im Rahmen
einer Norm einen Impuls zur Entwicklung von Standards bilden werden. Zur Vereinheitlichung von
Standards und zur Sicherung des Datenschutzes flankieren die Gremienarbeit z.B. im VDI, VDA,
ASIM die Verwertung der entwickelten Referenzarchitektur zur Planung und Steuerung sowie der
dezentrale Entscheidungsmodelle und mobilen B2B-Bezahldiensten. Durch Fraunhofer IML erfolgt
die wissenschaftliche Verwertung in Lehre und Forschung und die weitere Einbindung der Industrie.
Wincor Nixdorf verwertet die entstehenden innovativen digitalisierten Bezahlprozesse im Rahmen
der Weiterentwicklung zur Marktreife zur Sicherung der Technologieführerschaft. CLAAS und Ekol
als Anwendungspartner verwerten die Ergebnisse zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für den
Standort Deutschland, welche über das Konsortium hinaus wirken.

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                        Stand: Juni 2016                                                           14
Verbundprojekt:      Automatisierung von Dokumentationsprozessen für Industrie 4.0-
                     Unternehmen (ProDok)
Projektpartner:      dictaJet Ingenieurgesellschaft mbH (01FJ15031)
                     Hochschule Darmstadt (01FJ15032)
                     KUKA – Roboter GmbH (01FJ15033)
                     ISRA Surface Vision GmbH (01FJ15034)
Fördervolumen:       1,53 Mio. Euro
Laufzeit:            01.12.2015 - 30.04.2019

In der Industrie werden Produktionsprozesse zunehmend automatisiert. Dadurch werden viele Tä-
tigkeiten in den Dienstleistungsbereich verlagert. Von der Entwicklung über die Inbetriebnahme bis
hin zur Wartung und Reparatur von Maschinen sind verschiedene externe und interne Dienstleister
am Betrieb einer Anlage beteiligt. Der gesellschaftliche Trend von der Produktions- zur Dienstleis-
tungsgesellschaft wird hier besonders deutlich. Maschinenhersteller stehen vor der Herausforde-
rung alle nötigen technischen Informationen gebündelt für den korrekten Betrieb der Maschine
beim Kunden mitzuliefern. Dort treffen diese Informationen auf eine heterogene Infrastruktur mit
den unterschiedlichsten Schnittstellen. Hinzu kommen hohe Kundenanforderungen an die Individu-
alisierbarkeit der Maschinen, die flexibel für verschiedene und rasch wechselnde Zwecke eingesetzt
werden. Maschinendaten, die während des Betriebs wertvolle Informationen liefern könnten, blei-
ben dabei oft ungenutzt, da keine Technologie vorhanden ist, welche diese Daten für die Doku-
mentation verwerten könnte.
Das Verbundprojekt ProDok 4.0 hat es sich zur Aufgabe gemacht eine digitale Lösung für die mobi-
le Dokumentation von Maschinen in komplexen Industrieprozessen zu erarbeiten
- zugeschnitten auf den spezifischen Informationsbedarf verschiedener Dienstleistungsgruppen. Der
Lösungsansatz des Projekts liegt darin, für einzelne relevante Prozessschritte zu einem aussagekräf-
tigen Vokabular (Ontologie) zu kommen, welches für die Kennzeichnung von bestehender Doku-
mentation verwendet wird und zu-gleich die Maschinendaten korrekt zuordnet. Dies wird exempla-
risch am Integrationsprozess eines Roboters und am Prüfprozess einer Bildverarbeitungsanlage un-
tersucht. Ziel ist ein cloudbasiertes Dokumentationssystem, das über beliebige Endgeräte erreichbar
ist. ProDok ermöglicht über das passive Lesen von technischen Informationen hinaus eine aktive
Dokumentationsleistung und wird dadurch Prozesse für alle beteiligten Dienstleister transparenter
machen und erleichtern. Der Übergang zu einem erfolgreichen Dienstleistungssektor für und in
Industrie 4.0 wird dadurch erheblich beschleunigt.
Der Dokumentationsdienstleister dictaJet GmbH wird durch ProDok 4.0 ein neues Geschäftsmodell
entwickeln, mit dem gezielt kleine und mittelständische Unternehmen angesprochen werden, die
an Industrie 4.0-Prozessen beteiligt sind. Avisiert sind individuelle Lösungen für die Dokumentation
von Wartungsarbeiten und den dazu benötigten Schulungsmodulen. Teile der im Projekt erarbeite-
ten Technologie können dann nach Bedarf mit den kundenspezifischen Daten befüllt werden. Die
KUKA Roboter GmbH und die ISRA VISION AG werden die Technologie jeweils nutzen, um sie bei
ihren verschiedenen Kunden aus dem Bereich Anlagenbau einzusetzen. Dadurch wird aufgrund der
Branchenvielfalt zusätzlich eine hohe Breitenwirksamkeit der Projektergebnisse erzielt. Die Hoch-
schule Darmstadt nutzt die Ergebnisse, um die gewonnenen Synergien der Bereiche „Machine
Learning“ und „Ontologiebildung“ weiter zu etablieren und die Forschungen voranzutreiben. Pro-
Dok 4.0 wird als Vorgehensmodell in die Lehre eingehen und über Publikationen in der Wissen-
schaft verbreitet.
Weitere Informationen: prodok40.de

                        © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                        Stand: Juni 2016                                                          15
Verbundprojekt:      Neue digitale Service-Plattform für produktionsnahe logistische
                     Dienstleistungen (DProdLog)
Projektpartner:      EURO-LOG AG (01FJ15035)
                     Wilhelm Böllhoff GmbH & Co. KG (01FJ15036)
                     GS Frachtlogistik GmbH (01FJ15037)
                     Otto-Friedrich University Bamberg (01FJ15038)
                     Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS (01FJ15039)
Fördervolumen:       1,67 Mio. Euro
Laufzeit:            01.12.2015 - 30.04.2019

Internationaler Wettbewerb und immer höhere Kundenanforderungen an Flexibilität und Agilität
von Produktionsprozessen werden für die Unternehmen zu einer echten Herausforderung. Hohes
Potenzial zur Bewältigung dieser Herausforderung wird der Digitalisierung und den hiermit verbun-
denen Basistechnologien zugerechnet. Hier sind sich Wissenschaftler und Praktiker einig. Das Inter-
net der Dinge, das Internet der Services, Mobile Computing, Big Data Analytics und digitale soziale
Netze wachsen zusammen und bilden eine völlig neuartige technische Infrastruktur, mit deren Hilfe
neue datengetriebene Informationsdienste aus der Cloud möglich sind. Rund um „smarte Produk-
te“ entwickeln sich „Smarte Services“, die Produktion wird transparenter, flexibler und agiler. Vor
allem Logistikdienstleister, die bereits heute in vielen Fällen für die Abwicklung und Optimierung
logistischer Prozesse in und zwischen Produktionsstätten verantwortlich sind, sind aufgerufen, sich
mit den neuen Technologien auseinanderzusetzen und neue, bessere Lösungen zu schaffen.
Primäre Zielsetzung von DProdLog ist vor diesem Hintergrund der Entwurf, die prototypische Reali-
sierung und die Erprobung einer Cloud-basierten und modularen Serviceplattform zur Digitalisie-
rung produktionslogistischer Dienstleistungen rund um „smarte“, d.h. mit eingebetteter Mikro-
elektronik ausgestattete Behälter. Logistikdienstleister sollen sich zukünftig je nach Bedarf aus der
Plattform bedienen und so die Anforderungen ihrer Kunden besser erfüllen können. Logistische
Dienstleistungen wie Just-in-Sequence-Anlieferungen von Teilen am Montageplatz, die Versorgung
von Maschinen mit Material, das Management von Werkzeugen und produktionsnahen Puffern
und Lagerplätzen stehen dabei im Vordergrund. Smarte Behälter machen die entsprechenden Pro-
zesse mit hoher Granularität transparent und liefern so Basisinformationen für Software-Services,
mit deren Hilfe physische Flüsse innerhalb und zwischen Produktionseinrichtungen durch Logistik-
dienstleister besser überwacht, agiler geplant und gezielter gesteuert werden können. Papiere ver-
schwinden völlig aus der Produktion und werden durch Smart Phones, Tablets, Glasses etc. ersetzt
und sorgen für die Verfügbarkeit relevanter Informationen in Echtzeit.
Durch das Projekt soll der Wirtschafts- und Logistikstandort Deutschland gestärkt werden. Im Kern
geht es um einen Innovationsvorsprung im Bereich der Digitalisierung und um die Sicherung von
Arbeitsplätzen. EURO-LOG wird die Ergebnisse in das vorhandene Produkt- und Services Portfolio
einfließen lassen und unmittelbar nach der Verwertungsphase vermarkten. Die Böllhoff Gruppe
plant, die im Rahmen des Projektes portotypisch erprobten Komponenten und Services innerhalb
der eigenen Logistikketten einzusetzen und auch für die Kunden neue Logistiklösungen anzubie-
ten. Für die GS Frachtlogistik ermöglichen die Projektergebnisse eine weitere Automatisierung z.B.
im Bereich der bereits heute angebotenen Unterstützung von Kanban-Prozessen. Das Fraunhofer IIS
im Nürnberger Nordostpark beabsichtigt mit Hilfe der geplanten Serviceplattform das aktuelle An-
gebot um eine wichtige Systemkomponente zu ergänzen. Projekte der industriellen Auftragsfor-
schung können Lösungsaspekte zukünftig mit einbeziehen, es wird eine Brücke zu den eigentlichen
Anwendern der Fraunhofer-Technologien geschlagen. Der Bamberger Lehrstuhl wird die Ergebnisse
des Projekts in der Lehre einbauen und so für Mehrwert auf Seiten der Studierenden sorgen.

                        © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                        Stand: Juni 2016                                                           16
Verbundprojekt:      Dienstleistungskette zum Entwurf vernetzter Gebäudeautomation
                     (ServiceFlow)
Projektpartner:      TU Dresden, Fakultät Informatik (01FJ15040)
                     Dr. Schiller & Partner f:data GmbH (01FJ15041)
                     Kieback&Peter GmbH & Co. KG (01FJ15042)
                     AmpereSoft GmbH (01FJ15043)
                     GWT mbH (01FJ15044)
Fördervolumen:       1,35 Mio. Euro
Laufzeit:            01.01.2016 - 30.04.2019

Smart Buildings sind bereits heute mit Tausenden von eingebetteten und vernetzten Prozessoren
ausgestattet. Megatrends wie Energieeffizienz, demografischer Wandel (AAL), Internet of Things
und Smart City tragen diese Technologien nun auch in Wohngebäude hinein (Smart Home). Aller-
dings sind Planer und Monteure dieser Komplexität schon längst nicht mehr gewachsen und brau-
chen dringend rechnergestützte Assistenz. Gleichzeitig wird die zunehmende Digitalisierung von
Dienstleistungen die traditionellen Geschäftsmodelle grundlegend revolutionieren, weil sie Planern
kreative Entwurfsaufgaben abnimmt bzw. die Produktauswahl weitgehend automatisiert, so dass
auch Vertrieb und Handel neue Rollen suchen müssen. Es muss also die Herausforderung zwischen
technischer Lösung und Anpassung der Geschäftsmodelle als Folge von Nebeneffekten der neuarti-
gen Lösungskonzepte bewältigt werden.
Ziel des Projekts ServiceFlow ist die Etablierung einer durchgängigen webbasierten Tool- und
Dienstleistungskette für die Erstellung von Gebäudeautomationssystemen, die von der Kundenin-
tegration über den Entwurf bis zur Errichtung, Dauerbetrieb und Wartung reicht. Startpunkt ist eine
wissensbasiert assistierte Erfassung der Kundenwünsche, auf deren Basis automatisch Entwurfsvor-
schläge für die vernetzte Ausstattung der Gebäude generiert werden. Die Entwürfe werden als
Produktdatenmodelle an die folgenden Stufen der Wertschöpfungskette weitergegeben und in
jeder Stufe durch weiteres Wissen angereichert. Das Projekt soll auch mögliche negative „Neben-
wirkungen“ identifizieren und Lösungskonzepte erarbeiten, sodass eine Balance zwischen allen
Marktteilnehmern der Wertschöpfungskette, Neutralität sowie Transparenz gesichert und so eine
beispielgebende Vorlage geliefert werden kann, die den Spezifika der deutschen Industrie im inter-
nationalen Wettbewerb gerecht wird.
Die im Projekt entwickelten Technologien werden nach Projektende weiteren Firmen zur Verfügung
stehen. Diese Firmen werden sich in die Toolkette integrieren, erweitern damit schrittweise ihre
Angebotsbreite und verändern zugleich ihr bisheriges Geschäftsmodell. Ein zu gründendes Firmen-
netzwerk wird die Nutzung des entwickelten Tools für die Firmen vereinfachen. Nutzer werden
Komponenten-Verwender wie Planungsbüros und Systemintegrations- bzw. Handwerksbetriebe
und weitere Dienstleistungsanbieter sein. Die beteiligten Unternehmen vergrößern die Marktseg-
mente ihrer Expertentools. Schließlich wird der Standardisierungsprozess unter Beteiligung des Um-
setzungspartners DIN e. V. mit neuen, praxisrelevanten Impulsen gespeist, wodurch die Innovatio-
nen nachhaltig zur Verfügung stehen. Durch zahlreiche weitere am Projekt beteiligte Multiplikato-
ren, z. B. den Gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen, werden die Ergebnisse umfänglich
in den Unternehmen der einschlägigen Branchen gestreut und so einer breiten Verwertung zuge-
führt. Die TU Dresden wird die Ergebnisse in die Lehre einfließen lassen.

                        © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                        Stand: Juni 2016                                                         17
Verbundprojekt:      MultiCloud-basierte Dienstleistungen für die Produktion (MultiCloud)
Projektpartner:      MAX-CON GmbH (01FJ15045)
                     SOTEC Software Entwicklungs GmbH + Co. Mikrocomputertechnik KG
                     (01FJ15046)
                     WEPA Papierfabrik – P. Krengel GmbH & Co. KG (01FJ15047)
                     Bosch Rexroth AG (01FJ15048)
                     HOMAG Holzbearbeitungssysteme GmbH (01FJ15049)
                     Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
                     (01FJ15050)
                     Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrich-
                     tungen, Universität Stuttgart (01FJ15051)
Fördervolumen:       2,02 Mio. Euro
Laufzeit:            01.11.2015 - 30.04.2019
Die fortschreitende Digitalisierung der Produktion schafft die Möglichkeit auf Echtzeitdaten von
Sensoren und Steuerungen zuzugreifen. Um hieraus einen echten Mehrwert zu schaffen, müssen
aus strukturierten und unstrukturierten Daten Prozess-Entscheidungen abgeleitet, ausgeführt und
kontrolliert werden. Aktuell ist der Entwicklungs- und Integrationsaufwand für derartige Mehr-
wertdienste (Services) in der Produktion jedoch noch so hoch, dass sich vor allem kleine und mittel-
ständische Unternehmen diese kaum leisten können. Darüber hinaus werden für den Betrieb der
einzelnen Dienste, wie z.B. von Manufacturing Execution Systemen (MES) häufig enorme Lizenzge-
bühren fällig, obwohl die Dienste unter Umständen nur wenige Minuten am Tag benötigt werden.
Der sich aus den Cloud-Services ableitbare Mehrwert muss in einer wirtschaftlich tragbaren Form
den Produktionsunternehmen zur Nutzung angeboten werden. Mit dem Projekt MultiCloud wird
ein praxisbezogenes Gesamtkonzept realisiert, das nach der erfolgreichen Umsetzung von nahezu
jedem Produktionsunternehmen benutzt werden kann.
Das Verbundprojekt MultiCloud entwickelt eine Plattform, auf der unterschiedliche Services skalier-
bar angeboten werden können. Die jeweilige Entwicklung von Dienstleistungen wird dabei durch
die Bereitstellung eines nutzerfreundlichen Service-Baukastens unterstützt. Im Betrieb werden die
Daten von Maschinen und Anlagen zentral in einer Cloud abgelegt, auf die einzelne Services Zugriff
haben. Die Entwicklung der Services erfolgt dabei aber nicht Cloud-spezifisch, sondern wird unab-
hängig von der jeweils eingesetzten Cloud sein. Damit wird einerseits Unabhängigkeit von Weiter-
entwicklungen gewährleistet, zum anderen bieten verschiedene Clouds unterschiedliche Features
hinsichtlich Datensicherheit, Datenmenge, etc. an. Die entwickelten Services werden in einem Ser-
vicecenter bereitgestellt, in dem die Nutzer eine angemessene Nutzungsgebühr für die jeweilige
Dienstleistung bezahlen.
Die angestrebte Lösung führt zu einer erheblichen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in den
Unternehmen, die die entwickelte MultiCloud-Umgebung nutzen, als auch auf der Seite der Dienst-
leister, die die entwickelten Services über das MultiCloud-System verbreiten. Der wirtschaftliche
Vorteil zeigt sich insbesondere für KMU. Durch die Nutzung der Ressource „Cloud“ können KMU
die Bereitstellung von eigenen Rechnersystemen vermeiden. Da Dienstleistungen häufig auf die
Nutzung von teuren, lizenzpflichtigen Fremdprodukten angewiesen sind, können durch die Anbie-
tung der Services im Rahmen eines Sharing-Modells die Nutzungskosten für jeden Kunden bei glei-
cher Leistung drastisch reduziert werden. Zudem werden die Anwendungsfälle der WEPA GmbH
und der HOMAG GmbH die Möglichkeiten des MultiCloud-System vorführen, vormals unabhängige
Dienstleistungen zu komplementären Services zu kombinieren, um so die Vorteile der verschiede-
nen Services zentral in der Cloud zu nutzen. Durch die Nutzung einer gemeinsamen Datenbasis
kann darüber hinaus der Installationsaufwand von neuen Services auf ein Minimum reduziert wer-
den. Die Firma SOTEC strebt dabei den Anschluss von bestehenden Maschinen an die Cloud-
Schnittstelle innerhalb von 30 Minuten an.
Weitere Informationen: www.bmbf-multicloud.de

                        © DLR Projektträger, Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
                        Stand: Juni 2016                                                          18
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